Serie Better Call Saul

Sind fast 6 vollständige Staffeln jetzt. Wenn du heute anfängst, wirst du vermutlich nicht bis nächsten Montag up to date sein... also: leg los!

Oder bingest du dermaßen...? :kaw:
 
Meine Theorie für das Serienfinale:
Das Poster zur finalen Staffel hat es angedeutet; die Reflexion in Genes Brille, als er die alten Saul-Werbungen auf dem Laptop von Jeffs Mutter sah, hat es ebenfalls angedeutet: Saul muss zurückkehren! Jimmy will es, Jimmy braucht es. Und mit Saul Goodman wird auch die Farbe zurückkehren. Die nicht allzu tiefsinnige Symbolik dahinter: Jimmy könnte als Gene ein verhältnismäßig langweiliges Leben führen, möchte aber wieder den Nervenkitzel und mehr Farbe in seinem Leben. Ich stelle mir das in etwa so vor: Gene möchte den Staubsaubervertreter kontaktieren, kann diesen aber nicht erreichen. Es scheint aussichtslos. In einem Moment wie Walt sich Hank stellt, wird sich Gene auch der Polizei stellen. Er kommt vor das Gericht und da er weiß, dass er chancenlos ist, möchte er nur eins: noch ein einziges Mal Anwalt sein - sein eigener! In dem Moment kehrt die Farbe zurück und Saul Goodman ist wieder da, schrilller als je zuvor. Er hält eine Brandrede und ist so gut wie eh und je. Für einen Moment denkt man sogar, er redet und argumentiert sich da irgendwie raus. Letztlich muss er aber folgerichtig in Haft. Dann sehe ich drei Möglichkeiten: entweder wird nach dem Richterspruch auf die Credits geschnitten oder man sieht noch, wie er auch im Gefängnis nicht aus seiner Haut kann und „den Anwalt spielt“ oder es wird überraschend blutig und er hat sich irgendwie mit einem letzten Trick eine Pistole ins Gericht schmuggeln lassen und erschießt sich nach seiner flammenden Rede.
 
Dass Jimmy Selbstmord begeht kann ich mir kaum vorstellen. Dass er vor Gericht noch einmal ne Show abzieht. Ja, das würde zu ihm passen. Nur wäre es irgendwie passend zu zeigen wie bei seiner letzten Gerichtsverhandlung keiner mehr auf seinen Charme reinfällt.
 
Nun, da jetzt das Ende naht, ist mir klar geworden das BCS zu den Besten Serien der letzten 10 Jahren gehört. Da kann man nur hoffen, das die finale Folge ein würdigen Abschluss vollzieht.
 
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Okay, meine Prognose ist nur zum Teil zugetroffen, aber die grobe Erwartung hat gestimmt: Jimmys Weg führt ins Gefängnis.

Eine sehr ruhige, weiterhin konsequent schwarz/weiß gehaltene Folge zum Ausklang, gemischt mit farbigen, melancholischen Rückblenden und einigen Cameos.

Saul Goodman bekommt seine Läuterung und wird wieder zum Jimmy McGill, der nur noch von einer Zeitmaschine träumen kann, die ihn Jahrzehnte zurück sendet. Poesie.
 
Ein stimmiges Finale. Erinnert an Dostojewski.

Ich war nach den ersten drei Staffeln der wohl größte Skeptiker hier im Forum; der ewige McGill-Bruderzwist hat mich genervt, den "seriösen" Anwaltsplot mit dem (damals noch schmierig wirkenden) Klischee auf zwei Beinen namens Howard sowie einer wenig charismatischen Kim fand ich auch nicht wirklich prickelnd, sodass für mich v.a. Mike bzw. der Kartellstrang Grund zum Schauen waren.

Ab Staffel 4 nahm BCS gehörig an Fahrt auf und at vieles gutgemacht, wozu insbesondere der sich vertiefende Plot um Gus und Co. samt neuer Geschehnisse beitrug (zB Laborbau und das tragische Schicksal Werner Zieglers). Lalo Salamanca stahl schließlich allen die Show und half (im Zusammenspiel mit einem komplexer platzierten Nacho) dabei, die Serie auf Prädikat "Weltklasse" zu heben. Ich bin immer noch der Meinung, dass sie auf sozialen Medien mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte; aber vielleicht liegt deren Höhepunkt auch schon seit Mitte der 10er-Jahre - deren größtes Phänomen wohl GOT war - hinter uns.

Danke den Machern für eine siebenjährige Reise durch dieses brilliant durchdachte Werk. What a ride! S'all good, man!
 
Mit etwas Verspätung habe ich jetzt auch das Finale gesehen und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:

Ein absolut rundes Finale einer runden Serie, bei der für mich (fast) alles gepasst hat.

Und irgendwie juckt es mir jetzt schon in den Fingern, gleich mit einem Re-Watch Marathon zu starten.
 
Ich war nach den ersten drei Staffeln der wohl größte Skeptiker hier im Forum

Würde ich so nicht sagen. Ich fand "Better Call Saul" auch gerade in den ersten Staffeln solide, aber nicht wirklich mehr. Jeden, der mit "Breaking Bad"-Vergleichen um sich schmiss, konnte ich nicht ernst nehmen. Die letzte Staffel hat gerade in der ersten Hälfte auch ein paar Mal wieder dieses Tritt-auf-der-Stelle-Problem in den McGill-Strängen. Zum Glück kommt dann ab Mitte der Staffel der Umbruch, die letzten Folgen habe ich wirklich sehr genossen.

Alles in allem eine runde Serie, eine auch sehr gute Serie, die es in ihren Highlight-Momenten auch tatsächlich dann schafft "Breaking Bad"-Niveau zu erreichen.
 
Geniales Serienfinale... und dann noch die vier Folgen Gene-Aufarbeitung. Ich habs unglaublich genossen und sehe die Serie ebenfalls auf einem Level mit Breaking Bad (was ich echt nicht vermutete, schon gar nicht als bekannt wurde, dass sie von den drei Optionen [Sauls Vorgeschichte, Mikes Vorgeschichte, Gus' Vorgeschichte] gleich mal alle drei gleichzeitig angehen), freue mich somit auch auf einen "bald" anstehenden Rewatch.

Aber wie soll ich das sortieren? Hab mir da gestern noch einige Gedanken dazu gemacht. BCS als Prequel an erster Stelle anzusehen klappt einfach nicht. Weil viel zu viel von BB eingeflochten und vorausgesetzt wird, die Rahmenhandlung von BCS schon alleine nach BB spielt und zum Verständnis diese Serie voraussetzt. Aber... wo ordne ich persönlich für mich dann El Camino ein? Direkt nach BB und noch vor BCS? Nein, habe ich gestern festgestellt.
Weil BCS nicht auf EC eingeht, es nicht voraussetzt. Weil EC zwischen BB und BCS als kurzer Fremdkörper dasteht, der aus dem Flow der Folgen reißt und mal 1.5h seine eigene Geschichte erzählt. Das ist nicht rund, das bricht mit dem Ende von Walter und dem Anfang von Jimmy. Nein, ich werde mir EC wirklich als abschließenden Film reinziehen, habe ich gestern festgestellt. Weil es dieser kurze, sehr langsame Ausgang ist... und weil Jesse der Einzige ist, der da als freier Mann aus der Sache rauskommt. Emotional durch, aber rein physisch auf freiem Fuß (jetzt kann man natürlich drüber diskutieren, ob Jimmy nicht freier ist am Ende von BCS), eine Art "Happy End" nach zwei komplett in den Boden gerammten Protagonisten.
Und so gefällt mir das einfach. Der Fall und Untergang von Walt. Der Fall von Jimmy, Aufstieg und Fall von Saul und Schicksal Jimmys... und dann Jesse, der in sein neues Leben fährt und dabei lächelt...

Ja, so werde ich mir das alles reinziehen und auch in meiner Sammlung sortieren :)
 
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Bin mit der ersten Staffel von „Better Call Saul“ durch.

Ich fand es ok.


Die einzelnen Gerichtsfällen mit Saul, Familie und Freunde … Das hat mir gefallen. Nette Figurendynamiken, mehrere Figurenentwicklungen, das ist wunderbar.

Jedoch fand ich alle direkten Verknüpfungen Breaking Bad tatsächlich eher meh.

Mir gefällt zwar beispielsweise, dass Mike Hintergrund mehr beleuchtet wird. Abe er ist mir zu früh in der Serie drin.

Und Tuco hätte ich wirklich null hier drin gebraucht. (Weil seine Folge hatte als zentrales Thema ledilgich „live or die“ Und wenn da die Hauptfigur und der „Böse“ Plot Armor haben, entwickelt sich da trotz intensiven Momenten für die Charaktere rein plottechnisch null Spannung für mich.)

Irgendwie ist Better call Saul wie Solo: A Star Wars Story für mich: Es gefällt mir immer dann am Besten, solange es sich möglichst weit abseits von der bekannten Geschichte bewegt.


Insgesamt … Ich bin noch interessiert genug, dass ich weitergucken will. Aber Staffel 1 war dann doch tatsächlich eindeutig schwächer als jede Breaking Bad-Staffel, meiner Meinung nach.
 
Halte durch. Ich habe mich mit Staffel 1 auch schwer getan. Drei Anläufe habe ich benötigt, um sie einmal komplett zu sehen. Erst vor zwei Jahren, kurz bevor die letzte Staffel erschien, habe ich sie im dritten Anlauf geschafft. Danach habe ich alle weiteren Staffeln innerhalb kürzester Zeit gesehen, die letzte natürlich ausgenommen. Die Serie wird von Staffel zu Staffel besser, entfaltet einen immer stärkeren Sog. Die letzten Staffeln sind grandios und stehen Breaking Bad in nichts nach. Sie sind exzellent geschrieben, hervorragend gespielt.
 
Halte durch. Ich habe mich mit Staffel 1 auch schwer getan. Drei Anläufe habe ich benötigt, um sie einmal komplett zu sehen. Erst vor zwei Jahren, kurz bevor die letzte Staffel erschien, habe ich sie im dritten Anlauf geschafft. Danach habe ich alle weiteren Staffeln innerhalb kürzester Zeit gesehen, die letzte natürlich ausgenommen. Die Serie wird von Staffel zu Staffel besser, entfaltet einen immer stärkeren Sog.
Klingt wie die meisten Star Wars- und Star Trek-Serien für mich. ;)

Zu Ende schauen werde ich die Serie sicher. Ist jetzt halt nicht wie bei Breaking Bad, wo ich nach vier Folgen schon kaum noch genug von der Serie kriegen konnte.

Aber die Macher haben sich da nach Breaking Bad defintiv die Chance verdient, dass ich die Prequel-Serie dazu sicher komplett anschaue.
 
Bin inzwischen mit Staffel 3 durch. Mein Eindruck bislang hat sich im Kontext zu Staffel 1 nicht gross verändert.

Was mir vorher gefiel mit Kim, Chuck und effektiv allem, was abgekoppelt von Breaking Bad ist … Das alles wurde immer noch besser.

Und auch die Sachen mit Mike, den Salamancas und Gus Fring kann ich inzwischen mehr abgewinnen. Es ist jetzt nicht immer nur ein reiner Überlebenskampf. Es sind mehr Komplotte, zwischenmenschliche Rafinesse und ein wenig kleinere Stakes dabei, die dem Ganzen für mich gut tun.


Nach Staffel 4 steht auf der Ausstrahlungsfolge des Breaking Bad-Universums der El Camino-Film an. Bin gespannt …
 
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