Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, alleine

Sie wusste nicht, wie spät es war. Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier war. Eowyn kam es ewig vor, und doch wusste sie, dass es vermutlich nur ein paar Stunden gewesen waren. Sie hatte gefroren, geschwitzt, gefroren und geschwitzt, sich aus- und wieder angezogen. So etwas wie Schamgefühl kannte sie nicht mehr, außerdem trug sie noch ihre Unterwäsche. Das musste reichen.
Es war klar, was man damit bezweckte. Erholung, Ruhe, Schlaf - all das würde es hier nicht mehr geben. Dumm, dass sie letzteres auch zuvor nicht wirklich gehabt hatte. Irgendwann würde es sich vielleicht rächen, Eowyn würde schauen müssen, dass sie so viel Schlaf bekam, wie nur irgendwie möglich. Doch erst einmal... das hier durchstehen. Ewig würden sie es nicht durchziehen, sie wollten sie schließlich nicht umbringen. Aber ein paar Tage war es nicht auszuschließen - zumindest dann, wenn ihnen vorher nichts Neues einfallen würde. Sie sollte sich darüber keine Gedanken machen... dummerweise gab es nicht viel, worüber sie sich ansonsten Gedanken machen konnte. Oder sollte. Denn so gut wie jedes Thema war ein Problem, und die Müdigkeit tat ihr Übriges. Aber gerade jetzt würde sie ihr volles Bewusstsein brauchen, um lange genug durchzuhalten. Sie durfte die Mission nicht verraten, egal, was passieren würde. Das war das einzige, was zählte, und dafür brauchte sie jedes mentale Bisschen, das sie aufbringen konnte. Auch, wenn sie überhaupt nicht mehr wusste, wie sie sich nun verhalten sollte, durfte, wollte - oder konnte.


Sie war einmal wieder in einer kalten Phase angekommen, hatte sich aufgerafft, sich zu bewegen, obwohl ihr Körper ihr langsam anzeigte, dass er dieses Spielchen nicht mehr lange mitmachen würde. Ohne Vorwarnung öffnete sich die Tür, und Eowyn fuhr herum. Sie kam überhaupt nicht dazu, sich zu fragen, ob hier gerade ihr Frühstück hereinspaziert kam, der nächste Sith-Quälgeist oder etwas völlig anderes, als eine rote, eindrucksvolle Gestalt den kleinen Raum betrat. Royal Guard.
Shavit.
Der Imperator. War
er für all das hier verantwortlich? Hatte er jetzt schon eingegriffen? Die rote Garde war ihm direkt unterstellt, es war doch unwahrscheinlich, dass er damit nichts zu tun hatte. Das war... Zu früh. Alles, der ganze Plan, ging wirklich gehörig den Bach hinunter. Und dahinter stand...

Ian.

Stocksteif blieb sie stehen, erstarrte, gefangen zwischen verschiedenen Befehlen, Instinkten und Gedanken, die in ihrem Gehirn durcheinanderwirbelten.

Ian.

Jetzt kam er. Warum jetzt? Warum heute? Warum... mit ihm? Was... was hatte all das zu bedeuten?

Der Gardist hatte ihr einen eindeutigen Befehl zugerufen, doch Eowyn war viel zu überrumpelt, um diesem sofort nachzukommen - abgesehen davon, dass sie sich sträubte, blindlings zu tun, was man von ihr verlangte; sich so hilflos darzustellen. Außerdem wollte ein
anderer Teil in ihr auf Ian zugehen, ihm näherkommen, egal auf welche Weise. Er war ihr Ankerpunkt, das einzige, was sie aktuell noch bei Verstand hielt. Sie brauchte ihn. Es war traurig und blamabel, aber es war, wie es war. Und die einzige Methode, ihm aktuell näherzukommen, war, ihn anzugreifen. Außerdem passte es zu ihrer Rolle - Ian hatte ihr schließlich alles genommen.
Doch der Gardist stand vor ihm, betrat jetzt langsam mit gezogener Waffe die Zelle, und ihr Gefahrensinn schrie ihr eindeutig zu, jetzt bloß keine Dummheit zu machen. Sie wusste nicht, ob der Blaster auf töten oder betäuben gestellt war, und wenn ersteres der Fall war und die Finger am Abzug zu locker saßen... Ian folgte ihm, und Eowyns Blick sprang von einem zum anderen und wieder zurück, die Arme noch immer um sich geschlungen. Sie musste handeln. Der Gardist würde nicht ewig warten...


Ihr Selbsterhaltungstrieb unterdrückte mit aller Macht den Instinkt, Ian anzugreifen, und langsam trat Eowyn rückwärts an das kleine Stückchen Wand, das noch frei war, hob genauso langsam ihre Hände und positionierte sich trotz der Kälte, wie es verlangt worden war. Wenigstens halt das Verschränken der Hände dabei, nicht allzusehr zu zittern. Jetzt erst kam sie dazu, Ian mit bewusst verärgertem Blick genauer zu betrachten - er sah nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aus, aber alles in allem schien er sich noch halbwegs zu halten. Wenigstens bestand er noch nicht nur aus Haut und Knochen. Trotzdem sah er... anders aus. Sie konnte nicht festmachen, an was es lag, doch es war... anders. Aber für genaue Analysen war jetzt keine Zeit.
Der Gardist nahm schlicht hin, dass sie seinem Befehl Folge geleistet hatte und sprach sie schließlich direkt an, doch was er zu sagen hatte, ließ Eowyn wünschen, dass er die Klappe gehalten hätte. Wäre es nicht schon so kalt gewesen in diesem Raum, jetzt hätte sie definitiv gezittert. Wie praktisch, dass man ihr ihre aufkommende Angst dadurch nicht ansehen konnte, und Ian würde hoffentlich nicht so dumm sein, sie zu verraten.
Ein IT-O.
Krink.
Krink, krink, krink!
Shavit!
Ja, verdammt, sie hatte damit gerechnet, ja, verdammt, es war im Bereich des Möglichen gewesen, aber...
Der Droide machte die kleine Zelle nun wirklich voll, und einen Moment war Eowyn beinahe dankbar, dass der Gardist sie in diese Position gezwungen hatte. So war ein zurückweichen unmöglich, sie
hatte schon den größtmöglichen Abstand vor diesem... Ding.

Sie brauchte... Konzentration. Und Ruhe. Und es half definitiv nicht, dass Ian anwesend war. Verflucht, nein, vielleicht dachte er, es würde ihr eine Hilfe sein, aber sie wollte vor ihm nicht schreien, betteln oder sonstige Dinge tun.
Was sie allerdings auch nicht wollte, war einzuknicken wie ein Grashalm im Wind, nur angesichts dieses Folterinstrumentes. Nein. Sie würde untergehen... aber auf ihre Art.


Ich kann mich an keine Lügen erinnern, kam krächzend aus ihrem in Mitleidenschaft genommenen Hals in Richtung des Gardisten. Irgendwas hatte sie einmal gesagt, zu Saphenus... und zu Mirili. Sie hatte noch Angst gehabt, die Jüngerin könnte Ärger deshalb bekommen - nun bekam wohl sie selbst diesen. Und an keine Verleumdung. Ich kann nichts dafür, wenn Ihr blind seid in Bezug auf Tatsachen vor lauter Bewunderung . Es war... absurd, mit dieser Rüstung zu sprechen, obwohl Eowyn wusste, dass ein normaler Mann darunter steckte.

Und DU... Ihr Blick wanderte erneut zu Ian, Ian, den sie am liebsten wenigstens noch ein vielleicht letztes Mal umarmt, geküsst, wenigstens liebevoll berührt hätte. Oder überhaupt berührt. Jetzt traust du dich zu mir, mit ihrer Unterstützung? Ein spöttisches Kopfnicken in Richtung des Gardisten und seines Droiden. Musst ja ganz schön beschäftigt gewesen sein, dir deinen Platz zu erkämpfen. Oder war's wirklich Angst, ich könnte dir den Kopf abreißen? Sie beugte sich trotz des Zitterns leicht nach vorne, als würde sie ihm etwas zuflüstern, doch nicht weit genug, um für irgendjemanden eine Bedrohung darzustellen. Nimm mir die Handschellen ab und ich zeige dir, dass ich dazu noch immer in der Lage bin. Sie wusste, dass es nicht sonderlich klug war, Ian so offen zu provozieren, aber die Alternative wäre gewesen, zu zeigen, wie gebrochen sie war - und das konnte Eowyn unter keinen Umständen. Nein. Ian sollte die Gewissheit haben, dass es ihr ging wie eh und je - dass sie aufmüpfig war, guter Dinge, positiv und voll Glauben an sich, ihn und ein gutes Ende der Mission.

Sie gab Ian kaum Zeit zum Antworten, bevor sie sich wieder an den Gardisten wandte. Tut, was immer Ihr meint, tun zu müssen. Aber Ihr werdet nichts erfahren. Nichts. Was eine absolute Lüge war. Denn Eowyn wusste, dass sie nicht standhalten würde, nicht in ihrer Verfassung. Aber was der Gardist definitiv nicht erfahren würde, war ihre Mission - und damit war es quasi gleichbedeutend mit "nichts". Denn alles andere, was sie verraten konnte, war beinahe nichts wert.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn

Keebo zog unwillkürlich die Brauen nach oben, als West ihm offerierte, dass sich Sturn für die Verlegung El'mireths verantwortlich zeichnete. "
Sturn?", hakte er nach, wohlwissend, dass er keine Bestätigung dessen brauchte. Dieser schmierige Lackaffe; wie typisch war es doch für ihn, erneut etwas zur Schau zu stellen, das nicht er mit Arbeit erreicht hatte, sondern andere. Konnte dieser Sith etwas anderes, als lächerliche Demonstrationen seiner Macht darbieten und den Erfolg anderer für den seinen verkaufen? Warum kam dieser Popanz überhaupt damit durch?
Allerdings widersprach das der Aussage, die Kal'Lesu gemacht hatte. Er hatte etwas vom inneren Zirkel geschrieben. Janus war, nach allem, was Keebo wusste, weder Ein Extinktor, noch gehörte er dem inneren Zirkel an.

"
Wie ehrlos", fügte Keebo an, bestätigte damit bloß, was West selbst gesagt hatte. West wollte die Jedi dafür disziplinieren? Eben die Brauen hochgezogen, legte Keebo nun das Gesicht fragend in Falten. "ihr wollt El'mireth disziplinieren, weil Sturn sie als seine Trophäe nutzen wollte?" Das ergab für den Sith keinerlei Sinn, dennoch unterließ er es zu sagen, dass es keinen Grund für eine Disziplinierung gab. Etwas, was Keebo später vermutlich bereuen sollte?
Tom West berichtete von Unruhen auf Tirahnn, von denen Keebo nichts gehört hatte. Seinen Vorschlag, die Behörden vor Ort zu kontaktieren, um mehr Informationen herauszufinden konnte er kaum ignorieren.
"Macht das, vielleicht kommt ihr tatsächlich an nützliche Informationen." Was hätte er auch anderes sagen sollen? Die leise Befürchtung Ians, dass Mellah sich so in Gefahr wägen konnte, schob Keebo konsequenterweise weit, weit von sich. Er durfte gar nicht erst damit beginnen, sich um noch mehr Personen Gedanken zu machen. All jene, die der Republik angehörten, Eowyn, Brianna, das Außenteam - da waren genug und schon die Sorge um eine einzige war ausreichend, sich ihm Gefühl der absoluten Ohnmacht zu wähnen, das sicherlich nicht dazu Beitrag auch nur irgendetwas gutes zu bewirken. Das gute daran Keebo zu sein war, dass er sich nicht zu sorgen brauchte. Für ihn stand nichts, aber auch gar nichts auf dem Spiel. Das machte ihn beinahe automatisch stärker und rückte Ian in eine hilfloserer Position. Und Hilflosigkeit zu ertragen an einem Ort wie diesem? Kaum erstrebenswert - und das war eine weitere Gefahr.

Was die Katakomben betraf, so erstaunte es den Sith, dass Tom West den Auftrag bekommen hatte, dort einen Dienst auszuführen. Krypten des Dunklen Lords, Pfad der Ketten? Keebo wurde hellhörig, zumindest was den ersten Teil betraf. hellhörig
und vorsichtig. War mit ersterem Allegious gemeint?
"
Mir ist nicht bekannt, dass es eine Karte gibt und selbst wenn es eine geben würde", was ungemein hilfreich wäre, "so bin ich sicher, dass dort weder alle Orte, noch alle Fallen verzeichnet sind." Die Sith hatten viel zu viel Spaß daran, sich gegenseitig aus dem Weg zu räumen und was war einfacher, als Fallen zu installieren und es den Katakomben zu überlassen, diejenigen, die sich hineinwagten zu überlisten? Eine Falle hier, eine Falle da - und selbst wenn man sie überlebte hatte man keine Ahnung, wer der Verursacher war. Eine wunderbare Gelegenheit die auszusieben, die zu schwach oder ungeschickt waren. "Die Fallen sind nicht überall und sie sind nicht zu erkennen. Dort ist es so beängstigend wie faszinierend so gleich. Ihr werden an kaum einen anderem Ort so viel spüren wie dort unten. Dabei bergen die Katakomben interessante Geheimnisse. So manche Holocrone und Artefakte sollen sich dort unten befinden, nur darauf wartend gefunden und entschlüsselt zu werden", erklärte Keebo fasziniert. "Kein Ort ist für einen Hexer besser geeignet. Denn da, wo sie am meisten spüren, liegt auch das meiste Potenzial." Das auch kaum ein Ort besser geeignet war, irre zu werden, ließ Keebo bewusst aus. West würde schon irgendetwas haben, dass ihn da unten schützte und wenn nicht, hatte er seine Arbeit schlecht gemacht. Hinweise hatte er nun schließlich zur Genüge bekommen.

Wer mehr 'Hinweise' benötigt hätte, war Ian. Denn obwohl sie Option um Option durchgegangen waren, alle Eventualitäten berücksichtigt hatten - was war Theorie schon im Vergleich zur Praxis? Eine leere Worthülse? Ihm war klar gewesen, dass es unmöglich war, sich auf das Unmögliche vorzubereiten, so wie ihm auch klar gewesen war, dass es völlig unmöglich sein würde, alles zu kontrollieren. Ian hatte auch gewusst, dass es schneller geschehen würde als ihm lieb war, Fäden aus der Hand zu geben, Fäden entrissen zu bekommen. Dass es so schnell in der Abfolge geschah? Nun, vielleicht hatte er auch das geahnt, gewusst. Es nun hingegen zu spüren? War etwas völlig anderes. Nicht die Tatsache, dass West Eowyn einen Befehl gab war das Problem. Das Problem? Falsch. Da war mehr als eines. Der Folter Droide und Eowyns Anblick waren es. Sie sah furchtbar aus. Ausgemergelt. Für Sekundden bemerkte Ian nicht einmal, dass es eiskalt in der Zelle war, denn es erforderte nahezu seine komplette Konzentration, sie nicht anzustarren, sondern ein völlig gleichgültiges Gesicht zu machen. Trotz der dunklen Ringe unter ihren Augen und sein Gefühl der Angst wurde stärker.

Sie hatte nicht einmal mehr die Kleidung an, mit der sie gekommen war, stattdessen war diese nun blau und eindeutig Gefangenenkleidung. Die, für diese Temperatur, viel zu dünn war. Ihre stimme schien kaum ihr zu gehören, sie war kaum mehr als ein Krächzen. Da waren ein Dutzend Impulse, die er niederringen musste. Den, ihr seinen Mantel zu geben. Den, sie zu umarmen. Den, irgendetwas tröstendes zu sagen. Den, auch nur im Ansatz zu zeigen, wie sehr ihn ihr Bild erschreckte. Da war nicht nur Angst, die niederringen musste, nicht nur Impulse. Ian durfte hier nicht sein - nichts von ihm,
gar nichts. Sein Gesicht gezeugt von Gleichgültigkeit, ließ er El'mireth einfach nur reden. Bannte jeden Funken der Zuneigung aus seinen Augen. Keebo. Hier gab es nur Darth Keebo.
"Der Zeitpunkt dich zu besuchen hätte kaum besser sein können," waren die ersten Worte die er an sie richtete und die so falsch in seinen Ohren klangen. "Mir scheint, du hast dem Captain nicht richtig zugehört. Nichts zu erfahren war genau das, was er von dir verlangt hat. Keine Lügen, Eowyn, nichts weiter. Fällt es dir noch immer schwer, deinen vorlauten Mund zu halten?" Wie er wünschte, jetzt gerade, dass genau das nicht länger zu ihr gehören würde. Ihre Sturheit. Ihre Widerworte. Das, was er sonst mit an ihr liebte...
Verschwinde, schalt Ian sich. Er hat hier keinen Platz! Durfte keinen Platz haben. So lehnte Keebo sich lässig gegen die Wand, die Arme verschränkt.
"Aber vielleicht ersparst du dir den IT-O einfach", gab er sich beinahe gnädig und warf West einen Blick zu, um deutlich zu machen, wer hier den Guten und wer den Bösen mimte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn
 
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Tom lächelte, auch wenn das niemand unter seinem Helm erkennen konnte. Zumindest hatte diese Jedi Mut, auch wenn ihr Mundwerk deutlich größer als ihr Verstand war. Wenn man an die Anwesenheit des Verhördroiden dabei dachte. Dann drehte Darth Keebo sein Weltbild, mit seinen Worten doch ein wenig auf den Kopf. Den Tom verstand den Hinweis von ihm recht gut. Aber er sollte den "Bösen" spielen und versuchen ihren Hass zu wecken? Und nicht der Sith? Irgendwie passte das nicht zu den Sith wie er sie bisher kennen lernen durfte. Auf der anderen Seite, war das vielleicht die Art von Darth Keebo sie auf seine Seite zu ziehen. Machtnutzer waren wirklich komische Personen, aber im Grunde genommen war es Tom egal. Er war nur nicht gut in sowas. Er setzte durch was ihm Befohlen wurde Punkt."Ihr verkennt eure Lage El'mireth, eure Worte sind an mich verschwendet. Ihr werdet mich nicht umstimmen können mit euren naiven vor kindlichen Trotz strozenden Worten. Erkennt die Realität"

"Ihr hattet wohl noch nicht das Vergnügen einem Verhördroiden ausgeliefert zu sein? Dann lasst mich folgendes dazu Sagen. Zur umfang reichen Ausstattung eines IT-O Verhördroiden zählen Geräte zur Folter mit Schallwellen und elektrischem Entladungen um Nerven zu schädigen und Haut abzulösen oder zu verbrennen, starke Greifklauen für zum Beispiel Zähne und Nägel zu ziehen und Scheren die eure Finger Glied um Glied kürzen können, die Zehen natürlich nicht zu vergessen, ein Laserskalpell um euch die Haut langsam ab zu ziehen und euer Gesicht dauerhaft bis zu unkenntlichkeit zu verändern, sowie eine übergroße Injektionsnadel, über die den Opfern, damit meine ich Euch, diverse Seren, Medikamente und Chemikalien zu verabreichen, die sich im Inneren der Droiden befinden, um eure Schmerzempfindungen noch über das Normale hinaus zu verstärken. Er Besitzt Sensoren und eine ausgereifte Programierung um euren Tod zu keiner Option zu machen. Vielleicht seit ihr dank eures Willen in der Lage diesem Model ein paar Stunden zu wiederstehen, aber bestimmt nicht Tage oder sogar Wochen des Leidens, die unausweichlich auf euch zukommen werden, wenn es nach mir geht. Tom blickte kurz in Richtung des Droiden.

"Funktionstest" befahl er der Maschine, die daraufhin Langsam nach und nach seine Vielseitigen Folterinstrumente ausfuhr und einem augenscheinlichen Funktionstest unterzog. Mitleid hatte Tom nicht mir ihr. Er brauchte sich nur daran zu erinnern, was er durch die verdammten Jedi verloren hatte und seine künstliche Hand ballte sich kurz zu einer Faust dabei. "Ihr sollt ja Wissen was genau auf euch zukommt" Tom sah sich derweil die Zelle an und suchte nach Möglichkeiten zur Flucht. Das Loch im Boden war vergittert und viel zu klein. Die einzigste andere Öffnung um den Raum zu betreten oder zu verlassen war die gepanzerte Tür. Die Lichtquelle war eine in der mitte der Decke eingelassene Lampe, wie Tom feststellen musste. Zu hoch für einen Menschen angebracht um diese erreichen zu können. Hinter Schlagfesten durchsichtigen Plastik verborgen. Die Überwachungskamera war in der Mauer eingelassen worden wie er sehen konnte. Es gab auch keine Schalter oder ereichbare Stromquellen in der Zelle. Was Tom durchaus zufrieden stellte. Die Heiz und Kühlelemente waren wohl in den Wänden eingelasen.

"Was ich nun von euch Hören möchte ist eine ehrliche Entschuldigung an den Imperator, das ihr eure Aussagen wiederruft" und drehte seinen Kopf wieder in Richtung von El'mireth. "Das ihr zugebt das der Jedi Rat das Volk der Neuen Republik belügt" ein wenig Propaganda Material war wohl nicht verkehrt von einem Ratsmitglied der Jedi zu bekommen. "Das ihr glaubt, die Neue Repulik kann nicht auf dauer bestehen, das eure Politiker korrupt sind und nur an sich und ihr eigenes Volk denken." und überlegte kurz "Bevor ihr jetzt mit Nein Antworten wollt, solltet ihr noch einmal den Droiden betrachten und genau überdenken was ihr Antworten wollt. Ihr bestimmt mit was mit euch geschehen soll. Eine freie Entscheidung von euch. Und dann gibt es ja noch die Imperiale Welt Trihann und ihre Bewohner, die euch wohl noch etwas bedeuten, die man nicht vergessen sollte, an eurer Stelle." und Blickte kurz zu Darth Keebo hinüber, ob er sie weit genug unter Druck gesetzt hatte. An der Entschuldigung kam sie wohl nicht vorbei, aber der Rest war Optional und gab Darth Keebo ein wenig Verhandlungsspielraum mit Eowyn

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Auf der gläsernen Zwischenebene konnten Darth Zion und sein Schüler
Agatosh das bunte und muntere Treiben beobachten. Beiden standen leicht auf das Geländer abgestützt nebeneinander und schwiegen sich an. Die Stimme Zions erhob sich und richtete sich nun zu seinem Schüler.

„Sieh dir all die Leute an. Weißt du, wieso all diese Leute hier sind?“

Zion schaute mit seinen orangenen Augen in
Agatoshs rote. Er ließ dem blauen Hünen Zeit zum Überlegen. Die Antwort, die er gab, war an sich egal gewesen, denn sie würde nicht zu Zions Antwort passen.

„Wegen meiner Person kann es nicht sein. Siebzig Prozent von denen kenne ich nicht und von denen haben die Hälfte gerade mal meinen Namen in den Holonews gehört. Sie wissen nichts von mir und was ich bereits getan habe…“

Selbst Zion wusste nicht mehr was er alles getan hatte, zu mindestens versuchte er viele Dinge zu verdrängen. Dinge, die er sah oder selbst getan hatte. Viele Geister wären an diesen Erinnerungen zerbrochen oder schlimmeres wäre mit ihnen geschehen. Im Sith-Orden konnte man es an einigen Wesen sehr gut sehen, was durch zu viel Zerstörung und Leid einer Seele angetan werden kann. Wenn die Person zu schwach im Kopf ist, zerbricht zuerst die Psyche und dann die Physis eines Wesens. Durch seine mächtige Bindung mit der Macht, konnte Zion sich bisher diesem Verfall entgegenstellen und sich vor solcher Schwäche wehren. Sein Blick ruhte wieder auf den Gästen, welche sich unterhalb dieser gläsernen Zwischenebene tummelten.

„Wir werden uns deren Anwesenheit jedoch zu Nutzen machen und dich näher an die Macht heranführen, damit du sie in der Zukunft kontrollieren kannst.“

Der Sith-Executor streckte seine Macht-Fühler über die ganze Etage des
NoiTec Towers aus. Die restlichen ebenen interessierten ihn nicht. Sie waren uninteressant für den jetzigen Moment und diese Übung.

„Konzentriere dich und sag mir wie viele Wesen hier vor Ort sind. Zähle sie nicht indem du sie siehst, spüre ihre Auren, ihre Präsenzen und zähle sie somit. Nutze die Macht dazu … lass dich von Nichts und Niemandem ablenken.“

Den letzten Teil seines Satzes sagte Zion bewusst, denn er spürte wie sich eine Person näherte. Ein Sith und die Präsenz war ihm nicht unbekannt, aber zu der passenden Person konnte er sie nicht zuordnen. Vielleicht war es eine flüchtige Begegnung oder etwas in der Art.

Als die weibliche Stimme ihn ansprach drehte Zion sich um und schaute in das Gesicht der kleinen
Guldur. Sie war ein neugieriges Ding und wollte viel Wissen. Für Zion stellte sich jedoch nur eine Frage, wieso dachte sie, er würde sie alle beantworten.

„Fragen sind ein Teufelskreis, man erhält die Antwort darauf und neue stellen sich. Manchmal ist es der bessere Weg nur die wichtigen Fragen zu stellen.“

Zion machte eine Pause und schaute in die Augen der kleineren Frau, sie waren braun. Es waren nicht die Augen ihres Vaters.

„Darth Exillis war der Schüler von Darth Menari und kämpfte mit ihm einst gegen Darth Allegious, unseren jetzigen Imperator. Wie Exillis gestorben ist, weiß ich nicht, es ist jedoch im Kampf passiert. Er hatte einen Auftrag von seinem Meister und durch den Misserfolg haben beide verloren. Der eine sein Leben und der andere seinen Thron.“

Eine Minute war Ruhe, Zion schaute mit leerem Blick in das Gesicht
Guldurs.

„Menari wurde seit der Thronbesteigung Allegious nicht mehr gesehen. Ob er gestorben ist…ich habe es zumindest nicht gespürt.“

Schwäche…ja dies war, was man über seinen ehemaligen Meister sagen konnte. Er war voll mit Schwäche. Nicht zu der Zeit als er noch aktiv die Zukunft des Imperiums mitbestimmt hatte, aber ab der Niederlage war er der Inbegriff von Schwäche. Er hätte wieder aufstehen sollen und kämpfen müssen. Dezenter, gerissener und mit etwas Abstand. Er hätte den Noghri vom Thron stürzen können, wenn er es nur gewollt hätte.
Innerlich überrascht war Zion von dem abrupten Themenwechsel, wie kommt sie auf einmal auf
Sturn? Zion ließ sich diese Verwunderung nicht anmerken und gab sogar eine weitere Antwort auf ihre Fragen.

„Lord Sturn und ich stehen uns neutral gegenüber, uns verbindet nichts, so wie uns nichts spaltet. Unsere Interessensfelder sind dazu zu verschieden.“

Wieso soll
Janus Schülerin eine Jedi sein? Dies musste er prüfen lassen aber nicht jetzt.

„Ich kenne seine Schülerin nicht, jedoch ist es nichts Neues, dass ehemalige Jedi den richtigen Weg der Macht annahmen und selbst zu Sith wurden. Und zu Ihrer Frage zu Dathomir, vermutlich bräuchte ich mehr Informationen, um zu wissen was Sie damit meinen. Aber an sich halte ich von diesem Planeten recht wenig bis gar nichts.“

Der Blick des Sith-Executor wurde nun etwas finsterer, nicht viel aber man erkannte eine Veränderung.



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Captain also. Da ging noch was, aber es war gut zu wissen, dass der Imperator nicht gleich seinen obersten Befehlshaber geschickt hatte. Sie hatte also, hoffentlich, noch etwas Zeit... Und wie sie zuhörte. Aber Ian musste das sagen, er musste gegen sie argumentieren, und ging dabei noch recht freundlich vor, nachdem sie ihn so spöttisch angefahren hatte. Der Seitenhieb dann allerdings... war er ernstgemeint? Sie sollte die Klappe halten, sie sollte sich fügen? Oder war auch das nur etwas, das Ian sagen musste? Oh, sie hatte es satt, über all das nachzudenken. Über versteckte Botschaften, verklausulierte Sätze und Ja-s, die doch ein Nein waren.

Nein, Ian, betonte Eowyn seinen alten Namen spöttisch und wurde dann leicht bedauernd, und ich fürchte, das werde ich wohl nie. Erst Recht nicht hier. Er konnte sich das aus dem Kopf schlagen. Auch in der echten Realität. Eine ganze Zeitlang hatte sie bei Sturn versucht, ihren Kopf unten zu halten und wohin hatte sie das gebracht? Nein. Keine Spielchen mehr. Warum auch, wenn es ohnehin vorbei war. Und den IT-O ersparen? Eowyn lachte müde auf. Was, soll ich alle Geheimnisse einfach so ausplaudern? Bei Kaff und Torte? Du solltest mich besser kennen, Ian.

Ian hatte es sich an der Wand gemütlich gemacht, scheinbar gelassen, und er machte das wirklich gut. So gut, dass Eowyn einen Moment... nein. Er war hier. Er versuchte, auf sie einzuwirken. Er war einfach nur verdammt gut, und er wollte, dass sie einknickte. Und genau deshalb... war es so falsch, dass er jetzt hier war. Denn sie würde zwar einknicken, das war klar, aber - nicht jetzt. Nicht sofort.

Dem Gardisten aber konnte sie dann nur zuhören. Sie kannte den IT-O. Nein, das "Vergnügen", von einem befragt zu werden, hatte sie zum Glück noch nicht gehabt, aber selbstverständlich war der IT-O Grundlage ihrer Ausbildung gewesen, und vor Bastion hatte sie sich vergewissert, dass ihr Wissensstand noch korrekt war. Sie wusste von jeder Kleinigkeit, die der Gardist aufzählte, und noch mehr. Sie hatte Bilder von Opfern gesehen und sogar kurze Videoaufnahmen imperialer Verhöre, wenn auch in schlechter Qualität. Aber am Ende gab es keine Möglichkeit, sich auf Folter vorzubereiten, und nichts anderes tat dieses Ding. Da half auch ihr Wissensvorsprung kein kleines bisschen - eher im Gegenteil.
Aber ihr Gegenüber musste nicht wissen, wie viel sie wusste. Sie war schließlich "nur" eine Jedi, nicht mehr, und so schloss Eowyn kurz die Augen, als er noch einmal betonte, wie
lange das Leiden dauern konnte.

Eowyn öffnete die Augen rechtzeitig um zu sehen, wie der Gardist seine Hand ballte - wofür auch immer das nun stand. Aber es war eine Gefühlsregung, etwas, das die Gardisten sonst zu vermeiden versuchten. Er sah sich um, und Eowyn nutzte derweil die Zeit, um einen erneuten Blick über Ian huschen zu lassen. Wirklich, er machte es gut, er sah... gelassen aus. Würde er auch noch so aussehen, wenn sie sich gleich vor Schmerzen krümmen würde? Sie brauchte sich keine emotionalen Gedanken darüber zu machen, was geschehen würde, wenn der Droide ihr Gelenke entfernte oder gar ihre Gesichtshaut veränderte - es würde fürchterlich schmerzen, aber der Vorteil war, dass sie begriffen hatte, dass das hier die Endstation war. Es würde für Ian keinen Unterschied mehr machen, später. Das einzige Problem war, dass er es nicht ertragen würde, sie so zu sehen, und Eowyn begann sich zu sorgen, dass er... Dummheiten begehen würde. Sein Versprechen... er musste an sein Versprechen denken. Aber sie hatte, so sehr sie fieberhaft darüber nachdachte, akut keine Möglichkeit, ihn daran zu erinnern. Sie musste darauf bauen, dass er daran dachte. Und, dass er sich daran hielt.

Der Imperiale war schließlich fertig mit seiner Begutachtung und wandte sich wieder Eowyn zu.
Wirklich?
Er wollte eine Entschuldigung, damit begann er? Oh, stang. Das war... Er kannte sie schlecht. Zu schlecht. Das ließ allein ihr Stolz nicht zu, abgesehen davon, dass er Schwachsinn verlangte. Und was noch? Jeder weitere Punkt war lächerlich, allenfalls die Korruption, gut, darauf konnte sie sich einlassen - doch das zu erwähnen wäre doch etwas unnötig gewesen.
Sie setzte schon zu einer Antwort an, als der Gardist weitersprach. Er hatte nicht Unrecht. Das hier war... der Scheideweg. Wenn sie sich nun weigerte, würde vermutlich etwas unwiederruflich kaputtgehen... Ihr Kopf fuhr vom Droiden zum Gardisten herum. Tirahnn?! Stang. Und mit ihrer Reaktion hatte sie genug verraten. Sie war... Oh verflucht. Sie war... es war... sie war... zu viel. Zu müde. Alles.


Eowyn schüttelte sachte den Kopf, um die Gedanken aus ihrem Kopf zu schmeißen und nur noch die wichtigsten darin zu lassen. Sie musste sich konzentrieren... aber das war verdammt schwer, während sie vor Kälte zitterte und ihre Arme langsam wirklich schwer wurden. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus - und dann war er da, der Geistesblitz. Oh, vermutlich war es dumm, aber... war nicht alles dumm, was sie tat, spielte es überhaupt noch eine Rolle? Hier ging es nur um eines - die Mission. Weder um sie, noch um Ian. Die Mission. Und für die Mission...
Du hast mir auf Coruscant ein Versprechen gegeben, wandte Eowyn sich an Ian, sah ihm direkt in die Augen und bemühte sich, ihre Stimme kalt und unnahbar klingen zu lassen. In meinem Zimmer. Du hast mir etwas versprochen. Langsam hob Eowyn nun die eine Hand, langsam genug, damit der Gardist keine Panik bekommen würde, und streckte ihren Ringfinger ab - so, dass man den Verlobungsring daran sehen konnte. Ian würde allerdings wissen, dass sie ein anderes Versprechen meinte, denn den Ring hatte er ihr nicht in ihrem Zimmer angesteckt. Er musste an sein Versprechen denken. Er musste. Das war der einzige Sinn und Zweck dieser Ansprache. Ich weiß heute, wie verlogen dieses Versprechen war und wie sehr du dich insgeheim amüsiert haben musst. Aber ich werde dir nun auch etwas versprechen, Ian Dice. Wenn ich hier rauskomme, er musste ja nicht wissen, dass sie nicht an ein "wenn" glaubte, aber es war hoffentlich ein Hinweis für ihn, dass sie kämpfte - nicht, dass sie es tat, aber... er wusste um die Bedeutung des "wenn"s, dann werde ich diesen Ring irgendwann an deinem Grab niederlegen. "Irgendwann" hieß "hoffentlich nicht vor in fünfzig Jahren", aber auch das musste keiner wissen.

Sie sah ihm direkt in die Augen, versuchte, ihm klarzumachen, wie wichtig ihr das alles war. Wie wichtig, dass er sie jetzt nicht beschützen würde. Dass er der Sith blieb, den man in ihm erwartete.
Sie würde
das hier überleben. Und dann... würde man sehen. Sie senkte die Hand wieder langsam an ihren Platz.

Ansonsten... Sie wandte sich wieder dem Gardisten zu und holte erneut tief Luft. Ich habe alleine in meinem Leben als Jedi bereits vier Imperatoren erlebt. Und ich hoffe, Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich sage, dass ich noch nicht allzu alt bin. Daher, nein. Eowyn stellte sich aufrechter hin. Ich werde nicht wiederrufen, was ich gesagt habe. Ich stehe dazu. Jeder der bisherigen Imperatoren war fehlbar. Jeder, bis auf den aktuellen, wurde gestürzt. Und ich habe sie alle überlebt. Und auch diesen werde ich überleben. Ich werde keine Lügen erzählen, die Ihr aufnehmen und verbreiten könnt. Nein. Tirahnn... Tirahnn würde standhalten. Was sollten sie schon tun? Diese Welt war ohnehin schon gebeutelt genug. Dann lächelte sie leicht. Sie hatte doch eh schon verloren, dann konnte sie auch gleich dick auftragen. Die Neue Republik wird sich sammeln und dabei stärker werden als je zuvor. Das ist es, woran ich glaube. Ich bin Teil des Rates. Ha, von wegen. Ich belüge unser Volk nicht.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo
 
- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Agatosh, Darth Zion

Wie zwei massive Statuen verharrten Meister und Schüler und beobachteten das Geschehen und rege Treiben aus erhöhter Position. Agatosh war nicht das, was man als kultiviert bezeichnen würde. Allerdings war er kein verrohter Barbar, wie nicht wenige annahmen, die ihm gegenübertraten. Vom Imperium, der Republik und all dem anderen Zeug wusste er nicht allzu viel. Sein Leben hatte sich im Schatten und später auf Dubrillion abgespielt; nur dort kannte er sich aus, was jedoch noch lange nicht hieß, dass er sich dort heimisch fühlte, denn das tat er nirgends. Was der Hüne jedoch inzwischen wusste, dass das Imperium von Leuten geführt wurde, die in seiner Welt das unterste Glied der Nahrungskette dargestellt hätten. Schwache, verkümmerte Kreaturen - meistens von menschlicher Rasse -, deren Intelligenz es war, die sie in dieser grausamen Galaxie am Leben erhielt und ihnen Vorteile verschaffte. Auch Agatosh selbst wuchs auf einer zivilisierten und hochentwickelten Welt des Chiss-Reichs auf und hatte gelernt, sich solchen Personen unterzuordnen. Dann haben sich diese Personen untereinander getötet und einer der imperialen Herrscher, Agustin Prada hatte ihn angeheuert und gefördert. Dieser übergab den blauen Berg schließlich dem Sith Darth Zion und zum ersten Mal seit seiner Jugend hatte Agatosh das Gefühl, jemandem zu folgen, der ihm ähnelte: einem starker Krieger, einem Prädator, der sich gegen jedes Lebewesen im Kampf durchzusetzen vermochte und am Ende der Nahrungskette thronte, die Agatosh in seinen Gedanken neu ordnen musste, seit er auf der imperialen Thronwelt Bastion angelangt war. Noch nie hatte er einen solchen Respekt gegenüber jemand anderem verspürt und noch nie spürte er ein Verlangen, so gewaltig, sich mit jemandem als ebenbürtiger Kontrahent messen zu können. Mit ihm als Wegweiser würde er seine Fähigkeiten im Kampf steigern - und mit seinen Beobachtungen aus früheren Zeiten, denen der Machenschaften der Clans im Chiss-Reich, der führenden Personen auf Dubrillion und der Gegenwart auf der Thronwelt, würde er letztlich seinen Verstand schärfen, um den Sprung nach ganz oben zu vollenden.
Mit stoischem Ausdruck erwiderte der Hüne den Blick seines
Meisters und dachte über dessen Frage nach. Dann senkte er seinen Blick ein wenig, um den ebenfalls kräftigen Menschen mit einer beiläufig fließenden, aber ausdrucksvollen Bewegung von Kopf bis Stiefel zu mustern. Agatosh war kein Mann der großen Worte und mit dieser Geste drückte er seine Gedanken besser aus, als er es mit hundert Worten vermocht hätte: Sie alle waren wegen seinem Meister hier, dem vom Herrscher des Imperiums selbst geehrten Krieger.

Der wiederum widerlegte dessen Antwort. Mit nach wie vor stoischer Miene beobachtete der Chiss seinen
Meister, der in Zahlen ausdrückte, dass er mit dem Gros der hier anwesenden Wesen nichts zutun hatte. Synchron folgte der Blick des Hünen dem seines Meisters zurück auf die Menge unter ihnen. Darth Zion wies ihn an, mithilfe ihrer Macht zu erfahren, wie viele Personen hier versammelt waren. Agatosh schwenkte sein Haupt hinüber zu seinem Meister und nickte kaum erkennbar. Es war eine junge Frau, ihrem Äußeren nach ein Mitglied des Sith-Kultes oder Ordens. Meister und Schüler drehten sich für einen Moment um und die leblosen roten Augen des Hünen musterten den weiblichen Menschen, der ihm etwa bis zur unteren Hälfte der Brust ging und der von der Statur her nicht sonderlich robust wirkte und deshalb in den Wegen der Macht umso geschickter sein musste, um bis hierhin zu gelangen. Darth Zion widmete sich der Frau und Agatosh wandte sich ohne irgendeine Reaktion ihr gegenüber wieder ab, um sich wieder auf das Geländer zu stützen.

Anstatt die Personen auf der unteren Fläche anzusehen, sah er auf die gegenüber des Geländers liegende Wand mit irgendeinem darauf thronenden Wappen. Der Hüne konzentrierte sich darauf, Zugang zur Macht zu finden, wie in den Übungen davor und das "reale" Geschehen um ihn herum auszublenden. Was sich nach etwa einer halben Standardminute auftat, war ein schier undurchschaubares Spektrum an Präsenzen und Auren, bei dem es unmöglich war, irgendeine Form des Überblicks zu erlangen. Dennoch fokussierte sich Agatosh und stellte sich der Herausforderung; äußerlich unbekümmert wirkend, aber innerlich bis an die Grenzen angespannt versuchte er mit aller Kraft und Gewalt, diesen Zustand zunächst aufrechtzuerhalten und sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Er verschloss nun doch seine Augen und ballte seine Fäuste unmerklich zusammen. Die untere Gesichtshälfte zuckte etwas und kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Kleine Nuancen wie diese, die so unscheinbar wirkten, aber ansonsten niemals bei Agatosh zu beobachten waren und zeigten, dass ihn dieses Abtauchen in die Welt der Macht mehr zusetzten, als körperliche Anstrengungen jedweder Art. Es war schmerzhaft und unangenehm, doch legte sich der Schleier des Nebels irgendwann langsam und die ersten unter hunderten Präsenzen begannen sich herauszukristallisieren...


- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Agatosh, Darth Zion, Adria Guldur
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn


Keebo hatte noch nie jemanden gefoltert, ja, er hatte seine Eltern und Gewischter hingerichtet und sie dabei leiden lassen. Er hate Iouna einst jeden Knochen ihrer Hand gebrochen – doch all das, es schien so lange her. Es war nichts, was er je vergessen würde, nichts, was ihn nachts in Ruhe ließ. Und trotzdem. Es war, als wäre es zu einer anderen Zeit gewesen. Von jemand anderem getan. Keebo war nie bekannt für Grausamkeiten geworden, so wie viele andere und es war nicht Ian allein, der sich gegen derartige Behandlungen sträubte. Folter, sie verleitete andere stets dazu, etwas zu tun, was sie nicht tun wollten. Etwas mit Folter zu erzwingen und Aufrichtigkeit zu verlangen war völlig unmöglich und das machte es so sinnlos. Wer gefoltert wurde sagte, was gehört werden wollte, auch dann, wenn es nicht stimmte. Welcher Sinn also lag darin?
West begann damit aufzuzählen, was der Droide alles konnte und unweigerlich drängte sich in Keebo die Frage auf, wer, im Namen des Imperators auf die Idee kam, eine solche Maschine zu konstruieren. Oh, und Keebo wusste, er wusste genau, dass sich diese Frage nur deshalb aufdrängte, um sich nicht mit dem auseinandersetzen zu müssen, was er gerade gehört hatte.
Elektrische Entladungen, um Nerven zu schädigen.
Das Ablösen der Haut.


So sehr Keebo sich bemühte, sich zwang an irgendeine Frage zu denken, es misslang. Was West tat war klug und dumm zur gleichen Zeit. Indem er so vieles aufzählte, würde Eowyn kaum mehr abgeschreckt werden – denn er reihte eine Grausamkeit an die nächste, er bereitete Eowyn beinahe vor. Wenn eine Sache schlimmer war als die andere, welchen Effekt hatte es dann noch, so viel davon aufzuzählen? ‚Tut, was Ihr tun müsst‘, hatte sie unlängst gesagt und Keebo kannte sie.
Ihm wurde kalt. Eiskalt und das hatte nichts mit der Temperatur zu tun, die in diesem Gefängnis herrschte. Was sollte er tun? Noch war nichts geschehen – nichts, außer der puren Drohung, doch Ian wusste, es war nur eine Frage der Zeit und in eben jener Zeit musste er zu einer Antwort kommen. West sah sich um, hatte dem Droiden dazu aufgefordert, einen Funktionstest zu starten, der dafür sorgte, dass dieser seine Instrumente ausfuhr und Ian wurde noch kälter, so kalt, dass ihn nun doch eine Gänsehaut überzog. Dann sprach er weiter, verlangte nach einer ehrlichen Entschuldigung, erklärte allen Ernstes, ihr Zeit zum Überdenken zu geben? West wagte es sogar, von einer
freien Entscheidung zu sprechen. Eine ehrliche Bitte um Entschuldigung, eine freie Entschuldigung, oder Folter? Er verlangte von Eowyn etwas, zu dem er selbst nicht in der Lage war. Er verachtete Eowyn und die Republik für das, was ihn selbst und das gottverdammte Imperium ausmachte, er -
VERSCHWINDE!

Doch wie sollte er Ian sagen, dass dieser zu verschwinden hatte, wie, wen selbst Keebo gegen Folter war? Wie, wenn er unlängst verstanden hatte, dass es da keine zwei Männer koexistierten?
Tom West blickte zu ihm und Keebos Blick selbst war eiskalt geworden, ein kurzes, mechanisches Nicken, Zeichen dafür, dass der Drohungen genug gesprochen waren.
Jetzt wünschte Keebo sich herbei, dass die Dunkelheit zu sich sprach, doch sie hatte sich zurückgezogen, denn sie wusste, hier wurde sie nicht gebraucht. Hier nicht. Hier nicht.
Natürlich hatte Eowyn nicht dazu gelernt, erst recht nicht hier. Er wollte sie schütteln, sie anschreien, ihr sagen, dass sie endlich tun sollte, was verlangt wurde, bloß ein einziges Mal, doch Keebo tat nichts dergleichen. Sie sah beinahe so aus, als kümmere sie kein Bisschen, was sie eben gehört hatte. Ja, sie schloss einen Moment die Augen, aber sie reagierte so wenig, als wäre es nicht das erste Mal, dass ihr etwas Derartiges angedroht wurde. Das erste Mal. Keebo hätte beinahe gelacht, gerade noch so schluckte er es hinunter. Es war nicht das erste Mal. Würde auch nicht das letzte Mal sein. Solange sie hier waren. So lange sie hier waren, würde das geschehen, mit oder ohne ihn.
Erst als West Tirahnn erwähnte, kam eine Reaktion, sie starrte West an und verriet, dass sie diese Drohung mehr traf, als jede andere. Er sollte sie hassen für diese Selbstlosigkeit. Er sollte sie als ekelhaft empfinden, doch dazu war Ian unfähig, denn da, vor ihm, stand die Frau, die er liebte. Die Frau, die einfach nie klein beigeben wollte. Die so zerfressen von Selbstzweifeln war und doch nie ihre Stärke erkannte, obwohl sie diese ein ums andere Mal bewies. Wie jetzt. Da wandte sie sich an ihn. Und sie machte ihm unmissverständlich klar, was sie jetzt von ihm verlangte. Ihr Blick mochte so kalt und unnahbar wirken und klingen wie nur möglich, ihre Worte waren es nicht. Du hast versprochen, dass du das Virus über mich stellst. Du hast es versprochen.
Da lachte er. Hasste das Versprechen. Hasste diese Situation. Hasste die immer stärker werdenden Hilflosigkeit, die sich in ihm ausbreitete.


„Ich amüsiere mich noch immer“, erwiderte er dann, hielt ihrem Blick stand, denn das war er ihr schuldig.
„Zu deinem Wenn muss es erst noch kommen und du verkennst die Situation in der du bist.“
Wie auf Anhieb bestätigte sie seine Worte, als sie sich erneut an West wandte. Sie weigerte sich nicht nur zu widerrufen was sie gesagt hatte, sie wiederholte ihre Worte sogar, die ihm bisher fremd gewesen waren. Was sie sagte, war wahr. Und doch würde es nur den Zorn von West heraufbeschwören, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlen würde.
Jetzt gab Keebo seine Position von der Wand auf, bewegte sich näher auf Eowyn zu, er musste etwas tun, etwas sagen. Irgendetwas.

„Du verwechselst Mut mit Dummheit, Eowyn. Glaubst du, hier die Märtyrerin zu spielen, wird dir helfen? Dabei werde ich dir nicht helfen und du solltest wissen, wie sinnlos dieser Versuch ist. Wer weiß schon, dass du hier bist? Wer? Du willst den Ring auf mein Grab legen? Wie stellst du dir das vor? Wie? Glaubst du, du spazierst hier einfach heraus? Es wird dein Grab sein, in das du den Ring mitnehmen wirst und das nur, weil dir dein Stolz im Wege steht. Selbst falls die Republik sich sammeln würde – du hast keine Chance ihr Erstarken zu sehen.“ Kurz wandte er sich ab, lief einen Schritt auf sie zu, wusste, dass er mehr tun musste. „Weil du sterben wirst“, schloss er, stellte sich nahe neben sie. „Du bist doch schon dabei“, sagte er, ‚Verzeih mir‘, sandte er nach und packte sie im gleichen Augenblick am Schlafittchen und tat, worin Janus sich so meisterhaft gab. Er schuf eine bedrückende Atmosphäre der Dunklen Seite, hielt Eowyns Körper in einer Starre gefangen, die es ihr unmöglich machen würde, ihn mit Händen oder Füßen anzugreifen. „Ich brauche keinen Droiden, um dich zu etwas zu zwingen, Eowyn.“ Seine Stimme war verzerrt und er verstärkte noch einmal die bedrückende Atmosphäre, die er geschaffen hatte. Das ist, woran ich glaube!“ Dann sandte er ihr ein Bild von Tirahnn, eine winzige Sequenz, in der die Frau, die sie einst ihre beste Freundin genannt hatte starb. Er ersparte ihr Details, denn West würde diese Bilder nicht sehen und Ian hoffte, flehte, dass Eowyn klug genug war…
„Sie sollen alle sterben, weil du dich weigerst, ein paar demütige Worte von dir zu geben? Das tust du für dein Volk?“


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn
 
[Bastion | Haylem House | Pavillon im Park] Saphenus, Agustin

„Vermutlich hast Du recht.“, antwortete Saphenus gedehnt. Sein einäugiger Blick wurde gläsern, als er seine Gedanken schweifen ließ und sich die Unfähigkeit der imperialen Führung vor sein geistiges Auge führte. Frust und Bitterkeit kamen in ihm auf und er spürte, wie sich ein nagender Unmut über sich selbst in ihm regte. Sein Fokus lag zu lang und zu intensiv auf Korriban und den Ereignissen im Horuset-System. Er vernachlässigte sträflich die Entwicklungen im Imperium und der gesamten Galaxis in der Annahme, sie seien nicht wichtig für ihn persönlich oder seine Aufmerksamkeiten nicht wert. Nun, im Gespräch mit dem deutlich erfahreneren Sektoradjudanten, wurde ihm das deutlich bewusst und es frustrierte ihn.

„Doch in der Konsequenz widerspreche ich Dir, denn umso notwendiger wird es sein, dass ein Sturm kommt. Auch wenn seine Zerstörung Opfer fordern und eine Verwüstung hinterlassen wird, gibt er denen, die überleben, die Chance für einen Wiederaufbau. Manches muss erst in Trümmern liegen, damit es neu entstehen kann. Wir können den Status Quo nicht aufrechterhalten. Wozu auch, mit welchem Ziel? Damit die fette und dekadente Elite noch fetter und träger werden kann? Damit Unfähigkeit und Vetternwirtschaft weiter grassieren? Im Frieden kann das Imperium nicht gedeihen. Frieden schwächt uns. Er verhindert die natürliche Auslese der Schwachen. Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft. Ich wage gar zu behaupten: selbst wenn wir den großen Krieg verlieren, werden die, die ihn überleben, ein neues Reich aufbauen. Eines, das stärker sein wird. Mächtiger. Überdauernder.“


Unmerklich kniff Saphenus sein Auge zusammen, als Agustin ihn ob seiner Machtdemonstration anherrschte und ihm offen drohte. Beide sahen sich einige Sekunden an und nur der Wind durchbrach die Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Dann begann der Sektoradjudant zu lachen und Saphenus stimmte ein. „Der Trick ist, es zu genießen.“, grinste der Zabrak, bevor er den Kopf schief legte und etwas ernster hinzufügte: „Es wäre faszinierend und lehrreich, Dein Feind zu sein. In einem offenen Duell wärst Du mir unterlegen, doch wir wissen beide, dass es nicht dazu kommen würde. Auf dem Schachbrett jedoch…ich fürchte, ich hätte keine Chance. Solltest Du also eines Tages mein Tod sein: Du hättest es verdient und es wäre meine eigene Schuld. Die Schwachen sterben, die Starken überdauern. Das ist der Weg der Macht.“ Er zuckte mit den Schultern, als fände er die Vorstellung seines eigenen Ablebens ganz und gar nicht furchteinflößend. „Doch unterschätze niemals die Fähigkeiten, die uns von der Macht verliehen werden. Hach, wie es mich reizt, Dich auszubilden. Doch…“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung und führte den Satz nicht zu Ende.


„Ich werde die Jedi im Auge behalten. Ihre Anwesenheit auf Bastion ist demütigend, gefährlich und ich fürchte um die Geheimnisse, die sie lüften wird. Es gibt zu viele Dinge, die unklar sind. Als befinde man sich nachts tief im Wald und könne nur ab und zu einen Blick auf den richtigen Weg erhaschen, wenn der fahle Mondschein durch das Dickicht bricht. Doch du musstest davon erfahren. Jedes Puzzlestück vervollständigt das Bild. Was alleine keinen Sinn ergibt, tut es vielleicht in Kombination.“


Agustin wandte sich nun einem neuen Thema zu. Saphenus musste unweigerlich lächeln als der Mensch offenbarte, im Krieg mit seinem Vorgesetzten zu sein. Erneut offenbarten sich Parallelen zwischen den beiden Verbündeten, die mehr als ein Zufall sein mussten. „Wie kann ich Dir dabei helfen?“, fragte Saphenus und sein Tonfall verriet, dass sein Angebot keinen Einschränkungen unterworfen war. „Denn wir beide teilen das gleiche Ziel. Auch ich befinde mich in einer Auseinandersetzung mit dem Großmoff meines Supersektors. Mein oktroyierter Stellvertreter, Antrafflan, intrigiert gegen mich. Ich fürchte, dass er mit einer Rebellenzelle innerhalb der Sklaven zusammenarbeitet. Sie verüben Anschläge auf die Baustellen, die Unruhen werden immer größer. Mir scheint es, als müssten wir beide mehr als einen Kopf aufspießen.“


[Bastion | Haylem House | Pavillon im Park] Saphenus, Agustin
 
[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Trainingsraum ] - Venris Traja, Kira, Kayn, Adria

Adria schien mit den erbrachten Leistungen zufrieden, auch wenn sie ihn nicht überschwänglich lobte. Dies war wohl aber von zweierlei Seiten aus betrachtet kaum verwunderlich. Zum einen hatte er hier gegen einen Anfänger gekämpft. Eine Niederlage war quasi von Anfang an nicht möglich gewesen und dementsprechend hatte auch Venris sich zurückgehalten. Er hätte den Kampf schneller beenden können, hätte mit einer Macht Technik, die ihm gar nicht mehr all zu fremd waren, und ein paar schnellen Schlägen Kayn neue Dimensionen des Schmerzes gezeigt. Doch darum hatte es ja gar nicht gehen sollen. Es war als Sparring gedacht, sich ein wenig auszuprobieren und zu zeigen, dass man doch schon etwas konnte. Auf der anderen Seite war es Adria aber wohl auch nicht daran gelegen, Venris wegen so einem Sparring all zu überschwänglich zu loben und somit zu riskieren, dass er noch zu abgehoben reagierte. Doch Venris war sich seiner Fähigkeiten gut bewusst, wusste, wo seine Stärken aber auch Schwächen lagen. Und so hatte er es gar nicht nötig, einen absoluten Anfänger nun nach einer solch eindeutigen Niederlage von oben herab zu behandeln. Sein Gegner schien zwar noch nicht ganz erholt vom Kampf zu sein, doch überließ er ihn nun der Obhut seiner Meisterin oder irgendwelcher Sanitäter. Er blutete, doch war dem Jungen hoffentlich bewusst, dass es ihn noch deutlich schlechter hätte erwischen können und er wusste diesen ... Erfahrungsaustausch zu schätzen. Es war ja immerhin nichts, was man nicht flicken konnte. Als es zu der Verabschiedung kam, nickte er dem immer noch am Boden liegenden zu, welcher sich gerade mit seiner Wunde beschäftigte.

,,Auf ein Wiedersehen, der Kampf war gut, für einen Schüler in deinem Stadium."

, etwas, was er vollkommen ernst, ja fast anerkennend meinte. Dann wandte er sich Lady Guldur, Adrias Mutter zu.

,,My Lady, es immer wieder eine Freude."

Charmant lächelnd und den Kopf neigend schloss er sich dann Adria an und kehrte mit ihr in den Festsaal zurück. Es dauerte nicht lange, bis Adria dort die nächste Beschäftigung für den Abend gefunden hatte, den Grafen Sturn. Anscheinend ging es hier um delikatere Angelegenheiten, die Adria eher alleine mit dem Grafen bei einem intimen Tanz besprechen wollte, sodass er den Auftrag erhielt, die Schülerin des Grafen zu beschäftigen. Venris nickte, doch erledigte sich dieser Auftrag quasi von ganz von selbst. Er war noch gar nicht dazu gekommen, sich diese vorzuknöpfen, als sie sich bereits verabschiedete. Nun, das war wohl definitiv eine Erleichterung. Er war zwar noch nicht gut darin, die Fetzen der Macht, die die Lebewesen ständig umschwirrten zu deuten, doch gelang es ihm zusehends besser Eindrücke zu erhaschen von dem was diese Macht ausstrahlte und damit über die Person aussagte, die sie umnebelte. Bei Brianna war dies, gerade in Zusammenspiel mit ihrem restlichen Auftreten, nicht all zu schwer. Es genügte wohl zu sagen, dass sie wenig Lust darauf gehabt hätte von irgendwem angequatscht zu werden, der mit ihr tanzen wollte ... gelinde gesagt.

Doch wäre dieser Tanz ein ohnehin nur sehr kurzer gewesen, da bereits kurz nachdem Venris sich von der Szenerie abgewendet hatte und sein Blick durch den Raum geglitten war, Adria wieder an ihm vorbeilief, ohne Begleitung des Grafen. Venris lief ihr artig, wie es sich für einen solch wohlerzogenen Schüler gehörte, zu dem er langsam mutierte, hinterher. Der nächste Ansprechpartner Adrias war der Hüne von einem Mann, zu dessen Ehren der Abend heute veranstaltet worden war, niemand anderes als Darth Zion, dessen Ausstrahlung in der Macht genauso brachial wirkte, wie sein tatsächliches Auftreten. Begleitet wurde dieser von Agatosh, dem blauen noch gewaltigeren Riesen, welchen Venris schon als Darth Zions Schüler kennen gelernt hatte. Venris nickte ihm zu, bevor er auch vor Darth Zion eine Verbeugung andeutete, allerdings ohne zu sprechen, da bereits Adria das Wort ergriffen hatte. Sie suchte nach Antworten zu Themen, die sie nun schon länger beschäftigten, wie Venris mittlerweile verstand. Ihr mysteriöser Vater und was mit diesem war, jetzt gerade mit einem Bezug auf dessen Meister, Menari, ein Name, welcher ihm irgendwie bekannt vorkam. Doch Venris wusste nicht woher, oder ob er überhaupt an die gleiche Person wie Adria dachte. Auch der Graf tauchte in ihren Fragen auf. Dathomir? War das etwa ihre nächste Station? Er wusste nicht viel über diesen Planeten, doch bekannt war er ihm. Er wusste wohl, dass viele seiner Artgenossen dort lebten und, was vielleicht noch interessanter war, dass ein geheimnisvoller Kult über diese Welt herrschte. Gerade in seinen Anfangstagen im Tempel in der Bibliothek, wo er ein Buch nach dem nächsten gewälzt hatte, war er auch wenige Male über diese Schwestern der Nacht gestolpert, da er immer ein wenig aufgehorcht hatte, wenn das Wort Dathomir fiel, bestand doch eben die Verbindung über seine Spezies. Über diesen letzteren Punkt wusste Darth Zion wenig bis gar nichts zu berichten, doch seine kurze Erzählung über Adrias Vater ließ Venris aufhorchen. Darth Exilis, ein Hochverräter also. Venris betrachtete seine Meisterin kurz mit anderen Augen, was musste das in ihr auslösen? Er selbst verspürte in seinem Herz nur wenig Patriotismus, war er doch außerhalb des Imperiums aufgewachsen und nur unfreiwillig in diesem gelandet. Doch nun fiel ihm auf, dass er sich über diese Thematik bisher noch nie mit Adria unterhalten hatte. Sie war Ritterin des Imperators, was löste es in ihr aus, dass ihr Vater gegen den Mann gekämpft hatte und von dessen Sieg in den Tod gerissen wurde, der sie mit Ehrungen überschüttet hatte? Wie war es überhaupt möglich, dass sie noch lebte? Er hatte Berichte gelesen, in denen nicht nur die Familien von Hochverrätern hingerichtet worden waren, sondern gleich die Hälfte all jener, mit denen diese jemals ein Wort gewechselt hatten. Und Adria war die Tochter eines solchen und doch vom Imperator geehrt worden, hatte ihren Weg im Sith-Orden gemeistert. Aufmerksam lauschte er weiter und beobachtete Adrias Reaktion genau.

[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Bankettsaal ] - Venris Traja, Adria, Darth Zion, Agatosh
 
- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Pavillion im Park - Agustin, Lord Saphenus

Die Worte des Zabrak waren auf den ersten Blick mehr die eines Spielers, der alles auf eine Karte setzte und damit seinen eigenen Untergang in Kauf nahm, als eines Politikers mit scharfem Verstand und Kalkül. Den Untergang des Imperiums in Kauf zu nehmen, nur um anschließend einen Neuaufbau mit gewissen Adaptionen vornehmen zu können, wäre für viele vermutlich als größte Überreaktion aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingegangen. Erst bei genauerem Hinsehen fiel auf, dass diese Methode sich nicht allzu sehr von Agustins Politik auf Dubrillion unterschied: Auch er hatte in Kauf genommen, seinen Verwaltungsbezirk in Trümmer zu legen, um mit der Zerstörung erst den umso gewaltigeren Wandel dorthin zu bringen. Das gesamte Imperium war zwar um einige Dimensionen größer und bedeutender, doch verstand der Schlächter von Dubrillion den Gedanken von Lord Saphenus, ohne diesen unumwunden für verrückt zu erklären.

"Vielleicht hast Du recht und wir sollten die Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen lassen. Der Myto-Sektor ist gut gesichert und nicht angewiesen auf imperialen Schutz, sollte der Fall der Fälle denn tatsächlich eintreten. Korriban und der vierzehnte Supersektor sehen hartgesottene Anhänger des alten Weges noch immer als Zentrum des echten Imperiums. Ein erfolgreicher Neuanfang, der dort fußt, wäre nicht unbedingt unwahrscheinlich. Aber wollen wir das wirklich? So wie die Dinge im Moment laufen, kann es natürlich nicht weitergehen, jedoch sind sie nicht in Stein gemeißelt. Das Imperium ist noch immer die größte Macht der Galaxie, nur etwas erschlafft und schwach. Mit den korrekten Werkzeugen und Methoden ließe sich der Karren ohne größere Probleme wieder aus dem Dreck ziehen, weshalb ich Wandel statt Zerstörung bevorzuge. Einen Sturm, der alles aufrüttelt, statt einer Apokalypse, die alles in Schutt und Asche liegt."

Der Frage, wie Agustin mit einem Sith und speziell dem Zabrak als Feind anstelle eines Verbündeten umgehen würde, hatte er sich tatsächlich noch nicht gestellt. Im Grunde genommen brachte Saphenus es recht treffend auf den Punkt: eine direkte Konfrontation würde er mit allen Mitteln vermeiden, weil er ihm in dieser nicht in Millionen Jahren gewachsen sein würde. Ebenso bedenklich waren die Wege der Sith, die der Bastioner als hinterhältiger und heimtückischer einschätzte, als es bei den verwegensten Verwaltern und Nachrichtendienstlern des Imperiums der Fall war. Ob der Sith ihm auf dem Schachfeld wirklich unterlegen zu sein glaubte, oder aber seine Worte nur weise wählte, konnte Agustin nicht aus dessen Mimik und Gestik herauslesen. Der Schlächter von Dubrillion selbst hätte jedenfalls nicht unbedingt darauf gewettet. Ähnlich wie damals auf Dubrillion schnitt Saphenus wieder einen interessanten Punkt an und bedauerte es, Agustin nicht in seinen Wegen ausbilden zu können. Der Verwalter schmunzelte und gestikulierte ebenfalls wegwerfend.
Das Thema lenkte der Zabrak nun wieder zurück zur Bedrohung, die den Kern des bisherigen Gesprächs dargestellt hatte. Saphenus kündigte an, die Jedi im Auge zu behalten und griff die Gedankengänge und Erkenntnisse auf, die sie gemeinsam im Gespräch abgeleitet hatten. Doch wenn Agustin es sich recht überlegte, waren sie jetzt immer noch so schlau wie vorhin: beide schätzten die Jedi als Gefahr ein und wussten nach wie vor nicht, wie man mit dieser Gefahr am Besten umgehen würde. Der Bastioner war zufrieden, dass sein Verbündeter sein Auge auf der Situation haben würde und entschied sich dazu, ihm zuzustimmen:

"Tue das. Ich bin Dir verbunden, dass Du mich über diese hässliche Angelegenheit unterrichtet hast. Jetzt kann ich mich zumindest für den Extremfall wappnen, im Gegensatz zum nichtsahnenden Rest des Imperiums."

Im Grunde war Agustin nicht überrascht darüber, dass auch Saphenus sich im offenen Krieg mit seinen Vorgesetzten befand. Die beiden Männer waren nicht dazu geboren, im Status Quo zu leben und sich mit ihrer Position abzufinden. Stattdessen zog es beide nach oben, wo andere mächtige Männer warteten und ihnen den Weg versperrten. Ein blutiger Kreislauf, der so lange andauern würde, bis sie beide an ihrem Platz an der Spitze ankommen und dann ihrerseits Jagd auf jene machen würden, die ihnen jenen Platz streitig machten. Interessant fand der Verwalter jedoch, dass Saphenus erste Reaktion auf seinen Bericht sich darin äußerte, dass er umgehend fragte, wie er ihm helfen könne.

"Für den Moment läuft alles nach meinen Plänen. Sollte ich dennoch Deine Unterstützung benötigen, werde ich auf das Angebot zurückkommen. So wie Dir es freilich ebenso offensteht."

Gerade wollte Agustin Kehrt machen, um den Pavillion wieder zu verlassen und sich allmählich von Saphenus zu verabschieden, als er doch noch innehielt und seine Hand erhob:

"Das von dir angesprochene Chaos auf Korriban, Saphenus: Fördere es. Nutze es. Siege dadurch."

Mit erhobenem Kinn und stolzer, dominanter Haltung sah der Bastioner den Zabrak an, ehe er näher auf ihn zutrat.

"Deine Feinde wollen Dich damit zermürben und in die Enge treiben. Was sie jedoch nicht bedenken ist Folgendes: Wenn Krieg und Notstand vorherrschen, dann wächst im Regelfall die Macht jenes Mannes, der das Zepter in den Händen hält. Und das bist auf Korriban Du und sonst niemand. Reiße die Gewalt noch energischer an Dich, nehme sie Deinem Feind und vernichte ihn damit. Diese Rebellen sind bloß Werkzeuge und Ablenkung - benutze sie entsprechend! Dann wird der Triumph Dein sein und die Köpfe Deiner Rivalen schneller auf einem Spieß stecken, als Sie es selbst in ihren dunkelsten Albträumen für möglich halten."


- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Pavillion im Park - Agustin, Lord Saphenus
 
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Brianna

Brianna hatte mehr und mehr das Gefühl, dass heute einfach nicht ihr Tag war. Es hatte schon damit angefangen, dass sie im Training zu lange gebraucht hatte, um noch rechtzeitig zu Zions Ehrung beim Imperator zu sein, geschweige denn zuvor noch ihren Hunger, einen recht penetranten Gesellen, kurzzeitig einmal zu stillen. Im Nachhinein betrachtet erschien ihr die Gelegenheit natürlich super-aufregend, ganz anders als es in dem Moment der Fall gewesen war. Auf der Party wurde es dann richtig schlimm mit diesen beiden überheblichen kleinen Sith (Angelus und Adria), denen sie nicht ordentlich über's Maul hatte fahren können, ohne sich als Ex-Jedi zu offenbaren. Dass Adria natürlich ausgerechnet Kiras Tochter sein musste und sich aus daraus folgenden Insiderwissen erschließen konnte, was es mit Brianna auf sich hatte, hatte ihr da gerade noch gefehlt – und seitdem kam es erst richtig dick.

Die Echani wurde das Gefühl nicht los, dass sich Rabenmama und Töchterchen Guldur ausgetauscht haben mussten. Konnte es denn Zufall sein, dass die Kleine Janus auf der Party beschäftigt hielt, während Kira ihr hier auflauerte – mit einem Tanz noch dazu, einem TANZ! Mit IHREM Janus! Kaum dass Brianna ihre Nemesis wahrgenommen hatte, verstärkte sie eilig ihre mentale Abschirmung. Wieso musste das ausgerechnet jetzt sein? Konnte frau hier nicht einmal in Ruhe ihre Beinmuskeln trainieren, weil sie Angst haben musste, dass ihr an der nächsten Ecke jemand auflauerte? Von allen Sith war Kira diejenige, die am allerwenigsten auch nur die leiseste Chance haben sollte, irgendetwas zu versuchen und zugleich war sie auch eine von den am schwersten einzuschätzenden. Brianna gab sich aber keinerlei Illusionen hin, dass das Fehlen einer Hausmacht, wie Janus sie hatte, irgendetwas über ihre Fähigkeiten aussagte – denn an roher Macht, dem reinen Potential mangelte es Kira keineswegs. Im Zweifelsfall hätte sich Brianna lieber mit Angelus und Adria zusammen als mit Kira alleine angelegt und ihre Erfolgschancen wären dabei auch mit Sicherheit besser gewesen. Nun hieß es vorsichtig sein und auf Zeit spielen, vor allem ohne Lichtschwert als Abwehrmöglichkeit. Falsche Freundlichkeiten konnte sie sich dagegen sparen, die kaufte Kira Brianna genauso wenig ab wie umgekehrt.


Zufälligerweise benötige ich niemandes Erlaubnis, um mich in den Räumlichkeiten meines Meisters aufzuhalten!“

Schoss Brianna zurück, die Arme vor dem Bauch verschränkt und Kira, die jetzt erst aus ihrer finsteren Ecke hervorgekrochen kam, wütend anstarrend. Einen Kampf konnte die Echani gerade wirklich nicht gebrauchen, so wie sie ihre Oberschenkel spürte, was angesichts der ungewohnten Belastung durch die Inanspruchnahme der Dunklen Seite auch kein Wunder war. Aber vielleicht würde sich die schwarzhaarige Sith ja auch damit zufrieden geben, sich genüsslich über ihr Malheur mit dem Sandwich und den Jüngern auszulassen und ließ sie dann in Ruhe. Wobei… wirklich wahrscheinlich war das nicht.

Eins musste sie Kira lassen, sie war eine hervorragende Lügnerin, und die Einschätzung einer anderen hervorragenden Lügnerin hatte in diesem Fall etwas zu bedeuten. Allerdings trug sie zu dick auf: dass Janus sich öffentlich das Maul über seine Schülerin zerrissen hatte, glaubte sie der Menschenfrau keine Sekunde. Das wäre dumm, etwas, das Kira vielleicht machen würde, denn er würde selbst schlecht dabei aussehen. Blamiert hatte sie ihn, keine Frage, und vielleicht hatte der imperiale Bürokrat (Aren), dessen Rang sie schon wieder vergessen hatte, sie deshalb keines Blickes gewürdigt, und vielleicht ärgerte es ihn auch, aber so plump würde er einfach nicht reagieren. Bloß gestellt hatte die fast 28jährige ihn aber, es war ihr auch ziemlich peinlich, und es war leider auch nicht zu verheimlichen. Brianna lief puterrot an und beneidete dabei nicht zum ersten Mal Spezies, die Farbpigmente in der Haut oder – noch besser – ein Fell- oder Federkleid darüber hatten.


Du lügst!“

Herrschte sie Kira an, fühlte sich aber getroffen und verschob ihren Schwerpunkt kaum merklich in den einer Abwehrhaltung. Ausfragen ließ sich sich freilich ganz sicher nicht, allerdings war anzunehmen, dass Kira den Dialog mit Raveen mitgehört hatte.

„Das kann dir egal sein! Aber sollte die Frage nicht vielmehr sein, was willst du im Domzil deines alten Schülers, Lord Sturn, auf dessen Gnade und Wohlwollen du doch angewiesen bist?“

Brianna hatte sich zwar eine Erklärung zurechtgelegt, aber ein Gegenangriff erschien ihr trotzdem geschickter. Auch körperlich ging sie jetzt wieder in den Angriffsmodus über.

„Jetzt wüsste ich aber gern, was du von der ganzen Sache weißt und woher!“

Gut möglich, dass Kira nur bluffte und rein gar nichts wusste, was sie nicht eben mitgehört hatte, aber die Echani hatte nicht vor, ihre Widersacherin mit irgendwelchen Informationen zu versuchen. Sie wollte erst gar nicht in die Verlegenheit kommen, um die Wahrheit herumlavieren zu müssen und das tat sie am besten, indem sie die Frau gehörig unter Druck setzte. Hoffentlich ließ Janus nur nicht zu lange auf sich warten – verdammte Adria! – denn von Raveen oder den Wachjüngerinnen hier hatte Brianna wohl keine große Hilfe zu erwarten, jedenfalls nicht gegen eine Sith wie Kira.

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn

Eowyn sprach kraftvoll, voller überzeugung und Leidenschaft zu ihm. Zum Glück konnte sie Toms Lächeln unter dem Helm nicht sehen, als sie ihm ihre Worte entgegen schleuderte. Für eine Gefangene der Sith war sie ganz schön aufsässig, musste er zugeben. Aber das sah er ihr nach, sollte sie sich ruhig an ihre Worte klammern und Mut darin finden. Sie würde tief fallen so hochtrabend wie sie sich gerade gab. In Gedanken formten sich ihre Worte für Tom ganz anders, man musste nur ihre Sätze in anderer Reihenfolge zusammensetzen. Ein nicht streichen am Ende und ihre großen Worte kehrten sich ins Gegenteil für sie herum. Tom nahm sich vor die Audio aufnahme ihrer Worte, nach seiner Schicht diesem Sith Janus Sturn zukommen zu lassen. Unter dem Sith war er wohl der Medien populärste und würde am meisten damit anfangen können.

Tom überlegte nachdenklich ob Ian Dice der wirkliche Name von Darth Keebo war oder nur ein Deckname den er auf Coruscant angenommen hatte. Zweiteres war wohl deutlich Wahrscheinlicher. Dann wurde es gänzlich surreal. Toms Augen unter dem Helm wurden deutlich größer und er konnte kaum glauben was er da hörte. Ring? Wie Verlobungsring oder waren die beiden sogar Verheiratet gewesen? Sollten die beiden nicht Täuschung mit ihrer Mascht irgendwie erkennen können? Vorallem wenn sie so intim miteinander umgegangen waren, wie es sich anhörte. Ein Mitglied des Jedi Rats war wohl doch nicht so Mächtig wie sie immer dagestellt wurden. Das Darth Keebo sie als Naiv bezeichnet hatte war wohl noch deutlich untertrieben gewesen.

Darth Keebo nannte sie jetzt Eowyn und nicht mehr El'mireth viel ihm auf, Neugierig lauschte er den beiden weiter zu, das war besser als jede Holo Soap musste er zugeben. Vielleicht sollte er noch ein wenig Öl ins Feuer gießen "Denkt auch an das Dorf Rhovan und seine Bewohner Eowyn El'mireth" warf Tom mit kalter Stimme ein, immerhin sollte er ja den "Bösen" spielen. Hoffte sie wirklich aus dem Sith Tempel gerettet zu werden und irgendwie zu entkommen? Aus eigener Kraft war das niemals umzusetzen, woher nahm sie dann ihre Sicherheit? Hatte die Neue Repulik Spione auf Bastion. Ok nach kurzer Überlegung musste Tom zugeben das dem wohl so war. So Dumm war die Neue Republik nicht, das sie dies nicht versuchen würden. Aber woher wusste eine Jedi davon?

Die einzigste Chance die Eowyn gehabt haben konnte seit ihrer Gefangennahme mit einem Spion in Kontakt zu treten war wohl auf der Beförderungsparty von Janus Sturn, was kein gutes Licht auf diesen Sith warf. Da sollte er wohl einmal genauer nachhacken und vielleicht eine Gästeliste fordern, vielleicht sogar eine Befragung durchführen.lassen Zwar hatte der Sith einen hohen Rang, aber das bedeutete nur das Janus Sturn Machthungriger war als der Rest der Sith und ihn damit noch verdächtiger machte. Vielleicht war es doch ganz gut das Eowyn hier bei den Extinktoren im Knast gelandet war.

Zumindest eines war Sicher, der Verhördroide konnte niemals so gut sein, wie es ein Sith war, der es darauf anlegte jemanden zu foltern und zu quällen. Der Verhördroide hatte einprogrammierte Grenzen, ein Sith hatte diese nicht. Wenn Darth Keebo schon in der Lage war Eowyn so zu täuschen um eine Beziehung mit ihr vorzutäuschen und Gefühle, welche chancen rechnete sie sich jetzt gegen ihn aus, wo sie vollkommen in seiner Hand und ihm ausgeliefert war. "IT-O warte bis auf weiteres draussen, vor der Tür" gab er dem Droiden einem Befehl. Wenn Darth Keebo erstmal anfing mit seiner Machtfolter würde der Droide wohl erstmal nicht mehr gebraucht werden. Immherin war Eowyn seine Gefangene und Darth Keebo besaß alles recht mit ihr anzustellen was er wollte. Seinen Zweck sie zum reden zu bringen hatte der Droide eh erstmal erfüllt in seinen Augen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn
 
[Bastion | Haylem House | Pavillon im Park] Saphenus, Agustin

„Sieh es positiv, alter Freund: sollten wir das Ende nicht erleben, kann es uns auch irgendwie egal sein. Tot ist tot.“, schloss Saphenus und brach in schallendes Gelächter aus. Zwar war der ironische Unterton in seiner Stimme deutlich zu vernehmen, doch darunter gemischt war auch eine gewisse Ehrlichkeit, die nicht zu verleugnen war. Natürlich plante Saphenus, am Leben zu planen und natürlich würde er alles daran setzen, nicht eins mit der Macht zu werden. Doch sollte es so kommen…innerlich zuckte er mit den Schultern. „Dann suchen wir unsere Feinde als Geister heim und erschrecken sie, wenn sie am kacken sind.“ Erneut lachte er, dann wurde sein Gesicht wieder ernst.

Mit einer abwehrenden Handbewegung machte er deutlich, dass der Dank des Sektoradjudantes aufgrund der überbrachten Informationen unnötig war.
„Wir stecken beide in dieser Sache drin. Ich ziehe keinen Nutzen daraus, Dich scheitern zu sehen.“ Eine natürliche Selbstverständlichkeit wurde deutlich, so wie Saphenus das sagte. „Und wenn Du meine Hilfe doch noch benötigen solltest…Du weißt, wie Du mich erreichst. Auch wenn ich darauf vertraue, dass Du Dir am Ende selbst zu helfen weißt.“

Langsam wandte sich der Verwalter ab und es wurde deutlich, dass sich ihr Gespräch dem Ende zuneigte. Bevor sich Agustin verabschiedete, sprach er ein paar eindringliche Worte zu dem Zabrak, der sie regungslos aufnahm und schließlich bestätigend nickte. „Gesprochen wie ein wahrer Sith.“, flüsterte. Saphenus wusste nicht, ob er zu einem größeren Kompliment in der Lage war. Er trat einen Schritt auf den Menschen zu und verzichtete sogar darauf, sein Humpeln vorzutäuschen. Stattdessen stand er sicher und gerade vor Agustin. „Wir werden nicht versagen!“, bekräftigte er und verlieh seinen Worten mit Hilfe der Macht ein wenig Nachdruck. „Heil dem Imperium!“


Ohne einen Blick zurück zu werfen verließ der Sith das Anwesen. Der Jünger, der ihn hergebracht hatte, wartete in angemessener Entfernung und startete den Motor des Gleiters, als Saphenus einstieg. „Zurück zum Tempel.“, wies der ihn an und sofort erhob sich der Gleiter in die Luft und raste davon. In Gedanken versunken saß Saphenus auf der Rückbank und ließ das Treffen mit Agustin Revue passieren. Die Aufregung, die er noch zu Beginn ob der Jedi verspürt hatte, war etwas anderem gewichen. Auch wenn er keine Antworten gefunden hatte, schienen ihm seine Fragen plötzlich weniger drängend zu sein. Agustins Abschiedsworte ließen eine Entscheidung in Saphenus reifen, deren ob weniger das Problem war als das wie. Der Großmoff mochte zunächst unantastbar zu sein, doch Antrafflan war es nicht. Er war nur ein Mensch, der in seinem Hochmut Horuset zu nahe kam ohne zu merken, dass seine Flügel langsam dahinschmolzen. So sehr Saphenus auch die Vorstellung genoss, selbst seine unsichtbaren Hände um den Hals des adligen Menschen zu legen und sie immer fester zu zudrücken, so schien es ihm sinnvoller, einen Attentäter zu beauftragen. Das Attentat konnte er dann den Sklaven in die Schuhe schieben und ein paar Exempel später würde er die Ruhe haben, um endlich den Tempel fertigzustellen und sich des Geschmeißs auf seinem Planeten zu entledigen. Antrafflans Verbindung zu dem Rebellenaufstand würde den Großmoff diskreditieren und Saphenus Raum verschaffen. Je mehr er diesen Gedanken reifen ließ, desto besser fühlte er sich an. Etwas entspannter lehnte sich Saphenus in seinem Sitz zurück. Die Verlockung war groß, ein paar Jünger zu beauftragen und sie damit zu testen, doch damit gab es unweigerlich wieder eine Spur zu ihm zurück. Er brauchte jemanden, der nicht mit ihm in Verbindung stand. Und das bedeutete, auf den Abend zu warten.


[Bastion | Gleiter] Saphenus
 
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna

Brianna reagierte genau so, wie sie es sich erhofft hatte. Sie wurde laut und zeigte somit deutlich, dass sie die Frau eindeutig bei etwas ertappt hatte. Sie redete sich um Kopf und Kragen und verriet sich sogar am Ende selbst, indem sie anscheinend annahm, dass Kira alles wusste. Die Sith lächelte zuerst dünn und kicherte dann amüsiert in sich hinein.

"Aufbrausend wie immer. Meisterin Skyfly hat an dir wahrlich versagt. Du bist weder Jedi noch Sith. Du bist nichts. Du hast deine Gefühl damals schon nicht kontrollieren können und kannst es anscheinend immer noch nicht. Sollte man dies nicht als Jedi? Als Sith taugst du noch weniger. Janus Sturn sieht dich sowieso nur als Konkubine. Mehr bist du auch nicht Wert. Nicht mehr lange und er ist dir überdrüssig und sucht sich eine Neue."

Meinte Kira überheblich grinsend und stand immer noch entspannt mit der linken Schulter an die Wand gelehnt, jedoch geistig mit der Macht durchaus gewappnet, falls es Brianna wirklich wagen sollte sie anzugreifen. Brianna hingegen stand ziemlich unentspannt da, was Kira belächelte.

"Ich bin auf niemanden angewiesen, Brianna. Das war ich nie."

Sagte Kira gelassen, denn sie war schon immer eine Einzelkämpferin gewesen. Lediglich bei der Geburt ihrer Zwillinge hatte sie Hilfe benötigt, was sie auch zutiefst bedauerte.

"Was ich hier mache? Ist das nicht offensichtlich? Ich bin dir gefolgt, da ich den Verrat in dir rieche. Ich weiß was du vor hast, Brianna. Vielleicht kannst du Janus durch eure Bettgeschichten blenden, doch nicht mich. Du unterschätzt meine Macht und auch meine Informationsquellen, die ich habe. Du wusstest, dass Eowyn hier untergebracht ist und bist nun sicher verwirrt, dass sie verlegt worden ist. Erzähle mir nicht, du wolltest nur in die Gemächer deines Meisters. Oh...das bringt deinen Plan natürlich etwas durcheinander und kostet Zeit. Zeit, die du nicht haben wirst."

Drohte ihr Kira. Sie setzte darauf, dass Brianna anscheinend im Glauben war, dass Kira mehr wusste, als es tatsächlich der Fall war. Kira improvisierte nur und benutzte die Worte, die sie als letztes hier auf dem Gang beiläufig aufgeschnappt hatte. Die Sith hatte keine Ahnung wohin und warum Eowyn verlegt worden war, hatte es lediglich von dem Jünger gehört, als sie noch außer Sichtweite gewesen war. Vielleicht half jedoch die Strategie, um Brianna etwas ausplaudern zu lassen, weil sie bereits im Glauben war, dass Kira die Wahrheit wusste.

"Brianna, ich muss dich leider enttäuschen, dass einige deiner sogenannten "Freunde" vielleicht nicht so treu sind, wie du vielleicht gehofft hast. Im Orden der Sith gibt es keine Freunde und es gibt überall Verrat und jede Wand hat Ohren."

Gespielt mitleidig sah Kira ihre Erzfeindin an und man konnte förmlich sehen, wie es im Kopf der Echani ratterte. Kira setzte darauf, dass Brianna eventuell Komplizen hatte. Vielleicht lag sie damit falsch, doch es war einen Versuch Wert sie aus der Reserve zu locken und ihr die passenden Informationen zu liefern.

Vielleicht würde die Echani sie jetzt angreifen, doch Kira blieb weiterhin gelassen an der Wand stehen, wenn auch mental vorbereitet, sich mit der Macht schützen zu können. Kira hoffte es fast, auch wenn sie etwas bezweifelte, dass die Echani wirklich so dumm war, sich auf einen Kampf mit ihr einzulassen.

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna
 
Bastion, Center, NoiTec Tower Festsaal in der Etage 65, Balkon: Zion, sein Schüler Agatosch und Lady Adria mit Schüler Venris


Kurz nach ihrem Gesprächsbeginn gesellte sich still und leise Venris zu ihnen.

Zion hatte das Wort ergriffen. Fragen wären ein Teufelskreis. Sie würden neue aufwerfen. Richtige Fragen!? Was war richtig oder falsch, wenn man nichts oder sehr wenig über seinen Vater wusste? Adria sah ihn weiter an, direkt in die Augen. Dafür musste sie nach oben schauen, denn Zion war ein großer muskulöser Mann, ein Bild von Krieger, wie er im Bilderbuch abgebildet wurde und jedem Klischee entsprach, so ganz anders als die gertenschlanke, viel kleinere Adria, die aber auch in diese Kategorie gehörte.

“Ich weiß. Leider konnte ich meinen Vater nie kennenlernen und man möchte wissen, wo man herkommt. Können Sie das nachvollziehen? Bisher traf ich niemanden weiter, der ihn kannte, bis zu dieser Veranstaltung. Wenn man so wenig weiß, wie ich bisher, ist es schwierig die richtigen Fragen zu stellen.”

Das sollte doch wohl einleuchten? Und, gab es wirklich richtige oder falsche Fragen?! Wohl kaum! Doch, sie wollte dem Ranghöheren nicht widersprechen. Er würde sie doch wohl jetzt nicht so abspeisen? Es kam zu einer kurzen Pause. Es war diese Art von Pause, die unglaublich lang wirkten und in der Regel von allen abgrundtief gehasst wurden, weil sie irgendwie peinlich wurden. Doch, sie hatte Glück. Endlich sprach der frisch ernannte Ritter.

Er kämpfte gegen Allegious. Ihr Vater war da noch der Schüler Menaris. Irgendwie widersprach sich das mit Nergals Aussagen!? Oder hatte sie dessen Worte völlig falsch verstanden gehabt? Sie war schließlich sonst auch nicht so begriffsstutzig! Aber, irgendwas stimmte da nicht!? Doch, warum sollte sie Zions Aussagen anzweifeln? Eher hatte Nergal, der Imperatorfreund, Grund etwas zu verbergen, damit sie Imperator treu blieb! Menari verlor seinen Thron? Verdammt, jetzt würde sich Adria wohl outen, schlechte Schulbildung zu haben, aber egal:


Menari war vorher Imperator? Mein Vater war des Imperators Schüler?”

Das schlussfolgerte Adria jetzt.

“Er ist einfach verschwunden? Mein Meister ist das übrigens auch. Ich kann ihn überhaupt nicht mehr spüren. Mein Meister war Sikarius bzw. Leto Fel. …Und, Nergal hat mir heute über meinen Vater etwas völlig anderes erzählt. “

Sie sah sich jetzt kurz um und sprach noch leiser als vorher:

“Er wollte mir weiß machen, dass er und der Imperator vor dessen Thronbesteigung gute Freunde gewesen seien und sie zu dritt gegen den gleichen Feind gekämpft hätten, doch mein Vater hätte die Rage angewendet und die Kontrolle über die Macht verloren, hätte Freund und Feind nicht mehr auseinanderhalten können und man hatte ihn töten müssen.”

Sie wartete auf seine Reaktion.

“Der heutige Imperator war also meines Vaters Feind!? Der Imperator wollte auch meine Mutter töten und mich im Mutterleib und auch später als kleines Kind mit! Er hat sie gejagt. .... Nach dem Kampf gegen die Yevs kam ich zu dieser Ehre.”

Ihre Hand glitt zum Amulettanhänger, welches sie als Ritterin auswies.

“Mein Meister vergötterte Allegious. Doch er erhielt diese Ehre nicht nach seinem großen Einsatz gegen die Yevs. Ich kapiere es nicht. Ich verstehe gar nichts mehr. Er ist übrigens der Halbbruder von Graf Sturn und war dessen Schüler, bis Fel ihn töten wollte. Fel war im selben Raumschiff, welches explodierte und abstürzte, wie meine Mutter und ich. Meine Mutter Kira hat ihn weiter ausgebildet. Hybris machte ihn zum Sithkrieger. Ich suche nach ihm.”

Zu Sturns Schülerin meinte er nur, dass das gelegentlich vorkam. Überläufer. Tatsächlich? Das war für Adria befremdlich. Noch nie hatte sie davon gehört. Ihr fielen wieder Angelus Worte ein, Sturn darin zu vertrauen. Doch Adria blieb skeptisch.

“Sowas kommt öfters oder gelegentlich vor? Erfolgreich? Wirklich? Meine Mutter und ich trauen ihr nicht. Brianna war früher Kiras und deren Meisters Gefangene. Welcher Überläufer brüstet sich wie sie heute mit seiner Jedivergangenheit? Schämt man sich nicht eher dafür, weil man es nun als großen Irrtum hält? Sie wickelt Sturn um den Finger. Er ist in erster Linie ihr Geliebter, erst in zweiter Linie ihr Meister. Seine Schülerin Brianna war unverschämt zu etlichen Gästen auf dieser Feier und verhöhnte sie mit Jedisprüchen. Darth Angelus zum Beispiel und auch mich. Er ließ sie gewähren. Er ist vor Liebe umnebelt. Das finde ich besorgniserregend. Ich frage mich, ob er etwas mit Fels Verschwinden zu tun hat? Er hätte ein Motiv. …Ach, und warum halten Sie nichts von Dathomir? Graf Sturn gab mir den Tipp mich dorthin zu bewegen, um mir meiner Zukunft bewusst zu werden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll? Wussten Sie, dass er als Schüler meiner Mutter meine Hebamme war und mich auf die Welt gebracht hat?”


Bastion, Center, NoiTec Tower Festsaal in der Etage 65, Balkon: Zion, sein Schüler Agatosch und Lady Adria und Venris
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo

Ian hatte verstanden. Hoffte Eowyn. Musste sie hoffen. War sein Lachen nicht Zeichen genug, hörte sie da nichts heraus? Vermutlich nicht. Vermutlich bildete sie sich mittlerweile alles ein. Aber er hielt ihren Blick, das sagte doch auch etwas?!
Eowyn erwiderte nichts auf seine Worte, es war sinnlos. Das hier war ohnehin nur für die Kameras und den Captain, sie hatte Ian hoffentlich deutlich gemacht, was sie hatte deutlich machen wollen. Das genügte.

Daher war jetzt ihre Antwort an den Gardisten an der Reihe. Aber nicht
dieser reagierte prompt, womit Eowyn gerechnet hatte, sondern Ian. Oder Keebo? Wer sprach hier? Es war... sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, wer Ian war, wer Keebo, wer hier reagierte. Er würde ihr dabei nicht helfen - war das Ian? Keebo? Beide? Ian musste doch verstehen... Verstand er? Oder hielt er sie für töricht, dass sie so handelte, dass sie versuchte, ein wenig Stolz zu bewahren? Wollte er, dass sie damit aufhörte? Oder spielte er nur seine Rolle? Aber... er hätte es lassen können. Er hätte den IT-O seine Arbeit machen können. Also... Ian? Aber aus welchem Grund? Ian - Keebo? - kam ihr näher. Warum? Warum das alles? War das alles eine Warnung? Dass sie ihren Stolz aufgeben sollte?
Sie wusste nicht einmal, was sie darauf antworten sollte. Sie würde sterben. Ja. Und ja. Sie war schon dabei. Hatte Ian es bemerkt? Oder war das... Keebo? Ihr Kopf war leer, sie konnte nichts anderes tun, als den Mann vor ihr anzustarren, dessen Präsenz kurz in ihrem Kopf auftauchte. Verzeihen? Aber was? Was, was war es, was sie verzeihen sollte, und was war es, was er ernst meinte?
Sie konnte nicht darüber nachdenken, denn da war sie in seiner Hand - nicht nur im realen Sinne; Eowyn bemerkte, dass ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte. Dabei war das unnötig, sie war viel zu durcheinander, um irgendwie handeln zu können. Erst Recht, als ihre Umgebung immer drückender wurde. Die ohnehin schon vorhandene Dunkelheit wurde dichter und dichter; das konnte nur Keebos Werk sein. Hätte Ian ihre Beine nicht gehalten, vielleicht wären sie nun eingeknickt, so aber stand Eowyn unbeweglich und konnte nichts anderes tun, als Ian anzustarren. Keebo. Ian. Keebo... Seine Stimme, die so anders klang. Kein Droide... Deshalb? Er wollte sie vor dem Droiden bewahren? Aber dadurch machte er alles nur noch schlimmer. Schlimmer. Warum mischte er sich denn ein, warum brachte er sie in diese Lage? Er begriff nicht. Er verstand nicht. Er verstand einfach nicht... Was wollte er? Wer sprach hier? Warum ließ er sie nicht in Ruhe, warum zwang er sie dazu, sich aufzugeben? Warum begriff er nicht, dass er sie in ihrem Innersten erschütterte? Dass er ihr ihren Stolz nahm, das letzte, das sie irgendwie noch hatte... Gehabt hatte.

Erschöpfte Verzweiflung machte sich in Eowyn breit - und dann Leere. Ian. Keebo. Der Gardist. War es nicht egal? Alles war egal. Alles... aber dann... Mellah. Das war Keebo. Aber... wieso. Wieso, niemand außer ihr würde es sehen. Eine Warnung? Wusste man, wer Mellah war?
Es waren leere Augen, die Ian jetzt anblickten. Wenn man es wusste... warum dann das hier? War Mellah dann nicht ohnehin schon tot? Dabei hatte sie so versucht, sie zu schützen. Wenn selbst das nichts genutzt hatte... Mellahs Eltern. Ihre Geschwister. Ihr Volk. Ihr Volk... Der Gardist brachte Rhovan ins Spiel, und Eowyns Herz brach. Sie konnte nur verlieren. Sie
hatte schon verloren. Sie hatte verloren. Alles. Nicht nur ihr Leben, sondern auch die von so vielen anderen. Sie konnte nicht widerrufen. Sie konnte es nicht nicht tun. Sie...

Ganz am Rand bekam Eowyn mit, wie der Gardist den Droiden aufforderte, den Raum zu verlassen. Kein Wunder. Keebo quälte sie vermutlich mehr, als es dieser Droide je können würde. Es wären Schmerzen gewesen - ertragbare Dinge. Irgendwie. Keebo aber... Keebo griff tiefer. Griff in ihre Seele. Griff in ihr Innerstes und sorgte dafür, dass sie nicht mehr wusste, was richtig war und was falsch, wer der Mann vor ihr war, was er wollte - und wer sie war, wer sie sein sollte.

Ihre Stimme war noch immer kratzig, und nun umso trockener durch die Tortur, durch die sie gerade ging, das spürte sie. Eowyn wusste nicht einmal, ob etwas herauskommen würde, wenn sie den Mund aufmachte - ob Ian, Keebo, ihr ihren Mund überhaupt noch zugestand, so, wie er sie in der Hand hielt. Dennoch wagte sie einen letzten Versuch. Sie haben Euch nichts getan... flüster-krächzte sie, sah zum Gardisten. Rhovan hat Euch nichts getan. Sind... treue Bürger. Sie konnte sich nicht einmal räuspern. War deshalb... ewig nicht da. Hassen mich... Letzteres entsprach nicht der Wahrheit - aber es war auch nicht gelogen, genau genommen, denn Eowyn wusste es schlicht nicht. Und der Rest? Der Rest. Wen interessierte der Rest. Zum ersten Mal, seit sie Bastion betreten hatte, dachte Eowyn an die Kapsel in ihrem Zahn auf andere Art und Weise. Sie würde sie nutzen... Aber nicht heute. Noch nicht heute. Ian brauchte Zeit. Mehr interessierte nicht.

Sie wollte, dass Keebo ging. Sie wollte auch, dass Ian ging. Sie würden erst gehen, wenn sie tat, was sie verlangten. Was der Gardist tat... es war ihr egal. Ian brauchte Zeit. Ian brauchte Zeit. Ian brauchte Zeit... Sie blickte ins Leere. Der Imperator ist unfehlbar, kam schließlich kaum hörbar aus ihr heraus - aber es kam. Keebo hatte erreicht, was er wollte, sie gab sich auf. Sie war nichts. Sie war... eine Hülle. Hüllen taten, was man verlangte. Nicht mehr, nicht weniger. Ich bitte um Vergebung. Die Republik wird untergehen. Es sind alles Lügen. Alles Lügen... Sie selbst war eine riesengroße Lüge. Die Rätin, die keine war. Die Jedi, die keiner mehr brauchte.

Ian brauchte Zeit.

Das war alles, was jetzt noch zählte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Darth Keebo
 
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– Sartinaynian System | Bastion | Hauptstadt 'Center' | NoiTec Tower | Etage 66 | Bankettsaal | Xargon, Nergal, Janus Sturn, Zion, Thatawaya, Akatosh, Brianna und noch einige mehr --


Vielleicht würde man nicht einmal erkennen, dass man einen Sith Apprentice vor sich hatte, wenn man den sichtbar gezähmteren Xargon sah. Die Wildheit des Kriegers, welche sich ganz besonders in der schulterlangen wuscheligen Haarmähne des Kiffars ausgedrückt hatte, war ganz und gar verschwunden. Fast wie vom Erdboden verschluckt. Es war ein gänzlich anderer Anblick, denn der Schwarzhaarige hatte sich tatsächlich heraus geputzt und wirkte durch den grauen Anzug und das säuberlich nach hinten gekämmte Haar mehr und mehr wie ein Geschäftsmann statt wie ein Wilder, welcher einst aus der Wüste Kiffus gekommen war. Vielleicht würde man nicht einmal besonders trainierte Muskeln hinter dem dünnen Stoff des Anzuges vermuten, wenn man den Kiffar nicht genauer kannte. Aber dies war auch ein Umstand, welcher Xargon zu nutzen gedachte. Vielleicht konnte man sich hier etwas unbemerkt unter die Leute mischen und diverse Verhaltensmuster beobachten. Falsche Verhaltensmuster, diverse linguistische Phrasierungen, welche dem angehenden Sith vielleicht noch eines Tages nützlich sein würden. Ein Stehbankett also, gemäß imperialem Stil. Oder dem Stil der oberen Ein Prozent des Imperiums. Es war nicht ganz der Geschmack des Kiffars, denn deutlich lieber würde sich der junge Krieger in einem der Trainingsräume im Tempel vergnügen. Ein paar Trainingsrunden absolvieren. Oder sich zumindest in Lichtschwerter in ihre Besonderheiten einlesen. Aber wie dem auch sei, zumindest stimmte ihn die grundsätzliche Athmosphäre durchaus wohlwollend, auch wenn es Sinn und Zweck dieser Veranstaltung war. Bei entspannter Freizeitbeschäftigung konnte man durchaus wertvolle Kontakte knüpfen, von einer Ehrung und Beförderung von hier anwesenden Personen einmal abgesehen. Prestige war etwas, was er sich wohl noch auf dem langen Weg erarbeiten musste. Der junge Krieger lies den Blick seiner eisblauen Augen im Raum umherschweifen und ein paar Gesichter, darunter einige mehr oder weniger Bekannte, erregten kurzweilig seine Aufmerksamkeit. Thatawaya huschte hier bestimmt auch irgendwo herum, doch für den Moment, konnte Xargon sie nicht erspähen. Dafür jedoch bemerkte er recht schnell die riesige Gestalt seines Meisters, Nergal, welcher sich jedoch im Gespräch mit anderen Personen – wahrscheinlich höher gestellten Sith – befand. Für den Moment jedoch wollte der Schwarzhaarige diese vielleicht seltenere Zusammenkunft nicht unterbrechen.

Wie viele Lebewesen wohl hier waren? Xargon versuchte ein wenig, in die Macht hinaus zu greifen. Er suchte erneut, wie von
Nergal einst gelehrt, diesen warmen, fast sogar heißen Strom in sich. Diese Quelle seiner Wut, wenn er sie herauf beschwörte. Die Macht verhielt sich wie Lava, langsam emporkochend, aber sie konnte umso zerstörerischer sein, wenn sie auf die Hitze des Gefechts traf. Wie eine Schlange, welche sich um die eigenen Gedanken schlängelte. Welche gierig wurde nach dem Triumph über die Beute, welche man machte. Gegen Igrax hatte er diese Macht, diese Gier nach Blut bändigen können..doch wie würde das erst mit der fortschreitenden Ausbildung aussehen? Unbemerkt fiel Xargon tiefer und tiefer in die Macht und die anwesenden Personen, Lebewesen – Menschen wie Nichtmenschen – strahlten umso mehr wie helle, heiße Feuer in einer finsteren Nacht. Rythmisch zu dem Ruf der Trommeln, welche ihn ganz schnell wieder zurück in das Hier und Jetzt zurück holten. Doch Xargon...er stellte sich erneut das Schild vor, diese Technik welche mental schützen sollte. Trotz des zivilisierten Aussehens befand er sich hier in einer Schlangengrube. Ein Gedanke, welcher seine Sinne zu schärfen schien – so kam es dem jungen Kiffar zumindest vor, als er sich in der Nähe der Tür befand und dabei sogar Thatawaya erspähte. Etwas verwundert runzelte Xargon die Stirn, als er sie betrachtete, bevor er dann eine Augenbraue nach oben zog. Ihr Federkleid war mehr oder weniger zerzaust, die Bandage am Hals der Fosh fiel dem jungen Krieger recht schnell auf und auch ihr Kopf....sie bewegte ihn nach rechts und links, fast so, als würde alles um sie herum schwanken. Thatawaya wirkte an diesem Ort irgendwie deplatziert, wenn man sich die fein herausgeputzten Herrschaften genauer ansah. Aber zumindest konnte Xargon ihr eines zu Gute halten, sie stand zu ihrem Aussehen. Insgeheim schätzte der Kiffar diese Eigenschaft, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte. Sie war also auf dem Weg zum Turbolift, welcher sich hinter der Tür befand und kaum merklich nickte Xargon ihr zu.


Du solltest dich ausruhen, Thatawaya...

brummte er leise, bevor er noch wenige Minuten wartete. Wieder einmal lies er den Blick durch den Raum schweifen und musterte dabei die Umgebung. Die großen roten Flaggen, welche von der Decke hingen und das imperiale Symbol trugen, waren in jedermanns Blickfeld und auch das Essen...zu Xargons Verbitterung gab es nur Häppchen, aber zumindest war dies besser als garnichts. Immerhin sollte es ja kein Galaabend werden. Es würde genügen – wenn man die entsprechende Anzahl davon verspeisen würde. Das flaue Gefühl im Magen wurde nun langsam auch penetrant und Xargon wartete noch, bis Thatawaya sich verabschiedet hat.

Denn der Kiffar plante, einen Angriff auf das Häppchenbuffet zu starten und das tat er nun auch. Aber er bewahrte die Haltung, und nahm sich nur wenige Häppchen. Essen über Zeit wirkte hier deutlich passender für den gehobenen Rahmen dieser Veranstaltung. Für einen Moment erregten die Musiker der Band seine Aufmerksamkeit und Xargon achtete sehr wohl auf die Bewegungen der Hände, sowie ihre Körpersprache. Alles in allem war das Ambiente dennoch gelungen, die Hintergrundmusik war nicht zu laut und nicht zu leise, sehr angebracht und nicht nervtötend. Das Essen...nun Xargon betrachtete den Happen, welchen er gerade aß. Das Einzige, was der Kiffar wirklich definieren konnte, war tatsächlich das Brot. Vielleicht war auch nur die falsche Person für diesen Empfang und erst jetzt entdeckte Xargon tatsächlich die Bar mit einigen fast menschlichen Kellnern, welche nutzlos in der Gegend herum standen. Nachdenklich sah der junge Kiffar doch zunächst zu
Nergal...



– Sartinaynian System | Bastion | Hauptstadt 'Center' | NoiTec Tower | Etage 66 | Bankettsaal | Xargon, Nergal, Janus Sturn, Zion, Thatawaya, Akatosh, Brianna und noch einige mehr --
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Thatawaya, Aren Vayliuar, Brianna, Adria, viele weitere Gäste

So vergnüglich und informativ die Feierlichkeiten auch gewesen waren, nun hatte sich in der Tat der passende Moment ergeben, um sie hinter sich zu lassen und sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Ein ehrgeiziger Mann wie Janus stand niemals still, sondern suchte immer nach neuen Vorteilen, frischen Gelegenheiten und innovativen Wegen, seine Macht und seinen Einfluss zu vergrößern. Nicht zuletzt gab es einiges, worüber der blasse Fastmensch nachzudenken hatte, und die ein oder andere Angelegenheit würde auch zukünftig seine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Angefangen bei Briannas ungebührlichem Benehmen über die Begegnung mit Adria Guldur und ihrer kapriziösen Mutter, die Unterhaltung mit Aren Vayliuar, die Botschaft von Saphenus, bis hin zu der Tatsache, dass er nun schon bald eine weitere Schülerin in Form von Thatawaya ausbilden würde. Bemerkenswerte neue Herausforderungen und Chancen boten sich, und der Inquisitor war fest entschlossen, die Zukunft weiter nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Mehr und mehr warf die Verschwörung der Krath ihren Schatten voraus, die Zeichen standen auf Veränderung. Während die Herrschaft von Darth Allegious Stück für Stück erodierte und die Neue Republik einen langsamen Tod durch das C-Virus starb, ging sein Aufstieg unaufhaltsam voran. Und sobald sich der Staub legte, würde er als Sieger mit erhobener Faust im Ring stehen, seine Rivalen und Feinde nur noch Asche zu seinen Füßen. Es war eine glorreiche Vision, die mit jedem Tag näher an die Realität heran rückte – immer vorausgesetzt, dass er keinen gravierenden Fehler beging, natürlich. Bei allem Stolz war sich Janus durchaus bewusst, dass auch er sich verschätzen konnte, einer von vielen Gründen, warum der Graf versuchte, sich möglichst viele Optionen offen zu halten. So war auch Thatawaya weitaus mehr als „nur“ eine weitere Schülerin, die Fosh sollte für den Fall der Fälle ein Gegengewicht zu Brianna bilden können, denn schlussendlich konnte sich Janus nur auf sich selbst verlassen. Daher ließ er auch nicht allzu viel Zeit verstrichen, nachdem er die üblichen höflichen Verabschiedungen absolviert hatte, machte sich der Dunkle Lord auf den Weg zu seinem Gleiter, wobei er informiert wurde, dass die bekleckerte Echani sich bereits wie angekündigt zum Sith-Tempel begeben hatte. Eine Eigenmächtigkeit, gewiss, doch Janus wahrte die Fassung und trat mit glatter, selbstverständlicher Eleganz und Ruhe zu Thatawaya, die noch leicht schwankend auf ihn gewartet hatte. Janus honorierte dies mit einem würdevollen Nicken und schenkte der gefiederten Frau ein schmales, beinah konspiratives Lächeln.


„Ich danke Euch für die Geduld, die Ihr mit Eurem Handeln demonstriert, Thatawaya. Sie wird Euch auch zukünftig gute Dienste leisten, denn ich gedenke, Euch tatsächlich mehr als eine bloße Kooperation anzubieten. Begleitet mich in den Tempel, erholt Euch von den Feierlichkeiten, und sobald sich Euer Geist geklärt hat, sucht mich auf. Wir haben Themen von großer Bedeutung zu besprechen, Ihr und ich. Nichts geringeres als die Zukunft.“


Bedeutungsvoll legte der schlanke Halb-Echani eine Hand auf die Schulter der Fosh, ganz der Gönner und Mentor, der nur das Beste für sie im Sinn hatte. Keineswegs ein Betrug – als effektives Werkzeug in seinen Diensten würde Thatawaya mächtiger und weiser werden, als je zuvor. Indem er ihr half, half er sich selbst – so war der Lauf der Dinge. War er nicht großmütig? Der Inquisitor verharrte noch einen Augenblick an Ort und Stelle, dann ließ er sich und seine Begleiterin in einem komfortablen Gleiter zum Sith-Tempel bringen. Wie ein Mahnmal unvergänglicher Stärke ragte die schwarze Pyramide in den Himmel und Janus genoss das wohlige Gefühl der Dunkelheit, als sie schließlich eintrafen. Gewohnt charmant verabschiedete sich der Graf von Thatawaya und machte sich dann, flankiert von zwei Jüngern, die als formelle Leibgarde fungierten, auf den Weg zu seinem Quartier. Nachrichten hatten ihn erreicht, die nahelegten, dass seine persönliche Anwesenheit dringend geboten war...


[Bastion-System | Bastion | Tempel der Sith | Domäne der Oberen, Gänge| Janus, Leibwächter
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn

Ian fiel etwas vom Herzen, dass die Größe eines imperialen Sternenzerstörer haben musste, als West den Droiden vor die Tür beorderte. Immerhin das konnte er Eowyn ersparen. Eowyn, die er endlich El'mireth nennen musste, um wenigstens ein Minimum an Distanz zu schaffen. Und das, wo er ihren Namen annehmen wollte, wenn sie heirateten. Welche Rolle spielte da überhaupt, welchen Namen er jetzt verwendete. Eowyn. El'mireth. So wie es eben keine zwei Männer in ihm gab, gab es auch keine zwei Frauen in Eowyn. Die eine war die andere - und es war unmöglich innere Distanz zu erschaffen. Unmöglich. West erinnerte Eowyn an ihr Heimatdorf, Keebo hatte sie noch immer in seinem Griff und neben der Dunkelheit die er schuf, spürte er etwas anderes, das vielleicht beängstigender war, als alles andere. Sie hatte ihn an sein Versprechen erinnert. Ein Versprechen, dass er gerade eingehalten hatte, obwohl er es
hasste. Ja, obwohl er es hasste, mit jeder Faser seines Herzen. Wie absurd es gewesen war von den Jedi ihnen beiden zu erlauben, nach Bastion zu gehen. Wie absurd es war. Sie beide. Ein Rettungsteam, irgendwo, dass er nicht kannte. Brianna, die er ebenso wenig kannte. Sie waren allein. Hier, auf Bastion, an dem Ort, auf dem das Virus entstanden war. Der Planet, der vermutlich für alles stand, dass Jedi zu bekämpften suchen. Der Ort, an dem Ian so lange gewesen war, dass er sich selbst vergessen hatte, um zu etwas zu werden, dass er nie hatte sein wollen. Absurd. All das war absurd.
Ein Augenblick der Verzweiflung quoll auf, wie ein Schlammtopf. Eine heiße Blase aus Schlamm, die entstand, um sofort zu platzen. Und danach? War nichts mehr. Zuerst war da Eowyns Verzweiflung, Sekunden spürbar - und dann war da nichts mehr. Nicht Eowyn, keine Unterscheidung zu El'mireth, da war, als wäre ein Nichts. Dieses Nichts war erschreckend spürbar, dafür, dass es das nach aller Logik hätte nicht sein dürfen. Und es fühlte sich an wie Telos. Der Moment, als Ian auf seine Tat hinabgesehen hatte. Die tote Familie vor sich und mit ihr die Gefühle, die genauso tot gewesen waren. Augenblicklich unterbrach Keebo seine mentale Attacke, nahm keinen Einfluss mehr auf Eowyns Geist. Bloß den Griff um ihren Kragen durfte er nicht lockern, schließlich... schließlich spielte er ein Spiel, eine Rolle und nach diesen Regeln war es nicht erlaubt aufzuhören, auszusteigen. Das, was West sehen konnte, durfte Keebo nicht unterbrechen. Denn es gab mehr als eine Regel. Ein Versprechen. Ein Versprechen, dass besagte, dass nicht Eowyn im Fokus stand. Dass das Virus oberste Priorität hatte und das Keebo tun musste, was auch immer er tun musste, um seine Rolle zu stärken. Um glaubhaft zu sein. Coruscant. Da hatte sie geglaubt er gebe auf. Da hatte sie geglaubt, sie hätte ihm freie Hand gelassen, und er habe nicht gekämpft. Da war er gewesen, wer er war -
Ian, ganz ohne Rolle. Jetzt hatte er einen offensichtlichen Erfolg und es fühlte sich an, als hätten sie die Rollen getauscht.
Ihre Stimme war ein einziges Krächzen, hörte,
fühlte sich fremd an. Wie das Nichts das er gespürt hatte. Da kamen die Worte, die West hatte hören wollen, wenn auch keine Überzeugungskraft in ihnen lag. Sie klangen weder wie Lüge, noch wie Wahrheit. Sie klangen nach den Worten eines Menschen, der sagte, was man von ihm hören wollte - weil man ihn gebrochen hatte. Nichts, über das Ian sich jetzt Gedanken machen konnte. Durfte. Der einen Folter entgangen, der anderen ausgesetzt. Das Resultat war offen gewesen - und Ian wusste nicht, wie das andere ausgefallen wäre. Sie hatte gesagt, was sie sagen sollte. Vor allem hatte sie gesagt, was selbst Ian sich gewünscht hatte. Nicht die Starke spielen. Ihren Mut nicht verwechseln mit etwas, dass hier nur Torheit gewesen wäre. Die Gefahr des IT-O war gebannt, wenn auch nur für den Moment. Dieses kleine winzige Zeitfenster - das war es, an das Ian sich klammern musste. Es war eine Situation auf die er Einfluss hatte nehmen können - auf einer ganzen Mission, die aus so vielen Fäden bestand, aus so vielen Fäden, von denen er nicht einen in den Händen zu haben schien.

Keebo ließ los. Seinen Griff um ihren Kragen, seinen Machtgriff um ihren Körper und da sackte sie zusammen. Weder ließ Keebo den Reflex zu, sie aufzufangen, noch gestand er sich zu ihren Fall mit Macht zu lindern. Das einzige was er sich erlaubte war, darauf zu achten, dass ihr Kopf nicht aufschlug, aber er tat es nicht.
Da war zu viel, was er sagen und tun wollte - aber auf Coruscant hatte er ihr ein Versprechen gegeben, an das sie ihn eben erinnert hatte.

"Kluges Mädchen", sagte er stattdessen, wusste um die Abwertung seiner Worte und war gleichzeitig doch ahnungslos, ob das hier überhaupt klug war. Doch da wo es neben schwarz und weiß so viele Farben gab, gab es auch hier zu viel und vielleicht waren "klug" und "unklug" keine passende Begriffe.
"Da sehr Ihr, dass Sie sich doch um Imperiale kümmert", wandte er sich schließlich mit einem undefinierbaren Lächeln an West.
Die Bewohner:innen Rhovans waren schließlich genau das. Imperiale. Dann blickte Keebo sich im Raum um, nutze diesen Augenblick für das einzig unauffällige, das er sonst noch tun konnte. Die Heilung von Eowyns Hand.
"Zwar habe ich nicht Eure Ausbildung genossen, doch für mich", er berührte eine der Wände, "sieht das nach einer sehr sicheren Zelle aus. Auch wenn mir diese Temperatur nicht zusagt." Es klang nach einem dummen Witz - einem, der ihm aber eine kleine Möglichkeit gab. Er nahm seinen Umhang von seinen Schultern und warf diesen West zu. "Er dürfte sicher genug sein - und eine kleine Belohnung für Eowyn." Etwas musste er tun - und er spielte doch den Guten. Sie brauchte Wärme jetzt dringend - auch wenn die Temperatur vielleicht binnen der nächsten Sekunden wieder wechselte. Aber vielleicht half der Mantel für einen Moment, weil er sie wärmen würde und weil... es war absurd. Weil er ihr vielleicht für einen Moment verriet, dass er Ian war, indem er nach ihm roch. Nach Ian. Der gerade für das hier gesorgt hatte. Aber viel Spielraum war da nicht gewesen. Am Ende spielte jetzt auch keien Rolle, ob Eowyn einen guten Willen erkannte. Sie brauchte Wärme und dieser verstaubte Mantel würde ihr ein wenig davon geben.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn
 
[Bastion - Center - NoiTec Tower - Balkon] Odile, andere Gäste

Die Party im NoiTec-Tower leerte sich zusehends und nachdem Odile nun auch den nächsten Gesprächspartner eingebüßt hatte, beschloß die Künstlerin kurzerhand die Location zu wechseln. Ihr Meister hatte sie einfach auf dem Balkon stehen lassen, wie ein schal gewordenes Getränk, aber der Abend war viel zu jung, um so langweilig zu enden. Mit selbstbewusster Verve schritt die tapanische Künstlerin durch den Saal, den Ausgang fest im Blick und in Gedanken schon in einem anderen Teil der Stadt.

Nicht lange danach wurde sie von einem Taxi am Rande von
Little Tyrena abgesetzt - dort, wo der recht spezielle corellianische Charme schon spürbar, aber die Bars noch nicht von verschüttetem Ale klebrig waren. Wenigstens noch nicht zu Beginn des Abends. Odile war froh, über die recht robusten Stiefel, die sie auf Sabars Wunsch hin trug, denn mittlerweile hatte ein leichter Regen eingesetzt, der den Schmutz auf dem Permabeton eher zu einem trüben Brei aufweichte, als ihn wegzuspülen. Holowerbung reflektierte in bunten, öligen Schlieren von der feuchten Oberfläche, und nicht zum ersten Mal fragte sich die junge Frau, ob der etwas anarchische, heruntergekommene Eindruck dieses Viertels nur eine pitoreske Kulisse für abenteuerlustige Touristen war. - Oder war die pitoreske Kulisse nur die Fassade, um etwas Anderes vor aller Augen zu verbergen?

Der verquere Gedanke ließ die elegante Tapani schmunzeln, zumal ihr plötzlich das alte Sprichwort in den Sinn kam, dass zwei Corellianer zusammen schon eine Verschwörung wären. Nun ja. Solange sie dabei unterhaltsamer waren, als die steifen Gäste im NoiTec-Tower, sollte ihr das recht sein.

Ohne dass Darth Angelus' Schülerin groß darüber nachdenken mußte, hatten sie ihre Schritte vor die Tür einer Bar geführt, die eine fauchende Katze im Schild führte. Das
"Sandpanther" war hauptsächlich von Corellianern und hin-und wieder auch Touristen besucht, die aus Bastion Center für ein wenig Exotik herüberkamen. Einige Male hatte sie hier schon an dem immer etwas verstimmten Klavier gespielt, aber das Publikum, meist alkoholisiert, war so rücksichtsvoll die schiefen Töne des Instruments zu ignorieren. Odile war sich noch nicht ganz sicher, was sie heute Abend hier suchte. Unverbindlichen... Small Talk, vielleicht. Der Whiskey, der heiß in ihrer Kehle brannte, war jedenfalls schonmal ein Anfang. Das Glas mit der satt bernsteinfarbenen Flüssigkeit neben sich auf der - noch nicht klebrigen - Theke abgestellt und das Kinn in die Hand gestützt, hörte sie den drei Musikern zu, die heute Abend auf der kleinen Bühne standen und es trotz der miesen Akustik und über die Hintergrundgeräusche hinweg schafften, mit ihrer Darbietung der anspruchsvollen Künstlerin zu gefallen.

Schon zum zweiten Mal hatte sich das Glas geleert, als sie einer Laune folgend die Bühne ansteuerte und nach ein paar kurzen Worten mit den Musikern auf ein Stück verständigte, dass sie hier vor einiger Zeit schonmal gehört hatte und das perfekt zu dem verstimmten Klavier passte. Entspannt lehnte sie sich gegen das mitgenommene Instrument und begann mit einer Stimme, die vom Whiskey eine Nuance tiefer war, zu singen. Während ihr Blick durch den Schankraum und über die Gäste strich, nahm sie zufrieden lächelnd zur Kenntnis, wie sich ihr schon mit den ersten Tönen die Aufmerksamkeit der Anwesenden zuwandte. Nur ein kahlköpfiger Mann (Shopa) an der Theke widmete sich unverdrossen und sehr gewissenhaft seinem Ale, in das er hin und wieder hineinbrummelte.

Selbst als die blonde Tapani zurück war und sich wieder auf ihren Barhocker sinken ließ, hob er den Blick nicht und murmelte weiter in sein Getränk. Auf Odiles Lippen lag ein amüsiertes Lächeln, als sie sich nachschenken ließ und den einsamen Trinker ansprach.


"Statt mit deinem Ale, könntest du auch mit mir reden. Vielleicht antworte ich sogar."

[Bastion - Little Tyrena - "Sandpanther"] Odile, Shopa, andere Gäste
 
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