Bastion

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain, Q'Tahem

Die Zellentür öffnete sich mit einem mechanischen Zischen, und Kestrel zuckte zusammen. Ihr Körper, ohnehin geschwächt und voller Schmerzen, spannte sich instinktiv an, während ihre müden Augen auf die Gestalt von Lord Kirain fielen. Noch immer saß sie auf dem Stuhl, ihre gefesselten Hände ruhten schwer auf dem Tisch. Der Stift lag neben den beschriebenen Blättern, ihre Finger waren taub vom langen, angestrengten Schreiben mit Handschellen. Sie hatte alles gegeben, um ihm etwas zu liefern – Lügen, die hoffentlich überzeugend genug waren, um ihn zufriedenzustellen, aber bedeutungslos genug, um die Jedi nicht zu verraten. Ob es gereicht hatte? Sie wusste es nicht.

Kirain musterte sie mit seinem undurchdringlichen Gesichtsausdruck, dann stellte er mit einer beiläufigen Bewegung einen Erste-Hilfe-Kasten vor ihr auf den Tisch. Kestrel blinzelte verwirrt, ihr Blick blieb daran haften. Eine Belohnung? Ihr Körper schrie nach Linderung – nach etwas, das die wunden Striemen an ihren Handgelenken und den offenen Kratzer an ihrem Hals, wo die Ketten sie aufgescheuert hatten, versorgen konnte. Aber sie wusste es besser. Jede vermeintliche Gnade von ihm war mit neuer Grausamkeit verbunden.

Dann trat er beiseite – und Kestrels Herz setzte einen Schlag aus.

Die Tür der gegenüberliegenden Zelle öffnete sich. Sie erkannte den Körper darin sofort, und ihre Kehle wurde eng. Q’Tahem.

Er hing noch immer an der Decke, seine Tentakeln nach oben gespannt und an den grausamen Vorrichtungen befestigt, die ihn festhielten. Sein Körper war schlaff, seine Haut wirkte fahl, als hätte man ihn so lange gequält, dass er keine Kraft mehr zum Widerstand hatte. Sie hatte sich seinen Zustand schlimm vorgestellt – aber das hier war weitaus schlimmer. Er sah aus, als hätte er längst aufgegeben.

Doch dann fiel ihr Blick auf seinen Tentakelstumpf – und sie stockte. Eine metallene, wurmartige Prothese war daran angebracht, die sich eigenständig bewegte. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie sah, dass das Ding an einem seiner eigenen Tentakeln nagte. Als würde es von ihm fressen.

Kirains Stimme erklang erneut, kalt und berechnend.
Die Jedi Meisterin humpelte zu der ihr gegenüberliegenden Tür, das Medikit in der Hand und kaum, dass sie die andere Zelle betreten hatte, ertönte das metallische Klacken der sich schließenden Tür hinter ihr. Sie war jetzt allein mit Q’Tahem. Sie konnte ihre Belohnung, zu ihm zu dürfen, kaum fassen.

Für einen Moment war nur ihr rasendes Herzklopfen zu hören. Dann schnappte das mechanische Ding an Q’Tahems Tentakel nach ihr. Sie riss ihre Hände instinktiv zurück und keuchte erschrocken, doch sie ließ sich nicht abschrecken. Sie konnte nicht einfach zusehen, wie er dort hing.

Ihr eigener Körper war schwach, jeder Muskel schmerzte, und doch zwang sie sich weiter. Langsam trat sie näher, beobachtete die Prothese, versuchte, ihre Bewegungsmuster einzuschätzen. Sie musste aufpassen. Wenn sie zu nah kam, könnte das Ding sie verletzen. Aber das war egal – sie musste ihn befreien.

Mit zitternden, gefesselten Händen versuchte sie, an die Fesseln zu gelangen, die ihn hielten. Ihre Bewegungen waren mühsam, da sie durch die Machtfesseln kaum Spielraum hatte, aber sie kämpfte sich durch. Jeder Moment, in dem sie ihn so sah, bohrte sich wie ein Dolch in ihre Seele. Er war der Einzige, der ihr in all dem Leid noch Halt gegeben hatte – und jetzt war er hier, kaum mehr als eine leblose Hülle. Sie fühlte sich für ihn verantwortlich. Nicht nur, weil er einst ihr Padawan gewesen war.

Nach einem schier endlosen Moment gelang es ihr, ihn zu lösen. Sein Körper sackte abrupt nach unten, und mit aller verbliebenen Kraft fing sie ihn ab. Sie landeten auf dem kalten Boden der Zelle und sie zog ihn in ihren Schoß, stützte seinen Kopf sanft, während ihre Finger vorsichtig über seine Tentakeln glitten.

Q’Tahem…“

Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, rau und voller Sorge.

Er regte sich nicht.

Ihre Finger strichen weiter über seine Haut, über die Stellen, die von unzähligen Schmerzen gezeichnet waren. Sie wusste nicht, ob er sie hörte, ob er noch bei Bewusstsein war – aber sie konnte ihn nicht einfach so loslassen. Also hielt sie ihn fest, so fest sie konnte, und passte gleichzeitig darauf auf, nicht von der Prothese erwischt zu werden.


Bitte… wach auf.“

Sie konnte nicht zulassen, dass sie ihn auch noch verloren hatte. Mit dem Medikit begann die magere Jedi vorerst seine Wunden sanft zu versorgen, wenn auch etwas umständlich durch ihre gefesselten Hände. Den Parasiten in ihrem Ohr hatte sie für den Moment vergessen.

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain, Q'Tahem
 
Bastion, Katakomben, Folterkammern der Inquisitoren im Sithtempel, Zelle von Q`Tahem: Q `Tahem und Lanesra


Gut gelaunt erschien sie am nächsten Morgen in den Folterkammern. Ihr Weg führte sie zu Q`Tahems Zelle. Sie schaltete das verstörende grelle Flackerlicht und die lauten Bohrgeräusche aus, nicht für ihn, sondern für sich, denn so konnte sie nicht arbeiten. Ihre Sonderbehandlung zeigte Spuren bei Q`Tahem. Er sah schlecht aus. Sie schickte noch einen Droiden hinein, damit er die Gewichte von seinen Füßen nahm. Lanesra ließ den Nautolaner aber an der Decke an seinen Tentakeln hängen. Lanesra wollte ihn selbst runterholen, nachdem sie ihm die übliche Frage gestellt haben würde. Sie selbst brauchte davor noch einen kräftigen Caf. Kirain war offenbar schon beschäftigt mit der Gefangenen Kestrel.

Als Lanesra nach einem starken Pott Caf zu Q`Tahem ging, sah sie Kirain von außen durch die Sichtscheibe in Q`Tahems Zelle starren. Nanu? War etwas passiert? War er abgekratzt? Ihr Schritt beschleunigte sich. Nach einem Blick durch die Scheibe, neben Kirain stehend, war sie überrascht, in Q`Tahems Zelle Kestrel zu sehen. Was hatte sie da mit? Einen Erste Hilfe Kasten? War das ein neues Konzept, was Kirain ausprobierte? Er ließ sich von ihr überhaupt nicht ablenken, sondern beobachtete interessiert, was da drinnen vor sich ging. Man konnte sie auch hören. Kestrel sprach Q`Tahem an und machte sich dann daran zu schaffen, ihn runterzuholen. Langsam sah auch Lanesra gespannt zu, was sich in der Zelle zutrug.



Bastion, Sithtempel, Katakomben der Inquisitoren, Folterkammern, Zelle von Q`Tahem: Q`Tahem und Kestrel, draußen beobachtend durch Sichtscheibe: Kirain und Lanesra
 
Bastion-Domäne der Oberen-Niphiras Quartier- mit Niphira und Norag.

Auch Norag unterstrich noch einmal, wie wichtig ihm der Zusammenhalt der Gruppe war und fragte, ob sowas nicht «normal» für eine Familie war. Marlis nickte und grinste.

«Niphira hat meine Eltern kennengelernt. Meine Mutter hat sie grad adoptiert.»

Marlis grinste Niphira an. Gut, das mit ihrem Vater war etwas schwieriger gewesen und das Outing als Sith war ebenfalls ein harter Brocken gewesen. Aber dadurch hatte sie ihren Eltern ja auch von Norag erzählen können.

«Ich hab auch von dir und Lilya erzählt. Hab gesagt, wenn du warum auch immer mal vor ihrer Tür stehst und sagst.»Mitkommen», dass sie dann mitgehen sollen. Du gehörst zu den Guten.»


Sie lächelte ihm zu. Er hatte jetzt mehr Familie als er ahnte und Marlis hatte ein gutes Gefühl dabei, ihre Eltern auch mit Norag zu verbinden, so , wie sie sie mit Niphira verbunden hatte. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass sie jemals von Denon evakuiert werden müssten. Aber sie hatte für diesen Fall vorgesorgt.

Niphira
fragte dann nach Lilya und ihren Fortschritten. Norag erzählte, dass sie lernte, die Macht aktiv zu nutzen. Da hatte sie ja auch erste Erfolge gehabt. Aber sie musste da mutiger werden und experimentierfreudiger. Alles in allem klang es aber so, das Lilya schon deutlich weiter war als sie selbst. Das fuchste sie etwas. Sie musste sich wirklich am Riemen reissen. Nur weil der Darth-Titel nicht ihr Ziel war- wie es vielleicht für Lilya der Fall war- bedeutete es nicht, dass sie rumdümpeln durfte! Nicht nur, weil sie sonst ihr Ziel der Unabhängigkeit nicht erreichte, sondern sie blockierte ja auch Niphira irgendwie. Und das wollte sie nicht. Niphira wollte nach ihrem Meister suchen und das konnte sie erst, wenn sie beruhigt war, dass Marlis auf sich selbst aufpassen konnte.

Norag erzählte dann davon, dass er sein Heimatdorf gefunden hatte und zeigte sogar ein Holo, auf dem eine Zabrak mit einem Baby auf dem Arm zu sehen war. Das dieses Bild nach all der Zeit noch existierte, war erstaunlich. Ihr Blick wanderte zu Norag. Es tat sicherlich weh, wenn ein Holo alles war, was einem von der Familie geblieben war. Das selbe würde wohl auch für Niphira gelten. Und für Lilya? Nun , was Norag über sie erzählte, war in der Tat erschreckend. Marlis war sich ziemlich sicher, dass sie selbst Mühe haben würde, so zu handeln. Ihr Blick wanderte zu Niphira, ob sie helfen könnte?

Das sie selbst das Arsenal ihrer Fähigkeiten nicht an die grosse Glocke hängen wollte, fand auch Niphira gut und fragte sie dann, ob sie ihr Schwert tragen könne. Marlis runzelte die Stirn.

«Das Riesending? Das trägt eher mich!»

meinte sie schmunzelnd. Ohne übernatürliche Hilfe war das Ding doch praktisch nicht zu händeln. Trotzdem marschierte sie noch guter Dinge zu der Wand, an dem die Waffe hing. Sie legte beide Hände um den Griff der Waffe und hob sie aus der Halterung. Gut, sie war jetzt nicht so schwer, wie Marlis befürchtet hatte. Aber wenn man damit ausholte....

«Ich glaube… wenn man mit der ausholt, wird sie nur noch von nem Widerstand gebremst , oder? Die Fliehkräfte müssen enorm sein bei so einer Klinge. Wie bist du damit klar gekommen, Niphira?»

fragte sie uns sah ihre Meisterin fragend an. Dann schüttelte sie den Kopf.

«Ich glaube, da bleib ich lieber beim Lichtschwert. Das hier ist eindeutig zu schwer.Was hast du davon, so ne grosse Klinge zu schwingen, Niphira? Ausser, dass ihr Anblick allein schon einschüchternd wirkt.»

Als Niphira dann von der Möglichkeit sprach, erneut ihren Körper zu verlassen, sank die riesenhafte Klinge jedoch langsam zu Boden.

«Untersteh dich, sowas noch einmal abzuziehen! Einmal reicht eindeutig! Sorg lieber daür, dass es nicht noch einmal nötig wird!»

Entsetzt sah sie Niphira an und auch etwas Wut schwang mit. Sie sprach davon, als wäre ein Körper etwas, dass man im Bekleidungsgeschäft anprobieren und kaufen könnte. Aber mal von dem Körper abgesehen, der ja auch zur Verfügung stehen müsste, war die ganze Sache ja auch nicht ungefährlich für Niphira selbst. Marlis wollte sie nicht noch einmal verlieren! Ihr Blick fiel auf die Klinge in ihrer Hand. Sie würde definitiv besser werden mussen. Weil wenn noch einmal so ein Idiot ihre Freundin auf irgend so eine Selbstmordmission schickte, würde sie ihn dafür unangespitzt in den Boden rammen. Das war nicht mehr und nicht weniger gewesen, als ein Versuch, Niphira los zu werden, ohne sich die Finger schmutzig machen zu müssen. Bei der Vorstellung, jemandem würde das gelingen, wurde ihr schlecht. Sie wuchtete das Schwert zurück in seine Halterung und ging ins Bad. Ein kurzer Moment nur für sich selbst. Die Aussage Niphiras war Salz in eine frische Wunde. Wenn sie vorher schon fast vergessen hatte, wo sie war, war sie sich dessen jetzt wieder bewusst und es war wie feucht-heisse Tropenluft. Das Atmen war schwer und Marlis sah in den Spiegel zu einer jungen Frau, die ihr gerade irgendwie fremd vorkam. Sie hatte Angst. Angst um Niphira und auch um die anderen. Das man es auf sie abgesehen haben könnte. Und sie war wütend. Pauschal auf alle hier im Haus. Das sie möglicherweise etwas anderes vor hatten als sie einfach mal in Ruhe zu lassen. Sie fuhr sich mit den Händen durchs Haar, um sich wieder zu fühlen. Konnten sie bitte gehen? Egal wo hin. Der Ort hier erdrückte sie einfach. Sie wollte doch nur die in Sicherheit wissen, die ihr etwas bedeuteten. War das wirklich zu viel verlangt? Ein Flammenwerfer wär doch ne tolle Waffe für sie. Damit konnte sie sich den Weg freibrennen. Sie sah sich selbst in die Augen und wusch sich dann ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser. Das Spiel hier hiess doch nur: Wie verhinder ich, dass irgendein Idiot mich morgen umlegt. Und man musste immer davon ausgehen, dass es jemanden gab, der genau das vorhatte- warum auch immer. Die Sith galten als egoistisch, aber das ganze System hier zwang sie doch dazu! Welches Risiko war Niphira eingegangen, als sie sie nicht hingerichtet hatte? Was für Konsequenzen hatte es vielleicht für Norag, dass er ihr zur Hilfe gekommen war? Irgendwie war es ja logisch, dass irgendwann der Punkt kam, an dem man versuchte, den anderen zuvor zu kommen und sie zu ermorden,bevor sie einen Plan gegen einen selbst schmieden konnten. Wieviel von dieser hier allgegenwärtigen Aggression entstand nur aus dem Selbsterhaltungstrieb des einzelnen? Und war es Mut oder Selbstüberschätzung, dann Bündnisse mit anderen Sith einzugehen, immer mit der Gefahr, Verraten und hinterrücks ermordet zu werden? Marlis suchte immernoch die Vorteile daran, ein Mitglied des Sith-Ordens zu sein. Sie selbst hatte persönliche Gründe hier zu sein. Aber nach dem, was jetzt passiert war, mit Niphira’s Tod- auch wenn sie dem knapp von der Schippe springen konnte. Auf was sollte sie hoffen? Nur das Überleben ihrer Leute- und ihrem eigenen? Das war nicht genug. Bei weitem nicht!

Bastion-Domäne der Oberen-Niphiras Quartier- Allein im Bad- Niphira und Norag im Aufenthaltsbereich.
 
Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
Loran ließ sich den Klang des Wortes ‘Deal’ auf der Zunge zergehen. Langsam zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht, während er ein weiteres Mal an seiner Pfeife zog und den Rauch genießerisch ausstieß.

“Seht ihr? ich wusste doch, dass wir uns einig werden, man.”
In seiner Stimme schwang eine gespielte Wärme mit, so als hätte er gerade die besten neuen Freunde gefunden.
“Aber jetzt mal zur Abwicklung, meine Lieben. Ich bin ein ordentlicher Geschäftsmann, selbstverständlich. Ja, ordentlich.”

Loran beugte sich leicht vor. Dann ließ er die Pfeife zwischen den Fingern kreisen.

“Kein Check, kein digitaler Transfer oder andere Spielchen. Unmarkierte Credit-Chips. Die echten Dinger. Keine Spuren, nichts was man nachverfolgen kann. Seht es mal so: Ist auch sicherer für euch Schätzchen!”

Seine Augenbrauen führten einen Tanz auf.

“Ihr besorgt mir die 8000 Mäuse und wir treffen uns morgen Abend wieder. Neuer Ort. Aber auch nette Atmosphäre. Werdet ihr sehen!”

Sein Blick schweifte durch den Club. Dann senkte er die Stimme, als wollte er sie an seinem kleinen Geheimnis teilhaben lassen.

“Morgen Abend, Dock 37 im Industriesektor 4. Der kleine Lagerkomplex am Rand von Center. Ihr bringt die Chips mit und ich komme mit den Informationen ran.”

Er lehnte sich wieder zurück, wobei er schwungvoll die Beine übereinander schlug.

“Vertraut mir. Das wird … schön.”

Zwinkern zog er ein letztes Mal an seiner Pfeife. Das sollte den Deal doch wohl besiegeln! Jetzt lag es an den beiden Hübschen, ihren Teil zu erfüllen.

Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Kellergänge | Savan Korr]

Savans nächster Streich begann sogleich: Beziehungsweise der nächste Schritt seines großen Einbruchs in die Küche. So formuliert klang das natürlich nach nicht viel, es war auch nur ein Test seiner bisher angeeigneten Fähigkeiten und dafür wurde man nicht gleich einen schmalen, knochigen Kopf kürzer gemacht.

Die Vorarbeit war bereits von ihm über mehrere Tage und Nächte geleistet worden. Er kannte recht genau, wann wie viele menschliche und metallische Mitarbeiter in der Küche waren und wann Lieferanten zu erwarten waren. Das meiste wurde nur in Lager geliefert und von dort in die Räumlichkeiten der Küche gebracht. Doch die Lager waren genau das Ziel von Savan, nur kam er dort nur über die Küche hin die restlichen Zugänge waren viel zu stark gesichert und würden viel viel mehr Aufsehen erregen.

Natürlich waren ihm immer wieder Zweifel gekommen, wie ob es sichüberhaupt lohnte, dort einzusteigen. Und für ein paar Delikatessen: Definitiv Nein, für die Erfashrung aber ja und Savan würde einfach alles mitgehen lassen, wo er seine Finger ran bekam und so also auch seine Mittel aufbessern.

Ein letztes Mal ging er seine Ausrüstung durch. Die rote Sith-Robe trug er weiterhin um seinen dünnen, hageren Körper geschlungen. Auch die Kapuze, welche er mittlerweile sehr meisterhaft so tragen konnte, dass sein gesicht Größtenteils im Schatten blieb und seine Narbe verdeckte, hatte er aufgesetzt. Dazu hatte er sich noch einen Schwarzen Fetzen als Maske besorgt. Nicht besonders hübsch, aber es verschleierte seine Physiognomie etwas, falls ihn doch jemand erkennen sollte.

Als Ausrüstung hatte er nicht viel dabei: Seinen Dolch, am linken Unterarm befestigt, eine kleine Glasampulle einer Substanz, die einen kurzen, blendenden Blitz aussenden würde, aber dabei auch einen lauten Knall verursachen würde (das war also seine finale Option letztendlich) und einen kleinen Handspiegel, das war es ansonsten. Savan besaß so etwas wie Dietriche nicht. Und anderes Werkzeug viel aufgrund seiner unterdurchschnittlichen Physis ebenfalls flach.

Also musste er mit dem arbeiten, was er hatte. Dafür blieb ihm seine Entschlossenheit. Auf Giftgas hatte er bewusst verzichtet, das würde schlicht zu viel Aufsehen verursachen und sein Plan war es ja, dass ganze so leise und unaufgeregt wie möglich durchzuziehen, deswegen hatte er sich auch die tiefste Nacht für sein Vorhaben ausgesucht, wenn wirklich nur die verrücktesten Sith-Lords noch die Dienste der Küche in Anspruch nahmen.

Savan seufzte noch einmal und späte in den Gang hinein. Er hatte sich in einer Nische noch kurz Zeit genommen, seine Kräfte zu sammeln und einmal kurz zur Ruhe zu kommen. Jetzt zog er das Tuch aus seiner Robe und band es sich so vor sein Gesicht, dass nur noch die Gelb leuchtenden Augen zu sehen waren. Für den geübten Beobachter war dies natürlich noch immer ein klares Erkennungszeichen, doch es machte die Indentifizierung als Muun schwieriger.

Dann atmete er noch zweimal aus und drehte sich in den Gang hinein. Hastig wehte seine Robe über den einfachen Boden und das rascheln war recht deutlich zu hören, doch das hatte er einkalkuliert. Savan hielt sich den der linken Seite des Gangs und versuchte so, so weit wie möglich nach vorne zu spähen. Das klappte ganz gut, doch er hatte sowieso keine richtige Idee, was er denn machen sollte wenn ihm jemand entgegen kam und ihn in dieser doch sehr eindeutigen Montur sah.

Der Weg zu den Räumen der Küche war rech schnell erreicht und der Gang wurde heller und der Boden stahliger. Auch waren für Savan einige Geräusche auszumachen. Noch einmal rief er sich geistig vor sein inneres Auge, welchen Weg er wählen musste. Durch die Tür rein, direkt links, geduckt an der Wand entlang und in Deckung hinter einer Anrichte bleiben und dann würde er auch schon an der Tür sein, die nach unten in die Lager führte. Bei seinen Beobachtungen hatte er sehen können, dass diese Türe wohl nicht verschlossen wurde, da so die Küchenhelfer schnell einmal hinunter huschen konnten, um Zutaten herbeizuschaffen.

Es galt lediglich darauf zu achten, wo sich zu diesem Zeitpunkt die verbleibenden Helfer befanden. Der Eingang, durch den er kommen würde, war der Hintereingang, also sollten sie sich eher auf der anderen Seite der weitläufigen und verwinkelten Küche aufhalten. Sollten.
Als er die Tür erreichte lehnte er sich erst rechts davon gegen die Wand und zog den kleinen handspiegel heraus, mit dem er relativ gefahrlos um die Ecke spähen konnte. Savan sah zwei junge Männer sich in der Mitte des Raumes unterhalten und nahm zusätzlich noch Geräusche und Bewegungen weiter weg wahr. Natürlich zögerte er kurz in diesem Moment und sein Kopf fand die Ausrede, dass er noch einmal etwas länger die Lage sondieren wollte, dabei war sein ganzes Vorgehen möglichst auf optimierte Schnelligkeit ausgelegt.

Savan wartete noch etwa 30 Sekunden und huschte dann, wie geplant durch die offene Tür zuerst nach links, einigermaßen geduckt und schnell an der Wand entlang, hinter der Anrichte und dann stand er tatsächlich vor der Tür und als er den Knopf des Bedienfeldes drückte schwang diese tatsächlich auf und gab den Blick auf ein dunkle Wendeltreppe frei, die geradewegs nach unten führte. Diesmal zögerte Savan nicht und huschte hindurch in die Dunkelheit der tiefer liegenden Lagerräume. Jetzt galt es schnell etwas wertvolles auszumachen und sich damit noch schneller zu verdrücken.


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[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain

Die Frau wusste vermutlich nichts über die Physiologie der Nautolaner – doch instinktiv tat sie genau das, was für seine Spezies unerträgliche Qualen bedeutete. Q’Tahem hing an Durastahlketten von der Decke, so hoch, dass er nur mit den Fußspitzen den Boden berührte. Seine empfindlichen Tentakel brannten in einem unaufhörlichen Feuer aus Schmerz. Jeder Nerv in ihnen sendete Signale aus, die seinen Körper mit Schmerzen fluteten.
Die Frage der Frau darüber, ob es ungemütlich war, drang nur durch einen Nebel der Schmerzen an ihn heran. Die Frau war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Mit einem Ruck seiner Arme merkte er jedoch sehr schnell, dass sie ebenfalls angekettet waren. Seine Reaktion erntete ihm nur ein süffisantes Lächeln, während die Frau mit der Warnung, dass sie ihn stündlich fragen würde, aus seiner Zelle verschwand.

… Und mit jeder Stunde wurde es schlimmer. Die Gewichte an seinen Füßen wuchsen, zogen ihn erbarmungslos nach unten. Doch was die Frau nicht erkannte, war, dass Q’Tahem längst in den Überlebensmodus geschaltet hatte. Sein Geist begann, sich von der Realität abzukapseln.
Irgendwann mitten in der Nacht, Lanesra hatte schon seit vielen Stunden das Dröhngeräusch und das grelle Licht aktiviert, wurde die mechanische Prothese wieder aktiv und begann wild um sich zu beißen. Sie fand einer seiner eh schon belasteten Tentakel und biss darauf herum. Das war der Zeitpunkt, bei dem das Bewusstsein des Nautolaners schwand. Die Schmerzen, der Schlafentzug und der Nährstoffmangel taten ihr Übriges.

Wie lange er bewusstlos war, wusste er nicht. Die Zeit hatte ihre Bedeutung verloren.

Sein Name.

Irgendwo aus weiter Ferne hörte er ihn. Ein Zittern ging durch seinen Körper. War es eine Halluzination? Eine neue Qual der Peinigerin? Er wollte sich bewegen, doch seine Muskeln verweigerten ihm den Dienst. Die Gewichte an seinen Beinen waren weg, wann war das geschehen? Jemand berührte seine Tentakel. Instinktiv verzog er das Gesicht. Gleich würde er wieder angeschrien werden, wieder gegen eine Wand geschleudert.

Es knackte einige Male, dann erhöhte sich zunächst der Schmerz auf seine Tentakel, jedoch auf einige wenige und dann verschwand der Schmerz komplett. Dem Nautolaner fehlte die Kraft für die nötige Körperspannung, daher fiel er wie ein nasser Sack in Richtung Boden. Umständlich wurde er jedoch aufgefangen. Da bemerkte er das erste Mal, dass er zu seiner großen Verwunderung fürsorglich behandelt wurde.


Danke…

, flüsterte er nach mehreren Anläufen aus seiner trockenen Kehle. Gefühlt musste er seine gesamte Kraft aufbringen, um nur seine Augen zu öffnen. Als er es jedoch bewerkstelligte, fiel ihm vor Verblüffung der Mund auf.

Kestrel!?

Ungläubigkeit flutete ihn wie eine Welle, verdrängte für einen Moment die Schwäche. Er versuchte sich aufzurichten, wollte sich umsehen, doch seine Glieder gehorchten ihm nicht.. Er musste wohl mehrere Tage ohne Nahrung und minimaler Wasserzufuhr an der Decke gehangen sein.

Was…?... Wie…?

Die Worte brachen ab, erstickt von der Trockenheit seiner Kehle. Er schluckte mühsam, sein Hals brannte.

Wie bist du zu mir gekommen!?

, schaffte er diesmal. Er keuchte, rang nach Atem, suchte nach einer Erklärung.

Wir werden hier noch zu Tode gequält, oder?, seine Stimme zitterte, Sag mir bitte, dass du es wirklich bist! Sag mir, dass Du kein Hirngespinst bist, keine weitere Folter!

Tränen traten in seine Augen, während er seinen Kopf tief in den Schoß seiner einstigen Meisterin grub. Von der er hoffte, dass es wirklich seine einstige Meisterin war. Doch ihre Berührung, sie war real.

Oder?


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain
 
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Die Besprechung war beendet. Der Plan stand. Nun war es an der Zeit, ihn mit Feuer und Blut in die Tat umzusetzen. Die vierzehn Sith hatten sich aufgeteilt, jeder mit einer präzisen Aufgabe betraut. Zion führte seine Gruppe aus sieben Kriegern, Sonea, Auxillius, Darth Viridia, Darth Ictus, Darth Collis, Darth Pepo und Darth Pila, durch die düsteren Korridore des Tempels, ihr Ziel war die Pyramide der Extinktoren.

Seine Schüler hingegen folgten Darth Odium, begleitet von Darth Carifexan, Darth Ventum und Darth Undiqus. Ihr Auftrag war klar gewesen. Sie sollten innerhalb der Tempelanlage einige einflussreiche Anhänger der Zirkelmeisterin eliminieren, potenzielle Verräter und Hindernisse, bevor sie überhaupt eingreifen konnten.

Während Zion sich durch die dunklen Gänge bewegte, ließ er die Szenen der Besprechung noch einmal durch seinen Geist fließen. Nicht jeder war von Anfang an hundertprozentig überzeugt gewesen. Zweifel, leise Bedenken, aber dann hatte Carifexan gesprochen. Der Chiss hatte mit seinem markanten Akzent eine Wahrheit enthüllt, die alles veränderte.

Die Erschütterung der Macht, die sie alle gespürt hatten, hatte eine Quelle. Der Imperator, Darth Allegious, war tot.

Die Worte hallten noch immer in Zions Gedanken nach. Carifexan hatte nicht gesagt, wie es geschehen war, aber jeder im Raum wusste es. Die Krath unter ihnen hatten es sofort verstanden, dies war kein natürlicher Tod. Es war Mord. Verrat. Ein Sturz.
Zion hatte mit einer kommenden Welle des Umbruchs gerechnet, aber nicht, dass sie so schnell über das Imperium hereinbrechen würde. Doch nun war es geschehen. Und wenn die Ordnung wankte, dann musste er dafür sorgen, dass sie nach seinem Willen neu geformt wurde.

Er verdrängte die Gedanken an die Zukunft und konzentrierte sich auf die Gegenwart. Die dunklen Gänge zu dem Hauptquartier der Extinktoren brachten Zion und seine Jünger immer näher zu den gewaltigen Toren heran.
Die Wachen am Tor musterten die herannahenden Sith misstrauisch. Ihre Hände ruhten bereits auf den Griffen ihrer Waffen, bereit, sie im nächsten Moment zu ziehen. Entweder hatten sie eine Warnung erhalten oder sie konnten die finstere Entschlossenheit spüren, die von der Gruppe ausging. Zions Blick blieb auf den Wachen haften, kalt und durchdringend. Die Dunkelheit der Macht umgab ihn wie eine unsichtbare Aura, schwer und unaufhaltsam.

Zion trat vor, seine mechanische Stimme hallte in der angespannten Stille wider.


„Ihr steht hier mit gezückten Waffen, als würdet ihr einen Feind erwarten. Aber ich frage euch: Wer ist hier der Verräter? Wer hat die Extinktoren betrogen? Ich oder jene, die sich hinter diesen Mauern verschanzen und ihre eigenen Brüder dem Tod überlassen?“


Er machte eine kurze Pause, ließ die Worte einsinken, während die Wachen sich unbehaglich bewegten.

„Ich komme nicht als Feind, sondern als Vollstrecker des wahren Willens unseres Zirkels. Ich fordere nichts weiter als das, was uns zusteht, Gerechtigkeit für die, die gefallen sind, und eine Führung, die unserer würdig ist.“


Zion trat näher, seine Stimme wurde kühler, eindringlicher.

„Öffnet die Tore, oder steht ihr auf der falschen Seite der Geschichte? Werdet ihr an der Seite der Verräter untergehen oder an unserer Seite aufsteigen, wenn die Extinktoren wieder zu alter Stärke finden?“


Ein Moment der Stille, dann flackerte Unsicherheit in den Augen der Wachen. Die Macht strömte durch Zions Worte, grub sich in ihre Gedanken, ließ Zweifel an ihren Befehlen wachsen. Schließlich gab einer nach, dann die anderen. Ohne ein weiteres Wort setzten sie ihre Waffen ab und öffneten das Tor. Mit einem mechanischen Knirschen öffneten sich die massiven Tore der Pyramide. Zion lächelte unter seiner Maske.

„Weise Entscheidung.“


Er trat hindurch, seine Gefährten folgten ihm lautlos. Dies war kein bloßes Eindringen. Im großen Vorraum der Pyramide wurden sie bereits erwartet, Kal’Lesu und drei seiner Anhänger. Dies war eine Invasion.



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Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff:
Droide "T1gA" (NPC), Lilya und die Zwillinge (NPC)

Nachdem Norag noch mal den Zusammenhalt selber von sich aus aussprach nickte Marlis und erzählte auch kurz von ihren Eltern. Dabei musste Norag leicht lächeln, heißt das es gut war zu wissen das es och mehr gab, die ihn auch nehmen würden so wie er war. Und auch das wenn was sein sollte, das er dort hin konnte und das sie ihm vertrauen würden, auch wenn er ein Sith war. So oder so würde der Zabrak nur versuchen zu helfen, falls es wirklich mal so kommen musste, das sie in Sicherheit mussten. Für seine eigenen Eltern konnte er dies nicht erreichen, da er noch zu klein war, aber er würde alles dafür tun, seine Familie und deren Familien nichts geschehen würde. Dabei schaute er noch mal auf das Bild seiner Eltern, der Mann und die Frau mit dem Bündel im Arm.

Danach meinte Niphira, dass Marlis mal das Schwert von ihr einfach mal nehmen soll, dabei mussterte er das Schwert und dann Marlis kurz. Das Niphira es nutzen konnte, war leicht erklärt, auch mit dem kleinen Körper, sie hatte die Macht gut im Griff und hatte davon nun mehr. Doch Marlis? Er wusste noch nicht wie weit sie war, aber alles was er mitbekommen hatte, schien sie noch nicht so weit zu sein, diese gewollt zu nutzen. Auch allein der Spruch ließ ihn ebenfalls grinsen.


"Wird sicher interessant aussehen, aber wie sagt man so schön, wenn man es nicht ausprobiert hat, kann man es nicht wissen oder?"

Dabei lächelte er aufmunternd zu seiner 'Schwester'. Ja er sah Marlis an, wie seine eigenen Schwester, auch wenn sie nicht leiblich verwandt sind. Mit Überraschung ging sie doch dahin und konnte das Schwert aus der Halterung nehmen. Und bei dem nächsten Kommentar musste er etwas schief grinsen. Aber er überließ Niphira zu antworten. Der Zabrak konnte es sich denken, aber er überließ hier das Wort seiner Meisterin. Auch wenn es eigentlich heißt 'ehemalige Meisterin' für ihn würde sie es immer bleiben.
Jedoch kippte die Stimmung schnell wieder, weil seine Meisterin wieder den Körpertausch ansprach und wie erwartet, fand das Marlis nicht so lustig, was er komplett verstehen konnte. Und kurz darauf ging Marlis auch erstmal ins Bad. Norag ließ sie auch erstmal durchatmen. Ja der junge Sith konnte sie verstehen, aber wollte die Situation jetzt nicht weiter verschärfen. Und alleine das auch das letzte Mal nicht so gut ausging und er wollte keine weitere Wut hier verteilen. Daher konzetrierte er sich auf die Fragen von Niphira bezüglich Lilya.
Angst hatte Lilya definitiv das konnte er dort wahrnehmen aber sie war nicht alleine daher schüttelte er leicht den Kopf.


"Wir waren beide die ganze Zeit zusammen, ich denke es war eher die Anzahl und die Angst ich würde es alleine nicht schaffen und das sie noch nicht so weit war sich selbst zu wehren, zumindest kam er anfangs so rüber. Ich habe mich schützend vor sie gestellt, weil ich niemanden an sie ran lassen würde, solange ich nicht weiß, sie kann sich nicht komplett selbst wehren. Nur vor uns waren drei Männer, auf den Bäumen saßen welche und hinter uns waren auch nochmal... Ich glaube vier Männer..."

Man sah ihm an das er versuchte sich genau noch mal zu erinnern. Da er etwas verloren auf den Boden sah.

"Ich hab meinen kleinen Freund gesagt, er soll sich um die Bogenschützen kümmern, ich habe mich dann um den großen vor uns gekümmert, da er dachte er kann es alleine mit mir anlegen. Und als ich quasi mich mit dem auseinander gesetzt hatte ging sie auf die hinter uns los. Was genau geschah und wie sie sich verhalten hatte in der Zeit weiß ich nicht, dafür war ich selber mit den Männern beschäftigt. Aber..."

Norag dachte noch mal daran, als alle von ihm niedergestreckt waren, sie doch recht noch sich im Griff hatte, sie meinte zu ihm er soll nicht abrutschen...

"Als der eine auf dem Boden lag und ich antworten wollte, sagte sie leise zu mir als sie auch fertig war, ich soll nicht zu sehr abrutschen. Also schien sie noch bei Sinnen zu sein, sonst würde sie sowas nicht sagen oder? Weil wenn ich den Schleier vor Augen habe, würde ich auf so etwas nicht kommen, ich würde aus Wut alles niedermetzeln als zu reden, ich hätte sogar fast Marlis angegriffen, bis ich begriff das sie mir nur sagen sollte, das Lilya noch lebte..."

In dem Moment versuchte er beide Situationen zu beurteilen und sah dann wieder seine Meisterin an.

"Nein sie schien sich, zumindest als sie wieder bei mir war, alles im Griff zu haben... Auch später als wir alles im Griff hatten und auch den Stamm da quasi abgesägt hatten von denen, fiel sie auf die Knie und heulte bitterlich, die dunkle Macht umschloss sie, bis ich sie in den Arm nahm, dann beruhigte sie sich wieder und ich konnte verhindern, das es zur Katastrophe kam."

Der Zabrak sah ihr in die Augen und überlegte noch kurz.

"Ich weiß von ihrer Vergangenheit und scheinbar, was sie mir sagte, das sie einen Teil von sich nun raus ließ und dieses 'Ich' scheint wohl eher aggressiver zu sein als wir... Oder ich sie kennen..."

Damit endete er erstmal und hoffte das Niphira ihm da irgendwie helfen konnte oder Tipps geben konnte.

Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya und die Zwillinge (NPC)
 
Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Jean war nervös. Sehr so gar. In den Taschen der Agentin, steckte ein kleines Vermögen. Die Diskussion mit dem Vorgesetzten um die Summe war mühsam, aber hatte Erfolg. Jean war angespannt.

Sie blickte zu Piet. Jetzt mussten sie liefern. Vielleicht konnten sie den schmierigen Mittelsmann irgendwie loswerden, wenn das hier fertig war.

Dock 37 im Industriesektor war ein für Jean wirklich ekelhaftes Pflaster. Es roch alles so nach einer Falle, dass sie ihren Kommunikator in der Tasche besonders festhielt.

Das Adrenalin ließ ihr Herz fast rasend, aber sie versuchte sich an der kalten Miene. Jean trug Zivilkleidung. Eine schwarze Hose, ein schwarzes Oberteil und einen Poncho. An ihrem Gürtel hing ein Blaster.

Nervös sah sie sich nach dem Mann um. Sie waren ihm quasi ausgeliefert und das gefiel ihr überhaupt nicht.


Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
 
[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain

Er lebte.

Kestrel konnte es kaum glauben, als sie sah, wie Q’Tahems Körper leicht erzitterte. Es war nur ein kleines Zittern, ein kaum wahrnehmbares Zeichen, dass er noch da war – aber es reichte, um ihr für einen Moment die Kehle zuzuschnüren. Dann, nach mehreren gescheiterten Anläufen, hörte sie endlich seine Stimme, heiser, brüchig, kaum mehr als ein Flüstern.

„Danke…“

Dieses eine Wort war so schwach, so voller Erschöpfung, und doch ließ es eine Welle aus Erleichterung und Schmerz gleichzeitig durch sie hindurchfahren. Seine Lider hoben sich langsam, mühsam, als würde es ihn unendlich viel Kraft kosten, auch nur die Augen zu öffnen. Und als er sie schließlich ansah, weiteten sich seine dunklen, von Entkräftung gezeichneten Augen.

Ungläubigkeit spiegelte sich in seinem Blick, als könnte sein Verstand nicht fassen, dass sie wirklich hier war.
Sie sah, wie sich sein Mund öffnete, als wollte er mehr sagen, doch er brachte nur ein abgehackte Worte hervor. Seine Kehle war so trocken, dass selbst Worte ihm Schmerzen bereiteten. Er versuchte sich aufzurichten, wollte sich umsehen, doch sein Körper versagte ihm den Dienst.

Er war zu lange hier gewesen.

Wie viele Wochen, vielleicht Monate waren sie schon auf Bastion? In diesen Fesseln, unter diesen Schmerzen? All dies nach der eh schon so langen Gefangenschaft auf Ziost?! Ein dumpfer Kloß bildete sich in ihrem Magen, als sie ihn ansah, seinen ausgezehrten Körper, die Spuren der Folter. Ihre eigene Erschöpfung, ihr Hunger, die Wunden, die Schmerzen, ihr ausgemergelter Körper – all das trat in den Hintergrund. Sie fühlte sich in diesem Moment so schrecklich verantwortlich für seinen Zustand.

Seine Stimme war kaum mehr als ein ersticktes Keuchen. Er rang nach Atem, versuchte, die Realität zu begreifen. Seine dunklen Augen, noch immer voller Unsicherheit, musterten sie mit einer Hoffnung, die jeden Moment zu zerbrechen drohte.
Dann grub er seinen Kopf tief in ihren Schoß.

Kestrel schluckte.

Sie konnte spüren, wie sein Körper bebte, wenn auch nur leicht. Es war kein Schluchzen, keine offenen Tränen – aber sie wusste, dass er in diesem Moment kurz davor war, zusammenzubrechen. Und sie wusste, dass sie diejenige war, die ihn davor bewahren musste.

Vorsichtig, mit einer fast zitternden Hand, strich sie ihm über den Kopf. Ihre Finger fuhren sanft über seine Tentakel, achteten darauf, keine noch schmerzempfindlicheren Stellen zu berühren.


„Ich bin hier, Q’Tahem.

Sagte sie leise, so sanft, wie sie konnte.

„Ich bin real. Du bildest dir das hier nicht ein.“

Sie spürte, wie ihre eigene Stimme vor Erschöpfung brach, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Stark. Für ihn.

Sie nahm einen tiefen Atemzug.


„Sie haben mich in deine Zelle gebracht… als Belohnung.“

Es fiel ihr schwer, die Worte auszusprechen.

Belohnung.

Sie dachte an Lord Kirains süffisantes Lächeln zurück, an seine beiläufige Art, mit der er ihr den Medikit gegeben hatte, als wäre es eine Art großzügiges Geschenk. Fügsamkeit wird belohnt.

Kestrel schloss kurz die Augen, bevor sie weitersprach.


„Ich… habe gehorcht.“

Ihre Finger strichen weiter sanft über seinen Kopf, während sie sprach. Sie durfte nicht verraten was genau sie getan hatte und vor allem keinen Beweis über die Holocams geben, dass sie eigentlich Lügen preisgegeben hatte. Umso länger sie glaubten, wahre Informationen in den Händen zu halten, umso besser.
Ein Zittern lief durch ihren Körper, aber sie ignorierte es.

Stattdessen zwang sie sich, tief durchzuatmen, sich auf das zu konzentrieren, was sie tun konnte.


„Aber du bist noch hier. Und das bedeutet, dass wir noch nicht tot sind.“

Sie senkte den Blick, ließ ihre Finger sanft über seine Haut gleiten.

„Und das bedeutet, dass wir noch eine Chance haben.“

Mit einer vorsichtigen Bewegung griff sie nach dem Medikit, das Kirain ihr gegeben hatte. Ihre Hände zitterten leicht vor Erschöpfung, und mit den Machtfesseln war es nicht einfach, das Ding zu öffnen, aber sie schaffte es schließlich.

Ihre Finger fuhren über die kargen Vorräte, die sich darin befanden. Verbandmaterial, eine kleine Flasche mit einer Art sterilem Desinfektionsmittel, ein Injektor mit einer schwachen Dosis eines Stärkungsmittels. Es war nicht viel, aber es war besser als nichts.

Sie nahm einen der Verbände und benetzte ihn mit etwas von dem Desinfektionsmittel.


„Das wird wehtun.“

Sagte sie leise, fast entschuldigend, während sie begann, vorsichtig über eine der schlimmsten Wunden an seinen Tentakeln zu tupfen. Sie zuckte zusammen, als sie ihn leise aufkeuchen hörte.

„Es tut mir leid, Q’Tahem.“

Sie tat ihr Bestes, um so sanft wie möglich zu sein, aber sie wusste, dass es trotzdem schmerzen musste. Wunde für Wunde arbeitete sie sich vor, säuberte das getrocknete Blut, legte vorsichtig Verbände um die empfindlichsten Stellen.

Er ließ es über sich ergehen. Keine Klagen, kein Protest. Nur diese erschöpfte Stille, die so viel lauter war als jeder Schrei.
Als sie mit ihm fertig war, lehnte sie sich schwer gegen die kalte Wand der Zelle. Ihr eigener Körper fühlte sich an, als wäre er aus Blei. Doch sie wusste, dass sie sich ebenfalls versorgen musste.
Mit derselben mühsamen Sorgfalt verband sie ihre eigenen Handgelenke, reinigte die aufgescheuerten Stellen an ihrem Hals, die die Ketten hinterlassen hatten. Dann nahm sie das Stärkungsmittel und injizierte eine halbe Dosis Q’Tahem, die andere Hälfte sich selbst.

Es würde sie nicht heilen. Aber vielleicht würde es verhindern, dass sie in den nächsten Stunden völlig zusammenbrachen und jeden Mut verloren- jede Hoffnung.

Sie sah zu ihm hinunter, wie er schwer atmend in ihrem Schoß lag, und fuhr ihm erneut durch die Tentakel.


„Ich weiß nicht, was als Nächstes passiert.“

Flüsterte sie.

„Aber ich weiß, dass ich dich nicht noch einmal verlieren will. Zusammen sind wir stärker und ich werde alles tun, dass sie uns nicht wieder trennen.“

Hauchte sie ihm ins Ohr, damit nur er sie hören konnte. Sie hielt inne.

Und dann, mit festerer Stimme:


„Wir kommen hier raus, Q’Tahem. Irgendwie… Wir schaffen das. Solange wir leben gibt es Hoffnung. Ich bin schon mal von Bastion geflohen und auch von Korriban. Wie sagt man doch so schön? Alle Guten Dinge sind drei, nicht wahr?“

Meinte Kestrel und versuchte gerade zu ignorieren, dass ein riesiger Parasit in ihrem Kopf steckte.


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain
 
[ Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Wissenden - Gänge nach unten - Sera, Agatosh, Neila, Darth Odium, Darth Carifexan, Darth Ventum, Darth Undiqus ]
Der Sith-Tempel war ein Labyrinth aus kaltem, schwarzem Stein. Düstere Gänge zogen sich wie Adern durch den gesamten Komplex. Die wenigen Lichtquellen warfen bedrohliche Schatten an die Wände, als Sera mit den anderen Zion-Getreuen durch die Korridore glitt. Der widerhallende Klang von Stiefelsohlen, die mit zielsicheren Tritten auf den Boden trafen, ging in ihr Mark über. Es war nicht die Art der Extinktoren, leise, unauffällig und tückisch vorzugehen. Besonders nun, da Darth Apesa hinterhältig und feige durch Gift ermordet wurde, sollte wohl allen klar gemacht werden, dass der Extinktoren-Zirkel so eben nicht vorging, und dass seine Führung schwach, ohne Ehre war und ausgetauscht werden musste. Doch dass es unklug war, den potentiellen Feind verfrüht auf sich aufmerksam zu machen, wusste hier wahrscheinlich jeder. So nickte Sera schmunzelnd, als Darth Odium ihr auftrug, voraus zu eilen und auszuspähen, wo sich dieser Abschaum aus Schwächlingen wirklich befand. Im Tempel konnte man sich selbst mit einer anschaulichen Machtpräsenz gut verstecken. Hier gab es unzählige Sith, einer mächtiger als der andere, sodass es schwer war, einzelne Individuen in dieser Masse an Auren aufzuspüren. Andererseits hieß das aber auch, dass ein kleines Licht, wie Sera, in den überlagernden Präsenzen einfacher unterging und sich bis zu einem gewissen Maß unentdeckt nähern konnte.

Es ging ihrer Gruppe vor allem um Darth Tyber und Darth Zekk, beide mächtige Unterstützer der Zirkelmeisterin. Zion hatte vorab vermutet, dass Darth Tyber sich mit seiner aktuellen Schülerin und einem ehemaligen Schüler zu dieser Stunde in der großen Meditationskammer in der Domäne der Wissenden aufhielt, so wie er es immer am Morgen tat. Darth Zekk würde sich wahrscheinlich im Speisesaal auf der gleichen Ebene aufhalten. Sie und ihr Schüler bereiteten sich ihren Informationen nach darauf vor, gegen Mittag zu einer ihnen unbekannten Mission aufzubrechen. Es war also wichtig, dass sie diese beiden fanden, bevor sie aufbrachen. Zwar hätten die Extinktoren diese auch einfach davonkommen lassen können, aber es war besser, sich gleich um sie zu kümmern, bevor sie Unfug anstellten.

Sera setzte also zum Sprint an, überholte die anderen, wobei sie Agatosh und Neila einen triumphierenden Blick zuwarf, weil man sie für eine besondere Aufgabe auserwählt hatte. Anschließend verschwand sie in der Dunkelheit der vor ihnen liegenden Katakomben. Ihre Zierlichkeit kam ihr in diesem Fall zugute. Niemand schenkte der relativ kleinen, unimposanten Schülerin besondere Beachtung, während sie durch die Gänge huschte. Der Speisesaal, das wusste sie, war auf dieser Domäne unterhalb der Wohnbereiche der Krieger, gegenüber der Sanitätsstation. Um weiter nicht aufzufallen, nutzte sie nicht den direkten Weg durch die Wohnbereiche, sondern außen herum, entlang der Trainingsräume, die hier in einer Vielzahl vorhanden waren. Ein Wachposten, den sie auf dem Weg traf, schnauzte sie an, hier nicht zu rennen. Die selbstgefälligen Worte, die sich unter seine Anweisung mischten, ließen darauf schließen, dass er dachte, Sera würde zu spät zu ihrem Training kommen. Das war gut, schließlich wollten sie nicht, dass jemand aufgrund von merkwürdigen Vorkommnissen Verdacht schöpfte und ihre Kontrahenten vorwarnte. Als die Patrouille außer Sichtweite war, begann Sera natürlich sofort weiter zu rennen. Erst als sie nur noch wenige Abbiegungen vom Speisesaal entfernt war, zwang sie sich, die Schrittgeschwindigkeit zu dämpfen, durchzuatmen und leiser voran zu schreiten. Aus der geöffneten Tür des Hauptspeisesaals hörte sie leise Stimmen. Vorsichtig näherte sie sich auf Zehenspitzen. Die rechte Hand legte sie auf den Griff ihres Lichtschwertes, allein um sich selbst etwas Sicherheit zu geben. Als sie durch die Tür lugte, erkannte sie die spitze Schnauze einer
Ranat unter einer Kapuze hervorragen. Daneben ein rothäutiger Twi’lek. Es bestand kein Zweifel daran, dass es sich bei ihnen um Darth Zekk und ihren Schüler Gassian handeln musste. Sie unterhielten sich miteinander, saßen über ihrem Essen an einem Tisch, hatten Sera den Rücken zugekehrt und sie offensichtlich nicht bemerkt.

Zufrieden mit sich selbst kramte Sera in der Seitentasche ihrer Tunika nach dem Sith-Comlink und sendete Odium eine Bestätigung, dass sie die beiden - wie erwartet - im Speisesaal vorgefunden hatte. Dann ging alles ganz schnell. Gerade hatte sie die Nachricht abgesendet, da spürte sie eine Bedrohung in ihrem Rücken. Noch ehe sie sich umgedreht hatte, wurde ihr schwarz vor Augen, als ihr jemand etwas über den Kopf stülpte. Jemand anderes packte ihre Arme und hebelte sie in einem schmerzhaften Griff hinter ihren Rücken, wobei das Comlink herunterfiel. Sera vernahm ein Geräusch, das unmissverständlich nach zerbrechender Technik klang, als es auf den steinernen Boden traf. Stöhnend war Seras erster Instinkt, sich zu wehren. Also sprang sie kraftvoll vom Boden ab und versuchte, nach hinten auszutreten. Allerdings verhinderte der Griff, in der ihr Angreifer sie gepackt hatte, dass sie irgendetwas bewirken konnte und so zappelte sie nur harmlos in der Luft herum.


“Seht Ihr, Darth Zekk? Eine Späherin. Sie kommen, um anzugreifen. Genau wie mein Meister prophezeit hat.”

Sera erkannte die Stimme sofort.

“Deine Stimme ist so schleimig, wie deine Haare, Xaro, stieß sie aus und spürte, wie der Griff um ihre Arme sogleich fester wurde. Sie wurden schmerzhaft nach oben gedrückt, sodass Sera erneut aufstöhnte.

“Tatsächlich? Bist du eine Späherin, meine Kleine?” Es war eine säuselnde, spitze Stimme, passend für etwas, das aussah wie ein Nagetier.

“Das ist Zions Schülerin! Wir sollten sie sofort töten!” Sera meinte die Stimme des Zabrak-Freundes zu erkennen, der ihnen zuvor nur mit Hilfe der Blendgranate entwischt war.

“Vielleicht. Aber ich habe eine bessere Idee. Folgt mir.” Die Schülerin vernahm, wie Darth Zekk und ihr Schüler an ihnen vorbeigingen. Zu ihrer rechten öffnete sich zischend eine Tür, allerdings war Sera sich sicher, dass dort vorher keine gewesen war. Ein verdammter Geheimgang. Xaro und der Zabrak schubsten sie unsanft hinein.

[ Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Wissenden - Beim Speisesaal - Sera, Xaro, unbekannter Zabrak, Darth Zekk und Gassian ]
 
Bastion / auf dem Weg nach Bonetown / Sane

Sich auf Bastion ungesehen zu bewegen war schwierig. Es war das Zentrum des Imperiums, hier hatten der Imperator und seine Sith sowie die Regierung ihren Sitz. Wichtige Militärs und ihre Stäbe steuerten von hier aus ihre Kriegsmaschinerie durch die Galaxie. Kein Wunder, dass man von Bastion auch als Festungswelt sprach. Es war das Herz des Imperiums, das weiterschlagen musste, um zu überleben. Wenn Bastion fallen würde, wäre das Imperium verloren. Die Flotte und die Armee stellten sicher, dass das nicht passieren würde. Gleichzeitig schützten gleich mehrere Dienste Bastion von innen. Letzteres konnte für Sane schnell gefährlich werden.

Er hatte sich die Aufzeichnungen zu Aurean Transit natürlich angeschaut, bevor er sie auf einen Datenstick kopiert hatte. Was er gefunden hatte, bestätigte seine Vermutung: Hier waren höhere Kräfte im Spiel, mit denen sich Samin gerade anlegte. Streng genommen war es sogar schlimmer. Sane hatte sofort verstanden, warum diese Akte unter Verschluss war und nur sein Vater darauf zugreifen konnte. Die Informationen, die auf diesem Stick nun gespeichert waren, brachten gleich mehrere Leben in höchste Gefahr, sollte der Stick in falsche Hände geraten. Allein aus diesem Grund fühlte es sich an, als würde der Stick ungewöhnlich schwer in Sanes Tasche liegen. Es war höchste Vorsicht geboten.

Sein Vater hatte das Anwesen wieder verlassen, nachdem er Sane zusammengefaltet hatte. Um ihn musste er sich also zunächst keine Sorgen machen. Unerkannt nach Bonetown zu kommen, würde dagegen schwieriger werden. Er hatte kurzerhand einen Rucksack gepackt mit unauffälligeren Klamotten: Kapuzenpulli und eine alte Hose sollten für Bonetown passender sein als seine schwarze Tunika mit den goldenen Verzierungen. Danach hatte er einen Chauffeur-Droiden aktiviert und einen geschlossenen Speeder seines Vaters genommen und war damit in Richtung Regierungsbezirk gefahren. Auf dem Weg dorthin hatte er sich umgezogen und dann den Droiden in einem Tunnel angewiesen, kurz anzuhalten.


"Lösche die Aufzeichnungen zu dieser Fahrt und kehre zum Anwesen zurück", hatte er dem Fahrer noch schnell gesagt, bevor er ausstieg und zu Fuß weiterging. Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen, machte er sich auf den Weg zu einem öffentlichen Transport, der ihn schließlich nach Bonetown brachte. Sane hatte fast vergessen, dass es diese Welt auch auf Bastion gab. Er hatte sich mittlerweile an den Überfluss und den Pomp gewöhnt. Bonetown war jedoch das genaue Gegenteil davon. Die Leute, die mit ihm im Transporter saßen, kamen aus einfacheren Verhältnissen, trugen praktische Klamotten und starrten mit leeren Blicken vor sich hin.

Sobald der Transporter in Bonetown hielt, strömten die Passagiere hinaus. Sane folgte der Menge, hielt aber instinktiv den Kopf gesenkt. Die Straßen waren schmal und uneben, der Asphalt rissig und von unzähligen Reparaturen gezeichnet. Neonlichter flackerten in den Fenstern schäbiger Bars und Werkstätten, während düstere Gassen sich zwischen die Gebäude schlängelten wie die Adern eines sterbenden Biests. Der Geruch von verbranntem Öl, abgestandenem Wasser und billigem Synth-Alkohol hing in der Luft.

Sane musste sich orientieren. Er hatte natürlich vorher recherchiert, wo "The Void" sich befand und versucht, sich den Weg einzuprägen. Aber obwohl er auf Bastion aufgewachsen war - Bonetown hatte er nie besucht. Es dauerte eine Weile, bis er schließlich vor der schäbigen Bar stand. Sie sah nicht besonders einladend aus, im Gegenteil. Das Gebäude und seine Fassade waren heruntergekommen, die Neontafeln funktionierten nur noch zum Teil und es schien auch nicht viel los zu sein. Er zögerte. Wieso war er hier? Eine Pilotin des Imperiums hatte ihn um Informationen über ein Unternehmen gebeten, dass auf irgendeine Weise mit den Sith zusammenhing. Dann hatte sie ihm diesen Treffpunkt genannt. Erst jetzt wurde Sane klar, wie verrückt das eigentlich war. Das war der perfekte Ort für eine Falle. Sane würde von der Bildfläche verschwinden, ohne dass es Zeugen gab. Er selbst hatte dafür gesorgt, dass seine Spuren hier her kaum verfolgt werden konnten. Wieso vertraute er Samin? Einer imperialen Kriegsheldin, die unzählige Piloten und Soldaten der Neuen Republik getötet hatte? Sane ballte die Fäuste bei diesem Gedanken. Er atmete nochmal kurz durch, dann trat er ein.

Das Innere der Bar war wie erwartet: Schäbig und heruntergekommen. Es gab einige dunkle Ecken, in denen sich ein paar Gäste aufhielten, ihn aber keines Blickes würdigten. Entschlossen ging Sane auf den Barkeeper zu, ein stämmiger Mann mit eingedrücktem Gesicht.


"Ist... ist Rian da?"

Bastion / Bonetown / The Void / Sane
 
Bastion - Center - Docksektor 37 - Lagerkomplex - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Loran wartete bereits. Er hielt sich im Schatten auf. Eine nahe Straßenlaterne leuchtete nur soweit, dass sie schwach die Umrisse seiner Gestalt zeichnete. Sein Mantel hing ihm locker über die Schultern und die große Pfeife baumelte lässig zwischen seinen Fingern. Der Ort hier war mit Bedacht gewählt. Er war abgelegen genug, um neugierige Blicke zu vermeiden, besonders zu dieser Zeit. Allerdings auch nicht so isoliert, dass man hier unauffällig verschwinden würde. Loran war ja kein Idiot - er kannte das Spiel. Die beiden Agenten würden ihm nicht vertrauen. Und er traute ihnen ebenso wenig. Deshalb hatte er Backup mitgebracht. Einen alten Haudegen mit schnellem Abzugfinger. Nur für alle Fälle. Sein Mann hielt sich im Hintergrund und würde eingreifen, sobald die Situation haarig wurde oder die IGD-Agenten irgendwelche Tricks versuchten.

Als er die beiden aus der Dunkelheit herantrotten sah, zeichnete sich ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht ab.


“Na, wen haben wir denn da? Die ehrenwerte Staatsgewalt. Und ganz in Schwarz gekleidet. Wie unauffällig.”

Er trat aus dem Schatten, steckte sich die Pfeife in den Mund und entzündete die Glut. Dann hob er die Hände deutlich sichtbar. Der erfahrene Informationshändler wollte ja nicht, dass jemand nervös wurde und ihm aus Versehen ein Loch in das schöne Hemd schoss.

“Habt ihr mein Geschenk dabei?”, fragte er und deutete mit der Pfeife auf die Agentin. Sein Blick huschte zu ihrem Begleiter. Der Typ sah immer noch so aus, als hätte er hier nichts verloren.

“Keine Sorge, Kinder. Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt.”

Loran tippe sich an die Schläfe.

“Alles hier drin, bereit freigelassen zu werden, sobald ich hübsch glänzende kleine Chips in meinen Händen halte.”

Er ließ die Worte in der Stille des verlassenen Docks hängen, während seine Augen wachsam die Umgebung scannten und an der Position vorbei huschten, an der sein Mann fürs Grobe Stellung bezogen hatte.

“Also, meine Hübschen. Wollen wir das Geschäft abschließen - oder wollt ihr mich nervös machen?”

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