Bastion

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra

Kestrel spürte, wie die Droiden sie losbanden und sie wieder auf den Boden warfen. Ihre geschundenen Hände, die gerade erst aus den Fesseln befreit worden waren, wurden erneut in die kalten, schweren Metallketten gelegt, die an der Wand befestigt waren. Die rauen Ketten umschlossen ihre Fußgelenke und ihren Hals und das Gewicht des Metalls drückte unerbittlich auf ihre wunden Glieder. Jeder Atemzug war ein Kampf, das kalte Metall schnitt in ihre Haut und erinnerte sie an ihre völlige Hilflosigkeit.
Doch bevor sie Zeit hatte, über ihre eigene Lage nachzudenken, durchdrang ein Gefühl puren Hasses die Zelle. Es war, als ob die Luft selbst sich verdunkelte und schwer wurde. Ein Moment des Erstickens überkam sie, als die dunkle Seite der Macht wie ein schwarzer Sturm durch die Gänge tobte. Kestrel konnte die Quelle dieser Dunkelheit spüren: Lord Kirain. Er war wütend. Sehr wütend. Doch warum?
Sie hörte das Aufbrausen der Macht und das Knistern von Machtblitzen, gefolgt von einem markerschütternden Schrei: „RAUS HIER!“ Die Wände ihrer Zelle erzitterten unter der Kraft dieses Schreis und Kestrel zuckte zusammen. Ihre Nerven waren ohnehin schon zum Zerreißen gespannt, doch jetzt mischte sich Angst mit Verwirrung. Was war dort drüben los?

Durch das Gitter zur Nachbarzelle konnte sie sehen und hören, wie der Abyssin seine Assistentin anbrüllte. Kestrel zitterte bei dem Gedanken, dass selbst die Sith untereinander so gnadenlos waren. Sie waren keine vereinte Front; ihre impulsiven Gefühle und ihr unberechenbares Verhalten führten oft zu internen Konflikten. Das machte sie umso gefährlicher, weil niemand sicher war – nicht einmal die eigenen Leute.

Als Kestrel die grellen Machtblitze sah, versuchte sie wegzusehen. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken zu Q'Tahem abschweiften. Was taten diese Wahnsinnigen mit ihm? Hatte er überlebt? Wie schwer waren seine Verletzungen? Sie fühlte sich hilflos, gefangen in ihrer eigenen Qual, während sie sich gleichzeitig um ihren ehemaligen Schüler sorgte.
Das Brennen in ihrem Arm erinnerte sie daran, dass die Flüssigkeit weiterhin in ihren Körper gepumpt wurde. Es war eine grausame Ironie, dass dieser Tropf sie am Leben hielt, nur um sie weiter leiden zu lassen. Der Schmerz breitete sich aus, aber Kestrel biss die Zähne zusammen. Aber in diesem Moment lag sie einfach nur auf dem kalten Boden ihrer Zelle, die schweren Ketten um ihren Körper und hoffte, dass sie bald Schlaf finden würde.

Als es still wurde und der Ganze Tumult endete, sah sie zu Q’Tahem hinüber. Er lebte noch und blutete leicht aus dem Mund.


“Geht es dir gut?”

Fragte sie ihn und beim Blick auf seine Hände, hatte der Sith ihm das Gleiche angetan wie ihr.

“Was glaubst du…wie lange sind wir schon hier? Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Und wie lange ist es her, dass wir Ziost betreten haben? Wie lange sind wir schon in den Händen der Sith? Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor… .”

Meinte Kestrel, bis sie vor Erschöpfung und Schmerzen schließlich in Ohnmacht fiel, da der Körper sie nun zum Schlafen zwang.

Der nächste Morgen begann für Kestrel mit dem scharfen Knirschen der Zellentür und dem Summen des Kraftfeldes. Ihre Augenlider flatterten und sie schreckte aus einem unruhigen Schlaf hoch, als sie die Annäherung von Lady Lanesra und einem Droiden bemerkte. Angst und Vorahnung machten sich in ihr breit und ihre Gedanken schweiften zu dem, was am vergangenen Tag passiert war. Was stand ihr heute bevor? Warum sah Lady Lanesra Zoey so ähnlich? Begann sie bereits zu halluzinieren?
Lady Lanesra trat mit einem Ausdruck kalter Entschlossenheit näher, ihre Augen glitzerten bösartig. Mit einer schnellen Handbewegung und einem Flüstern der Macht wurde Kestrels ohnehin schon dreckige und zerrissene Tunika ihr vom Leib gerissen. Kestrel fühlte, wie die letzten Fetzen ihrer bescheidenen Hülle von ihr abfielen und eine Welle der Scham überrollte sie. Sie konnte nur hoffen, dass sie wenigstens einfache Gefängniskleidung erhalten würde, aber diese Hoffnung zerschlug sich sofort, als nichts dergleichen folgte.
Sie saß nun nackt und zitternd in der Zelle, das kalte Metall der Ketten, die sie an die Wand fesselten, schnitten tief in ihre Haut. Der Geruch von Schmutz und Schweiß, der sie umgab, war unverkennbar. Lady Lanesra machte keine Anstalten, sie körperlich zu verletzen, aber das, was folgte, war eine andere Art von Folter.
Kestrel keuchte, als das eiskalte, harte Wasser ihre Haut traf. Es war nicht nur kalt, sondern beinahe schmerzhaft, wie tausend kleine Nadeln, die gleichzeitig in ihre Haut stachen. Ihre Haut rötete sich sofort unter der extremen Kälte, und Kestrel schrie auf vor Schmerz und Kälte. Die erbarmungslose Kälte drang tief in ihre Knochen und sie begann unkontrolliert zu zittern.
Das Wasser peitschte über ihren Körper, wusch den Dreck und Schmutz ab, aber auch jegliche Hoffnung, die sie gehabt hatte. Sie fror und fühlte sich entsetzlich gedemütigt. Tränen mischten sich mit dem kalten Wasser, das ihren Körper herabfloss, doch sie konnte nicht anders, als die Schreie zu unterdrücken, die in ihrer Kehle aufstiegen. Ihre Scham war überwältigend und sie fühlte sich kleiner und verletzlicher als je zuvor.
Ihre Gedanken waren ein wirres Durcheinander von Angst, Schmerz und Scham. Sie versuchte, sich abzuwenden, sich irgendwie zu verstecken, aber die Ketten hielten sie fest, ihre Bewegungen eingeschränkt. Kestrel konnte nicht entkommen, weder der Kälte noch der Erniedrigung. Sie war den Sith ausgeliefert und diese machten keinen Hehl daraus, dass sie die Kontrolle hatten.
Als der Wasserstrahl endlich aufhörte, blieb Kestrel zitternd und frierend zurück. Ihre Haut war gerötet und schmerzte und sie fühlte sich nackt und bloßgestellt. Der kalte, nasse Boden unter ihrem nackten Körper verstärkte das Gefühl der Verlassenheit und Hilflosigkeit. Sie hob den Kopf und blickte Lady Lanesra an, die sie mit kalten, gleichgültigen Augen betrachtete. Die dunklen Haare Von Kestrel klebten dabei auf ihrer Haut. Kestrel wusste, dass dies nur der Anfang war. Das Spiel der Sith mit ihrer Psyche und ihrem Körper hatte gerade erst begonnen.


“Und wer seid ihr!?”

Die Frau hatte sich ihr noch nicht vorgestellt, auch wenn sie fürchterlich Zoey ähnelte.
Der kalte Wasserstrahl hatte ihre Haut gerötet und sie zitternd zurückgelassen. Kestrel’s Zähne klapperten vor Kälte. Ihre Augen waren geschlossen, als sie versuchte, die Welt um sich herum auszublenden, aber der betörende Duft von köstlichem Essen drang unbarmherzig in ihre Nase.
Der Geruch von frisch gebackenem Brot, gebratenem Fleisch und süßen Früchten erfüllte die Zelle und Kestrels Magen schmerzte vor Hunger. Der Kontrast zwischen dem köstlichen Aroma und ihrer erbärmlichen Situation ließ ihr den Speichel im Mund zusammenlaufen und gleichzeitig wurde ihr übel. Die Kombination aus Hunger und Übelkeit war quälend, doch sie wagte es nicht, sich zu bewegen.
Plötzlich öffnete sich die Zellentür erneut, und zwei Droiden traten ein, jeder von ihnen einen Eimer mit Essensresten in den Händen. Ohne ein Wort oder eine Geste zu verlieren, kippten sie den Inhalt der Eimer vor Kestrels Füße. Die Essensreste – kalte, zermatschte Lebensmittel – bildeten einen widerlichen Haufen auf dem kalten Boden.
Kestrel starrte auf das Essen, ihre Augen weit aufgerissen vor Entsetzen und Erniedrigung. Die Düfte, die zuvor so verlockend gewesen waren, verwandelten sich nun in eine Quelle der Schande. Ihre Hände waren zu schmerzhaft und zerschunden, um das Essen richtig greifen zu können und sie wusste, dass sie sich hinab beugen und wie ein Tier vom Boden essen müsste, wenn sie nicht verhungern wollte.

Doch die Demütigung sollte noch schlimmer werden. Plötzlich öffneten sich die Sichtschlitze in der Spitz zulaufenden Decke ihrer Zelle und lautes Lachen und Spott drangen von oben zu ihr herab. Eine Menge feiner Herren und Damen, in elegante Gewänder gekleidet, blickten herab und lachten über sie. Sie starrten auf die geschundene, nackte Jedi wie auf ein exotisches Zootier und ihr Lachen und die hämischen Bemerkungen trafen Kestrel härter als jeder physische Schlag.
Ihre Hilflosigkeit und Nacktheit, ihre schmerzenden Gelenke und der Hunger, all das trat in den Hintergrund angesichts der überwältigenden Welle der Erniedrigung. Kestrel fühlte, wie eine schreckliche Welle unkontrollierter Wut in ihr aufstieg. Die Sith und ihre sadistischen Spiele, die erniedrigenden Blicke der Zuschauer, die gesamte Situation, die sie als wertlos und ohnmächtig darstellte – all das entfachte einen Sturm in ihrem Inneren.

Sie konnte es nicht länger zurückhalten. Mit einer Energie, die sie selbst überraschte, sprang sie auf die Füße und brüllte aus vollem Halse:


Hört auf! Hört auf, uns wie Tiere zu behandeln! Ihr glaubt, ihr seid so mächtig, aber ihr seid nichts als feige Tyrannen!“

Ihre Stimme hallte durch die Zelle und verstummte erst, als sie völlig außer Atem war. Sie stand dort, zitternd vor Kälte und Wut und erwartete die unvermeidliche Strafe, die auf ihren Ausbruch folgen würde. Doch in diesem Moment war ihr das egal. Ihre Wut hatte die Oberhand gewonnen und sie hatte den Mut gefunden, sich zumindest für einen Augenblick gegen ihre Peiniger zu erheben.
Kestrel spürte, wie die Wut in ihr aufwallte und jeden Gedanken an Vorsicht verdrängte. Die Erniedrigung, die Kälte und der Hunger hatten ihren letzten Rest an Selbstbeherrschung fortgebrannt. Sie fühlte sich verzweifelt und gleichzeitig entschlossen, ihre Stimme zu erheben, auch wenn es sie teuer zu stehen kommen würde.


„Ihr seid nicht mächtig! Ihr seid nur Monster, die sich an der Qual anderer ergötzen! Eure Stärke ist nichts ohne unsere Schmerzen!“

Ihre Stimme wurde lauter und verzweifelter, während sie die schäbigen Essensreste vor ihren Füßen mit einem Tritt fortschleuderte. Ihre Augen funkelten vor Zorn, als sie sich aufrichtete und weiter brüllte.

„Seht euch an! Ihr lacht und spottet, während ihr sicher hinter euren Mauern steht! Ihr seid Feiglinge! Ihr seid es nicht wert, die Macht zu nutzen!“

Die Menge oberhalb ihrer Zelle verstummte kurz, überrascht von ihrer unerwarteten Courage. Doch Kestrel war noch nicht fertig. Sie hatte noch mehr zu sagen und sie würde es hinausbrüllen, selbst wenn es ihr letzter Atemzug wäre.

„Ihr glaubt, ihr könnt uns brechen? Ihr könnt uns demütigen? Aber wir sind stärker, als ihr jemals sein werdet! Ihr könnt uns quälen, aber ihr werdet niemals unseren Geist brechen!“

Ihre Stimme zitterte vor emotionaler Erschöpfung, doch sie sprach weiter, jede Silbe ein verzweifelter Schrei nach Gerechtigkeit.

„Eure Dunkelheit wird euch verschlingen! Ihr werdet sehen! Ihr werdet eines Tages für all das büßen! Für jeden Schmerz, den ihr uns zugefügt habt, werdet ihr doppelt leiden!“

Kestrels Atem ging schwer, ihre Brust hob und senkte sich schnell. Doch trotz der Furcht vor den Konsequenzen und dem Schmerz in ihrem Körper, fühlte sie sich für einen kurzen Moment stark. Ihre Worte hallten in der Zelle nach und sie wusste, dass sie ihren Peinigern gezeigt hatte, dass ihr Geist ungebrochen war.
Kestrel holte tief Luft, ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut und Entschlossenheit. Sie wusste, dass dies der Höhepunkt ihres Ausbruchs sein würde, und sie wollte ihren Peinigern einen Schlag versetzen, der sie tief treffen würde.


„Ihr könnt uns hier einsperren, uns quälen und verhöhnen, aber in euren Herzen wisst ihr, dass wir diejenigen sind, die wirklich stark sind. Ihr seid nichts weiter als feige, erbärmliche Schatten, die sich in der Dunkelheit verstecken. Eines Tages wird das Licht euch finden, und dann werdet ihr sehen, was wahre Macht bedeutet. Ihr seid nichts – nichts als jämmerliche Sklaven eurer eigenen Angst!“

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Hyperraum nahe Borgo Prime - Niphiras Paladin-Klasse Korvette - Cockpit - Niphira und Marlis



Marlis äußerte die Frage, ob es einmal einen halbwegs vernünftigen Imperator gegeben hätte. Niphira senkte den Blick und kratzte sich am Hinterkopf.

“Ich habe nur den jetzt verstorbenen Imperator im Amt gehabt. Ich selbst bin in der Republik aufgewachsen. Wer weiß. Vielleicht werde ich irgendwann auf dem Thron sitzen?”

Niphira lachte laut, was klar machte, dass die Sith weder besonders an der Stelle interessiert war, noch dass sie es ernsthaft glaubte. Nein. Dafür war sie nicht genug auf Macht aus. Nein. Jedoch verschwieg Niphira auch in jenem Moment, dass ihr Ziel dennoch war, dass sie den Orden der Sith von innen heraus beeinflussen wollte. Die Lehren waren nicht falsch, nur die Interpretation eben ihrer waren das Problem. Und als hätte Marlis ihre Gedanken gelesen, stellte Marlis eben eine entsprechende Frage. Für einen Moment runzelte die Sith ihre Stirn, lächelte dann aber freundlich.


“Ich will den Orden von innen heraus verändern. Norag, Lilya, ja selbst du… Ihr seid wichtige Bausteine in diesem Plan. Ich brauche jemanden, der meine Vision vorlebt, damit wir etwas verändern können. Je mehr sich uns anschließen, desto mehr werden folgen. Ich will, dass wir eine Alternative sind und keine Feinde für die Jedi. Dazu… Will ich unser Wissen über die Macht abgleichen. Unsere Wissenslücken mit dem, was die Jedi lehren, vielleicht ein wenig schließen.”

Leider wurde dieses Ziel nun in weite Ferne gerückt. Jedoch äußerte Marlis auch ihre Sorgen bezüglich Niphiras Meister. Diese senkte bei den Bedenken den Blick und schüttelte langsam mit dem Kopf.

“Er wird es nicht schaffen. Er sollte durch sein Verschwinden kaum Rückhalt und Respekt haben. Die beste Chance hat wahrscheinlich die Person, die den alten Imperator töten konnte. Und wenn die Bilder in meinem Kopf stimmen… dann haben Jedi den Imperator getötet. Der Tempel wird sich wahrscheinlich intern zerfleischen und weiter schwächen. Wir sollten vielleicht wirklich so schnell wie möglich unsere Aufgaben auf Bastion erledigen und dann weiter reisen. Bevor wir da mit reingezogen werden.”

Es war eine sehr ernste Situation. Die Jedi, die Sith, der Imperator… Wahrscheinlich herrschte gerade Chaos auf Bastion. Dieses Chaos wäre selbst im Worst Case zu ihrem Vorteil. Wenn keiner aktuell die Führung hatte, dann wäre die Befehlskette ein riesiges Chaos. Das war doch perfekt! Eine Flucht wäre deutlich leichter.

Bei den Ausführungen bezüglich des Blocken des Zugriffes eines Machtanwenders auf die Gedanken und Erinnerungen von Marlis konnte sich Marlis gut an “die Blechbüchse” erinnern. Bei ihren Vermutungen, dass er mehr erfunden hätte, als wirklich gelesen nickte die Sith ruhig und überlegte kurz.


“Es ist eine Methode, die du verwenden kannst, um jemandem den Willen zu nehmen, sich zu wehren. Die Hoffnung war wohl, dass du den Widerstand aufgibst und einfach alles von selbst erzählst. Dazu sah er dich wohl gerne leiden.”

In diesem Moment grinste Niphira ein wenig und drückte Marlis Hand.

“Aber es bestätigt nur, dass du einen starken Geist hast und ich mich in dich nicht getäuscht habe.”

Wenig später fing das Training an. Es war nicht leicht zu beschreiben, doch zum Glück verstand Marlis schnell, was die Sith meinte. Durch das Abschirmen und erklären konnte Niphira nicht anders als Marlis auch zu erklären, wie man in den Geist eines Wesens eindrang und genau diese Übung der Grund war, warum sie eigentlich die Katze geholt und auch so schnell hatte beruhigen können. Zusätzlich vertiefte die Sith die bisherigen Übungen, um ihre Schülerin auf Bastion ausreichend vorzubereiten.

Nachts lag die Sith noch lange wach. Dachte darüber nach, wie sie auf Bastion überleben sollten, ehe sie in einen eher unruhigen Schlaf verfiel. Erst im laufe der Nacht wurde sie ruhiger. Am Morgen bemerkte sie den vermeintlichen Grund dafür, dass sie plötzlich ruhiger schlief. Beim Aufwachen war ihre Freundin und Schülerin in ihren Armen. Sie betrachtete die andere Frau und wusste, dass sie ihre Partnerin mit ihrem Leben beschützen würde. Egal was kommen würde. Sobald Marlis wach wurde, küsste die Sith sie und neckte sie kurz, ehe sie ihr sagte, dass natürlich immer ein Platz in ihrem Bett für Marlis frei wäre. Diese Zeit war wie ein kleines Paradies. Eine kurze Zeit, in der die Beiden für sich waren und sich frei fühlten.

Leider kam der Tag, an dem dieses kleine Universum verschwand und durch einen lästigen Alarm regelrecht zerstört wurde. Anders als die Tage zuvor warf sich die Sith in ihre schwarzen Roben und lief zum Cockpit. Wie gewünscht bekam sie einen Landeplatz in einer Werft, wo man ihr Schiff erst einmal kontrollieren und dazu noch etwas aufrüsten würde. Wenn alles nach Plan lief, dann würde die Paladin Klasse in wenigen Wochen in der Lage sein sich zu verteidigen, da sie um zwei Turbolaser in der Front und vier kleine Zwillings Geschütztürme, welche durch Droiden Köpfe gesteuert würden, eine gewisse Feuerkraft hätte. Dazu sollten die Antriebe und entsprechend die Energieversorgung verbessert werden. Hinzu kamen an kritischen Stellen eine verstärkte Hülle, sowie ein kleiner Schildgenerator. Zu Niphiras Irritation musste sie nicht viel darum kämpfen.

Kurz nach der Landung verließ die Sith mit Marlis das Schiff, um in ein Shuttle zu steigen, welches sie direkt zum Tempel brachte. Sobald das Shuttle aufsetzte und die Laderampe sich öffnete, standen da ein mehrere Jünger. Jedoch nicht, um sie anzugreifen oder festzunehmen. Sie standen im Spalier, was Niphira nur mehr verwirrte.

“Entweder wir haben gerade ein gewaltiges Problem oder das genaue Gegenteil davon…”

Murmelte Niphira ihrer Schülerin zu. Ein Jünger verneigte sich tief vor der Sith, ehe er sie schnell in den Tempel führte. Er redete sehr viel davon, dass man schon auf Darth Makhaira gewartet hätte. Man hätte sie schon länger im Auge gehabt, allerdings waren noch ein paar Fragen offen. So wurden sie in ein Büro eines anderen Sith-Kriegers geführt, der deutlich größer, aber auch mächtiger wie sie wirkte.”

“Großartig, dass Ihr es einrichten konntet Darth Makhaira. Wir müssen uns über Ihre Schülerin unterhalten und was Ihr in einem bestimmten Labor vollbracht habt!”

Ihr Gegenüber setzte sich und bedeutete Niphira und Marlis es ihm gleich zu tun. Der Chiss, welcher sie in Empfang genommen hatte, lächelte und musterte die beiden Frauen aus rot leuchtenden Augen.


“Leider wart ihr sehr schnell verschwunden, als ihr das Labor von Darth Killshot, was für ein lächerlicher Name, in Trümmern zurückgelassen habt. Ihr habt uns damit, wie sich herausstellte, ein großes Problem vom Hals geschafft. Wir hätten niemals eine Forschung, die so viele Ressourcen verschwendet, unterstützt. Kaum Ergebnisse und das beste was er Vorzuweisen hatte?”

Ein Hologramm von einer Cyborg, die einen Teil ihres Schädels, ein Arm und ein Bein sowie einen Kiefer eingebüßt hatte, erschien. Dazu ein paar Daten über Einsätze. Ehe das Hologram zu einer Aufnahme der Auswirkungen von Marlis Ausbruch auf Cathar zeigte, wechselte.

“Er erschuf ein Wesen, kaum stärker als ein normaler Soldat und opferte dafür hunderte Jünger. Ihr aber Darth Makhaira…”

Der Chiss schaute Marlis erschreckend zufrieden an.

“...Ihr habt erfolgreich eine so starke Person für uns gewinnen können! Ihr habt damit eine unglaubliche Weitsicht bewiesen.”

Niphira schaute skeptisch den Chiss an, ehe sie einen Seitenblick zu Marlis wagte.

“Ich habe einen Auftrag für Euch, ehe wir dieses Gespräch fortführen.”

Wieder wechselte das Hologram zu einem
Nelvaanian, der scheinbar in einem Käfig zum Zeitpunkt der Aufnahme saß.

“Ihr müsst dieses Wesen stoppen! Es hat sich in die Katakomben zurückgezogen. Es war ein Welpe und konnte auf seiner Flucht, welche Ihr mit Eurem Auftritt ermöglicht habt, erheblichen Schaden anrichten. Da Ihr mit Darth Killshots Forschungen vertraut seid, seid ihr perfekt dafür, euch darum zu kümmern! Und danach sorgen wir dafür, dass Eure Leistungen entsprechend gewürdigt werden.”

Darth Makhaira richtete sich auf und verneigte sich knapp.

“Ich habe verstanden…”

Der Chiss nickte respektvoll und deutete eine leichte Verbeugung an.

“Dann beeilt Euch! Dieses Problem erfordert schnelles Handeln!”

Damit nickte Niphira ihrer Schülerin zu, dass sie nun das Büro verlassen würden. Im ersten Moment blieb die Sith im Gang stehen und atmete tief durch. Sie schaute zu Marlis und lächelte unsicher.

“Ich habe keine Ahnung, was das war.”

Damit machte sich die Sith mit Marlis im Schlepptau auf den Weg zu ihrem Domizil im Sithtempel. Eine Art kleine Wohnung, mit Büro, drei Schlafzimmern und einem Bad in einem Sechseck, in welches der Wohnbereich angeordnet war. In diesem ließ sich Niphira in den Sessel fallen.

“Ich glaube, du musst zum Rüstmeister und dir eine Rüstung anfertigen lassen, meine Liebe. Wir haben einen Auftrag… Scheinbar macht sich unser Training früher bezahlt als uns lieb ist.”

Niphira lachte und schaute dann ihre Schülerin an.

“Es ist nur ein Nelvaanian den wir stoppen müssen. Die werden ja nicht so riesig. Scheinbar sind wir hier schneller fertig als erwartet.”

Leider würde es nur den Anfang der Hölle bedeuten. Doch das wusste Niphira noch nicht. Genauso wenig, dass dieser Auftrag das Leben beider Frauen schon bald auf den Kopf stellen könnte.




Bastion - Niphiras Quartier (10.Stock) - Wohnbereich - Niphira und Marlis
 
Bastion- Orbit- Niphira's Raumschiff- mit Niphira

Die Vorstellung, Niphira selbst würde den Chef-Sessel des Imperiums in Beschlag nehmen, brachte diese zum Lachen. Marlis lächelte.

„Wenn du dann immernoch so bist wie jetzt, wär ich auf die Auswirkungen echt mal gespannt.“

Dann erklärte die Sith jedoch, dass sie durchaus vorhatte, den Sith-Orden zu verändern und dass sie zusammen mit Norag und Lilya quasi der Schlüssel für ihren Erfolg wären. Und das Ziel dieser Aktion klang wirklich gut.

„Ich denke, das Imperium hätte nen eigenen „Jedi-Orden“ bitter nötig.“

Allerdings konnte sie sich das irgendwie nur schwer vorstellen- obwohl das eigentlich genau das war, was sie tun wollte. Aber liess sich das mit der dunklen Seite vereinbaren? Marlis vertagte diese Frage auf ein anderes mal und interessierte sich erstmal für den Meister ihrer Freundin und ob er den Thron vielleicht bestieg. Aber die Sith bezweifelte es, da er mit seinem Verschwinden dem Sith-Orden quasi den Rücken gekehrt hatte. Marlis nickte verstehend, ehe die Sith den Plan aufstellte, den Aufenthalt auf Bastion so kurz wie möglich zu halten. Das wäre der ehemaligen Padawan mehr als recht.

Als sie zu der Übung kamen, bestätigte ihre Meisterin, dass ihre Vermutung wohl korrekt war und der Blecheimer an etlichen Stellen wahrscheinlich tatsächlich geblufft hatte. Allerdings sah Niphira auch etwas Gutes darin und meinte, dass sein Verhalten da verriet, dass Marlis einen starken Geist hatte. Marlis runzelte die Stirn.

„Ich schneide mir bei Gelegenheit einen Orden dafür aus..“

meinte sie sarkastisch, weil es ihr schwerfiel, in ihrer Zeit in den Kerkern des Sith-Ordens überhaupt irgendwas Gutes zu sehen. Das Training mit Niphira kam ihr darum jetzt auch gelegen, zwang es sie doch, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Insgesamt war die Zeit bis Bastion sehr intensiv. Marlis bekam das Gefühl, als stünde Niphira unter Zeitdruck. Erwartete sie wirklich so viele Schwierigkeiten? Verdammt. Manchmal kam Niphira ihr wie so ein Drogen-Junkie vor und der Sith-Orden war die Droge. Und wie eine Abhängige rannte Niphira immer wieder da hin, auch wenn sie wusste, dass es ihr nicht gut tat. Und Marlis sah nicht nur nur dabei zu, sie probierte auch mal. Das war total irre. Naja. Bis sie ihre Fähigkeiten im Griff hatte! Aber war das bei Junkie’s nicht auch so? Dass sie sich mit der Droge über eine schwierige Zeit retten wollten und dann nicht mehr davon los kamen? Was sollte sie tun, wenn es ihr so gehen würde?

Ehe sie sich versah, hatten sie Bastion erreicht und Niphira steuerte zunächst ein anderes Gebäude an, was Marlis wie eine kleine Schonfrist vorkam. Die Hinrichtungsvorrichtung hatte einen technischen Defekt, der erst behoben werden musste, bevor es ihr an den Kragen ging. In etwa so. Marlis schlüpfte in die schwarze Robe, die sie da drin tarnen würde. Zusammen mit ihrem schwarzen Haar sah sie fast aus,als bestünde sie nur aus einem viel zu blassen Gesicht. Und der Gedanke an den Sith-Tempel liess sie sogar noch blasser werden- so dass das denn möglich war. Viel zu schnell traten sie dann den „letzten Gang“ an. In einem Shuttle, dass sie zum Sith-Tempel brachte. Und mit jedem Meter wurde sie nervöser. Sie hasste diesen Ort und empfand es als gewaltigen Fehler, hier her zurück zu kehren. Schweigend und mit zusammengepresstem Kiefer beobachtete sie den Landeanflug, ehe es soweit war: Sie mussten aussteigen. Die Rampe öffnete sich und gab den Blick auf mehrere Personen frei, die sich an den Seiten ihres „Weges“ aufreihten. Marlis hob eine Augenbraue, als sie das sah. Also als sie das letzte Mal her gekommen war, lief das anders ab.

Auch Niphira schien verwirrt zu sein, denn sie raunte ihr zu, dass sie entweder in Schwierigkeiten steckten oder sie gerade geehrt wurde. Marlis warf der Sith einen Blick zu und hoffte ernsthaft auf zweiteres. Dann waren sie schneller wieder weg. Die Eskorte gab ihnen nicht viel Zeit und ein junger Mann redete sich den Mund fusselig, während er Niphira und sie durch die Gänge führte. Marlis widerstand dem Drang, einen letzten Blick auf das trübe Tageslicht zu werfen in der Befürchtung, es nie wieder zu sehen und versuchte das richtige Mass zwischen Nähe zu Niphira und Abstand zu ihr einzuhalten. Erstens wollte sie ihre Unsicherheit nicht zu deutlich zeigen, dass sie sich halb an Niphira klammerte. Ausserdem wollte sie ihrer Meisterin für den Notfall genug… Handlungsfreiraum lassen. Zweitens hatte Niphira ihr ja gesagt, dass sie Selbstbewusstsein zeigen sollte. Auch um vielleicht genau deswegen eben nicht angegriffen zu werden. Sie musste den Eindruck erwecken, dass der Platz an Niphira’s Seite rechtmässig ihrer war und musste ihn verteidigen. Und damit konnte sie sich jetzt tatsächlich über Wasser halten und eine Panik-Attacke verhindern. Das hier war ihr Platz- wenn auch nicht unbedingt weil sie stolz war, jetzt eine Sith-Schülerin zu sein. Sie liebte Niphira, darum war das hier ihr Platz. Und es machte sie in der Tat mehr als grummelig, wenn sie sich vorstellte, jemand würde sie von diesem Platz wegzerren wollen. Und Marlis fand, dass dieses Gefühl super in die Situation und an diesen Ort passte, weswegen sie den Grummel zur Schau trug wie ein Wappen und wirklich jeden mit nem finsteren Blick bedachte, der auch nur neugierig in ihre Richtung sah.

Bald darauf betraten sie das Büro eines anderen Sith, welches- was für eine Überraschung- komplett in schwarz gehalten war. Vielleicht nannte man die dunkle Seite der Macht darum so, weil die hier alle den selben Farb-Geschmack hatten? Ein Innenausstatter würde sich hier auf jeden Fall mal austoben können. Ihr...Gastgeber lud sie ein, sich zu setzen und Marlis musterte den Stuhl kritisch, bevor sie sich etwas nach Niphira hinsetzte. Sie achtete aber peinlich darauf, die Armlehnen nicht zu berühren und legte ihre Hände statt dessen in ihren Schoss. Hier musste man wahrscheinlich einfach mit allem rechnen.

Als der Sith Darth Makhaira dann auf das „bestimmte Labor“ und ihre Schülerin ansprach, wurde Marlis hellhörig. Nicht wegen dem Labor. Der Typ hatte bekommen, was er verdient hatte. Und schon allein für den dummen Darth-Namen hatte er verdient, was er bekommen hatte- und da waren sich wohl ausnahmsweise mal einig. Wer kam auf sowas? Wen sollte das einschüchtern? Irgendwelche Kids in irgendwelchen Holonet-Spielwelten? Ne, deswegen wurde Marlis nicht nervöser. Aber wegen ihr selbst. Der Stein auf ihrem Herzen wurde schwerer und sie musste sich tatsächlich darauf konzentrieren, weiter zu atmen und die Luft regelrecht in ihre Lungen zwingen. Der Sith sprach erstmal weiter und erzählte von einer...Kreation der Blechbüchse und zeigte eine junge Frau, die mehr Maschine als Lebewesen war. Marlis Gesicht kribbelt und sie wusste, dass ihre Blässe erneuert worden war. Die Frau war entstellt und hätte man den Blecheimer nicht aufgehalten und hätte Niphira nicht beschlossen, sie für sich zu nehmen, hätte das Marlis ebenso blühen können. Sie spürte etwas in sich zittern und wusste jetzt, was das zu bedeuten hatte. Sie zwang sich, sich etwas zu entspannen, dachte an ihren Meister zurück und an das, was er ihr beigebracht hatte um sich zu beruhigen. Einen Ausbruch hier hinzulegen wäre sicher eine dumme Idee, aber das zeigte auch, welch eine Grund-Anspannung sie schon hatte. Da fehlte echt nicht mehr viel. Sie hasste diesen Ort.

Als der Sith dann ein Holo ihrer „Lichtung“ zeigte, verpuffte die Anspannung zum Glück ein Stück weit und wich Überraschung. Woher hatten die das Holo? Der Sith sah sie überaus zufrieden an und Marlis hätte nicht schlecht Lust gehabt, ihm sein selbstgefälliges Grinsen persönlich aus dem Gesicht zu entfernen. Als ob ein paar Quadratmeter gefällter Bäume und zerstörter Lebensraum etwas zum Feiern wär. Der hatte doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber das passte perfekt zu ihrem Bild eines Sith und zu diesem Ort hier. Da fiel ihr der Blick ihrer Meisterin auf, den sie kurz erwiderte. Aber sie bemühte sich darum, keine Regung zu zeigen. Wobei- sie zeigte wahrscheinlich eh schon genug. Der Sith grinste sie an und wandte sich dann wieder Niphira zu, um ihr das Holo eines Nelvaaners zu zeigen, der wohl durch ihre Aktion im Labor entkommen war und seither für Unruhe sorgte. Der Sith meinte auch, das Niphira mit den Arbeiten der Blechbüchse vertraut seie und darum die beste Wahl seie, um sich um das Wesen zu kümmern. Was er damit meinte, verstand Marlis genau. Die führten sich doch alle selbst an der Nase herum hier. Immerhin stellte der Sith irgendeine Entschädigung in Aussicht, wenn Niphira das erledigt hätte. Marlis verhinderte wieder mit einer gehörigen Portion Willenskraft, dass sich eine Augenbraue hob und sie den Sith gegenüber zweifelnd ansah. Alle nicht ganz sauber hier. Wirklich. Aber immerhin wurden sie entlassen und standen nur kurz darauf relativ allein im Gang draussen. Niphira lächelte sie an und meinte, dass sie nicht wisse, was das gewesen war. Marlis runzelte die Stirn.

„Meine Alarmglocken läuten. 1. Woher wissen die , was ich auf Cathar gemacht hab? Wir waren dort relativ allein und sind danach doch recht schnell verschwunden. Wenn die nach uns kamen, woher wissen die, das ich die Lichtung fabriziert hab. 2. Das sind doch alles soooo starke und tolle Krieger hier...und dann warten sie speziell auf dich, um nen Hund zu fangen? Bin ich die einzige, die das merkwürdig findet?“

fragte sie ihre Freundin, ehe sie hinter ihr her lief in eine Art Wohnung. Eine grosse Wohnung. Niphira liess sich dort im Wohnzimmer auf einen Sessel fallen, wohingegen Marlis viel zu aufgewühlt war, um jetzt sitzen zu wollen. Niphira war deutlich entspannter und schien ziemlich siegessicher. Marlis sah sie besorgt an.

„Erstmal: Wo ist der Rüstmeister und was für ne Rüstung brauch ich? Ich hab doch keine Ahnung von sowas! Du musst mitkommen! Und dann: Nelvaaner werden bis zu 2 Meter gross und die Männer 130kg schwer. Das bedeutet aber nicht, dass man sie überfüttert hat. Einige sollen sogar 3m gross werden. Auch wenn das da ein Welpe ist.. Ich meine: Ich weiss nicht, wie alt er ist, aber lass den trotzdem mal 80 kg haben. Und was nehmen wir mit? Nen Netz? Oder meinst du, wir müssen ihn erlösen? Die sollen zwar eher… ich sag mal, traditionell leben, aber trotzdem intelligent sein.“

Vielleicht war es ihre Erfahrung im Sith-Tempel, vielleicht war es die Tatsache, dass sie ausser der Frau vor sich hier niemandem vertraute- es sei denn, Norag wär auch hier, aber damit rechnete sie nicht. Aber sie witterte eine Falle hinter dem Auftrag und war entsprechend angespannt.

„Und hast du das selbstgefällige Gesicht von dem Typ vorhin gesehen, als der meine Lichtung präsentiert hat, als hätte ich da ne Beskar-Mine aufgetan? Worüber freut der sich so?“

Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. Was für ein verdammter Banthamist.

„Gibts hier was zu trinken?“

fragte sie und marschierte auf einen der Schränke zu, um rein zu gucken. Das war auch etwas, dass sie sich so wohl nur bei Niphira trauen würde. Aber da sie hier mehr oder weniger unter sich waren, hatte sie da keine Bedenken. Wobei: Wenn die sogar wussten, dass sie den Ausbruch auf Cathar hatte…. Marlis musterte die Wände und die Decke, ob es da etwas gab, was nach Kamera aussah. Die waren so irre hier, wundern würde sie sich nicht.

Bastion- Sith-Tempel- Niphiras Quartier- Wohnbereich- mit Niphira
 
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Bastion, Sithtempel, Zirkel der Inquisitoren, Folterkammern: Im Flur vor den Zellen der Jedi: Q`Tahem und Kestrel: Lady Lanesra und Lord Kirain


Lady Lanesra traute ihren Ohren nicht. Ihm wäre eine dreiste Ausrede lieber gewesen? Egal, er sagte, dass andere Zirkelmeister nicht so leicht verzeihen würden wie er. Er verzieh ihr also, hörte sie heraus und das genügte ihr. Er erklärte ihr nochmal, dass es besondere Gefangene wären. Die Obrigkeit im Tempel hatte besonderes Interesse an ihnen. Da lag also der Haken! Sie verstand. Leider sollte sie vorm Feierabend noch die Folterinstrumente reinigen. Sie versuchte ihre Mimik neutral zu halten und verfluchte Lord Kirain nur gedanklich. Allerdings horchte sie auf, dass sie morgen früh das Frühstück auslassen sollte.

“Okay!”,

sagte sie gedehnt mit einem Anflug einer Frage. Doch er erklärte sich nicht weiter. Sie erinnerte sich aber daran, heute Morgen von einer festlichen Sache gesprochen zu haben, einer Vorführung oder so ähnlich, bei der sie sogar Gäste mitbringen könnte. Das musste es wohl sein. Dabei schien es dann wohl etwas zu essen zu geben.

Als er weg war, griff Lady Lanesra zum Com-Link. Sie hatte ihre kleinen Helferlein an der Hand, ihre Jünger oder Acolyten, wie man sie nannte. Jeder Sith hatte eigentlich welche. Und sie rief 2 zu sich. Tilda und Adrik waren kurz danach zur Stelle. Sie drohte ihnen mit dem Tode, wenn eines der Instrumente nicht richtig gereinigt sein würde. Ihr war schließlich klar wie Kloßbrühe, dass sie sonst dafür leiden würde. Sie arbeiteten schnell und sauber. Sie kontrollierte und sie gingen dann. Feierabend. Endlich! Sie ging noch in die Kantine und nahm ein ausgiebiges Bad und fiel dann ins Bett. Diesen Tag konnte man in der Kategorie: "Furchtbarer Tag" abhaken.

Ihr Wecker klingelte. Oh, sie fühlte sich müde, wie gerädert und total erschlagen. Sie war in großer Versuchung sich krank zu melden. Lord Kirain war so gemein! Allerdings würde sie sich dann geschlagen geben und was würde Lord Kirain von ihr denken. Sie wollte schließlich gerne in dieser Abteilung Fuß fassen. Auch war sie nicht der Typ, die aufgab. Und deshalb quälte sie sich aus dem Bett. Sie wollte gerade instinktiv in Richtung Kantine um die Ecke biegen, da fiel ihr gerade noch rechtzeitig Lord Kirains Ansage zum Glück ein. Ohne zu frühstücken zur Arbeit kommen! Also ging sie geradeaus weiter, bis sie in die Katakomben hinab stieg.

Kaum auf Arbeit erschienen, sollte sie für Hygiene bei den Jedi sorgen, denn sie stanken zum Himmel. Und das wohl sicher zum Unmut der geladenen Gäste, die bald kommen würden. Die Droiden standen wohl mit eiskaltem Wasser schon bereit. Sie sollte fürs Entkleiden zuständig sein. Ob sie das schaffen würde?

Jawohl!”,

sagte sie artig und ging zuerst zu der kleinen Jedi hinein. Sie wollte heute einen besseren Tag haben. Deshalb blieb sie heute stumm wie befohlen. Sie erinnerte sich an seine Anweisung von gestern. Natürlich fasste sie den Dreckspatz nicht an. Sie nutzte die Macht. Außerdem blieben ja die Fesseln um. Nur mit ihren Händen machte sie ein paar unterstützende Bewegungen in der Luft. Ruckzuck war die kleine Jedi Kestrel splitterfasernackt auf dem kaltem harten Fliesenboden. Die Lumpen lagen auf einem kleinen Haufen. Sie schob ihn mit der Macht in eine weit entfernte Ecke. Dann gab sie dem Droiden einen Wink. Der hatte den Schlauch schon in der Hand. Die Jedi erhielt ihre Dusche. Sie ächste darunter sehr. Ihre Haut wurde vom eisigen Wasser rot. Der Raum selbst war sehr kalt. Die Klimaanlage war auf kühl gestellt. Eine schlimme Mischung für die Jedi. Lady Lanesra schaute geringschätzig und gefühlskalt auf das Prozedere. Die Jedi wollte danach unbedingt ihren Namen wissen. Sie zitterte wie Espenlaub. Mit den Armen versuchte sie sich irgendwie zu bedecken. Lanesras Blick ging in alle Richtungen. Sie gab nach und sagte kurz und ziemlich leise:


“Lady Lanesra!”

Dasselbe geschah dann mit dem Grünling.

“Fertig!”,

sagte sie dann zu ihrem Vorgesetzten. Ein Droide kam und sie bekam eine Schale mit warmen Wasser und ein vorgewärmtes Tuch zum Händewaschen. Sowas sagte Lady Lanesra zu. Sowas unterstrich ihre Stellung. Sie fühlte sich klasse. Es war wie in einem Nobelrestaurant oder einem Nobelhotel. Außerdem roch es schon unglaublich gut. Ihr floss schon das Wasser im Munde zusammen. Es war ein Tisch mit den unglaublich wunderbarsten Speisen aufgetischt worden. Ein Buffet der Extraklasse! Sie griff zu einem Teller. Lord Kirain fragte sie, ob ihr das munden würde, sonst würde er die Köche köpfen lassen. Wieder fühlte sich Lady Lanesra besonders. Sie nickte, um erstmal auszukauen und sprach dann:

“Köstlich, einfach köstlich!”

Sie kostete sich durch. Schnell stellte es sich heraus, dass das noch nicht alles war. Das war erst das Vorspeisenbuffet mit allerlei warmen und kalten Vorspeisen, Suppen und Salaten gewesen. Es kamen noch Hauptgang- und Nachspeisenbuffet. Es war unglaublich lecker. Das war kein Frühstück, sondern ein Brunch. Sie war mehr als froh, heute zur Arbeit gegangen zu sein. Es gefiel ihr hier immer besser! Die Jedi konnten die köstlichen Düfte auch riechen, ging es ihr durch den Kopf und sie fühlte eine große Genugtuung. Ihr Hunger würde jetzt bestimmt noch schmerzhafter sein! Beim Nachspeisenbuffet aß sie an allem etwas länger, denn eigentlich war sie schon sehr sehr satt. Sie tunkte gerade eine seltene Frucht in den Schokobrunnen vor sich und ließ es sich dann schmecken. Sie würde noch ein letztes Petittörtchen mit Millablütencreme und Blattgold essen, dann war Schluss, denn mehr ging beim besten Willen nicht rein. Sie fühlte sich, als hätte sie zehn Kilo zugenommen.

“Es war unglaublich gut!”

Verwundert sah sie, wie alle Reste in zwei Eimer zusammengekippt wurden. Bis sie begriff. Die Droiden kippen es den Gefangenen vor die Füße. Da sie ihnen gestern die Handknöchel ausgerenkt hatten, mussten sie mit dem Mund essen und das unbekleidet. Das war genial, dachte sich Lady Lanesra und verstand nun, warum sie hier noch etwas lernen konnte und weshalb Anweisungen zu befolgen waren. Gestern war die Vorarbeit für heute gemacht worden.

In dem Raum darüber gab es wohl eine Übertragung. Zusätzlich wurden aber auch Sichtschlitze aufgezogen. Lord Kirain bot ihr an, hoch zu gehen und gemeinsam mit den Gästen zu schauen. So fies war er eigentlich gar nicht, dachte sie. Lady Lanesra nickte dankbar und nahm das Angebot an und eilte hinauf. Von hier sah sie, wie es die vornehmen Gäste wahrnahmen. Es handelte sich um wichtige hochrangige reiche Leute des Imperiums und einige Sith. Sie freute sich, dabei zu sein und fühlte sich nochmal um Längen als etwas Besseres. Abwertend sah sie auf die beiden Jedi hinab. Die vormals köstlichen Speisen bildeten einen ekligen Einheitsbrei. Abfälle! Neben ihr amüsierte man sich gut. Lautes Lachen erfüllte den Gastraum. Droiden schenkten dazu Champagner aus. Auch Lady Lanesra erhielt ein Glas. Es war triumphal.

Doch plötzlich hatte die Jedi Kestrel irgendwo noch Kraftreserven sammeln können und rief nach oben, statt zu essen wie ein Ferkel. Sie brüllte mit lauter Stimme, dass sie aufhören sollten. Sie nannte sie feige. Dann beschimpfte sie sie als Tyrannen, obwohl Sith das auch als Kompliment deuten könnten, doch ihre Stimmlage war eindeutig. Sie bezeichnete sie als nicht mächtig. Jetzt ging sie aber zu weit, fand Lady Lanesra und war etwas weniger amüsiert. Jetzt schleuderte sie mit dem Fuß auch noch den Abfall weit weg von sich. Das bedeutete wohl, kein Schauspiel wie erwartet ihrerseits. Das war ärgerlich! Im Raum verstummte es daraufhin auch endgültig. Sie würde sich niemals brechen lassen, tönte sie lautstark. Sie würden alle eines Tages dafür bezahlen müssen. Jetzt übertrieb sie aber maßlos, fand Lady Lanesra. Die Jedi verspottete sie als erbärmlich. Man sollte ihr Einhalt gebieten, ging es Lanesra durch den Kopf. Das war vor den Gästen blamabel! Sie merkte, wie sie rot anlief. Es lief total aus dem Ruder! Sie musste Kirain zu Hilfe eilen. Wie und wo schloss man die Sichtschlitze? Schnell drängelte sie sich zur Treppe durch. Lady Lanesra lief rasch zu Lord Kirain hinunter. Er würde wissen, was zu tun wäre.



Bastion, Sithtempel, Zirkel der Inquisitoren, Folterkammern: Im Flur vor den Zellen der Jedi: Q`Tahem und Kestrel: Lady Lanesra und Lord Kirain, in der oberen Etage vor geöffneten Sichtschlitzen zu den Gefangenen viele hochrangige Gäste
 
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Bastion - Niphiras Quartier (10.Stock) - Wohnbereich - Niphira und Marlis



Sobald sie nach der Besprechung mit ihrem Empfangskomitee auf dem Gang standen, fing Marlis an, die Sith mit Fragen zu überhäufen. Es waren teilweise wichtige und auch richtige Fragen. Also machte sich die Sith langsam auf dem Weg zu ihrer eigenen Unterkunft, während sie versuchte, die Sorgen ihrer Schülerin wenigstens etwas auszuräumen.

“Der IGD wird uns wahrscheinlich im Auge behalten haben. Sith, die einfach über die Grenze gehen, könnten durchaus ein Grund zur Sorge sein. Nach Cathar hat man uns scheinbar uns selbst überlassen da wir eindeutig keine Verschwörung geplant haben. Was deinen zweiten Punkt angeht…”

Niphira blieb vor einer Tür im 10. Stock stehen.

“...Ich habe als letzte die Daten gesehen. Ich wusste von der Cyborg, die gezeigt wurde. Nur das Wesen… ich habe davon nichts gesehen… Vermutlich war es ein eher gesondertes Projekt…”

…oder es war eine Art Prüfung.’ fügte die Sith in Gedanken hinzu. Nachdem sich Niphira gesetzt hatte, kam die nächste Frage. Natürlich hatte Marlis nie mitbekommen, wo welcher Bereich im Tempel war. Die war nur eine Sklavin gewesen. Wieso hatte die Sith nicht selbst daran gedacht? Auch beim Rest nickte die Sith ruhig und wartete ab, bis Marlis fertig war.

“Worauf legst du Wert? Wir können eine leichte Rüstung aus Plastoid nehmen, wie meine, die aber nur leichten Schaden abwehrt. Theoretisch könnten wir dir eine komplette schwere Rüstung geben, die einen guten Schutz bietet. Allerdings wirst du dann in deiner Bewegung und Geschwindigkeit eingeschränkt. Ich werde mal besser mitgehen. Bevor du mit einer 200 Kilo Rüstung ankommst, in der du dich kaum bewegen kannst.”

Niphira stand auf und ging selbst zu einem Schrank und wurde noch einmal stark daran erinnert, dass ihre eigene Rüstung noch von ihrer Zeit unter Darth Draconis sehr stark beschädigt war. Sie runzelte ihre Stirn, ehe sie sich wieder zu Marlis wandte.

“Was den Nalvaaner angeht… Ich setze darauf, dass er ein wenig naiv sein wird. Er ist quasi ein Kind. Wir können mit ihm Reden. Ab da überlegen wir, was wir machen. Mit ihm zusammen. Diese Spezies sollte intelligent genug sein, um eigene Entscheidungen zu treffen. Ich hoffe da auf einen diplomatischen Ansatz.”

Niphira rief einen Jünger und bat ihn diese umgehend zum Rüstungsmeister zu bringen. Man unterrichtete sie auch darüber, dass man ihr Schwert inzwischen fertiggestellt hatte. Danach schaute Niphira Marlis ernst an. Ihre Freundin war wohl wirklich eingeschüchterter von diesem Ort, als es der Sith bisher bewusst war. Anders konnte sie die Fragen bezüglich ihres Auftraggebers nicht deuten.

“Marlis. Sith schätzen Stärke. Und genau das hast du mit der Miene bewiesen. Dadurch wurde gezeigt, dass du ein großes Potenzial in dir trägst. Auch wenn er in dir nur einen potenziellen, starken Krieger sieht, wirst du durch die Geschichten, welche man daraus formen kann, großen Respekt und unter Schülern und Jüngern genießen. Eher muss ich mir Sorgen machen, dass jemand versuchen könnte, dich von mir abzuwerben.”


Mit einem breiten Grinsen stellte sich Niphira vor ihre Freundin.

“Was das Trinken angeht. Erst einmal nur Wasser und nichts mit Alkohol. Wir müssen in den Katakomben einen klaren Kopf bewahren. Du wirst dort möglicherweise Illusionen erleben. Deswegen habe ich dich auch bezüglich des mentalen Abschirmens so hart ran genommen, bis wir hier waren. Ich dachte nur nicht, dass wir es so schnell nutzen müssen.”

In der Tat hatte sich Niphira mehr Vorbereitungszeit gewünscht. Doch scheinbar war das Glück gerade nicht mit ihnen.

“Wir machen deine Rüstung fertig, holen mein Schwert und kümmern uns um unseren Auftrag. Danach sollten wir unsere Ruhe haben. Wir dürfen dem Nelvaaner nicht zu viel Zeit lassen. Je länger wir warten, desto tiefer müssen wir in die Katakomben und irgendwann werde ich auch nicht mehr viel gegen die dunkle Seite entgegensetzen können. Wir müssen uns also beeilen.”

In der Tat holte Niphira ihren Com heraus und schrieb schnell eine Nachricht, dass sie alle Infos über ihr Ziel brauchte, die man ihr geben konnte. Dann schaute sie wieder zu Marlis und lächelte warm.

“Glaub mir. Wir können die Zeit, bis unser Schiff fertig ist, nutzen, um uns zu entspannen. Ich will eh erst einmal den Fokus auf deine weitere Ausbildung legen. Klingt das gut so weit?”

Die Sith nahm sanft eine Hand ihrer Schülerin und küsste sie.

“Ich bin bei dir. Versprochen.”

Es war ernst gemeint. Sie würde immer an Marlis Seite sein. Notfalls würde sie von dem Geist ihrer Mutter lernen, selbst eins mit der Macht zu werden, damit die Sith ihre Schülerin auch im Falle ihres Todes begleiten könnte. Zumindest ein wenig. Man konnte wirklich nicht meckern, was diese Unterkunft anging. Sie könnten in diesem Raum entspannen, trainieren, sich zurückziehen… Hin und wieder würden sie sich um ihre Haustiere kümmern. Alles in allem gab es wirklich deutlich schlimmere Orte.

“Wollen wir los? Ich will dieses Problem einfach nur gelöst haben.”

Es war wirklich so. Nur ein Nelvaaner stand zwischen Niphira, Marlis und ganz viel Ruhe, die die beiden Frauen brauchen konnten. Und wie schlimm konnte ein Wesen sein, dass gerade einmal ein Welpe war? Es hatte wahrscheinlich nicht einmal eine Ausbildung in irgendeiner Kampfform. Er sollte also kaum eine Bedrohung sein. Vor allem nicht, wenn er nicht weit in die Katakomben rein ist.




Bastion - Niphiras Quartier (10.Stock) - Wohnbereich - Niphira und Marlis
 
Bastion-Sith-Tempel-Niphiras Quartier (10.Stock)- Wohnbereicht- mit Niphira

Niphira gab sich alle Mühe, ihr Misstrauen zu zerstreuen. Die Bilder „ihrer Lichtung“ stammten wahrscheinlich vom IGD und die Art, wie ihre Freundin dieses offensichtliche Misstrauen quasi mit einem Schulterzucken abtat, erinnerte Marlis wieder einmal daran, dass das hier nicht der Jedi-Orden war. Derartige Aktionen waren hier wahrscheinlich tatsächlich an der Tagesordnung. Man, was für ein Personal-Aufwand.

Auch das Niphira wohl die letzte war, die die Aufzeichnungen des Blechkastens angesehen hatte, war logisch. Auch wenn Marlis sich wohl garnicht für das interessiert hätte, was der Typ gemacht hat. Er hat gefoltert und verstümmelt, Punkt. Aber wahrscheinlich war selbst das bis zu einem gewissen Punkt ok in diesen Wänden. Eben- lauter Irre.

In Niphira’s Privatwohnung erhielt sie die erste Beratung in Sachen Rüstungen. Marlis runzelte die Stirn, als sie gefragt wurde, auf was sie Wert legte. Darauf, Leute die ihr an Leder wollten, auf Abstand zu halten. Niphira nannte ihre eigene Rüstung als Beispiel und Marlis runzelte die Stirn.

„Was heisst „leichter Schaden“? Bewahrt dich vor nem blauen Fleck, wenn dir jemand einen Stein anwirft?“

fragte Marlis, ehe die Sith einsah, dass es vielleicht wirklich klüger wär, wenn sie mit geht.Marlis nickte. Bis Niphira die Befürchtung äusserte, dass Marlis mit einer 200kg-Rüstung ankommen würde. Marlis lachte.

„Da kann ich dich beruhigen. Ich würd nicht mit ner 200kg-Rüstung ankommen, weil ich mich mit 200kg GARNICHT bewegen könnte. Dann müsstest du mich mit ner Lastkarre mitnehmen.“

Wookies liefen vielleicht mit einer 200kg-Rüstung rum. Aber Menschen? Genmanipulierte Menschen vielleicht. Aber definitiv keine Frau und schon gar nicht Marlis.
Niphira erklärte dann,warum sie sich keine Sorgen um ihren Auftrag machte und Marlis runzelte die Stirn.

„Dann fällt das in die selbe Kategorie wie meine Hinrichtung? Die anderen haben keinen Bock und schicken dich?“

Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

„Vielleicht haben wir dann ja bald nen neuen Freund.“


überlegte sie laut und sah dann zu, wie Niphira einen jungen Mann zu sich rief und ihm ihre Rüstung in die Hand drückte. Umgekehrt meinte der Mann, dass Niphira’s Schwert fertig seie, was diese abnickte. Dann sah sie zu ihr und erklärte ihr dann,was den anderen Sith so in Begeisterung versetzt hatte. Stärke. Ihre Stärke.

„Das ist so…. oberflächlich.“

Als Niphira auch noch befürchtete, man könnte Versuchen, sie abzuwerben, schnaufte Marlis.

„Ich seh mich dann grad als Überraschungstüte und als solche hing ich geschlagene vier Monate in euren Kerkern. Und es hat sich keine Sau für mich interessiert. Du warst die einzige, die sich für mich interessiert hat in dieser Form. Also wenn sich jetzt jemand für mich interessiert…. Kennt ihr den Spruch hier: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben?“

Marlis zweifelte daran, dass irgendwer ihr hier etwas bieten könnte, dass sie dazu bringen würde, Niphira zu verlassen. Sie sah die andere Frau an und lächelte. Sie hatte ihr so viel zu verdanken und war ihr so nah gekommen. Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, einen anderen Weg zu gehen wie sie.

Als sie sich auf die Suche nach etwas zum Trinken machte, ermahnte Niphira sie, sich an Wasser zu halten. Wegen den Katakomben, die sie nachher besuchen würden. Und sie warnte sie vor Illusionen, die sie dort erwarten konnten. Marlis runzelte die Stirn.

„Klingt ja reizend. Noch was, das ich wissen sollte? Ich meine, eine Katakombe ist ein unterirdischer Friedhof. Also...Zombies? Vampire? Gespenster?“


Das waren alles Wesen aus Grusel-Märchen, aber hier würd sich Marlis nicht mal über sowas wundern. Ihre Freundin erklärte dann das weitere Vorgehen: Rüstung holen, Schwert holen und dann gings los. Wieder stieg Nervosität in ihr auf. Der Sith-Tempel selbst war schon furchteinflössend, wie war es dann erst auf einem Sith-Friedhof, der sich unter dem Tempel befand? Dazu kam, das selbst Niphira meinte, dass sie da unten vielleicht an ihre Grenzen stossen würde. Marlis atmete tief durch und verzog das Gesicht. Wieder bekam sie das beklemmende Gefühl, offenen Auges in eine Falle zu rennen, aber sie hatten wohl keine andere Wahl. Niphira holte unterdessen ihr Com hervor und schrieb irgendwem eine Nachricht. Marlis leerte unterdessen ein Glas Wasser, welches aber nicht wirklich gegen ihre trockene Kehle. Etwas enttäuscht schaute sie darum das Gefäss in ihrer Hand an und stellte es weg. In dem Moment ergriff Niphira ihre Hand und gab ihr einen Kuss mit dem Versprechen,dass sie ja bei ihr war. Marlis lächelte und nickte. Niphira war super im Kämpfen- in wie weit das auch bei Zombie’s und Gespenstern funktionierte, würden sie wohl sehen. Marlis atmete tief durch und gab sich einen Ruck, als Niphira los wollte. Noch einmal kontrollierte sie, ob sie das Lichtschwert bei sich hatte, welches Niphira ihr gegeben hatte und folgte ihr dann bis zur Rüstkammer.

Der Rüstmeister war absolut in seinem Element.Begeistert zeigte er Marlis die Möglichkeiten und versuchte ihr tatsächlich eher eine schwere Rüstung anzudrehen. Aber Niphira hatte recht: Etwas Schweres machte sie unbeweglich und wenn sie sie anprobierte, fühlte sie sich wie einbetoniert. Und so bewegte sie sich auch wie ein 50 Jahre alter Droide, der in seiner Existenz noch nie ein Ölbad erhalten hatte. Schliesslich wurde es doch eine leichte Rüstung, ähnlich zu der von Niphira. Auch wenn Marlis das Gefühl hatte, dass die wirklich mehr Optik als wirklich von Nutzen war. Aber ja. Mit etwas Glück musste sie sich nie so ..nah mit jemanden prügeln. Skeptisch klopfte sie auf den Bauch-Panzer und sah Niphira an.

„Hält das überhaupt irgendwas auf?“


fragte sie und lächelte sie schief an. Naja. Jetzt sah sie immerhin mehr danach aus, als gehörte sie hier her. Der Gedanke liess sie stutzen. Sie WOLLTE nicht hier her gehören. Zu Niphira, ja. Zu Norag und Lilya, ja. Aber zu den anderen Vögeln hier? Niemals!

Bastion-Sith-Tempel- Rüstkammer- mit Niphira und dem Rüstmeister
 
[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] nebendran in ihrer Zelle: Kestrel

Der Kiefer des Nautolaners pochte vor Schmerzen und reihte sich in den Vortex an Qualen mit ein, die von seinen ausgerenkten Fingergelenken ausging. Q’Tahem wusste nicht, welche Schmerzen schlimmer waren.
Eine Wand an Dunkelheit schien plötzlich in gewaltigem Ausmaß die Luft selbst zu verdrängen und ließ den Nautolaner erschrocken nach Luft schnappen. Der Blick der Schwester von Zoey veränderte sich und ein Ausdruck von Verwunderung und, ja fast schon, Angst machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Der Abyssin trat in seine Zelle und schleuderte ohne Vorwarnung eine kraftvolle Salve an Machtblitzen in Richtung der Frau mit roten Haaren. Die Blitze wölbten sich um die Frau, wie es der Luftstrom bei einem Fahrzeug im Windkanal tat. Gierig leckte die Elektrizität an den Stahlwänden der Zelle. Schmerzerfüllt schrie Q'Tahem auf, als die zwar leicht abgeschwächten Blitze den Nautolaner trafen. Ohne die volle Kraft seiner Machtanbindung und die zusätzliche Schwäche seines Körpers durch die Folter wurde er unvermittelt gegen die Wand gedrückt. Sein Herz stolperte mehrfach und ihm wurde schlecht, was dazu führte, dass er der Sith vor ihm Magensaft und Galle auf die Brust und den Oberkörper übergab. Er fühlte sich Elend und noch schwächer als zuvor. Ihm wurde schwarz vor Augen und die Kraft schwand aus seinen Gliedern, doch der markdurchdringende Schrei des Abyssin holte ihn wieder zurück. Die Wände wackelten. Durch halb geöffnete Augen sah er noch, wie die Sith ängstlich aus seiner Zelle floh.
Zwei Sekunden später wurde er kräftig am Kiefer gepackt und wie ein Gaul auf dem Markt inspiziert. Ein unglückliches Grunzen erklang, dicht gefolgt von unsäglichen Schmerzen. Offensichtlich wurde die blutende Zahnlücke mit glühend heißem Werkzeug behandelt und anschließend lieblos eine Art Pflaster darauf platziert, die gesamte Zeit wurde dabei kehlig düster in einer ihm unbekannten Sprache geflucht.
Ohne ein Wort wurde er los- und alleingelassen. Nun fühlte er sich komplett kraftlos und besiegt. Seine Beine hatten nach dieser Tortur kaum noch die Kraft ihn aufrecht zu halten, noch dazu pochten seine Fingergelenke und brannten vor Schmerzen, was es ihm unmöglich machte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Leise hörte er die besorgte Stimme seiner ehemaligen Meisterin.


Ging mir schon besser.

, meinte er grimmig, müde und kraftlos.

Die verrückte Schwester von Zoey hat mich gequält, mir alle Fingergelenke ausgerenkt und einen Zahn gezogen… Das hat dem Abyssin nicht gefallen, weswegen er sie mit Machtblitzen bestrafen wollte, nur hat er hauptsächlich mich getroffen…

Er war froh diese Folter überlebt zu haben, denn es war wirklich knapp gewesen, dass sein Herz einach ausgestiegen wäre…
Kestrel fragte ihn nicht lange danach, wie lang sie wohl schon hier waren..


Schwer zu sagen…Alles verschwimmt… Tag und Nacht. Mir kommt es wie eine halbe Ewigkeit vor, aber vielleicht sind es nur ein paar Tage… Ich frag’ mich, wie lange die Sith das noch durchziehen wollen… Nochmal eine solche Folter überstehe ich nicht.

, meinte er mit schwacher und unsicherer Stimme.
Die Schmerzen in seinen Fingergelenken waren unerträglich, jede kleine Bewegung schoss ihm wie heiße Magma durch den ganzen Arm und in seinem Kiefer brannte die kauterisierte Zahnlücke.

Die Nacht oder der restliche Tag zog sich wie eine Ewigkeit. Die Schmerzen hinderten ihn am Schlafen und verwehren ihm so jegliche Erholung und Heilung.
Irgendwann, der Nautolaner merkte klar, dass er Fieber entwickelt hatte, öffnete sich die Zellentür wieder und ihm wurde die Kleidung brutal entfernt. Er schrie dabei vor Schmerzen auf und erkannte nur schemenhaft, dass es sich wohl um die Schwester von Zoey handelte. Er halluzinierte und dachte die Frau hatte drei Arme. Anschließend wurde er mit eiskaltem Wasser abgebraust, welches ihn wie Nadel tief in die Haut stach. Eine etwas belebende Wirkung hatte das Wasser jedoch auf den Nautolaner und er spürte, wie sein Körper wieder etwas mehr Energie bekam.
Sein Magen drehte sich bei dem starken Essensgeruch im Kreis, welcher durch die geöffnete Zellentür in seine Zelle waberte. Er sollte eigentlich Hunger haben und nach der Nahrung lechzen, aber die erhöhte Temperatur verweigerte ihm dies. Ihm wurde wieder schlecht, konnte jedoch gerade noch den Würgereiz unterbinden.
Als jedoch das Essen in ihre Zellen gekippt wurde, ging der Nautolaner zitternd in die Knie. Seine Kräfte waren am Ende und seine Stirn glühte. Die Entzündung in seinem Kiefer hatte sich tief ausgebreitet, da die Zahnlücke nicht komplett kauterisiert wurde und das Bactapflaster während der Nacht abgefallen war. Die Manschette an seinem Arm gab laute Piepsgeräusche von sich, die jedoch von den lachenden Sith und Kestrels Rede übertönt wurden.
Mit einem schmerzhaften Krachen kippte Q'Tahem nun nach vorne um und landete nur noch halb bei Bewusstsein komplett in den Essensresten.


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] nebendran in ihrer Zelle: Kestrel
 
Bastion - Niphiras Quartier (10.Stock) - Wohnbereich - Niphira und Marlis
Niphira schaute etwas irritiert, als Marlis fragte, was leichter Schaden bei ihrer Rüstung bedeutete. Die Sith grinste bei dem Thema mit dem Stein und schüttelte sachte mit dem Kopf.

“Du solltest nicht unter schweren Beschuss von Gewehren damit rechnen, dass sie viel hilft. Doch gegen Handblaster, Steine, Schläge mit stumpfen Waffen kann sie schon helfen. Oder Untote, die meinen, dir in die Wade zu beißen…”

Tatsächlich erinnerte sich die Sith nur allzu lebhaft daran, was bei ihrem letzten Besuch der Katakomben passiert war. Die Rüstung hatte ihr vermutlich mehrmals das Leben gerettet. Sie war vielleicht kein Panzer, aber sie half. Den Kommentar mit der 200kg Rüstung ließ die Niphira dann aber dann wieder etwas ernster werden.

“Ich glaube, diese Rüstungen werden teilweise mit Hilfsmotoren versehen, jedoch schränkt sie dennoch extrem deinen Bewegungsradius und dein Tempo ein.”

Es war bis hierhin locker, doch Marlis Frage ließ die Sith stocken. Wenn sie keinen Bock hätten, dann… nein… Die geplante Hinrichtung von Marlis wurde ein anderes Thema und erst jetzt bemerkte auch Niphira den Rancor im Raum. Langsam wandte sich die Sith zu ihrer Schülerin, versuchte sie aber nicht zu verunsichern, weswegen sie nur knapp nickte. Marlis musste nicht wissen, dass anscheinend etwas hier bis zum Himmel stank. Zum Glück konnte Niphira sehr schnell zu einem anderen Thema wechseln. Marlis Ansicht bezüglich dem Thema Stärke und Abwerben.

“Vergiss nicht, dass ich im Ursprung eigentlich nur dein Leben verschont habe, weil ich dich benutzen wollte. Dein Potenzial wollte ich auch nicht verschenken, somit war auch ich am Anfang eher von egoistischen Motiven geleitet. Aber dennoch fühle ich mich geehrt, diese Worte von dir zu hören.”

Niphira lächelte und hauchte ihrer Schülerin einen Kuss auf die Lippen. Es könnte so schön hier sein. Friedlich und idyllisch, jedoch mussten sie arbeiten und so kam es auch zu einer weiteren Frage ihrer Schülerin, welche die Sith ruhig beantwortete.

“Umso tiefer wir reingehen, desto schlimmer wird es, was man vorfindet. Direkt beim Betreten ist kaum was zu spüren. Nach ein paar Metern kann ein unerfahrener Machtnutzer, der sich nicht abschirmen kann, bereits Halluzinationen bekommen. Ich habe mit meinem Meister einen weiten Weg in den Katakomben zurückgelegt. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwann untote Wesen das kleinste Problem waren. Es waren eher Fallen. Starke Halluzinationen, die selbst meinen Meister befielen, sobald er in ihren Fokus gerutscht war. Ich hoffe aber, dass wir nicht so tief da rein müssen und unser Ziel sich irgendwo niedergelassen hat.”

Irgendwie hatte Niphira langsam ein komisches Gefühl bei dem Auftrag. Warum hatte man nicht einfach wen anderes da rein geschickt? Warum hat man sich nicht darum gekümmert, als sie selbst unterwegs war? Warum hat man erst jetzt Bescheid gegeben, dass es noch einen Folgeauftrag gab?

Schließlich hatten Niphira und Marlis das Thema mit der Rüstkammer hinter sich gebracht. Die Waffe, welche sie bestellt hatte, war ein wunderschöner Bi-Händer, der schlicht und elegant war. Die Gesamtlänge war etwa anderthalb Meter, wodurch man lediglich in sehr engen Bereichen im Nachteil war, jedoch ansonsten die Waffe gut führen könnte. Sie fühlte sich für die Sith perfekt an. Dadurch, dass es eine Sith-Kriegsklinge basierend auf ihren beiden alten Schwertern war, wiegte ihre Waffe auch etwas mehr. So schnallte sich die Sith die Waffe auf den Rücken, nachdem sie ihre notdürftig geflickte Rüstung angezogen hatte. Marlis war wohl mehr als skeptisch, was ihre Rüstung anging, doch die Sith lächelte und nickte ruhig.

“Meine Rüstung hat mir mehr als einmal das Leben gerettet.”

Auf dem Weg zu den Katakomben erhielt die Sith zumindest ein paar weitere Informationen zu dem Wesen, welches sie beseitigen sollten. In der Tat sprach vieles dafür, dass ihr Ziel nicht tief in den unterirdischen Gewölben des Tempels geflohen war. Es gab Gerüchte, wonach das Wesen bei Nacht im Tempel gewütet haben soll. Tatsächlich gab es klare Spuren bei einem Eingang zu den Katakomben. Sobald Niphira eben diese sah verstand sie, dass dieser Auftrag vielleicht doch nicht so einfach sein würde wie erwartet. Denn in den schwarzen Steinen waren tiefe Kratzspuren. Fast als hätte ein wildes Raubtier seine Krallen in Butter geschlagen.

“Ich glaube… du bleibst besser dicht bei mir…”

Raunte Niphira ehe sie die Katakomben selbst betrat. Sobald sie in der Dunkelheit stand, aktivierte die Sith ihr Lichtschwert um eine Lichtquelle zu haben. Die ersten Meter fühlten sich nicht besonders an. Tatsächlich war die Sith sogar irritiert, dass sie nicht den üblichen Druck der dunklen Seite in dem Ausmaß spürte, wie sie es erwartet hatte. Ruhig tastete sie ihre Umgebung mit der Macht ab, selbst Marlis, um sicherzugehen, dass sie keine Probleme hatte. Tatsächlich spürte sie sogar ein Lebewesen, das scheinbar nicht hierher gehörte und deren Spur sie verfolgen konnte. Nach ein paar Metern bog die Sith in einen Gang ab und stolperte über etwas. Langsam drehte sie sich um und bemerkte einen Körper. Die Leiche war noch nicht sehr alt. Die Sith sah das Gesicht und erkannte das Wesen. Es war jemand, der vor ihr einen Meister hatte finden können. Ein Wesen, welches die damalige Jüngerin nur zum Spaß verprügelt hatte, als sie ihre Freundin, Lilya, beschützte. Doch die Wunde, welche sich Niphira offenbarte, war keine, die durch Krallen verursacht wurde. Ruhig nahm die Sith dem Körper das Lichtschwert ab.

“Sieht nicht so gut aus…”

In der Tat gab es vereinzelte Stellen in den Gängen, wo Niphira ihr Schwert nutzen konnte. Doch hier? Hier war es zu eng. Lediglich die Höhe der Gänge… Langsam richtete sich die Sith auf und signalisierte Marlis, dass sie ihr folgen sollte. Es war ruhig. Viel zu ruhig. Das Nagen der dunklen Seite war anders. Es war nicht so stark. Und doch war ihre Präsenz unglaublich. Fast als würden sie sich um etwas anderes kümmern. Nach ein paar Metern betraten sie eine riesige Halle. Ihr Rand war eingerahmt mit Regalen. Alle gefüllt mit Schriftrollen, altertümlichen Büchern und das ein oder andere Souvenir. Für die Sith war das alles absolut merkwürdig. Eine riesige Halle und lediglich in der Mitte war eine Art Pult, auf dem ein goldenes Amulett lag. Langsam betrat Niphira die Halle, welche mehr wie eine riesige Bibliothek wirkte und wandte sich an Marlis.

“Du wirst nicht stark angegriffen… Irgendetwas zieht die Aufmerksamkeit der dunklen Seite auf sich. Wahrscheinlich… Hattest du mit dem Gedanken, dass es eine Falle war, recht…"

Die Sith lachte verunsichert, doch verstummte, als hinter Marlis etwas im Gang stand. Ein
Wesen, welches sie Beide überragte. Wie aus dem Nichts entflammten sich Kerzen an den Wänden und ein Kronleuchter, durch den das Wesen regelrecht glühende Augen zu haben schien. In seiner Krallenbesetzten Hand hielt das Wesen eine mächtige Hellebarde.

“Auch Ihr wollt mich bestehlen! So empfangt die Strafe der Götter!”

Wahrscheinlich hätte jeder andere Sith seinen Schüler geopfert. Hätte sich feige zurückgezogen, doch reagierte Niphira anders. Sie stieß Marlis zur Seite, sobald das nur etwas unter drei Meter hohe Wesen zuschlug, doch als Niphira zu ihrer Freundin schaute, lag nicht nur sie da, sondern auch ein Arm. Erst befürchtete die Sith, dass es jener ihrer Freundin war, doch ein plötzlicher Schmerz verriet Niphira, dass sie diesen Arm sehr gut kannte.

“Marlis? Sobald du kannst… LAUF!”

Niphira sprang ein paar Meter von dem Wesen weg, welches nun zu ihrer Schülerin wollte, was dazu führte, dass die Sith dem riesigen Wesen einen Stein an den Hinterkopf schmiss.

“Ich bin die, die du willst, du wandelndes Flohtaxi!”

Mit ihrer verbliebenen Hand griff Niphira nach ihrem Schwert auf dem Rücken. Es wäre nicht leicht zu kämpfen. Sie würde das, was von ihrem Arm übrig blieb, abbinden müssen. Andernfalls… wäre es das gewesen. Niphira verstand nun aber, wo sie die Aura ihres Gegners spürte, warum sie so leicht her kommen konnten. Die dunkle Seite wollte diesen Nelvaanian als Gefäß nutzen. Wären sie tiefer in den Katakomben, dann wäre vermutlich nicht auszumalen gewesen, wie viel schlimmer die Lage wäre. Abermals holte der Hühne aus und Niphira konnte nur knapp ausweichen. Es war erschreckend, wie schnell dieses Wesen war. Ein solch riesiger Körper konnte so schnell zuschlagen? Und wie sollte die Sith ihn schlagen? Dazu war Marlis-

Einen Moment der Ablenkung durch ihre Sorge um Marlis und das riesige Vieh rammte den Griff der Hellebarde in Niphiras Magen, was sie bis zu einem der Bücherregale schleuderte. Verdammt! Sie blutete wie ein Schwein. Wie ein verdammtes Schlachtvieh. Sie drohte das Bewusstsein zu verlieren, ehe die tiefe und regelrecht bebende Stimme ihres Widersachers ertönte.

“Ihr seid auch nur ein schwacher Dieb! Ein sterbliches Leben hat so viel Potenzial, doch Eures… ist nun vorbei!"


Niphira lag einen Moment da. Halb unter den Büchern begraben.

“Ihr werdet niemals mein geliebtes Amulett bekommen! Die Götter haben mich zu seinem Schutz auserkoren!"

War es das? Die dunkle Seite manipulierte dieses Wesen? Und das Amulett? Niphira fühlte sich schwach. Zu schwach, um ihre eigenen Fühler auszustrecken. Sie mussten hier raus. Ansonsten würde Marlis sicherlich… Sie hustete. Langsam drehte sich Niphira zur Seite und musste Blut spucken. Der Schlag war doch gar nicht so stark gewesen! Langsam ging das Wesen nun auf die Sith zu. Verdammt. So eine verdammte! Wenn Marlis ihrem Befehl nun folgte, dann konnte sie fliehen, oder? Denn der Riese war nun mit der Sith beschäftigt. Hoffentlich würde sie Heim finden. Einfach den Gang runter… Links… und dann immer immer weiter geradeaus bis zum Ausgang. Warum hatte sie diese Sache so sehr auf die leichte Schulter genommen? Wie hatte sie so naiv sein können?!




Bastion - Sithtempel - Katakomben - Versteckte Bibliothek - Niphira und Marlis, ??? (Nelvaanianer)
 
Bastion-Sithtempel-Katakomben- versteckte Bibliothek- mit Niphira und dem Nelvaaner

Niphira erklärte ihr den Nutzen von leichten Rüstungen und als sie tatsächlich Untote erwähnte, sah Marlis sie schockiert an. Eigentlich hatte sie das als Scherz gemeint …. Das war ein Scherz, oder? Genauso wie ihr Scherz mit der 200kg-Rüstung. Es war ein Scherz, oder? Marlis schüttelte ihren Kopf, um sich auf andere Gedanken zu bringen.

Als sie den Einwand vorbrachte, das man Niphira irgendwie immer die Drecksarbeit zuschob, schien ihr das erste Mal klar zu werden,was Marlis so beunruhigte. Doch sie ging nicht weiter darauf ein und erinnerte sie daran, dass auch Niphira sie nur hatte benutzen wollen. Aber sie konnte Niphira mit ihren Worten ein gutes Gefühl geben, was diese ihr mit einem Kuss zu verstehen gab. Marlis schloss die Augen und genoss einen Moment lang den Kuss, ehe Niphira ihr weiter erklärte, was sie in den Katakomben erwarten würde. Je tiefer rein, desto schlimmer. Schön. Halluzinationen?

„Hat mal jemand da unten auf Gas geprüft?“

Fragte Marlis unsicher und überlegte sich, ob man mit Koffein oder anderen….“klar-machern“ wohl ein Stück weit dagegen halten könnte. Aber die Macht war so ein komisches Konstrukt, dass die Antwort wahrscheinlich eh „nein“ hiess. Erneut bekam sie den Eindruck, dass Machtsensitivität nur ein Fluch war. Nicht mehr.

Als Marlis soweit ausgerüstet war- im wahrsten Sinne des Wortes- holten sie noch Niphiras neues Schwert ab. Marlis betrachtete es und runzelte die Stirn.

„Das Ding ist fast so lang wie ich! Willst du damit Stabhochsprung machen oder so?“

Fragte sie stirnrunzelnd. Allein die Fliehkräfte, wenn man es schwang, würden Marlis wahrscheinlich von den Füssen reissen. Gut, Niphira war ein Stück grösser als sie und hat deutlich mehr Kraft. Dazu würde sie wahrscheinlich noch zusätzlich die Macht irgendwie einsetzen. Aber das Schwert sah echt surreal überdimensioniert aus. Marlis war etwas gespannt darauf, Niphira damit im Einsatz zu sehen. Dass es garnicht so weit kommen würde, wusste Marlis ja noch nicht.

Nur etwas später erreichten sie einen der Eingänge zu den Gewölben unterhalb des Sith-Tempels. Ein ungutes Gefühl beschlich. Marlis konzentrierte sich mehr auf ihre geistige Abschirmung, die Niphira zum Glück mit ihr geübt hatte. Das machte das ungute Gefühl tatsächlich etwas besser und Marlis war in der Lage, Niphira in diesen Abgrund hinein zu folgen. Also diese ihr Lichtschwert aktivierte, erkannte Marlis, dass Rot nicht wirklich viel hell machte. Sie hatte noch die Waffe ihres Meisters. Grün wäre hier vielleicht hilfreicher. Aber das hier war der Sith-Tempel! Und ein Ort, der so beseelt von der dunklen Seite war, dass selbst Niphira damit zu kämpfen hatte. Nein, nur um mehr Licht zu haben, würde sie die Waffe nicht an einem Ort wie diesem hier zünden. Und so folgte Marlis ihrer Meisterin tiefer in die Katakomben rein.

Nach ein paar Metern stolperte Niphira und nur wenig später war auch klar, über was. Marlis schlug sich die Hand vor den Mund beim Anblick der starren, vor Schreck weit aufgerissenen Augen. Als Niphira meinte, dass das nicht gut aussehe, riss Marlis ihren Blick vom Gesicht der Leiche weg um zu sehen, was sie meinte. Etwas hatte den Körper einfach aufgerissen wie ein morsches Leinentuch. Aber nicht, um sie zu fressen, sondern nur um die Innereien herauszureissen. Das wars. Marlis drehte sich um und übergab sich. Dass sie zuvor auf Niphiras Anweisung nur Wasser getrunken hatte, stellte sich jetzt als Glücksfall dar. Als ihr Magen leer war, hob Marlis beschwichtigend die Hand.

„Geht schon. Alles gut.“

Meinte sie gepresst und zwang sich, den Toten nicht mehr anzusehen. Ihm war eh nicht mehr zu helfen. Statt dessen hörte sie etwas kichern. Wie ein Kind, dass Unfug machte. Oder eine Frau, die irre war. Sie kniff die Augen zusammen und starrte in den dunklen Gang. Hatte sich da etwas bewegt? Marlis erinnerte sich dran, was Niphira gesagt hatte. Halluzinationen. Vielleicht hatte ihr Brechreiz ihre mentale Barriere geschwächt? Marlis konzentrierte sich wieder mehr auf ihre Abwehr und der Gang blieb leer. Auch wenn es ihr immernoch so vorkam, als würde da hinten in der Dunkelheit etwas flüstern. Aber das konnte auch Einbildung sein.Zum Glück führte Marlis sie weiter und sie erreichten schliesslich eine Halle, die wie ein Bibliotheks-Zimmer aussah. Wer hatte all das Zeug hier runter geschleppt? In der Mitte stand ein Redner-Pult, auf dem ein Amulett lag. Marlis hob eine Augenbraue und dachte an ihre Schulzeit zurück. *Vorlesung im Kellergewölbe. Wer den Raum als erstes findet, bekommt ne Medaille*. Die waren doch alle irre hier!

Niphira erklärte, dass die dunkle Seite irgendwie…anderweitig beschäftigt war. Marlis sah sie an.

„Ich finde es immernoch befremdlich mir vorzustellen, dass ein Energie-Feld sowas tut. Also. Entscheidungen treffen und entsprechend handeln. Das ergibt voll keinen Sinn.“


Niphira gab ihr Recht, dass man sie in eine Falle lockte und Marlis schnaubte.

„Ich häng ne Tafel auf und geb mir nen Punkt. 1:0 für Marlis.“

Als die Sith sich zu ihr umdrehte um zu lachen, blieb ihr selbiges im Hals stecken. Auch Marlis drehte sich erschrocken um und erblickte den Hund. Den 2m-Hund und er trug nicht mal nen Maulkorb! Die riesen Axt in seiner Hand machte den Anblick nicht besser.Und er war total durchgeknallt. Eben: Alle irre hier! Ehe sie sich versah stiess Niphira sie zur Seite und Marlis fiel zu Boden. Nur einen Moment später hörte Marlis den Ruf ihrer Meisterin,dass sie laufen solle. Marlis sprang auf die Füsse und sah Niphira am Boden liegen. Und ihr fehlte ein Arm! Das Vieh kam unterdessen auf sie zu und holte mit der riesigen Axt aus. Niphira hatte sich ebenfalls wieder aufgerappelt und versuchte unterdessen, die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich zu ziehen und warf ihm einen Stein an den Kopf. Das funktionierte tatsächlich und gab Marlis die Gelegenheit, das Oberteil ihrer Robe auszuziehen und den Arm von Niphira darin einzuwickeln. Gut, meistens wurden solche Verluste durch Robotik ersetzt, aber irgendwie erschien es ihr auch falsch, den Arm einfach hier im Staub liegen zu lassen. Das Nächste, was sieh sah war, wie der Köter- inzwischen konnte sie ihn nicht anders nennen- den Griff seiner Axt in Niphiras Bauch rammte und sie damit in ein Regal schleuderte. Ihr Blick huschte zu ihrer Freundin, dann zu dem Köter und auf seine Axt. Dann …setzte es irgendwie bei ihr aus. Sie rannte zu dem Altar und schnappte sich das ach so heiss geliebte Amulett.

„Hey, schau mal hier,Bettvorleger!“

Rief sie und hielt das Amulett in die Höhe. Dann liess sie dem Hund aber keine Zeit mehr und rannte in den Gang raus. Seine Axt würde ihm hier nichts bringen. Und sie? Sie rannte bis zu der Leiche und legte Niphira’s Arm dann erstmal in den Gang, der nach draussen führte. Gerade rechtzeitig drehte sie sich um und aktivierte die grüne Klinge ihres Meisters, um sich dem Hund zu stellen. Das Amulett hatte sie immernoch in der Hand, was den Hund rasend machte. Blindwütig begann er tatsächlich, irgendwie seine Axt hin und her zu schwingen, knallte dabei aber immer links und rechts gegen die Gewölbewände. Oh oh. Besorgt sah Marlis nach oben, wo sich bereits Risse bildeten. Vielleicht war die Idee doch nicht so gut. Sie musste den Hund irgendwie…………. Da blieb seine Axt in der Wand stecken. Der Hund riss am Griff seiner Waffe, was neue Risse in der Wand entstehen liess. Marlis hingegen sah ihre Chance gekommen und rannte vor. Ohne zu bremsen tauchte sie unter seinen Armen durch und hielt dabei die Klinge ihres Meisters über ihren Kopf. Sie spürte kaum widerstand, als das Lichtschwert durch die Arme des Hundes schnitt, was an sich schon mega gruselig war. Lediglich der Schrei ihres Gegners verriet ihr, dass sie wohl getroffen hatte. Marlis rannte noch ein paar Meter weiter und wandte sich um. Der Nelvaaner klemmte sich die Stümpfe, an denen mal die Arme dran waren, an den Oberkörper. Marlis hatte sie beide abgetrennt, einmal am Ellenbogen und einmal in der Mitte des Unterarms. Wenn der Blick ihres Gegners nicht Mord angezeigt hätte, wäre sie über sich selbst schockiert gewesen. Aber so weit kam sie nicht. Der Nelvaaner liess einen Wutschrei los und Marlis bekam am eigenen Leib zu spüren, dass ihr Gegner nicht umsonst im Sammelsurium des Blecheimers gewesen war. Er war machtsensitiv, ebenso wie sie und Niphira und sein Schrei war wohl ähnlich zu ihrem Ausbruch auf Cathar. Marlis flog nach hinten und zurück in die Bibliothek und blieb da benommen liegen. Zumindest für ein paar Sekunden. Ein Krachen und Rumpeln warnte sie und eine neuerliche Welle Adrenalin machte sie wieder klar. Risse tauchten auf und sie konnte beobachten, wie sie sich an der Decke der Bibliothek ausbreiteten. Dann hörte sie ein Stampfen , das aus der Richtung des Ganges kam, durch den sie gekommen waren. Dort war der Nelvaaner, noch immer nachtragend wegen seinen Armen und auf Krawall gebürstet. Das Stampfen und um sich schlagen der Kreatur gab der bereit instabilen Einrichtung den Rest. Zuerst stürzte der Tunnel ein, dann folgte die Decke der Bibliothek. Marlis sprang auf, weil sie zu Niphira wollte, die immernoch unter dem Bücherregalen lag, aber herunterfallenden Gesteinsbrocken zwangen sie zurück und Marlis stolperte ganz an den Rand der Höhle in der Hoffnung, dass sie nicht getroffen wurde und Niphira überlebte.

Bastion-Sithtempel-Katakomben- Trümmerfeld der versteckten Bibliothek- mit Niphira- der Nelvaaner erschlagen von der eigenen Wut.
 
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Bastion / Friedhof / Familiengrab der Kaths / Sane, Baron Dorian von Kath, zahlreiche Gäste

Zwei Wochen später stand Sane am Grab seiner Mutter. Die Zeremonie war bereits vorbei und zusammen mit seinem Vater nahm er von zahlreichen Unbekannten die Beileidsbekundungen entgegen.

"Mein Beileid, Dorian. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, was du gerade durchmachen musst. Ist das euer Sohn?"

"Danke, Borellis. Ja, das ist Sane."

Der schlanke Mann hatte lange Haare, die er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Mit einem prüfenden Blick musterte er Sane, bevor er ihm die Hand gab.

"Dorian hat mir nie erzählt, dass er einen Sohn hat. Schade, dass wir uns erst jetzt kennenlernen - und dann noch zu diesen traurigen Umständen. Ich bin Borellis Varrokaris. Ich leite die imperiale Gebäudeverwaltung hier auf Bastion. Mein Beileid für Euren Verlust."

"Sane von Kath. Vater plaudert eben nicht so gerne aus dem Nähkästchen. Ich war lange weg für mein Medizinstudium, bereiste dafür das Outer Rim."

"Ein Arzt! Ausgezeichnet! Es ist immer praktisch, einen Arzt in der Familie zu haben, Dorian. Du musst sicher stolz sein. Und er hat die Augen von Thalina, nicht wahr?"

Sane warf seinem Vater einen Blick zu, doch der verzog keine Miene. Sie hatten in den vergangenen zwei Wochen das Thema rund um Sanes Flucht von Bastion nur einmal kurz angesprochen. Er war sich sicher, dass Vater seine Geschichte rund um das Krankenhaus von Svivren überprüft und bestätigt bekommen hatte. Schwerer würde es jedoch werden, wenn sein Vater sich dazu entschloss, tiefer zu graben.

"Sehr sogar. Doch jetzt geht es darum, die Familiengeschäfte fortzuführen. Thalina hat ihm ihren Anteil überschrieben."

Es stimmte und vermutlich war Vater davon genauso überrumpelt worden wie Sane. Seine Mutter hatte ihm ihre Hälfte am Anwesen, den Ländereien und den Geschäften der Kaths vererbt.

"Das muss hart für Euch sein. Aber macht Euch keine Sorgen, mit Eurem Vater habt ihr einen ausgezeichneten Lehrer und wenn Fragen rund um die Immobilienverwaltung aufkommen, könnt Ihr Euch auch gerne jederzeit an mich wenden."

Sane deutete eine Verbeugung an.

"Das ist sehr großzügig, Herr Varrokaris, vielen Dank."

Sie verabschiedeten sich und der nächste trat an die beiden Männer heran.

Bastion / Friedhof / Familiengrab der Kaths / Sane, Baron Dorian von Kath, zahlreiche Gäste
 
Bastion - Sithtempel - Katakomben - Versteckte Bibliothek - Niphira und Marlis, ??? (Nelvaanianer)



Wie durch einen Schleier lief vor Niphiras innerem Auge die letzten Stunden ab. Wie sie sich selbst in eine Situation gebracht hat, die nicht nur ihr Leben, sondern auch jenes ihrer Schülerin in solch eine große Gefahr gebracht hatte. Dieses hundeartige Wesen war nicht nur größer, sondern auch stärker als das, was die Sith erwartet hatte. Hoffentlich konnte Marlis fliehen. Irgendetwas sagte Niphira, dass nicht nur das verlorene Körperteil ein Problem wäre. Sie würde wohl nicht mehr so lange durchhalten. Doch durch all die Bilder drang die Stimme ihrer Schülerin. Sie legte sich mit dem Vieh an? Sie sollte doch weglaufen! Ganz weit weg! Noch immer zu benommen um sich zu bewegen war die Sith dazu verdammt, dass sie hörte was passierte. Ein Schrei. Ein Machtschrei? Marlis? Nein. Der Nelvaaner. Sie musste sich bewegen. Schnell! Doch ihr Körper wollte nicht mehr. Er versagte ihr den Dienst, wenn sie es so versuchte. Wenn also ihre Muskulatur nicht reichte, dann musste sie es anders versuchen. Sie durfte nicht länger ihre Energie für das Unterdrücken ihrer Aura verschwenden. Mit Hilfe der Macht, welche sie nutzte, um sich selbst zu stärken. Langsam richtete sich die Sith auf und bemerkte, dass die Bibliothek nicht mehr lange stehen würde.

Unter großer Mühe stand Niphira auf und ihre Silhouette musste mehr einem Zombie, als einem normalen Lebewesen gleichen. Mit der Macht zog sie erst ihr Schwert zu sich, ehe sie Marlis mit der Macht in den Gang schleuderte. Sie schrie vor Schmerzen, doch wenigstens musste sie Marlis beschützen! Die ersten Brocken fielen und man konnte Niphiras komplette Aura spüren. Vor allem aber auch, dass sie sehr stark aus der dunklen Seite schöpfte, um überhaupt neben der Steuerung ihres Körpers noch andere Fähigkeiten zu nutzen. Und auch wenn es nur Grundlagen waren, so erreichte ihr Körper ihre Grenzen. Immer wieder musste sie Felsen mit dem Schwert blocken. Sie starrte den Nelvaaner an, der gerade nur noch Augen für Marlis hatte. Eigentlich wollte die Sith den Köter ablenken, doch selbst das Sprechen war gerade nicht möglich und es wäre ohnehin Zeitverschwendung. Daher riss sie regelrecht das Vieh in ihre Richtung und damit von Marlis weg. Was folgte war ein schneller Schnitt und der Nelvaaner war auf Höhe seines Bauches halbiert. Das wars. Das Ding war Geschichte. Um Niphira herum fielen immer mehr Felsen runter. Ihre Augen suchten jene von Marlis und als ihre Blicke sich trafen, lächelte die Sith. Ihre Liebe… Diese Frau hat ihr beigebracht zu lieben und wieder mehr zu sich selbst zurückzuführen. Einfach durch die Trümmer zu laufen war dumm und ihr Schwert nicht optimal mit einer Hand zu führen, genauso wenig um Felsen zu spalten oder? Auf der anderen Seite hatte sie keine andere Wahl. Sie musste überleben! Irgendwie! Die Erschöpfung forderte ihren Tribut. Kurz unaufmerksam und ihr Bein sackte langsam weg. Sie musste doch nur…

Alles, was ihr an Kraft noch blieb, steckte die Sith in ihren Körper und rannte los. Sie lief so schnell sie konnte. Immer wieder musste sie Felsen ausweichen, welche größer und größer wurden, was auch zu immer schlimmeren Hindernissen führte. Kurz vor dem Gang konnte die Sith einen Felsen erkennen, der, sollte er fallen, den Weg nach draußen blockieren und diese Bibliothek zu ihrem Grab machen würde. Instinktiv schlug sie mit aller Kraft, welche ihr noch blieb nach ebendiesem und purzelte in den Gang und Marlis vor die Füße. Die Sith selbst hustete und musste sich erst einmal orientieren, ob sie es geschafft hatte. Kurz sammeln. Einfach sammeln. Wieder ein Husten, welcher von ein wenig Blut begleitet wurde.

“Lass… uns… Urlaub…”


Weiter kam sie nicht. Ihre Stimme versagte. Ihr Blick wanderte zu dem Amulett in Marlis Hand und dann zu ihrer Freundin.

“Ich brauche Urlaub…”

Krächzte ihre Stimme mehr, als dass sie es aussprach. Langsam kroch die Sith zur nächsten Wand und mahnte sich dazu, sich noch einmal zusammen zu reißen.

“...Müssen… hier raus…”

Es würde die Hölle werden. Auch die Schmerzen würden die Sith stetig daran erinnern, nicht zusammenzubrechen. Dazu würde sie wohl nicht mehr lange in der Lage sein, sich auch nur vor den Einflüssen der dunklen Seite hier abzuschirmen. Stöhnend kämpfte sich also Niphira auf ihre Beine und legte ihre Waffe auf der Schulter ab. Durch ihren Kopf schoss nur ein Wort. ‘KRANKENSTATION’. Wie im Trance humpelte sie voran. Am Ausgang der Katakomben. Der zweite Gang rechts, die erste Tür links. Ihr Arm schmerzte. Ihr Rücken, ihr Kopf. Einfach alles schmerzte. Der zweite Gang rechts, die erste Tür links. Wie ein Mantra in ihrem Kopf. Alles bei ihr lief auf Autopilot. Benommen trat die Sith mit Marlis im Schlepptau, welche sie nicht einmal mehr wahrzunehmen schien aus den Katakomben heraus. Der zweite Gang rechts, die erste Tür links. Die Jünger, welche gerade in dem Gang standen, starrten die Sith an. Die einen voller Ehrfurcht, die anderen voller Angst. Gerade weil sie nun anfing leise ihr Mantra zu flüstern.

“...der zweite Gang rechts, die erste Tür links…”

So bog sie in den besagten Gang ab und trat durch die Türe. Sie stand mitten in einer gut ausgestatteten Krankenstation. Mehrere Wesen huschten umher. Als wäre das Notfallsystem, welches sie noch hatte so weit gehen lassen, fertig mit seiner Arbeit, kippte die Sith um und verlor das Bewusstsein. Kurz darauf legte sich eine unangenehme Stille über den Raum. Man war geschockt wegen des Zustands der Sith, jedoch wurde schnell eine Trage organisiert. Man hievte Niphira auf diese und transportierte sie schnell in einen Untersuchungsraum. Ein Jünger, der vermutlich einen Platz als Schüler erhoffte, wenn er alles richtig machte, schleppte sogar das Schwert der Sith hinter dieser her. Währenddessen kam ein etwa zwei Meter hoher
Frenk auf Marlis zu. Mit seinen blauen Augen schaute der Grünhäutige die Schülerin skeptisch an.

“Wisst Ihr, was mit dieser Frau passiert ist? Jede Information, die wir bekommen… hilft uns.”

Im Untersuchungsraum versorgte man die Wunden Niphiras. Man versuchte eindeutig dafür zu sorgen, dass die Frau möglichst gut versorgt wurde.




Bastion - Sithtempel - Domände der Lernenden - Krankenstation - Niphira mit Ärzten im Untersuchungsraum, Marlis am Eingang der Station mit Frenkpfleger
 
Bastion-Sith-Tempel- Katakomben-versteckte Bibliothek- mit Niphira und dem Nelvaaner

Wie sie es hasste, wenn Befürchtungen wahr wurden. Manche nannten sie deswegen schon oft Pessimistin, aber hier hatten sie es doch schon wieder. Noch während Marlis sich an den Rand der Bibliothek presste um so den grösseren Brocken zu entgehen, die durch die Aktion des Nelvaaners von der Decke stürzten, veränderte sich die Atmosphäre im Raum. Ihr Blick huschte zu der Stelle, an der Niphira eigentlich halb unter dem Regal gelegen hatte. Sie stand! Zwar nicht aufrecht, aber sie stand! Und nicht nur sie! Auch der Nelvaaner stand. Und nicht nur das: Er bewegte sich auf sie zu mit dem unübersehbaren Vorhaben, sie hier zu erschlagen. Grössere Brocken fielen und auf einmal verlor Marlis erneut den Boden unter den Füssen und kam recht unsanft im Gang hinter dem Nelvaaner auf. Sie schlug sich mehr als nur ein Knie auf an den Trümmern, die dort bereits lagen, aber das war gerade Nebensache. Die ganze Gegend bebte unter den grösseren Trümmern, die jetzt zu Boden fielen und Niphira war immernoch da drin. Panisch wandte sie sich um und starrte in die Bibliothek zurück, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Oberkörper des Köters seitlich von der Hüfte weg rutschte , ehe die übriggebliebenen Beine zusammensackten. Dahinter stand Niphira mit ihrem überdimensionierten Schwert und ...lächelte.

"NIPHIRA, DU MUSST DA RAUS!!!!"

schrie Marlis , deren Herz lauter schlug als die Trümmer um sie herum. Als hätte sie sie gehört, lief die Sith tatsächlich los und fing sogar an zu rennen, was Marlis mit diesem Prügel von Schwert schon niemals hinbekommen hätte. Wie in Zeitlupe konnte Marlis nur zusehen, wie ihre Meisterin auf sie zu rannte und den Trümmern auswich. Direkt vor dem Eingang stürzte ein riesiger Felsen runter und Marlis streckte ihre Hand aus, als könnte sie damit irgendwas aufhalten. Doch Niphira erschlug ihn. Mit einer Hand! Mit dem Schwert! Und stürzte dann vor ihr zu Boden. Marlis machte sich sofort daran, Niphira umzudrehen. Sie lebte. Sie hustete zwar, aber sie lebte. Dann sah Marlis, dass Blut beim Auswurf dabei war. Und nicht wenig. Niphira sprach, aber Marlis hörte es nur gedämpft. Die Sith wollte Urlaub machen. Marlis lächelte.

"Alles, was du willst. Wo möchtest du denn hin?"


Fragte sie in den Versuch, den Verstand ihrer Meisterin beschäftigt zu halten, damit sie nicht hier ohnmächtig wurde. Niphira lief offensichtlich nur noch auf Notstrom. Ihre Stimme war kaum noch zu hören und Marlis las mehr von ihren Lippen, als das sie sie tatsächlich hörte. Raus? Gute Idee! Die Sith kämpfte sich auf die Beine zurück, während sie sich den Arm ihrer Meisterin schnappte.Dann begannen sie den Rückweg. Marlis ging auf die Seite mit dem unverletzten Arm und legte ihn sich um die Schultern, während sie ihren eigenen Arm um Niphiras Mitte legte. So gut sie konnte, half sie ihr. Niphira hielt sich mit der Richtungsangabe bei Bewusstsein, bis sie die Krankenstation erreichten. Kaum hatten sie sich aber durch die Tür geschleppt, rutschte Niphiras Körper neben ihr zu Boden und die Sith war bewusstlos. Erneut flutete Panik Marlis und sie schrie.

"Helft ihr! Sie ist schwer verletzt! Bitte!"

Dann kam Bewegung in die Sache. Man lud Niphira auf eine Trage und schob sie in einen abgetrennten Bereich. Marlis legte noch schnell den Arm ihrer Freundin dazu und sah ihr nach, bis die Türen sich schlossen. Erst jetzt begann sie zu zittern und ihr Atmen ging unnatürlich schnell. Dann trat ein grüner Frenk auf sie zu und fragte, was passiert seie. Marlis starrte ihn an als könne sie kaum glauben, dass er das NICHT wusste. Hektisch erzählte sie ihm von dem Nelvaaner, der ihr den Arm abgetrennt, ihr den Griff seiner Riesenaxt in den Bauch gerammt und sie damit in die Regale geschleudert hatte, die dann auf sie drauf gefallen war. Marlis erzählte davon, dass sie ihren abgetrennten Arm so rasch wie möglich in ihre Jacke gewickelt hatte, damit nicht noch mehr Staub und Dreck dran kam und wie Niphira am Schluss Blut gehustet hatte, was auf innere Verletzungen hindeutete. Es wäre ein Wunder, wenn sie keine hätte.

"Bitte, helft ihr!"

Flehte sie den Frenk an und jetzt liefen ungehemmt Tränen über ihre Wangen und hinterliessen Spuren in den Staub, der sich auf ihr Gesicht gelegt hatte. Sie bemerkte sie nicht. Ihr Herz schlug immernoch dröhnend laut und die Angst um ihre Freundin war deutlich in ihren Augen zu sehen. Was stand dieser Typ da noch so rum? Ungeduldig huschte ihr Blick zwischen dem Frenk und der Tür zum Untersuchungsraum hin und her.

"Ich flehe euch an. Helft ihr!"

Es war ihr egal, dass man sowas in einem Sith-Tempel vielleicht nicht sagen sollte. Ihr war im Moment nichtmal mehr bewusst, wo sie sich befand und das sie ohne Niphira hier vielleicht wieder in grösster Gefahr schwebte. Sie wollte jetzt nur hören, dass es ihrer Freundin wieder gut gehen würde und sie in ein paar Wochen mit ihr in den Urlaub würde gehen können.

Bastion-Sith-Tempel- Domäne der Lernenden- Krankenstation- Niphira mit Ärzten im Untersuchungsraum- Marlis am Eingang mit dem Frenk
 
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Bastion - Sithtempel - Domände der Lernenden - Krankenstation - Niphira mit Ärzten im Untersuchungsraum, Marlis am Eingang der Station mit Frenkpfleger



Die Sith hatte nichts mehr mitbekommen. Soviel war klar. Sie musste ihr Leben quasi geopfert haben, als sie ihre nichtsnutzige Schülerin gerettet hatte. Sie waren wohl schwach. Sehr schwach. Der Frenk schaute Marlis an. Er wirkte regelrecht angewidert. Sie war schwach. So schwach. Er hatte hier schon so lange gearbeitet. Er rollte schon beim ersten Flehen um Hilfe mit seinen Augen. Als die Frau nicht aufhörte zu jammern. Daher räusperte sich der Ferek und starrte Marlis in die Augen.

“Reiß dich zusammen! Oder willst du Schande über deine Meisterin bringen?”

Er ging leicht in die Hocke.

“Wir kümmern uns um sie. Verstehst du? Das hier ist eine Krankenstation! Die Wesen hier wissen, was sie tun.”

Der Frenk richtete sich wieder auf und schaute dann interessiert auf den Gegenstand, den Marlis in ihrer Hand hatte. Ein diabolisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er selbst war von dem Zirkel der Hexer hier platziert worden. In der Tat war er sogar ein wenig überrascht, dass die Schülerin genau dieses Amulett in ihrer Hand hielt. In diesem Moment lächelte er finster, doch wurde er von seinem Tun abgelenkt. Ein Wesen kam aus dem Raum, in den man Niphira vorher rein gebracht hatte. Man schaute kurz zu Marlis und dann holte man den Frenk zu sich. Dieser schnaubte nur ein knappes;

“Du wartest hier!”

ehe er in dem Operationsraum trat. Die Sith war in der Tat Darth Makhaira. Die Lage war augenscheinlich Ernst. Nicht nur war sie schwer verletzt worden, sondern auch noch vergiftet. Die Verletzungen heilen deutlich langsamer dadurch und mit Glück würde diese Frau vielleicht noch einen Tag haben. Mit einem Blick zur Seite trat der Frenk an das Schwert der Sith. Schlicht, aber zu groß für seinen Geschmack. Er griff nach der Waffe und hob sie an, nur um sie sofort wieder abzustellen. Er schaute die bewusstlose Frau an. Wie konnte man so erschöpft, mit einem abgetrennten Arm so eine Waffe führen, geschweige denn… Jetzt machte vieles Sinn. Die Extinktoren warben um sie. Laut ihrer Personalakte war diese Frau mit einer geringen Verbindung mit der Macht gesegnet, doch ihre Kampfkünste suchten gerade gemessen an ihrem Rang ihres Gleichen. Mit der Anweisung, die Sith so lange und stabil wie möglich am Leben zu erhalten, verließ der Frenk den Raum. Er stürmte schon fast an Marlis vorbei auf den Gang vor der Station und stellte sich an eine ruhige Ecke. Sein Zirkel musste davon erfahren. Sofort!

Er kontaktierte seine Vorgesetzten, genauso aber auch den Zirkel der Extinktoren. Er setzte alles in Bewegung für ein Geschäft. Ein Angebot, welches die Sith nicht würde Ausschlagen können. Er wartet bis man ihm ein Holochron brachte. Es wäre die Basis für alles Weitere.

Kaum, dass der Frenk die Krankenstation wieder betrat, wurde die Liege mit Niphira in einen anderen Raum gefahren, wo andere Wesen lagen, die verletzt waren oder gerade aus einer Narkose aufwachen. Die Sith wurde in eine Ecke weiter hinten bewegt. Sie hatte lediglich ein einziges Bett in der Nähe belegt, in welchem eine junge Frau im Koma lag. Ärzte standen dort und seufzen.

“...immer noch keine Hirnaktivität?”

ein resigniertes Kopfschütteln. Ein Zwillingspärchen saß an eben jenem Bett mit der Komapatientin und redeten mit ihrer großen Schwester. Der Frenk stand neben der operierten Sith. Es bildete sich langsam ein Plan. Hinterlistig, genial und dazu noch schön sadistisch. Es brauchte nicht lange und die Sith bemerkte den Frenk. Es war das erste Gesicht, welches sie erblickte. Nicht Marlis, welche draußen warten musste.

“Ich habe ein Geschäft für Euch, Darth Makhaira. Die Extinktoren wünschen Euch in Ihren Reihen und wir wollen das Amulett, welches Eure Schülerin gerade besitzt.”

Niphira schaute das Wesen an. Das klang alles noch nicht wie ein Geschäft und wahrscheinlich war ihre Benommenheit wohl ein Mittel zu Zweck, dass der Frenk bekam was er wollte.

“Leider werdet Ihr wohl den kommenden Sonnenaufgang unter den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr erleben.”

Ein leises Knurren entwich der Kehle, ehe sie ein raues;

“Wollt Ihr mich nun töten oder wie?”

hervorbrachte. Der Frenk lachte freudlos und hielt ihr ein Holocron hin, welches wohl schon sehr alt war.

“Ihr bekommt von mir eine Chance zu überleben. Dafür bekomme ich dieses Amulett. Damit sind auch Eure Schulden beim Zirkel der Hexer getilgt. Ihr werdet einen anderen Körper brauchen und Ich werde ihn organisieren, keine Sorge. Es wäre doch schade, wenn jemand von Eurem Format so jämmerlich verendet.”

Niphira begriff nicht wirklich, worum es ging. Doch wenn sie wirklich nicht mehr lange leben würde, dann… Sie würde Marlis zurücklassen. Norag, Lilya… sie alle… Niphira hätte nicht einmal Zeit sich zu verabschieden. Sie musste doch ihre Schülerin noch fertig ausbilden! Sie wollte noch mehr von Marlis erfahren! Sie wollte noch nicht… Um jeden Preis! Niphira wollte um jeden Preis weiterleben. Sie streckte die Hand nach dem Holocron aus und hustete dabei. Wieder floss Blut dabei aus ihrem Munde.

“Ich sehe, wir sind im Geschäft!”

Der Frenk grinste breit, als Niphira auf seine Worte mit einem leichten Nicken antwortete. Kurz darauf ging der Frenk auf die beiden Zwillinge am Bett der Komapatientin zu. Er zeigte lachend auf die erschöpfte Sith wodurch auch sie hämisch lachten. Die Sith wurde misstrauisch und ihr Gesicht zeigte genau dies, als der Frenk zurückkam. Er schmunzelte ein wenig und ließ der Sith einen Rollstuhl kommen.


“Keine Sorge. Es läuft alles nach Plan.”

Wenig später wurde Niphira in den Rollstuhl gesetzt. Sie war noch blasser als sonst. Dazu erschienen leichte Äderchen im Stirn Bereich und die Blutunterlaufenen Augen ließen die Sith nur noch kränklicher aussehen. Sie hatte Schmerzen, als sie sich bewegte und die Atmung selbst war angestrengt.

“Wir haben nur wenige Stunden, um Euch vorzubereiten. Wir haben nur eine Chance.”

Der Frenk klang ernst. Sie hatten einen Deal und dieser führte dazu, dass Niphira mit der verbliebenen Hand das Holochron fest umklammerte. Es hing ihr Leben davon ab. Sie hatte sich mit dem Frenk darauf einigen können, dass er das Amulett bekam, sollten sie Erfolg haben. Er hatte eingewilligt. Für ihn war bereits klar, dass er sowieso an das gute Stück heran kam.

Bei Marlis war ein Junge aufgetaucht. Augenringe, etwas abgemagert und eindeutig übernächtigt. Es war der gleiche Junge, der auch das Schwert hinter Niphira her getragen hatte. Er schaute die Schülerin an und lächelte Matt.

“Ihr müsst ein enges Band mit Eurer Herrin geknüpft haben… Ich wünschte ich könnte gerade mehr für Euch tun… Braucht Ihr etwas?”

In diesem Moment wurde Niphira in dem Rollstuhl heraus gefahren. Der Frenk begleitete sie. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet. Sie wollte noch etwas zu Marlis sagen, doch kam der Frenk ihr zuvor.

“Wir haben dafür keine Zeit! Wir müssen Euch vorbereiten!”

So blieb es bei einem aufmunternden Blick der Sith zu ihrer Schülerin. Der Jünger fragte den Frenk, was los sei, wurde mit einem knappen Satz abgewimmelt. So kam er zu Marlis zurück und lächelte verlegen.

“Scheinbar… ist die Lage so ernst, dass man Darth Makhaira nicht einmal ein paar Sekunden Zeit einräumt.”

Der Jünger schüttelte mit seinem Kopf und seufzte in einer Art, die eher so wirkte, als würde er seine Entscheidung, in diesem Tempel zu arbeiten, nicht zum ersten Mal überdenken. Er hielt dann Marlis aber eine Hand hin und lächelte warm.

“Ich bin-”

Nun kamen auch die Zwillinge heraus. Sie gackerten, als hätten sie gerade einen schlechten Witz gehört, den nur sie lustig fanden. Als sie an Marlis und dem Jünger vorbei kamen konnte man einen Teil von dem hören, was sie so lustig fanden.

“...dieses widerliche Alien hat es wirklich geschafft! Er hat diese dumme Sith wirklich dazu gebracht, ein Ritual durchzuführen, bei dem sie dafür stirbt, dass unsere Schwester wieder zurückkommt! Man muss die dumm sein!”

Beide lachten laut auf und verließen die Krankenstation. Der Junge schnaubte und schaute zu Marlis.

“Ich kann die nicht Leiden. Können die Macht nicht nutzen, fühlen sich aber wegen ihrem Dad und ihrer talentierten Schwester ach so elitär. Dabei hat das Talent nur zu einem Gehirn geführt, dass nur noch Brei ist.
Ach ja… bevor ich es vergesse… Mein Name ist Deru. Und wer bist du?”

Derweil wurde Niphira in den Bereich des Zirkels der Hexer gefahren. Wie sich herausstellte, musste sie in den verbliebenen Stunden eine Technik lernen, die der Frenk als Essenztransfer bezeichnete. Die Chancen der Sith zu überleben waren gering. Sie würde die Technik nur lernen können, jedoch nicht beherrschen und das wiederum bei einer Technik, bei der es keine zweiten Versuche gab. Das Training war hart. Die Grundübungen wurden regelrecht in die Sith herein geprügelt. Stunden. Stunden, in denen Niphira mit jeder Sekunde schwächer wurde. Lediglich kurz konnte sie eine Nachricht an Marlis schreiben. Es waren nur drei Worte.

*Ich liebe dich*

Dann ging es weiter. Üben, üben, üben. Ohne Unterlass, ohne Pause. Es war der Versuch, die Chance auf ein Überleben wenigstens minimal zu vergrößern. Entweder sie hatte Erfolg, oder sie würde verschwinden. Nichts sein. Nicht einmal die Chance darauf, irgendwie eins mit der Macht zu werden, würde in irgendeiner Weise übrig bleiben. Es gab nur diese eine Möglichkeit. Daher setzte Niphira alles auf eine Karte. Für Marlis, für sich, für sie beide! Es durfte nicht hier und vor allem auch nicht so enden.



Bastion - Sithtempel - Räumlichkeiten der Zirkel der Hexer - Niphira mit Zirkel Anhängern, Marlis in der Krankenstation mit Deru (NPC)
 
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Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra

Die grölende Menge über ihnen hatte ihren Spaß am jämmerlichen Anblick der Jedi und das sorgte für ein Gefühl der tiefen Zufriedenheit im dunklen Herzen des Abyssins. Die tagelange Arbeit hatte sich offensichtlich gelohnt, Lady Lanesras Abweichen vom Plan war daher praktisch vergeben und beinahe vergessen. Und dann passierte etwas unerwartetes. Der weibliche Jedi stand auf und hielt eine flammende Rede voller Trotz gegenüber ihrem Schicksal. Die Menge oben verstummte im Angesicht des Gefühlsausbruches und das Spektakel zauberte ein Lächeln auf Lord Kirains Gesicht. Seine Saat begann offensichtlich zu gedeihen und musste nun zur Blüte herangezogen werden. Mit einem Kontrollelement am Handgelenk aktivierte er ein schützendes Kraftfeld vor den geöffneten Sichtlöchern, es schadete nicht, vorsichtig zu sein. Anschließend betrat er Kestrels Zelle mit einem betont langsamen Klatschen, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen.

„Gut...sehr gut. Die Jedi haben sie gelehrt, dass es keine Gefühle geben soll. Einzig Frieden. Und doch hat sie hier gelernt, dass der Frieden nichts als eine Lüge ist. Wir alle hier haben ihre leidenschaftliche Rede gehört und sind nun sicher. Ihr Hass, ihre Leidenschaft auf der Zunge hat ihr neue Stärke gegeben, die sie noch vor einer Stunde nicht gehabt hat, als sie friedlich wie ein jämmerlicher Haufen in ihrer Zelle auf dem Boden gekauert hat.“

Während Lord Kirain diese Worte sprach und über den Kodex der Jedi und Sith dozierte, hatte Lady Lanesra ihren Weg nach unten gefunden.

„Sie hat sich gar wunderbar entwickelt und viel schneller als es zu erwarten gewesen wäre. Wir könnten stolzer nicht sein auf ihren Fortschritt und ich spreche aus, was alle hier denken. Sie ist bereit für den nächsten Schritt!“

Mit diesen Worten löste Lord Kirain sein Lichtschwert von seinem Gürtel und warf es Kestrel vor die Füße. Damit würde sie sich problemlos ihrer Fesseln entledigen können.

„Also bitte, überzeuge sie uns alle von ihrer neu gewonnenen Stärke. Ich bin mir sicher, sie wird nicht enttäuschen!“

Und damit verließ der Abyssin wieder Kestrels Zelle, um Platz für Lady Lanesra zu machen, an die er sich mit leisem Ton als nächstes wendete.

„Es ist Zeit. Sie hat freie Hand mit der Jedi, natürlich im vernünftigen Rahmen. Reize sie die Jedi, erwecke sie mehr von ihrem gerechten Zorn. Verführe sie sie weiter zur dunklen Seite der Macht hin!“

Dann hob er mahnend einen Finger mit einem strengen Blick.

„Doch verletze sie die Jedi nicht allzu sehr, wir wollen sie lehren, nicht sie töten.“

Und damit war unverhofft die Bühne für Lady Lanesras Bestrafung geebnet. Sollte sie im Zweikampf mit Kestrel versagen, so würde sie es vor den Augen unzähliger wichtiger Personen im Imperium tun. Sei es nun auf dem politischen und gesellschaftlichen Parkett oder im Sithorden selbst. Der Tag lief wirklich gut und Lady Lanesras Ableben würde ihn nur versüßen. Natürlich rechnete er nicht wirklich mit ihrem vollständigen Versagen, aber der Gedanke zauberte doch ein grausames Lächeln auf das Gesicht des Abyssins.

Er selbst jedoch musste sich jetzt erst einmal um den
Nautolaner kümmern. Sein Kontrollgerät hatte ihm schon vor Minuten warnende Nachrichten geschickt und jetzt sah er, dass Q'Tahem einfach vornüber gekippt war und mehr bewusstlos als bei Bewusstsein zu sein schien. Er befahl einem Medidroiden, sich um den Todkranken zu kümmern. Ein verabreichter Medikamentencocktail würde dafür sorgen, dass der Nautolaner so bald nicht sterben würde. Die Infektion, die er Lady Lanesra zu verdanken hatte, würde nicht Q'Tahems Ende sein. Zugegeben, die Brandwunden, die er nun aufwies, gingen wahrscheinlich auf Lord Kirains Konto. Bei dem Medikamentencocktail beließ es Lord Kirain für den Moment. Gespannt beobachtete er vom Gang aus, was in Kestrels Zelle nun geschah. Er war neugierig darauf, wie es weiterging und natürlich würde er auch eingreifen müssen, sofern die Situation außer Kontrolle geriet. Da war momentan für eine gezieltere Behandlung des Nautolaners einfach keine Zeit.

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Bastion- Sith-Tempel- Domäne der Lernenden- Krankenstation-Niphira im Untersuchungsraum- Marlis mit dem Frenk draussen

Marlis war halb irre vor Sorge. So gesehen passte sie gerade super in den Sith-Orden. Allerdings stellte sie nur wenig später fest, dass dem doch nicht so war. Es gab hier Leute, die wesentlich gestörter waren als sie selbst. Der Frenk zum Beispiel. Er herrschte sie an, sich zusammen zu reissen und Marlis sah ihn überrascht an. Als er sie dann fragte, ob sie Schande über ihre Meisterin bringen wolle, wich die Überraschung einem Gesichtsausdruck, der den Eindruck erweckte als hätte sie gerade erst erkannt, dass ihr Gegenüber eine geistige Behinderung hatte.

«Du hast dich in das Verhältnis zwischen meiner Meisterin und mir garnicht einzumischen!»

keifte sie zurück, weil ihr der Frenk jetzt zu tiefst unsympathisch wurde. Aber da konnte er sich in eine lange Reihe anderer Ordenskollegen einreihen. Der Frenk klärte sie dann auf, dass das hier eine Krankenstation war und Marlis verschränkte trotzig die Arme und verkniff sich die statistische Aussage, das 37% aller Wesen, die je eine Krankenstation betraten, diese nicht mehr verliessen. Aber zu ihrer eigenen Sicherheit erlaubte sie sich nichtmal, an den möglichen Zusammenhang zwischen dieser Auswertung und Niphira zu denken. Schliesslich drehte der Frenk ab und wies sie noch an, dort zu warten. Marlis starrte ihm finster nach. Sie war doch kein Hund! Aber wo sollte sie hin? Sie wollte rein stürmen zu Niphira und alles platt machen, was ihr in den Weg trat. Aber das wäre weder in der Situation hilfreich noch war die Aussicht auf Erfolg besonders hoch. Unruhig begann Marlis hin und her zu laufen und spielte mit dem Stein in ihrer Tasche, den Niphira ihr gegeben hatte. Ja, sie trug ihn immernoch mit sich herum.
Plötzlich kam dieser Junge zu ihr, der Niphira ihr Schwert hinterher geschleppt hatte. Jetzt aus der Nähe war es ein Wunder, dass er das Ding überhaupt hatte heben können. Er sah ungesund aus. Seine Worte schmerzten, auch wenn sie nett gemeint waren. Jedes davon war ein Messer in ihr Herz und eine Flamme, die ihre Sorge um ihre Freundin erneut entfachte. Er fragte sie, ob sie etwas bräuchte. Jede Menge! Eine Möglichkeit, Niphira sicher in ein anständiges Med-Center zu verfrachten, weil das Gefühl, welches sie hier überkam, war erdrückend schwer und liess sie kaum atmen. Ein orbitales Bombardement, dass diese Mauern in Schutt und Asche legte wäre ihr zweiter Wunsch, aber auch das ging nicht. Darum schüttelte sie nur den Kopf.

Im nächsten Moment ging die Tür auf und Niphira wurde in einem Schwebestuhl aus dem Untersuchungszimmer geschoben. Zum Glück schien sie wieder ansprechbar zu sein und Marlis wäre fast zu ihr gerannt. Doch wieder kam ihr der Frenk in die Quere und Marlis fielen sehr viele unschöne Dinge ein, die sie mit ihm machen wollte. Aber so viel Zeit liess er ihnen nicht. So traf Niphiras tapferer, hoffnungsvoller Blick auf Marlis' , welcher voller Sorge war, ehe die Sorge Entschlossenheit wich. Niphira war stark, also musste sie es auch sein. Rasch nickte Marlis ihrer Freundin zu, ehe man sie in einen anderen Raum schob.Kaum war das geschehen erklärte der Junge, dass die Lage wohl sehr ernst war, wenn man Niphira nicht mal ein paar Sekunden einräumte. Das brachte Marlis' sorgevollen Blick zurück und sie sah den Jungen kurz an, der ihr dann eine Hand hinstreckte und sich vorstellen wollte. Doch sie kamen nicht zu diesem Ritual, weil zwei dunkelhaarige Mädchen aus dem Untersuchungszimmer kamen und kicherten, als hätten sie irgendwas angestellt. Als sie an ihnen vorbei gingen, sprachen sie über irgendeinen Alien und eine dumme Sith, die sich auf irgendwas eingelassen hatte, dass sie umbringen würde. Erneut spürte Marlis, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die beiden Vögel Niphira meinten. Und wenn sie wirklich so über ihre Meisterin sprachen….Marlis sah hinter ihnen her und prägte sich ihre Gesichter ein. Oh, sobald sie wusste, dass Niphira über den Berg war, würde sie die beiden mal besuchen und was klar stellen. Niphira war stärker als alle, die hier waren!

Blöderweise- oder zum Glück- lenkte der Junge sie wieder ab und erklärte, dass er die beiden nicht mochte. Oh, es gab so einige, die sie hier nicht mochte. Aber da der Junge ähnlich zu denken schien wie sie, gewann er ein paar Sympathie-Punkte bei ihr. Er erklärte, dass die beiden die Macht nicht nutzen konnten, sich aber quasi im Licht ihrer Angehörigen sonnten. Auch wenn ihre Schwester wohl irgendwie Schaden genommen hatte. Marlis sah den Jungen an, der sich nun endlich als Deru vorstellte und sie nach ihrer Identität fragte. Sie haderte etwas. Eigentlich war ihr jetzt garnicht nach Smalltalk zu mute. Eher nach nervösem hin- und her laufen und ein paar Nasen brechen. Seit wann war sie so auf Kravall gebürstet? Seit ihre Freundin schwer verletzt worden war und sie nichts, aber auch garnichts tun konnte, um ihr zu helfen! Sich so nutz – und hilflos zu fühlen war furchtbar. Die Angst gabs als Sosse oben drüber und jemand hatte sich offensichtlich vorgenommen, sie in selbiger zu ertränken. Noch ein paar Sekunden starrte sie den Jungen an, der sie immernoch anlächelte, ehe sie sich daran erinnerte, wer sie war und woher sie kam. Sie seufzte.

«Ich bin Marlis.»

erklärte sie knapp und starrte weiter in die Richtung, in der Niphira verschwunden war. Als könne sie damit irgendwas beschwören ausser ihre eigene Sorge Sie seufzte noch einmal. Irgendwas musste sie tun, um sich abzulenken. Ihre Anspannung brachte sie an den Rand eines Amok-Laufs , dabei hatte sie selbst ein paar Blessuren bezogen. Nicht zuletzt, als Niphira sie in den Gang raus geschleudert hatte. Aber auch der Köter hatte ihr einige Andenken verpasst. Erneut sah sie den Jungen an. War es unverschämt, ihn zu fragen?….

«Deru, kannst du mir zeigen, wo hier alles ist? Ich denke, ich könnte auch ein oder zwei Pflaster und was zum sauber machen gebrauchen.»

Und ne Dusche, und frische Kleidung. Und ne Mütze voll Schlaf in Niphira's Armen. Aber das waren Dinge, die sie weit nach hinten schob. Bis Niphira wieder auf diese Art für sie verfügbar sein würde, würde es noch eine ganze Weile gehen. Und andersrum würde man sie hier nicht raus bekommen bevor sie Niphira nicht gesehen und sich vergewissert hatte, dass sie wieder gesund wurde. Und ab da würde sie die Pflege der Sith übernehmen! Sie würde keinem erlauben, sie auch nur zu waschen! Als First-Responder konnte sie Blutungen stillen und Wiederbeleben und all so Zeug. Aber auch die Grundlagen der Patientenpflege waren ihr geläufig und sie würde Niphiras persönliche Krankenpflegerin sein. Das wäre dieser sicher auch hundert mal lieber als jemand Fremdes, der vielleicht gar keine Zeit dafür hatte und alles nur halbherzig erledigte.

Bald waren ihren Wunden versorgt und sie hatte sogar eine Möglichkeit gefunden, sich Gesicht und Hände zu waschen, so dass sie nicht mehr ganz so wild aussah. Deru hatte ihr auch eine frische Robe gebracht. Damit war aber leider auch alles erstmal erledigt und Marlis verfiel in ihre alte Nervosität.Wieviel Zeit war vergangen? Vielleicht 2 oder 3 Stunden. Zeit, die gähnend langsam verging und in der Marlis doch alle paar Minuten auf ihr Chrono guckte, nur um festzustellen,dass kaum Zeit vergangen war. Ob man Niphira gerade chirurgisch versorgte? Doch dann piepte ihr Com mit einer Nachricht von ihr, die nur sehr kurz war, aber auch verriet, dass sie nicht im OP war. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen.

>>Ich dich auch. Ich warte auf dich.<<

schrieb Marlis zurück in der Hoffnung, dass es Niphiras Durchhaltevermögen stärken würde, wenn sie wusste, dass ihre Freundin hier stand und auf sie wartete. Nur zögernd steckte Marlis ihr Com wieder weg. Was machte man nur mit ihrer Freundin?

Bastion-Sith-Tempel-Domäne der Lernenden- Krankenstation- mit Deru- Niphira irgendwo ausser Sichtweite.
 
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Bastion - Sithtempel - Räumlichkeiten der Zirkel der Hexer - Niphira mit Zirkel Anhängern, Marlis in der Krankenstation mit Deru (NPC)



Das Training war hart und am Ende wurde Niphira nur geringe Chancen zugewiesen, in ihrem Tun erfolgreich zu sein. Sie wurde irgendwann in die Räumlichkeit eines Mitglieds des Zirkels der Hexer gebracht, wo sie sich noch einmal waschen durfte und auch saubere Kleidung bekam. Wobei diese Kleidung mehr an ein Nachthemd erinnerte. Es war kaum mehr als ein Hemd, das eine Leiche bei einer Beerdigung trug. Erst im Laufe des Trainings hatte sie verstanden, was ihr Plan war. Sie hatte sich die Haare noch einmal zurecht gemacht und musste bei ihrem eigenen Anblick im Spiegel akzeptieren, dass dieser Körper wahrscheinlich schon bald nicht mehr funktionieren würde. Sie würde sterben. Ohne diesen letzten Ausweg… Sie würde selbst bei ihrem Erfolg ein Leben beenden. Auf der anderen Seite war ihr bestätigt worden, dass das andere Wesen schon seit Tagen keine Gehirnaktivität mehr aufweist und dementsprechend ihr Versuch unter idealen Bedingungen stattfinden würde. Immer wieder musste sich die Sith setzen. Alleine das Atmen fiel ihr schwer. Erst jetzt betrachtete sie ihr Com noch einmal. Marlis wartete auf sie.

>>Danke. Ich werde hoffentlich bald wieder fit sein. Ich schicke dir den Ort, wo du auf mich warten kannst. Ich muss nur noch ein Ritual über mich ergehen lassen…<<

Man würde ihre Schülerin nicht mit in den Raum lassen. So viel war klar. Aber sie würde davor warten dürfen. So setzte sich Niphira in ihren Rollstuhl und nickte dem Frenk sowie jenen Wesen zu, die ihr bei den Vorbereitungen für das kommende Ritual geholfen hatten. Nun wurde es also langsam ernst.

Sobald die Nachricht mit dem Ort kam, wo Marlis warten sollte, schlug Deru vor, dass er mit ihr kommen könnte. Alleine damit sie auch dorthin finden konnte. Es war ein Angebot, damit sie auch nicht alleine wäre. Denn ein Ritual kann schon ein wenig dauern. Der Ort war vor einer großen Doppeltüre, die in einen Gang zu einem weiteren, schweren Tor führte, wenn man mal einen Blick hinein erhaschen konnte. Auf die Frage von Deru besorgte man für die beiden zwei bequeme Sessel, damit sie nicht die ganze Zeit stehen mussten. Es wirkte so, als wäre es gerade schon etwas besonderes, dass Marlis da wäre. Währenddessen wurden verschiedene Wesen herein gelassen. Darunter auch ein paar mit schwerer Rüstung und teils auch Sith-Kriegsklingen. Deru klärte Marlis darüber auf, dass es wohl Extinktoren seien, aber eigentlich wäre es unüblich, weil dieser Zirkel nicht viel Nutzen in einem Ritual haben würde. Einer der Extinktoren hatte dabei Marlis auch grinsend angeschaut. Fast so, als würde sie bald ihm gehören. Zuletzt wurde der Chiss herein gelassen, der Marlis und Niphira bereits bei ihrer Ankunft empfangen hatte.

Niphira wurde derweil durch einen anderen Eingang in ein Hinterzimmer des Raumes gebracht, der für das Ritual genutzt wurde. Ein letztes Mal wurde dafür gesorgt, dass ihr Körper ansehnlich wäre, sobald sie diesen verlassen hätte. Sie wirkte mit dem Hemd wie ein Geist. Ein Wesen, das bereits tot war. Bevor sie jedoch den Raum betrat, schaute sie zu dem Frenk und bat ihn noch darum, dass wenn sie scheitern sollte, ihre Schülerin die Chance erhalten solle, im Tausch gegen das Amulett Bastion zu verlassen. Als dieser einwilligte, trat Niphira durch die Tür. Es war ein riesiger Raum an dessen Rand mehrere Extinktoren, jedoch auch ein paar interessierte Lady’s und Lord’s zuschauen. Laut dem Frenk würde es dazu führen, dass man sie im Falle des Erfolgs respektieren würde. In der Mitte des Raumes knieten mehrere Hexen des Zirkels im Kreis. Sie würden die Sith wohl zumindest auf den ersten Metern helfen, doch in der Mitte des Kreises lag sie. Eine Frau. Vermutlich ein paar Jahre jünger als Niphira. Eine Frau, die erstaunlich klein und zerbrechlich wirkte. Einen Moment wollte sie protestieren, doch ein halber, sehr schmerzhafter Hustenanfall erinnerte die Sith daran, dass sie nun keine Zeit hatte, wählerisch zu sein. Ruhig setzte sie sich erst neben die bewusstlose Person und schloss ihre Augen. Sie griff die Hand der anderen und atmete tief durch. Also ging es los.

Am Anfang hörte Niphira noch die Stimmen der Hexen. Wie sie in einen leisen Singsang verfielen. Sie wiegten ihre Oberkörper und sprachen Worte, die Niphira nicht verstand, deren Bedeutung ihr erklärt wurde. So fing sie mit der ersten Stufe an. Sie verfiel in eine Meditation. Sie löste sich mental von der Außenwelt. Sie achtete nur auf ihr Inneres. Dann kam die zweite Stufe. Sie fing an, ihrer Seele eine Form zu geben. Es war am einfachsten gewesen, ihn zu einer Kugel zu formen, um sich leichter darauf konzentrieren zu müssen. Nun musste sie diese Form von ihrer sterblichen Hülle lösen. Als Kugel hatte sie alles um sich herum die Form der Katakomben eines alten Schlosses gegeben. Nun kam der schwierigste Teil. Den Ausgang finden. Wie ein Geist schwebte Niphira durch die Gänge, bis sie am Ende eines langen Flures fand, wonach sie suchte. Ein leuchtender Durchgang. Für dieses Leuchten waren die Hexer zuständig. Erst jetzt bemerkte Niphira, wie die Wölbungen der Gänge langsam immer mehr verzerrten und anfingen zu bröckeln. Es war also wirklich so weit. Ihr Körper starb gerade. Schnell flog die Niphira-Kugel durch den Gang auf das Tor zu. Kaum, dass sie dieses durchflogen hatte, war es regelrecht zerborsten.

Niphira schaute sich um. Versuchte etwas zu erkennen, doch es war alles dunkel. Nur das Leuchten ihrer Kugel gab ihr etwas Orientierung. Einsam schwebte sie durch das scheinbare Nichts. War sie vielleicht verarscht worden? Was, wenn sie nun eine Gefangene in dem anderen Körper war? Nervös erhöhte sie das Tempo, suchte nach einem Hinweis, ob es noch Hoffnung gab. Da war nichts, bis plötzlich aus dem Nichts vor ihr die beiden Körper erschienen. Nur spärlich erhellt wurden sie. Ihr alter Körper schien regelrecht zu zerfallen, während der andere regelrecht strahlte. Sie näherte sich der Szenerie und kaum dass sie die Körper erreichte, zerfiel ihr eigener. Das war der Zeitpunkt, an dem Niphira Minoras Körper starb. Wenn das der Fall war, dann konnte sie nur noch den anderen besetzen. Kaum, dass sich die Sith dran machte, in den anderen Körper einzudringen, wurde sie weggeschleudert und der Raum erhellte sich. Er war halbiert. Die eine Hälfte war ein Zimmer, das perfekt zu einer verzogenen Göre passte. Die andere war wie der Wald auf Cathar, in dem sie als Kind gespielt hatte. Aus der anderen Hälfte schlurften Abbilder der Vorbesitzerin auf sie zu. Erst jetzt realisierte Niphira, dass sie ohne Arme und Beine keine Chance hätte. Nach einer kurzen Panik realisierte die Sith aber, wie langsam die Körper waren. Mit vollem Tempo flog sie durch den ersten Körper und dieser verbrannte regelrecht. Es war zwar widerlich, aber die einzige Möglichkeit, sich zu verteidigen. Nach und nach konnte sie die scheinbar Untoten ein wenig zurücktreiben. Immer wenn sie ein wenig Platz einnahm, veränderte sich mehr vom Raum zum Wald, den Niphira kannte. Jedoch waren es sehr viele Gegner, sodass sie sich hier und da zurückzog. Sobald sie zurück getrieben wurde, veränderte sich mehr um sie herum in einer Weise, dass der Raum zum Vorschein kam. Einmal wurde sie gepackt und gegen eine Wand geschleudert. Es war kein fairer Kampf. Ihr Blick fiel auf ein großes
Portrait mit der Vorbesitzerin des Körpers und einem etwas jüngeren Zwillingspärchen. Sie hatte Familie. So wie Niphira. Und wenn sie nicht schnell was ändern würde, dann würde sie noch ewig gegen eine quasi Hirntote kämpfen.

“Hey… wenn du mich hören kannst… Du wirst nie wieder aufwachen… Doch wenn du mich am Leben lässt… dann kann ich vielleicht die beiden Mädchen auf dem Bild schützen!”

Eine Stimme dröhnte durch den Raum.

“LÜGNER!”

Niphira verstand nicht ganz, warum jemand mit einem Geist, der quasi nicht mehr existierte, so stark sein konnte.

“Ich lüge nicht! Ich verspreche es dir!”

Die Abbilder wurden immer wütender und nun riefen alle im Chor;

“LÜGNER!”

Niphira versuchte, sich selbst zu beruhigen. Sie würde diese Person irgendwie schwächen oder überzeugen müssen. Doch bei der Masse an Gegnern…

“Ich gebe dir mein Wort. Ich höre auf zu kämpfen, wenn du auch aufhörst.”

Sie flog ein wenig auf Abstand und wartete auf eine Reaktion. Tatsächlich hielten nun auch die Abbilder Inne. Sie gingen sogar aufeinander zu und verbanden sich zu einem einzelnen Wesen. Es war ein perfektes Abbild des Körpers, in welchem sich beide Seelen befanden. Erst jetzt bemerkte Niphira wie die leuchtende Kugel, die sie war langsam eine menschliche Form annahm.

“Schwestern… alleine… Dad… nicht gut…”

Niphira ging langsam auf das Mädchen zu, das immer mehr wie eine zerbröckelnde Steinstatue ihrer selbst aussah. Auch sie war geschwächt und ging auf die Knie.

“Ich werde sie beschützen…”

Langsam kniete auch sie nieder und umarmte ihr Gegenüber.

“Du… musst… schützen… Usi… und… Amo… vor… Dad… und sich…”

Niphira nickte langsam.

“Ich werde auf sie aufpassen. Ich verspreche es…”

Die statuenartige Frau zerbröckelte immer mehr. Sie wollte nicht gehen. Sie klammerte sich an Niphira fest.

“Bitte… nicht… böse… sein… mit…”

Damit zerfiel der Geist zu staub und damit auch der Raum. Alles wurde dunkel. Nur noch ein Lichtstrahl mit dem Körper und das leuchtende Abbild Niphiras, welches sich in das Mentale ebenbild des Körpers legte ehe sie ihre Augen schloss um ihr mentales Abbild in ebend diesen fließen zu lassen.

Sobald Niphira ihren alten Körper verlassen hatte, war der Singsang gestoppt worden. Ab hier gab es keine Möglichkeit mehr zu helfen. So warteten die Hexen und Hexer ab, was passieren würde. Ein paar der Extinktoren fingen an zu nuscheln und schienen gelangweilt, was jedoch nach einem harschen Blick der Hexer umgehend verstummte. Dieses Ritual war heilig und nicht wenige würden keine Zeit damit verschwenden, die Störquellen zu vertreiben. Gerade als die ersten langsam in Richtung der Tür gingen, sog jener Körper, der zuletzt über Tage und Wochen nur dagelegen hatte, die Luft ein. Komplett selbstständig. In diesem Moment grinste der Frenk selbstzufrieden. Er holte eine Trage für Niphiras alten Körper und ließ die Leiche darauf legen.

“Nicht schlecht. Genießt Eure Beförderung… Vollstreckerin."

Etwas geschwächt setzte sich Niphira auf. Schaute auf ihre Hände, starrte ungläubig auf den Körper, der gerade auf eine Liege drapiert wurde und dann zu dem Frenk, der ihr anerkennend zunickte. Die Wesen im Hintergrund nickten respektvoll und ein paar von ihnen klatschten zur Anerkennung. Die Sith, Darth Makhaira, hatte soeben bewiesen, dass sie wohl doch talentierter war, als ein paar von ihnen vermutet hätten. Die Extinktoren gingen langsam auf die Knie und senkten ihr Haupt. Sobald Niphira sich etwas zittrig hingestellt hatte, fing der Zirkel an, wieder zu singen. Sie fingen mit der Aufstiegs Zeremonie an. Da beide Körper nur ein Nachthemd trugen, überreichte man der Sith rituelle Kleidung. Es waren die klassischen Roben, nur aus feinerem Stoff und mit blutroten Verzierungen. Sie entkleidete sich und Jünger kleideten die frischgebackene Vollstreckerin ein. Ein weiterer Jünger brachte ihr ihre Waffe und kniete sich vor ihr hin. Das Schwert Niphiras wirkte auf die Sith deutlich größer als zuvor. Als sie es entgegennahm, war es auch deutlich schwerer. Nein. Sie war deutlich schwächer. Wahrscheinlich eher das. Langsam kniete sich Niphira hin und legte das Schwert ab. Der Hexenzirkel sang immer schneller, aber auch lauter. Weitere Jünger reichten ihr einen Trinkpokal aus einem edlen, silbrigen Metall, welches mit schwarzen Edelsteinen besetzt war. Eine rote Flüssigkeit befand sich in ihr. Sie sollte es trinken. Es war ein rituelles Elixir, welches sie stärken sollte. Es war extra von den Alchemisten für dieses Ritual entworfen worden. Genauso der Pokal. Wie erfordert leerte sie den Pokal und alles verstummte.

“Darth Makhaira! Schwört Ihr dem Imperium gegenüber treu ergeben zu sein?”

Die Sith atmete tief durch.

“Ja, bei der Macht des Imperators!”

“Werdet Ihr stets im Sinne des Imperators und unseres großartigen Imperiums handeln?”

“Ja, bei der Weisheit des Imperators!”

“Werdet Ihr Eure Schüler auch in diesem Sinne ausbilden und formen?”

“Ja, bei der Vorausicht des Imperators.”

“Werdet Ihr immer weiter nach Macht und Stärke streben, um unserem Orden ein wertvolles Mitglied zu sein?”

“Ja, entsprechend dem, was der Imperator wünscht!”

“So erhebt Euch und steigt auf, so wie Ihr nun jeden anderen Krieger überflügelt habt!”

Die Sith stand langsam auf und der Hexenzirkel tat es ihr gleich. Sie schaute in die Runde und nun wurde tatsächlich von allen im Raum eine stille Anerkennung gezeigt. Ein paar der Extinktoren deuteten eine respektvolle Verbeugung an, ehe die verschiedenen Wesen den Raum verließen. Einer der Jünger, die bei dem Ritual geholfen hatte, trat an die frisch gebackene Vollstreckerin heran, welcher ihr die Zugangskarte zu ihrem neuen Domizil überreichte. Die Sith wies den Jünger an, ihr Schwert in die neuen Räumlichkeiten zu bringen. So verließ Niphira den Ritualraum und war erst von dem hellen Licht geblendet. Ihre Augen waren einfach nicht mehr an Licht gewöhnt. Immer noch etwas schwach auf den Beinen lief sie neben dem Frenk, welcher die Liege mit ihrem Körper schob. Das Ungewöhnlichste war wohl, dass sie gemerkt hatte, dass ihre Stimme anders klang. Dazu wirkte alles um sie herum riesig. Jedoch verstand sie, dass es daher kam, dass ihr ganzer Körper nun kleiner war. Schließlich trat sie durch ein Tor, wo sie Marlis und einen Jünger sah. Die Sith grinste, weil sie es geschafft hatte. Sie grinste breit. Sie lebte und würde ihre Freundin wieder bei sich haben. Sie wandte sich kurz an den Frenk.

“Sorgt dafür, dass meine Sachen in eine Unterkunft kommen.”

Dieser nickte ruhig, aber respektvoll. Sein Teil des Deals war abgeschlossen. Niphira dagegen… Sie musste das mit Marlis klären, doch so weit kam sie nicht.

Das Ritual schien ewig zu brauchen. Irgendwann waren auch die Zwillinge aufgetaucht und hatten immer wieder kurz getuschelt, bis die ersten Wesen rauskamen. Aufgeregt wie kleine Kinder warteten sie wohl auf jemanden. Erst kamen ein paar der Zuschauer, dann ein Jünger mit Niphiras Schwert, der etwas größer und durchtrainierter wirkte. Deru schaute ihm nach und raunte Marlis ein ruhiges;

“...keine Sorge. Alles wird gut. Das muss nichts bedeuten.”

Dann kam auch irgendwann der Extinktor, der Marlis schon fast gierig angeschaut hatte. Doch dieses Mal wurde sein Gesicht vor Zorn puterrot und er stapfte davon, als hätte man ihm gerade sein lieblings Schwert weggenommen und die Türen schlossen sich. Wenig später aber öffnete sich die Tür und Deru schaute zu dem Frenk von der Krankenstation und dann auf die Person daneben.

“...es…”

…tut mir leid. wollte er sagen, doch ihm blieben die Worte in der Kehle stecken. Der Frenk schob die Liege mit einem leblosen Körper. Einem Körper mit nur einem Arm. Die scheinbar
fremde Frau redete noch kurz mit ihm, ehe die Leiche von ihm langsam in Richtung der Kühlkammer gefahren wurde. Dazu gefiel ihm das Grinsen der Frau nicht. Ganz anders war dagegen die Reaktion der Zwillinge, die regelrecht aufspringen und auf die Frau zu stürmen und umarmten. Sie weinten und lachten und schienen erleichtert. Die Fremde versuchte, sich irgendwie zu lösen und Blickkontakt zu Marlis herzustellen, jedoch war dies mit so viel Bewegung nicht leicht. Deru selbst war wie erstarrt und keiner beachtete mehr wirklich, was die Sith-Schülerin tat.



Bastion - Sithtempel - Räumlichkeiten der Zirkel der Hexer - Gang nahe eines Ritualraumes - Niphira mit Usi und Amo, Marlis mit Deru (NPC)
 
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Bastion-SithTempel- Domäne der Lernenden-Krankenstation- mit Deru (NPC)

Das hier war Folter und nichts anderes. Und eine leise Stimme in ihr sagte, dass Milliarden von Lebewesen in einer ähnlichen Position waren. In MedCentern und dank der C-Virus-Krise auch und gerade auf Coruscant. Sie sassen vor verschlossenen Türen und hofften auf ein Wunder, während die Furcht sie auffrass. Das beständige Nagen tat inzwischen schon fast körperlich weh.

Erneut brummte ihr Com. Noch eine Nachricht von Niphira und sie klang deutlich besser als die Letzte. Und die letzte Nachricht war bereits mehr gewesen, als Marlis nach dem Zusammenbruch ihrer Freundin erwartet hatte. Es schien tatsächlich Berg auf zu gehen, was sie irgendwo erleichterte. Niphira sagte ihr auch, wo sie auf sie warten könnte. Doch sie kannte sich hier nicht aus! Im Gegensatz zu Deru, der ihr gleich anbot, sie hin zu führen und bei ihr zu bleiben. Marlis musterte ihn und fragte sich unwillkürlich, auf was der Knabe hoffte, wenn er sich so um sie kümmerte. Aber Marlis nickte dann und folgte dem Jungen durch die dunklen Gänge des Sith-Tempels. Sie wollte hier immernoch weg, aber eben nicht ohne Niphira. Und man konnte sagen, was man wollte: Dieser Auftrag war eine verdammte Falle gewesen!

Deru führte sie in einen anderen Raum mit einer Doppeltür, die wie der Eingang zu einem heiligen Ort aussah. Na gut. Sie waren ja hier in nem Tempel. Auch wenn Marlis ihn eher als unheilig bezeichnen würde. Und die Vorstellung, dass hier irgendwo der Imperator gesessen hatte, bescherte ihr eine Gänsehaut. Deru trat auf zwei andere Männer zu, die etwas älter schienen und deutlich kräftiger aussahen. Er tauschte ein paar Worte mit ihnen und die Männer nickten und gingen. Nur um etwas später mit zwei Sesseln zurück zu kehren. Deru bedeutete ihr, sich zu setzen und Marlis' Erschöpfung hielt das für eine ausgezeichnete Idee. Jedoch blieb sie nicht lange sitzen und fing wieder nervös an, hin und her zu gehen. Nach und nach kamen andere und gingen in den Raum rein. Ein grosser Typ musterte sie und grinste unheimlich. Marlis hob eine Augenbraue. Was auch immer der wollte: Von ihr würde er es nicht bekommen! Auch das Amulett hatte sie unterdessen unter ihrer Robe versteckt. Es fühlte sich ungewöhnlich schwer an und Marlis hatte beschlossen, es später dann Niphira zu geben. Die konnte sicher mehr damit anfangen als sie.

Schliesslich kamen auch die beiden Mädchen, die Deru nicht leiden konnte. Marlis warf dem kränklichen Jungen einen wissenden Blick zu. Die beiden waren so blöd wie zwei Meter Feldweg, das war deutlich erkennbar. Aber sie bekamen ebenfalls Sessel und setzten sich, nur um dann miteinander zu tuscheln.

Marlis lief noch etwas hin und her, ehe die beiden sie anstarrten und das Tuscheln intensiver wurde. Wahrscheinlich lästerten sie gerade über sie. Marlis spürte einen Kloss im Hals. Wut. Aber nein, die beiden hatten sowas von ihr nicht verdient. Sie setzte sich doch auf den Sessel neben Deru ,faltete die Hände und starrte beharrlich auf den Boden. Ihre Aufmerksamkeit lag aber doch sehr auf dem aufgeregten Getuschel der Zwillinge. Konnten die nicht einfach die Klappe halten? Atmen! Sie musste atmen und sich darauf konzentrieren, dass Niphiras zweite Botschaft so viel besser geklungen hatte. Es ging Berg auf! Und auf was auch immer die beiden Nervensägen da warteten: Sie würden es nicht bekommen!

Es dauerte ewig und Marlis spürte ihre Erschöpfung immer mehr. Deru schien sie wirklich bedienen zu wollen. Er brachte ihr Kaff und was zu essen. Ersteres nahm sie gerne an, von den Früchten und Schnittchen,die er brachte, bekam sie aber nichts runter. Allein die Vorstellung, etwas davon in den Mund zu nehmen, rief bei ihr Übelkeit hervor. Allerdings bedeutete sie dem Jungen dann, selbst von dem Obst zu essen. Vielleicht half das etwas gegen sein kränkliches Aussehen. Anschliessend warteten sie wieder, bis endlich die Tür aufging und jemand fremdes Niphiras Schwert davon trug. Marlis beobachtete ihn, unschlüssig, ob sie eingreifen oder ihn gehen lassen sollte. Aber da sie gezögert hatte, war die Gestalt schon verschwunden. Ausserdem erklärte Deru, dass das nichts bedeuten musste. MUSSTE? Aber konnte? Sie sah den Jungen an, als hätte er über seine Worte nicht nachgedacht!

Dann öffneten sich die Türen erneut und der Typ, der sie vorher so gemustert hatte, stampfte wütend an ihr vorbei. Jetzt würdigte er sie keines Blickes, was Marlis ebenso erleichterte wie irritierte. Was hatte der eigentlich für ein Problem? Obwohl: Unlogisches, unreifes Verhalten: Der war irre- wie alle hier. Also sollte sie sich darüber wohl nicht wundern. Als nächstes kam dieser unfreundliche Grüne aus dem Raum, begleitet von einer Frau, die den Nervensägen sehr ähnlich sah. Die Zwilligen sprangen begeistert quietschend auf und da fielen die Puzzle-Teile an ihre Plätze. Deru wollte etwas sagen, aber Marlis hörte ihn eh nicht. Ihr Blick lag auf der Schwebebahre und der Gestalt darauf. . Wie in Trance musterte die Silhouette und Erkenntnis kämpfte gegen Wunschdenken. Sie kannte diese Figur. Die Grösse passte. Die Breite passte. Man konnte erkennen, das ein Arm fehlte. NEIN! Unter dem Tuch,das die Leiche bedeckte, ragte eine weisse Haarsträhne hervor. Nein! Die Wände schienen einzustürzen oder über sie herfallen zu wollen. Sie musste hier weg!

Marlis drehte sich um und rannte wie in Trance den einzigen Weg zurück, den sie hier kannte. Zurück zum Quartier ihrer Freundin. Ihr Blick verschwamm unter den Tränen, die ihr übers Gesicht liefen. Sie bekam keine Luft, konnte ihre Lungen nicht dazu bringen, sie einzusaugen. Alles hier erinnerte sie an Niphira. Marlis raufte sich die Haare als wolle sie einen körperlichen Ausgleich zu ihrem seelischen Schmerz schaffen, aber das war ein lächerlicher Versuch. Was sollte sie jetzt… wo sollte sie.. Wie..? Sie brachte keine vollständigen Gedanken mehr zusammen. Die Lichter im Gang flackerten. Es war ihr egal! Am Quartier angekommen, versuchte sie rein zu gelangen. Vergeblich. Die Tür blieb zu. Hatte man es verriegelt? In dem Moment, in dem der Besitzer verstorben war? Marlis sah sich um und geriet in Panik. Der Boden bebte. Es war ihr egal! Sie konnte nicht hier bleiben! Norag! Sie musste… atmen! Sie hyperventilierte… Aber das machte nichts besser. Im Gegenteil. Mit zitternden Händen holte sie das Com hervor und versuchte zu schreiben.

Nachricht an Norag.

"Hilf"

Nachricht Ende.


war alles, was sie durch den Tränenschleier hinbekam. Das war alles, was ihr Hirn hervorbrachte gerade. Dass sie nicht mal dieses eine Wort vollständig hinbekommen hatte, bemerkte sie nicht und schickte die Nachricht so an Norag. Sie bekam immer weniger Luft. Sie musste raus. Erneut rannte sie los. Raus, raus, raus! Sie begegnete Leuten, die erschrocken zur Seite sprangen, als sie sie sahen. Einige waren deutlich älter als sie. Marlis nahm sie nur als verschwommene Gestalten am Rande ihres Blickfeldes wahr, welches immer enger wurde. Schliesslich erreichte sie die Landeplattform, auf dem das Shuttle gestanden hatte, welches sie zum Sith-Tempel gebracht hatte. Aber das Shuttle war jetzt nicht da. Wie sollte sie...? Wohin?

Bastion-Sithtempel-Shuttle-Landeplatz- allein
 
Bastion - Sithtempel - Räumlichkeiten der Zirkel der Hexer - Gang nahe eines Ritualraumes - Niphira mit Usi und Amo, Marlis mit Deru (NPC)


Sie war weg. Marlis war einfach weggelaufen. Aber warum? Die Sith schaute auf den Jünger, dann auf die Mädchen, welche ihr eigentlich völlig fremd waren. Vorsichtig schob sie die beiden Zwillinge von sich und räusperte sich. Ihr Blick war ernst und sobald sie sich etwas beruhigt hatten erhob Niphira das Wort, welches mit ihrer ungewohnten Stimme kam.

“Ich muss euch beiden enttäuschen. Ich bin nicht eure Schwester.”

Die Zwillinge wollten protestieren, doch eine Handbewegung und die beiden Mädchen schwiegen.

“Ich bin… Darth Makhaira. Ich bin die Sith, die da auf der Liege weggefahren wird, aber eure Schwester bat mich darum, auf euch aufzupassen. Sie war nicht speziefisch warum, aber es war das, was die Bedingung war, dass ich ihren Körper bekam. Ihr Geist war schwach und nur die Sorge um euch beiden hat sie am Leben gehalten.”

Erschrocken wichen die beiden Mädchen zurück und knieten schnell vor ihr nieder. Deru starrte die Sith nur angewidert an. Instinktiv drang Niphira in seinen Geist ein und erkannte, dass er Marlis nur geholfen hatte, weil er auf ihren Platz als Schüler scharf war. So fing er sich einen ernsten Blick ein, ehe sie sich vor den Zwillingen hinhockte.

“Ihr müsst euch nicht vor mir nieder knien. Ihr bleibt erst einmal in meiner Obhut. Dann klären wir das mit eurem Vater. Notfalls steht ihr unter meinem Schutz. Ich muss nun aber meine Schülerin wieder einsammeln.”

Nun war es Amo, die schüchtern antwortete.

“Wir werden mit euch kommen…”

Sie klang traurig, nein fast verzweifelt. Die Sith richtete sich auf und hielt beiden Mädchen je eine Hand hin. Zögerlich nahmen sie jeweils ihre Hand und standen auf. Die Sith schaute die Gänge runter und bemerkte, dass in einem Seitengang die Lichter leicht flackerten.

“Kommt!”

Niphira lief los und fühlte sich so langsam und schwach. Sie verstand langsam, dass Marlis verwirrt war. Ihre Freundin war tot, doch… Hatte man ihr nicht gesagt, was man tun würde? Es brauchte nicht lange und sie erreichten ihre alte Unterkunft, allerdings war hier niemand mehr. Die Sith öffnete die Tür zu ihrem ehemaligen Quartier. Es war leer. Sie schaute noch einmal in jedem Raum nach und wandte sich an die Zwillinge.

“Ihr bleibt erst einmal hier… Bedient euch. Wir haben nicht viel, aber ihr solltet hier sicher sein. Wenn etwas ist, könnt ihr mir schreiben…”

Bei diesen Worten schrieb sie ihre Kontaktdaten auf ein Stück Flimsi und lief los. Im Gang holte Niphira ihren Com heraus und tippte eine Nachricht an Marlis.

>>Marlis? Wo bist du? Ich suche dich…<<

Damit schloss die Sith ihre Augen und streckte ihre Macht Sinne aus. Sie war komplett überfordert mit der Stärke, in der sie nun alles darüber wahrnehmen konnte. Es war alles so laut, dass sie glaubte, angeschrien zu werden. Doch immerhin hatte sie eine Richtung. Landeplattform. Verdammt! Marlis musste komplett neben sich stehen. Niphira rannte los, musste aber recht schnell feststellen, dass ihre Kondition nicht wirklich existierte. Laufen. Einfach langsam laufen. Verdammt! Niemand hat diese Frau aufgeklärt! Man starrte die Sith auf dem Gang an, als wäre sie eine halbe Göttin. Na klar. Sie trug Roben, die sie als frischgebackene Vollstreckerin der Sith war und keine Kriegerin mehr, und inzwischen war sie in der Domäne der Lernenden. Nur noch ein paar Meter und sie wäre auf der Landeplattform, wo sie Marlis spüren konnte.




Bastion - Sithtempel - Kurz vor der Landeplattform mit Marlis - Niphira
 
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Bastion-SithTempel- Landeplattform- allein

Der Boden drehte sich unter ihr und ihr war schwindelig. Was sollte sie jetzt machen? Sonst hatte sie immer einen Plan. Irgendwie. Aber nicht hier. Nicht jetzt. Diese Drecks-Pyramide hatte ihr nichts als Leid gebracht. Jetzt hatte sie schon zwei Meister hier verloren, wobei Niphira so viel mehr gewesen war, als nur ihre Meisterin. Darum zog es ihr jetzt so den Boden unter den Füssen weg. Der Wind, der ihr jetzt um die Nase wehte, half ihr etwas. Marlis zwang ihre Gedanken von dem gerade gesehenen weg. Verdrängung- klar. Aber in Notsituationen absolut praktisch. Und sie war in einer Notsituation. Sie war allein auf einer -für sie-feindlichen Welt. Mit Leuten, die ihr sicher vieles wollten, nur nichts Gutes. Niphira war ihr einziger Schutz hier gewesen und der war jetzt weg. *Eher muss ich mir Sorgen machen, dass jemand versuchen könnte, dich von mir abzuwerben.* hallten Niphiras Worte durch ihre Erinnerung. Jetzt war kein Werben mehr nötig. Sie war Freiwild und leicht Beute noch obendrein. Das bedeutete, wenn sie es ihnen leicht machen würde. *Ich bin bei dir. Versprochen.* Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie hatte ihr Versprechen nicht halten können. Wie um ihre Befürchtungen zu unterstreichen, piepte Marlis' Com. Vielleicht eine Antwort von Norag? Rasch zog sie das Com hervor und liess es erstmal fallen, weil ihre Hände immernoch so zitterten. Doch so schnell sie konnte, sammelte sie es wieder auf und rief die Nachricht ab. Die Nachricht war nicht von Norag. Sie stammte von Niphira. Ha ha. Oh, wie sehr wünschte sie sich, dass das echt wäre. Aber sie hatte ihre Leiche gesehen. Die Nachricht war nicht von ihrer Freundin! Jedoch bewies die Nachricht das perfide Vorgehen der Sith. Ihr eine Nachricht im Namen Darth Makhairas zu schicken, war nicht nur geschmacklos , sondern wirklich weit- weit unter der Gürtellinie. Und offensichtlich hielten sie Marlis tatsächlich für so dermassen dämlich, dass sie wegen sowas zurück kommen würde. Die ehemalige Padawan wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie hatte keine Zeit zu trauern. Man hatte sie bemerkt- beziehungsweise ihr Fehlen. Das. War. Scheisse. Aber solang man sie unterschätzte, hatte sie vielleicht eine Chance.

Ihr wurde eiskalt, wenn sie sich vorstellte, was man hier mit ihr machen würde. Allein der Blick von dem einen Typen vorhin gab ihr ein ganz mieses Gefühl. Nein, man durfte sie nicht bekommen! Hektisch sah sie sich um. Sie musste sich ihnen irgendwie entziehen und eine Möglichkeit finden, Norag zu informieren. Er musste sie holen kommen. Das Schiff! Sie konnte nicht fliegen aber vielleicht konnte sie Norag von da kontaktieren und er konnte sie anleiten. Irgendwie. Sie hatte eh ein Problem damit, dem Sith-Orden noch mehr zu hinterlassen. Eigentlich müsste sie auch noch dieses Schwert und die anderen Sachen von Niphira bergen, aber vielleicht könnte das Norag machen. Erstmal...ja, erstmal musste sie sich selbst bergen. Und das schnell, bevor man sie hier fand! Marlis versuchte wieder ihre Gedanken zu verbergen und liess den Sith-Tempel so schnell wie möglich hinter sich. Die Stadt...nun, wahrscheinlich würde ein Grossteil der Sith sie darin aufspüren können, aber es war vielleicht schwieriger mit den ganzen anderen Lebensformen um sie herum.Und sie musste es irgendwie zum Schiff schaffen. Dort könnte sie vielleicht zumindest die Atmosphäre verlassen. Oder sich wenigstens darin verbarrikadieren. Blieb nur das Problem: Wo war das Schiff jetzt? Sie wusste ungefähr die Richtung, aus der sie gekommen waren. Aber damit hatte es sich auch. Sie würde suchen müssen. Und sie würde mit ihren Verfolgern verstecken spielen müssen. Sie durfte keine Zeit mehr verlieren. Sie wandte sich um und rannte los.

Am Ende des Ganges sah sie eine Gestalt ( Niphira), gab dieser aber keine Gelegenheit, aktiv zu werden. Sie rannte in die andere Richtung und um die Ecke. Sie musste aus dem Tempel raus kommen und in der Stadt verschwinden. Und das bevor man sie aufhalten konnte. Theoretisch würde ja ein Befehl reichen und die Türen waren für sie geschlossen. Das wär für sie eine Katastrophe. Aber offensichtlich hielt man sie nicht für so schnell. Sie erinnerte sich daran, wie Niphira… sie verbat sich, den Gedanken zu Ende zu denken. Aber sie kannte den Weg zum Ausgang. So schnell sie konnte verliess sie den Tempel und rannte auf die nächstbeste Gasse zu, die grob in die Richtung führte, in der sie das Schiff vermutete. Sie rannte, als wäre das pure Böse hinter ihr her. Nun, damit läge sie ja nicht so falsch. Wieder dachte sie an den Sith, der sie so gierig angesehen hatte. Vielleicht hatte er ihr jemanden auf den Hals gehetzt. Warum auch immer er wütend gewesen war. Aber wenn sie inzwischen eines gelernt hatte , dann das Sith nicht gerade dafür bekannt waren, klein bei zu geben. Und wenn dieser Typ nicht bekommen hatte, was er wollte ( Das Amulett oder gar sie?) , würde er ihr vielleicht jemanden auf den Hals hetzen,der ihm holte , was er wollte. Apropos: Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie das Amulett ja auch noch hatte. Vielleicht sollte sie es verstecken. Für den Fall, dass man sie doch erwischte. Dann hatte sie etwas, womit sie handeln konnte. Und wenn es nur die Information wäre, wo sie das Ding versteckt hatte. Marlis hastete durch die Strassen auf der Suche nach einem geeigneten Versteck für das Amulett. Und für sich selbst, aber das würde wohl nicht möglich sein.

Bastion-Sartinaynian City-Strassen- mit Bürgern- Hinter ihr her: Niphira
 
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Bastion - Sithtempel - Kurz vor der Landeplattform mit Marlis - Niphira



Sie hatte es nicht mehr weit. Sie war gleich bei Marlis. Nur noch um die Kurve, den Gang runter und dann durch die Tür. Gerade als Niphira um die Ecke bog, kam Marlis wieder von der Landeplattform. Sie fing an schneller zu laufen, doch rannte ihre Schülerin los worauf Niphira nur ein knappes;

“Warte!”

rief. Doch scheinbar hatte sie es nicht mitbekommen oder war gerade absolut in Panik. Natürlich war sie das. Ihre Freundin war aus ihrer Sicht gestorben und wahrscheinlich hatte Niphira die Lage mit ihrer letzten Nachricht nicht verbessert. So fing auch sie an zu rennen. Die Schülerin war deutlich fitter geworden durch ihr Training. Jedoch begriff die Sith auch, wohin ihre Schülerin scheinbar wollte. Da sie als Jüngerin viel Zeit auf diesem Stockwerk verbracht hatte, nahm sie eine kleine Abkürzung, um vor ihr am Ausgang zu sein. Tatsächlich kamen beide Frauen mehr oder weniger gleichzeitig an. Marlis würde nicht anhalten, daher blaffte sie die Jünger am Eingang an.

“Haltet diese Frau auf!”

Die Wachen schauten auf Marlis, dann auf Niphira und in diesem Moment war die Schülerin Darth Makhairas auch schon draußen. Doch nicht nur das. Man versperrte nun der Sith den Weg. Man forderte einen Ausweiß, welcher nicht aktuell war. Bei der Blutprobe kam heraus, dass ihr Körper der einer Jüngerin war, die eigentlich im Koma liegen sollte, was auch wieder nur alles verzögerte. Die Wachen fingen an zu lachen. Verspotteten die Sith, was ihr einfiele überhaupt zu versuchen, ihnen Befehle zu erteilen. Sie holte ihren Com heraus und schrieb eine Nachricht an den Frenk, der wiederum den Jüngern bestätigte, dass man die Daten der Sith auf das veränderte Äußere übertragen sollte. Auch wenn es nur ein paar Minuten war, so kam es Niphira vor, als wäre eine Ewigkeit vergangen. Die Jünger hielten sie schließlich noch mehr auf, weil sie sich krampfhaft bei der Sith entschuldigten, jedoch nutzte sie die erste Gelegenheit loszulaufen. Vor dem Tempel blieb sie kurz stehen und fluchte. Sie fluchte in sämtlichen Sprachen, die sie gelernt hatte. Mit einem wütenden Blick starrte sie zurück zum Eingang des Sith-Tempel. Wahrscheinlich würde Marlis in die Stadt gehen. Ihre Fähigkeiten, sich abzuschirmen, waren nicht perfekt, jedoch in einer Stadt ausreichend, um zumindest auf Distanz unterzutauchen. So lief Niphira in die Richtung der Stadt und holte wieder ihren Com heraus.

>Nachricht an Marlis

>>Beruhige dich bitte. Ich will nur mit dir reden. Können wir uns treffen?<<
>Nachricht Ende<


Schließlich blieb die Sith stehen. Sie schloss ihre Augen und fokussierte sich darauf, Marlis aufzuspüren. Sie konnte kaum etwas spüren, jedoch konnte sie ein leichtes Flackern ihrer Aura in der Richtung von Sartinaynian City spüren. Nicht schlecht. Wahrscheinlich wollte sie sich zu dem Schiff der Sith durchschlagen. Zumindest passte die Richtung weitestgehend.

In der Stadt angekommen, brauchte Niphira erst einmal eine Pause. Sie musste durchatmen. Dieser Körper hat wirklich ein hartes Aufbautraining nötig. Kaum Muskeln, degeneriert vom Liegen und dazu musste sie nun gefühlt für jeden Schritt mit ihrem alten Körper nun zwei machen. Dem Typen wird sie noch eins husten. Einmal für diese Tortur und das Versäumnis, ihre Schülerin zu informieren, was los war. Nach ein paar Minuten streckte die Sith ihre Aura aus und versuchte, Marlis wieder zu erspüren. Sie schien nicht mehr zu rennen. Doch war es gerade wirklich schwer, mehr als nur eine grobe Richtung zu bekommen. Also weiter! So machte sich Niphira auf den Weg zu Marlis letzter Position. Die Frage war nur, was sie tun sollte. Scheinbar war ihre Schülerin komplett neben der Spur. Wie konnte sie die Zeit bekommen, ihr alles zu erklären? Darüber konnte sie nachdenken, wenn sie ihre Freundin eingeholt hatte. Es war wirklich zum Banthas melken. Einfach alles ging gerade schief! Vielleicht sollte sie Norag kontaktieren? Nein. Der hatte zu tun. Niphira musste ja nur Marlis einholen und es schaffen, dass sie ihr zuhörte. Das konnte doch nicht so schwer sein!




Bastion - Sartinaynian City - Straßen - Niphira, Bürger, irgendwo in der Nähe Marlis
 
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