Bastion

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen] Janus, Brianna, Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn

Darth Keebo entging Briannas Funkeln nicht und während sich der Sith an diesem Blick nur laben konnte – weil er die eigene Unzulänglichkeit dieser Frau widerspiegelte und sie schwach und klein wirken ließ, reagierte Ian so anders. Dieser Blick war ihm so vertraut, hatte sich so in seinem Herzen, in seiner Seele eingebrannt, in all den Jahren in denen er um Anerkennung und Liebe gekämpft und doch nur Verachtung erfahren hatte. Dieser Blick war es gewesen, mit dem Jerome ihn betrachtet hatte. Offene Abneigung, viel eher Hass. Die ewige Prüfung, auch bei den meisten Jedi, die noch immer das in Ian sahen, was er hier verkörpern musste. Den Sith Darth Keebo. Während Brianna entweder ein gutes Schauspiel ablegte oder gnadenlos darin versagte zu verbergen, was sie fühlte, war Janus Sturn das Gegenteil von ihr. Sturn verbeugte sich, was vielen vermutlich entgangen wäre, den Bruchteil einer Sekunde später. Sein Ton klang so aalglatt, dass die Lüge in seinen Worten perfekt in Wahrheit gekleidet daherkam. Ehre und Vergnügen? Keebos Mundwinkel zuckten ein klein wenig, gaben die Andeutung eines Lächelns preis. Ehre und vergnügen bereitete dieses Treffen sicher nicht. Sie tasteten einander vorsichtig ab, der erste versuch herauszufinden, ob man einem Feind oder einem Verbündetem gegenüberstand. Sturn hatte mit seiner Verbeugung unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, was er sich auf sich selbst einbildete. Ein Graf. Ein ranghoher Sith. Jemand, der es genoss und gewohnt war, Untergebene zu haben.
Brianna aber war es, die sich einmischte, während die anderen beiden Frauen sich in dezenterer Zurückhaltung übten. Der Sarkasmus der jungen Frau war kaum zu überhören und auch so mangelten ihre Worte an Respekt. Spielte sie die kleine Intrigantin oder war das ihr wahres ich? Ian hatte ihr zu vertrauen, Keebo hingegen?

„Hört, hört, eine Verräterin die sich an einem Verräter stört“, legte er den größtmöglichen Spott in seine Stimme und sah absichtlich auf Brianna, die viel kleiner war als er selbst, hinunter.
Was ist diese Jedi nun außerdem?“, blickte er auf El‘mierth hinunter, eher er Brianna erneut ansah, offenen Hohn im Blick. „Ein kleines, armes Naivchen oder eine Kriegerin? Mir scheint, ihr seid weder gefestigt in Euren Worten, noch in Euren Handlungen, Adeptin. Was seid ihr? Eine gefallene Ritterin der Jedi, die ihr Versagen bei den Sith vergessen machen will?“ Keebo ließ eine kunstvolle Pause folgen, in der er Brianna erst musterte, um sie einen Augenaufschlag später keines weiteren Blickes mehr zu würdigen. Die Ablehnung, die sie ihm entgegengebracht hatte, würde die gleiche sein, mit der er sie behandeln würde und vielleicht war die Silberhaarige damit sogar in doppeltem Sinne eine Hilfe – stachelte sie Keebo doch an.

Sturn hingegen wusste nicht nur, sich selbst darzustellen und seinen Blick so perfekt maskenhaft zu präsentieren, dass sein wahres Ich verborgen blieb, nein. Sturn wusste die Masse und die Macht zu nutzen, beeinflusste das eine mit dem anderen und so wurden seine Worte über Ehre spürbar, als seine
Untertanen begannen, sowohl den Namen Sturn, als auch den Namen Keebo zu rufen. Bewunderung und Jubel die sich so echt anfühlten, dass sie etwas in Ian und in Keebo auslösten. Ein kleiner, subtiler Einfluss der Macht, nichts weiter und doch hatte er, dieser Wahrheit war sich nicht zu erwehren, Wirkung bis in das Innerste des Dunkelhaarigen. Verachtung war Keebo nie fremd gewesen. Ein altes, vertrautes Gefühl. Bewunderung hingegen? Brianna war es, die erneut das kleine Schauspiel konterkarierte und damit den Zorn von zweien erweckte. Sie wagte tatsächlich den Vorschlag, die Rätin für sich zu behalten, um Profit aus deren Gefangenschaft zu schlagen? Kleine Intrigantin die sie also wirklich war. Sie trieb ihr Spiel zu weit und sie hatte Glück, dass ihr Meister direkt neben ihr stand und sie außerdem Eowyn hochgehoben hatte. Mit Worten aber würde Keebo die Frau nicht schonen, denn was auch immer sie spielte, da gab es Regeln, an die sie sich zu halten hatte.

„Einen Aufstieg solltet Ihr Euch verdienen, Adeptin. Diesen werdet Ihr nicht erlangen, indem Ihr Euch mit falschen Lorbeeren schmückt. Für Euren Aufstieg wird mehr nötig sein, als ein paar hitzige Worte. Oder habt Ihr von den Jedi nichts gelernt?“ Kae war bloß eine Ritterin gewesen, nichts weiter. Im Rang ganz unten beinahe ein Niemand. Wäre Keebo nicht darin geübt gewesen, auch sein Gesicht unter Kontrolle zu halten, seiner Mimik hätte ihn verraten. Brianna war sein Konterfei. Eine Versagerin – und das machte es sehr viel einfacher, dass Keebos eigene Verachtung wuchs. Denn wer sah schon gerne etwas Vertrautes – eine eigene Schwäche - in einem Anderem und mochte diesen dann?

Es ist mir eine Freude, mich Eurer Feier anzuschließen, Lord Sturn, denn unser erarbeiteter Triumph“, ein kleiner Seitenhieb auf Kae, „lässt uns unseren Aufstieg verdienen.“ El‘mireth war seine Eintrittskarte – sein Geschenk im Austausch für den Aufstieg zum Lord. „Als Anhänger der Inquisitoren wäre es mir eine Ehre, wenn Ihr bei der Befragung dieser kleinen Rätin mitwirkt und ich vertraue in Euere Fähigkeiten, wenn es darum geht, El’mireth eine kleine Bleibe herzurichten.“ Zeit, auch die anderen anzusehen, schließlich galt es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und das geschah am besten, indem man seine Beachtung teilte. Ein deutlicher Blick der einen gefangen nahm. Eine Aura, die nicht vergessen wurde, weil sie zu eindrücklich war. Nicht etwa, weil sie Angst machte oder zu gönnerhaft wirkte. Nein. Als Keebo seinen Blick schweifen ließ, lag Überzeugung darin, genau wie in seiner Stimme. „Wahre Demütigung liegt nicht etwa im Folterschmerz, sondern darin, seine Opfer nicht erahnen zu lassen, was auf sie zukommt. Wer nicht weiß, was geschieht, wer der eigenen Ohnmacht erliegt, wird sehr viel mehr dafür tun, wieder handlungsfähig zu werden.“ Womöglich hatte die Sith (Kate) mit den dunklen Haaren, die an die Überlegenheit der Sith erinnerte mehr begriffen? Zumindest war an diesem Tag deutlich, dass ihre Worte Wahrheit waren. Denn wen auch immer sie gerade zu Boden drückte (Jonah), wurde auch Zeuge davon. Keebo hatte keine Ahnung, wer dieser Mann war, doch da ging nichts von ihm aus, was ihn als einen machtfähigen kennzeichnete.
„Gefallene Kriegerinnen, blinde Passagiere. Dieser Tag scheint mit einigem aufzuwarten.“


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[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Le château blanc :: Vor der Tür] Treeya

Sie blickte dem Gleiter nicht hinterher sondern lehnte sich neben dem Restaurant wieder an die Wand an, da sie nicht den Eindruck hatte, ihre Beine würden sie weiterhin richtig tragen. Bis zum Ende ein wenig Fassung zu zeigen hatte die junge Frau alle Kraft gekostet, die sie hatte, viel blieb nun nicht übrig. In ihrem Kopf rasten die Gedanken so schnell, dass sie kaum einen sinnhaften Gedanken fassen konnte. Als ihr Com piepste, verstand sie erst gar nicht, wer am anderen Ende war. Erst nach ein paar Sätzen erinnerte sie sich, dass sie Scytale geschrieben hatte und die besorgte, aber ruhige Stimme des jungen Mannes fragte sie energisch, wo sie war. Ohne nachzudenken nannte sie ihre Adresse und legte dann auf. Ihre Stimme klang nicht nach ihr.
Verkauft.
Ja, wirklich verkauft.
Von ihrer Mutter ... für ein Geschäft mit einer großen Firma.

Und was sollte jetzt werden? Hatte es Sinn, mit ihrer Mutter darüber zu reden? Wahrscheinlich eher nicht... aber konnte sie das alles einfach so stehen lassen und sich ihrem Schicksal ergeben? Gewiss nicht... sie kannte den Kerl doch gar nicht, wie sollte sie da heiraten?

Der Nieselregen wurde langsam zu einem Schauer und Treeya wusste nicht, wie lange sie da gestanden und ohne klaren Gedanken in den Himmel gestarrte hatte, als plötzlich ein Gleitertaxi neben ihr hielt und ihr Date vom vorherigen Abend ausstieg, den Blick besorgt und offenbar erschrocken über ihre durchnässte Kleidung. Warum war er hier? Ach richtig, sie hatte ihm geschrieben. Aber warum war er wirklich gekommen? Was wollte er hier? Sie hatte weder die Kraft dazu, noch sah sie einen Sinn darin, warum sie sich wehren sollte, als er ihr seine Jacke überhängte und sie mit in das Taxi zog. Die Stadt rauschte in einem nicht endenden Lichtermeer an ihr vorbei und in ihren Ohren hörte sie auch nur Rauschen, sodass sie gar nicht verstand, dass er versuchte, mit ihr zu sprechen. Erst, als sie in eine Decke gewickelt auf seiner Couch saß und es nach Caf roch, wurde sie ein bisschen klarer.

Was machte sie eigentlich hier? Sie sollte nicht hier sein... War es nicht eine goldene One-Night-Stand Regel, dass man sich in keinem Fall ein zweites Mal sah? Und dennoch saß sie jetzt wieder in dem Zimmer, das sie heute Morgen erst mit Mühe und Not heimlich verlassen hatte. Heute brachte sie nichts zustande. Freudlos lachte sie kurz auf und er sah sie mehr als erschrocken an. Er musste sie für vollkommen verrückt halten.

Danke,“ brachte sie schließlich irgendwie hervor „ich hätte heute Abend nicht gewusst, wo ich hin soll.“ Scytale hatte den Caf vor ihnen auf dem halbhohen Tischchen abgestellt und blickte sie fragend an, wagte aber offenbar nicht direkt die Frage zu stellen.

„Und nach heute Abend weiß ich erst einmal eine ganze Weile lang nicht, wo ich wirklich hin soll,“ murmelte sie „hattest du in deinem Leben schon einmal eine riesige Chance und hast sie nicht nur grandios vermasselt, sondern auch erst viel zu spät gemerkt, dass die Sache einen riesigen Haken hatte?“

Da sie heute Abend ohnehin alles versaut hatte, war es ihr nun auch egal, so emotional vor einem Fremden zu reden. Was hatte sie schon noch zu verlieren?

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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion – Tempel der Sith – Katakomben – Gang 169 | Craton Minara


Unter ihm gluckerte die stinkende Brühe, darüber waberte Dunst und von allen Seiten dräute die Düsternis. Und doch stand der Mirialaner auf diesem angerostet Steg und wartete, er hörte das Flüstern, das an den Rändern der Wahrnehmung und des Verstandes fraß. Hörte das Gekicher und spürte den Druck den die Dunkle Seite hier unten ausübte. Und dennoch entging ihm nicht, dass sich etwas näherte, er wusste nicht genau was. Als die Stiefel des Wesens auf dem Steg landete, den Umhang wie ein wildes Tier hinter sich aufgebäumt. Und das Wesen war nicht alleine, doch sie zu entdecken war für den Renegaten um einiges schwieriger, da sie von den Katakomben und dem anderen Wesen überschattet wurde.

Eine Fackel erhellte die Szenerie als eine kräftige Stimme erscholl, sie grüßte ihn und sprach davon das auch er vor kurzem noch in solch einer Kanalisation stand. Und kurz darauf hätte er einen König erschlagen. Sollte das den Mirialaner beeindrucken? Wollte sein gegenüber ihn darauf aufmerksam machen, das er es mit einem Kriegsheld zu tun hatte? Was war es? Craton stieß sich von dem Geländer ab und ließ seinen Dolch wieder im Schaft des Stiefel verschwinden. Er rollte einmal mit dem Kopf bevor er sich dem Sprecher zuwendend ebenfalls das Wort ergriff:


“Nun ihr kennt meinen Namen, um ah‘chu apenkee maha kahkesa? (doch wer seid ihr Königsmörder?) Und auch ich habe vor nicht allzu langer Zeit bis zur Brust in solch einer Brühe gestanden und wurde kurz darauf von einem Dianoga angegriffen. Zu was uns das jetzt macht weiß ich zwar nicht, doch wo wir das nun geklärt haben… Wie wäre es wenn wir zum yanee (Geschäft) kommen würden?“

Sein Gegenüber kam langsam auf ihn zu, bis er zuletzt die Kapuze seine Umhangs fallen ließ. Im Schein der Fackel blitzen die Augen des Sith auf und Schatten waren auf harten Zügen zu erkennen. Doch Dopa Maskey versuchte nicht das offensichtliche zusehen, stattdessen nahm er vor sich einen Sturm wahr. Einen Sturm in dessen Zentrum Blitze zuckten und sich die schwarzen Wolken hoch auftürmten. Wo Darth Draconis Nebel war, die dräuenden pechschwarzen Rauchwolken eines Brandes. Bedrohlich doch nicht zu fassen, zerstörerisch doch distanziert. War diese Wesen pure Zerstörungskraft und Aggression. “Paknee ata wa wahca ye wanya.“ („Sieh genauer hin.“) „Cha wapit dah bu doiebanh.“ („Konzentriere dich nicht auf das offensichtliche.““)

Der Mirialaner betrachtet sich das Gebilde vor sich noch einmal genauer, der Sturm im Zentrum, ein von Blitzen durchzogener Zyklon, dunkle Wolken die sich davon ausbreiteten und an den Rändern… Zerfaserten, dort Kräuselte sich die Wolken und zerfaserten, die Blitze wirkten wie von einer Barriere aufgehalten. Konnte es sein das dieser Mann diese Aura der Gewalt und Zerstörung nur vor sich her trug um seine wahre Natur, seine wahre Gestalt zu verbergen? Hatte so seine ehemalige Meisterin die Jedi getäuscht? Und das war sicherlich auch der Grund warum er die Frau an der Seite des Sith kaum sehen konnte. Auf ihn wirkte sie ein Wolkenverhangener Himmel, der Mond war da aber nicht sichtbar. So als hätte sie noch nicht viel Kontakt mit dem gehabt was hier unten herrschte. Interessant, ob er auch einmal so gewirkt hatte? Bevor er zu ihm gekommen war?

Doch nun endlich stellte sich der Sith vor, er sei Darth Angelus und er hätte einen Auftrag für ihn, Dopa Maskey. Gut damit sprach er den offensichtlichen Grund für ihr Treffen aus. Ah er benötigte seine speziellen Fähigkeiten, doch er wollte zunächst wissen ob er ihm vertrauen könne und was er hier zu tun gedenke.

Ein grinsen schlich sich auf die Züge des Renegaten als ihm unzählige Varianten an Entgegnungen durch den Kopf schossen. Doch als er dann antwortete war seine Stimme Seidenweich und frei von Hohn oder Spott.


“Wie weit kann ein Sith einem anderen Trauen? Wie weit kann ein Raquor'daan einem Skorpion trauen? Das Risiko des Verrates gehen wir doch jeden Augenblick ein wenn wir uns verbündete im Tempel suchen oder nicht? Darth Angelus. Wer ich bin und was ich hier will, nun das eine ist eine längere Geschichte und das andere ist etwas wobei ihr mir helfen könnt. Alleine deshalb könnt ihr mir schon mehr trauen als den Meisten Sith in diesen Tempel.“

Dopa Maskey hatte den Satz mit einem Grinsen beendet und war mit offenen Händen noch einen weiteren Schritt auf Darth Angelus zu getreten, bevor erneut zu sprechen begann:

“Ich kann euch soviel schon einmal verraten, ich bin der Mann den ihr sucht. Und als Entlohnung für euren Auftrag verlange ich Wissen, dunkles Wissen.“

Ein weiterer Schritt, dem Mirialaner war bewusst wie provokant und herausfordernd er sich verhielt. Doch kopierte er nur das Dominanz Gehabe des Sith als dieser von seinem mazcahkesenka (Königsmord) sprach. Ein weiterer Schritt, nun standen die beiden Männer ganz dicht vor einander, zu dicht um Waffen zu ziehen und starrten sich von Angesicht zu Angesicht an.

“Nun Ma Lorda, erzählt ihr mir jetzt was ich für euch erledigen soll?“

Flüsterte der Mirialner nun mehr als das er es laut aussprach, so das seine Worte für jeden der weiter entfernt stand im Gurgeln der Brühe unter ihnen unter gingen.


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[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen] Janus, Brianna, Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn

Ein Sith zu sein bedeutete nichts geringeres, als der Galaxis den eigenen Willen aufzuzwingen, alle Widerstände zu überwinden und das, was gewöhnliche Lebewesen „Schicksal“ nannten, schlicht und ergreifend zu ignorieren. So war es nicht verwunderlich, dass nur wenige Auserwählte diesen besonderen Pfad gehen konnte, denn zu diesen Wahrheiten gehörte noch eine weitere: Man musste als Mitglied des Dunklen Ordens seine eigenen Kämpfe ausfechten, man konnte sich nicht darauf verlassen, dass andere zur Hilfe eilen würde. Was nicht bedeutete, dass es nicht vorkam, dass Sith einander unterstützten, aber diese Unterstützung erfolgte nicht aus reiner Nächstenliebe oder selbstloser Solidarität, sondern diente den Zielen des Helfers und dem Orden als Ganzes. Anders als die Jedi verhätschelten die Anhänger der Dunklen Seite auch ihre Schüler nicht, entweder sie bewiesen sich oder sie gingen unter. Die Macht war nicht dazu bestimmt, von möglichst vielen kümmerlichen Kreaturen angewandt und somit verwässert zu werden, sondern ein Werkzeug, das für die Elite der Elite vorgesehen war, für die wenigen Männer und Frauen, die die Weitsicht und Stärke besaßen, zu herrschen. Ganz im Sinne dieser stolzen Tradition hielt sich Janus also höflich aus den Wortgefechten zwischen Brianna und Darth Keebo heraus. Es war zu erwarten gewesen, dass die selbstbewusste Echani früher oder später mit jemandem im Konflikt geraten würde, und dieser Konflikt war in den Augen ihres Meisters kein Fluch, sondern ein Segen. Er nährte Wut und Hass, verstärkte den Wunsch, die Geheimnisse der Dunklen Seite zu entschlüsseln, um für zukünftige Konfrontationen gewappnet zu sein, und weckte den Wunsch nach Rache für tatsächliches oder vermeintliches Unrecht. Zudem übernahm der andere Vollstrecker dankenswerterweise und ohne das Einwirken des Grafen die Rolle des Bösewichts in dem diesem kleinen Schauspiel, was Janus in den Augen der gefallenen Jedi umso besser aussehen lassen würde. Ja, der blasse Aristokrat konnte es sich leisten, zufrieden zu sein und abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln würde. Zugleich erfuhr er auch noch einiges über den mysteriösen Darth Keebo, hatte die Gelegenheit, diesen sozusagen in freier Wildbahn zu beobachten.

Und tatsächlich enttäuschte der dunkelhaarige Mensch nicht, spöttisch blickte er auf Brianna herab – visuell ein tiefer Schnitt für die Echani – und verhöhnte sie, bevor er Stück für Stück ihre Worte bezüglich Eowyn auseinander nahm. Der Vollstrecker hatte eine scharfe Zunge und wusste Mimik und Gestik zu nutzen, um seine Aussagen zu unterstreichen, und offenkundig fiel es ihm nicht schwer, Schwachstellen bei seinen Gesprächspartnern ausfindig zu machen und für sich zu nutzen. Ein nützliches Talent in der Schlangengrube des Sith-Ordens und zweifellos eine Fähigkeit, der ihm bei seinem Aufstieg geholfen hatte. Das waren Eigenschaften, die Janus respektierte – und misstrauisch im Auge behielt. Ein intelligenter Machtnutzer gleichen Ranges war entweder eine Bedrohung oder ein Segen, in einigen Fällen auch ein schwer zu kalkulierender unabhängiger Faktor. Während Darth Keebo also weiterhin gnadenlos Brianna aufs Korn nahm, achtete ihr Meister gründlich auf jedes Wort und jedes noch so kleine Zeichen. Noch war es ihm nicht gelungen, den Akzent seines Gegenübers einzuordnen, aber das würde später noch möglich sein und vielleicht den ein oder anderen Hinweis liefern, wie auch weitere Details zur Gefangennahme der Rätin El´mireth. Auch wenn sich Darth Keebo bescheiden gab, wusste er bestimmt, was für eine Trumpfkarte er mit der gefangenen hochrangigen Jedi in den Händen hielt, ein solcher Fang konnte Karrieren ganz erheblich beschleunigen. Vielleicht würde es sogar genügen, dem anderen Mann die Beförderung zum Fürsten einzubringen. Viele Sith hätten darauf wohl mit Neid reagiert, aber Janus dachte pragmatisch – der Gewinn eines anderen war nicht automatisch ein Verlust für ihn, wenn er in dem Windschatten des Erfolgs mitfahren und wertvolle Allianzen knüpfen konnte. Entsprechend zufrieden registrierte der blasse Aristokrat, dass Darth Keebo seine Einladung akzeptierte und sogar anbot, bei Eowyns Befragung und Inhaftierung mitzuwirken. Janus lächelte, ein glattes, gewinnendes Lächeln, und neigte leicht den Kopf, seine Stimme blieb ruhig, ließ aber eine gewisse Wertschätzung durchscheinen.


„Exzellent. Ich werde alles Nötige veranlassen, um eine angemessene Unterbringung für unseren Gast sicherzustellen. Das Maß ihrer Kooperationsbereitschaft wird festlegen, wie angenehm – oder unangenehm – diese ausfallen wird. Wobei das von Selbstkasteiung geprägte Asketentum der Jedi wohl selbst einen kahlen, schmucklosen Raum mit stoischer Ruhe ertragen wird. Außer natürlich, die höhere Ebene des Ordens pflegt eine gar heuchlerische Affinität zu weltlichem Luxus.“


Der elegant gekleidete Graf gestattete sich ein leises, trockenes Lachen, und warf einen von höflicher Geringschätzung geprägten Blick auf die blonde Jedi und ihre Kleidung. In einer etwas geschmackvolleren Aufmachung und etwas hergerichtet wäre sie wohl tatsächlich eine hübsche Frau, jedenfalls sofern man ihr auch den verbiesterten moralischen Impetus austreiben konnte, der Jedi so grauenhaft nervtötend machte. Das war etwas, worauf er sich bei Brianna ganz besonders freute, ihre Fesseln würde er mit dem größten Vergnügen abstreifen. Eowyn El´mireth hingegen war für ihn weniger ein Lebewesen als ein Gegenstand, ein Gefäß, das nützliche Informationen enthielt und vielleicht neu geformt werden konnte, um einen höheren Zweck zu erfüllen. Janus fragte sich, welche Pläne Darth Keebo in diese Richtung hatte, der andere Vollstrecker erklärte im Brustton der Überzeugung, dass wahre Erniedrigung nicht etwas in körperlichen Leiden lag, sondern in Hilflosigkeit und Unwissenheit, der ständigen Erwartung kommenden Schreckens und das Wissen, dass man nichts dagegen tun konnte. Janus nickte bedächtig und er nahm einen beinah klinischen Tonfall an, nüchtern und sachlich, doch mit einem Hauch von Befriedigung, einen anderen Sith gefunden zu haben, für den Finesse nicht bloß ein Fremdwort war.


„Weise Worte, Darth Keebo, weise Worte. Ich sehe, dass Ihr über ein gewisses Fingerspitzengefühl verfügt, mit dem nicht viele Sith gesegnet sind. Vergebt mir meine harschen Worte, aber zu viele unserer Brüder und Schwestern ziehen den Hammer dem Skalpell vor und übersehen dabei die Schönheit, die darin liegt, einen Gefangenen nicht bloß körperlich, sondern vor allem geistig zu brechen. Es ist, als...ah, als würde man eine hässliche Statue zerschmettern und sie danach Stück für Stück zusammenzusetzen, um ein Meisterwerk zu schaffen. Wobei ich hoffe, dass diese Gefangene sich dafür als zäh genug erweist. Es muss lästig sein, eine Bewusstlose durch die Gegend zu transportieren – wenn Ihr es wünscht, kann ich medizinisch geschultes Personal bereitstellen, um sie rasch wieder auf die Beine zu bringen.“


Ein genuines Angebot, dem Vollstrecker zu helfen, aber auch mehr als das. Brianna war eine renommierte Heilerin, würde sie sich in irgendeiner Form einmischen und entweder auf Anweisung hin oder aus eigenem Impuls Eowyn heilen? Eine gute Tat, vielleicht, aber damit würde sie schlussendlich Teil des Prozesses sein, eine Ermöglicherin seelischer Qualen, eine Helferin der Sith. Und auch Darth Keebo schrieb man Talent bei der Heilung zu – würde er darauf bestehen, sich selbst darum zu kümmern, und so bestätigen, dass es mehr waren als bloße Gerüchte? Eine interessante Situation, überaus interessant. So viele Möglichkeiten, so viele Chancen. Und nun bekam Janus auch am Rande mit, wie Kate sich auf einen seiner Handlanger stürzte und ihn zu Boden zwang – offenbar hatte er ihr Misstrauen erregt und rasch war „blinder Passagier“ im Raum. Eine Entwicklung, die der Graf mit stoischer Ruhe verfolgte, auch wenn er selbstverständlich alarmiert war. Aber weder seine Aura noch sein Körper verrieten Anspannung oder Besorgnis, der schlanke, hochgewachsene Fastmensch glich einer Statue, die geduldig der Dinge harrte, die da kommen würden. Und wieso auch nicht? Ein Sith zu sein bedeutete schließlich auch, sich anpassen zu können...


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[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Kanine] Yneha, Lilya, Nergal

Die Sith haben Yneha sicherlich nicht ohne Grund mit nach Bastion genommen. Sie wusste, dass die Macht recht stark in ihr war, doch für welche Seite sie sie nun nutzen sollte, war ihr ungewiss. Sie wollte der Dunkelheit eigentlich entsagen, doch sollte dieser Sith irgendwie Gefallen an ihr finden, würde er versuchen, sie weiterhin auf die dunkle Seite zu ziehen. "Mein Name ist Yneha, mein Lord. Darth Hybris war mein letzter Meister." Ihr war nicht bekannt, ob Hybris Nergal bekannt war, doch dieser ging dann wieder auf seine eigentliche Frage ein, was die Sith für Yneha denn seien. "Die Sith sind für mich ein Orden dunkler Machtanwender. Sie verkörpern die Dunkelheit sowie die Lehren der dunklen Seite. Eigentlich ist die Macht weder gut noch böse, es kommt drauf wie und für sie eingesetzt wird. Die Sith nutzen sie für die Dunkelheit." Für einen Moment lang hielt die Jugendliche inne und sagte gar nichts, da ihr einige Gedanken durch den Kopf gingen. Es gab bereits einige Sachen, die die Sith von den Jedi stark unterschieden, ausgenommen von ihrer Gesinnung. "Den Sith ist u.a. vieles erlaubt...sie dürfen lieben, sich ihren Gefühlen hingeben, was die Jedi schon mal nicht dürfen. Die Jedi sollen ihre Emotionen unterdrücken...dürfen keine Liebesgefühle für eine ihnen nah stehende Person hegen, was für mich nicht wirklich vorstellbar ist. Gefühle zeigen und sich mal in jemanden verlieben ist das Natürlichste in der Galaxis." Schien sie die Wahrheit erkannt zu haben? Sie war sich selbst nicht sicher. Sie sah zu Lilya hinüber, welche ihr vermutlich zugehört hatte. Die Schülerin, von der die Twi'lek sprach, würde vermutlich nie wieder so werden, wie Lilya sich das vorstellte. Yneha hatte gerade erklärt, was die Sith denn eigentlich sind, was sie für sie sind und was sie bisher über sie wusste. "Bitte entschuldigt, mein Lord, es war keine Absicht meinerseits, unfreundlich zu sein.", waren die letzten Worte ihrer Unterhaltung, die sie an Nergal richtete.

[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Kanine] Yneha, Lilya, Nergal
 
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:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: unweit der Lager der Werkstätten :: Ruul und andere Jünger ::
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Mit geradezu beunruhigender Gelassenheit strich der Duros über die kalte, mattgraue, eiserne Einlage seines ComLinks. Die ach so leblose Oberfläche beruhigte den grünhäutigen Nichtmenschen, stand er doch vor einer echten Bewährungsprobe. Und das im wörtlichen Sinne, denn Ruul befand sich in unmittelbarer Gegenwart eines hünenhaften Houk. Über zwei Standardmeter groß war der angehende Jünger, seine reptilische Haut verströmte einen harten, unangenehmen Geruch und das Spiel der mächtigen Muskeln schüchterte obendrein noch ein. Der kantige Kopf des Houk, der sich dem Duros nur als Gorh vorgestellt hatte, wirkte viel zu klein für Schultern, die in etwa die Breite eines Kriegsschiffes hatten. Ruul hatte den Riesen rasch als für die Expedition notwendig erachtet, kaum dass er gesehen hatte, wie ruchlos der massige Gewalttäter mit anderen Jüngern umging. Einerseits war es nötig, einen solchen Rüpel mit Hilfe von Darth Draconis zu erziehen, andererseits musste ein solcher Koloss wahre Titanenkräfte besitzen. Und damit war er prädestiniert für den Posten des lebenden Lastkarrens.

Doch der Houk allein konnte und durfte nicht der einzige Jünger sein, den der Duros auswählen würde. Ruul hatte bisher eine handvoll potenzieller Kandidaten entdeckt, doch keiner hatte ihm auf Anhieb so rasch zugesagt wie der Riese mit den Ausmaßen eines zivilen Schwebers. Also musste er rasch weitersuchen, doch zuvor musste dieser fleischgewordene Alptraum verstehen, was genau seine Aufgabe war. Wieder rieb der Duros nervös am kalten Metall des ComLinks. >>Also .. Gorh .. der großmächtige Darth Draconis will, dass Du ihn auf eine Expedition begleitest. Du bist verantwortlich für Transport und Schutz gleichermaßen. Das ist eine ehrbare Funktion, verstehst Du? Wenn wir erfolgreich sind, wird Dein Ansehen bei den anderen Jüngern und möglichen Meistern ins Unermessliche steigen. Überlege nur, welche Schätze wir auch entdecken könnten. Wir werden in alte Heiligtümer steigen und die Artefakte der Altvorderen bergen.<<, log der Duros kurzerhand. So wirklich genau wusste er doch auch gar nicht, wohin es ging. Aber was sollte dieses Monstrum schon tun, wenn es als Lastenträger für den Sith-Lord fungierte? Und sollte es wirklich in sagenhafte, geheimnisumwitterte Krypten gehen, so wäre jemand mit seiner Körperkraft sicherlich nützlich. Auf der anderen Seite konnte der Houk dem Duros sicher mühelos den Hals brechen, sollte er sich in irgendeiner Weise belogen fühlen. Ruul musste gefühlvoll vorgehen. Wie bei einer besonders empfindsamen technischen Komponente. Innerlich entspannte sich der Duros beim Gedanken an filigrane Bauteile. Derartige Vergleiche sorgten stets für Entspannung und Sicherheit. Das war sein Terrain, sein Habitat. In diesen Bereichen empfand er tiefe Befriedigung.

Noch immer kam keine Antwort von dem riesigen Houk, was dem Duros eine gewisse Sorgnis bereitete. Auch vermochte er nicht in dem harten, beinahe regungslosen Gesicht von Gorh zu lesen. >>Wirst Du dem Wunsch von Lord Draconis nun nachkommen oder soll ich ihm von Deinem Unwillen berichten, Gorh?<<, fragte der eine Nichtmensch den anderen mit gespielter Selbstsicherheit. In Wahrheit verbarg sich Ruul hinter der Macht und dem Ansehen des Lords der Sith. Doch das wusste sein Gegenüber ja nicht. Der Hüne indes ließ sich zu keiner verbalen Antwort hinreißen, sondern nickte nur als Bestätigung. Das reichte dem Techniker. Gleichzeitig fiel eine enorme Anspannung von ihm ab. Erneut war er dem Tode entronnen. Was für Tag!

Wenige Momente später bahnte sich das ungleiche Duo seinen Weg durch eine Ansammlung mehrerer Jünger, die sich just in diesem Moment über Dinge ereiferten, die den Duros so überhaupt nicht interessierten. Doch einer der Jünger hatte die Aufmerksamkeit Ruuls erregt. Ein junger, muskulöser Zabrak von ungestümen Wesen und einer eindringlichen Aura. Der Dornenhäuptige drängte sich in dem Disput an vorderste Front, schien von den anderen als Alpha-Tier akzeptiert und anerkannt zu werden. Dies schien Ruul die rechte Wahl zu sein. Ein derart forscher, nach Aufmerksamkeit heischender Bursche würde in alten Verliesen und Ruinen stets als Erster in Räume preschen. Und sollte Ruuls Annahme stimmen, dass derartige Relikte einer längst vergangener Zeit durch allerlei Fallen und Sicherungen geschützt waren, so würde der Zabrak eine wunderbare lebende Zielscheibe abgeben. Kurz ertappte sich der Duros dabei, nie zuvor solch finstere Gedanken in sich getragen zu haben, doch er tat sie als natürliche Reaktion auf die aktuelle Situation ab.

>>Du dort .. mit dem Hornkranz auf dem Schädel!<<, quakte der großaugige Nichtmensch rüde los, ohne sich bewusst zu sein, dass er sich massiv in der Unterzahl befand. Doch die dräuende physische Präsenz des Houk tat ihre Wirkung. Der Zabrak wollte zunächst eine vernichtende Kanonade an Schmähbezeichnungen abfeuern, verschluckte sich dann jedoch an seiner eigenen Courage. >>Ja, richtig .. Du bist gemeint. Ich ... warte .. nein ... der große Darth Draconis hat DICH erwählt, Deine Fertigkeiten für eine bedeutende Expedition unter Beweis zu stellen. Wie ist Dein Name, Kreatur?<<, äffte Ruul einen der altersschwachen Archivare des Ordens nach. Sein Possenspiel ging auf - auch ob der Anwesenheit von Gorh. Langsam fand der Duros Gefallen an seiner Aufgabe. Er genoss es, seine neue Position auszunutzen, seinen Worten durch die Bedeutung des Auftraggebers besondere Schwere verleihen zu können. Das körperliche Erschaudern der Angesprochenen, wenn er den Namen des Sith-Lords nannte. Das war ein wunderbares Gef.... VERGISS DEINE WAHRE PASSION NICHT, RUUL!, ertönte die innere Stimme. Der Grünhäutige zuckte zusammen. Wieso nur hatte er sich hinreißen lassen? Es gab noch ganz andere Aufgaben die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Doch noch ehe der innere Zwiespalt ein Übermaß an Fokus einforderte, wurde er von der Stimme des Zabrak 'gerettet'.

"Man nennt mich Schatten", hieß die knappe Antwort. Ruul schüttelte sein Haupt, um die innere Stimme zu vertreiben und - er hatte das bei anderen während ihrer sozialen Interaktion beobachtet - um seine Verwirrung darzustellen. >>Ein .. ungewöhnlicher Name, wie ich sagen muss. Dennoch vermerke ich es in meinen Unterlagen. Du kannst diese Zusammenkunft nun auflösen. Sie wird nicht länger benötigt.<<, wies Ruul herrisch an. Bei diesem wunderte er sich nicht einmal mehr über sein Verhalten. Immerhin war er mit einer bedeutenden Aufgabe betraut worden.

Nur kurze Zeit später waren die Jünger in alle Himmelsrichtungen davon gestoben und der Duros hatte nun zwei Begleiter. In der Folge sammelte das Trio noch einen unscheinbaren Menschen ein, von dem Ruul wusste, dass er gewisse Fertigkeiten im Umgang mit Computern und Terminals hatte. Mehrfach schon wurde der Bursche, sein Name war Telvin, von den Aufsehern dabei erwischt, wie er empfindliche Daten erbeutete. Dies war einerseits bestrafungs- und verdammenswert, andererseits nützlich. Insofern hatte der Duros beschlossen den Menschen kurzerhand seinem Team an Jüngern - Expeditionsmitgliedern - einzuverleiben.

Gerade als er dem jungen Slicer in knappen Worten klar gemacht hatte, ihm zu folgen, erreichte den Duros eine Nachricht von Darth Draconis. Nun musste er schnell handeln. Begleitet vom Trio machte sich der technisch versierte Jünger auf zu den nahen Hangars. Hier warteten nicht nur die Ausrüstungsgegenstände auf ihn, hierhin hatte er auch offiziell Zugang. Denn laut der Nachricht des Lords befand sich jener in den oberen Gefilden. Dorthin durfte der Duros nicht. Doch der Name Draconis' öffnete im Orden scheinbar Tür und Tor.

Als sich die vier Jünger ihren Weg durch das Ordenshaus gebahnt hatten, wartete ein raubtierhaftes TIE-Gefährt auf sie. Ohne viel Federlesens betraten sie das Fortbewegungsmittel. Dem Duros drang dessen stählerner Geruch in die olfaktorischen Organe. Ozongestank mischte sich dazu, kaum dass die Triebwerke kreischend zum Leben erwachten. In diesem kurzen Moment der Ruhe brach die Fülle an Erlebnissen, Ereignissen und Erfahrungen über Ruul ein, wie eine Welle kurz nach Erreichen ihres Zenits. Die Erwählung und Ernennung als technischen Leiter einer Expedition durch einen Sith-Lord, die elektrisierende Suche nach geeigneten Utensilien für die Unternehmung, die soziale Interaktion mit anderen Jüngern, ohne sich dabei als geringer zu erachten ... Ruul wusste kaum, wie er all das verarbeiten sollte. Dann hob das Raumschiff ab, schüttelte die Insassen durch und startete seine kurze Reise zu den Landeplattformen der Erhabenen. Dem Duros schlug das Herz bis unter das Kinn. Was für ein Tag! Was für ein Leben. Und währenddessen strich er wieder einmal über das Metall seines ComLinks.



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:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Hanger und Quartier :: Slefiy und andere Jünger ::


Es war ein beschwerlicher Weg gewesen. Immer wieder musste sie ihre Route wechseln um nicht von den Männern ihres ehemaligen Herren gefangen zu werden. Würden diese sie in die Hand kriegen wäre dies ihr Ende und es wäre kein schönes Ende das war ihr mehr als bewusst. Doch auch wenn sie sie bekommen hätten wäre sie sicher nicht kampflos Untergegangen. In dem Augenblick wo sie ihrem Herren die Vibroklinge tief in seinen Hals gestossen hatte, hatte sich so viel gelöst, so viel Emotionen hatten sich entladen und hatten ihr klar gemacht das ihr Plan ihre Rache diesen Weg wert waren.

Langsam senkte sich das Schiff und sie konnte den kleinen Ruckler beim aufsetzen spüren und wie die Tür sich öffnete. Sie nahm die Welt anders war als Menschen die Jeder Miraluka war sie direkt mit der Macht verbunden und sie konnte die Dunkelheit dieses Welt spüren, die sich ihr wie eine Welle entgegen drückte. Langsam stieg sie mit den anderen aus. Es dauerte nicht lange bis ein großer Mann sich anhielt anscheinend eine der Wachen und sie scharf beeugte.


„Kontrolle“ sagte er scharf und griff nach ihrem Rucksack. Sie ließ ihn machen und auch als er nach ihrer Hand griff und eine Blutprobe nahm. „Name?“ fauchte er sie weiter an und zog sofort ihre beiden Schwerter ein die sie bei sich trug.

„Slefiy Herr“ sagte sie gespielt unterwürfig wie sie es in den Jahren der Knechtschaft gelernt hatte.




„Mhmm kaum was interessantes du geh zu den Quartieren und warte da“ sagte er dann und gab ihr eine Beschreibung zu den Quartieren. Sie bekam die meisten ihrer Dinge zurück und ging langsam voran. Bis sie die Quartiere erreichte und sich auf eines der leeren Betten setze und einmal tief durchatmete.

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Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – außerhalb der „Birthright“ – Keebo >:(, Eowyn :sleep:, Kate :cautious:, Jonah :sneaky:, Jarael :cautious:, Janus :unsure: und Brianna

Nachdem Brianna vorgeprescht war, hieß auch Janus den Neuankömmling Ian, oder Keebo willkommen. Wo sich die Worte teilweise ähnelten, unterschied sich der Tonfall ganz gewaltig – nur in Bezug auf die arme Eowyn trat die gleiche Ironie zutage. Wo sie bei der Echani gespielt war, war sie bei dem weniger reinblütigen Abkömmling echt. Die Frage war, wie verhielt es sich bei Ian? War er nun Ian oder Keebo? Brianna war sich unsicher, sie kannte ihn ja auch von Coruscant her nicht persönlich, um ihn einzuschätzen. Ihre Echani-Sinne konnte sie bei jemand, der nur still da stand, nicht anwenden und ob die Höflichkeit gegenüber Janus echt war, spielte keine Rolle. Niemand erwartete echte Wertschätzung unter Sith. Dafür verstand es der Graf, Atmosphäre zu schaffen, wenn auch keine angenehme. Seine Jünger riefen im Chor seinen und Keebos Namen, dazu rhythmisches Gestampfe mit Schockstäben auf dem Permabeton des Hangars. Es hallte fürchterlich. Ehrlich, hatte Janus das alles nötig? Das war weit weg von der Eleganz und der Stilsicherheit, die er im Privaten an den Tag zu legen pflegte, fand Brianna, die von dem Schauspiel fast genauso angewidert war wie von den Lobhudeleien zuvor.

In diesem Rahmen bewies Keebo, dass er ebenfalls über eine spitze Zunge verfügte. Sie eine Verräterin zu nennen war dabei noch das Harmloseste. Er warf der Silberhaarigen vor, sich selbst zu wiedersprechen und übersah dabei in Briannas Augen, dass die Heldengräber der Galaxis voll waren von naiven Kriegerinnen. Er nannte sie Adeptin, als wäre es ein Schimpfwort, eine gefallene Ritterin, eine Versagerin. Während er es aussprach versuchte er sie durch den Größenunterschied einzuschüchtern (immerhin war er einen Kopf größer als sie), was natürlich nicht klappte. Stattdessen hätte sie ihm so viel zu sagen gehabt, konnte es jetzt aber nicht anbringen, weil sie stehen gelassen wurde wie ein kleines, kläffendes Hündchen das keine ernst nahm.

Das Problem war, dass Janus weit davon entfernt war, ihr den Rücken zu stärken. Wie er bereits zuvor demonstriert hatte, als seine Schülerinnen die traute Zweisamkeit auf der Yacht gestört hatten, redete er ihr nur nach dem Mund, solange sie unter sich waren. Ansonsten tat er einen Sith, sie zu verteidigen und nach einer kurzen Abfuhr besprachen die Herren Sith das weitere Schicksal Eowyns, die von Brianna nach wie vor auf Händen getragen wurde, unter sich. Das waren nicht die Jedi, wo man etwas
für eine Andere tat. Im Ernstfall, sollte sie einem anderen Sith gegenüber zu weit gehen, brauchte sie nur mit sehr begrenzter Unterstützung rechnen, wenn überhaupt. Das begrenzte ihre Möglichkeiten Keebo oder überhaupt fast jedem Sith gegenüber enorm, erkannte Brianna. Leider hatte der Ex-Ex-Sith in einem Punkt wohl recht: wenn sie die ihr zustehende Anerkennung finden wollte, die ihr die Jedi versagten, war der Sith-Orden der falsche Ort.

Völlig unerwartet, als zöge die Macht in Kaninchen aus dem Hut, um sie abzulenken oder aufzuheitern, tauchte so ziemlich die letzte Person auf, mit der die 27jährige gerechnet hätte: da war der Söldner von Alderaan (Jonah), der ihren Erkenntnissen nach für den Bombenanschlag auf die dortigen Vahla-Slums verantwortlich war. Er hatte sich einfach unter Janus' Diener gemischt, so dass Brianna ihn gar nicht bemerkt hatte, bis Kate plötzlich alle Galaxis auf ihn aufmerksam machte, indem sie ihn laut einen ‚blinden Passagier‘ nannte und mithilfe der Macht zu Boden drückte.

Brianna fragte sich, was die Sith-Schülerin damit bezweckte. Sicherlich war sie selbst für seine Anwesenheit verantwortlich. Die Verbindung zwischen den beiden, die sie gespürt hatte, war so real gewesen, wie eine Erkenntnis, die sie schon immer gewusst hatte. Sie hatte keinerlei Zweifel daran, dass Janus Kate und und Kate ihn beauftragt hatte, die Vahla aufs Korn zu nehmen. Für die Echani wäre es ein Leichtes, das ganze Kartenhaus einstürzen zu lassen, gerade auch vor Jaraels Nase, und eigentlich hatte sie gerade gute Lust dazu, nicht zuletzt wegen Janus. Brianna nicht so zu behandeln wie sie es erwartete hatte Konsequenzen. Wahrscheinlich versuchte Kate sich vorsorglich von dem Söldner zu distanzieren, falls die Ex-Ritterin ihr Wissen publik machen würde. Aber klug wäre es nicht, ihre Trümpfe so zu verspielen. Rückhalt bei den Sith mochte sie keinen haben, aber ein Druckmittel war letzten Endes genauso gut. Eher als es ihr lieb war konnte Brianna auf einen Gefallen von Kate angewiesen sein.


„Sieh an, der Bauer ist auch hier,“

Stimmte die Echani ein und freute sich über ein Ventil, ihrem Ärger Luft zu verschaffen. Andere Leute erkannten anhand des Akzents, aus welcher Ecke der Galaxis jemand stammte. Sie konnte Bewegungsmuster zuordnen und bei dem Söldner tippte sie auf ‚Agrarwelt‘. Es war wie bei Janson und bei dem wusste sie, dass ihr Gefühl nicht täuschte, ob dieser nun tatsächlich mit den taanaber Agrarfabriken zu tun gehabt hatte oder nicht.

„Bist du etwa hier, um Janus' Jünger zu werden nach deiner Bewerbungsvorführung auf Alderaan?“


Plötzlich hatte Keebo wieder Aufmerksamkeit übrig um, gefühlt mit Janus im Rücken, auf Brianna rumzuhacken. Er unterstellte ihr, sich den Verdienst um die Gefangennahme Eowyns unter den Nagel reißen zu wollen, um sich innerhalb des Sith-Ordens emporzuarbeiten. Oder aber Ian erahnte Briannas Motivation, die blonde Jedirätin beschützen zu wollen, indem sie sie nahe bei sich und möglichst weit weg vom Imperator haben wollte, und versuchte davon abzulenken. Ihr war nach wie vor nicht klar, was sie von ihm zu halten hatte. Die große Frage war: wen hatte Dice alias Keebo vor zu verraten? Janus hatte Brianna innerhalb der letzten halben Stunde weit genug weggestoßen, dass ihre wahre Mission plötzlich
zum ersten Mal wirklich im Vordergrund stand. Die Jedi erinnerte sich an Ahnas Lektionen während der Quarantäne und bemühte sich, ihre Präsenz zu maskieren. Es fiel ihr gar nicht mal schwer, musste sie doch nur ein wenig filtern: der Ärger durfte bleiben, nur ihre übrigen Beweggründe musste sie verbergen.

Was die Sache erleichterte war, dass es in jedem Falle passte, sich mit Keebo zu kabbeln: sollte der hochgewachsene Mensch tatsächlich zu den Sith übergelaufen sein, war es kein Schaden, solange sie nicht zu weit ging. Blieb er treu zu Eowyn und seiner Mission, war es erst recht von Vorteil, wenn ihr Umfeld glaubte, dass die beiden sich nicht ausstehen konnten. Bei der offen gezeigten Antipathie zwischen ihnen würde niemand eine Verbindung vermuten. Sie musste nur herausfinden, wen sie in Wirklichkeit vor sich hatte, Ian oder Keebo. Das Leben hatte Brianna gelehrt, Pessimistin zu sein. Wenn etwas gut lief, sollte man besser davon ausgehen, dass nicht lange so blieb. Außerdem war es besser, für den schlechtesten Fall vorbereitet zu sein. Das bedeutete, sie musste Keebo gegenüber genauso vorsichtig sein wie jedem anderen Sith gegenüber. Doch andererseits musste sie genauso mit dem günstigeren Fall rechnen. Da war es besser, ihm argumentativ zu folgen und ihm nicht in jeden Punkt entkräften zu wollen.


„Versucht nicht jede Sith, ihrem Aufstieg auf die eine oder andere Art auf die Sprünge zu helfen? Ist es etwa ein Verbrechen zu versuchen, im Sog meines Meisters nach oben gespült zu werden? Denn dort gehöre ich hin, ob Ihr es nun erkennt oder nicht, Dice, oder ob die Sith es jetzt schon tun. Sie werden es lernen. Es sind keine fremden Lorbeeren, wenn Ihr doch auf meinen Meister angewiesen seit. Denn wo sind Eure Jüngerinnen, Eure Zirkelgenossinnen? Ich sehe niemanden. Mir scheint, ich habe genau so große Chancen, Lorbeeren zu ernten wie Ihr.“


Brianna verkniff sich das ‚zweifacher Verräter‘, das ihr auf der Zunge lag. Eine wirkliche Sith würde eine Schülerin, die ihn so ansprach, wohl angreifen, um sein Gesicht nicht zu verlieren. Auch ein Undercover-Ian könnte gezwungen sein, dies zu tun und Gefechte ohne Not konnte sie sich nicht leisten, zumal sie kein Vertrauen in Janus' Beistand mehr hatte.


„Sie halten Euch wohl immer noch für einen Verräter und ich sehe nicht, inwiefern das besser ist als Schülerin. Wie war Euer Rang bei den Jedi noch gleich? Ich dagegen habe niemanden verraten, ich habe sie verlassen, weil sie mir nicht geben wollten oder konnten, was ich will. Das ist ein großer Unterschied. Vor allen Dingen habe ich nicht versagt. Das haben die Jedi, an mir, wenn Ihr so wollt. Und Ihr? Hat Eowyn Euch den Laufpass gegeben? Ist das der Grund, warum Ihr zurückgekehrt seit?“


Die Echani hätte Lust und Gemeinheiten gehabt, Keebo den ganzen Tag lang welche an den Kopf zu werfen, aber weiter traute sie sich nicht zu gehen. Doch sie war sehr erpicht, dies nicht von außen spürbar werden zu lassen, nur ihren Zorn. Mehr als die kleine Kläfferin am Wegesrand war sie gerade wirklich nicht, so sehr sie das hasste, aber sie hatte ihren Stolz.

Desweiteren wurde – natürlich ohne Briannas Mitwirken – vereinbart, dass Janus sich um Eowyns Unterbringung kümmern und auch bei der Befragung ‚helfen‘ würde. Zu guter Letzt bot ihr Meister an, medizinisches Personal bereitzustellen gegen die Lästigkeit, die Bewusstlose durch die Gegend zu transportieren. ‚
Oh, hast du da jemand Bestimmtes in Sinn, liebster Janus?‘ Dachte die Silberhaarige, auf ihn gerade nicht zu zu sprechen. ‚Ich kann sie den ganzen Tag tragen, kein Problem, wahrscheinlich das Doppelte ihres Gewichts. Und ich kann sie jederzeit aufwecken, wenn ich will.‘ Aber sie sprach es nicht aus.

„Er wirkt gerade nicht sehr durch sie belastet – hast du da jemand Bestimmtes im Sinn?“


Meinte sie ironisch, die bewusstlose Eowyn frei von Anstrengung höher haltend. Nicht, dass die Echani ihre Last ohne Not hergeben würde. Es konnte ruhig jede wissen, das die Rätin ihr nicht egal war.

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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphiras Quartier - Niphira, Darth Draconis]



Niphira schaute ihren Meister bei der Geste tief in die Augen. Es würde der Tag kommen an dem sie auf eigenen Beinen stehen müsste. Dann wäre dort kein Meister mehr, der ihr die Fehler aufzeigte. Dann gabs keine Fangnetze mehr. Niemanden, der ihr zeigte wie man es besser machte. Also hieß es jetzt zu lernen und perfekt genug zu sein um zumindest ein Grundwissen zu besitzen mit dem man überleben könnte. Seine Worte verleiteten Niphira zu einem weiteren Nicken. Es stimmt. Alles was den Beiden bevorstand würde sie entweder stärker zusammenschweißen. Draconis und Niphira waren ein merkwürdiges Team. Jedoch auf Dauer wahrscheinlich sogar sehr effektiv. Beide waren Freigeister. Unterschieden sich teils stark genug, dass beide auf Dauer ihre Stärken und Schwächen hätten. Abermals bemerkte Niphira wie stark sie ihren Meister inzwischen verehrte. Durch ihn kannte Niphira das Gefühl lebendig zu sein. Er war die Flamme gewesen, die ihren Willen manifestiert hatte. Die Stimme welche aus der Sith-Schülerin jemanden gemacht hatte der an sich glaubte. Ihr Blick hielt im Vergleich zum Anfang der Ausbildung dem seinen sogar stand. Etwas, dass ihr erst jetzt bewusst wurde. Nach und nach waren sie ein wenig zusammen gewachsen. Es war der Zeitpunkt an dem Niphira sich vornahm in den Katakomben alles zu tun um ihm einen guten Dienst zu erweisen. Auch seine Worte waren inzwischen Tief in ihren Geist gesickert. Aus der naiven Jüngerin welche sich ständig hat herumschubsen lassen war eine Schülerin geworden, welche ein gutes Potenzial aufwies. Welche in der Lage war mächtig zu werden. Ihre Grenzen musste Niphira in den Katakomben auch dafür ein weiteres Mal ausweiten.


Es dauerte nicht lange bis die Beiden zum Hangar. Ihre Gedanken ließen sie schweigend neben ihrem Meister her laufen. Den Blick aber dennoch fest nach vorne gerichtet. Sie blieben schließlich stehen und der Executor richtete das Wort an sie. Mit jedem Wort wurde ihr Blick skeptischer. Zum einen, weil der Name ihr Fremd, zum anderen weil es ein Jünger war. Sie erinnerte sich daran, wie ihre eigene Schülerschaft begonnen hatte. Dennoch waren seine Worte klar. Sie würden besser kein Wort den Jüngern gegenüber erwähnen. Es wäre sicher besser, wenn ihre Schilde deren wahre Bedeutung nicht kannten. So erwiderte Niphira das Lächeln wissend und richtete den Blick wieder auf den Tie Reaper der gerade zur Landung ansetzte. Sie schaute die Maschine welche einem Raubtier gleich aufsetzte eindringlich an. Die Arme vor der Brust verschränkt starrte sie auf die sich öffnende Ladeluke. Zuerst sah sie den Duros welcher die Ladeluke herunter kam. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen während die nächsten beiden Jünger folgten. Bei dem letzten blieb ihr jegliche Form des Spottes, des Lächelns im Halse stecken. Da war ER! Diese Person, welche ihr Leben in den Tiefen des Tempels am Meisten zur Hölle gemacht hatte. Schatten. Ein etwa zwei Meter hoher Muskelberg eines Zabrak. Ohne Rücksicht auf die anderen Jünger zu nehmen stieß er diese bei Seite und stolzierte geradezu auf ihren Meister zu. Ein gewinnendes Lächeln. Seine Arroganz triefte wie immer aus allen Poren. Sein Blick war auf Draconis fokussiert. Bevor der Jünger Draconis erreichen konnte stellte sich Niphira ihm Grinsend in den Weg. Schatten warf Niphira nur einen Abwertenden Blick zu und stieß auch sie zur Seite. Aufrecht stellte er sich vor den Executor hin und neigte kaum merklich das Haupt.

“Werter Lord. Ich danke Ihnen für Ihre Chance. Es ist weise Schwächlinge zu rekrutieren, die nichts können!”


Direkt hinter Schatten, gerade noch im Sichtfeld ihres Meisters tauchte Niphira wieder auf. Ein sadistisches Grinsen im Gesicht. Ein Tritt in die Kniekehle und Schatten kniete vor Draconis. Niphira trat neben ihren Meister, hockte sich direkt vor Schatten hin. Ein Lächeln im Gesicht, welches einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Ihr Blick zeugte von Mordlust wenn es um den Zabrak ging. Sein Verhalten war wie üblich. Seine Arroganz ausschweifend. Sobald sie ihre Stimme erhob sprach sie erstaunlich ruhig. Dennoch war ihre Stimmfarbe eindeutig. Sollte der Zabrak die folgenden Worte vergessen, ihren Rat nicht beherzigen, würde sie seine Existenz vorzeitig beenden.

“Vergiss deinen Platz nicht.”

Kurz schaute Niphira zu Draconis, nur um sich dann wieder Schatten zuzuwenden.

“Diese Position ist es, die du vor meinem Meister einnehmen solltest wenn du hier länger als… wenige Minuten überleben willst… Oder stehst du so sehr darauf, dass ich dir deine Fresse zertrümmere, um diese Respektlosigkeit mir gegenüber weiter an den Tag zu legen? Denke gut nach!”

Damit richtete sich Niphira wieder auf und stellte sich an die Seite ihres Meisters. Erst jetzt schien der massige Zabrak Niphira genauer zu betrachten. Erst die Rüstung, dann ihr Lichtschwert. Der Zabrak schluckte und starrte in das wieder ausdruckslose Gesicht seines ehemaligen Opfers. Niphira hatte mit wenigen Bewegungen diesen Jünger in die Knie gezwungen. Es war ein klares Zeichen, dass sie, wenn auch dem Executor weit unterlegen, hier wie ein Rancor war. Ihr Meister ein Kraytdrache und sie? Eine Gruppe Gizkas die besser nicht durch Dummheiten wie jenen von Schatten die Herren dieser Expedition verärgerten. Niphira verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab, wie die anderen Jünger nun handeln würden. Auch wenn er gerade nicht so wirkte war Schatten intelligent. Er nutzte es nur eher weniger. In ein paar Bereichen des Unterrichts als Jünger hatte er sie überflügeln können. Seine Kraft war eindeutig jener von Niphira überlegen. Dennoch zeugte das Ausnutzen natürlicher Schwachstellen davon, dass die Schülerin auch im waffenlosen Nahkampf durch Technik dem Zabrak weit voraus war. Insgeheim freute sich die Schwarzhaarige bereits darauf Schatten leiden zu sehen. Sie würde ihm schon helfen zu überleben. Bis er seinen Unterhaltungswert eingebüst hatte. Oder bis es ihre Mission behindern würde. Insgesamt hatte der Duros bei den drei Jüngern an seiner Seite wirklich keine schlechte Auswahl getroffen. Niphira nickte ihm daher kurz anerkennend zu. Genauso wie sie wusste sie zumindest von Schatten dass er einen starken willen hatte, der ihn zumindest auf den ersten Metern schützen sollte. Die anderen Drei schienen auch psychisch stabil zu sein. Hervorragend. weniger Arbeit für Draconis und sie war immer gut. Die Mission hatte wirklich das Potential ein voller Erfolg zu werden.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Darth Draconis, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin]
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis Domizil :: Darth Draconis, Niphira Minora, und Bedienstete
Darth Draconis war ein Mann der wenigen Worte, dafür aber umso größerer Gesten. Er hatte während die Ladeluke herunterglitt die passenden Worte bereits in seinem Kopf zurechtgelegt, Worte gegeneinander abgewägt und in eine kohärente Struktur gebracht. Doch einer der Jünger, ein Zabrak und Niphira machten ihm diese Pläne zunichte. Wie rollige Loth-Katzen fingen ihre Auren an zu flackern und nach dem anderen zu beißen, bevor sie in Reichweite zueinander standen. Diese beiden Wesen verband eine Hintergrundgeschichte. Fast wäre er zornig geworden, schließlich hatten diese beiden seinen Moment gestohlen, doch dann entschied er sich gegen ein unmittelbares Eingreifen. Rechtzeitig erkannte der Sith, dass dies eine Gelegenheit war zu sehen wie Niphira reagieren würde. Und wie sie reagierte. Draconis wusste nicht, ob es die schiere Anwesenheit des Gehörnten war oder mittlerweile zu Niphiras Wesen geworden war, doch sie schien sein loyales Schwert zu sein, eine Faust die nach jenen Hälsen griff, die sich anmaßten weniger als den größten Respekt zu zeigen. Als der Zabrak seiner Schülerin nicht antworten wollte, war es an der Zeit das Wort zu ergreifen.

Was ist los Zabrak? Meine Schülerin hat dir eine Frage gestellt.“ fragte der Sith mit einer gewissen lauernden Schärfe in seiner Stimme nach.Sein Blick glitt an dem knienden Zabrak herab, blickte auf ihn wie ein Halbgott auf Insekten.

Der Zabrak zögerte in seiner Arroganz einen Moment. Einen Moment zu lange. Der Rang im Orden der Sith war unerheblich wenn man nicht in der Lage war die Position dementsprechend mit Gravitas und Kraft auszufüllen. Es galt daher ein Exempel zu statuieren. Würde Niphira ihm zuvor kommen, würde ihrer Expedition eine kraftstrotzende Aura fehlen. Wenn er Richter und Exekutive zugleich war, konnte er das Strafmaß und die Erniedrigung steuern. In seinen Augen hatte Niphira ihre Rolle richtig gespielt, nun war er an der Reihe Tatsachen zu schaffen.


Vielleicht hörst du nicht gut, weil zu viele Treffer dein dornenbekränztes Haupt durchgeschüttelt haben. Weißt. du. wo. dein. Platz. ist?“

Jedes einzelne Wort hämmerte der Sith wortwörtlich in den Jünger ein. Sein Körper wurde von der Macht mit jedem Wort zu Boden gedrückt und wieder erhoben. Immer wieder. Seine physische Kraft hätte nie dazu ausgereicht, der Zabrak war ihm körperlich eindeutig überlegen. Doch die Macht war sein Untertan und sie diente ihm treu. Der Zabrak schien von diesem Angriff mitgenommen zu sein, wie ein geprügelter Kath-Hand rappelte er sich wieder auf, blieb aber in einer knienden Position.

„Ja... mein Lord.“ sprach dieser mit gesengtem Dornenhaupt.

Der Gehörnte hatte seine Lektion gelernt, doch fehlte dem Sith noch etwas: Etikette. Sie war das Bindeglied dieses gesetzlosen Haufens von Mördern und Halsabschneidern, die sich Sith nannten. Gewohnheitsrecht, Etikette, sie waren der Gesellschaftsvertrag der verhinderte, dass sich dieser Tempel innerhalb eines Tages in ein Schlachthaus verwandelte. Es galt gewisse Normen und Umgangsformen zu wahren und zu kultivieren. Ohne Kultur, ohne eine eigenständige Kultur, waren die Sith eine marodierende Heerschar in einem ansonsten durchgetakteten und normierten Imperium. Das Galaktische Imperium durfte jedoch nie auf die Idee kommen, dass die Sith der Neuen Ordnung gefährlich werden konnten. Wenn sie langfristig als dieser marodierende Heerhaufen in Erinnerungen blieben, würde es nicht lange dauern, bis sie tausende Blasterläufe ins Visier nehmen würden. Wölfe im Schafspelz mussten sie sein.


Im Übrigen sprichst du mich und meine Schülerin im plural majestatis an. Ruul wirst du siezen.“

Mit einer ruhigen aber bestimmten Handgeste, die keine Widerworte zuließ, forderte Darth Draconis den Zabrak auf sich wieder einzureihen. Diese Machtdemonstration dürfte wohl genügt haben. Ruul indess schien eine kleine Transformation vollzogen zu haben. Als er ihn gefunden hatte, war der Duros ein Wesen voller Komplexe, gebückt huschte er umher und warf sich vor ihm in den Staub. Nun stand der Nahmensch da, mit durchgedrücktem Rückgrat und einem gewissen Feuer in seinen Augen. Es waren schlussendlich Worte, die das filigrane Gebilde von Macht bildeten. Macht über andere auszuüben konnte mit gebellten Befehlen erreicht werden. Tagtäglich bewiesen das imperiale Offiziere im Dienst an der Waffe. Doch es gab auch die weichen, schmeichelhaften Worte. Worte die wie Treibstoff einen Prozess lostreten konnten, die entflammen und damit eine wahre Feuersbrunst auslösen konnten. Niphira und Ruul waren wie Wachs in seinen Fingern, bereit geformt zu werden. Ob der Nahmensch es wert war zu einer Kerze geformt zu werden oder ein Klumpen Masse bleiben würde, lag in seiner grünlichen Hand. Niphira würde sein Fokus bleiben. Doch ein Blick in die ferne Zukunft war niemals verkehrt.


Ruul, ich hoffe du hast bei deinen anderen Auserwählten eine bessere Wahl getroffen.“

Ein kleiner Tadel. Welche Hintergrundgeschichte Niphira und dieser Zabrak hatten konnte er nicht wissen. Ihm fehlte schlichtweg die Zeit dessen Gedanken massiv invasiv zu belagern um diese Information aus ihm herauszuquetschen. Ruul konnte er nicht dafür verantwortlich machen, doch es schadete nie seine Subjekte einen Restzweifel haben zu lassen, ob sie gut genug waren. Dieser Eifer konnte wahre Wunder bewirken.
Doch nun galt es den Rest anzusprechen, ihnen klarzumachen mit wem sie es zu tun hatten und was er von ihnen erwarten würde. Er trat auf die drei Nahmenschen und den unscheinbaren Vertreter der Gattung homo sapiens zu und betrachtete sie eingehend. Blickte in ihre Augen, erkannte ihre Auren und schnalzte mit der Zunge bevor er sich leicht von ihnen entfernte, die Hände ausbreitete und das Wort an sie richtete.

Mein Name ist Darth Draconis, Sith Exekutor seiner Majestät, dem Imperator und eurem Gebieter.“ Eine kleine sprachliche Finte, die mehr sagen konnte als eintausend Worte. „Ihr werdet mit mir zusammen in den Schlund der Katakomben hinabsteigen. Beweist ihr euch dort unten, wird euer Weg in diesem Orden weit nach oben reichen.“

Formal nicht einmal eine Lüge. WENN sie es wirklich schaffen würden diese Hölle zu überleben, würden sie ihn beeindrucken, denn sie alle waren zum Tode verdammt. Ruul hatte sich zum Mittäter gemacht, hatte ja praktisch sein eigenes Todesurteil unterschrieben, als er diese Mission angenommen hatte. Er schien vielversprechend, doch würde der Aufstieg aus den Katakomben, nicht der Abstieg, seinen wahren Wert offenbaren. Auch der Houk sah vielversprechend aus, war er doch der inbegriff eines Titanen. Unweigerlich erinnerte dieser ihn ein wenig an eine hässliche Version seines Bündnispartners Nergal. Der Mensch hingegen war unscheinbar, doch sollte das nichts heißen. Er richtete seine Hand nun in Richtung seiner Schülerin, bevor er das Wort wieder an die Jünger richtete.


Das hier, ist meine Schülerin: Niphira Minora. In meiner Abwesenheit ist ihr Wort mit meinem gleichbedeutend.“ Der Sith sah sich nach der Situation mit dem Zabrak rückversichern lassen zu müssen, dass diese Wesen simplen Anforderungen gerecht wurden. Daher setzte er ein schärferes „Ist das klar?“ nach.

Wie in einem Kanon stimmten die anderen Jünger ein und bestätigten die Aufforderung des Sith. Draconis nickte unmerklich, sah dann zu seiner Schülerin rüber und zog die Augenbrauen hoch. Ein bedeutungsschwanger Blick. Ihre persönliche Vendetta gegen den Gehörnten würde er jedoch nicht vor allen ansprechen. Stattdessen würden ihn mehr die Beweggründe des Duros interessieren. Wieso diese Wesen und wie war eine scheue Kreatur wie Ruul überhaupt an diesen Houk und an den Zabrak gekommen? Hatten sie ihn erpresst, in der Hoffnung auf die Gunst eines ranghohen Sith? Kein schlechter Dejarikzug, doch in diesem Fall ein Spiel, dass die Hünen nicht gewinnen konnten.


Ruul, erzähl mir mehr über deine Auserwählten. Wieso gerade diese Individuen?“

Ruhig und bedacht richtete der Sith mit seiner investigativen Natur das Wort an den Jünger, der so voller Überraschungen zu stecken schien.


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Die Vorgänge überschlugen sich wieder einmal - zumindest für das Empfinden eines introvertierten Schraubers wie Ruul es einmal war. Eben noch hatte es den Bruchteil einer Transporterreise gegeben, dann schon erschien der Erhabene in Begleitung seiner Schülerin am unteren Ende der Ladeklappe. Plötzlich geriet die Scholarin mit dem bulligen Zabrak aneinander, was letztlich in einer Zurechtweisung durch den Sith-Lord endete. Und der arme Duros bekam auch noch einen Rüffel ab - ohne sich irgendeiner Schuld bewusst zu sein. Sicherlich würde er in den nächsten Augenblicken von dem gewalttätigen Houk in Stücke gerissen werden. Doch ein derartiges Martyrium blieb aus. Skeptisch blickte sich der Nichtmensch um, schien über die nächsten Schritte nicht ganz im Klaren zu sein. In seinem Innersten tobte derweil ein Sturm der Panik. All DAS hier war nichts für ihn. Sith-Lords, Schüler, Jünger, Katakomben, Artefakte, Gewalt und Druck. Er sehnte sich spontan in eine nur mit Maschinen bestückte Werkstatt, ohne die Gegenwart irgendwelcher Lebenwesen mit Machtansprüchen oder Vergeltungswünschen. Und doch ... da war diese süße Versuchung, die tief in ihm um Gehör kämpfte.

Darth Draconis' Aufforderung katapultierte seine Gedanken förmlich durch einen Tunnel nebulöser Korridore und Irrnisse in die Realität. Der Duros wurde der allgegenwärtigen Präsenz des Sith-Lords gewahr und hatte binnen eines Herzschlages den Wunsch sich in ein tiefes Loch zu verkriechen. Sein Herz schlug schneller und nur ein rascher Griff an den Hydrospanner in seiner Robentasche bewahrte ihn davor, sich auf der Stelle selbst zu beflecken. Die Intensität der Forderung trug eine Kraft mit, die es Ruul unmöglich machte, nicht sofort zu antworten. Er arbeitete wie eine Maschine nach einem elektronischen Befehl.

>>Großer Lord, ich tat wie Ihr mir hießet. Meine Wahl erfolgte nach rein rationalen Aspekten. Ihn dort ... <<, erklärte der Duros rasch und deutete auf den Schatten. >>... wählte ich ob seiner ungestümen Art. Seine ungezügelte Zurschaustellung von Anspruch auf Führung war meiner Auffassung nach eine nützliche Triebfeder für unsere .. Erkundungen.<<, schwadronierte Ruul. Und da sein Vortrag ihn an seine fiktiven Abhandlungen vor nicht existentem Publikum erinnerte, war er auch frei von Selbstzweifeln und Unsicherheit. Der Zabrak war in seinen Augen nun - wegen der Anwesenheit des Sith-Lords - nichts weiteres als ein Zahnrad in einer antiken Maschine. Und Maschinen mussten funktionieren. Das wusste der Duros und dafür sorgte er auch stets.

>>Das menschliche Wesen hat profunde Kenntnisse im technischen, wie auch elektronischen Bereich, mein Lord. Er ist bekannt dafür jedes Schloss mit elektrischer Sicherung knacken zu können. Und da es sich meiner Kenntnis entzog, wie alt die Katakomben sind, in die es uns verschlägt, wollte ich seine Fähigkeiten genutzt wissen.<<, hieß es von dem Duros. Er verschwieg dabei die Tatsache, dass Telvin auch eine mögliche Bedrohung für ihn selbst war - immerhin genoß der Nichtmensch seinen Status aus technischen Wunderwerker. Und irgendwie konnte er sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Mensch einen furchtbar unglücklichen Sturz in den Ruinen erleiden könnte. Schnell schüttelte Ruul diesen grässlichen Gedanken ab. WEM MACHST DU ETWAS VOR? DU WIRST EINER VON IHNEN ... EIN SCHLÄCHTER, EIN BRANDSCHATZER, EIN MORDBRENNER! DEINE WAHRE PASSION SIND REPARATUREN, GERÄTSCHAFTEN, ABER SIE WOLLEN DICH ZU EINEM INSTRUMENT DES TODES MACHEN!, warnte ihn seine innere Stimme. Oder sprach der Hydrospanner zu ihm?

Ruul erschauderte, straffte sich und stellte kurz das riesige, muskelbepackte Alien vor, neben dem der muskulöse Zabrak wie ein Kleinkind erschien. >>Dies hier ... ja ... mein Lord, ich denke sein Erscheinungsbild spricht für sich. Ich habe Gorh als Träger, Beschützer und ... lebende Abrissbirne für uns... EURE Sachen gewinnen können. Ich habe allerdings den Eindruck, Erhabener, dass er nicht gerade geschwätzig ist.<<, fachsimpelte der Tüftler wieder weiter. Der riesige Houk begleitete die Aussage mit einem Knurren, was Ruul mit einem kleinen Hüpfer zur Seite, weg vom Untier, kommentierte. Ihm war der Fleischberg nicht geheuer, aber er sah in ihm einen großen Nutzen. Das Werk- und Grabzeug trug sich nicht von allein und sollte Geröll im Weg liegen, nun Gorh konnte sicher einen Schweber allein tragen. Der Houk war sicherlich nützlich.

Ruul kramte, noch ehe Darth Draconis antwortete, ein Data-Pad hervor und überprüfte rasch die Bestandsliste. Es fehlte nichts. Als technischer Leiter der Expedition musste er ja Buch über alle Vorgänge führen. Er wollte gerade noch eine Zusatznotiz über das seltsame Balzverhalten zwischen dem Zabrak und Draconis' Schülerin vornehmen, als er eine weitere verbale Anekdote zum Besten gab. >>Das Equipment ist auch wie von Euch gewünscht bereitgestellt worden. Hier gab' es Dank Eures Einflusses keinerlei Schwierigkeiten, großer Lord. Allein wäre mir das sicher nicht geglückt. Ich hoffe, es ist im Allgemeinen zu Eurer Zufriedenheit, was ich als Dienst darbrachte.<<, sprach der Duros abschließend und machte eine ungelenke Verbeugung. Hatte er ein solches Verhalten in alten Holos gesehen? Ruul war sich unsicher. Aber möglicherweise gefiel es dem Erhabenen. Er hatte in den vergangenen Monaten gelernt, dass es gut war, den Oberen zu gefallen. Und sich zu unterwerfen war ihm bisher nie besonders schwer gefallen. Lieber war er heute ein Diener, als morgen ein Toter.


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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Darth Draconis, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin]



Niphira schaute ihren Meister an. Kurz huschte ein fieses Lächeln auf ihr Gesicht. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Das Gesicht eine eiserne Maske. Schatten war gelähmt vor Angst. Starrte immer noch fassungslos was aus der harmlosen Frau geworden war. So bemerkte er scheinbar erst viel zu spät, dass Draconis ihn angesprochen hatte. Erst beim zweiten Mal erhielt der Executor die volle Aufmerksamkeit. Niphira schaute die Jünger derweil genauer an. Sie schienen deutlich bessere Kandidaten zu sein. Eigentlich waren sie ein paar zu wenig für ihren Geschmack. Umgekehrt wäre es nicht wirklich gut, wenn alle Jünger parallel dem Wahnsinn verfielen und auf die Idee kamen sich gegen ihre eigenen Meister zu stellen. Zu viele Jünger könnten ihnen zu viel Schaden zufügen. Daher war es wohl besser, wenn sie bei dieser eher kleinen Zahl verblieben. Inzwischen hatte Schatten geantwortet und war in die Reihen der Jünger zurückgekehrt. Ihr Blick war traf sich dennoch abermals. Schatten wandte seinen jedoch umgehend ab. So fokussierte sie sich auf die anderen drei Jünger. Sie überließ es ab hier ihrem Meister das Wort an sie zu wenden. Sie fixierte die Jünger gerade zu finster und mit einem Hauch Boshaftigkeit. Jedoch gerade wenig genug um ihnen nicht zu viel Angst zu machen. Allgemein hatte Darth Draconis da deutlich mehr Erfahrung. Sie selbst allerdings war dennoch aufmerksam. Jede Bewegung der Jünger genau analysierend. Auch jetzt war Niphira überrascht wie wortgewandt der Sith war. Sie musste verhindern, dass sie plötzlich anfing zu lächeln.

Als jedoch der Duros das Wort an ihren Meister richtete verfinsterte sich Niphiras Blick wieder etwas. Ungeziefer war der erste Gedanke bei seinem Verhalten. Sie mochte ein solches Verhalten nicht. Es lag einfach in der Natur der Dinge, der Natur dieses Ortes, dass ein solches Verhalten niemals echt wäre. Alleine, dass Draconis um sein Nutzen wusste bestätigte Niphira in ihrem Denken. Sie würde den Duros genau beobachten. Etwas an seinem Verhalten passte einfach nicht. Am Ende wäre es möglich, dass er etwas im Schulde führte. Misstrauen und Paranoia waren manchmal der beste Weg um lebendig zu bleiben. Zumindest laut seinen Worten taugten die drei Mitbringsel etwas. Ein Techniker wie Telvin wäre nützlich. Der Duros schien auch nicht dumm zu sein. Dazu Gorh als Maschine. Alleine diese drei könnten ein gutes Potenzial haben. Umgekehrt war da aber auch noch Schatten. Der Zabrak war weniger Massig als Gorh. Jedoch wusste Niphira, dass auch er nicht gerade dumm war. Es hatte seinen Grund, dass gerade sie als Jünger verfeindet gewesen waren. Im Grunde genommen war Niphira nicht umsonst mit ihm verfeindet gewesen. Niphira war eine der wenigen Jünger in seiner Zeit hier gewesen, die nicht nur Mental oder nur Körperlich auf einem Level mit ihm gewesen war. Allgemein waren beide schon eher Kontrahenten gewesen. Lediglich Schatten hatte aus einer gesunden Rivalität dieses Theater provozieren müssen. Am Ende hatte er schon früher verloren. Sie waren gleich schlau. Nur Niphira war die bessere Kämpferin. Nun standen sie sich gegenüber. Durch diesen Gedanken wurde Gorh zum einzigen Muskelpaket. Die anderen drei hatten wichtigere Fähigkeiten.

Der Duros war sichtlich in seinem Element. Allgemein erledigte er seinen Auftrag nicht schlecht wie es schien. Sehr schön. Wirklich ausgezeichnet. Lediglich das Notieren irgendwelcher Dinge ohne sichtbaren Grund ließ Niphiras Augenbraue hoch schnellen. Ihr Blick blieb auf Ruul fixiert. Sein Verhalten war mehr als auffällig. Es gefiel ihr nicht. Ganz und garnicht. So viel war klar. Was auch immer in diesem Typen vorging. Niphira würde es gerne wissen. Dennoch. Insgesamt wirkte die Truppe solide. Sobald der Duros geendet hatte lehnte sich Niphira leicht zu ihrem Meister. Sie flüsterte leise, dass nur ihn die Worte erreichten in sein Ohr.

“Der Zabrak ist nützlich wenn wir ihn kontrolliert bekommen. Ich kenne ihn… er hat was im Kopf... “

Damit löste sich die Schülerin wieder von ihm. Mehr musste der Sith nicht wissen. Dafür hätten sie zu anderer Zeit genug Gelegenheit. Ihr Blick wanderte dann wieder über die Reihen der Jünger. Es wurde Zeit. Zeit aufzubrechen und erfolgreich die Mission zu erfüllen. Ein Scheitern wäre nicht akzeptabel. Auf der anderen Seite… Am Ende würde niemand von ihnen ein Scheitern akzeptieren müssen wenn sie starben. Es war ein wenig ironisch. Aber dennoch bittere Realität.


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Die Worte seines Untergebenen quittierte er mit einem Nicken. Es war ein eindeutiges, beinahe tiefes Nicken, das als ein wortloses „Dankeschön“ gewertet werden konnte. Er wollte dem Duros nicht zu früh die Genugtuung einer erfolgreich erbrachten Leistung schenken, sondern ihn noch ein paar Augenblicke auf die Folter spannen. Draconis musste sich selbst davon überzeugen, dass diese eifrigen Wanderer auf dem Pfad der dunklen Seite seinen Ansprüchen genügen würden. Schlussendlich würde er erst in den Katakomben merken aus welchem Holz diese Wesen geschnitzt waren, denn erst dort zeigte sich die wahre Natur dieser Kreaturen. Die Überlegungen seines Expeditionsleiters waren jedenfalls wohlüberlegt und hielten einer Überprüfung stand. Bevor er jedoch sein Wort an den Duros richten konnte, mischte sich seine Schülerin ein. Sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ein paar Worte in seine Ohren. Sie hatten also, evidenter Weise, eine Hintergrundgeschichte. Alleine anhand der Statur beider Kämpfer konnte er sich bereits einen Reim darauf machen. Der Zabrak muss sie wohl mal ausgebeutet haben. Vielleicht sogar um Schutzgeld oder Gefallen erpresst haben? Vielleicht auch einfach nur im Kampf besiegt haben. Niphira konnte schrecklich nachtragend sein, eine Eigenschaft, aus der sie noch viel Motivation beziehen würde. Nachdem sich Niphira wieder hinter ihm postiert hatte, befand der Sith, dass es an der Zeit war seine Truppe genauer unter die Lupe zu nehmen. Angefangen mit dem speziellen „Freund“ seiner Schülerin. Draconis überwand die Distanz und musterte den Gehörnten, der rein physisch ihn überragte. Seine Augen glitten über seinen Körper, musterten ihn wie ein Stück Fleisch, dass beim Metzger zum Verkauf angeboten wurde. Seine Augen verengten sich leicht, als er die Macht einsetzte um in sein Innerstes zu schauen.

„Wie heißt du?“

„Schatten, Mylord.“

„Ernsthaft?“ fragte der Sith mit gespielter Überraschung. Er schien den Namen auf seiner Hirnrinde schmelzen zu lassen, bevor er schnaufte, den Kopf schüttelte und ohne ein weiteres Wort an den Zabrak zu richten die Reihe weiter abging.

„Und du, Bursche. Wie heißt du?“

„Telvin, Gebieter.“

Nun musterte Draconis den Menschen. Er schien ziemlich austauschbar, doch war das nicht unbedingt etwas schlechtes. Jemand dessen Gesicht man wieder vergaß, war vorzüglich für Spionagemissionen geeignet. Aus den Augen, aus dem Sinn war in diesem Falle eine Attribut, das hilfreich sein konnte. Allerdings hatte Ruul hier sich aufs Glatteis begeben. Er hatte einen Konkurrenten rekrutiert, noch dazu einen Menschen. Ohne zu wissen, dass Draconis sich nicht um solcherlei Vorbehalte interessierte, hätte ein anderer Sith durchaus die Chance beim Schopf packen und Ruul beim erstbesten Fehler durch diesen Menschen ersetzen können. Doch das war ein Fass, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht aufmachen wollte. Er schätzte Ruul so ein, dass er sich als Platzhirsch hier platziert hatte. Selbst wenn Telvin unter Umständen besser, schneller und effektiver war, würde der Jünger seinen Platz verteidigen und seinen Fortschritt bremsen. Ein klassischer Fall von Teilen und Herrschen. Eine gute Lektion für jeden, der ein Sith werden wollte.

„Du bist also ein technisches Ass, Telvin?“

„Ja, Gebieter.“

„Ich werde den Einsatz deiner Fähigkeiten mit Interesse beobachten.“

Das sollte Hinweis genug für den Duros sein. Was dieser daraus machen würde, war eine Entwicklung die Darth Draconis durchaus interessiert war zu sehen. Am Houk angekommen musterte er den Fleischberg von Kamm bis Fuß, ergötzte sich an dessen Muskelpracht und starrte dem Nichtmenschen in die kleinen, zornigen Augen. Houk waren dafür bekannt ein miserables Temperament, dafür aber bestialisch stark zu sein. Wenn er als Tragehilfe fungieren sollte, würde sich die Kreatur besser im Griff haben. Er konnte dort unten niemanden gebrauchen, der plötzlich seine eigene Show abziehen wollte. Der Sith und der Houk schauten sich lange in die Augen. Eine stumme Vereinbarung, ein wortloser Pakt. Die Kreatur schien zu verstehen, als sie in die sterbenden Sonnen blickte, und unmerklich nickte. Draconis ließ sich ebenfalls zu einem kurzen, unmerklichen Nicken hinreißen. Sie hatten einander alles gesagt, was zu sagen war. Seine Inspektion der Jünger war beendet und der Sith zufrieden. Ruul hatte sich wirklich Gedanken gemacht. Ob und inwieweit die Jünger es schaffen würden durchzuhalten bis sie in die Bereiche der Katakomben vorgedrungen sein würden, blieb abzusehen. Draconis wandte sich nun an Ruul, der sein Verdikt erwartete.


„Du wähltest…“ während er noch sprach, fiel ihm auf wie sehr der Duros an seinen Lippen hing. Die großen roten Augen schienen noch ein Stück zu wachsen, als er auf das Urteil wartete, dass wie ein Chiss’yak über seinem Kopf schwebte. „weise.“

Erleichterung auf Seiten des Duros, doch sah er auch aus seinem Augenwinkel wie sich der Rücken des Zabraks der sich „Schatten“ nannte straffte. Wahrscheinlich war dieser froh keine weiteren Blessuren davontragen zu müssen.

„Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Du hast deine Sache gut erledigt.“

Anerkennend klopfte ihm der Sith kurz auf den Rücken, bevor er seine Hände wieder hinter seinem Rücken verschränkte und nochmal der Gruppe einen kurzen Blick zuwarf, bevor er weitersprach.


„Ich werde jetzt meine eigene Ausrüstung holen. Bis ich wiederkomme, ist Niphira die Ranghöchste. Wenn ich den Hangar wieder betrete, seid ihr abmarschbereit.“

Er drehte sich um und marschierte schnurstracks auf seine Schülerin zu, die mit verschränkten Armen und einem ernsten Blick einige Schritte hinter ihm verharrt hatte. Er stellte sich neben sie und lehnte sich zu ihrem Ohr, dass von ihrer Frisur nicht verdeckt wurde, rüber.

„Keine Toten, keine Verletzten. Wir brauchen sie in psychischer und physischer Höchstform.“ flüsterte der Sith seiner Schülerin mit einem maliziösen Zwinkern zu.

Ohne einen weiteren Augenblick zu verlieren, entfernte sich Darth Draconis aus dem Hangar, auf dem Weg zurück zu seinem Domizil, entschwand er in das rot gedimmte Licht der Gänge des Sith Tempels.


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[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen] Janus, Brianna, Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn

Janus Sturn war ein hochgefährlicher Mann. Das zu erkennen bedurfte nur Sekunden. Ein klein wenig erinnerte er an Duval, mit dem großen Unterschied, dass Janus viel subtiler vorging. Während man bei dem NRGD Agenten überdeutlich gewesen war, mit wem man es zu tun hatte, war Sturn anders. Die stoische Aura des Mannes war gefährlich – ganz anders als die von Brianna. Die heuchlerische Affinität zu Luxus, die Janus bei höheren Jedi zu vermuten nicht ausschloss, war vermutlich genau die Affinität zu Luxus, die ihn selbst ausmachte. Sein Gefolge, sein Schiff, sein Auftreten. Er wirkte nicht wie ein Mann der wusste, was harte Arbeit bedeutete. Vermutlich war ihm von Anbeginn an alles in die Wiege gelegt worden. Wer einen Adelstitel trug, hatte vermutlich sonst nichts zu tragen…
Während die Handrücken des auffällig blassen Mannes leichte Narben zeigten, fragte Ian sich keine Sekunde, ob seine Handinnenflächen weich waren, ohne Schwielen, was Zeichen dafür wäre, dass er keine körperliche Arbeit kannte. Die Worte, die der Graf folgen ließ, bestätigen alle vorangegangenen Gedanken. Janus
war hochgefährlich, wusste, um wie viel effektiver es war, jemandes Geist zu brechen um aus dem, was am Ende übrigblieb, etwas zu formen, das nur mehr eine Hülle war, um sich den Befehlen des Erbauers zu unterwerfen. Genau das war die schlimmste, die zerstörerischste Form von Gewalt. Die Abneigung, die sich in Ian breit machte, hätte ihn erschrecken müssen und doch nährte sie Darth Keebo, der ein ebenso wissendes, wie gefährliches Lächeln aufblitzen ließ.
„Ihr seid ein kluger Mann“, stellte er anerkennend fest und da trat Brianna erneut auf und die Dummheit, die sie an den Tag legte, war ernüchternd. Ihr erster großer Fehler bestand darin, ihn Dice zu nennen doch anstatt ihren vorlauten Mund zu halten, spie sie weiter Gift und Galle. Wenn ihr Ziel war, ihn ernsthaft zu reizen, versagte sie. Nur ein Anfänger hätte sich auf diese so vorhersehbare Weise provozieren lassen. Und doch stand sie hier nicht Ian Dice gegenüber, der sie vermutlich einfach hätte stehen lassen. Vor ihr stand Darth Keebo, der zurückgekehrt war, um alles hinter sich zu lassen, was ihm einst im Weg gestanden hatte. Ein Sith, der danach strebte in den höchsten Rang aufzusteigen. Derartige Respektlosigkeit konnte er nicht ungesühnt lassen, dafür gab es zu viele Zuschauer. So wartete Keebo geduldig ab, bis Kaes letztes Wort gefallen war – dann lächelte er auf die Art, als spräche er mit einem kleinen, naiven Kind, das es nicht wert war, ihm Beachtung zu schenken.

„Illoyalität, Brianna, ist Verrat sehr ähnlich, mit dem Unterscheid, dass sie noch widerwärtiger ist. Du hast nicht bekommen was du wolltest und hast die Jedi daraufhin verlassen
?“ Der Weg des geringsten Widerstands? Ein kleines, uneinsichtiges Kind, dass erst Mama fragte um danach zu Papa zu gehen. Ein Gör, das versagte und andere für das eigene Versagen verantwortlich machte. Wie wenig Selbstdisziplin konnte sie besitzen? War das ein Wesenszug Briannas oder ein Schauspiel? Was auch immer es war, es gefiel ihm nicht und Brianna hatte es verwirkt, ihr weiter Respekt zu zollen. Keebo lachte, lachte sie aus und während dieses Lachens musste jeder der anwesenden Begreifen, was hinter dieser Frage, was zwischen den Zeilen lag. So wie Brianna zu begreifen hatte, dass sie zu weit gegangen war. Kaum, dass Keebos Lachen abgeebbt war, streckte dieser seine Fühler als, nicht vorsichtig lauernd, sondern schnell und präzise, zwang sie mit einer einzigen Bewegung der Macht unsanft dazu, auf die Knie zu fallen, ungeachtet dessen, dass sie noch immer El’mireth trug; drückte sie auf den Boden, so das sie ohne weiteres nicht würde wieder aufstehen können. Sei nicht so dumm‘, sandte er ihr mental und ob es eine Botschaft Ians oder eine Keebos war – wer wusste das schon zu sagen? Keebo ging halb auf ein Knie hinunter, damit noch immer größer als Brianna.

„Wahre Macht, Brianna besteht darin, aus eigener Kraft und Anstrengung aufzusteigen. Die Welle, auf der du mitreiten willst, wird die Welle sein, in der du ertrinkst.“ Dann stand er auf, um seinen Worten ganz anderen Ausdruck zu verleihen, drückte sie noch immer auf den Boden. „Ich habe bekommen was ich wollte. Das Vertrauen der Jedi, das Vertrauen El’mireths. Das, Brianna ist mir ganz allein gelungen. Such du nach Chancen. Ich“, belehrte er sie, „schaffe mir Möglichkeiten.“ Das eine war ein Glücksfall, das andere war unweigerlich mit Können und Tun verbunden. „Ich hoffe, du bist klug genug den Unterschied auch noch zu erkennen.“ Erst da beendete er den Druck auf sie, was es unproblematisch machen würde, wieder aufzustehen.
„Es ist lästig eine Bewusstlose zu tragen,“ wandte Keebo sich schließlich an Janus, warf Brianna einen süffisanten Seitenblick zu. „Glaubt Ihr, Eure Schülerin ist medizinisch geschult genug, um der Frau, an der sie auch Verrat begangen hat, auf die Beine zu helfen? Daraus könnte sich eine interessante Gegenüberstellung ergeben.“



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Der großmächtige Draconis, Dunkler Lord der Sith, erkundigte sich einzeln nach den Namen der von Ruul ausgewählten Expeditionsmitglieder, ehe er den Duros lobte. Wie warmer Honig breitete sich überschwängliche Freude in den Eingeweiden des grünhäutigen Nichtmenschen aus. Wohlig steigerte es sich zu hitzigen Flammen der Glückseligkeit, ehe er es nicht mehr aushielt und ein fast schon dümmlich-naives Grinsen präsentierte. Natürlich musste er sich zusammenreißen und durfte seine Emotionen nicht auf diese Art und Weise zeigen .. einzig, es war ihm fast unmöglich. Die anderen Jüngern - und womöglich auch die Schülerin - mochten das als Schwäche sehen, doch Ruul war der Meinung, dass er diesen Etappensieg auskosten sollte.

Dann jedoch folgte die Ernüchterung auf dem Fuße, denn der allgegenwärtige Sith kündigte an, nun seine persönlichen Besitztümer holen zu wollen. Das wiederum bedeutete, dass Ruul allein mit den anderen sein würde. Skepsis machte sich in ihm breit, die Zweifel der Vergangenheit, die Unsicherheit, die Beklemmungen. Körperlich war er im Grunde jedem der hier Anwesenden unterlegen, zudem kannte er sich mit allen kampfbezogenen Dingen überhaupt nicht aus. Wären sie alle Droiden, so könnte er sie in kürzester Zeit blind in ihre Bestandteile zerlegen - nur waren sie eben Wesenheit aus Fleisch, Blut und Knochen. Und damit entzog sich ihre Funktions- und Lebensweise dem Verständnis des Duros. Sicherlich hatte er, als er aufwuchs, einige grundsätzliche biologische Kenntnisse erworben, doch machte vieles davon keinen wirklichen Sinn. Die Abfolge mechanischer Funktionen war wesentlich logischer, eleganter und - oftmals - auch effizienter.

>>Nun .. äh .. Scholarin .. was sollen wir in der Abwesenheit des Erhabenen tun? Ich könnte, so Ihr es für richtig empfindet, die Ausrüstung noch einmal auf ihre Einsatzfähigkeit testen ...<<, krächzte der Nichtmensch unsicher hervor. Wenn sie ihm das gestattete, sollte er durch Rang und Reputation ihrerseits geschützt sein. Bisher hatte zwar keiner der Jünger sich ihm gegenüber negativ verhalten, aber Ruul liebte es sich - ganz wie in elektronischen Kreisläufen - mittels Sicherungen zu schützen. Niphira Minora war, laut Sith-Lord, die verlängerte Persönlichkeit von Draconis. Sicher unter ihre Schirmherrschaft zu begeben hieß sich vom großen Lord schützen zu lassen. Sollte die Schülerin ihm seinen Vorschlag versagen, konnte das eine Menge über sie selbst aussagen. Der Duros biss sich grüblerisch auf die Unterlippe, seine großen, roten Augen huschten von ihrer schlanken Gestalt zum nichtssagenden Menschen [Telvin], dann zum muskulösen Zabrak [Schatten] und abschließend zum gewaltigen Houk [Gorh]. Letzterer wäre wohl der zuverlässigste Kumpane in einer möglichen Eskalation. Allerdings hatte gerade ihn der Lord der Sith ganz besonders lange gemustert.

Instinktiv griff Ruul in die Seitentasche seiner Ordenskluft. Das kalte Metall des Hydrospanners brachte ein Mü an Entspannung. Konnte er das Werkzeug im Zweifelsfall als Waffe benutzen? Sicherlich, allerdings bedurfte es dafür einiger Körperkontrolle und -beherrschung, über die der Duros keinswegs verfügte. Wenn es hart auf hart kam, war er in allen Belangen unzureichend, unterlegen, nutzlos. Panik stieg in ihm auf. Nichts mehr war geblieben vom warmen, wohligen Honig der Wonne und Fröhlichkeit. Die Wirkung der lobenden Worte Draconis' war gänzlich verflogen. Sollte dies doch noch ein grässlicher Tag werden, wo er doch bisher eine so gute Wendung genommen hatte? Der Duros haderte mit sich selbst, mit den bisherigen Entscheidungen seines Lebens. Alles konnte dazu geführt haben, heute ein jähes, erbärmliches Ende zu finden. Seinen leblosen Kadaver würden sie einfach über den Rand der Hangarplattform werfen und ...

HÄTTEST DU DICH EINFACH NUR AUF DEINE W A H R E PASSION KONZENTRIERT UND DIESE UNSINNIGKEITEN DER SITH IGNORIERT! DU BIST TECHNIKER, SCHRAUBER, TÜFTLER, BASTLER .. KEIN SCHLÄCHTER, KEIN SCHLITZER, KEIN MÖRDER, KEIN VERHEERER! AKZEPTIERE DEIN WAHRES ICH!, hieß es sofort von der inneren Stimme. Ein einziger Moment der Schwäche genügte stets, damit ihn der Ruf aus der Tiefe erreichte. Frustration kam zu den ohnehin präsenten Zweifeln. Ruul wusste, dass die Stimme immer öfter sprechen würde, sollte er sich nicht besser fokussieren können. Wut gesellte sich zu Frustration. Zorn über seinen Mangel an Selbstsicherheit, über die Unklarheit bezüglich Niphiras Entscheidung, darüber nicht zu wissen, was der große Lord eigentlich mit ihm plante - ihm, dem Technischen Leiter der Expedition - und über seine Bereitschaft sich überhaupt in den Orden der Sith schleifen zu lassen. Er hasste es derart befangen zu sein, niemals für sich selbst eingestanden zu sein.

Einmal mehr blickte er sich um, doch die beißende Antwort der Schülerin durchschnitt alle Überlegungen und Gedankengänge wie scharfe Klinge. Der Duros zuckte - äußerlich bemerkbar und innerlich fühlbar - zusammen. Wirklich wohl fühlte er sich derzeit nicht. Der ganze Tag war eine Berg- und Talfahrt der Empfindungen und Erfahrungen. Ruul gestand sich ein, doch lieber auf dem kalten Boden einer Werkstatt zu liegen, als dergestalte Erlebnisse zu erfahren.


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Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Schlafsäle der Jüger ʭ Jünger
Träume. Sie waren der einzig verbliebene Rückzugsort für angenehme Momente in diesem Monolithen der Schmerzen geworden. Sie befanden sich in einem ewigen Chaoskampf gegen die Albträume, die zwangsläufig sich in den Geist einnisteten, je länger man in diesem Tempel weilte. Selbst die wenigen schönen Momente, versuchen die arkanen Kräfte, die hier hausen, den Firnis des Verstandes einzureißen. Mit einem schrillen Summen wurde es hell in den Schlafräumen der Jünger. Das Licht bohrte sich in die verschlossenen Augen, riss den vor der Realität fliehenden mit grausamen Klauen aus dem sanften Elysium. Dem scheinbar einzigen Ort, an dem man vor dem Grauen des Sith Ordens sicher zu sein schien, so bildete man es sich zumindest am Anfang ein. Zumindest so lange bis die Ereignisse des alltäglichen Jüngerlebens sich in die Träume nagten, ihren Weg mühsam durch die Neuronen und Synapsen fraßen, sich durch das Fleisch bis zum Herz ätzten und das Gehirn infizierten. Bis auch in der Traumwelt die dunklen Schlieren sich zu der Angst manifestierten, die auch im wachen Zustand mit eisiger Pranke die Luft aus den Lungen presste. Man entkam diesem schattenhaften Untier nur, wenn man begann eisige Mauern zu bauen. Erst wenn man sich von dieser Angst befreite, war man wirklich frei zu tun, was man wollte. Diese Mauern waren nicht immer ein bewusster Akt, sie trieben dem Efeu gleich ihre Sprossen und arbeiteten sich ihren Weg in alle Richtungen, je weiter man abstumpfte gegenüber den Monstrositäten, die dieser Kult evozierte.

Askleopias öffnete zuerst ein Auge. Dann ein weiteres. Schließlich öffneten sich drei weitere Augen. Es dauerte einige Momente, bevor der Vuvrian alle zwölf Augen seines für viele Spezies missgebildeten Kopfes geöffnet hatte. Der Insektoide ächzte und drehte sich zur Seite. Doch es würde kein Entkommen geben. Stand er nicht auf, würde einer der Wächter ihn mit ihren garstigen Schockstäben pieksen. Schockstäbe! Als wäre das Dasein hier nicht schon Folter genug. Seine Haut war sehr empfindlich. Auch wenn seine Zeit auf Pasaana, und die dort herrschenden Sandverwehungen, samt ihrer harschen Umgebung seine überaus empfindliche Haut ein wenig abgehärtet hatte, so war er doch weitaus empfindlicher als die Epidermis dieser verfluchten Homo sapiens, die ihn umgaben. Haarlose Wookiees, die sich wie Womb Ratten verbreiteten. Hier war der einzige Ort wo „Nah- und Nichtmenschen“, wie diese Kreaturen seinesgleichen nannten, etwas in diesem Sternenreich erreichen konnten. Mit einem geräuschvollen Ächzen setzte er sich auf. Seine Füße berührten den harten, kalten Boden. Etwas näherte sich seinem Quartier. Die Vibrationen waren für ihn spürbar. Wie Wasser in einem Wasserglas stieß jeder Schritt Wellen ab, die seine feinfühligen Sinne ertasten konnten. Manche warfen seiner insektoiden Spezies vor Telepathen zu sein, doch täuschten sie sich. Sie konnten einfach nur mehr fühlen, als die meisten Grobiane, die ihn hier umgaben.

Wer würde die Person wohl sein? Es waren die schwerfälligen Schritte der Sith hier. Sie schienen extra stark trampeln zu wollen, als würden sie damit Dominanz beweisen. „Seht her, was für ein Alphatier ich bin.“ Lächerlich. Mit seinem etwas über zwei Standardmeter großen Wuchs konnte er hier so manche Kreatur überschauen. Doch es waren noch weitere Schritte fühlbar. Die Erruptionen, die diese Füße auslösten waren weicher, sanfter. Nicht so grob. Vielleicht ein Chadra-Fan? Er wusste es nicht so genau.

Die Lösung kam erst, als der hünenhafte Wächter mit dem imposantem Bauchumfang seine Begleitung in seine Schlafkammer zuteilte. Zwar waren alle Jünger in diesen Schlafkammer, unabhängig von Geschlecht und Spezies untergebracht, doch hatten sich die meisten entlang der Hyperraumrouten zusammengefunden. Es verband sie mehr miteinander. Doch niemand wollte sich mit ihm verbinden. Vuvrianer galten scheinabr in den Augen zahlreicher Spezies als besonders widerwärtig. Sei es die Kopfform, die asymmetrische Patzierung der Augen, der kleine lippenlose Mund, alle mieden ihn. Mit der Zeit hatte er gelernt sie alle zu verachten. Er hasste sie nicht. Das würde heißen, dass er sie irgendwie anerkennen würde. Er fühlte nur Abscheu. Doch dieses Wesen schien anders. Sie tat wie der Wächter ihr befohlen hatte. Sie hatte lange helle Tollen, doch war sie lange nicht so behaart wie diese Cathar oder Wookiees. Ihre Gesichtszüge waren fein und ihre Haut hatte die Farbe von Alabaster. Doch was ihm wirklich in jedes seiner zwölf Augen stach war, dass sie scheinbar über keine Augen verfügte. Sie waren bedeckt. Wer bedeckte schon seine Augen wenn er sehen konnte? Askleopias war begeistert. Wer ihn nicht sehen konnte, konnte ihn auch nicht aufgrund seines Aussehens meiden! Er musste diese Gelegenheit beim blonden Schopfe packen. Der Vuvrianer setzte sich auf, strich seine eher wie ein Sack an seinem Leib hängende Robe glatt, ungeachtet der Tatsache, dass die blonde Jüngerin es nicht sehen konnte, und überwand die Distanz zu ihr in wenigen Schritten.


„Hallo! Mein Name ist Askleopias, angenehm deine Bekanntschaft zu machen.“ Ein kurzes lippenloses Lächeln huschte über sein deformiertes Gesicht. Manche fanden es gruselig, wenn er sein Maul öffnete, doch andere fanden es genauso abstoßend, wenn er reglos blieb. Er hätte sich selbst am liebsten geohrfeigt, sie konnte es ja nicht sehen! Die peinliche Stille überwand er aber sogleich. „Über meinem Bett ist eine Matratze frei. Ich geleite dich hin.“

Eine kurze Berührung ihrer Schulter, die sie nach vorne bringen sollte. Aber sie sollte sie den Weg überwinden? Wie sollte eine Blinde bei den Sith überleben? Sie würde ihn brauchen. Sie würde von ihm abhängig sein! Er würde auf einen Schlag alles bekommen, was er wollte!


„Wie heißt du und wie bist du in die Hallen dieses Tempels geraten?“

Während seine fremdklingenden Stimmbänder die Worte in Basic formten, hakte sich der Vuvrianer bei ihr ein und half ihr in Richtung der Etagenbetten…


Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Schlafsäle der Jüger ʭ Askleopias, Slefiy und Jünger

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Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Schlafsäle der Jüger ʭ Askleopias, Slefiy und Jünger


Natürlich war sie hier nicht alleine. In ihrer Wahrnehmung glich der gesamte Tempel mehr einer Cantina als einem Tempel des Gebets wie sie sich dies hier vorgestellt hatte. Überall sah sie Auren, Farben und die Macht die von mehreren Wesen hier ausging. Es lag in ihrem Blut das sie die Dinge anderes sah als andere Wesen, sie sah immer schon nur Macht. Die Macht egal ob dunkel oder Hell war in jedem Wesen, auch wenn es manchmal nur funken waren die in den Wesen schlummerten die Macht war alles. Aus diesem Grund konnte sie eigentlich ziemlich gut sehen, den sie brauchte solche Dinge wie Licht nicht um sich zu orientieren, um ehrlich zu sein sah sie wesentlich besser als die meisten anderen Wesen so empfand sie dies zu mindestens, Langsam schritt sie durch den Raum als ein Wesen das sie nicht kann auf sie zukam und ihr anscheinend helfen wollte. Sie war es nicht gewohnt das ihr jemand Hilfe anbot schließlich hatte ihr nicht einmal der Jedi geholfen als sie ein Kind war.


Für sie war die Zeit um Hilfe anzunehmen eigentlich vorbei. Sie wollte nicht mehr dieses kleine schwache Mädchen sein das sie einst war, dazu kam das er auch wenn er einer anderen Spezies angehörte männlich zu sein schien und wenn ihr Hass auf etwas größer war als auf die Jedi die sie im Stich gelassen hatten dann war es der Hass auf Männer. Jahrelang war sie von Männern geschlagen, missbraucht, benutzt und geschändet worden. Dabei war es völlig egal welcher Spezies diese angehörten, sie alle waren niedere Schweine und sie hasste sie. Doch dieser hier schien sie für blind zu halten und wusste anscheinend nicht das sie auf ihre eigene Art sehen konnte. Zwar war sie gut in der Lage sich selber zu verteidigen mittlerweile aber ein Verbündeter wäre sicher nicht schlecht und war es auch nicht so das die anderen Jünger sie unterschätzen würden wenn sie sie für schwach und blind halten würden?


Nichts würde sie je wieder so schwach werden lassen wie damals, aber sich einen Vorteil zu verschaffen würde sicher nicht schaden. So kämpfte sich gegen den Reflex an dem fremden Wesen ihren Ellenbogen in das zu rammen was wohl sein Kopf war und lächelte freundlich und dankbar wie sie es die Jahre in Gefangenschaft gelernt hatte.


„Danke danke das ist sehr freundlich.“ sagte sie und tastete wie eine Blinde nach dem Bett das er ihr wohl zeigen wollte.

„Danke das ihr so freundlich seit die meisten hier scheinen das nicht zu sein. Mein Name ist Slefiy und ich wurde als Sklavin verkauft und bin hier gelandet. Anscheinend habe ich irgend eine Begabung von der ich selber aber nichts weiß und auch nicht weiß was ich an diesem Ort hier mache“ Sagte sie und ließ gespielt den Kopf hängen

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Mit einer ehemaligen Sklavin hatte er es also zu tun, interessant. „Durch den Sieg zerbersten meine Ketten. Die Macht wird mich befreien“ schossen dem Vuvrianer die letzten beiden Strophen des Sith Kodex in den deformierten Kopf, bevor er sich mit einer Hand über eben diesen Strich und dabei drei Augen schloss, mit den anderen neun aber weder die blonde Schönheit, noch die sie umgebenden Jünger im Visier hatte. Sie würden ihm irgendwann diese neue Bekanntschaft neiden. Auch wenn sie eine ehemalige Sklavin war, so war sie optisch eine Augenweide im Gegensatz zu diesen schuppigen Trandoshanern oder diesen Ziggorianern, die überall ihr Fell verloren. Wenn sie keine Augen hatte, die funktionierten, so würde er ihre Augen im Orden sein. Er hatte schließlich genug davon! So ließ er sich auf seinem Teil des Bettes nieder und klopfte auf die Matratze um ihr klar zu machen, dass sie sich neben ihn setzen konnte. Soviel er wusste, konnten sich Blinde hervorragend über ihren Gehörsinn orientieren, sie würde es also aus eigener Kraft schaffen sich neben ihm zu setzen.

„Nicht jeder hier wird dein Freund sein wollen und manche werden dir zwar die eine Hand reichen, aber mit der anderen Hand hinter ihrem Rücken nach einem Messer tasten.“

Einen Augenblick überlegte das von gut einem Dutzend Augen beseelte Wesen und legte dann beide Hände auf ihren Unterarm. Er wusste es eigentlich besser. Körperkontakt war nicht für jedes Wesen etwas, das angenehm war. Nicht jedes Wesen mochte es befummelt zu werden. Doch der Vuvrianer konnte sich nicht helfen. Sie war nett zu ihm. Sie hatte ihn nicht abgewiesen, ihm nicht gesagt, dass er wie eine Missgeburt aussah oder wie der Schorf am Hintern eines von Durchfall geplagten Banthas. Nein, sie war geblieben!

„Spürst du das? Meine Hände sind hier, auf deinem Arm. Keine Hand, die nach einem Messer greifen kann.“


Ihre Haut war furchtbar weich. Für den Bruchteil eines Augenblickes ließ er sich sogar dazu hinreißen kurz mit dem kleinen Finger ihren Arm zu streichen. Man hätte es auch als das Spreizen des Fingers interpretieren können. Doch für den Vuvrianer war es so viel mehr. Seine Spezies fühlte jede Berürhrung deutlich intensiver, als andere Kreaturen. Sie waren empathisch, konnten Wesen lesen und spürten jeden Lufthauch, wenn man so mochte. Die Weichheit ihrer Haut war für ihn verblüffend. Endlich wieder jemanden berühren zu können, ohne direkt geschlagen zu werden, überhaupt sich einer Person nähern zu dürfen, ohne dass er direkt vertrieben wurde. Dieser Tag fing besser an, als er gedacht hatte!

„Mir kannst du vertrauen. Auch ich habe lange Jahre als Sklave gelebt, bevor ich durch meine Dienste mich freikaufen konnte. Als ich mich medizinisch hab checken lassen, fand man einen erhöhten Midi-Chlorianwert. Mein Ticket in den Orden der Sith!“

Eine Lüge. Er war ein privilegierter Bengel gewesen, der sich nicht auf dem Geld seiner Eltern hatte ausruhen wollen. Er wollte mehr. Er wollte nach den Sternen greifen. Bereits früh hatte er zu Wutausbrüchen geneigt. Als er in der Schule versehentlich einen Stuhl wie von Geisterhand in einem Konflikt gegen einen anderen Schüler gestoßen hatte, war klar gewesen, dass er die Macht besaß. Doch seine Eltern wollten ihn vor dem Imperium schützen. „Wesen wie wir sind dort nicht gut aufgehoben“ hatten sie gesagt. Bleib im Untergrund haben sie gesagt. Er hatte sich hierher durchgeschlagen und nun würde er ein Sith werden. Er musste nur noch einen Meister finden.
Dass sie allerdings so unbedarft und naiv ihren Weg in den Sith Orden gefunden hatte, verblüffte Askleopias. Hielt sie ihn zum Narren? Sofort überflutete ihn ein wahrer Bildersturm. Sie würde schlussendlich auch über ihn lachen. Über ihn und sein Aussehen, seine Art und seine Direktheit. Sie würde auch nicht sein als die anderen und hielt ihn nur zum Narren. Zwei seiner zwölf Augen schielten zu einer anderen Gruppe Jünger rüber. Lachten diese etwa über ihn und seine neue Bekanntschaft? Wie er sie hasste. Abschaum. Widerlich! Umso wichtiger, dass er die Schönheit an sich band.


„Du hast auch diese Midi-Chloriane in deinem Blut. Was sie genau machen, weiß ich nicht, doch sind sie das Bindeglied zur Macht. Das ist diese Gabe, von der du eben sprachst.“

Sein Wissen über die Macht erstreckte sich nicht viel weiter, vielleicht noch gepaart mit einigen Litaneien über die dunkle Seite der Macht, die sie auswendig lernen mussten. Die Grundausbildung war eher dürftig. Wie Brotkrumen musste man um jedes Fitzelchen Wissen kämpfen, dass nicht bereits durch das HoloNet über die Sith und die dunkle Seite der Macht abrufbar war. Doch wieviel davon war wahr und wieviel war nur Teil einer unausgegorenen Verschwörungstheorie? Gefühlt hatte doch jeder schonmal von der Macht gehört, selbst Sklaven. Askleopias beschloss genauer nachzufragen.

„Du hast doch schonmal von der Macht gehört, oder? Wie heißt du eigentlich?“ wiederholte der Vuvrianer erneut seine Frage, denn wenn er etwas sein konnte, dann hartnäckig.


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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Darth Draconis, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin]



Mit ausgesprochener Hochachtung beäugte Niphira jede Bewegung ihres Meisters. Sie achtete auf seine Wortwahl. Was er sagte. Was er tat. Ruhig schaute sie dabei auch die jeweiligen Jünger an. Sie selbst blieb schweigend stehen wo sie war. Es war seine Show. Seine Bühne. So wartete Niphira ruhig bis er schließlich endete und wieder auf sie zu kam. Er stellte sich neben Niphira welche sich nicht regte. Seine Worte ließen die Schülerin grinsen. Leise erwiderte sie nur ein;

“Keine Sorge… Ich will ja nicht unsere Verteidigung schwächen…”

Murmelte sie leise und schaute ihrem Meister kurz hinterher. Langsam gefiel ihr das Leben als Sith. Ohne gerade in der Lage zu sein wieder in Gedanken zu versinken kam Ruul auf sie zu. Sie hob bei seinen Worten eine Augenbraue und nickte sachte. Der Duros war lästig. Eine Ratte. Wie zur Bestätigung griff der Nichtmensch in seine Tasche. Sie hielt sich bereit Ruul zu attackieren. War er so naiv? Waren diese Jünger so dumm? Leicht angespannt wartete sie auf einen Angriff der aber nicht kam. Dieser Jünger erregte Niphiras Misstrauen. Ruhig überlegte sie. Lächelte dann aber und nickte abermals ruhig.

“Überprüfe die Ausrüstung. Es ist wichtig das alles in bestem Zustand ist. Achte darauf, dass Nichts unsere Expedition gefährden kann.”

Damit ging sie ein wenig auf Abstand. Behielt die Jünger jedoch genau im Auge. Wendete sich dann aber doch noch allgemein an jeden von ihnen.

“Ihr habt alle wichtige Fähigkeiten! Bereitet euch auf den Aufbruch vor. Unser Ausflug wird jeden von Euch an seine mentalen und körperlichen Grenzen führen! Bereitet euch bestmöglich auf alles vor!”


Niphiras Blick wanderte einmal in die Runde. Langsam kniete sie sich dann hin und fing an zu meditieren. Sie wollte auch ihre eigenen Kräfte sammeln. Behielt dabei aber jeden der Jünger im Auge. Sie rief regelrecht nach der dunklen Seite. Jedes bisschen Macht war wichtig. Während sie versuchte sich zu erholen sponn Niphira weiter ihre Barrieren und Schilde. Nicht so stark wie im Ernstfall. Jedoch genug um Fortschritte zu machen. Sie wollte dafür sorgen, dass sie, Draconis und Niphira, sicher überleben würden. Das Ende der Jünger wäre nur Kolleteralschaden. Unwichtiges Stückwerk. Nicht der Rede wert. Ein Mittel zum Zweck. So ging Niphira alles durch was Draconis sie bisher gelehrt hatte. Trainierte jede Fähigkeit einzeln. Jedoch in abgeschwächter Form. Sich selbst schwächen wäre jetzt dumm. Kaum mehr als die nötige Energie verwendete die Schülerin. Sie wollte allgemein effizienter werden. Umso weniger ihrer Kräfte sie für die Fähigkeiten nutzen musste, desto länger könnte sie in einem richtigen Kampf bestehen. Gerade bei diesem Ausflug würde sie jedes noch so kleine Stück Ausdauer benötigen. Ruhig atmete Niphira durch. Sie überwachte die Jünger. Versuchte zu erahnen wie sie sich gedachten vorzubereiten. Schatten schien sich zu erholen indem er sich an eine Kiste lehnte und die Augen schloss. Wie zu erwarten. Der Junge war nicht dumm. Seine physischen Fähigkeiten waren mehr als gut. Er war klug. Wusste um seine Schwächen in der Psyche. Ein gutes Vorgehen. Vielleicht wäre er wirklich eines Tages ein besserer Sith geworden als sie selbst. Allgemein hatte Schatten aus Niphiras Sicht von allen Jüngern die besten Überlebenschancen. Die anderen wirkten eher zu einfach gestrickt. Am Ende war sie jedoch gerne dazu bereit überrascht zu werden.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin]
 
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Der Tag der Offenbarung war gekommen. Heute würden Darth Draconis und seine Expeditionsgruppe in das dunkle Herz der Katakomben voranstoßen. Was sie dort erwarten würde, konnte er nicht sagen. Der Tod war dort allgegenwärtig und doch versuchte es scheinbar ein Abtrünniger der Pyramide der Hexer die Ruhe der Toten zu stören. In seinem Domizil angekommen, begab er sich in seine privaten Gemächer und öffnete die Plasteelkiste, die Niphira Minora von dem Rüstungsschmied zu ihm hatte bringen lassen. Dort, in einer gut ausstaffierten Box, lauerte seine Rüstung. Draconis verlor keine Zeit und zog sie an, bevor er sich im Spiegel betrachtete. Sie passte wie angegossen. Der Sith war zufrieden mit dem Werk, hakte sein Lichtschwert an den Gürtel und suchte Faust Halcyon, Kommandanten seiner Leibwache auf. Dieser übergab ihm die geordeten Flachkisten mit der Bewaffnung für die Jünger ihrer Expedition, mit samt der Lampen, die ihnen in den dunklen Katakomben licht spenden würden. Er hatte alles, was er benötigte, sodass er die Kapuze seiner Rüstung anzog und dank der Macht die Kisten als Begleiter neben sich schweben ließ. Im Hangar wieder angekommen, ließ er die Parangs an die Jünger verteilen. Wenn sie es wirklich mit Untoten zu haben würden, mussten sie Gliedmaßen abtrennen, um diese Viecher unschädlich zu machen. Bloße Hämmer oder andere stumpfe Waffen hätten seiner Meinung nach nicht den gewünschten Effekt gehabt.

„Los, verlieren wir keine Zeit. Die Katakomben der Sith warten auf uns.“

Ein geschäftiges Treiben entbrach und ließ die Jünger die restlichen Kisten verladen, während sich der Sith Executor zu Niphira Minora stellte. Ruul hatte ganze Arbeit geleistet, das musste er dem Jünger lassen. Seine Abwesenheit hatte scheinbar zu keinen besonderen Vorkommnissen geführt. Sehr gut. Das bedeutete, dass die Autorität der Frau auch über seinen Rang hinaus reichte. Natürlich würden sich weder der Houk noch der Zabrak unter gewöhnlichen Umständen von dieser Frau herumkommandieren lassen, bis es zu spät war und Niphira ihnen ihre Kraft bewiesen hatte. Doch beruhigte es Draconis zu wissen, dass sie alles unter Kontrolle hatte – auch sich selbst. Als alles im TIE Reaper verstaut war, stiegen sie ein. Der Flug war von kurzer Dauer, führte sie hinab in die Landebuchten der oberen Ebenen der unterirdischen Hangare. Von hier aus würden sie einen tiefer liegenden Eintrittsbereich zu den Katakomben aufsuchen. Dieses weit verbreitete Netz, dass seine schwarzen Wurzeln tief in den Planeten gebohrt hatte, hatte genauso viele Gesichter wie ein Clawdite. Während einige Bereiche einer Kanalisation glichen, angefüllt mit Dung und Abwasser, konnten andere Bereiche wie ein arkaner Tempel wirken, von hohen unterirdischen Gewölben gesäumt. Laut der Karte der Hexer befand sich das Artefakt aber in einem alten Bereich der Katakomben, weitaus älter als die oberen Ebenen dieses Gewirrs. Alt und als Krypta benutzt. Bei der Macht.

Den Eingang der Katakomben markierten an diesem Zugang zwei steinernde Tuka’ta, Wächter unzähliger Sith Gräber auf den Welten der alten Sith Spezies. Wachsame Kreaturen, die darüber zu wachen schienen, dass nichts die Katakomben verließ, was nicht hierher gehörte. „Haa, neyo la yud masur kee, tah uhnah kahru lur shu.“ stand dort in den typisch kantigen Runen der Sith. Die genaue Bedeutung würde in der Übersetzung verloren gehen, doch konnte man die Worte mit „Haltet ein Lebende, ihr betretet das Reich der Toten“ übersetzen. Eine Warnung, die sie am eigenen Leibe erfahren würden. Sie betraten die Katakomben, das schwarze Herz der Unterwelt, die sich unter dem Tempel der Sith durchzog und die wahre Dunkelheit des Planeten repräsentierte. Es war eine wilde Bestie, die selbst der Imperator nicht bändigen konnte. Eine Welt, die abseits der obrigen existierte, frei von Regeln und Statuten. Das einzige Dogma hier unten war zu überleben und die Kreaturen der dunklen Seite würden alles dafür tun, dass man dieses Dogma brach. Die Gänge waren eng und krumm, manchmal konnte nicht mehr als eine Person gleichzeitig voran gehen, manchmal reichte es für zwei. Links und rechts waren vom staubigen Fußboden bis zur spinnenwebenbehafteten Decke die Schädel abertausender gefallener Sith aufgebahrt. Gefühlt war jede Spezies der Galaxis vertreten. Aufmerksam beobachteten sie jeden Eindringling und nur selten würden sie dieselbe Person sehen, die in die andere Richtung, nach oben, gehen würde. Immer wieder waren Wappen großer Geschlechter aus den Knochen eben jener geformt worden, eine Verhöhnung von Blut und Adel. Der Tod holte sie alle gleichermaßen. Gebeine folgten den Schädeln, Als sie die ausgetretenen Pfade der oberen Ebenen der Katakomben verließen, bemerkte Draconis eine Veränderung. Ein Grollen, das so subtil war, dass es sich wie ein Gift im Hirn festsetzen konnte. Es war ein Geräusch, kaum hörbar und doch schien es alles andere zu ertränken. Die Nerven der Expeditionsgruppe um Darth Draconis waren zum Zerreißen gespannt. Telvin sah immer wieder nervös von seinem Datapad zu den fünf Anhängern der dunklen Seite. Diese sonst so abgebrühten Söldner schienen beunruhigt. Sie alle kannten die Mythen und Legenden, die sich um solche alten Gemäuer rankten. Vor allem um die Fallen mit denen sie bespickt waren. Die unendlich erscheinende Erkundung der Anlage wollte kein Ende nehmen. Dass irgendein Abstieg durch massiven, gewachsenen Fels so endlos sein konnte, ohne den Planetenkern selbst zu erreichen, um sich in diese unheiligen und scheinbar bodenlosen Tiefen der Tempeleingeweide hinabzusenken, dies waren Vorstellungen von so grotesker Natur, dass es leichter fiel, an den eigenen, völlig überreizten und überspannten Sinnen zu zweifeln, als sie hinzunehmen. Doch das war nicht das Einzige, was die Gruppe beunruhigte.

Als erstes bemerkte es der Zabrak, der sich vermessener Weise „Schatten“ nannte. Ein schleichender, dumpfer und muffiger Geruch schlug den Eindringlingen entgegen, der seltsam anders war als alles, was sie je zuvor gerochen hatten, und der einen leichten Beigeschmack von Gewürzen und Weihrauch enthielt, was ihm eine geradezu spöttische Note verlieh. Je weiter sie in den dunklen, endlos erscheinenden Gang eindrangen, desto mehr schien es, als würde der Boden ein eigenartiges Eigenleben entwickeln. Es schien als neige er sich mal zu einer Seite, dann wieder zur anderen Seite. Es war ein unendlich schmerzhafter Vorgang, durchwoben von fantastischen Träumen, die eigentümlich von dem angespannten Zustand der Gruppe zehrte. Die genaue Natur dieser Träume war sehr klar, während die Eindringlinge sie erlebte, verschwamm aber fast unmittelbar darauf in ihrer Erinnerung und verblasste bald zum bloßen Schatten gegenüber den grauenhaften – realen oder eingebildeten – Ereignissen, die folgten. Hinter all dem erblickte der im Delirium versinkende Verstand der Expeditionsgruppe die unsagbare Bosheit uranfänglicher Nekromantie, schwarz und formlos und im Dunkeln gierig nach ihren Körpern tastend, um ihnen den Geist auszutreiben, der sich vermessen hatte, diese unheiligen Hallen zu betreten. Alte, eingeschlossene Sith Geister zehrten an ihren Gedanken, flüsterten ihnen süße Worte zu, die sie gefügig machen sollten die in Tiraden des Hasses umschwenkten, als die Wesen nicht taten, was die Geister wollten. Die Auren der GRuppe flackerten wie Kerzen, die sich vom Winde verwehen ließen. Er konnte nicht genau sagen was in dem Duros vorging, doch schien Ruul mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Der blanke Schrecken war einigen Teilnehmern ins Gesicht geschrieben. Zu grässlichen Masken waren ihre Gesichter entstellt während sie mit zitternden Armen versuchten die Schlagwaffen und Lampen in die ein oder andere Seite zu richten.

Im dem Wahnsinn verfallenden Gehirn gewann ein Drama finsterer Wut und Verfolgung Gestalt, und Darth Draconis sah, wie die schwarze Seele, die hier lauern musste, ihn herauspickte und unhörbar flüsternd anrief und verführte, ihn mit dem Gefunkel und Geglitzer einer oberflächlichen Versprechung voranlockte und doch nur immer tiefer zu den modrigen Katakomben und Schrecknissen ihres toten und bodenlosen schwarzen Herzens hinabzog. In diesem kritischen Moment erwachte er langsam – oder wechselte zumindest in einen Zustand, der weniger dem des Albtraumes glich als der vorangegangene. Der Sith blickte zu seiner Schülerin. Die sonst so lebhafte Haut hatte in dieser Unterwelt einen blassen Farbton angenommen, während ihre Augen eine Mischung aus Wut und Schreck verrieten.

„Hat das einer von euch gehört?“ fragte Telvin mit deutlich angespannter Stimme, seine Augen huschten wirr von links nach rechts, stets in der Erwartung des drohenden Unheils.

„Ruhe.“ war das erste und einzige Wort, dass Gronh grollend sprach, während er dabei seinen massigen, fleischigen Zeigefinder an die ausladenden, ebenfalls fleischigen Lippen presste.

Ihre Stimmen waren gepresst, flüsternd. Sie hatten Angst, dass zu laute Geräusche irgendwas wecken könnten. Oder irgendwen. Es war sehr kalt und es schien, als strich ein schwacher Strom ekler Luft über sie hinweg. Die Schrammen und Prellungen, welche die schroffen Wände des Felsenschachts beigebracht hatten, schmerzten erbärmlich, und die Schmerzen in den Wunden wurden durch einen beißenden Geruch in dem schwachen Luftzug zu einem scharfen Stechen oder Brennen gesteigert, sodass der bloße Vorgang des Herumwälzens genügte, sie vor namenloser Qual am ganzen Leib erbeben zu lassen. Abermals gerieten seine Sinne ins Taumeln und der Sith Executor versuchte vergebens, gegen eine Gefahr anzukämpfen, die ausweglos und unentrinnbar schien. Nicht nur, dass sie Martern litten, die menschliches Ertragen überstiegen – nicht nur wurden das Leben und Atem langsam ausgepresst –, vielmehr dämmerte nun auch die Bedeutung dieser widernatürlichen Seillängen und die Gruppe begriff, welch unbekannte und unermessliche seelischen Schlünde sie in diesem Augenblick umfangen mussten. Er sah, wie die Jünger, Niphira und Ruul auch mit den Einflüsterungen dieses Ortes zu kämpfen hätten. Noch, so schien es zumindest für Draconis, konnten sie sich zur Wehr setzen. Doch die Wahrnehmung des Sith Executors war hier unten gedämpft, wie in Watte eingewickelt. Er konnte sich hier unten nur auf seine Erfahrung verlassen, denn seine Kräfte waren beeinträchtigt. Eine solch unmittelbare Bestätigung äußersten Grauens war nicht mehr erträglich, und fiel zum zweiten Mal gnädigem Vergessen anheim.


Aus einem noch tiefer gelegenen Schlund der Erdeingeweide drangen gewisse Klänge hervor, gleichmäßig und klar und anders als alles, was die Gruppe jemals zuvor vernahm. Dass diese Klänge überaus alt und eindeutig zeremonieller Natur waren, empfanden die Ohren fast intuitiv. Ein Amalgam aus Sambyke, dem Sistrum und dem Tympanon formten okkulte Klänge, die den Hörer dazu verführen sollten zu verweilen. Eingelullt in einem musikalischen Stakkato, dass das Opfer wehrlos machen sollte, um dem Jäger die Möglichkeit zu geben zuzuschlagen. In ihrem rhythmischen Pfeifen, Summen, Rasseln und Trommeln schien ein Schrecken mitzuschwingen, der alle bekannten irdischen Schrecken übertraf – ein Schrecken, der eigentümlich wenig mit individueller Furcht zu tun hatte und sich eher in einer Art objektiven Mitleids mit ihnen kundtat, weil in seinem Schoße solches Entsetzen reifen sollte was diesen Kakophonien zugrunde liegen musste. Die Klänge wurden lauter und Draconis merkte, dass sie näherkamen. Durch einen Felsschlitz konnte die Gruppe erahnen, dass in einem anderen Bereich der Katakomben ein Ritual durchgeführt wurde. Wer oder was die Kreaturen waren, wusste der Sith Executor nicht. Waren es Angehörige der Pyramide der Hexer? Welche Abscheulichkeiten vermochten sie hier unten zu vollführen, die sie dazu trieben ihr eigenes Heim, hoch oben, zu verlassen? Oder war es eine andere Gruppe Sith? Er wusste es nicht. Die Übung unheiliger Jahrtausende musste hinter diesem Marsch der Monstrositäten aus dem tiefsten Erdschoß stehen trampelnd, schlurfend, klappernd, stolpernd, stelzend, staksend, kriechend und all dies zu den abscheulichen Missklängen der hämischen Instrumente. Ein höllisches und heulendes Leichengegurgel oder Todesgeröchel zerriss nun die Luft – diese Beinhausstickluft, durch die giftige, brennöl- und erdpechschwangere Winde stoben – gleich einem einzigen vielstimmigen Chor jener ghoulischen Legionen hybrider Blasphemien. Die Augen der Expeditionsgruppe, deren Lider in widernatürlicher Weise diese Bilder aufgezwungen wurden, starrten momentlang auf ein Schauspiel, das kein Menschenwesen sich ohne Panik, Grauen und körperliche Ermattung auch nur vorzustellen vermag. Die Wesen waren feierlich mit einer bestimmten Blickrichtung aufmarschiert, dem Ursprung des widerlichen Windes zugewandt, und nun fiel der Schein ihrer Fackeln auf ihre gesenkten Köpfe – oder vielmehr die gesenkten Köpfe derer, die überhaupt Köpfe besaßen.


„Wir gehen weiter.“ vermeldete der Sith und stieß dem Menschen mit seinem Handteller gegen den Kopf, als dieser sich nicht bewegte, sondern von den fremden Klängen verführt bleiben wollte.

Doch was wusste dieser Welpen von den abnormalen Schrecken, die dort auf sie lauern würden, wenn sie zu lange verweilen würden? Der Boden schien sich wie Wellen in Wogen zu bewegen, die Wände schienen mal näher zu kommen und mal sich wieder zu entfernen. Und unter all dem die wachsamen Augen der Schädel unzähliger Skelette tausender und abertausender gefallener Seelen. Die leeren Augenhöhlen waren stets präsent, sahen alles und schienen mit ihrem zähnebleckenden Grinsen die Lebenden zu verhöhnen. Das Geheimnisvolle zieht Geheimnisvolles an. Dabei ist die größte Barmherzigkeit dieser Welt ist die Unfähigkeit des Verstandes, alles sinnvoll zueinander in Beziehung zu setzen. Die Wesen der Galaxis leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, wie weit die Expeditionsgruppe, welche in der Grabanlage herumirrte, diese Gewässer weit befahren sollte. Die Sith steuern alle in völlig verschiedene Richtungen und sie haben bislang nur wenig Schaden zugefügt, doch eines Tages wird das Aneinanderfügen einzelner Erkenntnisse so erschreckende Perspektiven der Wirklichkeit und furchtbare Aufgabe darin eröffnen, dass diese Offenbarung alle entweder in den Wahnsinn treibt oder aus der tödlichen Erkenntnis in den Frieden und den Schutz eines neuen dunklen Zeitalters flüchten lässt. Nicht mal Darth Draconis konnte sie vor allem beschützen, was hier unten auf sie lauern würde.


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