Bastion

Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus , Valeria

Letzlich war es Sabar mit seiner Aufforderung, sich um die wirtschaftliche Zukunft ihrer Dynastie zu kümmern, der Valeria aus dem Schock und ihrer Trauer riß und ihren Gedanken einen neuen Fokus gab. Beides war noch immer da, wie eine düstere Gewitterfront, die sich noch nicht entladen hatte, aber vor der noch letzte Sonnenstrahlen die Landschaft zum Leuchten brachte. Sabars Worte bedeuteten für sie nicht weniger, als dass sie nun die Freiheit hatte, das zu tun, was sie für sinnvoll und notwendig erachtete. Auch wenn ihr Bruder als Familienoberhaupt die wichtigen Entscheidungen traf, sah die junge Frau jetzt ihre Chance, Haus Muraenus eine Form zu geben, die maßgeblich von ihr geprägt wurde. Der neue Herzog war ebenso erpicht darauf, sich vom Alten und Überholten zu trennen, wie sie und das Adelshaus an die Herausforderungen anzupassen, die diese unruhige Zeit mit sich brachte. Es war dabei für Valeria durchaus eine Überraschung, dass er für dieses Vorhaben als erstes die wenig liberale Verwaltung im Blick hatte.

Die Vorstellung, sich mit irgendwelchen Bürokraten herumschlagen zu müssen, war ihr zutiefst zuwieder. Dieser Abschaum, den es nur nach Macht und immer mehr Macht gierte. Graue Gesichter und graue Seelen, ohne Gestaltungswillen und Fantasie. In diesem einen Punkt fiel es ihr leicht zu verstehen, warum ihr Vater Thyrus, in dessen Brust - trotz seiner offenkundigen Fehler - ein aufrechtes dubrillianisches Herz geschlagen hatte, nie auch nur einen Schritt auf diese Speichellecker und langweiligen Karrieristen zugegangen war, die jetzt zu Enteignungen und Verstaatlichungen griffen, um ihre Macht zu festigen. Dass sie nun auf deren Wohlwollen angewiesen zu sein schienen, erfüllte die junge Adelige mit Ekel, wiewohl sie die Notwendigkeit dieses Schrittes durchaus einsah. Sie seufzte leise, schlug aber schließlich die Augen nieder und nickte gehorsam.


"Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber erhoffe dir keine Wunder - es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Verwaltung an etwas Anderem als korrekt ausgefüllten Formularen Interesse hat. Um mit jemandem zu verhandeln, muß man ihm etwas anbieten können. Und unsere Verhandlungsmasse ist recht überschaubar."

Erfolgversprechender erschien es ihr, den überwiegenden Teil ihres Vermögens außerhalb Dubrillions zu investieren. Sabar und sie hatten wirklich nichts zu verschenken und der Gedanke, dass sich das, was sie hatte retten können, ein gieriger Gouverneur unter den Nagel riß, war kaum zu ertragen. Dennoch war sie sich sicher, beides tun zu können. Vielleicht würde die Umsetzung von Sabars Plan einige Zeit dauern, aber langfristig zahlte es sich immer aus, ein stabiles Netzwerk von Leuten zu haben, die einem wohlgesonnen waren. Nachdem nun auch ihr Bruder sein Glas geleert hatte, schenkte sie beide Gläser wieder voll, lehnte sich bequem in den Sessel und schlug die Beine unter. Eine Weile betrachtete sie die rubinroten Reflexe, die die untergehende Sonne in ihrem Wein hervorrief, wenn sie ihn leicht schwenkte und überdachte die Worte ihres Bruders über die Schwestern, die er im Eternal Dawn getroffen hatte... Größen im Spirituosenhandel...


"Reeds? Magst du sie nicht? Oder woher kommt dieser Konkurrenzgedanke?"


Valeria schmunzelte gelassen. Ihr war schleierhaft, warum Sabar den Wein geöffnet hatte, denn sie wußte sehr wohl, dass das nicht sein bevorzugtes Getränk war. Mit einer entspannten Geste deutete sie auf einen der Wohnzimmerschränke.


"War der Wein das Erste, was du gesehen hast? Da stehen sicher auch Sachen drin, die dir eher gefallen dürften."


Die junge Künstlerin hatte da mittlerweile einige Schätzchen stehen, die meisten jedoch noch ungeöffnet. Zu selten waren Gelegenheiten wie diese. Wenn sie nicht lernte, arbeitete sie meist an einem ihrer Bilder. Manchmal war Alkohol dabei hilfreich, um einen kreativen Gedanken auszulösen - bei der Umsetzung war er hingegen eher hinderlich. Aber welch anderer Anlass wäre passender gewesen als dieser? Sabar ihre Ideen zu erläutern, wurde mit jedem weiteren Glas eine größere Herausforderung, also wechselten sie zu leichteren Themen, bis auch das zu anstrengend wurde. Wenn das hier ein Wettstreit wie in ihren früheren Zeiten sein sollte, hatten sie wohl beide verloren. Irgendwann warf sie ihrem Bruder, der schon vor einer ganzen Weile das Sofa okkupiert hatte, eine Decke zu und wankte ins Schlafzimmer. Hoffentlich hatte Sabar das mit dem früh aufbrechen nicht all zu wörtlich gemeint.

Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus , Valeria
 
Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus, Valeria

Wenn man nach ihrer eigenen Informationslage ging, hatte Valeria sicherlich recht, als sie ihre Bedenken bezüglich der imperialen Verwaltung äußerte und sich nicht davor scheute, ihren Bruder zu warnen. Der Sith wusste natürlich, dass Valeria nicht sonderlich gut auf die Männer ansprechbar war, die das Ende der finanziellen Macht der Muraenus-Dynastie beschert haben. Doch genauso schlecht , nein schlechter wäre sie auf Darth Angelus ansprechbar gewesen, wenn sie erfahren hätte, dass es kein Feind, kein Unfall und kein Zufall waren, der ihre beinahe komplette Verwandschaft ins Jenseits befördert hatten, sondern vielmehr der Mann, dem sie nun gegenüber saß. Der dunkle Ritter verschwendete keinerlei Gedanken daran, was seine so harmlos und niedlich wirkende hübsche Schwester wohl getan hätte, wenn er ihr die Wahrheit verraten hätte, sondern bemühte sich viel mehr, sie nicht weiter mit seinen Plänen bezüglich der dubrillianischen Verwaltung zu belasten. Fakt war, dass einzig allein er und sein Meister wussten, wer tatsächlich für den Anschlag auf das Schloss Elysium verantwortlich gewesen ist und dass Dubrillion im Augenblick Kopf stand. Es gab auf der Heimatwelt der Muraenus-Dynastie Männer in dunklen Hinterzimmern, die ohne irgendeinen Zweifel davon profitierten, wenn Chaos herrschte und Sabar benötigte nur einen von ihnen, um seine Pläne in die Tat umzusetzen. Die Informationen, die er besaß, waren alleine schon aufgrund ihrer Brisanz ein Tauschmittel von ungeheurem Wert und genau darauf gedachte der Sith-Krieger aufzubauen, um seine alte 'Macht' wiederherzustellen. Seine süße kleine Schwester würde davon nie etwas erfahren und nur den Nutzen in seinem Handeln sehen. Sabar hatte diesen Plan gefasst und würde ihn umsetzen, koste es was es wolle. Es war im Moment schwer genug damit zu leben, dass er seine Ketten entgegen aller Erwartungen immer noch nicht vollständig gesprengt und ihn die Erkenntnis getroffen hatte, dass er tatsächlich etwas auf das Wohlbefinden von Valeria gab. Darth Angelus würde schon sehr bald Zeit dafür finden, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen und für den Moment genügte es ihm, diese beunruhigende Gefühlsregung als Zeichen dafür zu betrachten, dass sein Schicksal mit dem seiner kleinen Schwester zusammenhing. Valeria war wertvoll, der wohl kostbarste Schatz, den das Haus Muraenus über all die Jahre hinweg besaß, nur dass vor ihm niemand je ihren Wert erkannt hatte.

Mit einem herausfordernden, wölfischen Grinsen nahm er zur Kenntnis, dass Valeria ihre Gläser wieder mit Wein gefüllt hat, ehe sie sich recht entspannt zurücklehnte und aufnahm, dass ihr Bruder ihr freie Hand gewährte bei ihrer Geschäftsidee. Sie bewies ihre umfassenden Kenntnisse in der imperialen Wirtschaft und wusste sofort, wen Sabar mit seiner Anspielung meinte. Seine Gedanken verfinsterten sich noch eine Spur beim Gedanken an Natali Reed's loses Mundwerk und die stumme Ignoranz ihrer Schwester. Die Frauen dieser Familie hatten nicht umsonst rot leuchtende Augen...sie waren kalt, berechnend und darauf programmiert, jede Schwäche auf Anhieb zu erkennen und auszunutzen. So auch den Umstand des scheinbaren Niedergangs der Muraenus' und Sabars Misere.

"Genau die meine ich und nein, ich mag sie nicht. Sie stellen vieles dar, was ich hasse. Sie wussten um die schwierige Lage unserer Familie Bescheid und konnten es sich nicht verkneifen, ihre schlechten Scherze auf meine Kosten zu machen. Ich habe ihnen natürlich nicht verraten, dass vor ihnen ein Sith stand, der Schlächter von Kal Fraan. Auch wenn mir nicht nur danach gewesen wäre, es ihnen zu verraten, sondern sie bei lebendigem Leib in der Luft zu zerreißen."

Irgendwie tat es Sabar gut, seinen Unmut mit jemandem zu teilen, der ohne jeden Zweifel auf seiner Seite stand. Vielleicht würde es auch einen Hass in Valeria schüren, zu erfahren, dass die gerissene und niederträchtige Brut dieser neureichen Mischlingsfamilie sich auf Kosten ihres Leids amüsierte. Einen Hass, den Sabar zu kanalisieren und zu nutzen wusste, wenn auch auf andere Art, als er es bei Darth Sting gelernt hatte. Mit seinen Andeutungen zeigte er seinen Schwester nur einen winzig kleinen Hauch von der Finsternis, die ihn befallen und durchsetzt hat und doch musste es Valeria auffallen, wie sehr die Reizschwelle ihres Bruder im Laufe seiner Ausbildung gesunken sein musste.

"Ich konnte mich noch nie mit ihnen anfreunden, diesen ganzen hochwohlgeborenen jungen Frauen, die in einer Echokammer leben und keine Ahnung davon haben, wie es ist, wahrhaftig zu frei zu sein. Sie vegetieren in ihrem tristen Leben vor sich hin und meinen tatsächlich, so etwas wie wahre Macht zu besitzen. Schon seit Jahren frage ich mich immer und immer wieder, warum nicht wenigstens ein paar wenige von denen so sein können wie du."

Für einen Moment versank der Sith in seinen eigenen verwobenen Gedanken, die ihm diese Aussage in einer Mischung aus persönlichem Nutzen und erschütternder Ehrlichkeit entlockt haben. Einerseits schadete es nicht, Valeria auf seine Seite zu ziehen und ein Feindbild zu schaffen, frei nach dem Sinn: "Wir gegen den Rest, gegen sie alle". Andererseits musste er sich eingestehen, dass er nicht für die Welt der hohen Gesellschaft gemacht war, für das Heuchlertum und die Schwäche dieser Schicht. Er war ein Krieger, ein Raubtier und ein freier Mann und musste alles dafür tun, um diesen Zustand zu erreichen. Niemand, auch nicht Valeria, konnte sich auch nur im Ansatz ausmalen, was der junge Mann von Dubrillion in kürzester Zeit durchmachen und über sich ergehen lassen musste, um sich seines großen Schicksals als würdig zu erweisen; der Freiheit, dieses selbst zu bestimmen unter der Vorgabe, nach ganz oben zu gelangen. Mitleid und Gnade waren unverzeihbare Schwächen der Normalsterblichen, zwei Sünden, von denen sich ein mächtiges Wesen mit dem Erkenntnisgrad wie Darth Angelus ihn besaß, befreien musste. Sabar hatte dies geschafft, es waren ihm nunmehr zwei Fremdwörter, die er aus seinen Gedanken verbannt hat. Sie hinterließen einen Schlund, der nur von Dunkelheit, Hass, Ambition und Freiheit gefüllt werden durfte. Und womöglich noch ein paar wenige Gefühle der Zuneigung für sein letztes lebendiges Familienmitgleid, das er um jeden Preis vor ihrer Umwelt beschützen musste. Sie war von nicht schätzbarem Wert für ihn und war der Schlüssel zu vielen ihm noch verriegelten Türen.

Mit diesem Gedanken und nachdem er Valeria zugesichert hat, dass sie ihn seinetwegen in den Sith-Orden begleiten dürfe, ließ er noch gemeinsam mit ihr den Abend ausklinken. Die beiden verloren sich darin, erst das Geschäft und dann diverse nebensächlichere Themen zu bereden, während sie ein Glas nach dem anderen leerten. Die Wirkung des Alkohols war für Sabar kaum mehr spürbar und benebelte seine übermenschlichen Sinne nur noch äußerst begrenzt, anders als es bei Valeria der Fall war, die ihm gegenüber in ihrem amüsanten Spiel inzwischen eindeutig das Nachsehen hatte. Die Zeit schien wie ihm Flug zu vergehen und ehe Sabar sich versehen hatte, war es schon nach Mitternacht. Unlängst hatte er sich seiner Rüstung entledigt und auf das lederne und geschmackvolle Sofa gesetzt, bis ihm Valeria endlich eine Decke zuwarf und mehr oder weniger aufrechten Ganges in ihrem Schlafzimmer verschwand. Für einen Augenblick sah Sabar verdutzt auf die dünne Decke. Eigentlich hätte er das große Bett bekommen und sie auf dem Sofa übernachten müssen, zumindest der Hierarchie nach. Ihm war nicht unbedingt danach zu schlafen, also stand er nach wenigen Minuten auf und ging leisen Schrittes durch den Gang hindurch zur halboffenen Tür zu Valerias Schlafzimmer. Seine Schwester war unlängst eingeschlafen, was angesichts der Tatsache, dass sie in in wenigen Stunden aufbrechen würden, sinnvoll war. Für einen Augenblick sah Darth Angelus der jungen Frau dabei zu, wie sie trotz all der Sorgen und des Wirbels ruhig wie ein Engel schlief und sogar im betrunkenen Zustand selbst im Schlaf so etwas wie Würde ausstrahlte. Sie war etwas besonderes, er konnte es spüren. Kurz leuchteten die wölfischen Augen des Sith in der Dunkelheit auf, ehe er wieder im Wohnzimmer verschwand und sich auf das Sofa legte. Er verschwendete keinen Gedanken daran, zu schlafen, sondern ging stattdessen tief in sein Innerstes, wobei er feststellen musste, dass die Finsternis in ihm trotz des Abends mit Valeria noch immer so loderte, wie zum Zeitpunkt, als seine rote Klinge Thyrus Muraenus durchbohrt hat.






Als die Sonne in einem rötlichen Schimmern über Bastion aufthronte, erhob sich Sabar und vergewisserte sich kurz seiner Informationen bezüglich Odiles' Standort. Dann klopfte er zwei Mal an Valerias Türrahmen, nur um dann wieder im Wohnzimmer zu verschwinden, wo er seine schwarze Rüstung anlegte und aus dem Fenster hinunter sah. Es dauerte keine zwanzig Minuten mehr, ehe die beiden Geschwister startklar waren und weitere drei Minuten später in Valerias Gleiter auf dem Weg zum Hotel "The Royal Snair" saßen. Aufgrund ihres wohl noch immer (wenn auch unmerklich) alkoholisierten Zustandes saß Sabar selbst am Steuer und lenkte das sportliche Gefährt mit aller Seelenruhe durch den zu dieser Zeit schon regen Verkehr über Bastion Center. Der Adelige wusste um die notwendigen Handgriffe Bescheid, um dabei die Musik seines und des Geschmacks seiner Schwester spielen zu lassen und keinen imperialen Sender. Kurz sah er hinüber zu ihr und lächelte für einen Moment, ehe er sich wieder dem Verkehr widmete und sie nur wenige Minuten später auf einer Prachtstraße in der Innenstadt landeten und hielten, auf deren Seite das noble Hotel thronte, das Odile allem Anschein nach bewohnte. Die beiden Adeligen ließen die Türen des Gleiters aufschwingen und nachdem Darth Angelus dem Wachpersonal den um seinen Hals hängenden Ritterorden entgegenhielt, verneigten sie sich kurz und gewährten Sabar Eintritt und Auskunft, nachdem der imperiale Ritter erklärte, dass er hier war "um seine künftige Schülerin zu besuchen und dafür Einblick in die Gästeliste benötigte". Zum ersten Mal, seitdem er gemeinsam mit Tom West die Warteschlange vor dem Eternal Dawn umgangen hatte, wurde Sabar an den Nutzen seines elitären gesellschaftlichen Status erinnert und die nur schwer vergleichbare Gewalt hinter dem Titel "Ritter im Orden seiner Majestät".

Kurz darauf standen Sabar und Valeria vor der Suite mit der korrekten Zimmernummer, an welcher er langsam aber bestimmt klopfte. Es war früh morgens und Odile erwartete offenbar keinen Besuch, folglich dauerte es eine kurze Weile, ehe sich die Tür öffnete und den beiden ein ihm ganz und gar nicht unbekanntes und verschlafen wirkendes Gesicht entgegenblickte.

"Es erhellt mein Gemüt, dich wieder zu sehen, Tom West. Dürfen wir hineinkommen oder stören wir?"

Es kam dem Sith-Krieger so vor, als haderte der Soldat und baldige Ehrengardist für einen Augenblick. Bestimmt hatte West jene Nacht im edelsten Club Bastion Centers noch nicht vergessen und den kleinen Streit zwischen ihnen. Warum auch immer, schließlich schien sich doch noch alles für ihn zu Besten gewandt zu haben, was alleine schon die Tatsache zeigte, dass er hier war und genau jetzt in das Gesicht seines Mitstreiters blickte. Darth Angelus wartete also mehr oder weniger geduldig, ehe ihnen dann endlich Eintritt gewährt wurde. Vor Valeria schritt er ins luxuriöse Innere der üppigen Räumlichkeit und erblickte die adelige Künstlerin, die auch so früh am Morgen Eleganz und Charme ausstrahlte.

"Odile, Tom, das ist meine Schwester Valeria. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, meine letzte lebende Verwandte."

Er sah zu, wie sich die jungen Frauen begrüßten und war ziemlich gespannt auf die Reaktionen der beiden. Dann ergriff er wieder das Wort.

"Darth Sting hat meine Ausbildung vollendet und mich vom Status des Schülers befreit. Vor euch steht jetzt Darth Angelus, Krieger im Orden der Sith."

Kurz ließ der Krieger diese Verkündung sacken, die die beiden ohne jeden Zweifel wohl doch überraschend treffen musste. Schließlich saßen sie noch vor kurzer Zeit gemeinsam im Eternal Dawn, wo ein so verfrühtes Ende seiner Schülerschaft noch nicht absehbar gewesen ist. Vor allem Tom musste es überraschen, der Sabar den gesamten Weg seiner Schülerschaft über begleitet hatte. In seiner schwarzen Rüstung, die ihn größer erschienen ließ, als der durchschnittlich gebaute Adelige wirklich groß war, baute er sich vor den beiden mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf. Er durfte nicht vergessen, dass Valeria bei ihnen war und er sich in ihrer Gegenwart nicht so benehmen konnte, wie er gerne wollte. Also formte sich langsam ein raubtierhaftes Grinsen auf sein wohlgeformtes Gesicht, dass sein strahlend weißes Lächeln aufblitzen ließ.

"Ich habe meine Freunde nicht vergessen und werde das auch künftig nicht tun. Odile, ich bin hier, um dich in den Sith-Orden zu bringen, wo wir deine Ausbildung beginnen werden. Tom, du bist nur allzu gerne dazu eingeladen, uns zu begleiten, schließlich kennst du dich im Orden ohnehin beinahe genauso gut aus wie ich."


Noch immer grinste der Sith und machte damit in gewisser Weise klar, dass er keinen Widerspruch hören wollte.




Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suit - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom





 
[Bastion | Landeplattform beim Sith-Tempel | Imperiale Fähre] Tor'ath, Sith Lord

Tor'ath stand an der Laderampe der Imperialen Fähre und wartete nur darauf das diese herunter fuhr und den Blick auf den Planeten Bastion frei gab. Doch noch bevor sie landeten kam der Sith auf Tor'ath zu.

„Ich spüre das sich deine Begeisterung in Grenzen hält.“

„Dafür muss man nicht die Macht verwenden. Ich war nur noch nie auf einem anderen Planeten.“

Erwiderte Tor'ath in seiner typischen abwertenden stimme.

„Da wir gleich da sind würde ich dir empfehlen deine Stimme zu mäßigen und nicht in einem solch einem herablassenden Ton zu sprechen. Zudem solltest du nicht herum fliegen.“

Tor'aths Hand ging ah die Peitsche, da er es nicht gewohnt war Befehle entgegen zu nehmen, um den Menschen zu züchtigen. Was er allerdings nicht tat, da er die macht des Menschen schon einmal zu spüren bekommen hatte.

„Ich werde tun und lassen was ich möchte, und wenn ihr etwas dagegen habt klären wir das halt auf Stenax Art. Und zwar in einem fairen Zweikampf.“

Kurz nachdem er dies laut ausgesprochen hatte durchzog ihn ein schmerz, welcher nicht wie normaler schmerz war. Der Sith schleuderte Blitze auf Tor'ath, darauf hin ohne auch nur ansatzweise vor schmerz auf die knie zu gehen nahm er die Peitsche und aktivierte sie.

“Hör auf dich zu wehren, es hat keinen sinn.”

Nachdem der Sith das erwähnte hörte er auf und Tor'ath deaktivierte die Peitsche wieder. Es war für ihn ungewohnt befehle von anderen, geschweige denn von einem Menschen, entgegen zu nehmen.
Nach einigen Minuten öffnete sich auch schon die Laderampe und gab Bastion frei, zwei Soldaten kamen auf sie zu und hießen sie willkommen, nachdem der Sith den Soldaten die Anweisung gab Tor'ath ein Quartier zu geben begab dieser sich wieder in die Fähre und ließ Tor'ath mit diesen beiden Schwächlingen alleine.

“Ihr wisst doch bestimmt wo ich untergebracht werde?”

“Jawohl, warum fragt ihr?”

Antwortete einer der Soldaten verwirrt.

“Dann gebt mir die Daten und die Erlaubnis, um den Tempel betreten zu dürfen, und es wird hier für uns alle einfacher.”

Einer der Soldaten gab Tor'ath alle geforderten dinge und entfernten sich wieder. Kurz nachdem sich die Soldaten umgedreht hatten um zu gehen, breitete Tor'ath seine Flügel aus, stieß sich kräftig ab und schlug mit seinen flügeln. Er kam nur schwerfällig in die lüfte, aufgrund seiner Masse. Es war ein befreiendes Gefühl sich wieder in die Lüfte zu erheben, so wie ein Gefühl der Macht und Überlegenheit gegenüber anderer. Als er eine gewisse höhe erreicht hatte konnte er den Pyramiden artigen Sith Tempel sehen in welchem er seine Ausbildung beginnen würde. Er würde sich den stärksten in dem Tempel suchen müssen und ihn in einem Zweikampf besiegen um sich den Respekt der anderen zu sichern. Zu mindestens wäre es auf Stenos so, wie es hier auf Bastion war wusste er nicht, allerdings wäre es eine gute Aufgabe für den Anfang um sich Respekt zu verschaffen. Allerdings würde er sich jetzt erst einmal umsehen und ein bisschen in der Gegend herum fliegen und gegebenenfalls noch etwas aus spaß jagen, um sich die Zeit zu vertreiben.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | in der Luft] Tor'ath
 
Bastion-Sith-Tempel-Hangar-Kira Guldur, Astromech-Droide

Jahre waren vergangen. Unzählige Jahre, die ihre Schönheit zwar nicht zunichte gemacht hatten, doch verschwendet worden war, weil niemand sie zu Gesicht bekommen hatte. Stattdessen hatte die Sith ihre Zeit auf einem erbärmlichen, verlassenen Planeten vergeuden müssen. Zeit, die ihr niemand mehr zurück geben konnte. Sie hätte so viel damit tun können, doch stattdessen waren ihr diese Jahre graubt worden durch einen Anschlag der Sith. Irgendjemand würde dafür büßen müssen. Sie würde herausfinden wer dies gewesen war. Vielleicht steckten auch mehrere dahinter. Es war immerhin nicht neu, dass einige Sith sie hier auf Bastion nicht ausstehen konnten, seit dem sie mit Ranik-Dran in einem peinlichen und zugleich unfreiwilligem Akt erwischt worden war-als dieser noch als verbannt galt. Nun, vielleicht waren es auch noch einige andere Gründe warum man sie hasste, doch sie wollte sich davon nicht unterkriegen lassen. Ganz im Gegenteil. Sie wollte ihre Stärke beweisen und sich nicht wie ein armseliges Mynok verkriechen. Sie war Kira Guldur und sie hielt auch kein sabotiertes Raumschiff auf, welches sie ins Exil gebracht hatte. Nein! Sie hatte nicht nur den Absturz überlebt, sondern auch diesen widerwärtigen, nicht lebensfreundlichen Planeten! Niemand könnte ihr mehr die Stirn bieten! Sie war mächtig geworden! Das Einzige was sie verloren hatte war der letzte Funke Liebe in ihr. Die Liebe zu ihren Kindern. Ihre Zwillige waren nun beide fort. Vermutlich tot oder irgendwo versklavt in der Galaxis. Ihr erstes Kind hatte man ihr gleich nach der Geburt entwendet, als sie schwach gewesen war und ihr zweites Kind Adria verlor sie im Exil. Entweder war sie tot oder weg geschafft worden von Verrätern!
Kira hatte Jahre gebraucht um selbst vom Planeten zu kommen. Nur ein Raumschiff, welches dem Orbit gefährlich nahe gekommen war, war ihre Rettung gewesen. Sie hatte es mit der Macht vom Himmel geholt. Nicht ganz unbeschadet war das Raumschiff abgestürzt und sie hatte es mit Hilfe der Macht und eines an Board wohnenden Astromech-Droiden in monatelanger Arbeit wieder reparieren können.

Nun landete die Sith das Raumschiff beinahe trotzig, unsanft im Hangar, um auch wirklich auf sich aufmerksam zu machen, dass wieder da war.
Mit schnellen, festen, lauten Schritten ihrer Absatzschuhe stieg sie die Rampe hinunter und ihr Mantel aus Leder wehte hinter ihr her. Ihr Blick verriet nur Hass und ihre Augenfarbe änderte sich von grün zu dunkelrot. Sie wollte Antworten! Und nur hier würde sie diese erhalten. Wer hatte den Anschlag verübt?! Sie konnte ja leider nicht den gesamten Sith-Tempel kurz und klein hacken-schön wärs- und wo steckte Adria? Lebte sie noch? Gab es Anhaltspunkte? So viele Jahre waren vergangen.... .

Kira lief zügig durch die dunklen Gänge und erntete erstaunte Blicke, zornige Blicke und hörte es in jeder Ecke tuscheln. Ihr Ziel waren die Archive der Sith.

Bastion-Sith-Tempel-Gänge-Kira Guldur


 
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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Studierzimmer von Darth Necrosius] Darth Necrosius, Lerta

Der Tempel der Sith war ein Ort voller Leben und entsprechend erfüllt von den Geräuschen dieses Lebens, ob dies nun das gurgelnde Röcheln eines Schülers war, der im Würgegriff seines Herrn verzweifelt nach Luft schnappte, das Surren von Lichtschwertern, die in den vielen Trainingsräumen aufeinander prallten, oder gebrüllte Kommandos, wenn die Tempelwächter renitente Jünger zur Räson brachten. Aber das gab Orte im Tempel, in denen Stille herrschte. Nicht die ruhige, friedliche Stille eines nächtlichen Ozeans, sondern ein bedrohliches, düsteres Schweigen, in dem sich tausend Alpträume verbargen und die Schatten selbst jedes Geräusch zu verschlucken schienen. Eine dieser dunklen Zufluchten der Ruhe war das Studierzimmer von Darth Necrosius, seines Zeichen einer der führenden Köpfe des Zirkels der Alchemisten und einer der brillantesten Wissenschaftler, die der Orden besaß. Ein zufälliger Betrachter hätte diese Bedeutung wohl nicht erkannt, denn Darth Necrosius – er saß wie so oft über seinen Schreibtisch gebeugt, den Blick konzentriert auf altes, vergilbtes Pergament gerichtet – war seiner äußeren Erscheinung nach nichts ungewöhnliches. Nein, der hagere Mensch, der eine schlichte schwarze Robe trug, sah aus wie ein gütiger, ein wenig zerstreuter Großvater, seine Haut war von Furchen geprägt, aber er bei weitem nicht so gebrechlich wie andere in seinem Alter. Tatsächlich machte der Sith sogar einen ausgesprochen munteren Eindruck, denn als eines der Schriftzeichen auf dem Pergament sein Interesse weckte, schlug er geschickt und mit der Ehrfurcht eines wahren Gelehrten ein Buch auf und fuhr mit den Fingern über das Papier. Darth Necrosius war keineswegs in der Vergangenheit stecken geblieben, er hatte keine Scheu, Datapads und Komlinks zu benutzen, aber so vieles von dem alten Wissen der Sith war nur in dieser Form überliefert. Gerade wollte der Alchemist nach einer Feder greifen, um diese in Tinte zu tunken und seine Erkenntnisse festzuhalten, da klopfte es an der Tür. Einen Moment hielt der ältere Mensch inne und unterdrückte ein Seufzen, bevor er die Stimme hob. Die Aura der Person vor der Tür war ihm wohlbekannt, und wenn er hier war, musste es wichtig sein. Seine Diener wussten, dass er nicht mit trivialen Angelegenheiten behelligt werden wollte.


„Herein, bitte. Und bringt mir Nardon Keshs „Über die Natur der Bestie“ mit, wenn Ihr an dem Regal vorbeikommt, Lerta. Ich glaube, ich habe etwas gefunden.“


Es war bemerkenswert, wie sanft und glatt die Stimme von Darth Necrosius klang, es hätte ohne Probleme die Stimme eines Großvaters sein können, der seinen Enkeln eine Geschichte erzählte. In diesem Fall ein in die Irre führender Vergleich, denn der schlanke Mann hatte keine Familie oder Verwandten. Für solche Dinge hatte er sich nie interessiert, seine Passion war Wissen, einzig und allein Wissen. Und so war es für den Vollstrecker auch einerlei, dass die Assistentin, die nun sein Studierzimmer betrat und geschickt nach einem der Bücher dort griff, eine ausnehmend schöne junge Twi´lek war, deren rote Haut einen reizvollen Kontrast zu ihrer dunklen Robe bildete. Nein, auch dafür interessierte sich Darth Necrosius nicht. Lerta war intelligent und loyal, das waren die einzigen Eigenschaften, die für ihn zählten. Als die Jüngerin zu ihm trat, schenkte Darth Necrosius ihr ein dünnes Lächeln und tippte auf das Pergament.


„Seht – eines der Schriftzeichen, die wir bis jetzt noch nicht deuten konnten. Aber mit den neuen Referenzen sollte es uns möglich sein, die Anzahl der möglichen Bedeutungen einzugrenzen. Es gibt einige Übereinstimmungen mit...oh, Ihr wollt mir etwas sagen, nicht wahr? Sprecht, mein Kind. Was gibt es Neues?“


Höflich neigte die Twi´lek den Kopf und holte ihr Datapad hervor, als sie es aktivierte, erschien das Abbild einer dunkelhaarigen Frau Mitte Dreißig, deren markante Gesichtszüge unverwechselbar waren. Lerta vergrößerte die Darstellung und reichte das Datapad ihrem Herrn, der es neugierig betrachtete und dann zu seiner Dienerin aufsah.


„Sie ist es. Und sie ist hier?“


Lerta nickte bestätigend. Sie assistierte Darth Necrosius nicht bloß bei seinen Studien, sondern kümmerte sich auch um das ausgedehnte Netzwerk an Spionen und Informanten, das der ältere Sith unterhielt. Ein hochrangiges Mitglied des Zirkels der Alchemisten wie er hatte Feinde und Neider und die galt es im Auge zu behalten, ebenso wie potentielle Verbündete oder Lebewesen, die zumindest noch einen letzten Zweck erfüllen und der Wissenschaft dienen konnten. In welche Kategorie diese Frau, Kira Guldur, fallen würde, das konnte wohl noch niemand sagen, aber irgendeinen Platz würde sie in den Plänen von Darth Necrosius einnehmen, davon war der Vollstrecker überzeugt.


„Ja, mein Herr. Mehrere Jünger haben sie dabei beobachtet, wie sie den Tempel betreten hat. Zuletzt wurde sie auf dem Weg zu den Archiven gesehen. Mylord, den Berichten nach wirkte sie...verstimmt. Haltet Ihr es wirklich für weise, sie in dieser Stimmung aufzusuchen? Jemand wie
Guldur ist keine Gefahr für Euch, aber sie könnte ein Problem werden.“

Angesichts der Sorge in der Stimme seiner Assistentin lächelte Darth Necrosius bloß und nickte, ein wenig abwesend, bevor er Lerta ihr Datapad zurückgab, seine Robe zurechtrücke und langsam den Kopf schüttelte.


„Nein, nein. Im Gegenteil. Sie weiß Dinge – sie IST etwas – das mir von Nutzen sein kann, das fühle ich. Ihre Rückkehr nach all dieser Zeit ist kein Zufall, und auch nicht die Fragen, die in ihr brennen. Sie ist ein Rätsel, das ich lösen muss, Lerta. Und wenn mir die Lösung dieses Rätsels gefällt, wird auch sie davon profitieren. Lasst es uns gemeinsam herausfinden, ja? Lasst uns sehen, wer Kira Guldur wirklich ist.“


Ein Funkeln erhellte die Augen des älteren Menschen und als Lerta beflissen nickte, legte er seine Feder beiseite und machte sich auf den Weg. Ruhig, bedächtig, beinah unscheinbar bewegte sich der Vollstrecker fort, aber dennoch wagte es kein Jünger, in seinem Weg zu stehen, ehrfürchtig wichen sie zur Seite, denn sie fühlten die Macht, die Darth Necrosius besaß. Er hatte es nicht nötig, diese Macht zu zeigen, zur Schau zu stellen, so wie andere Sith. Ähnlich zurückhaltend streckte der Alchemist seine Machtfühler aus, tastete die Umgebung ab und fand sein Ziel. Zorn. Ungeduld. Misstrauen. Entschlossenheit. Ein Leuchtfeuer in der Finsternis, unverkennbar. Das Lächeln des alten Mannes wurde ein wenig breiter, als er eine Passage wählte, die es ihm erlaubte, wie aus dem Nichts im Weg von Kira Guldur zu erscheinen, ein Schatten, der sich aus der Dunkelheit schälte und höflich den Kopf neigte, während er die Arme ausbreitete.


„Willkommen, Lady Guldur. Willkommen daheim. Eure Abwesenheit – und Eure Ankunft – sind nicht unbemerkt geblieben. Viele Augen ruhen auf Euch und warten auf Euren nächsten Schritt, jetzt, da Ihr wieder unter Euren Brüdern und Schwestern weilt. Vielleicht kann ich Euch dabei helfen. Euch dabei helfen, die Antworten zu finden, nach denen Ihr sucht. Seid nicht überrascht, für mich seid Ihr wie ein offenes Buch, Eure Neugier und Euer Durst nach Antworten sind unverkennbar.“


Darth Necrosius machte eine kurze Pause und musterte seine Gegenüber, mit der klinisch kühlen Professionalität eines Forschers, dann nickte er langsam.


„Ich weiß, wer Ihr seid. Ich weiß, wer Ihr wart, als Ihr diese Welt verlassen habt. Zwischen diesen beiden Punkten klafft eine Lücke, die es zu schließen gilt. Ich bin Darth Necrosius, Vollstrecker des Ordens, Alchemist und ein...Prüfer. Ja, ein Prüfer. Ich urteile über die, die für würdig erachtet werden, die nächste Stufe zu erklimmen. Ihr wart lange fort, Lady Guldur, und das wirft Fragen auf. Fragen nach Euren Taten, Fragen nach Eurer Treue, Fragen nach Eurer Macht. Und Fragen nach Eurer Eignung, denn ich fühle große Macht von Euch ausgehen. Macht, die eines Vollstreckers würdig sein könnte, nicht bloß einer Kriegerin. Aber wir werden sehen. Wir werden sehen.“


So viele Fragen, so viele mögliche Antworten. Das würde ein ganz besonderes Experiment werden, das konnte der Alchemist fühlen. Eines seiner wichtigsten, und dieser Gedanke ließ ihn lächeln.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gänge vor den Archiven] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Dach eines kleinen Gebäudes] Kjartan-Kleng

Es war inzwischen Dunkel geworden und als der Avogwi die Augen aufschlug, sah er überall künstliches Licht. Der Hof unter ihm war erleuchtet obwohl der Himmel bereits dunkel war. Er rappelte sich auf und begann mit dem Schnabel sein zerzaustes Gefieder zu richten. Hatte er doch tatsächlich einige Stunden auf diesem Dach geschlafen. Nach etwas mehr als zehn Minuten beendete er seine “Wäsche” und sprang mit den Flügeln schlagend vom Dach. Er landete auf dem boden und trottete langsam auf das Tor zum Hof des Tempels zu. Seine Schritte waren noch immer Ungelenk aber so langsam wurde er sicherer.


“Was bist du denn für eine Missgestaltete Kreatur?”


Dieser nicht gerade freundliche Gruß galt einem Wesen was an eine übergroße Fledermaus erinnerte. Die ledrigen Flügel angelegt und ein funkeln in den Augen trat der Hühne durch das Torl. Kjartan bezweifelte stark das dieser übergroße Widerling auch nur ansatzweise Elegant würde fliegen können, zumal das Wesen nicht einmal Federn hatte. Das ließ darauf schließen das er oder sie sehr schwer sein musste und viel mehr Energie für Flugmanöver brauchen würde als jeder Avogwi. Vollkommen unverständlich wieso so etwas überhaupt existierte.


“Du willst doch wohl mit den Dingern nicht fliegen?”


Als das Wesen anstalten machte näher zu treten gab Kjartan ein warnendes Zischen von sich und kratzte mit seinen Klauen über den Boden. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, bereit mit einem Satz in die Luft zu schnellen. Sollte diese Witzfigur ihn angreifen hätte er in der Luft bessere Chancen.

[Bastion | Hof am Sithtempe] Kjartan-Kleng, Tor‘ath
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gänge vor den Archiven] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Verbissen und verstimmt lief die dunkelhaarige 35 Jährige durch die Gänge und stoppte abrupt, als sich ihr ein Mann in den Weg stellte. Sofort ballten sich ihre Hände zu Fäusten, doch die Macht veriet ihr, dass es sich hierbei keinesfalls um einen Jünger oder Einfallspinsel handeln konnte. Wäre dem so gewesen und es hätte jemand die Dummheit besessen sich ihr in den Weg zu stellen, hätte die Person ein gutes Muster auf dem Boden abgegeben, doch so musste sie leider zuhören, was der alte Mann zu sagen hatte. Trotz seiner Aura bedachte sie den alten Mann mit einem dünnen, überheblichen Lächeln.

"
Interessant wie viele mich kennen und dabei nicht nur meinen Namen kennen, sondern noch mehr darüber hinaus. Ich habe wohl ganze Arbeit geleistet, was meinen Ruf anbelangt, der mir scheinbar vorrauseilt. Ich muss gestehen, dass ich mich geeehrt fühle und gleichzeitig Mitleid mit euch habe, dass es euer Ruf nicht bis zu mir geschafft hat. Euer Name war mir bis eben völlig fremd."

Hochnäsig und abschätzend begutachtete sie den alten Mann. Wie war es nur möglich, dass so ein Greis so eine Aura ausstrahlte und sich dann noch Vollstrecker nannte? Ob dies überhaupt stimmte?

"
Prüfer? So, so. Klingt interessant....sprecht weiter. Vielleicht könnt ihr mir ja wirklich nützlich sein, denn ich habe in der Tat viele Fragen. Die Frage ist nur, was genau wollt ihr von mir wissen und wieso? Immerhin sind es meine Privatangelegenheiten, die eigentlich niemanden etwas angehen. Wenn überhaupt, möchte ich dafür Gegenfragen und vor allem nicht hier auf dem Gang. Der Orden hat schon so genug Augen und Ohren. Wenn sie Alchemist sind, dann sind sie doch sicher oft in den Archiven und Kellern dieser Einrichtung. In die Richtung wollte ich eigentlich gerade gehen, bis sie mir den Weg versperrt haben und hoffentlich nicht auch noch meine kostbare Zeit verschwendet haben."

Die letzten Worte klangen schon ziemlich ungehalten über dieses Gespräch und ihre dunkelrot gefärbten Augen fixierten den Mann mit selbstbewusstem, starren Blick.

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gänge vor den Archiven] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gänge vor den Archiven] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Neugier war es, die Darth Necrosius auszeichnete, der Wunsch, all die zahllosen Geheimnisse der Galaxis zu finden und zu entschlüsseln. Schließlich gab es so vieles, was der Untersuchung wert war, die Rätsel der Macht und der Dunklen Seite waren nur ein Gebiet, auf dem der ältere Mensch forschte, und das schon seit vielen, vielen Jahren. Die Zeit, ja, sie machte dem ambitionierten Vollstrecker immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Es gab Mittel und Wege, die eigene Lebensdauer zu verlängern, den Verfall des Körpers und – noch wichtiger – des Geists zu verlangsamen, aber trotz aller Tricks, uralter Rituale und modernster Medizin spürte Darth Necrosius doch den Zahn der Zeit. Es waren Kleinigkeiten, Momente, in denen er länger brauchte, um Dinge zu verstehen, in denen er zögerte und überlegte, welches Schriftzeichen nun zu welchem Dunklen Lord, der auf Korriban ruhte, gehörte. Kleinigkeiten, gewiss, die seine fähige Assistentin ausgleichen konnte, aber dennoch, der Mensch mit dem schütterem Haar wusste, dass es Dinge gab, die ihm so verborgen blieben. Darth Necrosius interessierte sich nicht für Macht, sehr wohl aber für Wissen, er hatte schon viele Sith und Imperatoren kommen und gehen sehen, verschlungen von den ewigen Kämpfen und Intrigen. Aber das war nicht sein Schicksal, nein. Er würde seinen eigenen ganz persönlichen Krieg führen und ihn auch gewinnen, gegen einen Feind, den nur die wenigsten zu bezwingen vermochten: Den Tod selbst. Das war der Name des Feindes, des einzigen Feindes, und ihm zu überwinden, brauchte der Alchemist mehr. Sehr viel mehr. Kira Guldur war eine Chance, eine Gelegenheit, die er nicht ignorieren konnte. Es gab Gerüchte, es gab Erzählungen, geflüsterte Mutmaßungen, die sein Interesse geweckt hatten, und umso aufmerksamer betrachtete er die dunkelhaarige Frau, während er ihre Aura in der Macht unter die Lupe nahm. Alldieweil hatte der Vollstrecker ein höfliches Lächeln auf seinen Lippen, seine gegerbten Züge ließen ihn beinah milde wirken und seinen Augen – wach und aufmerksam – fehlte der verräterische gelbliche Schimmer, der Sith auszeichnete, die der Dunklen Seite besonders verfallen waren. Das war nichts für Darth Necrosius, er war Forscher, Wissenschaftler, Archivar, Mediziner, Alchemist, ein kühler, rationaler Geist. Er hatte keine Skrupel, Lebewesen einer Vivisektion zu unterziehen, um das Geheimnis des Lebens besser zu verstehen, aber Unhöflichkeit, Arroganz und Raserei? Nein, das war ihm fremd.

Kira Guldur hingegen strahlte den hochnäsigen Zorn aus, der so typisch für viele Sith war und sie blind machte für die Feinheiten der Macht und der Dunklen Seite. Das war bedauerlich und wäre Darth Necrosius in der Lage gewesen, Mitleid – echtes Mitleid – zu empfinden, hätte er es wohl ausgedrückt, so aber schüttelte er bloß im Stillen den Kopf über dieses vergeudete Potential. Ihr Ruf war der anderen Sith also ausgesprochen wichtig und sie schien stolz darauf zu sein, dass man von ihr gehört hatte. Spitzzüngig fügte sie hinzu, dass sie das von Darth Necrosius nicht behaupten konnte. Eine Beleidigung, gewiss, doch sie perlte an dem älteren Menschen völlig wirkungslos ab, nichts erschütterte seine großväterliche Ruhe und er nickte bedächtig.


„Das überrascht mich nicht. Meine Existenz und meine Arbeit sind nur einem kleinen Kreis bekannt. Einem Kreis, dessen Sphären sich mit den Euren nicht überschneiden.“


In anderen Worten: Die Kriegerin war schlicht und ergreifend nicht wichtig und weise genug, um zu dem erlauchten Zirkel der Alchemisten – und Technomanten – zu gehören, die von Darth Necrosius und seiner Forschung wussten und ihm den entsprechenden Respekt erwiesen. Aber das musste er Kira Guldur ja nicht so sagen, wenn sie klug genug war, würde sie selbst erkennen, auf was für dünnem Eis sie sich mit ihrer Haltung gegenüber jemanden, der weitaus mächtiger war als sie, bewegte. Nein, so schien es nicht, ungeduldig drängte die dunkelhaarige Menschin auf Antworten und auf Zugang zu den Archiven. Darth Necrosius spürte, wie sich seine Assistentin ob dieser Unverfrorenheit anspannte, doch in der Macht ließ er Lerta wissen, dass sie sich ruhig verhalten sollte. Kira Guldur war nicht die erste impertinente Sith, mit der es zu tun hatte, und sie würde auch nicht die letzte sein. Es brauchte schon weitaus mehr, um seine Geduld zu strapazieren. Einen Moment hielt der Vollstrecker demonstrativ inne und strich sich über sein Kinn, als müsse er nachdenken. Seine ruhige, glatte Stimme verriet weder Eile noch Ärger, als er schließlich antwortete.


„Oh, es ist eine Aufgabe, die ich seit vielen, vielen Jahren erfülle. Nichts, was Ruhm und Ehre beschert, und doch notwendig. Aber das ist nicht von Belang. Ihr habt Fragen, ja. Sie haben alle so viele Fragen und so wenig Zeit. So wenig Zeit...Ah, verzeiht einem alten Mann, der schon lange die Geduld praktizieren muss. Kommt mit mir, Lady Guldur. Begleitet mich zu den Archiven und stellt mir dort Eure Fragen. Dann werden wir sehen, ob ich noch Fragen an Euch habe. Manchmal sind Fragen die besten Antworten, mein Kind.“


Das Lächeln des älteren Menschen hatte einen geheimnisvollen Zug und er neigte leicht den Kopf, bevor er sich umdrehte und sich auf den Weg zu den Archiven machte. Hier ruhte ein Teil des gewaltigen Wissens, das der Orden der Sith über Generationen angehäuft hatte. Es war eine Schatzkammer und mehr als das – das Gehirn des Ordens.


Lerta, seid so gut und bringt uns einige der Schriftrollen. Ihr wisst, welche ich meine. Wir wollen Lady Guldur nicht unnötig warten lassen, schließlich ist sie nicht oft hier.“


Gehorsam nickte die Twi´lek und machte sich daran, das gewünschte Material zusammenzutragen, während Darth Necrosius auf die ersten Fragen wartete. So viele Fragen hatten die jüngeren Sith und doch so wenig Geduld und Sorgfalt, die Antworten abzuwägen. Es war bedauerlich, wirklich bedauerlich. Aber auch der Schlüssel zu seinem Erfolg.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Der Mann blieb ausgesprochen ruhig. Wahrscheinlich hatte er Respekt vor ihr. Gut so. Scheinbar war er ein Niemand oder konnte zumindest nicht kämpfen, denn seine Aufgaben klangen eher nach Bücherwurm und Streber.

"
Unsere Spähren werden sich in der Tat nie überschneiden. Ich vergeude meine Zeit doch nicht mit langweilgen Büchern, überheblichen Holocrons oder gar Schriftrollen. Es gibt schnellere, modernere und bessere Wege an Macht zu gelangen. Ich praktiziere alles lieber in der Praxis und weniger in der Theorie."

Konterte Kira und lächelte ihn herablassend an und stempelte ihn innerlich als Oberstreber und Eigenbrödler ab.
Sie folgte ihm schließlich in die Archive und beobachtete dabei die rothäutige Twi'lek in seiner Gegenwart. Eine hübsche Figur hatte dieses Weib ja, aber diese Hautfarbe... . Mochte ja zum Orden der Sith passen, sah aber fürchterlich aus. Welchen Rang sie wohl hatte? Kira musterte die Frau auffällig lange und sah sie mit einem gespielt freundlichen Lächeln an.


"Ich bin schon lange kein Kind mehr, Darth Necrosius . Vielleicht sollten sie ihre Augen überprüfen lassen. Oder davon abkommen sich dadurch jünger fühlen zu wollen, indem sie mich jünger machen als ich es bin. Sie sind nun mal ein alter Mann. Finden sie sich damit ab. Wie alt sind sie? 70?"

Welch Frechheit sie ein Kind zu nennen! Natürlich hatte er es in einem anderen Kontext gemeint, doch er spielte damit ihren Rang herunter und zeigte damit auch keinerlei Respekt! Solche Leute machten sie rasend. Solche Floskeln waren unhöflich gegenüber einer Sith-Kriegerin. Sie waren ihr nicht würdig.
Schließlich betraten sie die Archive und Kira kam nicht drumherum darüber zu staunen. Niemals hätte sie aber je die Geduld irgendetwas davon zu lesen. Sie dachte dabei vielmehr an den Wert der ganzen Dinge.

Die Twi'lek holte derweil Schriftrollen, die der andere Sith angeordert hatte. Kira sah das Pergamentpapier argwöhnisch an. Fast schon angwidert. Welch Keime daran wohl klebten?

"
Wozu diese widerlich riechenden Bakterienlappen? Ich habe doch noch gar keine Frage gestellt. Ihr gebt euch mit solch altem Kram ab? Ist doch sicherlich alles längst überholt und wer weiß...was man sich da für Milben einfängt. Moderne Technik ist wohl nicht euer Ding, alter Mann?"

Stichelte Kira und konnte sich kaum vorstellen wie dieser Mann ihr helfen konnte, aber vielleicht hatte er doch etwas gehört oder gesehen. Er schien ja doch mehr mitzubekommen als man glauben wollte.

"
Verzeiht....kommen wir zu meinen Fragen: Vor einigen Jahren hat mich jemand versucht zu elemenieren. Mein Raumschiff wurde sabotiert und es stürzte ab und ich landete auf einem lebensfeindlichen Planeten und brauchte Jahre um wieder von ihm runter zu kommen. Wisst ihr wer das zu verantworten hat?"

Diese Frage brannte ihr am meisten unter den Nägeln, da sie Rache wollte.

"Wenn sie anscheinend so viel über mich wissen, dann wissen sich doch sicher auch ob es Aufzeichnungen gibt bezüglich meiner Niederkunft in den unteren Ebenen von Bastion? Nur ein Sith konnte damals mein Kind geraubt haben und ebenso vermute ich selbiges auf meinem Exilplaneten Noe’ha’on? Gibt es Aufzeichnungen zum Verbleib von Adria Guldur und meinem Sohn Aaron Guldur?"

Das Thema war heikel. Dunkle Emotionen kochten nur allein bei dem Gedanken an die Geburt auf Bastion hoch, wie ein Cyborg ihre Kinder entwendete und Jolina Norrs damals nur eines ihrer Kinder zurückbringen konnte: Adria. Und dieses Kind hatte sie nur kurze Zeit später auch verloren und dies obwohl sie es aus dem kritisch, nervigen Alter herausgeholt hatte mit Hilfe von Sith-Alchemie. Ein peinliches Desaster, doch Kira hatte schon am Anfang ihrer Schwangerschaft gewusst, dass sie sich wenig als Mutter eignete. Trotzdem nagte es an der Frau und sie wollte Antworten. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass der Orden hier mehr über so einiges über sie wusste, als sie selbst über sich. Durch die Verbannung damals dank Ranik Dran und Allegious war so einiges schief gelaufen. Ihr ganzer Werdegang, ihre Karriere an Allegious Seite war in wenigen Minuten zerstört worden und dieser miese rote Faden zog sich noch immer hinter ihr her und bot ihr ein Desaster nach dem Anderen.
Was würde dieser alte Mann darüber wissen? Konnte sie ihm überhaupt trauen und glauben? Und konnte sie mit seinen Antworten die er ihr gab überhaupt umgehen?

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[Bastion - Bastion Center - The Royal Snair] Tom, Odile

Ein verlockender Duft nach frischen Brötchen und Caf stieg in Odiles Nase, noch bevor sie sich ganz aus den angenehmen Träumen gelöst hatte. Ohne die Augen zu öffnen, tastete ihre Hand auf der anderen Seite des Bettes nach ihrem Liebhaber und etwas enttäuscht stellte sie fest, dass sie schon leer war. Träge sinnierte sie darüber, ob das ein hinreichender Grund wäre, selbst die wohlige Wärme zwischen den Decken zu aufzugeben, als Toms Lippen und Bart sie am Ohr kitzelten, was sie dazu veranlasste ihren Kopf zu drehen und seine Lippen spielerisch mit den ihren zu fangen. Damit ihr Höhlenmensch nicht so schnell wieder entwischte, schlang Odile schnell ihre Arme um seinen Oberkörper und zog ihn in einen innigen Kuss.

"Ich glaube, das ist schon ein wunderschöner Morgen, mein Großer."

Der Caf war kalt, als beide schließlich doch das Bett verließen und Odile bat den Soldaten eine frische Kanne zu ordern, bevor sich die athletische junge Frau in einer fließenden Bewegung erhob und ohne noch einen Blick auf Tom und den reich gedeckten Frühstückstisch, im Bad verschwand. Als sie frisch geduscht und mit noch feuchten Haaren zurückkam, trug sie ein kornblumenblaues Kleid, das etwa eine Handbreit oberhalb der Knie endete und sich weich um ihre Konturen schmiegte. Nach einem üppigen Frühstück war der schlanken Tapanerin nicht, aber sie griff nach einem Croissant und ließ sich von Tom eine Tasse Caf einschenken. Sie hatte es noch nicht ganz zur Hälfte gegessen, als es an der Tür zu ihrer Suite klopfte.


"Tom, sei bitte so gut, und sieh nach, wer so früh am Morgen schon zu mir will."

Gemächlich nahm sie noch einen Schluck Caf, erhob sich jedoch eilig, als sie Sabars unverkennbare Stimme aus dem Eingangsbereich vernahm. Die schrecklichen Nachrichten über den Anschlag auf seinen Familiensitz hatte sie eben erst unter der Dusche gehört und war einigermaßen überrascht, den Sith so bald wiederzusehen. Bis sie mit ruhigen Schritten bei ihren Gästen war, hatte sie sich jedoch wieder gefangen und ein angemessen zurückhaltendes Lächeln aufgesetzt, während Sabar seine Schwester vorstellte.

"Mein aufrichtiges Beileid, Lady Muraenus."
Elegant reichte die tapanische Adelige Valeria die Hand und wandte sich dann wieder ihrem zukünftigen Meister zu. "Es tut mir so leid. Was für ein schrecklicher Verlust, Sabar."

Ob es nun an seiner Rüstung und dem barbarischen schwarzen Pelz lag, den Sabar über seine Schultern geworfen hatte, dass er Odile so viel beeindruckender vorkam, als sie ihn zuletzt gesehen hatte, oder seinem neuen Rang, vermochte sie nicht zu sagen. Aber letztlich war das in diesem Moment auch unerheblich. Die blonde Künstlerin betrachtete den Mann, der ungefähr in ihrem Alter zu sein schien, mit neuem Respekt und neigte leicht den Kopf, als Sabar ihnen seinen jüngst erworbenen Titel kundtat. Im Eternal Dawn hatten sie sich geduzt, aber die Umstände hatten sich geändert und Odile war sich nicht sicher, ob diese Zwanglosigkeit noch angemessen war. Besser, sie fragte nach.

"Wie möchtest du jetzt von mir angesprochen werden? Als Darth Angelus oder Herzog Muraenus?" Sabars Grinsen erwiderte sie mit einem strahlenden Lächeln. "Oder beläßt du alles, wie es ist?"

Die adelige Tapani trat ein wenig zur Seite und bat Sabar und Valeria mit einer beiläufigen, nichtsdestotrotz ungemein anmutigen Geste herein.
"Nehmt doch bitte noch einen Augenblick platz, solange ich noch ein paar Dinge zusammenpacke."


Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suit - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | in der Luft] Tor'ath

Tor'ath flog durch die Stadt während es immer dunkler wurde und irgendwelche lichter angingen und Tor'ath blendeten. Was auch immer das war, es war für Tor'ath nicht gerade bequem. Aus diesem Grund landete er irgendwo vor dem Sithtempel und stellte sich in eine Dunkle Ecke, damit er nicht unbedingt gleich gesehen wird, er allerdings alles beobachten konnte. Als er einen Vogel artiges Mistvieh welches auf ihn zu kam und ihn anscheinend gesehen hatte, da dieses Mistvieh ihn als Missgestaltet Kreatur ansprach. Es war Tor'ath unbekannt das Vögel sprechen können, naja es war ihm auch egal da er ihn als Tor'ath näher kam nochmals beleidigte. Nachdem dieser Vogel ihn auch noch spöttisch fragte ob er mit seinen Flügeln denn fliegen möchte nahm Tor'ath die Peitsche in die Hand und Aktivierte diese und ging nochmal ein paar Schritte auf dieses Mistvieh zu.

“Was fällt dir eigentlich ein mich zu beleidigen, du Mistvieh?”

Er erhoffte sich keine Antwort, da mit Sicherheit noch mehr Bockmist kam als der Vogel eh schon fabriziert hatte. Tor'ath hoffte fast schon inständig das dieser Vogel nicht noch mehr Stuss von sich gab und im Wahrsten Sinne vom Worte den Schnabel hält. Der Vogel ging dann auch noch in eine Haltung ein, welche so aussah als ob er sich von Tor'ath bedroht fühlt und einen Angriff erwartet. Naja, er hatte es ja auch mehr oder weniger geplant den Vogel zu züchtigen. Ein paar hiebe mit der Peitsche würden ihm gut tun und ihm Respekt lehren.

[Bastion | Hof am Sithtempe] Tor'ath, Kjartan-Kleng
 
[Bastion | Hof am Sithtempel] Kjartan-Kleng, Tor‘ath

Beleidigen? Hatte der sich mal im Spiegel gesehen? Kjartan verengte die Augen zu schlitzen und gab noch einmal ein warnendes Zischen von sich. Die Kreatur hatte eine Art Waffe gezogen und hatte offensichtlich vor ihn anzugreifen. Das Gefieder in seinem Nacken sträubte sich und er breitete die Flügel aus und gab einen gellenden Schrei von sich. Überrascht weiteten sich die Augen des Avogwi Überrascht. Sein gegenüber wurde von einer Schockwelle getroffen und nach hinten geschleudert. Die Unsichtbare kraft schien aus Kjartan gekommen zu sein und vollkommen perplex starrte der Avogwi das Geflügelte Wesen an, was sich sehr schnell wieder auf die Beine hievte und noch schlechter gelaunt aussah als vorhin.

„Was war denn dass?“

Die Worte waren mehr ein Hauchen denn ein Sprechen. Was genau war da gerade passiert? Es war als hätte er mit dem drohenden Schrei eine Schockwelle heraufbeschworen und den Bewaffneten mit dieser umgeworfen. War das die Stärke die der Sith in ihm gesehen hatte? Die Macht die er erwähnt hatte?

[Bastion | Hof am Sithtempel] Kjartan-Kleng, Tor‘ath
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Während seiner vielen, vielen Jahre im Orden der Sith hatte Darth Necrosius schon oft feststellen müssen, dass Arroganz, Kurzsichtigkeit und ein eklatanter Mangel an Manieren für viele seiner Brüder und Schwestern scheinbar zum guten Ton gehörten. Ein überaus bedauerliches Phänomen, fand der ältere Mensch. Er störte sich nicht an Rivalität und Intrigen, an Wettkämpfen und Machtgerangel, aber es gab bessere – und produktivere – Wege, den eigenen Anspruch auf Respekt und Ansehen durchzusetzen als ständige Unhöflichkeit und eine eitel in die Höhe gereckte Nase. In dieser Hinsicht war Kira Guldur geradezu exemplarisch, die dunkelhaarige Frau ließ sich keine Gelegenheit nehmen, ihn zu verspotten, zu beleidigen und sich herablassend über sein Wirken zu äußern. Ihrer Ansicht nach vergeudete er seine Zeit mit veralteten Methoden und widmete sich viel zu wenig der Praxis, ganz ihm Gegensatz zu der jüngeren Sith natürlich. Angesichts dieser Unverfrorenheit schien Darth Necrosius gänzlich ruhig und unbeeindruckt zu bleiben, weder seine Aura noch sein Gesichtsausdruck oder seine Stimme veränderten sich, als er bedächtig nickte und Kira Guldur ohne ein Zeichen von Furcht oder Sorge ansah. Ein erfahrener Vollstrecker wie er, an der Schwelle zum Dunklen Lord und seit Jahrzehnten ein Meister der Macht, musste sich von einem Kind wie ihr nicht aus der Reserve locken lassen, aber ihre Ansichten verlangten nach Korrektur.


„Aus Eurer eingeschränkten Perspektive mag das so wirken. Ich frage mich, ob Euer Mangel an Wertschätzung für das alte – und neue – Wissen der Sith ein Faktor für Euer ruhmloses Exil war. Ihr wurdet doch verbannt, nicht wahr? Erzählt mir doch bitte bei Gelegenheit davon, ein alter Mann wie ich vergisst manchmal Details.“


Die ruhige, glatte und beinah großväterliche Stimme des Alchemisten nahm diesen Worten auf den ersten Blick die Schärfe, aber gerade indem er so so nüchtern und fast schon gütig sprach, wie mit einem trotzigen Kind, das eine heiße Herdplatte angefasst hatte und nun schrie, erinnerte er seine Gesprächspartnerin unmissverständlich daran, wo ihr Platz war. Und als schien Kira bestrebt, seinen Punkt noch zu unterstreichen, protestierte sie, dass sie kein Kind sei und meldete Zweifel an seiner Sehfähigkeit an, was nun tatsächlich ein Lächeln über das faltige Gesicht von Darth Necrosius huschen ließ.


„Ich brauche keine Augen, um zu sehen. Die alten Lords unseres Orden beherrschten Techniken, mit denen sie tief in die Seele anderer blicken konnten. Würdet Ihr gerne wissen, wie das geht? Es würde vieler Eurer Fragen überflüssig machen. Aber...nein. Nein, die alten Lords schätzten die Geduld. Es wäre nichts für Euch, Lady Guldur. Für die meisten Sith nicht.“


Mit einem höflichen Nicken ignorierte der Alchemist die Frage nach seinem Alter beflissen. Das waren Dinge, die Kira Guldur nicht zu interessieren hatten, und ihre Art ließ ihn nicht unbedingt erwähnen, seine Geheimnisse mit ihr zu teilen. Dieses Gefühl steigerte sich noch angesichts des Ekels, mit dem die junge Frau seine innig geschätzten Schriftrollen betrachtete, und jetzt wurden seine Augen tatsächlich kurz von einem gelben Funkeln erhellt, ein kurzes, warnendes Aufblitzen der Seite seiner Persönlichkeit, die mit Vergnügen eine Vivisektion an der Kriegerin durchführen würde. Er verzichtete darauf, die Stichelei mit irgendeiner längeren Antwort zu würdigen, er stützte sich bloß auf den Tisch und strich beinah liebevoll über das Pergament.


„Ihr fürchtet Euch vor Keimen, Krankheit und Tod? Vor solch kleinen Dingen? Dann habt Ihr mehr zu lernen, als ich anfangs dachte. Weitaus mehr.“


Dabei beließ es Darth Necrosius zunächst und lauschte aufmerksam und ruhig den Fragen, die Kira Guldur ihm stellte. Sie hatte viele Fragen, sehr viele Fragen. Der ältere Sith war enttäuscht – auch wenn er sich nichts anmerken ließ – denn all diese Fragen drehten sich um sie selbst, um ihre Fehlern und ihr Scheitern, Exil und Feinde. So triviale Dinge, so banal und klein und unwichtig für das große Ganze. Aber es waren Dinge, die es sich zu wissen lohnte und genau für solche Dinge unterhielt der Alchemist sein Netzwerk von Informanten und Zuträgern. Sith aller möglichen Ränge und Positionen wurden von ihm bezahlt, mit Material versorgt, schuldeten ihm Gefallen oder waren ihm auf andere Weise verpflichtet. Einfache Jünger in Lumpen, die in der Schlange bei der Essensausgabe in der Kantine Informationen aufschnappten, zählten ebenso dazu wie mächtige Krieger und weise Forscher. Lerta kümmerte sich darum, dass all diese Fäden zusammenliefen, und so war Darth Necrosius gut im Bilde. Sehr gut sogar. Der Alchemist schwieg eine Weile, dachte nach und strich sich über sein Kinn, dann drehte er sich zu Kira um und nickte langsam.


„Ich weiß von diesen Ereignissen. Ich habe davon gehört, und mehr als das. Der Cyborg, der Eure Kinder stahl? Ein Kontakt bei den Technomanten kennt sich mit solchen Dingen aus. Die Sabotage an Eurem Schiff? Jünger, die in den Hangars dienen, flüstern mir zu, was sie sehen und was in die Aufzeichnungen steht. Ich weiß von Ranik Dran. Von Jolina Norrs. Von Janus Sturn. Und von unserem Imperator. Von Euren Kindern...und noch mehr. Sehr viel mehr. Ich kann Euch die Antworten geben, nach denen Ihr verlangt. Doch zuvor...“


Ohne irgendeine Vorwarnung oder ein Anzeichen entfesselte Darth Necrosius die Dunkle Seite der Macht und mit einem Mal drückte ein gewaltiges Gewicht auf Kiras Schultern, ein Gefühl, als würden massive Steine darauf liegen und sie zu Boden pressen. Der ältere Alchemist richtete sich auf, fort war der leicht gebückte, zerstreute Greis. Seine Aura kündete von Macht und Stärke, aus Weisheit und Geduld gewonnen und so viel eindrucksvoller als alles, was Kira aufbieten konnte.


„...werdet Ihr knien und mich darum bitten, Kira Guldur. Tut dies und ich werde Euch die Antworten geben...wenn Ihr die Prüfung besteht, die Euch auferlegt ist. Ihr seid stark, aber noch roh und unreif. Ich werde Euch in die Kammern von Korriban schicken und dort werden wir sehen, ob Ihr das Potential habt, mehr zu sein. Ob Ihr es verdient, eine Vollstreckerin des Ordens zu werden.“


Sie würde ihre Antworten bekommen, auf die eine oder die andere Weise. Aber nicht umsonst. Nicht so, und nicht ohne zu zeigen, dass sie würdig war.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Der Mann machte sie langsam rasend. Wie konnte so ein alter Knilch sie so beleidigen? Was bildete er sich ein?! Ihre Hände wurden zu ihren Seiten zu bebenden Fäusten. Noch hielt sie jene unten, doch selbst ihre Lippen und Augenlider begannen zu zucken.

"Ich wurde nie verbannt! Das war ein dummes Gerücht! Weiter nichts!"

Spuckte sie ihm giftig entgegen und regte sich innerlich weiter über diesen arroganten Mann auf.
Die Technik, die er wenig später beschrieb, war höchst interessant und gleichzeitig beängstigend. Wenn er wirklich diese Technik beherrschte, dann war sie für ihn ja ein offenes Buch auf dem Präsentierteller.

"Sie bluffen doch nur, um mich dumm dastehen zu lassen, sie Einfallspinsel!"

Schimpfte die Sith-Kriegerin und ärgerte sich über seine Sprüche. Noch mehr ärgerte es sie, dass er tatsächlich sehr viel wusste. Auch leider über den Imperator Allegious, welcher einst ihr persönlicher Meister gewesen war. Es war einerseits genau was sie wollte, um Antworten zu bekommen, doch auf der anderen Seite fühlte sie sich auch nicht gut dabei, dass er anscheinend soo viel über sie wusste. Sie schwankte zwischen Neugierde und Scham. Als er ihre Kinder erwähnte, wollte sie sofort Antworten von ihm und wollte gerade ansetzen ihn mit einer Schimpftirade einzuhüllen, doch wie aus dem Nichts drückte sie etwas nieder. Ihre Knie knallten mit voller Wucht auf dem kalten, harten Steinboden auf und ein heftiger Schmerz durchfuhr ihren Körper. Wütend und mit rot gefärbten Augen sah sie den Verursacher des Ganzen an und schnaufte dabei vor Wut. Das war demütigend! Er würde dafür bezahlen! Mit der Macht versuchte sie sich aus seinem eisernen Machtgriff zu befreien, doch es gelang ihr nicht. Umso mehr tobte die Sith, denn sie wollte sich nicht so erniedrigen lassen. Sie kniete vor niemandem! Jeder sollte nur vor ihr knien! Die dunkle Seite nährte sich an ihrer Wut und verlieh ihr Stärke. Mit einem heftigen Machtstoß versuchte sie den Mann nach hinten zu schleudern und sich damit zu befreien.

"Ich knie vor niemanden! Ich bin bereit für die Prüfung, sofern ich dann Antworten erhalte, aber ich werde weder knien noch bitten! Das ist Jüngern und nicht machtsensiblen Wesen vergönnt!

Fauchte Kira den Mann an, auch wenn dieser plötzlich eine enorme Aura angenommen hatte, doch dies hatte Kira bisher noch nie großartig beeindruckt.

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr

In der Tat war der Muun ziemlich verunsichert, was Shiqjat natürlich ausnutzte. Er wollte den anderen Jünger locken und natürlich dazu bekommen, ihnen zu helfen. In wessen Diensten das Reinblut selbst stand, war Yneha nicht bekannt, doch irgend ein Sith-Lord musste ihn geschickt haben. Während sie den vermutlich unsicher wirkenden Muun betrachtete, teilte Shigjat ihm mit, was ihn erwarten, wenn er sich der Schüler-Gruppe anschließen würde. Was in Shiqjat vorging, konnte das Mädchen natürlich nicht wissen. Auch wenn er bedrohlich wirkte, so hatte sie selbst keine Angst vor ihm. Zu seinen Worten sagte sie erstmal nichts weiter und würde eine Antwort von Savan abwarten.

[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

So viel Zorn. So viel Wut. So viel Lärm und Getöse, so viel Eitelkeit und Arroganz. Wahrlich, Kira Guldur war in den Augen von Darth Necrosius ein Paradebeispiel für diejenigen Sith, die nicht die Dunkle Seite beherrschten, sondern von ihr beherrscht wurden. Es war bedauerlich, dass all jene, die nach großer Macht strebten, dabei oft den Pfad der Weisheit und Selbstkontrolle verließen. Bedauerlich, ja, aber auch eine Chance für Lebewesen wie ihn, die es besser wussten und verstanden, dass man Dinge nicht zerbrechen musste, um ihre Beschaffenheit zu verstehen. Aber schlussendlich spielte es nur eine geringe Rolle, was andere dachten oder fühlten, solange sie ihn in Ruhe seiner Forschung nachgehen ließen, waren andere Lebewesen für den Alchemisten nur von geringem Interesse. Ignoranz konnte er sich nicht leisten, weshalb er sein Netzwerk unterhielt, um stets im Bilde zu sein, doch solange man seine Kreise nicht störte, hatte er kein Interesse an Feindschaften oder Rivalitäten. Ganz anders als seine Gegenüber, die sich im Lauf ihres Daseins viele Feinde gemacht hatte, Feinde, die ihren Sturz betrieben hatten und damit erfolgreich gewesen waren. Zumindest in Teilen und angesichts des Zorns, der in der dunkelhaarigen Menschenfrau aufkochte, ging ihr diese Demütigung immer noch nah. Fasziniert legte Darth Necrosius den Kopf schief und lauschte ihrem vehementen Dementi, bevor er sich über das Kinn strich.


„Wenn Ihr das sagt. Doch ich muss gestehen, ich liebe Gerüchte. Fakten sind so irreführend, aber Gerüchte...aus ihnen lässt sich etwas machen.“


Ein Satz, der mehr für ihn selbst bestimmt war als für die tobende Kriegerin, die für diese Weisheit im Augenblick nicht allzu empfänglich wirkte. Kiras Zorn wuchs nur noch weiter, als er ihr enthüllte, welche unnatürlichen Fähigkeiten einem die Dunkle Seite – genügend Geduld und Einsicht vorausgesetzt – doch verleihen konnte. Energisch tat die jüngere Sith das als Bluff und Beleidigung ab, worauf Darth Necrosius lediglich mit einem beinah gütig wirkenden Lächeln reagierte. Ja, ein Kind. Blind für komplexere Zusammenhänge und zornig, wenn man ihm das sagte. Lieber zerschlug es den Spiegel, als der Wahrheit ins Auge zu sehen. Es wurde Zeit, sie zu prüfen, zu sehen, ob sie der Kammern von Korriban wirklich würdig war. Darth Necrosius entfesselte die Macht, drückte die Kriegerin damit zu Boden und wartete ruhig und geduldig auf ihre Reaktion. Würde sie um Verzeihung und Gnade winseln, wie es Jünger so oft taten? Ihm Gefallen anbieten und ihm schmeicheln? Versuchen, ihn anzugreifen? Dies war ein Experiment mit ungewissem Ausgang, doch wer nicht wagte, konnte auch nicht gewinnen. Es war diese Denkweise gewesen, wegen der man Darth Necrosius – der einst einen anderen Namen getragen hatte, an den er sich nicht mehr erinnern konnte – von der Medizinischen Fakultät der Königlichen Universität Alderaans ausgeschlossen hatte. So kurzsichtig. So blind.

Wie also würde Kira Guldur reagieren? Sie würde nicht bitten und betteln, nein, das wahr unwahrscheinlich. Das passte nicht. Ihr Stolz und ihr Zorn ließen das nicht zu, und tatsächlich, die Macht ballte sich um sie zusammen, wurde zusammengefügt und dann wie eine Faust in seine Richtung gestoßen, begleitet von wütend gefauchten Worten. Der ältere Mensch hatte mit so einer Reaktion gerechnet, hatte sich vorbereitet, und dennoch war der Schlag heftig und ließ ihn ein wenig wanken. Der Druck auf Kiras Schultern verringerte sich, nur ein wenig und nur kurz, dann hatte der Vollstrecker wieder die volle Kontrolle und verstärkte den Druck, während er langsam auf Kira zuging.


„Ihr seid unbeherrscht, Lady Guldur. Eitel. Respektlos. Aber auch stark, entschlossen und hartnäckig. Betteln werdet Ihr nicht. Winseln werdet Ihr nicht. Das wäre einer Kriegerin der Sith in der Tat unwürdig...und einer Vollstreckerin erst recht. Ich werde Euch zu den Kammern von Korriban führen, und dort werden wir sehen, wer Ihr wirklich seid. Besteht, und meine Geheimnisse sind die Euren. Versagt, und Eure Existenz wird in einem meiner Labore enden, auf dass Ihr dem Orden zumindest so zu dienen vermögt.“


Der Alchemist hielt den erdrückenden Griff noch einige Momente aufrecht, dann nickte er langsam und lockerte ihn, nur soweit, dass Kira Stück für Stück aufstehen konnte. Ohne ein Zeichen von Furcht oder Sorge drehte sich Darth Necrosius schließlich um und ging voran, während Lerta die Nachhut bildete. Zielstrebig, aber ohne Hast ging der Vollstrecker durch die dunklen Gänge, bis er und seine Begleiter schließlich die massiven schwarzen Tore der Kammern von Korriban erreichten. Generationen von Sith waren hier geprüft worden. Viele waren gescheitert, gezeichnet von ihrer Schande waren sie entweder in den Kammern gestorben, hatten ihr Leben selbst beendet oder waren getötet worden, um die Scham zu tilgen. Das Gemäuer hier war getränkt von ihren Schreien und Qualen, aber auch vom Triumph derer, die standhaft geblieben waren. Ohne ein weiteres Wort nickte Darth Necrosius schließlich Kira zu und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Dies war ihre Stunde – die ihres Todes oder ihres Aufstiegs, und sie musste sich ihr allein stellen.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor den Kammern von Korriban] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Sartinaynian-System - Im Orbit von Bastion - Imperialer Frachter "Ramp" - Cockpit - Darth Hybris und die NPCs König, Chel und der Frachteraptain]

Mit einem Knall, den Hybris so nur vom Austritt aus den Hyperraum kannte, verließen sie eben diesen und schwenkten beinahe sofort auf eine festgelegte Flugbahn ein. Das Frachtschiff mit der imperialen Kennung und einem annähernd tadellosen Ruf reihte sich in die Warteschlange jener Schiffe ein, die nicht nur einfach auf Bastion, sondern in Center landen wollten. Nicht alle würden durchsucht oder gründlich gescannt werden, doch wer dem Imperator auch nur symbolisch nahe kommen wollte, der musste durch diese Prozedur, wollte er nicht auffallen. Natürlich gab es andere Möglichkeiten und die Bürokratie war durchaus willens Ausreißer gewähren zu lassen. Man musste dann halt nur gute Gründe haben und Hybris hatte sich ja eben dieses Schiff, nun, ausgeliehen, damit er eben nicht auffiel. Für ihn war das Imperium nach wie vor der Feind. Nicht weniger als das gesamte Reich jagte ihn, davon war er überzeugt. Dennoch wollte er der Thronwelt einen letzten Besuch abstatten. Sein Alchemisten-Nest im Sith Orden besuchen konnte er aber freilich nicht. Zu gefährlich. Dafür aber andere Bereiche, die nahe genug waren, um einen Sith Lord Mittel in die Hände zu spielen, die es so sonst nur auf dem Schwarzmarkt gab und für eben diesen besaß Hybris nicht mal im Ansatz genug Credits oder Tauschware. Er dachte nicht gerne daran, aber Fakt war: Darth Hybris, Sith Lord und ehemaliges Mitglied des Imperiums, war so was von abgebrannt. Er konnte ja nicht einmal einen Bettlerjungen bestechen. Freundlicherweise half ihnen der Pilot des Frachters und ebenso freundlicherweise schmuggelte er Hybris nach Center. Dreist, wie nur ein geradezu legendärer Schmuggler sein konnte, vermochte der Sith Lord sogar im Cockpit zu sitzen und würde trotzdem auf keinem Sensorschirm des Imperiums auftauchen. Für ihn ungünstig war natürlich der Umstand, dass der rostige König und Chel hinter ihm standen. Und wenn die beiden Mutanten eines konnten, dann durch ihre alleinige Anwesenheit jeden in ihrer Nähe einzuschüchtern. Was sie auch sollten.

Etwa eine Stunde später landete der Frachter und der König verschwand mit dem winselnden Piloten/Captain in den hinteren Bereich. Ironischerweise dachte er offensichtlich, dass er nun sterben würde. Dabei half ihm der Givin sogar. Das Sterben kam später. Hybris, nur noch mit einem schlichten Robe bekleidet - die sogar für Sith Jünger Verhältnisse billig war -, verließ das Schiff alleine. Er trug nur sein modifiziertes Lichtschwert und sonst nichts. In der Macht tauchte er nur so weit auf, dass man ihn überhaupt als Lebewesen erfassen konnte, doch seine Machtsensivität würde selbst bei einem direkten Kontakt mit dem Imperator nicht zu erspüren sein. Kehrseite der Medaille war, dass seine eigenen Machtsinne deshalb arg geschwächt waren und er nur schleppend auf eine Bedrohung reagieren konnte. Aber darum ging es ja. Nicht aufzufallen und eben keinen Kampf zu suchen, den er auf lange Sicht ohnehin nicht gewinnen konnte. Die Macht eines einzelnen Siths, selbst des Imperators, war nichts gegen die geballte Macht eines Zirkels, der dich tot sehen wollte und Hybris fielen nicht wenige ein, die ihn gerne kopflos sehen würden. Zum Sith Orden selbst gelangte er mit einem Taxi und er bezahlte den Fahrer mit Credits, die ihm der Frachterpilot „geschenkt“ hatte.

Den Haupteingang des Sith Orden konnte Hybris nicht nehmen, wie ihm schon zuvor eingefallen war. Dort war man inzwischen halbwegs wachsam. Glücklicherweise gab es spezielle Eingänge für die Zirkel. Die konnte er zwar auch nicht nehmen, doch zur Pyramide der Alchemisten gehörte auch noch ein gesonderter Zugang, den niemand zu bewachen brauchte, da nur Selbstmörder ihn nahmen. Was in den abzweigungslosen Gängen dahinter auf Eindringlinge wartete, die nicht wussten, welche geheimen Schalter zu betätigen waren, um in die sicheren Gänge zu gelangen, war schwer in Worte zu fassen. Aber es tötete und fraß seine Opfer. Und diese Opfer waren gerne auch mal bewaffnete Machtsensitive. Hybris als – potentiell ehemaliger - Zirkelgroßmeister kannte diesen geheimen Weg natürlich, auch wenn er ihn nie hatte gehen müssen. Zehn Minuten und erschreckend wenig Gefahrenpotenzial später war Hybris im Orden. Wäre er noch für den Zirkel verantwortlich, er würde diesen Pfad mit mehr Sith Spawnen ausstatten.

Noch mal fünf Minuten und ein paar Beinahezusammenstöße mit Alchemisten mehr und er war auch aus dem Bereich der Pyramide raus und in dem der Domäne der Lernenden. Ab diesen Zeitpunkt wurde es ein bisschen leichter, aber nicht viel mehr, denn er hatte auch diesen bestimmten Punkt in diesem Level, den er nun aufsuchen wollte, nie zuvor gesehen und weil er sich ausschließlich auf Erinnerungen stützte, konnte es eine ganze Weile dauern, bis er die geheime Kammer gefunden hatte. Die befand sich zwischen der Bibliothek und den südlichen Trainingsräumen. Das wusste er noch, doch viel mehr eigentlich nicht, denn er hatte es nur auf einer Karte gesehen und dem Bereich keine echte Aufmerksamkeit geschenkt. Nur der Umstand, dass er sich damals gefragt hatte, wozu dieser Bereich gut sei, ließ diese Erinnerung überhaupt noch vorhanden sein. Ein ungelöstes Rätsel schien seine grauen Windungen aktiv zu halten. Woran er hingegen gerade gar nicht denken wollte war der Umstand, wie lächerlich dieser Grund war, um nach Center zu kommen. Er wusste nicht einmal was sich dort befand. Aber es würde wertvoll sein, versuchte er sich einzureden und dabei zu ignorieren, dass er dem verräterischen Imperium vielleicht einfach nur beweisen wollte, wie leicht es dem Herren Hybris fiel ihnen ungesehen etwas vor der Nase wegzuschnappen. Dafür war er doch eh schon zu alt, richtig? Richtig.

Eine unbestimmte Zeit nach seinem Betreten des Ordens fand er sich in einem der zahllosen Gänge wieder, die wahrscheinlich in die gewünschte Richtung führten. Hin und wieder kam ihn jemand entgegen oder überholte ihn, doch nie beachtete man ihn. Er ging gebeugt und strahlte die Aura eines krüppeligen Dieners aus, bei dem es sich nicht mal lohnte ihn in eine dunkle Ecke zu zerren und umzubringen. Inzwischen war Hybris aber keinesfalls mehr so angreifbar wie noch bei der Landung. Der Imperator würde ihn eh nicht suchen und ihm schon gar nicht über den Weg laufen. Also hatte er sich der Macht so weit geöffnet, dass er sofort auf sie zugreifen und die Sith um sich herum erspüren konnte. Anders herum war er nach wie vor ein normaler Mensch für die anderen und das würde auch so bleiben. Die Robenträger kamen und gingen und Hybris fing schon an geistig abzudriften, da stand er plötzlich vor drei Gestalten. Die Macht hatte ihn offenbar gelenkt und in diesem Falle sofort gestoppt, denn normalerweise hätte er einfach zur Seite gehen und den kriecherischen Diener spielen müssen. Als er dann aufblickte und dabei gleichzeitig seine Sinne ausstreckte, da erkannte er, wieso ihn sein Unterbewusstsein aufgehalten hatte. Ein Reinblütiger, ein Muun und eine Menschenfrau, nein, eher Menschenkind. Die ersten beiden waren unscheinbar. Nützlich im Prinzip, doch Hybris war nicht hier, um zu rekrutieren und so blendete er sie ziemlich schnell aus. Das Mädchen war interessanter. Nicht wegen ihrer kaum vorhandenen Macht oder ihres jungen Alters. Nicht einmal wegen ihres biologischen Codes, wegen dem Hybris früher gerne Schüler ausgewählt hatte, die er dann im Zweifel auch für Genexperimente benutzen konnte, wurden sie den Ansprüchen nicht gerecht. Nein, sie war wegen des „Geruches“ interessant. Wobei das Wort vielleicht ein wenig zu animalisch war. Aber es passte, denn es stand für die Marke, die man ihr verpasst hatte. Meister und Schüler markierten sich nach einiger Zeit automatisch. So konnten sie einander leichter aufspüren und wer sich auskannte, der konnte die Schüler eines bestimmten Siths anhand dieser „Marke“ identifizieren. Deshalb fiel es Hybris leicht die anderen Schüler seines eigenen Meisters zu erspüren. Wie in einem Rudel oder dergleichen. Das Mädchen war aber kein solches Anhängsel. Es war aber etwas ähnliches. Vielleicht der Schüler eines Schülers? Sie wirkte dafür aber eigentlich zu jung.


„Du...“ krächzte Hybris etwas stärker als beabsichtigt, spielte damit aber seine Rolle als alter gebrochener Mann doch ganz gut, denn sein Gesicht konnte man dank Robe und allgemeiner schlechter Lichtverhältnisse auch nicht sehen. Er hob seinen Zeigefinger mit dem spitzen Fingernagel und zeigte damit auf sie.
„... kommst mir bekannt vor. Wer ist dein Meister?“
Im Grunde wusste Hybris nicht einmal, was er mit dieser oder jenen Information anfangen sollte. Weder wollte er ein Bündnis mit irgendwem aus der Vergangenheit seiner eigenen Ausbildung eingehen noch diesem Quasi-Bekannten den Schüler stehlen. Aber sie besaß schließlich eben doch einen ausreichend speziellen genetischen Code und war weiblich, weshalb sie auf Tawarwaith eingesetzt werden konnte. Seine alte und inzwischen erneuerte Geheimbasis brauchte schließlich Nachschub...

[Sartinaynian-System - Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernden - Gang - Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr und Darth Hybris]
 
[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr

Noch immer schien der Muun (Savan) irritiert zu sein, was ein Reinblut (Shigjat) und ein menschliches Kind (Yneha) von ihm wollten.

Gerade noch, als das Mädchen zwischen den anderen beiden Jüngern hin und her sah, näherte sich ihnen eine unbekannte Gestalt (Hybris). Diese sah Yneha zuerst nicht, da sie mit dem Rücken zu ihr stand. Als sie anfing, die Jugendliche mit einem "du" anzusprechen und dann plötzlich neben ihr stand, war sie verwundert, warum jemand, von dem man ausgehen konnte, dass er eine Art Diener war, nach ihrem Meister fragte. Wie kam es, dass die Gestalt sich sicher sein konnte, ob Yneha bereits auch einen Meister hatte? Natürlich konnte sie nicht wissen, wie und an was Hybris sie als Zion's Schülerin identifizierte.

"Was?", waren ihre ersten Worte an den Unbekannten.

"Ich glaube nicht, was wir uns kennen...doch um Eure Frage zu beantworten: Mein Meister ist Darth Zion. Ich bin derzeit hier, um in seinem Auftrag Daten zu sammeln. Welche Art von Daten mag dabei wohl keine Rolle spielen. Doch...wer seid Ihr? Warum fragt Ihr, wessen Schülerin ich bin?"

Für den ersten Moment sah sie in Hybris wirklich einen Diener, der - wegen was auch immer - los geschickt wurde...und seinen Meister zufrieden stellen sollte. Gegen die riesige Gestalt wirkte Yneha wie ein kleines Kind. Durch die Robe war ihr Gesicht jedoch nicht erkennbar. Neugierig wurde sie nun schon und stellte einige Vermutungen an, dass Hybris vielleicht ein Diener des Imperators sein könnte. Doch was sollte dieser von einer gewöhnlichen Schülerin wollen?

"...seid Ihr ein Diener des Imperators?", hängte sie nun noch laut an ihr Gedachtes an verschränkte vor dem ihr unbekannten Lord die Arme.

[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr, Darth Hybris
 
[Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr

Die gelben Augen des Sith suchten den Blick des anderen Jüngers der offenbar sehr eingeschüchtert war. Der Muun wirkte alles andere als gefasst und antwortete dem Reinblut nicht auf seine Fragen. Recht schnell verlor Shiqjat das Interesse an dem anderen Jünger. Dieser wäre wohl sowieso mehr eine Last als eine Hilfe. Eigentlich müsste er diesem jämmerlichen Wesen die Kehle durchtrennen und ihn hier verbluten lassen. Am besten auch die dieser widerlichen menschlichen Kreatur an seiner Seite. Das Mädchen war jedoch in gewisser Weise mehr zu gebrauchen als der Muun und konnte noch nicht sterben. Sie würde noch Kanonenfutter spielen müssen.

„Wenn du unfähig bist mir zu antworten dann bist du uns wohl nur ein Klotz am Bein. Zieh besser deiner Wege bevor ich es mir anders überlege.“

Gerade wollte Shiqjat sich abwenden und einfach losgehen als ein verlottertes Wesen sie ansprach. Der Mann gebar sich wie ein Diener und erweckte auch sonst nicht den Anschein von Macht oder dergleichen. Er sprach dann doch tatsächlich die Menschenfrau oder viel mehr das Menschenkind an und Shiqjat zog überrascht die Augenbraue hoch. Was konnte der Mann wohl von dem Mädchen wollen? Sie war schwach und absolut zu nichts zu gebrauchen. Außerdem war sie Teil seines Auftrags. Er funkelte daher den Mann nur bösartig an und wartete was dieser wohl zu sagen hatte. Der Muun war bereits vergessen und seine Aufmerksamkeit galt Yneha und dem Mann. Die Hände hatte er dabei an die Griffe der Messer gelegt. Sicher war sicher.

[Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr
 
[Bastion | Hof am Sithtempe] Tor'ath, Kjartan-Kleng

Als Tor'ath sich dem Riesenvogel mit der Peitsche in der Hand näherte breitete dieser seine Flügel aus und gab einen schrei von sich. Nur Sekunden danach befand sich Tor'ath auf den Boden, dieser stand recht schnell wieder auf und deaktivierte seine Peitsche um diese direkt als eine Nahkampfwaffe zu verwenden. Nachdem Tor’ath dies tat, vernahm er ein leises zischen von diesem Mistvieh.

“Was auch immer das gerade war, dafür wirst du büßen.”

Während er das sagte Schluss er mit der zu einem massiven Schlagstock gewordenen Peitsche gegen die Wand neben ihn, welche auch etwas bröckelte. Er tat einige Schritte auf das Geflügel zu bevor er innehielt und die Peitsche erneut aktivierte.

„Ich werde dich zu einer Mahlzeit verarbeiten, auch wenn an dir nichts dran ist. Mistvieh.“

Schmiss Tor'ath dem Vogel an den Kopf bevor er einen erneuten Schritt auf das Geflügel tat, und hämisch grinste. Dennoch hatte er immer noch einen ziemlich wütenden und bedrohlichen Gesichtsausdruck.

[Bastion | Hof am Sithtempe] Tor'ath, Kjartan-Kleng
 
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