Bastion

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Norag und Lilya [NPC]

Interessant? Was war interessant? Das er Ahnung von Technik hatte? Was war daran interessant? War das so ungewöhnlich? er war sich da nicht sicher aber er ließ es im ersten Moment so stehen. Er war eher noch mit den Gedanken bei dem Kauderwelsch von seinem Droiden. Was hat er gemeint? Er war sich unsicher. Ja es gab genug Worte und Dinge die er nicht kannte und somit weiß der Droide ja auch nicht wie er das nennen soll in ihrer eigenen Sprache. Norag kannte vieles negative, aber kaum bis gar nicht positives. War aber auch kein wunder wenn man bedenkt wo und wie er aufgewachsen ist.

Als die Dame sich leicht abgewandt hatte fing der Droide wieder an wie wild rum zu piepsen und einem Kauderwelsch was der Zabrak kein bisschen verstand. Merkte der Droide mehr als man dachte? Aber was konnte das sein? Was bemerkt eine Maschine schneller als ein Mensch? Wären es teschnische Sachen, wäre es kein Wunder aber das war es halt eben nicht. Es war merkwürdig für den jungen Zabrak.
Doch als
Lilya was erzählte von 'richtige Worte' sah er wieder irritiert zu ihr.

"Die richtige Worte verwenden? Zu was? Das man jemanden mag? Gibt es da noch andere Sachen?"

Mit den Worten schien es so, als ob der Zabrak aus einen anderen Universum kam. Er kannte nichts positives im Zusammenhang mit anderen Personen. Aber er lernte zurzeit, das es wohl auch positive Gefühle gab, anders als Angst, Wut und Hass. Es war anders, angenehm und warm. Vor allem warm, ja dem Zabrak wurde warm und wusste nicht aus welcher Quelle es kam. Es war plötzlich so warm, woher kam das? Er zog die Kapuze komplett vom Kopf, um etwas Luft an den Kopf zu lassen, vielleicht würde es ja helfen.
Doch die Hitze verschwand nicht, es wurde sogar etwas stärker als die Lethan die Hand des jungen Iridonias nahm. Er war verwirrt und wusste mit dem Gefühl nichts anzufangen. Nur das er dieses Gefühl nicht verlieren wollte. Aber warum? Er wusste es nicht.

Als das Essen kam schaute er zu den Droiden der dies brachte. Der deckte den Tisch und es roch echt gut und in diesem Moment als der Geruch ihm in der Nase lag knurrte sein Magen vor Hunger. Er fasste sich an den Bauch. Was war das? War das das was
Lilya meinte? Dieses Gefühl Hunger?

"Was ist das? Es riecht gut, aber es macht mir Bauchschmerzen..."

Er wusste ja kaum noch wie sich das anfühlte, wenn man Hunger hatte da er es immer unterdrückt hatte. Er hatte Glück wenn er mal trocken Brot und Wasser bekommen hatte. Das war alles was er in der letzten Zeit, oder besser gesagt, sein ganzes Leben her kannte. Abgesehen von einmal, er hatte von Blake mal eine Frucht bekommen, die für ihn ein sehr extremes Geschmackserlebnis war. Etwas was er noch nie gegessen hatte. Es war viel besser als das trockene Brot was er hin und wieder mal bekam. Und mit ganz viel Glück war es nicht steinhart. Aber das essen roch echt gut. Schmeckte das auch so? Er war sehr neugierig was es da gab. Bestimmt besser als das steinharte Brot was er sonst bekommen hatte.

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Norag und Lilya [NPC]
 

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Die ganze Geschichte wurde irgendwie immer merkwürdiger. Selbst Lilya war kaum noch in der Lage zu beschreiben, was sie genau empfand. Schließlich war sie auch nicht in allem so bewandert wie es ihr vielleicht gerade lieb wäre. Irgendetwas verursachte ein warmes Gefühl in der Nähe des Zabrak. Etwas was die Lethan nicht ganz einzuordnen vermochte. So brachten auch die Fragen des Zabrak sein Gegenüber aus dem Konzept.

“Es gibt verschiedene… Formen von mögen… Aber ich selbst hatte solche Sachen nie erlebt. Außer vielleicht einmal bei meiner Herrin.. Ehm… Es ist schwierig zu beschreiben…”


Lilya fing immer mehr an zu stottern. Sie wusste einfach nicht, welche Worte die Richtigen waren. Dazu kam das Piepen des Droiden welches sie mehr als verwirrte. Wusste er etwas? Wenn ja, WAS wusste dieses kleine Etwas? Was bei den Sith sagte er dem Zabrak? Und warum verstand dieser nicht was der Kleine von sich gab? Es war einfach ungewohnt, dass ihr Herz so schnell schlug. Es war als wolle es aus ihrer Brust entkommen. Zunehmend fühlte sich alles so warm an. Was wenn der Droide genau das bemerkte? Was wenn ihre Herrin sie nur mit dem Schüler testete? Aber welche Form von Test sollte das sein? Nein, das war irrational. Sith konnten doch nicht so gut darin sein einen möglichen Verrat zu bemerken oder? Und wenn diese Gefühle echt waren? Was wenn das alles hier echt war? Lilya nagte leicht auf ihrer unterlippe und versuchte sich erst einmal zu beruhigen. Der Droide mit dem Essen beruhigte Lilya ein wenig. Das Essen war genau das was sie bestellt hatte.

“Das ist Fleisch. Ein Braten in Soße mit ein paar Früchten und Teigwaren. Ich habe es auch nur selten selbst essen dürfen, aber oft gesehen.”

Bei der Anmerkung bezüglich der Bauchschmerzen runzelte Lilya mit ihrer Stirn, lachte dann aber leise.

“Vermutlich hast du gerade sehr großen Hunger wenn ich mir mal anschaue wie abgemagert du bist. Was hast du denn bisher gegessen? Du musst ja völlig ausgehungert sein!”


Lilya goss beiden einen Becher mit einem süßlichen Beerensaft ein und fing an beiden etwas zu Essen auf die Teller zu tun. Norag schien wirklich weit Abseits der restlichen Welt aufgewachsen zu sein. Anders konnte man sich nicht erklären, dass er Gefühle die für Lilya selbstverständlich waren nicht zuordnen konnte. Nein. Er war sicher nicht in normalen Verhältnissen aufgewachsen. Vermutlich nicht einmal in Armut. Langsam glaubte die Twi’lek zu verstehen, warum der Zabrak mit vielen Dingen derartige Probleme hatte. Normal war das Alles nämlich nicht. Eigentlich mochte sich Lilya nicht einmal ausmalen wie das bisherige Leben Norags bisher verlaufen war. Es war wirklich besser, wenn sie beide nach vorne schauten. Wer wusste schon was passieren würde. Vielleicht würde er sie zu seiner Schülerin machen? Einfach um zusammen zu bleiben wäre es schön. Was? Warum hatte sie derartige Gedanken?!



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Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – u. a. Angelus mit Odile, Adria mit Venris und Janus mit Brianna

Venris, der rothäutige Zabrak, machte einen sehr umgänglichen Eindruck. Man hätte ihn – an einem anderen Ort – genauso gut für einen Jedi-Padawan halten können. Bereitwillig erzählte er Brianna von seinem Werdegang. Natürlich konnte er noch nicht lange Schüler der blutjungen Adria sein, natürlich hatte er bereits ein Vorleben. Wieso sich die gutaussehende Dunkelhaarige allerdings plötzlich angegriffen fühlte und meinte betonen zu müssen, dass sie – und niemand sonst – für Venris' Ausbildung war, war der Echani nicht ganz klar. Vielleicht war es auch wegen Angelus, der einen entsprechenden Einwurf verlauten lassen hatte. Die Angesprochene nickte, was sollte man denn auf so eine Reaktion denn auch erwidern?

„Sicher.“

Sagte es und wandte sich dem Schüler zu, in freundlichem Tonfall, nicht geheuchelt, wie es unter den Sith üblich zu sein schien, sondern tatsächlich.

„Du bist also gerade erst dabei, die in dir steckenden Fähigkeiten wirklich zu entdecken? Das muss eine aufregende Zeit für dich sein, gerade wo du durch deine Meisterin Zugang zu gesellschaftlichen Anlässen wie diesen erhältst. Gut ist, dass du schon vor deiner Ausbildung Initiative gezeigt hast und den Willen zu führen, denn das ist es, wozu wir bestimmt sind, nämlich Anführerinnen zu sein.“

Brianna war durchaus klar, dass sie sich so gar nicht anhörte wie eine Schülerin, aber sie sah es auch nicht ein, sich so zu verstellen. Hey, immerhin war sie nicht nur weit über Venris' Niveau hinaus, sondern sie hatte im Gegensatz zu (aller Wahrscheinlichkeit) Adria tatsächlich schon eine Schülerin, Talery, fertig ausgebildet und deren Padawan Okin dürfte inzwischen schon weiter sein als der Zabrak.

Janus indes gab vor, nur an den musikalischen Fähigkeiten dieser Odile interessiert zu sein, wovon die Silberhaarige als seine Schülerin allerdings nicht so überzeugt war. Vielleicht lag es auch daran, dass sie selbst keinerlei Bezug zu Musik hatte und sich daher nicht vorstellen konnte, dass die Kunst Janus' Hauptinteresse an dieser Frau sein konnte, so kunstinteressiert er sonst auch war.


„Klingt nach einem Erlebnis, das ich mir nicht entgehen lassen sollte,“

Erwiderte Brianna vorgeblich interessiert, obwohl sie ganz genau wusste, dass sie an so einem Konzertabend vor Langeweile umkommen würde. Sie würde diesen Satz irgendwann bereuen, ganz sicher, so wie sie jetzt schon dafür ärgerte, warum sie der ganzen Runde auf die Nase hatte binden müssen, dass sie Adrias Aura bereits während Kiras Schwangerschaft erspürt hatte. Die Menge an Erklärungsbedarf und weiteren Problemen uferte langsam aus und sie kam langsam nicht mehr umhin, offen zu erklären, dass sie bereits für geraume Zeit den Rang einer Jedi-Ritterin bekleidet hatte. Die Frage war nur, ob das die Sache noch schlimmer machte. Kiras Meinung kannte die Echani ja – wie standen die Anwesenden wohl zu Überläuferinnen? Die zumindest nicht erflunkerte Alternativ-Erklärung, dass ihre Kampfkunstfähigkeiten ihr das Erkennen von Kiras Schwangerschaft ermöglicht hatte, verfing ja auch. Zumindest ging die Silberhaarige davon aus, dass Angelus nicht nur aus bloßer Neugier fragte. Ob Brianna gegen ihn oder Adria bestehen würde? Was für eine Frage! Unter normalen Umständen wenigstens… langsam nervte sie das ewige Rumgeeiere, weil sie auf dem Papier nur eine Schülerin war. Dabei konnte sie sich so gar nicht vorstellen, dass Angelus oder Adria einen Kampf gegen sie lange durchhalten würden. Dass die Brünette der ganzen Scharade noch die Krone aufsetzte, kam noch erschwerend hinzu. Sie stellte ganz offen die Frage, wieso das bei ihr alles so lange gedauert hatte. Was Brianna aber wirklich wütend wurde, lag daran, dass die in Echtzeit Fünfjährige allen Ernstes meinte, ihr einen Kurs in Etikette verpassen zu müssen, dabei besaß sie doch selbst keine. Darin und in der Aggressivität, die die junge Guldur plötzlich an den Tag legte, erinnerte sie doch sehr an ihre Mutter. ‚Nicht dass er Odile dir irgendwann vorzieht‘ – das hätte wörtlich auch aus Kiras Mund stammen können.

„Das traut er sich nicht,“


Entgegnete Brianna in kaltem Tonfall, sah anschließend aber schalkhaft grinsend in Janus' Richtung. Das verschaffte ihr Zeit, sich zu überlegen, wie sie reagieren sollte. Die Stimme der Vernunft in ihr sagte er, dass es das nicht wert war und dass sie Kira zu gut kannte um zu denken, dass all das nicht in einer Spirale der Eskalation enden würde – die Tochter schien ja doch nicht weit vom Stamm gefallen zu sein. Aber die Silberhaarige war sauer und hatte keine Lust mehr, ständig zurückzustecken, sich alles gefallen zu lassen, von einer jungen Dame, die noch total grün hinter den Ohren war. Brianna beherrschte sich aber und bemühte sich um einen sachlichen Tonfall, als sie sagte:

„Du hast mir als Ranghöhere zuerst konkludent das Du angeboten, ich habe angenommen, das ist es, was die Regeln der Etikette besagen.“

Taten sie das wirklich? Und galt das auch im Sith-Orden? Egal, Adria wusste das doch genauso wenig wie Brianna. Janus war der einzige her, dem sie so unnützes Wissen zutraute. Einschüchtern ließ sie sich jedenfalls nicht.


„Wenn dir das Sie, oder noch besser das Ihr, doch lieber ist, soll es mir auch recht sein. Aber dann bleib' auch selbst dabei. Hoffentlich genießt wenigstens Venris eine Beziehung gegenseitigen Respekts? Ich lasse mir dieses Von-Oben-Herab jedenfalls nicht gefallen. Wie sich aus dem Zusammenhang erschlossen haben dürfte, bin ich nämlich keine gewöhnliche Sith-Schülerin, sondern ich bin wesentlich erfahrener in Machtdingen als du es bist. Ich bin überrascht, dass du das offenbar nicht an meiner Aura spüren kannst. Du magst eine außergewöhnliche Sith-Kriegerin sein, aber eben auch nicht mehr als das, und ich werde nicht allzu lange auf dem Range einer Schülerin bleiben. Du gerätst viel zu sehr nach deiner Mutter und in diesem Fall ist das nichts Positives! Also komm' wieder runter, atme tief durch und behandele mich bitteschön wie eine Person, nicht wie eine Hündin.“


Brianna war klar, dass sie sich bei Adria recht weit aus dem Fenster lehnte, aber das Schiff war gefühlt längst abgeflogen. Tochter Guldur besaß dasselbe Talent wie Kira, andere Leute ohne jede Not gegen sich aufzubringen – um eines Tages, wenn man darauf angewiesen war, ohne jede Verbündete dazustehen. Ärgerlich fand sie nur, dass diese Auseinandersetzung auf das Verhältnis zu Angelus durchschlagen konnte, der sich selbst weit auf unsicheres Terrain begeben hatte, indem er offenkundig davon ausging, dass er in einem Kampf mit Brianna leichtes Spiel haben würde. Die muskulöse Echani hatte nicht den Eindruck, dass er tatsächlich hinter den schmeichelhaften Worten über Echani stand, die er wiedergab, sonst hätte das ihr hitziges Gemüt wieder etwas abgekühlt. So wirkte er nur wie ein weiterer Sith, dem man im Grunde eine Lektion erteilen müsste – womöglich auch in Bezug auf das Duzen. Im Moment, und mit einigermaßen Wut im Bauch, fragte die Silberhaarige sich echt, was sie hier eigentlich machte.

„Nun, in dem Fall kommt es darauf an, von welchen Bedingungen frau ausgeht. In einem waffenlosen Kampf, ohne die Macht, hättet ihr beide nicht einmal zusammen eine Chance. Allerdings denke ich eher, dass du von einem Kampf Echani-Kampfkunst versus Dunkle Seite ausgehst. Ihr scheint mir beide selbst eher beschlagen im Kampf zu sein als Ritterinnen des Imperiums und so. Die besten Kampfkünstlerinnen können es wohl mit einer durchschnittlichen Jedi-Ritterin oder Sith-Kriegerin ohne überdurchschnittliches Kampf-Talent aufnehmen, aber bei kämpfenden Machtnutzern glaube ich das nicht. Ich hatte nun aber selbst eine eher bewegte Vergangenheit hatte, sonst könnte ich Kira nicht schon so lange kennen. Tatsächlich bin ich noch nicht lange Teil des Ordens, aber ich kann die Dunkle Seite der Macht nutzen. In einem Duell vor all den Leuten hier könntet ihr beide daher eine höchst unwillkommene Überraschung erleben – denn Ränge und Titel sagen nicht wirklich etwas darüber aus, wie gut jemand tatsächlich ist,“


Holte die fast 28jährige abermals nach außen hin sachlich aus und überging dabei weitere Erklärungen, was sie denn vorher eigentlich gemacht hatte und woher sie Kira nun wirklich kannte. Vielleicht wäre es langsam wirklich besser damit herauszurücken, dass sie seit über drei Jahren fertig ausgebildete Jedi-Ritterin war – der man infamerweise ohne Grund die Beförderung zur Meisterin verweigert hatte noch dazu. Denn langsam konnte sie ihren Unmut über die so empfundene Zurücksetzung kaum mehr verbergen:


„Ihr denkt doch nicht, dass Janus jede x-beliebige zur Schülerin nehmen würde? Meine Mitschülerinnen sind die Tochter des berühmten Jedi Led Manice und eine Gottheit, nach eigener Aussage,“


Polterte sie und nahm dabei Bezug auf Kate und Jarael. Aus taktischen Erwägungen suchte sie demonstrativ den Schulterschluss zu Janus und packte ihren Janus an der Taille, demonstrativ die Lücke zu ihm schließend. ‚Überlegt euch gut, wie ihr mit der Gespielin eines Dunklen Lords umgeht,‘ lautete die Botschaft, die sie auszusenden versuchte.. Der Halbechani bestätigte immerhin ihre Geschichte, so halbwegs wenigstens, und spannte anschließend einen weiten Bogen hin zum Imperium und einer neuen galaktischen Ordnung, was in kollektiven Heilrufen auf den Imperator mündete.

„Wo immer er auch gerade stecken mag,“

Ergänzte Brianna ironisch, die sich nicht zu verbaler Lobhudelei hinreißen konnte. Zunächst hatte sie einen Riesenbammel gehabt, wegen einer Zeremonie mit dem Imperator persönlich, nur um dann einen imperatorfreien Audienzsaal kennen zu lernen. Sie konnte nur hoffen dass zumindest dieser Zion, dessen Tag es heute war, ihn zu Gesicht bekommen hatte. Sie selbst hatte sich die ganze Sache reichlich anders vorgestellt, ohne freilich zu wissen, was beim Imperium als normal galt. In der Republik, wo sich Politiker bis hin zum Kanzler bei Ordensverleihungen gerne einmal im Glanz von Kriegs- oder Seuchenheilheldinnen sonnten, würde es aber komisch wirken. Alles sprach von ihm, keiner bekam ihn zu sehen – das glatte Gegenteil des berühmten Grasers im Raum. Hoffentlich gab es wenigstens diesen Zion tatsächlich, wobei hier die Geschichten ebenfalls zu dick aufgetragen wirkten, um wahr zu sein. Drei Kämpferinnen würden gegen ihn den Kürzeren ziehen? Pauschal? Das konnte sie sich schwer vorstellen.


Das wäre nun ein Duell das ich viel lieber sehen würde,“

Kommentierte sie Angelus Worte, kurz bevor ein weiterer riesenhafter Sith (Nergal) mit allerdings ungleich mächtigerer Aura als Agatosh zu ihnen stieß? Am ehesten konnte man ihn – abgesehen von der Statur – mit Janus vergleichen. War das etwa Zion? Briannas musterte ihn gespannt, doch dem Gespräch mit ihrem Meister war schnell zu entnehmen, dass es sich um jemand anderen handeln musste.

Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – u. a. Nergal, Angelus mit Odile, Adria mit Venris und Janus mit Brianna
 
Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Darth Angelus, Adria Guldur, Janus Sturn, Brianna Kae, Odile Lemaire, Venris Traja, Agatosh, Treeya Reed

Amüsiert und mit dem Ansatz eines finsteren Grinsen, dass sich der Krieger gerade noch verkneifen konnte, beobachtete er den Schlagabtausch zwischen Adria und dieser Brianna, der Schülerin des Sith-Lords Janus Sturn. Dass Adria keine Frau war, die sich allzu viel gefallen ließ und eine, deren Mundwerk man ohne weiteres als ziemlich lose bezeichnen konnte, wusste er schon seit dem ersten Tag, an dem er sie als Schüler kennengelernt hatte. Doch angesichts dessen, dass sie sich bis auf den kleinen Ausrutscher bezüglich Janus' Halbbruder Darth Sikarius an diesem feierlichen Abend recht annehmbar geschlagen hatte, hat er nicht kommen sehen, mit welcher Verbissenheit die junge Ritterin nun gegenüber der zunehmend arrogant auftretenden Schülerin die Krallen auffuhr. Diese war sich nicht zu schade zu kontern und zu verlautbaren, dass das Duzen einer simplen Schülerin - wer auch immer ihr Meister sein wollte, wenn auch der Imperator höchstpersönlich - mit einem Anbieten des Du's gleichzusetzen war. Erheitert nahm sich der Ritter einen weiteren Schluck des roten Weins in seiner Hand und verschluckte sich beinahe, als Brianna begann noch weiter auszuholen und ihre Position allmählich zu überreizen. Der Tonfall, mit der die Blonde Adria dazu aufforderte, 'gefälligst' bei den von ihr präferierten Formeln zu bleiben, war nun deutlich schärfer, doch die folgenden Bemerkungen brachten das Fass zum Überlaufen. Diese bemerkenswerte junge Frau erdreistete sich tatsächlich die Bemerkung, in 'Machtdingen' erfahrener zu sein als Adria Guldur, die Bezwingerin von Kal Fraan, allerdings nicht ohne dabei ein paar fadenscheinige und geheuchelte Komplimente hinterherzuschieben und schließlich gar auf die Tränendrüse zu drücken. Darth Angelus hielt große Stücken von dem Mann, der sie ausbildete und sah gerade deshalb davon ab, lauthals in Gelächter auszubrechen und das Verhalten der Schülerin des Grafen in der Manier zu quittieren, wie es eigentlich bei jeder anderen Person angemessen gewesen wäre. Nein, das wäre unter Umständen unklug gewesen. Also hob der Sith stattdessen die Augenbrauen und schob einen 'kleinen' Einwand ein:

"Ich habe Seite an Seite mit Adria gekämpft und gesehen, wie sie dutzende oder gar hunderte Yevethaner auf dem Weg in den Thronsaal des Yevethanerkönigs erschlagen hat. Nicht weil sie erfahren in 'Machtdingen' ist, sondern weil sie Macht ihres Zorns ihre Ketten gesprengt und die wahrhaftige Macht der Dunklen Seite auf ihre Gegner hat niederprasseln lassen. Deshalb hat der Imperator höchstpersönlich ihre Tapferkeit im Kampf und ihre Fertigkeiten im Umgang der Macht mit einer der höchsten denkbaren Ehren gewürdigt."

Mit jeder gesprochenen Silbe wuchs das Verlangen des seinerseits zuweilen äußerst provokant und extrovertiert auftretenden Kriegers, die Arroganz der Schülerin mit den richtigen Worten zu würdigen. Adria mochte eine unüberlegte und kindisch auftretende Narzisstin sein, die sich mit jedem Lebewesen anlegte, dass nicht bei drei auf dem Baum war, doch wenn eines außer Frage stehen sollte, dann ihr gewaltiges Potential in der Nutzung der dunklen Seite der Macht - und ihre Überlegenheit gegenüber Brianna, alleine schon ob ihres Ranges als Kriegerin. Wer war die blonde Echani denn, außer die Schülerin eines mächtigen Mannes, aus dessen Schatten sie es vermutlich niemals vermögen würde, emporzutreten? Mit dem Ausspruch seiner herausfordernden Worte ging der Krieger ein gewisses Wagnis ein, da er es sich natürlich nicht mit Janus Sturn verscherzen wollte, andererseits jedoch musste dieser davon ausgehen, dass selbst seine Schülerin nicht andere Krieger und obendrein noch Ritter des Ordens seiner Majestät anpöbeln durfte, ohne zumindest mit ein bisschen verbaler Gegenwehr davonzukommen. Denn prinzipiell hatte Darth Angelus nichts gegen Brianna; sie war offenkundig begabt, hatte eine lange wenn auch löchrig wirkende Historie innerhalb des Ordens der Sith und besaß zudem ein gewaltiges Selbstbewusstsein. Allessamt Attribute, denen der Ritter durchaus etwas abgewinnen konnte, wenn da nicht dieses 'kleine' Quäntchen Arroganz gewesen wäre, das seinen Respekt vor der rangniedrigen Schülerin in Zaum hielt. Diesen Gedanken eben noch zu Ende gedacht, ging es schon weiter. Zu aller erst begann Brianna nun auch Darth Angelus zu duzen, woraufhin dieser mit einem amüsierten Lächeln hinunterspielte, was tatsächlich in ihm vor sich ging. Die Blonde begann allmählich zu übertreiben und das nun auch auf seine Kosten, nicht nur auf Adrias. Doch das war erst der Anfang. Großspurig meinte sie, dass sie in einem waffenlosen Kampf ohne die Nutzung der Macht wohl Adria und Angelus als Duo schlagen würde. Sichtlich gekünstelt überrascht sah er hinüber zu seiner ehemaligen Gefährtin im Kampf gegen die Yevethaner und dann wieder zu Brianna, die fortfuhr und noch lange nicht am Ende angelangt war. Sie schaffte es, gerade noch die Kurve zu erwischen und ihre lächerlichen Worte zu überspielen, indem sie nun auf einen Kampf mit der Nutzung der Macht zu Sprechen kam, dessen Ausgang 'zumindest' ungewiss sein würde. Dennoch konnten sowohl Darth Angelus, als auch Adria eine unangenehme Überraschung erleben, denn Ränge und Titel sagten schließlich nichts aus.

"Aber sicher doch. Was bedeuten schon Titel und Ränge, besonders selbst auferlegte; Brianna, Meisterin der Echani-Kampfkunst?"

Dem Krieger fehlte die Motivation, weiter auf dieses Gefasel einzugehen und unter Umständen von seiner eigenen Teräs Käsi Ausbildung zu erzählen, denn es hatte vermutlich keinen Sinn. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem Brianna Kae aus der Obhut ihres mächtigen Herren entlassen und auf sich alleine gestellt sein würde. Ein paar schmerzhafte, oder vielleicht auch tödliche Lektionen waren hierbei wohl vorprogrammiert. Eigentlich schade, da er dem feurigen Gemüt der attraktiven Blonden so einiges abgewinnen konnte, wenn auch gut verborgen. Einzig und allein sein charmantes Lächeln, das fast schon von einer Spur des Respekts gegenüber ihrer standhaften Sturheit zeugte, ließ darauf hindeuten, dass er ihr kompetitives Gebaren auf eine gewisse Art und Weise verstehen konnte, ja sogar respektieren, dass sie Manns genug war, sich Angelus und Adria hier und jetzt alleine zu stellen. Zumindest solange, bis sie allen Ernstes mit dem Argument auffuhr, dass ihre Mitschülerin die Tochter eines mächtigen Jedi sei. Darth Angelus seufzte beinahe schon enttäuscht, während er beobachtete, wie die Schülerin sich an den Rockzipfel ihres Meisters hing, um dessen Schutz zu erhalten. Das war wirklich eine Enttäuschung. Einerseits, dass sich ein Mann des Formats von Lord Sturn allen Ernstes eine Schülerin genommen hatte, die mit dem Orden der Jedi in Verbindung stand und andererseits, dass Brianna sich allen Ernstes damit brüskierte und nun doch die "Ich habe einen mächtigen Meister"-Karte zückte.

Der Krieger vernahm nur noch, wie der Graf die Aussagen seiner Schülerin bestätigte und nickte mit einer Spur der Enttäuschung, ehe er sich abwandte und eigentlich im Begriff war, gemeinsam mit Odile nach Darth Zion zu suchen. Es war die mechanische Stimme und die düstere Aura des Mannes, zu dem diese gehörte, die ihn schon im Weggehen stoppte und Kehrt machen ließ. Der Krieger erwiderte das Nicken des fremden Sith von monströser Gestalt, der ebenso wie er selbst in einer massiven Rüstung gehüllt auftrat, und lauschte den Worten des Fremden, der eine nicht minder kräftige Aura in der Dunklen Seite der Macht besaß, wie Zion oder auch Sturn. Mit kryptischen Worten baute er Adria in seine charismatisch vorgetragene Rede mit ein, um dann Darth Zion zu würdigen, ebenso wie die vorherig gesprochenen Worte Graf Sturns. Der maskierte Krieger hob sein Glas, was Darth Angelus ihm etwas verdutzt gleichtat. Wer dieser Mann wohl war? Vorgestellt hatte er sich zumindest nicht und der Krieger gewiss nicht vor, nachzufragen. In solchen Situationen genügte es meistens, aufmerksam zuzuhören. Nicht mehr, und nicht weniger.

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Norag und Lilya [NPC]

Wie es schien war keinen von beiden wirklich bewusst, was gerade bei ihnen los war. Der einzige der scheinbar was bemerkte, war der kleine Begleiter, der Norag auf Schritt und Tritt begleitete. Dennoch schien für den Zabrak gerade alles so zu sein, als sei es ein wunderschöner Traum, der aber auch irgendwann ein Ende finden würde. Er schaute leicht traurig drein und schüttelte dann den Kopf um einfach den Gedanken los zu werden, das es alles nur ein Traum sei. Aber wenn es nur ein Traum sein sollte, wollte er ihn genießen, bevor er wieder in dem Käfig wach wurde in dem er immer schlafen musste. Er wollte einfach die Nähe dieser Dame genießen solange er dies konnte. Es war schön, es fühlte sich komplett anders an, als das was er jemals kannte. Auch wenn das nicht heißen muss das es negativ war, ganz im Gegenteil, es fühlte sich positiv an. Selbst bei der ersten Begegnung mit der Dame war schon so anders. Angenehm anders.
Lilya versuchte den jungen Zabrak zu erklären, das es verschiedene Formen gab, wie man jemanden mögen konnte. Aber was genau sollte das heißen? Es gibt mehrere Formen von mögen? Er war erstaunt, das es überhaupt eine dieser Formen gab. Er kannte das nicht, sich zu jemanden hingezogen zu fühlen. Es war ihm komplett fremd.

Er schaute auf das gebrachte essen, als die Twi'lek erklärte das das sein sollte. Fleisch? Was war das, Fleisch? Ist das so ähnlich wie Brot? Er kannte doch nichts anderes als Brot und Wasser. Na gut, er hat hier ja schon was anderes kennen gelernt, als Wasser. Dennoch war es sehr irritierend und zudem machten ihn die Bauchschmerzen zu denken. Er konnte nicht einordnen warum er nun solche Schmerzen empfand. Es war zwar aus zu halten, aber es war echt unangenehm.

"Großen Hunger? Abgemagert? Ausgehungert?"

Er sah an sich runter und man bemerkte wie er anfing, darüber nachzudenken. Er war abgemagert? War das nicht normal? Er kannte doch nichts anderes. Er dachte das sein seine normale Statur. Norag fing echt an darüber nachzudenken, was das alles zu heißen mag. Er schüttelte den Kopf und versuchte sich auf die Frage zu konzentrieren, die die Lethan ihm gestellt hatte. Was er bisher gegessen hatte.

"Ähm... Brot... War sehr... Knusprig...Meistens... Und Wasser..."

Jedes Wort kam mit etwas Verzögerung aus ihm heraus. Da er immer noch leicht in Gedanken war, was alles an ihm wohl nicht normal war. Es konnte doch echt nur ein Traum sein oder? So ein schöner Traum, als würde er sich einfach nur Wüschen, das es all dies gab. Oder? Es konnte nur so sein. Was sollte es sonst sein? Gab es wirklich so vieles, was er noch nicht kannte? Konnte das echt sein? War das alles wirklich echt? War die Dame vor ihm echt? Oder war sie einfach eine Art Prüfung? Um den jungen Zabrak zu prüfen, wie er auf verschiedene Dinge reagierte? Es gingen ihm so viele Fragen durch den Kopf. Da er sich nach und nach nicht sicher war, was nun richtig war. War es ein Traum? Eine Prüfung? Oder war es wirklich die Wirklichkeit?

Er sah zu wie Lilya etwas zu Trinken für die beiden eingoss und etwas von dem Essen auf zwei Teller packte. Er sah sich den Teller an, der vor ihm stand. Es roch so gut, aber war das auch ein Test? Durfte er es anrühren? Er war sich nun noch mehr unsicherer geworden. Und, was waren das für komische Teile neben dem Teller? Nutzt man so einen kleinen gezackten Gegenstand zum Essen? Das andere sah eher bekannter aus, damit wurde ihm regelmäßig Wunden zugefügt, nur war dieser Gegenstand hier viel kleiner, als das was er kannte. Er nahm den gezackten Gegenstand (Gabel) in die Hand und sah ihm sich genauer an. Er war echt sichtlich nicht von dieser Welt.

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[ Bastion :: Bastion Center :: Arthious-Boulevard :: Ehrentribüne ] - Odile, Agatosh, Treeya, Scytale unten in der Menge

Das waren zwar Antworten auf ihre Fragen gewesen, aber in keinem Fall war sie nun irgendwie beruhigt oder zufrieden. Odile erzählte in wenigen Worten, dass sie nun dem Sith Orden beigetreten war, eine Schülerin des Kerls war, den sie damals in der Bar kennen gelernt hatte, dass sie offenbar der Musik einstweilen den Rücken zugewandt hatte und dieses ganze ungeheuerliche Zeug, als würde sie darüber berichten, dass sie neulich ein Päckchen Magerquark gekauft hatte. Treeya stand da wie vom Donner gerührt und war einmal mehr froh, dass sie ihre Sonnenbrille trug, denn langsam gingen ihre Augen panisch hin und her. Die Menschen hier oben… hatten die alle irgendetwas mit den Sith zu tun? Treeya hatte wirklich keine Ahnung. Sie war auf Csilla groß geworden, Machtnutzer waren dort nicht unbedingt gerne gesehen. Richtig beschäftigt hatte sie sich mit diesen ganzen Strömungen dessen, was man in den Kernwelten unter der „Macht“ verstand nie – ihre Mutter hatte ihr immer erklärt, dass es nur drei Arten von Macht gab. Die eine trug man auf seinem Creditstick, die andere am Körper und die dritte hoch veredelt in einer Flasche. Dieser pseudo-religiöse Firlefanz hatte sie nie berührt, aber irgendetwas an der Stimmung und an Odiles Art machte ihr ein ungutes Gefühl. Vielleicht war es aber auch die Enge der Tribüne, die Kurzangebundenheit der Freundin, die sich zunächst ihrem Com zu- und dann zum Abschied abwandte oder allgemein das Chaos der letzten Wochen, was ihr gerade zu schaffen machten. In jedem Fall brachte sie nur ein stummes Kopfschütteln zustande, als Odile ihr rasch anbot, sie auf das Festbankett zu begleiten. Nein. Treeya hasste Empfänge und überhaupt konnte sie Scytale ja nicht einfach hier in der Menge stehen lassen. Es wäre natürlich eine gute Gelegenheit, diesem dezent eskalierten One Night Stand zu entkommen, aber ihr Koffer war noch bei ihm. Mit ihrem Lieblingskleid. Und überhaupt wollte sie ihn wiedersehen. Beides war nicht gut.

So verabschiedete sie sich ein wenig hilflos, aber höflich und begab sich dann wieder in das dichte Gedränge. Wie sollte sie ihn hier nur wiederfinden? Einen jungen Mann in Uniform – auf einer verdammten Militärparade! Sie drängte sich durch die Menge. Ja natürlich, das Imperium ehren, aber nicht einmal den Anstand haben, einer etwas verzweifelten Frau Hilfe anzubieten oder zumindest nicht ein Heer aus Ellbogen in den Weg zu stellen. Die Kernwelten waren ihr noch immer so fremd - und dabei lag Bastion nicht einmal im Kern. Aber verhalten taten sie sich, wie die Kernweltler. Geheuchelte Freundlichkeiten, geheuchelte Treue und Ehre, nichts war dahinter. Selbst, als sie über irgendetwas stolperte und beinahe gefallen wäre, half ihr niemand, niemand drehte auch nur den Blick zu ihr. Wo war er nur? Die Wut mischte sich mit Hektik und wurde zu Angst. Eine Angst, die im Brustkorb begann und langsam zu ihrem Hals aufstieg. Ihr Herz raste und durch die zugeschnürte Kehle bekam sie kaum noch Luft. Sie musste hier raus, egal wie. Sie kannte Scytales Adresse und konnte später am Tag mit einem Speedertaxi zu ihm, ihm vorher schnell eine Comnachricht schicken. Aber dafür brauchte sie ein wenig Ruhe und vor allem Luft. Doch die Menge schien endlich, um den Ort des Geschehens strömten noch immer Zuschauer hin und mischten sich mit jenen, die die Parade kurz vor Ende schon wieder verließen, um dem Gedränge, wenn sich die Menge auflöste, zu entkommen. SIE MUSSTE HIER RAUS. Wo war sie nur?

Endlich schaffte sie es, ein wenig aus der Menschenmenge heraus zu kommen. Zu ihrer Rechten sah sie irgendetwas, von dem sie von außen noch nicht bewerten konnte, ob es sich um eine einfache Kneipe oder eine etwas höherwertige Bar handelte. Doch es war ihr gleichgültig, solange sie von der Straße herunter kam, kurz sitzen, etwas trinken und in Ruhe auf ihr Com sehen konnte. Am hellichten Tag würde dort auch Ruhe herrschen.

Weit gefehlt – die meisten nutzten alles in Richtung Gastronomie, um kurz austreten zu können oder ebenfalls ein Getränk oder ganz offenbar eher einen ganzen Haufen Getränke zu sich zu nehmen. Die meisten dort draußen waren auch schon längst nicht mehr nüchtern gewesen und hier drinnen ging es nicht viel besser zu. Sie wirkte wahrscheinlich sehr adrett, wie sie dort im Eingangsbereich stand und mit ausdruckslosem Gesicht (dank ihrer Sonnenbrille) den Raum sondierte, in dem sich merkwürdige Gesänge erhoben hatten. Nein, in diese fröhliche Feier wollte Treeya ganz bestimmt nicht hinein geraten.

[ Bastion :: Bastion Center :: Seitenstraßen am Arthious-Boulevard :: vollgestopfte Bar] - Treeya, betrunkene Menge
 
[Bastion -:||:- Center -:||:- Arthious-Builevard -:||:- In der Nähe der Ehrentribüne] Mile und ein ganzer Haufen Fans von Paraden

Es wurde eng, laut und unangenehm hier auf Bastion. Der Mann von Muunilinst war so einen undisziplinierten, chaotischen Haufen schon lange nicht mehr gewohnt. Auf der Brücke eines Sternenzerstörers lief es disziplinierter, ruhiger und geordneter ab. Mile drängte sich durch dichte Ansammlungen verschiedenster Wesen, viele in militärische Uniformen gekleidet, einige davon mit Fahnen des Imperiums dabei – viele allerdings mit Fahnen diverser alkoholischer Getränke. Hier und dort waren auch vereinzelt Uniformen der verschiedensten Gruppierungen der KOMENOR zu sehen. Sturmtruppen an verschiedenen Positionen sollten für Sicherheit sorgen. Aber, das konnten die weiß gepanzerten Soldaten nur in ihrer unmittelbaren Umgebung gewährleisten. Weiter von den Soldaten entfernt ging es zu wie auf dem Karneval von Zeltros, nur mit deutlich mehr Kleidung. Ansonsten vermisste Mile die von Schlachtschiffen gewohnte Disziplin. Er wurde hier und dort von mürrischen Menschen und anderen Wesen angerempelt und sein ihm verliehenes Ziersäbel von der Flottenakademie Bastion war nicht sonderlich hilfreich dabei sich einen Weg durch die Menge zu bahnen – ob er ihn ziehen und ... ?

Leicht genervt und müde seufzte der Kommodore auf, als er an einen Punkt der Menge ankam, wo alle so dicht gedrängt standen, dass sich selbst ein Gundark keinen Weg mehr hätte bahnen können. Er hatte nicht wirklich Lust dazu auf die Ehren-Tribüne zu gehen, auch wenn bzw. WEIL dort seine Familie auf ihn warten würde. Er war nie wirklich der Fan von militärischem Brimborium gewesen und trug die Galauniform nur, weil es Vorschrift war. Sicherlich würde es verstanden werden, wenn er nicht auf der Tribüne auftauchen würde – vor allem da seine Schulterverletzung immer noch nicht ganz ausgeheilt war. Oder ob es nach der letzten, nicht ganz harmonisch verlaufenen Begegnung mit seinem Onkel als Affront angesehen werden würde? Nun, es kümmerte ihn nicht, falls jemand fragte, so war er einfach zu spät gewesen und in der Menge nicht mehr hindurch gekommen. Das war nicht einmal wirklich gelogen. Dass er sich der Lächerlichkeit hingab, sich dumme Ausreden dafür auszudenken, nur weil er nicht an diesem schrecklichen Empfang teilnahm, besserte seine Laune nun auch nicht weiter, änderte aber nichts an seinem Entschluss diese ungewohnt enge Ansammlung zu verlassen. Er drehte sich entschlossen um und schob sich mit der unverletzten und nicht bandagierten Schulter voran erneut durch die Menge zurück. Eigentlich war ihm danach zu Mute direkt auf sein Schiff zurückzukehren, aber allzu früh wollte er dann doch nicht zurückkehren. Vielleicht sollte er eine Kneipe hier in der Nähe aufsuchen und seinen alten Freund Scytale Mentel fragen, ob er Lust hätte vorbeizukommen und in Erinnerungen zu schwelgen. Die Gelegenheit dazu würde nie günstiger werden. Er war sicherlich auch nach Bastion zurückgekehrt und wer weiß wann Mile wieder auf der Hauptwelt des Imperiums weilen würde. Mit einem deutlich angenehmeren Plan im Hinterkopf drängte der Mann zurück und genoss es, dass sich die Masse um ihn herum lichtete, je weiter er sich vom Boulevard entfernte. Er beschloss, dass er in den Seitenstraßen verschwinden sollte, in der Hoffnung eine nicht allzu gut besucht Kneipe zu finden. Schließlich fand er auch eine und blieb vor ihr stehen, sein Blick nach oben gerichtet auf der Suche nach einem Schild, auf dem er den Namen lesen konnte, um später Scy eine Nachricht zu schicken, mit der ihn auch finden konnte.


[Bastion -:||:- Center -:||:- Seitenstraßen am Arthious-Boulevard -:||:- vor einer vollgestopften Bar] Mile, innen: Treeya, betrunkene Menge
 

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Wissenden (10.Stock) – Darth Makhairas Domizil, Wohnbereich, Norag und Lilya(NSC)



Lilya bemerkte den traurigen Blick des Zabrak. Selbst mit den Tattoos im Gesicht war es klar was er empfand. Aber warum war er traurig? Vermisste er etwas? Und wenn ja, was? Lilya versuchte irgendwie schlau aus dem zu werden, was der Zabrak nach außen hin zeigte. Vielleicht lag es an den Eltern? Oder vielleicht die Angst wieder Sklave zu werden? Vorsichtig lächelte sie dem jungen Schüler zu.

“Du musst nicht traurig sein. Du bist hier sicher! Du wirst nicht einfach wieder zurück in die Sklaverei kommen. Nicht so lange du hier bist!”


Doch die Fragen waren das eigentlich alarmierende für Lilya. Was hatte man ihm nur angetan, dass er mit den Worten scheinbar nichts anzufangen wusste. Selbst sie hatte gelernt was es hieß Hunger zu haben. So ließ Lilya sich erst ein paar Sekunden Zeit in denen sie versuchte sich die richtigen Worte zurecht zu legen ehe sie kurz nickte und anfing zu sprechen.

“Du bist unterernährt. Gerade für deine Spezies. Ich habe viele deiner Abstammung gesehen. Gerade hier im Tempel waren sie sehr durchtrainiert. Du wirkst eher… harmlos gemessen an den anderen die ich kennenlernen durfte. Deine Meisterin zum Beispiel wurde von einem Zabrak regelrecht fertig gemacht, dem du vielleicht bis zur Brust gegangen wärst. Wenn überhaupt. Der hatte halt nur Muskeln und kein Hirn…”

Sie musste tatsächlich kurz lachen bei der Erinnerung wie schnell Darth Makhaira den Spieß umgedreht hatte und am Ende ihren Peiniger fertig gemacht hatte. Es war ein wirklich interessantes Beispiel von einem Unterlegenen, der nach und nach mit viel Arbeit alle übertrumpft hatte. Ja, es war sehr angespannt gewesen, jedoch jetzt? Jetzt war ihre Herrin all dem entwachsen und verfolgte ihre eigenen Pläne. Scheinbar gehörte der Gehörnte auch dazu. Die Beschreibung seiner bisherigen Nahrung besorgte die Lethan zunehmend.

“Du hast nur altes Brot gegessen?! Wasser und Brot?! Es wundert mich, dass du überhaupt stehen konntest als Darth Makhaira dich fand! Du isst nun erst einmal was. Du wirst merken, dass dieses Essen um einiges besser sein wird als nur das trockene Brot welches du kennst. Da kannst du mir glauben!”

Lilya schüttelte ihren Kopf sachte aber mit erkennbarem unglauben. Wie konnte ein Wesen nur so verkümmern? Es war wirklich eine Schande. Ein kurzes Seufzen später schaute Lilya Norag fest in die Augen. Sie war entschlossen ihm zu helfen. Sie würde ihm ein paar Grundlagen beibringen. Nach dem Essen zumindest.

“Norag, ich werde dir alles zeigen und beibringen. Mach dir da keine Sorgen! Ich bringe dir bei was du noch wissen musst!”

Damit nickte sie Norag zu und fing an zu essen. Ja, es war sehr gutes Essen. Besser als selbst Lilya gewohnt war. Was mochte das dann für Norag bedeuten?



Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Wissenden (10.Stock) – Darth Makhairas Domizil, Wohnbereich, Norag und Lilya(NSC)
 
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Ihr Weg endete jäh, als sie sich halb umgedreht hatte und grade schwungvoll durch den Türsturz entfliehen wollte. Im selben Augenblick hatte irgendjemand versucht, die Kneipe zu betreten und im Drehen traf Treeya diese Person mit ungeahnter Wucht. Die Person, offenbar ein Mann, (Mile Toral) stolperte mit einem halb erstickten Schmerzensschrei zurück und Treeya hielt sich grade noch so gekonnt mit einer Hand die Brille auf der Nase fest und schaffte es, nicht zu stolpern oder erschrocken laut aufzuschreien. Selbstbeherrschung war das Stichwort. Dann fiel ihr Blick auf ihren Gegenüber, den sie offenbar mit der Wucht einer Belagerungsramme getroffen hatte – kurz war sie irritiert von seiner heftigen Reaktion, mahnte sich aber direkt zur Höflichkeit.

Oh nein, entschuldigen Sie bitte!”, rief sie sofort “es tut mir Leid, ich habe sie gar nicht kommen sehen, wie ungeschickt von mir!” Sie wartete darauf, dass von ihm ebenfalls eine höfliche Floskel in die Richtung ‘Verzeihung, Miss, ich habe ebenfalls nicht richtig aufgepasst, ist bei Ihnen alles in Ordnung?’ kommen würde, aber stattdessen kam nur wieder ein schmerzerfülltes Stöhnen ihres Gegenübers, der noch immer in verkrampfter Vorbeuge stand und mit seinem Arm eine bandagierte Schulter umklammerte. Die Kleidung, die er trug, erkannte sie recht schnell als imperiale Galauniform, immerhin hatte sie sich in den letzten Tagen eingehend mit der Bauweise einer solchen beschäftigen dürfen. Na Wahnsinn! Da hatte sie nicht nur irgendjemanden umgenietet, nein, irgendeinen hochdekoriertern Kriegsveteran, der wahrscheinlich grade mit irgendeinem Orden ausgestattet worden war. Was sollte sie jetzt machen? Sie standen noch mitten im Türsturz dieser überfüllten Bar. Sofort schossen Worst-Case-Szenarien durch ihren Kopf und sie stellte sich vor, wie Sanitäter durch dieses dichte Gedrängte kommen sollten. Warum hatte sie sich denn nur dazu überreden lassen, hier her zu gehen? Sie könnten jetzt noch immer in Scytales Apartment sein und so viel Sinnvolleres tun!

Ihr Gegenüber setzte kurz zu einer Antwort an, ging dann aber fast in die Knie vor Schmerzen und in Treeya machte sich langsam Panik breit. Na super, was für eine Art beschissener Dreckstag sollte das denn bitte heute werden? Sie hätte gar nicht erst hier her fliegen sollen. Wäre sie doch nur niemals nach Bastion gekommen! Niemals... dieser Planet hatte ihr bisher nur Ärger gebracht. Je schneller sie nachhause zurück kam, desto besser! Sie hatte hier genug erlebt, genug furchtbare Dinge erfahren und auch definitiv genug Menschen kennen gelernt. Aber sie konnte den Kerl ja jetzt nicht einfach stehen lassen und abhauen. Oder doch? Doch in diesem Moment wurde hinter ihr die Tür aufgeschlagen und man nahm ihr die Entscheidung ab.

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[Bastion -:||:- Center -:||:- Seitenstraßen am Arthious-Boulevard -:||:- vor einer vollgestopften Bar] Mile, innen: Treeya, betrunkene Menge

Mile kniff die Augen zusammen als er über der Tür die Wand nach einem beschrifteten Schild absuchte, aber nicht wirklich eines fand. Seine Suche wurde unerwartet unterbrochen, als er durch einen Stoß gegen seine linke, verletzte Schulter nach hinten gestoßen wurde und er vor Schmerzen scharf die Luft einsog. Man tat das weh. Es war also doch viel weniger eine erfundene Ausrede, dass er aufgrund seiner Schulterverletzung nicht auf die Ehrentribüne gegangen war. Schützend griff er mit seiner rechten Hand an die Schulter. Die Wunde, die er durch eine yevethanische Knochenklinge während der Enterung seines Schiffes über Fresia erworben hatte, strahlte den Schmerz weit aus, die Wirbelsäule zwischen den Schulterblättern den Rücken hinab und über den Hals hinauf zum Hinterkopf. Er krümmte sich instinktiv, um die angespannte Muskulatur zu entspannen und weniger Druck auf die Wunde auszuüben. Konnte sich kaum auf den Beinen halten, so sehr reagierte sein Körper auf den stechenden Schmerz, der sich genauso anfühlte, als ob ihm die Wunde erneut zugefügt wurde.

Beschwichtigend hob er die Hand, als er angesprochen wurde, bedeutete, dass es ihm gut ging – was offensichtlich nicht stimmte – und setzt zu einer kurzen Antwort an:
„Es ist alles in Ordnung, geht gleich wieder ...“ Sicherlich würde er seinem Gegenüber keine Vorwürfe machen, hatte er sich doch ziemlich ungünstig in den Weg gestellt und war auch entgegen dem medizinischen Rat des ärztlichen Offiziers zu dieser Parade geflogen. Ich hätte einfach daheim bleiben sollen, dachte er verstimmt.

Mile rechnete nicht weiter damit, dass die junge Frau bei ihm bleiben würde, es würde einfach nicht zu Bastion passen. Aber in gewisser Weise sagte er ja, dass alles in Ordnung sei – und er würde es in der Öffentlichkeit auch nie zugeben, dass es anders wäre. Das Imperium war immerhin ein staatliches Konstrukt, dass auf Stärke und noch mehr Stärke aufgebaut war und diese Einstellung prägte nicht nur das Militär, sondern auch die Zivilbevölkerung. Er richtete sich langsam wieder auf, ruckartig öffnete sich wieder die Tür zur Kneipe und Mile konnte gerade so noch einer Polonaise betrunkener imperialer Piloten ausweichen, die ziemlich lautstark grölend mit
„ ... die Parahaaaaaade zieht weiter, Lord Zion hat Durscht, Lord Zion hat Durscht“ aus der Kneipe heraustorkelte und sich in Richtung einer Seitengasse fortschlängelte und dabei sehr effektiv verschiedenste Ausweichmanöver im zweidimensionalen Raum einübten. Der junge Kommodore gönnte es ihnen – Piloten hatten selten Grund zum Feiern. Allerdings begannen nun einige der Feiernden nun wahllos Leute aus der Umgebung in die Polonaise zu ziehen und mitzuziehen.

Ich bin hier von Verrückten umgeben, dachte Mile nur und versuchte sich der feierwütigen Menge in einen toten Winkel zu entziehen, wobei er die junge Frau mit sich schob, die ebenfalls nicht aussah, als fühle sie sich in diesem dichten Gedränge besonders wohl.

„Na Prima, das wird ja immer besser ...“, meinte er und bezog sich dabei auf die Pilotenpolonaise, die immer noch nicht abgerissen war. Scheinbar leerte sich die Kneipe in die er ursprünglich wollte.

[Bastion -:||:- Center -:||:- Seitenstraßen am Arthious-Boulevard -:||:- vor einer vollgestopften Bar] Mile, Treeya, betrunkene Polonaise
 
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[Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Turbolift] Saphenus

Saphenus fühlte sich steif, als hätte man Streben aus Durastahl an seinem Körper befestigt, die ihn in einer bestimmten Position hielten. Wie in ein Korsett gezwängt wirkte er wie eine Marionette, die von einem verrückten Puppenspieler gesteuert wurde. Der Stoff seiner Kleidung war weich und schmiegte sich an seine Haut und dennoch fühlte er sich unangenehm an, geradezu fremd. Sein Rücken schmerzte von der ungewohnten aufrechten Haltung, die ihm von seiner Kleidung aufgezwungen wurde. Er trug eine elegante schwarze Hose und ein Jackett mit einer bis oben geschlossenen Knopfleiste sowie einem dezenten Stehkragen. Um seinen mageren Bauch schlang sich ein ebenfalls schwarzer Gürtel. Über seine Schultern lag ein Umhang, der bis auf den Boden fiel und dessen Saum schon etwas verdreckt war. So bot Saphenus ein für seine Verhältnisse eleganten, schicken Anblick und er selbst hasste sich dafür. Der Blick in den Spiegel widerte ihn an und er sehnte sich nach dem abgewrackten Umhang, den er sonst über seiner einfachen Sith-Robe trug. Seine Hand umklammerte den Gehstock, den er eigentlich nicht mehr brauchte und trotzdem bei sich trug, um den Schein zu wahren.


Ein Seufzen erfüllte den leeren Turbolift, der ihn sanft den Tower hinauftrug. Saphenus hoffte, die Fahrt würde ewig dauern. Trotz der Erfahrung, die er mittlerweile bei Anlässen dieser Art gesammelt hatte, scheute er sich vor der einfältigen Meute, die sich die Elite des Imperiums nannte. Er hasste die abschätzigen Blicke, die ihm mit Sicherheit von fetten xenophoben Menschen zugeworfen werden würden, die seine wahre Macht nicht erkannten. Er verabscheute die eingebildeten Frauen, die dem neusten Trend folgend nichts anderes als ihr Spiegelbild im Sinn hatte. Und er ekelte sich vor den Machenschaften, die in den Hinterzimmern vor sich gingen und doch nur das Imperium zersetzten. Dennoch wusste Saphenus, dass er hier sein musste. Kurz nach seiner Rückkehr in seine Gemächer im Tempel hatte Lom Fey spontan den Besuch hier arrangiert, wobei Saphenus argwöhnte, dass der Pau’aner schon länger im Bilde gewesen war, als er selbst zugeben wollte. Die große Parade auf dem Arthious-Boulevard war gänzlich an dem Zabrak vorbeigegangen, doch die anschließende Festivität konnte er nicht ignorieren. Sturn, Prada und andere würden dort sein. Die fixe Idee seines Dieners war, möglicherweise sogar den Großmoff selbst dort anzutreffen.



Das Datapad mit den wesentlichen Informationen hatte Saphenus nur überflogen. Es ging um einen Sith, der in den Ritterstand erhoben worden war. Zumindest glaubte Saphenus, dass das der Grund war. Es spielte für ihn keine Rolle. Sein Denken war auf Korriban gerichtet, Scheuklappen verdeckten den Blick nach rechts oder links. Er sehnte sich schon jetzt wieder nach dem roten Sand, der beißenden Sonne und der trockenen Luft. Er gestattete sich einen kurzen, imaginären Blick auf den Tempel inmitten des Tals der dunklen Lords, als er Turbolift sanft zum Stehen kam und sich seine Türen mit einem leisen Zischen öffneten. Sofort brandeten ihm das Gemurmel und das Geschwätz der Meute entgegen, die in kleinen Gruppen verteilt inmitten des Festsaals standen und sich gewichtig taten. Saphenus biss die Zähne zusammen, bis sie knirschten und widerstand dem Impuls, auf dem Absatz kehrt zu machen. Wie zur Beruhigung tastete er nach seinem Lichtschwert, das von seinem Umhang verdeckt an seinem Gürtel hing. Er atmete tief durch und humpelte aus dem Lift heraus. Sein Blick glitt über die Menge, wobei sich insbesondere die Männer mit immer größer und dicker werdenden Bäuchen zu übertrumpfen schienen wollten. Die Dekadenz des Imperiums war hier versammelt und Saphenus stand in ihrer Mitte. Sprichwörtlich, denn vielmehr hielt er sich ganz am Rand. Von dem Tablett eines Dieners griff er nach einem Glas, in dem sich nur sprudelndes Wasser befand. Er nippte daran und versuchte zunächst, keine Aufmerksamkeit zu erregen, was einem krank wirkenden Zabrak wie ihm nicht gelang.


Der argwöhnische Blick eines dicken älteren Mannes durchbohrte ihn geradezu. Der kurze Hals, das Doppelkinn und das aufgedunsene Gesicht erinnerten mehr an einen Jablogianer, doch er gehörte zweifellos der Spezies Mensch an. Das Monokel in seinem linken Auge rundete das Bild ab. Der Mensch winkte Saphenus zu sich heran. Erneut musste Saphenus seinen Impulsen widerstehen, denn eine Leiche gehörte zumindest in diesen Kreisen nicht zu der üblichen Dekoration. „Wie kann ich Euch helfen?“, fragte er stattdessen mit erzwungener Höflichkeit. „Mein Aussehen scheint Euch zu irritieren.“ „In der Tat.“, äußerte der Mensch mit geschwollener Stimme. „Ich bin etwas neugierig. Ihr tragt kein Tablett, seid also kein Diener. Doch geladen ist nur ein ausgewähltes Publikum. Ein Zabrak ist jedoch selten unter den…Ihr versteht sicherlich. Wie passt das zusammen?“ Saphenus spürte, wie sich seine kümmerlichen Muskeln verspannten. „Ich darf mich vorstellen? Saphenus, Gouverneur von Korriban und Exekutor im Orden der Sith. Ich denke, diese Titel helfen, um Zugang zu…Sie verstehen sicherlich.“ Saphenus grinste breit, als dem Menschen kurz seine Gesichtszüge entglitten. „Verzeiht mir. Die Sith-Territorien sind mir weithin nicht bekannt, da sie abseits der für mich wichtigen Handelsrouten liegen. Gewissermaßen existieren sie auf meiner Galaxiskarte nicht.“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Es lohnt sich, sie im Blick zu behalten. Man möchte doch vorbereitet sein und nicht überrascht werden.“ „Wohl wahr, Herr Gouverneur. Darf ich mich meinerseits vorstellen? Archibald II.“ Er sagte diesen Namen, als müsste man ihn kennen. „Sehr erfreut.“, entgegnete Saphenus, während er alles andere als erfreut war und am liebsten den unhöflichsten Weg wählen würde, dieser Konversation zu entfliehen.

[Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Bankettsaal] Saphenus, Archibald II (NPC), viele weitere SCs
 
[ Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Bankettsaal ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg, Abella Sorovkin, Valeria Mureanus

Mit einer Begrüßung und einer kleinen Lobeshymne auf den Star des Abends, Darth Zion, wurde nun der Abend ganz offiziell begonnen. Dem allgemeinen, laut im Saal schallenden ,,Heil dem Imperator!" schloss sich Aren selbstredend auch an, mit einem erhobenen Sektglas in der Hand, welches darauffolgend schnell zur Hälfte geleert wurde. Ein Blick in die Menge verriet Aren, dass von Janetschko, CEO des Unternehmens, in dessen Saal sie hier feierten und der Mann, welcher Darth Zion gerade noch so gepriesen hatte, mit seinen Begrüßungsworten definitiv nicht vorschnell gewesen war. Denn bereits jetzt füllte eine nicht kleine Menge an Personen der äußerst exquisit gestalteten Raum. Viele Gesichter sagten Aren eher wenig, doch die Anzahl derer, die man als gut vernetzter Politiker kannte, oder sei es auch nur als informierter Bürger, war ebenfalls alles andere als gering. Von der politischen Elite, hin zum Geldadel, von dem Aren einige recht vertraute Gesichter entgegen strahlten, über den richtigen Adel und die gesellschaftliche und soziale Führungsschicht. Sie alle waren hier versammelt und Aren fühlte sich mit Adriana an seiner Seite und in Begleitung von Agustin und Abella mehr als am richtigen Ort. Das hatten ihre Erfolge in den letzten Monaten, ja auch in den letzten Tagen mehr als bestätigt und ihre Erfolge in Zukunft würden ihr restliches dazu tun, diese Position zu sichern und zu erhöhen. Einmal mehr musste er über die Entwicklung der vergangenen Wochen ein wenig lächeln. Auf Yaga Minor hatten sich Agustin und Aren noch als interessierte Verhandlungspartner gegenübergestanden und jetzt verband sie beide ein Bündnis ... ja eine Freundschaft, welche nicht unwesentlich für die Zukunft des Imperiums sein könnte. Und da sich anscheinend alles, was sie beide seitdem angefasst hatten in Gold verwandelt hatte, war seine Erwartungshaltung auch für den jetzt folgenden Abend recht hoch. Denn hier würde sich die Möglichkeit bieten, zu einer Gruppe aufzuschließen, mit welcher Aren zur Zeit kaum Verbindungen unterhielt. Die Mitglieder dieser Gruppe fielen Aren immer wieder ins Auge, stachen sie in ihren dunklen Kutten und ihrem ... teilweise recht eigenen Stil doch aus der Menge heraus. Über Agustin würde sich hoffentlich die Möglichkeit ergeben, dieses Defizit aufzuarbeiten, stand er doch bekanntlicherweise in besserem und regerem Kontakt mit den mysteriösen Mitgliedern des Ordens der Sith. So blieb Arens Blick kurz an Darth Zion, dem Star des Abends hängen, welcher sich gerade mit dem Mann verdrückte, der vor wenigen Augenblicken noch die Begrüßungsworte gesprochen hatte.
Beinahe zeitgleich zu dieser Entwicklung lehnte Agustin sich ein wenig zu ihm herüber und meinte, dass man den Abend noch ein wenig in Fahrt kommen lassen sollte und die kurze Zeit für Vergnügungen nutzten könnte. Aren lächelte ihm zu.


,,Hier Vergnügungen zu finden, dürfte für Personen wie uns wohl kaum weiter schwer werden."

Adriana hackte sich bei Aren unter, wie es in den höheren Schichten der Gesellschaft so Sitte war und gemeinsam begaben sie sich in Richtung einer Ecke des Raumes, wo sie bereits von einer größeren Auswahl ausgewählter Genüßlichkeiten erwartet wurden. Aren überlegte kurz, zu welchem Getränk er greifen sollte, bis er zu einem Glas Rotwein griff, natürlich mit der Option, später noch zu etwas hochprozentigeren Alternativen zu schwenken. Doch nach dem Abend auf seiner Yacht vor nicht all zu langer Zeit würde er es in dieser Richtung eher ... langsamer angehen. Adriana traf eine ähnliche Entscheidung wie er, genauso wie Abella. Lediglich Agustin genehmigte sich einen Brandy. Es war fast eine etwas heimelige Atmosphäre, wie sie hier, zu viert zusammenstanden. Agustin holte zu einem Toast aus und kam genau auf die Punkte zu sprechen, welche Aren gerade noch zum schmunzeln gebracht hatten. Das Lächeln seines Gegenübers konnte er nur ebenso ehrlich zurückwerfen und nach dem Prosten und einem guten Schluck Wein setzte er zu einer Erwiderung an.

,,Besser kann man es nicht sagen. Wenn ich überlege, wie lange unsere Partnerschaft nun schon andauert ... als wir uns das erste Mal auf Dubrillion trafen, hätte wohl keiner vorausahnen können, in welchen Positionen und mit welchen Leuten wir heute hier auf Bastion feiern würden ... und dann noch in Begleitung solch wunderschöner Frauen. Den Dank kann ich nur mehrfach zurückgeben, würden wir ohne deine Einladung nach Dubrillion wohl kaum hier stehen."

Ein weiterer Schluck des vorzüglich schmeckenden Weines folgte. Arens Stimmung hätte kaum besser sein können. Es dauerte nicht lange und sie befanden sich in Mitten der Vergnügungen, von denen Aren und Agustin soeben noch gesprochen hatten. Gerade Aren genoss es sichtlich, sich wieder im Kreis von Militärs zu bewegen, die Umgebung, in der nicht nur seine erste Karriere begonnen hatte, sondern auch seine Kindheit, damals auf Bacrana. Das Lob aus solch kundigen Mündern für das Vorgehen im Mytho-Sektor und auf Borosk bedeutete Aren so besonders viel. Commodore Hegmund von Felsa, welcher zwar von Borosk stammte, der Aren aber trotzdem nicht auf Anhieb bekannt war, machte einen besonders sympathischen und fachmännischen Eindruck. Seine Beschreibung der Kriese in Koornacht, drückte Arens gute Stimmung kurz. Wie so etwas passieren konnte ... es war absolut unvorstellbar. Die Offiziere, ja Aren selbst hatten in so vielen Schlachten gegen eine immer weiter ausufernde Republik gekämpft, gegen kleinere und größere Feinde, hatten Siege und Niederlagen eingefahren, Aren konnte aus eigener Erfahrung sagen, dass man an der Front Dinge erlebte, die man kaum glauben konnte und teilweise wohl auch nicht glauben wollte. Doch eine Entwicklung wie in Koornacht war trotz all dem etwas, was immer wieder aufgrund seiner Dramatik, aber auch seiner schieren Unmöglichkeit zu Bestürzung führte. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass der rebellische Abschaum noch immer nicht zur Unkenntlichkeit zerrieben war.

,,Vielen Dank, Commodore. Aus dem Mund eines Mannes wie ihnen, bedeutet mir so ein Lob besonders viel. Man könnte ewig über solche Entwicklungen ... verzweifeln und ich könnte wohl den ganzen Abend noch militärische Geschichten austauschen. Doch um in den Erinnerungen eines schon so langjährigen Zivilisten zu schwelgen, ist der Abend wohl zu Schade. Einen schönen Abend noch."

Mit einem kräftigen Händedruck und einem Blick, der Arens Respekt bezeugte, verabschiedeten sie sich von dem Mann, welcher sich mit seiner Entourage in Richtung einer Offiziersrunde machte. Kurz flammte in Aren der Gedanke auf, dass in einem anderen Leben, in einem Leben, in dem er Soldat geblieben wäre, vielleicht in einer Gruppe wie dieser dort stehen würde und in dem heutigen Abend nicht viel mehr als ein Vergnügen sehen würde und nicht die Arbeit neue Kontakte zu knüpfen. Doch war gerade diese ,,Arbeit" eigentlich das, was Aren ein kaum größer vorstellbares Vergnügen bereitete, was ihm so vielleicht kaum bewusst gewesen wäre, hätte er damals nicht den Schritt weg vom Militär unternommen.
Die Koornacht-Situation blieb auch noch weiter Bestandteil der Gespräche Agustins und Arens, wobei sie auch auf ihre Pläne betreffend der Sicherheitskonferenz und planetaren Sicherheitskräften generell kamen. Ihre Begleitungen, die mit diesen Themen wohl kaum soviel anfangen konnten, oder sich auch nur annähernd so sehr dafür begeistern konnten, wie Agustin und Aren, waren etwas abseits in Gespräche vertieft.


Aren hatte es kaum bemerkt, als plötzlich Darth Zion, der Mann der Stunde plötzlich neben ihnen stand. Aus der Nähe betrachtet gab er schon ein mehr als Eindrucksvolles Bild ab und selbst Aren, der keinerlei Verbindung zur Macht hatte, konnte spüren, dass etwas von ihm ausging. Begleitet wurde er von zwei Anhängern, wie es schien. Einem beinahe etwas zierlichen Mädchen und einem Riesen von einem Chiss, welcher selbst seinen Herrn überragte.
Die Begrüßung zwischen Darth Zion und Agustin fiel sehr positiv aus, was auch nicht verwunderlich war, war Aren doch bewusst, dass die beiden gute Beziehungen zueinander hatten. Kurz wurden Beglückwünschungen ausgetauscht, bevor Agustin Aren und den Sith-Lord miteinander vertraut machte. Das es sich bei Darth Zion um einen Mann handelte, welcher gut Erfolge vorzeigen konnte, wusste Aren wohl und auch der Punkt des Hammerdenkmals war für ihn ja nicht neu. Lächelnd reichte Aren Darth Zion die Hand und drückte in seiner militärischen Manier, welcher er sich bei diesem Akt anbehalten hatte, etwas fester zu, in der Gewissheit, dass es für einen Mann wie Darth Zion wohl in Hinsicht ,,feste zudrücken" eher lachhaft war.


,,Es ist mir eine Freude wie Ehre, Darth Zion. Auch von meiner Seite natürlich meine Glückwünsche zu Ihrem Erhebung in den Orden der imperialen Ritter. Ich hörte von Ihnen und Ihren Fähigkeiten nur aller bestes, gerade auch im Bezug auf Dubrillion. Im Punkte des Hammerdenkmals konnte unser gemeinsamer Freund mich zudem auch schon davon überzeugen, es seinem Beispiel gleichzutun und so die Furcht vor ebenjenem Hammer bei dem Abschaum auf imperialen Welten zu verbreiten."

Immer noch lächelnd, wenn auch nun ohne den Händedruck, wandte er sich nickend den Begleitungen des Sith-Lord zu. Der Abend versprach immer erfolgversprechender zu werden, stand er nun doch bereits so nah vor seinem Ziel, endlich gewinnbringende Kontakte zum Order der Sith zu etablieren.

[ Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Bankettsaal ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Darth Zion, Anhänger des Sith-Lords (Agatosh, Sera)




 
Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo


Kira grinste, als Keebo sie fragte, welchen Grund es brauchte, um ihn töten zu müssen.


“Nun, ich denke, dass weißt du genau. Und wenn nicht... rate ich dir nicht, es herauszufinden.”


Meinte Kira wissend und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und sah kurz auf den Tower, der sich ihnen immer mehr näherte. Sie spürte nun deutlich, dass ihre Tochter sich darin befand. Ihre Emotionen waren leicht aufgebracht. Was trieb sie nur? Kira war kurz in Gedanken versunken, ehe sie sich wieder Keebo widmete.


Was
Keebo erzählte langweilte sie leider mehr als angenommen. Sie hatte auf eine spannende Geschichte gehofft, doch für Kira war dies nur sinnloses Gelaber.


“Interessant… .”


Sagte Kira gelangweilt.


“Mit der Beförderung ist für mich plausibel und auch, dass dies kein Ort für Jedi ist. Doch im Moment geht es den Jedi meiner Meinung nach viel zu gut und haben absolut nichts in den oberen Ebenen zu suchen. Sie gehören in unser Verließ!”


Spuckte Kira verächtlich aus. Immerhin hatte sie selbst erst kürzlich wegen ihrer Tochter Adria einige Nächte in der Arrestzelle des Ordens verbracht aufgrund einer Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit. Sie wurde schlimmer behandelt als diese Jedi-Weiber! Und dies, obwohl sie nur wenig später selbst das Sith-Taith erhalten hatte. Ihr Blick ging nun zu ihrer Hand, nachdem Keebo selbst wenig zuvor auf seine Zeichnung aufmerksam gemacht hatte.


“Ihr werdet alle noch an meine Worte denken, dass es ein Fehler war sie bekehren zu wollen und nicht in den Kerker geworfen zu haben! Sie werden uns hintergehen! Ich traue keinem Jedi. Denkt an meine Worte, Keebo! Ich habe in solchen Dingen immer recht!”


Meinte Kira eindringlich.


“Beobachtet die Beiden gut!”


Zumindest beruhigte es sie etwas, dass Darth Keebo auf die beiden Jedi ein Auge werfen würde. Dies würde Kira auch tun.


“Da sind wir uns dann ja einig.”


Meinte Kira zustimmend und stieg in einer schwungvollen, eleganten Bewegung aus dem Gleiter und nickte Keebo kurz zu.


“Man sieht sich, Keebo.”


Verabschiedete sie sich trocken und stürmte voran. Sie wollte endlich zu ihrer Tochter, um zu sehen, was sie für einen Unsinn trieb. Doch dazu kam es erstmal nicht. Schon beim Empfang gab es Probleme, die sich Kira nicht erklären konnte. Der Einlasser behauptete, dass ihr Schüler schon anwesend wäre und dies obwohl Kira genau wusste, dass dieser in seinem Quartier war und ihn hier auch nicht spürte. Das war eigenartig, genauso wie das Verhalten des Einlassers.


“Streichen sie das!”


Fuhr sie ihn an und marschierte dann los und sah suchend durch die Menge. Wer hatte sich als ihr Schüler ausgegeben? Etwa Adria? Nein, sie hatte auf der Liste gestanden, dass hatte sie aufgrund des gleichen Nachnamens sofort unter ihr in der elektronischen Liste gesehen. Ihr Blick ging weiter durch die Masse und folgte ihrem Instinkt. Langsam und raubtierhaft schlängelte sie sich durch die Massen und spürte dann eine Präsenz, die unter all den Gästen auffällig pulsierte. Wie ein Rohdiamant. Adria und die Anderen, selbst Brianna, die hier anwesend waren, ließ sie im Moment außer Acht. Sie wollte den Übeltäter finden, der die Dreistigkeit besessen hatte, sich als ihr Schüler ausgegeben zu haben. Schließlich stand sie hinter einem blonden, hoch gewachsenen Mann und durchbohrte ihn mit Blicken durch seinen Hinterkopf.


“Hast du mir etwas zu sagen, du Narr?”


Fragte sie ihn erzürnt.


Bastion - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - geballte Sith-Eminenz - Darth Angelus, Adria Guldur, Janus Sturn, Darth Nergal, Brianna Kae, Odile Lemaire, Venris Traja, Agatosh, Treeya Reed ,Kayn abseits mit Kira
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Brianna, Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Keebo, Kira, Darth Zion, Sera, Odile, Venris, Agatosh, Nergal, Saphenus

Wie unter Sith kaum zu vermeiden – und im Grunde auch durchaus gewünscht – kristallisierten sich rasch gewisse Sympathien und Abneigungen heraus, als Worte wie Waffen geschwungen wurden und diese verbalen Attacken kleinere oder vielleicht auch größere mentale Wunden schlagen. Es war ein interessanter Vorgang, und Janus war geneigt, ihn sogar als amüsant und unterhaltsam einzustufen, aber das Lächeln des elegant gekleideten Grafen verharrte in einem höflich-neutralen Zustand, der keine Rückschlüsse auf seine Gefühlslage zuließ. Er war hier unter Raubtieren und Monstern, und in einem solchen Umfeld war jede Geste und jeder mimische Ausdruck ein Signal und eine Botschaft. Entsprechend aufmerksam verhielt sich Janus, achtete mit den Augen und seinen Machtsinnen darauf, wie seine Gegenüber sich verhielten und was sie wohl bezwecken mochten. In Gedanken begann er, Muster und Beziehungen festzuhalten, die anderen Anwesenden einzuordnen und zu überlegen, ob sie für ihn nützlich sein konnten oder sich als Hindernis erweisen würden. Wohlwollend registrierte er das wohlerzogene Auftreten des Zabraks Venris, er schien – für die Verhältnisse seiner Art, natürlich – von gutem Geblüt und entsprechenden Manieren zu sein. Das honorierte Janus mit einem Nicken in seine Richtung und die von Brianna, die sich ein wenig mit ihm unterhalten hatte. Dabei war sie offenbar in irgendeiner Form Adria auf die Füße getreten, die junge Frau schien es für nötig zu halten, energisch ihre exklusive Meisterschaft zu betonen. Vielleicht eine allgemeine Botschaft, vielleicht auch zielgerichtet. So oder so, Janus ließ sein Lächeln ein wenig breiter werden, sein Tonfall generös.


„Man kann sich glücklich schätzen, fähige Schüler sein eigen nennen zu dürfen. Je besser das Material, desto besser das Endprodukt, nicht wahr?“


Durchaus eine Aussage, die von einem gewissen Hochmut kündete, wenn auch verpackt in eine wachsweich-aalglatte Hülle. Als talentiert würden sich gewiss alle anwesenden Schüler gerne selbst bezeichnen, und ihre Meister dürften sich geschmeichelt fühlen, dass ihre Fähigkeit, begabte Kreaturen zu erkennen, gewürdigt wurde. Mit beiläufigen Interesse verfolgte Janus das sich weiter entwickelnde Gespräch zwischen Brianna und Venris, und als die Echani sich schließlich zu einem Kommentar im Bezug zu Odiles musikalischen Talenten hinreißen ließ und – für ihren Meister deutlich hörbar – Neugier heuchelte, erlaubte sich Janus ein leises Lachen und wölbte eine Augenbraue, beinah schon konspirativ wandte er seinen Blick kurz in Richtung der tapanischen Künstlerin.


„In der Tat. Für jeden, der auch nur ansatzweise Musik zu genießen weiß, ist es ein außergewöhnliches Erlebnis. Es wäre mir ein Vergnügen, es mit Dir zu teilen.“


Ein Hauch Ambivalenz lag in diesen Worten und der glatten, sonoren Stimme des Grafen, doch seine Aufmerksamkeit wurde rasch in eine andere Richtung gelenkt, als sich zwischen Adria und Brianna ein handfestes Wortgefecht entwickelte, und in dieses goss Darth Angelus mit der Frage, ob die Silberhaarige denn gegen ihn bestehen würde, noch reichlich Öl. Janus musste zugeben, dass ihm die Impertinenz einiger Worte doch etwas zu weit ging, und der Schatten von Missbilligung legte sich subtil über die Miene des Lords und seine Aura in der Macht. So erinnerte der Sith an die Statue eines grollenden Gottes, der richtend auf die Sterblichen hinab blickte, doch wartete er zunächst nur ab und unterließ es, sich direkt in die Diskussion einzumischen. Er betonte seine herausragende Stellung, indem er sich außen vor hielt und jene, die unter ihm standen, ihre Kämpfe führen ließ. Seine Schülerin war durchaus in der Lage, verbal zurückzuschlagen, und tatsächlich war der in ihr geweckte Zorn und der Wunsch, ihre Stellung zu verteidigen, durchaus nützlich. Teils mischten sich sachlich-nüchterne Abwägungen in die feurigen Worte, aber es war deutlich, dass Brianna sich in ihrem Stolz gekränkt fühlte, energisch verwies sie auf die strengen Auswahlkriterien ihres Meisters und suchte auch demonstrativ körperlich seine Nähe. Janus ließ sie gewähren und blieb auch gelassen, als Darth Angelus auf die Taten Adrias gegen die Yevethaner als Beweis ihrer Stärke verwies und nahelegte, dass Briannas Geringschätzung für Titel durchaus eine gewisse heuchlerische Note hatte. Ein scharfzüngiger Mann, dachte sich Janus durchaus nicht ohne Anerkennung, der Bezwinger des Yevethaneranführers trug ein ebenso aalglattes Lächeln wie er selbst zur Schau und wusste recht gut, welche Knöpfe es zu drücken galt. Diesen Augenblick wählte Janus, um sich mit seiner ruhigen Autorität zu Wort zu melden, er dehnte – dezent, aber spürbar – auch seine ehrfurchtgebietende Aura etwas aus.


„Ein bemerkenswerter Diskurs, möchte ich anmerken. Die uralte Debatte, ob die Stärke nun maßgeblich im Fleisch oder im Geist liegt, werden wir heute wohl nicht abschließend klären können, aber die hier vorgetragenen Argumente haben zweifellos ihren Wert. Wir, die über die Macht gebieten, sollten nicht vergessen, dass unsere Körper ebenfalls mächtige Waffen sein können. Und ebenso muss man sich vor der Illusion hüten, Geschick und Kraft könnten die Macht übertrumpfen. Diese Lektion ist unabhängig von Rang und Titel wertvoll, wenn wir unsere Stellung in der Galaxis nicht nur bewahren, sondern auch ausbauen wollen.“


Salbungsvolle, mit der Aura des Meisters vorgetragene Worte, die durchaus genuiner Überzeugung entsprachen und den streitenden Parteien eine bequeme Brücke bauen sollten, über die sie zu ruhigeren Gefilden wandern konnten. Schließlich waren sie zivilisierte Bestien, und Etikette und Manieren mussten gewahrt bleiben. Ganz in diesem Geist hieß Janus den großgewachsenen und halb-mechanischen Sith willkommen, der sich nun zu ihnen gesellte, mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen und einem respektvoll-verbindlichen Nicken wandte sich Janus dem anderen ranghohen Sith zu, höflich wartete er ab, bis dieser mit seinen Worten und seinem Appell an Einigkeit zu Ende.


„Weise Worte, Lord Nergal. Willkommen zu diesen erbaulichen Feierlichkeiten, die uns in der Tat in Erinnerung rufen sollten, welche Erfolge wir errungen haben, wenn wir als ein Orden und ein Imperium handelten. Ein Imperator. Ein Orden. Ein Reich. Dieses Prinzip wird uns den endgültigen Sieg über die in Partikularinteressen und Eigensinn zerfallende dekadente Republik und ihre von Blindheit und Arroganz geschlagenen „Verteidiger“ bringen und der Galaxis die Ordnung gewähren, die ihr gebührt. Auf diesen Sieg...und die Helden, die ihn erringen werden.“


Für einen Moment blitzten die weißen Zähne des Grafen einem Lächeln auf, und er schenkte Brianna einen Blick, der eine klare Botschaft vermittelte: Sie stand nun auf der richtigen Seite. Sie hatte diese Schwäche und Unfähigkeit hinter sich gelassen, war darüber hinaus gewachsen. Und mit ihm als Meister würde sie noch weitaus mächtiger werden und eine dieser Helden sein, die eine neue Ordnung nicht nur errichten, sondern auch darin herrschen würden. Nun...einer würde herrschen, und andere würden dienen. Aber so war nun mal der Lauf der Dinge, nicht wahr?


[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Brianna, Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Keebo, Kira, Darth Zion, Sera, Odile, Venris, Agatosh, Nergal, Saphenus
 
[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Katakomben | Bei der toten Womp-Ratte] Jarael, Thatawaya

Ein Kräuseln in der Macht. Ein Flüstern in ihrem Ohr. Ein liebevoller Strich von Vahls Hand über Jaraels Wange und die Avatarin von Feuer und Zerstörung wusste, dass ihre Absichten, Handlungen und Ziele gerecht waren. Sie hob die Hand, in der sie ihre Blasterpistole hielt, zielte und drückte ohne weiteres Zögern ab. Doch ihr Schuss ging daneben, versengte nur einige der Federn ihrer „Beute“ und ging sonst komplett in den Kadaver der Womp-Ratte. Der nächste Schuss verfehlte nur knapp die Womp-Ratte und auch das vogelähnliche Wesen. Der für die Katakomben so typische Geruch nach Verwesung, Tod und Kot wurde nun um den Geruch von verbrannten Fleisch ergänzt. Zur Jaraels großer Verwunderung konnte das große, befiederte ... Viech vor ihr sprechen und scheinbar dachte es, Jarael würde ihr die Womp-Ratte streitig machen wollen. Ein ekelhafter Gedanke und die Vahla verzog angewidert ihr Gesicht und widerstand dem Drang Körperflüssigkeiten zu verschwenden und auf den Boden zu spucken.

Sie steckte ihre Waffe nicht weg und behielt sie in ihrer Hand. Mit langsamer Stimme antwortete sie dem Wesen:
„Ich habe keinerlei Interesse an deiner ... Mahlzeit. Behalte sie ... und den Rest davon auch.“ Anschließend wollte sie sich zum Gehen abwenden, entschied sich aber anders. Etwas bewog sie dazu bleiben. Ein inneres Flüstern war offensichtlich neugierig was dieses Wesen war und was es hier unten tat. „Wer bist du und was machst du hier unten?“ Lebte das Wesen etwa hier? Brachten die Katakomben der Sith intelligentes Leben hervor?

[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Katakomben | Bei der toten Womp-Ratte] Jarael, Thatawaya
 
Bastion - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - geballte Sith-Eminenz - abseits - mit Kira

Kayn badete sich im Glanz der anderen, der Sith, zu denen er unbedingt gehören wollte. Die hier versammelte Schlagfertigkeit reichte wohl, um ganze Armeen binnen kurzer Zeit zu eliminieren. Doch was er neben der rohen Kraft ebenfalls spürte, war tiefes Misstrauen. Er war noch kein begabter Machnutzer, doch was man den Anwesenden hier ganz deutlich ansah war die Tatsache, dass sich im Grunde keiner wirklich auf den Pelz schauen konnte. Sah man genauer hin, erkannte man abschätzige Blicke, Getuschel verstummte und entstand erneut, manchen konnte man direkt ansehen, wie sie ihren Gegenüber einfach in Stücke reißen wollten. Und die Krönung des Absurden: sie sprachen auch noch miteinander, anstatt ihren Konflikt zu beseitigen. Ein Orden mit so viel Potenzial krankte an der Qualität seiner Verbundenheit. Kayn schüttelte unbewusst den Kopf, er war total vertieft in seine Analysen und über die Maßen fasziniert von dem, was er sah. Über die Jedi wusste er genug um zu wissen, dass sie selbst ihre Schwäche waren, doch nicht ihre Verbundenheit. Ein Stück mehr von beiden würde wohl die Lösung sein, das Gleichgewicht. er gluckste still vor sich auf, und noch bevor er den Gedanken vollenden konnte, sprach ihn eine weibliche Stimme von hinten an.

Er schloss ertappt und hilflos die Augen und wartete einen Moment, bevor er sich umdrehte. Konnte das wirklich Lady Guldur sein? Dann war seine überaus schlechte Tarnung, bewusst offensichtlich gewählt, wohl schneller aufgeflogen, als er sich auf die Konfrontation vorbereiten konnte. Als ob er sich je adäquat auf diese Begegnung hätte vorbereiten können. Kayn streckte sich bewusst in der Macht aus, er musste jetzt seine ganze Stärke offenbaren, die in ihm steckte. Er hätte gelogen, wenn er davon gesprochen hätte, dass ihm das leicht fiel. Nicht mal richtig konzentrieren konnte er sich, und so konnte er es nicht vermeiden, dass ihm der Kragen seines Hemdes ein wenig eng wurde, als er die überaus attraktive, anzüglich gekleidete Sith-Lord erblickte. Ihr Zorn wirkte elektrisierend und eben so furchteinflößend.

"Lady Guldur. Es ist eine Ehre, euch kennenzulernen." die leicht zittrige Stimme ließ seine versucht standhafte Haltung ein wenig bröckeln, doch er hielt sich ganz gut, macht eine bessere Figur, als er von sich erwartet hatte. Eine Verneigung, gerade der perfekte Mittelpunkt zwischen ehrerbietend und kriecherisch zeugte davon, dass Kayn wusste, wie man sich in kultivierteren Kreisen verhielt. Sein akzentfreier Dialekt und seine Stimmfarbe unterstrich das. "Ich muss mich für die dreiste Lüge entschuldigen" es gab hier keine Alternative, als die Flucht nach vorn "doch ich muss einfach an dieser Veranstaltung teilnehmen. Seit Jahren verschwende ich mein Potenzial mit diesen Unsichtbaren im Sith-Tempel. Ich bin hier, damit mich ein Meister oder vielleicht eine Meisterin als Schüler annimmt und euer Name war mir im Besonderen im Gedächtnis geblieben." Ein anerkennendes Lächeln folgte. Eine Schmeichelei, die aber durchaus ernst gemeint war. Er hatte tatsächlich von Kira Guldur gehört, ebenso kannte er Darth Zion, den Grafen Sturn und die anderen Koryphäen. Und auch wenn allgemein bekannt war, dass sie nicht zimperlich war, sah der Schönling in ihr das Ausmaß zielgerichteten Todes, das er für die Entfaltung seines Potenzials als perfekt erachtete.

Trotzdem war seine Offensivität noch unglaublich dumm. Der Plan konnte schief gehen. Sie konnte ihn jeden Moment mit ihrem Lichtschwert sauber zwischen dem Scheitel in zwei auseinander fallende Hälften zerteilen, doch er hielt ihrem durchbohrenden Blicken stand. Was jetzt geschah, lag allein in ihren Händen. Es würde ihn noch als verblichenes spektrales Wesen ärgern, wenn er zusammen mit dem Twi'lek Abschaum in einem Raum vom Boden gewischt würde, doch er musste das Risiko einfach eingehen. 'Jetzt oder nie' war die Devise!

Bastion - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - geballte Sith-Eminenz - abseits - mit Kira
 
Bastion- Bastion-Center-Gassen- Mit Darth Makhaira und Passanten

Marlis schlenderte mit der Sith durch die Gassen Bastion-Citys und allein dieser Umstand war ja schon schräg genug. Das es nach dem Tod ihres Meisters SO rauskommen würde, hätte sie gestern auch noch nicht gedacht. Und jetzt? Tja. Sie hatte das Gefühl, dass sich die Sith wirklich Mühe gab, ihr das System zu erklären, in dem sie lebte. Auch wenn da ein paar Faktoren waren, über die die ehemalige Krankenpflegerin und Padawan den Kopf schüttelte. Sith töteten andere Wesen nicht, solang sie einen Nutzen hatten?

“Aber haben nicht alle Wesen einen Nutzen irgendwie? Auch wenn man ihn vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt?”

Der Gesichtsausdruck der Sith machte klar, dass sie wohl kein Problem damit hatte, “unbrauchbare “ Wesen zu töten. Aber im nächsten Moment lächelte sie und Marlis war irritiert. Sollte das ein Scherz gewesen sein?

” Habt ihr schonmal jemanden “zu früh” entsorgt und euch bisschen später geärgert, weil ihr ihn oder sie dann doch hättet gebrauchen können?”

Jemanden zu ermorden, nur weil er augenscheinlich nutzlos war, war irgendwie kein Grund.

“Die Jedi töten eigentlich nur, wenn sie selbst oder eine ihrem Schutz unterstellte Person angegriffen wird und ein Entwaffenen des Gegners nicht möglich ist. So als allerletzte Option. Ok. Manchmal werden sicherlich auch gezielt Personen ausgeschaltet. Köpfe von kriminellen Organisationen, in der Hoffnung, dass die Organisation dann zerfällt. Aber mein Meister hat selbst gesagt, dass das nicht immer funktioniert. Manchmal kam dann eine schlimmere Person nach...zumindest wenn die Organisation eine gewisse Grösse hat. Der Kampf gegen das Böse ist so ne endlos-Sache. Man wird nie fertig.


Und jetzt spazierte sie mit einer dieser “Bösen” durch ne Stadt und stellte fest, dass sie- zumindest im Moment- garnicht so böse war. Natürlich war Marlis nicht so blöd, das als Standart vorraus zu setzen.Aber sie spürte, wie sich innere Anspannungen zu lösen begannen. Was das gut oder schlecht?
Als die Sith auf das Thema Mord-Rache zurück kam, erklärte sie, dass es bei solchen Rache-Aktionen selten um die ermordete Person selbst ging, sondern um durchkreuzte Pläne. Weil man möglicherweise eine Person getötet hatte, für die eine spezielle Aufgabe oder Position vorgesehen gewesen war. Marlis schnaubte.

“Aber es können ja auch … ich sag jetzt mal nicht durch andere Lebewesen verursachte Hindernisse kommen, die ein Umsetzen eines Plans behindern oder unmöglich machen. Was macht ihr dann, wenn ihr niemanden habt, den ihr dafür verantwortlich machen könnt? Dem Schicksal selbst eins reinwürgen?”


Da fiel ihr aber noch was anderes auf. Was für Pläne hatte die Sith mit ihr, wenn sie doch scheinbar alles irgendwie (ver-) planten?Kurz überlegte sie, ob sie die Frage stellen sollte oder ob sie es gleich bereuen würde. Sicherheitshalber schluckte sie die Frage aber erstmal runter. Vielleicht würde sie später fragen.

“ Aber ist das nicht irgendwie anstrengend, die ganze Zeit so weit in die Zukunft zu planen? Ich meine, es kommt doch eigentlich ständig irgendwas anders, als man gedacht hat und dann muss man wieder umplanen und dann kommts doch wieder anders…...das ist doch mega frustrierend, oder? Und wenn ihr sagt, dass ihr für den Kampf lebt… heisst das, ihr seid ein Adrenalin-Junkie oder sowas in der Art? Wart ihr schon immer so? ”


Sie kamen in ein heruntergekommenes Areal der Stadt. Ein Bettler erblickte die Sith, seine Augen weiteten sich und er ergriff die Flucht. Marlis runzelte die Stirn.

“Der da hatte die falschen Informationen für euch?”


fragte sie mit einem Nicken in die Richtung, in die die Gestalt gerannt war. Dieses Gasse war.. merkwürdig. Unbewusst legte sich Marlis die Hände um ihre Arme als würde sie frieren, dabei war es hier nicht kälter als in den anderen Strassen auch. Das hier war genauso ein Ort wie der Sith-Tempel selbst. Ein Ort, den man am liebsten sofort verlassen wollte. Verlassen und vergessen. Die Sith starrte ein Gebäude an, das offensichlich leer stand.

“Was ist in dem Haus?”

Kaum ausgesprochen war sich Marlis garnicht mehr so sicher, ob sie das überhaupt wissen wollte. Die Augen der Sith glühten in dem Zwielicht und Marlis wich einen Schritt zurück. Offensichtlich dachte die Sith gerade an etwas, das sie in irgendeiner Form erregte. Irgendwann fing sie wieder an zu erzählen. Wenn Marlis es richtig verstand, hatte sie ihre eigene Mutter getötet, weil sie sie verlassen hatte. Mal einen Schlussstrich unter etwas ziehen war für die Sith wohl ein Fremdwort. Sie schaukelten sich in Wut und Rache gegenseitig hoch.

“Gibt es eigentlich viele Sith, die aus solch… erschütterten Familienverhältnissen kommen? “

fragte sie und der Begriff “Falsche Erinnerungen” zuckte ihr durch den Kopf. Man konnte ja Leuten auch einreden, sie hätten eine schlechte Kindheit gehabt. Der Bruder eines Freundes hatte genau das. Der hatte zuerst mit den Psychologen gespielt um für den Wehr-Dienst ausgemustert zu werden. Was er ja auch geschafft hatte. Aber dann hatte die Mühle aus Therapie und Medikamenten ihn immer weiter rein gezogen und aus den vorgespielten Problemen waren echte geworden und am Ende war er überzeugt gewesen, dass seine Mutter ihn unfair behandelt hätte und Schuld an seinen psychischen Erkrankungen war. Obwohl diese Erkranungen ja anfangs garnicht existiert hatten. Aber das war ja ein Beispiel dafür, wie man die Vergangenheit einer Person in deren Augen verändern konnte, so dass sie glaubte, das jemand ihr geschadet hatte. Machten die Sith so etwas auch, um ihre Mitglieder da hin zu führen, wo die Frau neben ihr jetzt war? Marlis ermahnte sich selbst noch einmal, äusserst vorsichtig zu sein. Sie liebte ihre Familie. Ihre Mutter war zwar streng gewesen aber sie hatte auch einen Grund gehabt, so zu sein. Und ihr Vater würde ihr jederzeit aus der Klemme helfen. Auch heute. Gut, vor der Sith konnte er sie nicht retten. Aber er würde sie wahrscheinlich von Bastion abholen,wenn sie ihn darum bitten würde. Aber auch das wäre in Marlis Augen zu riskant. Es ging ja jetzt auch nur um die Tatsache, dass ihre Eltern liebenswerte Personen waren. Und nichts anderes würde sie sich einreden lassen.
Die Sith vertrat die Meinung, dass man bei der Lösung des Armuts-Problems an der Oberschicht nicht ansetzen sollte. Man würde nur die , die eh schon fett waren, weiter füttern.

“Ich meinte auch nicht, dass man ihnen was schenken sollte. Ich meinte eher, dass man dann vielleicht Geschäfte machen kann. Ich helf dir bei deinem Problem und dafür sorgst du in deinem Viertel für Unterkünfte und Verpflegung für Obdachlose...so als Beispiel. Weil die Jedi haben nicht so viel Geld, aber man kann sich mit denen verbünden, die Geld haben und sie vielleicht für seine Sache gewinnen. Das war die Idee.”

Und das hatte mancherorts ja sogar schon geklappt. Wenn auch noch nicht in dem Ausmaß, wie es benötigt werden würde. Die Sith verglich die Oberschicht mit den Machenschaften der Sith und mente dann abschliessend, dass niemand perfekt war.

“Jeder macht Fehler, das ist so. Aber man kann immer versuchen, seine Fehler wieder gut zu machen. “

Aber ob die Sith wirklich ehrlicher waren , da war sich Marlis nicht so sicher. Der Ansatz war halt einfach ein gänzlich anderer. Wo die Jedi ihre Macht nur einsetzten, wenn sie anderen halfen, demonstrierten die Sith ihre Macht auch gern mal zwischendurch. Wobei sich ihre Begleiterin da doch recht zurück hielt. Wofür Marlis dankbar war. Andere Personen mit den eigenen Fähigkeiten einschüchtern- so wie es sicherlich bei der geflüchteten Gestalt vorhin passiert war- ...ja, Jedi konnten das unter Umständen auch tun. Aber das Ziel-Publikum war anders. Oder? Marlis schüttelte den Kopf und strich sich das schwarze Haare nach hinten. Sich über die Unterschiede zwischen Jedi und Sith den Kopf zu zerbrechen, machte einen ganz schwindelig. Sie rieb sich übers Gesicht, als die Sith auf die Seuche auf Coruscant zu sprechen kam. Sie erklärte ihre Herangehensweise und Marlis lachte kurz auf.

“Aber genau das tun die Jedi ja. Stellt euch mal vor, ihr wärt im Jedi-Rat. Ihr hättet ein paar hundert Jedi-Heiler zur Verfügung, aber eben auch Jedi, die im Heilen vielleicht nicht so talentiert sind, die aber andere Fähigkeiten haben. Visionen zum Beispiel. Ihr müsstet ja nicht zwangsläufig Heiler auf die Suche nach dem Ursprung schicken. Das können auch Jedi machen, deren Fähigkeiten eher investigativ sind. Und die Heiler tun unterdessen was sie können, um den Erkrankten zu helfen. Und die Jedi bringen Opfer im Moment. Jede Menge. Die Flut von Erkrankten ist nämlich schon da. Es ist halt grad irgendwie noch ein Zeit-Faktor. Die Jedi halten eine Flut von Leichen auf, so gut sie können in der Hoffnung, dass der Ursprung und eine Impfung oder ein Heilmittel jetzt bald gefunden wird. Aber bisher war halt keine Suche wirklich erfolgreich. Und neben den Jedi arbeiten ja auch die Pharma-Konzerne an Lösungen. Allerdings auch ohne Ergebnisse bisher. Leider.”

Marlis fühlte sich etwas traurig, wenn sie an die Leute auf Coruscant dachte. Aber auch sie konnte- vor allem jetzt- nichts anderes tun als für sie zu Hoffen.
Als die Sith ihr dann erklärte, dass sie den Händler nicht freundlicher begrüsst hatte, um ihn zu schützen, verzog Marlis das Gesicht. Sollte sie sich jetzt Sorgen machen, weil die Sith ihr gegenüber so...offen war? Gut, was sollte ihr schon noch schlimmes passieren. Da war eh schon ein irrer Sith, der ihren Tod angeordnet hatte und der wahrscheinlich nicht sehr erfreut darüber sein würde, dass sie gesund und munter war. Wenn sie Glück hatte, war es ihm schlicht egal. Marlis seufzte. “Hinter jedem Busch ein Räuber” bekam hier eine ganz neue Bedeutung.
Die Sith erklärte dann, dass sie die Bettler als Informationsquelle nutzte, weil die meisten Sith wohl zu Abgehoben waren, um sich mit dieser Schicht der Gesellschaft zu beschäftigen. Marlis zuckte mit den Schultern

“So viele Sith kenn ich ja nun auch wieder nicht. Der Irre da, der meinen Meister umgebracht hat. Ein anderer, der ihm dabei geholfen hat und offensichtlich ebenso seinen Spass daran hatte, ich glaube, mein Gefängnis-Wärter war kein richtiger Sith. Der hat nur da gearbeitet. Und dann euch und euren Schüler. Ich weiss nicht ob das genügt, um sich ein Bild der “Art der Sith” zu machen. Aber wenn ihr sagt, dass die anderen abgehoben sind, glaub ich euch das sofort. “


Marlis konnte sich gut vorstellen, dass Arroganz in den Reihen der Sith weit verbreitet war. Und es war ziemlich schlau von der Kriegerin neben ihr, das quasi auszunutzen und den Rest, den die anderen übrig liessen, zusammen zu kehren und daraus etwas Brauchbares zu machen.

“Die Idee ist gut. Und wer weiss: Vielleicht ermöglicht ihr damit mit der Zeit ja sogar ein Entkommen aus der Gosse...und dann heuern die ehemaligen Bettler beim Geheimdienst an , weil sie darin schon jahrelang Erfahrung haben. “


Sie grinste bei der Vorstellung. Plötzlich tauchte die Pyramide des Sith-Tempels wieder vor ihr auf und Marlis drehte sich noch einmal zur Stadt um. Sie hatte garnicht mitbekommen, dass sie schon wieder auf dem “Heimweg” waren. Um ihre Verwunderung vollständig zu machen, fragte die Sith nun auch noch, ob sie Kuchen mochte. Marlis machte grosse Augen.

“Ok, wieviel Prozent der Bevölkerung dieser Galaxis würden auf diese Frage hin angewidert mit dem Kopf schütteln? Natürlich mag ich Kuchen!”

Wo es jetzt wohl hin ging? Konnte man in diesem Hort der Bosheit einfach so Kuchen bekommen? Oder musste man den Koch bedrohen, damit er einen Teig anrührte und in den Ofen schob? Wieder kamen Marlis wilde Szenen in den Kopf, die weit ab von einem normalen Alltag waren und den Wahnsinn zeigten, den Marlis eigentlich in jedem Sith erwartete.

Bastion- Vor dem Sith-Tempel- mit Darth Makhaira und anderen Sith
 
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[ Bastion :: Bastion Center :: Seitenstraßen am Arthious-Boulevard :: vor einer sich leerenden Bar] - Treeya, Mile, betrunkene Menge

Treeyas irritierter Blick fiel auf die Ansammlung Feiernder, die noch immer in großer Anzahl aus der Kneipe strömten, sich mit einer Hand an der Schulter des anderen festhaltend, mit der anderen Hand eine Blasterpistole angedeutet in die Luft feuerten und dabei laut brüllend sangen “Komm hol den Blaster raus, wir spielen Soldat und Yevethaner!Den Rest verstand sie nur mit Mühe, denn sie fokussierte sich wieder auf den versehrten Militär vor ihr, der offenbar ebenfalls dieser grölenden Menschenmenge entfliehen wollte. Ihrer Meinung nach war es ohnehin äußerst unvernünftig mit einer solch großflächigen Wunde auf einer Veranstaltung wie dieser herumzustromern. Aber das ging sie nichts an. Der ganze Mann ging sie nur etwas an, weil sie ihn über den Haufen gerannt hatte – das war nicht ihr Tag, nicht ihre Woche, nicht ihr Jahr! Und nun fing die feierwütige Menge auch noch an, Gleichgesinnte aus der Menge in diese komische Art rituellen Tanzkreis zu ziehen, den sie im Fortgehen vollführten. Treeyas Augen hatten so etwas noch nie mit ansehen müssen und sie hatte definitiv NICHTS verpasst. Kurz war sie dem Fremden sehr dankbar, dass er trotz dieser misslichen Situation daran dachte, sie mit sich zu ziehen, dass keiner von ihnen diesem Ritus, den sie nicht verstand, teilnehmen musste.

Wenn diese Tollwütigen jetzt die Bar verlassen haben, vielleicht kann man da drin kurz zu Atem kommen. Ich rufe Ihnen auch gerne einen Arzt, wenn es notwendig ist.” Sie machte sich grade zum Obst der Woche, das wusste sie, aber es war ihr so unangenehm, einem Kriegsveteranen noch mehr Schaden zugefügt zu haben. Obwohl der Kerl gar nicht mal so alt war, wie sie zuerst gedacht hatte, sein regungsloses, markantes Gesicht ließ insgesamt wenig Interpretationsspielraum zu. Aber für sie beide würde dieser Tag wahrscheinlich in einem Albtraum enden, wenn sie ebenfalls den Blaster rausholen müssten, um tanzend in den Straßen Bastions Soldat und Yevethaner zu spielen, also entschlossen sie sich in einer wortlosen Übereinstimmung für die Flucht in die Bar. Nur noch ein Tisch war besetzt, an dem ebenfalls gesungen wurde. Ein wenig ruhiger und nachdenklicher, aber der Text machte auf sie genauso wenig Sinn: “Wir alle wir leben im Tempel Bastions und Lord Janus singt mit uns ein Halleluja!” Treeya schüttelte den Kopf, ohne auf ihre unfreiwillige Begleitung zu warten, schritt sie zu einem der Tische genau am anderen Ende der Bar und setzte sich entnervt dorthin.

[ Bastion :: Bastion Center :: Seitenstraßen am Arthious-Boulevard :: vor einer vollgestopften Bar] - Treeya, Mile, betrunkene Menge
 
[Bastion | Sith Tempel | Domäne der Wissenden (10. Stock) | Darth Makhaira's Domizil | Wohnbereich]
Norag und Lilya [NPC]

Norag blickte schnell auf als Lilya wohl bemerkte, dass sein Blick ihn verraten hatte. Er dachte kurz über die Antwort nach und seufzte leise bevor er nur ein Wort raus brachte.

"Kennst du das Gefühl, wenn du dir nicht sicher bist in einem Traum zu sein? Ob das alles hier echt ist? Aber wenn es wirklich kein Traum sein sollte, was alles passiert ist. Von dem was du mir alles so erzählt hast. Ist das vielleicht doch alles echt, aber vieles Fassade? Deine Freundlichkeit gegenüber mir? Ist das ein Test? Ob ich drauf eingehe? Darf ich drauf eingehen? Oder werde ich getestet wie viel Vertrauen ich in jemanden bekomme und vor allem wie schnell? Woher weiß ich, das das hier gerade echt ist und keine Fassade?"

Er blickte zu ihr, sah ihr in die Augen. Seine Augen verschlossen sich leicht wieder gegenüber der Twi'lek, je mehr er fragte. Er wurde sich wieder unsicherer ob das alles wirklich echt war. Aber wenn man bedenkt, was er alles durchgemacht hat, ist das kein Wunder, das er dem ganzen nicht komplett vertraute. Ja er war naiv in vielen Dingen, doch er hatte immer noch Probleme anderen Wesen zu vertrauen. Er fühlte sich zu der Dame hingezogen, aber sollte er das zeigen? Oder wäre es ein Fehler den er bereuen würde? Er wusste es nicht. Und wenn, so schlimm konnte es nicht sein - oder?

Er schaute auf sich runter, unterernährt? Das die ganze Zeit? Er dachte es sein normal, aber jetzt erfuhr er das dies nicht de Fall war. Man merkte eine Mischung aus Trauer und Wut in ihm hochkommen. Würde sein Sklavenhändler nicht von einem 2 Meter Monster zermatscht worden sein, dann würde er sich in nächster Zeit wünschen die geboren worden zu sein. Doch Norag
konnte sich nicht einmal an ihm Rächen.

Die unfassbaren Fragen von der Lethan ließen den Zabrak wieder aufschauen.

"Altes Brot? Hm... Naja ich kenn nichts anderes... Gewöhnt man sich an sowas?"

Er schaute dann auf das Essen, was echt lecker aussah. Aber wie isst man das? Es war überall diese Flüssigkeit. Aber Flüssigkeit gehört doch in ein Glas oder ähnliches, oder? Wie sollte man es sonst zu sich nehmen? Nebenbei spielte er mit der Gabel rum, als er überlegte wie man sowas essen sollte. Er hörte auch weiterhin der Dame zu. Doch als sie anfing zu essen beobachtete er wie sie dies tat. Sie nahm die beiden Gegenstände und konnte so das Essen super zu sich nehmen. Norag sah sich das genauer an und versuchte das nachzueifern. Man konnte erkennen, das er keine Ahnung hatte wie man Messer und Gabel benutzte. Er tat sich damit schwer, damit richtig umzugehen. Naja was will man erwarten wenn man nur gelernt hat seine Hände zu nutzen für das essen? Aber nun gut, er versuchte es zumindest. Er machte der Twi'lek nach und versuchte das beste daraus zu machen. Auch wenn der Anfang recht schwer war, klappte es mit der Zeit dann doch das Fleisch richtig zu schneiden.
Als er das Essen zu sich nahm fing er an das Essen förmlich anzustarren und aß somit eifrig weiter. Es kam ihm so vor, das es das beste ist was er jemals essen wird. Daher versuchte er schnell zu essen so das es ihm keiner wegnehmen konnte. Aber er merkte, das er sich nicht beeilen musste und ermahnte sich selbst langsamer zu essen und nicht so zu schlingen. Dieses Geschmackserlebnis war atemberaubend.

[Bastion | Sith Tempel | Domäne der Wissenden (10. Stock) | Darth Makhaira's Domizil | Wohnbereich]
Norag und Lilya [NPC]
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Lilya (NPC)

Sie bat Eowyn also noch immer, mit ihrer Herrin zu reden. Was erwartete sie? Dass sie wirklich ihre Herrin, wie sie es nannte, überzeugen konnte? Sie, als gefangene Jedi? Eowyn konnte sich vorstellen, dass diese Herrin sich freuen würde, mit ihr zu reden, aber aus ganz anderen Gründen, als es ihr Recht war. Eine Jedi als Versuchsobjekt bekam man schließlich nicht alle Tage unter die Finger.
Sie erwiderte nichts - was sollte sie auch schon sagen? Der Jüngerin klarmachen, wie anders die Welt war, dass sie sich auf einem Holzweg befand? Vielleicht half es, wenn sie ihr wirklich deutlich machte, dass Jedi und Sith einfach absolut gegensätzlich waren, dass die beiden Tempel miteinander nichts zu tun hatten.


Aber auch dieser Ansatz fruchtete nicht. Sie, Eowyn, sollte sich öffnen? Sie seufzte. War das alles hier doch mal wieder ein perfider Versuch, sie zu überzeugen und alles war gespielt? Die Macht konnte ihr unterschwellige Warnungen senden, so viel sie wollte... in dieser Atmosphäre hatte das keinen Sinn. Und da sie aktiv nicht zugreifen konnte... Nicht jeder ist ein so guter Seiltänzer, wie er oder sie vielleicht glauben mag, gab Eowyn nur zur Antwort. Wie viele Sith waren schon von diesem Seil gestürzt, ohne es gemerkt zu haben?

Eowyn konnte nicht anders, als die Augenbrauen zu heben. Die Jüngerin hier war wirklich naiv. Als Teil des Tempels starb man nicht so schnell? Regeln... Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. 'Durch den Sieg zerbersten meine Ketten', zitierte sie den Kodex der Sith. Den Sieg erreicht man nicht, indem man Regeln beachtet. Ihr seid jung... und naiv. Aber irgendwann erinnert Ihr Euch vielleicht an das, was ich sage, und versteht es. Jeder hier denkt nur an seinn eigenen Sieg. Auch Eure Herrin. Die eine ach so bewandete Kriegerin sein sollte... Es war symptomatisch, dass sie dafür im Orden der Sith hochgeachtet war, wenn es denn stimmte. 'Kriegerin' und 'Sith' schließen sich nicht aus. Nicht einmal 'Kriegerin' und 'Jedi' tun das, wie sie aus eigener, leidvoller Erfahrung wusste. Ich wünsche Euch, dass Ihr Recht habt. Aber ich bezweifle es, sagte Eowyn hart, zu geistig erschöpft, um sich noch irgendwie diplomatisch auszudrücken. Warum auch. Es ging sie nichts an, oder? Sie konnte nicht jeden retten. sie konnte nicht einmal sich selbst retten.

Dass die Jüngerin nur "ihre Befehle" befolgte, war ein typischer Satz. Ihr seid kein Droide, erinnerte Eowyn sie. Ihr habt ein Gehirn. Benutzt es. Abseits Eurer Verpflichtung. Bei der Macht... Eowyn musste sich beherrschen. Wirklich. Egal, ob das hier nun geplant war oder die Jüngerin tatsächlich so naiv und indoktriniert... es war egal. Ganz egal. Sie selbst, sie musste bei sich bleiben, durfte sich nicht provozieren oder in die Karten blicken lassen...
Ihr wurde noch ein "schöner Aufenthalt" gewünscht, dann war sie wieder alleine. Schöner Aufenthalt. Als wäre sie in einem verfluchten Hotel! All dieses Getue, all diese Spielchen... Verflucht, ja, sie war dankbar dafür, nicht in den Katakomben zu sitzen, doch langsam wurde immer deutlicher, dass dieser Weg hier auf andere Art und Weise quälte. Subtil, unterschwellig. Genau so, wie sie Sturn eben einschätzte. Und obwohl sie es
wusste, konnte sie nichts dagegen tun, dass es langsam Wirkung zeigte. Am liebsten hätte sie das Tablett genommen und es gegen die Tür geschmissen, diese verfluchte Tür, die alle was, was sie erst einmal von einer Flucht abhielt. Doch das durfte sie nicht. Um keinen Preis. Sie durfte nicht zeigen, wie sehr sie langsam schon zermürbte.
Sie stand da, einige Minuten, atmete, versuchte, ihre Wut, ihre Verzweiflung, irgendwie umzuleiten. Es war... eine Katastrophe. Diese Atmosphäre, dieser Druck, diese vorgebliche Höflichkeit, die eigentlich nur dazu diente, ihr aufzuzeigen, wie
nett die Sith doch sein konnten, und dass sie der Fehler war. Doch Eowyn wusste es besser. Sie wusste besser als die meisten anderen Jedi, wie die Sith handelten, wie sie lebten - und nur, weil sie nicht atmen konnte, hieß das nicht, dass sie daran Schuld war, nein. Die Sith nahmen ihr die Luft, drückten langsam, lächelnd die Luftröhre zu, wie einem Krebs, der nicht einmal merkte, dass er gekocht wurde. Sie wusste es. Sie nahmen ihr sogar die Möglichkeit, die Sith zu verabscheuen, indem sie sie in ein nettes Zimmer steckten, Essen gaben und sogar frische Kleidung, die Eowyn nur widerstrebend angezogen hatte. Schwarz. Natürlich. Jede ihrer Handlungen hatte Folgen, jede ihrer Handlungen war ein Zeichen - selbst, dass sie gerade regungslos dastand und der Jüngerin hinterhersah. Selbst das würde etwas bedeuten, etwas aussagen. Und irgendwann... Eowyn begann, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Irgendwann würde sie vielleicht einknicken. Sie hatte sich vorbereitet, auch Schmerz, auf Folter, auf psychische Spielchen. Aber hierauf? Damit hatte sie nicht gerechnet. Saphenus war alldem noch am nächsten gekommen... Immerhin war Ian nicht hier. Keebo. Wer auch immer. Ihm Auge in Auge zu vermitteln, dass er sich keine Sorgen machen musste, dass sie durchhielt, würde ihr vielleicht immer schwerer fallen. Aber er durfte sich nicht um sie sorgen - dann wäre womöglich alles verloren. Die Last, die gerade auf ihm lag, wollte sie sich gar nicht erst vorstellen. Alles hing an ihm, und nur an ihm. Brianna, das Team, sie selbst... alle nur Mittel zum Zweck. Aber wenn er aufgab oder nicht mehr konnte... Eowyn wollte nicht daran denken, versuchte, nur an sein Lächeln, sein liebevolles Wesen zu denken, so lange, bis sie selbst endlich ein zartes Lächeln auf den Lippen hatte und ihre Wut und ihre Verzweiflung verraucht waren.

Sie würde ihre Kraft aus Ian ziehen müssen. Und für ihn stark sein, damit er tun konnte, was er tun musste.

Eowyn drehte sich um, setzte sich an den Tisch und begann, langsam ihr kaltes Essen zu verzehren.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", alleine
 
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