Arbeitslosengeld 2

Neues von HartzIV - Quelle : www.spiegel.de
Staat kann ALG-II-Zahlungen vom Erbe zurückfordern

Die Einschnitte von Hartz IV werden auch die künftigen Erben zu spüren bekommen. Der Staat kann das Arbeitslosengeld II, das er an Langzeitarbeitslose gezahlt hat, von den Nachkommen zurückfordern.

Krematorium: Nur ein kleiner Freibetrag wird nicht angetastet
Berlin - Ersetzt werden müssten jene Leistungen, die der Hilfeempfänger in den letzten zehn Jahren vor seinem Tod erhalten habe, teilte das Bundespresseamt mit. Der Staat habe drei Jahre Zeit, um seinen Anspruch geltend zu machen.

Erben müssen aber nicht befürchten, dass ihr eigenes Einkommen oder Vermögen angetastet wird. Der Staat greift den Angaben zufolge nur auf die Werte zurück, die der Langzeitarbeitslose hinterlassen hat. "Grundgedanke dabei ist, dass der Staat die Möglichkeit hat, vom Erben die Leistungen zurückzufordern, die der Leistungsempfänger erhalten hat, weil Teile seines Vermögens geschützt und folglich nicht angerecht wurden", erklärte das Bundespresseamt.

Die Haftung der Erben entfällt, wenn das gezahlte Arbeitslosengeld II unter einer Grenze von 1700 Euro lag. Fällt das Erbe an den Lebenspartner, könne dieser 15.500 Euro Freibetrag geltend machen, hieß es. Dasselbe gelte für Verwandte, die den Hilfebezieher dauerhaft bis zu seinem Tod gepflegt hätten.
Tschüß Sozialstaat, tschüß Menschlichkeit, willkommen Kapitalismus pur.
Langsam frage ich mich wirklich, ob man das ganze Pack "da oben" nicht am erst besten Baum aufknüpfen sollte.....
 
Darth1Tyranus schrieb:
Was mich auch stört ist wie schlecht Dtl. von innen heraus gerdet wird, besonders auch in Sachen Innovation diese Verunsicherung findet schon lange Anklang auch im Ausland und gerade auch in den umliegenden EU Ländern aber auch den USA, kann man die Negativstimmung die gerade in Deutschland herrscht überhaupt nicht nachvollziehen, eher "belächelt" man uns das wir so negativ über uns selber denken obwohl es eigentlich gar nicht so ist!!!!!
.

In der Schweiz wird diese Negativstimmung sehr wohl wahrgenommen. Und zwar mir grosser Besorgnis. Immerhin ist Deutschland für uns ein wichtiger Handelspartner. Vieles davon wird auf die EU geschoben. Man hört aber auch immer wieder den Spruch, dass sich Deutschland mit der viel zu schnell von statten gegangenen Wiedervereinigung übernommen hat. Ob das so ist, vermag ich nicht zu beurteilen. für mich sieht es aber schon so aus, als hätte sich Deutschland in den letzten Jahren zuviel zugemutet.
Was die die von dir angesprochene Negativstimmung betifft, muss ich leider schon sagen, dass ich diese sehr prägnant wahr nehme. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich in meinem deutschen Bekanntenkreis viele Arbeitslose habe, die inzwischen resigniert haben und nur noch traurig den Kopf darüber schütteln,was derzeit in Deutschland abgeht. Mich selber macht das auch sehr traurig. Denn ich will fortan in Deutschland leben und in diesem Land eine Familie gründen. Ich habe grosse Zweifel, dass dieses Vorhaben an den fehlenden Existenzgrundlagen scheitern wird-


cu

Bea.
 
@Horatio: man kann ein Erbe auch ablehnen... und dann trägt der Staat die Kosten.
Ich muss sagen, dass ich in Sachen Stimmung Tyranus nur zustimmen kann. Die Deutschen haben zwar eingesehen, dass gekürzt werden muss, aber es gibt sehr wenige Leute, die bereit sind von den Kürzungen auch betroffen zu sein...das ist natürlich ein Problem....
Prinzipiell bin ich für Hartz IV, auch wenn man das gewünschte Ziel hätte besser erreichen können, ist die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe eine eindeutige bürokratische Einsparung und von daher schon sinnvoll. Zudem muss man sehen, dass der Staat kürzen muss und dass die Behauptung, dass nur von dem ärmeren Teil der Bevölkerung genommen wird keinesfalls stimmt. So z.B. hat soweit ich weiß kein anderes Land in Europa einen so hohen Spitzensteuersatz....
Prinzipiell würde ich unsere Probleme auf 4 Hauptgründe zusammenfassen:
1. Die Bürokratie : eine Steuer- und Abgabensystem sollte so sein, dass fast jeder seine Bescheide selbst ausfüllen kann, denn mit jedem Berater geht eine Arbeitskraft nur für bürokratische Zwecke verloren. Zudem gibt es Leute, die einfach nicht richtig durchblicken und sich dadurch selbst ruinieren, obwohl sie sonst durchaus fähig sind etwas aufzubauen...(natürlich nicht nur dort.... das ist nur ein Beispiel, andere: Auflagen für Firmen, ANgabe der kleinsten Details für alle Genehmigungen etc.)
2. Die schon seit Jahren geringe Geburtenrate: Dadurch bahnt sich das große Rentenproblem an und die Beitragssätze stiegen immer weite...
3.Unser totaler Gerechtigkeitssinn: Die Frage ist meiner Meinung nach, was wichtiger ist... die Gerechtigkeit oder der Wohlstand von allen, auch wenn dann eine gewisse Kluft herrscht. Ein Beispiel sind die hohen Steuersätze für Leute, die viel verdienen.... prinzipiell mag es gerecht sein, dass die auch mehr für die Allgemeinheit bezahlen, aber man muss sich auch mäßigen können, denn diese Leute werden sonst nach Möglichkeit Deutschland verlassen und in ein Steuerparadies ziehen(jedenfalls wo weniger sind)...dadurch verschwindet Geld aus Dtld und somit auch Arbeitsplätze, da diese Leute ihr Geld woanders investieren und auch selbst dort konsumieren(z.B. 1. viele deutsche Sportler leben gar nicht hier, um zu sparen, aber sie würden sich hier teure Sachen kaufen und auch vlt Bedienstete anstellen...; zudem sind letztes Jahr über 7000 Leute in die Schweiz ausgewandert und die Meisten davon hatten mehr als 2 Mio. Euro.....)
4. So hart es klingt: unser Ökowahn: Ich habe ja nichts dagegen die Umwelt zu schützen, aber wenn man bewusst auf Industriezweige(z.B. Chemie) verzichtet, weil man meint, dass die zu dreckig sind und wenn man in weiteren Industriezweigen die Umwelbestimmungen so hochschraubt , dass sich nur sehr große Firmen die Säuberungs- und Kontrollanlagen leisten können, muss man sich nicht wundern, wenn Arbeitsplätze kaputt gehen... denn dadurch wird erstens der Wettbewerb gebremst(d.h. können mehr Geld verlangen) und zweitens stellt ein großes Unternehmen viel weniger Arbeitsplätze zur Verfügung als viele Kleine, die die selbe Menge produzieren. Zudem sind es meist kleine bis mittlere Unternehmen, die den technischen Fortschritt vorantreiben, um die billigeren größeren Konkurrenten auszustechen.... :(
Natürlich geht sogar noch mehr schief, aber ich denke das sind doch unsere größten Problem zur Zeit
 
gerade in Punkt 4 sind wir Deutschen Weltmarktführer und Vorreiter auf allen Gebieten und das ist auch gut so, weißt Du wie die Industrie in 10 Jahren sein wird, und auf was sie abgestimmt sein muß, auf regenerative Energien, und in dem Know How und technischen Wissen was die Deutschen hier schon haben sind wir wirklich spitze und viele Wiwischaftler sehen hier eine ganz große wrt. Chance für unser Land, die großen Resentiments gegen bpsw. Windenergie sind in meinen Augen gemachte Lobbyarbeit.
 
Das Problem ist doch schlichtweg, daß gerade bei den Armen und weniger Begüteten gespart wird! Hartz IV verdeutlicht dies auf grandiose Art und Weise! Was meint ihr wohl, wer die Mehrzahl der länger als 12 Monate langen Arbeitslosen stellt? Garantiert nicht die, die begüteter sind - statt dessen werden die armen Schweine bestraft, die sich und ihren Kindern (!!!) oftmals jahrzehntelang etwas versucht haben aufzubauen - mit einem kleinen Häuschen, vielleicht einer Eigentumswohnung oder ähnlichen Kapitalanlagen, die für das Alter gedacht sind. Und obendrein wird noch der Spitzensteuersatz gesenkt.
Das ist nicht nur absurd, sondern auch noch makaber, wenn man als Begründung angibt, dadurch die Wirtschaft stärken zu wollen.
Schwachsinn!
Wenn ich die Wirtschaft ankurbeln will, dann Unterstütze ich die Kaufkraft der Bürger und reduziere sie nicht auf jede mögliche Art und Weise.

Hier werden die Armen noch Ärmer gemacht und wenn dies so weitergeht, dann wird es soziale Unruhen in diesem Land geben, welche es seit langer, langer Zeit nicht mehr gegeben hat - und Unruhen meine ich im wörtlichen Sinn!

Ich bin ein friedlicher Mensch - aber wenn jemand von diesem Politiker-Gesocks in diesem Tagen vor mir stehen würde, würde ich ihn vermutlich umhauen......denn mit den bis dato beschloßenen Maßnahmen rettet man nichts, keinen Arbeitsplatz, keine Wirtschaftsstandort! :mad: Wofür soll ich mir den den Buckel krum schuften, wenn ich mal Pech habe und dafür noch bestraft werde?!?!??!
 
Kurz gesagt, wir leben im Kapitalismus, dieser ist wie alles andere auf der Erde, er wägst, gedeiht, verwelckt , stirbt ab.... wie der Wald, er wächst, gedeiht, stirbt ab, und aus den Resten wächst wieder etwas neues.
Es ist ein Kreislauf, bevor sich etwas ändern kann, muss das alte System zusammenbrechen, so wars schon immer, wenn man die Geschichte der menschheit betrachtet, .. ein Imperium geht unter, das nächste entsteht aus dessen Asche........
Es gibt so viele Beispiele dafür, Ende des WK 1, die Regierung liegt am Boden, das Volk leidet, Weimar Republik, das Volk erholt sich, geht mit neuer Kraft ans Werk um sein Land freidlich aufzubauen....Zusammenbruch der Republik, 6 Millionen Arbeitslose>>>Hitler kommt , alles gut, er sorgt durch neues System für neuen Aufschwung..... Kriegsende, Hitler tot, Deutschland am Boden (am Ende)...
neue Regierung... Aufbau in West und Ost , des menschen gehts wieder gut, ....
Wiedervereinigung (nicht falsch verstehen, hab nix dagegen), Verschuldung für den Osten, Soziale Engpässe, 4 Millionen Arbeitslose........ :ani

Zitat von Horatio
Das Problem ist doch schlichtweg, daß gerade bei den Armen und weniger Begüteten gespart wird! Hartz IV verdeutlicht dies auf grandiose Art und Weise! Was meint ihr wohl, wer die Mehrzahl der länger als 12 Monate langen Arbeitslosen stellt? Garantiert nicht die, die begüteter sind - statt dessen werden die armen Schweine bestraft, die sich und ihren Kindern (!!!) oftmals jahrzehntelang etwas versucht haben aufzubauen - mit einem kleinen Häuschen, vielleicht einer Eigentumswohnung oder ähnlichen Kapitalanlagen, die für das Alter gedacht sind. Und obendrein wird noch der Spitzensteuersatz gesenkt.

Da stimme ich 100% mit dir überein, mein Vater z.B. ist nur einer von sehr vielen die nach über 25 jahren Arbeit bei der RAG um ihren Job fürchten müssen, überlegt euch das mal, innerhalb von wenigen Jahren will die regierung tausende entlassen und für gerade mal 25% dieser Leute gibt es eine wenigstens teilweise sichere Zukunft. Aber damit nicht genug, dadurch wird nämlich der einzige wirkliche Rohstof den Deutschland exportieren könnte auf Eis gelegt, die Kohle.
Dafür wird der Markt dann durch die billig-Kohle aus Asien überschwemmt und geht, zu einem nicht unerheblichen Teil , daran kaputt.
 
Zuletzt bearbeitet:
oh gott jetzt artet die Diskussion ein wenig aus aber fangen wir mal an

@ Horatio ich empfehle DIr lies dir ein paar Beispielrechnungen durch über ALG II
sicherlich gibt es weniger aber bisherige Sozialhilfeempfänger werden mehr beziehen als bis jetzt- außerdem darf man Zuschüsse etc. nicht hinzurechnen, was viele auch zu vergessen scheinen es wird auch weiterhin ein Arbeitslosengeld geben und nach 12 Monaten setzt dann Schritt für Schritt das ALG II ein, was ich auch sehr verständlich finde denn die Kosten kann sich dieser Staat einfach nicht mehr leisten, ich meine man muß doch auch mal sehen bisher hat KEINE Bundesregierung die Staatsverschuldung als ein Problem gesehen oder mit dem Problem zu kämpfen gehabt, diese Bundesregierung hat es und sie packt es an.
Ich hab immer das Gefühl dem Staat wird alles an Eigenverantwortung übertragen, aber das ist falsch um wieder einen int. Vergleich heranzuziehen in GB und auch Frkr. glaub ich gibt es auch so etwas wie Arbeitslosengeld, aber bsp in England nur ein paar Wochen danach gibt es nichts- hier in Dtl. gibt es immer noch ein soziales Netz die Menschen müssen nur begreifen das es sie zwar auffängt das man davon auch leben kann( Existenzsicherung ist gegeben).

Das um was es den Leuten geht ist der Erhalt des Status Quo nur den können wir NICHT mehr erhalten.

@ boba Fett das ist historischer Humbug was du da proglamierst- Geschichte ist kein System es findet jetzt statt und Prognosen lassen sich einfach nicht treffen- falls du darauf abzielst das es auch hier bald wieder so etwas wie einen Hitler geben wird

weiter wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft nicht im puren Kapitalismus- wie etwa in Amerika wo es ein soziales Netz kaum gibt

zur Kohlesubvention- ein Bereich in den Milliarden Steuergelder fließen und der vollkommen unprofitabel ist- vor allem weil es keinen Markt dafür gibt- die sollen es wie im Osten nach der Wende machen, radikal eingreifen und und hier haben sie auch fast sämtliche Kohlegrube dicht gemacht warum im Westen nicht?
Der Subventionsetat ist fast so groß wie der Bildungsetat und das übersteigt mein Verständniss für wrt. Arbeiten, gerade weil Kohle unprofitabel ist
 
Zufällig habe ich die Tage einmal beim Finanzministerium nachgefragt, wie hoch die jährlich Subventionszahlungen des Bundes sind. Für das Jahr 2003 waren rund 23 Millarden (!!!) Euro an Steuervergünstigungen und Finanzhilfen (aka Subventionen) im Bundeshaushalt vorgesehen. Wer die Infos haben will, gibt mir bitte seine eMail-Adresse und ich leute die Mail weiter (Vorsicht - mehrer MB!).

23 Millarden für oftmals unsinnige Förderungen!

@Tyrannus
Ich betrachte aber auch die Folgewirkungen, die durch AGL II entstehen können. Ein AGLII-Empfänger könnte gezwungen sein, sein soziales und gesichtertes häusliches Umfeld zu verlassen. Er wird wohl oftmals gezwungen werden, seine private Habe bis auf das äußerste Minimun zu reduzieren. Da AGLII in der Regel die ärmeren und nicht sogut verdienenden Schichten betreffen wird, wird es in der Folgezeit für denjenigen schwer werden, wieder auf die Beine zu kommen - obwohl gerade solche Personen - also die Mehrheit - statistisch gesehen deutlich höher die Risiken einer erneuten Arbeitslosigkeit tragen. Das ganze dürfte zu einem Teufelskreislauf werden, die Menschen in eine Armuts- und Schuldenfalle treibt.

Hartz allgemein und die daraus resultierenden Beschlüße lehne ich prinzipiell und grundsätzlich ab, weil sie die richtigen Probleme nicht beseitigen sondern nur die Schwerpunkte verlagern und von der falschen Seite angepackt werden: Durch diese "Reformen" wird kein einziger Arbeitsplatz in diesem Land entstehen!

Und damit sind diese "Reformen" gescheitert...
 
@ boba Fett das ist historischer Humbug was du da proglamierst- Geschichte ist kein System es findet jetzt statt und Prognosen lassen sich einfach nicht treffen- falls du darauf abzielst das es auch hier bald wieder so etwas wie einen Hitler geben wird

Ich woltle damit nicht sagen, dass ein zweiter Hitler auftaucht oder der nächste Krieg ausbricht, aber bis jetzt sind die menschen immer nur durch einen starken Rüttler wie Kriege, Börsencrashs, Öl-Krisen, etc. wach zu kriegen....
es wird sich erst etwas ändern , wenn ein großteil der westlichen Welt sich so richtig "auf den Schlips getreten" fühlt.
 
ändern tut sich immer etwas
was hat die Menschen dann 89 wachgerüttelt???das war kein Krieg das war gegen ein System gerichtet gewesen( bitte jetzt keine Statements das das heute so ähnlioch ist denn das haut bei weitem nicht hin


@horatio

ich verstehe Deinen Unmut über Harzt IV aber man muß auch mal sehen warum diese ganzen Reformen gemacht werden,es geht darum ein System umzubauen was in seiner jetzigen Form nicht mehr weiterbestehen KANN

in einem Posting weiter oben hast Du gesagt das die dritte Stufe der Steuerreform nur den Spitzensteuersatz senken würde, das stimmt auch so nicht denn auch gerade große Teile des Mittelstandes werden dadurch beträchtlich entlastet!

Das Kapital den Reichen zu entziehen um ein System wie wir es jetzt haben aufrechtzuerhalten wäre der falsche Weg und in etwa so wie es bis vor ein paar Jahren auch mit der Staatsverschuldung betrieben wurde, denn zu diesem Sozialsystem kam im Laufe der Jahre immer mehr dazu so das es sich mehr und mehr aufgebläht hat und jetzt ist die LUFT raus!ES KANN NICHT LÄNGER SO WEITER GEHEN

Wenn Du jetzt das Kapital den Reichen entziehen würdest dann würde das Kapital abwandern, was im Endeffekt wieder nur einen schädigenden Effekt hat( gerade in wrt. Hinsicht) tja das ist Clobalisierung
 
@Tyranus
Wieso entzieht man das Kapital den reichen?
Hier herrscht glaube ich ein allgemeiner Gedankenfehler (nicht nur bei Dir ;) ). In der Regel wird gesagt, daß man die Steuersätze und ähnliche Einschränkungen für Konzerne senken soll, um die Wirtschaft zu förden. Der erste Haken ist schon einmal, daß die, die von einer solchen Senkung am meisten profitieren, die Großkonzerne sind. Und dazu muß man beachten, daß entgegen landläufiger Meinung nicht diese Konzerne "die" Wirtschaft sind. Die deutsche Wirtschaft besteht zu 80% aus Mittelständischen Betrieben und eben diese sind der Motor unsere Ökonomie. Bruttosoziolprodukt und vergleichbares werden zumeist durch die "Kleinen" erwirtschaftet.
Der zweite Haken ist, daß man solche Schritte damit begründet, daß die Firmen durch Steuererleichterungen mehr investieren können - der Beweis steht noch aus, insbesondere was das schaffen neuer Arbeitsplätze angeht - und das ist der alles entscheidende Punkt. Nur weil Firmen mehr produzieren können, treibt dies nicht die Wirtschaft an. Es ist der Kunde/Konsument/Käufer, der die Wirtschaft voranbringt, indem er waren kauft und Absätze wie Produktionsvolumen durch Nachfrage reguliert.
Wenn ich also die Wirtschaft förden will, dann gebe ich gerade dem Konsumenten eine finanzielle Erleichterung, die dieser als Folge in den Kauf von Gütern steckt. Die Gewinne fließen dann einerseits in die Firmen zurück und zu kleinen Teilen auch in den Staat (Mehrwertsteuer).

So wie es zur Zeit aber gehandhabt wird, steigt die Belastung des durchschnittlichen Bürgers. Die Folge ist, daß er keine Bereitschaft hat, Geld auszugeben - wenn er denn welches hat. Somit sinkt der Absatz der Firmen und diese schreien ob der hohen Kosten und forden Steuererleichterungen, um die Produktion zu halten (und drohen meist noch mit dem Weggang in Billiglohnländern... :rolleyes: ). Mir ist in meinen 28 Jahren auch noch nie aufgefallen, daß Preise deutlich gesunken sind. Eventuelle Erleichterungen äußern sich interessanterweise nie im Preis... :rolleyes:

Man entzieht also den Menschen die Kaufkraft und wundert sich dann noch, daß die Absätze zurückgehen....die letzten paar Jahre wunderschön in Deutschland zu bewundern!

Da faße ich mir doch an den Kopf....
 
So wie es zur Zeit aber gehandhabt wird, steigt die Belastung des durchschnittlichen Bürgers. Die Folge ist, daß er keine Bereitschaft hat, Geld auszugeben - wenn er denn welches hat. Somit sinkt der Absatz der Firmen und diese schreien ob der hohen Kosten und forden Steuererleichterungen, um die Produktion zu halten (und drohen meist noch mit dem Weggang in Billiglohnländern... ). Mir ist in meinen 28 Jahren auch noch nie aufgefallen, daß Preise deutlich gesunken sind. Eventuelle Erleichterungen äußern sich interessanterweise nie im Preis...

Ich kenne auch einen der dauernd schreit: "der Mittelstand ist schuld, diese ganzen kleinen Betriebe müssen weg"... und nach deinem Beitrag musste ich meine Meinung über diese Person noch ein bisschen nach unten korrigieren...
und wegen Preissenkung haste auch recht, ich hab noch nie erlebt ,dass irgend etwas anderes geschwankt hat außer der Öl-Preis... ne, falsch, ist natürlich alles teurer geworden, also schwankt es nur nach oben *gg*
 
Deutschland ist in vielen Dingen schon lange nicht mehr Richtungsweisend. Viele deutsche Produkte sind gnadenlos technisch veraltet weil deutsche Firmen lieber nicht in die kostenintensive Entwicklung investieren. Viele Wissenschaftler haben Deutschland verlassen und sehr viele werden noch folgen. Während ein Wissenschaftler in Deutschland bangen muss das er rechtzeitig Resultate zeigen kann damit er seine Forschung bis zum Ende durchziehen kann wird er in den USA mit einem dicken Budget geködert. Manche Firmen können ihre Produkte nur noch verkaufen weil Made in Germany draufsteht. Würde nicht Made in Germany draufstehen währen die Firmen mit ihren Produkten untergegangen. Ein deutscher PKW wird in der Regel zwar in Deutschland zusammengebaut aber die einzelnen Teile werden zumeist im billigen Ausland gefertigt. Also nicht Made in Germany sondern Zusammengeschraut in Germany. Das geht auch nur weil die Maschine die Qualität liefert und eben nicht nur der Arbeiter wie es früher war.

Ein deutscher Arbeitgeber muss für einen Arbeiter 4000 Eur bezahlen wenn der Brutto 2000 bekommt. Was von den 2000 Brutto nach abzug der Steuern noch übrig bleibt wissen wir. Da ist es doch klar das gerade deutsche Firmen ins Ausland gehen.

Deutschen Firmen geht es an sich gar nicht mal schlecht. Was ja auch kein Wunder ist. 1. kann man ein Produkt unter dem Label Made in Germany verkaufen, auch wenns gar nicht mehr Made in Germany ist und 2. bleibt in Deutschland oft nur die Verwaltung denn die Produktion wurde ins Ausland verlagert. Dadurch steigen die Gewinne bei gleicher Produktion, selbst wenn man das Produkt dann billiger verkauft. Manche Hersteller wie Audi berichten in derart schlechten Zeiten über Umsatzrekorde. Dabei ist Audi ein Hersteller der sich in eine lange kette von Fahrzeugherstellern einreiht die Jahrelang Umsatzrekorde hatten. Trotzdem werden in Deutschland immer mehr Menschen arbeitslos. Selbst bei den Firmen die nicht ins Ausland verlagern steigern ihre Produktion indem sie alles automatisieren und dadurch Arbeiter entlassen können.

In Deutschland wird es selbst mit einem Boom keine neuen Arbeitsplätze geben weil automatisiert wird. Die Hersteller machen sich ihren eigenen Markt kaputt. Denen gehts um den schnellen Rubel und nicht um die Erhaltung von Kaufkraft. Wer 2mio Euro verdient weil er sich Manager scheisst interessiert sich nicht dafür ob die Firma wegen seinem Bullshit pleite geht. Er ist ja fein raus mit seinen 2mio.

Die Rechnung geht im Moment noch auf weils noch genügend Menschen gibt die sich die Produkte leisten können. Allerdings wird sich das bald kaum noch jemand leisten können. Wenn niemand etwas verdient kann auch keiner was ausgeben.

Harz IV geht einen Schritt weiter. Man spart Geld bei der Bürokratie und schafft damit ein Heer von Menschen die sich kaum noch was leisten kann und macht damit noch mehr Menschen arbeitslos.

Übrigends gibts da ein noch viel grösseres Problem. Das Mooresche Gesetz sagt aus das sich die Leistung eines Chips in 18 Monaten verdoppelt (vereinfacht ausgedrückt). Allerdings hat Intel inzwischen Probleme bei der Entwicklung bekommen. Demnach scheint die Silizium Technologie inzwischen an ihre Grenzen gestossen zu sein. Wenn es Intel und AMD nicht schaffen sich weiterhin an das Mooresche Gesetz zu halten wird die weltweite Rezession die wir im Moment haben einem Urlaub gleich kommen. Einem sehr schönen Urlaub. Das Mooresche Gesetz hat dafür gesorgt das Firmen immer grössere Gewinne erwirtschaften konnten und auf jahrzente hin die Arbeitsleistung verfielfachen konnten was zu unserem derzeiten Wohlstand geführt hat. Sollte das Mooresche Gesetz nicht mehr wirken werden massenweise Konzerne pleite gehen und damit auch millionen Arbeiter und Angestellte ihre Jobs verlieren. Das wird die schlimmste Rezession sein die die Welt jehmals gesehen hat. Das wird die Welt in 4 Klassen von Menschen unterteilen. Die Menschen die verhungern, die Menschen die sich grade über Wasser halten können, die Menschen die den Superreichen dienen dürfen und die Superreichen. Dann gibts auch keinen Staat mehr der Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bezahlt.

cu, Spaceball
 
also hier ist jetzt schon sehr viel gerredet worden und ich möchte auch nicht mehr viel dazusagen. Ich habe mir den Thread durchgelsen es gibt jede Menge Pro und Contra irgendwie stimt beides und gerecht ist es doch nicht auch wenn es ncihta nders geht was jeder versteht aber nicht will. Ich finde ds was Hora geschrieben mit dem Erbe den absoluten Hammer. Jetzt holt der Staat ds Geld schon von den Toten wieder. Weit ist es gekommen....

Ich habe nur neulich eine Berechnung gesehn und die bring mich auf die Palme! Die Regierung hatte ja angekündigt die Vermögenssteuer wieder einzuführen was sie aber nciht getan hat. Eine Steuer die also nur die wirklich Reichen trifft. Man geht davon aus das der Staat mit der Vermögenssteuer ungefähr 16 Milliarden mehreinahmen hätte. Im Gegenzug hat mit Hartz IV grade mal 10 Milliarden mehreinnahmen. Ich verstehe nicht warum man bei den ärmsten spart wenn man bei den reichen viel mehr holen könnte.

Ich weis natürlich auch das die Reichen sobald eine solche Steuer in Kraft treten würde ihr Kapital ins ausland verfrachten würden aber trotzdem.


(Sooryis zweitchar. Ich bins Janem Menari :rolleyes: )
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem meine Arbeitskollegin sie kellnert auf 400 ? Basis und ist ansonsten arbeitslos, heute erzählt hat das sie nen Vollzeit JOb angeboten bekommen hat und den nicht annehmen will , weil sie jeden Tag 30km fahren müssten bis in die Innenstadt. Ich war echt erst mal sprachlos und für solche Leute bin ich froh das Hartz IV kommt. Die haben es nicht anders verdient. Meiner Meinung nach.
 
Clemens Tal'Kar schrieb:
. Ich verstehe nicht warum man bei den ärmsten spart wenn man bei den reichen viel mehr holen könnte.


(Sooryis zweitchar. Ich bins Janem Menari :rolleyes: )

Weil,egal welche Marionette im Moment hier regiert,es die Reichen sind,die dieses Land beherrschen.
 
Hier ein kleiner netter Artikel, den ich heute auf Yahoo gelesen habe:

Kein Glück für den Mann auf dem Moped
Hamburg (AP) Der Mann ist vielleicht der berühmteste Gastarbeiter Deutschlands geworden, aber sicher nicht der glücklichste. Der Portugiese Armando Rodrigues de Sá kam am 10. September 1964 mit dem Zug nach Köln und wurde unverhofft als millionster Gastarbeiter begrüßt. Der damals 38-Jährige bekam ein Zündapp-Moped geschenkt und sein Foto ging um die Welt: Ein verunsichert wirkender Mann mit großem Hut, der mit einem Blumenstrauß auf dem Moped saß.
Doch seine Zeit in Deutschland endete mit einem schweren Los. Nach sechs Jahren kehrte er nach Portugal zurück, wo Magenkrebs festgestellt wurde. 1979 ist er gestorben, wie aus einer Biografie hervorgeht, die das Landeszentrum für Zuwanderung in Nordrhein-Westfalen zusammengestellt hat.
Armando Rodrigues de Sá wurde am 4. Januar 1926 in dem kleinen nordportugiesischen Dorf Vale de Madeiros geboren. Er lernt den Zimmermannsberuf, arbeitet dann in Erzminen. 1945 heiratet er das Mädchen Maria, 1949 kommt ein Sohn zur Welt, 1953 eine Tochter. Rodrigues de Sá wechselt den Arbeitgeber, geht als Zimmermann zu einer Fabrik, die Kalkstein und Quarz verarbeitet. Elf Jahre bleibt er, ehe er mit 38 dem Lockruf aus Deutsachland folgt.
Dort gibt es zu dieser Zeit hunderttausende offener Stellen. Männer aus Italien, Spanien, Griechenland, der Türkei und auch Portugal sollen sie füllen und am Wirtschaftswunder mitarbeiten. In Deutschland arbeiten im Juni 1964 laut Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit 3.463 Portugiesen, wie das Landeszentrum berichtet. Die Portugiesen sind die dritte Staffel der Gastarbeiter nach Italienern und Spaniern.
Mit dem Zug fährt Rodrigues de Sá nach Köln, nachdem er Blutuntersuchung, Urintest und Röntgenaufnahme über sich ergehen ließ. Drei Tage dauerte die Reise. Per Los wird entschieden, dass er der millionste Gastarbeiter ist.
Als sein Name im Bahnhof Köln-Deutz per Lautsprecher ausgerufen wird, erschrickt er, befürchtet Verfolgung durch Portugals politische Polizei und steigt erst nach langem Zögern aus. Portugal war damals eine Diktatur, Willkür war an der Tagesordnung und Angst verständlich. Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitsgeberverbände (BDA) überreicht ihm vor den Kameras eine Zündapp Sport Combiette.
Der erste Job führt ihn nach Stuttgart, dann nach Blaubeuren, um in einer Zementfabrik zu arbeiten, später arbeitete er auch in Sindelfingen. Er lebt sparsam, geht nicht ins Kino, nur sonntags ins Café, um Landsleute zu treffen. Er wohnt in einer Baracke: zwei Küchen, eine Gemeinschaftstoilette, im Schlafraum Doppelbetten (vier auf der einen, vier auf der anderen Seite). Zwei- bis drei Mal pro Woche schreibt er nach Hause - über Deutschland nur Gutes. Es sei ein «Land des Geldes».
Das Landeszentrum fand heraus, dass er sich nicht gut ernährte: Kartoffeln und Konserven verträgt er schlecht. Bei einem Unfall trifft ihn ein Brett hart am Mageneingang. Die Schmerzen beachtet er wenig. Zwei Mal bis drei Mal jährlich fährt er nach Hause.
1970 verlängert er seinen Winteraufenthalt um einen Monat. Als er zurückkehrt, stehen keine Stellen mehr zur Verfügung und er sucht anderswo Arbeit. Die bekommt er in Mainz-Kastell bei der Kalle AG, hat aber wegen fehlender Papiere mehr Abzüge. Deshalb fährt er ein halbes Jahr später nach Hause, um sich den Nachweis seiner Eheschließung zu holen.
In Portugal plagen ihn Magenschmerzen. Er lässt sich intensiv untersuchen, aber es wird nichts gefunden. Im Laufe der Jahre verschlimmern sich die Schmerzen. Auf Grund neuer Interpretationen früher gemachter Röntgenaufnahmen stellt sich heraus, dass er schon länger an einem Tumor leidet. Die Krankheit zwingt die Familie, sich seine Rente auszahlen zu lassen. Medikamente müssen aus Spanien geholt werden, Krankenhausaufenthalte folgen. 1979 stirbt er an Krebs und wird auf dem Friedhof von Canas de Senhorim begraben. Reichtümer konnte Armando Rodrigues de Sá in Deutschland nicht erwerben.

Ich meine, dass dieser Artikel sehr gut verdeutlicht, was für widersinniges Wohlstandsdenken sich bei uns in nur wenigen Jahren innerhalb einer Generation breit gemacht hat. Ein angenehmes sorgenfreies Leben gehört nicht zu den Grundrechten, es muss erst erarbeitet werden.
Es hilft nichts auf Wirtschaftsfunktionäre, Politikern oder sonst was zu schimpfen. Es liegt an jedem Einzelnen für sich das Beste aus seinem Leben zu machen und selbst unseren Arbeitslosen geht es besser als wahrscheinlich über 90% der Weltbevölkerung.
Wenn unsere Politik wirklich so schlecht ist, dann sollte das Volk wählen gehen und nicht wie aktuell im Saarland sich der Verantwortung entziehen, weil man schließlich doch nichts ändern kann. Aber wie heißt es so schön – Ein voller Bauch demonstriert nicht gerne. ES GEHT UNS NICHT SCHLECHT
 
Spaceball schrieb:
Manche Hersteller wie Audi berichten in derart schlechten Zeiten über Umsatzrekorde. Dabei ist Audi ein Hersteller der sich in eine lange kette von Fahrzeugherstellern einreiht die Jahrelang Umsatzrekorde hatten.

In der Autoindustrie entwickelt sich ja auch ein neuer Markt in Chins. Ohne den würde es den Umsatzrekord nicht geben. Außerdem bringt es Audi nun nicht viel, wenn es bei VW nicht läuft. Und das tut es ja nicht so wie erwartet.

Spaceball schrieb:
Die Hersteller machen sich ihren eigenen Markt kaputt. Denen gehts um den schnellen Rubel und nicht um die Erhaltung von Kaufkraft. Wer 2mio Euro verdient weil er sich Manager scheisst interessiert sich nicht dafür ob die Firma wegen seinem Bullshit pleite geht. Er ist ja fein raus mit seinen 2mio.

Welcher Manager verdient denn in Deutschland 1 oder 2 mil und sorgt dafür, dass sein Unternehmen Pleite geht? Sowas gibts es selten. Nur die Dax-Manager verdienen Millionen.
 
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