:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Oberen | Draconis Domizil :|: Marishka & Darth Draconis
Verloren kam sie sich vor. Der Bestie als Speise präsentiert und das er ausgerechnet Draconis genannt wurde, so ähnlich wie die mythischen Bestien, wie die Kräfte der Macht das noch bis vor kurzem für sie gewesen waren. Und hier hing sie nun. Wehrlos. Ahnungslos. Vor seinem Rachen. Und ein Teil von ihr hatte definitiv Angst, oder Respekt. Beides ehrlich gesagt. Ein Amalgam dieser beiden. Nicht Angst und nicht Respekt in reiner Form, doch aus beiden geboren und deren Kerninhalte mitgenommen. Immer wieder die Frage, was aus ihr nun werden sollte. Denn ihr erster Eindruck des Sith-Executors wollte nicht recht glauben machen, dass er der Scharfrichter war, für den ihre Furcht ihn erklären wollte. Nein. Hatte dieser väterliche Ton seiner Stimme sie eingehüllt in die Illusion von Sicherheit? Eigentlich sollte gerade diese Tatsache sie vorsichtig werden lassen. Väterliches war nichts was sie begehrte. Oder auch nur ansatzweise vermisste. Oder hatte sich Marishka genau das nur im Lauf der Jahre immer wieder und wieder eingeredet? Sich selbst glauben gemacht, dass sie keinen Vater benötigte, während es sie nach nichts anderem sehnte?
Eine Antwort darauf zu finden war für sie, als subjektiv Betroffene des ganzen Dilemmas sicher keine einfache Angelegenheit, aber die Überzeugung mit der ihr Innerstes ihr antwortete, konnte nicht falsch sein. Vielleicht wünschte sie sich sie hätte einen wahrhaftigen Vater besessen. Aber heute hatte sie keinen Bedarf mehr dafür. Und doch hatten sich die so unerwartet sanften Worte des Sith, mit seiner bestimmenden strenge in ihren Kopf geschlichen. Sith. Orden der Sith. Tempel der Sith. Ihre Annahme der Religion und der tief darin verwurzelten Fanatiker war nicht allzu falsch gewesen. Marishka hatte nur nicht damit gerechnet das sie tatsächlich über die Kräfte verfügten, die ihnen immer wieder nachgesagt wurden.
Die Offenbarung über die Sith die er ihr lieferte, war in vielerlei Hinsicht aufschlussreicher als es auf den ersten Blick scheinen mochte. Zumindest kam Marishka sich reichlich einsichtig dabei vor, andere Personen die vertrauter mit der Materie waren würden vielleicht mit den Schultern zucken und fragen wie das nicht hatte offensichtlich sein können. Aber sie wurde immerhin ahnungslos in ihr neues Leben gestoßen. Keine feste Rangfolge zu haben, die den Thron des Imperators betraf, rückte auch ihre Erinnerungen an den Bruderkrieg der Sith in ein neues Licht. Hatten die Ambitionen zweier Sith allein das Imperium so sehr gespalten? Andererseits wenn ihre Erinnerungen stimmten, dann hatte der vorherige Imperator kurz vorher abgedankt, wäre das nicht der Fall gewesen, wäre die ganze Thronfolge vielleicht niemals in Frage gestellt geworden.
Dennoch konnte Marishka mit dieser Philosophie des Sith Ordens deutlich mehr Anfangen, als den darauffolgenden kurzen Sätzen die sich auf die Macht bezogen. Ein Energiefeld? Mikroskopische Ebene? Unweigerlich musste sie wieder ihre Hand ansehen. Die Information die Marishka am gewichtigsten aus diesem neuen Satz an Wissen filterte, war das sie mit der Macht verbunden war. Tatsächlich. Unausweichlich. Und somit hatte sie wirklich den Tod ihres Kommilitonen verschuldet. Kein Unfall. Kein Eingreifen einer höheren Macht, auch wenn der Energiefeld-Aspekt davon es vielleicht hätte anderen glauben machen können. MÖRDERIN! Hallte es für einen Moment durch ihre Gedanken und nicht zu sehr, aber doch etwas ruckartiger, wanderte ihr Blick wieder zu Darth Draconis. Musterte ihn, wie er mit verschränkten Händen an diesem Monolith von einem Tisch saß, was sicherlich auch nur durch die Perspektive verstärkt wurde. Und doch. Hatte er etwas... unentrückbares. Da wo Marishka sich in den letzten Stunden ihres Lebens nichts sicher gewesen war und allein durch die Worte ihres Vaters noch mehr ins Zweifeln gekommen war, kam sie sich selbst wie eine blasser und blasser werdende Kopie ihrer selbst vor. Ein heißer Puls aus ihrem Inneren versuchte dagegen anzukämpfen. Und nach und nach wurde er auch stärker. Fokussierte Marishka auf das hier und jetzt. Auf die Sith. Ihr neues Leben. Wollte, dass sie sich nicht geschlagen gab, sondern das was ihr gegeben wurde nutzte. Aber diese in ihr verborgene Glut war noch begraben. Unter Asche. Unter einer Kruste aus Unsicherheit und Verwirrung.
Und Darth Draconis schien in allem das genaue Gegenteil dessen zu sein, sodass ihre Gedanken nicht mit dem Inferno das aus ihrem Inneren ausbrechen wollte in Verbindung kamen. Stattdessen musterte sie diesen Sith weiter. Den finsteren Stein der aus seinem Tisch ragte. Den Stoff und das Material seiner Roben, das Lodern in seinen Augen. Wie sein Gesicht so unfassbar gelassen und regungslos wirkte, aber doch ohne jeden Zweifel vermittelte, dass er gefährlich war. Das er die Kontrolle besaß und allem voran aus dem Brustton vollster Überzeugung sprach.
Sie war noch dabei ihre Gedanken zu ordnen. Alles was sie aus gefühlt so wenigen Worten gelernt hatte. Und doch schien ihr der Kopf zu schwirren von diesen neuen Informationen. Doch wozu brauchte es viele Worte, wenn man mit klaren Sätzen auch das gewünschte vermitteln konnte. Oder waren sie bewusst so gewählt worden? Marishka konnte sich nicht wirklich auf eine Meinung einigen und beschloss für den Moment einfach nur die neuen Offenbarungen hinzunehmen. Sie zu akzeptieren und gegebenen Falles selber zu überprüfen was sie im Archiv der Sith finden würde. Immerhin gab es anscheinend einen Kodex, dessen Wortlaut ihr noch immer unbekannt war. Würde sie darin wiederfinden, was Darth Draconis ihr gesagt hatte? Dominanz. Die Macht als Lebendiges Mittel zur Stärke und Herrschaft? War es das auserkoren Ziel der Sith zum Imperator zu werden und über das Imperium zu herrschen, oder steckten hinter ihren eigentlichen Absichten eigentlich jene übernatürlichen Sphären?
Nicht wirklich abwesend, aber doch noch immer ihren Gedanken nachhängend, folgte sie der Geste ihres neuen... Gönners?All diese Offenbarungen. Die Macht. Die Sith. Deren Bestrebungen und dem vorgestellt Darth Draconis und seine Zuwendung zu Marishka. Warum eigentlich? Ob es Zufall war, das ihre Gedanken in dem Moment zu jenem Thema kamen, da er es anzusprechen begann? Und die Offenbarung die dann folgte, hatte eine größere Wirkung als Marishka angenommen hatte. Ihre Mutter?! Thessaria WUSSTE das sie bei den Sith war? Überraschung war definitiv das falsche Wort. Frustration? Wut? Enttäuschung? Marishka wusste nicht was sie denken und fühlen sollte. Ihre Mutter hatte...!? Sie hatte geglaubt sie wäre fern von Bastion. Irgendwo auf geschäftlicher Reise wegen einer Einweihung irgendeines neuen Standortes, oder zum abschließen irgendeines geschäftlichen Deals, der bedeutend genug war, dass Thessaria Verduinna Arugen-Shyish sich von Bastion fort bequemte! Die Augen der schmächtigen Jüngerin ruhten auf Draconis und obschon ihre Stirn in Falten gelegt war und von ihrer Verwirrung und inneren Aufruhr sprach, waren es die Augen Marishkas aus denen Wut hervor stach. Für einen Herzschlag, vielleicht zwei, blitze eine rötlich-orange Note darin hervor, die ihr selbst verborgen blieb und die Worte Darth Draconis hallten in ihrem Kopf wieder: „Sie haben dich im Stich gelassen.“
„Sie haben dich im Stich gelassen.“ wurde nach kurzer Zeit jedoch von Marishkas Gedanken abgewandelt. Umgeformt. Boshafter. Stechender. Fokussierender. Da war keine Enttäuschung mehr. Nicht wirklich. Wenn überhaupt nur noch, dass sie gedacht hatte, das ihre Mutter ihr vielleicht doch noch zu Hilfe kommen würde... Und dann hallte es in ihrem Kopf wieder:
„S I E hat dich verraten!“
„Sie H A T dich verraten!“
„Sie hat D I C H verraten!“
„Sie hat dich V E R R A T E N!“
Da sie sich nicht traute einen vollständigen Satz über die Lippen zu bringen, auch weil ihre Kiefer gerade noch fest aufeinander gepresst waren, nickte sie zunächst nur.
„Verstanden.“ Presste sie mit etwas Anstrengung dann aber doch jenes eine Wort hervor.
Vergiss deine Familie. Vergiss deine Familie. Nein... sie würde ihre Familie nicht vergessen. Sie würde nicht vergessen was sie ihr angetan hatten. Wie bereitwillig sie ihre eigene Tochter aufgegeben hatten! Das! Das würde sie ihnen nicht vergessen. Zwar wusste sie nicht recht was sie davon halten sollte, das Darth Draconis sich als ihr neuer Schutzherr proklamierte, gerade weil er das anscheinend doch auf den Wunsch ihrer Mutter hin tat. Was die Vermutung nahe legte, dass er dafür etwas bekam. Geld, oder einen Gefallen? Einfluss innerhalb einer einflussreichen und überaus wohlhabenden Familie war etwas das niemand so schnell verachtete, oder? Galt das auch für Sith? Davon ging Marishka jedenfalls aus, denn sie glaubte nicht, dass der Sith aus der Güte seines Herzens heraus handelte. Egal was er dafür bekam... es weckte wiederum die Frage in wie weit solche Dinge für Sith wertvoll waren. Verfügte der Orden nicht über die ausreichenden Mittel um den Geschmack seiner höheren Mitglieder zu befriedigen? Oder baute man sich, im Zuge der Worte die Darth Draconis selbst zuvor gesprochen hatte, das man nicht der Stärkste sondern auch der gerissene Kopf sein konnte, eine Machtbasis außerhalb des Ordens auf? Oder erweitere er die innerhalb des Ordens durch Mittel von außerhalb?
Die Ankunft im medizinischen Flügel aber unterband es das Marishka diesen Gedanken weiter nachgehen konnte und die Frage was Draconis von seiner Mutter angeboten bekam, schluckte sie beschwerlich herunter. Wollte sie wirklich wissen, was ihr Leben ihrer Mutter Wert war? Die mächtige und reiche Thessaria Verduinna Arugen-Shyish, die bei einem Sith die Sicherheit ihrer Tochter erbeten... erkaufen... musste. Wäre es nicht ihr eigenes Schicksal, sie hätte sich an dieser ganzen Scharade erfreuen können. Nicht mehr im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen, hatte jedoch einen Effekt auf Marishka, den sie sich selbst nicht erklären konnte. Als würde ihr Gewissen wieder erwachen. Oder hatten sie sich jetzt einfach Themen zugewandt, die sie von ihrer Wut und Enttäuschung genügend ablenkten? Tief atmete Marishka durch und nickte der Schülerin, die als Niphira Minora vorgestellt worden war, sobald es schicklich war, hoffentlich respektvoll, zu.
Denn das brachte einen weiteren Punkt ihres nicht vorhandenen Wissens ans Tageslicht. Wie begrüßte man einen Sith? Verneigte man sich immer? Gab es eine bestimmte bevorzugte Anrede, oder benutzte man den jeweiligen Rang? Wie sollte sie die Schülerin von Darth Draconis ansprechen? Würde sie überhaupt etwas sagen dürfen? Allein das Erscheinungsbild der Schülerin war ähnlich imposant wie das ihres Meisters. Ihr Körper sprach von Training und Kraft. Dinge die Marishka nicht unbedingt besaß, wenngleich sie schon immer eher am unteren Ende gelebt hatte, besaß sie durchaus eine gewisse Kondition und Ausdauer, Stärke allerdings, war noch nie ihr Metier gewesen. Niphira strahlte da etwas ganz anderes aus. Ob ihre Ausbildung sie zu dem geformt hatte was sie jetzt war? Oder hatte sie schon vorher eine kriegerische Ausbildung genossen? Denn genau das schien sie zu sein eine wilde nicht zu unterschätzende Kriegerin. Hart. Unnachgiebig. Furchteinflößend. Leiser Neid, der allerdings eher Sehnsucht war, erwachte in Marishka. Würde sie eines Tages ebenfalls diese Stärke besitzen?
Allerdings unterstrich allein der Ort an dem sie sich befanden und die Tatsache das sie der Schülerin des Executors beim entsteigen eines Bacta-Tanks beiwohnten, die Worte ihres Meisters. 'Dieser Ort' schien wirklich seine Gefahren zu besitzen. War die Höhle die seine Schülerin erwähnte hier auf Bastion, oder kamen sie von einer Mission von außerhalb?
Bevor sie sich aber auch nur eine weitere Frage stellen konnte, unterbreitete Darth Draconis seine neuste Anweisung und trug seiner Schülerin auf Marishkas Fragen zu beantworten, solange sie ihr diente. Diente? Bei Besorgungen helfen und dienen waren zwei verschiedene Welten. Allerdings... das was sie bisher von den Sith gesehen und gehört hatte, war es kein allzu ferner Gedanke das die weniger Mächtigen den Stärkeren dienlich sein mussten. Aber er hatte ihr zugleich aufgetragen Fragen zu beantworten. Und er selbst hatte angedeutet ihr möglicher Weise mehr Wissen zu vermitteln. Und da Niphira seine Schülerin war, würde er sie sehr wahrscheinlich ausfragen wie Marishka sich geschlagen hatte, während seiner Abwesenheit. Ohne sich dagegen wehren zu können, wanderte ihr Blick zu der Schülerin. Versuchte sie einzuschätzen. Irgendetwas in ihrem Verhalten und ihrer Haltung zu lesen, das ihr helfen könnte einen Blick hinter die bloße Fassade des physikalischen Universums zu werfen. Aber sie hatte sie gerade erst getroffen. Niphira war kaum dem Bacta-Tank entstiegen, was also auch nicht gerade die beste Gelegenheit war. Je nachdem wie lange sie darin zur Rekonvaleszenz verbracht hatte, würde sie vielleicht eine Weile brauchen um wieder 'ganz da' zu sein.
Aber da war natürlich auch die Konstitution einer Kriegerin, über die sie verfügte und die Marishka zugegeben selber gerne besessen hätte. Niphira jedoch schien von Minute zu Minute vitaler zu werden. Sodass sie, kurz nachdem ihr Meister gegangen war und Marishka sich für einen Augenblick wie das sprichwörtliche Stück Fleisch auf dem Präsentierteller fühlte, begann eine weitere Anwesende dieser kleinen Krankenstation nach ihrem Besitz zu... scheuchen. Viel zu versunken in all den neuen Eindrücken und dem neuen Wissen, hatte Marishka die Twi'lek nach einem kurzen Registrieren beim eintreten schon wieder vergessen und war ein wenig überrascht, als die auf einmal aus ihrer Starre zum Leben erwachte.
Das Niphira mit Sturkopf ihren Meister meinte, brauchte eine Weile, ehe Marishka es auch so verstand. Und es ließ die frische Sith die Stirn in Falten legen. Sie würde darauf nicht reagieren. Die beiden waren Meister und Schülerin, ganz offensichtlich gab es hie eine Verbindung und Vorgeschichte die sie nicht kannte. Gut möglich das Darth Draconis sogar wusste, dass seine Schülerin ihn so nannte. Sei halbwegs respektvoll. Ließ Marishka den Kopf schieflegen. Sie hatte nicht vorgehabt auf welche Art und Weise auch immer herablassend oder unhöflich aufzutreten. Daher implizierte der Umstand das es erwähnt wurde, dass es irgendeinen unausgesprochenen Verhaltenskodex geben musste. Oder war sie hier auf dem Holzweg?
„Ich bin heute erst zu den Sith gekommen. Und ich hatte nicht vor unhöflich zu sein. Oder irgendetwas anderes in diese Richtung, aber deine... oder muss ich eure, sagen? Worte klingen so als steckt da mehr dahinter? Ich weiß, das es die Macht gibt. Seit einem halben Tag. Dein Meister hat mir etwas über die Sith erzählt. Das sie den Imperator aus ihren Reihen hervorbringen und... was die Macht ist. Lebendig. Ein Energiefeld. Und wir, die Sith, sind mit ihr verbunden und können sie nutzen.“ Marishka zuckte mit den Schultern und ihre Brauen zogen sich leicht nach oben. Sie war offen mit der Schülerin des Executors. Von diesem Kurs versprach sie sich für den Moment zumindest den meisten Erfolg.
Niphira wirkte unruhig, was aber auch schlicht daran liegen konnte, dass ihr Meister ihr Aufgaben erteilt hatte. Die medizinische Station mit ihrem Aliendoktor wurde daher so zielstrebig verlassen, wie sie sie mit Draconis betreten hatte. Für einen Moment wollte Marishka versuchen sich den Weg den sie genommen hatten um hierher zu kommen, wieder vor ihrem geistigen Auge vorstellen, doch da Niphira mit gezielten Schritten eine andere Richtung einschlug, war sie schnell gespannt wohin ihr Weg sie führen würde. Die immerzu düsteren und dunklen gänge des Ordens, die mal nur mit Fackeln, mal mit rotem, mal mit normalem künstlichen Licht erhellt wurden, zogen an ihnen vorbei und das ungleiche weibliche Duo fand sich in einer Art... Werkstatt wieder? Mehrere Werkbänke waren aufgestellt. Zahlreiche Kisten und Regale und Schränke voller Kleinteile die sie nicht zuordnen konnte, waren vorhanden. Niphira schien zu wissen was sie brauchte, also wartete Marishka, mit ein wenig Abstand, einfach ab und versuchte zu ergründen wofür die Teile die sie ansammelte wohl dienlich sein würden. Erst als sich die Schülerin von Draconis an einer der Werkbänke niederließ und zu arbeiten begann, dämmert Marishka welche Aufgabe hier offensichtlich erfüllt wurde. Baute Niphira da gerade ein Lichtschwert? Das Interesse der dünnen Bastionerin war geweckt und sie trat mehrere Schritte näher heran. Sah jedoch davon ab Niphira über die Schulter zu spähen, sondern positionierte sich seitlich. Was in ihren Augen die höflichere und weitaus weniger nervende Variante war.
„Wird das ein Lichtschwert? Du scheinst dich damit auszukennen...“ Und dann, sich an die Worte von Niphira erinnernd, besser ihre Fragen zu stellen bevor sie ihr Training begann. Obschon sie keine Ahnung hatte was das bedeutete. Körperliches Training? Oder vielleicht die Macht? Wie auch immer man das trainierte... „Wie... sollte ich dich am besten anreden? Oder deinen Meister?“
Die von Niphira kommende Frage brachte Marishka allerdings ernsthaft ins grübeln. Macht und sie selbst aufzubauen? Marishka hatte sich kaum damit abgefunden überhaupt bei den Sith leben zu müssen, über die Macht hatte sie bisher nicht sonderlich viele Gedanken gehabt. Und schon gar nicht was sie mit ihr anstellen würde. Obschon gerade die letzten Enthüllungen des Meisters von Niphira dafür gesorgt hatten düstere Gedanken und Wünsche in ihr hervorzurufen, die Marishka selbst überraschten. Und zugleich mit einem seltsamen Verlangen erfüllten. Einem Verlangen das sie schon gekostet hatte, das so unvergleichlich süß gewesen war. Macht. Sie hatte, für den winzigsten Augenblick, bereits einmal absolute Macht über einen anderen besessen.
Und dadurch war sie zur Mörderin geworden.
„Ich bin nicht freiwillig hier. Und die Macht... ich weiß nur das, was dein Meister mir gesagt hat darüber. Und das was ich getan habe. Alles andere...“ Marishka verstummte, während ihr Blick für einen Herzschlag ins Leere ging, bevor sie Niphira wieder ansah und mit den Schultern zuckte. „Was hat dich zu den Sith gebracht? Und wenn die Zeit deiner Prüfung kommt, bedeutet das, das du nicht mehr seine Schülerin sein wirst? Was hast du dann vor?“ Auch wenn ihr Meister ihr aufgetragen hatte Marishkas Fragen zu beantworten, hoffte sie mit diesen nicht zu weit zu gehen, oder irgend eine Grenze zu überschreiten. So richtig wusste sie auch nicht was genau sie fragen sollte... Immerhin war sie noch keinen ganzen Tag bei den Sith. Und doch war ihr Interesse geweckt. Aber in welche Richtung sollte sie es lenken? Vielleicht würde sie aus den Erfahrungen von Niphira neue Erkenntnisse ziehen können, so zumindest Marishkas aktuelle Gedanken.
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