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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Den Aqualish gegenüber würde ich das mit den Pheromonen nicht so detailliert erzählen, wenn es sie denn überhaupt interessieren würde. Ich denke eher, sie gehören zu denen für die ich wirklich stinken würde.

Die Frau atmete spaßeshalber bewusst durch die Nase ein, empfand den Geruch hier allerdings als wenig aufdringlich. Sie war schon in so vielen Landebuchten und Lager- sowie Maschinenhallen gestanden, dass sie die Mischung aus Schmierstoffen, Reinigungsmitteln und Treibstoffleckagen kaum noch bewusst wahrnahm. Dennoch brachte sie der Kommentar der Menschin zum Lachen, und sie erwiderte,

Du kannst mir ja etwas abfüllen, ich kann versuchen ob ich den Geruch hin bekomme.

Tatsächlich hatten Falleen - zumindest ihres Wissens nach - keine Möglichkeit wirklich zu kontrollieren, wie sie rochen. Wenn die Pheromone so funktionierten, wie sie sollten, dann roch ihr Gegenüber nichts, sondern empfand die junge Frau aus sympathischer - je nach Situation auch als freundlicher, ehrlicher, vertrauenerweckender oder auch attraktiver.
Wenn jemand ihre Pheromone roch bedeutete das meistens, dass sie ihre Wirkung bei dieser speziellen Nase verfehlt hatten. Wenn der Geruch wenigstens ein angenehmer war hatte sie nichts verloren, aber manchmal ging das auch gründlich schief.
Rilanja erinnerte sich lebhaft an eine romantische Unterhaltung mit einem Cathar-Zwischenhändler, bei dem die Pheromone nicht nur versagten, sondern für den Mann auch wie die Exkremente einer auf seinem Planeten heimischen Raubtierart rochen. Zivilisierter Ekel gemischt mit urtümlichen Jagdinstinkten hatten den Abend schnell und mit ein paar Kratzspuren enden lassen. Eine nette Anekdote vielleicht, aber nichts, was sie Taila so bereitwillig erzählen würde.


Vorlieben sind nur eine Seite. Klar mag ich es warm, aber das liegt nicht nur daran, dass ich verfroren bin oder so. Hast du nie darüber nachgedacht, warum man so wenig Falleen als Tänzerinnen oder in anderen, leicht bekleideten Berufen sieht? Also ich meine, beispielsweise bei Sportwettbewerben?

fügte sie hinzu, nachdem ihr bewusst wurde, dass sie nicht mit einem Mann sprach, dem diese Art des Ungleichgewichts sicherlich aufgefallen wäre.

Ich könnte wahrscheinlich auch mehr verkaufen, wenn ich mich bei meiner Kleidungsauswahl von einem Hutt beraten lasse,

fügte sie spöttisch hinzu, um den etwas unbeholfenen Eindruck ihres letzten Kommentars etwas auszubügeln. So langsam musste sie sich bremsen. Es war den meisten Rassen im Universum gemein, gerne über sich selbst zu reden. Wenn man jemanden ließ würde er ohne Pause von sich erzählen, und auf die Art konnte man leicht an Informationen gelangen. Im Moment brabbelte sie dahin, und auch wenn sie der Mechanikerin keine bösen Absichten unterstellen wollte war es ihr etwas unangenehm, wie ein Wasserfall zu reden.
Sag, was du unbedingt loswerden willst, dann warte, wie sie reagiert. Am Ende wirft sie dich aus der Landebucht, um ihre Ruhe zu haben, dachte sich Rilanja.


Dabei wäre nur das Problem, dass ich dann bei Raumtemperatur reichlich ungelenk wäre, normale Bewegung anstrengend würden und ich einmal die Stunde was essen muss.


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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Als Xulian vermutete, dass sie für die Aqualish stank zuckte Sarid nur ahnungslos mit den Schultern.

Was ein Aqualish als stinkend betrachtet oder nicht, das weiß ich nicht. Aber eins kann ich dir sagen. Wenn sie deinen Körpergeruch als unangenehm empfinden würden, dann wüsstest du das mittlerweile schon. Die Aqualish zählen ja nicht unbedingt zu den zivilisiertesten Rassen in Bezug auf Taktgefühl, insofern glaube ich kaum, dass sie stillschweigend einen Gestank erduldet hätten.

In so Sachen waren sich die allermeisten Aqualish, die die Mechanikerin getroffen hatte bisher, ziemlich ähnlich. Wenn sie recht überlegte würde sie persönlich wohl eher den Geruch einmal ertragen und dann die Nähe zu dieser Person versuchen zu meiden. Das war ja bei Xulian und den Aqualish nicht geschehen. Sonst hätte sich die Falleen längst einen anderen Planeten als Hauptabsatzgebiet suchen müssen.

Aber wenn ich ehrlich bin muss ich jetzt nicht unbedingt wissen, ob du die Geschmacksnote Schmieröl hinbekommst. Ich hab das Zeug sowieso die ganze Zeit in der Nase von der Arbeit her. Das muss ich in der Kneipe dann nicht auch noch haben.

Fügte sie grinsend hinzu.

Aber für Tanzwettbewerbe habe ich mich noch nie interessiert, Xulian. So Klatsch und Tratsch und größere kulturelle Ereignisse sind nichts für mich, zuviel Trubel. Ich halte mich da lieber raus und genieße meine Ruhe. Allerdings würdest du bestimmt mehr verkaufen, wenn du dich wie üblicherweise weibliche Twi'leks anziehst.

Dass dies jedoch für Xulian körperlich anstrengend wäre, wenn sie quasi auskühlte, dessen war sie sich nicht bewusst gewesen bisher. Die Falleen musste also immer sicherstellen, dass sie ausreichend bekleidet war, gut zu wissen. Das war für die Männerwelt vermutlich ein Verlust, aber Sarid selbst war das total egal. Sie hatte schon mehr sehr freizügigen Twi'leks zu tun gehabt, auch bei den Jedi, und andererseits mit ultrakonservativ gekleideten Menschenfrauen. Es gab fast alles in der großen, weiten Galaxis. Dass Sarid jedoch schon soviel gesehen hatte, dass wollte sie der grünhäutigen Frau aber nicht mitteilen. Das würde nicht zu ihrer Rolle als recht sesshafter Mechanikerin passen und zudem konnte die ehemalige Jedi nie wissen, ob nicht doch jemand anderes noch mithörte, der dies als Hinweise für ihr "früheres Leben" werten konnte.

Wegen mir kannst du gerne deinen Overall anbehalten.

Meinte die Corellianerin grinsend und baute gerade zwei Teile aus, um zum nächsten auszutauschenden Sicherungsbolzen zu gelangen.


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Rilanja schwieg einen Moment lang. Sie wollte nicht den Eindruck erwecken, schwatzhaft zu sein oder so was, und genauso wenig wollte sie die Mechanikerin mit allerlei amüsanter Details aus ihrem Leben beladen. Taila machte einen etwas zurückgezogenen Eindruck, wenn auch natürlich bei weitem freundlicher als alle anderen Wesen auf diesem Planeten. Wie es schien mochte sie ihre Ruhe haben, und eigentlich war es nur ihr Angebot, der Falleen die Grundlagen der Raumschiffreparatur näher zu bringen, die die Händlerin davon abhielt sich höflich zu entfernen und der Menschin ihre Ruhe zu lassen.
Nun ja, das, und ihr eigener Wunsch den Rest des Tages nicht allein in ihrem Quartier hockend zu verbringen.


Ich weiß allerdings nicht, ob ich vor den Aqualisch wie eine Tanz-Sklavin bekleidet herumlaufen will. Und wenn, dann vielleicht auf einem heißen Planeten wie Tatooine, definitiv nicht hier,

fügte sie grinsend hinzu. Ob die Bemerkung ihr Sympathien einbrachte wagte sie allerdings zu bezweifeln - immerhin schien Taila genauso wie Rilanja selbst nicht zu jenen zu gehören, die sich für so gekleidete Weibchen interessierten.
Der Falleen fiel allerdings neben Plattheiten noch etwas anderes sein, aber sie brauchte einen Moment, um einen Weg zu finden es sinnvoll auszusprechen. Tatsächlich war es ihr anfangs gar nicht aufgefallen, da die beiden Frauen sich so entspannt unterhalten hatten.


Danke...

meinte sie schließlich, und es dauerte erneut ein paar Sekunden, bis sie sich räusperte und versuchte vorzutäuschen, sie hätte den sprichwörtlichen Gizka im Hals gehabt.

Danke, dass du nicht sofort gefragt hast ob ich bei dir schon versucht habe meine Pheromone zu benutzen.

Es wäre sicherlich interessant es auszuprobieren, allein um herauszufinden ob es funktionierte. Aber auch wenn sie keinerlei Skrupel hatte bei Geschäften alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen war ihre Neugier dann doch nicht so weit ausgeprägt, als das sie unbedingt alles über diese Mittel wissen musste.


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Als Xulian sich dann scherzhaft fragte, ob sie wirklich vor den Aqualish so freizügig wie häufig Twi'leks rumlaufen wollte, musste die Corellianerin ebenfalls grinsen.

Ich meine auffallen würde es den Aqualish schon, aber ich glaube kaum, dass du damit groß irgendwelche Pluspunkte machen kannst. Sonst würden hier mehr geschäftstüchtige, freizügige weibliche Twi'leks rumsausen. Bisher hab ich hier aber nur ein Exemplar von der Sorte gesehen, und der war männlich und das, obwohl Ryloth doch an der gleichen Handelsroute liegt. Aber mal ehrlich, ich denke wir beide sind hier auf Ando besser aufgehoben als auf Tatooine. Mag sein, dass es da um einiges wärmer ist, aber die Gesellschaft dort ist auch um einiges rauer, wie ich gehört habe. Haben dort nicht die Hutten die Kontrolle? Ich glaube jedenfalls irgendwelche Kriminellen und das kann nicht gesund sein. Am Ende müsste ich da sogar Schutzgeld zahlen oder was weiß ich. Die Aqualish sind vielleicht etwas xenophob, aber zumindest lassen sie mich in Ruhe und das ist das einzige, was für mich zählt.

Stellte die Mechanikerin klar. Wenn Sarid recht überlegte konnte sie sich die Falleen in freizügiger Kleidung auch gar nicht vorstellen. Das passte einfach nicht zu ihr und wäre auch ein ziemlicher Kontrast zu ihren üblichen einfachen Overalls. Mittlerweile war sie auch schon dabei den fünften Sicherungsbolzen einzubauen. Dafür trat sie kurz einen Schritt zurück und ließ ihren Kran durch kurzen Tastendruck 10 cm in die Höhe steigen. In ihrem Alter war es schließlich doch angenehmer, wenn sie sich nicht mehr die ganze Zeit so krümmen musste, um an die richtige Stelle in dem Fusiosgenerator zu kommen. Anschließend baute sie die zwei Teile, die sie zuvor herausgenommen hatte wieder ein und strich sich danach eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als sich Xulian dann im ersten Moment für Sarid grundlos bedankte stutzte die Mechaniker erst einen Moment und wollte schon fast fragen wofür, aber die grünhäutige Frau fuhr dann doch erklärend fort.

Du musst dich dafür nicht bedanken, Xulian. Ist das so außergewöhnlich für dich, dass ich nicht sofort misstrauisch geworden bin?

Die ehemalige Jedi überlegte für einen Moment und sah dann zu der Ersatzteilhändlerin.

Wahrscheinlich schon, nicht wahr? Aber ich bin nicht darauf aus, meinen Gewinn bis auf den letzten Credit zu maximieren, ich will einfach hier überleben und das schaffe ich eigentlich recht gut. Ein paar Credits hin oder her sind mir da egal.

Sarid zuckte kurz zu den Schultern.

Leben und leben lassen, mehr will ich nicht und das reicht mir auch.

Dass dies schon eine ziemliche Verbesserung in Kontrast zu ihrem früheren "Leben" war verschwieg sie wieder. Eigentlich hatte sie damit schon zuviel von sich verraten, befand sie im Nachhinein, aber auch die Falleen hatte sehr viel von sich erzählt, was sie positiv überrascht hatte. Da wollte sie nicht einfach schweigend vor sich hin nicken und ihr die sprichwörtlich kalte Schulter zeigen. Dafür mochte sie die grünhäutige Frau zu sehr und Leute, mit denen man sich auf Ando wirklich unterhalten konnte waren nunmal rar. Sarid war noch nie ein Klatschmaul gewesen, aber wochenlang nur das Nötigste mit ihren Auftraggebern und Ersatzteilhändler zu sprechen, das war ihr dann auch zu wenig.


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Vor Rilanjas geistigem Auge sah sie sich auf Tatooine, klischeegerecht bekleidet, wie sie herumtanzte und jeder Verbrecher und Hutt ihr zu Füßen lag, weil sie einfach so ungemein bezaubernd duftete. Die Vorstellung ließ sie grinsen, aber sie verwarf sie augenblicklich. Taila hatte Recht, die vorherrschende Wärme auf Tatooine wäre die Gesellschaft dort nicht wert.

Ich kann nicht behaupten schon mal jemand getroffen zu haben, der es so hält wie du,

meinte sie schließlich. Sicherlich gab es viele, die die Vorstellung eines ruhigen, ausgeglichenen Lebens ohne Hektik, ohne selbst gemachten Stress für erstrebenswert hielten, aber die wenigsten unter ihnen waren dazu wirklich in der Lage. Zu stark war der Zwang in der Gesellschaft, mehr aus sich zu machen - auch wenn dieser Zwang nur in den Köpfen der Betreffenden existierte.

Weißt du, ich könnte dich fast deswegen beneiden. Ich meine, ich reiße mir auch nicht grade ein Bein aus, um möglichst viele Credits zu verdienen - wie man sieht,

fügte sie grinsend hinzu, auch wenn sie nicht wusste, ob die Mechanikerin es in dem Moment sehen würde. Von einem gewissen Standpunkt aus tat die Falleen ja eigentlich auch nichts anderes als die Menschin, nämlich ihr Überleben sichern. Allerdings war das eher ihre Faulheit als eine bewusste Entscheidung, und so hatte sie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal einen Morgen im Bett blieb oder nach wenigen Geschäften für den Rest des Tages keine Lust mehr hatte.
Eine Zeit lang hatte sie vermutet, sie hätte ihren Beruf verfehlt, aber mittlerweile klammerte sie sich eher an die Vorstellung, dass es ihr Tempo war, dass nicht zum Rest des Universums passte, und dass das Universum kein Recht hatte sie deswegen zu kritisieren.
Dennoch tat es nach allerlei Zweifeln gut jemandem zu begegnen, der eine ähnliche Philosophie verfolgte und gut damit zu leben schien.


Wahrscheinlich haben wir uns dann doch den richtigen Planeten ausgesucht. Immerhin ist es ein Vorteil, dass die Aqualish nicht nur kein Interesse an uns haben, sondern auch keins an unseren Credits,

meinte sie schmunzelnd.


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Zuerst hatte Sarid gefürchtet, dass sie vielleicht doch etwas zuviel von sich offenbart hatte, aber die einzige Parallele, die Xulian daraus zog war, dass sie beide irgendwo relativ ähnlich dachten. Sie waren in der Hinsicht eine Art Seelenverwandte, auch wenn Sarid nicht immer so gewesen war. Als sie noch so jung war die sie Xulian schätzte, also auf das junge Erwachsenenalter, wollte sie unbedingt mehr von der Galaxis sehen. Sie hatte ihren Pilotenschein gemacht und war wenig später über die Erkenntnis gestolpert, dass sie machtsensitiv war. Nach kurzem Zögern hatte sie als sie gerade nach Coruscant gekommen war dort den Jedi-Tempel aufgesucht und sich testen lassen. Das Ergebnis war wie erwartet. Sie hatten Sarid bei den Jedi aufgenommen und die Corellianerin wurde kurze Zeit später die Padawan von Iceman, dessen richtiger Name Led Manice war, wie sie später erfahren hatte. Dies war alles jetzt über 25 Jahre her und erst in den letzten beiden Jahren hatte Sarid herausgefunden, dass sie eine Auszeit brauchte. Weg von dem Schmerz, den ewigen Verlusten an Mitjedi, dem Niedergang der Republik und der Eroberung der mittlerweile zweiten Basis auf Corellia durch das Imperium nach dem Jedi-Tempel auf Coruscant. Erst jetzt hatte sie erkannt, dass es ihr eigentlich reichte, einer halbwegs geregelten Arbeit auf einem wenig bedeutenden Planeten nachzugehen. Mehr brauchte sie nicht, um zufrieden zu sein, zumindest bisher.

Aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, konnte sich das auch wieder ändern. Wenn die Wunden ihrer Seele geheilt, wenn sie wieder mit Hoffnung in die Zukunft sehen konnte und nicht mit Bitterkeit und Frust wie im Moment. Darum beneidete im Gegenzug die Falleen. Xulian kannte nur ihr Leben, nur diese Perspektive. Sie war ihre eigene Herrin und trug noch nicht so viele Narben auf ihrer Seele wie Sarid. Noch einmal so unbeschwert leben zu können, das war ein Wunschtraum, den sie soweit sie konnte in die Wirklichkeit umgesetzt hatte. Umso energischer arbeitete sie dann an dem Fusionsgenerator weiter, als ihr aufgefallen war, dass sie mit dem Einbau gestoppt hatte und nur noch gedankenabwesend ins Leere gestarrt hatte. Zum Glück hatte Xulian das von ihrer Warte aus auf der Kiste sitzend nicht sehen können, denn Sarid wäre etwas in Erklärungsnöte geraten, wenn sie hätte schlüssig darlegen müssen, warum sie so empfand.


Ach Xulian. Bleib ruhig bei deiner Arbeitsweise. Ich schaffe es ja auch die Bedürfnisse meines Magens und meines Vermieters zu befriedigen und mehr brauche ich nicht. Außerdem ist Quantill City klein genug, dass ich keinen eigenen Gleiter oder gar Raumschiff brauche, um von einem Fleck zum anderen zu kommen. Für Notfälle kann man was mieten und sonst kommen die meisten Kunden ohnehin hier her, bequemer kann es doch gar nicht sein, oder?

Fügte sie etwas pathetisch hinzu. Um das aufgrund ihrer eigenen kurzen geistigen Abwesenheit etwas erlahmende Gespräch wieder in Gang zu bringen schwenkte die Mechanikerin auf ein anderen Thema um.

Hast du eigentlich Familie, Xulian. Du bist ja noch ziemlich jung, von daher kann es doch nicht in deren Sinn sein, dass du schon so eigenständig und allein die Galaxis bereist. Irgendwelche Beschränkungen halten die Traditionen und das Umfeld der eigenen Herkunft ja immer bereit.

Sarid kannte dies nämlich auch nur zu gut. Außerdem war es ein harmloseres Thema, denn mit ihrer Verwandtschaft auf Corellia hatte sie längst schon abgeschlossen. Sie wusste nicht einmal wer davon noch lebte, zu lange waren die Beziehungen unterbrochen, teils um sie zu schützen, teils um nichts mehr davon hören zu müssen, dass sie doch hätte auf Corellia bleiben sollen, wo es doch angeblich soviel sicherer war. Ja, Corellia, das selbst vor über drei Jahren vom Imperium erobert worden war.


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Die Falleen zögerte, als Taila nach ihrer Familie fragte. Normalerweise hätte sie geantwortet, dass es da nichts zu erzählen gäbe, aber wahrscheinlich entsprach das genauso wenig den Tatsachen wie wenn sie behauptete ohne Not nach Ando gekommen zu sein. Hatte sie das überhaupt? Wahrscheinlich nahm die Mechanikerin das an, zumindest konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie Rilanja irgendetwas in der Richtung unterstellte.
Andererseits, und da war sich die Händlerin nicht ganz schlüssig über ihre Gesprächspartnerin, machte sie ab und zu den Eindruck als hielt sie sich bewusst zurück, und hätte mehr zu erzählen. Dabei ging es weniger um Geheimnisse, sondern darum, dass sie teilweise mehr vom Leben wusste als sie zugab. Besonders das, was sie über Tatooine gesagt hatte...
Es war nur ein Gefühl, ein unbegründeter Eindruck, und doch hatte Rilanja momentan das Gefühl, dass Taila ihr etwas verschwieg, vielleicht etwas, über das sie nicht reden wollte.


Meine Familie lebt auf Falleen, und soweit ich weiß geht es ihnen gut. Meine Mutter schickt mit alle zwei Wochen eine Nachricht, in der sie erzählt was meine Cousins und Cousinen so treiben, alles natürlich sehr spannend. Meistens dauert es ohnehin, bis ich die Nachricht bekomme, über verschiedene Umleitungen.

Sie zog es vor, nicht auf den Grund dieser Weiterleitungen einzugehen. Und grade sie fragte sich, warum die Menschin ihr etwas verschweigen könnte. Irgendwie typisch.

Mein Vater ist Innenraumgestalter - Mosaike, Wandgemälde, alles in Handarbeit, alles für das besondere Heim - irgendwie so lautet sein neuster Slogan. Meine Mutter ist Repräsentantin für eine Firma mit Sitz auf Coruscant, und von ihr habe ich die Grundlagen des Geschäfts gelernt, wenn man so will.

Sie musterte die Frau einen Moment lang, und überlegte, ob sie ihr Gesicht vielleicht schon mal gesehen hatte. Die Tatsache, dass Taila mit dem Rücken zu ihr arbeitete erschwerte die Sache etwas.

Aber sag mal, kann es sein, das ich dich von irgendwoher kenne?

Die Falleen versuchte im Geiste alle menschlichen Frauen durchzugehen, deren Gesicht sie vielleicht irgendwo mal gesehen haben könnte, gab den Versuch aber schnell auf. Außerdem wurde ihr erst langsam bewusst, dass Taila wahrscheinlich nicht an etwas erinnert werden wollte, das sie nicht von selbst ansprach.
Dennoch, Rilanjas Neugier war wie ein Shaak - einmal aufgeschreckt rannte sie eine Weile wild umher, bevor sie wieder friedlich grasen konnte. Eine Mechanikerin, die sich auf ihr Handwerk verstand, und viel vom Universum gesehen zu haben schien... Bevor sie sich bremsen konnte fragte die Falleen,


Kann es sein, dass du bei einem der großen Podrennställe gearbeitet hast? Vielleicht bei Blaidd Drwg Inc.?

Super. Das nächste Mal denk vorher nach was du sagst, rügte sich die Frau innerlich, und schüttelte dabei den Kopf. Irgendwie tat es ihr leid, die andere Frau so überrumpelt zu haben. Sie stand auf und holte tief Luft.

Bitte entschuldige. Ich hatte irgendwie dieses komische Gefühl... Es tut mir leid, dass ich dich so bedrängt habe. Ich meine... Es gibt so viele Menschen, und... Vielleicht sollte ich besser gehen. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.


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Die Mechanikerin hörte Xulian ruhig zu, während diese erzählte, was ihre Familie so machte. Allerdings klang das auch nicht gerade so, als hätte die Ersatzteilhändlerin die besten Beziehungen nach Hause. Das alles kam Sarid nur zu bekannt vor. Schließlich hatte sie es ähnlich gemacht anfangs, als sie damit begonnen hatte die Galaxis als Frachterpilotin zu entdecken.

Ich sag dir eins, bemüh dich die Verbindung nach zuhause nicht ganz zu verlieren. So ist es mir ergangen. Das sogenannte Tischtuch ist längst endgültig zerschnitten zwischen meiner Familie und mir. Von daher hört auf meinen Rat. Sie mögen sich manchmal vielleicht wie Idioten benehmen, aber sie sind immer noch deine Familie. Auch wenn es schwer fallen mag, aber schau drüber hinweg. Ich habe seit fast 25 Jahren keinen Kontakt mehr nach Hause und dafür ist es jetzt auch schon zu spät.

Als Xulian dann plötzlich fragte, ob sie Sarid schon von irgendwo her kannte blieb ihr für einen Moment fast das Herz stehen. Hatte sie sich irgendwie verraten? Wie konnte die Falleen sie erkennen? Hätte sie sich doch die Mühe machen und die Haare färben sollen? Als die grünhäutige Frau dann irgendwas von Podracers faselte hätte die ehemalige Jedi vor Erleichterung zusammensacken können. Aber sie musste sich natürlich am Riemen reißen. Gezwungen ruhig entgegnete sie der Falleen.

Nein, nein, Xulian. Du kannst ruhig noch hier bleiben. Ich fühle mich nicht bedrängt. Und ich kann dir versichern, ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen Podracer berührt. Ich werde mich hüten für die Ganoven auf Ando Prime zu arbeiten. Die nutzen einem doch nur aus bis aufs Blut. Ich habe hier schon ein paar Mal von Geschichten in den Kneipen gehört wie sie Mechaniker und anderes Personal auf diesen Eiswürfel gelockt haben. Wochen später wussten dann andere, dass die Leute auf Ando Prime leider durch irgendeine unglücklichen Zufälle verschieden sind und das geschah immer wieder. Auch wenn es sich natürlich nach vielen Credits anhören mag, was einem die Hutts oder wer da gerade oben auf ist, anbietet. Es ist dein Leben nicht wert.

Sarid hatte aufgehört zu arbeiten. Sie war wirklich aufgebracht wegen dieser Arbeitsmethoden auf Ando Prime und fuchtete mit einem Hydroschraubelschlüssel in der Luft rum, um ihre Worte zu untermalen. Aber soviel sie von Ando aus hatte über Hörensagen in Erfahrung bringen können, fühlte sich keine Authorität da zuständig, so dass alles auf dem Nachbarplaneten unter der Kontrolle von Kriminellen stand. Kein Wunder, Ando war ja neutral und das gleiche galt für Ando Prime. Solange dies so blieb konnten die Kriminellen dort auch weiter schalten und walten wie sie wollten. Gegen Podrennen an sich hatte die Corellianerin ja nichts, aber wenn es die Regel war, dass mindestens ein Viertel aller Fahrer ihr Leben ließen, dann war das kein Sport mehr. Von dem ganzen Trubel um die Rennen herum noch gar nicht zu sprechen.

Sie atmete hörbar ein und aus und machte sich dann daran, den sechsten Sicherungsbolzen einzubauen. Mechanische Arbeit beruhigte ja und außerdem würde die Falleen so ihr Gesicht nicht mehr sehen. Vielleicht hatte ihr Ausbruch ja auch was positives und die Falleen dachte nun mehr über die Podrennen nach, denn wo sie Sarid schon mal gesehen haben könnte, überlegte sie sich. Sarid war sich nämlich sicher, dass in bestimmten Teilen der Galaxis, also dem Imperium noch immer Holofahnungsplakete von ihr rumhangen. Was die ehemalige Jedi am meisten ärgerte war, dass sie rein überhaupt nichts gegen diese Geschäftsgebahren tun konnte, weder jetzt denn als Jedi. Die Hutts dort waren die rechtmäßigen Herrscher des Planeten und weiter gab es da nichts zu diskutieren im Moment. Aber sie musste sich am Riemen reißen. Sie war keine Kämpferin für die Freiheit und Gerechtigkeit mehr. Damit würde sie im Moment ohnehin auf verlorenem Posten stehen, davon war sie überzeugt. Da blieb sie lieber Mechanikerin und versuchte die Ersatzteilhändlerin davon zu überzeugen, dass sie Sarids Gesicht nur von Ando her kannte.


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Die Falleen war etwas verwundert, weil die Mechanikerin scheinbar dachte, sie hätte keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Tatsächlich empfand sie die Beziehung zu ihren Eltern als gut, auch wenn hin und wieder ihr Weggang zur Sprache kam - aber das gehörte wohl einfach dazu, wenn man sein Elternhaus verließ.
Sicherlich gefiel es ihr auf Falleen nicht so gut wie... nun, wie überall sonst, aber immerhin hatte sie... schon länger auf keine der Nachrichten ihrer Mutter geantwortet, wurde der jungen Frau bewusst. Irgendwie fand sich nie die Zeit, oder die Lust, irgendetwas zu schreiben, von dem sie ohnehin nur erwartete, dass ihre Mutter es benutzte um sie davon zu überzeugen, wie viel besser sie es doch zuhause haben würde.


25 Jahre sind eine Lange Zeit...

meinte sie, hielt es dann aber doch für besser keine Floskeln hinterher zu schieben, wie man sie immer wieder in wohlmeinenden Geschichten oder Holoseifenopern hörte - dass es nie zu spät war für Familie, und diverse Abwandlungen davon. Es war nicht ihre Aufgabe, einer viel älteren Frau bei Problemen zu helfen, die sie wohl gar nicht hatte.
Dazu kam, dass die Reaktion der Mechanikerin auf das Thema Podrennen unerwartet heftig ausfiel. Sie hatte schlicht und ergreifend herum geraten, nachdem Taila ja wohl eine fähige Mechanikerin war und etwas hinter sich zu lassen schien. Tatsächlich war der genannte Rennstall der einzige, an den sie sich hatte erinnern können. Man könnte fast sagen sie hatte sich erinnert, und dann wieder vergessen.
Aber die Menschin hatte Recht. Auf Ando Prime fanden Podrennen statt, daran hatte sie in dem Moment garnicht gedacht. Es würde wenig Sinn machen, sich neben dem zu verstecken, von dem man nichts mehr wissen wollte. Und sie hatte ebenfalls damit Recht, dass die Zustände dort legendär katastrophal waren.


Ich denke wenn schon Hutts, dann würde ich Tatooine vorziehen. Lieber bewege ich mich normal in einem Bikini als mich in einem Thermoanzug völlig steif zu fühlen. Die Männer auf Ando Prime hätten ohnehin nur Augen für die Podrenner,

meinte sie nach kurzem Schweigen, und hoffte so mit einem unbeholfenen Witz die Stimmung etwas zu heben - oder sie zumindest weg von Podrennen und Verbrechersyndikaten zu steuern. Vielleicht hätte sie dazu nicht unbedingt die Hutts erwähnen sollen.

Aber sag mal, was machst du eigentlich anschließend? Die Fischsuppen halten bei mir nie lange vor, und ich wollte in dieses kleine Lokal gehen, das am südlichen Terminal eröffnet hat. Die werben mit hausgemachter Agamarianischer Küche, auch wenn sie sicher einen Weg finden einen Haufen Fisch auf die Speisekarte zu schmuggeln.

Tatsächlich war ihr die Idee eben grade gekommen, aber alles war besser als Taila schweigend zuzusehen und sich dabei nutzlos zu fühlen. Natürlich konnte Rilanja auch fragen, ob sie helfen konnte, aber so weit fühlte sie sich in ihrer Ausbildung dann doch noch nicht.


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Sarid lächelte als die noch ziemlich junge Falleen anmerkte, dass 25 Jahre eine lange Zeit waren. So lang war ihr das gar nicht vorgekommen. Erst als sie Mitte 30 gewesen war, hatte sie buchstäblich jedes Jahr gemerkt - an den Narben, die der immer heftiger werdende Krieg hinterlassen hatte. Seitdem fühlte sie sich wie eine alte Veteranin, wie jemand, die schon zuviel in seinem Leben gesehen hatte und vor der trotzdem noch so viel lag. Menschen, besonders Machtsensitive konnten ja 200 Jahre alt werden, wenn sie nicht vorher krank wurden oder im Kampf fielen. Sarid war 41 und fühlte sich wie 100.

Warte es ab, Xulian, wenn du erstmal in meinem Alter bist, dann vergehen die Jahre auch wie im Flug.

Überspielte sie ihren wahren Gefühle. Sarid durfte der Falleen nicht mitteilen, wie ausgelaugt sie sich gefühlt hatte, als sie auf Ando angekommen war. Sie musste in ihrer Rolle der zurückgezogenen, in sich gekehrten Mechanikerin bleiben. Mittlerweile war es eh wieder besser geworden. Sie fühlte sich wieder vitaler und lockerer, aber da der Krieg noch immer nicht vorüber war, verlor sie diesen nie ganz aus den Augen und verfolgte grob, was so geschah in der Galaxis. Die ehemalige Jedi wollte auf Ando schließlich nicht vom Krieg überrascht werden und wollte wenn dann lieber frühzeitig entscheiden können, was sie tat, falls der Krieg sie doch zu erreichen drohte. Angesichts dessen grinste die Corellianerin nur kurz über Xulians Bemerkung, dass diese Tatooine Ando Prime vorzog.

Sei froh, dass du weder nach Tatooine noch nach Ando Prime musst. Lieber eine angenehm warme Fischwelt, als eine Staubkugel oder ein Eisloch. Nichts davon ist so angenehm.

Meinte Sarid nachdenklich und überlegte dann, ob sie nicht vielleicht schon wieder zuviel gesagt hatte. Aber was solls, dachte sie schließlich, sie hatte ohnehin schon mehr erzählt als sie eigentlich wollte. Notfalls würde sie ihre sieben Sachen packen und sich einen anderen Planeten suchen. Sie hatte ja mittleweile genug Credits angesammelt, um sich eine Passage zu einen anderen Planeten leisten zu können. Sie arbeitete deshalb einfach an dem Generator weiter, damit das Ding endlich soweit war, dass sie die Teile, die sie brauchte in die Segelbarke einsetzen konnte. Es hatte keine Zweck sich durch Paranoia selbst in den Wahnsinn zu treiben, entschied sie. Als die Falleen schließlich danach fragte, was sie anschließend tat, warf Sarid ihr einen kurzen, kalkulierenden Blick zu.

Hm, ich möchte auf alle Fälle noch den Generator fertig machen und dann zumindest eine oder zwei Stunden damit anfangen, die nötigen Teile davon ins Schiff einbauen. Von daher würde dir 9 Uhr Aqualish-Zeit passen? Falls dir das zu spät sein sollte, musst du halt schon vorgehen und vorher was essen. Aber grundsätzlich klingt Agamarianische Küche zur Abwechslung nicht schlecht. Das kann es echt noch nicht lange geben, sonst wär ich das bestimmt schon bemerkt.

Die Küche Agamars war nämlich dafür bekannt, dass sie viele Gerichte mit Gemüse und dort vorkommenden Nutztieren bot und kaum Fisch. Eine für Außenweltler wie Sarid auf Ando natürlich sehr willkommene Abwechslung zu dem sonstigen üblichen fischigen Einheitsbrei.


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Rilanja öffnete grinsend eine Tasche am linken Bein ihres Overalls und zog einen Rationsriegel weit genug hervor, das Taila ihn sehen konnte.

Keine Sorge, ich bin vorbereitet.

Ihre Gedanken kreisten mittlerweile um agamarianisches Essen und die damit verbundene Hoffnung, mal wieder etwas zu sich zu nehmen was nicht entweder hygiene-dehydriert und ultratiefgekühlt war oder den größten Teil seines Lebens unter Wasser verbracht hatte.
Die junge Falleen lehnte sich zurück und verschränkte ihre Hände hinter ihrem Kopf, um sich anzulehnen.


Weißt du, ich habe mal in einem vorzüglichen Restaurant gegessen, ich glaube es war auf irgendeiner Station, an einer der großen Routen, frag mich nicht wo genau... Der Pächter war ein Wookiee, und der Laden hieß "Das Haar in der Suppe" oder so.
Aber worauf ich hinaus wollte, es gab ein paar Spezialitäten, Sachen die man vorbestellen musste, weil er sie von Kashyyyk hat importieren lassen, scheinbar irgendwelche Bestien oder so. Er hat einmal davon erzählt, wie seine Verwandten dann von den Bäumen herabsteigen um ein solches Viech zu jagen, eine Art Treibjagd oder so - ich war nie auf Kashyyyk, ich weiß nicht mal genau wie Wookiees wohnen, aber es muss wohl ein tolles Schauspiel sein, so eine Jagd. Dieser Pächter hat immer feuchte Augen bekommen wenn er davon erzählt hat.
Natürlich muss ich zugeben, dass ich nur einmal mit ihm darüber gesprochen habe, als ich mir dieses Schnitzel bestellt habe, und es war vorzüglich.


Komm schon, Rilanja, wenn du schon dabei bist Taila ein Ohr abzuschwatzen, dann sag ihr doch für wen du das Schnitzel bestellt hast. Die Falleen brachte die bohrende Stimme in ihrem Kopf zum Schweigen und atmete tief durch.
Tatsächlich hatte sie damals einen freundlichen, älteren Camaasi umgarnt, bei dem ihre Pheromone ihre volle Wirkung entfaltet hatten. Ihm hatte eine Reihe von Schiffen gehört, und sein Bedarf an Ersatzteilen hätte sie zu einer reichen Frau gemacht. Aber das war wirklich nichts, was sie der Menschin erzählen wollte. Weder vom moralischen, noch vom kulinarischen Standpunkt aus.


Kinrath-Geschnetzeltes auf einem Bett aus Bitterkartoffelteig an Wurzelgemüse und Flönsauce. Zum Nachtisch gab es flambiertes blaues Baiser.

Als sie von der Mahlzeit erzählte wurde ihr schlagartig bewusst, dass es definitiv das falsche Thema war, um die Wartezeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Eigentlich hatte sie den Rationsriegel noch nicht anbrechen wollen, doch der Gedanke an das Festmahl allein...
... brachte den Gedanken an den Eklat beim Bezahlen der Rechnung mit sich, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Riechkolben des Camaasi durch die scharfe Flönsauce angegriffen wurde. Zumindest verschwand damit auch ihr Hungergefühl.


Wie dem auch sei... Wolltest du den Generator nicht heute noch einbauen? Also... ich meine... ganz?


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Sarid verstand nicht sofort, was Xulian meinte als sie sagte, dass sie vorbereitet war. Als sie sich jedoch kurz nach ihr umsah, bemerkte die Mechanikerin, dass die Falleen einen Rationsriegel in der Hand hatte. So hungrig wie Xulian klang, als sie ihr von einem Kashyyykrestaurant vorschwärmte, hatte sie wahrscheinlich immer einen Mundvorrat dabei, vermutete Sarid. Viele Taschen hatte ihr Overall ja.

Ich weiß nicht, ich war noch nie auf Kashyyyk und habe auch noch nie die Kashyyykküche probiert. Aber ich weiß eins, die Wookiees leben in Baumhäusern. Es gibt da wohl viele sehr hohe Bäume.

Fügte sie grinsend hinzu. Sarid mochte vielleicht nicht soviel vor sich hin brabbeln, aber die eine oder andere Sache hatte sie auch mitbekommen im Laufe der Jahre. Es gab ja einen Wookiee-Jedi bzw. gab es den früher mal, korrigierte sie sich gedanklich. Ob dieser jetzt noch lebte wusste sie nicht. Als Xulian ihr dann vermutlich die ganze Menüliste aufzählte, konnte sie nur mit den Schultern zucken.

Ich weiß nicht, ich habe nie von den Viechern gehört. Zudem gibt es hier auch keine Wookiees zum Fragen. Kein Wunder, welches Pelzwesen wird schon gern nass oder hat wegen dem immer feuchten Meereswind ständig ein klammes Fell?

Aber so gesehen war Xulian in mehrfacher Hinsicht eine praktische Gesellschaft. Wenn sich sonst schon kein Thema fand, so konnte man mit ihr vermutlich immer übers Essen reden. Allerdings war dieser Fokus auf das Kulinarische kein Wunder bei einer Spezies, die als Kaltblüter sehr darauf achten mussten, dass sie genug aßen. Spitzbübisch erwiderte die Mechanikerin deshalb in Richtung der grünhäutigen Frau.

Machst du eigentlich noch was anderes als essen? Also Ersatzteile verkaufen und so? Oder sind das deine Highlights im sonst trüben Alltag?

Grinsend schüttelte sie den Kopf und baute dann nach und nach den letzten fertigen Sicherungsbolzen ein. Als Xulian dann fragte, ob sie nicht noch den ganzen Generator einbauen wollte, schüttelte Sarid lachend den Kopf.

Den ganzen Generator am Stück einbauen, das wär ja zu einfach. Nein, ich brauche bestimmte Teile davon, unter anderem das Stück mit den Sicherungsbolzen. Sonst hätte ich die doch gar nicht in so mühsamer Kleinarbeit ausgetauscht. Ich werde jetzt anfangen das Teil zu zerlegen auf handliche Stücke. Dabei könntest du mir dann eh zur Hand gehen, wenn du schon so nutzlos rumsitzt.

Stichelte sie freundschaftlich. Schließlich war die Falleen viel jünger und konnte ruhig mal ein paar Minuten ein 10 kg schweres Generatorteil halten fand Sarid.

Dafür lade ich dich dann auch später zum Essen ein.

Bot sie der Falleen an, um einen kleinen Anreiz zu schaffen, damit ihr die Ersatzteilhändlerin zur Hand ging. Es war nur fair.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Rilanjas Gedanken schweiften durch eine romantisch verklärte Version von Kashyyyk, mit riesigen Bäumen mit freundlich grünen Blättern und leckeren Früchten, in deren Kronen kleine Hütten festgebunden waren, aus denen Wookiees winkten. Es war wahrscheinlich das Winken, dass sie dazu brachte, von dem gedanken abzulassen. Sie hatte schlicht und ergreifend viel zu wenig vom Universum gesehen, entschied die junge Frau, und das Innere von mehreren Raumhäfen und Linienschiffen zählte in dem Fall wohl nicht.

Ich frage mich ob nasse Wookiees eigentlich stinken...

Der Satz war ihr mehr oder weniger herausgerutscht, und sie hoffte, dass die Mechanikerin sie nicht falsch verstand.

Ich meine, Pelz hat ja die Angewohnheit, etwas zu riechen, wenn es nass wird... Ersatzteile verkaufen sich nicht von selbst, da hast du Recht,

lenkte sie schnell ab, und dachte sich einmal mehr, dass sie vielleicht besser ihren Mund halten sollte. Was musste Taila wohl von ihr denken... Ein junges, schwatzhaftes Gör, dass sich wahrscheinlich in der Klatschspalte am wohlsten fühlte.

Sag mir einfach was ich machen soll. So kann ich mich wenigstens etwas nützlich machen. Und um deine Frage zu beantworten, ich sollte wahrscheinlich versuchen noch etwas zu verkaufen, aber du weißt ja wie es hier ist. Entweder man hat einen Handel bis zum Mittagessen, oder man kann den ganzen Tag abschreiben.

Rilanja stand auf und ging zu der Menschin hinüber, um wenn nötig irgendwas zu halten oder anzureichen.

Und zu einem kostenlosen Essen sag ich nie nein

meinte sie grinsend.


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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Sarid musste lauthals auflachen als Xulian mit der Frage herausplatzte, ob nasse Wookiees stinken. Dann schüttelte sie kurz den Kopf und warf der Falleen einen gespielt entsetzten Blick zu.

Gibt es denn auf Falleen keine pelzigen Haustiere? Dann wüsstest du nämlich, dass Pelzwesen ziemlich penetrant riechen, wenn sie nass werden. Zumindest jene, die ich bisher erlebt habe. Glaub mir, du hast nichts verpasst, wenn dir dieser Geruch noch nicht in die Nase gestiegen ist.

Es gab nicht viele unangenehmere Gerüchte für die ehemalige Jedi als nasse Pelzwesen. Sie hatte ja schon nasse Selonianer, Wookiees und Bothaner erlebt und sich eins gemerkt, wenn möglich vermeide es, dass Pelzwesen nass werden. Und wenn es sich trotz allem nicht umgehen lässt, dann sei nicht in deren Nähe. Ihre Gedanken an diese Erlebnisse ließ sie kurz schütteln. Zum Glück waren weder Falleen noch Aqualish behaart, noch ein Vorteil von Ando, dachte sie unwillkürlich. Als Xulian dann aufstand und auf Sarid zukam, nickte die Mechanikerin.

Ok, einen Moment noch.

Vertröstete sie die Ersatzteilhändlerin und löste einen größeres Teil des Abdeckrahmens des Generators. Mit einem Ächzen löste es sich und mit wenig Sorgfalt hielt Sarid es der grünhäutigen Frau hin.

Das Ding ist nutzlos, ich brauch es nicht. Wärst du so freundlich und könntest es hinten zu meinem Abfallhaufen legen? Und nimm auch die alten Sicherungsbolzen mit.

Damit meinte die Corellianerin einen kleinen Haufen, der direkt neben der Eingangstür lag. Es war unschwer zu erkennen, dass alles, was dort gelandet war nur noch die Bezeichnung Schrott verdiente.

Bis ich das nächste Teil demontiert habe, könnte es aber noch ein paar Minuten dauern.

Bemerkte die ehemalige Jedi nachdenklich.


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Rilanja überlegte einen Moment, ob es nicht auf ihrem Heimatplaneten doch Viecher gab, die dank ihres Pelzes etwas penetrant rochen, sobald sie nass wurden. Sicherlich gab es solche Spezies, aber als etablierte Haustiere fielen ihr nur die allseits beliebten Kuschelnager ein, und die waren bekanntermaßen wasserscheu bis zur Selbstaufopferung.

Wir hatten nie Haustiere, von daher fürchte ich kann ich da nicht mit Erfahrungswerten dienen.

Die junge Falleen nahm das von Taila abmontierte Teil entgegen und trug es zu dem Stapel, auf den die Mechanikerin gedeutet hatte. Die Händlerin in ihr sah auf Anhieb ein paar Teile, die man sicherlich noch zu Credits machen könnte - auch ohne Pheromoneinsatz.
Anschließend holte sie die alten Sicherungsbolzen, die sich höchstens noch für Performancekunst oder als preiswerte Blumenvasen eigneten, und legte sie ebenfalls zu dem gesammelten Abfall.


Sag mal, gehört diese Landbucht eigentlich dir? Also ich meine, hast du sie gemietet? Oder stammt der ganze Schrott von diesem einen Schiff?

Wenn ja, dann würde es sich fast lohnen über eine längerfristige Zusammenarbeit zu reden. Rilanja konnte die Teile verkaufen, die Taila nicht mehr brauchte, und beide konnten sich den Profit teilen - und sich vielleicht ab und zu mal ein fischfreies Abendessen davon genehmigen. Allerdings fürchtete die Frau bereits, zu aufdringlich zu wirken, und behielt die Idee für den Moment für sich. Außerdem war es natürlich erst mal angesagt, die Küche dieses neuen Restaurants zu testen, bevor sie sich in kulinarische Hoffnungen verstieg.


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Für Sarid war es irgendwie lustig, dass Xulian in ihrem ganzen Leben noch nie ein nasses Pelzwesen erlebt hatte und das trotz der Tatsache, dass sie als Händlerin doch schon einiges gesehen haben müsste. Andererseits war sie auch noch relativ jung und im Gegensatz zu Corellia gab es ja auch Falleen nur eine einheimische Spezies, die Falleen. Auf Corellia wohnten ja neben Menschen noch zwei andere Rassen, die Drall und die Selonianer, beides Rassen mit Ganzkörperbehaarung. Dazu kamen noch viele Händler und andere Wesen auf der Durchreise. Da gab es vermutlich schon im einem Monat mehr zu sehen als auf Falleen in einem Jahr.

Warte es ab, irgendwann hast du auch noch das "Vergnügen", Xulian.

Meinte die Mechanikerin geheimnisvoll und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.

Aber eine Frage, wie alt werden Falleen eigentlich? Ich meine, Reptilienwesen werden doch generell älter als Menschen, oder?

Fragen kostete ja nichts und da die Falleen ohnehin gern redete konnte sie da ruhig mal neugierig sein, fand Sarid. Nachdem die grünhäutige Frau wie beauftragt das unbrauchbare Gerümpel weggeräumt hatte war sie wieder zu ihr gekommen und stand nun neben dem Hebekran mit dem Generator. Aber die nächste Frage der Händlerin erstaunte die Mechanikerin für einen Moment.

Mir und die Landebucht gehören? Machst du Witze? Da müsste ich glaube auch noch 10 Jahre Tag und Nacht arbeiten - am Stück - damit ich mir das leisten könnte. Nein, die hat der Besitzer der Segelbarke gemietet. Ich arbeite hier nur. Und ja, der Schrott stammt alles aus dem Schiff und wurde schon durch andere, funktionierende Ersatzteile ersetzt, die ich noch vorrätig gehabt habe. Wieso, hast du denn Interesse daran?

Etwas verduzt schaute Sarid die Falleen an. Sie dachte doch nicht im Ernst daran diesen Müll noch verkaufen zu wollen, oder?

Nun ja, wenn du daran Interesse hast kannst du das Zeug ja mitnehmen, dann muss ich es nicht zur Entsorgung schleppen. Und wenn du noch was brauchen kannst, ich gönns dir.

Entgegnete Sarid großzügig. Die Dinger bis auf die kleinste Schraube zu zerlegen war ihr einfach zuwider. Das war doch die Zeit und Mühe nicht wert, aber wenn Xulian meinte. Dann reichte Sarid der Falleen ein weiteres, bestimmt mehrere Kilogramm schweres Teil des Rahmens.

Das kannst du ebenfalls auf den Stapel schmeißen. Aber jetzt wird es langsam interessant.

Sagte sie und legte dann endlich zwei Teile frei, die sie für die Segelbarke brauchte, der komplette Teil mit den Sicherungsbolzen und die Schaltstelle der Energieversorgung. Damit sollte sie die defekten Repulsoren wieder zum "Leben" erwecken können. An die kompletten Energieleitungen zu kommen, die sie alle für die Segelbarke brauchte, das würde leider bestimmt noch eine Stunde in Anspruch nehmen. Sarid seufzte. Dieser Teil ihrer Arbeit gefiel ihr immer am Wenigsten, die Aussicht wie lange sie an manchen Sachen rumschrauben und austüfteln musste, bis die Schiffe wieder flogen, was ja einschließlich genauer Fehlersuche allein des öfteren Tage dauern konnte.


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Die Falleen ging während sie auf den nächsten Trageauftrag wartete nochmal zu Tailas Abraumhalde und sah sich ein paar der Teile genauer an. ein paar Credits waren die sicherlich noch wert.

Wenn ich einen Repulsorschlitten hätte würde ich sicherlich einiges finden, aus dem man noch was machen könnte.

bemerkte sie auf dem Rückweg, um ein weiteres Teil in Empfang zu nehmen - einen Rahmen, der wohl tatsächlich nur noch Schrottwert hatte. Vielleicht sollte sie tatsächlich versuchen, solche Teile an irgendwelche Künstler zu verscherbeln...

Wir werden über zweihundert Standardjahre alt, aber so alt muss man auch erst mal werden. Ich weiß, ich weiß, ich bin wahrscheinlich noch zu jung mir so riesige Zahlen überhaupt vorstellen zu können,

meinte sie zwinkernd, als sie den Schrott ablud.

Und ich wollte dir nichts unterstellen, also sowas abwegiges wie Raumbesitz. Es hat mich nur gewundert, dass an einem Schiff so viel kaputt sein kann. Und da hab ich mir gedacht, vielleicht hast du dich hier eingemietet, um dein ganzes Werkzeug und deine Teile zu lagern.

Langsam verspürte die Frau Hunger, aber sie wollte keinen verfressenen Eindruck auf die Menschin machen. Hoffentlich dauerte die Reparatur der Barke nicht mehr lange, aber nachdem Taila angefangen hatte den Generator zu zerlegen hatten sich Rilanjas Ideen von einem schnellen Abschluss der Arbeiten durch einfaches einstecken des Apparates und Schließen der Wartungsluke in Wohlgefallen aufgelöst. Sie wusste tatsächlich nicht viel von Mechanik...


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Mit einem breiten Grinsen quittierte Sarid Xulians Bemerkung, dass sie einen Repulsorschlitten bräuchte, um den für sie noch "verwertbaren Schrott" abzutransportieren. Nur zu schade, dass das altersschwache Ding vor zwei Stunden endgültig sein Leben ausgehaucht hatte. Eine weitere Bemerkung verkniff sich Sarid allerdings. Die Falleen wirkte in der Beziehung schon zerknautscht genug.

Das Zeug liegt sicher noch bis morgen Mittag da. Du kannst dir ja noch was organisieren bis dahin. Dann kannst du den Schrott gerne kostenlos mitnehmen.

Wie die Mechanikerin nicht anders erwartet hatte wurden Falleen älter als Menschen. Was das Vorstellen von Zahlen anging konnte Sarid da auch nicht wirklich mithalten, so alt war sie selbst auch noch lange nicht. Aber bei ihrem jetztigen Lebensstil hatte sie zumindest eine Chance ein für Menschen gesegnetes Alter zu erreichen.

Du weißt ja gar nicht, wie viel an einem Schiff kaputt gehen kann. Wenn man ehrlich ist, dann so gut wie alles. Außerdem hat der Aqualish auch nicht gerade allzu große Sorgfalt bei der Wartung seiner Segelbarke an den Tag gelegt. Sonst wären wirklich nur die Repulsoren im Eimer gewesen, da hast du schon recht. Es ist mir sowieso unverständlich wie man mit einer defekten Cockpitkonsole noch herumschippern kann.

Sarid schüttelte dabei wiederholt irritiert mit dem Kopf. Ihr würde so etwas nie passieren. Allerdings gab es ja genug Wesen, die keine wirkliche Ahnung von Technik hatten. Xulian war ja ebenfalls so ein Fall. Bei ihr konnte sich Sarid das auch vorstellen, wenn sie ehrlich war. Die Zeit mit ihrer Helferin nutzend zerlegte Sarid in der nächste Stunde mit geübten Handgriffen den Generator so weit, dass sie alle Teile parat hatte, die sie für die Segelbarke brauchte. Die Falleen fand auch in der überwiegenden Anzahl der Fälle die richtigen Werkzeuge und schleppte fleißig überflüssige Teile auf den Schrottstapel. Als sie schließlich fertig war schnaufte sie tief durch.

Ok, ich denke ich mache Schluss für heute. Der Generator ist fertig zerlegt und ich bin auch schon etwas müde. Hast du dann Lust agamarianisch Essen zu gehen auf meine Kosten?

Fragte sie pro forma, wobei ihr die Antwort eigentlich schon klar war.


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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Die junge Falleen starrte noch einen Moment auf den Stapel, den Taila ihr mehr oder weniger überlassen hatte. Erst die Worte "Essen" und "auf meine Kosten" ließen sie aufhorchen.

Gerne, jederzeit.

Rilanja hoffte, nicht zu enthusiastisch zu wirken, als ihr Komm piepte. In solchen Momenten wünschte sie sich immer ein Büro, das sie abends verlassen konnte, um so etwas wie Feierabend zu machen. Sie nahm das Gerät aus einer Tasche an ihrem linken Oberschenkel und sah sich die Identifikation des Anrufers an. Nach einigen Sekunden drückte sie den "Ablehnen"-Knopf und verstaute es mit einem kaum hörbaren Seufzer.
Sie hatte sich grade richtig eingelebt und mit Taila eine nicht flossige und fischelnde Bekannte - oder möglicherweise Freundin - gefunden, und dann sowas. Natürlich war damit zu rechnen gewesen, dass jemand ihr wieder auf die Schliche kommen würde. Und natürlich war auch klar, dass sie nicht die Credits hatte, um einen wütenden Weequay auszubezahlen, der sich ungerecht behandelt fühlte durch ihr Geschäftsgebahren.
Noch dazu, wo er irgendwie Recht mit der Behauptung hatte, sie hätte ihn betrogen.


Ich brauch jetzt unbedingt was warmes und fischfreies zu essen. Nicht, dass du mich am Ende hier raustragen musst, weil ich mich nicht mehr rühren kann,

meinte sie eher um ihre eigene Stimmung anzuheben. Vielleicht sollte sie wirklich aufhören, ihre Pheromone geschäftlich einzusetzen. Aber es war doch so einfach...


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[Hyperraum – Richtung Ando – an Bord der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC)

Kadajjs Äußerung, dass Levon eifersüchtig werden könnte, löste bei Brianna einiges Befremden aus.
„Vielleicht ist eifersüchtig das falsche Wort – er würde mich fragen, weshalb ich nicht seine Programmierung dahin gehend erweitern könnte und würde am Ende selbst versuchen, sich dessen Fähigkeiten anzueignen. Doch wahrscheinlich sehe ich ihn schon zu sehr als Lebewesen...“
Die bislang eher weniger unbenutzte Einrichtung machte der Echani wenig aus, ihr war eine solche Umgebung lieber als ein korribanisches Rattenloch, wie sie den Ort ihrer Gefangenschaft bei den Sith beschrieb.
„Fühl dich frei, alles nach deinem Belieben zu benutzen, solange es in einem Stück bleibt. Sonst bekommst du es noch mit Levons verletzter Hausfrauenehre zu tun.“
Die Beschreibung der Bewaffnung der Curessento löste bei ihrer Freundin auch einiges Staunen hervor.
„Wahrscheinlich färbt es schon ab, wenn man zu lange mit Mandos und Rattataki zu tun hat - mit der Standardbewaffnung hätte ich mich irgendwie...nackt gefühlt.“

Anschließend erklärte Brianna ihr, wie eine Aura zu erspüren war. Sie meinte fröhlich, dass es eigentlich ziemlich einfach wäre und dass sogar sie es geschafft habe.
„Das ist tröstlich zu wissen...“
Zunächst sollte Kadajj wie bei der Levitation die Augen schließen und versuchen die Umgebung zu erfühlen – allerdings müsste sie sich zwingen sich mehr aufs Fühlen zu konzentrieren, da sie gestern mehr durch ihr geistiges Auge gesehen hatte. Brianna beschrieb, wie sie es machte, aber es war für die Rattataki nicht leicht nachzuvollziehen.
„Ich habe zwar gestern auch gefühlt, wie du neben mir standest, doch es war wirklich so, dass ich glaubte dich zu sehen. Auch die Übung mit dem Stein fiel mir wesentlich leichter, als ich ihn in meinem Geiste schweben sah.“

Sie gab dem Droiden den Befehl, für die Dauer der Übung sie und Brianna nur im Notfall anzusprechen. Leider gab es an Bord nur sie beide als Versuchsobjekte – fast hätte Kadajj Levon vorgeschlagen, bis ihr einfiel, dass er kein lebendes Wesen war.
Auch Brianna schloss die Augen um für sich selbst zu üben, da es ihr nach eigenen Worten leider an Praxis fehlte.
Falls die Echani je damit aufhören sollte, schicksalsergeben zu seufzen, Kadajj würde es richtig vermissen.

Der Unterschied sich in einem geschlossenen Raum und in freier Natur in die Macht zu versenken war gar nicht einmal so groß, wie die Rattataki feststellte. Sie hatte befürchtet, dass alles konzentrierter auf sie einstürzen würde, aber das war für die Macht anscheinend gleich. Das Cockpit, Brianna und Levon in ihrem Geist zu erfassen war kein großes Problem mehr, und sie war versucht den Flimsiplastschreiber, der auf der Steuerkonsole lag, schweben zu lassen. Die Verlockung war äußerst groß, so dass sie ihn fast unwillkürlich mit ihrem Geist erfasste. Levon wäre bestimmt sehr verwirrt, wenn der Schreiber auf einmal hinter seinen Audiosensoren klemmte.

Das war aber nicht die Aufgabe, rief sie sich zur Disziplin und ließ schweren Herzens den Stift liegen. Na gut, mehr fühlen als sehen. Sie konzentrierte sich auf die neben ihr sitzende Freundin und rief sich ihre Worte von einem blau leuchtenden Nebel ins Gedächtnis, durch den Brianna die Auren erspüren konnte. Das half ihr allerdings nicht weiter – sie konnte sich zwar einen blauen Nebel vorstellen, aber der war mehr ein Produkt ihrer Fantasie als erfolgreicher Machtnutzung. Spüren konnte sie dennoch nichts.

Also brauchte sie eine andere Brücke. Hmm, wann hatte sie schon einmal etwas gespürt? Genau, dieser Impuls sich umzudrehen, als sie vor dem Haus der Kidnapper stand und Brianna auf sie zustürmte.
Plötzlich war ihr, als ob sie jemand berührt hätte. Es war ein sehr flüchtiges Gefühl, wie ein herabfallendes Blatt, das kurz die Haut streifte und weiterflog.
„Warst du das? Oder habe ich etwas gespürt?“,
fragte Kadajj und riss die Augen auf. Ihre Konzentration war zwar dahin, aber sie wollte es unbedingt wissen.

Danach wiederholten sie die Übung ein weiteres Mal. So weit wie bei der Levitationsübung am Tag zuvor kam die Rattataki zu ihrer Enttäuschung leider nicht und es blieb dem Hauch vom Anfang.
„Besser als nichts,“
grummelte Kadajj während sie bei einem Imbiss mit Brianna die Bilder und Daten der Jedi-Rätin Sarid Horn studierte, die sie auf Ando finden sollten.
„ Diese Frau sieht schon sowieso wie eine Durchschnittsmenschin aus und könnte sich in alle Richtungen, was Haare, Körperform oder Gewicht angeht, verändert haben. Wir müssen diese 20.000 Menschen in Quantill City echt noch bitten, sich in einer Reihe aufzustellen, wenn das mit dem Auraspüren bei mir nicht schnell besser wird.“

Wenn sie sich selbst schon nach einem halben Tag ärgerte, dass sie nicht weiter kam, wie schlimm musste es erst für die Echani sein, die nach Jahren immer noch auf der Stelle trat.
„Ich kann dich jetzt viel besser verstehen,“
fügte Kadajj hinzu, wechselte aber gleich das Thema.
„Wusstest du übrigens, dass ‚bantha’ eines der meist benutzten Passwörter im Outer Rim ist? Genauso originell wie ‚aurebesh123’ oder ‚Imperator xy’.“

Für jemanden wie Brianna, die sich nicht viel mit Computern und Droiden beschäftigte, außer dass sie sie benutzte, war so ein Thema eher uninteressant, aber es half Kadajj sich von ihrem Ärger abzulenken. Wenn sie anfing sich dorthin gehend hineinzusteigern, würde es nicht beim bloßen Selbstmitleid bleiben und das wäre für ihr neues Leben nicht besonders förderlich. Also plapperte sie weiter über die (für sie) spannende Welt der Datensicherung, bis ihrer geduldig zuhörenden Freundin anzusehen war, dass sie nur wenig bis nichts damit anzufangen wusste und anfing sich zu langweilen.

Immerhin war sie wieder soweit, das Aura-Training wieder aufzunehmen, da sie nicht viel Zeit hatten, bis sie Ando erreichten und wenigstens hatte sie an diesem Tag gelernt, wie das Prinzip dieses Machtsinns funktionierte.
Am Abend sah sich Kadajj die Daten des Planeten an, den sie bald betreten würden und kaute betreten auf ihrer Unterlippe. Zwar hatte sie schon vorher gewusst, dass Ando eine Wasserwelt war, aber was das bedeutete, realisierte sie erst jetzt.
„Ich hoffe nur, diese verlorene Jedi schippert nicht irgendwo auf dem Meer herum. Nicht, dass ich Meere nicht mag – ich kann schon schwimmen. Aber der Grund sollte nicht tiefer als fünf Meter und immer ein Ufer in Reichweite sein. Und tauchen geht schon mal gar nicht.“
Ihr schauderte es beim bloßen Gedanken an die weite offene und vor allem tiefe See, die sich über einen Großteil von Ando zog.
„Hoffentlich finden wir sie so schnell wie möglich,“
murmelte sie mit einem flauen Gefühl im Magen. Die Zeit bis zu ihrer Ankunft raste förmlich dahin.

[Hyperraum – Richtung Ando – an Bord der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC)
 
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