Ando

Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Wie nicht anders zu erwarten war hatte Xulian nicht die geringsten Einwände als Sarid vorschlug jetzt nach der Arbeit einen Happen Essen zu gehen.

Wenn du glaubst ich würde dich hier raustragen hast du dich geschnitten.

Entgegnete sie grinsend auf die letzte Bemerkung der Falleen.

Außerdem ist mein Repulsorkran gerade belegt, deshalb könnte ich dir nur ein gemütliches Eck in der Landebucht anbieten. Ich hab sogar irgendwo noch eine schmutzige Decke rumliegen, wenn du wert darauf legst.

Die Mechanikerin schob die grünhäutige Frau sanft, aber bestimmt aus der Landebucht und verschloss diese dann mit dem Code, den ihr der Besitzer der Segelbarke gegeben hatte. Mittlerweile grummelte ihr Magen nämlich auch schon ziemlich, kein Wunder, denn es war schon über sechs Stunden her seit sie das letzte Mal was gegessen hatte.. Nach einem kurzen Blick links und rechts fragte sie die Falleen nach der Richtung. Im Raumhafen war es auch schon relativ ruhig geworden, was so spät abends auch kein Wunder war. Allerdings war der Hafensicherheitsdienst rund um die Uhr im Einsatz, so dass man hier nichts befürchten musste.

Ich hoffe bloß, dass es dieses agamarianische Restaurant noch offen bzw. noch Nichtfischgerichte hat. Das wäre echt eine Wohltat.

Überlegte die ehemalige Jedi laut, während sie gemeinsam mit der Falleen durch die relativ leeren Straßen zum Restraurant am südlichen Terminal schlenderte. Dort angekommen fand Sarid nach kurzem Suchen ein neongelb leuchtenden Schild über einer breiten Schwingtür, auf dem "Der Agamarianer" zu lesen war.

Das klingt doch vielversprechend.

Meinte sie und trat ohne zu zögern ein. Drinnen war einiges los und Sarid registrierte ohne große Verwunderung, dass die Nichtaqualish hier in der Mehrzahl waren. Ansonsten sah man dem Restaurant an, dass es noch ziemlich neu war. Die Einrichtung schien noch nicht lange in Benutzung zu sein, nach den Abnutzungsspuren an den Stühlen und Tischen zu urteilen. In dem etwas schummerigen Licht konnte Sarid an der linken Wand noch einen kleinen, unbesetzten Tisch ausmachen. Auf den deutend gab sie Xulian Bescheid, dass es dort noch einen freien Platz gab für sie.

Lass uns dort rüber gehen, ich bin sicher die Zabrakbedienung hat da nichts dagegen.


Ando - Quantill City - Der Agamarianer- Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Rilanja folgte der Menschin aus der Landebucht, und versuchte, nicht mehr über den Anruf von eben nachzudenken. Sie wollte den Planeten nicht verlassen, nicht jetzt, wo sie höchstwahrscheinlich eine Quelle zivilisierten Essens entdeckt und eine angenehme Gesprächspartnerin gefunden hatte. Wenn sie mit ihrer Hilfe an ein paar Ersatzteile kommen und umgekehrt welche loswerden konnte, dann um so besser.

Am Ende ginge dein Kran an mir genauso zugrunde wie mein Repulsorschlitten. Wahrscheinlich bin ich doch um einiges schwerer als ich aussehe,

meinte sie zwinkernd, während sie durch den fast wesenleeren Raumhafen zu ihrem kulinarischen Höhepunkt des Abends gingen. Rilanja konnte sich grob an das Restaurant erinnern, auch wenn sie seit der Neueröffnung nicht hier gewesen war. Vorher hatten die Räume einem Rodianer gehört, dessen ganzer Stolz frittierter Seetang gewesen war.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Koch, der auf Ando seine Kunden behalten will, das fischfreie Essen ausgehen lässt.

Sie betraten das Restaurant ein paar Minuten später, und allein die Anzahl der Gäste ließ die Falleen hoffen, dass es hier etwas gab, das zu Lebzeiten weder Kiemen besessen noch gelaicht hat.

Mir ist jeder Tisch recht, Hauptsache man wird bedient und man kann sich unterhalten.

Die junge Frau folgte Taila zu dem ausgedeuteten Tisch, und die Zabrak, die einem agamarianischen Trend eine lange Schürze mit bunten Blumenmotiven trug, nickte ihnen im Vorbeigehen freundlich zu. Die Stühle waren bequem und die Speisekarte, die auf auf altmodisch getrimmtes Flimsiplast gedruckt war, machte einen ähnlichen Eindruck. Zumindest waren die Preise moderat, schließlich wollte Rilanja ihre neue beste Freundin - besser gesagt die einzige, die sie auf diesem Planeten so bezeichnen würde - nicht gleich am ersten Abend ruinieren.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja
 
Hyperraum, Richtung Ando - An Bord der Curessento - Levon (NPC), Kadajj, Brianna

Kadajj erklärte auf Briannas Nachfrage hin, dass es sich bei Levon nicht um Eifersucht in dem Sinne handelte, aber irgendwie dann doch wieder, und sie mutmaßte schließlich, ihn zu sehr als Lebewesen zu sehen. Für die nicht gerade technikaffine Echani war es ohnehin ein Rätsel, wie totes Metall und oxidierte Drähte ein derartiges Eigenleben entwickeln konnten, und warum die hochintelligenten Wesen, die in der Lage waren, derartige Geräte zu konstruieren, sich nicht stattdessen darauf konzentrierten, Droiden zu entwickeln, die einfach nur das taten, was man ihnen sagte, was unter dem Strich praktischer für alle wäre. Was dazu passte war, dass ihre Freundin meinte, sie bekäme es mit Levons Hausfrauenehre dazu, wenn sie etwas kaputt machte. Brianna lachte kurz auf.

"Keine Sorge, ich bin zwar grundsätzlich in der Lage, so ziemlich alles kaputt zu machen was nicht aus massivem Durastahl ist, treffe aber andererseits ein Ziel über meinem Kopf millimetergenau mit dem Fuß."

Kicherte sie - nützlich, um beispielsweise einem Wookiee das Nasenbein zu brechen. Wenn sie so zurückdachte, schien das Brechen von Nasen fast eine Art Hobby zu sein.

"Zumindest konnte ich das, als ich noch in Form war."

Schränkte sie anschließend ein wenig niedergeschlagen ein.

Sie hätte wohl zuviel Zeit mit Mandalorianern und Rattataki verbracht, mutmaßte Kadajj. Mit der Standardbewaffnung des Schiffes hätte sie sich nackt gefühlt. Brianna fragte sich allerdings, ob es im Ernstfall tatsächlich etwas ausmachte. Bei ihrem Frachter war es klar: falls ihr Piraten oder sonstwer einmal ans Leder wollen sollten, wäre sie entweder ganz schnell im Hyperraum oder tot. Wenn man lediglich über die defensiven Fähigkeiten einer Standard-YT1300 verfügte, war geschicktes Ausweichen die einzige Option - in Anbetracht ihrer Flugkünste und der Flugeigenschaften des Schiffs war es keine. Eine divenhafte alte Schnecke, das traf es auf den Punkt, wofür diese fliegende Untertasse stand.

Brianna vermutete ganz richtig, dass die Rattataki vor allem gut darin war, mithilfe der Macht zu sehen, doch offenbar fiel es ihr schwer, die Beschreibung der Weißhaarigen nachzuvollziehen. Dass selbst diese es geschafft hätte, fand Kadajj nur im ironischen Sinne tröstlich.

Es war nicht einfach für die Echani, sich zu konzentrieren, weshalb sie fast ein bisschen verwundert war, dass ihre Trainingspartnerin die Übung nicht zuerst bewältigte. Als sie in dem blauen Nebel, welcher in ihrer Vorstellung die Macht war, langsam eine Präsenz wahrnahm, fühlte sich diese nach allem an, was für Kadajj in ihrem Kopf stand - der Geruch einer tapferen Kriegerin, der Anblick großer runder Augen eines Waisenkinds, der Klang der freundlichen Stimme einer guten Freundin, unter vielen anderen Dingen. Die Präsenz einer Person in der Macht war so eindeutig wie die Iris oder der Fingerabdruck, wahrscheinlich sogar noch eindeutiger.

Und dann ging dieses Gefühl, dieses schöne Gefühl, sich einer liebgewonnenen Person näher zu fühlen als je zuvor, schlagartig verloren, als eben diese plötzlich die Augen aufriss und aufgeregt fragte, ob sie das war, weil sie vielleicht etwas gespürt hätte. Brianna sah sie erst einmal ein wenig verdattert an, weil sie so plötzlich aus der Konzentration gerissen und zurück ins hier und jetzt befördert worden war.

"Ja, das war ich. Ich kam gerade dazu, deine Aura in der Macht zu spüren."

Erklärte sie schließlich.

"Erinnerst du dich, wie es sich angefühlt hat? Vielleicht kannst du dieses Gefühl benutzen, um daraus zu lernen, welchen Zustand du erreichen musst. Etwa so, wie aus dem Gefühl, welches man empfindet, wenn man mit dem Finger berührt wird, zu schließen, wie es sich anfühlt, selbst jemand anderen zu berühren. Probieren wir es nochmal!"

Ermunterte Brianna sie. Während die silberhaarige Padawan ihre Konzentration relativ schnell wieder fand, und sich lange genug mit den beiden einzigen Präsenzen im Umkreis von - ohne allzu verwegene Behauptungen aufzustellen - vermutlich mindestens einigen Lichtminuten beschäftigt hatte, ließ sie ihren Machtfinger sich frei durch das gesamte Schiff wandern. Als sie zu sich zurückkehrte, hatte sie die erleichternde Empfindung, dass die Macht dabei war, ihre heilende Wirkung innerhalb ihres Körpers zu tun. Kadajj hingegen kam kein Stück weiter als beim ersten Mal und wirkte ziemlich enttäuscht.

Wahrscheinlich war sie einfach eine ganz schlechte Lehrerin, vermutete sie. Nicht von ungefähr durften nur Ritter Padawane ausbilden. Oder es war das Flair des Versagens, das von ihr ausging. Die kalkweiße Frau meinte beim anschließenden Imbiss, dass das Erreichte besser als nichts wäre, klang jedoch völlig anders. Sie konnte ihr sehr gut nachfühlen, weil oder obwohl sie schon derart oft in derselben Situation gewesen war, dass sie sich nicht mehr darüber ärgern konnte und nichts mehr dabei empfand außer einer gewissen entfernten Traurigkeit und jeder Menge Resignation. Unter anderem um sich abzulenken, studierte Kadajj das Material über die gesuchte Rätin, kam jedoch zu dem wenig ermutigenden Schluss, dass sie eine Durchschnittsmenschin mit jeder Menge Veränderungspotential suchten, und es in der Tat schwierig würde, wenn sie ihre Lektion nicht lernte.

"Ja, ich dachte mir auch sowas. Ich weiß nicht, Menschen sind so... beliebig, und eine Blondine sieht letztendlich aus wie die andere. Und solche Wesen, denen man vermutlich ein Portrait jeder anderen jungen Echanifrau mit ein wenig Schminke als mein Bild verkaufen könnte, verlangen von uns, dass wir so eine finden. Wenn ich wenigstens wüsste, wie sich ihre Aura anfühlt..."

Meinte Brianna und klang leicht frustriert ob der bevorstehenden Aufgabe. Sie war sich nicht mehr so sicher, was ihre Fähigkeit anging, ihre Machtsinne lange genug benutzen zu können, um im Gewirr von Lebensformen, welches eine Großstadt nun einmal darstellte, eine bestimmte Person finden zu können.

Die Rattataki meinte, dass sie sie jetzt viel besser verstehen konnte, was Misserfolge anging, doch die junge Echani nickte nur. Zusammenhanglos erklärte ihre Freundin dann, dass "bantha" eines der häufigsten Passwörter sei, was sich für Brianna eher wie ein erzwungener Themenwechsel wirkte als wie ein interessanter Fakt, den Kadajj ihr unbedingt mitteilen wollte.

"Deswegen war auch die Wahrscheinlich recht groß, dass es dort drauf war. Meister Janson hat sich nicht allzu viele Gedanken über die Sicherheit gemacht, und ich bin gerne so optimistisch, zu hoffen, dass der Grund ist, weil er weiß, dass ich sie ohnehin nicht verliere."

Erwiderte sie aufmunternd. Die Schiffseigentümerin hielt ihr dann einen langen Vortrag über die Notwendigkeit, Daten angemessen zu schützen und erläuterte die üblichen Vorgehensweisen. Brianna ertrug es nur deswegen, weil es ihrer Freundin hoffentlich half, die Misserfolge von vorhin zu vergessen. Soweit sie das zu beurteilen vermochte, konnte die Rattataki unter Umständen ziemlich leicht reizbar sein, und "gereizt" war überhaupt nicht die Grundstimmung, bei der sie einen weiteren Versuch starten wollte. Irgendwann, als die sportliche Echani sich schon eine Weile mit dem Gedanken trug, unauffällig ein paar Dehnübungen zu machen, wurde sie erlöst.

Die folgenden paar Stunden verbrachte die muskulöse Weißhaarige mit anspruchsvollem Techniktraining, gefolgt von einer kleinen Einheit Kraftübungen, für die sie eine mechanische Winde und andere Kleinigkeiten aus dem Abstellraum zweckentfremdete. Ihre Freundin hatte es ihr schließlich erlaubt.

Nach einer üppigen Abendmahlzeit (zumindest für Brianna, während die andere Frau sich mit ihrem Zielplaneten vertraut machte), fühlten sie sich fit für einen weiteren Versuch, die Machtsinne zu trainieren. Kadajj hoffte, Sarid trieb sich nicht irgendwo auf dem Meer herum. Sie konnte zwar schwimmen, aber das Gewässer durfte nicht tiefer als fünf Meter und ein Ufer musste in Reichweite sein. Brianna ließ die Schultern enttäuscht hängen.

"Das heißt, ich brauche mir keine Hoffnungen zu machen, dass wir einmal mit einander zum See gehen? Wenn ich schwimme, heißt das halt eben nicht nur am Ufer herumplanschen, eher alles andere. Was Sarid angeht, falls sie tatsächlich auf dem Meer herumschippert, dürfte die Aussicht, sie zu finden, nahe Null sein. Wenn wir sie auf absehbare Zeit finden, dann in der Hauptstadt."

Fand sie, und ihre Freundin dachte offenbar ähnlich. Da sie nicht mehr viel Zeit hatten, bevor das Schiff den Planeten erreichte (es musste wohl sehr schnell sein), war es das sinnvollste, das Training entweder gleich zu beginnen oder es ganz sein lassen. Brianna hatte ein wenig nachgedacht und überhäufte die andere Frau nun mit Informationen, die hoffentlich hilfreich wären.

"Ich habe mir überlegt, da du ja eher die Technikerin bist, könnte es dir helfen, wenn ich dir ein wenig die Hintergründe erkläre. Die Macht lässt sich am ehesten mit einer Art Energiefeld vergleichen, das durch jede Form von Materie fließt. Sie ist omnipräsent, selbst im Vakuum, meinetwegen so ähnlich wie kosmische Hintergrundstrahlung, und verbindet alles mit allem. Unsere Fähigkeit, die Macht zu benutzen rührt von den sogenannten Midichlorianen her, eine mikroskopische Lebensform, die in Symbiose mit uns verbunden und in jedem Lebewesen zu finden sind. Diese sind auch der Grund, warum man alles Lebendige so viel stärker spürt als bloße tote Materie - und einen Machtsensitiven stärker als einen, der es nicht ist. Du und ich - wir haben ganz einfach in Relation gesehen mehr von ihnen als die meisten anderen. Und je mehr Midichloriane, desto stärker das Energiefeld. Genau danach suchen wir, nach diesen Konzentrationspunkten."

Brianna machte eine Pause, während der sie ihr Gegenüber anlächelte.

"Hab' ich dich schon mit Informationen erschlagen? Gut! Was ich mir auch überlegt habe, wir könnten uns gegenseitig an den Händen halten, um deinen Kopf weg vom sehen und hin zum fühlen, zum haptischen zu bringen."

Meinte sie, ergriff ihre Hand und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen.

"Versuche die Macht zu spüren, und wo sie stark ist."

Wies sie sie abwesend klingend an.

Nach dem Ende der Übung dösten sie ein wenig im Cockpit vor sich hin, bis sie ihr Ziel erreichten. Nach der Rückkehr in den Normalraum flog Kadajj sie sicher, unterstützt von Brianna zum Raumhafen von Quantill City und landete dort. Während Levon zur Bewachung des Schiffs eingeteilt wurde, sahen sich die beiden in der Landebucht um. Auf einem alten Schild stand "Willkommen auf Ando" - darunter hatte jemand gekritzelt: "Erledigen Sie ihre Geschäfte und machen Sie keinen Ärger". Einer der merkwürdig aussehenden einheimischen Aqualish stand in der Nähe und notierte offenbar die Ankunft der chromglänzenden Yacht auf einem Datenblock. Die junge Echani setzte ein freundliches Lächeln auf und bewegte sich mit weiten, eleganten Schritten auf ihn zu.

"Guten Tag mein Herr. Darf ich Sie kurz stören? Wir sind auf der Suche nach einer Menschenfrau. Können Sie uns vielleicht helfen?"

Sprach sie ihn an, das Datenpad mit den Bildern vorbereitet.

"Mpf!"

"Oder wenn Sie die Güte hätten, uns mitzuteilen, an wen wir uns wenden könnten?"

"Mpf!"

"Sprechen Sie überhaupt Basic? Oder wenigstens Bocce? Es wäre wohl zu viel zu erwarten, dass Sie Echani verstehen."

"Mpf!"

Brianna seufzte. Die Aqualish waren Fremden gegenüber offenbar tatsächlich so aufgeschlossen wie in den Artikeln über Ando beschrieben. Es erinnerte sie an den Reiseführer über Gamorr, der ihr einst in die Hände gefallen war. Es war ein kleines Stück Flimsiplast gewesen, mit nur sieben Wörtern darauf: "Verzichten Sie auf einen Besuch auf Gamorr.". Der Vorteil gegenüber dem Planeten, auf dem sie Jahre ihres Lebens verbracht hatte, bestand wohl vor allem darin, dass man sie in der Minute, die sie hier waren, noch nicht angegriffen hatte, und das, obwohl sie einem Einheimischen begegnet waren. Sie wandte sich ihrer Freundin zu.

"Komm, vergiss den Typen, wir suchen uns jemand anderen."

"Mpf!"

"Vielleicht versuchen wir es in einer der Raumhafenbars. Dort treffen wir hoffentlich auskunftsfreudigere Personen, auch wenn es uns vielleicht ein paar Credits kosten könnte. Wenn das nichts hilft, können wir uns überlegen, wie wir unsere speziellen Talente am besten einsetzen."

Ando - Landebucht 42, nahe der Curessento - Kadajj, Brianna
 
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Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid


Sarid fiel es schwer zu glauben, dass Xulian wirklich so schwer war wie sie behauptete. Einen Repulsorkran würde sie bestimmt nicht in die Knie zwingen. Eines wurde Sarid aber bewusst als sie mit der Falleen auf dem kleinen Tisch saß und eine auf alt getrimmte Flimsiplastessenskarte durchsah. Das waren alles schrecklich normale Themen, das Essen, das Körpergewicht und ein neues Restaurant. Daran denkend lächelte sie in sich hinein. Auch wenn sie es anfangs selbst nicht hatte wirklich glauben können, aber sie führte mittlerweile erfolgreich ein vergleichsweise normales Leben. Ein Leben jenseits der Macht, wie sie es für sich selbst nannte. Und sie kam durch damit, sie kam über die Runden und hatte sogar so etwas wie eine Freundin gefunden, mit der sie zumindest über etwas Tiefgründigeres reden konnte als das Wetter oder den nächsten Auftrag, wenn auch wohl nie über ihre Vergangenheit. Die Mechanikerin ließ einen Blick über das doch recht ordentliche Restaurant schweifen. Eigentlich war es ganz gemütlich hier. Wenn auch das Essen noch das hielt was es versprach, dann würde sie hier definitiv öfters vorbei kommen und vermutlich auch wieder mit der Ersatzteilhändlerin.

Die Angebote auf der Essenskarte klangen auch vielversprechend. In über zwei Drittel der Gerichte las sie nichts von Fisch, Muscheln, Krebsen oder Seetangsoße. Definitiv ein Pluspunkt für die Corellianerin. Andererseits wusste sie zwar auch nicht, was ein "absolut normales Viech" war, das hier so als Delikatesse angepriesen wurde, aber es klang nicht nach Fisch, also entschied sie sich es mal zu kosten. Deshalb winkte sie der Bedienung als diese gerade in ihre Richtung schaute während sie am ebenfalls kleinen Nachbartisch eine Bestellung von einem einzelnen Ithorianer entgegen nahm.


Also unterhalten können wir uns hier und die Bedienung kommt auch gleich hoffe ich. Allerdings frage ich mich, ob das, was die trägt agamarianische Mode ist. Sonst läuft hier doch niemand freiwillig mit so etwas rum.

Meinte die ehemalige Jedi leise und breit grinsend zu ihrer Tischgenossin.

Aber morgen nochmal fünf bis sechs Stunden Arbeit beim Einbau der Teile, dann habe ich bald wieder einen Auftrag erfolgreich hinter mir.

Als dann die Bedienung an ihren Tisch kam bestellte sich Sarid wieder ein für sie übliches Ale und eine Portion Gulasch vom absolut normalen Viech. Sie wartete bis Xulian ebenfalls bestellt hatte und sprach dann weiter.

Ich kann mich zur Zeit wirklich nicht beschweren. Ich habe genug Aufträge, meine Kunden waren zuletzt vergleichsweise vernünftig und ich habe meistens das bekommen, was ausgehandelt worden war. Besser könnte es gar nicht laufen. Für Ando meine ich.

Entspannt, wenn auch etwas müde von der Arbeit lächelte sie ihre neue Freundin an. Manchmal waren auch so Hinterwäldlerplaneten mit xenophoben Einheimischen was Gutes, vor allem wenn man ein altes Leben hinter sich lassen wollte. Sie konnte sich derzeit keinen anderen Ort vorstellen, wo sie so in Ruhe gelassen werden würde wie hier.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid
 
[Hyperraum – Richtung Ando – an Bord der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC)

Nachdem Kadajj ihrer Freundin eine ihrer größten Ängste offenbart hatte, war diese erst einmal enttäuscht, dass sie sie wahrscheinlich nicht bei ihren Schwimmausflügen zu den Seen begleiten würde. Schwimmen hieß für die Echani nicht nur einfach am Ufer herum planschen.
„Durch einen See schwimmen? Wenn der See klein und flach ist, vielleicht....,“
versprach sie halbherzig, aber die Vorstellung sich in der Mitte eines schier bodenlosen Gewässers befinden, schüttelte sie.
„Lieber balanciere ich auf klapprigen Hängebrücken über tiefe Schluchten oder hüpfe im Raumanzug zwischen zwei Schiffen herum.“
Ansonsten meinte Brianna, dass es nahezu unmöglich wäre Sarid zu finden, falls sie tatsächlich auf dem Meer unterwegs wäre. Auf absehbare Zeit könnten sie sie nur in der Hauptstadt finden.
„Mir wäre das wirklich lieber, wenn sie nicht zu abenteuerlustig veranlagt ist und sich brav in der Hauptstadt aufhält.“

Da die Zeit drängte, setzte Brianna das Training fort und versuchte der Rattataki mit einem anderen Ansatz das Erspüren der Aura begreiflich zu machen. Sie erklärte ihr nun die Hintergründe und begann damit, dass die Macht mit einer Art alles verbindendem Energiefeld vergleichbar sei, das durch jede Form von Materie fließt und selbst im Vakuum vorhanden wäre. Der Vergleich mit der kosmischen Hintergrundstrahlung gefiel Kadajj, weil das etwas war, worunter sie sich etwas vorstellen konnte, ohne dass sie es zu sehen brauchte. Die Fähigkeit die Macht zu nutzen, so erklärte Brianna, kam von mikroskopisch kleinen symbiotischen Lebewesen, die Midichloriane hießen. Bei den Machtsensitiven war die Konzentration an Midichlorianen höher als bei den meisten anderen Wesen. Je mehr Midichloriane es gab, umso größer war das Energiefeld und nach solch einem suchten sie.

„Unter Energiefeldern kann ich mir mehr vorstellen und dass sie zu spüren sind, hab ich auch manchmal ziemlich schmerzhaft erfahren,“
lachte Kadajj, als sie an ihre ersten Erlebnisse mit elektrischer Energie dachte.
Schließlich schlug Brianna vor, dass sie sich an den Händen halten könnten, damit die Rattataki sich besser vom sehen aufs fühlen einstellen konnten.
„Okay, aber verpass mir bitte keine Stromschläge...“,
sagte Kadajj als sie ihre Hand ergriff, während die Echani sie schon fast geistesabwesend anwies, die Macht zu spüren.
Also versenkte sie sich wie zuvor in Konzentration und versuchte die visuellen Eindrücke zu ignorieren, in der sich die Macht für sie am leichtesten manifestierte. Briannas Hand war noch sehr real als Haut, Knochen und Muskeln präsent. Genauso wie Levon mehr als eine Ansammlung von Metall, Kabeln und Schaltkreisen war, gab es noch mehr als diese organischen Bestandteile.
Das erste, was Kadajj über die bloße Berührung hinaus spürte, war Briannas Zuneigung für sie. Diesmal hielt sie aber ihre Konzentration aufrecht und versuchte mehr aufzunehmen. Da war...noch ein Widerspruch – das große Selbstbewusstsein der Echani-Kämpferin wechselte sich mit der Unsicherheit und Selbstzweifeln eines kleinen verlorenen Mädchens ab. Das war also Briannas Aura.

Vorsichtig löste sie die Hand aus Briannas Griff, um zu testen ob sie die Aura auch ohne Berührung fühlen könnte. Der Eindruck wurde schwächer, blieb aber bestehen. Diese Aura fühlte sich für sie tatsächlich wie ein Energiefeld an, das man auf eine gewisse Distanz von sehr starken Generatoren spüren konnte.
„Ich denke, ich habe es verstanden,“
sagte sie hocherfreut zu ihrer Freundin, die sich darüber sehr erleichtert zeigte. Wohlmöglich hatte diese sich noch Gedanken gemacht, dass sie auch noch als Lehrerin versagen könnte. Auch sie selbst war froh darüber, dass die Übung diesmal Erfolg hatte – sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie einen erneuten vergeblichen Versuch so halbwegs gelassen hätte ertragen können.

Der Anflug auf Ando verlief ziemlich unspektakulär – nur der Anblick der Wassermassen und der verschwindend kleine Anteil von Festland ließen Kadajj griesgrämig das Gesicht verziehen. Der Vorteil einer vom Militär regierten Welt war, dass alles seine wohltuende Ordnung hatte und sie eine gut überwachte Landebucht zugewiesen bekommen hatten. Dennoch beschloss sie Levon an Bord zurück zu lassen – auch auf die Gefahr hin, dass der Droide sich unterfordert fühlte und am Ende noch depressive Anwandlungen bekam.
Zwar lachte Brianna sie für diese Vermutung aus, aber sie wies auf den dokumentierten Fall eines schwermütigen Protokolldroiden hin, der sich von der KI des Schiffs seines Masters verfolgt fühlte, die angeblich versucht hätte, ihn aus der Luftschleuse werfen, weil er ein Komplott des Computers gegen die Besatzung entdeckt hatte.
Wenigstens hatte sie erkannt, dass Levon wirklich sehr bedacht auf einen sorgsamen Umgang mit der Einrichtung war, nachdem er die für ihr Krafttraining zweckentfremdeten Geräte penibel untersuchte und milimeter genau auf ihren Platz einsortierte.

Eigentlich hätte der Echani der Zusatz „Erledigen Sie ihre Geschäfte und machen Sie keinen Ärger“ auf dem Willkommensschild schon sagen müssen, dass der einheimische Raumhafenbeamte nicht besonders auskunftsfreudig sein würde und schon gar nicht, wenn man von ihm erwartete auf seiner eigenen Welt Basic oder Bocce zu sprechen.
Warum manche Leute aus solch offensichtlichen Informationen einfach nicht die richtigen Schlüsse zogen, war Kadajj ein Rätsel. Ebenso wie die Tatsache, dass lautes Sprechen einer unbekannten Sprache diese nicht unbedingt verständlicher machte. Vor allem, wenn das Gegenüber diese Sprache nicht verstehen wollte. Aber sie wollte Briannas Enthusiasmus nicht bremsen und verfolgte ihre einseitige Konversation mit dem Aqualishbeamten.
Überall roch es nach Meer, Seetang und Fisch und in Verbindung mit dem feuchtwarmen Klima, war das eine Atmosphäre, in der die Rattataki sich überhaupt nicht wohl fühlte. Gewiss hatte jede Welt ihren eigenen Geruch, an den man sich nach einer Weile gewöhnte, doch sie glaubte, dass sie es keine Woche hier aushalten würde.

Brianna gab schließlich auf, nachdem ihr Gesprächspartner sich standhaft geweigert hatte mehr als ein „Mpf“ von sich zu geben und sie machten sich zur nächsten Raumhafenbar auf. Sie hoffte dort auf ein paar auskunftsfreudigere Personen und wollte sich etwaige Informationen auch ein paar Credits kosten lassen, wenn es sein musste. Erst wenn dies nichts bringen würde, müssten sie sich überlegen wie ihre speziellen Talente einsetzen sollten.

Die erste Bar, die auf ihrem Weg lag, nannte sich „Tentacle Twister“ - der Name bezog nicht auf anrüchige Praktiken, wie Kadajj und Brianna angesichts der Twi’lek-Bedienungen vermutet hatten, sondern auf den Hauscocktail. Aber die Doppeldeutigkeit des Namens trug wohl erheblich zum florierenden Geschäft bei. Erfreulicherweise waren die Gäste ein bunt gemischter Mix von Nicht-Aqualish, Piloten, Handelsreisenden, Technikern und Leuten, die ihren Beruf nicht so gerne nannten. Auf mehreren Holoschirmen wurden Podrennen vom benachbarten Eisplaneten Ando Prime, von Tatooine und von Malastare übertragen, so dass zwischen Tischen eifrige Buchmacher – lebende wie elektronische - hin- und herwuselten.
Auf Ando war es Nachmittag, so dass die Bar zwar gut gefüllt war, aber die Geräuschkulisse noch nicht zu laut und die Gäste noch nicht zu betrunken waren, als dass man ein halbwegs verständliches Gespräch führen konnten.


Zu den Stammkunden des „Tentacle Twister“ gehörte die gesuchte Jedi nicht, wie Kadajj nach einem kurzen Gespräch mit der Barkeeperin herausfand, bei der sie für sich ein Ale und Brianna ein alkoholfreies Getränk bestellt hatte.
„Fragt doch mal die Gruppe Raumschiffmechaniker dort am Ecktisch, da sind viele Menschen dabei und kennen sie vielleicht. Die Aqualish mit ihren zwei linken Pratzen können nicht einmal Billigregale gescheit zusammenbauen, daher stellen sie gerne Humanoide für so was ein.“
Kadajj bedankte sich und gab beim Bezahlen der Bedienung ein angemessenes Trinkgeld, während Brianna schon zu den Mechanikern eilte.

„Alllso isch bin auch hochzufrieden mit meiner Meschaanikerin,“
lallte sie ein angetrunkener Dug von der Seite auf Huttisch an.
„Haaare wiiieeeeeee Go-Gold, sooo eine hüübschsche cheeka. “
„Du meinst sie ist eine Blondine? Ist sie eine Menschenfrau?“,
fragte Kadajj leicht angewidert zurück. Eine Jedi-Rätin, die für einen Dug arbeitete? Naja es waren schlimme Zeiten, da konnte auch das nicht unmöglich sein.
„Jaaaaa! Unn soooo sexy,“
nuschelte der Dug weiter.
„Wie alt ist sie denn?
„Sssüße ssssiebseehn. Haaab sie mit voor nem Jaaahr in Essspa gekauft...fascht mein ganses Preisgeld für nen neuen Pod unn für Skllalaven ausgegeben. D-deine Freundddin, wie-wieviel koscht die? Sssilberne Haare....“

Ehe Kadajj ihm ein verächtliches "Echuta" entgegen schleudern konnte, hob es den Armfüßler plötzlich von Barhocker. Was war jetzt los? Doch der Abflug des Dug hatte keine übernatürlichen Ursachen sondern ein Mann in einem vertraut wirkenden Harnisch, der den betrunkenen Podpiloten am Kragen packte und auf den Tresen setzte.
„Genug geschwafelt, Casanunda, die Dame fühlt sich von dir belästigt...“,
herrschte der Mando ihn an und schubste ihn ein Stück weiter weg, wo er fast am Ende des Tresens umkippte und einschlief.
Vo’re, vod“,
bedankte sie sich, auch wenn sie mit der halben Portion problemlos allein fertig geworden wäre.
Ba’gedet’ye – bitte sehr,“
erwiderte er und zog die Augenbrauen hoch.
„Ich habe eben schon überlegt, als ich dich mit der Bedienung sprechen hörte, ob du Mando’ ad bist. Bisher habe ich von keinem Rattataki gehört, der nach den resol’nare lebt.
„Nicht direkt, ich lebe nicht nach den resol’nare, aber meine Geschwister sind Mando’ade. Etwas kompliziert...“
„Das macht nichts – es ist trotzdem schön, hier die Sprache zu hören. Mein Name ist Josea Gear, ich bin im Import/Exportgeschäft sowie als Personenschützer tätig. Wie heißt du und was führt dich hierher?“
Das hieß er arbeitete als Schmuggler und Bodyguard. Kadajj lächelte – irgendwie war dieser Josea nicht unattraktiv – er mochte wohl um die Mitte zwanzig sein, war groß und muskulös und hatte eine angenehm gebräunte Haut sowie wellige dunkle Haare.
„Mein Name ist Kadajj, meine Geschwister sind die Rayshe’ade, falls dir das ein Begriff ist. Ich bin auf der Suche nach jemandem, den es hier verschlagen hat und wahrscheinlich untergetaucht ist. Nein, auf sie ist kein Kopfgeld ausgesetzt oder so. Sie ist eine Art Lehrerin, aber momentan sind ihre Fächer in manchen Gegenden etwas unpopulär...“
drückte sie vorsichtig ihren Auftrag aus. Sie würde ihm gerne vertrauen, doch viele Mandos arbeiteten auch für das Imperium, weshalb sie nicht mit der ganzen Wahrheit herausrücken konnte. Zumindest hatte sie die Suche nach Sarid so umschrieben, dass es nach allen Seiten hin ausgelegt werden konnte.

„Ich glaube von den Rayshe'ade habe ich schon mal gehört, wenn sie öfter mal für die Hutten auf Tatooine arbeiten. Was diese Frau lehrt, ist mir egal und solange du nicht für Leute arbeitest, die mir in die Quere kommen könnten, helfe ich dir auch gerne. Wenn ich deine Gespräche richtig verstanden habe, sucht ihr eine blonde Menschenfrau, nicht wahr? Die meisten Blondinen hier, die ich kenne, lehren allerdings die Kunst der Liebe und ich denke mal nicht, dass die Gesuchte so eine ist. Ich kann dich und deine Freundin in die Innenstadt mitnehmen, wo es mehr Menschen gibt und vielleicht wollt ihr ja noch was Anständiges essen, bevor ihr mit eurer Suche weitermacht? Ich lade euch auch ein.“

Jetzt wurde Kadajj nervös. Josea ließ nichts anbrennen, wie man so schön sagte. Aber das gefiel ihr irgendwie und sie würde auch wirklich gerne mit ihm Essen gehen, wenn sie nicht gerade auf einer wichtigen Suche waren. Außerdem war Brianna gerade von dem Ecktisch zurückgekommen, und warf einen skeptischen Blick auf den neuen Bekannten der Rattataki. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass die beiden Völker nicht gut aufeinander zu sprechen waren. Ihre silberhaarige Freundin konnte man auch leicht mit einem Menschen verwechseln, wenn man nicht genau hinsah, doch wenn Joseas kulturelles Gedächtnis gut ausgeprägt war, könnte er sie durchaus als Echani identifizieren. Er zog die Augenbrauen zusammen.
„Das ist Josea – er will helfen. Er kann uns in die Innenstadt bringen und will uns eventuell zum Essen einladen. Und das ist Brianna...“
Freundlich streckte er die Hand aus.
„Du bist eine Echani, nicht wahr? Schau doch nicht so böse – ich finde zwar eure Art zu kämpfen etwas affig, aber ansonsten habe ich nichts gegen euch.“

[Ando – Raumhafen – im Tentacle Twister] Kadajj, Brianna, Josea Gear (NPC)
 
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Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja

Rilanja ging die Karte durch und bemerkte dabei mit Freude den eklatanten Mangel an grätenhaltigen Zutaten. Neben einem Quoten-Gericht, Filet vom absolut normalen Fisch, stammte alles von ordentlichen, pflichtbewussten Wiederkäuern - also Wesen, die stanken wenn sie nass wurden, und nicht wenn sie zu lange auf dem Trockenen waren.
Die junge Frau wartete ab, was ihre Gastgeberin bestellte, und überlegte einen Moment, ebenfalls das Gulasch zu nehmen, doch dann entschied sie sich spontan für eine Grillplatte vom gemeinen Wolleber mit Kräuter-der-Saison-Sauce. Komisch zwar, dass nirgends zu lesen war, welche Saison, und vor allem welcher Planet, aber da die einzigen Kräuter auf Ando unter Wasser wuchsen und unter den Einheimischen als Delikatesse galten fühlte sie sich bei der Wahl ziemlich sicher.


Und dazu ein Glas Hauswein - oder sagen wir besser zwei Gläser?

Sie sah Taila fragend an, und fügte hinzu,

Ich stoße bei solchen Anlässen gerne an. Sagen wir, auf den erfolgreichen Besitzerwechsel von zehn Sicherungsbolzen.

Für den Moment hatte sie den Anruf des unzufriedenen Weequay beinahe vergessen. Einmal sah sie sich nervös um, doch in dem Restaurant war niemand zu sehen, den sie bewusst kannte, und sie hatte die Tür halbwegs im Blick. Das und ein Gläschen Wein sowie ein Teller fischfreie Nahrung und eine sympatische, grätenfreie Begleitung sollten ihre Stimmung zumindest für diesen Abend oben halten.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid


Sarid zögerte als Xulian vorschlug ein Glas Hauswein zu trinken. Eigentlich war sie eher ein Fan von Ale, aber sie ließ sich dann doch breit schlagen. Sie wollte der Falleen die Freude nicht verderben, wenn diese schon anstoßen wollte.

Meinetwegen. Dann auch noch für mich ein Glas Hauswein.

Sagte sie der Zabrakbedienung mit der furchtbar häßlichen Blumenschürze. Diese nickte freundlich und sauste davon. Sarid sah davon allerdings nicht viel, da sie mit dem Rücken zur Tür saß. Über die Lautsprecher dudelte leise Bithmusik wie man sie oft in Raumhafenkneipen hörte und die Unterhaltung an den Nachbartischen war auch nicht allzu laut. Lachend entgegnete sie der Falleen.

Also, ich weiß nicht, was jetzt so besonders am Verkauf von zehn Sicherungsbolzen sein soll. Sobald der Wein kommt lass uns eher darauf anstoßen, dass wir Freunde geworden sind. Aber mal eine Frage. Bleibst du eigentlich länger auf Ando oder hast du vor irgendwann deine Zelte hier wieder abzubrechen?

Eigentlich würde Sarid das gar nicht wundern. Die meisten Händler waren nunmal wenig ortsfest, was die Mechanikerin bisher so mitbekommen hatte. Da war Xulian bisher wirklich eine Ausnahme. Aber solange kannte sie die grünhäutige Frau auch noch nicht - erst sein ein paar Wochen.

Wie du dir denken kannst, hätte ich nichts dagegen, wenn du noch längere Zeit hier wärst, wenn dein Geschäft das erlaubt.

Es tat so gut sich mal wieder so normal unterhalten zu können. Amüsiert nahm sie zur Kenntnis, dass sich ein Aqualish zwei Tische weiter lautstark über sein Essen beschwerte. Er hatte sich wohl mehr Fisch oder so gewünscht wie es schien. Wortlos nickte sie in Richtung des Aqualish und raunte Xulian leise zu.

Wenn das heißt, dass es hier wirklich so anders schmeckt als die Aqualishküche, dann werd ich hier glaub ich Stammgast.

Als das Essen dann wenig später kam sog Sarid prüfend dessen Geruch ein. Sie musste schon sagen, im Vergleich zu dem ganzen Fischzeug roch das wirklich wie eine Delikatesse, auch wenn ihr corellianische Küche immer noch besser schmeckte.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid
 
Ando - Landebucht 42, nahe der Curessento - Kadajj, Brianna

Mit Briannas Erklärungen zur Macht konnte Kadajj tatsächlich etwas anfangen, und es dauerte daher nicht lange, bis die Echani die mentale Berührung ihrer Freundin spüren konnte. Diese ließ dann ihre Hände los, offenbar ein Test, und meinte schließlich zu Briannas großer Erleichterung, es verstanden zu haben. Schön, wenn sie wenigstens anderen etwas beibringen konnte. Besorgniserregend war hingegen, was sie alles in ihren Droiden hineininterpretierte. Sicher, Levon hatte ein ziemliches Eigenleben entwickelt, und die von der weißhaarigen Athletin improvisierten Trainingsgeräte mit der Pednaterie einer corellianischen Hausfrau an ihren Platz geräumt, aber dass der Droide gleich depressiv werden könnte? Jetzt fehlte nur doch, dass sie ein Animationsprogramm für ihren metallischen Freund erstellte. Sie musste doch auch oft Dinge tun, die ihr nicht passten, ohne deswegen gleich schwermütig zu werden. Wenn dem tatsächlich so war, bewegte LVN-5 sich vermutlich langsam auf einen Punkt zu, an dem eine Speicherlöschung unumgänglich war, doch sie würde sich hüten, das Kadajj vorzuschlagen.

Diese schien auch nicht allzu erbaut von Ando zu sein, man konnte richtig spüren, dass sie sich nicht wohl fühlte. Brianna hatte hingegen kein Problem damit. Die Luft war feucht und salzig und roch nach Meer, also durchaus nicht unangenehm. Der Raumhafen von Quantill City war galaktischer Durchschnitt, und rein architektonisch konnte man das von den Bildern her auch über die Stadt selbst sagen. Was sie am meisten störte war, dass das Festland im wesentlichen aus a) Quantill City, b) Sümpfen und c) Felsen bestand, es also kaum schöne Natur zu sehen gab. Außer, wenn man Mücken mochte vielleicht. Was sie vermutlich getan hätte, wenn sie hier lebte, war genau das, was sie hofften, dass Sarid nicht tat: sich auf ein schönes Kreuzfahrtschiff begeben und das Meer genießen. Doch egal wo - Ando würde bestimmt viel besser als Tatooine sein. Sie machte sich jetzt schon Sorgen wegen der Hitze dort und der trockenen, staubigen Luft und befürchtete, dass der Planet sie auch zu sehr an Korriban erinnern würde. Dort würde es wohl genau andersrum sein als hier und jetzt

Eine der ersten Bars, die sie auf ihrem Weg fanden, und die erste, die den Eindruck machte, dass man sie betreten konnte ohne sich etwas grässliches zu holen, war die "Tentacle Twister". Brianna fand, dass es wohl kaum der Platz sei, an der man eine Jedi-Rätin finden könnte, und sagte das auch.

"In den Tentacle Twister, meinst du das ernst? Hör mal, wir sind wahrscheinlich die beiden einzigen Frauen da drin außer einer Menge leichtbekleideter Twi'lek-Bedienungen oder ... ich will gar nicht wissen was alles."

Dafür sprach allerdings, dass gemessen an der Zahl der Leute, die ein und aus gingen, reger Betrieb herrschte, und es schien sich auch nicht unbedingt um den letzten Abschaum zu handeln. Vor allem schienen die Aqualish eindeutig in der Minderheit zu sein. Innen war es recht dunkel, die Helligkeit schien hauptsächlich von zahlreichen Holoschirmen mit Sportübertragungen - überwiegend Podrennen - zu kommen, und drumherum herrschte emsiger Betrieb. Brianna folgte ihrer Freundin sich wachsam umsehend, als diese forsch voran Richtung Bar schritt und ein Ale für sich und aufmerksamerweise einen alkoholfreien Cocktail für die Echani bestellte. Wenig überraschend war, dass die Jedi hier nicht bekannt war, doch man verwies sie (und zwar wesentlich freundlicher als am Raumhafen) an eine Gruppe Raumhafenmechaniker, unter denen viele Menschen waren und die sie daher vielleicht eher kennen würden.

Die silberhaarige Padawan begab sich ohne zu zögern an den genannten Tisch und schaffte es mühelos, ein bezauberndes Lächeln hervorzubringen und die Blicke der Runde auf sich zu ziehen.

"Hallo! Ihr Jungs habt doch sicher nichts dagegen, wenn ich mich zu euch geselle?"

Fragte sie und setzte sich, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie nahm ihr Glas "Jungfräulicher Donnergurgler" in die Hand, (ein komischer Name, wie sie fand, aber mit Cocktails kannte sie sich nicht aus) um einen Schluck zu probieren, und zwei oder drei der Männer sahen erschrocken auf ihre muskulösen Arme, lösten ihre Blicke jedoch nach einem Moment wieder. Brianna, die keine Notiz davon nahm, fand, dass das Getränk schmeckte, als ob man von einem in Zitronenscheiben gehüllten Goldbarren zärtlich gestreichelt würde.

"Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Ich bin neu auf dieser Welt, und suche nach einer alten Freundin."

Erklärte sie und blickte in die Runde. Die meisten von ihnen waren tatsächlich Menschen, doch es waren auch zwei Duro darunter und ein arrogant dreinschauender Arkanier. Letztere hatten eine oberflächliche Ähnlichkeit mit den Echani, und die Arroganz war keineswegs ein Einzelfall. Wie Brianna wusste, behaupteten einige von ihnen sogar, die Echani wären ein Produkt von arkanianischen Experimenten mit dem menschlichen Genom, doch das war lächerlich angesichts der jahrtausendealten Geschichte ihrer Spezies. Vermutlich war es einfach Zeichen von Neid, und diieses Gerücht passte natürlich auch prima zum Ruf der Arkanier, in erster Linie verrückte Wissenschaftler zu sein.

In erster Linie ging es also um die Menschen. Die Silberhaarige erklärte ihnen, was sie ohne den Jedi-Hintergrund zu verraten sagen konnte, und zeigte sie einige Bilder auf dem Datenpad, vor allem Portraits, auf denen sie nicht als solche zu erkennen war. Ein paar von ihnen waren der Meinung, dass es eine Mechanikerin gab, die so ähnlich aussah, andere argumentierten heftig dagegen. Der Konsens war, dass es eine dunkelblonde Menschin gab, die Sarid mehr oder weniger ähnlich sah und die mit mehr als mittelmäßiger Arbeit und niedrigen Tarifen die Preise kaputt machte. Ihr Name wäre Taila oder so ähnlich, und man sah sie offenbar häufiger in einer Kneipe in der Nähe, dem Bockenden Wellenreiter, mehr kam nicht dabei heraus. Brianna war nicht gerade überzeugt, der Lautstärke der Diskussion nach schienen einige trotz der Tageszeit schon vergleichsweise viel intus zu haben.

Sie bedankte sich dennoch freundlich und warf der Gruppe über die Schulter ein weiteres freundliches Lächeln zu, und als sie sich entfernte, spürte sie ihre Blicke auf sich ruhen und hörte eine leise Unterhaltung. Wahrscheinlich sprachen sie sich über sie, vermutete die junge Frau. Ihr Lächeln erstarb jedoch, als sie sah, mit wem Kadajj sich unterhielt.

Ein Mandalorianer! Ausgerechnet! Das war so ziemlich das letzte, was sie gerade gebrauchen konnten. Natürlich waren sie auf der Suche nach einer Person, aber es war keineswegs egal, ob tot oder lebendig, und das war doch die Art, wie diese Söldner für gewöhnlich vorzugehen pflegten. Sie untersuchte ihn wachsam, als sie sich langsam und von außen gelassen an die beiden heranpirschte. Es war zwar extrem unwahrscheinlich, dass ein Mando eine Echani unmotiviert in der Öffentlichkeit attackieren würde, doch ganz automatisch fragte sie sich, ob das Imperium nach ihrer Flucht wohl einen Preis auf Kestrels und ihren Kopf ausgesetzt hätte.

Die Rattataki stellte ihn unberührt von derartigen Gedanken als Josea vor. Er wollte ihnen tatsächlich auf der Suche helfen und würde sie sogar in der Innenstadt zum Essen einladen. Er bot ihr die Hand an, Brianna musterte ihn noch einmal kritisch, bevor sie ihm einen Augenblick später die Hand drückte, bewusst etwas fester als normal. Ihre Beine waren dabei leicht gebeugt und ihre Zehen versuchten, Löcher in den Durabetonboden zu drücken. Sie war bereit, sich jederzeit verteidigen zu können, und beobachtete ihn genau, ob er einen Grund dazu geben würde.

Er erkannte sie als Echani, was ihr für gewöhnlich schmeichelte, und forderte sie auf, nicht so böse zu schauen, er hätte nichts gegen sie außer ihrer affigen Art zu kämpfen. Aber er wirkte dennoch recht freundlich. Er war ein attraktiver junger Mann etwa in Briannas Alter oder geringfügig älter und hätte vielleicht in ihre Zielgruppe gepasst, wenn er nicht ausgereichnet so einer gewesen wäre.

"Oh - das beruht dann wohl auf Gegenseitigkeit. Ich finde es affig, bei jeder Gelegenheit in einer Blechbüchse herumzulaufen."

Erwiderte sie spitz, um sich dann ein klein wenig zu entspannen.

"Aber ich werde versuchen, mich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Mein Name ist Brianna, und ich habe nichts gegen Leute, die nichts gegen mich haben."

Die Echani musste sich gedanklich einreden, ruhiger zu werden und auf Kadajjs Urteil und die Fähigkeit ihrer Freundin, Leute einzuschätzen vertrauen. Eine der Lektionen, die man auf der Straße lernte, war, dass man sich nicht mehr Feinde zu machen brauchte, als man ohnehin schon hatte. Sie zwang sich zu einem Lächeln.

"Wenn ihr Euch auf dem Planeten auskennt, können wir eure Hilfe sicher gebrauchen."

Meinte sie, und sah sogleich ihre Freundin an.

"Ich habe vielleicht eine Spur, vielleicht auch nicht. Die Leute da drüben..."

Sie machte eine Geste, die Richtung mit dem Kopf anzuzeigen, jedoch ohne Josea aus den Augen zu lassen.

"Sie meinen, es gibt eine Mechanikerin, die so ähnlich aussieht und sich offenbar 'Taila' oder so ähnlich nennt. Anscheinend hält sie sich oft in einem Etablissement in der Nähe, dem 'bockenden Wellenreiter' auf. Ich bin ein wenig skeptisch, laut ihrer Biographie war sie zwar früher Pilotin, aber von Mechanikerin stand dort nichts, das wüsste ich. Trotzdem wäre es ratsam, wir versuchen erst dort unser Glück, bevor wir uns Richtung Innenstadt aufmachen."

Der Mandalorianer stimmte zu, dass der Wellenreiter sehr nah, sogar unmittelbar hier am Raumhafen war, riet aber davon ab, dort oder von der Aqualish-Küche im allgemeinen etwas zu essen. Er wollte sie stattdessen lieber in ein richtig gutes Lokal in der Innenstadt einladen. Trotzdem würden sie sie aufsuchen um diese Spur zu verfolgen, eine andere hatten sie schließlich nicht.

Die Einrichtung des Wellenreiters schien Josea recht zu geben, sie wirkte überall ein wenig abgenutzt und wurde recht penetrant von großflächigen Paneelen blau beleuchtet. Während die Rattataki und ihr neuer Verehrer sich mit einer Vorspeise, frittierten Ringen von irgendwelchem Meeresgetier begnügten, wagte Brianna sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Warnung an ein Hauptgericht. Sie fand das Fischfilet durchaus annehmbar, wenngleich der Geschmack etwas fremdartig war. Was sie am meisten störte war, dass die üblichen Beilagen fehlten und sie sich mit einer Art Seetang begnügen musste. Die Echani vermisste die sonst gebräuchlichen braunen Wurzelknollen, oder wenigstens Brot oder irgendwas, aber auf einer Welt mit so wenig Landmasse hatte man das wohl nicht so.

Der Mando machte sich derweil an Kadajj heran. Die Weißhaarige sagte nicht allzu viel während sie aß und fühlte sich im großen und ganzen so überflüssig wie ein Reserverad in einem Speeder. Sie ärgerte sich ein wenig darüber, wie er sich an ihre Freundin heranmachte, und war auch ein wenig eifersüchtig - auf beide. Niemand hatte bisher versucht, bei
ihr zu landen. Schließlich war es auch vorbei und die Aqualish-Bedienung brachte die Rechnung. Brianna bezahlte ihren Teil, gab auch ein großzügiges Trinkgeld und fragte sehr höflich nach Sarid Horn bzw. Taila.

"Taila war erst heute Mittag zum Essen hier, zusammen mit einer Falleen, einer Teilehändlerin. Ich weiß allerdings nicht, wohin sie gegangen sind."

Erwiderte diese freundlich und in fast einwandfreiem Basic.

"Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich die Frau auf dem Bild ist. Ihr Menschen seht für uns schließlich alle gleich aus."

Wenn man so wollte, konnte man das schon als Beleidigung durchgehen lassen, aber Brianna nahm es ihr nicht krumm. Immerhin hätte sie auch keine Lust, sich mit den Feinheiten von Aqualish-Äußerlichkeiten auseinanderzusetzen.

"Vielen Dank."

Die Echani lächelte und wartete, bis sie wieder verschwunden war.

"Gibt es viele Falleen auf Ando? Irgendeine Chance, dass wir diese Ersatzteilhändlerin finden um sie nach Taila zu befragen?"

Fragte sie vor allem in Richtung des Mandalorianers.

Ando, Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellenreiter" - Josea (NPC), Kadajj, Brianna
 
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Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja

Dann eben auf die Freundschaft.

meinte sie lächelnd.
Rilanja versuchte anfangs, die Frage, ob sie plante noch längere Zeit auf Ando zu bleiben, zu ignorieren, doch ihr war klar, dass sie sich dadurch bei Taila eher verdächtig machen würde. Das Com in ihrer Tasche wirkte schwer, und die Falleen musste sich eingestehen, dass sie den Planeten nicht schon wieder wechseln wollte. Sie gestand sich ebenfalls ein, dass sie Angst vor der Konfrontation mit ihrem unzufriedenen Kunden hatte, und dass diese Angst bereits in mehreren Fällen zum Kauf eines Fluges weg von wo auch immer sie war geführt hatte.
Das ganze jemandem anderen gegenüber einzustehen, selbst ihrer einzigen Freundin, war eine ganz andere Angelegenheit. In dem Moment bot die Ankunft des Essens eine willkommene Abwechslung.


Ich weiß nicht, ich habe mich mittlerweile so an Flosse, Gräten und Schuppen gewöhnt, ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas anderes überhaupt noch essen kann.

Theatralisch schnitt sie ein Stück ab, spießte es mit einer Auswahl Beilagen auf die Gabel, und führte es zum Mund.

Ich denke ich kann es doch,

meinte sie schließlich grinsend, und zögerte das Kauen des tatsächlich auf angenehme Weise aromatischen Brockens so lange hinaus wie sie konnte, doch ewig würde diese Sprechpause nicht andauern. Schließlich fasste sie sich ein Herz und sagte,

Ich hoffe auch, dass ich hier bleiben kann. Es gibt sicherlich schlimmeres, als hier Stammgast zu werden. Ich hoffe nur, dass es die Geschäfte hier zulassen, und ich nicht doch einen anderen Markt suchen muss.

meinte sie, und hoffte dabei nicht zu verunsichert zu wirken. Selbst wenn sie überstürzt den Planeten verlassen und damit ihre neue Freundin zurücklassen müsste wollte sie nicht, dass Taila von dem eigentlichen Grund dafür erfuhr.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja
 


[Ando – Quantill City - Raumhafenbar „Tentacle Twister“] Kadajj, Brianna, Josea Gear (NPC)

Wie in Zeitlupe hörte Kadajj das Wort „affig“ aus Joseas Mund schlüpfen und konnte absolut nichts davon rückgängig machen. Locker fügte er noch hinzu, dass er aber sonst nichts gegen Echani hätte und streckte seine Hand einer wenig begeisterten Brianna mit einem freundlichen Lächeln entgegen. Diese sah aus, als ob sie ihm gleich an den Hals springen würde, als sie seine Hand ergriff und zu drückte.
„Es geht doch nichts über einen festen Händedruck,“
meinte der Mandalorianer grinsend und drückte zurück. Weder er noch die Echani ließen sich anmerken, ob der Griff des Gegenübers ihnen vielleicht wehgetan hatte.
Wie im Kindergarten, dachte Kadajj und holte tief Luft. Brianna gab schlagfertig zurück, dass sie das ständige Herumlaufen in einer Blechbüchse auch affig fand.

„Gut gekontert, Silberprinzessin,“
amüsierte sich Josea und Kadajj war froh, dass er Humor hatte. Es gab genug vode, die schon bei harmloseren Bemerkungen über die geliebte bes’kargam ausgerastet waren und Schlägereien oder Schlimmeres angefangen hatten.
Ihre Freundin überhörte großzügig ihren neuen Titel und meinte, dass sie versuchen wollte sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen und nichts gegen Leute hätte, die nichts gegen sie hätten. Dann lächelte sie sogar, wenn auch etwas gezwungen. Sie bemühte sich, freundlich zu sein und die Rattataki rechnete es ihr hoch an. Dennoch, als sie sagte, dass sie seine Hilfe gut gebrauchen könnten, wenn er sich auf Ando auskannte, sprach sie ihn sehr distanziert an. Doch zumindest wirkte sie jetzt etwas entspannter, obwohl sie immer wieder skeptisch zu dem Mando blickte.

Sie berichtete ihr von dem Gespräch mit den Raumhafenmechanikern, die der Ansicht waren, dass eine Mechanikerin namens ‚Taila’ der gesuchten Sarid Horn ähnelte, wobei Brianna selbst Zweifel hegte, da sie sie als Pilotin kannte. Jedenfalls sollte Taila sich oft in einem Etablissement namens „Zum bockenden Wellenreiter“ aufhalten, das sich ganz in der Nähe befinden musste. Nur um sicher zu gehen, wollte sie diesen Ort aufsuchen, bevor sie in die Innenstadt fuhren.
„Klar, der „bockende Wellenreiter“ ist nur ein paar Minuten von hier weg. Aber, es ist wirklich eine üble Spelunke und die Küche dort ist fürchterlich – es gibt nur Aqualishfutter und das ist nicht nur dort, sondern überall grauenhaft. Kein gutes Restaurant, in das ich zwei so reizende Damen gerne einladen würde,“
sagte Josea fast beleidigt.
„Wir müssen jedem Hinweis nachgehen,“
entgegnete Kadajj und sah ihn mit einem beschwichtigenden Lächeln an,
„du würdest doch auch jedem Hinweis nachgehen, wenn du die Aussicht auf ein gutes Kopfgeld hättest, oder? Dies ist die einzige Spur, die wir gerade haben.“

„Oh, geht es jetzt doch um Kopfgeld?Wieviel? Nein, nur Spaß - außerdem kann ich dir bei diesem hinreißenden Lächeln nicht widersprechen,“
gab der Mandalorianer ebenfalls lächelnd nach und sah ihr in die Augen.
Die Farbe seiner Iriden war braun mit bernsteinfarbenen Sprenkeln. Bestimmt sahen sie im Sonnenlicht wie Gold aus und Kadajj ertappte sich dabei, wie sie seinem Gesicht immer näher kam. Er schien sich nicht das Geringste daraus zu machen, dass ihre Augen so gut wie weiß waren.
Oya, Kadd’ika! Lass diese ekelhafte Brühe stehen, die sich Ale schimpft – wir schauen, ob wir was in dieser Bruchbude zu essen finden und ob diese ominöse Taila sich dort herumtreibt“,
rief Josea gut gelaunt zum Aufbruch und klemmte sich seinen Helm unter den Arm.

So wie er in seinem Brustpanzer und der Kama dastand, sah er wirklich sehr cool aus, wohingegen Kadajj sich sehr uncool vorkam, weil sie wahrscheinlich das dämlichste Grinsen der Galaxis zeigte, wenn er sie anstrahlte. Und er hatte sie gleich Kadd’ika genannt, was bei ihr ein sehr flatteriges Gefühl in der Magengegend auslöste. Sie hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil Briannas Laune ungefähr das genaue Gegenteil ihres Gemütszustandes war. Das gezwungene Lächeln verschwand alsbald, während sie die knapp zehn Minuten zum Wellenreiter liefen. Josea lief in der Mitte und redete fast die ganze Zeit nur mit Kadajj zur seiner Rechten, während die Echani die sprichwörtliche Dritte von links war. Allerdings versuchte sie so gut es ging die Fassung zu wahren, schließlich wollte der Mando ihnen helfen und die Einladung galt für sie beide.

Der bockende Wellenreiter sah tatsächlich nicht wie das beste Restaurant am Platze aus, es war recht schäbig dort und die Wände blau ausgeleuchtet. Dies sollte wohl eine schlecht gelungene Illusion des Meeresgrundes darstellen, aber reichte, dass Kadajj diese Kneipe mit einem gewissen Unbehagen betrat. Zusammen mit Josea studierte sie die Speisekarte, so dass sie wieder recht nahe beieinander waren.
„Ich denke, dass diese frittierten R’lyeh-Ringe noch das Beste hier sind,“
schlug er vor,
„eigentlich hab ich ja nichts gegen Fisch, doch die Aqualish bereiten alles so fade zu, fast nichts taugt hier zu einem anständigen heturam.
Dieses letzte Wort beschrieb so treffend das wunderbare Brennen, das gut gewürzte und schmackhafte Speisen im Mund hervorriefen. Schon unterwegs hatte sie ihn gebeten, Brianna zuliebe Basic zu sprechen, dass sich dennoch einige Mando-Ausdrücke in ihr Gespräch schlichen, ließ sich einfach nicht verhindern. Wörter wie dieses fassten oft Dinge zusammen, für die man in Basic einen ganzen Satz brauchte

Die Echani bestellte sich wagemutig ein Fischfilet, während es Kadajj und Josea bei den Tintenfischringen beließen. Diese kamen mit einem grünlich-orangenen Dip, der ausreichend gesalzen durchaus genießbar war.
„Ich habe da wohl eines der älteren Exemplare dieser R’lyeh abbekommen - sind deine auch so zäh?“,
fragte Kadajj missmutig, nachdem sie ewig auf einem gummiartigen Ring herum gekaut hatte.
„Warte, warte, meine sind besser. Probier mal,“
bot Josea ihr an. Er spießte einen seiner Tintenfischringe auf seine Gabel und hielt sie lockend vor ihren Mund. Als sie von dem Ring abbeißen wollte, zog er die Gabel wieder weg.
„Heeeey, das ist jetzt meiner!“
rief sie in gespielter Empörung und haschte vergeblich nach dem Ring
Jos’ika! Mit Essen spielt man nicht,“
ermahnte Kadajj ihn lachend und wurde violett als sie realisierte, dass sie eben auch die Koseform von Joseas Namen benutzt hatte.
Me’ven, Kadd’ika...das sieht ja so bei dir süß aus,“
rief der Mando begeistert aus, worauf ihr so warm im Gesicht wurde, dass sie glaubte purpurne Wangen zu haben. Sie schlug entsetzt ihre Hände vors Gesicht.
Sanft zog er ihre Hände herunter und berührte die glühende Haut vorsichtig mit seinem Handrücken, der sie mit seiner angenehmen Kühle beruhigte.
„Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, Kadd’ika,“
sagte er lächelnd.
„Schon gut, ich habe wohl etwas dämlich reagiert,“
entschuldigte sie sich und genoss seine Berührung, bis sie sich etwas abgekühlt hatte.
Abkühlen konnte sie sich in seiner Gegenwart allerdings kaum, denn Joseas humorvolle, herausfordernde Art gefiel ihr immer mehr.

Oh je, wenn das Gozu wüsste....!, meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Ja, Gozu, der nicht bereit war, mit dir zu kommen, sagte ihr verletztes Ego, der zum Lachen ins nächste Verlies geht und der sich nicht einmal bei dir gemeldet hat.
Gozu hat dir deine Lügen verziehen und sein Leben für dich riskiert, wandte das Gewissen ein, er hätte genauso gut von Samarr verstoßen werden können. Er wäre zutiefst verletzt, wenn du auf seinen Gefühlen herum trampelst.
Na und, entgegnete das Ego, er hat dich nicht einmal davon abgehalten Rattatak zu verlassen. Genieße lieber den Augenblick – Jos’ika hat Humor und ist aufmerksam und zeigt dir, was er für dich fühlt. Und er gehört zu einer Kultur, die du verstehst.
Damit war die Diskussion zwischen Gewissen und Ego beendet – vorerst.

Josea gab ihr zuvorkommend den größten Teil seiner Tintenfischringe ab, bestand aber darauf, sie Gabel für Gabel damit zu füttern. Einmal versuchte er noch, sie hereinzulegen, worauf sie schmollend den Mund verzog und er schließlich seine Täuschungsmanöver aufgab. Erst jetzt konnte sie wieder ihre Aufmerksamkeit Brianna widmen, die sich wahrscheinlich sehr überflüssig vorkommen musste, während sie stumm ihr Essen verzehrte. Anscheinend schmeckte ihr es, denn von dem Fischfilet war nichts mehr übrig. Es war ihr peinlich, dass sie und Josea soviel Spaß hatten, während ihre Freundin nicht besonders glücklich aussah. Bevor sie etwas sagen konnte, kam auch schon die Aqualishbedienung um die Teller abzuräumen und zu kassieren. Brianna bezahlte ihren Teil, obwohl Josea sie auch hatte einladen wollen. Dabei fragte sie die Bedienung, ob sie eine Taila kannte und erfreulicherweise gab diese eine positive Antwort. Taila wäre mit einer Falleen hier gewesen, die Ersatzteile verkauft. Allerdings war sich die Aqualish nicht ganz sicher, weil Menschen sich alle so ähnlich sähen.

Jetzt wandte sich die Echani, die während des gesamten Abendessens stur an Josea vorbeigeschaut hatte, zumindest in seine Richtung, als sie fragte, ob es viele Falleen auf Ando gäbe.

„Oha, ihre Hochdurchlauchtigste redet wieder mit mir,“
sagte Josea auf Mando’a zu Kadajj.
„Hey, du sollst Basic reden, verärgere sie nicht unnötig,“ erwiderte die Rattataki,
„sie hat es sowieso gerade nicht leicht. Sie hat auch etwas Pech mit einem Mann gehabt – da sollten wir vielleicht auch etwas rücksichtsvoller sein.
„Wieso, wir machen doch gar nichts Schlimmes?“
Für diesen treuherzigen Unschuldsblick aus seinen goldbraunen Augen hätte sie dahin schmelzen können.
„Okay, okay. Weil sie deine Freundin ist, Kadd’ika.“

Dann wechselte er zu Basic um Brianna zu antworten.
„Ich habe von einer Falleen gehört, die hier Ersatzteile verkauft. Setzt wohl bei den Verkaufsverhandlungen ihre Pheromone ein um die Kunden für sich einzunehmen, so dass sie auch noch den allerletzten Schrott als Qualitätsware ausnahmslos an männliche Wesen verkauft. Sie heißt Rihanna Xindi, oder wars doch Suliban? Oder Mulan? Na ja, egal, denn sonst weiß ich von keinen Falleen in Quantill City. Gehen wir lieber dorthin, wo es mehr Außenweltler gibt – und besseres Essen. Ich kenne da ein tolles agamarianisches Restaurant in der Innenstadt. Kadd’ika, du hast bestimmt noch Hunger, und dir gebe ich wenigstens einen Nachtisch aus, hochwohlgeborene Silberprinzessin.“

Natürlich hatte Kadajj nach den läppischen Tintenfischen noch Hunger und Josea brachte sie zu seinem Gleiter, mit dem sie nach Quantill City hinein düsten – einer der gesichtslosesten Städte, die die Rattataki je gesehen hatte. Trotzdem hätte es keine schönere Umgebung geben können, denn die untergehende Sonne tauchte die an sich grauen Fassaden der Hochhäuser in Gold und Rot und sie war mit ihm unterwegs.

„Warte, ich zeig dir was,“
sagte der Mando und fädelte ohne Vorwarnung in eine der höheren Verkehrsebenen ein, verfolgt von wütendem Gehupe und einigen deftigen Flüchen der anderen Verkehrsteilnehmer.
Auf diese Weise hangelte er sich weiter bis der Gleiter in der obersten Spur flog.
„Das wird mich ein paar saftige Strafzettel kosten,“
grinste er und scherte aus um auf der Landeplattform eines Hochhauses zu landen, wo in dicken gelben unfreundlichen Buchstaben auf Basic und Aqualish „PRIVATLANDEPLATZ“ mit sehr martialisch klingenden Strafverfolgungshinweisen stand.

„Schau, Kadd’ika, das ist es mir wert,“ sagte er und deutete in die Richtung des atemberaubenden Sonnenuntergangs über dem endlosen glitzernden Meer. Der Horizont stand in Flammen, als die Sonne Andos ihn berührte und eine goldene Straße dort hinführte.
„Und du bist es mir wert,“
fügte er hinzu. Kadajj schluckte und ihr Herz klopft wie wild.
„Ähm, ich will ja den Moment nicht ruinieren, aber wir sind nicht alleine,“
flüsterte sie ihm auf Mando’a zu.
„Ehrlich gesagt, meine Liebe, das ist mir egal,“
erwiderte er auf Basic und küsste sie.

Sie fanden in der Innenstadt sogar einen legalen Parkplatz. Josea nahm Kadajj beim Aussteigen an der Hand und ließ diese bis zu dem agamarianischen Restaurant nicht mehr los. Auf den Gehwegen drängten sich mehr Außenweltler als Einheimische, wie Josea gesagt hatte, und der allgegenwärtige Fisch- und Algengeruch war hier nicht ganz so penetrant. Er wusste zu vielen Ecken dieses Bezirks Anekdoten zu erzählen, und blieb oft stehen um ihr ein bestimmtes Gebäude zu zeigen, wo sich die Geschichten aus der Halb- und Unterwelt Quantill Citys abgespielt hatten. Es war wunderschön mit ihm zu flanieren, aber leicht ums Herz war es ihr nicht. Die Rattataki wusste nicht ob sie lieber im Boden versinken wollte, weil sie glaubte, dass Brianna Joseas Überraschung bestimmt nicht guthieß, aber andererseits hatte Kadajj sich selbst auch nicht großartig gegen den Kuss gewehrt und schließlich den Moment genossen. Auf dem Weg zum Agamarianer sprach ihre Freundin kein Wort, sondern sah wieder stur geradeaus.
„Ich glaube, wir sollten uns wirklich etwas zurückhalten,
raunte sie Josea zu.
„Sie ist sensibler als es den Anschein hat.“
„Wie du es wünschst, cyar’ika,“
erwiderte er und hauchte ihr schnell einen Kuss auf die Lippen, als Brianna ihnen gerade den Rücken zudrehte. "Der Agamarianer" war nicht mehr weit weg. Ihr graute etwas davor, dass ihre Freundin wieder in eine ähnlich unangenehme Situation wie im Wellenreiter kommen würde.

[Ando – Quantill City – in der Nähe des "Agamarianers“] Kadajj, Brianna, Josea (NPC)

 
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Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid

Grinsend schüttelte die Mechanikerin den Kopf, als sich Xulian leicht ironisch fragte, ob sie überhaupt noch was anderes würde essen können als Meeresfrüchte.

Weißt du, was Ando so einzigartig macht ist doch irgendwo seine Küche, oder? Ich meine unter uns gesagt, aber eine Rasse, die so stur an ihren eigenen Geschmack festhält ohne sich die geringsten Gedanken darüber zu machen wie fad und seltsam das, was sie Essen nennen im Gegensatz zur galaktischen Küche schmeckt, das ist schon was besonderes. Dein Gesichtsausdruck als du im Wellenreiter die Muschelsuppe heute Mittag gegessen hast, der war einfach göttlich. Auch wenn du dich bemüht hast es dir zu verkneifen.

Dabei wurde Sarids Grinsen sogar noch breiter. Als sie dann endlich ihr absolut normales Viech kostete, schloss sie genießerisch die Augen. Was war das doch für eine Wohltat, wenn das Fleisch auf ihrem Teller mal wieder so etwas wie Geschmack hatte.

Hmm, ist das lecker. Wir sollten öfters hierher kommen, habe ich das schon gesagt?

Mit Genugtuung nahm die Corellianerin zur Kenntnis, dass der Aqualish zwei Tische weiter nun wutentbrannt das Restraurant verließ. Allen Bemühungen der Zabrakbedienung zum Trotz vergaß er auch nicht in der den Aqualish eigenen überaus "charmanten Art" alle Wesen darin als Banausen und Verkenner der einzig wahren Küche zu beschimpfen, wenn auch auf Aqualish mit wesentlich derberer Wortwahl. Manchmal war es schon lustig die genauen Worte verstehen zu können und nicht auf die Euphemismen der Übersetzungsdroiden angewiesen zu sein, dachte sich Sarid ein weiteres Mal. Schon bei Verhandlungen mit möglichen aqualishanischen Auftraggebern hatte die ehemalige Jedi sehr schnell bemerkt, dass die Aqualish teilweise ihre Worte sehr genau wählten, um die außenweltlerischen Ignoranten so stark wie möglich übervorteilen zu können.

Also wenn es dem Aqualish hier nicht schmeckt, dann muss das Essen hier einfach gut sein.

Sie beäugte kurz das Fleisch auf ihrer Gabel, bevor sie sie in den Mund schob.

Um genau zu sein, es schmeckt köstlich.

Als Xulian erklärte, dass sie hoffte, dass es ihre Geschäften es ihr erlaubten auf Ando zu bleiben schaute Sarid etwas verwundert. Das hatte zuvor doch etwas anders geklungen, oder hatte sie sich da getäuscht? 100%-ig traute sie sich noch nicht zu die Mimik der Falleen zu lesen.

Planst du etwa doch den Planeten zu verlassen?

Fragte sie vorsichtig.

Waren deine ersten Erfahrungen beim Reparieren denn so abschreckend für dich? Ich kann mich auch bemühen etwas unterhaltsamer zu sein, aber du hast ja ohnehin meistens geredet.

Vielleicht bekam Sarid ja über die scherzhafte Art etwas mehr aus der grünhäutigen Frau. Es würde ihr sehr leid tun ihre vor kurzem etwas gewonnene Freundin so schnell wieder zu verlieren. Vielleicht konnte sie ihr ja auch irgendwie helfen. Etwas mehr Ahnung vom Leben hatte sie ja doch, auch wenn sie dies der Falleen so offen jetzt nicht eingestehen würde angesichts ihrer eigenen Vergangenheit.

Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid
 
Ando, Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellenreiter" - Josea (NPC), Kadajj, Brianna

Brianna fand die Zeit im bockenden Wellenreiter ziemlich grauenhaft, und das lag zum allergeringsten Teil am Essen und am Ambiente. Sie hatte ja Verständnis für Kadajj, immerhin hatte sie sich selbst auch oft genug in solchen Situationen befunden und wusste, wie man sich dann fühlte. Außerdem hatte sie zumindest bis vorhin den Eindruck gehabt, dass sie nicht ganz glücklich damit war, dass die Weißhaarige so sehr außen vor war. Josea hingegen schien so viel Feingefühl zu besitzen wie ein, wie ein... naja, wie ein Mandalorianer eben, was ziemlich nahe an dem eines Gamorreaners dran war, was das anging. Eines männlichen, um genau zu sein, die Weibchen waren nicht nur wesentlich intelligenter als die Eber, sondern auch sensibler.

Er gab sich auch gar keine Mühe, sie ein wenig einzubinden. Hatte er nicht gemerkt, dass er sie zwei Freundinnen waren, und eine der beiden sich nun ziemlich einsam und allein auf einem fremden Planeten vorkommen musste? Dass er auch Kadajj damit in Verlegenheit brachte? Wobei es im Wellenreiter so aussah, als hätten beide mehr oder weniger vergessen, dass eine dritte Person mit am Tisch saß. Sie trieben Nonsens mit ihren Tintenfischringen und nahmen keine Notiz mehr von der Echani. Sie sprach während dem ganzen Essen über kein Wort, und versuchte die anderen zu ignorieren. Wenn sie nicht in ihrem Fischfilet herumstocherte, betrachte sie die Deckenpaneele voll Missmut. Was hätte sie auch sagen sollen? Obwohl das neu gefundene Pärchen meistens Basic redete, war ihre Sprache doch so sehr von Mando-Ausdrücken durchsäht, dass Brianna Schwierigkeiten hatte, dem Inhalt zu folgen, auch wenn sie im Laufe der Zeit ein paar Dinge herausfand. Wie zum Beispiel, dass "ika" als Endsilbe eine Koseform war.

Zum Glück war dies keines der Restaurants, bei denen erwartet oder es gern gesehen wurde, dass die Gäste lange sitzen blieben. Wenn es den ganzen Abend so weiterginge, würde sie wahrscheinlich depressiv - oder aggressiv, das kam ganz darauf an. So wie es nach dem Bezahlen einen Moment der letzteren Sorte gab. Brianna hatte einfach nur gefragt, ob es viele Falleen auf Ando gab, woraufhin Josea Kadajj irgendetwas auf Mandalorianisch, und obwohl die Echani kein Wort verstand, konnte sie seiner Stimme und Mimik entnehmen, dass es nicht freundlich gemeint war. Danach tuschelten die beiden noch mehr Unverständliches, bevor er sich dazu herabließ, ihre Frage zu beantworten. Tatsächlich wusste er nur von einer Falleen, die ebenfalls Ersatzteile verkaufte - was natürlich zu Taila passte - und wusste auch ungefähr, wie sie hieß, was sich ziemlich gut anhörte. Gleich im nächsten Satz begann er von einem Restaurant in der Innenstadt zu schwärmen, in das er die Rattataki einladen würde, und Brianna ebenfalls, auf einen Nachtisch, und nannte sie dabei "hochwohlgeborene Silberprinzessin".

Großartig, dachte die Angesprochene. Dieser Mensch brachte es fertig, sie im selben Satz zum Essen einzuladen und schwer zu beleidigen! Er machte sie wahnsinnig. Am liebsten hätte sie wirklich einen Streit vom Zaun gebrochen. Sie hätte ihm gesagt, dass sie keine Almosen von einer rostigen Blechbüchse brauchte, und sich dann langsam gesteigert, bis es unweigerlich zum Kampf kommen würde. Natürlich wären die Jedi nicht begeistert, denn außer blöden Sprüchen hatte er ihr nichts getan, und aus einer solchen Situation heraus einen Streit zu provozieren, wäre gegen ihren tollen Kodex gewesen. Dabei waren das ohnehin eher Richtlinien denn feste Regeln. Überhaupt, wieso sollte sie sich scheren, was die Jedi sagten, nach allem, was sie nicht für sie getan hatte?

Doch letztendlich war es einfach nicht ihre Art. Der Mandalorianer war überwiegend freundlich, und es brauchte schon mehr als ein paar dumme Bemerkungen, damit sie die Beherrschung verlor. Außerdem konnte sie es ihrer Freundin nicht antun, die sich dann zwischen den Fronten fände. Daher schluckte sie es hinunter, ohne ein Wort zu sagen, und als sie das Lokal endlich verließen, trabte sie den beiden noch schweigsamer und noch übelgelaunter hinterher.

Er brachte sie zu ihrem Speeder, wo Brianna auf der Rücksitzbank Platz nahm. Sie fuhren eine ganze Weile durch die eintönigen Straßen, und die Echani lenkte sich damit ab, zu betrachten, wie die Abendsonne die langweiligen grauen Hochhausfassaden durch ihr goldenes Licht etwas lebendiger und freundlicher erscheinen ließ. Eigentlich hätte sie die Zeit nutzen können, sich zu konzentrieren und mit der Macht nach Präsenzen zu suchen, aber in Joseas Anwesenheit konnte und wollte sie sich auch gar nicht konzentrieren. Plötzlich riss der Mandalorianer den Speeder ruckartig und ohne Vorwarnung herum und hangelte sich wie ein Verkehrsrowdy höher und höher hinauf, bis sie auf einem Hochhausdach landeten, offensichtlich in der Absicht, von dort oben aus den Sonnenuntergang zu genießen.

Lange Beine waren zwar schön und praktisch, doch sie hatten auch Nachteile. Einer war, dass Speederrückbänke oftmals ziemlich unbequem waren, und ein anderer, dass man im Sitzen vergleichsweise klein wirkte. Die Padawan versuchte, an dem massigen Mandalorianer vor ihr vorbeizusehen um auch einen Blick zu erhaschen, bekam aber wenig mehr als die romantische Szene unmittelbar vor ihr zu sehen, und ihr Verständnis für die Gefühle der beiden anderen ließ allmählich nach. Schließlich sprang sie unbemerkt aus dem Speeder und wanderte übers Dach. Vielleicht würden sie sie ja hier vergessen, überlegte sie, doch das störte sie nicht. Sie balancierte mit der Sicherheit einer absolut schwindelfreien auf der Dachkante entlang, trotz des Windes, der in dieser Höhe immerzu wehte, denn auch das störte sie nicht. Schließlich stand sie ganz im Eck des Daches und hatte den Sonnenuntergang ganz für sich alleine. Sie befanden sich auf einem der höchsten Gebäude der Umgebung; zwischen ihnen und dem Meer war freie Sicht. Die Stadt war ziemlich schnell zuende und dahinter befand sich nur die blaue See, von der gerade untergehenden Sonne in rotgoldenes Licht getaucht. Ando war wirklich ein bezaubernder Planet; das Problem waren die Aqualish, die hier lebten. Die romantische Szenerie ließ sie sich ganz melancholisch fühlen, weil sie so schön war, und weil sie so allein war. Das war es, was sie störte.

Was hätte sie dafür gegeben, wenn Janus jetzt hier wäre! Allzu gerne hätte sie sich jetzt von seinem äußeren Schein und seiner geschliffenen Rhetorik blenden lassen und die Sith und seinen Wahnsinn vergessen. Sie wollte glauben, und es würde für einen Tag und eine Nacht bestimmt funktionieren, aber er war einfach nicht hier. Es war unglaublich, erkannte sie schließlich, wie sehr man die Vergangenheit im Geist verklären konnte, und die Melancholie verflog. Die Traurigkeit blieb zurück, mit einer Prise Wut. Als die junge Frau sich umdrehte und zum Speeder blickte, stellte sie fest, dass Kadajj ihr Verschwinden inzwischen bemerkt hatte, also beeilte sie sich, zurückzukehren.

Josea parkte den Speeder in der Innenstadt, und zeigte ihnen diverse Gebäude und Plätze mit diversen zugehörigen Geschichten, die allesamt aus minderlegalen Kreisen entstammten, und keine für sich so richtig fesselnd war. Zumindest nicht für sie, fand Brianna, die mehrmals gähnen musste. Immerhin war sie seit fünf Uhr morgens Naboo-Zeit wach, am Abend nach Naboo-Zeit waren sie angekommen, was Nachmittags nach Ando-Zeit war. Jetzt war es Abend nach Ando-Zeit und sie wurde zusehends müde. Die Turteltäubchen ignorierte sie so gut sie konnte, obwohl sie sich schon etwas dafür interessierte, was der nächste Schritt in des Mandalorianers Eroberungsstrategie nach dem ersten Kuss aussehen würde, und was der finale Schritt des Tages sein würde.

Zum Teil schweigend erreichte die Gruppe schließlich den Agamarianer, wie ein neongelb leuchtendes Schild ankündigte. Die Inneneinrichtung war vor allem in rot und mit dunklem Holz, was einen starken Kontrast zum Blau und Duraplast des Wellenreiters bildete. Da das Licht drinnen ziemlich schummrig war, konnte man nicht allzu viel sehen, schon gar nicht in die zahlreichen Nischen hinein, doch es schien ziemlich belebt zu sein.

Sie fanden einen freien Tisch. Die unmittelbare Umgebung zeigte Bilder mit Naturmotiven, die offenbar Agamar abbildeten. Als Brianna die Speisekarte studierte, liebäugelte sie zuerst mit einem großen Salat, verwarf die Idee jedoch schnell wieder. Man hatte sie auf einen Nachtisch eingeladen, und das und nichts anderes würde sie auch nehmen, also bestellte sie sich ein große Portion einer schokoladenhaltigen Creme der Machart "Kalorienbombe", mit (hoffentlich) reichlich Früchten darin. Schließlich liebte sie frisches Obst. Dazu bestellte sie sich ein Kännchen Tee, um wieder ein wenig munterer zu werden.

"Ich frage mich, ob es dem Imperator gelingt, sein Reich nach dem Ende des Bürgerkriegs wieder zu stabilisieren. Immerhin sind viele unzufrieden mit seiner Herrschaft, auch in den eigenen Reihen, wie sich doch ziemlich deutlich zeigte. Ich denke, ein Führungswechsel hätte ihrer Sache mehr gedient. Wie man auch bei der Republik nach dem Rücktritt von Raistlin gesehen hat, kann ein solcher Neuanfang durchaus belebend sein. Daher denke ich, dass die relative Schwäche, verglichen mit den Glanztagen des Imperiums, noch andauern wird. Die Republik dürfte noch eine gewisse Zeit haben, um sich zu erholen."

Warf sie in den Raum, nachdem sie die Geschehnisse am Tisch eine Weile beobachtet hatte, um wenigstens eine kurzlebige Diskussion anzuregen. Brianna hörte sich an wie eine Außenstehende; sie fühlte sich der Republik nicht allzu nahe und konnte die Geschehnisse daher ziemlich leidenschaftslos beobachten.

Bald waren sie wieder so weit wie vorher. Die inzwischen ein wenig verbitterte Silberhaarige hatte das Kinn auf ihre Fäuste gestützt, die Ellenbogen auf dem Tisch, und schwieg die Wand an, als sie plötzlich an Kestrel dachte. Ihre Gedanken hatten sich die ganze Zeit vor allem um Kadajj und ihren Mandalorian Lover gedreht und ihre beste Freundin dabei ganz vergessen. Zu schade, dass Tara sie nicht hatte mitkommen lassen, dann wäre sie jetzt wenigstens nicht alleine. Aber nun ja, Gesundheit ging nun mal vor. Sie holte ihr Kom aus der Tasche, tippte die versprochene Textnachricht und schickte sie seufzend an ihre Mentorin.

Kurz darauf brachte man ihre Nachspeise als erstes Gericht. Sie war tatsächlich so lecker und fruchtig wie erhofft, und obwohl sie vorzüglich schmeckte, verdarben es ihr die äußeren Umstände, trotz aller Versuche, sich nur auf die braune Creme zu konzentrieren und alles andere zu vergessen. Sie war nun mal ein kommunikatives Wesen, sie redete gern, unterhielt sich mit Leuten, und war schon viel zu lange in ihrem Leben alleine gewesen. Als sie mit ihrem Dessert fertig war, beschloss sie daher, sich aufzumachen und zur Bar zu begeben, die sich in der Mitte des Raumes befand. Sie musste hier nicht die Wachhündin spielen, vermissen würde man sie ohnehin nicht, und nach Sarid mussten sie auch nicht mehr unbedingt heute um die Zeit weitersuchen. Niemand verlangte von ihnen, dass sie sie in einem halben Tag fanden.
 
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Also verließ sie den Tisch, warf die silberglänzenden Haare mit einer Kopfbewegung nach hinten, stolzierte auf die Bar zu und hielt nach jemandem Ausschau, der ihr einen Drink spendieren würde, eine Taktik, die schon des öfteren gut funktioniert hatte. An einem Tag wie heute würde es ihr nicht einmal alkoholischer Inhalt etwas ausmachen. Sie setzte sich neben ihr erstes Ziel, einem attraktiven, etwa 1,90 m großen Zeltron, machte ihm eine Weile schöne Augen und wartete. Umsonst, denn nachdem sich ihre Blicke einmal getroffen hatten, nahm er keine weitere Notiz mehr von ihr und wandte sich schließlich einer grünhäutigen Twi'lek zu, die nach Briannas Empfinden farblich überhaupt nicht zur Einrichtung passte.

Auf der anderen Seite saß ein Zabrak, der auch keinen schlechten Eindruck für einen Drink und eine nette Unterhaltung machte. Sie rückte ein wenig näher und lächelte ihn an.

"Hallo..."

Begrüßte sie ihn freundlich. Der Humanoide murmelte einen Gruß zurück, musterte sie von Kopf bis Fuß und starrte dann konzentriert seinen Drink an. Sich wundernd, was das hier für verstockte Typen waren, lief sie um den Tresen herum und versuchte auf der anderen Seite ihr Glück. Dort war eine kleine Gruppe von drei Leuten, und einer von ihnen war ein Mensch, blond, blauäugig, mit kantigem Kinn und gepflegtem Drei-Tage-Bart, alles in allem keine unattraktive Erscheinung.

"Darf ich mich setzen?"

Fragte sie, bevor sie sich auf einem Hocker niederließ und die Beine übereinander schlug.

"Hallo, ich heiße Brianna und bin neu hier in der Stadt."

Lächelte sie ihn an. Ihre Augen trafen sich, und er lächelte zurück. Er stellte sich als Dan vor und meinte, dass er schon länger hier lebte, da er in der hiesigen Außenstelle der Lobo Mau Corporation arbeitete.

"Ein schöner Name. Ich bin auf der Suche nach einer alten Freundin, einer blonden Menschin, etwa vierzig. Aber sparen wir uns das Geschäftliche. Was trinkt man hier denn so? Können Sie mir etwas empfehlen, Dan?"

Flötete sie in der Hoffnung, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen würde, und sah ihm tief in die Augen. Im selben Moment mischte sich ein kleiner blauer Twi'lek, der neben Dan saß, ins Geschehen ein.

"Sie sind eine Echani, nicht wahr?"

Brianna nickte freundlich lächelnd.

"Gut erkannt."

"Pass auf, Dan! Ich habe von den Echani-Frauen gehört. Sie sind wild und schrecklich und knechten ihre Männer.

Warnte er seinen Kumpel, und der Betroffenen fiel die Kinnlade herunter.

"Das... ist doch völliger Unsinn. Wer hat dir denn sowas erzählt?"

Erwiderte sie scharf. Ihr Nervenkostüm war nach einem halben Tag mit Josea und Kadajj schon reichlich strapaziert.

"Das habe ich in dem Holo gesehen 'Die alabasterhäutigen
Huren
von Thyrsus'. Und Flint... du kennst doch Flint von der Buchhaltung. Er hat sich mal mit einer Echani eingelassen. Es hat zwei Wochen gedauert, bis er wieder richtig laufen konnte. Mit ihrem Aussehen wickeln sie einen um den Finger, und bis du dich versiehst, ist es zu spät. Dabei ist diese nicht mal so besonders hübsch, so dürr wie die ist. Pass auf, was du zu der sagst, die sind alle gefährlich und gew..."


Dann passierte es, der Vulkan brach aus und der angestaute Frust und die frische Wut entluden sich. Brianna war schon von Natur aus extrem schnell, schneller als irgendwer für möglich halten würde, und bevor der Twi'lek auch nun mit den Augen zwinkern konnte, hatte sie ihn bereits.

"Das reicht, Rasenschmuck! Hör auf, Lügen über mein Volk zu verbreiten."

Herrschte sie ihn lautstark an. Sie kochte vor Wut, und man konnte es in ihrem Gesicht ablesen. Die Zähne waren gefletscht und die Augenbrauen zusammengezogen. Alle Gespräche drum herum waren verstummt, und erst als sie in der Stille einen Trinkbecher zu Boden fallen und zersplittern hörte, merkte sie, dass die Blicke aller um die Bar herum sitzenden auf sie gerichtet waren. Die meisten sahen sie mit großen, erschrockenen Augen an. Auch Dan. Vor allem Dan. Jetzt erst wurde ihr klar, dass sie den Twi'lek, ein Bürschchen, das ohne Lekku einen halben Kopf kleiner als sie wäre und eher schmächtig war, in einer Hand hielt und seine Beine über dem Boden baumelten.

"Sorry."

Murmelte sie und ließ ihn fallen.

Brianna begab sich auf die Damentoilette, und beobachtete sich kritisch im Spiegel. Sah sie wirklich so schlimm aus? Ihre Augen waren doch silberblau und glänzend und wunderschön. Ihr Lippen waren wohlgeformt und verführisch. Ihr Haar glänzte wie reines Silber. Sie versuchte ein paar andere Frisuren, vor den Schultern, halb über das Gesicht, ohne der Meinung zu sein, dass es besser aussah als jetzt. Aber es stimmte schon, erkannte sie, ihr Gesicht war wirklich schmal geworden, man sah die Wangenknochen und alles jetzt viel deutlicher. Sie versuchte einen verführerischen Augenaufschlag, den Kopf schief und nach hinten gelegt, mit leicht geöffnetem Mund, aber es wirkte nicht so, wie es sollte. Es schien mehr zu sagen: "Füttere mich". Die Echani sah weiter nach unten, ihren Körper. Er war ebenfalls sehr dünn. Sie hatte noch kein bisschen zugenommen seit der Flucht von Korriban, obwohl sie so viel aß wie sie konnte. Das war traurig, sie hatte gehofft, sie würde schnell wieder zu Kräften kommen. Sie sah alles in allem überhaupt nicht gesund aus, so fühlte sie sich nicht mehr wohl darin. Sie hatte ja kaum mehr ein Gramm Fett am Körper. Sie hielt ihre Hände an ihr Oberteil und straffte es, um ihre Brüste zu begutachten, aber sie hatte ja kaum mehr welche. Aber sie sah muskulös aus, mehr als je zuvor, obwohl sie wusste, dass sie nicht mehr in Form war, und definitiv abgebaut hatte. Es passte ihr überhaupt nicht, dass man das so deutlich sehen konnte, es war ihr viel lieber, wenn es die Leute erst auf den zweiten Blick merkten, wie durchtrainiert sie tatsächlich war - oder wenn es zu spät war. Ihrem Leib fehlte einfach das Fett, um alles abzurunden und wohlproportioniert richtig weiblich zu wirken. Sie senkte den Blick und betrachtete das Waschbecken. Sollte sie vielleicht ihr Outfit ändern? Der Kampfanzug war praktisch, aber nicht unbedingt erste Wahl, wenn es ums Ausgehen ging. Andererseits, würde Kleidung, die knapp und sexy war, bei ihrem abgemagerten Körper überhaupt was bringen? So konnten nur alle noch deutlicher sehen, dass sie baumstammdicke Oberschenkel hatte und so weiter. Es war gut, dass immer noch eine Menge Kraft in ihr steckte, aber sie hasste sich, wie sie jetzt aussah. So war es kein Wunder, dass sie in der Männerwelt nicht ankam, so wollte sie sich auch nicht haben. Sie konnte all die Frauen im Kopf hören, die in den letzten Tagen versucht hatten, sie aufzupäppeln, Kestrel, Tara, Kamee und Kadajj. In ihren Gedanken stimmten sie ein Lied an und sangen im Chor. "Wir brauchen Essen - für dich, denn du bist hungrig."

Deprimiert schlich die Echani zurück zum Tisch, wo Kadajj hoffentlich auf sie wartete. Nach dem Auftritt brauchte sie sich an der Bar nicht mehr blicken lassen. Sie hatte nur ein paar Schritte gemacht, als sie meinte, sie träfe der Schlag. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen. Da hinten, im Halbdunkel, saß eine grünhäutige Humanoidin, eine Falleen (Rilanja), und davor eine blonde Menschenfrau (Sarid)! Sie kam etwas näher, und beobachtete eine kurze Weile, wie sie mit der anderen Frau sprach. Sie sah schon anders aus als auf den Bildern, älter, verändert, aber sie kannte sie von den Holovids. Dieselben Gesten, dieselbe Mimik. Die Art, wie sie sich zu bewegen pflegte, war völlig gleich. Da vor ihr saß Sarid Horn, die Jedi-Rätin, wahrscheinlich zugleich Taila, die Mechanikerin, so sicher, wie Echani-Mütter, ihre fünf identisch aussehenden Töchter anhand ihrer Bewegung zu unterscheiden wussten. Brianna begab sich an den Tisch.

"Hallo Taila... oder sollte ich Sie lieber Sarid nennen? Ich habe nach Ihnen gesucht."

Sprach sie sie an und lächelte so freundlich, wie es an einem bisher rundum miserablen Abend nur möglich war, um dann kurz aufzusehen und Kadajjs und Joseas Tisch in der Entfernung zu finden. Sie winkte ihnen zu, dass sie kommen sollten - ob sie es bemerkten oder nicht.

Ando, Quantill City - Restaurant "Der Agamarianer" - weiter weg Josea (NPC), Kadajj - Rilanja, Sarid, Brianna
 
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Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Rilanja

Rilanja war aufgrund ihrer Mahlzeit fast zu abgelenkt, um Tailas Ausführungen zu lauschen. Immerhin war es lange her, dass sie etwas gegessen hatte, was nicht nur gut schmeckte, sondern auch frei von Fischen und Krustentieren war.
Dennoch musste sie zugeben, dass die Aqualish von einer philosophischen Warte aus tatsächlich etwas für sich hatten. Nicht viel, zwar, wenn man das ganze als jemand betrachtete, der unter ihnen leben und mit ihnen handeln musste, aber immerhin.


Ich hätte nicht gedacht, dass du sie so würdigen kannst. Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, dass du bei deiner Arbeit allzu viele gute Erfahrungen mit ihnen gemacht hast. Ich habe das für meinen Teil jedenfalls nicht.

Als ihre Begleiterin das Essen probierte und entsprechend Rilanjas eigenem Empfinden kommentierte nickte die Falleen nur lächelnd, da sie gerade den Mund voll hatte und eine ohnehin offensichtliche Zustimmung es ihr nicht wert war, dafür früher runterzuschlucken als nötig.
Allerdings kam die Menschin dann wieder auf das Thema zu sprechen, auf das Rilanja angesichts ihrer akuten Probleme lieber verzichtet hätte. Aber wahrscheinlich machten es grade diese Probleme unausweichlich, darüber zu sprechen, denn auch wenn sie es schon oft genug getan hatte wollte die grünhäutige Frau dieses Mal nicht spurlos verschwinden.
Es hätte so schön sein können hier, ein paar Geschäfte, dann den Rest des Tages ratschend bei der Mechanikerin verbringen und dabei das ein oder andere über ihr Handwerk zu lernen. Scheinbar war es Taila aufgefallen, dass Rilanja die Gelegenheit für ein Gespräch etwas enthusiastisch ergriffen hatte, und die Falleen musste lachen, als die andere Frau sie darauf ansprach.


Ich dachte mir, du hast nichts gegen etwas Unterhaltungsprogramm. Immerhin zeigst du mir etwas, das du kannst - und nein, es war bisher eigentlich kaum abschreckend - also wollte ich dir etwas zeigen, was ich gut kann. Reden,

fügte sie schulterzuckend und grinsend hinzu, und nahm eine weitere Gabel voll kulinarischer Erstklassigkeit aus Fleisch, Sauce und völligem Fehlen subaquatisch hergestellter Komponenten. In dem Moment kam eine weißhaarige Frau (Brianna) an den Tisch und sagte etwas, das Rilanja sofort an die billigen Sprüche von Kopfgeldjägern in Holofilmen erinnerte - sowas wie "Du und ich haben noch eine Rechnung offen" oder "Mit dir muss ich noch einen Kuschelnager rasieren." Es klang in jedem Fall wie eine unverhohlene Drohung, zumal sich die Frau nicht vorstellte. Nach dieser mehr als anrüchigen Ansprache warf die Fremde einen Blick über die Schulter an einen anderen Tisch.
Einen Moment lang suchte Rilanja das Ziel dieses Blickes, dann machte sie unter den anderen Gästen den passenden Tisch aus. Einer der beiden, die dort saßen, war offensichtlich Mandalorianer, diese Rüstung kannte schließlich jedes Kind. Und das untermalte den Satz dieser Frau nur noch mehr.
Scheinbar war die Falleen nicht die einzige, die Dreck am Stecken hatte, wenn sich sogar schon Kopfgeldjäger für ihre Freundin interessierten. Rilanja ging ihre Optionen durch. Sie besaß einen Blaster, der sicher in ihrem Schließfach am Raumhafen lag, und selbst wenn hätte sie weder die Fähigkeit noch die Ambition eine Waffe zu benutzen - noch dazu gegen potentielle Profis. Nur was blieb ihr dann? Weder wollte sie Taila einfach so sich selbst überlassen, noch war sie willens das Risiko einzugehen die weißhaarige Frau anzuspringen in der Hoffnung, der Menschin so genug Zeit zur Flucht zu geben.
Was blieb dann noch, was sie gut konnte? Richtig - zwei Dinge.


Nein, nicht Sarid, und genau genommen auch nicht Taila. Mein Name ist Xulian, Rilanja Xulian, und ich kann mir vorstellen, dass sie einiges auf sich genommen haben um mich und meine legendären Angebote zu finden. Ich meine, ich war bisher auf verschiedenen Planeten aktiv, aber meine Angebote haben sich mittlerweile wohl herumgesprochen.

Die Händlerin stand auf und schaltete ihr Mundwerk quasi auf Autopilot. Immerhin hatte sie diese Floskeln und Phrasen schon unzählige Male benutzt, und hier gab es nichts, auf das sie achten musste - zumindest was die Produktseite anging.

... beste Konditionen im ganzen Sektor, und manche sagen damit treibe ich mich selbst in den Ruin. Schnappen sie zu, solange die Angebote heiß sind, das sagen meine zufriedenen Kunden immer...

Während sie sprudelte stand sie auf und stellte sich schräg vor die Mechanikerin. Näher - am Ende gar in Griffweite - der weißhaarigen Frau (Brianna) traute sie sich nicht. Während sie sprach konzentrierte sie sich auf ihre Pheromondrüsen, und zusammen mit der angespannten Situation reichte das, um eine Duftwolke frei zusetzen, die hoffentlich bis zu der Fremden reichen würde. Natürlich war völlig offen, wie sie reagieren würde - von gesteigerter Sympatie und freundschaftlichem Interesse über Naserümpfen bis hin zu völliger Teilnahmslosigkeit war alles möglich. An die verschwindend geringe und doch beunruhigende Möglichkeit, dass ihre Düfte Aggressionen auslösen konnten wollte sie im Moment nicht denken.
Reden und Riechen, das waren wenn man es nüchtern betrachtete ihre einzigen Fähigkeiten. Wahrscheinlich war es auch der Gedanke, möglicherweise Ando bald verlassen zu müssen, der sie verzweifelt genug hatte werden lassen, um etwas zu tun, was ihr sonst nie eingefallen wäre, aber für solche Überlegungen war es jetzt zu spät.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Sarid, Brianna, Rilanja
 
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[Ando – Quantill City – „Zum Agamarianer“] Kadajj, Brianna, Josea (NPC)


Es wäre ja auch zu schön um wahr zu sein gewesen, wenn die große Echani-Mando-Völkerverständigung gerade hier auf Ando begonnen hätte. Sowohl Brianna als Josea waren einfach die falschen Personen dafür – obwohl sie anfangs noch halbwegs versuchten zueinander freundlich zu sein.
Für Joseas Art fehlte der Echani ein bestimmter Sinn für Humor, sie kannte die Kultur nicht und hatte sowieso von klein auf viele Vorurteile über die Mandos verinnerlicht. Für ihr empfindliches Selbstbewusstsein war sein Sarkasmus zu grob, sein Benehmen rücksichtslos und zu allem Überfluss hatte sich Kadajj auch noch mit ihm eingelassen.
Dass ihre Freundin ihm „die hochwohlgeborene Silberprinzessin“ übel nahm (ihre Blicke hätten töten können), konnte sie schon nachvollziehen, aber andererseits war er nicht allzu unhöflich gewesen, nachdem Brianna ihn quasi damit beleidigt hatte, indem sie ihr Essen selbst bezahlte.

Doch wozu sollte Kadajj nun auf darauf verzichten, die Gegenwart eines für sie attraktiven Mannes genießen, der sie augenscheinlich vergötterte.
Nun gut, das Geknutsche im Sonnenuntergang war nicht gerade sehr taktvoll gewesen, worauf die Silberhaarige auf der Dachkante des Hochhauses herum balancierte. Wenn sie ihnen damit einen Schreck hatte einjagen wollen, dann hatte sie es geschafft. Nachdem Kadajj und Josea für eine Weile die ganze Welt um sich vergessen hatten, realisierten sie ziemlich schnell, dass niemand mehr auf der Rückbank saß. Als die Rattataki ihre Freundin so verlassen an der anderen Ecke des Daches stehen sah, wäre sie am liebsten aufgesprungen und ihr nachgelaufen.
„Du kannst ihr im Moment nicht helfen – sie muss alleine damit klarkommen,“
hielt Josea sie mit ungewohntem Ernst zurück.
"Warten wir, bis Ihro Gnaden geruht, zum Mando-Pöbel zurückzukehren."
fügte er augenzwinkernd hinzu und war wieder ganz der Alte.

Auch beim Bummel zum Restaurant hatte sie durchaus das Gähnen wahrgenommen, mit dem die Silberhaarige die Erzählungen Joseas bedachte. Zwar konnte dies auch der Zeitverschiebung geschuldet sein, aber so offensichtlich wie Brianna ihre Müdigkeit zur Schau stellte, wollte sie auch ihr Missfallen ausdrücken.
Bei allem Verständnis für die unbehagliche Situation, in der ihre Freundin gerade steckte, fand Kadajj deren Benehmen immer kindischer.

War das die toughe Echani-Kämpferin, die sie kennengelernt hatte?
Nar Shaddaa und Gamorr mussten ihrem Selbstwertgefühl gewaltig geschadet haben, ganz zu schweigen von der Gefangenschaft auf Korriban und diesem Echani-Sith. Einen Vorgeschmack von dem widersprüchlichen Gefühlsleben der Freundin hatte Kadajj beim Training auf der Dorfwiese bekommen, doch dass es nochmals eine Steigerung geben konnte, hätte sie nicht erwartet.

„Der Agamarianer“ war ein Restaurant mit einer tollen Atmosphäre – es war in dunklem Holz getäfelt, die vor allem in Rot gehaltene Einrichtung lud zu einem romantischen Dinner ein und die Wände zeigten die Schönheit der agamarianischen Natur.
Der Blick auf die Speisekarte verriet Kadajj, dass das Essen hier alles andere als fade sein würde.
„Weißt du, was absolut normales Viech ist?“, fragte sie Josea.
„Keine Ahnung, vielleicht so etwas ähnliches wie Bantha oder Nerf. Soll aber eine Delikatesse sein, hab ich mir sagen lassen. Wollen wir das probieren?“

„Ja, und ich möchte noch dieses Nerf-Carpaccio mit Warranüssen, damit ich noch etwas richtig Scharfes habe.“
„Hey, bin ich dir dann etwa nicht scharf genug?“
Statt einer Antwort gab sie ihm einen schnellen Kuss, während Brianna noch in Speisekarte vertieft war. Diesmal wurde er rot.

Als eine Zabrak-Bedienung in einer seltsam geblümten Schürze erschien, bestellte sich die Echani einen sehr kalorienhaltigen Nachtisch, so wie es Josea vorgeschlagen hatte. Kadajj hätte fast erwartet, dass sie aus Trotz gar nichts oder etwas total Abwegiges wählte - wenigstens zeigte sie so ein wenig Entgegenkommen. Sie versuchte sogar Konversation zu betreiben – es passte allerdings gar nicht zu ihr über das Thema Ausgang des Sith-Bürgerkriegs und der Rücktritt der Kanzlerin zu diskutieren, so dass das gezwungene Gespräch bald im Sande verlief. Kadajj und Josea erzählten sich Anekdoten über amüsante Begegnungen mit Imperialen Patrouillen, während Brianna sich missmutig ausschwieg.

Wahrscheinlich dachte sie, dass Kadajj total auf den Mando fixiert war, aber das stimmte nicht. Die Rattataki nahm sehr wohl war, dass es ihrer Freundin nicht gut ging.
Doch was hätte sie tun können? Gute Worte oder Mitleid würden ihr in diesem Augenblick auch nicht weiter helfen, selbst wenn sie weniger offensichtlich flirten würden. Jemand mit einem stabileren Selbstwertgefühl könnte mit so einer Situation viel besser umgehen als die Echani, die gerade etwas in ihr Com eintippte und herzerweichend seufzte.
Was würde wohl geschehen, wenn Kestrel, zu der sie eine noch engere Bindung hatte, irgendwann einen Partner hatte? Oder im Kampf starb?

Mit großer Sorge betrachtete sie die Silberhaarige, die ihre verführerisch aussehende Schokoladencreme mit weniger Genuss verzehrte als sie eigentlich sollte und unvermittelt in Richtung Bar verschwand, nachdem sie fertig war. Kurz darauf erschien die Bedienung mit den Gerichten, die sie und Josea bestellt hatten. Dazu gab es ein annehmbares Ale, was zwar nicht mit einem anständigen Schwarzale zu vergleichen war, aber immerhin besser schmeckte als die Plörre am Raumhafen.
„Was ist mit dir?“,
fragte der Mando besorgt.
„Ach, ich mache mir solche Gedanken um Brianna – ihr geht es gar nicht gut. Und jetzt rennt sie zur Bar, wo sie doch gar keinen Alkohol mag und versucht sich zu beweisen, dass sie auch bei irgendwelchen Typen landen kann.“
„Ich glaube, das braucht sie eben. Außerdem – sie würde wohl nicht gern dabei zusehen, wenn ich das...“ - er küsste sie – „..mache.“
Kadajj musste lachen.
„Ich sehe es ja ein. Aber lass uns zwischendurch etwas essen...das absolut normale Viech soll nicht seine besten Körperteile umsonst geopfert haben.“
Vielleicht war es besser so, dass Brianna sich etwas Abwechslung suchte, bei der nicht ständig ein Pärchen vor ihrer Nase herumturtelte.

Das Essen war ein wahres Gedicht, und ihr kamen fast die Tränen dabei. Es hätte noch einen Tick würziger sein können, doch für das angenehme Brennen sorgten schließlich die scharfen Warra-Nüsse. Sie waren gerade dabei zu überlegen, ob sie dieselbe Creme wie Brianna zum Nachtisch bestellen sollten, als plötzlich Lärm von der anderen Seite der Bar aufbrandete, die sich in der Mitte des Raumes befand und ein Glas klirrte. Genau konnte Kadajj nicht sehen, was sich dort abspielte, aber sie erkannte einen silberweißen Haarschopf sowie den Kopf eines blauen Twi’lek der in die Höhe ragte und dann wieder verschwand.
Sie schüttelte den Kopf.
„Man könnte meinen, sie zieht Ärger förmlich an,“
seufzte Kadajj und schüttelte den Kopf.
„Oh, ich würde sie gerne mal bei einer Kneipenschlägerei in Aktion sehen,“
lachte Josea,
„aber in sicherer Entfernung.“
„Das ist auch besser so. Schließlich wäre es ja sehr schade um deine hübsche Nase,“
erwiderte sie und küsste seine Nasenspitze.

Der Aufruhr an der Bar beruhigte sich und Brianna war nirgends zu sehen.
Gerade als Kadajj versuchte sich zu konzentrieren, um nach ihrer Aura zu spüren, tippte Josea sie an.
„Schau mal, sie hat die Falleen gefunden.“
Sie sah in die Richtung, in die er wies. Dort saß in einer Ecke eine grünhautige Humanoidin mit reptilischem Einschlag an einem Tisch mit einer älteren Allerweltsmenschin, die vielleicht Taila bzw. Sarid sein konnte oder auch nicht. Die Echani stand bei ihnen, halb in die Richtung gewandt, wo sie und Josea saßen.
„Na, diese Rihanna hat Nerven, sich überhaupt in der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Bei den vielen Beschwerden dauert es keinen Tag mehr, bis sie bei Big Shot landet.“

Big Shot war der Name einer Holosendung, die die neuesten Kopfgeldlisten der Sektoren um Tatooine ins Holo-Net speiste. Auch die Fives, Kadajjs Geschwister bezogen gerne ihre Informationen von diesem unabhängigen Sender.
„Das wäre fatal. Aber lass uns hingehen.“

„Versuch nicht durch die Nase zu atmen...“
riet ihr der Mando, bevor sie losgingen. Er nahm sie bei der Hand und ging beschützend voraus.


[Ando – Quantill City – „Zum Agamarianer“] Kadajj mit Josea (NPC), weiter weg Brianna, Rilanja, Sarid
 
Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja und Sarid

Sarid nahm Xulians Bemerkungen ziemlich gelassen, dass sie die Aqualish offenbar so zu würdigen wusste. Im Vergleich zu Sith, die sie sprichwörtlich einen Kopf kürzer machen wollten waren lediglich unfreundliche Aqualish doch echt eine Verbesserung. Nur das wollte sie der Falleen nicht auf die Nase binden. Sie kannte die Grünhäutige noch nicht allzu lange und sie war sich selbst noch nicht sicher, ob sie jemals dazu bereit sein würde anderen von sich aus von ihrer Jedivergangenheit zu erzählen.

Ach, sie sind zwar nicht freundlich, aber andererseits halten sie einem derzeit auch keinen Blaster unter die Nase, um einen auszurauben. Gut, das kann sich ändern, wenn mal wieder ein Bürgerkrieg zwischen den drei Aqualishunterarten ausbricht, aber derzeit sieht es nicht danach aus. Das reicht mir.

Als die Falleen anführte, dass sie sich quasi gegenseitig halfen - Sarid lernte Xulian etwas übers Reparieren und die Falleen unterhielt sie im Gegenzug durch Reden und Gesellschaft - musste die Corellianerin lachen. Von der Warte hatte sie es noch gar nicht betrachtet.

Ich muss zugeben, das ist etwas Wahres dran.

Der Mechanikerin war schon aufgefallen, dass die Ersatzteilhändlerin ihre eigentliche Frage nicht beantwortet hatte. Allerdings wollte sie sie nicht bedrängen. Wenn sie ihr genug vertraute würde Xulian es schon von sich aus sagen, was für Probleme sie hatte. Davon war die ehemalige Jedi überzeugt und schob sich einen weiteren Bissen des köstlichen Mahls in den Mund.

Dieser wäre ihr aber fast im Hals stecken geblieben als eine weißhaarige Frau zu ihnen an den Tisch trat und sie die Mechanikerin nicht nur mit Taila, sondern auch mit Sarid ansprach. Ihr Puls begann zu rasen, aber sie zwang sich weiter zu essen und keine Miene zu verziehen. Man hatte sie also gefunden und nach dem Aussehen der Frau und der Art ihrer Vorstellung machte sie stark den Eindruck, als wäre sie eine Kopfgeldjägerin. Zudem wirkte ihr Lächeln eher gezwungen oder aufgesetzt. Die ehemalige Jedi sah schon im Geiste wie über ihrem kleinen Exil die Wellen zusammenschlugen und es unterzugehen drohte, um es mit einer Metapher der Aqualish zu beschreiben. Ihre Vermutung bestätigte sich gefühlt als die Frau einen Blick kurz zu einem anderen Tisch weiter weg richtete und den zwei Leuten dort zuwinkte, unter anderem ein Mandalorianer. Diese Rüstung kannte nun wirklich jeder. Also doch, Kopfgeldjäger. Die Corellianerin spielte kurz mit dem Besteck, dass sie noch in der Hand hielt und kalkulierte ihre Chancen die Frau mit dem Besteck anzugreifen, also diese damit abzulenken und dann aus dem Lokal zu fliehen. Aber da die Frau Rückendeckung dabei hatte, beschloss sie diese Pläne erstmal zu begraben. Das war in dem doch jetzt recht vollen Lokal zu riskant, das Besteck behielt Sarid jedoch in der Hand. Vielleicht konnte man diesen Konflikt auch auf zivilisierte Art und Weise lösen, hoffte sie. Ihre Eingebung, ob es sich nicht vielleicht auch um eine Jedi handeln konnte verwarf die Corellianerin, denn die Jedi würden doch bestimmt jemanden ausschicken, die sie kannte und sich auch als Jedi zu erkennen gab. Auch würde kein Jedi eine mandalorianische Rüstung tragen. Sarid überlegte deshalb schon wie sie der Frau, deren Rasse sie nicht kannte, aber mit ihrem leicht fremdartigen Aussehen wohl irgendeiner der x menschenähnlichen Rassen angehörte, am Besten antworten konnte. Aber Xulian kam ihr zuvor.

Die Falleen stellte sich halb vor sie und zeigte sich dadurch mutiger als Sarid von ihr gedacht hatte, was sie ihr hoch anrechnete. Gleichzeitig begann sie zu schwatzen, wobei Sarid die genauen Worte gar nicht mitbekam, denn sie hatte selbst plötzlich mit einem Drang zu kämpfen einfach ruhig sitzen zu bleiben und mental vor sich hin zu dümpeln. Die Versuchung war ziemlich stark, aber dadurch, dass sie ihr gerade noch einfiel, dass Xulian vermutlich ihre Pheromone einsetzte konnte sie etwas besser dagegen ankämpfen. Stärker als je zuvor war sie auch versucht auf die Macht zurückzugreifen, aber einmal mehr entschied sie sich dagegen. Noch war die Situation nicht lebensbedrohlich und es war viel zu gefährlich in dem Lokal einen Kampf anzufangen. Sarid wollte niemanden verletzen und zudem war sie selbst auch unbewaffnet. Außerdem konnte sie sich ohnehin momentan nicht richtig konzentrieren mit all den Pheromonen, die von Xulian ausgingen. Deshalb rutschte sie auf ihrem Stuhl soweit nach links, dass sie ziemlich hinter der stehenden Falleen verschwand. Dann ergriff sie mit einem leisen Seufzen ihr Teller mit dem hervorragendem Essen, um es der Frau wenn möglich an den Kopf zu werfen und sie so bewusstlos zu machen, damit sie eine kleine Fluchtchance hatten, falls die Frau trotz dem Bemühungen der Falleen und entgegen Sarids Hoffnungen aggressiv wurde.


Ando - Quantill City - "Der Agamarianer" - Rilanja, Brianna und Sarid
 
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Ando, Quantill City - Restaurant "Der Agamarianer" - weiter weg Josea (NPC), Kadajj - Rilanja, Sarid, Brianna

Im Nachhinein wurde Brianna auch klar, dass ihr Vorgehen nicht das klügste, genau genommen sogar ein unglaublich blödes war. Letztendlich genau die Art zu Handeln, wie man es erwarten musste, an einem Tag wie heute, an dem alles, was sie anfasste, zu Dreck wurde. Angelangt an ihrem tiefsten Punkt, und Sarid dann aufgeregt und ohne nachzudenken anzusprechen war nicht gerade weise - und den Blick auf den Mandalorianer zu richten erst recht nicht.

Rilanja reagierte als erste, und sah zuerst Josea, dann sie erschrocken an. Die ehemalige Jedi verhielt sich ganz ähnlich, doch die Falleen war die einzige, die handelte. Sie stellte sich vor und begann aufgeregt zu reden wie ein Wasserfall. Obwohl sich die Worte wie die eines Gebrauchspeederhändlers anhörten, gewann die Echani den Eindruck, dass sie tatsächlich interessante Angebote haben könnte. Außerdem wirkte sie eher sympatisch, überhaupt nicht so, wie sie sie sich nach der Beschreibung des Mandalorianers vorgestellt hatte. Wen sie nur etwas griffigeres verkaufen würde als ausgerechnet Schiffsteile, etwas womit Brianna etwas anfangen konnte, ihretwegen heiße Würstchen oder was auch immer, hätte sie wohl sofort zugelangt.

Doch ihr Verstand warnte sie, was wirklich vor sich ging. Josea hatte sie ja gewarnt. Die Falleen setzten gerne ihre Pheromone ein, und wenn man es wusste, hatte man den Eindruck, dass ein gewisser Geruch von ihr ausging, der zwar nicht wirklich nach viel roch, aber doch da war. War das möglicherweise ein Zeichen von Panik, fragte die Padawan sich, doch dafür wusste sie zu wenig über die Spezies.

Inzwischen hatte die grünhäutige Sechzehntelechse (oder was auch immer sie war) sich schützend vor die ehemalige Jedi gestellt, ohne ihren Redefluss zu unterbrechen, während diese etwas zur Seite rutschte und anscheinend nach etwas griff. Hatte sie etwa vor, sie anzugreifen, während die Falleen sie ablenkte? Sie musste langsam wirklich etwas unternehmen.

"Immer mit der Ruhe, langsam. Ich will nichts von Ihnen, und mit Ersatzteilen kann ich nichts anfangen. Ich könnte nicht einmal einen Sicherungsbolzen auswechseln."

Unterbrach sie die Händlerin und machte eine beruhigende Geste mit beiden Händen, wobei sie ihre leeren Handflächen zeigte.

"Es war unhöflich von mir, mich nicht gleich vorzustellen, das tut mir leid. Ich bin Brianna Kae, und ich möchte gleich vorwegnehmen, dass der Mandalorianer eigentlich nicht zu uns gehört."

Zum Glück war er noch weit genug weg. Die Lage wurde dadurch allerdings noch keineswegs besser, es passte genauso gut in klischeehafte Holofilme wie der erste Satz. Manchmal konnte sie sich verwünschen. Aber was sollte sie denn schon groß sagen? Weder konnte sie sich oder auch Sarid hier in der Öffentlichkeit als Jedi outen - obwohl es wahrhaft schlimmere Planeten als Ando gab, was das anging - noch wusste sie, wie weit man Rilanja trauen konnte. Deutlich schwerer wiegte sogar noch, dass sie Josea nicht ins Vertrauen ziehen konnte. Dazu müsste er nicht einmal Mando sein, allein sein Beruf (oder eher die Unklarheit, was im erweiterten Sinne noch zu seinem Beruf zählte), reichte dafür völlig aus. Kadajj hatte ihm am Anfang auch nicht vertraut, was die Jedi-Sache anging, und selbst wenn sie es mittlerweile täte, musste sie das noch lange nicht. Deswegen fiel es ihr auch so schwer, sich mit ihm - oder derzeit ihnen - zu unterhalten. Sie konnte nicht viel persönliches erzählen, wenn die beiden sich Schmuggleranekdoten zusteckten, hätte sie praktisch nur Jedi-Geschichten zu erzählen gehabt. Die Echani interessierten ihn sicher nicht, über vieles in ihrer Vergangenheit redete sie nicht gerne, und dass sie ein Waisenkind von Nar Shaddaa war, ging ihn auch nichts an.

Das war das Problem, die Jedi brauchte sie nicht erwähnen, und sie konnte nur hoffen, dass der Name Sarid häufig genug war, um sie nicht jetzt schon verraten zu haben. Jetzt wäre Kestrels Anwesenheit wertvoller gewesen als je zuvor aus dem Planeten, und das beste, was sie jetzt tun konnte, war ihren Namen in den Ring zu werfen.

"Sarid, ich bin hierhergekommen, weil ich eine Bitte an Euch habe. Eine gemeinsame Freundin braucht Ihre Hilfe. Ihr Name ist Kestrel Skyfly."

Führte sie aus, kurz bevor ihre beiden Begleiter ankamen.

Ando, Quantill City - Restaurant "Der Agamarianer" - Josea (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Brianna
 
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~~~~~~~~~~~Holonachricht an Brianna Kae~~~~~~~~~~~

Hallo, Brianna!
Ich vermisse dich auch ganz dolle, ohne dich ist es hier irgendwie viel zu ruhig! Ich hoffe, ihr kommt so bald wie möglich wieder! Es freut mich, dass ihr schon einen Schritt näher an Sarid seit! Wie findest du Ando? Ich war noch nie auf diesem Planeten!
Ich habe in der Zwischenzeit mein erstes eigenes Lichtschwert gebaut! Du weißt ja, dass ich die letzten Tage schon viel daran herumgebastelt habe und nun ist es heute endlich fertig geworden! Schau mal! *Kestrel hielt den Lichtschwertgriff kurz vor sich*
Ansonsten geht es mir immer besser und es tut mir wirklich leid, dass ich nicht mitkommen konnte. Ich hätte euch beide wirklich gerne unterstützt!
Wenn du übrigens die Zeit findest, kannst du Kadajj fragen, ob sie einen guten Schrotthändler auf Naboo kennt, der in der Nähe liegt, der günstig Astromechs verkauft und ob sie auch kaputte, gebrauchte Astromechs reparieren könnte? Ich habe nämlich vor mir einen zu kaufen. Neue Modelle sind leider viel zu teuer, auch ungebrauchte alte Modelle. Ich wollte schon immer solch einen haben und ich denke, er könnte uns auf so manchen Missionen von Nutzen sein!

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg bei der Suche von Sarid und möge die Macht mit euch sein!

Deine Kestrel

~~~~~Ende der Holonachricht~~~~~~~~
 
[Ando – Quantill City – „Zum Agamarianer“] Kadajj mit Josea (NPC), weiter weg Brianna, Rilanja, Sarid

Als sie sich auf den Weg zu der schummrigen Ecke machten, in der Brianna die Falleen und ihre menschliche Begleiterin entdeckt hatte, überlegte Kadajj angestrengt, was geschehen würde, wenn sich Josea die wahre Identität der Jedi-Rätin erschloss. Er hatte von sich selbst erzählt, dass er schmuggelte und Bodyguard war, doch niemand in dieser Branche war einem guten Kopfgeld abgeneigt. Eigentlich war es logisch, dass das Imperium auch Prämienlisten, die überall durch offizielle und inoffizielle Kanäle wie den Holosender Big Shot an alle Kopfgeldjäger verbreitet wurden.

Aus ihrer Andeutung, dass die Gesuchte mit ihren Lehren nicht überall gern gesehen war, konnte er genug Schlüsse ziehen. Aber wozu sollte er sich die Mühe machen, sie einen ganzen Tag lang um den Finger zu wickeln und gleichzeitig ihre Freundin vor den Kopf zu stoßen? Es gab Mittel, die schneller und leichter wirkten. Außerdem wusste sie einfach, dass sie ihm vertrauen konnte – was aber nicht hieß, dass sie ihm vorschnell alles preisgeben würde – ein gewisses Restrisiko blieb immer.

Nun war es nicht gerade die schlaueste Idee von Brianna gewesen, sie gleich herbei zu winken, denn Joseas Rüstung sah zu offensichtlich nach Ärger aus, besonders für Leute, die lieber unentdeckt bleiben wollten. Die Falleen war aufgestanden und redete eindringlich auf Brianna ein, während die Menschin am Tisch immer weiter hinter den Rücken der Grünhäutigen rutschte.
„Glaubst du sie haben Waffen dabei?“, fragte Kadajj, als sie langsam näher kamen. Für einen Rückzieher war es zu spät.
„Nein, Betrüger verlassen sich meist auf ihr Mundwerk und diese Rihanna hat auch noch Pheromone zur Verfügung. Und schau, wie sich die Blonde am Teller festhält – sieht nach dem letzten Strohhalm aus. Die hochedle Silberprinzessin ist mit dem Feingefühl eines Rancors im Porzellanladen vorgegangen. Soviel zum Thema verletzlich und sensibel.“

Nicht durch die Nase zu atmen fiel Kadajj schwer. Hier wäre eine Schwellung wie bei ihrem von Brianna geheilten Nasenbruch sogar willkommen gewesen. Josea hielt sich ungeniert die Nase zu, da er sich sicher genug glaubte, nicht beide Hände gebrauchen zu müssen. Diesen Anblick fand die Rattataki so witzig, dass sie ein Lachen nicht unterdrücken konnte und atmete prompt durch die Nase ein. Im ersten Augenblick dachte sie noch, dass ja gar nichts außer den typischen Restaurantgerüchen nichts zu riechen war und wenn es ihr bewusst gewesen wäre, hätte Kadajj das Adrenalin in ihrem Blut geradezu kochen hören können.

Sollte die Falleen so viele Beruhigungs- und Sympathiephermone ausstoßen wie sie wollte, bei ihr würde das eh nicht wirken.
„Oya,“
rief sie dem überraschten Mando zu und stürmte mit Kampfeslust nach vorne, „schnappen wir sie uns, bevor sie noch dich und Brianna einlullt!“
Für drei, vier Schritte gelang es ihr sogar ihn mit sich zu ziehen und versuchte ihren Blaster unter dem Mantel zu entsichern.
„Ke’mot, cyar’ika – stillgestanden, meine Liebste,“
hielt er sie ruckartig zurück,
„und lass den Blaster stecken. Hab dir doch gesagt, dass du nicht durch die Nase atmen sollst.“
Durch den harten Ruck an ihrem Arm kam sie halbwegs zur Besinnung.
„Was, du meinst sie beeinflusst mich? Aber ich fühle mich keineswegs beruhigt oder habe jetzt freundliche Gefühle für sie – ganz im Gegenteil,“
knurrte sie gereizt.
„Das kann durchaus sein, dass du anders auf sie reagierst,“
erklärte er mit nasaler Stimme, weil er sich immer noch die Nase zuhielt.
„Beim großen Mandalor, kannst du dieses Temperament für später aufbewahren, wenn wir mal richtig unter uns sind?“ ,
fragte er schnell hinterher, worauf sie ihren Plan Rihanna zu überwältigen nur zu gern aufgab.
„Sicher doch,“
erwiderte sie schnurrend und biss ihn am Ohrläppchen.
„Ich würde jetzt auch lieber etwas in dieser Art tun, aber die sehen schon so komisch zu uns rüber,“
erinnerte er Kadajj an ihr ursprüngliches Vorhaben und sie setzten ihren Weg fort. Zu ihrem durch Erregung verschleierten Verstand drang die Erkenntnis durch, dass er sie nie und nimmer verraten würde.

Mit einer Hand hielt er sich weiter die Nase zu und die andere lag auf ihrer Schulter um sie unter Kontrolle zu halten, falls sie doch dem pheromon-induzierten Aggressionstrieb nachgeben wollte. Er würde zulange brauchen um eine Waffe zu ziehen. Und diese Geste bedeute natürlich noch etwas viel Angenehmeres.

Ob die beiden Frauen vor ihnen das genauso sahen, wusste sie nicht und auch Brianna traute dem Mando auch nicht weit. Diese Szene hatte auch noch die Aufmerksamkeit der ignorantesten Restaurantbesucher auf sich gezogen, so dass sie von allen angestarrt wurden. Als aber nichts mehr geschah, was in Richtung Schlägerei oder Blutvergießen ging, wandten sich die Zuschauer wieder ihren Mahlzeiten zu.

„Keine Panik,“
versuchte sie die drei zu beruhigen,
„es sieht alles schlimmer aus als es ist.“
Ja, das klang unheimlich beruhigend, wenn diese Worte von einer vor Erregung keuchenden Rattataki kamen, die gerade noch versucht hatte mit gebleckten angespitzten Eckzähnen auf sie zuzustürmen und immer noch von ihrem Begleiter festgehalten werden musste, der ein Mando in voller Rüstung war.
„Vor mir müssen Sie keine Angst haben, Miss Mulan oder Suliban oder wie auch immer Sie sich nennen,“
wandte sich Josea an die Falleen,
„hören Sie aber auf ihre Pheromone zu versprühen, weil Sie sonst ein gewaltiges Problem mit meiner Freundin bekommen. Sie ist etwas gereizt.“



[Ando – Quantill City – „Zum Agamarianer“] Kadajj mit Josea (NPC), Brianna, Rilanja, Sarid
 
Ando, Quantill City - Restaurant "Der Agamarianer" - Rilanja, Brianna und Sarid

Als nach ein paar Momenten der Einfluss von Xulians Pheromonen schwächer wurde hielt Sarid immer noch das Teller mit Essen in der Hand. Ihre Finger wurden schon weiß, so fest hielt sie das Teller umklammert. Gleichzeitig hörte sie allerdings auch die beschwichtigenden Worte der weißhaarigen Frau, die sich schließlich als Brianna Kae vorstellte. Der Name sagte ihr rein überhaupt nichts. Als sie dann noch behauptete, dass der Mandalorianer nicht zu ihnen gehörte runzelte die ehemalige Jedi skeptisch die Stirn. Die beiden "Freunde" von Brianna kamen doch schon herüber zu ihnen an den Tisch. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Deshalb war die Corellianerin nach wie vor gespannt wie eine Feder und überlegte rasend, wie sie und auch die Falleen am Besten aus dem Schlamassel rauskamen. Das war sie ihrer Freundin schuldig, also neben dem Essen.

Erst als der Name Kestrel Sküflü :-)D) fiel sackte die ehemalige Jedi ungewollt in sich zusammen. Wenn es stimmte was die Weißhaarige da von sich gab, dann brauchte Kestrel ihre Hilfe und sie war schließlich ihre Freundin und Mentorin gewesen. Sarid konnte zwar nicht behaupten, dass die der Frau traute, aber schon allein der Name ihrer ehemaligen Padawan ließen ihre Schuldgefühle wieder aufwallen, die sie schon seit geraumer Zeit zu unterdrücken versuchte, als sie Kestrel in der Basis auf Ossus zurückgelassen hatte. Auch wenn die Beziehungen dieser drei seltsamen Figuren sehr undurchsichtig waren, so konnte sie Brianna auch nicht so ohne weiteres zurückweisen. Dann würde sie die nächsten Monate nicht mehr schlafen können vor Schuldgefühlen, auch wenn das hieß, dass sie ihr Leben auf Ando hinter sich lassen musste. Sie biss sich auf die Lippe und atmete tief ein und aus. So oder so, sie musste hier was tun. Also tunkte sie hinter Xulians Rücken ihren Zeigefinger in die Soße und schmierte damit schnell ihre Kommadresse auf die Serviette. Was anderes war gerade nicht greifbar. Dann zog die Mechanikerin die Serviette vom Tisch, damit sie außer Sicht war als der Mandalorianer mit zugehaltener Nase und seine Freundin an den Tisch kamen.


Xulian, ist schon in Ordnung. Ich habe nichts zu verbergen. Ich bin nur Ro`ze Taila, eine simple Mechanikerin auf Ando. Wenn Sie etwas zu reparieren haben, ab morgen Mittag habe ich Zeit.

Dann stand Sarid auf und schob dabei in einer fließenden Bewegung unauffällig die gelbe Serviette halb in ihren Ärmel, damit dieser und ihre Hand sie verdeckten.

Entschuldigen Sie, aber Sie haben wie man sieht Umgang mit Söldnern, weshalb ich kein Interesse mehr habe länger hier zu bleiben. Derart Gesellschaft schätze ich nicht.

Sie warf dem Mandalorianer einen eisigen Blick zu. Was der daraus lesen mochte, war ihr gleichgültig. Für die Corellianerin war er und seine Freundin wie sie annahm jedenfalls das größte Risiko entdeckt und dann für das Kopfgeld an den meistbietensten verhöckert zu werden. Für Geld taten diese Söldnerseelen doch alles. Was Sarid auf den ersten Blick nicht ganz durchschaute war, warum sich die andere bleiche Frau an der Seite des Mandos anfing wie eine Wilde zu benehmen und erst nach einigen beruhigenden Worten ihres Freundes wieder zu Verstand kam, bis ihr wieder Xulians Pheromone einfielen. Die Worte des Mandalorianers an die Falleen ignorierte Sarid schlichtweg und machte sich daran zu gehen. Sie gab der Zabrak Bedienung durch Nicken ein Zeichen und ließ eine für das Essen ausreichende Summe Credits am Tisch zurück. Das einzige, was ihr leid tat, war das gute Gericht, von dem sie nur die Hälfte hatte essen können. Jammerschade. Aber ihr Entschluss stand fest und mit dem Mandalorianer am Tisch konnten sie ohnehin nichts besprechen.

Xulian, lass uns gehen. Schönen Abend noch.

Fügte sie steif hinzu. Im Vorbeigehen drückte sie der weißhaarigen Frau die Serviette in die Hand und zwar so, dass es das andere Pärchen nicht sehen konnte. Wenn sich diese Brianna klug verhielt, würde sie es ihnen auch nicht mitteilen. Aber Sarid konnte diese Unsicherheit in Bezug auf Kestrel nicht ertragen. Sie war von jeher schon sehr auf die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Padawane bedacht gewesen. Falls diese Bitte um Hilfe wirklich echt war, wie konnte sie sie zurückweisen? Sarid brachte das nicht übers Herz, deshalb hatte sie der Frau zumindest ihre Kommkennung gegeben. So konnten sie sich einen Treffpunkt ausmachen. Aber diesmal würde Sarid diese Brianna ohne deren Anhang treffen und sie würde darauf vorbereitet sein.

Ando, Quantill City - Restaurant "Der Agamarianer" - Auf dem Weg zum Ausgang - Josea (NPC), Kadajj, Rilanja, Brianna und Sarid
 
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