Brianna Kae
Silbermähne
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna
Die Zeiten, zu denen Brianna mit in Trümmern liegendem Selbstbewusstsein in einer Zelle in einem Sith-Tempel auf Korriban schmorte, waren lange vorbei. Einzig Kira schien das noch nicht recht begriffen zu haben. Dass sie irgendwo zwischen einer Jedi und einer Sith war, hätte die Echani seit ihrer Ankunft auf Bastion wohl jederzeit unterschrieben. Aber deshalb war sie noch lange nicht nichts. Sie war eine hervorragende Echani-Kämpferin und konnte mit ihrem Körper Dinge vollbringen, die andere für unmöglich hielten. Die irrsinnige Menge an Gewicht, die in ihrem Quartier wohl just in diesem Moment eine schwere Hantelstange durchbogen, war ihre stumme Zeugin. Dabei hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Beine gar nicht so viel Unterstützung durch die Macht nötig gehabt hatten, nur der Rest ihres Körpers. ‚Verpass' mir doch Handschellen wie Eowyns und schau', ob es mich aufhält,‘ dachte die Silberhaarige nur.
Sie, eine Konkubine? Kira versuchte es nicht zum ersten Mal auf diese Tour. Möglicherweise hatte sie mitbekommen, wie sehr Janus die attraktive Odile und zuletzt Adria hofiert hatte, die, wie Brianna zähneknirschend zugeben musste, selbst alles andere als ein hässlicher Porg war. Wie sehr die Echani das ärgerte, konnte sich die Schwarzhaarige leicht ausmalen. Einem Teil von Brianna kam das Verhalten ihres holden Meisters dennoch sehr gelegen. Sie konnte die Eifersuchtskarte ausspielen, um mehr Distanz zu ihm schaffen, was, wie Oyim ihr ebenfalls nahegelegt hatte, sowohl ihrer Mission als auch ihrem Seelenheil förderlich wäre. Freilich was das nichts, was frau einer Kira sagen konnte.
„Sieh' an, die große Kira Guldur hat tatsächlich einmal recht mit etwas!“
Verhöhnte sie ihre Nemesis.
„Ich bin keine Jedi mehr und noch keine Sith, ganz recht. Wenn das in deinen Augen ‚nichts‘ ist, dann sage ich dir eines: es kümmert mich nicht!“
Briannas wütendes Gesicht und laute Stimme sagten freilich etwas anderes – allerdings gab es wohl wenig, was Kira sagen konnte, das sie nicht auf die Palme bringen würde. Was sie anschließend sagte, fiel ruhiger aus, trug aber einen schneidenden Tonfall in sich.
„Janus ist zu schlau, um in mir nur eine ‚Konkubine‘ zu sehen, wie du es nennst. Soll er doch deine Tochter als Aperitif vernaschen, die auf der Feier den Kopf hinhält, damit du mir hier in Ruhe auflauern kannst. Dann ist er wenigstens schon einmal in Stimmung, um es heute Nacht mit einer richtigen Frau aufnehmen zu können.“
Wenn Kira glauben wollte, dass Brianna nur als Sexobjekt hier war, sollte sie es doch glauben. Sie würde jedenfalls nicht die Einzelheiten ihres Trainings und was sie alles lernte vor ihr ausbreiten. Stattdessen hatte sie das Bedürfnis, in Sachen Adria noch einen draufzusetzen:
„Eine Fünfjährige, die eine gefühlte Teenagerin ist, mit einem erwachsenen Mann – ist sowas im Imperium überhaupt legal? Da hat hier aber jemand gehörig als Mutter versagt, würde ich sagen!“
Eine Antwort darauf, wie unabhängig und selbstständig Kira war, ersparte sich Brianna. Sie hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie sehr sie von Janus' Gnade abhing und wie wenig sie tun konnte, außer Partys zu crashen. Was die Menschin danach sagte, konnte frau aber keinesfalls unkommentiert stehen lassen. Eine Kira, die ihr nachschnüffelte, konnte Brianna am allerwenigsten gebrauchen. Genauso wie sie die Sith-Vollstreckerin jetzt erst viel zu spät bemerkt hatte, könnte das auch einmal passieren, wenn es wirklich ungelegen kam. Jedenfalls hatte es keinen Sinn, irgendetwas abzustreiten – sie musste in die Offensive geben.
„Weißt du was, Kira? Ich habe keine Freunde – genausowenig wie DU!“
Fauchte Brianna ihr Gegenüber an, um ihren Ton anschließend vorübergehend etwas zu mäßigen.
„Früher hatte ich welche, aber diese Zeiten sind nun ein für alle vorbei. Eowyn war einst eine Freundin, deshalb finde ich es schade, diese selbstzerstörerische Sturheit in ihr zu sehen. Ich wollte sie besuchen, damit sie endlich einsieht, dass ihr starrköpfiges Festhalten an den Irrlehren der Jedi nur zu ihrem Untergang führt, und deshalb…“
Mit einem Male schoss Brianna nach vorn. Sie hatte so lange ruhig gesprochen, dass der Druck im Kessel langsam zu groß wurde. Die Nase ganz nah an Kiras, schrie sie die durch die Absätze etwas größer wirkende Frau an:
„RAUS MIT DER SPRACHE! WO IST SIE?!?“
Eine solche Aktion konnte man sich nur mit übermenschlichen Reflexen leisten, und wenn man Körpersprache so lesen konnte wie Brianna. Bevor die Schwarzhaarige ihr Lichtschwert aktivieren würde, hätte Brianna längst einen für Menschen mit Sicherheit tödlichen Ellenbogenstoß gelandet. Gefahr drohte ihr nur durch die Macht, und da waren Distanzen eh relativ.
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna
Die Zeiten, zu denen Brianna mit in Trümmern liegendem Selbstbewusstsein in einer Zelle in einem Sith-Tempel auf Korriban schmorte, waren lange vorbei. Einzig Kira schien das noch nicht recht begriffen zu haben. Dass sie irgendwo zwischen einer Jedi und einer Sith war, hätte die Echani seit ihrer Ankunft auf Bastion wohl jederzeit unterschrieben. Aber deshalb war sie noch lange nicht nichts. Sie war eine hervorragende Echani-Kämpferin und konnte mit ihrem Körper Dinge vollbringen, die andere für unmöglich hielten. Die irrsinnige Menge an Gewicht, die in ihrem Quartier wohl just in diesem Moment eine schwere Hantelstange durchbogen, war ihre stumme Zeugin. Dabei hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Beine gar nicht so viel Unterstützung durch die Macht nötig gehabt hatten, nur der Rest ihres Körpers. ‚Verpass' mir doch Handschellen wie Eowyns und schau', ob es mich aufhält,‘ dachte die Silberhaarige nur.
Sie, eine Konkubine? Kira versuchte es nicht zum ersten Mal auf diese Tour. Möglicherweise hatte sie mitbekommen, wie sehr Janus die attraktive Odile und zuletzt Adria hofiert hatte, die, wie Brianna zähneknirschend zugeben musste, selbst alles andere als ein hässlicher Porg war. Wie sehr die Echani das ärgerte, konnte sich die Schwarzhaarige leicht ausmalen. Einem Teil von Brianna kam das Verhalten ihres holden Meisters dennoch sehr gelegen. Sie konnte die Eifersuchtskarte ausspielen, um mehr Distanz zu ihm schaffen, was, wie Oyim ihr ebenfalls nahegelegt hatte, sowohl ihrer Mission als auch ihrem Seelenheil förderlich wäre. Freilich was das nichts, was frau einer Kira sagen konnte.
„Sieh' an, die große Kira Guldur hat tatsächlich einmal recht mit etwas!“
Verhöhnte sie ihre Nemesis.
„Ich bin keine Jedi mehr und noch keine Sith, ganz recht. Wenn das in deinen Augen ‚nichts‘ ist, dann sage ich dir eines: es kümmert mich nicht!“
Briannas wütendes Gesicht und laute Stimme sagten freilich etwas anderes – allerdings gab es wohl wenig, was Kira sagen konnte, das sie nicht auf die Palme bringen würde. Was sie anschließend sagte, fiel ruhiger aus, trug aber einen schneidenden Tonfall in sich.
„Janus ist zu schlau, um in mir nur eine ‚Konkubine‘ zu sehen, wie du es nennst. Soll er doch deine Tochter als Aperitif vernaschen, die auf der Feier den Kopf hinhält, damit du mir hier in Ruhe auflauern kannst. Dann ist er wenigstens schon einmal in Stimmung, um es heute Nacht mit einer richtigen Frau aufnehmen zu können.“
Wenn Kira glauben wollte, dass Brianna nur als Sexobjekt hier war, sollte sie es doch glauben. Sie würde jedenfalls nicht die Einzelheiten ihres Trainings und was sie alles lernte vor ihr ausbreiten. Stattdessen hatte sie das Bedürfnis, in Sachen Adria noch einen draufzusetzen:
„Eine Fünfjährige, die eine gefühlte Teenagerin ist, mit einem erwachsenen Mann – ist sowas im Imperium überhaupt legal? Da hat hier aber jemand gehörig als Mutter versagt, würde ich sagen!“
Eine Antwort darauf, wie unabhängig und selbstständig Kira war, ersparte sich Brianna. Sie hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie sehr sie von Janus' Gnade abhing und wie wenig sie tun konnte, außer Partys zu crashen. Was die Menschin danach sagte, konnte frau aber keinesfalls unkommentiert stehen lassen. Eine Kira, die ihr nachschnüffelte, konnte Brianna am allerwenigsten gebrauchen. Genauso wie sie die Sith-Vollstreckerin jetzt erst viel zu spät bemerkt hatte, könnte das auch einmal passieren, wenn es wirklich ungelegen kam. Jedenfalls hatte es keinen Sinn, irgendetwas abzustreiten – sie musste in die Offensive geben.
„Weißt du was, Kira? Ich habe keine Freunde – genausowenig wie DU!“
Fauchte Brianna ihr Gegenüber an, um ihren Ton anschließend vorübergehend etwas zu mäßigen.
„Früher hatte ich welche, aber diese Zeiten sind nun ein für alle vorbei. Eowyn war einst eine Freundin, deshalb finde ich es schade, diese selbstzerstörerische Sturheit in ihr zu sehen. Ich wollte sie besuchen, damit sie endlich einsieht, dass ihr starrköpfiges Festhalten an den Irrlehren der Jedi nur zu ihrem Untergang führt, und deshalb…“
Mit einem Male schoss Brianna nach vorn. Sie hatte so lange ruhig gesprochen, dass der Druck im Kessel langsam zu groß wurde. Die Nase ganz nah an Kiras, schrie sie die durch die Absätze etwas größer wirkende Frau an:
„RAUS MIT DER SPRACHE! WO IST SIE?!?“
Eine solche Aktion konnte man sich nur mit übermenschlichen Reflexen leisten, und wenn man Körpersprache so lesen konnte wie Brianna. Bevor die Schwarzhaarige ihr Lichtschwert aktivieren würde, hätte Brianna längst einen für Menschen mit Sicherheit tödlichen Ellenbogenstoß gelandet. Gefahr drohte ihr nur durch die Macht, und da waren Distanzen eh relativ.
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Kira und Brianna