Slayer
Utopios Spielzeug
Bastion • VIN Umbra • Brücke • Slayer
Ungefragt schaltete sich eine stille Zuhörerin in das Gespräch mit ein, eine Zivilistin obendrein. Die fremde Frau verzichtete auf eine Begrüßung oder eine Erklärung welche Berechtigung sie hatte an einer mit hoher Priorität gekennzeichneten Konferenz zweier imperialer Kapitäne teilzunehmen. Dennoch fiel es rasch wie Schuppen von seinen Augen als sie erklärte die Mutter der entführten Empathin zu sein. Die verwandtschaftliche Beziehung besänftigte Slayer aber keineswegs. Ganz im Gegenteil, das letzte, das sie in dieser brenzligen Situation gebrauchen konnten war die Intervention einer besorgten Mutter. Toji stand der Familie eindeutig zu nahe, Slayer unterließ es jedoch seinem Unmut Ausdruck zu verleihen.
Die Mutter artikulierte sich hingegen ungewöhnlich eloquent und überlegt. Bei einer Mutter, die nicht wusste, ob sie ihr Kind jemals wieder lebendig in den Armen halten würde, hätte er mehr Irrationalität erwartet. Diese Kälte war eine durch und durch untypische Verhaltensweise, die sich vielleicht lediglich über ihre kulturelle Sozialisation erklären ließe. Er vermutete, dass selbst unter widrigsten Umständen offen gezeigte Emotionen oder gar ein Kontrollverlust verpönt waren. Wenn dem so wäre musste er mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Kultur erfahren. Trotz ihrer kontrollierten Art musste irgendwo unter der Maske ein verletztes, mütterliches Herz liegen, das für ihn eine unberechenbare Gefahr darstellte. Er musste ihr klar machen, dass sie hier nichts zu sagen hatte und sie so schnell wie denn möglich aus dem Gespräch ausschließen.
Ungeachtet der hintergründigen Motive, welche die Entführer wahrhaft gehegt haben könnten, es wurde eine Offizierin des Imperiums auf imperialem Boden entführt, eine Fähre der Flotte entwendet, Identifikationscodes gestohlen und Sicherheitssysteme eines imperialen Raumhafens sabotiert. Ich bewerte die Entführung demnach als einen Angriff auf das Imperium und ich werde versprechen, dass das Imperium effektive Gegenmaßnahmen einleiten wird, um diesen Angriff niederzuschlagen.
Einzig der Hinweis, dass zwei imperiale Kreuzer ihrer Größe zur Abwehr einer bloßen Entführung zu hoch gegriffen sein könnten und eine Genehmigung ihres Auftrags alles andere als selbstverständlich war, erweckte Slayers Zustimmung. Der Kapitän der Umbra verabscheute den Gedanken er könne von der Befreiungsaktion ausgeschlossen werden und weiterhin zum Patrouilleeinsatz an Bastions Sprungpunkten verdonnert bleiben.
Toji erkannte die Zeichen der Zeit und führte ihre kleine Dreierkonferenz zu einem raschen Ende. Er konnte nur erahnen welche Gedanken in der Mutter jetzt vorherrschten, seine Worte hatten keinen Zweifel gelassen, Slayer bevorzugte eine gewaltsame Antwort. Er würde niemals mit Terroristen verhandeln und wer eine Offizierin der Flotte entführte durfte von ihm keine Behandlung als gewöhnlicher Krimineller erwarten. Er bezweifelte außerdem die Vorzüge einer diplomatischen Lösung. Der Aufwand, den die Entführer betrieben hatten, sagte ihm, dass Serenety kein zufälliges Ziel gewesen sein konnte. Bei persönlichen Investitionen an Zeit und Ressourcen dieser Größenordnung war es mehr als unwahrscheinlich, dass die Entführer die entführte Persönlichkeit durch bloße Worte oder Einschüchterungen freiließen. Gewalt war die einzige gangbare Antwort. Er hatte schon lange kein Attentat mehr vorbereitet, jetzt musste er gleich eine ganze Bande eliminieren, ohne dabei ihr eigentliches Zielobjekt zu verlieren.
Er musste an dem Einsatz mit dabei sein!
Welch ein Glück nur, dass im Imperium das Militär notfalls auch polizeiliche Aufgaben übernehmen durfte und so keine Kompetenzstreitichkeiten mit den örtlichen Behörden auf sie zukämen.
Slayer ließ den Com-Kanal für einige Minuten auf Stumm schalten, mit einer kurzen Handbewegung deutete er dem Kapitän der Pandora an, dass er ihr Gespräch in Kürze fortsetzen wollte. Er überprüfte die Datenbank nach einem Planeten, der sich Ord Biniir nannte. Der kleine Planet befand sich unweit Yagar Minors und noch in der Einflusssphäre Bastions.
Shawn, stellen Sie mich zu unserem Einsatzkommando durch.
Ein mittelalter Mann durchschnittlicher Größe und Aussehens, der mit seiner Unauffälligkeit auch gut zum IGD gepasst hätte, flimmerte auf dem zweiten Holoprojektor in den Raum hinein. Slayer salutierte vor dem ranghöheren Offizier, der selbst wahrscheinlich seit Jahren kein Schiff mehr betreten hatte.
„Captain Slayer, von der Umbra? Wie kann ich denn helfen. Gibt es Schwierigkeiten?“
Ich bitte nach Artikel 293 Flotteneinsatzordnung um Erlaubnis meine Einsatzorder zur Untersuchung ungewöhnlicher Ereignisse und der Abwehr einer potentiellen Bedrohung auf den Gesamteinflussbereich Bastions ausweiten zu dürfen.
Slayer pokerte hoch, es musste mindestens eine Fregatte von anderer Stelle abgezogen werden, um seinen momentanen Platz einzunehmen. Nach der Schlacht waren Schiffe nicht ohne weiteres verfügbar. Entsprechend misstrauisch verengten sich die großen, von Falten umhüllten Augen seines Gegenübers.
„Eine Untersuchung ungewöhnlicher Ereignisse, eine Bedrohung? Was soll das denn sein?“
Der Kapitän setzte die Zeit zu seinem Gunsten ein. Ehe er seinem übergeordneten Offizier eine Antwort erteilte ließ er sich erst von einem Mannschaftsmitglied theatralisch ein Datapad reichen, auf dem alle Informationen zur Fährenentführung abgespeichert waren, nachdem er diese unsinnigerweise vom Bordcomputer auf das Pad übertragen ließ. Die vorgespielte Szenerie erweckte den Eindruck einer gewissen Wichtigkeit, wenngleich sie vor Ineffizienz strotzte.
Um 14:34 Bastionischer Zeit ist eine Fähre in den Hyperraum gesprungen, welche nach zweiter Überprüfung nun mit einer Sicherheit von 100% eine gefälschte ID verwendete. Die Daten ergeben, dass sich zur selben Zeit mindestens zwei Fähren mit derselben ID im Bastion System aufhielten und die gesprungene Fähre keine Zivilschiff war. Nach Rücksprache mit dem ehemaligen Kommandanten des mutmaßlichen Mutterschiffs der Fähre bestand zum Zeitpunkt des Sprungs auch keine Order, welche die Fähre zu einem derartigen Verhalten berechtigt hätte. Es kann zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass sie auch Waffen oder Sprengstoff mit an Bord trug. Mit Sicherheit aber befindet sie sich noch in imperialem Gebiet, ihr Zielort gab bereits Anlass zur Spekulation. Ich bitte um Erlaubnis diesem Zwischenfall nachgehen und mich mit dem zuvor genannten Captain Toji Murata im Ord Biniir System treffen zu dürfen.
Es war keine ungefährliche Taktik die Tatsachen auf eine Weise wiederzugeben, dass sie gänzlich andere Schlussfolgerungen erlaubten als Toji und er zuvor getroffen hatten. Dennoch waren es lediglich die voreiligen Schlussfolgerungen des Einsatzkommandos und nichts explizit von ihm ausgesproches.
Die Taktik funktionierte, er durfte das Bastion System verlassen. Nun musste Toji nur ebenso geschickt eine Erlaubnis für ihre Befreiungsaktion als Konsequenz der korrekten Schlussfolgerungen erhalten.
Captain Toji, wir treffen uns bei Ord Biniir, Sie werden vermutlich ein bis zwei Stunden vor mir eintreffen.
Damit endete ihre Konferenz.
Alle Jäger einholen und alles zum Sprung vorbereiten!
Bastion • VIN Umbra • Brücke • Slayer
Ungefragt schaltete sich eine stille Zuhörerin in das Gespräch mit ein, eine Zivilistin obendrein. Die fremde Frau verzichtete auf eine Begrüßung oder eine Erklärung welche Berechtigung sie hatte an einer mit hoher Priorität gekennzeichneten Konferenz zweier imperialer Kapitäne teilzunehmen. Dennoch fiel es rasch wie Schuppen von seinen Augen als sie erklärte die Mutter der entführten Empathin zu sein. Die verwandtschaftliche Beziehung besänftigte Slayer aber keineswegs. Ganz im Gegenteil, das letzte, das sie in dieser brenzligen Situation gebrauchen konnten war die Intervention einer besorgten Mutter. Toji stand der Familie eindeutig zu nahe, Slayer unterließ es jedoch seinem Unmut Ausdruck zu verleihen.
Die Mutter artikulierte sich hingegen ungewöhnlich eloquent und überlegt. Bei einer Mutter, die nicht wusste, ob sie ihr Kind jemals wieder lebendig in den Armen halten würde, hätte er mehr Irrationalität erwartet. Diese Kälte war eine durch und durch untypische Verhaltensweise, die sich vielleicht lediglich über ihre kulturelle Sozialisation erklären ließe. Er vermutete, dass selbst unter widrigsten Umständen offen gezeigte Emotionen oder gar ein Kontrollverlust verpönt waren. Wenn dem so wäre musste er mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Kultur erfahren. Trotz ihrer kontrollierten Art musste irgendwo unter der Maske ein verletztes, mütterliches Herz liegen, das für ihn eine unberechenbare Gefahr darstellte. Er musste ihr klar machen, dass sie hier nichts zu sagen hatte und sie so schnell wie denn möglich aus dem Gespräch ausschließen.
Ungeachtet der hintergründigen Motive, welche die Entführer wahrhaft gehegt haben könnten, es wurde eine Offizierin des Imperiums auf imperialem Boden entführt, eine Fähre der Flotte entwendet, Identifikationscodes gestohlen und Sicherheitssysteme eines imperialen Raumhafens sabotiert. Ich bewerte die Entführung demnach als einen Angriff auf das Imperium und ich werde versprechen, dass das Imperium effektive Gegenmaßnahmen einleiten wird, um diesen Angriff niederzuschlagen.
Einzig der Hinweis, dass zwei imperiale Kreuzer ihrer Größe zur Abwehr einer bloßen Entführung zu hoch gegriffen sein könnten und eine Genehmigung ihres Auftrags alles andere als selbstverständlich war, erweckte Slayers Zustimmung. Der Kapitän der Umbra verabscheute den Gedanken er könne von der Befreiungsaktion ausgeschlossen werden und weiterhin zum Patrouilleeinsatz an Bastions Sprungpunkten verdonnert bleiben.
Toji erkannte die Zeichen der Zeit und führte ihre kleine Dreierkonferenz zu einem raschen Ende. Er konnte nur erahnen welche Gedanken in der Mutter jetzt vorherrschten, seine Worte hatten keinen Zweifel gelassen, Slayer bevorzugte eine gewaltsame Antwort. Er würde niemals mit Terroristen verhandeln und wer eine Offizierin der Flotte entführte durfte von ihm keine Behandlung als gewöhnlicher Krimineller erwarten. Er bezweifelte außerdem die Vorzüge einer diplomatischen Lösung. Der Aufwand, den die Entführer betrieben hatten, sagte ihm, dass Serenety kein zufälliges Ziel gewesen sein konnte. Bei persönlichen Investitionen an Zeit und Ressourcen dieser Größenordnung war es mehr als unwahrscheinlich, dass die Entführer die entführte Persönlichkeit durch bloße Worte oder Einschüchterungen freiließen. Gewalt war die einzige gangbare Antwort. Er hatte schon lange kein Attentat mehr vorbereitet, jetzt musste er gleich eine ganze Bande eliminieren, ohne dabei ihr eigentliches Zielobjekt zu verlieren.
Er musste an dem Einsatz mit dabei sein!
Welch ein Glück nur, dass im Imperium das Militär notfalls auch polizeiliche Aufgaben übernehmen durfte und so keine Kompetenzstreitichkeiten mit den örtlichen Behörden auf sie zukämen.
Slayer ließ den Com-Kanal für einige Minuten auf Stumm schalten, mit einer kurzen Handbewegung deutete er dem Kapitän der Pandora an, dass er ihr Gespräch in Kürze fortsetzen wollte. Er überprüfte die Datenbank nach einem Planeten, der sich Ord Biniir nannte. Der kleine Planet befand sich unweit Yagar Minors und noch in der Einflusssphäre Bastions.
Shawn, stellen Sie mich zu unserem Einsatzkommando durch.
Ein mittelalter Mann durchschnittlicher Größe und Aussehens, der mit seiner Unauffälligkeit auch gut zum IGD gepasst hätte, flimmerte auf dem zweiten Holoprojektor in den Raum hinein. Slayer salutierte vor dem ranghöheren Offizier, der selbst wahrscheinlich seit Jahren kein Schiff mehr betreten hatte.
„Captain Slayer, von der Umbra? Wie kann ich denn helfen. Gibt es Schwierigkeiten?“
Ich bitte nach Artikel 293 Flotteneinsatzordnung um Erlaubnis meine Einsatzorder zur Untersuchung ungewöhnlicher Ereignisse und der Abwehr einer potentiellen Bedrohung auf den Gesamteinflussbereich Bastions ausweiten zu dürfen.
Slayer pokerte hoch, es musste mindestens eine Fregatte von anderer Stelle abgezogen werden, um seinen momentanen Platz einzunehmen. Nach der Schlacht waren Schiffe nicht ohne weiteres verfügbar. Entsprechend misstrauisch verengten sich die großen, von Falten umhüllten Augen seines Gegenübers.
„Eine Untersuchung ungewöhnlicher Ereignisse, eine Bedrohung? Was soll das denn sein?“
Der Kapitän setzte die Zeit zu seinem Gunsten ein. Ehe er seinem übergeordneten Offizier eine Antwort erteilte ließ er sich erst von einem Mannschaftsmitglied theatralisch ein Datapad reichen, auf dem alle Informationen zur Fährenentführung abgespeichert waren, nachdem er diese unsinnigerweise vom Bordcomputer auf das Pad übertragen ließ. Die vorgespielte Szenerie erweckte den Eindruck einer gewissen Wichtigkeit, wenngleich sie vor Ineffizienz strotzte.
Um 14:34 Bastionischer Zeit ist eine Fähre in den Hyperraum gesprungen, welche nach zweiter Überprüfung nun mit einer Sicherheit von 100% eine gefälschte ID verwendete. Die Daten ergeben, dass sich zur selben Zeit mindestens zwei Fähren mit derselben ID im Bastion System aufhielten und die gesprungene Fähre keine Zivilschiff war. Nach Rücksprache mit dem ehemaligen Kommandanten des mutmaßlichen Mutterschiffs der Fähre bestand zum Zeitpunkt des Sprungs auch keine Order, welche die Fähre zu einem derartigen Verhalten berechtigt hätte. Es kann zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass sie auch Waffen oder Sprengstoff mit an Bord trug. Mit Sicherheit aber befindet sie sich noch in imperialem Gebiet, ihr Zielort gab bereits Anlass zur Spekulation. Ich bitte um Erlaubnis diesem Zwischenfall nachgehen und mich mit dem zuvor genannten Captain Toji Murata im Ord Biniir System treffen zu dürfen.
Es war keine ungefährliche Taktik die Tatsachen auf eine Weise wiederzugeben, dass sie gänzlich andere Schlussfolgerungen erlaubten als Toji und er zuvor getroffen hatten. Dennoch waren es lediglich die voreiligen Schlussfolgerungen des Einsatzkommandos und nichts explizit von ihm ausgesproches.
Die Taktik funktionierte, er durfte das Bastion System verlassen. Nun musste Toji nur ebenso geschickt eine Erlaubnis für ihre Befreiungsaktion als Konsequenz der korrekten Schlussfolgerungen erhalten.
Captain Toji, wir treffen uns bei Ord Biniir, Sie werden vermutlich ein bis zwei Stunden vor mir eintreffen.
Damit endete ihre Konferenz.
Alle Jäger einholen und alles zum Sprung vorbereiten!
Bastion • VIN Umbra • Brücke • Slayer
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