Valeria Muraenus
kleine Schwester
Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus , Valeria
Letzlich war es Sabar mit seiner Aufforderung, sich um die wirtschaftliche Zukunft ihrer Dynastie zu kümmern, der Valeria aus dem Schock und ihrer Trauer riß und ihren Gedanken einen neuen Fokus gab. Beides war noch immer da, wie eine düstere Gewitterfront, die sich noch nicht entladen hatte, aber vor der noch letzte Sonnenstrahlen die Landschaft zum Leuchten brachte. Sabars Worte bedeuteten für sie nicht weniger, als dass sie nun die Freiheit hatte, das zu tun, was sie für sinnvoll und notwendig erachtete. Auch wenn ihr Bruder als Familienoberhaupt die wichtigen Entscheidungen traf, sah die junge Frau jetzt ihre Chance, Haus Muraenus eine Form zu geben, die maßgeblich von ihr geprägt wurde. Der neue Herzog war ebenso erpicht darauf, sich vom Alten und Überholten zu trennen, wie sie und das Adelshaus an die Herausforderungen anzupassen, die diese unruhige Zeit mit sich brachte. Es war dabei für Valeria durchaus eine Überraschung, dass er für dieses Vorhaben als erstes die wenig liberale Verwaltung im Blick hatte.
Die Vorstellung, sich mit irgendwelchen Bürokraten herumschlagen zu müssen, war ihr zutiefst zuwieder. Dieser Abschaum, den es nur nach Macht und immer mehr Macht gierte. Graue Gesichter und graue Seelen, ohne Gestaltungswillen und Fantasie. In diesem einen Punkt fiel es ihr leicht zu verstehen, warum ihr Vater Thyrus, in dessen Brust - trotz seiner offenkundigen Fehler - ein aufrechtes dubrillianisches Herz geschlagen hatte, nie auch nur einen Schritt auf diese Speichellecker und langweiligen Karrieristen zugegangen war, die jetzt zu Enteignungen und Verstaatlichungen griffen, um ihre Macht zu festigen. Dass sie nun auf deren Wohlwollen angewiesen zu sein schienen, erfüllte die junge Adelige mit Ekel, wiewohl sie die Notwendigkeit dieses Schrittes durchaus einsah. Sie seufzte leise, schlug aber schließlich die Augen nieder und nickte gehorsam.
"Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber erhoffe dir keine Wunder - es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Verwaltung an etwas Anderem als korrekt ausgefüllten Formularen Interesse hat. Um mit jemandem zu verhandeln, muß man ihm etwas anbieten können. Und unsere Verhandlungsmasse ist recht überschaubar."
Erfolgversprechender erschien es ihr, den überwiegenden Teil ihres Vermögens außerhalb Dubrillions zu investieren. Sabar und sie hatten wirklich nichts zu verschenken und der Gedanke, dass sich das, was sie hatte retten können, ein gieriger Gouverneur unter den Nagel riß, war kaum zu ertragen. Dennoch war sie sich sicher, beides tun zu können. Vielleicht würde die Umsetzung von Sabars Plan einige Zeit dauern, aber langfristig zahlte es sich immer aus, ein stabiles Netzwerk von Leuten zu haben, die einem wohlgesonnen waren. Nachdem nun auch ihr Bruder sein Glas geleert hatte, schenkte sie beide Gläser wieder voll, lehnte sich bequem in den Sessel und schlug die Beine unter. Eine Weile betrachtete sie die rubinroten Reflexe, die die untergehende Sonne in ihrem Wein hervorrief, wenn sie ihn leicht schwenkte und überdachte die Worte ihres Bruders über die Schwestern, die er im Eternal Dawn getroffen hatte... Größen im Spirituosenhandel...
"Reeds? Magst du sie nicht? Oder woher kommt dieser Konkurrenzgedanke?"
Valeria schmunzelte gelassen. Ihr war schleierhaft, warum Sabar den Wein geöffnet hatte, denn sie wußte sehr wohl, dass das nicht sein bevorzugtes Getränk war. Mit einer entspannten Geste deutete sie auf einen der Wohnzimmerschränke.
"War der Wein das Erste, was du gesehen hast? Da stehen sicher auch Sachen drin, die dir eher gefallen dürften."
Die junge Künstlerin hatte da mittlerweile einige Schätzchen stehen, die meisten jedoch noch ungeöffnet. Zu selten waren Gelegenheiten wie diese. Wenn sie nicht lernte, arbeitete sie meist an einem ihrer Bilder. Manchmal war Alkohol dabei hilfreich, um einen kreativen Gedanken auszulösen - bei der Umsetzung war er hingegen eher hinderlich. Aber welch anderer Anlass wäre passender gewesen als dieser? Sabar ihre Ideen zu erläutern, wurde mit jedem weiteren Glas eine größere Herausforderung, also wechselten sie zu leichteren Themen, bis auch das zu anstrengend wurde. Wenn das hier ein Wettstreit wie in ihren früheren Zeiten sein sollte, hatten sie wohl beide verloren. Irgendwann warf sie ihrem Bruder, der schon vor einer ganzen Weile das Sofa okkupiert hatte, eine Decke zu und wankte ins Schlafzimmer. Hoffentlich hatte Sabar das mit dem früh aufbrechen nicht all zu wörtlich gemeint.
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Letzlich war es Sabar mit seiner Aufforderung, sich um die wirtschaftliche Zukunft ihrer Dynastie zu kümmern, der Valeria aus dem Schock und ihrer Trauer riß und ihren Gedanken einen neuen Fokus gab. Beides war noch immer da, wie eine düstere Gewitterfront, die sich noch nicht entladen hatte, aber vor der noch letzte Sonnenstrahlen die Landschaft zum Leuchten brachte. Sabars Worte bedeuteten für sie nicht weniger, als dass sie nun die Freiheit hatte, das zu tun, was sie für sinnvoll und notwendig erachtete. Auch wenn ihr Bruder als Familienoberhaupt die wichtigen Entscheidungen traf, sah die junge Frau jetzt ihre Chance, Haus Muraenus eine Form zu geben, die maßgeblich von ihr geprägt wurde. Der neue Herzog war ebenso erpicht darauf, sich vom Alten und Überholten zu trennen, wie sie und das Adelshaus an die Herausforderungen anzupassen, die diese unruhige Zeit mit sich brachte. Es war dabei für Valeria durchaus eine Überraschung, dass er für dieses Vorhaben als erstes die wenig liberale Verwaltung im Blick hatte.
Die Vorstellung, sich mit irgendwelchen Bürokraten herumschlagen zu müssen, war ihr zutiefst zuwieder. Dieser Abschaum, den es nur nach Macht und immer mehr Macht gierte. Graue Gesichter und graue Seelen, ohne Gestaltungswillen und Fantasie. In diesem einen Punkt fiel es ihr leicht zu verstehen, warum ihr Vater Thyrus, in dessen Brust - trotz seiner offenkundigen Fehler - ein aufrechtes dubrillianisches Herz geschlagen hatte, nie auch nur einen Schritt auf diese Speichellecker und langweiligen Karrieristen zugegangen war, die jetzt zu Enteignungen und Verstaatlichungen griffen, um ihre Macht zu festigen. Dass sie nun auf deren Wohlwollen angewiesen zu sein schienen, erfüllte die junge Adelige mit Ekel, wiewohl sie die Notwendigkeit dieses Schrittes durchaus einsah. Sie seufzte leise, schlug aber schließlich die Augen nieder und nickte gehorsam.
"Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber erhoffe dir keine Wunder - es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Verwaltung an etwas Anderem als korrekt ausgefüllten Formularen Interesse hat. Um mit jemandem zu verhandeln, muß man ihm etwas anbieten können. Und unsere Verhandlungsmasse ist recht überschaubar."
Erfolgversprechender erschien es ihr, den überwiegenden Teil ihres Vermögens außerhalb Dubrillions zu investieren. Sabar und sie hatten wirklich nichts zu verschenken und der Gedanke, dass sich das, was sie hatte retten können, ein gieriger Gouverneur unter den Nagel riß, war kaum zu ertragen. Dennoch war sie sich sicher, beides tun zu können. Vielleicht würde die Umsetzung von Sabars Plan einige Zeit dauern, aber langfristig zahlte es sich immer aus, ein stabiles Netzwerk von Leuten zu haben, die einem wohlgesonnen waren. Nachdem nun auch ihr Bruder sein Glas geleert hatte, schenkte sie beide Gläser wieder voll, lehnte sich bequem in den Sessel und schlug die Beine unter. Eine Weile betrachtete sie die rubinroten Reflexe, die die untergehende Sonne in ihrem Wein hervorrief, wenn sie ihn leicht schwenkte und überdachte die Worte ihres Bruders über die Schwestern, die er im Eternal Dawn getroffen hatte... Größen im Spirituosenhandel...
"Reeds? Magst du sie nicht? Oder woher kommt dieser Konkurrenzgedanke?"
Valeria schmunzelte gelassen. Ihr war schleierhaft, warum Sabar den Wein geöffnet hatte, denn sie wußte sehr wohl, dass das nicht sein bevorzugtes Getränk war. Mit einer entspannten Geste deutete sie auf einen der Wohnzimmerschränke.
"War der Wein das Erste, was du gesehen hast? Da stehen sicher auch Sachen drin, die dir eher gefallen dürften."
Die junge Künstlerin hatte da mittlerweile einige Schätzchen stehen, die meisten jedoch noch ungeöffnet. Zu selten waren Gelegenheiten wie diese. Wenn sie nicht lernte, arbeitete sie meist an einem ihrer Bilder. Manchmal war Alkohol dabei hilfreich, um einen kreativen Gedanken auszulösen - bei der Umsetzung war er hingegen eher hinderlich. Aber welch anderer Anlass wäre passender gewesen als dieser? Sabar ihre Ideen zu erläutern, wurde mit jedem weiteren Glas eine größere Herausforderung, also wechselten sie zu leichteren Themen, bis auch das zu anstrengend wurde. Wenn das hier ein Wettstreit wie in ihren früheren Zeiten sein sollte, hatten sie wohl beide verloren. Irgendwann warf sie ihrem Bruder, der schon vor einer ganzen Weile das Sofa okkupiert hatte, eine Decke zu und wankte ins Schlafzimmer. Hoffentlich hatte Sabar das mit dem früh aufbrechen nicht all zu wörtlich gemeint.
Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus , Valeria