Center - Landebucht - Frachter - Cockpit - Needa, Kael
Needa war schon dabei die Maschine hochzufahren, als Kael an Bord ging. Augenblicke später öffneten sich die Tore zur Landebucht und zwei Truppen Sturmtruppler eröffnete das Feuer auf den Frachter. Needa aktivierte mit einer eiligen Handbewegung die Schilde.
„Nun Elitesoldat… Da sind ihre „Mehr Leute“ … wenn sie nun bitte rausgehen würden, um sie uns vom Hals zu schaffen wäre ich ihnen dankbar.“
Die einzige Antwort die Needa bekam war eine Grimasse gepaart mit einem höhnischen Grinsen. Der Captain ließ es dabei und zündete die Repulsoren.
„Werden wir es bis zum Orbit schaffen ?“
Ein Grinsne umspielte die Lippen des Großadmirals als er Kael anschaute.
„Mit diesem Frachter … ?“
Kael nickte.
„Nein….aber versuchen kann man es ja mal.“
„Verfluch da wäre ich mich lieber auf einem festen Boden …. Öffnen sie die Luke.“
Der Sergeant sprang auf und machte sich daran das Cockpit zu verlassen, Needa dagegen lachte bitter.
„Kommen sie Sergeant…kümmern sie sich lieber um Kira.“
„Um Krankenschwester für eine Republikanerin zu spielen.“
„Genau…dann tuen sie auch mal was Nützliches. Würde ihren Ego sicherlich gut tun.“
Mit einem Schnaufen wollte der Sergeant die Kanzel verlassen.
„Und wenn sie schon dabei sind, Kael. Ich bräuchte eine Comm Verbindung zur Skinwalker….“
Kael nickte und war verschwunden. Needa startete inzwischen die Triebwerke des Frachters, sodass dieser in den Himmel von Center „schoss“, den Orbit als Ziel. Es dauerte nicht lange bis sich einige Jagdmaschinen an die Versen des Frachters hefteten. Sofort verlagerte Needa die Schilde nach hinten - bis sie den Orbit erreichten würde es die bessere Lösung sein.
Die trägen Ausweichmanöver die Needa flog hielten die Jagdmaschinen kaum davon ab einen Treffer nach dem anderen zu landen. Aber wie der ehemalige Admiral einschätzte versuchten die TIE-Abfangjäger sie nicht zu zerstören. Hätten sie dies vorgehabt, hätten sie es längst getan. „Anscheinend haben sie es sich anders überlegt und versuchen nun Gefangene zu machen“ dachte Needa, sicherlich ein guter Schachzug, aus scheinbar gefährlichen Geheimdienstagenten war immer viel herauszuholen.
Wenn sie die Grundlagen für solch ein Manöver nicht geändert hatten, würden sie versuchen den Frachter in Richtung eines Großkampfschiffes zu locken, welches dann den Frachter mit Hilfe eines Traktorstrahls aus dem Raum picken würde. Needa beschloss ihnen zunächst einmal den Gefallen zu tun, er blieb auf den Kurs auf den die TIE-Abfangjäger ihn drängten, er drosselte sogar die Geschwindigkeit und verlagerte mehr Kapazitäten auf die Schilde. Schließlich sollten sie ja nicht herausbekommen, dass Needa wusste, dass die Imperialen es darauf anlegten ihn gefangen zu nehmen. Außerdem würde es die wahre Geschwindigkeit des Frachters verheimlichen – auch wenn diese mehr als armselig war - und das könnte ihnen später einen kleinen Vorteil verschaffen. Während der Frachter vergeblich versuchte den TIE Beschuss zu entgehen näherte er sich doch langsam dem Orbit. Nach einigen Momenten erschien Kael wieder im Cockpit.
„Scheint ja nicht besonders gut zu laufen.“
„Tun sie mir einen Gefallen, Sergeant und halten sie ihren Mund. Verfolgsjagden im Weltraum sind nicht ihr Spezialgebiet wenn ich mich richtig entsinne…“
Kael schnaubte.
„Haben sie die Comm Daten ?“
„Ja…“
„Dann geben sie sie in den Computer ein.“
Ohne zu zögern machte sich der Sergeant daran den Befehlen Folge zu leisten.
„Wie geht es Kira ?“
unterbrach ihn Needa dann.
„Schlecht. Ich habe ihr ein Bacta-Pflaster verpasst. Aber wenn wir sie nicht in einen Bacta Tank stecken sieht es schlecht für sie aus. Sie fiebert und ist kurz davor das Bewusstsein zu verlieren … und sie redet immer davon, dass wir nach Bastion zurückkehren müssen um ihre Kameraden zu befreien.“
Needa nickte und schien gänzlich auf das Fliehen konzentriert zu sein.
„Bleiben sie noch einen Augenblick hier… und gehen sie dann wieder zurück zu ihr. Ich will nicht das sie das Bewusstsein verliert.“
„Warum auf einmal so besorgt, Captain.“
Für einen Augenblick wandte Needa seinen Blick vom Sichtfenster ab und bedachte Kael mit einem finsteren Blick.
„Weil ich ungern einen Mann oder eine Frau unter meinem Kommando verliere…sei es nun eine Republikanerin oder nicht.“
Kael zeigte keine Regung sondern wandte stattdessen seinen Blick ebenfalls zum Sichtfernster.
„Versenden sie einen Hilferuf auf allen Frequenzen. Sagen sie irgendetwas davon, dass wir ein ordnungsliebender Händler sind, der fälschlicherweise von Imperialen des Schmuggelns beschuldigt wird. Einige Moment später geben sie zu, dass wir zu den Hutts gehören und wir bieten eine Halbe Million Credits für jeden der uns Hilft.“
„Und sie glauben, dass das funktioniert.“
„Nein…aber die Nachrichten sollen von dem eigentlichen Hilfesignal an die Skinwalker ablenken. Schließlich sollen unsere Imperialen Freunde nicht davor gewarnt werden, dass wir noch ein As im Ärmel haben….vorausgesetzt, dass es überhaupt erscheint…. Machen sie schon.“
Während der Sergeant damit begann die Nachrichten fertig zu stellen…durchbrach der Frachter die letzte Wolkendecke und wie Needa es erwartet hatte befand sich dahinter ein Imperialer Sternzerstörer.
„Die Lenken uns auf das Schiff zu.“
„Was sie nicht sagen.“
„Und Sie wollen nichts dagegen tun ?“
„Schreiben sie einfach weiter...in Ordnung ?“
Spätestens jetzt würde jeder vernünftige Pilot versuchen abzudrehen, aber die TIE-Abfangjäger schossen auf jeden möglichen Fluchvektor, Needa brauchte nur nach rechts schauen und er sah ein Inferno von Laserschüssen an seiner Steuerbordseite vorbeisausen, sie machten unmissverständlich klar, dass ein Fluchtversuch mit dem Tod enden würde oder dass sie den Frachter außer Funktion schießen würden.
Needa achtete auf das Entfernungsmesser zum Großkampfschiff. Sie waren noch lange nicht in der Reichweite des Traktorstrahls aber dafür in Kürze in der Reichweite der Bordgeschütze. Während des Anflugs auf dem Sternzerstörer nahm Needa eine leichte Kursänderung vor, sodass der Frachter sich mehr dem Heck des Großkampfschiffes näherte, das würde einerseits zwar dafür sorgen, dass sie dem Traktorstrahl näher kamen, anderseits würde sie das bei einer möglichen Flucht schneller aus der Reichweite der Turbolaser und Ionenkanonen bringen. „Ionenkanonen !“ schoss es Needa durch den Kopf. Wenn die Imperialen darauf zurückgreifen würden, wäre es mit der Flucht schneller vorbei als ihm lieb sein würde. .
„Achja Kael…wenn sei mit dem schreiben der Nachrichten fertig sind. Versuchen sie auch Kontakt mit dem Sternzerstörer aufzunehmen. Sagen sie, dass wir unsere Befehlsführende Offizierin gefangen genommen haben und nicht gedenken für eine untergehende Republik das Leben zu lassen…. Wenn der Kommandant des Schiffes die Person ist, von der ich denke, dass sie es ist…sollten wir eine Möglichkeit haben, dass die Farce funktioniert.“
„Fabelhaft. Wenn ich unsere erbärmlichen Chance summiere könnte ja fast noch was Richtiges bei rum kommen.“
„Eine andere Möglichkeit haben wir nicht, es soll uns ja nur Zeit verschaffen. Außerdem müssten unsere Hilferufe schon den Eindruck wecken, dass wir ziemlich verzweifelt sind“
„Den Eindruck ? Mir erscheint es, dass wir ziemlich verzweifelt sind.“
Kael zuckte dann mit den Schultern und machte sich daran die Nachricht zu übermitteln.
Als der Frachter in Reichweite der Bordgeschütze gelangte, eröffneten diese zu Needa Erleichterung nicht das Feuer.
„Unbekannter Frachter….wenn sie wollen, dass sie überleben…nehmen sie weiter Kurs auf uns. Unser Traktorstrahl wird sie dann sicher in den Hangar geleiten.“
rauschte es plötzlich aus dem Comm Gerät.
„Wenigstens scheint das zu klappen.“
„Ja …. und unsere leichte Kurskorrektur bleibt noch unbemerkt. Die TIEs haben auch aufgehört zu feuern….sind aber weiterhin noch an unserem Heck.“
„Alles andere wäre auch wohl zu schön gewesen.“
„Zweifelsohne….Haben sie schon Antwort von der Skinwalker ?“
„Nein…“
„Nunja….dann wird es eben ein großes Risko werden.“
„_WAS_ wird ein großes Risiko werden ?“
Ohne eine weitere Antwort zu geben korrigierte Needa seinen Kurs leitete alle Energie in die Triebwerke und tauchte nach backbord ab.
„Korrigieren sie sofort ihren Kurs oder wir sind gezwungen das Feuer auf sie zu eröffnen.“
klang wieder eine Stimme aus dem Comm Gerät. Needa dagegen bemühte sich nicht um eine Antwort. Der Sternzerstörer würde nicht das Feuer eröffnen…sie wollten die Geheimagenten immer noch lebend, außerdem würden die Turbolaser nur die eigenen TIE-Fighter gefährden die ihnen noch im Nacken klebten.
Aber dafür begannen wieder die Lasersalven der Ties auf die Schilde am Heck einzuschlagen, die sich nun nicht wieder aufluden.
„Ich werde versuchen so nah an den Triebwerken des Sternzerstörers vorbei zu fliegen, dass unsere Hülle ein bisschen verbrüht wird, aber die TIEs uns unmöglich folgen können.“
„So und sie wissen genau wo das ungefähr ist ?“
“Als Großadmiral hat man so etwas im Gefühl.“
entgegnete Needa und erst jetzt bemerkte er selbst wie unsicher das geklungen hatte.
„Großartig.“
Die Ionenschüsse von Seiten des Sternzerstörers bleiben aus und Needa näherte sich mit seinem Frachter immer mehr den Triebwerken des Sternzerstörers.
„Wenn wir in diesem Sektor in die Ausstoßzone der Triebwerke eintreten, dann könnte es funktionieren, zumindest für ein paar Momente. Ich werde ein bisschen von der verbliebenen Schildenergie nach steuerbord legen. Wenn wir durch die Austrittszone schweben werden wir die nötige Energie von der Triebwerken dort hineinleiten.“
„Machen sie nur…ich bete solange, dass es funktioniert.“
Der Frachter trat in die Austrittszone ein und sofort konnte Needa starke Schäden an den Steuerbordschilden ausmachen, er korrigierte seinen Kurs weiter nach backbord bis er glaubte ein passendes Maß gefunden zu haben. Die TIEs waren sie zumindest für den Moment los, aber der Sternzerstörer begann gerade zwei Kanonenboote startklar zu machen. Nachdem Needa merkte, dass die Hülle die Schäden durch den Ausstoß der Triebwerke nicht mehr lange standhalten würde, verlagerte er weiterhin seinen Kurs nach Steuerbord, sodass der Frachter sich nun geradewegs von dem Sternzerstörer entfernte. Das würde zwar die TIEs zurück ins Spiel bringen, aber das war besser als von den Triebwerken langsam zerfressen zu werden. Letztendlich hatte es Needa aber Zeit gebracht und das war das wichtigste.
Während die Jagdmaschinen sich nun wieder an die Versen des Frachters klebten holten auch die Kanonenboote auf.
„Wenn wir nicht bald Hilfe bekommen….war alles umsonst.“
„Na wenn das so ist, geh ich besser mal nach hinten.“
Mit den Worten verabschiedete sich der Sergeant, den Needa einen Moment verdutzt hinterher schaute. Die Kanonenboote holten schnell auf, weil sie anscheinend keinen großen Wert darauf legten ihre Schilde aufzuladen und stattdessen alles auf ihre Laser und ihre Geschwindigkeit transferierten.
Für den Frachter war, nachdem sie den Sternzerstörer hinter sich gelassen hatten, jetzt der Weg beinahe frei für einen Hypersprung, aber die TIEs würden es jetzt nicht dazu kommen lassen.
Der Sternzerstörer war nun auch dabei eine Wende vorzunehmen, dann hörten die Lasersalven plötzlich auf, welche die TIEs auf den Frachter abfeuerten.
Needa glaubte jetzt eine Nachricht zu hören, oder das die TIEs einfach nur Platz machten für die Kanonenboote….aber dem war nicht so. Die TIEs stoben auseinander, getrieben von X-Wings die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren… Scheinbar.
„Hier spricht Captain Sheridan. Entschuldigen sie unsere Verspätung aber wir mussten uns erst einen passenden Eintrittsvektor suchen. Wir haben ein Zeitfenster von 5 Minuten…wenn sie bis dahin nicht hier weg sind kann ich nichts für sie tun….“
„Danke für ihre Hilfe…Captain.“
War das einzige was Needa in diesem Moment einfiel. Die Skinwalker hatte ihre imperiale Kennung aufgegeben und war vom äußersten Rand des Systems – verborgen im Schutz eines Planeten (Pseudo-Ausrede -.#) – durch einen Mikrosprung hierher gelangt.
„Das habe ich nicht für sie getan, Needa…..Beeilen sie sich….Wir übermitteln ihnen die Sprungdaten. Unsere Jäger werden ihnen hoffentlich etwas Zeit verschaffen.“
Und das Taten sie auch. Auch wenn die X-Wings keinen TIE zerstörten. Sie sorgten immer dafür, dass sich keiner hinter den Frachter setzen konnte und waren mehr darauf bedacht direkten Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen, alleine deswegen weil die Imperiale Übermacht stetig anwuchs und ein Kreuzer schon den Kampf mit der Skinwalker aufgenommen hatte. „Ein Interdictor würde wahrscheinlich in Kürze auch bereit dafür sein, seine Gravitationsprojektoren hochzufahren…“ überlegte Needa .
„Wir sind ja immer noch in einem Stück.“
kommentierte Kael als er das Cockpit betrat.
„Wir haben etwas Hilfe bekommen….Wenn es Ihnen nicht ausmacht … könnten sei die Navigationsdaten in den Computer einspeisen.“
entgegnete Needa und erkannte, dass der Sergeant jetzt auch seine Wunden behandelt hatte. Erstaunlich … dachte der Captain…während dass Adrenalin dafür sorgte, dass er seine leichten Blessuren vergaß, hatte Kael nicht einmal über seine schweren Verletzungen geklagt.
„Ich habe mich noch nie so gefreut ein Republikanisches Schiff zu sehen.“
fügte Kael noch hinzu und Needa konnte nur nicken. Ihm ging es nicht anders.
Die Skinwalker lieferte sich derweilen einen erbitterten Kampf mit einem imperialen Kreuzer, vollendete aber schon die nötige Wende für einen Hypersprung. Die Staffel Rebellen Jäger, die mittlerweile 2 Verluste zu beklagen hatten, machte ihre Arbeit dennoch hervorragend. Der Frachter wurde kaum behelligt und konnte nun mit der Vorbereitung für einen Hyperraumsprung beginnen. Erst dann könnten die X-Wings im Schutz der Skinwalker versuchen das selbe zu tun.
„ Haben sie die Navigationsdaten eingegeben.“
„Gut…dann bereiten sie sich auf den Sprung vor. 5…4…3….“
„Sie wissen nicht wie ich das hasse.“
„2…1“
Die Sterne verschwammen und der Frachter tauchte in den Hyperraum ein.
Bastion - Orbit - Frachter - Cockpit - Needa, Kael