Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum unweit des Thronsaales - Allegious
Es waren schon wieder Stunden vergangen in denen Allegious sich seiner Kraft, seiner Macht und all seinen anderen cognitiven und intuitiven Techniken bedient hatte. Mittlerweile war der einstige Noghri zum Standpunkt gelangt, dass es keine Grenze mehr für ihn gab- keine mentale oder physische Grenze die er jemals überschreiten könnte. Er fühlte sich nicht im mindesten ausgelaugt. Er schlief kaum noch, eigentlich garnicht mehr und trotzdem fühlte er kein Bedürfnis nach Schlaf. Er aß wenig- viel zu wenig im Anbetracht seiner Leistungen und auch der Magen plagte ihn nicht mal im Mindesten. Er hatte nicht einmal einen Heißhunger. Und so angenehm diese Vorzüge auch waren- welche sicherlich aufgrund der dunklen Seite der Macht herrührten- so sehr fachten sie auch seine Wut an. Er besaß außerdem dem ewig lodernden Durst nach Macht und noch mehr Macht keine Bedürfnisse mehr, weder die Existenz,- noch die Grundbedürfnisse. Genuss war ein Fremdwort. Sein Leben war fremdbestimmt von Gier, Neid und Verrat. Und das waren eigentlich seine Erfindungen. Seine rechte Hand ballte sich zu einer Faust während er auf diese starrte und in einer ruckartigen Drehung entließ er diese unbändige Kraft gegen die Wand, die als solche in sich zusammenbrach.
Weiteren Zorn verbat er sich. Es machte keinen Sinn, seine Kraft dafür zu vergeuden, dass Droiden und Handlanger länger mit Restaurierungsarbeiten beschäftigt würden. Doch ihm fiel eine Möglichkeit ein, seinen hass sinnvoll zu bündeln. Und damit begann er schon in diesem Moment. Wie Vorzeichen blauer Kaskaden von Blitzen sich an den Händen sammelten, begann er gleichsam seine Emotionen um sich zu schüren und schuf damit einen Tiegel für die dunkle Seite welche in ihm einzudringen schien und in das Feuer seiner Kraft zu einer heißen und brodelnden Zerstörung heranwuchs. Es war nun genug Zeit vergangen.
Langsam hatte Allegious seine Maske fallen lassen. Mittlerweile durfte jedem klar sein, welchen Anspruch Allegious hegte, welche Macht in ihm innewohnte und dass er nicht bereit war, eine Niederlage zu akzeptieren. Und das nächste Ziel seiner offensichtlichen Machtannektion war es, Arica ganz klar und unverhohlen zu zeigen, was er beabsichtigte. Ein starker Impuls in der Macht in die Richtung in der er die Executorin spürte, würde ausreichen um sie in seine Nähe zu rufen. Und naiv wie sie war, würdesie auch noch wirklich zu ihm kommen, vielleicht weil sie glaubte es gäbe Neuigkeiten über ihren blauen Freund. Sie war dabei genau wie er. Nur eine Marionette. Und Allegious verachtete Marionetten. Aber sie waren nützlich. Und sie war es bis heute gewesen.
Er ließ das Licht in dem Raum dämmen. Das Loch in der Wand bot immerhin noch ausreichend Licht um die Konturen innerhalb des Raumes zu erkennen. Während er nun wartete, hatte er noch ein wenig Zeit die aktuelle Situation aus seinem Winkel zu beleuchten. Nereus war zum Großadmiral befördert worden, was ihm weitreichenden Respekt und Authorität gegenüber seinen ohnehin schon zu loyalen Offizieren einbrachte. Nereus war also mittlerweile auch ein Problem geworden, dessen es sich zu entledigen galt. Zu einem geeignetem Zeitpunkt würde auch dieser Mann von der Bildfläche verschwinden und dann würde jegliche Opposition ohne den zweifellos rethorischen begabten und charismatischen Mann zusammenbrechen. Erst Arica, dann Janem und schließlich, zu guter letzt, Nereus. Dann gab es keine Opposition mehr die ernstzunehmen war. Seine Visage verzog sich zu einem Ausdruck der Freude bei diesem finsterem Gedanken.
Die Konsolidierung des Geheimdienstes lief bereits jetzt schon. Über seine ehemalige Tätigkeit im Dienste der Armee kannte er noch einige Funktionäre bei denen er es dadurch vielleicht sogar schaffen konnte, diese ohne Gewalt von seinem Wirken zu überzeugen. Ein paar Tausend Soldaten mehr unter seinem Kommando, wenn der Sturm losbrach, könnten nicht schaden. Und um konterrevolutionäre Zustände zu vermeiden, würden binnen der ersten 24 Stunden eine Unmenge an Funktionären einen schnellen Tod ohne Gerichtsverfahren erdulden. Es bedurfte keines Verfahrens, wenn er erst Imperator war. Nur absolut ihm loyal-ergebene Männer würden die Lücken füllen, und dann war es ein leichtes mit harter und unnachgiebiger Hand zu herrschen. Allegious war sich seiner Sache sicherer, als es andere vor ihm zuvor gewesen waren, das machte ihn so zuversichtlich was sein Imperium betraf.
Und auch jene verschrobenen Gestalten welche glaubten Sith zu sein, würden ihren gerechten Lohn erhalten, begonnen hatte es, als Draconis erste Objekte zur Strecke brachte und weitergehen würde es mit Arica heute. Und Draconis würde sich umgehend mit weiteren unkonspirativen Kreisen auseinandersetzen. Nergal sorgte dafür, dass sowohl Nereus als auch sein Anhängsel Lidia verstanden, in welcher Lage sie sich befanden und nicht so anmaßungslos sein sollten, zu glauben, ihnen könnte nichts geschehen. Wenn sie es doch taten, würde es umso überraschender ausfallen, wenn... Seine Mimik brauchte sich nicht zu verändern, da er sein Gesicht unnachlässig zu einem diabolischem Gesichtsausdruck verzogen hatte. Beiläufig ließ er sich ein komprimiertes Nahrungs-Pack überreichen, dass er sich direkt in den verbleibenden Magen-Trakt injizieren ließ. Er hatte keinen Hunger, aber es würde sicherlich nicht schaden, über seine Bedürfnisse hinweg den Körper mit Energie zu versorgen. Und subtilerweise bemerkte er sogleich wie sein Körper dabei war, die Nahrung in ihre Enzyme aufzuspalten und sie den Zellen zuzuführen. Dinge die ihm früher nie aufgefallen waren, als er noch das einfache Leben eines Helotennoghris lebte unfähig zu erkennen, was es noch alles in der Galaxis gab.
Damals glaubte er an die Stärke der Noghri, an die Stärke eines einzigen Volkes. An die Stärke im Verbund und an die Stärke der eigenen rudimentären Fähigkeiten die doch so belanglos waren, als er erst einmal auf Bastion angekommen war. Da endete sein Leben abrupt, ohne dass es ihm damals bewußt gewesen war. Wie jämmerlich seine Existenz einst gewesen war. Dienen und dienen, nur um des Dienens Willen. Und der Lohn dafür war noch mehr Kriechertum. Allegious hatte dereinst lange gebraucht um zu erkennen wie klein man ihn versucht hatte zu halten, damit er nicht an das wahre Potential seiner Macht gelangen würde.
Schließlich gab es eines Tages einen Moment in seinem Leben der ihn erkennen ließ, was für ein Schicksal für ihn möglich sein konnte. Und nun stand er hier, unweit seines Thronsaales, in mitten des Herzens seines Imperiums. Und wenn auch einige seinen Weg nicht mehr begleiteten, sei es Elysa, Azgeth oder der einst so ruhmreiche Charon, würden die Opfer die dagebracht wurden, das Unabänderliche nicht verhindern können. Das einzige was sie vermocht haben, war lediglich den Zeitpunkt endgültiger Gewissheit ein wenig hinauszuzögern, mehr jedoch erreichten sie nicht. Und vergessen hatte er niemanden, keinen einzigen. Irgendwann, zu gegebener Zeit, in stabileren Zeiten, in einem... angemessenem Rahmen würden alle erhalten, für was sie so hart gearbeitet hatten. In der Zwischenzeit sorgte er dafür, dass sein MAchtapparat weiter ausgebaut wurde. Zu diesem Zweck hatte er unter anderem eine Propagandaabteilung aus dem Boden gestampft, den er mit einer Winzigkeit der schwarzen Konten hatte finanzieren können. Die Abteilung befand sich in einem abseits gelegenem Trakt eines entfernteren Viertels, dass zudem noch als verlassen galt. Niemand würde dort also rumstöbern und zufällig auf mehrere hundert Mann treffen die sich ereiferten Unwahrheiten in Allegious Augen als wahrhaftig geltend zu machen.
Alles verhielt sich so, wie er es erdacht hatte. Seine Planungen trugen Früchte und seine Macht und sein Einflussbereich wuchsen stetig empor. Angenehm bemerkte er wie sein Körper zusätzliche Energien bereitstellte, als die Nahrung halbwegs verdaut worden war. Es war vielleicht doch nicht so schlecht ab und an nicht auf die Einflüsterungen der dunklen Seite zu hören. Doch er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Ohne die dunkle Seite der Macht würde er heute noch im Staub kriechen. Die dunkle Seite war alles, wonach es zu streben lohnte, alles andere waren belanglose und nichtige Werte die den Menschen nur schneller esinem endgültigem Schicksal zuführen würden. Er aber, würde dereinst ewig leben...
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