Heute vor genau 70 Jahren, am 05.03.1953 atmete die Welt und vor allem die Völker Osteuropas und Südosteuropas erleichtert auf. Der Wozd war endlich tot. Jämmerlich verreckt auf dem Sofa seiner Datscha in Kunzewo bei Moskau an den Folgen eines Schlaganfalls. Noch immer ranken sich Legenden um seinen Tod. So behauptete sein oberster Henker, NKWD Chef Marschall der Sowjet-Union Lawenrie Pawlowitsch Berieja später er habe den Wozd vergiftet. Beweise gibt es keine.
Geboren wurde der Wozd unter dem Namen Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili am 18.12.1878(nach heutiger Zählung) in der Kleinstadt Gori in der Nähe von Tiflis in Georgien. Er sollte Priester werden und verbrachte zwei Jahre am orthodoxen Priesterseminar in Tiflis.
Doch früh fand er zum Marxismus und zum Berufsrevolutionär und zum Berufsverbrecher. In der ersten Zeit gab er sich den Kampfnamen Koba. Nach einem bekannten georgischen Volkshelden. Bis kurz vor seinem Tod wurde er im vertrauten Kreis seiner Lakaien auch so angesprochen. Später gab er sich den Namen der für immer mit Terror,Massenmord und Unterdrückung verbunden sein wird. Josef Stalin.
Nach der Teilung der russischen Sozialisten wandte er sich den Bolschewiken zu. Er überfiel Banken um die Parteikasse zu füllen. Besonders zu erwähnen wäre ihr der Überfall auf die Bank von Tiflis am 26.06.1907 bei dem laut Ermittlungen der Ochrana 40 Menschen ihr Leben verloren. Wegen aufständischer Betätigung und dem Organisieren von Streiks wurde er mehrfach nach Sibirien verbannt konnte jedoch mehrmals fliehen. dem Dienst im I.WK entkam er lediglich weil Russland in der Zeit in der er von Sibirien auf dem Weg zur Front war aus dem Krieg austrat.
Nach der Oktoberrevolution wurde er unter Lenin Volkskommissar für nationale Minderheiten. Während der russischen Bürgerkrieges war er Politkommissar während des Kampfes um Zaryzin, dem späteren Stalingrad und heutigen Wolgograd.
Nach dem Ende des Bürgerkrieges schuf er das zunächst von seinen Gegnern belächelte Amt des Generalsekretär der KPdSU.
Er baute dieses Amt zur absoluten Machtposition der Sowjet-Union aus. Bis zum Angriff des Deutschen Reichs auf die Sowjet-Union bekleidete er kein offiziell Regierungsamt der UdSSR mehr, war aber der faktisch absolute Herrscher derselben. Nach Lenins Tod schaltete er alle seine Gegner aus. Fast alle alten Kämpfer aus Lenins alter Garde fanden den Tod.
Den von Lenin und seiner Mordbanden offiziellen Plan, 10 Millionen Menschen zu ermorden übertrafen er und seine Mordbanden bei weitem.
Wenn jemals jemand sein sozialistisches Plansoll übertreffen sollte, dann er.
Alleine mindestens 5 Millionen Menschen der Ukraine kostete sein Hungerprogramm das Leben. Ganze Völker lies er deportieren. Währen der großen Säuberungen lies er Millionen Menschen ermorden.Er selber zeichnete unzählige Todeslisten ab.
Nach dem Sieg über Hitlerdeutschland unterwarf er den gesamten Osten und weite Teile Südosteuropas und zwang deren Völker über Jahrzehnte hinweg in die sozialistische Knechtschaft. Und auch hier wüteten seine Mörder.
Noch heute geniesst er in Russland(ich hatte die Möglichkeit sein perfekt gefegtes Grab zu sehen) und bei den extremen Linken hohes Ansehen(wie der oben von mir verlinkte Artikel zeigt).Es gibt natürlich auch andere Stimmen. Nach der Entstalinisierung verfasste der bekannte Dichter Jewgeni Alexandrowitsch Jewutschenke folgendes Gedicht :
"
Die Erben Stalins
Stumm war der Marmor, stumm flimmerte Glas.
Stumm stand die Wache, bronzefarben im Wind.
Und über dem Sarg schwebte winziger Dunstreif.
Durch seine Ritzen floß Atem, als man ihn aus dem Mausoleum hinaus trug.
Leise schwankte der Sarg und berührte mit seinen Flanken die Spitzen der Bajonette.
Auch Er verharrte im Schweigen auch Er!-,
aber es war ein drohendes Schweigen.
Mürisch, die balsamierten Fäuste geballt, im Sarg an der Ritze horchend, stellte ein Mensch sich tot.
Sie alle, die ihn hinaustrugen, wollte er im Gedächtnis behalten:
Die jungen Rekruten aus Rjasanj und Kursk, um später dann, wieder zu Kräften gekommen, aufzustehen aus dem Sarg, abzurechnen mit jenen Vernuftlosen.
Er führt etwas im Schilde. Nur zum ausruhen hat er sich hingelegt.
Und ich richte deshalb die Bitte an unsre Regierung:
Die Wachen an diesem Grabstein zu verdoppeln, zu verdreichfachen, daß Stalin nur nicht aufersteht. Und mit ihm die Vergangenheit.
Mein Disput gilt nicht den großen Taten in der Vergangenheit:
Der Turksib, der Magnitka und der Fahne über Berlin.
Wenn ich Vergangenheit sage meine ich Mißachtung des Volkswohls, falsche Beschuldigung, Verhaftung Schuldloser.
Wir haben ehrlich gesät, wir gossen ehrlich Metal und ehrlich marschierten wir, eingegleidert in den Soldatenreihen.
Aber er fürchtete sich vor uns.
Er, mit den hohen Zielen vor Augen, galubte nicht daß die Mittel der Größe des Ziels würdig sein müssen.
Er schaute vorraus. In den Gesetzen des Kampfes erfahren, lies er auf Erden viele Erben zurück.
Fast schneit mir, als habe im Sarg er ein Telefon.
An Enver Hodsha gibt er seine Befehle.
Zu wem noch führt der Draht aus seinem Grab ?
Nein-Stalin ergab sich nicht. Der Tod scheint ihm korrigierbar.
Ihn trugen wir aus dem Mausoleum hinaus.
Wie aber tragen wir aus Stalins Erben Stalin hinaus ?!
Manche der Erben, die verabschiedet wurden, beschneiden heute Rosen, denken jedoch im geheimen, hier Abschied wird von Dauer nicht sein.
Andre beschimpfen Stalin gar von den Tribünen, aber sie selber sehnen sich in den Nächten zurück nach der alten Zeit.
Infarkte greifen augenscheinlich heute nicht grundlos nach Stalins Erben.
Ihnen, die einst seine Stütze gewesen sind, gefällt diese Zeit nicht, da Zwangslager leer und und die Säle, in denen gedichte gesprochen werden, gefüllt sind.
Nicht ruhe geben, befahl die Partei mir.
Und möge so mancher auch sagen. „Ach gebt doch Ruhe“
Aber die Ruhe bleibt mir versagt.
So lange die Erben Stalins noch unter uns weilen, wird mir so sein, als sei Stalin noch immer im Mausoleum."
Vor allem der letzte Satz möge der freien Welt Mahnung und Befehl zur Wachsamkeit sein. Sein Körper ist seit 70 Jahren tot. Sein Geist, auch in Deutschland, leider nicht.