Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, alleine
Sie wusste nicht, wie spät es war. Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier war. Eowyn kam es ewig vor, und doch wusste sie, dass es vermutlich nur ein paar Stunden gewesen waren. Sie hatte gefroren, geschwitzt, gefroren und geschwitzt, sich aus- und wieder angezogen. So etwas wie Schamgefühl kannte sie nicht mehr, außerdem trug sie noch ihre Unterwäsche. Das musste reichen.
Es war klar, was man damit bezweckte. Erholung, Ruhe, Schlaf - all das würde es hier nicht mehr geben. Dumm, dass sie letzteres auch zuvor nicht wirklich gehabt hatte. Irgendwann würde es sich vielleicht rächen, Eowyn würde schauen müssen, dass sie so viel Schlaf bekam, wie nur irgendwie möglich. Doch erst einmal... das hier durchstehen. Ewig würden sie es nicht durchziehen, sie wollten sie schließlich nicht umbringen. Aber ein paar Tage war es nicht auszuschließen - zumindest dann, wenn ihnen vorher nichts Neues einfallen würde. Sie sollte sich darüber keine Gedanken machen... dummerweise gab es nicht viel, worüber sie sich ansonsten Gedanken machen konnte. Oder sollte. Denn so gut wie jedes Thema war ein Problem, und die Müdigkeit tat ihr Übriges. Aber gerade jetzt würde sie ihr volles Bewusstsein brauchen, um lange genug durchzuhalten. Sie durfte die Mission nicht verraten, egal, was passieren würde. Das war das einzige, was zählte, und dafür brauchte sie jedes mentale Bisschen, das sie aufbringen konnte. Auch, wenn sie überhaupt nicht mehr wusste, wie sie sich nun verhalten sollte, durfte, wollte - oder konnte.
Sie war einmal wieder in einer kalten Phase angekommen, hatte sich aufgerafft, sich zu bewegen, obwohl ihr Körper ihr langsam anzeigte, dass er dieses Spielchen nicht mehr lange mitmachen würde. Ohne Vorwarnung öffnete sich die Tür, und Eowyn fuhr herum. Sie kam überhaupt nicht dazu, sich zu fragen, ob hier gerade ihr Frühstück hereinspaziert kam, der nächste Sith-Quälgeist oder etwas völlig anderes, als eine rote, eindrucksvolle Gestalt den kleinen Raum betrat. Royal Guard.
Shavit.
Der Imperator. War er für all das hier verantwortlich? Hatte er jetzt schon eingegriffen? Die rote Garde war ihm direkt unterstellt, es war doch unwahrscheinlich, dass er damit nichts zu tun hatte. Das war... Zu früh. Alles, der ganze Plan, ging wirklich gehörig den Bach hinunter. Und dahinter stand...
Ian.
Stocksteif blieb sie stehen, erstarrte, gefangen zwischen verschiedenen Befehlen, Instinkten und Gedanken, die in ihrem Gehirn durcheinanderwirbelten.
Ian.
Jetzt kam er. Warum jetzt? Warum heute? Warum... mit ihm? Was... was hatte all das zu bedeuten?
Der Gardist hatte ihr einen eindeutigen Befehl zugerufen, doch Eowyn war viel zu überrumpelt, um diesem sofort nachzukommen - abgesehen davon, dass sie sich sträubte, blindlings zu tun, was man von ihr verlangte; sich so hilflos darzustellen. Außerdem wollte ein anderer Teil in ihr auf Ian zugehen, ihm näherkommen, egal auf welche Weise. Er war ihr Ankerpunkt, das einzige, was sie aktuell noch bei Verstand hielt. Sie brauchte ihn. Es war traurig und blamabel, aber es war, wie es war. Und die einzige Methode, ihm aktuell näherzukommen, war, ihn anzugreifen. Außerdem passte es zu ihrer Rolle - Ian hatte ihr schließlich alles genommen.
Doch der Gardist stand vor ihm, betrat jetzt langsam mit gezogener Waffe die Zelle, und ihr Gefahrensinn schrie ihr eindeutig zu, jetzt bloß keine Dummheit zu machen. Sie wusste nicht, ob der Blaster auf töten oder betäuben gestellt war, und wenn ersteres der Fall war und die Finger am Abzug zu locker saßen... Ian folgte ihm, und Eowyns Blick sprang von einem zum anderen und wieder zurück, die Arme noch immer um sich geschlungen. Sie musste handeln. Der Gardist würde nicht ewig warten...
Ihr Selbsterhaltungstrieb unterdrückte mit aller Macht den Instinkt, Ian anzugreifen, und langsam trat Eowyn rückwärts an das kleine Stückchen Wand, das noch frei war, hob genauso langsam ihre Hände und positionierte sich trotz der Kälte, wie es verlangt worden war. Wenigstens halt das Verschränken der Hände dabei, nicht allzusehr zu zittern. Jetzt erst kam sie dazu, Ian mit bewusst verärgertem Blick genauer zu betrachten - er sah nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aus, aber alles in allem schien er sich noch halbwegs zu halten. Wenigstens bestand er noch nicht nur aus Haut und Knochen. Trotzdem sah er... anders aus. Sie konnte nicht festmachen, an was es lag, doch es war... anders. Aber für genaue Analysen war jetzt keine Zeit.
Der Gardist nahm schlicht hin, dass sie seinem Befehl Folge geleistet hatte und sprach sie schließlich direkt an, doch was er zu sagen hatte, ließ Eowyn wünschen, dass er die Klappe gehalten hätte. Wäre es nicht schon so kalt gewesen in diesem Raum, jetzt hätte sie definitiv gezittert. Wie praktisch, dass man ihr ihre aufkommende Angst dadurch nicht ansehen konnte, und Ian würde hoffentlich nicht so dumm sein, sie zu verraten.
Ein IT-O.
Krink.
Krink, krink, krink!
Shavit!
Ja, verdammt, sie hatte damit gerechnet, ja, verdammt, es war im Bereich des Möglichen gewesen, aber...
Der Droide machte die kleine Zelle nun wirklich voll, und einen Moment war Eowyn beinahe dankbar, dass der Gardist sie in diese Position gezwungen hatte. So war ein zurückweichen unmöglich, sie hatte schon den größtmöglichen Abstand vor diesem... Ding.
Sie brauchte... Konzentration. Und Ruhe. Und es half definitiv nicht, dass Ian anwesend war. Verflucht, nein, vielleicht dachte er, es würde ihr eine Hilfe sein, aber sie wollte vor ihm nicht schreien, betteln oder sonstige Dinge tun.
Was sie allerdings auch nicht wollte, war einzuknicken wie ein Grashalm im Wind, nur angesichts dieses Folterinstrumentes. Nein. Sie würde untergehen... aber auf ihre Art.
Ich kann mich an keine Lügen erinnern, kam krächzend aus ihrem in Mitleidenschaft genommenen Hals in Richtung des Gardisten. Irgendwas hatte sie einmal gesagt, zu Saphenus... und zu Mirili. Sie hatte noch Angst gehabt, die Jüngerin könnte Ärger deshalb bekommen - nun bekam wohl sie selbst diesen. Und an keine Verleumdung. Ich kann nichts dafür, wenn Ihr blind seid in Bezug auf Tatsachen vor lauter Bewunderung . Es war... absurd, mit dieser Rüstung zu sprechen, obwohl Eowyn wusste, dass ein normaler Mann darunter steckte.
Und DU... Ihr Blick wanderte erneut zu Ian, Ian, den sie am liebsten wenigstens noch ein vielleicht letztes Mal umarmt, geküsst, wenigstens liebevoll berührt hätte. Oder überhaupt berührt. Jetzt traust du dich zu mir, mit ihrer Unterstützung? Ein spöttisches Kopfnicken in Richtung des Gardisten und seines Droiden. Musst ja ganz schön beschäftigt gewesen sein, dir deinen Platz zu erkämpfen. Oder war's wirklich Angst, ich könnte dir den Kopf abreißen? Sie beugte sich trotz des Zitterns leicht nach vorne, als würde sie ihm etwas zuflüstern, doch nicht weit genug, um für irgendjemanden eine Bedrohung darzustellen. Nimm mir die Handschellen ab und ich zeige dir, dass ich dazu noch immer in der Lage bin. Sie wusste, dass es nicht sonderlich klug war, Ian so offen zu provozieren, aber die Alternative wäre gewesen, zu zeigen, wie gebrochen sie war - und das konnte Eowyn unter keinen Umständen. Nein. Ian sollte die Gewissheit haben, dass es ihr ging wie eh und je - dass sie aufmüpfig war, guter Dinge, positiv und voll Glauben an sich, ihn und ein gutes Ende der Mission.
Sie gab Ian kaum Zeit zum Antworten, bevor sie sich wieder an den Gardisten wandte. Tut, was immer Ihr meint, tun zu müssen. Aber Ihr werdet nichts erfahren. Nichts. Was eine absolute Lüge war. Denn Eowyn wusste, dass sie nicht standhalten würde, nicht in ihrer Verfassung. Aber was der Gardist definitiv nicht erfahren würde, war ihre Mission - und damit war es quasi gleichbedeutend mit "nichts". Denn alles andere, was sie verraten konnte, war beinahe nichts wert.
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo
Sie wusste nicht, wie spät es war. Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier war. Eowyn kam es ewig vor, und doch wusste sie, dass es vermutlich nur ein paar Stunden gewesen waren. Sie hatte gefroren, geschwitzt, gefroren und geschwitzt, sich aus- und wieder angezogen. So etwas wie Schamgefühl kannte sie nicht mehr, außerdem trug sie noch ihre Unterwäsche. Das musste reichen.
Es war klar, was man damit bezweckte. Erholung, Ruhe, Schlaf - all das würde es hier nicht mehr geben. Dumm, dass sie letzteres auch zuvor nicht wirklich gehabt hatte. Irgendwann würde es sich vielleicht rächen, Eowyn würde schauen müssen, dass sie so viel Schlaf bekam, wie nur irgendwie möglich. Doch erst einmal... das hier durchstehen. Ewig würden sie es nicht durchziehen, sie wollten sie schließlich nicht umbringen. Aber ein paar Tage war es nicht auszuschließen - zumindest dann, wenn ihnen vorher nichts Neues einfallen würde. Sie sollte sich darüber keine Gedanken machen... dummerweise gab es nicht viel, worüber sie sich ansonsten Gedanken machen konnte. Oder sollte. Denn so gut wie jedes Thema war ein Problem, und die Müdigkeit tat ihr Übriges. Aber gerade jetzt würde sie ihr volles Bewusstsein brauchen, um lange genug durchzuhalten. Sie durfte die Mission nicht verraten, egal, was passieren würde. Das war das einzige, was zählte, und dafür brauchte sie jedes mentale Bisschen, das sie aufbringen konnte. Auch, wenn sie überhaupt nicht mehr wusste, wie sie sich nun verhalten sollte, durfte, wollte - oder konnte.
Sie war einmal wieder in einer kalten Phase angekommen, hatte sich aufgerafft, sich zu bewegen, obwohl ihr Körper ihr langsam anzeigte, dass er dieses Spielchen nicht mehr lange mitmachen würde. Ohne Vorwarnung öffnete sich die Tür, und Eowyn fuhr herum. Sie kam überhaupt nicht dazu, sich zu fragen, ob hier gerade ihr Frühstück hereinspaziert kam, der nächste Sith-Quälgeist oder etwas völlig anderes, als eine rote, eindrucksvolle Gestalt den kleinen Raum betrat. Royal Guard.
Shavit.
Der Imperator. War er für all das hier verantwortlich? Hatte er jetzt schon eingegriffen? Die rote Garde war ihm direkt unterstellt, es war doch unwahrscheinlich, dass er damit nichts zu tun hatte. Das war... Zu früh. Alles, der ganze Plan, ging wirklich gehörig den Bach hinunter. Und dahinter stand...
Ian.
Stocksteif blieb sie stehen, erstarrte, gefangen zwischen verschiedenen Befehlen, Instinkten und Gedanken, die in ihrem Gehirn durcheinanderwirbelten.
Ian.
Jetzt kam er. Warum jetzt? Warum heute? Warum... mit ihm? Was... was hatte all das zu bedeuten?
Der Gardist hatte ihr einen eindeutigen Befehl zugerufen, doch Eowyn war viel zu überrumpelt, um diesem sofort nachzukommen - abgesehen davon, dass sie sich sträubte, blindlings zu tun, was man von ihr verlangte; sich so hilflos darzustellen. Außerdem wollte ein anderer Teil in ihr auf Ian zugehen, ihm näherkommen, egal auf welche Weise. Er war ihr Ankerpunkt, das einzige, was sie aktuell noch bei Verstand hielt. Sie brauchte ihn. Es war traurig und blamabel, aber es war, wie es war. Und die einzige Methode, ihm aktuell näherzukommen, war, ihn anzugreifen. Außerdem passte es zu ihrer Rolle - Ian hatte ihr schließlich alles genommen.
Doch der Gardist stand vor ihm, betrat jetzt langsam mit gezogener Waffe die Zelle, und ihr Gefahrensinn schrie ihr eindeutig zu, jetzt bloß keine Dummheit zu machen. Sie wusste nicht, ob der Blaster auf töten oder betäuben gestellt war, und wenn ersteres der Fall war und die Finger am Abzug zu locker saßen... Ian folgte ihm, und Eowyns Blick sprang von einem zum anderen und wieder zurück, die Arme noch immer um sich geschlungen. Sie musste handeln. Der Gardist würde nicht ewig warten...
Ihr Selbsterhaltungstrieb unterdrückte mit aller Macht den Instinkt, Ian anzugreifen, und langsam trat Eowyn rückwärts an das kleine Stückchen Wand, das noch frei war, hob genauso langsam ihre Hände und positionierte sich trotz der Kälte, wie es verlangt worden war. Wenigstens halt das Verschränken der Hände dabei, nicht allzusehr zu zittern. Jetzt erst kam sie dazu, Ian mit bewusst verärgertem Blick genauer zu betrachten - er sah nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aus, aber alles in allem schien er sich noch halbwegs zu halten. Wenigstens bestand er noch nicht nur aus Haut und Knochen. Trotzdem sah er... anders aus. Sie konnte nicht festmachen, an was es lag, doch es war... anders. Aber für genaue Analysen war jetzt keine Zeit.
Der Gardist nahm schlicht hin, dass sie seinem Befehl Folge geleistet hatte und sprach sie schließlich direkt an, doch was er zu sagen hatte, ließ Eowyn wünschen, dass er die Klappe gehalten hätte. Wäre es nicht schon so kalt gewesen in diesem Raum, jetzt hätte sie definitiv gezittert. Wie praktisch, dass man ihr ihre aufkommende Angst dadurch nicht ansehen konnte, und Ian würde hoffentlich nicht so dumm sein, sie zu verraten.
Ein IT-O.
Krink.
Krink, krink, krink!
Shavit!
Ja, verdammt, sie hatte damit gerechnet, ja, verdammt, es war im Bereich des Möglichen gewesen, aber...
Der Droide machte die kleine Zelle nun wirklich voll, und einen Moment war Eowyn beinahe dankbar, dass der Gardist sie in diese Position gezwungen hatte. So war ein zurückweichen unmöglich, sie hatte schon den größtmöglichen Abstand vor diesem... Ding.
Sie brauchte... Konzentration. Und Ruhe. Und es half definitiv nicht, dass Ian anwesend war. Verflucht, nein, vielleicht dachte er, es würde ihr eine Hilfe sein, aber sie wollte vor ihm nicht schreien, betteln oder sonstige Dinge tun.
Was sie allerdings auch nicht wollte, war einzuknicken wie ein Grashalm im Wind, nur angesichts dieses Folterinstrumentes. Nein. Sie würde untergehen... aber auf ihre Art.
Ich kann mich an keine Lügen erinnern, kam krächzend aus ihrem in Mitleidenschaft genommenen Hals in Richtung des Gardisten. Irgendwas hatte sie einmal gesagt, zu Saphenus... und zu Mirili. Sie hatte noch Angst gehabt, die Jüngerin könnte Ärger deshalb bekommen - nun bekam wohl sie selbst diesen. Und an keine Verleumdung. Ich kann nichts dafür, wenn Ihr blind seid in Bezug auf Tatsachen vor lauter Bewunderung . Es war... absurd, mit dieser Rüstung zu sprechen, obwohl Eowyn wusste, dass ein normaler Mann darunter steckte.
Und DU... Ihr Blick wanderte erneut zu Ian, Ian, den sie am liebsten wenigstens noch ein vielleicht letztes Mal umarmt, geküsst, wenigstens liebevoll berührt hätte. Oder überhaupt berührt. Jetzt traust du dich zu mir, mit ihrer Unterstützung? Ein spöttisches Kopfnicken in Richtung des Gardisten und seines Droiden. Musst ja ganz schön beschäftigt gewesen sein, dir deinen Platz zu erkämpfen. Oder war's wirklich Angst, ich könnte dir den Kopf abreißen? Sie beugte sich trotz des Zitterns leicht nach vorne, als würde sie ihm etwas zuflüstern, doch nicht weit genug, um für irgendjemanden eine Bedrohung darzustellen. Nimm mir die Handschellen ab und ich zeige dir, dass ich dazu noch immer in der Lage bin. Sie wusste, dass es nicht sonderlich klug war, Ian so offen zu provozieren, aber die Alternative wäre gewesen, zu zeigen, wie gebrochen sie war - und das konnte Eowyn unter keinen Umständen. Nein. Ian sollte die Gewissheit haben, dass es ihr ging wie eh und je - dass sie aufmüpfig war, guter Dinge, positiv und voll Glauben an sich, ihn und ein gutes Ende der Mission.
Sie gab Ian kaum Zeit zum Antworten, bevor sie sich wieder an den Gardisten wandte. Tut, was immer Ihr meint, tun zu müssen. Aber Ihr werdet nichts erfahren. Nichts. Was eine absolute Lüge war. Denn Eowyn wusste, dass sie nicht standhalten würde, nicht in ihrer Verfassung. Aber was der Gardist definitiv nicht erfahren würde, war ihre Mission - und damit war es quasi gleichbedeutend mit "nichts". Denn alles andere, was sie verraten konnte, war beinahe nichts wert.
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo