Bastion

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif

Ein drittes Mal an diesem Abend zog der Klang der Glocke der Gedächtnishalle sanft schwingend durch den Saal. Das Orchester verstummte und die allgemeine Aufmerksamkeit im Raum richtete sich einmal mehr auf die Bühne vor der Kristallformation.

Der Ansager, der bereits den Auftritt
Janus Sturns angekündigt hatte, betrat erneut das Podest und räusperte sich. Schließlich gab er allgemein bekannt, dass Zoey Liviana, angesehene Autorin aus der Neuen Republik, nun einen Auszug ihres neuesten Buches zum Besten gäbe.
In diesem Moment setzte
Voth seine Machtsinne gerade nicht ein, dennoch merkte er, wie viele der Zuschauer verwundert entweder auf die Archäologin oder zu ihrem Nebenmann schauten, offenbar verwirrt, was eine Republikanerin hier machte. Voth war es nicht anders ergangen.

Dr.
Liviana, in ihrem dunkelblauen Kleid dem heutigen Anlass wirklich angemessen gekleidet, stieg nun eleganten Ganges die wenigen Stufen zur Bühne empor. Dort war bereits ein kleiner Wagen mit mehreren Exemplaren des beworbenen Buches bereitgestellt worden, von welchem die hübsche Autorin sich das oberste nahm. Am Anfang noch zaghaft, dann aber selbstsicherer, begann sie, sich und ihr Buch vorzustellen. Erneut konnte Voth deutlich Überraschung, aber hier und da ein wenig Missgunst spüren, so glaubte er jedenfalls, als die Autorin ihren Heimatplaneten Naboo erwähnte. Dennoch brandete Applaus auf. Der Großteil der versammelten Gäste schien der Archäologin durchaus zugeneigt zu sein, vor allem, als diese erwähnte, den Erlös dieses Abends an die Opfer des Krieges spenden zu wollen.

Nun schlug
Zoey das Buch auf und begann, daraus zu lesen. In der Textstelle schien es um eine ziemlich brenzlige Situation in einem Tempel voller Lava zu gehen. Die Autorin hatte ein Talent darin, spannend vorzulesen und so ertappte Voth sich dabei, wie auch er aufmerksam ihren Worten lauschte.

Nach einer Weile war die Textstelle zuende gelesen und Dr.
Liviana klappte lächelnd das Buch zu. Nachdem sie noch einmal erwähnt hatte, dass die Einnahmen durch den Bücherverkauf gespendet werden würden, kam tosender Applaus auf, lauter als vorhin. Auch glaubte Voth, kaum mehr Negatives in der Menge spüren zu können. Offenbar hatte die Archäologin es tatsächlich geschafft, ein imperiales Publikum positiv zu stimmen. Ob es nun nur an ihr oder an dem Buch lag, blieb dabei offen.

Jäh unterbrochen wurden die Mutmaßungen des Twi'lek jedoch von dem breitschultrigen Zabrak, der sich in einer "Angelegenheit des Zirkels", wie er es formulierte, an Janus wandte. [OP] Für genauere Beschreibungen siehe vorheriger Beitrag, habe das zeitlich ein wenig durcheinandergeworfen ^^[/OP]
Lord Saphenus schien ein wenig ungehalten über die Unterbrechung durch den Zirkelwächter, konnte aber nichts anderes tun als klein beigeben. Dafür gab er Preis, dass er und der Schüler des Grafen sich in der Zwischenzeit wohl gut amüsieren würden, eine Aussage, der Voth insgeheim noch skeptisch gegenüberstand.

Janus entschuldigte sich und entfernte sich mit dem Zabrak wenige Schritte. Der Einäugige blickte den beiden einen kurzen Moment nach und wandte sich dann schwungvoll zu
Voth um. Jedenfalls versuchte er es. Denn mitten in der Bewegung schien das Bein des Sith erneut aufzuschmerzen und der schmächtigere der beiden Zabrak verlor das Gleichgewicht.
Wie in Zeitlupe sah der Twi'lek den schwarz gekleideten Körper Lord
Saphenus' auf ihn zufallen. Geistesgegenwärtig streckte er die Arme aus, einerseits um sich selbst vor dem Aufprall zu schützen und andererseits den Einäugigen vor einem Aufschlag auf dem polierten Marmorboden zu bewahren. Tatsächlich schaffte er es einigermaßen, den Schwung des fallenden Zabrak zu stoppen und diesen festzuhalten.
Doch gerade, als er dachte, dass die ganze Angelegenheit ohne größere Aufmerksamkeit vorbeigegangen war, bemerkte
Voth, dass er einen Fehler gemacht hatte. Zwar hatte er Lord Saphenus erfolgreich aufgefangen. Allerdings ragten nun zwei Armpaare aus seiner Robe und fixierten dessen Körper.

Als der Twi'lek dies bemerkte, versuchte er, seine beiden zusätzlichen Arme so schnell wie möglich wieder in der Robe zu verbergen. Doch ohne Erfolg. Nur allzu deutlich ließ sich das Erstaunen des Einäugigen auf dessen Gesicht ablesen, als er
Voths unvorhergesehene Veränderung bemerkte. Mit geweitetem Auge starrte er auf die Körpermitte des Twi'lek, dorthin, wo die Arme sich befanden.

Voth wusste nicht, wie er reagieren sollte. Als er sich soweit sicher war, dass der Zabrak sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, trat er einen Schritt zurück und hoffte, dass Lord Saphenus einfach so tun würde, als wäre nichts geschehen. Aber so war es nicht. Der Sith schien regelrecht schockiert ob der plötzlichen Offenbarung. Voth spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und sein Gesicht heiß wurde. Nur am Rande bemerkte er die Lakaien, die sich um Saphenus und Voth herum positionierten, wohl als geringer Schutz gegen neugierige Blicke. Janus musste das Malheur mitbekommen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben. Vor den erstaunten Blicken des Sith-Kriegers schützten die Diener Voth allerdings nicht.

Er fühlte sich, als müsste er irgendetwas sagen, etwas, um sein speziesuntypisches Armpaar zu rechtfertigen.


"Ich... äh..."

Zaghafte Worte verließen den Mund des Twi'lek, mehr folgte allerdings nicht. Beschämt schaute er zu Lord Saphenus. In der Situation fiel ihm gar nicht ein, dass er sich eigentlich überhaupt nicht schämen müsste, erst recht nicht angesichts der eigenen Entstellung seines Gegenübers. Wie würde der Zabrak reagieren?

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Die Annahme, dass es sich bei dem Schönling um den Anführer der kleinen Gruppe handelte bestätigte sich im nu. Ein Blick zur Seite zu dem Tätowierten Menschen, der sich selbst als Kerberos vorgestellt hatte, und er lag reglos wie eine Puppe auf dem Boden. Weder verstandSharohwas gerade genau passiert war, noch interessierte ihn der genaue Ablauf im Moment. Er hatte Kerberos zum Schweigen gebracht, und nachdem das erste, was dieser von sich gegeben hat, die Idee gewesen war ihn umzubringen, verspürte der Trandoshaner ein wenig Schadenfreude. Obwohl sein gegenüber offensichtlich mit der Frechheit seinen eigenen Schüler meinte, richteten sich die kalten Augen auf ihn. Eine Warnung. Das war offensichtlich. Der Trandoshaner hatte aber nicht vor sich die Beziehung zu einer Autorität zu verscherzen. Zwar würde er nicht den Schleimbolzen mimen, jedoch würde er nicht solch eine Show abliefern wie der betäubte Mensch.

Eine Prüfung wurde ihm also gestellt. Keine Regeln, das war das erste was Sharoh unglaublich gut gefiel. Er hatte sich durch die engen Turnier-Regeln immer so eingeengt gefühlt, vor allem deshalb hatte er immer die Jagd selbst mehr geschätzt. Niemand schaute einem auf die Finger und sagte einem, man solle seinem Gegner nicht einen ordentlichen Tritt versetzen wenn es sich anbot. Unbewaffnet würde er aber gegen diesen Muskelprotz nicht antreten wollen. Zwar war Sharoh auch äußerst kräftig, aber ,da sein Gegenüber fast einen Kopf größer war als der Trandoshaner, würde er wohl einen Kampf mit Waffen über einem Handgemenge bevorzugen. Zumindest vorerst, während eines Schwertkampfes könnte es ja immerhin noch dazu kommen. Also streckte er fordernd die Hand in Richtung Rake aus der ihm das Lichtschwert, dass er zuvor dem Tätowierten abgenommen hatte, zuwarf. Sharoh fing es auf, drehte es, fand einen Schalter und aktivierte das Gerät. Mit einem Summen gleich einem Schwarm Insekten schoss die rote Klinge empor. Sie hatte kein Gewicht. Etwas perplex ließ der Trandoshaner die Waffe um seinen Körper kreisen. Das würde seine Auswahl an Techniken wohl einschränken, aber an der Beinarbeit und der Distanz würde sich wohl nichts ändern. Er vollführte eine der Technik-Abfolgen, die ihm als Aufwärmübungen beigebracht worden waren. Sofort sortierte der Trandoshaner einige der Techniken aus, die sich auf das Eigengewicht der Waffe konzentrierten.

Schließlich begab sich Sharoh in Position, Beine in einer stabilen Position, das Schwert weit über dem Kopf erhoben. Er schloss noch einmal die Augen, begab sich in Rausch des Kampfes. Er öffnete sie wieder und mit einem animalischen Gebrüll und gefletschten Zähnem griff er an. Sein Gegner führte das Lichtschwert nur in einer Hand, während ein zweites an seinem Gürtel hing. Als Sharoh den Raum rutschend betreten hatte waren die beiden Griffe zusammen gesteckt gewesen und hatten eine Doppelklinge gebildet. Für Sharoh hatte das Konzept einer Doppelklinge aus Profanem Material nie Sinn ergeben, jedoch erschloss sich der Sinn der Waffe durch das fehlende Gewicht der Klingen Partie. Sie würde agil bleiben, während eine Waffe aus Stahl an deutlichem Übergewicht leiden würde. Dadurch, dass der Feeorin nur mit einer Hand kämpfte, und Sharoh der zweihändigen Technik treu blieb, fiel die wahrscheinlich überlegene Körperkraft seines Kampfpartners nicht auf. Jedoch merkte der Trandoshaner nach den ersten Hieb Kombinationen, dass sein gegenüber nicht nur fähiger in der Technik des Lichtschwertes war , nein er war auch schneller als er. Das war wirklich das letzte was er erwartete hatte, so sah der Feeorin doch so klobig und langsam von der Statur her aus.

Rake testete Sharoh. Der Trandoshaner war sich sicher, dass er in eigenen Situation, in denen seine Technik nicht einwandfrei war, härter hätte bestraft werden können. Sharoh kämpfte sich in Rage, so wie er es immer tat wenn sein Gegner nicht innerhalb der ersten paar Hiebe zu Boden ging. Das einzige was er sah, fühlte und hörte war sein Gegner. Jeder Schritt jede Muskelbewegung nahm er war. Er suchte unstet nach einer Schwäche in der Verteidigung Rakes, jedoch tat sich keine auf. In einem surrenden Sturm aus Hieben versuchte Sharoh die Geschwindigkeit des Feeorin zu übertreffen, doch ohne Erfolg. Er brauchte eine List. Die Distanz war es, die die Verteidigung seines Gegners so undurchdringlich machte. Die überlegene Größe des Feeorin spiegelte sich in der Länge seiner Arme wieder. Auch wenn es nur wenige Zentimeter waren, machte es einen entscheidenden Unterschied. Mit einem plötzlich Ausfall nach vorne schloss Sharoh die Distanz und begab sich in den Nahkampf. Aber hatte er das nicht unvorbereitet getan. Kaum war er kurz vor dem Gesicht seines Gegners, spuckte er einen Schwall Sabber in Richtung der Augen seines Gegners. Das hatte Rake nicht erwartet und taumelte ein Stück zurück. Das war der Moment. Sharoh schlang seine Arme an der Waffe vorbei, und warf den schweren Reptiloiden über die Schulter, sodass er mit einem schmettern zu Boden ging. Dabei verloren beide Kontrahenten ihre Waffen.

Gerade wollte Sharoh nach seiner Waffe greifen, da schmetterte ein Fausthieb gegen seinen Schädel. Der Feeorin hatte eines seiner Augen in einem kleinen Schlitz geöffnet bekommen und lag immer noch halb am Boden. Der Trandoshaner sah Sterne und landete ebenfalls auf dem harten Stein. Nun platzierte sich sein Kontrahent auf ihm und begann zu würgen. Sharoh versuchte die Pranken seines Gegenübers fortzureißen, wirkungslos. Er schnappte nach den Fingern, jedoch zeigte auch dies keinen Erfolg. Ihm ging die Luft aus. Also nahm der Trandoshaner all seine Energie und rammte seine Klauen in die Oberarme des Feeorin und riss nach unten. Mit einem schmerzverzerrten Grunzen löste sich der Griff und Sharoh nutzte den Moment. Ein Hieb mit dem Ellenbogen, ein Tritt mit den Krallen besetzten Füßen in die Bauch Region und er konnte sich wegrollen und die Waffe aufnehmen. Sharoh erhob sich wollte einen Hieb ansetzen, doch der Blutende Reptiloid erhob die Pranke, und der Griff seines Lichtschwertes flog im letzten Moment in seine Hand, sodass er parieren konnte. In einer rasanten Bewegung fügte er den Zweiten Griff hinzu und ging zu einem Konterangriff über. Beide Klingen permanent zu parieren wurde zu einer unmöglichen Aufgabe. Immer wieder erwischte Sharoh eine Klinge, und seinen Brustpanzer zierten bald einige rauchende Kerben, während seine Unterarme und sogar seine Gesicht auch mehrere Hiebe einstecken mussten. Rake hatte aufgehört zu spielen, das war jetzt klar. Immerhin die Ausdauer des Trandoshaners hielt durch. Er war schon immer extrem ausdauernd gewesen, und wie es schien sogar teilweise ausdauernder als sein Gegenüber. Bald nahm die Geschwindigkeit der Hiebe des Feeorin ab und Sharoh hatte wieder die Chance auf Gegenangriffe. Die prallten jedoch wie zuvor ohne jede Spur ab.

Nachdem alle beiden aus vielen Wunden blutend, geschunden und Wund, aus einem weiteren Nahkampf wieder Distanz zwischen sich brachten, senkte Rake schließlich seine Waffe. Nun ebte auch die animalische Rage ab, und der Schmerz begann in allen Gliedmaßen gleichzeitig zu pochen. Unbewusst hatte der Trandoshaner jedwegen Schmerz unterdrückt. Nun schaute er an sich das erste Mal seit dem Beginn des Kampfes hinab.. An vielen Stellen prankten die Verbrennungen der Trainingsschwerter zusammen mit Prellungen und Blutergüssen. Seine Nase blutete wahrscheinlich von dem Hieb den er abbekommen hatte. Und seine Hals fühlte sich an, als wäre er gerade gehängt worden. Sharoh konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Er fühlte sich nie so lebendig wie nach einem Kampf.

" Wahrlich ein Kampf! Das müssen wir wiederholen, und das nächste mal mit einer Waffe meiner Wahl."

Gab er mit einem Grinsen in die Richtung von Rake. Der hatte seit dem Anfang des Kampfes sein überhebliches Lächeln nur ein einziges mal abgelegt, als ihm die Spucke ins Auge geflogen war. Der Feeorin tastete selbst nach seinen Wunden, nur um herauszufinden, dass der Tritt in die Bauchgegend doch eine relativ tiefe Wunde hinterlassen hatte. Er nickte Sharoh nur zu. Rake schien so oder so nicht der Gesprächigste zu sein, jedoch hatte auch er seinen Spaß gehabt, da war sich der Trandoshaner sicher. Es war das erste Mal seit langem, dass Sharoh gegen einen so viel mächtigeren Gegner gekämpft hatte, ganz vom dem Reek abgesehen, dass er erlegt hatte. Ja dieser Rake würde ihm viel beibringen können. Auch wenn er kein Meister im Umgang mit dem Lichtschwert war, fehlte ihm dazu anscheinend nicht viel. Zumindest wusste Sharoh nicht, wie er sich ansonsten verbessern könnte.

Immer noch keuchend richtete sich der Trandoshaner nun an den Schönling :

"Nun ich würde nun nicht behaupten ich hätte gewonnen. Dafür hat mein Kontrahent mir doch zu viel seiner Schwertkampfkunst entgegen geworfen. Jedoch habe ich es überlebt. War die Prüfung nach eurem Geschmack . . . ihr habt euch noch gar nicht vorgestellt wenn ich mich recht erinnere. Bei welchem Namen soll ich euch Ansprechen?"


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Sane sprach sie leise, fast im Flüsterton, von hinten an. Sie wirbelte herum und freute sich ihn zu sehen und in seiner Nähe zu sein. Er hatte sie aufrichtig gelobt. In seiner kurzen bündigen militärischen Art! Er warf sonst nicht viel mit lobenden Worten um sich. Zoey strahlte. Dann hatte sie es tatsächlich gut hin bekommen. Besonders im Unterwassertempel, aber auch zu Beginn der Vulkantempelmission, hatte er auch manchmal mit ihr herum gemeckert, erinnerte sie sich schmunzelnd. Aber, sie hatte selbst bemerkt, dass ihre Buchvorstellung gut angekommen war. Zufrieden lächelte sie ihn an.

"Danke schön! Ich bin so froh und erleichtert, es hinter mich gebracht zu haben. Jetzt kann ich den Abend richtig genießen.",

gestand sie ihm ehrlich. Sie war froh, ihn neben sich mit auf der Gala zu haben und dies nicht nur als ihr Personenschützer, sondern auch als Freund. Sie wollte ihn nicht missen und alleine hier den Abend unter den Imperialen verbringen zu müssen, so außerordentlich freundlich ihr auch der Graf scheinbar gesinnt war. Eigentlich hatte sie sich auch in Begleitung von Yui hier gesehen?! Ein Stich ging ihr durchs Herz.

Es hatte ihr auch gut getan, dass Sane sie, wegen der falschen Herausgabe des Buches als Gastgeschenk an den Grafen, beruhigt hatte. Es war gut jemanden dabei zu haben, dem man völlig und absolut vertrauen konnte. Dem Grafen konnte man das Buch nicht stehlen oder so, dass war ihr durchaus klar gewesen, doch sie wollte Sane schon vorwarnen, im Falle der Graf morgen oder einige Tage später missgestimmt sein würde. Doch Sane schien das nicht anzunehmen und Zoeyˋs Stimmung hatte sich sofort deutlich erhellt. Im Grunde genommen hatte Zoey die Dinge ja auch so beschrieben, wie sie gewesen waren, ungeschminkt und natürlich aus ihrer Sicht der Dinge. Sie hatte weder etwas hin zu gedichtet und in dieser Ausgabe, die der Sith von ihr erhalten hatte und was darin den Grafen betraf, auch nichts weg gelassen. Er würde nur das lesen, was er selbst erlebt hatte und nun ja, eigentlich müsste es ja dem Sith Sturn wie lobende Worte vorkommen, wenn man ihn als böse und hinterhältig beschrieben hatte. Hybris hatte dies sogar von ihr verlangt! Im Grunde genommen, hatte sie dem verfluchten toten Sith Hybris mit ihrer Republikausgabe ein Denkmal geschaffen. So konnte man es auch sehen!?

Aber, zu einem kurzen erheiterten hellen Auflachen hatte sie Sane kurz vor ihrem Auftritt, mit dem Kommentar, dass er sie beim Ausgehen mit dem Grafen begleiten werde, gebracht. Der Gedanke war doch irgendwie zu komisch, doch er schien es ernst zu meinen. Ein Date zu dritt! Ok, es war kein Date und doch fühlte es sich ein wenig so an und er würde es wohl inoffiziell und geschickt angehen lassen müssen. Da könnte sie ja ihre zwei Fans Lord Warrington und Lord Forrester auch gleich noch mitnehmen, hatte sie noch ironisch lächelnd gedacht. Aber, dass Sane ihnen unauffällig folgen würde, würde nur ihrer Sicherheit dienen! Dafür war ein Personenschützer ja da! Sie ging schließlich mit einem Sithlord aus! Einem der größten und gefährlichsten Feinde der Republik! Irgendwie hatte der Gedanke etwas reizvolles an sich! Die Sith unterschieden sich gewaltig! Der Graf hatte ihr auch charmant und aufbauend auf der Bühne zugelächelt, als sie ihr Buch präsentiert hatte. Das war freundlich gewesen und hatte ihr in dem Moment auch wirklich gut getan! Sie schaute zu der Runde, in der sie Janus als letztes gesehen hatte, doch er stand jetzt extra mit einer anderen Person. Zoeys Blick fiel auf den anderen Sith, der etwas kränklich wirkte und sehr nahe gerade bei JanusˋSchüler Voth stand. Sie hatten wohl beide etwas sehr Vertrauliches zu besprechen?! Sie konnte beide auf Grund der umstehenden Personen leider schlecht sehen. Dieser Voth schien ein ruhiger beobachtender Geselle zu sein. Aus ihren Erfahrungen mit Padawanen wusste sie, dass auch die Sithschüler durchaus schon Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Machtausübung besaßen und man sie nicht unterschätzen sollte. Auch, wenn dieser Voth sich fast wie ein Jedi - Padawan benahm und wirkte, so brav wie er sich hier auf der Gala verhielt. Die Sith, wer wusste schon, wie viele hier noch herum schwirrten, verhielten sich wohl allesamt wie Wölfe in Schafpelzen! Das jene dies aber konnten, war verblüffend für Zoey als Wissenschaftlerin. Sie konnten sich perfekt verstellen, so wie bereits dieser Dr. Pel. Zoey schätzte, dass Janus den Schüler noch nicht lange hatte, sonst hätte er ihn mit auf der Thearterra-Mission gehabt! Jener dürfte noch am Anfang seiner Ausbildung stehen und noch wenig drauf haben. Am Ende einer Ausbildung waren die Schüler dann schon fast so gefährlich wie ihre Meister, aus Nichtmachtnutzersicht gesehen! Allerdings, wenn Janus den Schüler aus einem speziellen Grund nicht mit genommen hatte, dann könnte er auch weiter und gefährlicher sein!? Er war ein Twiˋlek wie Yui! Ob er von Ryloth stammte?

Zoey trank ihr drittes Glas leer und fühlte sich leicht angeheitert. Ihr Blick blieb an einer unglaublich fetten Frau hängen. Die Archäologin wurde ihr leeres Glas auf einem Tablett eines aufmerksamen Kellners los. Zoey nahm sich ein gebratenes köstliches Gorakhäppchen von einem Tablett, welches an ihnen kurz darauf vorbei getragen wurde und Appetit anregenden Duft verströmte.

"Hm, lecker! Besser als die Verpflegung auf Thearterra!"

Auf der Bühne begann der Sprecher mit der Versteigerung ihrer Bücher. Das war eine gute und pfiffige Idee vom Veranstalter. Der Anfangspreis lag bei dem, den man im Imperium in den Geschäften verlangte. 40 Credits waren ganz schön viel, aber es handelte sich um die limitierte und heutzutage seltene Papierausgabe! Zoey sah interessiert zu, wie die ersten Leute begannen, ein Buch zu ersteigern, erst noch zögerlich und verhalten, und der Preis in die Höhe ging. Wirklich clever, so kam mehr Geld für die Kriegsopfer zusammen und die Leute hier, auf der Gala, hatten mehr als genug davon!

"Mal sehen, wie viel das erste Buch einbringen wird?",

sagte sie zu Sane leise. Sie fand die Sache unglaublich spannend, wie man sich denken kann! Während das erste Buch für dreihundert Credits an eine jüngere, aber ebenfalls dicke Frau ging, die sich für ihre Figur sehr unpassend gekleidet hatte und ihre Figurprobleme noch hervorhob, anstatt sie geschickt zu kaschieren und unglaublich viel protziges auffälliges Geschmeide umgelegt hatte, ging der Preis von nun ab in die Höhe. Das letzte Buch wollten dann alle haben, wie es schien. Scheinbar hatten sich es jetzt erst noch welche überlegt, das Buch auch unbedingt und vor allem hier und jetzt auf der Gala kaufen zu müssen. Zoey hielt richtig den Atem an und warf Sane immer wieder amüsierte Blicke zu und dann ging das Buch für sage und schreibe 1500 Credits weg!

"Wahnsinn!",

flüsterte sie Sane amüsiert und mächtig überrascht zu. Ganz hinten im Saal wurde nun ein Vorhang beiseite geschoben und der Saal vergrößerte sich damit und ein herrliches Buffet kam zum Vorschein. Der Sprecher wies auf das Buffet hin.

"Mister Krayne (Sane)...",

sagte sie gespielt förmlich und machte eine Kunstpause, um es wirken zu lassen:

"...kommˋ, lass uns hingehen. Solche leckeren teuren Speisen wie hier, bekommen wir so schnell nicht wieder aufgetischt."

Zoey legte ihre linke Hand samt Unterarm auf seinen Rechten und ließ sich durch den Saal führen.

"Hast du eigentlich noch Probleme mit deinen Armen?",

fiel ihr plötzlich ein und sie spuckte den Gedanken auch sofort fragend aus.

Dort angekommen nahm sich Zoey ein Schälchen mit leckerem teltiarischen Nudelsalat. Mal sehen, was Sane sich nehmen würde? Sie ging mit ihrem Personenschützer zu einem nahen Stehtisch und ließ es sich munden. Plötzlich wurde ihr Blick traurig und ihr Gesicht nachdenklich:

"Ich wünschte, Yui könnte auch hier sein! Ich glaube, sie ist tot!"


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Seine humorvolle Anspielung auf Hybris zirkusreife Show hatte kein gutes Ergebnis geliefert. Denn dieser verstand wohl kein bisschen Humor und auch wenn er wirklich oft wie einer aussah, der sehr gerne in der Mitte stand, um bewundert zu werden, wurde dieser wohl jeglicher guten Emotion beraubt. Kerberos fragte sich die ganze Zeit, als er da so auf den kalten Marmor saß, auf den er geworfen wurde, ob zu den Sith zu kommen überhaupt richtig war. Sein Meister und Rake waren wohl nicht auf seiner Seite, sie waren wohl eher ein Werkzeug das benutzt wurde, um ihn selber zu einen Werkzeug zu machen - mehr nicht. Er hatte sich nämlich die Ausbildung viel spaßiger vorgestellt, denn was er über die Sith hörte, das gefiel ihm sehr stark, aber vielleicht würde es erst irgendwann in der Zukunft passieren, was er mal gehört hatte. Das Schmettern seines Körpers an den Marmor hatte ihre Spuren hinterlassen, man könnte sagen, dass er mehrere Blutergüsse davon getragen hatte und wäre er nicht so durchtrainiert, wären bestimmt auch eine Menge Knochen gesplittert worden. Trotz dem, ließ er seinen Körper weiter auf dem Marmor liegend sitzen und schaute er zu, wie der Neuling beim Kampf seine Fähigkeiten demonstrierte. Dass Kerberos gelähmt war, war ihm zuerst gar nicht aufgefallen, denn die Schmerzen wie schwer sie auch waren, haben jedwede Bewegung gelähmt. Er versuchte kurz mal mit der Hand sich aufzustützen, erst dann bemerkte er, wie Hybris es sagte, dass er gelähmt war. Irgendwie gefiel es ihm sehr gut, so zu liegen und sich nicht bewegen zu können, denn diese Prüfung von Sharoh hatte ihn nicht im Geringsten interessiert. Danach klärte Hybris seine Schüler Meister Lage auf und so wie er sich nach der neuen Demonstration seiner Macht gezeigt hatte, war jegliches Gefühl für seinen Meister abgestorben. Irgendwie mochte er am Anfang oder war einfach sympathisch, jetzt aber als Kerberos endlich einsah, dass er nicht bei „Freunden“ war und das sein Meister nicht sein Freund war, war ihm auch nun endlich klar, was Hybris bald sagte. Demut kannte Kerberos nicht und wollte er auch keinem zeigen, dass er demütig war. Aber er hatte nun gelernt, was er zu lernen brauchte. Anschließend erklärte Hybris, dass man ihn kontrollieren wollte, was ihm auch wenig gefiel.

Die zwei auf der kleinen Fläche kämpfenden haben nun ihr kleinen aber feindseligen und man würde es nicht glauben, wenn man es nicht sah, sehr blutigen Kampf beendet. Auf einmal war es für Kerberos, als ob eine Barriere ihn loslassen würde und er endlich sich richtig bewegen konnte und sein Mundwerk war auch wieder betriebsbereit. Aber Kerberos hielt nun in sich und wurde still. Er hatte sich in der Zeit, als die beiden kämpften so sehr verändert, als ob Jahre vergehen würde. Er schwor sich ab jetzt, so kalt zu sein, wie Hybris es selber war und so wenig zu reden, dass nur seine Verneinung zum Gespräch Bände sprechen würde. Er war nun wieder in sich selber gekehrt und seine Gedanken fingen an zu arbeiten. Er dachte angestrengt über Hybris, die Ausbildung und seinen weiteren Lauf bei den Sith nach. Er wusste auch nicht, was er wirklich Hybris entgegen bringen sollte, da dieser ihn eh ignorierte und nicht wirklich zuhörte, vielleicht wollte Kerberos deshalb seine Aufmerksamkeit erzwingen, nun das war wohl ein Fehler. Der Tätowierte verstand nun, das dies der falsche Weg war. Denn auch Sharoh hatte seine kleine eigene Show völlig ignoriert, vielleicht aus Angst oder weil dieser nicht wusste, wie man sich bei den Sith benehmen musste. Am Ende strich Kerberos eine senkrechte Linie in seiner Rechnung und befand, dass er erst einmal sich zurückziehen sollte, weil die Situation nicht einzuordnen war.


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Bilder überfluteten seinen Verstand ohne etwas dagegen machen zu können. Vor seinem geistigen Auge sah er sich in seinem Bett. Tiefste und dunkelste Nacht herrschte um ihn herum, schweißgebadet klebten seine Nachtgewänder an seinem Körper. Seine Brust hob und senkte sich schnell, die Luft pfiff als sie durch seinen leicht geöffneten Mund strömte. Er spürte wie seine beiden Herzen so schnell schlugen als würde ein ausgewachsener Tuk’ata in seinem Thorax galoppieren. Sein gelbes Sithauge versuchte die Schwärze um ihn herum zu durchdringen. Eine Hand ausgestreckt, bereit in jedem Moment eine Stoßwelle tödlicher Energie zu entfesseln, zitterte. Die weiche Hand, die sich auf seine Schulter legte, spürte er kaum, ebenso waren die beruhigenden Worte, die auf ihn eingesprochen wurden, für ihn nur ein leises Flüstern und kaum der Beachtung wert. Das Abbild des Albtraums, den er eben noch am Fußende seines Bettes geglaubt hatte, verschwand langsam und ließ nichts als die Schatten des Raumes zurück. Das Bedürfnis all seinen Hass zu entfesseln und seinen Meister endlich für das zu bestrafen, was er ihm angetan hatte, verschwand und machte der Erkenntnis Platz diesen Kampf noch immer nicht zu überleben. Verzweiflung schien sich nun an seine Stelle setzen zu wollen. Die Luft hörte auf zu knistern als er seine Hand langsam auf die Bettdecke sinken ließ und seine Schultern kraftlos ineinander zusammenfielen. Erst jetzt wurde er sich der zweiten Person im Raum bewusst, die direkt neben ihm lag. Ruckartig drehte er seinen Kopf, ein Wirbelgelenk in seinem Hals knackte. Schon tastete er instinktiv nach der Kehle dieser Person doch als er spürte wen er neben sich hatte zog er seine Sinne zurück. Auch wenn er ihr Gesicht nur schemenhaft sehen konnte wusste er, dass Talithas sorgenerfüllter und mitleidvoller Blick auf ihm lag. Auch wenn es ihr weh tat, er schubste ihre Hand von seiner Schulter. In der Macht spürte er den Stich der Enttäuschung, der von ihr ausging.

„Mir geht es gut.“,

kläffte er und bekam keine Antwort. Verärgert über seinen abermaligen Albtraum drehte er sich zur Seite weg und starrte stur in die Dunkelheit. Lange sagte keiner von ihnen ein Wort bis die Stille unerträglich wurde.


„Danke.“,

flüsterte er dann. Sie antwortete noch immer nicht, doch er spürte wie sich ihre Emotionen veränderten. Abermals verstrichen die Minuten und beide wussten, dass sie so schnell nicht wieder einschlafen würden. Ihr nächtliches Arrangement hatte beiden geholfen ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen und den Schlaf für sie ruhiger zu gestalten. Saphenus‘ Albträume traten weniger häufig auf, doch wenn sie kamen waren sie von gleicher Intensität. Talitha schien ebenso besser zu schlafen doch kämpfte sie jeden Tag sichtbar härter gegen ihr Schicksal. Die Enge und das Apartment als Gefängnis machten ihr zu schaffen und ließen sie nicht schlafen. Hinzu kamen die Erinnerungen an die Zeit im Folterkeller, an die Jagd nach dem Scriptor und die Tortur davor in seiner „Obhut“. Während Saphenus seine Träume nutzte um den Hass in seinem Inneren zu befeuern und daraus neue Kraft zu schöpfen versuchte Talitha ihn zu verarbeiten und mit ihm zu leben. Keinem von beiden schien es wirklich zu gelingen.


„Du hast mir nie erzählt was genau geschehen ist nachdem ich…weg musste. Du bist mir immer ausgewichen“,


sagte er kaum hörbar. Dennoch verstand Talitha jedes Wort. Zwar hatte sie ihm in groben Zügen von Halberd berichtet, doch die Details hatte sie verschwiegen.


„Ich weiß.“,

antwortete sie, dann herrschte wieder Stille. Saphenus drehte sich herum und sah sie an. Dafür brauchte er sein Auge nicht, seine Machtsinne ließen sich von der Schwärze nicht beeindrucken. So sah er sie an und wartete. Schließlich rollte eine einsame Träne über ihre Wange und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Sie erzählte von dem Informanten, von einer Rattataki, dem Gang in die Katakomben, dem Kampf gegen zwei Handlanger des Informanten, von einem rothäutigen, vierarmigen Twi’lek, von einem Mutanten und schließlich von Halberd, der eben jenem Mutanten in den Gärten des Ordens das Leben nahm und sie in den Kerker verbannte. Es schien eine Erleichterung zu sein all das loszuwerden. Saphenus breitete seine Arme aus und erschöpft kuschelte sich die junge Frau an seine hagere Brust. Er versuchte Ruhe und Entspannung zu verströmen doch in ihm brodelte es. Sein Auge blitzte bedrohlich auf. Es würde Tote geben, viele Tote. Sie würden dafür büßen, was sie Talitha und ihm angetan hatten. Ganz besonders der Scriptor und Halberd. Eines Tages würde er sie auf dem Boden vor sich sehen und ganz langsam beobachten wie das Leben aus ihnen wich. Dann würde zumindest Talitha endlich ihren Frieden haben.


In Sekundenbruchteilen spielte sich diese Szene in seiner Erinnerung ab und schon befand sich Saphenus wieder im Hier und Jetzt. Die Gala war in vollem Gange, das Rauschen von angeregten Gesprächen drang an sein Ohr. Wie in Zeitlupe sah er sich fallen, Voth vor sich. Dieser breitete seine Arme aus um den Zabrak aufzufangen, doch es waren nicht nur zwei. Gleich vier streckten sich ihm entgegen und sofort wusste Saphenus wen er vor sich hatte. Voth war der Twi’lek, der an Talithas Seite gegen den Scriptor gekämpft hatte. Seine Intuition ließ keinen anderen Schluss zu, zumal es nicht viele vierarmige Twi’leks gab. Erschrocken und überrascht nutzte Saphenus erst im letzten Moment die Macht um seinen Sturz aufzuhalten, kam aber nicht umhin gegen Voth zu stoßen. Von der Macht beschleunigt zuckte er zurück. Nicht weit, vielleicht einen halben Meter doch es geschah schneller als man zwinkern konnte. Sofort legte sich eine Hand auf sein Lichtschwert, die andere tastete nach der Kehle von Janus‘ Schüler. Sein ganzes Denken war nur darauf ausgerichtet, dass Voth Talitha kannte. Sein Verstand spulte all die Konsequenzen ab, die das nach sich ziehen konnte: Voth könnte Talithas Aufenthaltsort verraten wenn er wusste, dass sie in seiner Obhut war, er könnte sie umbringen oder ausliefern, er könnte es Janus sagen, der dann das Gleiche tat oder es als Druckmittel benutzen. Dabei kam ihm jedoch nicht in den Sinn, dass seine Reaktion ihn erst verriet, immerhin konnte Voth nicht wissen wo Talitha war. Noch immer drückte er die Trachea des rothäutigen Humanoiden nicht zu, doch der musste an seinem Hals spüren was vor sich ging. Mit vor Erregung zitternden Wangenmuskeln zwang sich Saphenus zu sagen:


„Du bist der Twi’lek, der an Talithas Seite war. Du hast mit ihr gegen den Scriptor gekämpft. Du warst dabei als sie von Darth Halberd gefangen genommen und verschleppt wurde. Du hast das zugelassen.“,


wurde ihm dann bewusst.


„Du wirst mir jetzt sagen was passiert ist, in jeder Einzelheit. Ich werde spüren sobald du lügst, ich werde spüren wenn du etwas auslässt. Ich will wissen was dich mit Talitha verbindet und was du über Halberd weißt. Du brauchst nicht glauben, dass ich schwach bin nur weil mein Körper schwach ist. Die Macht ist so stark in mir wie noch niemals zuvor.“,


knurrte er und kanalisierte den Zorn in seinem Inneren. Er verlieh ihm Kraft. Den Blick auf Voth gerichtet und jede seiner Bewegungen registrierend bekam er nicht mit wie sich mehrere Jünger um sie herum als Sichtschutz postierten. Auch wenn es ihm eigentlich gelegen kam, das niemand etwas von der Szene mitbekam.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar

Der Abend war also so gut wie überstanden. Ohne Kopfgeldjäger und zum trotz alter Bekanntschaften, die man lieber nicht wieder treffen wollte. Möglicherweise spielten auch die restlichen Sith mit dem Gedanken, der Republikanerin etwas anzutun, aber bisher hatte keiner von denen, die der Soldat bisher gesehen hatte, etwas derartiges unternommen oder gar angedeutet. Sie hielten sich an die Spielregeln, das überraschte ihn. Ob Janus ihm den gleichen Respekt entgegengebracht hätte? Vermutlich war es besser so, dass der Sith ihn offenbar vergessen hatte oder dass Sanes optische Veränderung gereicht hatte, um sich bedeckt zu halten.

Die Archäologin klang tatsächlich erleichtert, als wäre ihr soeben eine große Last abgenommen worden. Es schien, als sei sie glücklich, was Sane unter den gegebenen Umständen nicht ganz passend fand. Sie waren immer noch in Gefahr: Umzingelt von imperialen Soldaten, Sith und nach wie vor eine Zielscheibe für Kopfgeldjäger. Wenn diese Vermarktungstour vorbei war musste Zoey dringend eine Weile untertauchen, bis Gras über die Sache wächst. Kopfgeldjäger würden sich nicht ewig mit der Suche nach ihr aufhalten. Es gab sicher Ziele die genauso lukrativ und einfacherer zu finden sind. Wenn sie diesen Meilenstein geschafft hatte, würde einiges einfacher werden. Sane konnte nicht für immer bei ihr bleiben, das war ihm bewusst und aus irgendeinem Grund schmerzte ihn der Gedanke. Was hatte diese Frau nur, was er so anziehend fand? Nicht einmal für die Politikprofessorin auf Bimmisari, mit welcher er mehrere Abende ausgegangen war, hatte er so etwas empfunden.

Zoey und Sane postierten sich etwas abseits von der Menschenmenge und schauten der Versteigerung der Bücher zu. Der Erlös würde gespendet werden, hieß es. Die Ironie, die den Abend bisher für Sane begleitet hatte, setzte sich fort. Nun wurden Bücher einer Republikanerin über eine Mission der Jedi und des Militärs der Neuen Republik zu dem Zweck versteigert, die Opfer des Krieges auf der Gegenseite zu unterstützen. Für Sane passte dies in keinster Weise zusammen. Der Frieden war noch Taufrisch. Es würde dauern, bis man sich daran gewöhnt hatte. Vor allem, wenn man im Auftrag der Regierung weiterhin gegen die andere Seite operiert, so wie der Infiltrator es gerade mehr oder weniger tat. Natürlich, primär war er zum Schutze Zoeys gesandt worden. Doch was diese nicht wusste war, dass sein Marschbefehl noch einen kleinen Zusatz beinhaltete: Er sollte sich bereithalten für weitere Befehle. Dies bedeutete, dass er jederzeit einen Auftrag bekommen könnte, solang er sich auf imperialem Gebiet befand. Sicher wurde sein Standort von Auge dokumentiert und an den Kommandostab weitergegeben, damit dieser ein Ass im Ärmel hatte. Leute wie Sane waren diese Asse.

"Die werden sicher eine Menge einbringen. Ich kenne diese Art von Leuten. Sie haben Geld und zögern nicht, damit um sich zu werfen. Viel Geld auszugeben gehört zu ihrem Stil. Vor allem, wenn man sich damit profilieren kann, wie es zum Beispiel hier der Fall ist."

, sagte er leise zu der Archäologin, während er die Auktion beobachtete. Sane war in diesen Kreisen aufgewachsen und kannte die Spielregeln der Elite. Er war etwas verblüfft darüber, dass er sich noch so genau daran erinnerte. Seine Kindheit war offensichtlich fester in seinem Gedächtnis verankert, als er geglaubt hatte. Ob der Aufenthalt auf Bastion diese Erinnerungen auslöste?

Der Blue Raven Sicherheitsmann sollte recht behalten. Die Summen, die für die Bücher bezahlt wurden, waren hoch. Sicher war der Graf zufrieden mit den Einnahmen und ein paar Imps würden neue Organe oder Extremitäten bekommen. Ob das ein Grund zur Freude war?
Zoey wollte zum Buffet und machte Anstalten, dass er sie dort hinführen sollte und legte ihren Hand auf seine. Das wiederum empfand er als unangenehm. Zwar hatte er Handschuhe an und somit gab es keinen direkten Hautkontakt, dennoch konnte er die wärmende Berührung deutlich spüren. Passte das zum Bild des einfachen Sicherheitsmannes? Er war sich nicht sicher, ließ es aber dennoch zu. Vermutlich war es besser mitzuspielen, als die Geste abzuwehren. Dies würde vermutlich Aufsehen erregen, was Sane natürlich vermeiden wollte. Auf dem Weg zum Buffet sprach ihn die junge Frau auf seine Arme an.

"Unverändert. Keine Schmerzen oder ähnliches, nur... du weißt schon."

Seine Unterarme wiesen nach wie vor sämtliche Farben bis hin zu den Fingerspitzen auf. Weder breitete es sich weiter aus noch ging es zurück. Sane war mittlerweile so weit, es als ein Teil von ihm zu akzeptieren. Dennoch zog er es vor, der Öffentlichkeit den merkwürdigen Anblick zu ersparen. Er stand ungern im Mittelpunkt und ersparte sich so unangenehme Fragen. Bandagen und Handschuhe, je nach Situation, waren von nun an stetige Begleiter.

Am Buffet angekommen schnappte sich Zoey einen Teller und nahm eine kleine Portion Nudelsalat mit zu einem Stehtisch. Sane begleitete sie, nahm sich aber nichts zu essen. Er brauchte seine Sinne und seine Aufmerksamkeit für andere Dinge, essen konnte er später noch.

Zu zweit standen sie nun in der Nähe des Buffets, während die Archäologin sich den Nudelsalat schmecken ließ. Unterdessen ließ Sane wieder seinen Blick umherschweifen. Hoffentlich suchte nicht wieder einer der Sith oder diese seltsamen Lords die Gesellschaft von Zoey, welche gerade ein heikles Thema anschnitt: Den Killerdroiden, den sie auf Ryloth verloren hatten. Dies war Sane mehr als recht. Der Droide hatte sie schon auf dem Heimatplanet der Twi'leks in Schwierigkeiten gebracht und zivile Opfer verursacht. Hinzu kam, dass die Behörden angefangen hatten, eine Verbindung zwischen dem kleinen Monster und Zoey zu suchen. Ihn so loszuwerden war eine angenehme Lösung, auch wenn die junge Frau das wahrscheinlich nicht einsehen würde.

"Meine Gedanken zu dem Thema würden dir sicher nicht gefallen."

, sagte er stattdessen und warf ihr dabei einen ernsten Blick zu. Hoffentlich reichte ihr diese Antwort, denn er hatte keine Lust, dies hier auszudiskutieren. Der Soldat wusste, dass Zoey aus irgendeinem Grund an dem Droiden hing und ihn für ein kleines, unschuldiges und schutzbedürftiges Kind hielt. Man brauchte keine großartige Beobachtungsgabe um zu dieser Erkenntnis zu gelangen: Wie sie mit ihm gesprochen hatte, wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte und jedes Risiko und Fehlverhalten des Droiden einfach ausblendete war erstaunlich. Könnte dies eine Art Mutterinstinkt sein? Vielleicht. Aber welche Mutter fühlte sich für einen Droiden mit Skorpionschwanz und Zwillingsblastern verantwortlich? In diesem Zusammenhang wäre es vermutlich auch im Ernstfall schwierig für den Infiltrator geworden. Er hatte gesehen, zu was der Droide imstande war und wollte es lieber nicht alleine mit dem Ding aufnehmen. Dies war eher die Aufgabe für ein Team aus Spezialisten und nicht für einen einzelnen Soldaten.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ unter den Gästen, vor den Gemälden ~ Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~


Wenn man den Fakt außer Acht ließ, dass diese Party vom Imperium, genauer gesagt von einem Sith, veranstaltet wurde, war sie doch gar nicht so schlecht. Die Musik jetzt einmal außen vor gelassen, waren die kleinen Häppchen die Zwischendurch gereicht wurden und auch der prickelnde Champagner von exzellenter Wahl.
Warum ging Steven eigentlich nicht öfter auf solche Veranstaltungen? Schon der Siegesball auf Dac hatte ihm eine menge Spaß bereitet. Nun gut, er endete vielleicht nicht ganz optimal, doch ohne das ganze Tralala, hätte er Tenia nicht kennengelernt, jedenfalls nicht so gut, wie an diesem erinnerungswürdigen Abend.
Nachdem das gedanklich geklärt war, konnte sich der Jedi-Ritter wieder seinem Auftrag widmen.
Die Archäologin, mit der er sich gerade im Gespräch befand, oder besser gesagt, welche sich gerade in einem Monolog befand, hörte sich anscheinend sehr gerne selbst reden. Nun gut, für die beiden Jedi konnte das nur von Vorteil sein, denn so erhaschte man einige Informationen.

"Das muss ich leider genauso sehen, Doktor Liviana."

stimmte der Ritter nach einer Gesprächspause von Zoey traurig zu. Leid war auf allen Seiten gleich. Der Krieg brachte Tod und Zerstörung, die Jedi kämpften zwar für Gerechtigkeit und versuchten den Frieden so gut es geht wieder herzustellen, doch auch ihre Methoden konnten nicht immer die Leben Unschuldiger retten.
Auch wenn klar war, wer der Aggressor war, in diesem Fall das Imperium und der Sith-Orden, behielt Steven diese Information für sich. Die Archäologin hatte schon bei der letzten negativen Bemerkung gegenüber des Veranstalters ein wenig komisch geguckt, wenn sie Sympathien für diese Monster hegte, insbesondere für den schleimigen Blondschopf, dann würde Steven seine eigenen sicherlich nicht verspielen, indem er gedankenlos mit Floskeln und Besserwisserei um sich warf.

"Wir sind auf Cirrus zwar der Monarchie treu ergeben, doch ich kann bedenkenlos hinzufügen, dass auch wir jegliche Art von Aggressionen ablehnen. Unser Herzog sichert uns Frieden und Gerechtigkeit und darauf können wir stolz sein!"

Steven erhob sein mittlerweile nur noch halb volles Glas Champagner und prostete in Zoeys Richtung, während er sich nach seinem Padawan umblickte, der immer noch einen halben Schritt entfernt dem Gespräch lauschte.

"Auf den Frieden, auf Gerechtigkeit, auf ihr Buch und den schönen Abend!"

Doch so nett der Ritter der Doktorin auch zuprostete, so abweisend war sie nach dem Angebot, Bastion gemeinsam zu erkunden. Graf "Ich-bin-Sith-und-mag-Kunst" hatte sie schon zum Ausgehen gefragt.
Kein Grund zur Sorge, dachte sich der Baron von Cirrus und würde einfach mit Michael "zufällig" in der Nähe auftauchen. Der blonde Sith dürfte eine leicht aufzufindende Persönlichkeit sein.

"Nun, eigentlich spricht man in unseren Kreisen nicht über Geld.."

entgegnete der Ritter etwas verschwiegen und betrachtete sein Champagnerglas, ehe der Archäologin wieder in die Augen blickte.

"Aber da sie so nett fragen, werde ich Ihnen mein großes Geheimnis verraten: Erbschaft. Ja sie haben richtig gehört, der Großteil meines Vermögens, ist über Jahrhunderte entstanden. Doch damit ich nicht einroste, bin ich für den Herzog im diplomatischen Dienst tätig, dort wird mir meine Arbeit mit einer Aufwandsentschädigung vergütet."

Bis jetzt war nichts davon gelogen. Auch der Jedi-Ritter und Baron Steven Crant, verdiente sein Geld, oder besser gesagt, dass Vermögen das er hatte, mit dem diplomatischen Dienst für seinen Vater, den Rest hatte er einfach so. Hallo? Er war immerhin der Thronfolger von Cirrus, eigentlich hätte er gar nicht arbeiten müssen, weder für den Jedi-Orden noch für den Herzog. Was war sie überhaupt so neugierig geworden, er war derjenige der hier jemanden ausfragte!

Dann kam das Gespräch wieder auf die Jedi-Ritterin zu sprechen, die mit dafür verantwortlich war, dass Steven einmal eine Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbringen durfte.

Der Aristokrat konnte kein negatives Wort hören, doch aus Zoeys Körperhaltung konnte ein geübter Beobachter durchaus heraushören, dass sich die beiden nicht nahe gestanden haben durften.
Auch die vielen Diskussionen, welche die Archäologin mit der Jedi-Ritterin, beziehungsweise damals noch Padawan, wohl gehabt hatte, konnte sich Steven bildlich vorstellen.

Tenia war keine leichte Persönlichkeit, gerade das reizte den Baron und Diskussionen mit ihr konnten mit Sicherheit schon einmal hitziger werden als geplant.

Als der Bodyguard, welcher für die Sicherheit der Doktorin verantwortlich war, auftauchte stellte sich dieser mit breiten Schultern, schützend neben eben diese.
Der Mann hatte definitiv eine Ausbildung im Nahkampf erhalten, darauf schlossen Körperhaltung,- Spannung und auch Körperbau. Die redselige Forscherin stellte die beiden angeblichen Lord von Cirrus auch wie es sich gehörte vor, nachdem sie ihrem Bewacher versichert hatte, dass alles in Ordnung war. Ein kurzes Nicken in
Mr. Kraynes Richtung sollte ausreichen um den Personenschützer zu begrüßen.
Irgendwie kam dem Jedi das Gesicht bekannt vor. Doch das konnte auch ein großes Missverständnis sein, denn wie viele Gesichter hatte er schon gesehen im Alltag und auf Missionen. Chalacta, Corellia, Coruscant. Die Galaxis war zwar ein Dorf, aber eben ein riesiges.
Die Archäologin entschuldigte sich für einen kurzen Tanz mit ihrem Personenschützer und wurde nur nach wenigen Minuten der ästhetischen Bewegung auf die Bühne gerufen.
Unter verhaltenem Applaus, erklärte die Republikanerin den Grund ihrer Anwesenheit und begann dann auch sogleich damit, aus ihrem neuen Buch vorzulesen.
Allein schon für den Aufstieg der Treppe in solch hohen Absätzen und mit einem langen Kleid wie diesem, bekam die Doktorin gedankliche Anerkennung von Steven. Doch auch das Buch gefiel ihm gut. Sie hatte anscheinend nicht nur Talent fürs Schreiben, sondern auch fürs Vorlesen.

Steven hob sein Glas und betrachtete den durchsichtigen Stoff. Der Champagner war ausgetrunken und eine in der Nähe stehende Hostess kümmerte sich sogleich darum, das leere Glas mit einem Gefüllten zu tauschen.
Nun konnte Steven nicht nur das prickelnde Getränk wieder betrachten, sondern noch einen genüsslichen Schluck davon trinken.

"Und was hältst du von ihr?"

wandte er sich dann zu seinem Padawan. Er wollte die Meinung von diesem über die Zielperson wisse. Dachte er etwa genauso wie sein Meister? Es war wichtig, dass die beiden sich hier, noch mehr als woanders, auf einander verlassen konnten. Sie waren hier wie auf einem Silbertablett serviert. Steven wollte sich sicherlich nicht aus fadenscheinigen Gründen festnehmen lassen und dabei war nicht einmal die Gefangennahme, die Unterbringung oder die Folter das Schlimmste an so einer Sache, viel mehr war es die Peinlichkeit und Schmach an sich, in so etwas reinzugraten.


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Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Zoey Liviana mit Sane alias Krayne; weiter weg: Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif



Der Archäologin gefiel der Abend immer besser. Sane aß nichts neben ihr. Wie dumm, sich diese Köstlichkeiten entgehen zu lassen! Ihr Blick fiel auf seine Hände, die er durch Handschuhe verdeckt hielt. Er hatte also keine Schmerzen, aber die Veränderungen bezüglich der Farbe oder besser formuliert Farben waren immer noch da. Was dies wohl zu bedeuten hatte? Dies stimmte Zoey nachdenklich.

Als Zoey nun das Thema auf Yui brachte, verdarb er ihr etwas die Laune. Er meinte, dass ihr seine Meinung hierzu nicht gefallen würde.


“Ihr seid alle gleich! Ihr seht nur den Killerdroiden in ihr! Nicht das Kind, was auch darin steckt! Sie hat um diese Wandlung ihres Daseins nicht gebeten! Man hat es ihr angetan!”,

zischte sie ihm leise ziemlich aufgebracht und entrüstet zu. Sie merkte dabei gar nicht, dass sie von ihr sprach, als würde sie doch noch am Leben sein. Dies beruhte auf der Tatsache, dass sie es sich wünschte und innerlich hoffte, dass sie noch am Leben war! Ihr Unterbewusstsein sprach aus ihr.

“Als ich sie nach Hause brachte, endete leider alles in einer einzigen Katastrophe!”

Mehr sagte Zoey nicht dazu. Sie traute sich nicht. Der Saal könnte zu viele Ohren haben! Es war ein einziges Drama, da Zoey gerne alles mal los werden und sich von der Seele reden würde. Ihr Blick schweifte ab und blieb auf ihren Fans hängen. Der Gesprächigere von beiden hatte ihr zugestimmt gehabt, als es um das Leid der Opfer auf beiden Seiten ging. Er sprach von der Monarchie auf seiner Welt und Zoey hatte seinen Worten gelauscht. Vielleicht würde sie auf diese Welt gerne mal eine Urlaubsreise hin machen, hatte sich die Archäologin in dem Moment überlegt. Der junge Lord sprach sehr stolz von seiner Heimatwelt, hatte sie bemerken können. Sie selbst sprach von Naboo auch immer so! Sie konnte natürlich, wie sollte es anders sein, auch die Sprache seiner Heimatwelt sprechen, lesen und schreiben. Doch sie erwähnte es nicht. Der Lord hatte dann auch einen Trinkspruch verkündet und sein Glas gehoben. Zoey hatte dies erwidert und sie tranken beide darauf einen edlen Tropfen des prickelnden Getränkes in ihren Gläsern. Der Spruch hätte auch aus ihrem Mund stammen können! Er schien auf jeden Fall kein Sith-Lord zu sein, glaubte Zoey zu wissen. Doch auf ihre Frage, wie er seine Brötchen verdienen würde, hatte er unverschämt geantwortet, fand die Archäologin. Er hatte sie belehren wollen! Unerhört! Man spräche nicht über Geld! Schließlich hatte er auch einiges von ihr wissen wollen und Zoey wollte wissen, was ihn und sein ruhiger Kollege auf diese Gala getrieben hatte und er so beruflich tat!? Doch, es stellte sich unter anderem heraus, dass er geerbt hatte. Er war also von Beruf reicher Sohn oder so ähnlich!? Ja, er hatte versucht sich heraus zu reden, weil es ihm wohl peinlich war, zu geben zu müssen, dass er gar nichts tun müsste, außer Geld aus zu geben und dachte sich alles Mögliche aus, was er wohl so zu tun hätte. Zoey musste sich deutlich, als sie noch bei ihm stand, ein Schmunzeln verbergen. Da rührte auch die Unverschämtheit auf ihre Frage her! Sie glaubte ihm kein Wort! Das Thema Tenia war dann doch schnell abgehakt! Gut so! Zoey schaute nun Sane an und fragte ihn, um auch das Thema Yui nicht weiter zu vertiefen:

“Wie fandest du meine Fans, also ich spreche von Lord Warrington und seinem sogenanntem Kollegen? Ich persönlich glaube ja, dass Forrester sein Butler war! Daher war er auch so still und zurückhaltend!”


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Die junge Frau, mit welcher er an dem Stehtisch stand, reagierte wie erwartet. In manchen Fällen war sie wohl doch recht einfach gestrickt und ihr Verhalten war kalkulierbar. So wie jetzt zum Beispiel. Ohne dass er sich weiter zu dem Thema geäußert hatte oder Gründe für sein Denken nennen konnte, wurde er von Zoey in eine Schublade gesteckt. Die Galaxie war gegen Yui und die Archäologin war die einzige, die die Flagge der Moral und des Anstands hoch hielt. In dieser Position war es natürlich einfach, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Was Zoey aber nicht sah, waren die Gefahren. Das damalige Twi'lek Kind Yui war ein Opfer, das stand außer Frage. Doch ihre Opferrolle hatte sich schnell gewandelt. Sie wurde zum Täter, Mörder, Monster und zu einer Gefahr für jeden in ihrer Umgebung. Dass man daraus nicht nur nutzen ziehen konnte, hatte der Droide eindrucksvoll auf Ryloth demonstriert, doch Zoey schien diese Tatsachen auszublenden. Zum Glück war es weder die richtige Zeit noch der richtige Ort um dies auszudiskutieren, weswegen er auf ihr Kommentar nicht weiter einging. Der Droide war weg und das war gut für die Beiden, Schluss. Ob das moralisch richtig oder falsch war hatte kein Gewicht.

Auch den Nachsatz von Zoey, dass auf Ryloth alles in eine Katastrophe mündete, brauchte der Soldat nicht weiter zu kommentieren. Es war die Wahrheit. Hätte Yui nicht ohne Verstand herumgeballert und ihre Eltern getötet, dann hätte Sane sich früher der Archäologin anschließen und das Chaos in der Bibliothek beeinflussen können. Das hätte ihnen den Kontakt mit den Behörden und eine nervenaufreibende Verfolgungsjagd erspart.

Zum Glück ließ die junge Frau das Thema wieder ruhen und kam nun auf Interessanteres. Die beiden Lords von Cirrus. Zoey fragte den Soldaten, was er von ihnen hielt und mutmaßte, dass der stillere von Beiden nur der Butler war. Möglicherweise wollte sie damit nur ein wenig Smalltalk betreiben, doch sie hatte einen Nerv bei dem Infiltrator damit getroffen.

"Ich war noch nie auf Cirrus, aber ist dir nichts aufgefallen? Vergleiche die zwei mal mit dem Rest der Gäste, ausgenommen Sith und Soldaten. Was bleibt? Aristokraten und Beamte die den ganzen Tag in irgendwelchen Büroräumen sitzen und über Geld und Macht verhandeln. Die kommen selten an die frische Luft, bei den meisten wirkt sich das auf die Körperhaltung und Körpermaße aus. Unsere Freunde ähneln eher einer Mischung aus Adel, Sith und Soldaten, doch was bedeutet das? Bekommen die jungen Lords von Cirrus eine militärische Ausbildung? Oder nur ein weiterer Feind, der es auf uns abgesehen hat? Die Veranstaltung ist wahrscheinlich im ganzen Imperium bekannt. Es wäre zwar Wahnsinn, bei all den Sicherheitsvorkehrungen, den Sith und den Soldaten hier etwas zu planen, aber wir können nicht vorsichtig genug sein."

Gegen Ende seiner Analyse war er immer leiser geworden, bis seine Stimme nur noch ein Hauch war. Es war gefährlich, sich hier über so etwas zu unterhalten. Zwar spielte Musik und ungedämpftes Stimmengewirr, aber Sanes Erfahrungen hatten ihn wohl etwas paranoid werden lassen. Dennoch war es nicht die schlechteste Eigenschaft, den Feind hinter jeder zweiten Ecke zu vermuten. Man durfte sich davon nur nicht verrückt machen lassen.

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[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake]

Als der Kampf nach einem mehr oder weniger vorhersehbaren Schlagabtausch geendet hatte – das mit dem ins Gesicht spucken hatte selbst Hybris nicht erwarten, im Nachhinein betrachtet schien es doch zu dieser Spezies zu passen -, stand er auf, zog ohne hinzusehen das Schwert mit sich, packte es auf den Rücken unter dem Umhang und machte ein paar Schritte weg von Kerberos. Wie angekündigt löste er die Starre, doch der Dathomirer war eh so fertig, das er sich selbst jetzt kaum noch bewegen konnte oder wollte. Aber wenigstens war er ruhig.
Hybris wand sich Rake zu nachdem er dem Trandoshaner leicht zugenickt hatte. Der Feeorin sah zwar nicht ganz so schlimm aus wie Sharoh, konnte aber nach gleich zwei Kämpfen relativ kurz hintereinander nicht mehr allzu viel raus holen. Sein siegessicheres Grinsen hatte bis zu dem jetzt stattfindenden Blickaustausch gehalten, doch Hybris spürte in ihm die selbe Erschöpfung wie in seinen beiden Kontrahenten. Jetzt sengte er den Kopf und wartete in dieser Position bis Hybris bei den beiden Kämpfern angekommen war.
„Also?“ fragte er nur und starrte den Muskelberg an. Der nickte noch einmal und sah dann auf, wobei er bei den nun folgenden Ausführungen immer wieder zum Trandoshaner sah.

„Ein würdiger Kämpfer. Anders als Kerberos, aber gut. Wären sie so weit wie ich, ich könnte nicht sagen wer gewonnen hätte. Ihr habt eine gute Wahl getroffen, Meister.“

Da war sich Hybris zwar nicht ganz so sicher, aber in körperlicher Hinsicht waren seine beiden neuen Schüler wohl zu gebrauchen. Er sah Sharoh an, trat einen Schritt zurück und zur Seite und deutete mit einer knappen Geste zu Kerberos. Setzt euch, fügte er hinzu und sah dabei auch kurz den Feeorin an, sodass auch dieser sich schließlich in Bewegung setzte und die drei einen kurzen Augenblick später nebeneinander saßen und ihn anstarrten. Der Dathomirer saß ganz links, dann kam Sharoh und einen weiter schließlich Rake. So wie sie da saßen und ihn ansahen, wirkte das Bild beinahe komisch. Doch wie Hybris bereits angedeutet hatte, er ging zum Lachen nicht einmal in den Keller. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stand er wie ein Drill Sergeant da und musterte kurz das Trio.

„Da ihr nach den Prüfungen für kaum noch etwas zu gebrauchen seid, wird eure erste Lektion theoretischer Natur und kurz sein und euch eigentlich nur einen Einblick gewähren. Morgen fangen wir dann richtig an. Rake, du kennst das meiste schon, doch im Gegensatz zu früher wirst du nun wie die beiden anderen auch eine richtige Ausbildung erhalten.“

Der Feeorin war geradezu erschrocken über diese Entwicklung und wollte schon geehrt den Kopf senken, doch Hybris hinderte ihn mit der Macht daran. Das führte dazu das er ihn ein klein wenig irritiert ansah, doch für einen normalen Beobachter hatte sich eigentlich nichts in dem Gesicht des blauen Riesen getan.
„Du bist für deine Aktion von vor einem Jahr bestraft worden und hast dazugelernt. Du bist nun bereit für eine Ausbildung.“
Hybris sah bei der Sache mit dem „für Fehler bestraft worden“ Kerberos an, dann kurz Sharoh und schließlich wieder Anomander. Dessen Augen funkelten nun regelrecht und seine Emotionen zeugten von beinahe grenzenloser Freunde und Stolz, aber auch Ernsthaftigkeit. Man konnte förmlich hören wie er dachte: Ich werde ihn nicht enttäuschen! Hybris nickte dem Feeorin noch einmal schwach zu, dann beantwortete er endlich die Frage seines zweites Schülers.


„Darth Hybris, so nenne ich mich. Da ich einen Namen habe, will ich auch so angesprochen werde. Ich habe kein Bedarf an Titeln, kein Darth, kein Meister, kein Executor. So etwas bringt uns nur innerhalb des Ordens weiter, nur dann wenn man gewisse Positionen erreichen will. Sie unter uns zu verwenden ist daher sinnlos.“
Da die Positionen feststanden und sich nie etwas daran ändern würde.

„Wir beide gehen den selben Vertrag ein wie den, den ich mit Kerberos geschlossen habe. Du dienst mir, kannst sogar deine Meinung kund tun, doch wenn ich etwas befehle, gehorchst du. Dafür wirst du ausgebildet.“ Sharoh bejahte auf seine Art und Hybris sprach weiter, nun an alle gerichtet.

„Das was uns von 99% aller anderen Lebewesen im Universum unterscheidet ist nicht, das wir mit der Macht in Kontakt stehen, sondern das wir mit der Macht interagieren können. Wo Leben ist, da ist auch die Macht. Es gibt ein paar Ausnahmen, doch auf jede einzelne einzugehen macht wenig Sinn und für euch keinen Unterschied. Was aber ist die Macht? Ein Energiefeld? Etwas das aus dem Leben heraus abgegeben wird, als würden unsere Zellen die Macht in Form von Energie abgeben? Oder steckt dahinter ein Gott oder eine andere Art von Entität? Keiner kann das mit Gewissheit sagen, doch auch das ist unerheblich. Ihr könnt für euch entscheiden an was ihr glaubt. Was wir aber wissen ist, was wir mit der Macht tun können. Wie sie wirkt, was es für Auswirkungen hat wenn man sie benutzt und was von ihr beeinflusst wird.“

Hybris sah sich demonstrativ um und machte eine Geste die den gesamten Raum umfasste.

„Dieser Ort, der Sith Orden, ist ein recht gutes Beispiel dafür. Jeder der sich hier aufhält und nicht in der Lage ist sich – auch mit der Macht – abzuschirmen, wird unweigerlich spüren das es hier etwas gibt das einen physisch wie psychisch angreift. Es ist nicht messbar, aber es ist da. Die dunkle Seite, wie man sie im Allgemeinen nennt. Es ist Fakt das die Macht in ihren extremsten Formen in Hell und Dunkel daher kommt. Und bei den Sith ist es offensichtlich die dunklere Seite. Warum ist das so? Nun, weil die Macht nicht einfach nur wie ein Werkzeug benutzt werden kann. Es hat Auswirkungen wenn man sie nutzt. Vereinfacht ausgedrückt erzeugt jede mit der Macht ausgeübte Handlung und jede Handlung gegen die Macht einen Abdruck. Die Hälfte dieser Energie geht in die … nennen wir es die Sphäre der Macht, ein. Dieser Übertritt ist für jeden versierten Machtnutzer spürbar, und bei sehr machtintensiven Ereignissen nennt man so etwas „Eine Erschütterung der Macht.“ Das kann bedeuten das viele Leben auf einen Schlag ausgelöscht wurden, aber auch das jemand innerhalb weniger Sekunden gewaltige Mächte entfesselt hat. Die Hälfte also zur Macht, doch diese reagiert nicht wie eine plumpe Wand, sondern schickt einen Teil der Energie zurück. Ich nenne so etwas den Schatten eines Echos, also vielleicht 0.1 – 1 Prozent. Also sehr viel weniger als ihr anfangs hineingesteckt habt. Aber, im Laufe der Zeit und durch viele Individuen verursacht, reichen solche Handlungen aus um einen Ort wie den Sith Orden zu verderben oder, zum Vergleich, bei den Jedi einen Ort der Ruhe und Gelassenheit zu schaffen. Aus diesem Umstand könnte man nun schließen, dass die Macht tatsächlich eine Entität ist und auf selbstlose und eigennützige Taten reagiert, aber das kann man eben nicht sagen. Deshalb ist all das nur eine Theorie und ihr könnt glauben was ihr wollt. So viel erst einmal dazu. Falls euch das interessiert, in der Bibliothek des Ordens findet ihr genug Lesestoff.“

Hybris streckte die rechte Hand aus und hielt sie in etwa in Sharohs Richtung.

„Die Macht ist also da, vor allem in der Nähe von Lebewesen. Das bedeutet auch, das die Macht sie alle miteinander verbindet und Interaktion in Echtzeit ermöglicht. Kommen wir also zur ersten Anwendungsmöglichkeit: Die psychische Beeinflussung von Lebewesen.“

Die nach oben gezeigte Handfläche der rechten Hand neigte sich leicht nach links, dann hob er den Arm und der Trandoshaner stand im gleichen Augenblick mit der selben Geschwindigkeit auf. Hybris drehte die Hand ein weiteres mal nach links und Sharoh vollführte die selbe Drehung ebenfalls in diese Richtung und schaute deshalb in Kerberos Richtung. Der Daumen wurde von der geschlossenen Hand abgespreizt und die große humanoide Echse hob den rechten Arm, dessen Klaue sich im selben Augenblick zu so etwas wie einer Faust zusammenballte. Hybris ließ seine Hand kurz zucken und schon schlug Sharoh zu, traf Kerberos aber nicht da seine Bewegung nur wenige Zentimeter davor zum Stillstand kam. Der Executor ließ seinen Arm wieder sinken und der geistesabwesende Ausdruck auf Sharohs Gesicht verschwand. Nach ein paar Sekunden setzte er sich wieder und schien ganz offensichtlich keine Ahnung zu haben was gerade geschehen war.

„Die Macht erlaubt es uns den Körper, aber auch den Geist von anderen Lebewesen zu übernehmen oder was leichter ist, zumindest zu manipulieren. Die Faustregel lautet dabei, je besser ihr euren Gegner kennt, desto weniger Energie müsst ihr investieren um euer Ziel zu erreichen. Wissen ist im Bezug auf die Macht tatsächlich Macht, vergesst das nicht. Die Kontrolle des Geistes funktioniert meist subtil. So kann man mit ihr Emotionen, Gefühle, ja, sogar den Charakter einer Person ändern und niemand, einschließlich oder vor allem die Person selber, merken etwas davon. Dabei gilt, je minder intelligent und unerfahrener ein Wesen, desto einfacher.“

Hybris sah Kerberos an.


„Die zweite Anwendungsmöglichkeit ist die Einwirkung auf Materie aller Art. Das erlaubt mir zum Beispiel eure Körper zu lähmen, jeden einzelnen Muskel wenn ich will. Will ich euch stoppen, versagen eure Arme und Beine. Sollt ihr hingegen schnell sterben und niemand soll merken wer dafür verantwortlich ist, so kann ich euch auf mehreren hundert Metern Entfernung die Lunge oder das Herz lähmen. Versteht man die Anatomie eines Körpers, kann man sogar den Blutfluss gezielt umleiten, Nervenbahnen manipulieren oder gar im Gehirn Veränderungen vornehmen. Aber es gibt auch offensichtlichere und für euch, die noch am Anfang stehen, nützlichere Anwendungsmöglichkeiten. Die selbst unter Nicht-Machtnutzern bekannteste und am leichtesten zu erlernende Fähigkeit nennt man Levitation und erlaubt es einem Gegenstände anzuheben und je nach Erfahrung und Können frei zu bewegen.“


Auch dieses mal demonstrierte Hybris es, nur dieses mal fing Kerberos an zu schweben. Von dieser Aktion scheinbar völlig unberührt gelassen, blieben Arme und Beine hängen und auch als Hybris ihn einmal in der Luft eine komplette Rolle vollführen ließ, schlingerten seine Extremitäten hin und her. Nur ein Spielball der Schwerkraft. Er selber hatte sich dabei nicht bewegt und die Hände einfach hinter dem Rücken gelassen. Als er seinen Schüler wieder abgesetzt hatte, sprach er weiter.

„Das geht aber auch offensiver. Machtstöße können je nach Stärke einzelne Personen, ganze Gruppen oder sogar tonnenschwere Gegenstände und Tiere wie Spielzeug von euch wegschleudern. Und für den Fall, das ihr so lange überlebt, gibt es sogar noch weitaus mächtigere und speziellere Fähigkeiten. Zum Beispiel Machtblitze, wie ihr sie vorhin schon gesehen habt oder den Lebensentzug, wo man dem Gegner die Lebenskraft raubt um eigene Wunden zu heilen. Es geht aber auch noch spezieller und komplizierter.“

Was wäre eine Machtdemonstration ohne Hybris Lieblingstechnik. Er griff sich hinten an seinen Gürtel und holte einen zylindrischen Behälter hervor, öffnete den Schraubverschluss und hielt den metallischen Zylinder dann kurz so das der Inhalt, Wasser, herausfloss und auf den Boden klatschte. Danach zog er den Arm leicht hinter den Rücken und ließ ihn dann nach vorne schnellen, sodass der restliche Inhalt in einem einzigen Schwall hinausgeschleudert wurde. Das vermutlich nicht mehr ganz so kühle und erfrischende Nass kam aber nicht weit, da fokussierte Hybris seine Macht in es. Binnen weniger Zentimeter gefror das H²O, wurde im selben Augenblick verformt und beschleunigt und krachte schließlich in Form von kleinen Eiszapfen vor die Füße des Trios.


„Einwirkung auf Materie habe ich vorhin gesagt. Die von mir eben gezeigte Technik nennt man, recht einfallslos wie ich zugeben muss, „Materie manipulieren“ und stellt sozusagen die Krönung da. Man kann sie für so gut wie alle benutzen. Ich kann wie eben damit die Temperatur ändern, was man auch nutzen könnte um das gesamte Wasser in euren Körper gefrieren zu lassen oder ich kann damit Wunden heilen, ja sogar ganze Körperteile nachwachsen lassen. Im Prinzip könnte man damit auch Dinge aus dem Nichts heraus erschaffen, doch da stößt die Technik dann doch so langsam an ihre Grenzen. Wie dem auch sei...“


Jetzt sah er Sharoh an. Die Trandoshaner verfügten ebenfalls über extreme Selbstheilungskräfte, auch wenn diese angeboren waren. Doch im Gegensatz dazu, verlernte Hybris sie nicht nach ein paar Jahrzehnten, sondern verbesserte sie. Noch ein Punkt für die Wissenschaft und Macht.

„Aber all das werdet ihr erst nach eurer Ausbildung erlernen oder überhaupt erst in Betracht ziehen können. Ihr solltet nur schon einmal wissen was ihr, wenn ihr ehrgeizig und zugleich vorsichtig genug seid, erreichen könnt. An keinem anderen Ort der Galaxie ist es gefährlicher ein Schüler zu sein, gefährlicher sich ausbilden zu lassen, aber gleichzeitig kann man nirgendwo schneller wachsen, schneller mächtiger werden und Wissen erlangen. Gehorcht mir und ihr werdet leben und mächtiger werden, andernfalls ist es unwahrscheinlich das ihr länger als eine Woche überlebt.“

Hybris führte seine Hände vor sich zusammen und machte eine „Die Sache ist vorbei“-Geste.

„Ich werde dafür sorgen das ihr offiziell als meine Schüler gelistet werdet. Das erlaubt es euch im Orden ein Quartier zu beziehen, in welches ihr euch bis morgen zurück ziehen werdet. Besorgt euch ebenfalls einen Kommunikator vom Orden, sodass ich euch kontaktieren kann. Bis ich das tue, werdet ihr euch über die Grundfertigkeiten der Macht informieren. Namentlich: Machtsinn, Levitation, Machtangriffe abwehren, Macht-Geschwindigkeit– und Mut, Machtstoß- und Sprung. Rake, auch du wirst das nochmals tun. Kerberos, du wirst zusätzlich dazu noch die Krankenstation aufsuchen und dich über Nacht in einen Bactatank begeben, ansonsten dauert deine Genesung zu lange. Davor muss jedoch geklärt sein das ihr meine Schüler seid, andernfalls bekommt ihr gar nichts.“

Das Tor zu Hybris Linken öffnete sich scheinbar von allein und der Executor machte Anstalten den Raum zu verlassen.

„Bleibt in meiner Nähe.“

Das taten sie, auch wenn keiner von dem Trio allzu schnell war. Vor allem Kerberos schien nun endlich die volle Last der Erschöpfung und Schmerzen schultern zu müssen, musste aber gezwungenermaßen mithalten. Vor dem Raum, wo man ein paar Leichen hätte vermuten können, gab es nichts mehr das größer war als eine Faust. Blut, das in dem Zwielicht und der Dunkelheit schwarz glänzte, bedeckte den Boden, Teile der Wände und an einer Stelle hatte eine der Drohnen wie es schien sogar an der Decke entlang laufen wollen, war aber nicht wirklich weit gekommen und dann unter dem letzten blutigen Handabdruck an den Deckenplatten gab es nur noch eine größere Blutlache und eine blutige Schleifspuren die in die Richtung führte, in die Hybris nicht wollte. Außerdem lagen noch überall Technobestien-Teile, so viele das sie von gut drei oder vier hätten stammen können. Hybris ignorierte sie alle und folgte einfach den selben Weg wie auch schon zuvor. Es war nicht ratsam an so einem Ort zu experimentieren und andere Wege einzuschlagen. Nicht das diese Katakomben bzw. Kellergewölbe ein Labyrinth waren – dafür waren Wege und Räume zu platzsparend und effizient angeordnet worden -, doch mangels Lichtquellen und markanten Unterscheidungsmerkmalen kam dieser Ort einem zumindest nahe. Falls man aber nicht völlig orientierungslos durch die Welt lief, konnte man sich an eine Himmelsrichtung halten und kam dann auch irgendwann an einer der nach oben führenden Treppen an. Oder eben bei einer der Domänen der Zirkel. Sofern man kein Jünger war und die Gebiete der Alchemisten und Technomanten mied – es gab Symbole an die man diese beiden Zirkel erkennen konnte -, würde man es sogar lebend heraus schaffen. Vorausgesetzt die hirnlosen Diener beider verfeindeter Parteien würden einen nicht vorher abfangen und im besten Falle nur umbringen. Hybris brauchte sich nicht zu fürchten, ihn kannte man hier unten bereits, sodass er selbst ohne „aktivierter“ Aura so gut wie nie angegriffen wurde. Seine Begleiter waren da weniger sicher, konnten ihre Überlebenswahrscheinlichkeit aber erheblich steigern, indem sie wirklich sehr nahe an dem Executor dran blieben. Das schafften zwei von drei auch recht gut. Rake war erschöpft, von Wunden gezeichnet, aber viel zu stolz als das er langsamer geworden wäre. Man musste ihm schon beide Beine brechen um ihn zu stoppen. Sharohs Selbstheilungskräfte waren beneidenswert effizient, sodass ihn lediglich die Erschöpfung seiner Muskeln ausbremste, aber nicht langsam genug machte. Kerberos hingegen war – um mal einen dieser hippen Courscanti-Party-Typen zu zitieren- total im Arsch. Irgendwann blieb er wohl nur ein paar Zentimeter zu weit hinten und schon glaubten die Drohnen, die sie von anfang an umkreist hatten, das nun ihre Zeit gekommen war. Weit kamen sie aber nie, denn Hybris passte auf. Insgesamt zwei mal versuchten sie es. Der erste schien wie A etwas cleverer zu sein und wollte Kerberos aus der Entfernung zu Boden zwingen, doch sein Geschoss wurde abgelenkt, prallte an Wänden und Boden ab und verlor sich in der Finsternis. Ein zweites und drittes folgte, schadete aber ebenfalls niemandem. Erst dann kam er näher und brach schließlich tot zusammen als Hybris sein Herz gefunden und einfach in ein Stück Fleisch von der Größe einer Murmel verwandelt hatte. Der zweite war simpler gestrickt und kam einfach nur von hinten angesprungen, wurde aber aus der Luft gefischt und an Ort und Stelle mit zerfetzten Herzen belohnt. Nur zwei Minuten danach tauchte A auf und begleitete die Gruppe bis zu der Treppe die nach oben führte. Er ließ sie alleine hinauf steigen und blieb als Informant im Kellergeschoss zurück. Auch wenn Hybris bezweifelte das diese Kreatur allzu viel in Erfahrung bringen konnte. Aber vielleicht ja eben doch, weshalb er ihn vorerst nicht in sein Schwert zog.

An der Oberfläche angekommen, dauerte es nicht lange und das Quartett fand einen Verantwortlichen. Dieser trug in einer Liste ein das Kerberos, Sharoh und Rake nun zu seinen Schülern gehörten und beschäftigte sich dann erst einmal mit den drei Apprentice. Der in einer militärischen schwarzen Uniform gekleidete, für diesen Ort doch recht typisch blasse Mensch schaute Hybris nur kurz mit seinen hässlichen verwaschenen grauen Augen hinterher, dann versuchte er mit gleich drei Sith Anwärtern gleichzeitig klar zu kommen. Beamte! Die waren doch mit so viel Arbeit auf einmal überfordert.
Hybris sah nicht noch einmal zurück und verschwand in den Gängen des Ordens. Auch wenn seine Schüler diesen Ort nicht kennen mochten, sollten sie doch wohl dazu in der Lage sein die Bibliothek, Krankenstation und ihre Quartiere zu finden...

[Bastion - Center - Sith Orden - Irgendwo - Gänge - Hybris alleine]
 
Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Zoey Liviana mit Sane alias Krayne; weiter weg: Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif


Zoey fühlte, so sensibel sie für so was war, dass Sane missfiel, was sie bezüglich Yui erwidert hatte. Aber, er beließ es dabei und Zoey auch. Vermutlich war das arme Ding, wesentlich mehr als nur halb Maschine und wesentlich weniger als zur Hälfte Kind, längst tot. Außerdem wollte sie nicht, dass es zu einem Streit ausufern könnte, denn man sollte nicht über Tote schlecht reden und das würde Sane mit Sicherheit! Dessen war sich Zoey bewusst! Aus Sicherheitsaspekten, wie er die Dinge stets betrachtete, war es vermutlich auch nicht grundlegend falsch! Aber, Zoey war ein Gefühlsmensch! Sie war ein sehr leidenschaftlicher Typ Mensch und hatte Gefühle für das Droidenmädchen entwickelt, die längst mütterlicher Natur waren, zumindest glaubte das Zoey, denn sie hatte keinen Vergleich, da sie selber noch keine Kinder hatte und Mütter konnten zu Löwinnen werden, wenn es um ihre Kinder ging und Zoey wollte Sane noch länger als Personenschützer behalten und sollte ihm daher nicht “die Augen auskratzen”. Deshalb beließ sie es dabei. Der Abend, der erst so anstrengend zu werden drohte, verlief so angenehm und Zoey wollte ihn daher auch nicht verderben. Obendrein genoss sie Sanes ruhige Art und seine Gesellschaft.

Auch ihm kam der Gesprächswechsel, der sie zu ihren Fans führte, gelegen, konnte sie erfreut feststellen.


“Nein, ich war auch noch nie dort, aber der Planet soll sehr schön sein und ich möchte irgendwann mal dort hin reisen.”,

teilte sie ihm mit, als er begann, von deren Heimatplaneten Cirrus zu sprechen. Doch das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die Zoey aufhorchen ließ. War ihr etwas aufgefallen, außer dass sie taktlos und unverschämt sein konnten? Sane hatte recht! Sie waren weder blass, noch kränklich, weder dürr oder "verstaubt", wie man es bei Beamten und Buchhaltern so kannte. Zoey bekam große Augen, so überrascht dachte sie über das Gesagte nach! Sie waren Lords, aber scheinbar welche der Sith, nicht unbedingt des Adels! Sie beugte sich zu Sane vor und sprach so leise wie möglich und so laut wie nötig:

“Das stimmt! Auch waren sie so taktlos, nicht wie Edelmänner, eher wie Sithlords! Und, sie scheinen nicht mit Janus Sturn befreundet zu sein! Hast du seine Reaktion bemerkt?! Und, sie horchten mich aus! Sie verleiteten mich, viel zu viel von mir zu erzählen! Vermutlich ein Gedankentrick!”,

mutmaßte die Archäologin und verwarf die Tatsache, dass sie schnell mal eine Plaudertasche sein konnte und ihre Zunge durch den Champagner bereits locker saß. Sie fuhr noch leiser fort:


“Sie könnten Gegner sein!? Meinst du, sie wollen ihm seine Veranstaltung ruinieren? Ein Attentat? Ich muss sagen, dass der Graf mir wesentlich lieber als Lord Warrington und sein so genannter Kollege ist! Forrester ist doch dann sein Schüler!”.

Zoey warf den Beiden einen kurzen Blick zu. Sie waren in ein Gespräch vertieft! Sie planten wohl gerade ihre nächsten Schritte?! Für einen Anschlag? Zoey wurde es leicht mulmig!

“In unseren Kreisen spricht man nicht über Geld!”,

äffte sie Warrington nach und begann zu kichern. Aber, nicht lange! Er hatte sie belogen, dass hatte sie gespürt! Warrington hatte sie ausgehorcht! Besonders politisch! Und, sie hatte ihm dafür noch eines ihrer Bücher geschenkt! Hah…!”

Warrington bekam auch eine Republikausgabe!”

Sie seufzte fassungslos auf! Na prima!? Ach, und kein Wunder, dass Warrington Tenia , ausgerechnet Tenia, kannte! Sie wurde von den Sith ja praktisch magisch angezogen!


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Zoey Liviana mit Sane alias Krayne; weiter weg: Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
- Rear Admiral Hal Drysso, Verwaltungsstab des Imperialen Flottenkommandos –

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hauptquartier der Imperialen Flotte, Besprechungsraum des Flottenkommandos]- Imperiales Flottenkommando, Rear Admiral Drysso, Unterstützungsoffiziere

Schweigend saß Hal Drysso, Rear Admiral der imperialen Flotte, leicht abseits des runden Konferenztisches, um den die mächtigsten Männer versammelt saßen, die es in eben dieser Flotte gab. Mit einer Ausnahme waren sie physisch anwesend – Admiral Ravine hatte über eine gesicherte Holoverbindung zugeschaltet werden müssen, da er sich derzeit auf Kuat aufhielt.

Dryssos Aufgabe war es unter anderem, diese Besprechung – wie alle anderen Treffen des Flottenkommandos – so minutiös wie möglich zu protokollieren, weshalb er angestrengt auf seinen Datenblock starrte (elektronische Aufzeichnungen wurden aus verschiedensten Gründen keine angefertigt) und sich nicht ablenken ließ, auch nicht von der Frage, warum zu einem so ungewohnten Zeitpunkt ein Treffen anberaumt worden war. Irgendetwas war geschehen – doch was genau, das ging Drysso nur insoweit etwas an, dass er es – wie alle anderen Worte, die in diesem Raum fielen – in seinem Protokoll vermerken würde. Ein kurzes Räuspern des Vorsitzenden des Oberkommandos kündete vom Beginn der Besprechung.

„Meine Herren.“

High Admiral Fyrestone sprach ruhig und besonnen, doch trotzdem meinte Drysso, der die Stimme des anderen Offiziers schon oft in verschiedensten Zusammenhängen gehört hatte, eine gewisse Spannung aus ihm herauslesen zu können.

„Ich danke Ihnen dafür, dass Sie so kurzfristig die Zeit für ein Zusammentreffen aufbringen konnten. Die Nachrichten, die mich in der letzten Stunde von Widek erreichten, sind höchst beunruhigend.“

Alarmiert tauschten die anwesenden Offiziere kurze Blicke. Widek war nicht unbedingt der Planet, den man nach dem Friedensschluss mit der Republik und während der Operationen gegen den „Eisernen Bund“ und der „Friedensmission“ ins Cygnus-Sternenimperium auf der Tagesordnung erwartet hätte.

„Der Admiral der Farlax-Sektorflotte informierte mich, dass eine von ihm angeordnete Mission einer kleinen Flottille zur Untersuchung des Kommunikationsausfalls in den Koornacht-Sternenhaufen dramatisches zu Tage befördert hat“, fuhr Fyrestone fort.

„Die Yevethaner haben sich gegen das Imperium erhoben. Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen ist es ihnen gelungen, unsere Präsenz im gesamten Sternenhaufen zu neutralisieren.“

Kurz ließ der weißhaarige Offizier diese Worte sacken und das Raunen, das als Reaktion im Raum aufgebrandet war, wieder verebben.

„Und das ist noch nicht alles. Wie mir Admiral Fuller bestätigte, waren die Werften von N’zoth – die sich jetzt in der Hand der Yevethaner befinden – Schauplatz unseres Versuchs, die Technologie der im Shinbone-System geborgenen Subjugator zu erforschen. Das Schicksal dieses Schiffes ist uns unbekannt.“

Bei dem nun eintretenden Schweigen hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Schließlich war es das Hologramm Ravines, das das Wort ergriff.

„Wurde der Imperator bereits informiert?“

Fyrestone zuckte mit den Achseln.

„Wenn nicht, dann wird er es bald sein. Nach meinen Informationen war das ISB recht schnell bei Galantos vor Ort und hat einige Verhaftungen vorgenommen, wenngleich es dem ranghöchsten Offizier im System offenbar gelungen ist, Schaden von der Flotte abzuwenden. Admiral Wessex jedenfalls hat umfassende Verstärkung für Widek angefordert, um einem Vordringen der Yevethaner aus dem Sternenhaufen entgegenzuwirken.“

„Das muss mit äußerster Vorsicht geschehen“, warf Admiral Peridan ein.

„Wenn wir eine oder mehrere Gefechtsflotten in Marsch setzen, wird das nicht nur die Republik auf den Plan rufen.“

„Falls wir überhaupt eine Gefechtsflotte entbehren können“, erwiderte Admiral Goran nachdenklich.

Nerethins Operation bei Cygnus, Altairs Vorgehen gegen den verdammten „Eisernen Bund“… der Friedensvertrag hat alles andere ausgerichtet, als unsere Ressourcen freizusetzen, ganz gleich, was die COMPNOR im Holonetz auch anderes verkünden mag.“

„Widek muss entlastet werden“, stellte Fyrestone mit Nachdruck fest.

„Wenn wir ein Sektorhauptquartier an eine Horde Aufständischer verlieren, dann könnte das verheerende Nachahmungseffekte im gesamten Imperium zur Folge haben. Wir müssen den Yevethanern eine blutige Nase verpassen – und das schnell.“

„Und Galantos?“

Zum ersten Mal war es die Stimme Admiral Norts, die sich eingemischt hatte.

„Ist dieses System nicht sogar das logischere Ziel eines Versuchs der Yevethaner, sich außerhalb des Sternenhaufens festzusetzen?“

Fyrestone presste die Lippen zusammen.

„Wie Wessex mich wissen ließ, ist mit der Erkundungsflottille eine ausreichend gerüstete Streitmacht im System stationiert, die etwaige Angriffe der Yevethaner zumindest verlangsamen kann. Dort können wir sie binden und Widek verstärken – womöglich aus Richtung Byss. Andere Einheiten sind derzeit nicht zu entbehren.“

„Was ist mit Murata und Fogerty?“, gab Goran zu bedenken.

„Sind die beiden nicht im Chiss-Raum unterwegs? Und beide haben sogar Erfahrungen mit der Subjugator gemacht, sollte das Schiff wider Erwarten auftauchen…“

„Vice Admiral Barneto wird es überhaupt nicht gerne sehen, wenn wir Commodore Murata von seiner derzeitigen Mission abberufen“, entgegnete Fyrestone.

Fogerty hingegen… ich glaube, Vice Admiral Joyriak kommt auch ohne dessen Kampfgruppe klar.“

Der Vorsitzende des Flottenkommandos richtete seinen Blick auf den Protokollanten.

„Kümmern Sie sich um entsprechende Befehle für den Commodore, Drysso.“

Leicht lehnte der High Admiral sich in über den Konferenztisch vor.

„Und jetzt, meine Herren, sollten wir erörtern, wie sich Ressourcen zur Entlastung von Widek möglichst unauffällig zusammenziehen lassen…“

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hauptquartier der Imperialen Flotte, Besprechungsraum des Flottenkommandos]- Imperiales Flottenkommando, Rear Admiral Drysso, Unterstützungsoffiziere
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Eingang ] Shadîf und Gäste, sowie Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayna, Saphenus, Chronor Tallax, Steven Crant alias Lord Warrington und Michael Aeren alias Lord Forrester, Jorax Kevora, das Ghost Squad und Edgar Tlalloy

Entgegen Shadîfs Erwartung war es nicht Graf Sturn, der zuerst das Wort ergriff. Sein dunkler Kopf zuckte herum und seine Augen fokussierten sich ein weiteres Mal auf den anderen Sith. Der dürre Zabrak verkündete, dass es sehr mutig war zwei Krieger in ihrer Unterhaltung zu unterbrechen. Am Hals des Zirkelwächters zuckte ein Muskel. Nahm sich diese Vogelscheuche etwa heraus über den Angelegenheiten der Zirkel zu stehen?! Er diente Wesen, die einen kleinen Krieger wie ihn mit einem Fingerschnippen unangespitzt in den Boden rammen konnten!

„Unter anderem wegen dieses Mutes hat man mich zum Zirkelwächter der Inquisitoren gemacht“

Erwiderte Shadîf bissig. Vielleicht war es keine sonderlich gesunde Idee dem anderen Paroli zu bieten, doch er musste demonstrieren, dass sich der Zirkel nicht von soetwas wie…dem da… nicht einschüchtern ließ. Doch der andere betrachtete den Schlagabtausch offenbar als beendet, denn mit einem geringschätzigen Kommentar wandte er sich schwungvoll dem anwesenden Twi’lek zu. Oder wollte das zumindest tun.

Mit einem kaum zu überhörenden Stöhnen versagte eines seiner Beine und der Krieger kippte einfach weg. Er wäre vermutlich hingefallen, hätte ihn der Schüler nicht aufgefangen. Für einen Moment konnte Shadîf die Geringschätzung in seinem Gesicht nicht verbergen und bevor er an sich halten konnte, bewegte sich sein Mund.

„…und ebenfalls wegen der Stärke, Körperbeherrschung und Würde, die den meisten Vertretern meiner Spezies zu eigen ist“

Sagte er ätzend und hätte sich im nächsten Moment auf die Zunge beißen mögen. Nur weil er dem Zirkel angehörte machte ihn das nicht immun gegen Lichtschwerter, auch wenn der schwächliche Krieger zweifellos Probleme bekommen würde, würde er ihn töten. Dennoch hoffte Shadîf, dass er zu abgelenkt gewesen war und die Worte vielleicht überhört hatte. Sturn zumindest schien die Sache auf sich beruhen lassen zu wollen, brachte galant eine Entschuldigung vor und führte ihn schließlich einige Schritte von den anderen Gästen fort.

„Der Zirkel beglückwünscht Euch zu Eurer äußerst erfolgreichen Mission auf Sernpidal, Lord Sturn

Sagte Shadîf knapp und antwortete damit auf die Frage des Grafen

„Lord Aethernitas ist sehr zufrieden mit Eurem schnellen Erfolg und hat Euch dem Zirkelmeister empfohlen. Ihr dürft Euch nun offiziell als Inquisitoren-Novize bezeichnen“

Ein knappes Lächeln teilte die Lippen des Zabraks. Es war keine wirkliche Emotion die er in diesem Moment verspürte, doch es wurde erwartet wenn man Glückwünsche und eine Beförderung überbrachte.

„Des Weiteren bin ich hier um Euch einen neuen Auftrag zu überbringen. Auf Eurer Gala befindet sich ein Verräter am Orden der Sith. Ein ehemaliger Scriptor der Bibliothek, der Geheimnisse an Außenstehende weitergegeben hat, jedoch floh bevor wir ihn zur Rechenschaft ziehen konnten. Wir haben seine Spur wieder aufgenommen, als er so töricht war dem Kopfgeld auf eine Archäologin namens Zoey Liviana nachzujagen. Auf diesem Datapad findet Ihr alle relevanten Informationen“

Noch immer etwas steif ob den Verletzungen an seiner Schulter zog Shadîf ein Datapad aus einer Innentasche und überreichte es dem Grafen. Die Datei war bereits geöffnet und aktualisierte sich grade mit dem Bild einer Überwachungskamera, die das Ziel im Gespräch mit einer rothaarigen Frau in einem Wachhäuschen zeigte.

„Der Zirkel wünscht, dass Edgar Tlalloy lebend übergeben wird. Zweifelsohne wird dies einem Mann mit Euren Fertigkeiten keine Probleme bereiten…“

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Eingang ] Shadîf und Gäste, sowie Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayna, Saphenus, Chronor Tallax, Steven Crant alias Lord Warrington und Michael Aeren alias Lord Forrester, Jorax Kevora, das Ghost Squad und Edgar Tlalloy
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Sane alias Krayne in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Janus und Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar

Angesichts der bissigen Kommentare von Shadif war Janus froh, den Zirkelwächter möglichst schnell von Saphenus weg dirigiert zu haben. Die Gala des Grafen sollte nicht zum Schauplatz von öffentlichen Kämpfen und Blutvergießen werden, schließlich stand seine Reputation hier auf dem Spiel und er hatte viel in diese Veranstaltung investiert. Zu viel, um zuzulassen, dass diese lächerliche Rivalität zwischen den beiden Zabrak für Ärger sorgte, auch wenn der blasse Fastmensch zugeben musste, dass ihn die spitzen Bemerkungen des Zirkelwächters für einen Moment amüsiert hatten.

Doch diese Gedanken hatte der elegant gekleidete Graf sorgsam in seinem Hinterkopf verschlossen und trug nach außen eine höfliche, ruhige Maske zur Schau. Es war wohl tatsächlich das Beste, die beiden Nichtmenschen erst einmal von einander zu trennen, außerdem war Janus neugierig, was der Zirkelwächter ihm mitzuteilen hatte. Der Zirkel der Inquisitoren stellte einen wichtigen Eckpfeiler in den langfristigen Plänen des ehrgeizigen Sith-Kriegers dar und umso wichtiger war es, gute Beziehungen zu ihm zu unterhalten und sich in den Augen der Inquisitoren unentbehrlich zu machen.

So ließ der schlanke Halbechani seinen Schüler mit dem Einäugigen allein, er vertraute darauf, dass Voth in der Zwischenzeit schon zurechtkommen würde, und nachdem er ausreichend Abstand zu den beiden gewonnen hatte, teilte der Zirkelwächter ihm die Glückwünsche der Inquisitoren mit und eröffnete Janus, dass Darth Aethernitas mit seinem Erfolg auf Sernpidal sehr zufrieden war und er sich nun offiziell als Novize und damit Mitglied des Zirkels bezeichnen konnte. Janus lächelte zufrieden, ein kurzes, hungriges Lächeln, das ahnen ließ, dass dieser Erfolg für den Grafen nicht der letzte sein würde.

Doch rasch konzentrierte sich der grünäugige Sith wieder auf die Gegenwart und hörte aufmerksam zu, als der Abgesandte des Zirkel ihn über seinen neuen Auftrag informierte. Ein Verräter am Orden, ein ehemaliger Scriptor, der offenbar Informationen weitergegeben hatte, befand sich hier auf der Gala. Alarmiert funkelten die Augen des Grafen. Ein Verräter, hier? Und noch dazu ein Verräter, der hinter dem auf Zoey ausgesetzten Kopfgeld her war?

Der Zorn des Grafen wuchs, als der Zirkelwächter ihm ein Datenpad überreichte, auf dem ein Bild des Verräters Edgar Tlalloy zu sehen war, der sich mit einer rothaarigen Frau in einem Wachhäuschen zeigte. Einem Wachhäuschen der Gedächtnishalle, wie Janus pikiert feststellen musste. Der Zirkel wünschte, dass dieser Edgar lebend gefasst wurde, zweifellos, um sein Ende möglichst schmerzhaft und kreativ zu gestalten.


„Der Zirkel kann sich auf mich verlassen.“

Versicherte Janus dem Zirkelwächter ernst und nickte ihm bekräftigend zu. Dumpfer Zorn kochte in ihm hoch. Wie konnte es dieser Abschaum wagen, SEINE Gala zu stören? Hinzu kam das offenbar erbärmliche Versagen des Sicherheitsdienstes, der ihn schon zuvor enttäuscht hatte. Eins stand fest, egal wie dieser Abend ausging, unter den Jüngern würden Köpfe rollen. In der Macht rief er Marava zu sich, die Jüngerin mit den kurzen braunen Haaren trat schnell und leise an seine Seite und nickte dem Zirkelwächter knapp zu. Der Graf zeigte ihr das Bild des Verräters, seine Stimme war kühl und ruhig, fast schon zu ruhig. Jedem musste klar sein, dass diese Ruhe sehr schnell enden konnte, wenn man den Sith weiter enttäuschte.

„Der Mann auf diesem Bild heißt Edgar Tlalloy. Er ist ein ehemaliger Scriptor und Verräter am Orden, der diese Gala infiltriert hat. Möglicherweise will er sie sabotieren oder ist hinter dem Kopfgeld auf Dr. Liviana her. Ich will, dass alle verfügbaren Jünger nach ihm Ausschau halten. Schickt zwei Sicherheitsleute in die Nähe unserer geschätzten Archäologin. Und findet heraus, wer diese Frau ist, mit der sich der Verräter auf dem Bild unterhält. Wahrscheinlich hat sie ihm Zugang zur Gala verschafft.“

Der Graf machte eine kurze Pause und blickte die Jüngerin eindringlich an.

„Ich will, dass dieser Verräter und seine Komplizin gefunden und verhaftet werden. Lebend. Geht unauffällig vor, wir wollen sie nicht alarmieren oder die Gäste verschrecken. Aber findet sie. Ich muss Euch nicht an die Konsequenzen für Versagen erinnern.“

Marava schluckte nervös und nickte, lud die Datei auf ihr Datenpad und begann, Anweisungen in das kleine Comlink zu sprechen, das an ihrem Ohr befestigt war. Mit funkelnden Augen sah Janus ihr nach, nickte dann dem Zirkelwächter zu und wollte gerade etwas sagen, als er in der Macht Tumult und Aufregung spürte. Hatte der Verräter bereits zugeschlagen? Suchend sah sich Janus um, doch die Quelle der Unruhe war kein geringerer als Saphenus, und sein plötzlicher Zorn richtete sich offenbar gegen Voth.

„Entschuldigt mich.“

Meinte Janus knapp und machte sich alarmiert auf den Weg, gefolgt von einem Jünger, der unauffällig hinter ihm her lief und die Umgebung im Auge behielt, für den Fall, dass dem Grafen Gefahr durch einen Anschlag drohte. Vielleicht würden auch die Sturmtruppen heute noch mehr zu tun bekommen als Paraden und Fragestunden. Unübersehbar brodelte Wut und Aufregung in dem einäugigen Zabrak, und als der schlanke Fastmensch sich ihm näherte, bekam er mit, wie er von einer Talitha und einem Halberd sprach. Personen? Orte? Ein Code?

Mit der ganzen ihm innewohnenden Autorität und Macht baute sich Janus neben dem Zabrak auf und blickte ihm ohne einen Hauch von Angst oder Sorge in das eine Auge. Seine Stimme war glatt und höflich und doch kraftvoll und man konnte nicht überhören, dass der Graf dieses Benehmen nicht guthieß.


„Ich würde es begrüßen, wenn Ihr meinen Schüler nicht mehr bedrohen würdet, Lord Saphenus. Sofort.“

Forderte Janus den anderen Sith unmissverständlich auf, seine grünen Augen funkelten für einen Moment.

„Was ist der Anlass für diesen Aufruhr?“


Verlangte der schlanke Fastmensch ebenso klar und deutlich zu wissen. Sein Schüler war in gewisser Weise eine Erweiterung seiner selbst, jeder Angriff auf ihn stellte auch einen Angriff auf den Grafen dar. Janus würde nicht tolerieren, dass man ihm nicht den Respekt zollte, den er verdiente, und er wollte unbedingt wissen, warum der Zabrak auf einmal so aufgebracht war.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Sane alias Krayne in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Janus und Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake]

Kerberos beobachtete den Kampf mit Spannung und Vergnügen, denn jemanden bluten zu sehen, welcher er selber nicht war, war für ihn immer ein besonderes Lustempfinden, das seine Stärke hervorhob. Und die beiden kämpften als ob sie um ihr Leben kämpfen würden und ihr Leben so viel mehr Wert wäre als sein eigenes. Trotz der Lähmung, konnte der Tätowierte das ganze Spektakel gut beobachten und feststellen, dass dieser Neuling es ihm nicht leicht tun würde, wenn er vor hätte ihn zu töten. Komisch, irgendwie durstete den Tätowierten immer nach Töten, als ob jemand anders Macht über seinen Geist hätte und dieser nach Rache, Blutdurst, Tod und Vernichtung hungerte und ihn langsam innerlich verzerrte. War es dieser Ort, wo er sich befand, war es die pure Macht, die Macht auf ihn ausüben wollte und seine Gedanken in „richtige“ Richtung lenken wollte? War der Tod und der Blutdurst der richtige Weg zur Erhabenheit in der Macht? Aber er konnte diesen Neuling nicht einfach töten, verboten wurde es ihm nicht, jedenfalls erinnerte sich Kerberos nicht daran. Vielleicht waren die paar Schläge auf seinen Kopf zu viel und er vergaß die paar Einzelheiten, die wichtig waren. Aber was sagte Gehenna nochmal, man schloss Zwangsfreundschaften und man bekämpfte sich nicht gegenseitig. Irgendwie war diese Aussage gegenteilig zu dem, was er über die Sith gehört hatte. Sie waren wüst, zerstörerisch und sie dursteten nach Eroberung. Vielleicht war das Ganze doch zu rational und doch wie er selber bemerken musste immer noch - langweilig. Gut, Hybris hatte schon paar Tricks zeigen können und sie waren sehr ernsthafter Natur, aber Rivalität verspürte er keine hier.

Als bald die Bemerkung kam, dass er „anders“ gekämpft hatte, so wollte er schon instinktiv aufschreien und zu ihnen aufschließen, zu den drei hingehen und die Sachlage energisch klären, aber in der nächsten Sekunde, als er wieder seinen schmerzenden Körper spürte, hielt er sich zurück, wobei er schon seien Körper bereit zum Aufstehen brachte. Er erinnerte sich sofort daran, was er sich selber versprochen hatte. Er wird niemals wieder so impulsiv sein und vor allem nicht vor Hybris, der mit ihm machen konnte was er wollte und er nichts dagegen tun konnte als nur zuschauen, als ob sie mit einer toten Puppe spielen würden. Bald wollte Hybris eine nächste Ansprache halten, da saßen sie nun und starrten sie Hybris an. Kerberos musterte Hybris wissbegierig an. Dem Tätowierten kam erst jetzt in den Sinn, dass die Kämpfe eine Prüfung waren und Rake wohl auch ein Schüler von Hybris war, der aber weiter war als die zwei neuen. Kerberos hob nur seine Augenbrauen als er hörte, dass Rake bestraft wurde, so wusste der Tätowierte nun endgültig, dass er ruhig und still sein sollte. Wenig reden und nur den braven Schüler spielen, sollte wohl nun die Regel sein, was ihm total gegen die Rechnung ging, aber er sah keinen anderen Ausweg aus seiner miserablen Lage bei Hybris. Vielleicht hätte dieser ihn töten sollen als er noch einen guten Grund hatte, da die Ausbildung wohl zu einer Qual wird, weil er sein inneres Beben nach Vernichtung nun dämpfen musste, was eigentlich schwierig war, da so etwas ihn stets erhitzte und ihn schon automatisch impulsiv machte. Es lag auf jeden Fall an dem Ort hier, er kannte sich selbst sehr gut und fand, dass das Gefühl neu war und er es langsam anfing zu lieben, dieses Gefühl.
Der kurze Blick seines Meisters als er sagte „für Fehler bestraft worden“, gab ihm dann wirklich den unverzichtbaren Rest, dass seine neue Taktik Hybris gegenüber korrekt sein musste. Er schaute mit gespielter Reue zu Boden und nach ein paar Sekunden versuchte er wieder aufzublicken und weiter reumütig auszusehen - hoffentlich wird das wirken, dachte sich Kerberos. Erweichen konnte er diesen Block aus Eis nicht, aber vielleicht was vorspielen oder wenigstens das tun, was die ganze Scharade verlangte, um endlich weiter zu kommen und nicht wieder von der Macht angegriffen zu werden und wieder durch die Lüfte geschleudert zu werden. Gut, dieser Block aus puren Eis konnte wohl seine Gedanken lesen, was bei der ganzen Macht ja wohl einfach war, aber er würde bestimmt auch lesen, dass er sich fügen wollte. So sollte er auch sehen, dass er nun vernünftig geworden war und seine Ausbildung auch beginnen kann.

Dann klärte er wohl den neuen Schüler auf, denn Kerberos hatte nicht angefangen Hybris zu siezen und das Meister hatte auch nur einmal gesagt, weil er ihn eher etwas veräppeln wollte, da er damals keinen Ausweg sah und die ganze Zeremonie mit Meister und Schüler ein mal ausspielte, was ihm nicht gerade gefiel, aber auch nicht wirklich abgeneigt war so etwas mal zu schauspielern. Bei dem was weiter Hybris sagte, dass er seine eigene Meinung kundtun durfte, da schaute er den pompösen Mann an und fragte sich, ob er gerade nicht einen Fehler machte. Denn Kerberos konnte nun an seiner selbst bemerken, dass Meinungen kundtun Hybris nicht wirklich lagen, aber vielleicht sollte man seine Meinung anders ausdrücken als durch Spott und Sarkasmus.

Es sollte wohl an der kleinen Reden nicht bleiben, so erzählte Hybris mehr über die Macht und Kerberos würde sich das am liebsten irgendwo aufschreiben, da er wusste, dass er es irgendwann wieder vergessen würde. So merkte er sich nur die wichtigsten Details über die Macht und wiederholte es mehrmals in Gedanken. Da sagte Hybris das, was er selber vermutet hatte - es war dieser Ort, der ihn so unberechenbar machte und nach Tot durstete. Anschließend deutete Hybris auf die Bibliothek des Ordens, zu der er wohl nun Zugang hatte. Kerberos war nie so wirklich der Verfechter von Büchern, aber bei der Macht würde er eine Ausnahme machen, da sie keine billigen Romane oder Sachbücher enthielten, sondern bestimmt Wissen über die Macht, von der er sich viel versprechen konnte. Gleich versuchte er seinen Gedankengang innerlich zu sichern, damit er nicht auch dies vergaß, da so etwas sehr wichtig war. Kerberos war auch eigentlich ziemlich vergesslicher Dathorianer, aber von diesem Volk hatte niemals jemand mehr verlangt als eine Waffe in der Hand halten zu können, so dass er seine Intelligenz noch ausbauen musste.
Dann aber kam es zu einer echten Demonstration der Macht, worauf Kerberos so lange gewartet hatte ohne gleich Schmerzen davon tragen zu müssen. Kerberos schaute nur entgeistert, als diese Echse aufstand und ihn schlagen wollte und dann bemerkte er, dass es Hybris war, der Sharoh gesteuert hatte.
Bald musste Kerberos leider wieder ein Werkzeug Hybris‘ Demonstration sein, wobei er nur lässig und gelangweilt, ja schon mit toten Augen blickend so in der Luft schwebte und kein Wort sagte. Er ließ Hybris einfach machen, ohne sich zu wehren, ohne ein Widerspruch. Vielleicht würde dies eine Schwäche aufzeigen, aber der Tätowierte hoffte nur, das Hybris es richtig verstand und es keine Schwäche war Respekt vor Kraft und Macht zu haben. Kerberos sagte sich innerlich nur - nicht schon wieder und schloss sogar seine Augen anschließend, als er durch die Luft geschleudert wurde.
Hybris erzählte stets interessante Dinge über die Fähigkeiten, die einen dazu bringen können sozusagen alles anzustellen was man wollte. Wollte man Herr über den Körper eines anderen werden - kein Problem, Lähmung oder Materie manipulieren haben Kerberos mehr interessiert als die einfache Levitation oder Machtstöße. Für Kerberos waren diese Fähigkeiten eher von marginaler Bedeutung, er wollte Herr über alles und jeden sein und dabei leise und tückisch bleiben, ohne gleich jemanden in der Bevölkerung schweben zu lassen oder eine ganze Gruppe weg pusten zu können. Aber bestimmt waren dort irgendwo in der Bibliothek bessere Möglichkeiten aufgeschrieben, Herr über die Macht zu sein.

Nun war es so weit, worauf Kerberos auch lange abgezielt hatte, er wollte auch was eigenes haben, wo er sich auch zurückziehen kann und dann auch diese Bücher aus der Bibliothek lesen konnte. Außerdem hoffte er so, dass er diesen Tempel etwas auf eigene Faust erkunden durfte. Dieser Tempel bot mehr interessante Dinge als bis jetzt der Tätowierte sehen konnte und bestimmt konnte er noch das eine oder andere entdecken.
Dann folgten die drei Schüler Hybris, wobei Kerberos angeschlagen hinterher hängte und leicht humpelte. Wobei er sich am linken Arm hielt und diesen immer wieder massierte. Dabei bemerkte er auch eine blutende Stelle am Kopf. Auf dem Weg nach Außen, wollten irgendwelche Viecher ihm ans Leder, da er etwas hinten blieb und wohl ein willkommenes Fressen für diese Wesen war. Kerberos blickte sich immer wieder um, schloss schnell an die kleine Gruppe an und dann musste er wieder etwas aus schnaufen und blieb wieder hinten. Zum Glück hatte Hybris alles Unglück abgewehrt, wobei Kerberos sich fragte, wieso zur Hölle hatte er sie zu diesen Keller voller feinsinnigen Ungeziefer gebracht. Hatten die Sith keinen anderen Platz zum Trainieren, das konnte sich der Dathomirianer kaum vorstellen, da sie über viel Macht auf der politischen Ebene hatten und auch von dem Imperium „geführt“ wurden. Jedenfalls war das Imperium ein Teil von den Sith und das Imperium hatte eigentlich genug Credits, da die Truppen wohl nie aufhören wollten zu wachsen, da er sie schon auch auf Dathomir gesehen hatte und auch in den Nachrichten so wie von den anderen Nachtbrüdern. Außerdem baut niemand einen Tempel auf, der kein Geld hatte. Also wieso zur Hölle musste er in so eine bedrohliche Umgebung wechseln?!
In Schweiß gebadet und auch schon ermüdet und mit letzter Kraft seiner Muskeln, kamen sie endlich auf die Oberfläche. Da fanden sie jemanden, der verantwortlich war hinter einem Schalter, wo auch alles mögliche schien zu sein und sie wurden in die Liste eingetragen. Kerberos schrieb nur seinen Namen auf, dann wartete, bis die anderen damit auch durch waren, anschließend zeigte der Verantwortliche ohne viel Gerede ihre Quartiere, die Bibliothek und dann das MedZenter, wo Kerberos über die Nacht dort in dem BactaTank eingeschlossen übernachten durfte. Kerberos schloss sich dann sofort in seinem kleinen Quartier und freute sich zuerst wie ein Kind, dass er endlich etwas Ruhe für sich hatte. So überblickte er sein Quartier kurz und dann schmiss er sich aufs Bett, wo er gleich eingeschlafen war.
Spät am Abend weckte ihn das laute Rumoren an der Tür, er entriegelte es und schaute verdutzt, als der selber Verantwortliche ihn anschrie und meinte, warum er immer noch nicht in dem verdammten BactaTank war. Wie von einer Tarantel gebissen und etwas ausgeruht, schnellte er dann sofort zur Krankenstation, wo er von einem MedDroiden begrüßt wurde. Auch hier, ohne viel Gerede ging der siebzehnjährige rein und schaute wie die Flüssigkeit ihn einschloss, anschließend verlor er das Bewusstsein.
Kerberos hatte viele Träume, einer davon war, dass er ein großer Sith war und er selber einen Schüler unterrichten konnte. Ein anderer Traum war, dass er auf einen Planeten namens Lohon war, und die alte Schriften von längst verstorbenen und vergessenen Sith las. All diese Träume zeigten ihm eine prächtige Zukunft als Sith. Bald wurde er aber bei seinen wunderbaren Träumen gestört, da Sharoh gegen das gewölbte Glas klopfte und der Meddroide auch auch dabei war, das medizinische Nass abfließen zu lassen. Als er nun seine Augen auftat, schaute Kerberos mit seiner wütendsten Miene den anderen Schüler an, der kurz erschrocken war. Kerberos drehte langsam seinen Kopf ablehnen hin und her.

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Hass. Wut. Zorn. Wie glühende Kohlen bohrten sich die schwefelgelb leuchtenden Augen in Voths Verstand und hinterließen nichts als Furcht und Angst. Der Twi'lek spürte, wie er am ganzen Leib zitterte, als die in schwarze Roben gehüllte Gestalt vor ihm stand. Mit seinem teuflischen Blick, so dachte Voth, konnte der Dunkelhaarige direkt in seine Seele sehen; kannte alle seine Ängste, seine Schwächen. Er wollte den Blickkontakt abbrechen, doch er konnte nicht. Wie hypnotisiert musste er in die gelben Pupillen Darth Halberds starren.

Voth blinzelte heftig. Er befand sich nicht einem Innenhof des Sith-Tempels. Um ihn standen keine anderen Jünger; keine
Selura, keine Talitha, kein Jon. Und auch hatte gerade kein Sith seinen Freund Whip ermordet.
Nein. Er befand sich auf
Janus' Benefizgala, inmitten der Gäste. Und dennoch - der stechende Blick blieb.

Doch kam dieser keineswegs von
Darth Halberd. Auch war das glühende Augenpaar um die Hälfte reduziert worden. Es war niemand geringeres als Lord Saphenus, der mit vor Wut sprühendem Blick das Gesicht des Twi'lek fixierte.

In den letzten Sekunden schien sich die Zeit überschlagen zu haben. Während
Voth noch die Arme ausgestreckt hielt, um den Sturz des Zabraks aufzuhalten, war dieser schneller, als der Twi'lek sehen konnte, zurückgezuckt und stand nun aufrecht vor ihm. Doch während Voth die Arme nun senkte, spürte er etwas an seinem Hals. Er schluckte probehalber, doch noch immer war das Gefühl da. Das Atmen wurde nicht schwerer, aber dennoch wuchs die Panik des Twi'lek, als ihm bewusst wurde, wer da gerade nach seiner Luftröhre tastete. Voth beherrschte sich, um nicht unsinnigerweise an seinen Hals zu greifen, um das Gefühl wegzuwischen; wusste er doch genau, dass dies keinen Zweck haben würde.

Noch immer hatte er keinen blassen Schimmer, was gerade passierte. Er hatte Lord
Saphenus aufgefangen, dabei hatte dieser sein zweites Armpaar bemerkt. Ein unglückseliger und leicht beschämender Vorfall, doch was passierte auf einmal? Erbost starrte der Einäugige ihn an, griff in der Macht nach seinem Hals. Der Twi'lek blickte zurück in das rötliche, wutverzerrte Gesicht und begriff gar nichts mehr. Aus welchem Grund geschah all dies? Reagierte Lord Saphenus so empfindlich auf seine Arme?

Plötzlich machte der Zabrak den Mund auf und begann, in dem schärfsten Tonfall, den
Voth je gehört hatte, zu sprechen. Er erzählte davon, dass Voth derjenige gewesen war, der an Talithas Seite gegen einen Scriptor gekämpft hatte. Derjenige, der zugelassen hatte, dass Talitha verschleppt wurde.
Doch der Sith war noch nicht fertig. Noch hasserfüllter als zuvor verlangte er zu wissen, was ihn mit
Talitha verband, was er über Halberd wusste. Unverhohlen drohte er ihm, dass er genau wüsste, wann er lügen würde und durch die Macht noch mächtiger war als je zuvor.

Hatte
Voth vorher schon erhebliche Mühe gehabt, mitzukommen, spielte sein Verstand jetzt erst recht nicht mehr mit.

Mit aufgerissenen Augen stand der Twi'lek für einige Sekunden - er wusste nicht genau, wie lange - da und versuchte angestrengt, die Ereignisse der letzten Augenblicke zu verarbeiten und irgendwie in Relation zueinander zu bringen.
Talitha... Scriptor... Tlalloy... Darth Halberd... Ja, dunkel erinnerte Voth sich daran. Er konzentrierte sich noch mehr auf die Namen und versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen.

Plötzlich blitze ein Bild vor
Voths innerem Auge auf. Eine Jüngerin, einen Verband auf der einen Seite ihres Kopfes tragend, die ängstlich im Halbdunkel stand, während Voth gerade eine auf dem Boden liegende Rattataki ausfragte. Weitere Erinnerungen kamen ans Licht, sodass das Bild nicht allein blieb. Ein weiteres tauchte auf, diesmal sah Voth die Jüngerin, wie sie neben ihm durch die Katakomben lief; dann, wie sie verzweifelt versuchte, sich gegen einen Houk zu wehren; die Jüngerin, wie sie zaghaft ins Licht des Innenhofes trat und schließlich in einer weiteren Erinnerung von Darth Halberd zu einer Seitentür gezerrt wurde. Talitha.

Schlaghaft öffnete
Voth die Augen. Seine Erinnerung war wieder voll da. Er erinnerte sich an jede Einzelheit, die mit Talitha, der Jüngerin, zu tun hatte. Ihm fiel die verrückte Jagd quer durch den Sith-Tempel ein, der Kampf gegen die Wächter des Informanten, der Tod desselbigen, die Begegnung mit Halberd. Am deutlichsten stach aber eine Emotion hervor: Mitleid. Immer hatte Voth Talitha als vollkommen falsch an diesem Ort gesehen. Eine Jüngerin, die einfach nicht in den Tempel gehörte. Ihr reiner, unschuldiger Geist hatte sich so deutlich von der dunklen, bedrohlichen Umgebung abgehoben. Und dennoch war sie von Darth Halberd verschleppt worden.

Doch - woher um alles im Universum wusste Lord
Saphenus von alldem? Was hatte er mit Talitha zu tun; in welchem Zusammenhang stand er zu dieser Frau? Weshalb wollte er so genau wissen, was Voth mit ihr erlebt hatte?
Der Blick des Zabrak ließ
Voth aufschrecken. Ganz klar, seine Geduld war am Ende. Hatte es sie denn überhaupt gegeben.

Schnell überlegte der Twi'lek, was er sagen könnte.
Voths Verstand raste, versuchte, sinnvolle Sätze zu formulieren, die Lord Saphenus zufriedenstellen könnten.


"Ich... äh... Talitha, also..."

Voth zwang sich, sich zusammenzureißen. Alles andere als einfach in dieser Situation und mit einem wütenden Sith, der ihm jede Sekunde den Hals zudrücken könnte.

"Ich habe mit Talitha gegen den Scriptor gekämpft", erwiderte er plötzlich in einem Anflug von Selbstsicherheit, während er Lord Saphenus ins Gesicht blickte. "Das ist richtig. Ich - wir - sind auf sie gestoßen, als wir eine Verschwörung aufdecken wollten, die einen gewissen Darth Halberd betraf. Talitha hatte Beweise dafür, dass dieser in Gefahr war."

Mit einem bitteren Lächeln dachte Voth an den Sith zurück. Wie hatten sie so dumm sein können?

"Während wir diesen Hinweisen nachgingen, erlebten wir Verschiedenes. Wir, also Talitha, eine Rattataki namens Selura, ein Mensch namens Jon und ein Mutant namens Whip."

In Voths Verstand blitzen Bilder der kleinen, entstellten Kreatur auf. Voller Wut dachte er an seinen Tod zurück. Er starb vollkommen unschuldig, allein durch die Hand Darth Halberds.

"Wir wollten nur helfen!", rief Voth nun plötzlich lauter. "Wir wollten die Verschwörung aufklären und eine Belohnung haben, okay? Talitha hat dabei nie in den Tempel gepasst. Sie war zu unschuldig, zu freundlich... Aber es war ein Unfall! Keiner konnte damit rechnen, dass Halberd uns auflauern würde!" Voth merkte, wie er sich selbst in Rage redete, aber es kümmerte ihn nicht.
"Ich konnte nichts für Talitha tun, versteht ihr denn nicht? Halberd tötete meinen Freund, bevor er Talitha mithanm! Was hätte ich denn machen sollen? Ihm folgen und ebenfalls draufgehen? Ich kann nichts dafür! Die Schuld liegt bei einem allein - bei Darth Halberd!"

Schockiert bemerkte Voth, was er gerade getan hatte. Er hatte gerade tatsächlich einen Sith angeschrien, aber nicht irgendeinen, sondern einen mächtigen und dazu noch außerordentlich übellaunigen Krieger. Vorbei war es mit Voths Selbstsicherheit und entsetzt starrte er den Zabrak an, erwartend, dass sich der Griff um seinen Hals jeden Moment zuziehen würde.

In der Menge hatten
Voths Ausrufe weniger Aufsehen verursacht, als er vermutet hätte. Die Jünger, die die Situation abschirmen sollten, erfüllten ihre Aufgabe offenbar gut. Doch Voth bemerkte all dies gar nicht. Stattdessen schaute er wie gebannt auf Lord Saphenus. Jeden Augenblick würde dieser ausrasten und ihn töten. Ganz sicher.

Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen fühlte
Voth zu seinem größten Erstaunen, wie der Griff um seine Kehle sich scheinbar lockerte. Allerdings aus einem anderen Grund als vermutet. Hatte er tatsächlich erst gehofft, Lord Saphenus würde ihm glauben, erkannte er nun, dass nicht seine Worte der Retter waren, sondern Janus. In seiner strahlenden Autorität hatte er sich vor dem Zabrak aufgebaut und verlangte zu wissen, was vor sich ging.

Voth war unglaublich froh, seinen Meister zu sehen. Er wollte nicht wissen, was passiert wäre, wenn er nicht in diesem exakten Moment erschienen wäre. Nun hatte er erst einmal Zeit. Zeit zu überlegen, was er noch zu Lord Saphenus würde sagen können. Wie er ihn beschwichtigen könnte und ihm versichern, dass auch ihm viel an Talitha gelegen hatte, er sie aber nie hätte retten können. Denn auch wenn Janus ihn fürs erste vor der Reaktion des Sith bewahrt hatte, wusste er doch, dass Lord Saphenus in dieser Angelegenheit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht locker lassen würde - dazu war sie ihm, warum auch immer, viel zu wichtig. Aufgeschoben war eben nicht aufgehoben.


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Soo, nach viel zu langer Zeit nun auch endlich mein Reaktionspost. Ich bin mal gespannt, worauf das zwischen Voth und Saphenus noch hinausläuft :D.
 
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Seine Ungeduld wuchs, wie ein Geschwür breitete sie sich in seinem Körper auf, infizierte jede einzelne Zelle und verpestete sie. Seine Hände zitterten, die Knöchel seiner rechten Hand traten weiß hervor als sie sich um sein Lichtschwert klammerten. Das gelbe Auge weit aufgerissen bohrte sich sein Blick in die Augen des Twi’leks. Man sagt sie seien der Spiegel der Seele und in diesem Moment war es Saphenus als konnte er direkt in das Innere seines Gegenübers sehen. Ihm entging kein Gedanke, keine Regung, wie ein offenes Buch lag er ausgebreitet vor ihm. Mühelos schaffte es sein Zorn alle Barrieren zu durchbrechen, die der Schüler des Grafen möglicherweise aufgebaut hatte. Seine linke Hand begann zu zucken als das Bedürfnis erstarkte Voths Kehle zuzudrücken und solange zu warten bis nichts Lebendiges mehr in ihm war. Dann würde er dafür sorgen, dass sein Lichtschwert nur noch hauchfeine Stücke von der Leiche hinterließ und niemand würde ihn daran hindern können, nicht einmal der Graf und seine Sturmtruppen. Wenn er spüren sollte, dass Voth Schuld an Talithas Entführung hatte, dann würde er dafür büßen müssen. Er sollte die Qualen teilen, die sie in den Händen von Halberd erleiden musste. Ohne zu blinzeln hielt der Zabrak seinen starrenden Blick aufrecht, den dumpfen Schmerz, den sein austrocknendes Auge verursachte, nahm er gar nicht wahr. In diesem Moment schien die Welt nur aus Voth und ihm zu bestehen und all das, was kommen würde, hing von der Antwort des Twi’leks ab. Saphenus‘ Ungeduld steigerte sich ins Unermessliche als der erstmal nach Worten zu suchen schien. Er bemühte sich um Selbstbeherrschung, er versuchte keine Schwäche zu zeigen indem er sich an seinen Hals packte, wohlwissend, dass es ihm gegen den Machtgriff nichts nützen würde. Sichtbar kräftig schluckend spiegelte Voths Gesicht exakt das wider, was in ihm vorging: Verwirrung, Angst, Unverständnis, leidvolle Erinnerungen, die seine Gedanken beherrschten. All das hatte Saphenus eben selber durchlitten, sein eigener Flashback spielte sich noch einmal in Sekundenbruchteilen vor seinem geistigen Auge ab und dennoch wuchs sein Hass. Er biss die Zähne so stark aufeinander, dass er das Gefühl hatte sie würden brechen. Wenn dieser verdammte Twi’lek nicht endlich den Mund aufmachte, würde er es bereuen. Niemand würde sich ihm in den Weg stellen können, denn sein Zorn verlieh ihm Kraft. Dann, endlich, formten seine Lippen die ersten Worte. Gespannt sog Saphenus sie auf, doch sie bestanden aus nichts als Gestotter. Gerade als sich sein Hass zu entladen drohte fand Voth ein wenig seiner Selbstsicherheit wieder und einem gebrochenen Staudamm gleich sprudelten die Worte aus ihm heraus. Auch wenn er schnell redete, Saphenus verstand jedes einzelne und mit jedem einzelnen wog er das Schicksal des Schülers ab. Niemand würde verstehen wieso er einen solchen Zorn auf die empfand, die Talitha wehgetan hätte. Sein Meister würde diese Schwäche gnadenlos ausnutzen, Lom Fey würde mit kerzengradem Rücken die Augen verdrehen und er selbst sollte es eigentlich auch besser wissen. Er war ein Sith, seine Welt sollte sich nur um sich drehen, das Schicksal anderer lag nicht in seiner Verantwortung. Dennoch gab er sich freiwillig seinen Gefühlen hin, umarmte und liebkoste sie. Er sah sie nicht als die Schwäche an, die sie waren. Er brauchte Talitha, er wusste, dass er auf sie angewiesen war und er würde sie vor jedem beschützen. Niemals wieder würde er zulassen, dass jemand Hand an sie legte und er würde jeden bestrafen, der es versuchte. Er spürte, dass Voth die Wahrheit sagte als er vom Kampf gegen den Scriptor berichtete, als er davon erzählte wie sie eine Verschwörung aufdecken wollten, die gegen Halberd gerichtet war. Er spürte Voths Leid als er vom Tod seines Freundes sprach und er spürte seine Verzweiflung als er sagte, dass er das alles nicht gewollt und nur die Hoffnung auf eine Belohnung gehabt hatte. Er spürte die Rage, die sich in Voth entfesselte als er von seiner eigenen Unfähigkeit sprach die zu beschützen, die ihm nahe standen. Am Ende blieb nichts als Schock übrig als der Schüler reagierte wie sehr er sich hatte gehen lassen. Saphenus‘ Blick blieb unverändert hart, die gelbe Iris glühte vor Feuer. Noch immer spannte sich jeder Muskel seines schmächtigen Körpers bis ans Äußere an, das Lichtschwert in seiner Hand verlangte nach Schmerz und Tod. Seine Gedanken rasten. Voth sagte die Wahrheit, dessen war er sich sicher. Seine Emotionen waren echt und unverfälscht. Kein Schüler konnte in der Lage sein seine Sinne derartig zu täuschen. Was sollte er tun? Der Schmerz in seinem Bein schien zu explodieren, er vernebelte seine Sinne und verriet seine Gedanken. Am liebsten wollte er das Summen der Energieklinge hören, die sich durch die rote Haut schnitt und allem ein Ende bereiten. Er würde einen kleinen Schritt nach vorne gehen, einen glatten Hieb durch den Thorax des Humanoiden machen und ein letztes Keuchen aus seiner Kehle hören bevor der zweigeteilte Leib gen Boden fiel. Doch dann, ganz plötzlich, klärten sich seine Gedanken auf. Talitha wäre verloren würde er sich nun gegen Voth wenden. Auch wenn sein Zorn ihm Kraft gab, einen Kampf gegen Janus, die Sturmsoldaten und das Sicherheitspersonal würde er nicht bestehen. Mit einem Mal entspannte sich sein Körper, er kämpfte gegen den inneren Hass an. Sein Blick blieb weiterhin wutentbrannt. Erst jetzt merkte er, dass sich sein Griff um Voths Kehle unwillkürlich gelöst hatte und sah zur Seite. Der Graf baute sich auf, strahlte all die Autorität und Macht aus, die er hatte und zeigte offensichtlich, dass er keinen Angriff auf seinen Schüler dulden würde. Harsch und mit einem unmissverständlichen Befehl auf den Lippen forderte er den Zabrak auf seinen Schüler nicht mehr zu bedrohen. Saphenus knurrte, Schweiß perlte von seiner Stirn.

„Ich bedrohe wen ich will, mein Imperator.“,


sagte er verächtlich und schaute dann wieder den vierarmigen Twi’lek an.


„Habe ich dir nicht gesagt du sollst keine Einzelheit auslassen? Wie können das alle Einzelheiten gewesen sein, frage ich mich. Es ging niemals um Halberd, ein Sith kann auf sich selber aufpassen. Es ging immer und einzig nur allein um Talitha, um ihr Leben. Wir haben zusammen die Notiz gefunden, die Edgars abscheulichen Verrat aufdeckte. Wir brauchten sie, sie war der Schlüssel um uns aus seiner Hand zu befreien und ein gutes Leben im Orden zu führen. Wir mussten unser Leben retten.“,


blaffte er. Kleine Tropfen Spuke flogen in Voths Richtung.


„Halberd warnen und retten…“,


ein gespieltes Lachen kam aus seiner Kehle,


„er war der Garant für unsere Sicherheit. Für Talithas und meine. Es ging immer nur darum sich von dem Scriptor zu befreien. Ich…“


Die nächsten Worte blieben ihm im Hals stecken als er daran dachte wie er in die Hände des Albtraums gefallen war.


„Ich…schließlich mussten wir beide getrennte Wege gehen.“,


murmelte er und spürte wie seine Kraft nachließ. Plötzliche Erschöpfung brach über ihn herein und er sackte etwas in sich zusammen. Endlich löste sich auch seine Hand von dem Lichtschwert, das nur für ihn hörbar laut protestierte.


„Hast du jemals versucht sie zu retten?“,


fragte er den Twi’lek und sah ihn eindringlich an.


„Hast du je nach ihr gesucht, dich überhaupt für sie ihr Schicksal interessiert? Du warst bestimmt froh selbst mit heiler Haut davon gekommen zu sein. Warum auch sollte es deine Gedanken belasten wo du sie doch kaum kanntest. So wie es ein Sith eigentlich sollte.“


Ironie und Sarkasmus lagen in seiner Stimme.


„Ich musste sie aus den Katakomben befreien, ihr Leben retten. Angekettet und den Versuchen von Halberds Dienern ausgesetzt verlor sie da unten fast ihren Verstand. Sie war tatsächlich zu unschuldig, zu freundlich…und wir alle haben Teil daran, dass sie vielleicht niemals mehr so sein wird.“


Der Hass in ihm schrumpfte, stattdessen machte sich Trauer breit. Er trat einen Schritt nach vorne und auch wenn er sichtbar vor Schmerzen zusammenzuckte, schaute er Voth durchdringend und unverhohlen drohend an.


„Du schuldest mir etwas, Voth Terrix, Schüler von Janus Sturn. Ich werde Halberd, den Scriptor und jeden seiner kleinen Freunde finden, ich werde sie aufspüren und einen nach dem anderen töten. Ich werde sie um ihren Tod betteln lassen, ich werde ihnen unvorstellbare Schmerzen zufügen. Ich erwarte, dass du mir helfen wirst um deine Schuld zu erfüllen. Du wirst mein Racheengel sein solltest du einem von ihnen begegnen! Du sagst Halberd hat deinen Freund umgebracht? Nutze den Schmerz, wandle ihn in Hass und mehre deine Stärke. Ich werde das Gleiche tun, mein Zorn wird sich gegen all jene richten, die mir auf dem Weg zu meiner Rache den Weg versperren.“


Er musste nicht hinzufügen, dass das Voth einschloss, sollte der sich falsch entscheiden, denn das war offensichtlich.


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Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt und das Gefühl von Hass, Zorn und jederzeit losbrechendem Mord hing wie eine gewaltige drohende Glocke in der Macht. Wenn Sith zusammentrafen, war es nicht ungewöhnlich, dass Fehden, persönliche Rivalitäten und alte Rechnungen für ein explosives Gemisch sorgten und ein Funken reichte aus, um alle Dämme brechen zu lassen. Janus hatte stets versucht, sich nicht zu sehr in die Machtkämpfe und Intrigen des Ordens verstricken zu lassen und sich keine unnötigen Feinde zu machen. So brillant er auch war, gegen zu viele und zu mächtige Gegner kam auch der blasse Fastmensch nicht an.

Allerdings hatte er nicht unbedingt damit gerechnet, dass es auf der Gala zu so einem Zwischenfall kommen würde und Saphenus die Ursache dafür sein könnte. Der Zabrak kochte förmlich vor Wut, irgendetwas hatte ihn in geradezu wilde Raserei versetzt, doch warum war Voth das Ziel des Zabraks? Hatte der Schüler des Grafen ihm irgendetwas angetan? Und wenn ja, was konnte es sein, dass dem Einäugigen so nahe ging?

Angespannte, nervöse Ruhe herrschte, und Janus bekam mit, wie der Jünger hinter ihm und die beiden, die diese Szene vor den Augen der übrigen Gäste so gut es ging verbargen, bereits nach ihren versteckten Elektroschockstäben tasteten. Auf den höchsten Einstellungen konnte diese Schlagstöcke tödlich sein und selbst einen ausgewachsenen Wookie aus dem Verkehr ziehen, doch mit einem Kopfschütteln und einem mentalen Befehl wies der Sith-Krieger seine Diener an, die Waffen stecken zu lassen. Wenn es möglich war, wollte er eine Eskalation vermeiden.

Endlich zeigte Saphenus Anzeichen der Entspannung oder vielleicht auch schlicht Erschöpfung, Schweiß lief von der Stirn des Einäugen. Sein Zorn ließ etwas nach, doch seine knurrend geäußerten verächtlichen Worte an den Grafen waren alles andere als demütig oder entschuldigend, er verkündete respektlos, dass er bedrohen konnte, wen er wollte. Angesichts dieser weiteren Unbotmäßigkeit flammte Wut in Janus auf, doch seine Reaktion bestand lediglich aus einem kalten Lächeln und seine Stimme war ruhig, fast schon zu ruhig, leise und bedrohlich.


„Es steht Euch frei zu drohen, wem Ihr wollt. Aber vergesst die Konsequenzen nicht. Ihr wandelt auf dünnem Eis, Lord Saphenus. Seht zu, dass Ihr nicht einbrecht.“

Erwiderte der Graf kühl. Sollte der Zabrak es auf einen Kampf anlegen oder weiter versuchen, Voth zu bedrohen, würde Janus dieser Affront ein Ende machen. Er hatte die Sturmtruppen und genügend Jünger, um den Einäugigen unter einem Berg von Leichen zu begraben, wenn es sein musste. Doch vorerst galt es herauszufinden, was hier überhaupt vor sich ging. Janus versuchte, aus den Worten seines Schülers und den emotionalen Sätzen des anderen Sith-Kriegers einen Sinn herauszufiltern.

Angesichts der schieren Flut von Namen und Ereignissen und der gespannten Lage war dies gar nicht so einfach, doch schlussendlich begann der Graf zu verstehen, was vorgefallen war. Im Zentrum der Ereignisse standen eine Frau namens Talitha, offenbar eine Jüngerin, ein Sith names Darth Halberd und zu Janus´ nicht geringer Überraschung auch der Verräter Edgar Tlalloy. Der Mann, der seine Gala infiltriert hatte und den er für den Zirkel fangen sollte. Bloßer Zufall? Oder war dies eine Intrige gegen ihn oder den Einäugigen?

Aufmerksam hörte Janus zu. Saphenus und diese Talitha hatten offenbar Beweise für den Verrat des Scriptors entdeckt, und ebenso waren Voth und einige anderer Jünger einer Verschwörung gegen Darth Halberd auf die Schliche gekommen oder hatten dies zumindest geglaubt. Schlussendlich hatte dieser einen der Jünger, einen gewissen Whip, getötet und Talitha mitgenommen und offenbar gefoltert, etwas, dass Saphenus sehr zu Herzen zu gehen schien, er hatte die Jüngerin, die dem Klang nach nicht über die notwendige Skrupellosigkeit und Härte verfügte, um im Tempel zu überleben, schließlich vor den Dienern Halberds gerettet, der Einäugige gab Voth eine Mitschuld an dem Schicksal der Frau, wobei der Zabrak Trauer und Sorge ausstrahlte und den Verlust des freundlichen Wesens der Jüngerin beklagte.

Der Graf versuchte, zu verstehen, warum der Einäugige so emotional reagierte und nun Voth dazu verpflichtete, ihm bei der Rache an dem Scriptor und Darth Halberd zu helfen, unverhohlen machte Saphenus klar, dass er jeden qualvoll töten würde, der Talitha geschadet hatte oder sich ihm bei dieser Vendetta in den Weg stellte. Janus war verwirrt und konnte nicht recht nachvollziehen, was den Zabrak so in Rage versetzt hatte. Jünger starben oder wurden gefoltert, das war nichts ungewöhnliches, und an dieser Talitha schien nichts Besonderes zu schien, sie verfügte offenbar weder über besonderes Wissen noch über irgendwelche nützlichen Fähigkeiten oder wenigstens die Eigenschaften, die eine nützliche Dienerin ausmachten. Warum also diese Rache? Verletzter Stolz, weil der Einäugige die Jüngerin als etwas betrachtet, das zu ihm gehörte, und wer sie angriff, griff auch ihn an?

Auch Janus wäre empört und würde diejenigen bestrafen, die jemanden angriffen, der in seinen Diensten stand, schließlich war dies eine Beleidigung des Grafen und auch ein Angriff auf ihn, doch der Grund für die heftige Reaktion von Saphenus schien ein anderer zu sein. Dahinter stand keine rationale Überlegung von Abschreckung und Warnung, kein verletzter Stolz, keine Empörung. Es wirkte fast so, als würde dem Zabrak etwas...an dieser Jüngerin liegen. Freundschaft, die Erfahrung einer gemeinsamen Leidenszeit unter dem Scriptor? Nein, es war mehr, intensiver.

Und mit einem Mal wurde dem Grafen klar, warum der Einäugige so aufgebracht war, so emotional. Ein schmales, gefährliches Lächeln huschte über die vornehmen Gesichtszüge des Sith-Kriegers. Er hatte gerade Saphenus´ wunden Punkt entdeckt. Seine Schwachstelle. Doch er ließ sich diesen Triumph nicht anmerken, sondern lächelte lediglich höflich und räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.


„Rache. Ein löblicher Gedanke, doch auch etwas, das sorgfältig geplant und ausgeführt werden muss. Darth Halberd dürfte nicht so einfach zu beseitigen sein, wenn ich diesen Sith richtig einschätzte. Ihr werdet Verbündete brauchen und Euch Zeit nehmen müssen. Doch was wäre, wenn ich Euch gleich hier und jetzt ein Ziel für Eure...Vendetta darbieten kann?“

Es war klar, auf wen als Verbündeten Janus hinauswollte. Als er sich sicher war, dass die Aufmerksamkeit ganz ihm gehört, lächelte er unheilvoll und hob sein Datenpad, auf dem das Bild des verräterischen Scriptors zu erkennen war.

Edgar Tlalloy ist hier. Noch weiß ich nicht, warum, aber der Zirkel der Inquisitoren wünscht seine Ergreifung. Lebend, wie ich anmerken möchte, doch seid gewiss, dass die Strafe für ihn noch weitaus schlimmer sein wird als selbst Eure dunkelsten Vorstellungen. Was sagt Ihr, Lord Saphenus...seid Ihr bereit für eine Jagd?“

Das goldene Glitzern in den grünen Augen des Grafen machte deutlich, dass ihm der Gedanke, den Verräter zu fangen, sehr zusagte. Mit etwas Glück würde Saphenus von der Aussicht darauf so gefesselt sein, dass er seine Aggressionen ganz auf den Scriptor konzentrierte und nicht auf den Schüler des Grafen. Zumindest für eine Weile.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Sane alias Krayne in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Janus und Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Stun, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif]



"Wie könnt Ihr diesen Suff eigentlich trinken, Warrington?", fragte er Steven verwundert, welcher sich gerade von einer der Hostessen ein neues Glas Champagner hatte geben lassen. Das war doch wirklich das eckelhafteste Gesüff das die Galaxis je hervorgebracht hatte. Selbst tatoonischer Lebertran, den sein Vater ihm einmal mitgebracht hatte, konnte sich nicht mit dem Schaumwein messen.

"Was ich von ihr halte? Wenig. Ihr habt doch die ganze Zeit mit ihr gesprochen. Nicht ich.", klärte er seinen Begleiter auf, "Außerdem verbitte ich mir das Ihr mich mit diesem abscheulichen 'du' anredet, Warrington. Wo kämen wir denn hin, wenn wir damit anfangen würden?"

Das gehörte zur Authenzität der ganzen Maskarade. Adelige würden sich wohl nie vor anderen Personen mit 'du' ansprechen, also sollten auch sie es unterlassen, vorallem da die Wahrscheinlichkeit das sie neben Adeligen standen sehr hoch war.

"Ich habe mich dafür etwas umgesehen. Schöne Bilder dort drüben." Er nickte in Richtung der Galerie. Er fand die Bilder die dort ausgestellt waren, zumindest die die er von seiner etwas absietigen Positon sehen konnte, wirklich nicht schlecht. Wäre die Gesellschaft auf der Veranstaltung besser würde er sie sich sogar genauer angeschauen. Aber der eigentliche Grund für diese Zwischenbemerkung war die kleine Gruppe vn Sicherheitsbeamten die sich gerade in genau ihre Richtung bewegte.

Zwei Gestalten, zwar durchaus passend gekleidet, aber dennoch nicht Imperial würden auf dieser Gala durchaus auffallen. Zudem würde auch ihre Tarnidentität als cirresische Diplomaten einer genauen Überprüfung wohl nicht standhalten. Also beschloss Michael seinen Meister auf die Architektur der Halle und die Großartigkeit und den Zweck dieser Veranstaltung aufmerksam zu machen. Michael war sich durchaus sicher das er Schwachsinn von sich gab, aber die Beamten gingen, ohne die beiden Jedi eines Blickes zu würdigen, vorbei.

Erleichtert, aber dennoch auf der Hut führte der Padawan seine Ausführungen weiter, bis er von der Ankündigung unterbrochen wurde, dass das Buffet jetzt eröffnet sei. Dies traf sich gut. Die Machtverschleierung zollte ihren Tribut nicht nur in Müdigkeit sondern auch in einem endlosen Hungergefühl. Außerdem hatte sich auch ihre Zielperson in Richtung des Essens davongemacht und wo man Nützliches mit Essen verbinden konnte, befand Michael, war ein guter Platz.

"Denkt Ihr nicht auch, das wir uns das mal genauer ansehen sollten?"

Dies war allerdings eine rein rethorische Frage. Ohne auf eine Antwort zu warten bewegte er sich in Richtung des Saalendes an dem das Buffet aufgebaut war.




[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle (nahe des Buffets) - Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Janus Stun, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif]
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ unter den Gästen, vor den Gemälden ~ Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne mit Zoey Liviana, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~

Steven verdrehte genervt die Augen. Natürlich hatte sein Padawan recht, indem er ihn tadelte, dass er sich doch dieses "du" verkneifen sollte. Er hatte gut aufgepasst, denn fast wäre Steven aus der Rolle seiner Scheinidentität gefallen, weil kein bekanntes Gesicht anwesend war, doch man konnte wirklich nicht vorsichtig genug sein. Wer wusste schon, ob die korpulente, in ein rotes Kleid gequetschte, ältere Dame neben den beiden Jedi nicht insgeheim eines der kleinen Vöglein war, das von Janus Sturn beschäftigt wurden.
Steven glaubte sich an ein Buch oder sogar eine Holoserie erinnern zu können, in denen ein Meister des Spionagenetzwerks seine Spione auch als Vögelchen bezeichnete. Ein wirklich treffender Vergleich, wenn man bedachte, dass beide ein schönes Liedchen sangen.


Michael mochte den Champagner nicht. Der Baron von Cirrus konnte nicht verstehen wieso, schließlich war dieses Zeug, neben der Kunst, das einzige was irgendwie erträglich war auf dieser Veranstaltung.
Doch wenn der Padawan keinen Schaumwein trank, umso besser für den Jedi-Ritter, so blieb schließlich mehr für ihn.
Bevor er auf Michaels Aussagen antwortete, ließ er den Padawan warten und zückte sein Comgerät.
Es war riskant, hier auf dieser Gala so offen damit umzugehen, dessen war Steven sich durchaus bewusst, doch deshalb verzichtete er erneut auf bestimmte Wörter, während er
Tenia antwortete.



*** Verschlüsselte Com-Nachricht an Tenia Lumiran ***
* HOHE VERSCHLÜSSELUNG *
Hallo T.,
zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass deine Bekanntschaften noch nicht auf der Benefizgala von Graf Sturn erschienen sind. Ich habe Dr. Liviana kennengelernt, sie hat mir von eurer gemeinsamen Reise erzählt, vielleicht kannst du mir ja noch ein bisschen mehr über sie und den Ausflug sagen..
Wegen den Problemen: Keine Sorge, Michael und ich kümmern uns schon um alles, außerdem kam der Auftrag von der Leitung und sie wissen wo wir uns aufhalten. Dennoch hoffe ich baldigst auf ein wiedersehen mit dir, diesmal vielleicht unter enspannteren Umständen.

S.

*** ENDE Verschlüsselte Com-Nachricht an Tenia Lumiran ***

Nachdem der Jedi-Ritter die nachricht versandt hatte, verstaute er seine Comgerät wieder in der Tasche.
Steven blickte zu Michael, der seine Gedanken über
Zoey nicht preisgab oder es zumindest nicht hier in der "Öffentlichkeit" tun wollte.

"Ich würde mich aber wirklich gerne für Eure Meinung Interessieren, Lord Forrester."

erklärte Steven etwas schnippisch. Michael war nicht nur sein Padawan, er betrachtete den jungen Mann von Bestine, auch als Freund und schätzte somit seine Meinung, selbst wenn er noch Schüler war.
Die Meinung eines Padawan, war meist von Intuition geprägt, er konnte sich sein eigenes Bild von der Situation machen. Auch wenn meist Stevens Ansichten schon ausreichten, konnte es nicht schaden 2 weitere Augen zu besitzen.


"Meint Ihr, sie ist vertrauenswürdig?"
Steven klang etwas verschwörerisch. Doch das bereitete ihm keine Sorgen, schließlich war es in der Aristokratie normal, Intrigen und Verschwörungen zu spinnen, besonders in der Aristokratie des Imperiums.
Steven nahm noch einen Schluck des Schaumweins und blickte dann in Richtung der Archäologin. Sie mussten ihr Vertrauen gewinnen um sie schützen zu können. Nur wenn Zoey sich in ihrer Nähe nicht unwohl fühlte, würden die beiden etwas ausrichten können. Die Doktorin war wahrscheinlich ziemlich angespannt, schließlich war man als Republikaner nicht täglich auf imperialen Territorium.

"Was erzählt Ihr da eigentlich?"

fragte Steven, nachdem er dem sinn-freien Geschwafel seines Padawans lauschte, der irgendetwas von architektonischer Meisterkunst und neu-rattatakischen-Balkenformationen erzählte, nachdem er ihn schon auf die hässlichsten von allen Gemälden aufmerksam machen wollte. Erst als die Herren an ihnen vorbei waren, bemerkte Steven, dass Michael wieder einmal nur eine Show vorführte, um den Schein zu wahren und bei den Sicherheitsleuten nicht aufzufallen.

"Ich wusste gar nicht, dass du ... Ihr Euch für imperiale Architektur interessiert. Es gibt einen interessanten Kurs an der Universität von Theed auf Naboo."
Grinste Steven und erhob pathetisch das Glas. Er nickte seinem Padawan zu auf den Vorschlag, das Buffet etwas näher zu betrachten.
Die Tische waren reich gedeckt, mit allen nur bekannten Köstlichkeiten der Galaxis. Von Fern und Nah wollte man wohl alle Geschmäcker befriedigen und hat dafür keine Kosten und Mühen gescheut.
Steven fing den Blick von
Zoey ab, während er sich einige Häppchen auf den Porzellanteller legte. Er lächelte die Archäologin an und bewegte sich langsam, fast schon unbeabsichtigt in ihre Richtung.

"Eines muss man Graf Sturn lassen, er hat einen Sinn für solche Köstlichkeiten, finden Sie nicht, Doktor?"
stellte Steven fest und setzte dabei das dickste Lächeln auf, dass er in sich finden konnte. Der Sicherheitsmann hingegen, blickte die beiden Jedi nur misstrauisch an. Ahnte er etwa, dass die Jedi etwas anderes vorgaben als sie eigentlich waren?

"Sie müssen unbedingt den Bestinischen Süßkuchen probieren, eine Köstlichkeit, die Seinesgleichen sucht!"
Erzählte Steven voller stolz und biss einen großes Stück aus eben diesem heraus. Er war wirklich köstlich, das war sicher nicht gespielt und erlogen.
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Nahe dem Buffet ~ Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne mit Zoey Liviana, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~
[OP]Keine Ahnung wo ihr alle seid. ;)[/OP]
 
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