Bastion

[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Kestrel

Es war eine absurde Situation: Er fühlte Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass seine einstige Meisterin nun mit ihm in dieser Zelle war und er diese Hölle nicht länger allein durchstehen musste. Er konnte ihr anvertrauen, was ihn beschäftigte und dazu zählte auch die verdammte metallene Tentakelspitze. In regelmäßigen Abständen zuckte sie, biss um sich, nagte an seiner Schulter oder, was noch schlimmer war, an einem seiner anderen Tentakel.
Leider wusste Kestrel nicht viel über die Technik dieser Prothese… Es wäre auch ein Wunder gewesen, hätte sie aus dem Stand eine Lösung parat gehabt..


Ich befürchte, dass der Abyssin diese Tentakelspitze direkt mit meinen Nerven verwoben hat… Ich kann wieder Geruchsfarben riechen, die eingetrübt waren seitdem… Seitdem Ribanna mir einen Teil meines Tentakels abgeschnitten hat…

Er stockte kurz bei der Erinnerung an Ribannas Tat. Die Erinnerung an ihre Verzweiflung, aber auch die Schmerzen, die das Abschneiden ausgelöst hatten. Kestrel konnte mit dem Begriff „Geruchsfarben“ vermutlich wenig anfangen, Menschen verfügten über eine weitaus eingeschränktere olfaktorische Wahrnehmung als Nautolaner.

Ich will damit sagen… Abschneiden ist nicht die beste Lösung..

Sein Blick wanderte zu Kestrels Hand, die vorsichtig den Rand des Implantats entlangfuhr. Er wirkte unglücklich und bedrückt.

Dieses Ding muss eine Art Gehirn haben… Wenn man es irgendwie beschädigen oder abschalten könnte…

, überlegte er laut.

Auf seine Frage, ob Kestrel die letzten Male ebenfalls alleine hatte entkommen können, lieferte sie leider keine Aussage, Das bestätigte Q’Tahem nur in seinem Verdacht: sie hatte vermutlich Hilfe gehabt. Also würde es auch diesmal auf Glück hinauslaufen. Vielleicht sogar auf ein Wunder, dass sie irgendwie den Hangar fanden.
Er sah tief in die Augen von Kestrel und versuchte, seine Dankbarkeit auszudrücken. Er nickte langsam, als Kestrel ihn fragte, ob er dachte, dass er es schaffen konnte. Er glaubte es nicht nur, er war sich nun sicher, nachdem die Power Injektion ihm wieder Kraft gegeben hatte.


Dieses Mal wären wir zu zweit…

, stimmte er ihr leise zuversichtlich zu.
Ob das realistisch war? Wahrscheinlich nicht. Aber was blieb ihnen anderes übrig? Diese eine Gelegenheit mussten sie nutzen. Er durfte keine Kraft verschwenden, um über das Scheitern nachzudenken.
Q'Tahem schloss seine Augen, nachdem ihn Kestrel zuversichtlich seine Hände drückte, um sich auf die Macht zu fokussieren. Er ließ sie fließen, tastete damit die Fesseln ab wie Licht, das sich vorsichtig der Dunkelheit näherte. Die Fessel wehrte sich vor dem Kontakt der Macht, ihre machtrepulsive Struktur machte den Zugriff schwierig.
‘Da!’, dachte er, als er einen geschwächten Teil der Fessel identifizierte. Einen Bereich an dem die machtrepulsive Wirkung schwächer war. Wie bei einem alten Teppich, an dem das Material dünn geworden war. Dort setzte er an. Er bündelte seine Konzentration, schob wie einen Machtballon in den feinen Riss und dehnte sie langsam aus. Die Fessel ächzte, widersetzte sich, doch sie gab Stück für Stück nach und mit jedem Millimeter, den sich der Spalt vergrößerte, wuchs seine Verbindung zur Macht.
Sein alter Bekannter “die Macht” griff ihm unter die Arme und richtete ihn auf. Er klopfte ihn ab und füllte seine Reserven wieder auf.
Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht als er sich gestärkt fühlte und Kestrel nun mit harten Schlägen ebenfalls auf die schwächer werdenden Fesseln einschlug.

So sehr war er auf das Aufbrechen konzentriert, dass er den Moment nicht kommen sah: Die Zellentüren sprangen auf, und Lord Kirain trat ein. Mit einer beiläufigen Geste schleuderte er die beiden Gefangenen gegen die Wand. Q’Tahem flog eine Sekunde durch die Luft, bevor ihm der Aufschlag die Luft aus den Lungen des jungen Jedi-Ritters trieb, aber er führte auch dazu, dass die Fessel an weiteren Stellen einriss.
Keuchend rutschte er an der Wand hinab, verharrte einen Moment, dann konzentrierte er sich erneut. Mit einem wissenden Lächeln weitete er die neu entstandenen Risse mit der Macht, ähnlich wie er es zuvor auch getan hatte. Mit einem letzten konzentrierten Schub der Macht konnte er die Fessel dann final auseinander sprengen.

Eine Welle der Macht schlug auf Q’Tahem ein, als die zerstörten Fesseln von seinen Handgelenken ab und auf den Boden fielen. Er schloss die Augen und atmete tief ein, während ihm die Macht wortwörtlich wieder auf die Beine half.
Ein Strudel an Gefühlen und Eindrücken trafen den Nautolaner. Das erste Mal seit der Gefangenschaft der beiden Jedi konnte der Nautolaner mit Hilfe der Macht um sich greifen. Er erkannte die erdrückende Dunkelheit von Bastion zusammen mit klaren Gefühlen von Angst. Im Tempel machte sich Unsicherheit breit, irgendetwas ging hier vor sich!

Der Nautolaner ballte seine Fäuste und fixierte den Abyssin mit seinen dunklen Augen. Ein feiner weißer Ring an seinen dunklen Pupillen war für das wissenden Auge zu erkennen, was einem deutlich zeigte dass seine negativen Gefühle ihn drohten zu übermannen. Der starke Einfluss der dunklen Seite auf Bastion zeigte in Q’Tahems momentanen Zustand einen starken Effekt.
Im Augenwinkel erkannte er, wie sich die beiden Gefängnisdroiden ihm näherten, um ihn wieder in Gewahrsam zu nehmen. Ohne zu zögern griff er mit der Macht nach ihren Köpfen, zerquetschte die Köpfe und damit die Recheneinheiten mit einem hässlichen Krachen. Dann hob er die bewegungsunfähigen Metallkörper an und schleuderte sie wie primitive Keulen an den Köpfen immer schneller kreisend um sich. Kabel rissen ächzend und Verbindungen platzten. Bis die Droiden vom Kopf getrennt gegen eine Zellenwand flogen.

Und dann trat Lanesra in die Zelle.


DU!!

Der Schrei war rau und voller Zorn. Er packte alles: die Droidenteile, den festmontierten Foltertisch und sogar Kirain, bevor dieser reagieren konnte, und schleuderte alles auf die Frau.
Tief in seinem Inneren wusste er: Kestrel zu befreien war essenziell. Ohne sie hatte er keine Chance. Aber sein Körper wollte zuvor Rache an seiner Peinigerin üben…
Auch wenn das gegen die Lehren der Jedi ging…


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Kestrel, Lanesra und Lord Kirain
 
[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Pyramide der Extinktoren :: Kammer der Zirkelmeisterin/Chäl Gyptser (NPC) :: Darth Zion :: ]


Zion bewegte sich nun mit einem neuen Gewicht, einem neuen Rhythmus. Die elegante Defensive von Soresu war verschwunden. Was an ihre Stelle trat, war der rohe, direkte Ausdruck seiner Entschlossenheit, Djem So. Kein verzierter Tanz, kein Kreisen mehr um die Klinge der Gegnerin. Seine Haltung war tief, fest im Boden verankert, seine Schritte schwer, aber kontrolliert. Jeder Hieb, den er führte, war durchdrungen von Wucht und jeder Block mehr ein Schlag als eine bloße Abwehr.
Gyptser bemerkte den Wandel sofort. Sie wich zurück, musste reagieren, wo sie zuvor das Tempo bestimmt hatte. Ihre flinken Ataru-typischen Angriffe, die Sprünge, Drehungen und Scherenschläge, verloren an Wirkung gegen Zions standhafte Präsenz. Wo sie vorher seine Deckung durchbrochen hatte, prallte sie nun gegen eine Wand aus fokussierter Kraft.

Zion schlug zu, mit Präzision, aber nicht mit Raserei. Ein diagonaler Schlag trieb sie nach links, gefolgt von einem schnellen Seitenhieb, der sie zwingen sollte, ihr Gleichgewicht neu zu finden. Als sie konterte, ließ er sich mit der Energie ihres Stoßes nach hinten gleiten, drehte sich dabei und brachte seine Klinge wie einen Hammer von oben auf sie nieder. Ihre Abwehr zitterte unter der Wucht. Zum ersten Mal wich Unsicherheit in ihre Haltung.
Mit jedem Moment, den der Kampf fortschritt, wurde Zion stärker. Seine Bewegungen, die zuerst schwerfällig wirkten, wurden flüssiger und zielgerichteter. Er analysierte nicht mehr nur, Zion dominierte. Die einst schmerzenden Schnitte an Arm, Bein und Hals waren noch da, brannten wie Mahnmale, doch sie nährten ihn, hielten ihn wach und fokussiert. Der Zorn in seinem Inneren hatte sich nicht in Wut entladen, er wurde zur reinen Disziplin geformt, zu Kraft.
Ein schneller, vertikaler Stoß brachte die Klinge der Zirkelmeisterin ins Wanken, eine fließende Drehung ließ sein Lichtschwert an ihrer Seite entlangschrammen. Kein Treffer, noch nicht, aber sie musste zurückspringen, um Raum zu gewinnen. Zion nutzte die Gelegenheit, setzte nach, ließ die Klinge aus einer hohen Überkopfhaltung wie ein Beil herabsausen. Der Aufprall ließ Funken sprühen, ließ Gyptsers Haltung kurz erzittern.


Zion sagte nichts. Er atmete nur, schwer, kontrolliert, während seine Maske ein tiefes, kehliges Echo in den Raum warf. Sein Blick blieb fest auf sie gerichtet. Keine Spur von Überheblichkeit, nur Gewissheit.
Er hatte den Fluss des Kampfes verändert. Nicht mit einem plötzlichen, heldenhaften Moment, sondern mit Geduld, Kraft und der Bereitschaft, Schmerz zu ertragen. Zion war nicht gekommen, um sich zu beweisen. Er war gekommen, um zu richten.

Und nun war es an Gyptser, sich diesem Urteil zu stellen. Sie spürte es zuerst. Es war kein Schnitt, kein Stoß, es war die feine Veränderung im Fluss des Kampfes, der wie eine unsichtbare Strömung um sie herum zirkulierte. Zion hatte sie nicht nur zurückgedrängt, er hatte sie aus dem Gleichgewicht der Auseinandersetzung verdrängt. Jeder ihrer Angriffe wurde früher erkannt, ihre Bewegungen geblockt, ihre Strategien durchschaut, bevor sie sie überhaupt vollständig ausgeführt hatte.

Sie keuchte leicht, sprang zurück und rollte über die Schulter, um sich aus der direkten Linie seines Angriffs zu lösen. Zion verfolgte sie nicht sofort. Stattdessen ließ er seine Klinge sinken, bereit, aber nicht gehetzt, und beobachtete sie. Ruhig. Bedrohlich.
Chäl richtete sich auf, und zum ersten Mal seit Beginn des Duells war da in ihrem Blick nicht nur Entschlossenheit, sondern auch etwas anderes, Unmut. Vielleicht sogar Furcht.


Dann veränderte sich etwas. Die Luft im Raum wurde schwerer, dichter. Unsichtbare Spannungen flirrten zwischen den Wänden, als hätte sich die Dunkelheit selbst verdichtet. Gyptsers freie Hand hob sich langsam, ihre Finger spreizten sich, zitternd vor Macht. Zion erkannte es augenblicklich, sie ließ die Disziplin des Schwertkampfes los. Sie griff zur Macht.
Ein plötzlicher Stoß traf ihn in der Brust, keine physische Waffe, sondern pure Energie, dunkel und schneidend. Zion taumelte zwei Schritte zurück, seine Füße scharrten über den kalten Steinboden. Seine linke Schulter brannte, als hätte sie sich mit dem Impuls verhärtet. Doch er fing sich schnell, riss sein Lichtschwert wieder in Position.

Gyptser hob nun beide Arme, und mit einer zorngeladenen Geste schleuderte sie einen Sturm aus Schränken, Sesseln und metallenen Fragmenten auf ihn. Die Trümmer flogen wie Speere auf Zion zu, aber er rief die Macht zu sich, ließ sie wie einen Schutzschild um seinen Körper kreisen. Die Projektile prallten mit lautem Krachen gegen die unsichtbare Wand, splitterten, klirrten zu Boden. Einer streifte seinen Oberschenkel, nicht tief, aber blutig.


Zion knurrte leise. Er wusste nun, dass der Kampf in eine neue Phase getreten war. Gyptser kämpfte nicht mehr um den Sieg, sie kämpfte um die Kontrolle, darum, die Oberhand zurückzuerlangen, die ihr zwischen seinen Hieben entglitten war.
Doch Zion hatte nicht vor, ihr diesen Halt zurückzugeben. Nicht diesmal.
Mit einem tiefen Atemzug trat er vor, bereit, sowohl Klinge als auch Macht gegen sie zu führen. Der wahre Kampf begann jetzt.



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Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis


Die Entschuldigung war draußen. Es tat weh, ihre Schü- nein… ihre Freundin so zu sehen. Niphira brauchte nicht einmal die Macht, um das Unwohlsein von Marlis zu spüren. Doch dann? Hochsterben? Niphiras Magen verkrampfte sich komplett. Mit jedem Wort war sie kleiner geworden, als sie ohnehin schon war. Wie sollte sie jemals den Spagat zwischen Sith und Freundin schaffen? Sie hatte Angst. Marlis aber genauso. Da war so viel Wut. Regelrecht erstarrt stand Niphira da. Da war gerade nichts mehr von der Sith Darth Makhaira. Nur noch das Mädchen, das auf Cathar aufgewachsen war und von Niphira für lange tot gehalten wurde. Sie zitterte mit jedem wütenden Wort ihrer Freundin mehr und kämpfte gegen die Tränen. Es wäre falsch, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Marlis war wichtiger. Was aber Niphira gerade empfand. Das Loch in ihrer Seele, was sie spürte seit ihrem eigentlichen Tod? Es war unwichtig. Was, wenn sie sich veränderte? Nein… diese Sorgen waren egal. Als Marlis fertig war schaute Niphira einfach nur noch leer auf den Boden.

“Sobald wir unterwegs sind, zeige ich dir, wie man ein Schiff fliegt. Du bekommst auch Zugang zu meinem Jäger. Dann hast du zwei Fluchtmöglichkeiten…”

Damit drehte sich Niphira leicht zur Seite und starrte abermals auf ihr Spiegelbild, als wäre nicht sie, sondern eine Fremde da zu sein. Sie fühlte sich einfach, als würde ihr Geist gerade regelrecht kollabieren. Die Umarmung von Marlis ließ sie dann komplett zusammenzucken und recht mechanisch etwas verzögert, die Geste zu erwidern. Vermutlich würde Marlis jetzt merken, dass Niphira am ganzen Körper zitterte.

Seit Niphira diesen Körper hatte, hatte sie nie die Zeit gehabt, selbst mit diesem Körper klarzukommen. Entweder hatte sie geschlafen oder war hinter Marlis hergelaufen. Hatte sich um so vieles kümmern müssen. Sie hatte auch jetzt keine Zeit sich ihren Gefühlen bewusst zu werden. Vielleicht durfte sie das auch nicht, weil es eine Garantie auf einen Nervenzusammenbruch wäre. Gerade jetzt, für Norag, Marlis und Lilya musste sie funktionieren. Dazu noch die Zwillinge. Es war ihr zu viel. Als Marlis sie von sich weg schob, konnte Niphira ihr wieder nicht in die Augen schauen. Als dann die Aussage bezüglich Norag kam zwang sie sich zu einem Lächeln.

“Geh ruhig zu ihm… ich… muss mich noch um etwas kümmern… Und nochmal… Sobald wir können… Sind wir hier weg.”

Damit atmete Niphira einmal tief durch und verließ das Bad. Fast als würde sie fliehen. Immer noch gegen die Tränen kämpfend, aber ihr Inneres versteckt unter einer Maske, nickte sie Norag knapp zu, ehe sie in ihrem Büro verschwand. Einem viel zu großen, leeren Raum. Nur ein Schreibtisch, zwei Stühle. Aber anders als bei Draconis war hier einfach nichts, was ihr gehörte. Was es zu ihrem Raum machen würde. Der Tisch stand vor einem viel zu pompösen Fenster, welches den Blick auf die Skyline von Bastions Hauptstadt freigab. Kaum, dass die Tür hinter ihr verschlossen war, setzte sich Niphira in eine Ecke und zog die Beine an sich und schlang die Arme um sich. Erst jetzt ließ sie den Tränen freien lauf. Sie hasste diesen Körper. Sie hasste, wofür der stand! Sie hatte einen gewaltigen Fehler gemacht und würde immer darunter leiden. Niphira war in den Katakomben doch irgendwo gestorben. Ihre Mutter war weg. Vielleicht fand ihr Machtgeist sie auch einfach nur nicht mehr. Oder sie hat sich vor Abscheu abgewandt. Wie damals. Als diese Frau die Erinnerungen ihrer Tochter gelöscht hatte. Doch das war wenigsten zum Schutz ihres Kindes gedacht gewesen. Aber jetzt? Es war ihr egal, wie groß oder klein sie war. Sie hatte es mit Humor versucht. Hatte versucht, den anderen das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung war. Dann hatte sie ihre Familie angeschrien, nur um dann bei einem peinlichen Versuch ihre Wut raus zu lassen, eben das Monster rauskam, was die Jedi und so viele Wesen in der Galaxie in ihr sahen. Monster. Das war sie. Sie hatte nicht nur dieses Mädchen getötet. Sie hatte seine Existenz ausgelöscht. Komplett. Als hätte sie nie auch nur einen Fuß in diese Welt gesetzt! Diese Schuld würde niemand mehr nehmen können. Sie hätte da sterben müssen! Marlis hätte getrauert. Ja. Aber sie hätte weiter leben können. Und Marlis? Die wäre wegen diesem ganzen Mist beinahe gestorben. Norag hätte sie fast getötet. Vielleicht hätte sie es zulassen sollen. Vielleicht wäre die ganze Situation hier viel besser für alle gewesen. Vielleicht hätte sie ihren ursprünglichen Plan lieber verfolgt und Marlis besser auf Denon zurückgelassen. Bestimmt wäre es besser für diese Gruppe gewesen. Sie hätten überlebt. Nach Hause. Dahin wollte Niphira. Sie wollte ihre Tante zurück. Wollte ihre Mutter zurück. Und Greth. Doch sie alle waren nicht mehr. Wegen ihr. Ihre Existenz war ein Fluch. Sie versuchte irgendwie etwas richtig zu machen, doch immer wieder scheiterte sie. Immer wieder tat sie Lebewesen weh, die in ihrer Nähe waren. Wäre sie bloß irgendwann drauf gegangen. Hätte sie nicht einfach Norag nur befreien und irgendwo aussetzen können? Hätte sie Marlis nicht einfach auf Denon absetzen können? Nein. Sie behielt sie bei sich, weil sie nicht loslassen konnte. Bei ihr sein hieß doch am Ende nur, dass man leiden würde. Das ist die einzige Wahrheit. Wäre sie bloß nie von Cathar weg gegangen. Oder hätte sie andere Entscheidungen getroffen. Irgendein Jedi hätte bestimmt Norag irgendwann befreit. Marlis wäre irgendwie auch gerettet worden. Bestimmt. Sie hatte nichts geändert. Nur mehr Schmerz verursacht.

Langsam schloss sie ihre Augen und wünschte sich einfach nur, dass sie hier und jetzt die Entscheidung, diesen Körper zu übernehmen, zumindest rückgängig machen könnte. Sie war es nicht wert, dass andere litten. Sie war keine Anführerin. Nur ein Kind, dass Angst hatte, jemanden zu verlieren. Marlis hatte nicht einmal gemerkt, dass Niphira eigentlich nur in den Katakomben so schwer verletzt wurde, weil sie Marlis beschützt hatte. Sie hatte ihre Deckung deswegen vernachlässigt. Aber es war richtig und Niphira würde es jederzeit wieder tun. Nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus Liebe. Sie selbst war über den Punkt hinweg, wo sie noch eine Form von Gnade verdient hätte. Alleine bei dem, was sie damals in dem Gebäude für Darth Draconis getan hatte. Sie hatte nicht einmal mehr Lebewesen gesehen. Sie waren nur Opfer und Spielzeuge gewesen. Bei der Erinnerung wurde ihr übel. Genauso bei dem Gedanken daran, dass sie ihre Ziehvater, richtigen Vater, Mutter und einen alten Freund samt seiner Tochter auf dem Gewissen hatte. Wo sie hinging, folgten ihr nur Leid und Verderben. Nur deswegen kehrte sie überhaupt hierhin zurück. Für ein paar Momente, in denen sie sich nicht wie das Monster fühlte, dass sie war. Eine Waffe, wenn man nett war. Nicht mehr. Marlis ausbilden und dann einfach untertauchen. Vielleicht wäre das der beste Weg. Marlis würde es schaffen. Sie würde es überstehen. Diese Frau war stark. So viel stärker als es Niphira jemals sein würde. Es war nur eine Schande, dass sie es selbst nicht merkte.




Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira in ihrem Büro, Norag und Marlis irgendwo in den Gemächern
 
[ Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Wissenden - Geheime Folterkammer - Zions Getreue: Sera, Agatosh, Neila (RIP), Darth Odium, Darth Carifexan, Darth Ventum, Darth Undiqus; Auf der Gegenseite: Xaro (RIP), Manzel, Gassian, Kelai (RIP), Darth Vashik, Darth Zekk und Darth Tyber ]
Der pochende Puls in Seras Ohren raubte ihr den letzten Rest ihres Verstandes. Als wäre der metallische Geschmack in ihrem Mund und der qualmende Stumpf, der einst ihr linker Arm gewesen nicht schon genug. Die bewussten Gedanken, die sie noch fassen konnte, versuchten sich unter dem Schmerz an die Oberfläche ihres Bewusstseins zu kämpfen, hatten jedoch denkbar schlechte Karten.

Die Welt hatte sich in einen unscharfen Schleier aus roter Farbe verwandelt. Da waren zuckende, rote Klingen, grollende Stimmen, viel Blut und die Bewegungen von Schatten, die brachial kämpfend die Folterkammer in Stücke prügelten. Ihr eigener Körper war die Ausgeburt eines verdammten Albtraums. Die - verbliebenen - Glieder fühlten sich einerseits taub, andererseits brennend zugleich an. So als würde jemand ihr Fleisch durch ein Fass angezündeten Treibstoff ziehen und dann darauf herumspringen. Sie war mehr als halb blind, das Gesicht völlig zugeschwollen. Der blutige Schlitz, der ihr verbliebenes Auge darstellte, war kaum noch in der Verfassung irgendetwas von der Lage zu erfassen.
Doch da war dieses Flüstern, das sich in der Schülerin festgesetzt hatte. Es kam aus der Tiefe der Folgerkammer. Aus dem Stein, dem Blut, aus der Finsternis um sie herum.


“Beweg dich”, hauchte die Dunkelheit mit einem drohenden Ton.

Sera spuckte Blut auf den Boden, wobei sie sich fast an ihrer eigenen Zunge verschluckte. Zwar bemerkte sie es nicht, aber ein oder zwei Stücke Zahn folgten dem Blut und landeten in der Lache vor ihr.
“Halt die Klappe”, murmelte sie heiser, stimmlos und ohne ihren Mund zu bewegen. Vielleicht hatte sie die Worte auch nur gedacht. Vielleicht hatte sie aber auch geschrien. Vielleicht - ja, wer wusste es schon - war sie längst tot und bildete sich das alles hier nur noch ein. Aber, wenn das hier der Tod war, dann war der verdammt real.

Unbeholfen versuchte sie, sich aufzurichten. Doch das einzige, was sie zustande brachte, war ein halbes Zucken des Oberkörpers. Als sie sich auf ihrem verbliebenen Arm abstütze, wankte sie gefährlich, was darin endete, dass ihr die Kraft ausging und sie mit dem Gesicht auf den am Boden liegenden Ketten aufprallte. Der Schmerz explodierte erneut in ihrem Körper. Alles zitterte. Alles war Feuer. Alles war Qual.

Und dann war da Agatosh. Irgendwie. Von irgendwoher. Wie ein Berg aus Fleisch und Hass stellte er sich zwischen sie und die Schatten, die sie holen wollten. Sein Brüllen ging in Seras Knochenmark über. Der Anflug eines Grinsens zuckte über die aufgeplatzten Lippen ihres Gesichts, als der Chiss sein Lichtschwert mit der brutalen Geschwindigkeit schwang, die sie auch selbst schon zu spüren bekommen hatte. Agatosh war eine Festung. Ihr Schild. Bestimmt nicht, weil er sie mochte. Aber was auch immer er für Gründe hatte, sie zu beschützen, er tat es.

Seras Fuß - der in seltsamen Winkel abstand - suchte nach Widerstand und fand ihn im Foltergestell. Das Bein durchdrückend hörte sie mehrere Knack-Geräusche durch ihren Körper vibrieren. Sie nutzte den Halt, den ihr Fuß fand, um sich nach vorn zu drücken und wie ein Wurm über den Boden zu kriechen. Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde breiter. Vielleicht schrie sie auch. Sie hatte kein Bewusstsein mehr für das, was sie tat und wie sie sich verhielt. Wie auch? Ihr ganzer Körper war nur noch Schmerz, der von der Macht bei Bewusstsein gehalten wurde. Die Dunkle Seite war da. Sie war überall. Sie waberte durch den Kadaver, der ihr Körper war, schleppte sie voran, kroch über ihren Armstumpf in ihr zerstörtes Gesicht, nährte sich an ihrer Wut und an ihrem brennenden Stolz.


“Steh auf”, befahl ihr die Stimme.

Wie von Geisterhand stemmte sie sich hoch, wankte jedoch erneut und fiel, ehe sie weiter kroch. Ihre Finger - ihre einzige Hand - krallte sich an das rostige Gestell, an dem sie eben noch gehangen hatte. Blut tropfte aus mehr Stellen ihres Körpers, als sie hätte zählen können. Aber sie lachte. Irgendwo in ihrem Kopf war dieses irrsinnige Kichern. Oder war es nur ein Echo ihrer Gedanken?


“Aufstehen? Willst du mich verarschen?!” Ihre Lippen bewegten sich, aber sie hörte sich nicht mehr selbst. Um sie herum tobte das reinste Chaos. Ein Kampf, der in mehrere Duelle aufgespalten war. Allerdings war für sie alles nur noch Lärm, Licht und Schatten. Durch den roten Schleier konnte sie nicht mehr klar sehen. Dennoch spürte sie, wie Manzel sich von Agatosh löste und näher kam und wie er sie in der Macht fixierte. Verdammter Zabrak. Der kleine Wicht glaubte wohl, sie wäre erledigt.

“TU WAS!”, befahl die dunkle Stimme in ihrem Kopf, dieses Mal durchdringender. Es war, als wäre Sera aus einer Narkose erwacht. Plötzlich war ihr völlig klar, was sie tun musste. Die Stimme gab es ihr vor. Diese Stimme, die wie die Dunkle Seite selbst wirkte und doch die Klangfarbe des Bith Undiqus hatte. Augenblicklich wurde es ihr klar. Sie wusste, was hier geschah. Etwas Gleichartiges hatte sie schon einmal erlebt, auf Galantos, als Zion ihr demonstriert hatte, was Soneas Kampfmeditation vermochte. Undiqus hatte sie in der Macht miteinander verbunden. Sie waren nun eine kämpfende Einheit und jeder wusste, was der andere tat und zu tun hatte.

Seras Gesicht richtete sich auf den Rest ihres eigenen abgetrennten Armes, der am Boden neben ihr lag. Mit der verbliebenen Hand griff sie unvermittelt danach und schleuderte den qualmenden Stumpf auf Manzel. Zu überrascht, um rechtzeitig reagieren zu können, traf Seras fliegende Hand sein Gesicht. Es klatschte kurz saftig, als ihre externe Handfläche auf sein Gesicht prallte. Entgeistert blieb er für den Bruchteil einer Sekunde stehen. Mehr als genug Zeit für einen der Getreuen Zions, um ihn - koordiniert durch die Kampfmeditation - den Gar auszumachen.

Sera gluckste innerlich, zufrieden mit sich selbst und der Komik der Situation, als sie nach Xaros Lichtschwert griff, das neben seinem gerichteten Leichnam lag, es aktivierte und wie ein elender, beinloser Käfer kriechend nach Gassians Fußgelenken schlug. Nur noch ein paar Meter Kriechweg, dann wäre sie da ... Wenn Agatosh ihn nicht vorher erledigte.


[ Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Wissenden - Geheime Folterkammer - Zions Getreue: Sera, Agatosh, Neila (RIP), Darth Odium, Darth Carifexan, Darth Ventum, Darth Undiqus; Auf der Gegenseite: Xaro (RIP), Manzel (RIP), Gassian, Kelai (RIP), Darth Vashik, Darth Zekk und Darth Tyber ]
 
Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya und die Zwillinge (NPC)

Es war schon interessant, wie Marlis es doch schaffte die Waffe von Niphira zumindest leicht anzuheben und zu halten, auch wenn es mehr danach aussah, als ob das Schwert mit ihr Gassi ging, als anders herum. Daher verkniff Norag sich ein Lachen bei dieser Vorstellung. Jedoch war er auch beeindruckt, das sie doch schon weiter kam, als er sie kennenlernte wäre sie sicherlich nicht in der Lage gewesen, dieses Schwert auch nur anzuheben.

Leider kippte die Stimmung wo Marlis sich ins Bad zurückzog und so der Zabrak und seine Meisterin alleine im Aufenthaltsraum zurück blieben. Dabei sprach er das an was auf Ketaris passiert war noch mal an und erklärte alles aus seiner Sicht. Und das was seine Meisterin vermutete hatte er auch schon etwas im Verdacht. JA Lilya war wie er ein Sklave und musste unschöne Dinge durchleben und machen, wahrscheinlich schlimmeres als er, da es bekannt war das es weibliche Sklaven schlimmer traf als männliche. Daher hatte er wohl etwas mehr Glück, das er das 'falsche' Geschlecht hatte.


"Ryloth? Ist das nicht der Planet der Twi'lek? Ja das wäre vielleicht wirklich eine Idee wert, so kann sie vielleicht mit ihrer Vergangenheit besser abschließen, so wie ich es aus Zufall konnte."

Damit sah er das Bild an, was immer noch auf dem Tisch lag wo seine Eltern drauf waren. Zumindest hatte er Glück, das er zumindest ein Andenken an die beiden hatte. Es war immerhin besser als nichts. Danach fragte die Sith ob er sie kurz entschuldigte und der Gehörnte nickte nur knapp, da er schon wusste was sie vor hatte.

So blieb er alleine im sogenannten Wohnzimmer. Sein Bild nahm er wieder an sich und verstaute es in seiner Hosentasche und trank einen Schluck von seinem Tee. Nachdenklich schaute er in die Tasse hinein und stellte sie wieder auf den Tisch und holte sein Com raus, das piepste. Wer schickte ihm denn eine Nachricht? Eventuell die Jedi die er traf? Aber warum? Doch als er auf das Com sah, war es die Weft und eine Sammelnachricht. Das der Planet abgeriegelt ist und kein Raumschiff eine Starterlaubnis bekommt. Einen Augenblick starrte er das Com an. Sollte das heißen sie waren zurzeit ohne eine Möglichkeit von dem scheiß Planeten runter zu kommen?! Das war wie ein Fluch für ihn. Eigentlich war sein Plan nicht hier auf Bastion zu bleiben, sondern sobald alles hier geklärt ist weiter zu reisen. Das nächste Ziel währe jetzt Ryloth damit seine Schülerin und Freundin mit ihrer Vergangenheit abschließen konnte, doch nun war das erst einmal unmöglich, keiner hatte die Befugnis nun von diesem Planeten runter zu kommen. Der Zabrak ballte kurz die Fäuste und sah dann zur Badtür, wenn das Marlis erfährt, würde sie wahrscheinlich noch hyperventilieren. Was sollten sie denn nun tun?
Eine Idee hatte er, solange sie nun hier... Gefangen... Waren konnte er vielleicht Teile besorgen für seinen Freund. Erstens damit er mit den anderen sich unterhalten konnte und zudem wollte er ihn noch aufbessern, er hatte schon so einige Ideen die er umsetzen wollte. Ja nun hatten sie ja scheinbar genug Zeit dafür, nebenbei Lilya etwas mehr ausbilden und selber noch an seinen Fähigkeiten arbeiten. Vor allem musste er ja noch die Lichtschwertformen meistern, bis jetzt konnte er gerade mal die Basisform und ein paar Bewegungen der nächste an die er sich rantastet. Nunja, besser als nichts oder? Zum Glück musste er mit keinem bis jetzt einen Lichtschwertkampf bestreiten. den würde er wohl oder übel verlieren mit Basis Erfahrungen.

Mit Hilfe seines Coms suchte er Teile heraus die er brauchte um seinen Freund 'T1gA' zu verbessern und wurde schnell fündig, nur hatte er noch irgendwo die nötigen Credits? Sonst würde das preislich ein Problem. Nachdem er alle Teile aufgeschrieben hatte, damit er es nicht vergisst hörte er die Stimme von Marlis, wegen dem Tee wegtrinken. Kurz wanderte sein Blick auf seine halbvolle Tasse und hob eine Augenbraue als er auf die noch fast volle Kanne sah. Danach wanderte sein Blick zum Bad wo als erstes seine Meisterin wieder hinauskam und ihm kurz nur zunickte und ins Büro verschwand, dabei schaute er etwas irritiert die Tür an die gerade zuging. Was war denn nun los ist was passiert? Er streckte seine Fühler zu ihr aus, doch wie erwartet, schien sie sich noch etwas abzuschirmen, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihr, das konnte er auch merken, ohne die Macht zu nutzen, doch was? Normalerweise würde sie sich doch wieder zu ihm setzen oder? Danach wanderte sein Blick wieder zum Bad ob Marlis raus kam oder nicht, weil wenn sie auch nicht raus kam, war wirklich was los, dann würde er schauen was er machen konnte um den beiden zu helfen falls was ist. Er wollte natürlich das es seiner Familie gut ging, aber er wartete noch etwas ab bevor er handelte um einen Überblick zu bekommen.


Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag)
Im Bad: Marlis
Im Büro: Darth Makhaira
 
[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Kestrel, Lanesra und Lord Kirain

Kestrel hatte nicht einmal die Zeit, den Schmerz richtig zu verarbeiten, als die Wuchtwelle sie gegen die Zellwand schleuderte. Sie spürte, wie ihre Rippen protestierten, wie ihr Kopf kurz das Bewusstsein zu verlieren drohte – doch das war nicht das Schlimmste. Nein… das Schlimmste war der Blick in Q’Tahems Augen, als er sich aus den Fesseln befreite.
Zuerst war da Hoffnung gewesen, Erleichterung… doch dann… die Wut.
Die Macht vibrierte um ihn herum, wie ein Sturm, der kurz davor war, loszubrechen. Und Kestrel, obwohl sie froh war, dass er sich befreit hatte – obwohl sie wusste, dass er sie mit dieser neu gewonnenen Freiheit vielleicht retten konnte – fühlte sich plötzlich… klein. Und machtlos. Die Dunkelheit des Tempels legte sich wie ein feuchter Umhang auf ihre Schultern, drückte sie nieder, versuchte, in ihren Verstand zu kriechen.


“Q’Tahem…”

Flüsterte sie, kaum hörbar, aber er hörte sie nicht. Oder wollte sie nicht hören.

Sein Aufschrei, als Lanesra eintrat, ließ sie innerlich zusammenzucken. Die Art, wie er die Droiden zerquetschte – mühelos, beinahe genüsslich – war furchteinflößend und beeindruckend zugleich. Die schiere Gewalt, mit der er sich nun auf ihre Peiniger stürzte, war entfesselt wie eine Naturgewalt.
Kestrel konnte es ihm nicht verübeln. Nicht wirklich. Sie hatte selbst so oft davon geträumt, Lanesra und Kirain leiden zu sehen, sie für jedes gebrochene Stück ihrer Seele zur Rechenschaft zu ziehen. Und doch… war es das nicht, wofür Jedi standen. Und doch, hatte sie hier auf Bastion und auch auf Ziost den selben Weg eingeschlagen wie er. Sie war also kein gutes Vorbild gewesen. Da sie es von ihm aber nicht gewohnt war und noch nie so bei ihm gesehen hatte, machte es ihr Angst.
Sie spürte seine Wut, fast als wäre sie ihre eigene. Die dunkle Seite kroch an den Wänden hoch, zog sich durch jeden Stein dieses Ortes und legte sich jetzt wie ein Netz um Q’Tahem. Und sie verstand es. Sie fühlte, was ihn trieb.

Aber…

Ihre Hände. Sie waren noch immer gefesselt. Die Energie-Inhibitoren summten leise vor sich hin, machtrepellierend und fest. Sie konnte die Macht nicht nutzen und war auch in ihrer Bewegung arg eingeschränkt. Und sie wusste: Ohne Q’Tahems Hilfe würde sie hier nicht herauskommen.
Und er… war zu sehr im Rausch.
Panik stieg in ihr auf. Nicht wegen der Situation – daran war sie gewohnt. Sondern wegen des Gedankens, dass sie ihn verlieren könnte. Nicht körperlich. Geistig. An diese Dunkelheit, die jetzt in ihm brannte. Die ihn antreiben und vielleicht sogar vernichten würde. Vermutlich hatte sie ihm jene Gefühle auch schon öfter beschwert als ihr lieb war, wenn sie der dunklen Seite nachgegeben hatte.
Sie zog ruckartig an den Fesseln. Nichts. Kein Spiel. Kein Riss wie bei ihm. Nur das kalte Metall, das sich wie Hohn um ihre Handgelenke gelegt hatte.


“Q’Tahem…!”

Rief sie lauter, verzweifelter.

“Ich kann mich nicht befreien… Ich brauche dich!”

Doch der Zorn lenkte ihn. Alles in ihm war auf Zerstörung fixiert. Ihre Worte gingen unter in dem Sturm, den er entfesselte. Der Foltertisch zersplitterte, ein Droidenkopf traf die Wand mit einem hässlichen Knacken, während Lanesra sich nur mit einem hastigen Schutzschild zu verteidigen versuchte.
Kestrels Atem wurde schneller. Ihre Hände bluteten von der vergeblichen Anstrengung, sich selbst zu befreien. Sie spürte die Kälte der Dunkelheit in sich aufsteigen – nicht, weil sie sie annahm, sondern weil sie sich hilflos fühlte. Und das war gefährlich.
Ein Jedi zu sein, bedeutete Kontrolle. Vertrauen. Hoffnung. Aber in diesem Moment fühlte sie Panik. Sie wollte ihm doch helfen!
Sie war die Einzige, die ihn zurückholen konnte. Sie konnten nur siegen, wenn sie zusammen kämpften!


“Q’Tahem!”

Rief sie nun lauter, kraftvoller. Ihre Stimme war fest, zitterte nicht mehr.

“Hilf mir!”

Ihr Blick traf seinen. Der Sturm in ihm tobte noch immer, aber vielleicht… nur vielleicht konnte sie zu ihm durchdringen.
Sie streckte ihre gefesselten Hände zu ihm aus und wedelte damit deutlich herum.
Denn sie wusste: Wenn er jetzt die Kontrolle verlor – dann war es vorbei.


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Kestrel, Lanesra und Lord Kirain
 
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Samin, Rian und Sane

Samin drehte ihren Kopf unwillkürlich ein Stück, als Sane danach fragte, ob sie ebenfalls mit Sana den Planeten verlassen würde. So als erwartete sie, noch jemand anderen im Raum zu entdecken, den er danach fragte. Erstaunlich spät setzte die Realisation ein, dass der Adelige tatsächlich sie gemeint hatte. Die Gesichtszüge entglitten ihr kurz, als sie darüber nachdachte, warum er davon ausgegangen war.
Warum im Namen der Macht sollte sie den Planeten verlassen? Sie war immer noch Mitglied des Imperialen Sternjägerkorps, eine Offizierin, stellvertretende Staffelführerin des berühmten Wolves’ Squad. Ihr Gesicht tapezierte den halben Arthious Boulevard. Verflucht, es gab Pin-Up-Kalender, in denen sie zusammen mit Sakura in eindeutig freizügigen Posen hinein retuschiert wurde, die in den Spinden irgendwelcher schmuddeligen Jung-Imperialen hingen, wie denen von Lieutenant Fremyn.

Wo sollte sie denn hin?

Unbeabsichtigt schnaufte die Elite-Pilotin etwas, bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte.


“Nein.”
Sie schüttelte den Kopf entschieden.
“Wo sollte ich auch hin? Auf einen gesetzlosen Planeten, wo womöglich irgendein Kartell, wie die Hutten oder die Black Sun das Sagen hat?”

Das war keine Option.

“Mich den Rebellen in ihrer sogenannten Neuen Republik anschließen?”

Erneut schnaufte sie, sogar heftiger.

“Das ist ein loser Planetenbund, der nur in ihrem Ziel der Vernichtung des Imperiums zusammengeschlossen ist. Sobald das erledigt ist, würden diese Separatisten auseinanderbrechen und es würde das Chaos und Gesetzlosigkeit regieren!”

Samin bemerkte gar nicht, wie sie im Grunde Wort für Wort die Imperiale Propaganda über die Neue Republik rezitierte.

“Nein, das Imperium ist nicht perfekt. Aber es ist das Beste, was wir haben. Es funktioniert.”

Ihr Kopf suchte automatisch nach Gründen, warum sie das Imperium nicht verlassen und ignorierte jene, warum ein Verbleib auf Bastion gefährlich sein könnte. Sie hatte hier so viel erreicht. Sie hatte für dieses Reich geblutet. Sollte das alles umsonst gewesen sein? Alle die Entbehrungen, die sie als Halb-Alien, als Frau noch dazu, ertragen musste, um an die Position zu gelangen, an der sie war? Sie war die beste Pilotin der Galaxie. Eine mehrfach ausgezeichnete Vorzeigeoffizierin und ein Inbegriff dessen, wie das Imperium sein sollte!

Sana weiß nichts von mir, glaube ich zumindest. Und es ist bestimmt sicherer für sie, wenn es so bleibt.”

Die Halbchiss nickte, um sich selbst zu bestätigen. Doch dann stockte sie.

“Wo würden Sie die Kinder hinbringen, Sane?”

Gedanklich hatte sie sowohl das Chiss-Reich als auch die Neue Republik, mit ihren religionsfanatischen Jedi bereits ausgeschlossen. Aber was blieb dann noch? Überall sonst reichte der lange Arm des Imperiums und die abscheulichen Finger der Sith hin. Wo war Sana … wo waren diese Kinder überhaupt sicher?

Bevor diese Frage jedoch abschließend geklärt werden konnte, instruierte der von Kath-Sprössling seine beiden neuen Mitstreiter über Aurean Transit. Nach Alt-Varnin hatte es Samin noch nie verschlagen. Natürlich sagte ihr auch der Name des Geschäftsführers nichts. Aber, wenn er Versorgungsoffizier gewesen war, kannte er sich bestens mit den imperialen Lieferketten und Frachtwegen aus.


“Vielleicht ist das der Schlüssel”, sagte sie knapp.
“Ein Ex-Versorgungsoffzier kennt sich sicher damit aus, wie man Fracht tarnt und sie durch Sicherheitszonen schleust. Vielleicht steckt er selbst dahinter.”

Alles jedoch nur vage Vermutungen. Vielleicht nutzte auch jemand innerhalb seiner Firma das vorhandene System aus. Die Pilotin verschränkte die Arme ineinander. Ihre Haltung wurde langsam angespannt, aber nicht aus Unsicherheit. Viel mehr aus dem Drang heraus, endlich zu handeln. Sie fühlte sich, als würde sie in ihrem Cockpit sitzen, die Systeme aufgewärmt, aber der Befehl zum Abflug kam einfach nicht. So etwas machte sie wahnsinnig.

Allerdings war es notwendig, die nächsten Schritte genau zu planen.


“In Alt-Varnin wird das Bastion Security Corps regelmäßig patrouillieren. Wenn wir da auch nur halbwegs verdächtig herumschleichen, haben wir den ISB schneller am Hals, als uns lieb sein kann. Schon wieder …”, fügte sie mit den Gedanken an ihre vorherige Begegnung mit der Agentin an.

Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und wandte sich dann in Rians Richtung.


“Was meinst du? Kommst du da ins System?”

Rian sah nicht begeistert aus und kratzte seinen Hinterkopf.

“In Alt-Varnin sitzen einflussreiche Konzerne. Die Knotenpunkte sind gesichert. Wenn da ein Zugriff aus dem Nirgendwo erfolgt, fällt das sofort auf. Ich brauche einen physischen Zugang aus der Infrastruktur selbst. Es muss nicht das gleiche Gebäude sein, aber irgendwas in der Nähe schon. Das ist was völlig anderes, als im Holo-Net aus ein paar einschlägigen Verschwörungsforen Informationen zu sammeln.”

Samin dachte kurz nach, trat dabei zu dem schmalen Fenster, das hinter dem hervorgezogenen, schwarzen Vorhang einen Blick auf die Straßen von Bonetown ermöglichte. Mit ihren bläulichen Fingern schob sie den Vorhang ein wenig beiseite. Draußen war die Luft trüb, es regnete leicht und die Tropfen zogen Schlieren über das milchige Glas.

“Einer von uns muss also definitiv nach Alt-Varnin und dir einen Zugang verschaffen. Wie stellen wir das an?”

Nun kratzte Rian sich am Kinn, lehnte sich in seinem abgewetzten Stuhl zurück und gluckste.

“Kommt auf die Schnittstelle an, Samin. Wenn du an einen internen Zugangspunkt kommst, etwas, das unmittelbar mit dem Server verbunden ist … ein Terminal, ein Auslesepunkt … dann langt es, wenn du einen meiner Datensticks reinsteckst. So wie es auch bei … “

Er warf einen Blick auf Sane.

“Naja, das kennst du ja. Wenn der Zugangspunkt außerhalb der Datenmatrix ist … dann müsste ich manuelle Magie anwenden. Sprich: Jemand müsste sich da mit einem Datenpad einklinken und mir Remote-Zugang verschaffen.”

“Kannst du das nicht selbst?”, fragte Samin das Offensichtliche.

“Vielleicht. Aber ich brauche meine Rechenkapazität hier. Und ich glaube kaum, dass jemand von euch beiden hier sitzen und sich da einhacken könnte - nichts für ungut. Und egal, welche von beiden Möglichkeiten es sein wird: Das wird dauern. Ich muss meine Spuren während der ganzen Aktion gleichzeitig verwischen, oder wir landen alle für eine ziemlich lange Zeit hinter Bastioner Gardinen, wenn nicht schlimmer.”

Samin nickte. Etwas in der Art hatte sie erwartet.

“Ich habe eine Idee, wie ich unauffällig nach Alt-Varnin kommen würde. Treue Imperiale Unternehmen nehmen Propaganda-Veranstaltungen eigentlich mit Kusshand. Aber für die Organisation und Absprache mit der KOMENOR bräuchte ich mindestens zwei Tage. Dafür wäre es sicher. Haben Sie eine bessere Idee, Sane?”

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Samin, Rian und Sane
 
Bastion- Sith-Tempel-Darth Makhairas Domizil- Badezimmer- mit Niphira - Norag im Wohnzimmer

Sie hasste diesen Ort. Sie hasste, was er mit ihr, mit ihnen machte. Sie hasste alles, was hier geschehen war. Gut, nicht die Begegnung mit Niphira und ihrem Gefolge. Das nicht. Als einzige Ausnahme. Und jetzt? Sie steckten fest. Sie und Niphira. Als sie die Sith umarmte, spürte sie ihre hagere Gestalt. Dieses zierliche Wesen, dass eigentlich ihre grosse, starke Meisterin sein sollte. Jetzt war sie angreifbar, verletzlich. Sie versprach ihr, baldmöglichst von hier zu verschwinden und ihr dann auch das Fliegen beizubringen. Marlis nickte. Dann schickte Niphira sie zu Norag mit den Worten, dass sie noch etwas zu erledigen habe. Sie konnte spüren, wie Niphira zitterte. Und dann sah sie ihr nach, wie sie aus dem Bad ging und in einem anderen Raum verschwand. Marlis ging langsam bis zur Tür und sah zu der verschlossenen Tür, hinter der Niphira verschwunden war. Lange sah sie die Tür an, ehe sie zu Norag sah, der dort sass und sie ansah. Langsam wanderte ihr Blick zu dem Zabrak mit der schwarzen Robe. Ihr war auch zum heulen zumute, aber sie hielt sich zurück.

„Ich glaube, wir stecken fest. Niphira und ich. Sie ist kaputt. Körperlich wie seelisch. Ich weiss das. Aber…. Ich kann an diesem Ort nicht mal klar denken. Ständig hab ich das Gefühl, gleich stürmt hier jemand rein und versucht uns kalt zu machen. Ich steh nur unter Strom. Ich kann ihr nicht die Freundin sein, die sie gerade bräuchte und sie kann gerade nicht die Meisterin sein, die ich hier bräuchte.“

Marlis verschränkte die Arme schützend vor ihrer Brust und liess sich gegen den Türrahmen fallen. Sie starrte einen Moment vor sich hin, ehe ihr Blick wieder zur Norag ging.

„Was soll ich machen?“


fragte sie ihn schon fast flehend. Sollte sie gehen? Vielleicht würde es Niphira gut tun, wenn sie sich eine Weile lang nicht mehr um sie sorgen musste. Wenn sie sich um sich selbst und ihre Genesung kümmern konnte. Der Gedanke, ihre Sachen zu packen und nach Hause zu gehen tat ihr furchtbar weh. Marlis atmete aber nur tief durch und legte den Kopf in den Nacken.

„Ich will doch nur, dass sie besser auf sich aufpasst.“

Murmelte sie mehr zu sich selbst aber doch laut genug, dass Norag es hören konnte. Jemand, der hier rein kam und sie kalt machte? Jetzt? Ja, warum nicht. Alles drehte sich und Marlis schloss die Augen.

„Bekommt man hier Drogen? Irgendwas, das Spass macht? Vielleicht sollten wir das mal machen. Einfach den Reset-Knopf drücken irgendwie.“

Sie hob den Kopf wieder und sah ihren Freund an. Vielleicht sollten sie wirklich einfach irgendwas blödes machen, worüber sie in ein paar Monaten lachen konnten. Irgendwas. Vielleicht hatte Norag da ne Idee.

Bastion-Sith-Tempel-Darth Makhairas Domizil- Wohnzimmer- mit Norag- Niphira im Büro
 
Bastion / Bonetown / The Void / Sane, Samin, Rian

Die Reaktion überraschte ihn. Doch als Samin erklärte, warum sie Bastion nicht verlassen wollte, verstand Sane, was los war. Die imperiale Propaganda war äußerst effektiv. Nicht nur bei den Soldaten, sondern auch bei den einfachen Bürgern. Auf der Akademie wurden sie schon davor gewarnt, dass sie auf imperialem Territorium vorsichtig sein mussten, auch wenn keine feindliche militärische Präsenz anwesend war. Die imperiale Propaganda schürte Ängste vor allem Fremden. Die Armee der Neuen Republik wurde da schnell mit einer wilden Bande von Vergewaltigern und Mördern gleichgesetzt. Diese Angst kann auch Zivilisten zu absurden Taten verleiten. Wer mit diesem System aufgewachsen war, konnte ihm nur schwer entkommen. So gesehen hatte Sane Glück gehabt, dass seine Eltern ihm früh Lehrer an die Seite gestellt hatten, die mit einem etwas offeneren Blick auf die Galaxie schauten - auch wenn sein Vater das heute wahrscheinlich bereute.

"Es funktioniert so gut, dass wir Ihre Tochter und zahlreiche weitere Kinder vor ihm verstecken und retten müssen. Das leuchtet ein. Sie waren noch nicht oft außerhalb des Imperiums nehme ich an?"

Sane war überrascht, wie wenig ihm die Kritik an der Neuen Republik ausmachte. Früher hätte er sicher anders auf Samins Beschimpfungen reagiert. Die Tage, an denen er mit einem Blastergewehr in der Hand für die Neue Republik in die Schlacht zog, waren wohl offiziell gezählt. Oder war es einfach das Alter, das sich langsam bemerkbar machte gepaart mit der Erkenntnis, dass er nicht jeden Kampf kämpfen musste? Für ihn war es zwar klar, dass er die Neue Republik jederzeit dem Imperium vorziehen würde, aber er verspürte wenig Lust, Samin davon zu überzeugen. Auch wenn er Sympathien für die blauhäutige Frau hatte, durfte er nicht vergessen, wer sie war und was sie schon alles getan hatte.

Aber vielleicht musste er seine Einschätzung zu der Pilotin nochmal überdenken. Dass ihre Tochter angeblich nicht wusste, wer Samin war, irritierte ihn. Sane hatte nie wirklich darüber nachgedacht, Kinder zu bekommen. Sein bisheriger Lebensstil hatte es auch nicht erlaubt. Während des Kriegs war an eine Familiengründung nicht zu denken gewesen. Danach hatte er sich auf sein Studium konzentriert und jetzt war ebenfalls nicht die Zeit dafür. Aber wenn er ein Kind hätte, dann würde er doch dafür sorgen wollen und ihm das bestmögliche Leben ermöglichen.


"Wie meinen Sie das?", fragte er deshalb. Wieso sollte Sana sicherer ohne ihre Mutter sein? Wegen ihrer Empfänglichkeit für die Macht? Oder hatte Samin Feinde, von denen er noch nichts wusste?

"Eine gute Frage. Der Planet müsste neutral sein, spärlich besiedelt und ohne nennenswerte Ressourcen. Am besten fernab der großen Hyperraumrouten. Das Outer Rim bietet sich sehr wahrscheinlich an. Setzen wir das am besten auf die lange Liste der offenen Fragen."

Nachdem Samin sich entsprechend über die Neue Republik geäußert hatte, wäre es vermutlich unklug, diese vorzuschlagen. Sane war davon überzeugt, dass die Jedi ein sicherer Hafen für diese Kinder sein könnten. Wenn sie tatsächlich diese Fähigkeiten besaßen, würden sie irgendwann jemanden brauchen, der ihnen alles rund um die Macht erklärte, um diese Kräfte verantwortungsvoll einzusetzen. Sane konnte das nicht. Womöglich würde er deshalb gar nicht drum herum kommen, den Jedi-Orden eines Tages einzuschalten. Samin musste davon auch nichts erfahren. Das Problem war nur: Seine engsten Kontakte beim Orden waren tot. Kestrel und Q hätte er in dieser Angelegenheit vertraut. Womöglich hätten sie sich um die Kinder kümmern können, irgendwo in einem Versteck im Outer Rim. Kestrel hätte wahrscheinlich auch einen guten Rat gehabt, wie Sane sich in dieser Situation verhalten sollte. Er vermisste sie.

Aufmerksam verfolgte Sane nun das Gespräch zwischen Samin und Rian. Der Hacker schlug vor, in dem Bürogebäude sich Zugang zum Server zu verschaffen. Dafür musste jedoch jemand vor Ort sein.


"Der Vorschlag klingt gut, ich werde Sie begleiten. Immerhin ist die Familie Kath Ihr neuer großzügiger Sponsor und wird da ein Wörtchen mitreden wollen."

Bastion / Bonetown / The Void / Sane, Samin, Rian
 
Bastion-Norags Schiff- Laderampe- mit den Zwillingen und Norags Droiden
Die Zeit verlief zäher als Pech bei negativen Temperaturen. Lilya hockte auf der Laderampe von Norags Schiff und starrte auf die Plattform. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seit die anderen gegangen waren. Die Zwillinge hatten sich zu Niphiras Schiff begeben, um nach den Tieren zu schauen. Ja klar… Es ging ihnen bestimmt nicht um die Pflege der Tiere, sondern vielmehr darum, mit den Viechern zu spielen. Was war das Schiff? Ein Zoo? Seufzend richtete sich Lilya auf und grummelte vor sich hin. Und was war sie? Ein Kindermädchen? Was dachte sich die Sith dabei? Hatte sie Sehnsucht danach, eine Mutter zu sein? Besser, sie wurden die Nervensägen schnell los. Das waren Kinder! Die hatten hier nichts verloren! Lächerlich.

Gelangweilt verließ die Lethan dann das Schiff und versiegelte es. Das Wetter war inzwischen etwas besser geworden. Zum Glück. Auf dem Weg zum Schiff ihrer ehemaligen Herrin und Freundin half sie einer verlorenen Seele noch dabei, den richtigen Weg zum Raumhafen zu finden. Jetzt war sie auch noch ein Wegweiser! Schnaubend betrat Lilya die Paladin-Klasse von Niphira. Sie konnte direkt die Mädchen hören. Doch anstatt gekicher und dergleichen klangen die Stimmen eher bedrückt. Einen Moment lauschte sie den Beiden. Sie unterhielten sich darüber, dass sie sich schlecht fühlten. Eine Last wären. Dazu kam noch eine gewaltige Angst davor, dass man sie nun alleine lassen würde. Lilya schloss die Augen und fühlte sich an die Zeit im Tempel zurückversetzt, in der man nur auf ihr herum trampelte. Was nahm sie sich heraus über diese Wesen zu urteilen? So fand Lilya die Beiden Mädchen und sagte ihnen, dass sie zusammen zu den anderen gehen würden. Wobei eine der Beiden direkt den Vorschlag machte, dass man Niphira die Sachen ihrer älteren Schwester bringen könnte. Auch wenn die Sachen nun ein wenig zu groß wären… spätestens in wenigen Wochen würde sie da wieder reinpassen. Lilya nickte langsam, nicht wissend, dass Niphira dadurch vor allem Kleider im Stil der beiden Mädchen hätte.

Wenig später erreichte das Trio den Sithtempel. Man unterrichtete die Lethan direkt, dass man den Planeten vorerst nicht verlassen dürfe. Lediglich in Ausnahmefällen oder bei hoher Priorität der Flüge konnte man vielleicht eine Ausnahme erhalten. Scheinbar erwartete man Probleme. Lilya nahm die Mitteilung an und wurde dann von den Zwillingen zu den neuen Gemächern der Sith geführt. Zumindest so weit, die sich noch an den Ort erinnern konnten. Nachdem die drei mehr als einmal im falschen Stock unterwegs waren, standen sie schließlich vor Niphiras Gemächern. Die Zwillinge waren wirklich still. Wer hatte die zu solchen Langweilern erzogen? Lilya betrat dann einfach den Gemeinschaftsraum mit den beiden Mädchen und sah nur Norag auf dem Sofa sitzen und eine Marlis, die, mal wieder, aufgelöst wirkte wie ein Brausebonbon.

"Bekommt man hier Drogen? Irgendwas, das Spass macht? Vielleicht sollten wir das mal machen. Einfach den Reset-Knopf drücken irgendwie."


Lilya schaute zu Marlis, als sie diese Worte äußerte und lachte.

“Nee du. Du bekommst in deinem Zustand höchsten einen Schlag in den Nacken!”

Lilya grinste und wartete bis auch die Mädchen eingetreten waren, die bedrückt wie ertappte Schulmädchen einfach an ihrer Seite standen.

“Mal im Ernst… Was ist jetzt schon wieder los? Ihr beiden seht ja aus, als hätte man uns mitsamt unserer Familien beerdigt!”


Mit diesen Worten setzte sich Lilya neben Norag und schaute zwischen Beiden hin und her. War wieder etwas passiert? Wenn es wieder wegen Kleinigkeiten so ein Theater gab… Die beiden mussten härter werden. Niemand erwartete, dass Norag und Marlis kaltblütige Killer würden. Doch ein wenig mehr Widerstandsfähigkeit in gewissen Dingen würde ihnen bestimmt nicht schaden.

“Wo ist denn Darth Makhaira überhaupt? Ihr seid der so schnell hinterher, dass ich nicht in der Lage war zu reagieren.”


Damit griff Lilya in ihren Rucksack, den sie mitgenommen hatte, und holte Norags Droiden heraus.

“Wenns euch aufmuntert… ich habe euch Spielzeug mitgebracht…”

Der kleine Droide von Norag gab empörte Laute von sich.

“Hey! Ich mache doch nur Spaß. Wieso bin ich gerade die einzige mit guter Laune hier?!”

Lilya schüttelte mit dem Kopf und fragte sich das ernsthaft. Vielleicht waren die anderen einfach nur zu versteift. Oder wirklich Spaßbremsen. So oder so… WARUM standen die Zwillinge da wie Schulkinder, die man gerade beim Spicken in der Klassenarbeit erwischt hatte? Lilya hasste dieses unterwürfige Verhalten. Die Beiden sollten gefälligst lernen, dass sie einfach dazugehörten! Sie waren stark. Zusammen. Auch wenn Lilya noch verstehen musste, warum die Zwillinge nun Teil ihrer Familie wären. Aber Familie war einfach Familie. Und wenn Niphira die Beiden quasi adoptiert hat, dann gehörten sie dazu. Komplett.
Bastion-Sith-Tempel-Darth Makhairas Domizil- Wohnzimmer- mit Norag, Marlis, den Zwillingen und Norags Droiden- Niphira im Büro
 
Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag)
Im Bad: Marlis
Im Büro:
Darth Makhaira

Niphira war in das Büro verschwunden und Marlis kam aus dem Bad heraus und ging zu der verschlossenen Tür und starrte diese länger an, Norag schwieg vorerst. Bis die Dame sich zu ihm drehte und anfing zu reden. Er schloss für ein paar Sekunden die Augen und sah sie dann wieder an.

"Das wird nicht passieren, du bist nicht alleine und du darfst nicht vergessen das wir alle hier zusammenhalten. Ja unsere Meisterin ist geschwächt, aber du hast wie ich merke schon Fortschritte gemacht und ich bin mittlerweile auch ausgebildet und weiß meine Fähigkeiten einzusetzen. Sollte jemand versuchen uns oder dich kalt zu machen müssen sie an mir vorbei. Ich bin nicht mehr der abgemagerte Zabrak den du kennen gelernt hast."

Der Zabrak versuchte ihr etwas Mut zuzusprechen und ja sie hatte Fortschritte gemacht, das konnte man sehen und merken. Auch wenn Marlis das sich selber nicht eingestehen wollte. Die Frage was sie machen sollte ließ ihn kurz überlegen, aber es gab nur eine Antwort darauf.

"Geb ihr Zeit und wenn was ist, bin ich auch noch da, falls du dir unsicher bist oder Hilfe brauchst. Was du für sie machen kannst ist, für sie da zu sein, ich sehe das ihr zusammen glücklich seid und das merkt man auch. Sei einfach für sie da wenn sie es braucht und ansonsten musst du ihr etwas Zeit geben. Die ganze Situation ist gerade für jeden einzelnen von uns nicht einfach, aber wir müssen es so nehmen wie es ist. Und was uns nicht umbringt macht uns noch stärker."

Damit legte er ein leichtes aufmunterndes Lächeln auf um zu zeigen das er das nicht böse meint, vor allem den letzten Teil. Man sah es an ihm, der Zabrak hat sich durch das Leben geboxt ohne zu wissen was er genau tat und nun stand er hier, als ein ausgebildeter Sith Krieger. Fähig die Macht bewusst einzusetzen.
Ja es kam vieles bestimmt auch bei den beiden Frauen nicht unbedingt so wie man es sich vorstellte und er nickte ruhig.


"Ja das wird auch wieder, sie hat jetzt zwar einen steinigen Weg vor sich, aber sie ist das beste Beispiel das man mit Durchhaltevermögen seine Ziele erreichen kann."

Kurz danach ging die Tür auf und Norag sah zu der Tür und wollte gerade aufstehen, um auf den Gast zu regieren, da sie sich schon darüber unterhalten haben wegen 'kalt machen'. Doch bevor er aufstand erkannt er die rote Hautfarbe und kurz darauf das Gesicht von Lilya mit den Zwillingen im Schlepptau, er lächelte sanft und entspannte sich wieder. Ja er wusste wie Marlis sich fühlte, man war immer in Alarmbereitschaft. Selbst er obwohl er schon sicherer wurde in dieser Umgebung. Marlis fragte dann noch etwas aber bevor er antworten konnte war Lilya schneller, war an sich gut, da sie hier mehr Erfahrungen gemacht hatte und sich hier auch besser auskannte.
Die Worte der Lethan ließen ihn schief grinsen, bevor sie sich zu ihm setzte.


"Wir versuchen gerade mit den ganzen Thema klar zu kommen. Und überlegen wie es weiter geht. Und wie wir unserer Meisterin unterstützen können."

Sagte er erst einmal etwas vorsichtiger, als er daran denken musste was im Trainingsraum passiert war rannte ihm ein Schauer über den Rücken und er spannte sich leicht dabei an. Doch als sie nachfragte wo ihre Meisterin war deutete Norag auf die verschlossene Tür.

"Da drin ist sie. Ja ich bin eigentlich nur hinter Marlis her bevor etwas passiert, wegen dem Sturm und naja, ich glaub wäre Marlis alleine in den Tempel gerannt, wäre das vielleicht so gekommen, dass ich beide hätte suchen dürfen."

Dabei lächelte er schief und sah kurz zu Marlis und dann wieder zu seiner Freundin.

"Aber es war gut das wir hinterher gingen um Darth Makhaira aus einer eher... Unangenehmen Situation raus zu holen ohne bei den anderen Sith als gefundenes Fressen zu werden."

Ja als sie ankamen war etwas schlimmes passierte, sie hatte sich leicht verloren und wäre sie alleine gewesen hätte man ihr nicht so schnell helfen können und vielleicht wäre dabei noch mehr passiert als es eh schon passierte.
Kurz darauf sagte sie was von Spielzeug und Norag hob eine Augenbraue als sie seinen kleinen Freund auspackte, der empört piepste, dabei musste er lachen. Wobei der kleine vom Schoß von Lilya auf die Lehne der Couch sprang und sich umsah mit seinen Sensoren und interessierte piepste.


"Das ist das neue Quartier von meiner Meisterin kleiner Freund."

Sagte Norag und es kam von dem Doriden ein "Wooouuu". Dabei musste der Zabrak lächeln.

"Na vielleicht kannst du etwas von seiner guten Laune abgeben, das wir alle mal wieder Spaß zusammen haben können. Wir haben vorhin eher unangenehme Sachen durchgemacht, während ihr noch am Schiff gewesen seid. Aber ich denke wir kriegen das auch wieder hin, zusammen."

Sein Blick viel auf die Zwillinge die total still und zurückhaltend wie kleine stumme Schulmädchen da herum standen und nicht wusste wohin mit sich und er seufzte etwas.

"Ihr müsst euch bei uns nicht unterwerfen, wir sehen uns alle als Familienmitglieder an, solange wir untereinander sind könnt ihr lockerer sein. Setzt euch zu uns wollt ihr was Tee? Wir können noch Tassen holen."

Ja der Zabrak versuchte das die beiden sich mal entspannten und einfach mal runter kamen, für die beiden war es wahrscheinlich noch schlimmer als für den Rest der Truppe die gerade in dem Zimmer waren. Sie haben ihre Schwester verloren und nun eine neue unbekannte Familie, aber sie mussten lernen, das die gesamte Gruppe ihnen nichts tun würde, ganz im Gegenteil, sie gehörten nun dazu, zur Familie und Norag würde auch alles dafür tun das sie ebenfalls in Sicherheit waren. Alle Familienmitglieder wären für den Zabrak wichtig und er wollte das es allen gut ging, selbst in so schwierigen Zeit wie diesen.

Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag),Marlis, Lilya, T1gA (NPC) und die Zwillinge
Im Büro:
Darth Makhaira
 
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Samin, Rian und Sane

Samin hielt inne, als Sanes Bemerkung fiel. Kritik am Imperium, sarkastisch vorgetragen. Wie lange war es her, dass sie solche Worte offen ausgesprochen hörte? Nicht einmal während ihrer Kindheit im Chiss-Reich hatte man so über das galaktische Imperium gesprochen. Zumindest nicht, solange keine vorgehaltene Hand vor dem Mund war. Auf eine seltsame Art fühlte sie sich ertappt. Darauf gab es einfach keine passende Antwort. Was hätte sie sagen sollen? Dass es für sie keine andere Alternative gegeben hatte? Das wäre gelogen. Schließlich hatte sie dem Imperium, seit ihrer Aufnahme an der Akademie von Anaxes, immer treu und mit Freude gedient. Der Einfluss und die Stellung der Sith im Imperium war nicht von der Hand zu weisen, aber er war für sie immer ein benötigtes Übel gewesen, um der Galaxie die nötige Stabilität und Ordnung zu verleihen. Nun, zumindest bis zum Sith-Bürgerkrieg. Natürlich hatte sie nie, - nicht in einer Million Jahren - damit gerechnet, dass einst ihr eigen Fleisch und Blut zu jenen unglücklichen Schicksalen gehörte, die selbst zu den Nachwuchskadern dieser religiösen Sekte heranwuchsen. Diese offensichtliche Heuchelei war der Pilotin durchaus bewusst. Und sie schämte sich dafür. Ihr Körper spannte sich ein wenig, während ihre Wangen die Farbe von Purpur annahmen.

“Um ehrlich zu sein, nein”, sagte sie fast zurückweichend.
“Und wenn, dann hatte ich meist einen Rebellenjäger im Nacken, der es mir schwer gemacht hat, die Güte von Gesellschaft und Regierung wertzuschätzen.”
Den zweiten Satz schob sie in einem reflexhaften Abwehrton hinterher, während sie ihre Arme vor der Brust überkreuzte. “Ich entstamme der Kriegerkaste des Chiss-Imperiums. Ich ... hatte nie ... der Gedanke stellte sich gar nicht.”

Es wunderte sie, dass jemand wie Sane von Kath, der offensichtlich mit den Privilegien aufgewachsen war, die ihm eine hohe gesellschaftliche Stellung im Imperium verlieh, so über das Reich sprach.
“Was ist mit Ihnen?”, fragte sie interessiert nach.
“Waren Sie oft außerhalb des Imperiums?”

Die Lieutenant konnte nicht umhin, zu bemerken, dass mehr hinter ihrem Gegenüber stecken schien, als nur der reiche Adelserbe, den sie vom ersten Moment an in ihm gesehen hatte.

“Ich bin die beste Pilotin der Galaxis”, sagte sie so, als wäre die Sachlage völlig klar und als würde dies bereits ausreichend darlegen, warum Sana ohne ihre Mutter sicherer dran wäre.Man folgt mir auf Schritt und Tritt. Der Militärnachrichtendienst hat mich ständig im Blick, seit die Wolves auf Ea …”

Zwanghaft stoppte sie sich. Beinahe hätte sie ausgeplaudert, dass der Rest ihrer Einheit gerade in einer geheimen Forschungsstation auf Eadu an der Entwicklung des ersten Tarnjägers der Galaxie mitwirkte.

“ … auf dem Präsentierteller des Imperiums sitzen. Was ich hier mache, ist gefährlich genug. Wenn ich desertiere, würde mich das Imperium überall finden.”

Die Halb-Chiss deutete auf ihr blauhäutiges Gesicht. “Ich bin zu bekannt. Ich würde sie letztendlich nur zu Sana führen.”

Dann senkte sie den Blick gen Boden.
“Und … ich glaube nicht, dass sie weiß, dass ich ihre Mutter bin. Sie hat mich in diesem Waisenhaus nur als Lieutenant ‘Crash’ erkannt. Nicht als ihre Mutter.”

Samins Stimme wurde leiser.

“Können Sie sich ausmalen, was sie über mich denken muss, wenn sie es herausfindet?”

Ihre Finger drückten sich etwas fester gegen die ineinander verschränkten Arme. Sie zwang sich zur Ruhe und dazu, die Emotionalität etwas abzulegen. Der Vorschlag eines neutralen Planeten, fernab von Hyperraumrouten war gleichzeitig sinnvoll und verstörend. Natürlich existierten solche Orte wirklich. Irgendwo im Outer Rim, fernab vom Kern und auch von Bastion. Fernab von Sith und der imperialen Propaganda. Vielleicht fernab von allem. Aber das bedeutete doch auch: Gesetzlosigkeit, fehlende Infrastruktur und damit fehlender Schutz. Nein, einen Haufen machtempfänglicher Kinder nur zu verstecken, würde nicht ausreichen. Jemand würde sie auch beschützen müssen.

“Gibt es, abseits von Sith und Jedi, Organisationen, die … solche … Kinder aufnehmen?”

Als Sane dann einwilligte, Samin nach Alt-Varnin zu begleiten, nickte sie entschlossen und die Anspannung wich langsam aus ihren Schultern. Unter anderen Umständen hätte sie widersprochen. Sie kannte ihn nicht wirklich, aber er schien über Wissen und Möglichkeiten zu verfügen, die ihr verschlossen blieben. Das hier war nicht irgendeine Operation. Es ging hier um ihre Tochter. Und wenn sie sich selbst ehrlich fragte, wie weit sie bisher allein gekommen wäre, war die Antwort alles andere als befriedigend. Sie konnte das nicht allein schaffen. Nicht in einer Stadt wie Center, auf einem Planeten wie Bastion. Nicht gegen ein System, das sie selbst in diesem Moment noch selbst zu verteidigen bereit war. Sie brauchte Hilfe und sie war dankbar, dass sie diese - wie unerwartet auch immer - in dem Adeligen gefunden hatte.

Ihre rote Pupille traf auf Sanes Blick.
“Sind Sie sicher, dass Sie mitmachen wollen? Hiernach gibt es vielleicht kein Zurück mehr. Wir könnten alles verlieren - einschließlich unserer Leben.”

Samin hoffte sehr, dass er alles bisher Gesagte wirklich ernst meinte und tatsächlich am Ball bleiben würde. Aber falls er auch nur den Funken von Zweifel besaß, wäre es besser, wenn er an dieser Stelle ausstieg.

“Wenn dem so ist … sollten wir die Höflichkeiten ablegen. Schließlich legen wir unser Leben in die Hand des anderen. Ich bin Samin und Du bist Sane.”

Sie bot ihm die Hand an, um das ‘Du’ zu einem öffentlichen Akt zu machen, wie es die Menschen gerne so taten.

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Samin, Rian und Sane
 
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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Geheime Folterkammer - Agatosh, Sera, Neila (F), Darth Odium, Darth Carifexan, Darth Ventum, Darth Undiqus, Xaro (F), Manzel, Gassian, Kelai (F), Darth Vashik, Darth Zekk, Darth Tyber -

Agatosh stand allein und seine übermenschliche Stärke wurde nun auf die Probe gestellt. Die anderen Duelle in der Kammer – Carifexan gegen Tyber, Odium gegen Zekk, Ventum gegen Vashik – tobten an ihren Höhepunkten, und Sera kroch hinter ihm entstellt und gebrochen am Boden herum. Die roten Augen des blauen Bergs glühten, als er die beiden Gegner, Manzel und Gassian, taxierte. Manzel griff mit einem wuchtigen Hieb an, der auf Agatoshs Schulter zielte, doch der Chiss wirbelte seine Klinge in einem weiten Bogen, lenkte den Schlag ab und konterte mit einem Stoß, der Manzel zwang, zurückzuspringen. Gassian nutzte die Gelegenheit, stürzte sich von der Seite auf ihn, seine Klinge auf Agatoshs ungeschützte Seite gerichtet. Doch Agatoshs Instinkt, geschärft durch die Macht, ließ ihn im letzten Moment reagieren – er drehte sich, parierte mit einem knirschenden Zusammenprall und trat Gassian mit solcher Wucht gegen die Brust, dass dieser erneut taumelte und gegen die Wand prallte, wo er kurz zusammensackte, ehe er sich wieder aufrappelte und unbeeindruckt weitermachte.

Die beiden Feinde in Überzahl gaben nicht auf, ganz im Gegenteil. Manzel brüllte, die Hörner des Zabraks schimmerten im schwachen Licht, als er mit einer Serie schneller Schläge angriff, die Agatosh dazu zwangen, sich zu verteidigen. Gleichzeitig flankierte Gassian ihn, seine Klinge zischte gefährlich nah an Agatoshs Rippen vorbei. Der Chiss war ein Koloss, doch die nahezu perfekt koordinierte Offensive trieb ihn an seine Grenzen. Schweiß tropfte von seiner Stirn, sein Atem ging schwer, doch seine Bewegungen blieben präzise und jeder Hieb, jede Parade eine Demonstration roher Kraft. Er nutzte seine Größe, um die Reichweite seiner Klinge auszuspielen, hielt Manzel auf Distanz, während er Gassians flinke Angriffe mit knappen, effizienten Bewegungen abwehrte.

Doch dann zerriss ein markerschütternder Schrei, durch die dunkle Macht verzerrt, die feurige Atmosphäre der Kammer. Eine Druckwelle der Macht fegte wie ein Sturm durch den Raum, ließ die Luft erzittern und zwang die drei Duellanten – Agatosh, Manzel und Gassian – für einen Herzschlag auseinander. Ihre Klingen glühten noch, doch ihre Blicke schossen zum Ursprung des Tumults. Dort, am anderen Ende der Kammer, stand
Carifexan, seine Gestalt der Inbegriff martialischer Anmut. Seine rote Klinge hatte die Brust von Darth Tyber durchbohrt, ein tödlicher Stoß, der den stämmigen Sith in die Knie zwang. Tybers Augen flammten ein letztes Mal in einem unheilvollen Orange auf, ein schwacher Widerhall seiner Macht, bevor sein Körper wie ein nasser Sack zu Boden krachte, seine Präsenz in der Macht für immer erloschen. Carifexan zog seine Klinge mit einem triumphierenden Feixen aus dem Leichnam, sein Gesicht eine Maske aus grimmiger Befriedigung, während die Kammer im Nachhallen des Todes vibrierte.

Manzel, wie vom Blitz getroffen, starrte fassungslos auf seinen gefallenen Meister, seine Augen geweitet vor Schock. In diesem Moment der Lähmung schoss ein unerwartetes Geschoss durch die Luft – Seras abgetrennter Arm, mit ihrer letzten Kraft geschleudert, traf den Zabrak mit einem lauten Klatschen der Handfläche an der Schläfe. Manzel taumelte, sein Gesicht eine Mischung aus Entsetzen und Apathie. Kostbare Sekunden verstrichen, während er versuchte, sich zu sammeln, seine Klinge noch immer gesenkt, sein Blick flackernd zwischen Tybers Leiche und der Bedrohung vor ihm.

Gerade als
Manzel sich wieder fing, seine Miene sich verhärtete und er mit grimmiger Entschlossenheit seine Klinge hob, um Agatosh entgegenzutreten, passierte es. Ein roter Lichtstrahl zuckte vom anderen Ende der Kammer herüber, von dort, wo Darth Tybers Leiche lag. Die Klinge durchbohrte Manzels Schädel mit tödlicher Präzision, trat an der Stirn ein und ließ den Zabrak mitten in der Bewegung erstarren. Seine Augen weiteten sich für einen Moment, dann erlosch jegliches Leben in ihnen. Der Körper des Bastards sackte leblos zu Boden, die Klinge noch immer summend in seinem Kopf. Am anderen Ende des Raums stand Carifexan, seine Haltung gelassen, fast spöttisch, während er die Waffe seines getöteten Feindes mit einer lässigen Geste zurück levitieren und nun zwei Klingen elegant in den Händen kreiseln ließ. Ein kaltes Grinsen spielte um seine Lippen, als er Agatosh kurz zunickte, bevor sein Blick bereits den nächsten Feind suchte. Mit einem gewaltigen Satz sprang er zu Ventum, um sie zu unterstützen.

Agatoshs steinerne Züge, entblößt durch die abgefallene Maske, verzogen sich kaum merklich, als Manzels Körper zu Boden sackte. Der blaue Berg war ebenso überrascht wie
Gassian, der nun allein vor ihm stand, nun eine defensive und beinahe ängstliche Haltung einnehmend. Ein hämisches Lächeln zuckte über Agatoshs Lippen – der Mensch war gefangen, ein Tier in der Falle. Zu allem Überfluss kam Sera über den blutigen Boden herangekrochen. Ihre verbliebene Hand umklammerte ein Lichtschwert, vermutlich aus der Blutlache gerissen, die einst Xaro dargestellt hatte. Vom Boden aus schwang sie nach Gassians Beinen, ihre Hiebe schwach, aber von Trotz getrieben. Gassian parierte die Angriffe mit hastigen Bewegungen, sein Gesicht voller Verachtung und Eile, ehe er die Klinge hob, um Sera mit einem finalen Schlag zu erledigen.

Doch bevor dieser Hieb fiel, bewegte sich Agatosh. Mit einer Geschwindigkeit, die seiner massigen Gestalt vehement widersprach und beschleunigt durch einen machtgetriebenen Satz, stand der Chiss plötzlich vor
Gassian. Seine rote Klinge zuckte auf, trennte dem Schüler den Schwertarm sauber ab. Ein schmerzverzerrtes Brüllen zerriss die Luft, als Gassian taumelte und sich schreiend um die eigene Achse drehte.

Ein tiefes, donnerndes Grollen entrang aus Agatoshs Kehle, als er
Sera mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung packte. Seine Hand griff ihren Hosenbund am Gürtel, so wie sie es schon einige Male "trainiert" hatten – wenn auch unter gänzlich anderen Umständen. Mit einer Leichtigkeit, die seine monströse Stärke verriet, hob er die zierliche Menschenfrau hoch, ihre gestohlene Klinge zitternd in Richtung von Gassian gerichtet, der sich vor Schmerz und blanker Angst krümmte. Agatoshs rote Augen glühten, als er wie ein Krieger, der einen Speerwurf vorbereitete, ausholte und Sera mit einem machtvollen Schwung in Richtung Gassians katapultierte.

Ihr Körper schoss durch die Luft, die gestohlene Klinge voran, und mit einem widerlich feuchten Geräusch durchbohrte der rote Strahl
Gassians Bauch, bis nur noch der metallene Griff heraussah. Sera, von einer besessenen Entschlossenheit getrieben, klammerte sich mit beiden Händen an das Heft, ihre blutverschmierten Knöchel weiß vor Anstrengung. Die Klinge, getrieben von ihrem Gewicht und der Wucht des Wurfs, schnitt sich tiefer, rutschte durch kokelndes Fleisch und Gedärm, bis Sera zwischen Gassians Beinen sanft auf dem Boden aufklatschte. Der Schüler stieß ein letztes, gurgelndes Röcheln aus, seine Augen starr vor Schock, bevor sein Körper erschlaffte und auch er tot zu Boden ging.

In den blitzschnellen Augenblicken, die auf Gassians Tod folgten, fiel dessen Meister Darth Vashik als Nächster. Ventum und Carifexan hatten ihre geballte Überlegenheit genutzt und ihn in einem präzisen, gemeinsamen Manöver niedergestreckt. Ihre beiden Klingen hatten sich durch den Krieger gefressen, bis sein Körper leblos zu Boden sank, ein weiteres Opfer der geballten Wut der Extinktoren, die für den Hammer von Bastion kämpften.
Der erbitterte Kampf zwischen
Odium und Darth Zekk geriet nun plötzlich ins Stocken. Die Ratte erstarrte, ihre spitze Schnauze zitterte wie bei einem Deathstick-Junkie in den letzten Zügen einer Überdosis. Ihre gelben Augen flackerten panisch, als sie realisierte, dass sie in der Falle saß. Die vier Extinktoren hatten sich lautlos um sie geschlossen, ein unerbittlicher Kreis purer Zerstörungskraft. Die Luft knisterte vor Spannung, als die vier Extinktoren die eingekesselte Zekk taxierten, bereit, den letzten Akt dieser blutigen Schlacht einzuleiten. Zu allem Überfluss stieß plötzlich aus der Dunkelheit auch noch Darth Undiqus dazu. Das Ende der Ratte war spätestens damit endgültig besiegelt.


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Geheime Folterkammer - Agatosh, Sera, Neila (F), Darth Odium, Darth Carifexan, Darth Ventum, Darth Undiqus, Xaro (F), Manzel (F), Gassian (F), Kelai (F), Darth Vashik (F), Darth Zekk, Darth Tyber (F) -
 
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Bastion- Sith-Tempel- Domäne der Oberen- Niphira's Quartier- mit Niphira und Norag

Als Norag erneut auf Niphiras geschwächten Zustand zu sprechen kam, rollte Marlis mit den Augen. Eine Geste, die sie bei anderen Sith-Kriegern durchaus den Kopf kosten könnte. Bei ihm aber traute sie sich das, weil sie sich nah genug waren.

„Versteh mich nicht falsch. Es ist mir scheiss egal, ob sie ihr Klopper-Schwert da schwingen kann oder nicht. Es wär mir egal, wenn ich sie in den nächsten sechs Monaten im Schwebestuhl schieben müsste. Mir ist nicht egal, dass wir diese Tür da irgendwann wieder öffnen müssen, wenn sie noch so ist. Die Umgebung ist gefährlich für sie. Ja, du bist da und Lilya und ich auch und sie hat mit mir geübt. Aber ich traue mir dennoch nicht zu, sie gegen die ganzen Idioten da draussen zu verteidigen.“


Der letzte Satz liess sie kurz stocken.

„Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist ein grosser Teil auch einfach meine Angst, nicht gut genug zu sein. Aber ich hab auch Angst...da runter in die Katakomben...und dieses überdimensionierte Vieh… Ich werd das Gefühl nicht los, dass man Niphira damit loswerden wollte. Warum auch immer man ihr dann den Körper da gegeben hat und sie nicht einfach hat sterben lassen… keine Ahnung. Vielleicht war das dem Urheber nicht genug und er will sie weiter leiden sehen. Bei den Psychos hier wär das ja garnicht so abwegig. Und jetzt… Jetzt ist sie so angreifbar und ich fühl mich einfach nur hilflos deswegen. Und wenn sie dann auch noch „Vom nächsten Mal“ spricht… Ich kann das nicht nochmal.“

Norag versicherte ihr dann noch einmal seine Hilfe in Notfällen und erklärte ihr, dass sie für Niphira da sein musste. Marlis schnaubte.

„Das bin ich ja. Freiwillig wär ich nie wieder in diese Bude hier rein gegangen. Ich mach das nur für sie. Damit ich in ihrer Nähe sein kann. Falls sie mich braucht. Aber … ach, ich will sie nur hier weg bringen. Irgendwo hin, wo sie sicher ist und wo sie sich erholen kann.“

Als sie die chemischen Entspannungshelfer ansprach, kam just in dem Moment Lilya rein und hatte ne Stimmung, die die gerade vorherrschende Atmosphäre crashte. Als käme sie mit bunten Ballons und Partytröten an einen schweren Unfall und tanzte durch die Trümmer. Dem entsprechend entgeistert starrte Marlis die Lethan an, die sie erstmal zurecht wies, dass sie in ihrem Zustand keine unerlaubten Substanzen bekam. Eher einen Schlag in den Nacken. Marlis schnaubte erneut.

„Wenn du das Echo abkannst, kannst du es ja mal versuchen. Was hast du angestellt, dass du so gut drauf bist?“

Wahrscheinlich hatte sie einen Zivilisten kopfüber in nen Gulli gesteckt oder irgendwie sowas. Da ertappte Marlis sich dabei, wie sie anfing zu lächeln. Lilya’s Stimmung war ansteckend. Auf ihre Frage, wo Niphira ist, erklärte Norag es ihr und Marlis wies still einfach auf den Raum, in den ihre Freundin verschwunden war. Lilya hatte sich aber schon aufs Sofa geworfen- und man konnte es fast so nennen, ja- und hatte Norag’s Droiden aus dem Rucksack gelassen, der seinen Herren gleich begrüsste.

„Regnets immernoch?“

fragte Marlis dann und stiess sich vom Türrahmen ab. Da fielen ihr die beiden Mädchen auf, die immernoch an der Tür standen und kaum wagten, aufzublicken. Ihr Lächeln verschwand etwas und sie bekam das Bedürfnis , die beiden zu umarmen. Norag unterstrich noch einmal ihr Verhältnis zueinander und Marlis nickte.

„Norag ist im Rang über mir und ich war eigentlich von Anfang an mega frech zu ihm. Und leb immernoch. Nur, um euch ein Beispiel zu geben. Aus Sith-Sicht hätte er genug Gründe, mich allein wegen Respektlosigkeit nen Kopf kürzer zu machen. Aber er weiss- HOFFENTLICH???….“

sie sah Norag kurz eindringlich an

„...das ich vor ihm genauso viel Respekt habe wie vor Niphira. Aber ich vertraue ihm auch genug, dass ich ihn hier und da mal ein bisschen ärgere.“

Sie grinste und ging zu den Zwillingen, um die Arme um sie zu legen sie von dieser vermaledeiten Tür weg zu holen. Die Tür, die ihren sicheren Hafen vom Vorhof der Hölle trennte. Und ja, Marlis sah es immernoch so.

„Ich hab leider nur Tee geholt bisher. Und die Küche hier ist noch nicht ausgestattet. Wir bräuchten für euch beide noch nen Mujasaft oder irgendwie sowas, oder? Wir müssen uns hier erst einrichten. Aber ich bin mir sicher, dass Niphira auch eure Wünsche berücksichtigen wird.“


Marlis führte die Mädchen zum Sofa und sah dann zur Tür, hinter der Niphira verschwunden war. Sollte sie sie in Ruhe lassen oder hin gehen? Niphira war ihre Freundin und – verdammt- sie sollte sich nicht verkriechen. Marlis warf einen Blick über die Anwesenden und ging dann zu dem Büro. Leise klopfte sie an, öffnete aber nicht die Tür. Sie wartete. Überließ es Niphira , ob sie rein kommen oder sie allein lassen sollte. Während sie aber wartete, sah sie zu den anderen.

„Gibts hier nen Café in der Stadt oder so? Irgendwas, wo wir nicht durch nen Flur und ne Kantine voller Sith latschen müssen und die Mädels trotzdem ne Limo oder sowas bekommen? Und alle nen Stück Torte. Der Zucker würde vielleicht auch schon helfen.“

Beim letzten Satz sah sie Lilya an, die ja härtere Drogen verboten hatte. Aber Zucker war ja vielleicht noch erlaubt als Stimmungsaufheller. Und Schokolade.

Bastion- Sith-Tempel- Domäne der Oberen- Niphira's Quartier- mit Niphira, Norag, Lilya, den Zwillingen und T1ga(NPCs)
 
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Bastion-Sith-Tempel-Darth Makhairas Domizil- Wohnzimmer- mit Norag, Marlis, den Zwillingen und Norags Droiden- Niphira im Büro



Marlis Reaktion auf Lilyas Spruch schien zumindest ein wenig die Stimmung aufzuhellen. Naja… zumindest fürs Erste. Jedoch seufzte Lilya ein wenig, als man ihr mitteilte, warum hier solch eine Beerdigungs-Stimmung herrschte. Kopfschüttelnd lehnte sich die Lethan zurück und schaute zwischen Marlis und ihrem Freund hin und her.

“Ihr müsst der nicht zwingend so liebevoll gegenüber sein. Sie ist eine Sith. Diese Frau ist härter als sie ausschaut…”

Bei dem Gedanken, wie ihre Herrin nun wirklich aussah, glückte Lilya ein wenig.

“Ich meine, als sie vorher ausschaute.”

Auf die Frage nach dem Regen nickte sie dann aber ein wenig.

“Wenn wir wollten könnten wir sofort abhauen… wenn nicht diese verdammte Untersuchung und damit diese lästige Sperre wäre. Ich kann diese trostlose Gegend nicht mehr sehen. Da bekommt man schlechte Laune. Und hier habe ich gerade mehrere Beispiele…”

So richtete sich die Aufmerksamkeit auf die beiden Nervensägen. Lilya musterte die Beiden Mädchen genau, während Marlis und Norag auf die Beiden einredeten, wodurch sie sich zu einem Lächeln zwangen. Die Schülerin Darth Makhairas brachte sie dann zum Sofa und immer noch widerwillig setzten sie sich.

“Hey ihr beiden… Amo und Usi?”

Die Zwillinge schauten Lilya an.

“Ich habe gehört, dass ihr Angst habt, alleine zu sein.”

Bis dahin grinste Lilya frech und lehnte sich vor, wurde dann aber ernster und einfühlsamer.

“Macht euch keine Gedanken. Ihr gehört zu uns. Wie der grummelige Zabrak und die Zickige da drüben schon gesagt haben…”

Sie zwinkerte ihnen zu.

“Ihr seid ein Teil von uns. Solange ihr es wollt, seid auch ihr ein Teil unserer Familie. Ich verstehe noch nicht, warum Darth Makhaira euch gefühlt adoptiert hat. Ich muss es aber auch nicht wissen. Es reicht mir, dass ihr ein Teil von uns seid. Und nun hetze ich mal einen Jünger los, damit der ein paar Vorräte herbringt!”

Damit stand Lilya auf und ging zur Tür, wo sie den ersten Jünger, eine blasse Frau am Kragen packte und sie recht rabiat mit einer Liste losschickte. In erster Linie Tee, Saft und ein paar Snacks. Sollten die sich doch erst einmal nützlich machen.




Bastion-Sith-Tempel-Darth Makhairas Domizil- Wohnzimmer- mit Norag, Marlis, den Zwillingen und Norags Droiden- Niphira im Büro
 
Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira in ihrem Büro, Norag, Lilya und Marlis mit den Zwillingen im Aufenthaltsraum


Schmerzen. Wie schafften die Sith das? Kraft aus Schmerz. So ein Schwachsinn. Hass macht blind. Schmerz machte einen nicht stark. Stärker wird man durch Macht und eigene Fähigkeiten. Erst dadurch wurde man frei. Hass? Schmerz? Es waren nur Ketten, die einen zurückhielten. Es musste enden. Sie würde enden müssen. Bald, oder? Nachdem ihre Pflicht erledigt war. Träge stand Niphira auf und trat an das viel zu große Panoramafenster. Bastion. Für sie war es das einzige Zuhause, das ihr geblieben war. Die einzige Heimat. Was hatte sie sonst noch? Außer eine Reihe von Niederlagen? Sie hatte es nicht geschafft, Norag richtig auszubilden. Und bei Marlis versagte sie gerade ebenso. Sie würde niemanden mehr ausbilden. Ganz sicher nicht. Sie machte es falsch. Auf der anderen Seite… Was die Sith als ‘richtig’ betrachteten, war mit so viel Leid und so viel mehr Schmerz verbunden, dass dabei niemals ein richtiger Krieger entstehen konnte. Nur Feiglinge, die ihr unterentwickeltes Selbstbewusstsein hinter ihren Grausamkeiten versteckten. Langsam trat Niphira an das Fenster und ohne es zu wollen starrte sie ihrem verheulten Spiegelbild in die Augen. War sie wirklich nun so schwach geworden? Eine Schande. Das Schlimmste war auch noch, dass die anderen glaubten, dass SIE beschützt werden müsste. Diese ganze Situation wäre nicht passiert, hätte sie Marlis- Nein! Niphira opferte niemanden wie eine Spielfigur. Es war ihr eigener Fehler gewesen. Etwas mehr Aufmerksamkeit. Eine minimal bessere Reaktionsgeschwindigkeit… Sie musste wieder auf die Beine kommen.

Etwas unsicher zog Niphira ihr Oberteil hoch. Haut und Knochen. Keine wirkliche Muskulatur. Sie war ein wandelndes Skelett. Nicht mehr. Ernährung und Training… das würde wohl die nächsten Tage definieren. Es folgte ein Klopfen. Niphira spürte Marlis Nähe. War sie dazu bereit? Schnell setzte sich die Sith in ihren Bürostuhl und drehte sich daraufhin zum Fenster. Sie tat so, als würde sie etwas auf ihrem Pad nachlesen.

“Ja bitte?”

Sagte sie nur knapp. In dem Moment erhielt sie eine sehr… beunruhigende Nachricht. Sie drehte sich zum Holoterminal und dort war ein Mann. Gut genährt. Alleine bei dem Anblick Niphiras lachte er schon. Zu großes T-Shirt und zerzauste Haare.

“Hallo meine Tochter…”

Der Unterton alleine gefiel ihr nicht.

“...oder soll ich dich ‘Darth Makhaira’ nennen?”

Die Augen der Sith verengten sich gefährlich.

“Ein wenig Respekt bitte. Ihr redet immer noch mit-”

“RESPEKT?! Vor einem KIND!”

Der Mann lachte nun herablassend.

“Du magst vielleicht eine Sith sein. Aber du steckst im Körper eines Kindes. Wie mächtig kann jemand wie du schon sein?”

Niphira lächelte ruhig.

“Wie kann ich Euch helfen. Abgesehen davon, ein Ziel für Euren Hohn zu sein?”

Der Mann grinste.

“Bring mir meine nutzlosen Töchter zurück! Ach ja… und du unterwirfst dich mir, wenn du keine weiteren Probleme willst.”

Niphira lehnte sich zurück und faltete die Hände auf dem Tisch. Sie schaute zu dem Mann hoch. Aufstehen würde kaum Sinn machen. Viel größer wäre sie dadurch ohnehin nicht.

“Also fassen wir zusammen. DU meldest dich bei MIR. DU… verhöhnst und bedrohst MICH und stellst Forderungen?”

“Du hast kei-”

Niphira hob eine Hand und ihre Augen funkelten finster.

“Ich frage mich wirklich, wie man so lebensmüde sein kann, mich zu bedrohen. Wenn ich will… Kann ich jetzt aus dem Stehgreif zwei ausgebildete Sith, mit zwei Schülern nehmen und zu dir rüber kommen. Wenn du also keine komplette Privatarmee besitzt… und dazu kein Blutbad willst… und den morgigen Sonnenaufgang erleben… Dann folgst du besser meinen Forderungen.”

Niphira lehnte sich leicht vor.

“Erstens… Ich bin nur genetisch mit dir verwandt. Das war es auch. Was aber Amo und Usi angeht? Warum wollen Sie die beiden zurück. Was habe ich davon?”

Der Mann war nun deutlich weniger von sich überzeugt und seine Mimik hatte sich selbst verfinstert.

“Ich biete Ihnen für beide je 5.000 Credits. Also 10.000 Credits. Der Rest hat Sie nichts anzugehen.”

Niphira nickte langsam und tat so, als würde sie ernsthaft überlegen, ehe sie dann grinste. Dieser Mann war echt unverschämt.

“Hey! Amo? Usi? Ich weiß, dass ihr da seid. Euer Vater hat mir gerade 10.000 Credits für euch beiden geboten. Der ist wirklich so dumm zu glauben, dass ich da mitmache!”

Damit stand Niphira nun doch auf.

“Wissen Sie, was wir machen? Sie übertragen Ihren politischen Einfluss auf die Beiden. Sie halten sich ansonsten aus ihren Leben raus. Sie sind nicht mein Vater… Aber Amo und Usi sind meine Schwestern! Ich bin für sie verantwortlich! Also... bedrohen Sie mich, meine Schwestern oder irgendwen anderes, der zu mir gehört, dann kommen wir alle mal zu einem Hausbesuch vorbei...”

Der Blick des Mannes war starr.

“Warum interessiert sich eine Sith für diese beiden Gören? Es ist nicht Euer Problem! Sie sind Fremde! Euch sollte doch egal sein, was aus irgendwelchen Kindern wird! Ihr seid eine Sith!”

Niphira senkte ihren Blick und schüttelte grinsend mit dem Kopf.

“Ich habe eine Verantwortung durch diesen Körper erhalten. Mein Geist ist ein anderer, aber ich bin die Schwester von Beiden. Ich habe ein Versprechen einzuhalten. Ich werde es nicht für ein paar lausige Credits brechen. Sie werden tun, was ich sage… oder Ihr Leben wird das nächste sein, welches ich beenden werde.”

Die Stimme Niphiras wurde zum Ende hin kalt und methodisch geworden. Fast als wäre Empathie ein Fremdwort für sie. Ihr Gesprächspartner schwieg einen Moment, dann schnaubte er.

“Na schön! Ich bin ohnehin froh, wenn die Gören mir nicht mehr auf der Tasche liegen! Ich hoffe nur… Ihr wisst, was Eure Bekenntnis zu den Beiden bedeutet. Freut Euch schon auf die Familientraditionen.”

Damit war die Verbindung beendet. Niphira schloss ihre Augen und stützte sich auf den Tisch. Sie musste durchatmen. Vielleicht hatte sie endlich mal wieder etwas richtiges getan. Als sie die Augen wieder öffnete, schaute sie zur Tür. Die Maske der harten Sith fiel wieder. Man konnte den Schmerz in ihrem Gesicht wieder regelrecht ablesen.

Im Nebenzimmer starrten die Zwillinge abwechselnd einander und dann die Tür an. Unsicher und mit fragendem Blick schauten sie zu Norag. Unsicher, was gerade passiert war. Von der Tür kam nur Lilyas Stimme.

"Sag ich doch! Ihr gehört zu uns!"



Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira in ihrem Büro, Norag, Lilya und Marlis mit den Zwillingen im Aufenthaltsraum
 
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Bastion - Bonetown-Feel Good Inc. Jean Porter

Jean warf einen letzten Blick über die Schulter. Die Straße lag still, nur das leise Tröpfeln des Regens auf dem Beton war zu hören. Kein Licht, keine Bewegung. Zeit zu handeln.

Mit geübter Hand zog sie ein schmales Werkzeugset aus der Innentasche ihrer Jacke. Der Türscanner war alt, keine Biometrie, kein komplexer Code – nur ein veraltetes Magnetschloss, das vor Jahren modern gewesen war. Jean kniete sich davor, setzte zwei Kontakte an und überbrückte die Stromversorgung mit ihrem Pad. Nach wenigen Sekunden gab das System ein leises Klick von sich.

„Willkommen bei Feelgood Inc.“, murmelte sie und schob die Tür auf.

Innen war es dunkel. Der schwache Lichtschein von der Straße reichte kaum über den schmalen Eingangsbereich hinaus. Ein muffiger Geruch schlug ihr entgegen, gemischt aus Staub, kaltem Metall und der abgestandenen Luft. Hier war schon seit Jahren nichts mehr produziert worden.

Jean wollte sich in Bewegung setzen, doch dann piepte es an ihrem Handgelenk.

Einmal. Zweimal.

Jean fluchte leise, aktivierte das Display. Mit zusammen gekniffenen Augen sah die Agentin auf das Hologrammbild ihres direkten Vorgesetzen.

„Porter kommen sie unverzüglich in mein Büro. Jetzt!“

Jean wollte eigentlich noch etwas erwidern, doch sie wusste, dass es keinen Sinn hatte.

--

Das Büro ihres Vorgesetzten lag wie immer im oberen Stockwerk des Gebäudes der Behörde für lokale Sicherheit. Jean zögerte kurz vor dem Klopfen. Doch dann strafte sie die Schultern.

Senior Agent Theo Albin saß hinter seinem Schreibtisch und schrieb wohl an einem Bericht. Jean mochte den Mann Mitte 50 nicht sonderlich. Doch durch sein Büro hatte man eine tolle Aussicht auf die Stadt.

„Setzen Sie sich“, sagte der Mann knapp.

Jean folgte der Anweisung und sah den Mann abwartend an. Was war so wichtig, dass er sie bei der Arbeit störte?

„Agentin Porter, Sie lassen die Ermittlungen bezüglich Rigo Dale fallen.“

Jean zog leicht eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“

Es hatte so lange gedauert und vor allem einen hohen Schaden im Industriesektor und zwei tote Kanalratten und jetzt sollte, dass alles umsonst gewesen sein?!

„Sie haben mich verstanden. Der Ermittlungen werden geschlossen. Sofort.“ Seine Stimme blieb ruhig, aber dahinter lag ein unmissverständlicher Ton.

Jean verschränkte die Arme. „Warum? Ich bin kurz davor, etwas zu finden. Feelgood Inc. ist eine Fassade, jemand hat über sie Nidjk bezahlt. Das der jetzt tot ist kann kein Zufall sein!“

Albin sah die Agentin scharf an.Es ist ein Befehl von oben. Höher als ich, höher als Sie. Die Akte Dale ist ab sofort geschlossen. Sie werden sie nicht mehr öffnen, nicht mehr erwähnen – und Sie werden sich nicht mehr mit dieser Firma herumschlagen.“

Jean spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

„Und das der halbe Industriesektor in Schutt und Asche liegt soll um sonst gewesen sein?!“fragte die Agentin und sah ihren Vorgesetzen an.

Der Mann lehnte sich vor und sah die Agentin an.

„Agent seihen sie froh, dass wir den Fall einfach vergraben und sie keine Konsequenzen davontragen, dass der halbe Industriesektor zerstört ist. Das sind unnötige Kosten für das Imperium! Kosten die vermieden hätten werden können. Sie lassen den Fall jetzt Ruhen! Rigo Dale ist bei einem tragischen Unfall aus dem Fenster gefallen, im Industriesektor gab es ein tragisches Unglück, weil zwei wild gewordene Gauner um sich geschossen haben und der Tot von Nidjik ist ein bemitleidenswerter Selbstmord. Haben sie noch irgendwelche Einwände Agent?!“
fragte der Vorgesetzte scharf und sah die junge Frau an.

„Nein Senior Agent.“ Sagte Jean und salutierte halbherzig.

Abtreten Agent. Neue Arbeit erwartet sie in Kürze.“


Bastion – Behörde für Lokale Sicherheit- Jean Porter
 
Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag),Marlis, Lilya, T1gA (NPC) und die Zwillinge
Im Büro:
Darth Makhaira

Marlis Bedenken waren schon berechtigt, aber sie verlor immer wieder etwas aus den Augen, das Norag um jeden Preis, für jeden seiner neuen Familie, beschützen würde. Auch wenn die Schülerin noch nicht so weit war, der Zabrak wusste seine Fähigkeiten einzusetzen und lächelte sachte.

"Ich weiß das dir das alles egal wäre, aber mach dir bitte nicht so viele Gedanken, sollte jemand uns bedrohen. Oder sonst irgendetwas in der Art... Ich würde auf keinen Fall zulassen das hier irgendeiner von meiner Familie was passiert und wenn ich dafür aufs ganze gehen muss!"

Bei dem letzten Teil sah er sie ernst an und man konnte an seiner Mimik und Gestik erkennen, das er sein Leben für seine neu gewonnene Familie her geben würde, wenn es sein muss. Aber der Zabrak bemerkte wie es ihr gehen muss, nachdem was sie alles miterlebt hatte. Alleine die Vorstellung das gleiche würde Lilya passieren... Wie würde er nur darauf reagieren? Das sie erst in seinen Augen stirbt und dann in einem anderen Körper vor ihm stehen würde und behaupten würde das diese fremde Gestalt seine Freundin wäre. Alleine die Erinnerung das er fast seine Meisterin getötet hätte, weil er sie nicht sofort erkannt hatte, erst im letzten Moment als sie beide auf Augenhöhe waren und er es in ihren Augen erkannte, das sie es war für die sie sich ausgab.

"Ich weiß das du nur wegen ihr hier wieder rein gegangen bist. Freiwillig für sie. Ich weiß und kann nachvollziehen wie sehr du diesen Ort hasst. Aber sobald wir können, werden wir hier weg sein. Alle. Weg von diesem Ort und einfach woanders hin. Wohin ist ja erst einmal egal. Aber vielleicht ein Ort wo ihr vielleicht unbesorgt einfach trainieren könnt. Du weiter deine Fähigkeiten und Darth Makhaira erstmal wieder fit wird in ihrem jetzigen Körper."

Ja das war das wichtigste, das Marlis weiter üben konnte und seine Meisterin wieder zu Kräften kam. Der jetzige Zustand ihren Körpers war echt nicht gut. Aber er glaubte an seine Meisterin das wieder hin zu bekommen.
Gut war aber auch, das Lilya, die Zwillinge und sein Droide kamen, die die Stimmung etwas aufhellten. Es war angenehm, das es nicht mehr so bedrückend war. Marlis war auch schnell bei den Zwillingen und brachte sie rüber, so das sie sich setzten konnten, was sie, wenn auch etwas widerwillig, taten.
Die kleine sticherleien von der Schülerin, war er schon gewohnt und grinste frech.


"Ich weiß gar nichts!"

Sagte er lachend.

"Alles gut ich mach nur Scherze. Aber Marlis hat recht, aus Sith-Sicht wäre sie bestimmt ein paar Köpfe kleiner. Aber hier sind wir wie eine Familie und behandeln uns auch so. Wir helfen uns gegenseitig. Egal wer wo im Rang steht. Natürlich wenn wir nicht unter uns sind, müssen wir diese Rangordnung im Blick behalten und uns dementsprechend auch benehmen. Sonst machen wir uns unnötig angreifbar."

Sagte er nun etwas ernster, aber immer noch locker genug, das man sich keine Sorgen machen musste. Die Anmerkung Stück Torten zu bekommen klang gut, er weiß gar nicht mehr, wann er die letzte richtige Mahlzeit hatte bei alldem Stress in der letzten Zeit. Sein Droide piepste dabei etwas empört und Norag sah ihn an.

"Für dich finden wir bestimmt auch was, auch wenn es nicht gerade in einem Café zu finden ist."

Sein kleiner Freund sah ihm an und gab ein kurzes piepsen von sich, während er sich hinter Lilya auf die Lehne legte.

"Ich glaube er hat dich echt lieb gewonnen, aber geht mir ja nicht Fremd!"

Sagte der Zabrak zu Lilya und T1gA, man konnte in seinem Blick erkennen, das er die beiden etwas ärgern wollte. Und von dem kleinen kam nur ein kleines Summen. Doch Lilya erwähnte die Sperre die Norag auch gerade erst auf seinem Com gesehen hatte und verengte leicht die Augen, da Marlis wahrscheinlich davon noch nichts wusste. Er schloss die Augen und lehnte sich zurück.

"Ich habe die Nachricht auch gerade erst bekommen. Es stört mich gewaltig das wir hier doch noch was festsitzen werden. Hoffen wir, das es nicht zu lange andauert."

Lilya redete dann auf die Zwillinge ein das sie nicht so viel Angst haben brauchten vor der Gruppe. Da sie zu uns gehörten. Aber bei der Bemerkung das er grummelig sei öffnete er wieder seine Augen uns sah seine Freundin an.

"Was heißt denn hier grummelig?"

Der Zabrak sah etwas irritiert aus. Kam er wirklich so grummelig rüber? Lag es an seiner Haltung? Oder eher an den Tattoos? Die ihn ja schon vom äußerlichen eher grummeliger wirken lies. Selbst sein Freund T1gA fing an piepsig zu lachen, was man unschwer erkennen konnte, auch für die die ihn nicht verstanden.
Danach stand Lilya auf um einen der Jünger los zu schicken Vorräte zu holen und alleine wie sie der Dame das vermittelt hatte hob er eine Augenbraue.


"Und dann sagt sie ich sei grummelig..."

Kurz nach dem Satz musste er etwas lachen und sah zu den Zwillingen.

"Wie ihr seht, unter uns ist es locker, aber sobald wir diese Tür öffnen müssen wir in unserer Rolle sein."

Nachdem Marlis auf Antwort gewartet hatte, die auch kam öffnete sie die Tür und man bekam ein Gespräch mit was seine Meisterin führte mit einem... Mann? Aber kurz darauf konnte man darauf schließen, das es der Vater sein musste von den beiden Zwillingen und dem Körper von Darth Makhaira. Auch wenn die Verwandtschaft bei ihr nur in der Genetik lag. Alleine wie seine Meisterin den Herren schnell klein geredet hatte musste Norag grinsen, ja das war seine Meisterin wie er sie kannte. Alleine der Satz mit dem Geld für die Zwillinge hob Norag eine Braue. Die Zwillinge waren dem Vater nur 10.000 Credits wert? Oh man, sie scheinen für ihn echt unwichtig zu sein. Wahrscheinlich hätten sie keine rosige Zukunft bei dem Herrn. Und Norag wusste nur zu gut, wenn man jemanden mies behandelte. Er hat es ja am eigenen Leib erfahren. Niphira hielt stand, bei den Vorderungen, als ob sie darauf eingehen würde. Auch die Anmerkung von Lilya, das sie nochmals bestätigte das die Zwillinge zu ihnen gehörten ließ Norag nur lächeln und nickte zustimmend.

"Darth Makhaira steht zu ihrem Wort. Und glaubt mir, ihr habt es gut bei uns zu sein. Sie hat mich quasi auch gerettet von diesen dreckigen Sklaventreibern."

Der Zabrak war zufrieden mit der Familie die er gefunden hatte, auch wenn das wirklich ein großer Zufall war in so eine Gruppe zu kommen, wo jeder jeden respektierte und der Zusammenhalt einfach rieseig war. So etwas hätte er in seinem Leben nie erwartet zu haben - Eine Familie!

Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag),Marlis, Lilya, T1gA (NPC) und die Zwillinge
Im Büro:
Darth Makhaira
 
Bastion / Bonetown / The Void / Sane, Samin, Rian

Sane hatte noch nie gesehen, dass eine Chiss rot werden konnte. Offensichtlich hatte er einen wunden Punkt getroffen, was er allerdings sofort bereute. Er wollte Samin als Verbündete und sie nicht vergraulen oder misstrauisch machen. Sane musste sich lieber auf seine eigenen Probleme und auf die selbst aufgetragene Mission konzentrieren: Dem Imperium so gut es ging schaden aus dem Inneren heraus zufügen. Wenn er Samin dafür am Ende opfern musste, indem sie sich geblendet von Propaganda zu etwas wirklich Dummen hinreißen ließ, dann durfte er sich nicht mit reinziehen lassen. Seine Haltung wurde dadurch bestärkt, dass Samin nochmals betonte, wer sie war: Eine eiskalte, imperiale Killerin, die unzählige republikanische Leben auf dem Gewissen hatte. Dass sie sich jetzt aus Eigennutz gegen die Sith wandte, änderte nichts daran. Womöglich hatten sie sogar in den selben Schlachten gekämpft, ohne voneinander zu wissen. Sie in der Luft und er am Boden.

Dann ging es plötzlich um Sane. Er war diese Frage jedoch mittlerweile gewohnt. Oft genug hatte er diese Gespräche schon durchgespielt und selbst geführt. "Der Baron hat einen Sohn? Wie kommt es, dass ich noch nie von ihm gehört habe?" "Ah, ich erinnere mich an Sie, als Sie ein kleiner Junge waren. Aber Sie waren lange nicht mehr auf Bastion, oder?" Selbst sein Vater hatte in einem kurzen Anflug von Interesse wissen wollen, was Sane all die Jahre eigentlich gemacht hatte und wo er gewesen war. Entsprechend routiniert war seine Antwort.


"Hin und wieder. Ich habe Medizin studiert und legte wert auf eine umfassende Ausbildung, weswegen ich eine Zeit lang das Outer Rim bereiste und schließlich eine Weile auf dem neutralen Planeten Svivren in einem Krankenhaus als Arzt arbeitete."

Seine Zeit beim Five Veils Krankenhaus kam ihm wie ein anderes Leben vor. Ein Leben ohne Krieg, Geheimnisse und Verrat. Sane hatte sich auf das konzentrieren können, was er schon immer tun wollte: Den einfachen Leuten helfen. Es war Zoey gewesen, die ihn schließlich aus diesem Traum gerissen und zurück auf das galaktische Spielfeld gebracht hatte. Wäre sie nicht gewesen, wäre er jetzt vermutlich nicht hier. Wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie ihn nie kontaktiert hätte?

"Sie sagen es doch selbst, Samin: Sie sind die beste Pilotin der Galaxis", bestärke Sane die Frau. "Sie haben schon so viele Herausforderungen gemeistert, da wird das hier doch ein Kinderspiel für Sie. Ich bin mir außerdem sicher, Ihre Tochter wird die Situation, in der Sie sich befinden, verstehen. Sana wird sicher froh sein zu erfahren, wer Ihre Mutter ist. Aber ich werde diesen Punkt nicht weiter mit Ihnen diskutieren. Es ist Ihre Entscheidung. Seien Sie nur versichert: Sollte das Imperium davon erfahren, sind Sie tot und tot nützen Sie Ihrer Tochter nichts. Ihr Ruhm und Ihre bisherigen Leistungen werden daran nichts ändern. Ein neues Leben außerhalb des Imperiums anzufangen ist ihre beste Chance, auch wenn es sicher nicht einfach werden wird."

Die Wolves? Sane verkniff sich die Nachfrage, machte sich aber eine geistige Notiz dazu. Die Information konnte später vielleicht nochmal wichtig werden. Eine weitere Organisation für Machtnutzer kannte er allerdings auch nicht und schüttelte nur nachdenklich den Kopf.

"Ich bin mir des Risikos durchaus bewusst, machen Sie sich um mich keine Sorgen."

Tatsächlich wäre es die beste Möglichkeit, um sich aus diesem Alptraum zu befreien. Sane hatte die imperiale Politik und Bürokratie schon nach kurzer Zeit satt und sehnte sich danach, wieder er selbst und in Sicherheit sein zu können. Auch die ständige Anwesenheit seines Vaters zehrte an seinen Nerven. Wenn alles glatt lief war dies die Möglichkeit der imperialen Propaganda, dem Sternenjägerkorps und dem Sith-Orden mit einer Aktion einen Schlag zu versetzen. Wenn er es dann noch schaffte, die Kinder dem Jedi-Orden zu übergeben, wäre die Demütigung für das Imperium perfekt. Aber war das wirklich das Beste für sie? Sane hatte selbst gesehen, welche Entbehrungen auch der Jedi-Orden von seinen Mitgliedern forderte. So ein Leben war nicht für jeden geeignet.

Zum Schluss rundete die Pilotin das Bündnis zwischen ihnen mit einem Handschlag ab. Sane musste lächeln. So hatte er ein "Du" auch noch nicht angeboten bekommen.


"In Ordnung. Aber in der Öffentlichkeit sollten wir weiterhin den Schein wahren. Zu den nächsten Schritten: Du vereinbarst das Treffen und gibst den Termin an mein Büro weiter. Ich suche in der Zwischenzeit ein paar Zufluchtsorte heraus. Wir können dann gemeinsam entscheiden, welcher davon geeignet sein könnte."


Bastion / Bonetown / The Void / Sane, Samin, Rian
 
Bastion, Sithtempel, Katakomben, Folterkammern der Inquisitoren, Q`Tahems Verlies: Q `Tahem, Kestrel, davor Kirain und Lanesra

Kirain antwortete fast im Gehen, dass er Ungehorsam bestrafen würde und war auch schon in der Zelle. Zwei Wächterdroiden folgten. Sie schickte sich an, als letzte Person einzutreten. Die Dinge in der Zelle überschlugen sich regelrecht. Kirain hatte die Gefangenen unverzüglich getrennt und gegen die Wände geklatscht. Er beschimpfte Kestrel. Irgendwie hatte er ihr wohl einen Vertrauensvorschuss geschenkt, da er sie auf ihre Seite womöglich gezogen wähnte? Jedenfalls schimpfte er, weil er es wohl dumm fand, dass sie ohne einen Funken Argwohn die Medizintasche genutzt hatte. Innerlich wollte Lanesra ihm zustimmen, kam aber vor Entsetzen nicht dazu. Q`Tahem hatte es tatsächlich geschafft, seine Handfesseln loszuwerden. Durch Kirains Machtstoß waren sie zersprungen. Sie konnte die Macht in ihm spüren, wie sie mächtig in ihm aufwallte und er seine Verbindung zu ihr wieder herstellte und gierig nach ihr griff. Doch da war keine helle Macht. Da war rasende finstere Macht! Er war voller Wut und Hass nach der Pein und es stand außer Frage, er würde und wollte sie zügellos nutzen.

“Ergreift ihn!”,

schrie die hinter den Droiden stehende Sith den Droiden zu. Doch er machte kurzen Prozess mit den Droiden wie ein losgelassener Kampfhund. Nun nahm sie zur Kenntnis, dass er sie erblickt hatte. Das grüne Monster schrie: Du!! Ihr Gesicht entglitt ihr. Der Schreck stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie seine Tonlage und seinen Blick registrierte, aber sie sammelte sich schnell und zog eine Glocke aus finsterer Macht um sich herum. Ein starkes effektives Schutzschild, wie sich schnell herausstellte. Und gerade noch rechtzeitig! Droidenteile, den verankerten Foltertisch, den er fast spielerisch herausgerissen hatte und sogar Kirain, den er wie eine Puppe ergriffen hatte, waren Geschosse, die auf Lanesras Machtglocke niederprasselten. Sie brauchte ihre ganze Macht, um das Schild zu halten. Sie hatte ihn merklich verdunkelt, doch seine Reaktion war gerade ziemlich unangenehm und angsteinflößend. Währenddessen rief Kestrel nach ihm. Immer wieder! Sie war noch gefesselt und wollte auch ihre Macht zurück haben. Lanesra musste die Ordnung wiederherstellen! Und das schnell, ehe auch die Jedi ihre Macht wiederbekam. Schnell zog sie ihr Lichtschwert und aktivierte ihre scharlachrote Klinge, die nach Blut lechzte.

“Du stinkende grüne Missgeburt! Willkommen auf der dunklen Seite der Macht! Du darfst dir einen neuen Namen als Sith aussuchen!”,

sprach sie ihn zurück an. Ihre provokanten Worte schienen ihre Wirkung zu entfalten. Sie hieb ein paar Mal in seine Richtung ein und drängte ihn zurück, um sich Kestrel zu schnappen. Sie nahm die kleine zierliche Jedigefangene mit den hoffnungsvollen Augen, die diese gerade hatte, und links von ihr stand, vor sich als Schutzschild und hielt ihr die Klinge an den Hals. Heiß und unbarmherzig forderte die Klinge nach ihrem Leben.

“Ihr kommt hier niemals raus, törichtes Jedi-Pack!”,

versprach sie ihnen erneut.

“Hört ihr! Hört nochmal genau hin! Nie und nimmer!”

Mittels der Macht aktivierte sie zwei neue Gefängnis Droiden, die zu ihr kamen, um ihre Befehle auszuführen.

“Ergreift ihn, betäubt ihn und legt ihm Macht unterbindende Fesseln an! Jedi, lass es geschehen, sonst ist die kleine Jedi hier Geschichte!"

Es geschah. Ein Betäubungsschuss traf ihn. Wie schnell es wohl wirkte? Erleichtert sah sie, dass ihre Worte ihn aber erreicht hatten. Sie hätte auch nicht gezögert, es zu tun. Umgehend war er wieder gefesselt.

“Das war ja ein niedliches kleines Aufbäumen!”,

legte sie nach, aber war natürlich heilfroh. Sie kettete beide Gefangene nebeneinander kniend vor einer Wand mit Blick zu dieser an und nutzte die ehemalige Verankerung des Foltertisches. Sie waren kniend gefesselt wie Kühe angebunden. Sie konnten den Kopf kaum drehen.

“Zur Strafe gibt es kein Essen und Trinken, aber ihr werdet arbeiten!”

In einer langen Kiste schüttete sie tausende Schrauben zusammen. Sie waren alle gleich lang, aber die eine Sorte war etwas schmaler, doch man musste sehr genau hinsehen. Dann stellte sie zwei leere Kisten rechts und links daneben.

“Sortiert sie! Langsames Arbeiten und Fehler werden gnadenlos bestraft!",

versprach sie ihnen. Der Nautolaner kämpfte gegen die Schläfrigkeit an und versuchte wach zu bleiben, konnte Lanesra sehen. Ein böses Lächeln umspielte ihre Lippen, denn sie fasste einen bitterbösen Plan. Dann verließ sie erstmal erschöpft die Zelle und gab Anweisung Lord Kirain, der ohnmächtig war, auf die Krankenstation zu schaffen.

Nach einer Stunde Kaffeepause betrat sie mit einer Peitsche in der Hand die Zelle. Sie würde sich jetzt an Q`Tahem, dem grünen Monster, rächen.


“Du arbeitest zu langsam, grünes Monster! Und, du arbeitest fehlerhaft!”

Sie machte sich nicht einmal die Mühe, ihm das nachzuweisen. Und natürlich war er durch die Betäubungsspritze schläfrig und müde gewesen. Doch sie saß am längeren Hebel. Sie hatte die Macht! Sie riss ihm die Gefängniskleidung im Rücken auf und ergriff dann die mitgebrachte Peitsche.

Kestrel, du zählst laut mit! Verzähl`dich nicht! Sonst fange ich wieder von Null an!",


drohte sie und legte nicht einmal eine Anzahl Hiebe fest. Es war die reinste Farce. Der Peitschenhieb zerschnitt die gespenstige Stille und man hörte, wie sie sich in seine Haut schnitt, wie sie aufplatzte und eine blutige Strieme übrig blieb. Erneut holte Lanesra aus und schlug ohne Erbarmen mit aller Kraft auf seinen Rücken ein. Wieder gab es dieses hässlich klingende Schnalzen. Die Peitsche schwirrte durch die Luft und traf erneut und wieder und wieder seinen Rücken und hinterließ ein hässliches Muster. Blut tropfte bei jedem der weiteren Schläge auf die Erde der Zelle und spritzte zur Seite und traf die mit ihm leidende Jedi. Irgendwann hatte sich Lanesra ausgetobt. Sie hatte nicht mitgezählt. Das hatte Kestrel getan. So ließ sie beide in der Zelle sitzen. Lanesra ging in den Feierabend. Sie aktivierte alle Sicherheitsdroiden und ging.


Bastion, Sithtempel, Katakomben, Folterkammern der Inquisitoren: in einer Zelle: Q´Tahem und Kestrel, Wächterdroiden, Lanesra auf dem Heimweg in ihr Quartier
 
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