Bastion

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna

Die Zeiten, zu denen Brianna mit in Trümmern liegendem Selbstbewusstsein in einer Zelle in einem Sith-Tempel auf Korriban schmorte, waren lange vorbei. Einzig Kira schien das noch nicht recht begriffen zu haben. Dass sie irgendwo zwischen einer Jedi und einer Sith war, hätte die Echani seit ihrer Ankunft auf Bastion wohl jederzeit unterschrieben. Aber deshalb war sie noch lange nicht nichts. Sie war eine hervorragende Echani-Kämpferin und konnte mit ihrem Körper Dinge vollbringen, die andere für unmöglich hielten. Die irrsinnige Menge an Gewicht, die in ihrem Quartier wohl just in diesem Moment eine schwere Hantelstange durchbogen, war ihre stumme Zeugin. Dabei hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Beine gar nicht so viel Unterstützung durch die Macht nötig gehabt hatten, nur der Rest ihres Körpers. ‚Verpass' mir doch Handschellen wie Eowyns und schau', ob es mich aufhält,‘ dachte die Silberhaarige nur.

Sie, eine Konkubine? Kira versuchte es nicht zum ersten Mal auf diese Tour. Möglicherweise hatte sie mitbekommen, wie sehr Janus die attraktive Odile und zuletzt Adria hofiert hatte, die, wie Brianna zähneknirschend zugeben musste, selbst alles andere als ein hässlicher Porg war. Wie sehr die Echani das ärgerte, konnte sich die Schwarzhaarige leicht ausmalen. Einem Teil von Brianna kam das Verhalten ihres holden Meisters dennoch sehr gelegen. Sie konnte die Eifersuchtskarte ausspielen, um mehr Distanz zu ihm schaffen, was, wie Oyim ihr ebenfalls nahegelegt hatte, sowohl ihrer Mission als auch ihrem Seelenheil förderlich wäre. Freilich was das nichts, was frau einer Kira sagen konnte.


„Sieh' an, die große Kira Guldur hat tatsächlich einmal recht mit etwas!“

Verhöhnte sie ihre Nemesis.

„Ich bin keine Jedi mehr und noch keine Sith, ganz recht. Wenn das in deinen Augen ‚nichts‘ ist, dann sage ich dir eines: es kümmert mich nicht!


Briannas wütendes Gesicht und laute Stimme sagten freilich etwas anderes – allerdings gab es wohl wenig, was Kira sagen konnte, das sie nicht auf die Palme bringen würde. Was sie anschließend sagte, fiel ruhiger aus, trug aber einen schneidenden Tonfall in sich.

„Janus ist zu schlau, um in mir nur eine ‚Konkubine‘ zu sehen, wie du es nennst. Soll er doch deine Tochter als Aperitif vernaschen, die auf der Feier den Kopf hinhält, damit du mir hier in Ruhe auflauern kannst. Dann ist er wenigstens schon einmal in Stimmung, um es heute Nacht mit einer richtigen Frau aufnehmen zu können.“


Wenn Kira glauben wollte, dass Brianna nur als Sexobjekt hier war, sollte sie es doch glauben. Sie würde jedenfalls nicht die Einzelheiten ihres Trainings und was sie alles lernte vor ihr ausbreiten. Stattdessen hatte sie das Bedürfnis, in Sachen Adria noch einen draufzusetzen:


„Eine Fünfjährige, die eine gefühlte Teenagerin ist, mit einem erwachsenen Mann – ist sowas im Imperium überhaupt legal? Da hat hier aber jemand gehörig als Mutter versagt, würde ich sagen!“

Eine Antwort darauf, wie unabhängig und selbstständig Kira war, ersparte sich Brianna. Sie hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie sehr sie von Janus' Gnade abhing und wie wenig sie tun konnte, außer Partys zu crashen. Was die Menschin danach sagte, konnte frau aber keinesfalls unkommentiert stehen lassen. Eine Kira, die ihr nachschnüffelte, konnte Brianna am allerwenigsten gebrauchen. Genauso wie sie die Sith-Vollstreckerin jetzt erst viel zu spät bemerkt hatte, könnte das auch einmal passieren, wenn es wirklich ungelegen kam. Jedenfalls hatte es keinen Sinn, irgendetwas abzustreiten – sie musste in die Offensive geben.


„Weißt du was, Kira? Ich habe keine Freunde – genausowenig wie DU!“

Fauchte Brianna ihr Gegenüber an, um ihren Ton anschließend vorübergehend etwas zu mäßigen.

„Früher hatte ich welche, aber diese Zeiten sind nun ein für alle vorbei. Eowyn war einst eine Freundin, deshalb finde ich es schade, diese selbstzerstörerische Sturheit in ihr zu sehen. Ich wollte sie besuchen, damit sie endlich einsieht, dass ihr starrköpfiges Festhalten an den Irrlehren der Jedi nur zu ihrem Untergang führt, und deshalb…“

Mit einem Male schoss Brianna nach vorn. Sie hatte so lange ruhig gesprochen, dass der Druck im Kessel langsam zu groß wurde. Die Nase ganz nah an Kiras, schrie sie die durch die Absätze etwas größer wirkende Frau an:

„RAUS MIT DER SPRACHE! WO IST SIE?!?“

Eine solche Aktion konnte man sich nur mit übermenschlichen Reflexen leisten, und wenn man Körpersprache so lesen konnte wie Brianna. Bevor die Schwarzhaarige ihr Lichtschwert aktivieren würde, hätte Brianna längst einen für Menschen mit Sicherheit tödlichen Ellenbogenstoß gelandet. Gefahr drohte ihr nur durch die Macht, und da waren Distanzen eh relativ.


Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna
 
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier

Das Spektakel endete noch bevor Kayn auch nur einen einzigen signifikanten Schlag landen konnte. Mit seinem Kalkül hatte er versucht vorauszusehen, was die Rothaut als nächstes tun würde. Doch war ihm dabei entgangen, dass seine Maßnahmen zur Gegenwehr Venris unbeeindruckt zurücklassen würden. Und so war der Tritt in den Rücken, gefolgt von der Kopfnuss nur ein kurzer Befreiungsschlag. Die Wurfmesser-Attacke, die ihm Zeit geben sollte sich etwas weiteres zu überlegen war in soweit unerfolgreich, als dass der Schüler von Adria das Wurfgeschoss mit Leichtigkeit durch die Macht abwehrte, auf ihn zuging und seinerseits das Messer nutzte, um es Kayn in den unteren Schulterbereich zu rammen.

Der aufkommende Schmerz ließ den Frischling stöhnen und als er von Venris entsprechend gedemütigt wurde, indem er ihm durch einen Halsgriff an der Wand hochzog, wurde der unerfahrene Machtnutzer von Wut regelrecht zersetzt. Wut auf Venris, Wut auf sich. Wut auf seine Meisterin und ihre Tochter, die den lächerlichen Triumph des Schülers noch zu würdigen wussten. Was für eine Schande, einen ausgebildeten Sith-Lehrling gegen einen Gegner antreten zu lassen, der nicht den Hauch einer Chance hatte. Kayn ließ sich keine Furcht vor dem Tod anmerken und funkelte den entschlossenen Blicken Venris' mit Hass und Abscheu entgegen.

Sich weiter zu wehren hätte seinen Tod bedeutet, dessen war Kayn sich in dieser Situation sicher. Taktisches Kalkül konnte ihn in dieser Situation überhaupt nicht mehr retten und so beließ er es bei einer geballten Faust. Den Schmerz in der Schulter spürt er durch die Anspannung fast überhaupt nicht.

Als Adria den Kampf schließlich beendete und die beiden kurzer Hand abrauschten, kam dem Geschlagenen das selbstredend entgegen. Kayn starrte an die Decke, mit knirschenden Zähnen und geballter Faust. Der Schmerz setzt eine und er verzog leicht das Gesicht. Die klackernden Absätze seiner Meisterin näherten sich hörbar, doch erst als sie ihn direkt von oben herab ansah, blickte auch er Kira an. Die Standpauke strich er wohl zu recht ein. Kein Nutzen der Macht, kein Anfall. Bisher war Kayn es gelungen die Macht bewusst zu nutzen, in kleinen Dosen, hier mal ein Trick, da mal eine körperliche Leistung. Doch offenbar war das, was die Sith ausmachte, etwas das der blonde Schüler als Kontrollverlust definieren würde. Er musste wohl lernen sich in das Chaos fallen zu lassen und seine Wut nicht in Taktik sondern in sich selbst aufgehen zu lassen.

"Ja, Meisterin." brachte er stöhnend hervor. Und noch bevor Kira den Trainingsraum verließ raste er vor Wut und ließ seine Contenance dahinschmelzen. "Mit dieser Demütigung wird dieser minderwertige Zabrak nicht so einfach davonkommen!"

Wie deutlich Kayn alles um sich herum fühlen konnte, als er den Worten seiner Meisterin direkt Taten folgen ließ. Es war ein bisschen so, als hätte sein Unterbewusstes Ich auf einen Befehl gewartet, die Bestie in ihm herauszulassen. Und so konnte er für einen Moment fühlen, was sich so lupenrein, heiß und verzehrend an ihn schmiegte, wie er es zuvor aus sich heraus noch nie gespürt hatte. Kira leuchtete für ihn wie eine Fackel und er drehte seinen Kopf zu ihr, als sie den Trainingsraum verließ. Da war kein Schmerz mehr, nichts mehr was ihn aufzuhalten schien.

Er stand auf, richtete sich die Schulter und ging dann wie selbstverständlich aus dem Gebäude und zur nächsten Medi-Station, nicht ohne sich entsprechendes Equipment aus dem mit Hieb- und Stichwaffen ausgestatteten Übungsraum mitzunehmen.

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Der Kampf nagte an ihm und nährte seine Wut. Auf der Medi-Station dauerte die Behandlung erstmal gefühlt eine Ewigkeit. Geduld war noch nie seine Stärke, auch wenn er nicht gerade erst eine derartige Demütigung seiner Person hinnehmen musste. Doch Venris hatte recht behalten. Es machte etwas mit ihm, er lernte etwas daraus. Nämlich, dass verlieren ab sofort keine Option mehr sein würde. Er musste seine Schlüsse nun schnell ziehen, und in der Lage sein, sich schnell der unkontrollierten wutentbrannten Seite seines Selbst hinzugeben. Darin würde der Schlüssel stecken, genau wie Kira sagte. Angreifen, dem Hass freien Lauf lassen.

Schon bei der nächsten Gelegenheit würde sie ihm beweisen, was ihm ihre Worte bedeuteten.

Als die verdammte Blechbüchse die Behandlung endlich beendet hatte, war Kayn sofort wieder aufgebrochen. Er hatte sich frische Kleidung besorgt, dunkle Leinenkleidung, die sich um seinen Torso und seine Beine wickelten. Eine Kampfweste, die ihn ein bisschen warm hielt und in der er ein paar Dinge trug. Zwei kurze Dolche, ein paar Credits, ein Komm. Von letzterem machte er keinen Gebrauch. Er würde Kira so finden können, oder gar nicht. Und so machte er sich auf die Suche.

Sein Weg hatte ihn zurück in den Sith-Tempel geführt. Zugegebenermaßen hatte Kayn sich zurückfinden müssen in den Modus, in der er seine Meisterin so deutlich gefühlt hatte. Dieses Rauschen. Manchmal ein Zucken, manchmal ein tosender Wind. Es war ein eigenartiges Gefühl, im positiven Sinne. Und barg großes Suchtpotenzial. Das Gefühl, die Welt einreißen zu können. Unter Nicht-Machtnutzern wie auf Borosk hatte er ähnliches gefühlt, in seinem Heimatdorf gab es keine Machtnutzer. Nur willenlose Sklaven, die so schwach waren, dass er sich auch ohne die Macht wirklich nutzen zu können in der Lage war zu verstehen, dass niemand dort auch nur irgendeine Herausforderung für ihn war. Seine Reflexe waren schon damals schneller gewesen, doch im Vergleich zu dem was er hier fühlte war das nichts.

Wie eine innere Nadel führte das Rauschen ihn quer durch den Sith-Tempel. Immer und immer stärker und deutlicher wurde die Präsenz, die er als seine Meisterin wahrnahm. Mehrmals wurde er angesprochen, mit welchem Recht er sich auf den oberen Ebenen aufzuhalten sah, immer reichte der Name seiner Meisterin und das Aufblitzen der dunklen Seite der Macht. Ein mächtiges Gefühl. Tief atmete der Sith-Schüler ein, als er schließlich vor dem Quartier stand, welches er als sein Ziel ausmachte. Doch Kira schien nicht allein. Eine weitere Präsenz leuchtete da auf. Eine, die ihr von der Feier bekannt vorkam, doch es waren viele Präsenzen gewesen. Kayn erinnerte sich nicht. Mit der Macht hatte er sie bereits berührt, in der Hoffnung, dass sie seinen Vorstoß anerkennen würde. Kayn konnte nicht über die Macht kommunizieren, sie aber wohl anstupsen. Da er nicht wusste, was genau die Sith-Lady vorhatte, und ob der Schüler gegebenenfalls unglücklich in eine Situation platzte, in der er nichts zu suchen hatte oder zur Eskalation dieser beitrug, wartete er, dass Kira in rief oder sich zu ihm begab.

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier
 
Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

Riuen
und Elise hatten diese beinahe unangemessene Kommunikation vorerst beendet. Die Ritterin merkte deutlich, dass er Chiss nicht wirklich etwas damit anfangen konnte, einmal in sich zu gehen. Kraft zu schöpfen, sich fallen zu lassen. Es konnte ein wichtiger Baustein sein, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Einen reinen Geist zu schaffen, Gelassenheit in sich aufzutreiben. Doch mit jeder weiteren Minute die verging, spürte die Jedi, das etwas in ihrem Schüler vorging, was ganz und gar nichts mit Gelassenheit zu tun hatte.

Und als er es schließlich noch einmal versuchte, offenbar etwas erfolgreicher, denn für einen langen Moment war ihr tatsächlich so, als wäre der Chiss dem Weg entlang gegangen, den die Alderaanerin beschrieb. Oder er war ihn gegangen und hatte ein anderes Ziel erreicht, oder er war abgebogen. Denn was darauf folgte war definitiv eine Reaktion, und was für eine. Erschrocken riss Elise die Augen auf, als der Chiss zu tiefst irritiert und offenbar erschrocken aufsprang. Sein Blick war irgendwie hilflos und auch ein Hauch Wut schien sie wahrzunehmen. Was bei der Macht war geschehen?

Sie folgte dem Chiss mit den Augen, bis er die Übung für sich abwählte und zum Fenster hinausstarrte. Elise gab ihrem Schüler diesen Moment des Nachdenkens. Etwas schien signifikant auf ihm zu lasten. Die Ritterin kannte das Gefühl sehr gut. Und es war so essenziell notwendig für diese Mission, mit einem reinen Geist und klar fokussiert agieren zu können, dass dieser Moment, bevor sie nachfragte eine Ewigkeit zu sein schien.

Nachdem die Kaffeemaschine ihre Arbeit erneut getan hatte, kehrte sie mit zwei neuen Tassen zu ihrem Schüler zurück. "Hier noch ein wenig ... von dem Zeug." Ein beschwichtigendes Lächeln folgte. Dann stellte Elise sich neben ihn und nahm einen Schluck. "Was hast du gesehen, Riuen?" War er möglicherweise ein Seher?

"Und was belastet dich?" Die weitaus wichtigere Frage.

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[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Balkon | Aren Vayliuar, Janus, Thatawaya, viele weitere Gäste

Das Gespräch zwischen den beiden Sith und Aren verlief weiterhin sehr spannend. Der Graf schien auch was seine Meinungen und Einstellungen anging auf einer recht ähnlichen Wellenlänge mit Aren zu sein, sodass dieser immer wieder nur zustimmen konnte, auch bei dessen sehr treffenden Analyse im Zusammenhang mit der Stärkung Pro-Imperialer Kräfte auf neutralem oder gar feindlichen Boden, der noch eingegliedert wurde. Im Endeffekt waren er und Agustin ja gerade dabei, einen sehr ähnlichen Pfad auf Serenno zu verfolgen, oder diesen Pfad vielleicht erstmal zu beginnen, lag doch noch einiges an Arbeit und Strecke vor ihnen, gerade vor seinem entfernten Verwandten dem Herzog. Thatawaya hatte einen sehr erfrischenden, beinahe vielleicht naiven Blick auf die Dinge, der in der sonst so rationalisierten Welt der imperialen Bürokratie aber mal gut tat anzuhören. Das System funktionierte, warum sollte also jemand etwas auf lange Sicht dagegen haben. Seine Arbeit in der imperialen Verwaltung zeugte leider immer wieder davon, dass diese eigentlich so einfache Wahrheit von einigen destruktiven Wesen nicht verstanden wurde oder auch nicht verstanden werden wollte.

,,Eigentlich habt ihr ja völlig recht. Doch gibt es immer wieder Wesen, die diese Wahrheit nicht einsehen wollen, oder die einfach nur die Ordnung sprengen wollen, die durch imperiale Herrschaft etabliert wird."

Auch der Rest des Gespräches war im Grunde ein sich immer wieder erneuerndes Zustimmen der Gegenseite. Und als der Graf davon sprach, dass es an der Zeit sei, Kräfte zwischen ihren beiden Organisationen zu bündeln, machte sich ein Lächeln auf Arens Gesicht breit. Das hatte er doch erhofft. Während der Graf auf Arens Ansprache mit den Vergleichen von Unruhen und Stürmen einging, ließ er eindrucksvoll die Macht spielen. Blitze flammten zwischen seinen Fingerspitzen auf und umspielten diese. Aren ließ kurz Überraschung in seinem Gesicht aufblitzen, sich davon jedoch nicht zu sehr aus der Rolle bringen. Es bestätigte ihn lediglich darin, alles richtig gemacht zu haben, als er den Sith-Lord angesprochen hatte. Leider wurde das Gespräch, welches sich gerade in solcher Spannung zuspitze, von der Schülerin des Grafen unterbrochen, welche Aren auch kurz begrüßte. Der Graf verabschiedete sich nun und Aren war beinahe enttäuscht davon, dass sich ihr Gespräch nicht hier weiterführen ließ, doch ließ diese Enttäuschung schlagartig nach, als er von dem Grafen eine Einladung überreicht bekam. Die Gesellschaft zur Förderung der imperialen Kunst und Kultur war eine Institution, ganz ohne Frage, ein Soiree wäre also auch ohne den Grafen interessant geworden. Doch diese Einladung im Hintergrund mit ihrer gerade beendeten Unterhaltung war noch deutlich besonderer.

,,Vielen Dank, Lord Sturn. Es wäre mir eine Freude, euch dort wieder zu begegnen, gibt es doch glaube ich noch einiges zu erzählen, wozu heute Abend noch nicht wirklich Zeit war."

Auch die Vogelartige Sith-Lady verabschiedete sich nun von ihm und Aren gab ihr mit einem Lächeln die Hand.

,,Die Freude war ganz auf meiner Seite. Sollte es sie einmal in den Prefsbelt-Sektor verschlagen, zögern sie nicht, mich in meinen Büros aufzusuchen, ein wenig Zeit werde ich schon frei bekommen, um ihnen Yaga-Minor schmackhaft zu machen."

Lächelnd trennte sich nun die Gruppe. Mit Lord Sturn hatte er hier eine Bekanntschaft geschlossen, die schon einiges an Macht und Einfluss besaß. Thatawaya hingegen, welche noch ganz am Anfang ihrer Laufbahn stand, konnte in Zukunft auch recht interessant werden und so versuchte sich Aren auch hier die Möglichkeit für eine fruchtbare Zusammenarbeit in der Zukunft offen zu halten. Nun wandte er sich jedoch fürs erste wieder den Innenräumen der Feier zu und blickte sich nach Adriana um, die er bereits nach kurzer Zeit in Begleitung ein kleinen Gruppe von Menschen entdeckt hatte, allerdings mittlerweile ohne ihre beiden neuen Freundinnen. Aren gesellte sich zu der Gruppe hinzu, welche aus zwei Adeligen des Planeten, sowie einem Rear Admiral. Es fiel ihm nicht schwer, sich in das Gespräch zu integrieren, welches vor allem Oberflächlich um Politik ging und gerade auch um gesellschaftlichen Tratsch. Als Aren dann noch seine Verwandtschaft zu Baron Haylem erwähnte, welcher den beiden Adeligen defintiv ein Begriff war, breitete sich fast eine gelöste Atmosphäre aus. Schnell erfuhr Aren auch, dass der Baron, welchen er sonst eigentlich noch hatte aufsuchen wollen, die Party bereits verlassen hatte. Tristan de Chambro, einer der beiden Adeligen, schien jedoch besser bekannt mit dem Baron zu sein und er versicherte Aren, dass er diesem seine besten Grüße ausrichten würde, da er Aren Verwandten wohl ohnehin bereits morgen wiedersehen würde. Das Gespräch mit den drei Menschen und Adriana war zwar nicht uninteressant, doch machte sich bei Aren zusehends eine gewisse Müdigkeit breit und es erschien ihm auch nicht so, dass sich hier noch großartige Möglichkeiten für ihn bieten würden, da der Saal doch zusehends verlassen wirkte. Als Adriana ihn dann auch noch von der Seite anstupste, entschuldigten sich die beiden von ihren Gesprächspartnern und begaben sich in Richtung Ausgang, wo bereits ein Shuttle von vielen bereits stand, um sie überall dorthin zu bringen, wohin sie wollten. Ganz der Gentleman ließ Aren zuerst Adriana einsteigen, bevor er es sich selbst auf der mit schwarzem Leder ausgeschlagenen Rückbank gemütlich machte.

,,Und, wo soll die Feier weitergehen?"

, fragte Aren im Scherz mit einem Lachen auf den Lippen. Adriana lächelte zurück, musste aber sogleich gähnen.

,,Ich denke, es ist am Besten, wenn wir uns auf den Heimweg machen. Ich bin nicht nur ziemlich müde, sondern habe, ganz vielleicht natürlich nur, auch ein klein wenig zu viel getrunken."

Sie grinste Aren an, der sogleich noch ein wenig mehr lachen musste und dem Fahrer als Ziel Haylem-House angab. Von der Müdigkeit merkte man im weiteren Verlauf der Fahrt bei Adriana aber immer weniger. Beinahe im Monolog erzählte sie von dem heutigen Abend, wie gut sie sich doch mit Valeria und Abella verstanden hatte und das Aren unbedingt mal ein großes Fest geben müsste und sie alle nach Yaga-Minor oder Uyter oder sonst wohin einladen sollte. Fleißig erzählte sie von weiteren Begegnungen, anscheinend waren auch die Figgs auf Bastion bekannt und so hatte Adrianas Name schnell eine kleine Gruppe von Unternehmern und ähnlichen Personen um sie versammelt, als die anderen beiden Damen sie verlassen hatten. Erst der Rear Admiral, mit dem sich am Ende dann auch Aren unterhalten hatte, hatte sie aus den Fängen dieser sich immer weiter vergrößernden Gruppe gerettet. Erst jetzt erfuhr er, dass dieser Mann wohl eine recht gute Bekanntschaft zu den Figgs pflegte und vor allem im galaktischen Süden Dienst gehabt hatte und während seines Dienstes auf Gerethum auch freundschaftliche Kontakte zu dessen Oberschicht geknüpft hatte, wo die Figgs wohl ohne Frage mit einigen wenigen anderen die Spitze bildeten. Der Monolog ließ erst nach, als sie schließlich kurz vor Haylem-House angelangt waren und Adriana ziemlich plötzlich in einem ziemlich festen Schlaf versunken war. Als sie schließlich vor seinem Anwesen standen, tasteten sich bereits vorsichtig erste Anzeichen der Dämmerung vor. Aren hob Adriana sofort aus dem Wagen, ohne, dass diese auch nur die geringsten Anzeichen von sich gab, wieder aufzuwecken. Da seine zukünftige ohnehin überraschend leicht war, machte es ihm auch wenig aus, sie die kurze Strecke zum Haus zu tragen. Am Pförtnerhaus wurden sie bereits vom Pförtner erwartet, welcher ohne Verzögerung die großen Tore öffnete und auch seine Hilfe bei Adriana anbot, die Aren aber dankend ablehnte. Er trug die Dame zum Haupthaus, wo sie bereits ein Diener erwartete, welcher vom Pförtner geweckt worden war und Aren zu einem Gästezimmer für Adriana geleitete. Dort legte er diese vorsichtig ab und instruierte den Diener, sie ausschlafen zu lassen und danach für ein kleines Frühstück zu sorgen. All zu viel Appetit würde sie wohl am morgen nicht haben. Dann, die Dämmerung war bereits weiter fortgeschritten, wandte er sich seinem eigenen Schlafzimmer zu, welches im Süden des Ostflügels untergebracht war. In Sekundenschnelle war er in gemütlichere Schlafkleidung geschlüpft, legte sich ins Bett und war auf der Stelle eingeschlaffen.

Als er am nächsten Morgen erwachte, fiel ihm auf, dass er gänzlich vergessen hatte, sich einen Wecker zu stellen. Das Wetter draußen war nichts zum angeben und da man die Sonne nicht entdecken konnte, war es auch schwer, eine Uhrzeit zu erkennen. Ein Blick auf seine Uhr bestätigte aber seine Sorge, dass sich der Vormittag bereits seinem Ende zuneigte. Innerlich fluchend, soviel gute Arbeitszeit vertan zu haben, fiel sein Blick nun auf ein Tablett neben der großen Flügeltür, dem Eingang zum Schlafzimmer. Neben einer Karaffe mit Saft lag auch ein Zettel für ihn bereit. Aren las den Zettel, welcher von Agustin stammte durch, bevor er sich ein Glas Saft gönnte. Wahrscheinlich traf er sich gerade schon mit Lord Saphenus hier auf dem Gelände und Aren wollte seinen Freund dabei auch keineswegs stören, sodass er sich nun in Eile duschte und danach einen etwas legereren Bieranzug überstreifte. Eine braune Stoffhose mit einem dunkelblauen Blazer, welchen er über seinem weißen Hemd trug. Da heute wohl der Aufbruch zurück in die Heimat anstand und nicht mit irgendwelchen förmlichen Begegnungen zu rechnen war, reichte wohl auch diese etwas gemütlichere Form der Kleidung. Agustin würde sich wohl keineswegs daran stören. Die restliche Zeit verbrachte er alleine in seinem privaten Arbeitszimmer, welches er aber bisher kaum benutzt hatte und welches daher wenig persönlich wirkte, wenn auch edel eingerichtet. Seinem Butler sagte er, dass sobald Agustin bereits sei, er hier auf ihn warten würde und falls Adriana etwas wollte, sie ebenfalls jederzeit kommen konnte. Ein kleines Frühstück, welches ihm ebenfalls noch gebracht wurde, gab ihm die nötige Kraft um seine Arbeit zu beginnen, welche heute erstmal wenig besonderes zu bieten hatte. So war er einige Zeit seinem Tagesgeschäft nachgegangen, als es plötzlich klopfte und der Butler Agustin ankündigte, welcher auch sogleich eintrat. Aren erhob sich hinter seinem Schreibtisch und lächelte dem Freund entgegen.

,,Und, verlief der Morgen zu deiner Zufriedenheit? Setz dich doch."

Aren deute auf den Stuhl ihm gegenüber, bevor er hinter dem Schreibtisch hervortrat und sich auf den Stuhl neben Agustin setzte, damit es nicht all zu förmlich wirkte.

[Bastion-System | Bastion | Center | Haylem-House | Arbeitszimmer ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Bastion-Center-NoiTec-Tower-unmittelbar vor dem Bankettsaal- auf Janus und Brianna wartend.

Während sie draussen wartete und der Rausch des Alkohols sich wieder deutlicher bemerkbar machte- wohl weil sie jetzt in Ruhe mehr Zeit hatte, sich ihres Zustandes bewusst zu werden. Aber die Ruhe tat unerwartet gut, auch wenn ihr der Magen weh tat. So wie eigentlich der Rest ihres Körpers auch. Bald würde sie sich ausruhen können. Nur noch ein bisschen!

Die erste Person, die aus dem Gewimmel im Bankettsaal heraus trat, war die hellhaarige Frau, die Lord Sturn als seine Schülerin vorgestellt hatte. Brianna Kae. Sie wirkte geladen, geradezu vor Wut schnaubend. Ihr gegenüber war sie jedoch relativ freundlich und verabschiedete sich bis zu einem späteren Zeitpunkt. Thatawaya neigte höflich den Kopf und blickte der Frau hinterher, bis sie verschwunden war.

Der nächste, der auftauchte, war Xargon. Xargon! Wo war der denn so lange gewesen? Er musterte sie von oben bis unten und riet ihr dann, sich auszuruhen.

"Danke. Ich habe es vor. Aber du siehst aus, als wärst du bereit, die Reste der Party aufzumischen. Also wünsch ich dir viel Spass."

Jetzt wollte sie allerdings noch nicht gehen. Sie wartete noch auf Lord Sturn. Immerhin hatte sie ja zugesagt, mit ihm zusammen zum Tempel zurück zu kehren. Es wäre unhöflich gewesen, schon los zu stürmen und ihn quasi allein zurück zu lassen. Zumal seine Schülerin bereits gegangen war. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis der Sith aus dem Bankettsaal heraus trat. Thatawaya hatte unterdessen angefangen zu frieren und hatte ihre Federn weitestgehend aufgestellt. Leider waren nicht mehr genug Federn übrig, um sie effektiv zu wärmen. Zum Glück würden sie nachwachsen. In ein paar Wochen würde sie ihre ursprüngliche Pracht zurück haben.
Als ihre Fahrkarte nach Hause dann endlich aus dem Saal trat, bedankte er sich für ihre Geduld und wies sie an, sich bei ihm zu melden, sobald sie sich erholt hatte. Es gäbe wichtige Dinge zu besprechen. Thatawaya neigte ihr Haupt leicht und folgte dem Sith dann zu dessen Gleiter, der um einiges luxuriöser war als alles, was sie bisher gesehen hatte.

" Dann sehen wir uns morgen im Laufe des Tages. "


Thatawaya hatte noch keine Ahnung, wie lang sie brauchen würde, um sich zu erholen. Oder wann auch nur ihr Kopf aufhörte, die Welt in ein Karussell zu verwandeln.
Zurück in der schwarzen Pyramide verabschiedete sich der Graf von ihr und Thatawaya suchte direkt ihr Quartier auf. Der Raum war einfach gehalten. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch. Leicht zu überschauen. Thatawaya kam die Strecke zu ihrem Bett ewig weit vor und sie war dankbar, als sie sich auf der Matratze zusammenrollen konnte. Aber schlafen konnte sie nicht. Ihr Blick hing auf der geschlossenen Tür und ihr Herzschlag beschleunigte sich immer mehr. Wenn da jemand rein kam während sie schlief, wäre sie eine leichte Beute. Thatawaya erhob sich stöhnend wieder und zerwühlte mit ihren Krallen das Bett. Formte aus der Decke etwas, dass in der Dunkelheit nach ihr aussehen könnte und legte die schwarze Sith-Robe darüber, die sie von Lord Nergal bekommen hatte. Zufrieden mit ihrer Atrappe, schnappte sie sich das Kissen und öffnete den Schrank. Das würde passen. Sie legte das Kissen hinein und rollte sich darauf zusammen. Die Schranktür schloss sie nur so weit, dass sie die Tür im Blick behalten konnte ohne direkt gesehen zu werden. Jetzt endlich fühlte sie sich sicher genug um sich zu entspannen und tatsächlich ins Land der Träume zu gleiten.

Bastion-Center-Sith-Tempel- Thatawayas Quartier- allein
 
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna

Die angebliche Sith schrie und windete sich wie ein verletztes Bantha aufgrund der Worte der Sith-Exekutorin. Kira lächelte zufrieden und triumphierend. Auch wenn die Echani behauptete, dass sie das Ganze nicht kümmerte, so zeigten ihre Worte und ihre Körpersprache doch genau wie sehr sie die Worte der Sith getroffen hatten.

Brianna konnte genau genommen fast kein einziges Wort im ruhigem Ton sprechen. Anscheinend brachte die Echani schon ihre pure Anwesenheit zum Überkochen. Ihre heftigen Reaktionen untermalten nur mehr ihre Vermutung, dass diese Echani etwas im Schilde führte und anscheinend, drohten ihre Pläne nun zu scheitern durch ihre reine Anwesenheit und ihrer Fragen. Noch dazu, war Eowyn verlegt worden, was wohl noch mehr zum Ärger der Möchtegernsith beitrug. Zum Glück hatte der Sith-Orden tatsächlich seine Ohren fast überall und noch dazu spürte sie, dass Janus sich ihnen näherte. Zumindest schien er wieder im Tempel zu sein. Durch ihr jahrelanges Band zwischen Meister und Schüler konnte sie ihn mit Leichtigkeit spüren, anders als vielleicht so manch andere Sith. Seine Nähe konnte Gutes oder gar Schlechtes bedeuten. Konnte ihr vielleicht sogar einen Vorteil bringen, wenn er mitbekam, wie sich seine Brianna im Moment aufführte, doch Kira befürchtete fast, dass seine Anwesenheit nicht unbedingt positiv für sie ausfallen könnte, da seine Liebe zu der anderen Echani ihn viel zu sehr blenden könnte, um die Wahrheit erkennen zu können. Im Zweifelsfall wäre sie wahrscheinlich noch diejenige, die in Ungunst fallen würde. Noch war Lord Sturn jedoch nicht da und Kira würde sich hüten die Jedi von sich aus anzugreifen. Wenn, dann würde sie dies der Echani überlassen.

"Deine Manieren lassen wirklich zu wünschen übrig, Echani. Dein Geschrei erinnert eher an ein trotziges Kind, als an eine angehende Sith."

Kommentierte sie den Ausbruch der Echani abwertend. Die nächsten Worte der blassen Frau machten sie jedoch kurz nachdenklich. Noch nie hatte Kira darüber nachgedacht, dass Adria vielleicht noch nicht bereit war für die Männerwelt oder andere Dinge. Doch umso länger sie darüber nachdachte, während die Echani weiter ihre Triaden sprach, kam Kira zu dem Schluss, dass es sie eigentlich nicht weiter kümmerte.

"Brianna, du vergisst -wie so oft- , dass es sich bei uns Sith anders verhält als bei den Jedi. Mitgefühl gibt es bei uns nicht und meine Rolle als Mutter habe ich längst aufgegeben. Es ist mir egal was sie tut und was nicht. Ich habe meine eigenen Pläne, die nun nicht mehr gehemmt werden durch Mutterschaft."

Erklärte sie kühl. Größtenteils stimmte dies und doch empfand sie einen Funken Sorge um ihr Kind. Es war ihr egal, ob sie bereits jetzt mit Männern schlief oder ob sie sich verletzte. Wichtig war nur, dass sie lebte und ihr Blut der Guldur weiter bestehen konnte. Sie sollte eine mächtige Sith werden und ihre Erlebnisse machten das Kind nur stärker. Sie würde ihrer Tochter stets helfen, falls ihr Leben davon abhing, doch zu mehr reichte ihre Fürsorgepflicht nicht aus.

Brianna sponn sich unterdessen etwas zusammen, weshalb sie zu Eowyn wollte und tischte ihr damit einen Banthamist auf. Kira lachte kurz auf bei der lächerlichen Lüge. Zuckte dann aber, wenn auch nur kurz, merklich zusammen, als die Echani auf sie zugestürmt kam und nun dicht vor ihr stand. Die Macht hatte ihr zuvor bereits verraten, dass Brianna nicht vor hatte sie anzugreifen, weshalb Kira nicht zu ihrer Waffe gegriffen hatte oder mit der Macht etwas unternommen hatte. Ihre Stellung hatte sich dadurch nicht verändert. Stattdessen blieb sie im Moment noch ruhig, auch wenn ihr diese Göre eindeutig etwas zu nah in ihrem Privatbereich stand. Sie tauchte tief in die Macht ein, um schnell genug zu sein, um sich mit der Macht zu verteidigen oder ihr Lichtschwert zu ziehen und ihre Schläge mit der Macht unterstützt abwehren zu können. Da Kira nicht so viel Muskelkraft besaß wie ihr Gegenüber. Kira war sportlich und durchtrainiert, doch mit einer Echani konnte sie es körperlich dennoch nicht aufnehmen, weshalb sie dieses Manko durchaus mit der Macht ausgleichen konnte. Kira spürte wie sich ihr Schüler Kayn näherte. Sie war so gut mit der Macht verbunden, dass sie im Moment jede kleinste Bewegung bereits vorher sehen konnte, bevor es überhaupt geschah. Sie traute Brianna durchaus zu, sie anzugreifen. Einerseits freute sie sich darauf, doch sie war sich bewusst, dass es durchaus unklug wäre, den ersten Schritt dafür zu tun. Kira war vor der Echani gewappnet, auch wenn sie äußerlich, bis auf das kurze Zucken, sich nicht anmerken ließ, dass sie durchaus bereit war einen Kampf aufzunehmen.

"Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir sage wo sich die Jedi-Rätin befindet? Ich wäre schön dumm, dir bei deinem einfältigen Plan auch noch zu helfen. Sie wurde weg gebracht, da man annahm, dass sie hier nicht mehr sicher ist. Nicht mehr sicher vor Leuten wie dir. Wie ich bereits sagte, dein Plan die Sith zu täuschen bröckelt gewaltig."

Gab Kira zurück und sah die Echani von oben herab missachtend an. Sie wusste nicht wohin Eowyn gebracht wurde und warum. Sie konnte nur spekulieren und eigentlich konnte es nur Keebo oder Janus selbst gewesen sein. Andere Sith hatten mit Sicherheit gar keine Befugnis solch eine Verlegung anzuordnen. Entweder hatten zu viele Sith von dem Standort gewusst, weshalb sie aufgrund dessen verlegt worden war oder aber, falls es wirklich Janus gewesen sein sollte, wollte er Eowyn mehr für sich beanspruchen und damit entweder Darth Keebo zeigen wer hier das Sagen hatte oder aber es gab bereits Misstrauen gegenüber Brianna. Genau konnte Kira dies nicht sagen. Sie spürte nur, dass hier etwas nicht stimmte und im Umbruch war. Umso mehr sie sich mit der dunklen Seite der Macht verband, umso deutlicher wurde dieses Gefühl und verstärkte nur die Vermutung, dass Brianna damit im Zusammenhang stand.

"Und was wirst du jetzt tun, kleine Echani? Mich angreifen? Deine Stunden auf Bastion sind gezählt, Jedi. Es dauert nicht mehr lange, dann wird dein kleiner, armseliger Komplott vereitelt worden sein. Es war dumm von dir hier her zu kommen. Das macht es nur einfacher dich zu vernichten."

Drohte Kira ihr mitten ins Gesicht.

"Diesmal kann dir deine ehemalige Meisterin nicht helfen. Achja, du hast ja keine Freunde mehr...ich vergaß. Wie bedauerlich."

Kayn hielt sich glücklicherweise im Hintergrund und Kira hoffte, dass er dies auch blieb. Sie wollte ihn nicht gleich durch eine Dummheit verlieren. Sie war bereits genervt ständig die Ausbildung ihrer Schüler von vorn beginnen zu müssen, nur weil sie nicht taugten. Er sollte jedoch ruhig gut zusehen und lernen und vor allem Brianna beobachten und jede Information dieser Frau genau verinnerlichen. Immerhin hatte Kira Kayn bereits auf der Feier im Turm darin eingeweiht wie wichtig es war diese Echani genau zu beobachten, da sie Verrat roch.

Die Sith-Exekutorin musste sich wahrlich zurückhalten diese kleine Jedi nicht sofort von sich aus anzugreifen und zu töten. Besonders nicht, wo Sturn jeden Moment aufkreuzen konnte.

"Eowyn wird dir auch nicht mehr helfen können. Sie ist gut versteckt, an einem sicheren Ort, wo du sie nicht finden wirst. Glaube mir, selbst Janus wird es dir nicht sagen, da er dir nicht so sehr vertraut wie du denkst. Auf ihre Kräfte musst du wohl verzichten, zumal sie eh schwer verletzt ist."

Sagte Kira mit einer Selbstsicherheit, als wäre es die Wahrheit. Kira wusste nur wo sich die wunden Punkte bei Brianna befanden und nutzte diese. Sie erhoffte sich so, dass Brianna noch weiter ihre falsche Fassade fallen ließ und die Wahrheit offenbarte. Bestenfalls vor Janus Sturn selbst.

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna und Kayn

 
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[Bastion | Tempel der Sith] Saphenus, NPC-Jünger

„Seid Ihr Euch sicher, Mylord?“, fragte der rodianische Jünger mit zitterndem Rüssel und sah Saphenus durch den Rückspiegel an. „Stottere ich etwa?“ Saphenus‘ Frage war kalt und ließ keinen Spielraum für Zweifel. „Nein, Mylord.“, sagte der Jünger schnell und ließ den Motor des Gleiters so schnell starten, dass er ihn beinahe abwürgte. „Wenn du in diesem Tempel überleben willst, solltest du einen Fehler wie diesen nie wieder begehen. Die meisten Sith hätten dich für den Hauch eines Zweifels getötet und nie wieder einen Gedanken an dich verschwendet.“ Mit diesen Worten ließ sich der Zabrak in seinen Sitz sinken. Ungelenk, hektisch und spürbar nervös steuerte der Jünger den Gleiter aus dem Tempel hinaus. Sie ließen ihn und das imperiale Zentrum hinter sich. Die prächtigen Monumentalbauten und luxuriösen Wolkenkratzer wichen schnell immer roher und verkommener wirkenden Häuserschluchten. Je mehr die Dekadenz des Zentrums verschwand, desto spürbarer wurde die Verzweiflung, die der nackte Überlebenskampf in den armseligen Randgebieten Bastion Centers mit sich brachte. Saphenus streckte sich nach ihr aus und sog sie förmlich in sich ein. Rhythmisch trommelten seine Finger auf der Lehne und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er spürte, dass sich heute Nacht etwas bewegen würde.

Die Slums um Bastion Center herum trugen den Namen Bonetown. Die ärmsten der Armen fristeten hier ihr Dasein. Kriminelle und Gangster herrschten über die Straßen. Manche Blocks waren hinter vorgehaltener Hand schon völlig von den hiesigen Ordnungskräften aufgegeben worden, während in anderen immer mal wieder Razzien zur Darstellung von Entschiedenheit und Handlungsfähigkeit durchgeführt wurden. Es hieß, dass sich manch ein Sith ihnen gerne anschloss, denn Kollateralschäden waren hier nicht von Bedeutung. Inmitten dieses Chaos, das die dunkle Seite der Macht spürbar nährte, landete der Gleiter.
„Warte hier auf mich.“, wies Saphenus den Fahrer an. „Hier warten?“ Das Entsetzen in der Stimme des Rodianers war deutlich wahrnehmbar. „Ja, du sollst hier warten.“, zischte Saphenus, während er mit seinen unsichtbaren Fingern nach dem Kopf des Rodianers griff und zudrückte. Ein Winseln kam aus seinem Rüssel. Dann stieg der Sith aus. Sofort hörte er, wie sich die schweren Türen des Gleiters verriegelten. Er kicherte und ging los. Eingehüllt in die für ihn typische, abgewetzte, schwarze Robe war sein Humpeln unverkennbar. Demonstrativ stützte er sich bei jedem Schritt auf seinen Gehstock. Dunkle Gestalten kreuzten seines Weges und er spürte die teils irritierten, teils verwunderten, teils gierigen Blicke, die sie ihm zuwarfen. Doch auch wenn er gebrechlich wirkte, war sein Gang frei von Angst und dieses Paradoxon ließ ihn auf seinem Weg gewähren.


Das Auge auf den Gehweg gerichtet, war er dennoch tief in die Macht versunken und ließ sich von den Strömen leiten, die jedes Lebewesen verursachte. Scheinbar willkürlich wählte er seinen Weg und folgte doch einem klaren Muster, das jedoch nur für die wenigsten Wesen in der Galaxis wahrnehmbar war. Schließlich stoppte er und blieb mitten auf dem Gehweg stehen. Es dauerte nicht lange, bis sich ihm jemand näherte.
„Hey, Lust auf ein bisschen Spaß? Siehst aus, als hättest lang kein gehabt.“, säuselte jemand von der Seite. Kaum merklich wandte Saphenus seinen Kopf. Die Twi’lek neben ihm war abgehalftert, dürr, mehr wie ein Skelett. Vielleicht mochte sie einst schön gewesen sein, jetzt war sie nur noch eine Hülle all der Träume, die sie mal gehabt hatte. In ihrem Geist gab es keinen Gedanken mehr an die Zukunft oder an die Vergangenheit. Sie lebte nur auf ein Ziel fokussiert: Nachschub zu bekommen. Ihre Würde hatte sie vor langer Zeit verloren, einen Wert besaß sie nicht einmal mehr in ihren eigenen Augen. „Ich suche tatsächlich nach Spaß.“, antwortete Saphenus und die Twi’lek begann zu lächeln. Zwei gelbe Zähne kamen zum Vorschein. „Doch ich glaube nicht, dass du mir diesen Spaß bereiten kannst.“ Das Lächeln der Twi’lek bekam Risse. „Kriegst kein mehr hoch, du Schlappschwanz? Dafür hab ich was. Wird dir gefallen.“ Sanft schüttelte Saphenus den Kopf. „Nein, nein. Aber in deinem Kopf ist etwas…“ Ohne Vorwarnung dehnte er sich in der Macht aus. Besaß die Twi’lek eine Barriere, die sie vor seinem Eindringen in ihren Geist schützen konnte, so war sie so schwach, dass er sie nicht wahrnahm. Erbarmungslos wühlte er in ihren Gedanken und offenbarte ihr seinen Ekel über das, was er darin fand. Ohne Scham suchte und suchte er, bis er schließlich fündig wurde. „Danke.“, flüsterte er und schenkte der Twi’lek ein Lächeln. Das auf ihrem Gesicht war erfroren und auch wenn noch Leben in ihr steckte, so sank ihr Körper in sich zusammen. Was von ihrem Geist übrig geblieben war, lag jetzt in Trümmern.


Ungerührt und ohne einen Blick zurück setzte Saphenus seinen Weg fort, bis er schließlich vor einer schmucklosen, tiefschwarzen, gepanzerten Tür zum Stehen kam. Der stilisierte Kopf eines Rancors prangte in rot darüber. Mit seinem Gehstock klopfte Saphenus an. Es dauerte nicht lange, da öffnete sich eine kleine Klappe an der Seite und eine Kamera kam zum Vorschein. Sie musterte den Sith. Dann ertönte eine blecherne Stimme aus einem Lautsprecher.
„Verpiss dich, Alienabschaum.“ Erneut lächelte Saphenus. „Das Maalraas frisst ein Cannock und rülpst.“, sagte er und legte den Kopf schief. Einen Augenblick passierte nichts, dann verschwand die Kamera und die Tür öffnete sich. Ein grobschlächtiger, nur mit einem Lendenschurz bekleideter Mann baute sich vor Saphenus auf. Fast seine gesamte Haut schien tätowiert zu sein, sogar das Weiße in seinen Augen. Beide sahen sich in die Augen, dann machte der Türsteher den Weg frei. „Viel Spaß.“, sagte er dümmlich und Saphenus nickte, während er sich in den Klub begab, der sich das „Bastion Beast“ nannte.


Er humpelte eine recht schmale Wendeltreppe hinunter und je tiefer er kam, desto lauter wurde die industrielle, synthetische Musik, die mit starken Bässen die Wände zum Beben brachte. Im Club selbst flackerte das Licht stroboskopartig und schien in Bruchteilen einer Sekunde die Farbe zu wechseln. Die Luft war stickig und es roch nach Alkohol und Sex. Zwielichtige Gestalten tummelten sich in kleinen Nischen während auf der Tanzfläche mal mehr und mal weniger ansehnliche weibliche Wesen tanzten, die von mal und mehr mal weniger erfolgreichen Männchen umgarnt wurden. Saphenus ließ sich zu einer Nische treiben, setzte sich auf das klebrige Sofa und breitete sich aus. Hier fühlte er sich richtig.


[Bastion | Bonetown | Bastion Beast] Saphenus, viele Feiernde
 
[Bastion-System | Bastion | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Janus, Brianna, Kira, Leibwächter

Mit großer Macht gingen unweigerlich auch Neid und Missgunst einher, ganz besonders unter jenen, die sich der Dunklen Seite verschrieben hatten. Der Aufstieg des einen musste nicht in allen Fällen zwangsläufig mit dem Niedergang oder der Herabsetzung eines anderen verknüpft sein, doch nicht wenige Sith sahen dies genau so. Für sie waren Autorität und Einfluss begrenzte Ressourcen und der Kampf um sie ein gnadenloses Nullsummenspiel, in dem es nur Gewinner und Verlierer geben konnte. Janus wollte dies nicht einmal unbedingt völlig in Abrede stellen, aber der pragmatische Graf glaubte, dass diese Einstellung zu absolut war. Selbstverständlich war es möglich, dass der Machtzuwachs des einen auch einen Gewinnen für einen anderen bedeuten konnte – seine Verbündeten, Diener und Werkzeuge waren dafür das beste Beispiel. So, wie er an Stärke gewann, profitierten auch sie, und diese Tatsache bekräftigte Allianzen weitaus besser als jede Sympathie. Wer sich mit Janus zusammentat, hatte Vorteile davon, so schlicht und direkt ließ sich das Vorgehen des Inquisitors zusammenfassen, und diese Taktik hatte ihm bis jetzt exzellente Dienste geleistet. Warum zerstören oder kämpfen, wenn man jemanden zum Verbündeten machen konnte? Manchmal glaubte der elegant gekleidete Fastmensch, dass ein wenig mehr von dieser Rationalität dem Orden sehr gut tun würde, aber andererseits war es auch nicht unerfreulich, dass sich so viele potentielle Rivalen und Feinde in kleinlichen Zwistigkeiten verzettelten. So blieb mehr Raum für ihn und seine nüchterne, kühle Art – ein Arrangement, mit dem er durchaus gut leben konnte. Die Kontakte, die er auf der nun zu Ende gegangenen Feier hatte knüpfen können, würden sich gewiss noch als nützlich erweisen, und auch im Bezug auf seine neue Schülerin Thatawaya war der Graf ausgesprochen zuversichtlich. Und doch war da ein gewisses Unbehagen, ein nagendes Gefühl, ganz besonders, was Brianna und Kira Guldur anging. Die Echani hatte sich ausgesprochen merkwürdig verhalten, ihre eigenmächtige Abreise ein Affront gegenüber ihrem Meister, und was seine ehemaliger Meisterin anging, so schien sie immer noch zu glauben, dass sie ihm gegenüber gewisse Freiheiten besaß. Ein Irrtum, den er zeitnah zu korrigieren gedachte.

Es war überfällig...oh. Etwas stimmte nicht. Noch bevor der Dunkle Lord sein Ziel erreichte, spürte er bereits, wie Aggression, Hass und Feindschaft in der Luft lagen, der modrig süße Geruch von Gewalt, die jederzeit ausbrechen konnte. Unschwer waren die Verantwortlichen dafür in der Macht zu erkennen, ihre markanten Präsenzen unverwechselbar. Janus, der flankiert von seinen Leibwächtern durch die düsteren Gänge geschritten war, gestattete sich ein leises, kaum hörbares Seufzen und fuhr sich mit zwei Fingern über die Stirn, als sich dort leichte Kopfschmerzen ankündigten. Im Grunde war es geradezu lächerlich vorhersehbar gewesen und doch hinterließ diese Entwicklung einen bitteren Beigeschmack. Seine Autorität wurde offenkundig nicht respektiert, und das weckte nun den Zorn des Inquisitors – eine kalte, zischelnde Flamme, die sich ohne die entsprechende Selbstbeherrschung in ein Inferno verwandeln konnte. Aber Janus hatte nicht vor, sich diese Blöße zu geben. Er hatte die Kontrolle, über sich selbst und andere. Eine knappe Geste und die Leibwächter verneigten sich, als sie sich hinter ihm positionierten, dann begann der blasse Halb-Echani damit, seine Aura in der Macht zu verschleiern und sich unauffällig der Quelle für dieses Ärgernis zu nähern. Es dauerte nicht lange, bis er sie erreichte, auf dem Weg erreichte ihn auf seinem Komlink noch eine Nachricht von Raveen, der seinen Herrn über die Verlegung von Eowyn und den Trubel, den diese ausgelöst hatte, informierte. Wie lächerlich - die Gefangene unterstand Darth Keebo, er konnte mit ihr verfahren, wie es ihm beliebte, und niemand hatte ihm dabei herein zu reden. Tatsächlich hatte der Graf ja sogar eine Nachricht erhalten, in der die Verlegung der Gefangenen angekündigt worden war. Was genau der Zirkel der Extinktoren mit ihr bezweckte...nun, das war eine Frage für später. Die grünen Augen des Grafen wurden schmaler, als er um die Ecke bog und die Situation endlich selbst in Augenschein nehmen konnte. Dort, in seinem Reich, seiner Domäne, seinem Domizil, standen sich Brianna und Kira Auge in Auge gegenüber, einander wie zornige Nexu anbrüllend und fauchend, wohl nur Sekunden davon entfernt, aufeinander los zu gehen. Eine Respektlosigkeit sondergleichen, und die vornehm hinter dem Rücken verschränkten Hände des Inquisitors zitterten vor Wut, als er sich aus den Schatten löste. In dem Augenblick, als er in das Sichtfeld der Kontrahentinnen trat, stießen seine Leibwächter ihre Energielanzen auf dem Boden, um sein Erscheinen anzukündigen. Janus tat etwas anderes. Er ließ seine Verschleierung fallen und all das, was zuvor verborgen war, trat nun um das tausendfache verstärkt ans Licht. Seine Missbilligung. Seine Macht. Seine Autorität. Lichter flackerten, als sich die Dunkle Seite wie ein gewaltiger, beinah stofflicher Schatten um Janus legte, der Inquisitor schien ins Riesenhafte zu wachsen und blickte aus kühl funkelnden grünen Augen, in denen orangene Sonnen glühten, wie ein zorniger, richtender Gott auf jene herab, die es gewagt hatten, sein Missfallen zu erregen. Ein unheilvolles Knistern erklang, als Blitze über die Fingerkuppen des Fastmenschen zuckten. Der Graf ließ diese Phänomene einige Sekunden lang wirken, dann sprach er – seine Stimme tief und grollend, geprägt von gefährlicher Ruhe, wie ein Vulkan, der warnend seinen Ausbruch ankündigte.


„Genug.“

Ein Wort. Ein einziges Wort, ausgesprochen auf eine Art und Weise, die Widerspruch nicht bloß ablehnte, sondern völlig negierte, ja, die schiere Möglichkeit von Widerstand und Widerrede absurd erscheinen ließ. Kalt musterte Janus die beiden Frauen, die sich so hasserfüllt gegenüberstanden, und gebieterisch hob er eine Hand, um die noch immer Blitze zuckten. Der Inquisitor starrte unerbittlich in die Augen der Anwesenden, ließ sie die ganze Wucht seines Missfallens spüren, dann nickte er knapp und fuhr mit glatter, beunruhigend beherrschter Stimme fort.


Brianna, meine Schülerin. Deine Unterweisung durch mich ist noch nicht weit vorangeschritten und doch habe ich von Dir mehr Selbstbeherrschung erwartet. Begib Dich in Dein Quartier und warte dort auf mich. Sobald ich eintreffe, wirst Du mir erklären, was geschehen ist.“


Ein Befehl bar jeder Form von Unklarheit oder Zweifel, frei von jedem Raum für Diskussionen. Janus hoffte um ihretwillen, dass die Echani sich fügen würde, denn er hatte keine Verwendung für eine Schülerin, die nicht einmal einfachste Anweisungen befolgen konnte. Ohne die Weißhaarige eines weiteren Blickes zu würdigen wandte sich Janus Kira zu und taxierte sie eisig.


„Lady Guldur. Offenbar hat meine Höflichkeit Euch gegenüber Euch glauben lassen, dass Ihr mit mir und meinen Schülern auf Augenhöhe verkehren könnt. Da irrt Ihr Euch. Ihr steht unter mir, in Rang, Autorität und Macht. Ohne ausdrückliche Einladung seid Ihr hier nicht mehr willkommen als ein gewöhnlicher Jünger. Mein Domizil. Mein Reich. Meine Domäne. Meine Geduld mit Euch ist erschöpft. Ihr werdet noch Gelegenheit bekommen, mich um Verzeihung zu bitten, und dann werdet Ihr diesen Ort verlassen – auf Knien, wenn Ihr mir Eure Entschuldigung nicht genügt. Lasst uns allein.“


Eine kurze Geste genügte und die Leibwächter und übrigen Jünger, die sich in der Regel so gut wie möglich in Ecken und Winkel verzogen hatten, beeilten sich, der Anweisung nachzukommen. Eine deutliche Botschaft: Janus brauchte keine Helfer, um mit seiner ehemaligen Meisterin fertig zu werden...


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Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

Am liebsten hätte Riuen den Fusel geöffnet und getrunken, das Wissen um Unprofessionalität dabei mit hinuter gekippt. Bis er etwas spürte, brauchte es schließlich eine Menge. Nur wusste der Chiss, dass das hier wichtiger war. Wichtiger, als der Druck sich abzulenken und immerhin, ein bisschen Ablenkung war möglich. Riuen fischte aus den Untiefen seiner Hosentasche eine Packung Zigaretten hervor und machte sich nicht die Mühe, Elise um Erlaubnis zu bitten. Bloß das Fenster öffnete er und die Glut der Zigarette schien, für einen Moment, genau wie er, nach Ereen zu suchen. Wenn das eben ein Blick in die Zukunft gewesen war, gefiel ihm das ganze nicht. Ein Blick in die Zukunft machte allerdings keinen Sinn. Die Kinder waren bereits da und wenn Ereen keinen weiteren Chiss flach gelegt hatte, war es äußert unwahrscheinlich, dass sie chissige Kinder gebar. Außer natürlich, Chiss waren genau ihr Beuteschema.
Blieb also noch Trugbild oder Gegenwart. Was auch immer es gewesen war, es fühlte eine ganze Menge Unwohlsein im Blauhäutigen aus, der einen tiefen Zug der Zigarette nahm. Eine ganze Weiel verging, bis Elise sich mit dem Gebräu von eben, nur etwas frischer, zu ihm gesellte. Was er gesehen hatte und was ihn belastete? Zwei Fragen, und Riuen lachte, beantwortete vorerst die zweite Frage.

"Das, was ich gesehen habe." War natürlich nicht hilfreich, wenn auch logisch, so wie ihre Fragen.

"Ich bin verheiratet", sagte er dann, blies eine Rauchwolke in die Nacht und starrte weiter in die Ferne, ohne Elise anzusehen. "Es gab da ein Austauschprogramm auf Carida", ein wütendes Lachen brach hervor. "War schon immer ein Problem, dass ich auf Regeln scheiße, was mir Carida nicht austreiben konnte. Eine nette militärische Akademie. Eine Menge Uniformierter, aber unfähiger Arschlöcher. Zweieinhalb Monate haben sie ihr Spielchen mit mir getrieben, und ich meins mit ihnen." Zweieinhalb Monate, in denen sie ihn gefoltert hatten, eine Zeit, an die Riuen bis heute nicht mehr gedacht hatte und die jetzt, da er auch nur im Ansatz erinnerte, ein beinahe faszinierendes Gefühl des Hasses in ihm auslöste. Hätte man es von außen betrachtet, was er aber nicht tat, weil er es nicht konnte. Wie schön war es immer gewesen, diese Gedanken aus seinem Hirn zu vögeln.
"Sie war unheimlich klug und unheimlich faszinierend, auch wenn ich Dr. Ereen Courts am Anfang nicht getraut habe. Eine Imperiale, konnte keine gute Frau sein. Für gar nichts. Aber", seine Stimme wurde bitter, "ich hab mich verliebt. Mehr noch, ich hab begonnen diese Frau zu lieben und ich war sicher, sie würde mit mir fliehen. Tja," er lachte, sah nun das erste Mal zu Elise. "Wein, Weib und Gesang waren schon immer die Schwächen von Männern, mindestens jedenfalls meine. Meine nette, kluge Ärztin war nichts weiter, als das, was sie eben war. Ein imperiales Arschloch, dass mich gefilzt hat und verraten wollte. Hätte ich das gewusst, bevor ich ihr einen Ring angesteckt habe, wärs genauso beschissen gewesen. Aber hey, ich hab die Sache überstanden. Hab das alles hinter mir gelassen. Und weißt du was?" Da lag so viel Ärger in seiner Stimme, von der er nicht wusste, ob sie nun Elise galt, oder nicht.

"
Da geh ich einen Moment in mich und was sehe ich? Dr. Courts. Aber nicht nur das, nein. Zwei kleine Windelscheißer. Aber vermutlich ist das nichts, überhaupt nichts, was mich auch nur im Ansatz beruhigen sollte."
Oh, hatte er beruhigen gesagt? "Pardon. Beunruhigen, meine ich. Es sollte mich nicht beunruhigen." Damit schnipste er die Zigarette aus dem Fenster, nestelte nach einer neuer und kippte doch den Caf hinunter.

Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth
 
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Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

Riuen
hatte eine für sie seltsame Angewohnheit, die ihn aber irgendwie liebenswert machte. Denn immerzu lachte er, wenn er etwas sagte. Doch sonst war er kaum um jede noch so ironische Antwort verlegen. Diesmal war das anders. Auf Bastion hatte sie Riuen stark und entschlossen erlebt. Verspielt. Ähnlich wie Elise. Ja, sie sah irgendwie viel von sich in dem Chiss. Und auch wenn er ihn dann und wann zu einem weit entfernten Mond hätte schießen können, so schien hinter dem sarkastisch-ironischen Abwehrschirm etwas sehr verletzliches gewesen zu sein. Was Riuen dann so auspackte, war schon ein ziemlicher Hammer.

'Eine züchtigende Zeit also, verheiratet, hintergangen, womöglich Kinder.'

Elise schaute nach draußen und fixierte einen vorbeischwirrenden Speeder, dann einen anderen. Sie ließ einwirken, was die Blauhaut von sich gab. Ja, definitiv. Eine bewegte Vergangenheit. Dass er dann zu ihr sah und dann von Wein, Weibern und Gesang sprach, brachte Elise dazu ihre Augenbraue nach oben zu ziehen und ihn mit schiefen Kopf anzuschauen. "Macho" ein weiteres beschwichtigendes Lächeln folgte bevor sie ganz ernst wurde.

"Ich bin mir nicht so sicher, ob du es hinter dir gelassen hast. Und du bist sicher zu recht ungehalten. Ich denke, es würde jeden aus den Latschen reißen wenn er sieht, was du gesehen hast, vor allem wenn die Möglichkeit bestünde, die dir vorzuschweben scheint ... " dann ertappte sich Elise, wie sie Riuen bedauernd musterte. Er wirkte wie ein Häufchen Elend. Mit der Zigarette in der Hand. Es störte sie nicht genug, um ihm das offenkundige Ventil aus der Hand zu reißen und es zu entsorgen.

Einen langen weiteren Moment standen sie einfach da und teilten nur den wenig geschäftigen Lärm, der von außen in die Wohnung trat.

"Du hast etwas im Sinn." schlussfolgerte sie. "Was willst du tun, Riuen? Und was kann ich für dich in dieser Situation tun?"

Es gab keinen Trost, den sie ihm spenden konnte. Da war keine tröstende Alles-wird-gut-Geschichte. Was ihm zugestoßen war, war ein verdammter Jammer. Sie hätte es nachvollziehen können, wenn er Zeit für sich gebraucht hätte. Doch ehrlicherweise konnte ihnen die Zeit in jedem Augenblick ausgehen und Riuen war nicht im Ansatz bereit dafür sich der ernsten Herausforderung zu stellen, die auf ihn wartete.

"Ich bin eine überzeugte Jedi. Ich glaube an die Grundsätze von Gelassenheit, Frieden und ja ... irgendwie auch an das Gute." sie hatte einen Punkt am Horizont fest fixiert und lehnte sich auf die Fensterbrüstung. "Ich bin bereit dafür zu sterben."

"Woran glaubst du?"


Sie wusste nicht so recht, warum sie das sagte. Ihr Gefühl aber sagte ihr, dass Riuen vielleicht eine Perspektive gebrauchen konnte. Ob er sie nun wollte, einnahm oder nicht. Etwas, worüber er nachdenken konnte, was ihn kurze Zeit von seiner düsteren Wolke ablenkte, damit er später vielleicht mit anderer Sicht zu ihr zurückkehren konnte, um sie zu vertreiben. "Meine Vergangenheit ist ein anderes Desaster als deines." fuhr sie dann fort und ließ diesen beiläufigen Kommentar so stehen. "Und da du bei Regeln warst" sie träumte jetzt, ließ den Punkt nicht los, blinzelte nicht "ich bin grundsätzlich auch kein Freund davon" und nahm einen Schluck Heißgetränk.

"Trainieren im Tempel bis ich alt werde? Nein. Studien darüber zu führen, wie die Galaxis sein sollte und sie gebetsmühlenartig wiedergeben? Bestimmt nicht. Mir Wissen aneignen? Sicher notwendig." sie ließ ihre Finger umeinander kreisen. Sie war selbst sehr belesen und zog ihre Schlüsse am liebsten aus den Erfahrungen der Jedi-Vorfahren. Befreit von den Urteilen der lebenden.

"Vor allem aber bin ich überzeugt, dass es fast egal ist was du weißt. Handeln ist das, worauf es wirklich ankommt. Und es aus den richtigen Motiven zu tun." sinnierte sie.

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Bastion - Bastion Center - Bonetown - Unauffällig beobachtend gegenüber des "Stardust" - Darth Angelus

Über ein paar weitere ComLink-Nachrichten einigten sich Meister und Schülerin schließlich darauf, dass Darth Angelus noch etwas Zeit benötigte, ehe er Odile in Little Tyrena abholen kommen würde. Das momentane Treiben vor dem Stardust, dem Nachtclub des Mainasu-Roku Patriarchen Akuma Kurogai forderte im Moment nämlich seine gesamte Aufmerksamkeit und sofort aufzubrechen hätte vermutlich einen entscheidenden Fehler bedeutet. Eine Gruppe von mindestens zwanzig nicht gerade ungefährlich wirkenden Männern hatte sich vor dem Tiefhangar des inmitten eines gewaltigen Betonbaus befindlichen Nachtclubs versammelt. Mit Argusaugen beobachtete der Sith das Treiben durch die vom Regen verströmte Frontscheibe seines unauffällig in einer gegenüberliegenden Seitengasse geparkten Speeders. Die in Trainingsanzügen gekleideten Gestalten, die er als Straßensoldaten des Kurogai-Clans einschätzte, lehnten noch einige Minuten an der Betonfassade und rauchten gemeinsam ihre Zigaretten, ehe sie sich plötzlich formierten. Aus dem Inneren des Clubs stießen drei deutlich edler gekleidete Personen zu ihnen, auf der Rückseite der schwarzen Jacke des Mittleren meinte Darth Angelus ein rotes Symbol zu erkennen. Im System der Mittelkonsole seines Fahrzeuges rief Angelus die Nachricht aus dem NoiTec Tower auf, der ein Abzug der Zielperson Akuma Kurogai beigefügt war. Kurzerhand merkte sich der Ritter die Merkmale des Mannes, ehe er aus dem Speeder in den stürmischen Regen stieg und sich einige Meter vorwärts bewegte.
Unter anderem aufgrund seines schwarzen Aufzugs unauffällig einer Werbesäule lehnend beobachtete Darth Angelus das Geschehen nun aus kürzerer Distanz. Die Gruppe bestand ausschließlich aus Menschen, die sich in ihren Gesichtszügen allesamt ähnelten und sich in das typische Erscheinungsbild des von Commenor stammenden Clans mit ihren sichelförmigen Augen einfügten. Sie waren allesamt kräftig gebaut und bei einigen waren Dolche und Waffen im Hosenbund oder in ihren Jackentaschen zu erkennen. Ihr Gebaren wirkte ebenso dominant und vorbeigehende Passanten und Clubbesucher vermieden jedweden Augenkontakt zu ihnen, sondern eilten mit gesenkten Kopf schnellstmöglich an ihnen vorbei. Doch im Zentrum seiner Aufmerksamkeit standen die drei vermeintlichen Autoritätspersonen. Zwei der anzugtragenden Personen sahen aus wie Außenstehende; ihr Erscheinungsbild glich dem der Mainasu-Roku in keinerlei Hinsicht, sondern mehr irgendwelchen anderen Mitgliedern der Bastioner High Society. Beim Mittleren unter ihnen sah es anders aus: Darth Angelus erkannte nun klar und deutlich das rote Drachensymbol auf seinem Rücken und eine im Glanz der Neonlichter funkelnden Schmuck an Hals und Händen. Die längeren pechschwarzen Haare entsprachen nicht dem Bild, welches der Sith von seiner Zielperson hatte. Nein, bei diesem Mann musste es sich um jemand anderes handeln.

Dann stieb die Gruppe plötzlich, als sich von der Straße ein größerer Konvoi von Lieferfahrzeugen näherte. Vor den sich öffnenden Gittern des Hangars formierten sich die vier Fahrzeuge hintereinander, als der vermeintliche Anführer der Gruppe zur Fahrerzelle des vorderen trat. Ehe sich Angelus versah, bemerkte er, wie ein
dicker Kerl der Gruppe mit Zopffrisur urplötzlich hinter ihn trat und der Sith sah förmlich Kommen, was nun geschehen würde. Mit einem krachenden Ellenbogenstoß in den Hinterkopf beförderte der stämmige Kerl den Mainasu-Roku Mann, den Angelus eigentlich für einen ihrer Anführer gehalten hatte, gen Boden, wo dieser im Dreck regungslos liegen blieb. Hektik tat sich auf: unruhig und verängstigt hoben sie anderen beiden Anzugträger die Hände und redeten auf die Gruppe ein und bekam im Gegenzug längliche und Katanas ähnelnde Klingen unters Kinn gehalten. Der stämmige Grobian trat nun hinter die beiden Männer, packte sie am Nacken und schubste sie unsanft auf die Straße, unweit von Angelus Position entfernt, wo einer von ihnen taumelnd auf die Knie fiel. Der andere der beiden Geschäftsmänner griff seinem Partner unter den Arm und half ihm auf, als sie sich wieder zitternd und durchnässt der Gruppe Mainasu-Roku zuwandten.

"Rokudenashi o nigeru!"

Donnerte der tiefe Brüller des Stämmigen ihnen entgegen, der von den Betonschluchten widerhallte und ein paar Gassen weiter irgendwelche Hunde aufbellen ließ. Zum schnellen Schritt und einer Faustbewegung in Richtung der beiden Schwächlinge ansetzend verjagte er sie schließlich, als sie Kopf über Fuß vor sich hin stolpernd über die Straße entlang flohen. Der Sith fasste sich instinktiv an die Hüfte, wo sich sein Lichtschwert diesmal nicht befand, sondern noch im Inneren seines Speeders. Das Adrenalin und der Blutrausch in ihm quollen förmlich über, als er sich bereits ausmalte, diese Handlanger aufzumischen, doch behielt seine Vernunft letztlich Oberhand und so beobachtete der Sith noch, wie die Gestalten die Lieferfahrzeuge flankierend und lauthals in ihrem Akzent sprechend im Tiefhangar verschwanden, der sich augenblicklich schloss. Darth Angelus merkte sich noch die Logoaufdrücke auf den Fahrzeugen, ehe er zurück in seinen Speeder stieg und seine Gedanken ordnete: Nur allzu gerne hätte er den Club betreten, um sich dort umzusehen und die Lage auszukundschaften. Jedoch barg es ein gewisses Risiko, gerade jetzt dort hineinzugehen, wo irgendwelche Machenschaften im Gange waren und jeder Besucher vermutlich umso gründlicher unter die Luppe genommen werden würde. Der Ritter schlug sich den Gedanken aus dem Kopf und startete die Motoren, ehe er aus der Gasse hinaus schoss und tiefer in die Distrikte des widerwärtigen Elendsviertels steuerte. Der Krieger wusste nicht, woran es lag, doch irgendwie hatte ihn der Anblick dieses schillernden Clubs inmitten der scheußlichen Betonschlucht fasziniert. Was sich ihm aber nun auftat, war Boneton wie es leibte und lebte. Müllverseuchte, löchrige Straßen und vollgesprühte Betonwände wohin das Auge auch reichte.

Nach dem nächsten Club oder Bar Ausschau haltend, steuerte Angelus den in dieser Gegend auffälligen mandalorianischen Speeder quasi im Schleichmodus durch den Distrikt und wurde letztlich fündig. Das schwarze Ungetüm direkt vor dem Eingang parkend stieg der Krieger mit einem eleganten Schwung aus und legte den Kopf in den Nacken, um das über ihm thronende Rancor-Symbol zu begutachten. Eine charakteristische Bestie, die einem Adelsmann Dubrillions und dessen Jagdkultur gar nicht unbekannt sein konnte. Vor den gepanzerten Türen stellte sich der Krieger mit einem abfälligen Grinsen auf dem Gesicht lauernd auf. Dann öffneten sich die Türen und Angelus trat dem ihm entgegenziehenden Gestank von Rauch, Alkohol und billigem Parfüm entgegen. Der von Kopf bis Fuß tätowierte Türsteher stellte sich dem Sith in den Weg, der gerade noch abbremste, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Mit einem wölfischen Funkeln in seinen grünen Augen starrte Darth Angelus den Fettsack an, der keine Miene verzog. Sein Blick glitt an Angelus vorbei zu unmittelbar vor dem Eingang parkenden Buirk'alor und mit tiefer Stimme brummte der Kerl:

"Nix Parkplatz dort"

Der Kerl öffnete seine Augen ein Stück mehr, wonach Angelus die tätowierten Augen erkannte und sich unterstand, vor Ekel zu zucken. Komischerweise reizte ihn das Benehmen dieses Mannes in keiner Weise, nichts regte sich in Darth Angelus. Während seinem Treffen mit der Jedi vorhin hatten die kleinsten verbalen Nadelstiche gereicht, um ihn aus der Haut fahren zu lassen, doch nun fühlte er gar nichts. Etwas verwundert darüber und seine Augen rollend griff er in die Innentasche seines nassen Sakkos und kramte eine üppige kleine Summe an Creditchips hervor, die er dem Mann unter die Brust drückte, die etwa auf seiner Augenhöhe war. Mit einer sich rot färbenden Miene sah der Türsteher nach unten und griff mit seinen tätowierten Pranken nach den Credits, und schon schwand sein zorniger Ausdruck und eine einfältige dümmlich-überraschte Miene nahm dessen Platz ein. Augenblicklich trat er zur Seite und Darth Angelus daraufhin ins Innere des "Bastion Beast". Unter dem wild flackernden Blitzlichtern trat Angelus die Treppe hinab ins Untergeschoss, wo sich die Tanzfläche um einen abgenutzten Boxring herum auftat.

Für den Bruchteil einer Sekunde streckte der Sith seine Machtfühler aus, bemerkte jedoch zunächst nichts und schob sich durch die sich im Takt der dröhnenden Musik bewegende Meute. Einige der Tänzerinnen warfen ihm lust- und erwartungsvolle Blicke zu, jedoch führte den Krieger der Weg direkt zur Bar des Schuppens. Urplötzlich bemerkte er eine starke Präsenz, die sich in der Luft oberhalb der Tanzfläche ausbreitete und sich dort in aller Schwere niederließ. Der Krieger fuhr um sich und warf einen Blick in die Menge. Er konnte nichts erkennen, es war schlichtweg zu voll.

Deutlich vorsichtiger als eben noch setzte er seinen Weg zur Bar fort, wo ihn eine junge Mirilianerin, deren Haut der seines früheren Schützlings Craton ähnlich sah, mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.

"Ein Glas Spirit"

Raunte der Krieger sich über die Theke lehnend in ihre Richtung. Für einen Augenblick musterte ihn die Frau, ehe sie auflachte:

"Süßer, Du bist nicht von hier, stimmt's?"

Darth Angelus schüttelte ruhig seinen Kopf und schenkte der Dame ein gefälliges Lächeln, das sie augenblicklich erröten ließ. In seinen Gedanken amüsierte sich der Sith; ein unehrliches Lächeln genügte also, um die Attitüde dieser niederen Mirilianerin ihm gegenüber zu manipulieren. Mithilfe der Macht wäre es vermutlich komplizierter gewesen. Ihren Blick nicht von dem stattlichen Menschen nehmend beugte sich die Frau ein weniger herunter, um offenbar in irgendein unteres Fach ihrer Bar zu greifen und letztlich doch eine der behüteten Flaschen des Reed-Alkohols hervorzuholen. Angelus war nichts Besseres eingefallen als die Marke dieser arroganten Sippschaft, gegen deren Tropfen er wirklich nichts sagen konnte. Ihren leidenschaftlichen Blick immer noch auf ihn gerichtet, schenkte sie ihm etwas in ein Glas ein und schob es ihm hinüber. Der Sith nahm ein Tuch aus der Tasche seines Sakkos und wischte mit dezent angeekelten Blick über die Ränder des Gefäßes, wobei das Lächeln der Dame schwand und sie ihn deutlich misstrauischer beäugte. Schließlich nahm er einen Schluck des Whiskeys und legte eine großzügige Summe Credits auf die Theke, die Barkeeperin noch immer misstrauisch beäugte, und schließlich zu sich schob.

"Das ist eine nette Summe, nicht wahr? Und mehr als dieses Gesöff wert ist, also komme ich besser auf den Punkt: Was kannst Du mir über die Mainasu Roku in Bonetown verraten?"

Wieder musterte die junge Frau ihn. Sie legte den Kopf schief und zog die falsche Schlussfolgerung:

"Bi-bist du ein Cop?"


Bastion - Bastion Center - Bonetown - Unauffällig beobachtend gegenüber des "Stardust" - Darth Angelus



 
[ :: Bastion :: Center :: NoiTec Tower :: Etage 66 :: Saal des Galaktischen Handel / Adria Guldur | Agatosh | Gäste (NPC) | Zion :: ]


Die junge
Guldur schien jetzt erst richtig anzufangen zu reden. Zion hörte ihr ruhig zu, seine Miene war immer noch dieselbe, sie hatte sich nicht aufgehellt. Als sie fertig war, versuchte er dem Mädchen so gut wie möglich zu antworten.

„Warrior Guldur, seit ich im Orden der Sith bin, hatte ich keine Lücken in meiner Vergangenheit…“

Bis auf das Intermezzo auf
Mon Calamari, als er einige Zeit da lebte. Dank der Jedi konnte er sich wieder an sein wahres Ich erinnern. Das erste Mal, dass ein Jedi für etwas nützlich war.

„… und ich kenne meine Herkunft. Wie auch mein Meister, er war nie Imperator, jedoch war er als dieser vorgesehen. Niederlagen verändern einige Personen, aber dies ist Vergangenheit. Genau wie der Tod Eures Vaters, das was ich weiß, sagte ich euch bereits.“

Das entsprach der Wahrheit, er wusste nur, was ihm
Menari einst sagte, Exillis sei tot.

„Unser Imperator hatte viele Feinde. Alle Feinde zu dieser Zeit, zu denen ich damals auch zählte, sind es jetzt nicht mehr und dank der Generalamnestie gehört deine Mutter auch nicht mehr zu ihnen, genau wie ich.“

Dieses Gespräch wurde Zion ein wenig zu sehr…persönlich. Er kannte das Mädchen keine vierundzwanzig Stunden, aber wusste gefühlt alles über sie. Zion wusste auch nicht, was sie sich erhoffte aus diesem Gespräch. Man konnte ihm vieles zusagen, aber als Waschweib war er nicht bekannt gewesen, nicht mal ansatzweise. Für den heutigen tag sollte sich dies auch nicht ändern. Seine Meinung über
Janus Sturn behielt er für sich, denn er war mehr wert als sie und das würde sicher noch einige Zeit so bleiben.

„Ich halte nichts von Jedi, jedoch war der vorherige Imperator einst einer gewesen, daher, ja es gibt erfolgreiche Beispiele.“

Für einen Moment sagte er nichts und betrachtete das Mädchen. Es war keine Gier und Verlangen in seinen Augen, es war Neugierde. Wieso wollte
Sturn, dass sie auf diesen Hinterwäldler Planeten reist?

„Zu Eurer Frage zu Dathomir, ich kenne diesen Planeten nur von der Galaxiekarte und für mich ist er unwichtig. Falls ihr Lord Sturn vertraut, reist dahin. Aus diesem Gespräch höre ich raus, dass er für Euch wichtig ist und ich danke euch für all diese Informationen.“

Zions Augen wanderten für einen kurzen Augenblick auf den Zabrak (
Venris Traja), welcher hinter der jungen Guldur stand, es war ihr Schüler.

„Aber nun entschuldigt mich.“

Mit einem leichten Nicken signalisierte er dem Mädchen und ihrem Schüler, dass beide gehen konnten. Was sie dann auch wenige Sekunden später taten. Zion drehte sich wieder zu dem Geländer neben seinem Schüler zu. Er beugte sich wie bereits am Anfang der Unterhaltung mit Agatosh über das Geländer und schaute erneut in die Herde der Gäste unter ihnen.

„Also sag, was ist deine Antwort? Wie viele sind es, wie viel sind davon Sith und ist dir etwas Besonderes aufgefallen?“

Die Informationen von
Adria Guldur waren gut und wichtig, so wichtig, dass Zion sie überprüfen lassen und aufbewahren würde.



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[Bastion | Bonetown | Bastion Beast] Saphenus, viele Feiernde

Je mehr Zeit verstrich, desto schwerer wurde die Luft. Gefüllt von dem Schweiß und den Pheromonen der Tanzenden und sich Umwerbenden ergab sie einen Cocktail, der mehr noch als die laute, dröhnende Musik dazu animierte, die Kehle beständig mit neuen Getränken zu befeuchten und damit Credits in die Kasse des Clubbesitzers zu spülen. Credits, die noch auf andere Art und Weise vermehrt wurden: Saphenus sah, wie die Dealer unverhohlen ihre Waren verkauften. Manche kauften sie zum Spaß, für eine gute Zeit, anderen merkte man deutlich an, dass sie ohne das Spice nicht mehr konnten. Die Gemengelage des Abschaums faszinierte Saphenus und ironischerweise empfand er die verkommenen Gestalten, die zwar letztlich an sich selbst scheitern würden, als nützlicher als die reiche Elite, mit der er noch am Abend zuvor beisammen gewesen war. Wie nah, sowohl räumlich als auch zeitlich, Spitze und Gosse beieinander liegen konnten.

Eingehüllt in seinen abgewetzten Umhang fiel Saphenus kaum auf. Kaum ein Blick blieb länger als nötig an ihm hängen, sodass er den seinen in Ruhe schweifen lassen und abwarten konnte. Eine einarmige Kellnerin kam mal um mal an ihm vorbei. Den ersten Drink, den er geordert hatte, hatte er noch nicht einmal angerührt. Die Kellnerin sah ihn an, schürzte die Lippen und ging weiter, Saphenus’ geiziges Trinkverhalten innerlich verfluchend. Der beachtete sie gar nicht.

Ungeniert ließ sich eine weibliche Cathar in Saphenus‘ Nische nieder. Ihr Fell war kurz und von vielen Narben geprägt. Ihre linke Gesichtshälfte muss einst stark verbrannt worden sein, denn dort wuchs kein Fell und die Haut wirkte beinahe weiß. Ihre spitzen Zähne funkelten, als sie lächelte. „Du gehörst nicht hierhin.“, bemerkte sie, wobei sie gegen die laute Musik anbrüllen musste. Obgleich er sie verstanden hatte, zeigte Saphenus auf sein Ohr und schüttelte seinen Kopf. Sofort rutschte die Cathar näher an ihn heran. Sie kam so nah, dass er ihren warmen Atem auf seiner Haut spüren konnte, als sie wiederholte: „Du gehörst nicht hierhin, habe ich gesagt.“ Saphenus drehte den Kopf zu ihr. Ihre Augen waren so dunkelbraun, sodass sich das schwarze Kolobom ihrer Iris kaum von der Regenbogenhaut abhob. „Warum nicht?“ Wieder zeigte sie ihre Zähne. „Nicht verzweifelt genug. Nicht gebrochen genug. Nicht…kriminell genug.“ Ungerührt erwiderte Saphenus ihren Blick. „Nicht kriminell genug?“, gluckste er. „Jap.“ Eine kurze Pause entstand. „Wohin gehöre ich dann?“ „Das weiß ich noch nicht. Aber ich werde es herausfinden.“ Jetzt grinste Saphenus. „Ich rate dir davon ab. Mir folgen Tod und Leid auf Schritt und Schritt. In der Regel, weil ich sie verursache.“ Die Cathar lachte. „Du bist also ein gaaaanz schlimmer.“, sagte sie gedehnt und man spürte die Ironie ihrer Worte deutlich. Als just in diesem Moment erneut die Kellnerin ihre Runde drehte, winkte die Cathar sie zu sich und bestellte. Wieder warf die Kellnerin einen Blick auf Saphenus’ jungfräuliches Glas. „Ich denke nicht, dass ich schlimm bin. Ich bin mehr ich selbst. Etwas, das die meisten nicht von sich behaupten können.“, stellte der Sith dann nüchtern fest. „Also wirklich ein gaaaanz schlimmer.“, wiederholte die Cathar im gleichen Tonfall wie eben. Saphenus blieb regungslos. Ein Teil von ihm amüsierte sich, ein anderer war neugierig. Die Cathar war ganz offensichtlich und kampferprobt. „Zu welcher Sorte gehörst du? Verzweifelt? Gebrochen? Kriminell?“ Die Cathar legte den Kopf schief und fuhr sich durstig mit der Zunge über die Lippen. „Zu allen drei.“

Die Kellnerin brachte den Drink der felinen Humanoiden, die ihn sofort nahm und an ihre Lippen führte. Mitten in der Bewegung hielt sie inne und prostete Saphenus dann zu. „Auf uns…du darfst mich gerne Felina nennen.“ „Morti.“ Die Cathar brach in Gelächter aus. „Morti? Ernsthaft?!“ Saphenus zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, wir geben uns lustige Fantasienamen.“ Felina schürzte die Lippen. „Woher willst du wissen, dass ich nicht wirklich so heiße?“ „Dito?“ Beide sahen sich an. Schließlich nahm Saphenus seinen Drink, stieß mit der Cathar an und wartete, bis sie ausgetrunken hatte. Ungerührt gab er sein Glas an sie weiter und auch das trank sie ohne zu zögern in einem Zug aus. Mit dem Handrücken wischte sie sich über den Mund. „Also, was willst du hier, Morti?“ Sie gluckste, als sie seinen Namen aussprach. „Ich warte auf jemanden.“ „Oh, hast du eine Verabredung, ein Date?“ „Ich warte nicht auf jemand bestimmten. Ich warte auf jemanden, der…“ Saphenus führte den Satz nicht zu Ende. Er spürte eine Präsenz in der Macht, die sich ganz in seiner Nähe befand. Sofort ließ er suchend seinen einäugigen Blick wandern, doch die dicht tanzende Menge versperrte die Sicht. Saphenus wusste, dass ein Ordensbruder in der Nähe war. Kein Schüler, aber auch kein Lord. „Interessant.“, murmelte er, noch in Gedanken versunken. „Was ist interessant. Hey.“, machte die Cathar auf sich aufmerksam. Saphenus wandte sich ihr wieder zu. „Ich warte auf jemanden, der mir helfen kann.“ „Und wobei? Soll man dir den Rücken streicheln, ein Regal aufhängen, den Weg nach Hause zeigen, dir einen runterholen…“

Wie um ihre Worte zu unterstreichen, legte sie ihre Hand dort ab, wo sie seinen Oberschenkel vermutete. Dabei rutschte sie jedoch auf seinem dürren Bein ab, sodass ihre Hand auf seinem Lichtschwert zum liegen kam. Ihre Augen weiteten sich. Bevor sie sich rühren oder auch nur etwas sagen konnte, sperrte Saphenus ihren ganzen Körper in einen unsichtbaren Käfig. Er ließ ihr gerade mal genug Raum, dass sich ihr Brustkorb für jeden Atemzug heben und senken konnte. Dann schnalzte er mit der Zunge. „Jemanden töten.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Jemanden, der mir zu nahe gekommen ist, der zu aufdringlich war…warum ich es nicht selber tue?“, antizipierte er ihre Frage, „weil derjenige es nicht wert ist. Also, was mache ich mit dir, wo du nun um meine Geschichte weißt? Soll ich machen, dass dein Herz aufhört zuschlagen, dir die Kehle zudrücken, bis du erstickst, Blitze durch deinen Körper jagen…sag es mir!“ Mit diesen Worten gab er zumindest ihre Lippen frei. „Mich loslassen, damit wir ins Geschäft kommen können.“ Saphenus lachte. Er gab die Cathar frei, die ihn regungslos ansah. „Du hast nicht sonderlich viel Erfahrung mit Frauen, oder?“, versuchte sie betont gelassen zu sagen, doch das Zittern in ihrer Stimme konnte sie nicht gänzlich verbergen. „Verlieb dich nicht in mich. Bisher endete das für alle Frauen tödlich.“ Die Cathar dachte nach. „Geht es um einen anderen…wie dich?“ „Einen Zabrak? Nein. Es geht um einen Menschen.“ Sie funkelte ihn böse an. „Um eine andere Rotklinge!“ „Nein. Das stünde dir nicht zu.“ „Wie hoch ist die Bezahlung?“ „Wie viel willst du?“ „Nicht wie viel, sondern was.“ Sie lehnte sich näher zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Saphenus grinste. „Einverstanden. Und nun lass uns etwas herausfinden.“ Mit diesen Worten dehnte er sich in der Macht aus, bis er mit all seiner Verderbtheit die Präsenz des anderen Sith wissen ließ, wo er sich befand.


[Bastion | Bonetown | Bastion Beast] Saphenus, Darth Angelus, Felina (NPC), weitere Feiernde
 
Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Darth Angelus, mirilianische Barkeeperin, fremde Präsenz (entfernt)

"I-I-Ich wusste es! Syfa, diese elendige Schutta - erst spannt sie mir meinen Freund aus und jetzt hat sie mich hingehängt. Verdammt...verdammt, verdammt. N-n-nur damit Sie es wissen, S-S-Süßer: ich habe mit dieser ganzen Scheiße rein GAR NICHTS zu tun. Ich bin eine Mitläuferin, okay? D-d-die haben mir das Zeug untergejubelt und gesagt, ich soll damit den Taxibahnhof im siebten Distrikt auf und ab gehen. Ich dachte, die wollten mich mit irgendeinem Kerl da verkuppeln, ehrlich! Ich bin hier nicht der Täter - ich bin das Opfer! Belogen, betrogen und benutzt! Ja, ja! Genau!"

Just in der Sekunde, in der sich im Oberstübchen dieser Närrin der Gedankenblitz auftat, dass es sich bei Darth Angelus um eine Art Gesetzeshüter handeln musste, platzte es nur noch so aus ihr heraus. Ihre Stimme wurde immer hektischer und ihre grünen schwarz tätowierten Hände begannen zu zittern, während sie inmitten ihres Sprechdurchfalls herumzufuchteln begann. Der Krieger hob einige Male seine Hand, um die Mirilianerin zu unterbrechen, jedoch quatschte sie ohne Punkt und Komma und sprach in ihrer Panik im wahrsten Sinne an ihm vorbei. Unruhig räumte sie währenddessen immer wieder einige Gläser und Flaschen zusammen, als ob sie noch ein paar Dinge in Ordnung bringen wollte, ehe er sie abführen und in Gewahrsam nehmen würde. Darth Angelus fand diese "Unterhaltung" gefühlt interessanter als den gesamten gestrigen Abend, abgesehen von den beiden Aufträgen, die er hatte an Land ziehen können. Diese Umgebung hatte irgendetwas, das ihn sich lebendiger fühlen ließ. War es das Gefühl der Überlegenheit, welches er vor allem jetzt aufgrund der verängstigten Barkeeperin und nebenberuflichen Drogenkurier verspürte? Oder schlicht und einfach die Abwechslung von der unsäglichen imperialen High Society, in deren Korsett er seit seiner Kindheit gezwungen worden war? Was auch immer es war, der Sith konnte es fühlen, wie ihn dieser Ort auf eine lapidare Art erheiterte. Als die Keeperin schließlich mit ihrem Schwachsinn fertig war, ließ der Sith sich sogar dazu herab, sie ein paar Augenblicke Luft holen zu lassen. Diese Präsenz, die er vorhin gespürt hatte, behielt er im Hinterkopf; auch wenn es ihn amüsierte, musste er von hier wieder alsbald verschwinden.

"Deine Freundin hat dich vollgepackt mit irgendwelchen Drogen den siebten Distrikt auf und ab ziehen lassen, weil sie dich mit irgendeinem Kerl verkuppeln wollte? Und dann hat sie dir den ausgespannt? Ist es das, was du mir mitteilen möchtest?"

Der Sith legte den Kopf schief und musterte sie. Für diejenigen, die etwas mit ihrer Art anfangen konnten, sah sie sicherlich nicht übel aus.

"N-n-nein! I-i-i-ich meine doch! Ja, genau! So war es! Das müssen Sie mir glauben! Und d-d-die Maynasu Ioku, oder wie Sie sie genannt haben, die stecken dahinter! Ich schwöre es!"

Was für eine erbärmlich schlechte Lügnerin. Darth Angelus hatte seine gesamte Familie auf grausamste Weise massakriert und nach seiner kleinen Schwester kurz darauf vorgegaukelt, dass er damit rein gar nichts zutun hatte. Und sie hatte es ihm ohne Wimpernzucken abgekauft. Und dieses minderbemittelte Frauenzimmer hinter der Theke bekam es nicht einmal hin, sich die einfachsten Lügen aus den Fingern zu saugen. Der Krieger nahm einen kräftigen Schluck des Spirit und ließ das Glas auf den Tisch knallen. Wer auch immer diese Närrin war; sie war zu dumm, um irgendetwas mit der Commenor-Mafia in Bastion Center am Hut zu haben. Auf sämtlichen Welten nahe Bastions und Commenor waren die Mainasu Roku als ehrenhafte und traditionsbehaftete Krieger der Unterwelt berühmt. Selbst der Ritter wusste dies nicht nur, sondern verspürte dafür so etwas wie Respekt. Niemals gaben sich solch elitäre Unterweltbosse mit einer Närrin wie der Mirilianerin ab, also sah der Sith kurz um sich. Auf der Tanzfläche hinter ihm lief ein Nichtmensch (Gamorreaner) im Vollsuff gerade eine Gruppe Tänzerinnen über den Haufen und wenige meter daneben zog ein mit Piercings und Tattoos zugekleisterter Junge irgendetwas billigeres als Spice von den Schenkeln einer Twi'lek. Darth Angelus konnte durch die Macht und die Auren dieser Kreaturen spüren, wie degeneriert und wertlos sie waren und fragte sich, ob dieser Ort der richtige Anhaltspunkt war, um überhaupt irgendeine vernünftige Auskunft zu erhalten. Bisher hatte er nur fünfhundert Credits verprasst, um den übergewichtigen Türsteher und die dämliche Mirilianerin zu bestechen und beide waren in letzter Konsequenz nutzlos. Angelus schwamm nicht gerade im Geld, was einer der Gründe war, wieso er überhaupt hier war. Nein, was er benötigte, war ein stichfestes Konzept und ein paar Augen und Ohren in Bonetown, auf die Verlass war.

Er seufzte und erhob sich, um dem flehenden Blick der Barkeeperin zu begegnen. Der Krieger schüttelte bloß den Kopf und verschwand in der Menge auf der Tanzfläche. Und kaum, dass er ein paar Schritte gemacht hatte, war sie da wieder! Die Präsenz in der Macht, die er vorhin gespürt hatte? Darth Angelus fuhr um sich, um einen kurzen Blick auf die Richtung zu erhaschen, aus der er die Aura spürte. Und da sah er sie: die finstere Gestalt, oder zumindest deren Umrisse, die ihm verrieten, dass sie seinen schnellen Blick erwiderte. Mit dem nächsten vorbeiziehenden Vierergespann aus Trunkenbolden, das den ausgetauschten Blick zwischen den beiden Machtsensitiven durchkreuzte, war Darth Angelus bereits aus dem Sichtfeld des Fremden. Im Weggehen fluchte der Krieger. Das letzte, was er nun benötigte, war ein Ordensbruder, der ihn hier in diesem Loch auffand und dass es im Orden die Runde machen würde. Oder war der Fremde ein Gesandter des Zirkels, der ihn überwachte? Der Extinktor Kal'lesu hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er ihn im Auge behalten würde. Elendiger Wurm! Als ob er ihn tatsächlich beschatten ließ!

Augenblicklich verschleierte sich der Krieger und baute eine Art unsichtbaren Schild um sich auf, um sich abzuschirmen. Im Vorbeigehen packte er sich eine der Stripperinen, eine rothaarige Menschenfrau, die auf den ersten beiläufigen Blick wohl kaum älter als 18 sein konnte, um in Richtung des Ausgangs zu verschwinden. Mit der jungen Tänzerin, die ihm wortlos an seinem Ellenbogen gehakt folgte, als wären solche ruckartigen Fluchtaktionen Tagesordnung und eine verlässliche Einnahmequelle. Angelus hatte sich aus seiner Sicht inzwischen im ausreichenden Maße abgeschirmt, um auf die Schnelle nicht mehr aufgespürt werden zu können. In einer kleinen Nische gegenüber des Eingangs, in der wohl die Toiletten dieses heruntergekommenen Etablissements steckten, zwang er sich gegen die im Bass der Musik vibrierende Mauer und vergrub sein Gesicht unterhalb der Schulter der jungen Tänzerin. Wer auch immer es war, der ihn bis hierher verfolgt hatte - dieser jemand würde annehmen, dass Angelus den Club auf schnellsten Wege verlassen hatte. Und wenn er durch diese Tür gehen würde, dann würde sich Angelus aus seinem Versteck im Schatten treten, sich an die Fersen seines Verfolgers hängen und diese lächerliche Scharade nur allzu gerne mit Gewalt beenden. Alles, was dann noch notwendig sein würde, wäre ein Zwischenstopp bei seinem Speeder, um sein Lichtschwert zu holen...


Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Darth Angelus, Tänzerin, fremde Präsenz (nahe)


 
Bastion, Center, NoiTec Tower, Festsaal in der Etage 65, Balkon: Zion, sein Schüler Agatosch und Lady Adria und Venris

Zion hatte keine Lücken im Lebenslauf. Er bezog sich auf seine Herkunft. Wenn er wüsste! Sie war eine Plaudertasche, und sicher hatte sie auch schon wieder viel zu viel gesagt, sie konnte es nicht so schnell ablegen, doch über Adria wusste er dennoch so gut wie nichts. Sie hatte nämlich erstmal ein klaffendes Loch im Lebenslauf, sie höchstpersönlich. Und das hatte nichts mit ihrem Vater zu tun. Doch da sie ihn so zu textete, stellte er selber kaum eine Frage. Man gut so.

Er verstand ihre Frage falsch. Sie wollte wissen, ob Menari Imperator gewesen war oder war jener auch sein Meister gewesen? Sie war irritiert, aber ließ sich nichts anmerken und fragte auch nicht nach. Das war ihr zu peinlich. Womöglich hatte er es schon vorhin zu ihr gesagt und sie hatte es überhört. Zu viele Informationen waren heute auf sie eingeströmt. Da kam man leicht durcheinander.

Er zeigte keinerlei Reaktionen, auch nicht, als sie Nergals Version über den Tod ihres Vaters nannte, und sagte auch nichts groß dazu, oder besser gesagt, nichts. Nergal war natürlich ein mächtiger Mann. Da musste man sich hüten. Doch, Zion schien auch nichts weiter dazu zu wissen. Egal, ihr war wichtig gewesen, dass er die Version der Geschichte kannte. Warum? So genau wusste das Adria selbst nicht genau. Sie wollte es so.

Aus Feinden des jetzigen Imperators waren Freunde oder besser gesagt, treue Untertanen, geworden. Ja, ihre Mutter gehörte auch dazu.


Ja, eine durchaus interessante Entwicklung. Hoch lebe der Imperator!”,

sagte sie laut und sah sich um und nickte Leuten zu, die weiter weg standen, ergriff sich ein volles Glas Champagner einer vorbei eilenden Serviererin und prostete allen zu. War das etwas ambivalent? Natürlich! Doch Adria hatte sich weit aus dem Fenster gelegt. Zum Glück standen sie auf der Veranda. Hier gab es sicher keine Mikrofone, deshalb standen auch immer welche hier draußen. Dennoch wollte sie rasch etwas glätten. Daher der Trinkspruch. Sie selber wusste nicht mehr so genau, wie sie zum Imperator stand. Vielleicht musste sie darüber schlafen? Fakt war, ihr Meister Sikarius hatte ihn vergöttert und sie wiederum ihn. Seine Meinung zu allem war ihr stets sehr wichtig gewesen. Und, sie konnte gut mit der Anerkennung als Ritterin und dem dazugehörigem Geld leben. Das hatte schon etwas!

Sie kamen zum Thema Überläufer. Einer war sogar Imperator der Sith geworden. Ihre Augen wurden verblüfft größer.


“Tatsächlich? Wer hätte das gedacht!”

Das war ja eine Information! Adria hatte in dem Augenblick Brianna vor Augen, wie sie als Imperatorin angekündigt wurde und auf einer Bühne erschien und ihr alle zujubelten. Bei diesem Kopfkino musste Adria grinsen. Zion ließ sich auf kein Gespräch über die Angelegenheit mit der vorlauten Schülerin ein. Doch das war auch nicht so wichtig. Sie wollte, dass er wusste, was auf der Festivität ihm zu Ehren los gewesen war. Immerhin sagte er allgemein, dass er Jedi verabscheute. Das wollte sie auch hoffen!

Zu Dathomir hatte er leider nichts zu sagen. Adria würde diese Entscheidung selber treffen müssen. Ein paar Meinungen oder Hinweise wären aber gut gewesen. Doch, sie musste ohne sie auskommen. Sie hatte das Labor, den Absturz, Noe mit seinen Sithspawns und Artek III überlebt, hatte bisher einen Jedi (Fraan) und einen Sith (Aethernitas) getötet und würde schon dort klar kommen.

Er beendete das Gespräch. Adria konnte richtig höflich rüberkommen, denn sie hatte gelernt:

“Es war mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen. Ich denke, als Ritter werden wir uns wohl öfters mal sehen. Bis dann. Auf Wiedersehen, Mylord!”

Adria nickte ihrem Schüler zu und steuerte auf den Ausgang zu. Der Saal hatte sich deutlich gelichtet. Sie fuhren mit dem Lift nach unten und waren mit dem Liftboy diesmal ganz alleine darin, anders als hoch zu. Draußen standen etliche Shuttles. Sie bestiegen eins. Es fuhr mit ihnen los, obwohl sie auch das für sich hatten.

“Mach dir nichts draus, was meine Mutter zu dir nach dem Kampf gesagt hat. Das mit dem Lichtschwert und so. Ich fand es ganz ok. Und nur das zählt!..... Leg im Tempel einfach etwas Eis drauf!”

Auch er wirkte leicht verbeult. Doch man sollte mal seinen Gegner sehen! Da reichte Eis nicht aus! Sie sah aus dem Fenster. Das Shuttle mit ihnen fuhr gerade an dem Appartementkomplex vorbei, wo ihr Meister eine Familie ausgelöscht hatte. Sie erkannte es sofort wieder. Wie hieß die Familie gleich? Sie konnte sich partout nicht dran erinnern.

“Leider kam ich mit meinen Nachforschungen bezüglich meines Meisters gar nicht voran. Und leider haben wir Saphenus verpasst. Doch, vielleicht weiß er eh nichts!? Aber, wir haben viele große altehrwürdige Sith kennen gelernt. Sith, mit Rang und Namen! Leute, die etwas zu meinem Vater wussten. Auch, wenn sich einiges widersprach. Ich traf auch meinen Weggefährten wieder. Der Abend hat somit etwas gebracht. Wie sieht es mit dir aus, mein Schüler? Hast du interessante Informationen aufschnappen können, wenn ich nicht dabei war? ”

Sie sah ihn fragend an. Wahrscheinlich war es für ihn als Schüler etwas schwieriger gewesen. Aber, beim Kampf hatte er im Mittelpunkt gestanden. Und, sie hatte ihm eine Aufgabe gegeben gehabt!

Als sie den Tempel vor sich sahen, fragte Adria ihren Schüler, weil er eine hervorragende Schulbildung besaß und warum sollte sie das nicht nutzen:

“Was weißt du über Dathomir? Warum glaubst du, empfahl mir Sturn das? Will er meinen Tod oder ist es ein wohlgemeinter Rat? Sag mir deine Meinung frei heraus! Ich fand es schön, meine Hebamme kennen zu lernen. Aber seine Schülerin! Eins muss man ihm aber lassen, er riecht gut und ist ein exzellenter Tänzer. Und, wieso hast du eigentlich mit seiner missratenen Schülerin nicht getanzt?”

Missratene Schüler!? Sie war stolz auf ihren. Er hatte sich gut benommen. Das konnte man nicht von allen sagen. Brianna war natürlich die Nummer 1 unter allen Missratenen, ein Paradebeispiel. Wie eifersüchtig sie immer geschaut hatte. Besonders beim Tanzen. Und die Attacke mit der Soße!

“Weißt du, weshalb sie voller Soße war?”

Doch ihr Weggefährte, Angelus, hatte auch eine Schülerin, Odile, die zu sehr ihren eigenen Kopf hatte. Sie schien zu tun, was ihr gefiel. Sie schien ihre eigene Meinung über die ihres Meisters zu stellen. Das war nicht nur bedauerlich, das könnte gefährlich werden. War sie verlässlich genug?

Sie waren da. Adria hatte nur ein Ziel. Die Bibliothek des Ordens. Sie wollte sich schlau machen. Über was? Natürlich über Dathomir und eine Entscheidung fällen. …

Am nächsten Morgen erwartete sie Venris im Hangar. Er hatte eine Nachricht von ihr erhalten. Sie hatte sich rasch entschieden. Es erwartete sie ein Planet, der so ähnlich war, wie ihre Kinderstube Noe, ein Dschungelplanet. Janus Sturn hatte ihr zu einem Ort geraten, wo sie ihre Künste im Lichtschwertkampf und in der Gedankenmanipulation und ähnlichem erweitern konnte. Außerdem gab es dort ein Artefakt, was auf sie wartete. Als er kam, sagte sie:


“Auf nach Dathomir!”


Bastion, Tempel der Sith, Hangar: Adria und Venris
 
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Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

Elise tat es dem Chiss gleich, sah aus dem Fenster und für einen Augenblick schwiegen sie, hingen wohl dem nach, was er gerade gesagt hatte. Bis eben Riuen seine Meisterin ansah, die ihn mit hochgezogenen Augenbrauen einen Macho schimpfte.
Ein Grinsen huschte über das Gesicht der Blauhaut.
"Sagt die, die mit einem zusammen ist?" Diesen Kommentar konnte sich Riuen nicht verkneifen, einfach, da er der Wahrheit entsprach. Dann schüttelte er den Kopf, sagte ungewöhnlich ernst: "Ich bin sicher vieles. Provokant und unbequem. Beides wird manchmal gerne mit Arroganz verwechselt. Aber ein Macho bin ich nicht. Ich beweise mir meine Männlichkeit nicht mit Frauen oder sonst was. Ich trage einen Fatsuite, Elise", sah er, nun doch lachend, an sich herunter. Wäre er ein Macho gewesen, hätte er sich wohl darum bemüht in eine Rolle zu schlüpfen, die als weitaus attraktiver wahrgenommen würde. "Wenn ich dich ansehe, sehe ich kein Objekt. Und wenn ich Frauen gerne ansehe, dann, weil ich sie attraktiv finde. Wenn mich Intelligenz und Selbstvertrauen anziehen und wenn Spaß an Körperlichkeiten einen Macho ausmachen"; er zuckte die Schultern, "bitte, dann bin ich ein Macho. Aber wenn dir ähnliches gefällt, bist du es auch." Eine vielleicht zu lange Erklärung, aber keine Rechtfertigung. Der Chiss stand zu dem, was er tat und er mochte Frauen und Sex, konnte das offen sagen, ohne sich schlecht dabei zu fühlen. Daran war nichts falsch und es interessierte ihn nicht, wenn andere das anders sahen.

Schließlich aber wurden sie beide ernst, kamen zurück auf das, was der Chiss gesehen und gesagt hatte. Allerdings gefiel Riuen ganz und gar nicht, was dann geschah. Zuerst sah Elise ihn einfach nur an, dann aber bekam ihr Gesicht diesen Ausdruck. Diesen Mitleidigen, den er überhaupt nicht ausstehen konnte. "
Ach, komm schon", deutete er, in halber Verärgerung, auf sein Gesicht, und entweder hatte Elise auch so begriffen, oder durch seine Worte, aber sie gab den Blick auf.
Ihre Schlussfolgerung war interessant, denn sie wusste eindeutig mehr, als er. "
Hab ich das?" Gab nicht so viel, was er hätte tun können.
"
Ich könnte über zweite oder dritte herausfinden, ob ich wirklich Kinder habe. Aber was dann, Elise? Wenn ich meinen Fuß auf imperialen Boden setze, als ich, nicht als jemand anderes, bin ich tot." Wenn er ehrlich war, hatte er sogar Angst davor in Erfahrung zu bringen, ob es wirklich Kinder gab. "Aber ich will es tatsächlich wissen", kam die Erkenntnis wie von selbst. "Zwei imperiale Kinder will ich sicher nicht." Sie der Mutter zu entreißen würde auch nur ein Teil von ihm nicht wollen. "Jetzt geht es erst mal um diese Mission, danach kann ich mir immer noch den Kopf zerbrechen, was ich tun will. Bis dahin einfach die Beine still halten. Nicht meine Stärke, aber wir wachsen mit unseren Aufgaben, oder?" Sein Blick wanderte wieder nach draußen und auf die Frage, was Elise für ihn tun konnte, gab es keine Antwort.

Sie erklärte schließlich eine überzeugte Jedi zu sein und an Frieden, Gelassenheit und das Gute zu glauben. Ja, sie erklärte sogar, dass sie bereit war, für diese Überzeugungen zu sterben. Woran er glaubte? Es war erstaunlich, dass der Chiss darüber nicht lange nachdenken musste.

"Hedonismus. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle nach Dingen streben, die uns gefallen, die uns guttun. Dass wir vermeiden, was uns schmerzt oder eben nicht guttut. Und ebenso glaube ich an Verantwortung und dass Hedonismus in Verbindung mit Verantwortung eine gute Sache ist. Ich glaube an Verantwortung und an Grundsätze, ebenso wie ich daran glaube, dass wir viel zu sehr versuchen, eine Sache in den Himmel zu heben und die andere absolut zu verteufeln. Ganz oder gar nicht gibt's nicht für mich." War er bereit für seine Überzeugung zu sterben? Diese Frage stellte sich Riuen unweigerlich und hatte er eben eine schnelle Antwort gehabt, sah es hier, mit dem im Raum schwebenden Frage ganz anders aus. Es schien ein Widerspruch zu sein, nach allem Lustvollen zu streben und bereit dazu zu sein, für etwas zu sterben. Nahm er die Verantwortung mit ins Boot, war die Antwort nicht einfacher.
Ihr Vergangenheit war also auch ein Desaster. Ein anderes, keine Frage, aber ein Desaster. Auch, wenn Elise es nur beiläufig hatte fallen lassen. Bis jetzt hätte er alles unterschreiben können, was seine Meisterin gesagt hatte. Alles bis auf das Endresümee.

"Handeln funktioniert nicht ohne Wissen." Davon war der Chiss überzeugt. Wobei er Elise damit eigentlich doch bestätigte, denn sie hatte auch gesagt, dass Wissen wichtig war.
"
Die lieben Motive." Mit ihnen war das so eine Sache. "Wahrscheinlich gibt es für jedes Desaster auch ein Motiv und bestimmt behauptet jeder von sich, den richtigen nachzueifern." Das machte Hedonismus für ihn lohnenswert: Wem bereitete es Lust, anderen Schmerz zuzufügen oder Kriege zu führen? Wem, der Verantwortung besaß? Sicher, da gab es Ausnahmen, wie so oft.
"Hast du denn dein Desaster hinter dir gelassen?", sah Riuen schließlich zu seiner Meisterin.

Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth
 
[Bastion | Bonetown | Bastion Beast] Saphenus, Darth Angelus, Felina (NPC), weitere Feiernde

Kaum war sich sein Ordensbruder seiner Präsenz bewusst geworden, spürte Saphenus einen Ruck in der Macht. Sein einäugiger Blick fiel auf einen muskulös gebauten Menschen, der charismatisch und Raum einnehmend an der Tanzfläche stand und den Zabrak anstarrte. Es war offensichtlich, dass sich der Sith gestört wollte. Er wollte unentdeckt bleiben und seinen Geschäften nachgehen und offenbar fürchtete er die Anwesenheit weiterer Sith. Es war nur ein flüchtiger Moment, der von vier Trunkenbolden jäh beendet wurde. Als sie die Sicht wieder freigaben, war der andere Sith verschwunden und mit ihm auch seine Präsenz in der Macht. Offensichtlich versteckte er sich vor Saphenus‘ Wahrnehmung, was diesem ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Es bedeutete schließlich, dass der Sith hier nicht entdeckt werden wollte und genau das machte ihn neugierig.

„Hast du dich gerade verliebt?“, säuselte die Cathar neben ihm und Saphenus schüttelte den Kopf, während er noch immer auf die Stelle starrte, wo der Sith gerade noch gewesen war. „Gut. Denn ich dachte, ich hätte deine ungeteilte Aufmerksamkeit.“ Saphenus wandte sich ihr zu. „Ja… und nein. Wie oft kehren die meinen in diesen Club ein?“ Felina lachte schallend. „Wie oft? Nie. Zumindest nicht so, dass man sie erkennen würde. Sieh dich um: hier ist es ranzig. Keiner ‚der deinen‘“, sie betonte das spöttisch, „würde sich hier zu erkennen geben. Ich schätze, die meisten schicken einfach einen Lakaien.“ Nachvollziehbar.“, antwortete Saphenus gedehnt. „Weshalb bist du noch gleich hier?“Ich habe einfach nur nach Spaß gesucht.“ „Und du stehst auf dürre Klappergestelle?“ „Sind mein Fetisch.“ „Hmm.“ Saphenus strich seinen Umhang glatt, ohne Erfolg. „Dann scheint der heutige Tag den Durchschnitt nach oben zu korrigieren.“ „Noch eine Rotklinge?“ „Mhmm.“ Die Cathar sah sich suchend um, entdeckte jedoch niemanden. „Eine, die nicht gefunden werden will und die ich doch finden möchte.“ Felina lächelte. „Gib mir eine Sekunde.“, und schon war sie aufgestanden und verschwunden. Saphenus nahm sich das leere Glas, das vor ihm auf dem Tisch stand und leckte über die Außenseite. Das sich dort befindliche Kondenswasser schmeckte schal. Dann stand er auf und tigerte um die Tanzfläche herum. Immer mal wieder dehnte er sich in der Macht aus, nur um sofort wieder zu verschwinden. Er lachte innerlich darüber.


Die Nischen, an denen er entlang glitt, waren zum größten Teil besetzt. Süchtige und jene, die feiern und vergessen wollten, beugten sich über ihre Substanzen, die sie mal mit mehr und mal mit weniger Subtilität in sich aufnahmen. In manch einer Nische kuschelten und räkelten sich die verschiedensten Lebewesen und nicht immer welche unterschiedlichen Geschlechts. In einer Nische gaben sich die beiden nicht einmal Mühe damit, ihr händisches Liebesspiel zu verstecken.


Kaum hatte er seine Runde beendet, tauchte Felina neben ihm auf, nahm seine Hand und zog ihn in die Mitte der Tanzfläche. Sie drückte ihren Körper an seinen und zwang ihn in den Takt der Musik. Jedem war klar, dass er nicht tanzen konnte. Er spürte ihren feuchten Atem an seinem Hals. Von außen betrachtet mochte man den Eindruck bekommen, dass die Cathar ihn voll und ganz dominierte, doch in der Welt der Macht war sich Saphenus seiner Umgebung völlig bewusst. Er spürte die beiden Messer, die die Cathar bei sich trug und auch den kleinen Blaster an ihrem Knöchel nahm er wahr. Er hatte die Kontrolle. Körperliche Nähe führte nicht zu Stärke oder gar Vertrauen. Er vertraute Felina nicht, im Gegenteil missbraute er ihr bis ins Mark. Sollte sie seine Macht unterschätzen, wäre es ihr letzter Fehler. Seine Klinge war nicht das gefährlichste Werkzeug, das ihm zur Verfügung stand. Die Macht bot ihm mannigfaltige Möglichkeiten. „Hast du ihn gefunden?“, fragte er. „Nein.“ „Was machen wir dann hier?“ „Tanzen.“ „Ich tanze nicht.“ „Das gerade sieht nicht danach aus.“ Während sich ddie Cathar noch dichter an ihn schmiegte, ließ Saphenus ein letztes Mal seine Präsenz erkennen. Hier, inmitten der Tanzfläche, machte er deutlich, dass er nicht gehen würde, dass man ihn finden konnte und dass er willens war, den gesamten Raum für sich einzunehmen. Er war hier.


[Bastion | Bonetown | Bastion Beast] Saphenus, Darth Angelus, Felina (NPC), weitere Feiernde
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn

Tom sah dabei zu wie Darth Keebo, Eowyn folterte.Viel bekam er nicht mit, das war wieder einer dieser Machtspielereien nahm er an, die der Sith da dürchführte. Der Jedi sah man aber an, das es sie Kraft kostete und ihr nicht gefiehl was da mit ihr gemacht wurde. Es war zumindest Sauberer als wenn der Verhördroide ans Werk gegangen wäre. Aber das war wohl das einzigste was an diser Art der Folter besser war. Niemand der noch alle Tassen im Schrank hatte, wollte das ein Sith im eigenen Kopf spielchen spielte mit einem. Den Worten Keebos nach ging es wohl um ihre Heimatwelt. Anscheinend war Eowyn Trihann doch wichtiger als sie gesagt hatte, sonst würde es ihr wohl nicht so zusetzen. Dann kamen endlich die erlösenden Worte von Eowyn, sie hatte es sich wirklich nicht leicht gemacht und länger ausgehalten als Gedacht, bis ihr wiederstand doch noch gebrochen wurde. Auch diese ihrer Worte zeichnete Tom auf. Ein Vergnügen war es nicht für Tom, aber eine Arbeit die getan werden musste. Zum Wohle des Imperiums und des Imperators

Tom nickte Darth Keebo zu. "Ich danke euch für die Hilfe" das Wort Folter wollte er nicht benutzen dabei. "Ich habe mir die Baupläne der Zelle vorher angesehen, aber ein eigener Blick ist bei sowas nie verkehrt" Dann wunderte sich Tom über Darth Keebos Worte doch ein wenig. Besonders als er seinen eigenen Umhang abnahm. "Wenn euch die Temperatur nicht gefällt, dann ändert dies doch? Die Rätin Eowyn El'mireth ist noch immer eure Gefangene und ihr könnt mit ihr machen was ihr wollt. Sie mag vielleicht verlegt worden sein ohne euer Wissen, aber sie ist noch immer eure Gefangene. Auch wenn einige andere Sith das vielleicht missachtet haben um mit ihr anzugeben vor anderen. Hätte man euch eigentlich erst um Erlaubniss fragen müssen, meinem Stand nach. Wenn ihr es hier Wärmer haben wollt und ihr euren Mantel geben wollt, ist das eurer gutes Recht." Teilte ihm Tom mit, er wollte nur nicht in das kindische Kompetenz gerangel der Sith mit hinein gezogen werden.

Tom warf der kraftlosen Eowyn einen weiteren Blick zu. "So Angeschlagen wie sie ist, würde ich noch einen Arzt rufen, der sie untersucht. Wenn ihr nichts dagegen habt?" Tom hatte keine Ahnung was so eine Sith folter mit einem alles Anstellte, vielleicht hatte sie innere Verletzungen dabei zugezogen. Dann kam ihn ein weiterer Gedanke und sprach weiter "Nicht das ein anderer Sith in eurer Abwesenheit ihr etwas angetan hat. Gifte und Drogen gehören zu den Spielzeugen mancher Sith, wie ich hörte und sie ist zu Wichtig als das sie aus Eifersucht und Kleingeistigkeit eines anderen Sith der vor euch hier war ,einfach so Stirbt. Dafür ist ein Ratsmitglied der Jedi eine viel zu wichtige Gefangene meiner Meinung nach."

Vielleicht war es ein wenig weichherzig von ihm, aber Tom griff nach hinten, unter seinen Umhang und reichte Darth Keebo seine dort befestigte Feldflasche mit Kaff, er würde seinen Dienst auch ohne Übersetehen heute. Wenn Darth Keebo ihr schon seinen Umhang geben wollte, konnte er diese Geste wohl nicht gegen ihn verwenden. "Vielleicht weckt das wieder ein wenig ihre Lebensgeister... Es ist warmer Kaff" fügte er noch an, nicht das Darth Keebo glaubte er wolle sie auch umbringen. Wenn er sich nur vorstellte was das Imperium aus Eowyn für einen nutzen ziehen konnte, musste er wieder ein wenig lächeln unter seinem Helm. Der Imperator wusste das Imperium brauchte dringend positive Neuigkeiten, nach dem Aufstand der Yevethaner.

"An eurer Stelle würde ich mich auch drum kümmern das sie regelmäßig Nahrung bekommt oder zumindest künstlich ernährt wird." Darum hatte sich wahrscheinlich niemand gekümmert überlegte Tom und warf noch einen Blick auf das kleine Loch, was wohl als Toilette dienen sollte. In ein paar Tagen würde es hier wohl extrem zu stinken anfangen nahm er an. Aber das war nicht sein Problem zum Glück. "Und lasst euch nichts vormachen von den Extinktoren. Sie ist immer noch eure Gefangene und ihr habt jederzeit Zugang zu ihr und das letzte Wort." Ein wenig Zwist zwischen den Zirkeln und Sith zu schürren konnte nicht verkehrt sein, sollten sich doch gegenseitig umbringen in ihrem kleinlichen Machtkampf. Am Ende zählte immer nur das wohl des Imperator und des Imperiums.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Tom West und Eowyn
 
- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Agatosh, Darth Zion, Adria Guldur

Die Worte, die sein Meister mit der jungen Sith (Adria) austauschte, verhallten dumpf im Gehör des Hünen, der mit aller Kraft versuchte, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Es gab einige Personen auf der Veranstaltung, die er deutlich spüren konnte; es waren wohl besonders starke Beherrscher der Macht, die unter der Menge hervorstachen. Daneben waren auch noch zahlreiche schwächere Präsenzen zu spüre, sowie ein nach wie vor undurchsichtiger Nebelschleier aus Hunderten. Sich in diesem wirren Durcheinander zurechtzufinden, war keine Aufgabe, der der Chiss auf seinem jetzigen Stand gewachsen war. Selbst wenn er seinen Sehsinn genutzt hätte, hätte es Minuten gedauert, jeden Winkel des Saals abzusuchen und sämtliche Wesen durchzuzählen. Ohne dem Zorn zu verfallen, besann sich Agatosh dessen, was er beherrschte und begann jede der deutlichen und starken Auren zu untersuchen, voneinander abzutrennen und letztlich zu zählen. Unterschiedliche hätten sie nicht ausfallen können: die einen trieften geradezu vor stumpfer Brutalität und Zorn, während andere ebenso schwer waren, jedoch etwas Würdevolleres ausstrahlten. Es war nicht allzu schwer, zumindest in dieser Hinsicht die Aufgabe seines Meisters zu erfüllen und als sich dieser wieder dem Chiss zuwandte, schweifte der emotionslose Blick des Nichtmenschen über den prall gefüllten Saal.

"Bobav vzo Sith"

Erhob er schließlich seine tiefe Stimme zum gefühlt ersten Mal, seit er hier aufgetaucht war. Agatosh hatte sich bemüht, die Sprache des Imperiums besser zu beherrschen, doch soweit, dass er den Zahlenraum über zehn hinausgehend beherrschte, war er dennoch nicht. Mit steinerner Miene nahm der Krieger seine Faust und ballte diese fünf Mal, um zuletzt vier Finger zu zeigen. 24 Sith hatte er spüren können, oder die starken Präsenzen in der Macht zumindest als solche identifiziert. Dann sah er wieder hinab auf die weitaus größere Menge an übrigen Besuchern und fügte an:

"Hunderte"

Der aggressiv anmutende Unterton des Cheunh mischte sich immer in den Basic-Akzent des Hünen, zumindest insoweit, als dass es die schwachen Wesen gelegentlich als aggressiv auffassten. Wenn der Hüne tatsächlich seine Stimme erheben würde, um seinen Aggressionen freien Lauf zu lassen, klänge es nämlich anders. Der zweite Teil seiner Antwort fiel jedenfalls einsilbig genug aus, um Darth Zion kurz und schmerzlos zu verstehen zu geben, dass er keine genaue Zahl finden konnte. Das Gespräch mit der blassen Frau hatte vielleicht fünf Minuten gedauert; zu wenig und selbst mit einer Stunde Zeit hätte Agatosh bezweifelt, die Aufgabe lösen zu können.

Doch so ruhte sein Blick schließlich auf den Hunderten, während er die Antwort seines Herren erwartete. Vielleicht war er enttäuscht. Doch nach den spärlichen bisherigen Lektionen war eine solche Aufgabe unlösbar. Der Hüne war ein geborener Kämpfer und hatte als solcher sein Leben zugebracht. Wenn er eine Sache verstand, dann war es diese.

- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Agatosh, Darth Zion

 
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Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

"Sagte die, die mit einem zusammen ist."


Elise grinste breit, schaute Riuen derweil auch nicht an. "Provokant und unbequem, hm?" Dann schenkte sie ihm das lächeln. "Ich finde deine entwaffnende Offenheit schon sehr herzlich." Über den Kommentar mit dem Fatsuite musste sie herzhaft lachen.

"Dann bin ich wohl auch ein Macho. Hab ja nie behauptet, dass das was schlechtes wäre, du hältst hier die Predigt." erneut lächelte sie breit. Eigentlich versuchte sie diese abzuhalten, aber naja. So war das nun mal. Elise sah Riuen selten als Schüler im eigentlichen Sinne. Er war weder naiv, noch unreif oder erziehungsbedürftig. Der Chiss war ein gestandener Mann und unter anderen Umständen würde er vielleicht einmal der Meister sein, nicht der Schüler.

Sie hörte Riuen aufmerksam zu. Er erkannte das Risiko einer Suche. Gut, dass er es erkannte. Stolz atmete sie dann aus, als er seinen Impuls zu kontrollieren beabsichtigte, und eben nicht versuchen würde, ihm nachzugeben plötzlich nach seiner Familie zu suchen. "Du hast das große Ganze im Blick. Gut. Mehr als das. Ist nicht immer meine Stärke." Aber dass das Wissen hier nicht nur in eine Richtung fließen würde, war der Alderaanerin mittlerweile klar.

"Hedonismus ..." die alten Jedi würden sich 180 Grad in ihren Gräbern drehen. Seine Antwort war irgendwie ... skurril. Bedachte man doch, dass das Streben nach Besitz auch die Gefahr mit sich brachte, sich einem anderen Impuls hinzugeben. "... kann auch Gier bedeuten und vor allem Machtgier. Bist du bereit, meine Sicht zuzulassen, wenn es dazu kommen sollte?" Mit den Jahrhunderten wurden die Regeln im Orden lockerer. Liebschaften waren zugelassen. Besitz war zugelassen. Wie schon vor tausenden von Jahren. "Aber nach etwas zu streben, das niemandem schadete und einem selbst einen Vorteil verschaffte, ist für mich ein verschmerzbarer Kompromiss."

Bingo. Schon wieder. Ganz, gar nicht. Das waren Extreme, die auch Elise nicht für sich beanspruchte.

"Das tun wir. Und auch ich habe lange Zeit dafür gebraucht zu begreifen, dass es in jeder Situation auch ein Grau in vielen Facetten gibt und nicht nur schwarz und weiß." Die Dinge, die Riuen sagte. Wie er sie sagte, strotzen vor Weisheit. Er hätte einen alternativen Jedi-Kodex schreiben können. 'Wie er wirklich sein sollte.'

"Du und ich." begann sie dann. "Wir werden niemals die Lieblinge des Rates sein. Und falls es eine Karriere im Orden ist, nach der du strebst. Mit der Einstellung vergisst du es lieber ganz schnell, nach ganz oben zu kommen." Sie grinste erneut. Es war ihr fast unheimlich wie sehr die Blauhaut ihr aus der Seele sprach.

"Wenn es nach dem Orden geht, dann ist in jedem Dunkel immer ein weiß, und in jedem weiß immer ein weißeres weiß." sie räusperte sich. "Aber für mich bedeutet etwas gutes zu tun, dass im Ergebnis ein Leid endet, ein Problem gelöst ist. Eine Krise endet. Freiheiten gewonnen werden. Gewalt vorbei ist." Sie sinnierte erneut und betrachtete nun wieder die brach liegende Stadt und Riuens zweite Zigarette im Wechsel. "Manchmal muss man dafür ein paar Regeln umgehen."

"Natürlich." nickte sie. "Und jeder hat auf seine Weise Recht. Und jetzt kommt das Schwierige. Wie viele Perspektiven müssen wir einnehmen, um das am wahrscheinlichsten Richtige Motiv zu erkennen? Das Motiv, durch das zumindest die wenigsten Schaden nehmen?" Sie adressierte seinen Blick direkt und legte die Stirn in Falten. "Ist nicht so einfach, ein Jedi zu sein, wenn man das überhaupt richtig definieren konnte. Sich der dunklen Seite hinzugeben soll angeblich viel einfacher sein." Und wie einfach das sein konnte. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie JK, gestandener Jedi-Ritter, die dunkle Seite annahm, um sich zu retten. Ohne zu zögern. "Ich würde mich freuen, wenn deine Motive ähnlich Galaxis-verbessernd-träumerisch wären, wie die meinen."

Sie wich seinem Blick kurz aus, bevor sie dann doch vor seine Zigarette schnippte und dieser dann kurz beim Herunterfallen zusah, bevor sie seinen Blick erwiderte und ihre Finger sich nervös berührten.

"Ich bin als Jüngling entführt wurden. Von Extremisten, die mich von der Macht trennen wollten. Gewaltsam. Jahrelang wurden Experimente an mir durchgeführt. Folter wenn du so willst. Stundenlange Schocks. Studien über Schmerzempfinden Machtfühlender. Nur die Starken in der Macht überlebten. Ich sah jahrelang dabei zu, wie andere Mädchen und Jungen mitgenommen wurden und nicht wiederkamen." das war wohl die detaillierteste Ausführung über ihr persönliches Geheimnis, die je jemand zu hören bekam. "Schreie. Der Gestank von Verwesung und Zersetzung." sie umgriff dann ihre Hände. "Sieben ganze Tage konnte ich ohne Wasser und Nahrung überleben. Nur, weil mich die Macht schützte."

Sie holte tief Luft. Denn nun würde sie ihren Verbleib erklären, bevor sie der Gruppe nach Bastion folgte.

"Sie sind nun alle tot." sie nickte in einer Übersprungshandlung mit dem Kopf. "Außer der Kopf der Gruppe." dann schaute sie auch wieder zu Riu, schloss das Fenster und setzte sich auf die Couch. "Und sobald Bastion überstanden ist, werde ich mir den Auftrag offiziell bestätigen lassen und diesen Mann zur Rechenschaft ziehen."

Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth
 
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