Darth Draconis
Ego sum Omega
Bastion - Sith Orden - Hangerdeck - in der Nähe des Shuttles - Tyrus und Ysim
Einen Berg sollte Tyrus besteigen? Das war nicht gerade das worauf er aus war, besonders wenn es sich um den höchsten Berg Bastions handelte, etwas worauf er gut verzichten könnte. Warum konnte es nicht einmal eine Woche eine Verschnaufpause geben? Das ständige Rumlaufen und Bestien töten konnte auf die Dauer verdammt anstrengend sein, seine wievielte Prüfung würde das werden? Verdammt es war eines der letztes Sachen die er jetzt wollte, er wollte eigentlich nur mal ein paar Tage wieder ordentlich durchschlafen, essen, und wieder mal gepflegt duschen. Sein Training hatte er auch nicht wirklich fortführen können, es war beinahe so, als wäre ein Einsatzkommando für die Exekution bizarrer Wesen. Doch war das nicht das reale Leben, würde es später als Ash’rak nicht zu seinen Aufgaben gehören die Jedi wie diese Bestien zu jagen? Er hoffte es würde wenigstens bald eine Ausweichvariante geben, sodass er seine Form ein wenig verbessern können würde.
Sicher und schonend landete der Adept das Raumschiff. Früher waren seine Landungen holpriger gewesen, doch seitdem er den Fahrer des Sith Lords spielte, verbesserten sich seine Fähigkeiten mit dem Raumschiff immer besser. Wo er früher nur die Standards beherrschte, weiß er nun wie er das Raumschiff so fliegen kann, dass bei der Landung auch allen ihr Frühstück innerhalb des Magens bleiben kann. Nachdem er vom Cockpitsessel aufgestanden war, sah er aus dem Raumschiff heraus bereits wie sein Meister mit dem Droiden redete. Er lies die Motoren auch weiterhin laufen, hatte sein Meister ja davon gesprochen zuerst der Nir’taj einen Besuch abzustatten und dort das Tuka’ta abzuladen, damit sie es als Pfand haben könnten, während Ysim mit dem Inquisitor verhandeln würde.
Er beschloss ein wenig Luft zu schnappen, war doch die Reise lang genug gewesen, sodass es ihm im Cockpit viel zu muffig vorgekommen war. Als er nach draußen kam, konnte er vom Hangardeck die Hochhäuser Bastions sehen, viele meinten Bastion sei schon bald das zweite Coruscant, da Tyrus noch nie dort gewesen war, konnte er dies nicht wirklich sagen, und doch waren die Ausmaße der Stadt im Vergleich zu dem was Tyrus bisher gesehen hatte (abgesehen von Nar Shaddaa) einfach monströs. Der Schmugglermond war zwar die Ausnahme gewesen, doch wollte er diesen Mond so schnell wie möglich aus seinem Kopf verschwinden lassen, er konnte den stinkenden Felsbrocken einfach nicht mehr hören oder sehen, geschweige denn riechen.
Als er dann sah wie Ysim dem Adepten Menaris befahl das Tuka’ta zu dem Inquisitor zu bringen, konnte man schon fast vermuten Tyrus hätte seinen Meister mit einer Mischung aus Überraschung und Wut angesehen. Hatte er eben nicht gesagt sie wollten das Ding mit auf die Nir’taj nehmen um dort den Inquisitor zu erpressen, um von ihm eine angemessene Belohnung für die Qualen zu erhalten, die sie auf sich genommen hatten um das verdammte Mistvieh nach Bastion zu bringen? Er wusste nicht wie er darauf reagieren sollte, sodass er beschloss dass zu tun, was er immer tat, wenn er nicht wusste wie Ysim das erklären würde bzw. wie er reagieren würde, abwarten. Er hatte gelernt die Situation erst einmal abzuwarten und dann erst einmal die Lage zu sondieren, vielleicht hatte der Droide eben eine frohe Botschaft mitgebracht, vielleicht bereits eine Belohnung für die beiden, oder mindestens von Ysim? Auch wenn er nichts bekommen würde, eine gute Prämie würde den Sith Lord oder eher gesagt dessen Stimmung heben, und somit würde auch Tyrus davon profitieren.
Anscheinend hatte sein Meister die Stimmungsveränderung in seinem Schüler gespürt, denn sofort holte er ihn mit einer Geste zu sich, die Situation erklärte sich nun, doch Tyrus wusste das Ysim das nicht getan hatte um ihn zu beruhigen, Ysim war es egal was Tyrus fühlte oder nicht. War Ysim verraten worden? Er wusste dass die Schwäche im Orden immer stärker wurde, doch die Feigheit welche diese an den Tag legten, ekelte den Adepten an, Zorn stieg in ihm auf, denn er konnte nichts gegen diesen Abschaum tun, zu schwach war er im Vergleich zu ihnen, seine Schwäche im Gegensatz zu der Schwäche des Abschaums ließ ihn noch zorniger werden, doch klang dieser sofort ab, als er sich in Erinnerung rief, das Schwäche, wie sie diese Sith darstellten auch Stagnation bedeutete, während er im Schatten immer weiter wuchs, wie eine Rose der dunklen Seite, seine Dornen wurden immer gefährlicher und spitzer.
Er ging zurück ins Cockpit, setzte sich hinter das Steuer des Shuttles um danach nur noch auf Ysim zu warten. Nachdem das Tuka’ta herausgeschafft wurde, und Ysim sich neben seinen Adepten gesetzt hatte, setzte Tyrus zum Abflug an, und hob vom Boden ab. Nachdem das Shuttle losgeflogen war, verfiel der Adept in die gewohnte Routine. Ihm machte das Herumreisen im Weltraum nichts aus, die kalten weiten des Alls waren sein Zuhause, hatte er doch mehr als die Hälfte seines Lebens auf einer Raumstation gelebt. Vielleicht war es dass, was Tyrus irgendwie mit einer Art Freude erfüllte, als er die Nir’taj sah. Sie ist der Stolz der Ash’rak, ihr Flagschiff, das Schiff, welches der Einheit angehörte, derer er bald angehören würde. Während sie jedoch auf die Nir’taj zuflogen, hatte er doch noch eine Frage an seinen Meister.
“Was gedenkt ihr nun gegen die Verräter zu tun?“
"Ich werde sie bei einer passenden Gelegenheit aus dem Weg räumen"
Eine kurze Stille trat ein, in der beide Machtnutzer nichts sagten, erst Ysim brach die Stille wieder.
"Was sonst?"
Tyrus wandte das Gesicht seinem Meister zu, und sah ihn an. Es war eigenartig, auf eine bestimmte Art und Weise war er besorgt. Obwohl beide sich bewusst waren, dass sie einen Deal hatten, und nur daraus ihre Bindung resultierte, hatte ihm Ysim das Leben gerettet. Tyrus wurde deshalb nicht gleich sentimental, doch wollte er nur ungern seinen Meister auf dem Gewissen einiger schwächlicher Sith wissen.
"Würdet ihr damit die Situation nicht noch weiter verschlimmern?"
"Gewiss, wenn ich es so öffentlich mache wie letztes mal. Doch würde ich nicht aus solchen Fehlern lernen, wäre ich nicht hier oder? "
“Natürlich nicht, Meister.“
Die letzten Worte hatte er mit einem undeutbaren Lächeln ausgesprochen, es war die Gewissheit, dass die Rache folgen würde, die ihm dieses Lächeln auf die Lippen zuspielte. Er wollte die Verräter leiden sehen, er wollte sie dafür büßen lassen, dass sie wie niedere Maden direkt an die Ordenshöheren herangetreten sind, ohne das Problem wie richtige Sith zu lösen, mit ihren Fähigkeiten im Kampf. Die Gedanken konnte er nicht weiter daran verschwenden, er musste sich nun auf den Landeanflug konzentrieren. Nachdem sie sich zu erkennen gegeben hatten und der Traktorstrahl das Shuttle erfasst hatte, wurde das Fluggerät sanft in die Hangare des Sternzerstörers gelotst. Bevor sie ausstiegen, zog sich Tyrus die Kutte über sein Gesicht, er mochte es nicht wenn ihn die Fremden hier ihn zu lange anstarrten. Beide gingen raus, und Ysim richtete nur einen, streng genommen zwei weitere Sätze an ihn.
“Richte dir dein Quartier ein. Ich hole dich in einer Stunde ab.“
Der Auftrag war klar, sodass Tyrus nicht viel Zeit verschwendete. Er begab sich zum Quartiermeister des Sternzerstörers, und sagte ihm, dass er ein Sith des Ordens sei, und baldiges Mitglied der Ash’rak. Als dieser ihn nicht ernst nahm, glühten die Augen des Adepten unter seiner Kutte auf.
“Lord Menari wird sicherlich 1erfreut sein, wenn er hören wird, dass ihr einen seiner Kinder der Dunkelheit zurückgewiesen habt.“
Als der Adept den Namen des Inquisitors und Anführer der Ash’rak erwähnte, wich das Blut aus dem Gesicht des Quartiermeisters. Nicht viele erreichten die Nir’taj und erreichten ihn. Nicht viele derer konnten sagen dass sie den Inquisitor dienlich sind. Tyrus wollte nicht erwähnen wer sein Meister ist, er hatte es ihm Gefühl, denn im Orden hatte er gesehen dass einige Jünger sich nach der bestandenen Prüfung in ein Terminal eintrugen. Er hatte dies bisher nicht getan, er war im Orden somit ein unbeschriebenes Blatt, nur wenige kannte ihn, die Datenbanken würden nichts über ihn aussagen können, er gefiel sich in der Rolle des geheimen Schülers des Sith Lords Ysim. Obwohl der Quartiermeister nicht sicher war ob das gut war, wusste er, sollte es nicht stimmen, würde der da sterben. Er hatte anscheinend vergessen, dass er auch sterben würde, doch das würde Tyrus nun nicht erwähnen. Der Quartiermeister wies ihm ein Quartier zu, sodass der Adept endlich weiterziehen konnte.
Das Quartier war so, wie er es gewohnt war. Karg eingerichtet, für einen Sternzerstörer üblich glich es den anderen auf diesem Deck, ein Bett, ein Tisch mit zwei Stühlen, ein Schrank, mehr brauchte er nicht, mehr sah er sich auch nicht an, weil es ihn nicht interessierte. Er wollte sehen, was die Rüstkammer dieses Schiffes zu bieten hatte, sodass er aufbrach um sich die anzusehen. Dort angekommen, sah er sich erst mal um. Er wusste, so ein Berg war ein schwieriges Gelände, weshalb er sich Stiefel aussuchte, die in seiner Größe waren, und ein besseres Profil hatten. Eine Wasserflasche sowie mehrere Bactaverbände verstaute er in seinem Gürtel, genauso wie eine Packung mit den Energie und Nahrungsergänzungspillen, die er bereits während seines Trainings benutzt hatte. Er holte sich eine neue Robe, da seine alte bereits erneut voller Risse und Spuren der Abnutzung gezeichnet war, sie würden ihm nicht mal mehr in einer kalten Nacht im Orden Wärme spenden, weshalb er sie nun wechselte.
Danach begab er sich in die Kantine, er wollte endlich mal wieder richtig essen, nicht diese Nahrungsergänzungen die ihm mittlerweile zum Halse raushingen, sie waren einfach widerwärtig, doch nützlich. Er wusste, dass das Kantinenessen auf einem Sternzerstörer nicht ein Festmahl sein würde, doch für jemanden dessen Essensgewohnheiten sehr unterschiedlich waren, konnte selbst dieser Fraß zu einer Köstlichkeit werden. Auf den Geschmack kam es ihm eh nicht mehr an, er schaufelte das Essen in sich hinein, als hätte er tagelang nichts gegessen, was ungefähr auch zutraf, wenn man bedachte dass er mittlerweile seinen Körper durch die dunkle Seite auf Trab hielt, und nur deshalb so lange ohne auskommen, und die erwünschte Leistung erbringen konnte. Nachdem er fertig gegessen hatte, nahm er die Sachen die er aus der Rüstkammer mitgenommen hatte an sich und ging in sein Quartier, wo er auf seinen Meister warten würde, indem er meditieren würde um seine Kräfte zu regenieren.
Orbit von Bastion - Nir'Taj - Tyrus' Quartier - Tyrus
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