Bastion

[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste

Die Wut, die aus Valerias Innersten empor quoll je länger sie dieser selbstgefällige Typ (Daemon) belästigte, verdrängte fast vollständig ihr sonst zurückhaltend-freundliches Wesen. Selten nur hatte sie so empfunden - zuletzt, als sie feststellte, wie unbedarft ihr Vater Thyrus mit den Finanzen der Familie umgegangen war - aber dennoch war ihr dieses ursprüngliche Gefühl nicht fremd, das direkt aus ihrem Rückenmark nach ihrem Denken griff und ihr scheues Selbst ohne Mühe beiseite schob, um die Kontrolle zu übernehmen. Sie war eine Muraenus und es war das Vermächtnis ihrer Ahnen - ihren Genen eingeschrieben, wie der eisige, unerbittliche Norden ihrer Heimat. Wie ein Schneesturm verdeckte es das wenige Licht und füllte sie mit Dunkelheit und Kälte.

Während sie den Mann vor ihr nachdenklich und abschätzig musterte, den Sturm im Inneren noch zügelte, rührte die dubrillianische Aristokratin nicht den kleinsten Muskel: Wenn sich hier jemand in der Öffentlichkeit desavouierte, dann würde es ganz sicher nicht sie sein. Die Frage nach ihrem Beziehungsstatus lag soweit außerhalb dessen, was sie als angemessenes Gesprächsthema erachtete, dass dieser ungehobelte Fremde sie genausogut auf Huttese hätte ansprechen können. Valeria verschwendete nicht einmal den winzigsten Gedanken daran, sie mit einer Antwort zu würdigen. Lediglich ein indigniertes Seufzen kam über ihre Lippen.
Unbeeindruckt erwiderte sie das, was wohl ein finsterer Blick sein sollte und lächelte schmal. Eigentlich war es sogar ein recht guter finsterer Blick - aber ihr Gegenüber war nicht
Sabar. Er konnte ihr nichts tun. Abgesehen davon hatte der Weißhaarige wundervolle, gletscherblaue Augen. Schade, dass er so ein Widerling war.

"Daemon Galdore Midracha, also." Als Valeria nun wieder sprach, gab sie sich keine Mühe mehr, den rohen Akzent ihrer Heimatwelt aus ihrer Stimme zu halten. Wie eine Gerölllawine schabten die harten Konsonanten übereinander. "Wenn Sie noch eine Weile vor dem Spiegel üben, können Sie so vielleicht irgendwann einmal jemanden einschüchtern."

Daemon stellte sich als Ordensmitglied vor, kein Titel. Sie war wohl unaufmerksam gewesen. So, wie Valeria die Gegenwart der anwesenden Sith und ihrer Schüler beim Bankett im NoiTec-Tower als Druck hinter ihrer Stirn wahrgenommen hatte, und wie sie auch Sabars einzigartige Aura spürte, hätte sie auch diesen hier erkennen müssen. Ein düster leuchtender Strudel aus Kälte und Dunkelheit hüllte ihren Bruder ein. Schwarz und rot hatte sie ihn mit ihrem eigenen Blut auf die Leinwand gebannt. Doch bei Daemon spürte sie nur einen blassen Hauch davon. Immerhin waren seine Worte damit also wahrscheinlich nicht gelogen.

"Ja, ich habe vom Orden gehört. Meinen Glückwunsch zu Ihrer Aufnahme." Die Dubrillianerin sah den Liebhaber banaler Monologe mit einem gekonnten Augenaufschlag unschuldig an. Sicher war dieser blasse Nicht-so-ganz-Mensch noch nicht sehr lange dort.

"Ich bin Valeria Muraenus." Seit Sabar nun Herzog war, hatte sie seinen früheren Titel übernommen, aber der jungen Frau kam es immer noch merkwürdig vor, sich selbst "Gräfin" zu nennen. In der relativen Anonymität von Bastion Center war das auch selten nötig. Aber manchmal kam man mit Understatement einfach nicht weiter. Valeria hoffte, dass ihr Gegenüber trotz seines proletenhaften Auftretens nicht ein ganz so hoffnungsloser Fall war und der Parvenü seine Hausaufgaben gemacht hatte. "Da Sie ein Ordensmitglied sind, kennen Sie sicher meinen Bruder, Darth Angelus, Herzog Sabar Muraenus von Dubrillion und Ritter seiner Majestät Darth Allegious? Ich werde ihm gerne von unserem interessanten Gespräch berichten."

"Und nun, da Wir Zeit haben..."
, die dubrillianische Aristokratin gab einem Bediensteten einen Wink und orderte ein 'Bastioner Frühstück', dann musste sie den Fastmenschen wenigstens nicht auf leeren Magen ertragen, "...höre ich mir gerne an, warum Sie mich hier aufsuchen. Ich vertrete Haus Muraenus in öffentlichen und geschäftlichen Angelegenheiten. Wenn Sie also so vehement darauf bestehen, mir Gesellschaft zu leisten, wäre es höflich, wenn Sie etwas erzählen, aus dem Wir einen Nutzen ziehen können."

[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Wieder schluchzte Eowyn auf, dieses Mal aber aus Erleichterung. Thanatos verstand, er bestrafte sie nicht dafür, dass sie Nebbras Namen nicht hervorbringen konnte. Und als kleinen großen Bonus hatte er das Geheimhalten zweier Namen nicht mitbekommen - besonders bei Ahna wäre dies womöglich einer Katastrophe gleichgekommen. Vielleicht auch nicht, sie wusste es nicht. Sie wusste gerade viel zu wenig. Aber falls doch..? Was zählte war, dass sie es geschafft hatte, auch, wenn dieser klitzekleine Sieg wohl ohnehin bald durch viele weitere Niederlagen zerstört werden würde. Sie hatte nicht das Gefühl, dass Thanatos sie so bald in ihre Zelle zurücklassen würde.
Sie spürte, wie etwas ihre Lippen berührte und öffnete ihre Augen. Er hielt ihr etwas hin - Wasser. Erneut Wasser. Gierig trank Eowyn einen Schluck nach dem anderen, ihre Kehle dankte es ihr tausendfach. Es war ihr jetzt schlicht egal, ob etwas beigesetzt war, ob er sie dadurch erneut unter Drogen setzte, er konnte schließlich tun und lassen, was er wollte - und so konnte sie wenigstens trinken. Trinken...

Er wies sie erneut darauf hin, dass schnelle Antworten zu schneller Erholung führen würden, aber auch hier war Eowyn sich nicht sicher. Sie sehnte sich nach ihrer Zelle - sie erinnerte sich wieder klarer daran! - aber wenn sie redete, würde er es nicht ausnutzen und sie noch länger leiden lassen? Aber auch das war doch eigentlich egal. Denn wenn sie
nicht redete, hatte es den gleichen Effekt. Ihre Situation war schlicht ausweglos.
Ausruhen.
Schlafen.
Sie wollte nichts sehnlicher als das, hinabsinken in eine Unwissenheit, die Schmerzen irgendwie ausblenden, nichts mehr spüren, nichts mehr fühlen...

Thanatos' Fragen gingen natürlich weiter. Und hatte sie noch gehofft, dass ihre Antworten zu den Stützpunkten ausreichend gewesen waren, so wurde sie jetzt eines besseren belehrt. Er wollte mehr... er wollte immer mehr. Immer, immer mehr... Als er sich über sie lustig machte, war das beinahe eine Wohltat. Über sich, über ihre Dummheit, ja, darüber konnte sie reden, auch, wenn sie sich aktuell nicht wirklich einen Reim auf alles machen konnte. Doch sie würde reden, so viel sie konnte, um keine anderen Fragen beantworten zu müssen.

Wie die nach den Schatten.

Er gab einfach nicht auf.


Sie würde aber ebenfalls nicht. Dieses Geheimnis würde sie hüten - und wenn sie es mit ins Grab nahm.

Schließlich war sie extra zur Rätin befördert worden, damit sie nicht... damit sie nicht...

Nichts wissen war keine Option, natürlich, aber sie
wusste nun einmal so wenig. Sie wusste nicht einmal wirklich, wie es zu all dem hier gekommen war, wie sie sich so hatte hinters Licht führen lassen können. Hatte Wes, hatte Joseline, hatten sie alle nichts bemerkt? Natürlich waren einige skeptisch gewesen, aber hätte nicht irgendjemand außer Duval... Eowyn schrie heiser auf, als Feuer durch ihren Körper schoss und wand sich in ihren Fesseln. Selbst, als der akute Schmerz schon längst verklungen war, atmete sie noch schwer. Aufhören, bitte... Kein Stromschlag diesmal, aber sie ertrug es nicht. Sie ertrug es nicht mehr. Er musste damit aufhören. Er musste einfach. Sie konnte doch kaum mehr reden, die Kraft, sie ließ so sehr nach, und es tat weh - es tat alles so fürchterlich weh...

Doch wenn sie nicht sprach, dann würde er weitermachen. Er würde nicht aufhören. Das hier würde ewig so weitergehen...


Ich hab ihn geliebt, flüsterte sie schließlich matt. Das war wenigstens ein Thema, bei dem sie kaum denken musste. Nur reden. Dachte, er meint's ernst. Habe gehofft... Ihre Stimme wurde noch leiser als ohnehin schon. ...er liebt mich auch... Bestimmt würde Thanatos gleich in fürchterliches Lachen ausbrechen. Konnte er sich das überhaupt vorstellen? Dass man sich nichts anderes von jemandem erhoffte als dessen Liebe, dessen Zuneigung, dessen Wärme? Konnte er sich vorstellen, dass sie nicht log? Aber er würde es doch sicher spüren...
Eowyn musste an Ian denken. An Ian, nicht Keebo, etwas, das sie, seit sie hier drin war, kaum mehr getan hatte. An seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten, sein Lächeln, seinen Spott. Wie hatte das geschehen können, wie? Sie hatten... er hatte... Ian, der sie anlächelte, glücklich, strahlend. Sie mit einem Ring am Finger. „Wenn du willst gleich morgen, oder sogar heute, oder jetzt. Oder nach… du weißt schon." Nach... du weißt schon. Nach "du weißt schon" - sie wusste nicht mehr. Sie wusste, dass sie sollte, aber dennoch... dennoch...
Sie musste weiterreden. Irgendetwas erzählen. Egal, wie müde sie war.
War einsam... Hab keine Freunde. Keebo... hat mir zugehört... Traurig, aber tatsächlich wahr. Hat mir das Leben gerettet. Daran erinnerte sie sich gut. Sehr gut sogar. Stand in seiner Schuld... So musste sie irgendwie blind geworden sein für seine Ziele. Wenn sie sich vorstellte, dass er sie berührt, sie geküsst hatte, dann wurde die Übelkeit wieder enorm, also drängte Eowyn diese Gedanken so gut es ging zurück. Wie sehr sie ihm vertraut hatte. Alles hätte sie ihm anvertraut, ihr Leben, wirklich alles. Sie hatte sich überlegt, Kinder mit ihm zu bekommen... Er war überzeugend, schloss sie schließlich hauchend. So angenehm es war, gerade keine akuten Schmerzen durch ihren kompletten Körper beißen zu spüren, so schmerzhaft war es doch, sich das alles einzugestehen. Sie war schwach gewesen. So schwach - und noch immer verstand sie es nicht wirklich. Sie hatten sogar ihre Gedanken geteilt, wie... wie hatte das... "nach... du weißt schon"...

Die Basen. Er würde nicht mehr lange geduldig sein, ihre Pause war vorüber. Die Basen.
Haruun Kal? Konnte sie wirklich
Kinder verraten? Mellah war dort... und ihre Kinder... das wusste Eowyn plötzlich. Aber selbst, wenn nicht... Corellia, flüsterte sie, war sich nicht einmal sicher, ob die Basis vielleicht doch noch genutzt wurde. Der Planet war sicher. Keine Gefahr. Mon Calamari. Ebenfalls sicher. Und irgendwie eine Basis. Irgendwie...
Sie hatte doch ohnehin keine Chance. Er würde sie wieder quälen. Sie hatte es hinausgezögert, so lange, aber was sollte sie schon tun? Sie konnte die Schatten nicht verraten. Eher würde sie Haruun Kal oder Ilum aussprechen, aber... Es tat so weh. Alles tat so weh.
Aufhören... Er würde nicht aufhören. Aber er musste, er musste doch einfach... warum war sie so dumm gewesen... Was wusste sie, was konnte sie ihm geben... Sie wusste langsam nicht mehr, ob sie die Schatten hinter ihm sah, weil sie nicht bei Verstand war, oder ob die Schmerzen ihr Auswege zeigten. Oder war es die Macht? Sicher war es die Macht. Sie spürte sie ja. Sie war überall. Die Schatten... Sie flüsterte wieder heiser und kraftlos. Überall Schatten. Hier, im ganzen Raum. Aber das waren nicht die, die er meinte, nicht wahr? Die meinte er nicht. Er meinte... sie. Aber war sie wirklich eine Schatten? Vielleicht hatte man versucht, eine aus ihr zu machen... aber... Bin kein Schatten, kam diese Aussage leise, aber völlig überzeugend. Sie war niemals wirklich einer gewesen. Sie hatte es versucht, ja... aber welche Schatten fiel auf ein solches Manöver herein?!
Er hatte ihr verboten, zu sagen, dass sie nichts wusste, also unterließ sie es, und sie war auch nicht mehr in der Lage dazu, sich eine Umschreibung dafür einfallen zu lassen, oder irgendetwas, das klargemacht hätte, dass die Schatten nicht existierten. Da er aber auch nicht danach gefragt hatte, war das vielleicht gar nicht schlimm. Sie war ja kein Schatten. Sie nicht... Und ob er wollte, dass sie den Knopf drückte? Sie hatte alle Fragen beantwortet. Aber kümmerte ihn das? Es würde ihm nicht reichen... Doch sie würde nicht. Sie konnte nicht. Sie stand das nicht mehr durch...
Aufhören war nur noch ein Hauch.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
[Bastion - Bastion Center - Bonetown - Abgelegenes Industriegebiet - Lagerhaus] Darth Angelus, Hadar Starfall

In dieser Nacht im Lagerhaus hatte Hadar tapfer gekämpft, aber gegen einen Sith war sie chancenlos. Die Kriegerin erwartete ihren Tod, aber der Sith (Darth Angelus) in der beeindruckenden schwarzen Rüstung hatte anderes im Sinn. "Töten, Siegen, Überleben." Raveens Worte hallten in Hadars Denken nach, als Darth Angelus ihr anbot, sie zu verschonen und sie zu seiner Schülerin zu machen. Die Niederlage schmeckte wie bittere Galle, aber im Moment kam es nur darauf an zu überleben: die nächsten Augenblicke. Vielleicht die Nacht. Weiterzuleben hieß weiter kämpfen zu können. Immerhin konnte sie sich nun wieder bewegen, sogar die gefährlich surrende Klinge verschwand von ihrer Kehle. Auch wenn sie ihn dafür hasste: Die Forderung des Sith nach Unterwerfung und Respekt waren absolut legitim - dem Sieger die Beute - und sich als Schülerin eines Sith beweisen zu können, ein so seltenes und wertvolles Angebot, dass Hadar nicht einmal davon zu träumen gewagt hatte. Eine Chance über sich hinauszuwachsen. Schneller, stärker, mächtiger zu werden.

Letzten Endes war es das Einzige, was wirklich zählte. Was die Lebenden von den Toten unterschied. Die Herrschenden von den Besiegten. In beständigem Kampf hatte sie auf Taris ihren Körper gestählt und ihre Sinne geschärft. Sie war die Jägerin, alles andere - jeder andere - war Beute gewesen. Bis zu jenem Tag, als Hadar umzingelt von geifernden, schnappenden Rakghoulen ihrem Tod ins Auge geblickt hatte - und Graf Sturn beschlossen hatte, dass sie es wert war, gerettet zu werden. Die schicksalhafte Begegnung mit dem Sithlord hatte ihr wahre Macht gezeigt: Vor ihm niederzuknien, aus Dankbarkeit und Respekt, war der stolzen Tarisianerin nur natürlich und folgerichtig vorgekommen.

Nichts war Hadar je so schwergefallen, wie zu ihrem Kommandanten zurückzukehren und ihm Bericht darüber zu erstatten, was sich in dem Lagerhaus zugetragen hatte. Zwar konnte sie die Trophäe vorweisen, die den erfolgreichen Abschluss ihres Auftrags belegte, aber dennoch fühlte es sich wie Versagen an, dass sie nicht unerkannt hatte entkommen können. Die Worte, mit denen Hadar den ehemaligen Sturmtruppler bat, sich Darth Angelus anschließen zu dürfen, mußte sie beinahe gewaltsam über ihre Lippen zwingen. Ob Raveen verstand, dass sie ihre Loyalität mit diesem Schritt nicht aufgab, dass sie die Garde verließ, nicht aber ihren Dienst für Sturn?

Noch in der selben Nacht kehrte die Kriegerin zurück, um den Pakt mit ihrem neuen Meister (
Darth Angelus) zu besiegeln. Eine Seitengasse in Bonetown, ein heruntergekommener Ort, aber die athletische Frau hatte nichts anderes gekannt, seit sie als Kind in den evakuierten Wohntürmen von Taris zurückgelassen worden war. Es kam ihr merkwürdig passend vor, hier im Dreck vor Darth Angelus das Knie zu beugen. Von hier aus würde sie sich endgültig einen Weg aus dem Elend bahnen und nie wieder schwach sein.

[Bastion - Bastion Center - Bonetown - Seitengasse] Darth Angelus, Hadar Starfall
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Der dunkle Sith Exekutor grinste amüsiert, als sie tatsächlich von Liebe sprach. Das sie das so direkt ansprach und sogar zugab, einsam gewesen zu sein, überraschte ihn dann doch und er konnte keinerlei Lüge an ihren Behauptungen finden. Seine Methoden fruchteten endlich bei ihr und die Angst vor weiteren Schmerzen brachte sie endlich zum reden, auch wenn sie immernoch sehr abgehakt sprach. Ihre Verzweiflung und ihre Erschöpfung waren spürbar und er schüttelte schließlich grinsend den Kopf.

“Wie ergreifend, Jedi. Mir war gar nicht bewusst, dass es möglich ist, im Orden der Jedi einsam zu sein. Euch Jedi wird doch nachgesagt, recht brüderlich miteinander umzugehen.In einer großen Gemeinschaft. Sith sind tatsächlich eher Einzelgänger. Vielleicht wärst du doch geeigneter in unserem Orden aufgehoben, wie ich es dir vorhin angeboten hatte. Immerhin hast du dir einen Liebhaber aus unseren Reihen gesucht. Dürfen Jedi überhaupt lieben? Anscheinend haben deine Gefühle dich in diese Misere gebracht.”

Spottete er und hörte ihr weiter zu und er wurde das Gefühl nicht los, dass sie trotz der zwei genannten Basen, ihm etwas vorenthielt. Er hatte ein Zögern in ihr gespürt. Er war sich nicht sicher, aber er würde mit Sicherheit nachbohren.

“Corellia? Tatsächlich? Baut ihr die Ruinen euerer zuletzt verlorenen Schlacht wieder auf?”

Fragte der Sith nachdenklich und ohne Verständnis.
Als sie jedoch danach behauptete kein Schatten zu sein, seufzte er theatralisch. Wich sie seiner Frage absichtlich aus oder wusste sie tatsächlich nichts damit anzufangen?


“Das war nicht meine Frage, Jedi! Du hast so gut begonnen zu reden. Mach dir deine schmerzfreie Zeit nicht selbst zunichte!

Warnte er ungeduldig.

“Ich sagte, WER ist ein Jedi Schatten und nicht, ob DU einer bist. Von dir wird bald nur noch ein Schatten übrig bleiben, ja.”

Erklärte er ihr streng und griff trotz ihres Flehens erneut auf ihre Nervenbahnen zu und drückte fester zu, was zur Folge hatte, dass nach einiger Zeit Blut aus der Nase der Jedi lief, was ihn veranlasste die Jedi wieder los zu lassen.

“So, ich wiederhole erneut meine Fragen und es kommen noch weitere hinzu und ich rate dir, genau hinzuhören.”

Ermahnte er sie, als wäre sie ein kleines Kind.

“Welche Jedi Stützpunkte gibt es noch?! Corellia ist ja wohl kaum nennenswert! Welche verbirgst du vor mir?!”

Fuhr er sie an.

“Wer ist dein oder deine aktuelle Padawan und wo ist dessen aktueller Aufenthaltsort?!"

Seine Stimme klang grollend und drohend und war völlig der Gegensatz zu seinem Schauspiel von vorhin, als er den Jedi imitiert hatte.

“Wer ist ein Jedi-Schatten?”

Er würde nicht so schnell aufgeben, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwie doch noch verriet und das Gerücht doch an Wahrheit gewann.

“Wie viele Jedi gibt es in der Galaxis?”

Würde sie ihm die selbe Zahl nennen wie vorhin? Wenn nicht, hatte sie vermutlich gelogen. Konnte sie sich so unter Drogen stehend, an ihre eigene Lüge erinnern?

“Hast du Familie? Eltern? Kinder? Geschwister?”

Der letzte Teil würde ihr hoffentlich Angst machen und er war gespannt wie sie darauf reagieren würde und er würde nachbohren. Gerade bei diesem Thema waren viele Gefühle damit verbunden und es war ein leichtes, eine Lüge heraus zu kristallisieren. Die Frage war nicht unbegründet. Sie war, bis auf ihren Ausrutscher mit
Keebo, mit Sicherheit eine fähige und talentierte Machtnutzerin gewesen und ihr Talent war vielleicht sogar erblich. Solch starke machtsensitive Wesen waren immer eine Bereicherung für den Orden der Sith und würde umso mehr Schmerzen bei der Jedi verursachen, deren Tod gewiss war, jedoch mit Sicherheit nicht in absehbarer Zeit. Sie verdiente Leid und Schmerz und das Fristen in einer dunklen Zelle. Dies war weit aus qualvoller als die Erlösung durch den Tod.

“Wage es nicht mir etwas vorzuenthalten oder mich anzulügen, Jedi! Deine Gefühle verraten dich!”

Drohte er ihr weiter und nahm dann einen recht süßen Energieriegel, öffnete knisternd das Papier und hielt ihn ihr hin, damit sie abbeißen konnte. Es würde ihr etwas Kraft geben und das Süße war immer eine Art von Belohnung. Nach dem wochenlangen, faden, geschmacklosen Brei, wäre dies vermutlich eine Geschmacksexplosion und vermutlich etwas tröstlich.

“Die Belohnung für die Informationen zu
Keebo und Mon Calamari. Ich will mal nicht so sein… .”

Sagte er in einem etwas milderen Tonfall.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Vielleicht hatte Thanatos wirklich Recht. Vielleicht wäre sie wirklich eine bessere Sith geworden... Oder sie wäre am ersten Tag gestorben. Weil sie zu naiv war. Zu gutgläubig. Weil sie die Abgründe mancher Personen einfach nicht erfassen konnte... so wie die seinen. Warum tat er ihr das an? Warum quälte er sie so? Sie hatte ihm nichts getan... Nichts... Aber er...
Sie wusste nicht, ob seine Frage nach der Liebe ernst gemeint war, aber sie war zu beiläufig formuliert, als dass sie noch mehr Gedanken daran verschwendete. Über den Kodex zu philosophieren wäre jetzt ein Ding der absoluten Unmöglichkeit. Ihre Gefühle. Ja. Die waren seit so langer Zeit ein Problem... sie konnte sie nicht leiden. Sie hasste sie vielleicht sogar...

Corellia war ein wunder Punkt bei jedem Jedi, der zu dieser Zeit dem Orden angehört hatte. Sie war fort gewesen, geflohen vor sich selbst, und dennoch schmerzte es. Ruinen... verlorene Schlachten... Ja, vielleicht. Aber Corellia war für viele Jedi auch...
Heimat, flüsterte sie nur. Thanatos würde das nicht verstehen, aber es war nun einmal so.

Sie hatte also begonnen zu reden. Ja. Wieso hatte sie gekämpft? Wieso hatte sie nicht gleich geredet, er hatte so Recht... sie hätte sich so viel ersparen können. Es war lächerlich gewesen, zu glauben, sie könnte sich irgendwie weigern... Aber sie konnte doch nicht... sie konnte doch nicht... Es war nicht seine Frage gewesen? Sie verstand nicht... Was dann? Sie war doch so gut in Wörtern, im Zuhören. Jetzt nicht mehr. Jetzt... war da nur Nebel. Grauer Nebel... Er half ihr auf die Sprünge, und ja. Sie
war ein Schatten. Aber anders, als sie sein sollte... Nebel... so viel Nebel... und nachlassende Übelkeit, und... erneut akuter Schmerz. Sie wollte weg. Einfach nur weg von hier. Es tat weh, es tat so weh! Wo war ihre Mutter? Warum tröstete sie sie nicht, warum war sie nicht hier? Sie brauchte Hilfe, sie... Hilfe. Hilfe...

Irgendwann, nach einer Zeitspanne, die Eowyn vorkam wie ein halbes Leben, war es vorbei. Ihre Nase fühlte sich warm an, aber das war auch alles, was warm war, denn langsam begann sie wieder zu frieren. Bloß... störte sie das nicht mehr. Es war nur noch lästig, und in einem entfernten Winkel ihrer selbst wusste Eowyn, dass all das Alarmzeichen waren, aber auch das... was sollte sie schon tun? Was sollte sie schon tun...

Thanatos wies sie daraufhin, ihm zuzuhören, aber sie konnte sich kaum mehr konzentrieren. Selbst antworten würde schwer werden, aber zuhören? Wie sollte sie zuhören?! Stützpunkte. Sie... welche Stützpunkte... Padawan. Ja. Sie hatte eine. Schatten. Die Fragen kamen wie Blasterschüsse aus seinem Mund. Jedi Anzahl. Familie... Familie.
Ihre Familie... Wo war ihre Familie? Für einen Moment hatte Eowyn das Gefühl, wieder auf Tirahnn zu sein, in der hellen Sonne, auf der Wiese hinter ihrem Haus. Sie konnte das Gras unter ihren nackten Füßen spüren, nur ihre Eltern... ihre Eltern... Ah ja. Richtig. Sie waren tot...

Und sie vielleicht auch bald.

Jetzt aber hörte sie erst einmal ein Knistern und leichte Panik stieg in ihr auf. Was jetzt? Nein... Nicht schon wieder etwas neues, sie... sie konnte nicht...
Nicht... murmelte sie, ohne die Augen zu öffnen und versuchte, sich in den Fesseln zu winden, doch es war am Ende aussichtslos. Was auch immer er tun wollte, er würde es tun. Und da spürte sie etwas an ihren Lippen, öffnete langsam und zitternd ihren Mund. Sie schmeckte... etwas süßes, Zucker. Er... er wollte nicht, dass sie starb, nicht wahr? Am Ende meinte er es vielleicht doch nur gut... Mühevoll biss sie ab und kaute. Selbst diese Bewegungen strengten sie an, ihre Kiefer tat weh, alles tat weh. Belohnung. Eine Belohnung. Sie war... brav gewesen. Etwas klingelte bei ihr, aber es war wohl nicht wichtig. Sie hatte etwas gut gemacht. Richtig gemacht. Endlich einmal hatte sie nicht versagt. Er belohnte sie. Und wenn sie so weitermachte... vielleicht, nur vielleicht, würde er dann aufhören, ihr so weh zu tun? Ein weiterer Biss, weitere mühevolle Kaubewegungen. Das Schlucken war eine Qual höchster Güte, aber es war... Essen. Damit sie nicht starb. Weil sie etwas gut gemacht hatte...

Was hatte er sie noch einmal gefragt? Die Jedi. Wie viele sie waren. Hatte sie das nicht schon einmal gesagt, täuschte sie sich? Mühevoll nannte sie die Zahl, denn es war keine Katastrophe. Was noch... Ach ja.
Alle tot, flüsterte sie dann. Meine Familie. Und Kinder? Kinder. Wie absurd. Jedi hatten keine Kinder, das führte nur zu Problemen, besonders, wenn die Eltern dann auf Missionen starben. Und das taten sie. Andauernd. Keine Kinder... Früher hatte sie welche haben wollen, auf Tirahnn. Natürlich. Die meisten dort wollten Kinder. Kinder bedeuteten dort so viel. Aber Tirahnn... gab es nicht mehr. Das Imperium hatte ihre Heimat unterworfen... Also keine Kinder. Aber eine Padawan. Er würde der Kamino wehtun, wenn er von ihr erfuhr. Das wollte sie nicht, sie musste sie schützen... aber wie? Er würde ihr, Eowyn, auch wehtun, wenn sie nicht redete. Und sie konnte nicht mehr. Sie brannte, sie verbrannte von innen, und Aketos, sie war doch sicher. Er konnte ihr nichts tun. Aketos... Tuo...Tuosis. Coruscant. Und da würde sie auch bleiben. Dafür hatte sie schließlich gesorgt... Aber warum? Und warum hatte sie sie nicht mitgenommen nach Ithor? Das alles... das alles... Eowyn hatte das Gefühl, dass ihr nur ein kleines, ein klitzekleines Puzzleteil fehlte; dass sie das ganze Bild sehen würde, wenn sie nur einen Schritt zurücktrat, doch sie konnte nicht - da war der Tisch, der sie festhielt, sie konnte nicht zurücktreten, beobachten, verstehen... Ein Schatten. Wer war ein Schatten. Was für eine Frage. Wenn sie sie beantwortete, dann würde er wissen, dass es die Schatten ganz sicher gab, sie würde es bestätigen, und er würde nicht eher ruhen, bis er alles wusste, was es zu wissen gab.
Eowyns Körper flehte sie an, alles zu verraten, sie musste reden, sie musste es ihm sagen, aber als Eowyn ausgewählt worden war, damals, als man sie vor die Wahl gestellt hatte, da hatte sie am Ende geschworen, dieses Geheimnis zu wahren - komme was wolle.
Jeder Schatten tat das. Und auch, wenn sie nicht wirklich einer war, wenn sie immer nur so getan hatte... sie hatte trotzdem geschworen.

Sie konnte nicht.


Keine... Schatten.

Sie würde dafür büßen... Aber sie hatte es geschworen, und sie wusste auch, wieso und weshalb sie diesen Schwur nicht brechen durfte. Eowyn wusste nicht viel - aber das, das wusste sie.
War da noch etwas gewesen? Da war so viel Nebel... so viel, was Thanatos hatte wissen wollen. Corellia... irgendetwas mit Corellia. Stützpunkte? Da waren doch keine mehr. Lianna, Coruscant. Mehr nicht.
Da ist... nicht mehr, keuchte sie dann mühevoll, weil es wieder immer schwerer wurde, überhaupt zu sprechen. Luft, ihr Hals, Kraft... Da war so viel notwendig, um zu sprechen. Sie hatte bisher gar nicht gewusst, wie viel. Und weil alles so wehtat, war es einfach kaum möglich. Alles tat so weh. So unglaublich weh.

Und der Knopf?

Vielleicht wieder so ein Moment, wo sie ihn drücken sollte, und Eowyn schluchzte leise auf. Doch sie konnte kaum mehr den Stab in der Hand halten. Wie sollte sie die Kraft aufbringen, den Knopf zu drücken? Sie wollte das alles hier nicht. Es sollte aufhören.
Er sollte aufhören. Er verstand doch. Er wusste doch. Dass sie wollte. Aber eben nicht konnte. Bitte... Sie hatte schon so oft gebeten. Aber vielleicht einfach noch nicht genug. Oder nicht intensiv genug.
Eowyn öffnete mühsam ihre Augen und suchte seinen Blick.
Bitte... wiederholte sie so kräftig sie konnte - was nicht sonderlich stark war. Hört auf. Nicht. Kann nicht mehr... Bitte... Am Ende war er doch auch ein Mensch. Er musste doch Mitleid haben. Er musste doch...

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Sein Quartier fühlte sich an, als sei es die Folterkammer, in der Eowyn sich befinden musste. War sie auch nicht buchstäblich im Quartier des Dunkelhaarigen, so spürte und hörte er ihren Schmerz und ihre Schreie so, als befände sie sich wirklich hier bei ihm. Allein das sorgte dafür, dass sich ein Gefühl der Machtlosigkeit in dem Mann ausbreitete und es fühlte sich an, als durchstoße jemand sein Herz mit einem eiskalten Dolch – immer und immer wieder. Und dann war da etwas anderes. Heiße Wut, die durch sein Inneres floss und die so geschickt darin war, ihm vorzugaukeln, dass er seinem Schmerz sofort ein Ende machen konnte. Wenn er doch nur die Dunkelheit nutzen würde.
Sie hatte sich zurückgehalten. Nur selten zu ihm gesprochen. In kurzen, wütenden Momenten, wie ein trotziges Kind. Doch jetzt war die Stimme anders und sie wollte zu viele Dinge zur gleichen Zeit.
Ihm eintrichtern, dass er sie sich endlich zu Nutze machen sollte, um Eowyn zu helfen. Das Versprechen, stark genug zu sein, nicht nur ihr helfen zu können, sondern auch die Mission nicht zu gefährden, da doch beides möglich war. Die Verlockung, nichts mehr spüren zu müssen. Und dann drängte sie ihm zu viele Bilder auf. Von Eowyn, die aufgab, von Eowyn, die gefoltert wurde, von Tahiri, die tot in seinen Armen lag. Von einer dahinsiechenden Galaxis. Kinder, die vom Virus hinweggerafft wurden. Bilder, Stimmen, Eindrücke, Gefühle – und am Ende war das süßeste Versprechen, dass alles auf einmal verblassen und verstummen würde, wenn Ian endlich aufhören würde, gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Weshalb hier auf Bastion überhaupt dagegen kämpfen? Wenn es doch nur helfen konnte... Wo er doch offensichtlich verrückt wurde, brauchte es einen Ausweg.

Brianna.

Die Silberhaarige musste ihm helfen – denn Ian hatte das Gefühl, dass es ihn innerlich zerriss. Die Dunkle Seite, die an ihm zerrte, seine Verbindung zu Eowyn und zu viele Versprechen.
Er spürte nicht, wie die Silberhaarige ihn berührte und Ian war es auch nicht möglich, irgendeine Nuance in ihrer Stimme zu erkennen.

„Sie wird gefoltert. Ich kann es spüren,“ kam es in abgehackten Worten über Ians Lippen und gleichzeitig war da ein höhnisches Lachen, das ihn schließlich fragte, was bei der Macht, er wohl geglaubt hatte, was auf Bastion geschehen würde. Dass man Eowyn ein Bad aus Milch und Honig einlassen würde? Sicherlich nicht. Bei seinem letzten Besuch hatte Eowyn gewirkt, als sei sie gebrochen. Wenn sie jetzt so litt – was würde dann sein? Ian war nicht einmal so paradox anzunehmen, dass das, was er nun fühlte, ein gutes Zeichen war. Eine Gebrochene litt schließlich nicht so… Aber auch das, es spielte keine Rolle – weil es nicht aufhörte.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Vor allem aber wusste er nicht…
Ich kann es nicht ausblenden. Und die dunkle Seite… Brianna…“
Dabei hatte Eowyn jetzt gerade niemanden, der ihr zur Seite stand. Ein Umstand, der ihn verdammt noch mal daran zu erinnern hatte, dass er sich zusammenreißen musste. Doch Ians Körper und Geist, sie fühlten sich an, als wären sie am Ende. Und was helfen würde, was helfen würde? Was würde wirklich helfen?
„Noxia. Wo, wo ist das Labor?“

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna


Es tut mir echt Leid, ich bekomm nix hin, mit Ian
 
.:Bastion .:. Center .:. Treffpunkt N .:. Ahna, Gaya, JK, Pico, Riuen, Eli:.

Das Training verlief außerordentlich gut und vor allem reizte es Riuen besser zu werden. Jedes Mal, wenn Elises Machtstöße heftiger wurden, hatte er den Drang, ihr es mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Das Machtschild war da schon etwas anderes. Oder eher die Verbindung, die sie aufbaute und die zu ignorieren den Chiss Mühe kostete. Er wollte nicht, dass Elise auch nur im Ansatz spüren konnte, dass da etwas war. Denn kleine, persönliche Geheimnisse waren eben das, was sie waren. Persönlich.
Riuen stellte schnell fest, dass auch ihm offensivere Techniken mehr lagen und so bereitete es ihm offensichtliche Probleme ein Schild zu erzeugen, dennoch gab der Chiss nicht auf. Ob ihm etwas lag oder nicht, hier ging es auch um den praktischen Nutzen und ein Schild war durchaus nützlich.

Ein paar Stunden später ging es schließlich zu dem Treffpunkt. Elises und Riuens Wege trennten sich kurz, um am Ende mit der großen gruppe zusammenzustoßen. Der einzige, der nun fehlte, Markus, was der Chiss mit einem kurzen Stirnrunzeln wahrnahm. Er überließ das Feld Elise, die Rätin Ahna über den bisherigen Verlauf informierte, nachdem er alle, je nach Rang, begrüßte. Der Kel’Dor und die Togruta hatten schließlich schon unlängst klargemacht, wie sie gern behandelt werden wollten. Sie würden den nötigen Respekt bekommen. Allerdings kein Fitzelchen mehr. Elise hatte indes alles gut zusammengefasst und es gab keine relevante Ergänzung
. „Die Zeit sitzt uns im Nacken. Das sollten wir bei aller Sorgfalt nicht vergessen“, merkte er dennoch an.
Vielleicht halfen Gayas Fähigkeiten dabei auch. Nicht, dass Riuen glaubte, dass das Wahrnehmen von Ultraschalltönen irgendetwas half. Anders, als Räumlichkeiten aufzuspüren. Gerade in Bezug auf Geheimgänge war das eine wertvolle Fähigkeit, auch wenn der Chiss sich zeitgleich die Frag stellte, ob es nicht Sicherheitsvorkehrungen der Sith gab. Geheimgänge sollten schließlich nicht einfach so gefunden werden.



.:Bastion .:. Center .:. Treffpunkt N .:. Ahna, Gaya, JK, Pico, Riuen, Eli:.
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Nira Merash

Ungerührt blieb Nexx stehen und betrachtete, wie die Sauerstoffknappheit die Jüngerin zu Boden zwang. Nein, nicht äußerlich. Äußerlich stand sie noch immer, doch mental schien es sie zu Boden zu drücken, als sich der Machtgriff immer stärker und stärker wie ein Strick um ihren Hals schnürte und wie Nexx es fast schon erwartet hatte, suchte sie ihr erstes Heil in ihrer körperlichen Kraft. Versuchte sich zu befreien und irgendetwas zu greifen, als könne sie irgendetwas finden, um die Konzentration des Sith zu stören. Aber dies würde ihr hier und jetzt nicht helfen. Nicht gegen einen fokussierten Machtgriff eines Sith Warrior's! Wann würde sie wohl fragen, oder viel mehr um Hilfe betteln? Doch sie tat es nicht. Schwieg und Nexx's Augenbraue zuckte leicht nach oben als ihm klar wurde, an welcher Schwelle die Jüngerin vor ihm soeben stand. Hatte sie wirklich genug Potenzial? Wirklich stark genug? Zumindest erkannte Nira nun eine Macht, die verborgen in ihrem Hass schlummerte. Zufrieden grinste Nexx während er mitbekam, dass sie spürte, wie ihr der Hass Stärke verlieh und fast noch breiter grinste er, als die Jüngerin zu spüren bekam, dass es so leicht auch nicht war, sich zu befreien.

Sie gab nicht auf! Nein, diese Tatsache war es nicht, die Nexx überraschte. Diesen Wesenszug hatte der Sith bereits von ihr kennengelernt. Nein, die Überraschung barg die Schnelligkeit, in der sie das eben erkannte, wenngleich auch eher unterbewusst, nun nutzte. Wieder einmal bestätigte sich die Einschätzung über die Jüngerin vor ihm. Schmerz und ausschließlich Schmerz war es, durch den sich ein Sith weiterentwickelte. Und wie sie sich in diesem Moment entwickelte! Stolz blickte er der Jüngerin genau in die Augen, während diese einen Kampf ausfocht, wie noch nie in ihrem Leben! Einen Kampf ohne Schwert und ein Kampf in dem ihr ihre Muskelkraft nichts half.

Aber dieser Kampf, dessen war sich Nexx mittlerweile sicher, dieser Kampf hier und heute, würde bestimmen, ob Nira endlich den von ihr so lange ersehnten weiteren Schritt in ihrer Entwicklung zu einer wahren Sith machen würde. Sein Entschluss stand in diesem Augenblick fest! Würde Nira siegreich sein, würde es keinen Jüngerin Nira mehr geben. Doch von all den Überlegungen und seiner Entscheidung war äußerlich nichts bei Nexx zu erkennen, er wirkte wie ein Eisblock. Ungerührt von dem Leid der Jüngerin, taub für jeden Schrei, den sie ausstieß, stand er da und beobachtete alles, was die Jüngerin tat. Vor allem, was sie in der Macht tat.

Und dann war es vorbei! Funken sprühten auf den Boden und ließen kurzweilig den Trainingsraum ein letztes Mal erhellen, als Nira eine Macht-Druckwelle erzeugte, die nicht nur sämtliche Geräte umstieß, sondern auch nacheinander alle Lampen innerhalb des Trainingsraumes zerspringen ließ.

Nexx fühlte es bereits einige Sekunden bevor Nira es wohl spüren konnte, doch sie hatte es geschafft und etwas Wertvolleres war entstanden. Ein dunkler Edelstein, dem natürlich noch der Schliff fehlte, aber der seinen späteren Glanz schon erahnen ließ. Nexx schmunzelte nun, doch unabhängig davon, dass jede Mimik unter seinem Helm verborgen war, hätte die Rothaut dies sicher eh nicht mitbekommen. Sie war nun endgültig zu Boden gesunken, bevor sie verzweifelt mit letzter Kraft versucht hatte, ein Messer nach Nexx zu werfen. Er wusste, was nun noch kam.


Du hast dich befreit!

Beinahe konnte man meinen, es klang wie ein Vorwurf, als Nexx das sagte. Doch es war keiner, es war nur eine Feststellung, mit der er einfach einleitete, was er Nira weiter sagen wollte. Er fühlte, wie erschöpft und zerschlagen sie war. Und doch würde sie sich wohl noch zusammen reißen müssen, bevor sie die nun wohl verdiente Erholung haben durfte. Leise schnaufte Nexx und endgültig legte sich ein Schmunzeln auf seine Lippen.

Steh endlich auf! Es ziemt sich nicht auf dem Boden herum zu liegen!

Direkt über Nira stand er nun und entzündete eine seiner rot aufleuchtenden Klingen seines doppelklingen Lichtschwertes, um den Raum etwas zu erhellen.

Jedenfalls nicht für meine Apprentice!

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Nira Merash
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Brianna war mit dem Konzept vertraut, dass zwei besonders nahestehende Personen in der Macht miteinander in Verbindung standen. Sie kannte es vor allem in Zusammenhang mit der Meisterin-Schülerin-Beziehung, einerseits mit Kestrel, andererseits mit Talery. Es erforderte nun keinen großen gedanklichen Sprung um anzunehmen, dass es bei einem Pärchen nicht anders sein würde – höchstens intensiver. Allerdings hatte die Echani den Effekt seit geraumer Zeit nicht mehr selbst erlebt und dachte bis zu dem Moment, als Ian es ihr eröffnete, auch gar mehr nicht daran. Von da an war es ihr allerdings sonnenklar. Deshalb war der hochgewachsene Mensch so apathisch gewesen, dass Brianna nicht sagen konnte, was er von ihrer Worten überhaupt mitbekommen hatte.

Die Vorstellung, wie ihre Freundin Eowyn die grausame Folter der Sith ertragen musste und schreckliche Wogen aus Schmerz und Verzweiflung durch die Macht aussandte, ließ auch Brianna die Nackenhaare sträuben. Sie hatte die geschundene und gebrochene Frau vor Augen, der sie im Verließ der Extinktorinnen begegnet war und der sie erfolglos Hoffnung hatte geben wollen. Jetzt musste die blonde Jedi noch wesentlich schlimmer dran sein. Sie bezahlte einen schrecklichen Preis für die Hoffnung auf Heilung des C-Viruses. Dabei waren sie doch so kurz vor dem Ziel.

Bitte, Eowyn, halte noch ein bisschen länger durch.


„Es muss schrecklich sein,“

Antworte Brianna bedröppelt, schwach, hilflos. Sie war nicht in der Lage, irgendwelche klugen Worte zu finden, die Ian jetzt weiterhalfen. Wenn diese Fähigkeit etwas war, was eine Jedi-Meisterin ausmachte, dann war sie wohl verdient keine.

Ian offenbarte dieselbe Hilflosigkeit, seinen Konflikt zwischen dem, was der Verstand sagte, was richtig war und dem, was das Herz wollte. Das Virus finden oder Eowyn retten, genau dieses Entweder-Oder, das sie und Ian bestimmt erst recht, unbedingt hatte vermeiden wollen. Aber es wirkte nicht so, als ob er in dieser Verfassung zu viel zu gebrauchen wäre und wenn er den Ruf der Dunklen Seite spürte, war er den Katakomben völlig fehl am Platz. Brianna druckste herum:


„Ich würde ja auch am liebsten Eowyn da raushauen und dann sehen, wie wir weiter zurecht kommen, aber…“

Ian schien für sich einen Entschluss gefasst zu haben. Er fragte nach dem Standort des Labors.

„Versteckt vor aller Augen, wie ich gesagt habe. Ich bin bereits am Zugang vorbeigelaufen und du bestimmt auch schon. Erinnerst du dich an die Kaverne mit den vielen Durchgängen, wo der Weg eine geradewegs auf dieses Standbild dieser hässlichen reinblütigen Sith zuläuft? Diese wirklich hässliche, ich meine, solche Bildnisse sind doch eigentlich immer idealisiert, wie muss die dann erst in Wirklichkeit ausgesehen haben…?“

Die Silberhaarige hielt inne. Diese blöde Situation setzte ihr zu, sie wurde selbst schon ganz konfus und im Begriff, den Punkt aus den Augen zu verlieren.

„Was ich sagen will, dieser Ort verdreht den Verstand den Leute, er spielt mit ihnen und macht sie verrückt. Ich schätze, du hast jeden einzelnen dieser Durchgänge erforscht und gesehen, dass sie einen nur in die Irre führen.“

Noxia hatte die Erinnerung daran in Briannas Geist gepflanzt, die nun Dinge wusste, die sie selbst nie erlebt hatte.

„Und hast darüber genau wie ich und alle anderen vermutlich gar nicht erst nach der versteckten Tür gesucht, im Sockel der Statue verborgen im Schatten der Säulen. Wenn frau es weiß, ist es offensichtlich. Der gesamte Raum läuft im Grunde darauf zu, er ist darauf ausgerichtet, und doch haben wir ihn alle nicht gesehen. Nur die Ablenkungen…“

Sie seufzte und schüttelte den Kopf darüber, wie einfach es im Grunde hätte sein können.

„Von da an kannst du es nicht mehr verfehlen – das Problem sind nur die roten Gardisten, die den Zugang bewachen. Ich sehe nicht, wie wir uns unbemerkt an ihnen vorbei schleichen können, es sei denn…“

Brianna ließ den Satz unvollendet, das Gefühl habend, die Sache selbst erst noch durchdenken zu müssen und klar denken fiel ihr gerade selbst ein wenig schwer.

„Jedenfalls sehe ich zwei Probleme: wenn wir uns gewaltsam den Zugang zum Labor verschaffen, haben wir wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit, das Virus zu sichern und Eowyn zu befreien, bevor sich alles in Alarmzustand befindet. Das andere ist, dass ich dich im Moment nicht in der Verfassung sehe, in die Katakomben zu gehen, schon gar nicht alleine. Nicht, solange Eowyn leidet,“

Erklärte Brianna und sah ihn fest in die Augen.

„Fällt dir irgendwas ein, wie du sie vom Haken ihres Folterknechts bekommst, ohne unsere Mission zu gefährden? Denn ich muss das Außenteam über die neuen Entwicklungen informieren. Außerdem brauche ich deine Karte der Katakomben. Team Rot organisiert uns eine Karte der Kanalisation. Ich möchte darauf wetten, wenn wir die beiden Karten übereinander legen, und mit dem Wissen, das ich von Noxia erhalten habe, entdecken wir etwas Aufschlussreiches. In Team Blau gibt es eine Padawan, eine Togruta, die wesentlich besser darin ist, in diesen Höhlensystemen zu navigieren als wir es je sein könnten. Vielleicht gibt es einen zweiten Weg in das Labor, von dem nicht einmal Noxia weiß. Einen unauffälligen, einen, der uns in die Lage versetzt, in aller Stille erst das Virus und dann Eowyn von hier fortzuschaffen.“

Oder eben auffällig, Eowyn heraushauen, in die Katakomben fliehen, die Gardisten an die Wand klatschen und durch die Kanalisation verschwinden – das wäre eher Briannas Ding gewesen, aber leider wesentlich riskanter.

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Darth Nexx

Sie lag einfach da. Luft… Einfach Luft… Irgendwann… Ja, irgendwann würde Nira diesen Mann durch den Fleischwolf drehen oder in die Schrottpresse werfen. Diese Vorstellung blieb einfach verführerisch, aber dafür musste sie überleben. Sie hörte die Schritte. Sie kamen näher. Die Worte waren deutlich. Der Raum war deutlich dunkler geworden. Nira hatte es erst als Auswirkungen durch den Luftmangel eingeschätzt, aber die Lichter waren beschädigt. Sie hatte sich befreit? Langsam drehte sich Nira auf den Bauch und kämpfte sich auf die Knie. Ihr Blick wanderte zu dem aktivierten Lichtschwert. Das war es also. Aufstehen sollte sie. Ihr ganzer Körper protestierte dabei, doch sie stand auf. Kämpfte die Erschöpfung nieder. Stellte sich aufrecht hin und schaute in den Visor des Sith. Wenn es das Ende war, dann würde Nira ihm dabei in die Augen schauen. Doch das letzte Wort war überraschend. Nein, der ganze Satz am Ende. Die Mundwinkel der Rothaut zuckten leicht nach oben. Das war also der Hintergrund! Sie würde sich wahrhaft über diese minderwertigen Jünger erheben. Jene Wesen, die für immer in diesen Hallen zu nichts kommen würden. Der frisch gebackenen Schülerin fehlten im ersten Moment die Worte. Doch dann kam ihr die einzig passende Reaktion. Ein demütiges;

“Natürlich, mein Meister!”

Bei diesen Worten verneigte sich Nira ein wenig. Sobald sie sich wieder aufgerichtet hatte, glühten ihre Augen regelrecht. Sie mochte erschöpft sein, doch spätestens jetzt durfte sie nicht länger diese Schwächen zeigen. Sie war gerade aufgestiegen. Ihr Aufstieg hatte begonnen. Endlich! Endlich würde sie den ihr vorherbestimmten Weg gehen. Niemand würde der Schülerin dauerhaft im Weg stehen. Ein Meister. Hoffentlich einer, der auch diesen Titel verdient hatte. Er war zumindest nicht schwach. Nein. Er war mächtig! Perfekt! Wirklich perfekt! Sie wollte aufsteigen in die Reihen der Großen. Sie würde aufsteigen und die Schwäche aus diesem Orden vertreiben! Sie würde jene vertreiben und beseitigen, die den Orden schwächten! Sie würde sich holen, was ihr zustand! Ein leicht selbstgefälliges Lächeln huschte über die Lippen der Rothaut. Es war der Anfang von etwas großem!



Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Darth Nexx
 
.:Bastion - Treffpunkt N - Ahna, Elise, Riuen, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.

Die Berichte des anderen Ritter-Padawan Duos war ebenso düster. Dazu die Neuigkeit das Rätin El’Mireth in die Pyramide der Exinktoren gebracht wurde. Um seine Gedanken zu sortieren holte der Ritter tief Luft und sties sie in einem langen Zug wieder aus. Dies würde die gesamte Operation nur noch komplexer, wenn nicht unmöglich werden lassen. Ein kleiner Schimmer der Hoffnung war ein Zugang über die Katakomben und ein großer Teil der Verantwortung lag bei Gaya. Viel Verantwortung für die junge Frau aber auch die Chance sich zu beweisen bereit für die Aufgaben eines Jedi-Ritters zu sein. JK lehnte sich seitlich an eine der Frachtkisten und fasste sich in einer denkenden Haltung ans Kinn. Pico nahm die Informationen von Elise in seinen Speicher auf und verschlüsselte diese.

”Ich finde zumindest der Versuch der Rettung steht außer Frage, wir lassen niemanden zurück ohne nicht alles in unserer Macht stehende getan zu haben. Meiner Meinung nach müssen wir unser weiteres Vorgehen abhängig der wenigen positiven Optionen machen. Wir sind uns einig dass die Katakomben die einzige realistische Möglichkeit ist uns Zugang zu verschaffen.“

Möglicherweise können sie das Team aufteilen und an beiden Orten Zeitgleich zuschlagen. Dies würde ihre Effektivität jedoch mindern, wahrscheinlich so stark mindern das beide Ziele nicht mehr erreicht werden können. Möglicherweise wenn nur ein kleiner Trupp ungesehen der Rätin zur Hilfe kommt. Dies würde zumindest die Chancen das Labor zu erreichen erhöhen.
Eli‘s Padawan Riuen ergänzte die Ritterin um den Faktor des Zeitdrucks.

“Wie wahrscheinlich ist es nur zwei zur Rettung der Rätin zu entsenden? Zwei fallen deutlich weniger auf und würden nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Padawan Kur‘ano ist gebunden das Labor zu finden, der Rest wäre in meiner Bewertung flexibel einsetzbar. Ich gebe zu es wirkt Wahnsinnig aber was hier auf Bastion ist es nicht. So wie ich dies sehe ist es auch eher Wahrscheinlich beim Versuch in die Pyramide der Extinktoren auf Gegenwehr zu treffen da, so die Macht will, uns niemand am Labor erwartet. Deshalb sollten dort nicht die Padawane eingesetzt werden.“

Seine Augen zogen von Jedi zu Jedi in der Runde und blieb zuletzt bei der Rätin hängen.

„Was sagt Ihr dazu? Ich stimme Padawan Riuen zu, Zeit ist ein Luxus den wir nicht haben. Wie schätzt Ihr die Möglichkeit an das Team in den Katakomben aufzuteilen?“

.:Bastion - Treffpunkt N - Ahna, Elise, Riuen, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Nira Merash

Deutlich fühlte Nexx den Ruck, der durch seine neue Schülerin ging. Als ihr klar wurde, was er gerade gesagt hatte und wie von dieser Nachricht mit neuer Kraft versorgt, erhob sie sich langsam und der Augenblick, in dem sie dem direkten Blickkontakt mit ihm standhielt, bestätigte Nexx's Meinung über sie. Sie war so weit.


Ich spüre, dass Du eines Tages mächtig werden wirst Nira.. Doch vergiss niemals.. Es ist unser aller Pflicht, Jüngerin, Apprentice oder noch höher im Rang, dem mächtigsten Wesen in der Galaxis, unserem Imperator, zu dienen.


Er machte eine kleine theatralische Pause, um das eben Gesagte wirken zu lassen. Erst danach sprach er dann weiter.

Und nun meine Schülerin, erhebe Dich endgültig und folge mir. Du hast Dir etwas Erholung verdient und unabhängig davon, hast Du sie nötig. Es wird viel zu tun geben, in der Zukunft.


Kurz nickte er Nira zu und wartete darauf, dass sie sich erhob, bevor er ihr mit einer Handbewegung andeutete zu folgen und sie gemeinsam den verunstalteten Trainingsraum verließen. Interessant war, dass hinter Nira's Fassade etwas zu brodeln schien, das nicht das Geringste mit den gesagten Worten gemein hatte. Im Grunde waren es sicher Gedanken von Macht und eigenem Aufstieg, wie jeder sie hatte, wenn man im Orden aufgenommen wurde und die nicht weniger wurden, je mehr man ausgebildet wurde. Im Grunde lernte man nur diese Gefühle stärker zu verbergen. Tiefer in sie zu dringen und heraus zu bringen, was genau seine neue Schülerin über ihn dachte, war Nexx nicht willens. Im Augenblick gab es wichtigere Dinge als eine machthungrige frische Apprentice.

Nachdem sie eine Weile wortlos nebeneinander durch die Korridore des Ordens geschritten waren, kamen sie an einer Kreuzung an, an der sie halten machten. Nexx wandte sich Nira zu und warf ihr ein kleines Gerät zu.


Der Comlink über den wir von jetzt an in Kontakt bleiben werden. Nun geh Dich ausruhen und pack Deine Sachen, denn schon morgenfrüh reisen wir ab.

Dabei klang er komplett neutral und kurz darauf wandte der Sith sich von Nira ab und lief zielstrebig den Gang hinunter, der in der entgegengesetzten Richtung lag, in die Nira musste...

Bastion - Sith Orden - Gänge - mit Nira Merash
 
Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico; draußen Marrev (NPC)

Da war keine Möglichkeit, auf ihre Frage zu antworten, denn schon trat Benett aus den Schatten. Schön, dann würden sie sicher bald vollzählig sein - und richtig, da tauchte auch der Chiss auf. Noch einmal fuhr Ahna ihre Wachsamkeit nach oben. Falls etwaige Beobachter merkten, dass sie nun vollzählig waren, wenn niemand mehr hinzukam, dann wäre der ideale Zeitpunkt, sie auffliegen zu lassen.
Dann hörte sie der Ritterin aufmerksam zu, während diese erst von ihren allgemeinen Tätigkeiten der letzten Zeit berichtete. Nichts Neues dabei, leider - außer der Tatsache, dass der Padawan sich gut machte, was Ahna auf einer solchen Mission allerdings auch voraussetzte. Immerhin.

Dann allerdings folgten die detaillierteren Berichte über das Treffen mit Kae. Ahna bedauerte sehr, dass sie nicht selbst vor Ort hatte sein können, aber der Kopf einer Mission zu sein bedeutete auch, sich auf seine Teammitglieder verlassen zu müssen. Es gab also eine Spur, endlich - das war mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte, wenn auch weniger, als sie ganz tief in sich
wirklich gehofft hatte. Doch die beiden Maulwürfe schienen wirklich dicht dran zu sein, ein Name, die Aussicht auf einen Standort - ein positives Ende dieser Mission rückte zumindest ein wenig ins Licht.
Ahna nickte langsam, während ihr Kopf schon versuchte, die Neuigkeiten zu neuen Plänen zu verarbeiten, als Benett noch weitersprach. El'mireth war also verlegt worden... keine große Überraschung, irgendwann hatte das durchaus passieren können - und immerhin war sie nicht beim Imperator gelandet. Dort hätte sie sich jeglichem Zugriff definitiv entzogen. Eine Infiltration über die Kanalisation klang erst einmal gar nicht so falsch, auch wenn Ahna ihr Leben darauf wetten würde, dass es auch hier genug Sicherheitsmaßnahmen geben würde. Trotzdem - vielleicht waren sie lasch genug, dass sie sich durchmogeln konnten. Immerhin hatten sie genug Spezialisten dabei. Dennoch galt die oberste Priorität natürlich dem Virus, aber vielleicht würde es möglich sein, beide Ziele zu erreichen.

Kur'ano und Amar'iue'nahrdi hatten, wie Ahna durch ihre Überlegungen halb gedanklich abwesend bemerkte, nichts mehr relevantes hinzuzufügen. Auch JK sprach sich für eine Rettung aus und stellte dann erste Überlegungen zur entscheidenden Aufgabe an, doch er war schon einen Schritt zu weit. So sehr Ahna ihn verstand, so sehr sie ihm gerne zugestimmt hätte, dies war nicht ihre Aufgabe.


"Eines nach dem anderen", nickte sie langsam. "Ich verstehe deinen Wunsch, aktiv zu werden, Jando, aber unser Primärziel ist Überwachung und Rücken freihalten, nicht eingreifen. Manaati wird, so wie ich Olesia verstanden habe, nicht das Zielobjekt suchen, sondern einen Zugang zum unterirdischen Labyrinth. Das Zielobjekt übernehmen weiterhin unsere beiden Maulwürfe, bis wir etwas anderes hören. Olesia, Iras, wie ist der Allgemeinzustand unserer drei Insassen? Und wisst ihr, ob einer der Maulwürfe die Möglichkeit hat, die Zielperson ins Labyrinth zu schaffen, so dass wir sie übernehmen könnten?"

Damit hätten sie ein großes Problem aus der Welt geschafft, denn ein Ausbruch aus einer Pyramide, in der Dice nichts zu sagen hatte, war beinahe unmöglich.

"Gesetzt, dass es möglich ist, sieht unser Vorgehen also vermutlich folgendermaßen aus..."

Ahna sinnierte noch kurz, betrachtete alle Informationen von mehreren Seiten und hoffte, dass sie nichts übersehen hatte - oder aber, falls das der Fall wäre, dass ihre Teammitglieder gut aufpassten.

"Manaati und ein Team, am besten ihr vier und zusätzlich noch Vrockt, werden Zugang zum Labyrinth finden. In zwei Tagen findet unser Treffen statt, bei dem wir unsere Aktionen koordinieren werden - und bei dem wir hoffentlich eine positive Rückmeldung ob des Zielobjekts bekommen. Falls dem so ist, werden wir parallel zuschlagen. Ob die beiden Maulwürfe dabei Unterstützung von uns benötigen oder nicht, das werden wir dann erfahren, bereiten wir uns auf alle Möglichkeiten vor. Im besten Fall werden wir schlicht mit der Zielperson und einem Teil des Zielobjekts wieder auf dem gleichen Weg verschwinden, während die Maulwürfe den offensichtlichen Weg mit ihrem Schiff nehmen. Im schlechtesten..."

...
waren sie alle tot. Aber so weit würde es hoffentlich nicht kommen, alleine schon der Galaxis wegen. Im Optimalfall würde Dice mit Kae sein Schiff wieder mitnehmen und eine Virusprobe mit dazu, denn Ahna ließ ungern irgendwo Spuren zurück - und die Probe auf zwei Wegen von Bastion herunterzuschaffen verdoppelte ihre Chancen.

"Die genaue Teameinteilung für den Zugriff werde ich noch bekanntgeben; Manaati, du wirst allerdings als unsere Sanitäterin sicher dem Rettungsteam angehören. Iras, du unter Umständen auch; du kennst die Zielperson, je nach ihrem Zustand ist es möglich, dass wir diese Verbindung benötigen, außerdem hast du auch zumindest rudimentäre medizinische Kenntnisse. Ansonsten warte ich den Kontakt ab und wir müssen schnell entscheiden. Bis auf Manaati bereiten sich bitte alle auf beide Möglichkeiten vor."

Ahna sah jedem der vier kurz ins Gesicht.

"Einwände oder Ergänzungen?"

Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico, Elise, Riuen; draußen Marrev (NPC)
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Endlich kam es zu Resultaten. Es hatte auch lang genug gedauert! Sein Geduldsfaden war zum bersten gespannt. Überstrapaziert. Sein Datapad nahm automatisch alle Geständnisse der Jedi auf und er kontrollierte dabei lediglich, ob er in der Macht irgendwie eine Form von Lüge erkennen konnte. Doch die Jedi schien die Wahrheit zu sprechen. Auch die Anzahl der Jedi stimmte mit der Zahl von vorhin überein. Endlich konnte er seinen Auftraggebern Resultate zeigen, doch er war noch lange nicht fertig mit ihr, auch wenn sie ihn abermals anflehte, wenn auch diesmal mit mehr Nachdruck.
Jedes schwache Wesen wäre jetzt vermutlich eingeknickt, doch Darth Thanatos war weder schwach, noch gab er sich mit solchen Dingen wie Mitgefühl ab. Sie behinderten nur seine Arbeit und seinen Erfolg. Er spielte ihr jedoch welches vor.


“Tschh…Jedi. Du hast es fast geschafft. Gut gemacht. Wenn du weiter kooperierst, sind wir fast durch.”

Das stimmte so nicht ganz, aber dies musste sie ja nicht wissen. Vielmehr wollte er sie motivieren.

“Als Zeichen meines guten Willens….dies brauchst du anscheinend nicht mehr.”

Meinte der Sith-Exekutor und nahm ihr den Schockstab aus der Hand und löste die Verbindung zum Tisch, welche eh längst abgekoppelt gewesen war.

“Du hast vergessen mir zu beantworten, ob ihr Corellia als Basis wieder aufbaut. Deine Antwort war nicht eindeutig. Dazu möchte ich mehr hören!”

Fragte er nach und gab ihr noch einmal von dem Getränk, damit die Bissen vom Energieriegel ihr nicht den Mund und Rachen verklebten und sie erneut am Antworten hinderten.

“Du hast also keine Familie mehr? Weshalb? Waren sie Jedi wie du? Oder behauptest du nur, sie seien alle tot, nur damit ich nicht nach ihnen suchen lasse, Jedi? Überzeuge mich, dass sie wirklich tot sind.”

Harkte er nach und hielt ihrem flehendem Ausdruck unbeeindruckt stand. Er hatte sie genau da, wo er sie haben wollte. Psychisch und körperlich an den äußersten Grenzen.

“Meine Fragen würden eher enden, Jedi, wenn du mir von dir aus etwas geben würdest. Ein Geheimnis der Jedi. Irgendetwas, was interessant für mich ist. Überrasche mich und ich verspreche dir, umso schneller mache ich dich hier los und lasse dich von den Wachen wieder in deine Zelle bringen. Warme und trockene Kleidung, Schlaf, eine warme Mahlzeit, genug Trinken, Ruhe und…eine warme Zelle.”

Sprach er die Worte verführerisch aus, wie für einen Erholungsurlaub auf Naboo.

“Anderenfalls…falls du mich enttäuscht, meine liebe Jedi. Folgen neben Schmerzen, andere unangenehme Dinge. Wie zum Beispiel dein Kopf in einem Wasserbecken. Diesen Foltertisch kann man auch um 180 Grad drehen. Dies nur als kleiner Nebenhinweis.”

Meinte er mit einem süffisanten Unterton und grinste dann boshaft. Mit einem kurzen Befehl an einem Panel an der Seite, begann sich der Tisch noch senkrechter aufzustellen und drehte sich dann samt der Jedi so, so dass ihr Kopf für wenige Sekunden unter Wasser getaucht wurde, in ein Becken, unterhalb des Tisches, ehe sich das Gerät wieder in Ausgangslage brachte und damit um 360 Grad gedreht hatte.

“Nur eine kurze Demonstration, damit du verstehst, wovon ich spreche. Aber ich bin mir sicher, dass endlich deine Vernunft eingesetzt hat und du deine moralischen Bedenken beiseite schieben solltest, denn sie bringen dir rein gar nichts, sondern nur Leid! Kannst du denn lange deine Luft anhalten Jedi? Du möchtest das doch nicht testen oder?”

Fügte er mit einem gespielten Mitleidston hinzu. Mittlerweile war er sich sicher, dass die Jedi-Schatten ein Gerücht sein mussten. Es hätte ihn auch andernfalls gewundert. Sie schien wirklich nichts darüber zu wissen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Es ist schrecklich“, war das Einzige, das Ian in der Lage zu sagen war, als er die Lippen aufeinanderpresste und das hundertste Mal versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Da war etwas Bodenloses, etwas Abgründiges – ein Sog aus Trauer. Und Ian wollte, konnte, durfte diesem Sog nicht nachgeben, weil er sich viel zu sehr vor ihm fürchtete. Die dunkle Seite aber flüsterte ihm zu, ihn vor diesem Strudel bewahren zu können. Ja, er kannte diese Stimme und all ihre Versprechen, kannte ihren Preis. Damals hatte er mit Empfindungslosigkeit gezahlt – ein Zustand, den er sich jetzt herbeisehnte.

Ich wünschte, ich hätte ihr dieses Versprechen nicht gegeben, Brianna.“ Das Virus über sie zu stellen. Die dunkle Seite nie wieder zu nutzen. Diese Versprechen hatte er ihr wider besseres Wissen gegeben. „Es gibt keine Möglichkeit, sie aus den Händen ihres Folterknechts zu bekommen. Sie leidet, seit sie hier ist und ihr helfen zu wollen, gefährdet nicht nur die Mission. Es“, und nun sah Ian Brianna gequält an, „gefährdet unsere Beziehung. Meine Verfassung spielt dabei überhaupt nicht zur Rolle. Es war ein Fehler, sie hier herzubringen. Es war ein Fehler, ihr diese beiden Versprechen zu geben. Es war ein Fehler mir diese Pille nicht eingesetzt gelassen zu haben und es war ein Fehler, sie nicht vor dieser ganzen … Plage geheiratet zu haben.“

Dreißig Sekunden. Der Dunkelhaarige würde sich dreißig Sekunden lang erlauben, seiner Angst hinzugeben, die nichts anderes, als pure Verzweiflung war. 30 Sekunden, oder er würde nie wieder derselbe sein. 30 Sekunde, um sich nicht von der Dunkelheit korrumpieren zu lassen. Sekunden waren viel zu lang und die Verzweiflung lag schwer in seinen Worten.
„Sie hat mich angesehen, als wäre ich ein Sith. Sie hat mir zum Vorwurf gemacht, dass ich ihr eine Folter erspart habe. Genauso gut könnte sie mir zum Vorwurf machen, dass ich sie liebe. Und vielleicht“, er zwang sich, diese Worte auszusprechen, „werde ich sie verlieren.“ Durch den Tod, durch die dunkle Seite, durch einen Riss in ihrem Band. Durch was auch immer.
30 Sekunden, und Ian straffte die Schultern.

„Ich hasse diesen Ort und ich hasse diese Situation, ich hasse Fehler.“ Und gerade deswegen, gerade deswegen war es wichtig zu sagen: „Wir haben den Weg ins Labor und wir haben ein Amulett, das uns vor den Einflüssen in den Katakomben schützt“, womit Ian Brianna das Amulett hochhielt. Wir versetzen uns in die Lage in dieses verfluchte Labor zu gelangen. Wir werden dieses Virus finden. Und“, Ian versuchte sich an seinem Lachen, „viel mehr kann mein Verstand nicht mehr verdreht werden und dieser Gardist? Ist das geringste Problem.“ Sie hatten den Weg ins Labor und bis jetzt waren sie am Leben. Ohne Virus keine Zukunft mit Eowyn. Vielleicht war es das, was Ian sich in Erinnerung rufen musste. „Das Virus, dann Eowyn und Brianna… Wenn wir das Virus haben und es sicher auf meinem Schiff ist, habe ich meine Abmachungen gehalten.“ Ob es eine Warnung oder eine Erinnerung war? Ian war nicht sicher. Für jetzt spielte das auch keine Rolle.
Die Kaverne mit den vielen Durchgängen… Ian schloss die Augen und versuchte sich an den Ort zu erinnern, den Brianna ihm vorhin beschrieben hatte. Die Statue des Sith.
Da unten waren viele Bildnisse, aber das des „Hässlichen“, kam selbst Ian wieder in den Sinn und ein schwaches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, ehe er die Augen wieder öffnete.

„Hässlich und hohl also. Keine gute Mischung.“ Ein Witz, den er sich erlaubte, um nicht erneut zusammenzuzucken. Doch sein Fokus musste ein anderer sein. Eowyn musste durchhalten. Oder… Oder sie musste den Notausgang wählen.
„Wir übermitteln dem Team unsere Karten, gehen in die Katakomben, holen eine Phiole mit dem Virus.“ FOKUS. „Ich weiß, welchen Bereich du meinst, wir wären zu zweit und Gardisten mögen kein Morichro.“ Jedi vermutlich auch nicht, aber das behielt Ian für sich.

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico, Riu, Eli

Und da waren sie alle versammelt. Sie alle waren Monate lang ihren Aufgaben nachgegangen. Haben in ihren Tarnidentitäten gelebt. Für die Ritterin grenzte es fast an ein Wunder, dass niemand dabei aufgeflogen war. Elise hatte während dieser Zeit das Imperium besser kennengelernt, als ihr lieb war. Oft gab es Dinge, bei denen sie wegsehen musste, bei denen sie nichts tun konnte außer zuzusehen. Manchmal litt sie darunter und grübelte vor dem Einschlafen. Manchmal spülte sie die ganze Angelegenheit aber einfach weg. Kompensation. Überwindung. Hatten die Erlebnisse ihre moralischen Vorstellung erschüttert? Womöglich. Nun fiel allein der Gedanken an ein Ende der Mission ihr wie ein Stein vom Herzen. Wie ein erster Lichtstrahl, der die dicke Wolkendecke durchbrach.

So konzentriert wie Rätin Ahna ihren Ausführungen lauschte, eben so aufmerksam nahm sie die Worte ihrer Teamlinge auf. JK wollte es offensiver angehen. Sie nickte ihrem Ordensbruder und Freund verstehend zu, während sie vielsagend ihre Arme verschränkte.

"Ich stimme Jando zu, Zel. Wenn wir auch nur den Hauch einer Chance sehen, müssen wir unser Glück selbst in die Hand nehmen."

Doch Ahna bremste den Kel'Dor ein. Elise atmete schwer, ob des Einwands der Rätin. Elise überlegte und legte dann den Kopf schief, als Ahna sie zu den drei Insassen befragte.

"Unsere Freundin wirkte bemüht standfest, doch ich konnte spüren dass die Angelegenheit ihr zu schaffen macht. Uber den Zustand von unserem Unterstützer habe ich keine Informationen. Doch ich weiß, dass die Insassin unter der derzeitigen Situation sehr leidet. Unsere Freundin merkte an, dass sie gebrochen wirkte, als sie sie das letzte mal sah."

Danach fiel ihr noch mehr ein, das Brianna ausgespeichert hatte.

"Da ist noch etwas. Offenbar scheint eine gewisse Kira Guldur ein besonderes Interesse an unserer Freundin zu haben. Und offenbar scheint auch Graf Sturn wie auch immer geartete Zweifel an seiner Schülerin zu haben."

Sie seufzte. "Iras hat Recht. Egal was wir tun, wir müssen es schnell tun. Und ja, ich denke dass es klappen könnte die Zielperson in die Katakomben zu übergeben. Das wäre zu koordinieren. Von dort könnten wir mit guter Planung unauffällig verschwinden."

Als Ahna dann den groben Plan vorstellte nickte Elise und versuchte sich die Durchführung vor ihrem inneren Auge vorzustellen. Sie schaute besorgt zu Gaya. War sie bereit für diese Verantwortung? Doch JK hatte sie gut vorbereitet. Sie musste einfach.

"Egal, wer genau welche Rolle am Ende übernimmt. Wir sollten die Fluchtteams klein halten. Gruppen aus zwei, maximal drei Personen. Das sollte unsere Chancen erhöhen. Je mehr Optionen wir haben, um so größer ist vielleicht die Wahrscheinlichkeit, dass alle Zielobjekte es im Bestfall sauber raus schaffen. Im Schlechtfall geht nur ein Ziel verloren." Das dritte, für alle offensichtliche Szenario sprach auch sie nicht aus.

Dann war es nun also Zeit den Weg durch die Kanalisation zu finden. Bei der Macht, Elise hoffte, dass sie keine Überraschungen erleben würden.

Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico, Riu, Eli
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
"Fast geschafft" hieß, dass es eben nicht vorbei war, dass er ihrer Bitte keine Beachtung schenkte. Sie konnte nicht mehr. Verstand er denn nicht? Sie selbst verstand erst recht nicht, gar nichts, er sprach von Kooperation und ließ ihr nicht einmal die Möglichkeit, überhaupt nachzudenken...
Thanatos nahm ihr den Stab aus der Hand, von dem sie eben noch gefürchtet hatte, dass er ihn wieder für sie aktivieren würde, und ihr entfleuchte ein Laut der Erleichterung. Keine Stromschläge mehr. Sie wusste nicht, wie sie den nächsten hätte verkraften sollen. Sie wusste nicht einmal, wie sie die nächsten
Minuten verkraften sollte, alleine nur durch ihre Position. Ihr Körper hätte schon längst nachgeben müssen, sie hatte keine Kraft, überhaupt noch zu stehen und hielt sich nur noch aufrecht, weil sonst durch die Fesseln ihr komplettes Gewicht an ihrem Kopf hängen würde. Aber ob das noch lange gehen würde? Was, wenn sie einfach... aufhören würde, aufhören zu kämpfen, aufhören zu stehen? Wäre das wirklich so schlimm? Ihr Gedanke von vorhin, er war doch nur ein Traum ihres alten, hoffnungsvollen Selbst gewesen. Warum sollte sie für Ian durchhalten? Er existierte nicht, war immer ein Hirngespinst gewesen... Nein.
Und mit einer plötzlichen Klarheit, die sie sich nicht erklären konnte, wusste Eowyn ganz genau, dass er existierte. Sie wusste nicht warum, sie wusste nicht was hier los war, aber sie wusste - Ian existierte. Da waren Erinnerungsfetzen, auch an Gefühle, die man nicht spielen konnte. Momente innigster Zuneigung. Umarmungen. Eine Szene von ihr, von außen betrachtet. Ian, der ihr sagte, dass er sie
sah. Der ihr an einem anderen Tag einen Heiratsantrag machte. Mit dem sie im Theater saß. Dinge, die... ernst gemeint waren. Nein, sie verstand es nicht, noch nicht - denn sie spürte, dass der Nebel sich langsam lichtete. Sie musste nur... abwarten. Durchhalten. Sie würde verstehen. Und sie musste es tun - für Ian.

Doch das alles war nur ein kurzes Intermezzo gewesen. Thanatos ahnte nicht das geringste von ihren Gedanken, er wollte nur wissen. So viel wissen. Corellia... Ja, was war mit Corellia? Sie kam nicht zum antworten, denn Thanatos trat, wie sie mit halboffenen Augen bemerkte, auf sie zu und hielt ihr noch einmal etwas zu trinken hin. Er war... großzügig... Sie hatte wohl zu viel verraten... Aber sie musste... sie musste doch... Eowyn trank mühsam, genoss die kurzen Momente, als die Flüssigkeit ihren brennenden Hals leicht beruhigte. Und da sprang Thanatos schon weiter. Ihre Familie... was sollte mit ihr schon sein? Warum glaubte er ihr nicht? Wie sollte sie ihn denn überzeugen? Wie?!? Es war ihm völlig egal, wie es ihr ging, und vermutlich... vermutlich... würde er weitermachen, bis sie starb. Nein, das konnte er nicht... Bestimmt nicht. Bestimmt würde der Imperator das nicht erlauben. Aber... Vielleicht nur bis kurz davor...? Spielte es dann überhaupt noch eine Rolle, ob sie antwortete? Würde es ihm jemals reichen?
Was, wenn doch? Was, wenn er doch irgendwann aufhören würde?
Lächerlich... Sie war ihm egal...
Sicher, aber was, wenn er ihr Regeneration gönnte, damit sie weiter sprechen konnte?
Sie sollte ihn also überraschen - als ob sie das nicht schon längst getan hätte, wenn sie nur könnte. Aber ihr Kopf war leer, völlig leer, es tat alles so weh, wie konnte man denken, wenn alles wehtat? Es sollte aufhören, aufhören... Wärme... Ruhe... Schlaf... Sie wollte es. Sie wollte es so unbedingt... Aber ihr fiel nichts ein. Was sollte sie schon wissen, was ihn interessierte? Sie hatte die Namen berichtet. Sie kannte keine Codes auswendig, keine Frequenzen... Was sollte ihn denn interessieren? Sicher wollte er mehr wissen als den Standort der Kantine im Tempel!
Er redete schon weiter, drohte schon wieder, wie konnte er, wie konnte er nur so grausam sein... Sein Grinsen ließ sie nur noch mehr verzweifeln. Er
wollte, dass sie nichts sagte, das hier machte ihm Spaß, würde er einfach weitermachen, egal, was sie tat?
Der Tisch bewegte sich, begann, sich zu drehen, und in Eowyn kam Panik auf. Nein. Nein... Sie wollte doch, er hatte ihr nicht einmal die Gelegenheit zum nachdenken gegeben, wie sollte sie, das war... Sie dachte nicht daran, Luft zu holen. Das Blut schoss in ihren Kopf, während dieser ins kalte Wasser eintauchte. Verzweifelt schüttelte sie ihn, bekam Wasser in die Nase, und für einen Moment war sie sich sicher, dass Thanatos jetzt zu weit gehen würde. Er würde sie hier ersticken lassen!
Doch dann spürte sie, wie sie sich erneut bewegte. Ihr Kopf tauchte wieder aus dem Wasser auf, und gierig sog Eowyn den Sauerstoff in ihre Lungen, hustete, spuckte Wasser aus und versuchte, mit einem Ohr zu hören, was Thanatos sagte, obwohl eben jene Ohren noch immer teils mit Wasser gefüllt waren.
Nur eine Demonstration? Es
machte ihm Spaß! Sie konnte nicht mehr. Vernunft? Was war schon Vernunft. Sie wollte raus hier. Nach Hause. Nach Tirahnn. Zu Ian... Zu ihrer Mutter. Die tot war, aber wenn sie es auch bald war, dann... war doch alles... Nein! Neinneinnein, nein. Nein!
Das Wasser lief ihr erneut am Körper herunter, und langsam begann sie, wieder zu frieren. Noch hatten ihre Zähne nicht begonnen, ein Eigenleben zu führen, aber es würde nicht mehr lange dauern. Bestimmt. Doch wenn schon. Wenigstens... war sie am Leben...

Sie musste etwas antworten. Bevor Thanatos die Geduld verlor und sie einfach wieder eintauchte, nur so zum Vergnügen. Schnell... Ihre Eltern. Das wusste sie. Genau.


Mama hatte einen Unfall... Papa... war krank... brachte sie irgendwie hervor. Keine Jedi. Ganz normal. Besser so... Ob sie machtsensitiv gewesen waren? Darüber hatte Eowyn noch nie nachgedacht. Alle weg. Bin... die letzte... Und sie würde die letzte bleiben. Das war's dann wohl. Selbst, wenn sie das überlebte... keine Kinder. Keine El'mireths.

Corellia... Ja, was war mit Corellia? Da war so viel passiert mit dem Tempel, mit dem Virus, sie... Weiß nicht genau, flüsterte sie verzweifelt. Soll neu gemacht werden... Weiß nicht wie weit... Sie hatte da irgendetwas gehört. War alles schon begonnen? Schon fertig? Oder noch nichts geschehen? Oder alles nur ein Gerücht? Woher sollte sie das alles wissen? Weil du eine Rätin bist... Rätinnen wissen dergleichen! Sie war keine Rätin... Aber sie trug diesen Rang. Trotzdem... sie war sich sicher... sie war keine Rätin... Wusste sie deshalb nichts? War das der Grund?

Muss... denken... Vielleicht gab er ihr ja eine Minute, oder zwei. Was wusste sie? Was wusste sie, das nicht dem Hochverrat gleichkäme, wenn sie davon sprach? Immerhin war die Chance trotz allem, was in ihr kämpfen wollte, hoch, dass sie trotzdem starb. Sie durfte deshalb nichts sagen, was extreme Konsequenzen nach sich ziehen würde... nicht, dass sie vieles wusste. Da waren die Schatten, da war Ahna, da war Ilum, aber all das durfte sie nicht erzählen. Und sonst? Kann... Räume aufzählen... vom Tempel... Es würde ihn kaum interessieren. Was sonst? WAS SONST? Sie war so ein kleines Licht, was sollte sie schon wissen? Wie man heilt... Schließlich war das keine besonders geförderte Disziplin bei den Sith, vielleicht hatte sie Wissen, das hier fehlte? Aber ob das wirklich interessierte? Und außerdem konnte sie es kaum zeigen, ob es ausreichte, es zu erklären? Die Panik in ihr stieg wieder. Bitte, flehte sie erneut, während sie angsterfüllt weiter in ihrem Gedächtnis grub. Dinge, die sie nicht wussten. Dinge, nach denen sie nicht fragen würden, weil sie nicht wussten, dass sie existierten, dass sie wichtig waren... wie die Schatten... wie... "Erzähl ihnen von den Kristallen, wenn es nicht anders geht. Vom Transport. Die nächste Lieferung wird nicht mehr allzu lange dauern. Wir sichern sie besser ab." Ahnas Bild war vor Eowyn aufgetaucht, warum auch immer, aber Eowyn war der Pau'anerin dankbar. Ob es reichen würde? Vielleicht nicht. Und vielleicht war die Lieferung schon längst verschoben worden. Aber... was sollte sie schon tun?

Kristalle, stieß sie hervor, bevor der Sith den Tisch irgendwie drehen konnte. Sie holen bald... neue. Die Sith wussten, dass die Jedi ihre Kristalle in der Regel nicht züchteten. Immer wieder. Glee Anselm... kurzer Stopp. Ob die nächste Lieferung schon vorbei war? Es waren nie viele, sie gingen vorsichtig dabei vor, aber die Vorräte im Tempel mussten immer wieder aufgefrischt werden. Wie lange war sie schon hier? Eowyn wusste es nicht, dennoch nannte sie das Datum der geplanten Lieferung. Vielleicht lag der Termin ja noch in der Zukunft. Halb hoffte und halb fürchtete sie es - und sie war sich sicher, dass es nicht reichen würde.

Denn es würde ihm nie reichen...


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Natürlich hätte sich Brianna gewünscht, zu einem günstigeren Zeitpunkt bei Ian erschienen zu sein. Ursprünglich hatte sie sich vom Hochgefühl hierher tragen lassen, dass ihre Mission hier auf Bastion, das ganze Versteckspiel bald ein Ende haben musste. Doch ihr war seit jenem Besuch bei Eowyn klar, wie hoch die Einsätze waren, die bei diesem Spiel getätigt wurden. Brianna war während ihrer Gefangenschaft bei Ranik fast gestorben, eine Möglichkeit, die bei der blonden Rätin ebenfalls einkalkuliert war. Aber davor machten sich die Sith sich offensichtlich einen Spaß daraus, sie zu brechen und das Häuflein Elend, welches sie neulich gesehen hatte, erneut zu foltern. Hatten sie denn immer noch nicht genug? Brianna spürte die Wut in ihrem Bauch aufsteigen wollte und wusste zugleich, dass sie sie aus ihrem Kopf heraushalten mussten. Wir wussten, dass das geschieht. Wir haben damit gerechnet, es eingepreist, alles. Eowyn hatte sich dazu bereit erklärt, ein Opfer zu bringen, zu dem Brianna niemals fähig gewesen wäre, und das machte sie zur eigentlichen Heldin der Geschichte.

Freilich gab es Heldinnen nur in Geschichten, die gut ausgingen und mit einer angemessenen Großtat endeten, wie ihr Vorhaben eines war. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass Eowyn beileibe nicht die einzige war, die wissentlich und willentlich Unerhörtes auf sich genommen hatte. Es fiel Brianna schon entsetzlich schwer, die Frau, die sie kannte und mochte, aber nun mal nicht zu ihrem engen Freudinnenkreis gehörte, so leiden und dahin siechen zu sehen. Wie schwer musste es dann erst in einer Beziehung sein! Die Echani hatte einen Kloß im Hals, als sie Ian von seinem Zwiespalt sprechen hörte, das Versprechen, die Mission nicht zu gefährden einerseits und das Wissen, ihr und ihrer beider Beziehung zu viel zugemutet zu haben andererseits.


„Das glaube ich, aber anders zu handeln, nicht zuallererst das Virus zu sichern, damit diese schreckliche Seuche enden kann, wäre Verrat an allem, für das Eowyn einsteht. Die Mission auf's Spiel zu setzen würde ihr Opfer entwerten. Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht umsonst gelitten hat,“

Erwiderte Brianna und es sollte tröstend sein, klang aber nur hohl und leer in ihren Ohren, wie auswendig gelernt. Kein Wunder, schrie ihr Herz doch, dass der Preis zu hoch war. Es warf ihr vor, dass sie beides zugleich tun konnten, das Virus sichern und Eowyn vor diesem Schicksal zu bewahren. Ja, das konnte sie, die Echani glaubte fest daran. Wie gut Darth Keebos Stand im Sith-Orden ohne das Faustpfand Eowyn gewesen wäre, konnte sie indes nicht sicher sagen, und entsprechend schwer war es für sie, Ians Wunsch, sie nicht hierhergebracht zu haben beurteilen, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass sein Status bereits gering genug, trotz des Vollstreckerinnenrangs, um darauf verzichten zu können. Harte Entscheidungen, wie eine Jedi sie fällen musste. Das war der Kodex… manchmal war es nicht wirklich leicht, eine zu sein.

„Ja, das hättet ihr tun sollen,“

Fand die Silberhaarige in Bezug auf eine mögliche Hochzeit und überlegte lange Augenblicke, ob sie das Ende des Gedankens wirklich laut aussprechen wollte. Als sie es tat, wurde er in Watte gepackt und mit einem Schleifchen verziert.

„Denn es wäre eine Schande, wenn ihr beide es nicht tätet. Wer weiß, ob die Chance jetzt noch besteht? In Anbetracht dessen, was ihr beide füreinander bereit seid zu tun, müsst ihr eigentlich zusammen sein.“

Selbst wenn sie Eowyn hier lebend herausbekämen war fraglich, ob sie jemals wieder die alte sein würde – das behielt Brianna nun wirklich für sich. Sie spürte die dunkle Seite in Ian aufwallen, die Angst um Eowyn nährte sie, genau wie es die Jedi-Lehren sagten. Verdammt, manchmal hasste sie die Jedi-Lehren. Aber hätte sie ihm denn helfen können? Ihn für dumm verkaufen, in Worten eine rosige Zukunft für sie beide malen, die es vielleicht nie geben würde? Die Mission war so kurz vor dem Ziel auch so gefährdet wie nie zuvor. Brianna musste Kira, und nicht nur ihr, aus dem Weg gehen. Sie durfte nicht den leisesten Hauch einer Ahnung bekommen, dass etwas im Schilde führten. Janus vertraute ihr nicht mehr wirklich, er weilte nicht einmal mehr auf Bastion, diesen Trumpf hatten sie bereits verspielt. Obendrein wusste Darth Noxia offensichtlich Bescheid, was sie vorhatten, und die ganze Mission hing davon ab, dass diese Frau, eine Sith, ihnen wohlgesonnen war.

Die Rettung Coruscants stand auf dem Spiel, ihr Leben sowieso und für Ian wohl auch seine Beziehung. Brianna wusste nicht, was sie zu ihm sagen sollte, außer bedrückt den Boden vor seinen Füßen anzusehen. Ihm sagen, dass Eowyn keine Frau war, die jemanden so leicht aufgab? Das wäre wieder das Malen in rosaroten Farben. Selbst wenn sie alle heil aus der Sache herauskamen und die menschliche Rätin keine körperlichen und seelischen Narben davontrug, Brianna hatte schon Beziehungen gehabt, die an weitaus weniger zerbrochen waren.


„Das tut mir leid,“

Sagte sie, sich ein weiteres Mal unfähig fühlend, einen Misstand zu beheben oder auch nur die richtigen Worte dafür zu finden. Schwach und hilflos, ganz genau. Zum Glück war es Ian selbst, der sich raffte und aufrichtete, die Angst schien zurückgedrängt und seine Haltung strahlte eine neue Tatkraft aus. Recht hatte er, sie hatten was sie brauchten und die Zeit des Wartens war vorüber. Eine Sache war Brianna allerdings neu. Ein Katakomben-Schutzamulett? Sie war sich auch nicht ganz sicher, was die Abmachung war, von der er sprach. Wenn es da etwas zwischen ihm und dem Rat gäbe, würde sie freilich nicht davon Bescheid wissen.

„Dieses Amulett hattest du das letzte Mal noch nicht,“

Stellte sie fest. Durch die Vordertür also, Gardistin hin oder her. Die Karten für das Außenteam und Ian wusste, wo das Labor zu finden war gut, und Morichro. Der Begriff sagte Brianna etwas.

„Morichro? Ich kann mein Heilbegabung missbrauchen, um Personen in Ohnmacht fallen zu lassen, wenn ich das will, aber das habe ich mir selbst beigebracht. Kannst du mir das zeigen, wenn wir erst mal hier raus sind?“

Fragte sie, und erwartete schon halb, dass er nein sagte. Sith-Techniken und so… aber es gab keine falschen Mittel, nur falsche Beweggründe. Doch da war noch eine Sache, der Gedanke war ihr eben zuvor gekommen. Was, wenn Noxia unaufrichtig war? Was, wenn die falschen Personen damit rechneten, dass sie, Brianna Kae, an genau jenem Ort aufkreuzte? Wenn dem so war, wollte sie die Falle vorzeitig zuschnappen lassen, so dass Ian immer noch eine Chance hatte. Wenn nicht, hätte sie den Zugang zumindest schon mal ausgekundschaftet.

„Morgen treffen wir uns, da übergebe ich die Karten, aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit… kannst du mir das Amulett leihen? Wenn die Maschinerie erst einmal anläuft, kann sie nicht mehr gestoppt werden. Ich möchte mir sicher sein, dass Noxia kein falsches Spiel spielt und vielleicht kann ich dabei auch gleich die Schichtwechsel der Wache auskundschaften. Ich bringe dir das Amulett morgen nachmittag zurück und sage dir, was ich herausgefunden habe. Wenn ich nicht komme, dann…“

Ja, was dann? Sollte Ian Eowyn schnappen und verschwinden? Aber dazu würde es sicher nicht kommen, oder? Noxia hatte auf Brianna einen so galaxisentrückten Eindruck gemacht, dass es sie nicht wirklich zu interessieren schien, ob hier nun Jedi oder Sith die Gewinnerinnen waren. Sie konnte nur hoffen, dass das Gefühl nicht täuschte.

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Darth Nexx


Es war eine Zeit der Entbehrungen gewesen. Eine Zeit, wo sie ein Dasein als Schatten dessen fristen musste, was sie wirklich sein konnte und würde. Die Warnung in den Worten ihres neuen Herren überhörte Nira nicht. Ein leichtes Nicken war alles in ihrer Körpersprache.

“Ich diene dem Imperator. Ich diene dem Imperium! Ich diene Euch bis zum Abschluss meiner Ausbildung und wahrscheinlich auch darüber hinaus!”

Dies war ihre Antwort. Je nachdem wie sie sich anstellte konnte dies tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Ohne zu zögern folgte Nira ihrem Herren. Ihrem Meister. Ein weiteres Wesen, welches es nun zu übertrumpfen galt. Langfristig dürfte das Erreichen des Niveaus ihres Meisters das absolute Minimum sein. Der kleinste gemeinsame Nenner. Zusammen verließen sie den Trainingsraum und liefen einen Moment nebeneinander her. Sie schwiegen. Es waren die gleichen Gänge wie sonst auch. Nur mit dem Unterschied, dass sie nun eine Andere war. Nira war nicht mehr irgendeine der Maden, die geradezu gierig das Fleisch des Ordens verschlangen und zum Teil eben diesen nur schwächten. Das musste aufhören. Sie hatte bereits als Jünger die Schwächlinge aussortiert. Es würde sicher nicht enden, nur weil ihr Status ein anderer war. Nira selbst würde stärker werden müssen und die Tür dahin war nun geöffnet worden.

An einer Kreuzung warf der Sith ihr etwas zu. Einen Comlink. Ihr Blick wanderte dahin, wo Nira die Augen ihres Meisters vermutete und nickte bei ihren Anweisungen. Abreisen? Interessant. Scheinbar war ihre Zeit hier nun doch begrenzt. Stark begrenzt. Kurz musste sich zurückhalten, nicht Nira bei der Anweisung, ihre Sachen zu packen, los zu lachen. Was hatte man in ihrer Position? Ein paar Roben und ein wenig Unterwäsche und ein paar Stiefel. Es war nicht so, dass man als Jünger im Luxus lebte. Aber immerhin hatte man einen Schlafplatz, etwas zu Essen und konnte lernen. Es war eigentlich für sie, die es nicht gewohnt war, wirklich viel mehr zu haben, nicht einmal eine Umstellung gewesen. Da war es höchstens etwas Neues gewesen, dass die Betten weicher waren, als das, was sie damals im Tempel gehabt hatten.

“Natürlich mein Meister!”

Das war am Ende ihre einzige Reaktion, abgesehen von einer Verneigung und damit trennten sich ihre Wege vorerst. Es war ein kurzer Weg von der Kreuzung zum Schlafsaal, in dem Nira ein Bett und eine Art Spind zugeteilt bekommen hatte. Alles, was Nira besaß, passte in einen kleinen Rucksack. Daher dauerte das Packen auch nur ein paar Minuten. Ausruhen… Es war noch recht früh. Zu früh, um jetzt schon zu schlafen. So lief Nira die Gänge entlang. Lauschte den Gerüchten im Tempel. Die einen redeten noch über das Spektakel, das vor Kurzem für Darth Zion abgehalten wurde. Dazu schlossen ein paar Jünger noch Wetten bezüglich eines gefangenen Jedi ab. Man konnte darauf setzen, wann sie starb oder endlich der dunklen Seite nachgab. Nira hielt nicht viel davon. Nicht wenn es von Wesen kam, die nicht einmal fünf Minuten in einer derartigen Situation überleben würden. Vermutlich hätte jeder von ihnen bereits nach 5 Minuten mit Nira all ihre tiefsten Geheimnisse verraten und zudem ihre Familie an egal wen verkauft. Es war das, was Würmer taten, um sich besser zu fühlen. Abschaum. Das waren diese Jünger. Nicht mehr. Käfer, die man zertreten sollte. Allerdings… Wer sollte dann die Drecksarbeit machen? Der Imperator würde sich sein Essen sicher nicht selbst kochen. So schritt Nira durch die Gänge, bis sie die Kantine erreichte. Dort angekommen, genehmigte sich die frisch gebackene Schülerin ihr Abendessen und beobachtete die Jünger. Derzeit war es noch nicht bekannt. Bisher gab es auch nichts, was Nira optisch von den Schülern unterscheiden würde. Jetzt gerade war es aber auch nicht wichtig. Sie war hier, um zu essen. Auch hier redete man über die Gerüchte. Allgemein waren aber Gerüchte eben wertlos.

Es dauerte nicht lange, ehe Nira mit dem Essen fertig war und sich auf den Weg in die Bibliothek machte. Dort angekommen, durchsuchte sie die Regale und Datenbanken nach interessanten Aufzeichnungen verschiedener Sith Lords und entschloss sich, ein paar auf ein Datapad zu laden, welches sie für ihr Studium mitnehmen konnte. Darunter auch Aufzeichnungen zu Grundlagen in der Nutzung der Macht. Zumindest Dinge, die das Erlernen der Nutzung erleichtern sollten. Sie kümmerte sich darum, alles was sie gespeichert hatte, auch zu verschlüsseln. Es wäre fahrlässig, dies nicht zu tun. Man würde den Schlüssel brauchen, um die Inhalte übersetzen zu können. Und dieser war in Niras Kopf. Nirgends sonst. Und selbst dann würde man erst einen Zugang zu etwas erhalten, für den man ein Passwort braucht. All dies für solche Grundlagen mochte vielleicht für einige Wesen vielleicht übertrieben wirken, jedoch würde es eventuellen Feinden Zeit kosten, die sie dann nicht in wichtige Daten investieren könnten. Es war zudem eine gute Übung dafür, Sachen abzusichern, die irgendwann vielleicht gefährlich sein könnten. Langfristig musste man denken.

Sobald Nira fertig war, kehrte sie in ihren Schlafsaal zurück. Dort angekommen, legte sie sich in ihr Bett und schlief sehr schnell ein. Es war immer noch sehr früh gewesen, sodass die junge Frau schon recht bald am Morgen wieder wach war. Ein Blick auf ihren Comlink verriet, dass Darth Nexx noch nichts geschrieben hatte. Also tat Nira sich selbst noch einmal etwas Gutes und ging ins Bad, wo sie eine heiße Dusche nahm. Selbst bei solchen Kleinigkeiten musste man penibel sein. Wer eine Königin unter den Sith werden wollte, musste sich auch entsprechend verhalten und präsentieren. Sobald Nira fertig mit ihrer morgendlichen Routine war, machte sie sich fertig und holte ihren Rucksack aus dem dadurch völlig leeren Spind. Um die Wartezeit zu verkürzen, setzte sich Nira in die Kantine der Jünger. Neben einem Frühstück fing sie an, die Aufzeichnungen zu studieren, die sie sich für die Reise vorbereitet hatte. Es war genug Material, um locker ein paar Monate beschäftigt zu sein. Daher wäre es nicht schlimm, früh damit anzufangen.

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Darth Nexx
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Es gab viele Orte im Tempel, die düster waren und voller Verdorbenheit. Dazu zählten nicht nur die Katakomben, sondern auch so einige Verliese und Verhörräume. Darth Thanatos gehörte zu der lebendigen Sorte von Verdorbenheit, denn er verspürte keinerlei Empathie. Seine Opfer waren für ihn nur Objekte. Versuchsobjekte oder einfach auch Projekte, an denen er sich austobte. Im Moment war
Eowyn ein Auftrag. Das bedeutete, dass dieses Objekt ihm nicht gehörte und er vorsichtig sein musste. Sollte sie bei einer seiner Methoden sterben, so konnte ihm das seinen eigenen Kopf kosten. Darth Thanatos kalkulierte dies ein und es gab immerhin Medi-Droiden der neusten Generation hier im Tempel, weshalb er sich nicht all zu große Sorgen machte, dass er es übertrieb. Lediglich seine Drogen könnten zu einem unerwünschten Ergebnis führen, sollte es zu einer Überdosis kommen, weshalb er der Dame leider kein zweites Wahrheitsserum verpassen konnte, wenn es nun langsam nachließ. Den gewünschten Effekt hatte es so oder so nicht erzielt, weshalb der Sith nicht darum trauerte. Die Frau hatte sich erstaunlicherweise gut dagegen gesträubt. Schmerzen und Leid hatten ihre Zunge erst so richtig locker werden lassen und es war dumm von ihr, dass sie nicht einfach eher geredet hatte, denn dann hätte es vielleicht gar nicht so weit kommen müssen.

Was sie ihm nun auftischte, waren größtenteils Nichtigkeiten, sowie Dreistigkeiten und er fühlte sich bereits verhöhnt, als sie mit Räumen vom Tempel anfing und vom Heilen. Gerade wollte er ihr dafür ins Gesicht schlagen, als sie plötzlich die Kyberkristalle ansprach, was ihn in seiner Bewegung stoppen ließ.


“Weißt du, Mädchen. Ich weiß nicht, ob dir wirklich bewusst ist, welch unaussprechliche Dinge ich dir antun kann. Manchmal denke ich, dass du es absichtlich provozierst und du es dir gerne unbequem machst… .”

Begann der Mann und umkreiste die Frau einen Moment lang, um sich die Füße zu vertreten, auf denen er bereits ausdauernd seit Stunden vor der Jedi stand.

“Ich habe gerade erst begonnen dir wirkliches Leid zuzufügen. Es gibt Dinge, von denen ihr Jedi nicht die leiseste Ahnung habt, was es bedeutet die dunkle Seite der Macht zu spüren und zu was sie fähig ist. Zu was ICH fähig bin. Ich bin und werde zu deinem schlimmsten Albtraum, wenn du mich zum Narren hälst!”

Drohte er ihr und schlug ihr brachial mit der Faust in die Magengegend und ging mit Absicht auf Abstand danach, falls sie erneut ihren Mageninhalt nicht bei sich behalten konnte.

“Werfe deine grauen Zellen an, Jedi oder ich sorge dafür, dass du die nächsten Stunden schreiend verbringst!”

Drohte er ihr weiter und kippte dann den Tisch in einer recht raschen Bewegung und tauchte ihren Kopf unter Wasser und lief drei Mal schwer durchatmend vor Wut um sie herum, ehe er sie wieder atmen ließ und wieder nach oben holte und den Tisch einrastete.

“Was interessieren mich eure nichtigen Räumlichkeiten!?”

Fuhr er sie an und er fühlte sich durch ihre Worte beleidigt.

“Okay…reden wir über die Kyberkristalle. Sie haben immerhin einen Kreditwert und einen Wert für den Waffenbau für das Imperium.”

Meinte er deutlich genervt.

Dein Datum liegt bereits in der Vergangenheit , Jedi! Dein Zeitgefühl trügt dich und wenn du denkst, du bist erst wenige Wochen hier, dann hat man dich offensichtlich noch zu human behandelt!”

Fuhr er sie erneut an, wobei er ihr ungewollt ins Gesicht spuckte.

“In welchen Abständen holt ihr Kristalle? Habt ihr so viele neue Anwärter und Jünglinge? Zu welchem Zweck benötigt ihr die Kyberkristalle?”

Fragte er und beobachtete sie eine Weile.

“Ich frage dich das allerletzte Mal…welche Stützpunkte und Ausbildungsstätten haben die Jedi derzeit? Du verheimlichst mir etwas! Ich kann es fühlen!”

Seine Stimme war nur noch ein Schreien und er verlor mehr und mehr die Beherrschung, so dass er nicht nur gefährlich wurde, sondern auch unberechenbar. Seine Geduld nach den Stunden schwand, denn die Ergebnisse waren bisher nicht wirklich zufrieden stellend. Nicht ansatzweise ausreichend für seinen sonstigen Erfolg an seinen Opfern. Er musste an eine entweder sehr starke Rätin geraten sein oder an eine sehr dumme, die tatsächlich über keinerlei Wissen verfügte.

“Wie viele Holocrons befinden sich im Besitz der Jedi? Insbesondere der Sith?”

Fragte er, während er wie ein aufgescheuchtes Tier vor ihr auf und ab ging.

“Und wage es nicht, mich erneut mit nichtigen Informationen zu langweilen! Beweise mir, dass du nicht so dumm bist, wie du tust! Was sind die derzeitigen Pläne der Jedi gegen die Sith und dem Imperium? Sag es mir! Wenn nicht, garantiere ich langsam nicht mehr für meine Beherrschung und dir widerfahren Dinge, die du dir kaum vorstellen kannst!”

Seine Augen sprachen Bände und brannten sich förmlich in die der Jedi ein. Er hatte sich in Rage geredet und nach all den Stunden verspürte selbst der hochgewachsene Mann den Drang nach einer Pause. Die Jedi erzürnte ihn und vermutlich sollte er sie einfach für ein paar Stunden alleine mit einem Folterdroiden lassen oder in einer sehr unbequemen Stellung. Wenn sie jetzt nicht bald redete und weiter Ausflüchte für ihre Unwissenheit fand, so würde er genau dies veranlassen müssen und er selbst würde sich eine wohl verdiente Pause gönnen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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