Bogden

Bogden-System - Kohlma - im Frachter, in der Nähe des Tempels - Keeda, Tara und Wes

Eigentlich hatte Wes erwartet, mindestens eine seiner Togruta würde gegen die Idee protestieren, eine blecherne Simulation einer empfindsamen Lebensform einen vorschnellen und vermutlich äußerst gewaltsamen »Tod« (wobei dieses Wort im Zusammenhang mit Droiden ohnehin nicht angebracht war) sterben zu lassen, doch eine solche Reaktion blieb aus. Vermutlich hatten die beiden Padawane selbst genug von der geflügelten Pest und keine bessere Idee, diese abzulenken, und sobald der Taanaber den Blechkumpan durch die Tür stieß, hatten sie ohnehin keine Zeit mehr. Sie rannten durch die Tür hinaus und folgten dem Gang, bis sie wieder den Ausgang erreichten, und die Biester waren zum Glück noch damit beschäftigt, den Droiden auseinanderzunehmen, die unangenehmen Geräusche von Krallen und spitzen Schnäbeln waren unverkennbar. Die letzten Worte, die sie aus seinem Vocoder kommen hörten, waren:

»Zu Hilfe! Das Schiff wird angegriffen!«

Und im Grunde müsste der Jedi den Blechkasten für seine Tapferkeit bewundern, wäre sie nicht allein aus der Dummheit geboren. Um die kleinen Bestien nicht von ihrem auserkorenen Opfer abzulenken, benutzten die drei Jedi kein Licht, obwohl Wes seinen eigenen Leuchtstab in den Werkzeugkasten, den er mitgenommen hatte, um die Tarnung zu vervollständigen, geräumt hatte. Das Laufen im Dunkeln, welches auf dem glatten Schiffsboden noch kein Problem dargestellt hatte, wurde draußen in der Ödnis von Kohlma schnell zu einem Problem, doch das Ergebnis war vermutlich die Mühe wert: weder folgten ihnen kleine geflügelte Monstren aus dem Frachter, noch lockten sie weitere aus den Lüften an.

Während sie noch unterwegs waren, warf Tara zurecht ein, ob sie und Wes nicht ihre Auren verbergen sollten, um nicht aufzufallen.

»Du hast recht! Den erfahreneren Schülern würde sowas bestimmt auffallen, von Jarimoch ganz zu schweigen,«

Bestätigte der Advisor atemlos und begann damit, sich auf seine Aura zu konzentrieren und sie mit der Umgebung zu verschmelzen, was im vollen Lauf gar nicht so einfach war, doch er hatte keine Lust, noch länger hier draußen zu verweilen als unbedingt nötig. Bevor sie den Eingang erreichten, hielten sie allerdings doch inne, als die ältere der Togruta sie auf die mutmaßlichen Wachdroiden und die Überwachungskamera über dem Eingang aufmerksam machte. Tara befürchtete, dass der Sith auf diese Weise vorzeitig Verdacht schöpfen würde und fragte, ob es Sinn machte, einen anderen Eingang zu suchen. Keeda hielt dem entgegen, dass sie zumindest ein Verwirrspiel betreiben konnten und an allen Eingängen Überwachungsgerät zu erwarten waren.

Wes musste selbst überlegen. Grundsätzlich hatte das Motto »Frechheit siegt« eine Menge für sich, doch diese Taktik am Schlupfwinkel einen Sith auf die Probe zu stellen, war zumindest gefährlich. Hier würde er Heimlichkeit, recht besehen in der Tat vorziehen. Andererseits würden sie tatsächlich wohl kaum ohne Konfrontation auskommen, wenn sie sämtliche Kinder von hier retten wollen. Allenfalls Nevis alleine hätten sie vielleicht im Verborgenen befreien können, doch die anderen hierzulassen? Der Jedi musterte den Eingangsbereich und die Droiden sowohl visuell als auch in der Macht. Weitere Verteidigungsmaßnahmen wie verbaute Geschütze schien es nicht zu geben und vermutlich gab es außer dem Sith niemanden in der Anlage, der ihn stoppen konnte. Die Kampfdroiden mochten zwar Tara einschüchtern, doch nicht Wes, der diese mit dem Eifer eines Droidenhassers studiert hatte und dem die Serie infolgedessen geläufig war. Jetzt hatten sie sich schon verkleidet, und falls jemand diese durchschauen würde, dann bestimmt nicht diese Blechheinis.

»Die Droiden müssten welche aus der OOM-Reihe sein, nicht gerade eines der hochentwickeltsten Modelle. Passable Feuerkraft, geringe Intelligenz,«

Erklärte der Taanaber fachmännisch.

»Es wäre ein leichtes, sie in der Macht auszuschalten, doch das würde unsere Tarnung gefährden. Allerdings denke ich nicht, dass unser Sith die Überwachungskameras persönlich im Auge behält. Deshalb bin ich dafür, es einfach auf die dreiste Art zu versuchen. Wenn wir den Blechdeppen die Story vom Taurücken erzählen und diese uns passieren lassen, behelligt man uns vielleicht gar nicht weiter. Um diese Anlage herumzuschleichen und nach unbewachten Eingängen zu suchen macht uns dagegen erst recht verdächtig, falls man uns doch bemerkt. Überlasst sie mir,«

Beschloss er.

»Keeda, zieh' dir die Kapuze möglichst weit ins Gesicht! Diese Typen sind zur Gesichtserkennung fähig, allerdings denke ich nicht, dass sie intelligent genug sind, von dir zu verlangen, deine Kopfbedeckung abzunehmen. Schlichte Kampfdroidenprogrammierungen halt…«

Und mit diesen Worten näherte er sich nach außen hin frohen Mutes den Droiden, die ihre Blastergewehre bei einem offenbar programmierten Abstand von vermutlich zehn Metern auf ihn in Stellung brachten. Darüber hatte der erfahrene Jedi spekuliert und vermutet, dass ein Einsatz der Energieabsorption zwar fatal für ihre Tarnung war, doch allemal besser wäre, als das Lichtschwert zu ziehen. Auch die Machtsicht hatte er bereits aufgegeben, die aufgrund der Helligkeit allerdings nicht mehr nötig war. Eigentlich hoffte er aber, dass mit derart schlichten Prozessoren ausgestattete Wachdroiden programmiert waren, nur in absolut offensichtlichen Fällen zu schießen, und er behielt recht – bisher.

»Halt – Eindringlinge!«

Bellte einer der beiden blechernen Wachen, woraufhin Wes sofort stehen blieb, den Werkzeugkasten absetzte, die Hände hob und dabei versuchte, nichts zu tun, was ihm als hektische Bewegung ausgelegt werden konnte.

»Nicht schießen! Mein Name ist Edward Blake, Ingenieur bei Watch'em Gebäudesanierungen und meine reizende Begleiterin hier ist Sally Ju Pita, Baustatikerin. Wir sind hier, um einen Kostenvoranschlag zu erstellen wegen Ihres… kleinen Einsturzes. Bitte lassen Sie uns so schnell wie möglich hinein, auf dem Weg hierher wurden wir von schrecklichen Biestern attackiert…«

Sally war natürlich Tara. Der Jedi-Advisor glaubte in der entstehenden Pause so etwas wie kleine Zahnrädchen rattern zu hören, die Droiden schließlich wieder reagierten, und die Reaktion bestand darin, dass die beiden ihre Blaster auf Keeda richteten.

»Schülern ist das Verlassen des Gebäudes nicht gestattet!«

Krächzte es aus demselben Vocoder wie zuvor. Wes spielte mit dem Gedanken, die beiden Droiden notfalls einfach mit der Macht zu deaktivieren.

»Sie sagte uns, dass sie geschickt wurde, um uns im Auge zu behalten. Ihr könnt sie natürlich erschießen, falls das euer übliches Vorgehen bei streunenden Schülern ist, ich habe nichts dagegen, denn sie gab sich ziemlich zickig bisher, aber ich denke nicht, dass ihr es schafft, nach allem, was ich so über Sith gehört habe, außerdem denke ich, dass das eurem Boss nicht allzu sehr gefallen würde, wie war noch gleich sein Name, Jarimoch

Der verkleidete Jedi baute darauf, dass der Rilanjaartige Bandwurmsatz die Sprachsubsysteme der kleinen Droidengehirne überfordern würde und vielleicht tat er das sogar. Der Name ihres Meisters schien wie eine Art Losungswort zu funktionieren – die blecherne Wache wich zur Seite und ließ sie passieren. Noch ein Hinweis darauf, dass sie hier richtig waren.

»Nevis, wir kommen. Wir kommen, um dich zu holen…«

Murmelte er, sobald sie außer Hörweite waren, was sie allerdings bald zur nächsten Frage führte. Sollten sie alibimäßig die Mitte des Gebäudes aufsuchen, wo sie von der Desaster aus die eingestürzte Kuppel gesehen hatten, oder schnurstracks damit beginnen, die Quartiere und somit Taras Tochter zu suchen? Noch wagte er es nicht, seine Machtfühler auszustrecken. Bedauerlicherweise wurde ihnen die Entscheidung, was sie als nächstes tun sollten, allerdings ganz schnell abgenommen. Noch bevor sie die erste Länge des Ganges nach dem Eingang durchquert hatten, kam eine dunkelberobte Gestalt von etwa Keedas Größe auf sie zu.

Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Eingangsbereich - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Eingangsbereich - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes

Wes hielt es ebenfalls für eine gute Idee, dass zumindest sie beide ihre Aura verbargen. Keeda musste immerhin alleine die dunkle Machtanwenderin bleiben, damit ihre Story passte.
Wes und Keeda wogen schließlich das Für und Wider ab einen anderen Eingang zu suchen. Ihr Meister gab dann jedoch zu bedenken, dass der Sith sicherlich nicht ständig höchstpersönlich vor den Kamerabildschirmen saß. Das war natürlich ein Argument. Es kam darauf an wie paranoid der Sith war. Immerhin hatte er sich einen Mond ausgesucht, der abgeschiedener nicht sein konnte.

Ausschlaggebend keinen neuen Eingang zu suchen waren jedoch die Droiden, die der Jedi schließlich als harmlos einstufte. Offenbar kannte er sich gut mit Technik aus. Tara selbst sah zwischen den Droiden nicht viel Unterschied. Höchstens Farbe und Statur…aber sonst? Ok, sie konnte allein an der Sprache einen Protokolldroiden und eine R2 Einheit unterscheiden, aber sonst…. .
Aber dafür hatten sie ja Wes und da war Tara wirklich dankbar drum. Jener erledigte auch gleich die ausgeschmückte und gut nachvollziehbare Story, um die Droiden zu überzeugen und offensichtlich zu verwirren. Die Droiden mit überlangen Sätzen zu irritieren, musste sie sich unbedingt merken. Tara blieb während des Gesprächs die ganze Zeit still und versuchte nicht verdächtig zu schauen. Sie war als Sally die Baustatikerin. Oh, dies musste sie sich merken. Wie Wes nur auf solch einen Namen gekommen war? Doch die gute Geschichte und der Mut des Jedis reichten aus, um die Droiden zu überzeugen und sie konnten passieren. Die Gefühle der jungen Mutter waren erdrückend. Die Angst überwog. Sie hatte Angst was sie erwartete. Hoffentlich war ihr Kind wirklich hier und lebte noch. Sie wusste nicht wie sie mit einer Enttäuschung umgehen könnte, nach all der Hoffnung.

Plötzlich kreuzte eine dunkle, kleine Gestalt ihnen den Weg. Als er sie entdeckte, blickte er auf und man konnte sein bleiches Gesicht aufgrund von Sonnenmangel erkennen. Er schien ein Vahla zu sein. Erkennbar durch das marklose Gesicht, die mehrfarbige, exotische Augenfarbe und der mehrfarbigen Haarfarbe, die nur wenig zu sehen war durch die Kapuze. Der junge sah sie einen Moment musternd an. Er war vielleicht 10, höchstens 11. Jahre alt.


„Meister Jarimoch erwartet heute keinen Besuch. Er erzählt uns immer von Besuch. Wir müssen dann immer in den Schubladen bleiben.“

Stellte der junge trocken fest und sah die drei immer noch stirnrunzelnd an.

„Jarimoch mag keinen Besuch. Ich….darf mir keine Fehler mehr leisten. Zu viele Fehler führen zu Dummheit und jeder Menge Gefahren.“

Sagte der Junge wie auswendig und starrte sie weiterhin an und streckte ihnen dann die Hände entgegen.

Der Werkzeugkoffer von Wes landete prompt in den Händen des Jungen und er öffnete ihn.

„Jarmoch lässt sonst immer Droiden solche Arbeiten machen.“

Der Junge sah die drei nun argwöhnisch an und musterte dann besonders Keeda.

„Merkwürdiges Trio. Ich kenne dich nicht…Togrutamädchen. Du schläfst in keiner der Schubladen. Ich glaube- .“

Sagte der Junge noch ruhig, brach dann aber ab, ließ den Werkzeugkoffer fallen und drehte sich mit einem Satz um und rannte mit wehendem Umhang los.


Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Eingangsbereich - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes
 


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- unmittelbar vor dem Tempeleingang -:- Wes, Tara und Keeda​

Unschlüssig starrte die Togruta auf die bewachte Eingangstür. Schon jetzt schoss ihr ein wenig Adrenalin durch die Adern, beim Gedanken, einem sithigen Wahnsinnigen so nahe gekommen zu sein. Wenn das nur gut ging...
Inzwischen stellte Wes seine Maschinenwunderkenntnis zur Schau, was einen beruhigenden Effekt hatte – in Sachen Technik konnte man sich wohl eindeutig auf ihn verlassen, und falls er der Meinung war, diese Blechbüchsen vor ihnen wären eher Haudrauftypen, als Intelligenzbestien, konnte die Rothaut der Situation etwas entspannter gegenüberstehen.
Wortspielchen mit den Droiden gingen immerhin leiser vonstatten.
Zudem kam der Vorschlag, ihr Gesicht möglichst zu verdecken.


„Geht klar.“

antwortete Keeda und konnte sich gerade noch davon abhalten, zu salutieren.
Die Jägerin beobachtete trotz seiner eher beruhigenden Rede etwas ängstlich das Geschehen.
Die Droiden richteten wie erwartet die Blastergewehre auf die Fremdlinge, woraufhin der Advisor ihnen die Geschichte zweier Handwerker im Einsatz nahelegte. Es schien in Ordnung zu gehen und sie wollte beschwingt den nächsten Schritt machen, als sich die Wachen schon in ihre Richtung wandten. Kurzzeitig panisch durchwühlte sie ihren Kopf nach einer dazu passenden Lüge, welche ihr partout nicht einfallen wollte. Verdammt...
Glücklicherweise übernahm Wes das Ruder, indem er behauptete, sie wäre zur Überwachung mitgekommen. Schön und gut, aber dennoch konnte sie ein entrüstetes Schnauben nicht verhindern, als er sie als zickig – Moment, war das passend, im Hinsicht auf ihre Rolle? Schnell gedachte die Rothaut der eigentlichen Wirkung der angelegten Sithrobe und trat einen Schritt vor, aber bevor sie den Mund aufmachen konnte, um das Bild einer aufsässigen Schülerin zu unterstreichen, machten die zwei Wachen den Platz frei.
Auch gut und vielleicht sogar besser. Auf Anhieb wäre ihr sicherlich nichts allzu sinnvolles eingefallen.

Die Padawan folgte Tara und Wes hinein, lauschte dem leisen Echo ihrer Schritte, das von den schlichten Steinwänden widerhallte. In das Geräusch dreier Stiefelpaare vermischte sich kurze Zeit später ein Viertes.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, nach Taras Vorschlag zu handeln...
So oder so war es zu spät, eine Gestalt hatte sich aus einem dunklen Gang gelöst und schritt zügig auf sie zu. Wenn das Nevis wäre...
Aber sie war es nicht. Es war ein Junge, nicht unbedingt alt, was ihr Mitleid nur vergrößerte.

Der merkwürdige Knirps kam näher, seine dunkle Robe raschelte (und er stolperte nicht einmal über den Saum, wie sie neidvoll und anerkennend bemerken musste), bevor er abwägend vor ihnen stehen blieb und sie finster musterte. Ein Gesichtsausdruck, der nicht recht zu seinem jungen Alter passen wollte.
Die ihm zugehörige Rasse war der Jägerin fremd, auf jeden Fall sah er seltsam unwirklich aus, mit der bunten Augenfarbe, die fast schon hypnotisch wirkte, und den Haaren, die einen Kontrast zum ansonsten eher bleichen Abbild schufen.
Der Junge überlegte laut in den Korridor hinein, ratterte ein paar Regeln herunter und kam letztendlich zu dem passablen Schluss, dass sie erstens fremd, zweitens seltsam und drittens möglicherweise, wenn nicht sogar ganz wahrscheinlich unerwünschte Eindringlinge waren.
Innerlich gratulierte Keeda ihm zu den guten Instinkten, bevor sie verstand, was er eigentlich vorhatte.
Weglaufen? Womöglich noch zu Jarimoch persönlich? Wunderbar... Das kam sowas von gar nicht in Frage, nicht jetzt, wenn sie es doch erst in den Tempel geschafft hatten!


„Bleib stehen, verdammt!“

rief sie möglichst herrisch aus (obwohl es eher lächerlich klang, aber Keeda setzte auf gut Glück und auf ein möglichst schwach ausgeprägtes Selbstbewusstsein) und griff kurzzeitig zur Macht, indem sie ein steiniges Bruchstück, das bisher ein kümmerliches Dasein in einer Ecke geführt hatte, vor seine Füße schob.
Der Knirps stolperte, wandte sich darauf hastig zu ihr um, während sie indes nur hoffen konnte, dass er nicht bemerkte, wie selbst dieser kleine Machtstoß sie schon erschöpfte.
Aber immerhin war es auf Entfernung und in kurzer Zeit gewesen. Und darüber konnte sie sich auch noch später Gedanken machen, wie es der Rothaut kam. Jetzt galt es erst einmal, irgendwie die gehässige, arrogante Sithanhängerin zu spielen.


„Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Ich bin jedenfalls beauftragt, diese... Personen hier zu überwachen und falls du dir keinen weiteren Fehler mehr leisten willst, kannst du dich brav nützlich machen und uns den Weg zeigen, klar? Wenn du schon die Frechheit besitzt, mir den Rücken zuzukehren!“

Sie rümpfte die Nase und verschränkte die Arme, baute sich stoisch vor ihm auf.

„Es gab Komplikationen mit den normalen Droiden und natürlich bieten wir Meister Jarimoch nur das Beste vom Besten an. Wer die Macht in einer solchen Menge besitzt, hat gute Qualität selbstverständlich verdient. Dieses Team ist eine mehr als faire Entschädigung, um die Wartezeit auszugleichen, mir wurde lediglich befohlen, sie zu überwachen und für effektivere Arbeit zu sorgen. Du hast recht, ich schlafe in keiner der Schubladen hier, aber sei versichert, dass es auch andere Gruppen wie diese gibt. Ich stehe ebenfalls im Dienst eines Meisters, also wage es nicht, unsere Berechtigung in Frage zu stellen! Es wäre zu deinem Vorteil, uns zu helfen...“

Langsam näherte sich die Jägerin der Gestalt in Roben noch weiter und sah möglichst arrogant auf den Kerl herunter.

„Natürlich, aber... es ist meine Pflicht, Meister Jarimoch über Fremde zu berichten!“

„Und du glaubst wirklich, er zählt auf deine Stimme? Warum denkst du, hat er sonst Kameras und Droiden herangeschafft? Außerdem wurden wir mit Sicherheit angekündigt! Wir hatten lediglich ein paar Zeitprobleme und sind deshalb früher angekommen, ansonsten hätte Meister Jarimoch euch sicherlich noch informiert. Oder wagst du es wirklich, meinen Meister als unfähig zu bezeichnen? He?“

antwortete sie möglichst überzeugt und beobachtete den Jungen, der anscheinend gerade seine nächste Antwort formte.

„Das hab ich doch gar nicht...Nein... Aber... Zu viele Fehler führen zu...“

„Das hast du schon mal gesagt.“

„Ich... Aber... Jarimoch hat uns noch nie über andere Gruppen erzählt!“

stammelte er und verschränkte darauf die Arme, sah sie forschend an.

„Natürlich nicht! Ich habe auch erst ab einem gewissen Zeitpunkt davon erfahren. Du musst dich erst beweisen, bevor du lernst, Verantwortung zu übernehmen. Uns den Weg zu zeigen, wäre sicherlich ein richtiger Schritt. Vielleicht wird dir dadurch auch mehr Aufmerksamkeit zuteil kommen.“

„Das... Wirklich? Das ist kein Fehler? Ich... Dann zeig' ich euch eben den Weg!“

kapitulierte er endlich und richtete sich langsam auf, musterte das Trio skeptisch und zögerte, bevor er erste Schritte machte. Während sie in quälend langsamer Geschwindigkeit (der Junge haderte anscheinend immer noch mit sich) die Tempelruine abschritten, startete sie den Versuch, weitere Informationen aus ihm herauszuquetschen.

„Bist du schon lange hier? Gibt es noch andere? Ich bin ein wenig neugierig, es ist mein erster 'Außeneinsatz' und mein Meister hat mir befohlen, Informationen zu sammeln. Jetzt antworte gefälligst!“

Nein, schauspielern war definitiv nicht 'ihr Ding' und dazu stellte sich ihr die Frage, wie sie diese Kinder jemals von ihrem Sithglauben abbringen konnten. Einfach würde es mit Sicherheit nicht werden, Jarimoch schien den Anhängern sein Weltbild gut genug eingebläut zu haben.
Und mit welchen Methoden blieb fragwürdig.


Im Bogden System ~ Kohlma -:- im Tempeleingang, Korridor -:- Wes, Tara und Keeda​
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Eingangsbereich - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes

Es gab natürlich schlimmeres, dem sie begegnen konnten als halbstarke Miniatursith, trotzdem hätte Wes es vorgezogen, so lange wie möglich unbehelligt zu bleiben. Waren Droiden und Überwachungskameras nicht schon genug Sicherheit für so einen abgeschiedenen Ort? Und dienten diese Maßnahmen dazu, Eindringlinge fern- oder die Bewohner festzuhalten? Der Jedi war sich nicht sicher, ob der kleine, schmächtige Kerl ihren Weg nur zufällig kreuzte oder ob dieser tatsächlich zur Überwachung eingeteilt war; jedenfalls baute er sich vor ihnen auf und gab ihnen zu verstehen, dass er keinen Besuch erwartete. Dabei legte er allerdings bemitleidenswert wenig Selbstbewusstsein an den Tag – Wes' Horrorvorstellung von kleinen Machtblitze schleudernden glühenden Fanatikern erfüllte sich bisher nicht. Der Junge sah zwar auf den ersten Blick sehr Sith-mäßig aus, doch recht besehen war die blasse Hautfarbe doch eher ein Zeichen mangelnden Sonnenlichts als der dunklen Seite, und die Augen, sie sahen zu seltsam aus, um eine Folge davon zu sein. Vermutlich handelte es sich bei dem Kind um eine Art Nichtmenschen, und des Advisors Mitleid mit dem Jungen verstärkte sich noch, als dieser von den Schubladen erzählte (wer tat denn Kindern so etwas an?) und die tapfere Fassade gänzlich ohne Einwirkung ihrerseits in kürzester Zeit bröckelte. Es war wirklich allerhöchste Zeit, dass sie diesem Treiben hier ein Ende setzten und die Kinder retteten, allesamt, dachte er, als sich sein Werkzeugkasten plötzlich losriss und geradwegs in die Hand des Kleinen flog.

Wes' Schreck wirkte so echt, weil er eben das war. Von der Macht abgeschottet, um nicht aufzufallen, hatte er die Aktion überhaupt nicht kommen sehen und im Prinzip hätte er genauso gut per Machtstoß an die Wand geklatscht werden können. Soweit er es mitbekommen hatte, war die Levitation dem Jungen bemerkenswert leicht gefallen, wahrscheinlich leichter als dem Taanaber selbst, obwohl er mit seinen bekannten Schwächen auf dem Bereich der Telekines wohl kein guter Maßstab war. Vermutlich passte seine Reaktion aber ganz gut in die Rolle, also würde er sie weiter spielen. Das Droidenargument ignorierte er einfach – wollten ihm diese Blechbiester jetzt schon den Arbeitsplatz streitig machen, den zu besitzen er bloß vorgab?

»Mach' das bitte nicht nochmal, Junge. Bei sowas läuft es mir kalt den Rücken hinunter…,“

Beklagte er sich stattdessen. Der dunkle Schüler ging jedoch nicht weiter auf ihn ein, sondern nahm stattdessen Keeda ins Visier. Er stellte fest, dass er sie nicht kannte (das war natürlich eine Schwäche des Plans), um dann mitten im Satz abzubrechen und davon zu laufen, befürchtungsweise um seinen Meister zu alarmieren. Bestimmt war er zu verunsichert, um selbst eine Entscheidung zu treffen und im Grunde wohl auch zu verängstigt, um Fremde wie sie tatsächlich zu konfrontieren. Falls der Junge repräsentativ war, würde wohl jede Menge Arbeit auf die Jedi im Kinderhort des Ordens zukommen und an eine Jedi-Ausbildung wohl gar nicht zu denken, bei so viel mentalem Ballast. Hoffentlich hatte Nevis noch nicht so viel abbekommen… zunächst aber mussten sie sicher stellen, dass der kleine Sith-Schüler nicht gleich die ganze Akademie oder was es war in Aufruhr versetzte.

Bevor Wes sich überhaupt dazu durchringen konnte, die Scharade fallen zu lassen und den Flüchtenden notfalls per Machtlähmung zu stoppen, hatte Keeda schon geistesgegenwärtig reagiert und ihm einen Stein zwischen die Füße levitierte, was ihn stolpern und innehalten ließ. Sie stieß in die Bresche, welche das selbstunsichere Auftreten des Jungen ihr bot, und herrschte ihn an, ganz die Sith-Göre, die der Advisor sich vorgestellt hatte und hoffte, hier nicht selbst auf solche zu treffen. Sein Widerstand schmolz dahin und die die Unsicherheit in seinen Augen wandelte sich langsam in leichte Panik vor der Padawan in der Rolle einer Sith-Schülerin, so dass er ihre Erklärungen ohne sie zu hinterfragen schluckte.

»Man kann einen Droiden kein baustatisches Gutachten machen lassen, das den Namen verdient. Das funktioniert einfach nicht,«

Fügte Wes möglichst ruhig hinzu. Es brachte nichts, nachzusetzen und dem Kleinen noch mehr Angst zu machen. Wenn sie diese Kinder von hier weg bringen wollten, würde das keinesfalls mit Gewalt funktionieren. Sie mussten ihnen vertrauen, wenigstens Tara und ihm, den Erwachsenen. Im schlimmsten Fall konnten sie diese gar nicht alle auf einmal in der Desaster transportieren, von permanenter Bewachung ganz zu schweigen.

Der kleine Sith sah ihn nur kurz wortlos an, dann wandte er sich wieder Keeda zu. Langsam rappelte sich der Kleine wieder und berief sich, wenngleich sehr zaghaft, darauf, dass Jarimoch ihnen nie von anderen Gruppen erzählt hatte. Zum Glück hatte die Togruta jedoch eine gute Erklärung parat, die ihnen hoffentlich der Großteil der Schüler abkaufen würde, so dass Wes ihr unauffällig einen anerkennenden Seitenblick zuwarf. Damit gab der kleine Nichtmensch sich endgültig geschlagen und erklärte sich bereit, ihnen den Weg zu zeigen.

»Die Quartiere der Schüler! Laut Plan müssen wir uns zuerst die Quartiere ansehen,«

Erklärte der Jedi-Advisor, nachdem er den Werkzeugkasten aufgeklaubt und geschäftsmäßig vorgegeben hatte, ein Datapad zu studieren.

»Ich… In Ordnung. Ich führe euch hin,«

Stammelte der Schüler und Wes war zufrieden, dass auch ihm widerspruchslos gehorcht wurde. Während sie in Schneckentempo durch die Gänge geführt wurden, begann Keeda damit, den Jungen auszuhorchen, wie lange er schon hier war und wie viele von ihnen es gab.

»Lange… Ich weiß nicht. Vielleicht ein oder zwei Jahre? Insgesamt sind da fünf,«

Brachte er heraus und zählte die Schüler offensichtlich mit den Fingern ab. Fünf, spekulierte Wes, waren weniger als erwartet. Das machte die Sache einfacher, allerdings hoffte er, dass Nevis wirklich eine von den fünf war. Er war ja nun nicht gerade in ihrem Alter, so weit legte Wes sich auf jeden Fall fest…

Es dauerte nicht lange, bis sie die Quartiere, bzw. das Quartier erreichten. Es war ausgesprochen bescheiden eingerichtet, aber es befand sich zu Wes' großer Enttäuschung niemand dort, vermutlich auch nicht in den Schubladen. Unschlüssig, wie er als nächstes vorgehen sollte, begann er damit, seine Rolle zu spielen. Vielleicht ergab sich so ja irgendwas. Mit einem Hammer aus dem Werkzeugkasten klopfte er vorsichtig gegen die einzige Säule in der Mitte des Raumes und tat so, als würde er das Geräusch beurteilen, indem er sein Ohr daran legte. Anschließend nahm er einen Scanner, der eigentlich hauptsächlich Wärmebilder erstellen und Ströme messen konnte und »untersuchte« den Raum damit.

»Mir gefallen diese Anzeigen gar nicht. Am besten, niemand betritt mehr diesen Raum, bis die Untersuchung abgeschlossen ist, oder was meinst du, Sally? Erdbeben sind auf dieser öden Kugel Geröll ja keine Seltenheit und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Säule noch einen kräftigen Stoß übersteht. Du bist hier ja die Expertin, Sal, aber ich könnte hier keine Kinder guten Gewissens schlafen lassen, ob Sith-Brut oder nicht,«

Brummte er und bedeutete Tara, einen Blick auf die sinnlosen Anzeigen zu werfen. Als die Togruta, die sich bis eben sehr zurückgehalten hatte, nun zum ersten Mal in Erscheinung trat, fiel ihm der Blick des jungen dunklen Schülers auf. Erinnerte sie ihn an Nevis?

»Was ist? Hast du noch nie eine Togruta gesehen, oder was?«

Fragte Wes, obwohl er auf das Gegenteil hoffte. Er spürte, wie sein Herz schneller zu klopfen begann und hoffte, dass man ihm die zunehmende Aufregung nicht anmerkte. Er fehlte die Macht innerlich an, ihn sagen zu lassen, dass er eine junge Togruta kannte und diese hier vor Ort und wohlauf war…

Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes
 
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Eingangsbereich - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes

Eines musste man Wes und Keeda lassen, die beiden konnten super schauspielern. Besser als Tara es wahrscheinlich konnte. Zumindest hielt sie sich für so etwas zu steif.
Doch ein Lob diesbezüglich war im Moment nicht angemessen, denn schließlich wollte sie die beiden nicht verraten, auch wenn sie leicht amüsiert den beiden zusah, auch wenn sie es sich natürlich nicht anmerken ließ.
Der Anblick des kleinen Sith-Jungen war beängstigend. Blass, als hätte er nie Sonne gesehen und überhaupt sah er merkwürdig aus, auch wenn die Togruta eher glaubte, dass es daran lag, dass er einer anderen humanoiden Spezies angehörte als Wes.

Der Junge erwies sich als ziemlich geschickt was die Macht anbelangte, wenn auch irgendwie verängstigt und verstört. Er rannte schließlich weg, als er glaubte Verdächtige gefunden zu haben und Keeda machte dem armen Kind viel zu viel Angst nach Taras Geschmack und sie hätte gerne eingegriffen und den Jungen getröstet. Sie spürte ihre Muttergefühle hochkommen und dieser Junge brauchte dringend eine andere Bezugsperson. Sie spürte durch ihre Lekku seine Angst. Angst zu versagen.
Tara kämpfte mit sich die ganze Show nicht durch ihre Muttergefühle zu Nichte zu machen und hoffte gleichzeitig, dass das Kind ihre Emotionen nicht bemerkte. Wes hatte es jedoch sicherlich bemerkt, doch sie war froh, dass er sie bisher nicht darauf angesprochen hatte. Sie folgten schließlich dem Kind und voller Erwartungen hoffte die junge Mutter ihr Kind in den Quartieren wieder zu sehen, doch es war niemand da. Wes spielte weiter seine Rolle und Tara tat so, als würde sie auf seinem Pad etwas nachlesen und nickte nur immer wieder zustimmend.

Als der Junge sie schließlich merkwürdig beäugte, nutzte ihr Meister die Chance eine weiterführende Frage zu stellen und für Tara war die Luft wie zum Zerreißen gespannt, denn sie wusste nicht wie sie reagieren würde. Egal bei welchem Ergebnis. Der Junge schüttelte zunächst verneinend den Kopf.


„Nein, habe ich noch nicht gesehen. Jedenfalls nicht so. So groß… . Togruta heißt ihr also? Wir haben hier auch ein ähnliches Mädchen. Sie heißt Lysta. Sie sieht aber dennoch völlig anders aus als du, sondern eher so wie du!“

Sagte der Junge und zeigte mit seinem kleinen Zeigefinger auf Keeda.

„Nur mit noch kürzeren Tentakeln. Nicht so lang und schwabbelig.“

Meinte der Junge ehrlich in seiner kindlichen Naivität.

Tara hielt die Luft an. Zum einen, weil sie erst geglaubt hatte, dass er keine Togruta kannte und jetzt fragte sie sich, ob Lysta ihre Tochter war oder nicht. Sie warf Wes und Keeda kurz einen Blick zu und sah dann wieder zu dem Jungen.


„Wie alt bist du eigentlich und du bist kein Mensch oder?“

Der Junge sah sie wieder eine Weile an und klopfte dann selbst gegen die Säule im Raum, ehe er antwortete.

„Ich bin 6 Jahre alt – hey, dass klingt doch ganz normal!“

Beschwerte sich der Junge und sah Wes böse an.

„Wir müssen hier schlafen, sonst bindet uns unser Meister an einen Stuhl und wir müssen wieder Trümmerschieben spielen! Das ist gefährlich! Der Raum ist der Sicherste von allen. In den anderen Fallen Brocken von der Decke. Bei Erdbeben noch mehr. Sie können uns nicht unseren Schlafraum wegnehmen!“

Sagte der Junge entrüstet und war völlig aufgebracht und rang mit seinen Tränen.

„Ihr müsst das sofort reparieren!“

Schluchzte der Junge. Tara atmete im Hintergrund mehrfach tief durch. Der Junge tat ihr unglaublich leid-. Er war sogar erst 6. Er sah älter aus, aber das bestätigte wohl, dass er nicht humanoid war.

„Ist Lysta auch so alt wie du?“

Fragte Tara um herauszufinden, ob es wirklich ihre Tochter war, die mittlerweile 4 Jahre alt sein musste.
Doch der Junge hörte überhaupt nicht zu, sondern zog an der Hand von Wes, um ihn auf den Flur zu ziehen, um ihn die bröckelige Decke zu zeigen.


„Das hat unser Raum nicht! Wir werden die abbekommen beim nächsten Erdbeben, wenn wir da nicht schlafen dürfen! Das wäre so, als hätten wir Jarimoch nicht gehorcht! Das ist unfair! Unfair! Wir waren die letzten Tage alle ganz lieb!“

Meinte der Junge nun unter Tränen und stampfte mit dem Fuß auf dem Boden auf und warf sich dann auf den Boden und weinte.

Tara hockte sich schließlich neben den Jungen und sah Wes und Keeda hilfesuchend an und der Kleine weinte so laut, dass es ziemlich widerschallte in den großen Gängen, was sicherlich nicht von Vorteil war
.

„Pschhh, wir wollen euch euren Schlafraum doch nicht nehmen. Wir reparieren ihn und dann könnt ihr schon heute Nacht wieder hier schlafen. Da brauchst du doch nicht zu weinen. Du hast uns falsch verstanden. Das ist unsere Schuld. Tut mir leid, wenn wir uns so merkwürdig ausgedrückt haben.“

Versuchte Tara das Kind zu beruhigen und strich über den Kopf des Kindes, doch der Junge zuckte erschrocken zusammen bei der Berührung und warf Tara mit Leichtigkeit gegen die Wand und Tara nahm der Aufschlag kurz die Luft und sie sackte benommen zu Boden.

Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes
 
Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Tempel, Eingangsbereich -:- Sith-Jüngling (NPC),Wes, Tara und Keeda

Es war faszinierend und erschreckend zugleich, das Gesicht des Sith-Schülers zu mustern. Der Junge zeigte kaum eine Regung in der Mimik, noch dazu fehlte die fröhliche Einstellung, die Kinder seines Alters doch normalerweise an den Tag legten.
Kein Anzeichen eines Lächelns, was andererseits für die vorliegende Situation nicht allzu überraschend war – es war nur logisch, dass ein sithiger Entführer seinen Schülern weder Weihnachtsgeschenke, noch viele aufbauende Worte entgegenzubringen hatte.
Beklommen dachte die Rothaut an die vorherigen Worte zurück. Der Junge hatte etwas von Schubladen gesagt... Waren die Kinder gezwungen, sich in einer solchen Enge schlafen zu legen? Das kam einem Sarg viel zu ähnlich, nach ihrem Geschmack.

Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, was die Kinder hier durchmachten. Selbst wenn Jarimoch sie höchstwahrscheinlich nicht folterte, ruinierte er dennoch ihre Kindheit! War sie zu streng und arrogant gewesen? Ihre Aufgabe war schließlich nicht, die Anhänger abzuschrecken...

Da der Junge jedoch bewiesen hatte, dass der Umgang mit der Macht ihm durchaus vertraut war, kämpfte Keeda die Nervosität und das schlechte Gewissen nieder. Indes übernahm Wes die Gesprächsführung, was ihr gerade recht kam. Sollte sie weiterhin dem Jungen die kalte Schulter zeigen? Abwägend betrachtete sie ihn, während er voran schlurfte. Der Advisor gab an, die örtlichen Jüngerquartiere aufsuchen zu müssen, wodurch die Möglichkeit aufkam, die restlichen Kinder zu finden – vorausgesetzt, sie befanden sich momentan in den Quartieren...
Was natürlich nicht der Fall war. Nach einem möglichst unauffälligen
Fragenstellen. das sie als reine Neugierde zu tarnen versuchte, erreichten sie einen Raum, der karg und nichtssagend eingerichtet war. Bloßer Stein zierte die Wände und die besagten Schubladen boten die einzigen Schlafmöglichkeiten. Wütend verfluchte sie Jarimoch gedanklich. Was sollte das? Hatte er keine Gewissensbisse?
Immerhin mussten hier kleine Kinder die Nächte verbringen!
Die Padawan biss sich auf die Lippen und sah Tara und Wes dabei zu, wie sie den Raum „untersuchten“ und die Säule in der Mitte mithilfe eines Scanners malträtierten.
Wenn sie Glück hatten – oder die Macht mit ihnen war, falls man es in dieser Art formulieren wollte – beeindruckten die ganzen Gerätschaften den Jungen zusätzlich und er nahm ihnen den Vorwand ihres Daseins weiterhin ab.

Keeda drückte jedenfalls die Daumen und ließ den Blick über die kahlen, schmucklosen Wände schweifen, dachte dabei an die vorherigen Worte des Jüngers zurück. Nur fünf Kinder... Eines davon musste Nevis sein!
Schließlich hatten sich bisher alle Spuren als wahr bewiesen und die Padawan hatte nicht das mulmige Gefühl, etwas Entscheidendes übersehen zu haben.
Wes baute hier anscheinend nicht auf Zufall und ergriff die Chance, den Junge zu fragen, ob er denn noch keine andere Togruta gesehen hatte.
Geschickt eingefädelt! Sie lächelte den beiden Jedi zu.
Die Antwort folgte zögerlich, während Keeda ihren Geduldsfaden verlängern musste, um den Jungen nicht zu ein bisschen mehr Kommunikation zu zwingen.
Allerdings fiel ihr das leichte Lächeln prompt aus dem Gesicht, als die Antwort im Raum stand.
Wer war Lysta?
Eine völlig andere Togruta?
Oder hatte Jarimoch den Kindern andere Namen gegeben?
Die Beschreibung würde zumindest auf eine Togruta in Nevis Alter passen (auch, wenn sie entwas entrüstet über die Definition 'lang und schwabbelig' war, aber gut. Die Empörung verschwieg sie lieber. Sonst rannte das Kind etzten Endes doch nur weg.)
Unsicher sah sie zu Tara hinüber, die anscheinend auch nicht weiter wusste, und dem Jungen weitere Fragen stellte.
Wiederum schien Keeda diese gesamte Situation ziemlich verquer – der Junge vor ihr gab an, gerade einmal sechs Jahre zu zählen... wobei sein kaltes Verhalten und der mehr oder minder emotionslose Gesichtsausdruck etwas anderes erzählten.

Selbige starre Mimik löste sich in diesem Moment in Nichts auf und räumte Empörung und leisem Entsetzen den Platz. Entrüstet brachte er mit feuchten Augen die Folgen einer langwierigen Reparatur in den Raum.
Trümmerschieben?
Fragend sah Keeda den Jünger an, entschied sich jedoch, vorerst den Mund zu halten. Nachdem sie ihn derartig angeraunzt hatte, überließ sie sicherheitshalber ihrer Mitpadawan und dem Advisor das Reden!
Es dauerte nicht lange, bis besagter Jünger vollends in Tränen ausbrach. Unter Aufschluchzen und Fußstampfen, das das alte Gebäude erzittern ließ, verbot er ihnen der Unfairness wegen, die angebliche Reparatur durchzuführen – anscheinend bot sich lediglich in diesem Teil der Ruine genügend Schutz, um des Nachts nicht ängstlich zu erwarten, die Decke stürze zusammen.

Die Jägerin grub ihre Fingernägel in die Handinnenfläche, um das Kind nicht allzu mitleidsvoll anzusehen, obwohl sie sich hier in einer Zwickmühle befanden: Einerseits sollte der Junge nicht , andererseits war sein Schluchzen mittlerweile zu einem Heulen geworden und falls der regierende Sith das nicht längst bemerkt hatte, würde es in Kürze bemerkt werden – egal ob von den restlichen Kindern oder einem der Droiden!
Tara unternahm einen Versuch, den Jünger zu beruhigen, indem sie auf ihn einredete (was jedes normale Kind nach einer Weile beruhigt hätte) und ihn anschließend am Kopf berührte.
Berühren wollte.

In einer fließenden und offenbar panischen Bewegung stieß der Junge sie von sich – wahrscheinlich verstärkt mithilfe der Macht -, sodass die ältere Togruta gegen die Wand knallte und liegen blieb.


„Was zum-...“

Erschrocken trat Keeda einen Schritt vor und kniete sich neben Tara, sah darauf zu dem Kind, das mit den Händen den eigenen Körper umklammerte.

„Die hat mich berührt!“

antwortete er abwehrend auf ihren entrüsteten Blick, als würde das alles erklären.

„Und deswegen musst du sie gleich gegen die Wand schlagen?“


„Ich... darf mich wehren! Das hat er gesagt! ...Oder?“

Neben der Kälte vermischte sich allmählich Angst in seinen Blick, sie könnte wetten, er würde jeden Moment wieder mit dem Fehlerprinzip anfangen.

„Um...Fehler zu vermeiden, musst du den Leuten manchmal auch vertrauen! Du kannst nicht einfach... jeden angreifen, der dir helfen will.“

Die Worte, die ihr da aus dem Mund sprangen, schienen das eigentümliche Kind nicht sonderlich zu überzeugen, gaben ihm vielleicht wenigstens etwas zu denken, und sei es für ein paar Sekunden.
Hauptsache, er rannte nicht weg oder griff erneut an!

Hin und hergerissen sah die Togruta zu ihrer Mitpadawan, dann zu dem Jungen, entschied sich letztendlich jedoch, den letzteren vorerst zu ignorieren, da er noch keinen Fluchtversuch unternahm – bis jetzt noch nicht.


„Alles in Ordnung?“

richtete sie unsicher das Wort an die andere Togruta. Eine Frage mit negativer Intelligenzportion, zumal die Angesprochene geradewegs an die Wand geschlagen worden war – aber irgendetwas wollte die Rothaut sagen und nicht nur untätig herumsitzen und besorgt schauen.

Nach einem Moment hatte der Junge allerdings genug in die letzten Ereignisse hineininterpretiert, um ein mögliches Paranoia wiederzubeleben.


„Ihr seid... viel zu seltsam, die Säule... der Raum kann nicht kaputt sein! Ihr... lügt doch!“

stotterte er und stand langsam auf, die seltsame Gruppe musternd.
Wenn er jetzt bloß nicht davon rannte...


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Tempel, Quartiere der Kinder -:- Sith-Jüngling (NPC), Wes, Tara und Keeda​
 
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sith-Jüngling (NPC), Keeda, Tara und Wes

Dass der Junge so offenherzig auf die Erwähnung von Taras Spezies reagierte, war doch sehr positiv, so dass er, als er mit Keeda kurz in Blickkontakt stand, deren zufriedenes Lächeln verstohlen erwiderte. Nur… Lysta? Das konnte doch nicht richtig sein? Dem, was er von Kindern verstand zufolge (es war nicht allzu viel) müsste Nevis schon zur Zeit der Entführung alt genug gewesen sein, ihren eigenen Namen zu kennen. Der Beschreibung des Kindes zufolge schien die Rasse jedenfalls außer Frage zu stehen, und dass es auf Tara stärker reagiert hatte als auf Keeda bedeutete wohl nur, dass es letzterer mit ihren noch viel kleineren Montrals und Lekku ähnlicher wirkte als ihrer Mutter. Für einen Außenstehenden zumindest, der die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter vielleicht nicht so wahrnahm.

Falls diese überhaupt gegeben war. Lysta? Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Jarimoch (dass er derjenige welche war, konnte es inzwischen ja keinen Zweifel mehr geben) noch eine zweite Togruta entführt hatte? Recht besehen, ausgehend von der Überlegung, dass die Häscher des Sith den Planeten Shili allgemein nach machtsensitiven Kindern abgegrast hatten, unter Umständen gar nicht so klein, zu groß, um sie zu ignorieren auf jeden Fall und diese Entwicklung gefiel ihm gar nicht. Dagegen wirkte Taras Nachfrage nach Alter und Spezies des Jungen zunächst banal. Nur stellte sich heraus, dass er wesentlich jünger war als gedacht, denn Wes hatte ihn aufgrund seiner Größe auf mindestens zehn bis zwölf geschätzt. Wenn er die Wahrheit sagte, musste er zu einer großen und schnell wachsenden Nahmenschenrasse angehören, denn so viel verstand er dann doch von Kindern.

Praktisch im gleichen Atemzug stellte dieser, nachdem er selbst dagegen geklopft hatte, Wes' Säulendiagnose in Frage

»Vorsicht! Nicht so fest!«

Rief er mit gespieltem Entsetzen aus und hoffte im ersten Moment, dass sein Reaktion schnell genug erfolgt war, um glaubwürdig zu sein. Im nächsten begann er sich zu fragen, wieso sie dieses Spielchen überhaupt noch fortsetzen sollten. Er war sechs, verdammt, sie sollten ihn einfach mitnehmen und die übrigen Kinder suchen. Da nahm das Unglück aber längst seinen Lauf…

Wenn man dem Jüngling glauben konnte, war Jarimoch zumindest so fürsorglich, seine Schützlinge in einem vergleichsweise sicheren Raum schlafen zu lassen, so dass seine Idee, vorgeblich die Statik der Quartiere untersuchen zu müssen, einen Schuss in den Ofen gewesen war – nochmals verdammt, und es wurde schlimmer.

Das Kind bekam, wie es auf den Jedi schien, einen Wutanfall, es warf sich unter Tränen auf dem Boden und protestierte mit weinerlicher Stimme. In diesem Falle musste Wes sich nicht mit Kindern auskennen, die dunkle Seite konnte er samt der geistigen Abschirmung noch spüren – hoffentlich wurde nicht sonst noch wer darauf aufmerksam. Der Taanaber hätte versuchen können, durch die Macht beruhigend auf ihn einzuwirken, doch noch war er nicht bereit, dafür seine Tarnung auffliegen zu lassen. Zum Glück machte Tara eben dies ganz ohne die Macht, auf eine einfühlsame Art, die er nie hinbekommen hätte.

Leider tat sie es ohne Erfolg – was zum Tiefkern?! Der Sith-Jüngling schleuderte seine Padawan mühelos an die Wand, der Ausbruch der Dunklen Seite fiel entsprechend heftig aus. Den Angriff hatte er vermutlich wegen des Versteckspiels nicht sehen konnte, Tara wohl ebenso, doch damit war es jetzt vorbei. Während Keeda der erwachsenen Togruta zu Hilfe eilte, stellte der Advisor sich darauf ein, einen weiteren Angriff abwehren zu müssen, zu dem es allerdings nicht kam.

Die jugendliche seiner Schülerinnen stellte den Jungen daraufhin mit der ihr wohl zustehenden Autorität als angebliche Sith zur Rede und der Kleine rechtfertigte sich damit, sich wehren zu dürfen. Trotz seiner latenten Unsicherheit und obwohl Keeda dazu zumindest nach Wes' Empfinden zum Schluss etwas aus ihrer Rolle ausbrach, schien sie ihn damit nicht wirklich zu überzeugen. Den zumindest nachdenklich gewordenen Jungen ließ sie dann zurück, um nach Tara zu sehen. Für den Menschen sah es so aus, als wäre sie nicht weiter verletzt und er war sich ohnehin nicht sicher, ob er es wagen sollte, den allzu unberechenbaren angehenden Sith aus den Augen zu lassen. Eigentlich wollte er das bei seiner Togruta-Padawan auch nicht tun, aber konnten sie sich das erlauben?

Die Fragestellung erübrigte sich, da der Junge zunehmend misstrauisch wurde, so dass Wes sich um ihn kümmern musste, zumindest, solange die Einfühlsamste von ihnen noch außer Gefecht war. Hoffentlich empfand Tara ihn nicht als gleichgültig und rücksichtslos deswegen. Langsam drehte der Jedi sich um und bückte sich ein wenig, um auf Augenhöhe zu sein. Vorsichtig, da das Kind, das so viel jünger war als es den Anschein hatte, den Eindruck eines sich bedroht fühlenden Nagers machte, bei dem eine falsche Bewegung genügte, um ihn entweder die Flucht ergreifen oder angreifen zu lassen. Fest stand, dass es an der Zeit war, die Maske fallen zu lassen – wahrscheinlich war sie von vornherein ein Fehler gewesen. Das war nur ein kleines Kind, das Liebe und Zuwendung brauchte und nicht noch mehr angelogen zu werden, als es sehr wahrscheinlich ohnehin wurde.

»Wie heißt du, mein Kleiner?«

Fragte Wes mit möglichst sanfter Stimme und sah ihn eindringlich an. Der Junge nahm den Finger zwischen den Lippen, sah ihn zögerlich mit großen Augen an und war offensichtlich unsicher, ob und was er antworten sollte.

»S… Sirion,«

Erwiderte er schließlich nach einer ganzen Weile mit zitternder Stimme.

»Sirion, tu das, was du eben getan hast, bitte nicht wieder. Und hör' mir zu. Ja, wir waren nicht ganz ehrlich zu dir, und das tut mir leid. Wir hätten das nicht tun sollen. Aber es stimmt, dass dieser Raum genauso kaputt ist wie das ganze Gebäude hier, und dass das kein Raum ist, in dem Kinder schlafen sollten. Wir wollen euch an einen anderen, einen besseren Ort bringen,«

Erklärte der Taanaber ruhig und hoffte dabei inständig, dass der Junge nicht irgendwas blödes machte, bevor er nicht auf den Punkt gekommen war.

»Einen Platz, wo Kinder keine Angst haben müssen, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Wo ihr nicht in Schubladen schlafen müsst oder Dinge tun, die ihr nicht wollt und auch nicht für jeden Fehler gleich bestraft werdet. Möchtest du, dass wir euch an einen solchen Ort bringen?«

Wes hoffte das Beste und war auf das Schlimmste vorbereitet. Dabei hatte er im Grunde doch gar keine Ahnung von Kindern…

Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sirion (NPC), Keeda, Tara und Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sirion (NPC), Keeda, Tara und Wes

Tara war froh, als Keeda so lieb war und sich zu ihr hockte und ihr aufhalf, während ihr Rücken und insbesondere ihr Kopf höllisch hämmerte. Die Wucht war nicht ohne gewesen und das Mitgefühl für das Kind schwand für einige Minuten. Zum Glück kümmerte sich nun Wes um das weinende, trotzige Kind und Tara ließ sich in der Zeit von Keeda aufhelfen.

„Danke! Hoffentlich ist mein Kind nicht auch so…so…. komisch. Ich hoffe dennoch, dass sie hier ist. Meinst du…Lysta könnte mein Kind sein? Aber sie wusste doch, dass sie Nevis heißt… . Ich bin…verwirrt, schockiert…ich… .“

Sagte die junge Togruta und lehnte sich an die Jüngere an, denn irgendwie fühlte sie sich bei all der Verzweiflung völlig überfordert und schwach.

Der Junge hingegen sah Wes weiterhin unsicher an und sagte lange Zeit nichts, stand dann auf und schüttelte den Staub von seiner dunklen Robe.


Jarimoch mag es nicht, wenn wir aussehen wie kleine dreckige Monster.“

Sagte der Junge, so als hätte er dem Jedi gar nicht zugehört und beschäftigte sich betont lange mit seinem Umhang und möglichen Flecken.

„Ich glaube…sie sind böse. Sie wollen uns unser zu Hause wegnehmen. Ihr wollt entweder uns haben und entführen oder ihr wollt das große Haus haben und deshalb schaut ihr es euch schon so genau an. Das ist aber das Haus von Jarimoch und seinen Kindern!“

Stellte der Junge klar und schien wie aus dem Nichts plötzlich einen großen Stein, der zuvor von der Decke gefallen war in der Hand zu haben und schleuderte ihn bereits im nächsten Moment in Richtung des Kopfes von Wes und rannte dann unnatürlich schnell weg und rannte dabei ein jüngeres Mädchen um, was gerade um die Ecke kam.

„Hey! Pass doch auf! Jarimoch sucht dich! Du sollst sofort kommen, du Lümmel!“

Schrie die junge Zabrak, die weit aus kleiner war als der Junge, doch dieser reagierte auf sie gar nicht groß, sondern schnappte nur ihre Hand, riss sie grob auf die Beine und zog sie mit sich.

„Aua! Hör auf! Das tut weh! Lass mich los! Ich kann alleine laufen!“

Zeterte das Mädchen ungehalten darüber wie der Junge sie an der Hand mit sich zog und versuchte sich seinem Griff zu entwinden und beschimpfte ihn auf Zabraki, was sie anscheinend flüssiger sprach als Basic. Als er sie endlich losließ und sie stehen bleib, drehte sie sich kurz um zu den Fremdlingen, die sie erst jetzt richtig wahrnahm und öffnete erschrocken den Mund und sagte wieder etwas Entsetztes auf Zabraki und rannte dem Jungen nun hinterher.

„Und jetzt?! Sie werden zu diesem Sith laufen!“

Fragte Tara aufgewühlt. Eine Konfrontation mit diesem Jarimoch schien im Moment unumgänglich.

Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sirion (NPC),junge Zabrak (NPC), Keeda, Tara und Wes
 
Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Tempel, Quartiere der Kinder -:- Sirion (NPC), Wes, Tara und Keeda

„Wahrscheinlich wird sie genauso verwirrt sein - aber immerhin sind das noch Kinder. Freundlichkeit wird sie doch hoffentlich mehr anziehen, als Gewalt! Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Nevis hier ist... andererseits hatten wir alle ein gutes Gefühl. Und es passt alles zusammen! Vielleicht ist dieser Verrückte ein solches Kontrollfreak, dass er seinen Anhängern neue Namen verpasst. Ich denke nicht, dass er ihr zugehört hat, falls sie jemals etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt hat!“

Vorsichtig formulierte sie die Worte, wobei der Versuch, einen beschwichtigenden Ton mit einzubringen, angesichts der Situation schon beinahe oskarreif misslang. Schweigend richtete Keeda ihre Aufmerksamkeit dem Advisor zu, der indes und seinerseits versuchte, den Jungen zu beruhigen. Er gab sich sichtlich Mühe, allerdings scheiterte es letztendlich an dem verdrehten Dickschädel des Kindes, das eine Antwort durch einige Nichtigkeiten – wie das Begutachten imaginärer Flecken auf der Robe – herauszögerte und sich anschließend die Situation schön redete.

Was...? Die Rothaut musste ihre Fingernägel erst fest in ihre Hände graben, um nicht laut aufzuschreien, bei der bizarren Denkweise, die der Junge sich scheinbar angewöhnt hatte. Von wegen „Jarimoch und seine Kinder“! Oder lief hier etwas komplett falsch? War der angebliche Sith kein Sith? Das war lächerlich. Das sprach gegen sämtliche Hinweise auf die falsche Erziehung, die das Kind bisher an den Tag gelegt hatte.

Der nächsten Hinweis darauf folgte prompt, in Form eines geworfenen Steinattentats auf Wes und dem hastigen Flüchten.
Zuerst wollte Keeda ihm erneut hinterher rennen, allerdings unterbrach sowohl Stein, als auch plötzlicher Zusammenstoß Sirions mit einem keifenden Zabrakmädchen ihre Handlung.
Selbige wurde unter Gezeter mitgeschleift, erkannte nach einem kurzen Blick auf die drei Fremden, was Sache war und machte sich aus dem Staub.


„Jetzt... Bitte... bleibt doch da!“

rief sie ihnen noch zu, machte einen Schritt nach vorne, erkannte allerdings rechtzeitig, dass eine Verfolgung im Alleingang nicht sonderlich klug sein würde.
Na toll. Mit dem Steinwurf hatte der Junge – absichtlich oder nicht – wahrscheinlich auch noch den Einzigen an einem schnellen Einschreiten gehindert, der ihn hätte erwischen können.
Frustriert lockerte sie ihre Hände, suchte nach einer guten Antwort auf Taras Frage.
Die ganze Situation schrie förmlich nach einem offenen Konflikt, was ihr nicht unbedingt behagte.
Verunsichert biss sich die Rothaut fest auf die Lippen und verschränkte die Arme.


„Es wird wahrscheinlich nichts bringen, ihm weiterhin aus dem Weg zu gehen!“

bemerkte die Padawan, um einmal die Tatsache ausgesprochen zu haben.

„Vielleicht wäre es ganz gut, in dem bisherigen Schrottteil dieses... Felsfriedhofes zu bleiben, alleine schon, um sich besser orientieren zu können – andererseits könnten uns die Zwei direkt zu den anderen Kindern führen! Und optional zu Jarimoch. Ich glaube nicht, dass er der Truppe oft Freiraum gewährt, demnach wird er sie wohl überwachen... Rein spekulativ betrachtet!“

Ja, auf spekulative Es-wäre-rein-theoretisch-möglich-Folgerungen sollte man sich nicht stützen, aber blieb ihnen denn noch viel Zeit? Diese emsigen Anhänger würden bestimmt im Zeitraum weniger Minuten bei ihrem Meister sein und die ganze, schön aufgebaute Verkleidung würde unter ihren Worten und Berichten zusammenbrechen.
Und um das Risiko zu umgehen, dass besagter Meister eventuell – schon wieder eine Spekulation... - mithilfe der Macht die Gruppe verbergen würde, konnte zumindest nicht ausgeschlossen werden. Daraufhin eine stundenlange Suche nach den Kindern und der Tag wäre endgültig im Sarlaac.

Es war immerhin zu bezweifeln, dass die Kinder sich schon gut in der Macht abschirmen konnten, sodass vielleicht noch eine Chance bestand, ihnen zu folgen. Aber dann stand wieder die Hauptfrage im Raum, wie man einem wahnsinnigen Sith die sprichwörtlichen Giftzähne herausziehen, ihn unschädlich machen konnte, ohne die Kinder zu bedrohen.
Na und wenn schon!
Nachher würde es doch ohnehin ganz anders verlaufen, wahrscheinlich würden sie von einem beliebigen Felsbrocken erschlagen werden, oder der Sith hätte ihr Eindringen und vor allem ihren momentanen Standpunkt längst erraten und stand bereits hinter ihnen... hastig drehte sie sich zum leeren Korridor um, stellte mit Erleichterung seine Leere fest.


„War vielleicht nicht die beste Idee, Sirion anzukeifen... Verdammt, tut mir leid! Vielleicht hätte er dann eher Vertrauen gefasst! Aber gut...“

Passiert war passiert. Ärgerlich! Schließlich würden sie nach dem vermeintlichen Bekämpfen eines Wahnsinnigen vor dem erheblichen Problem stehen, die Kinderchen wegzubringen. Und das ließ sich schwer ohne das nötige, gegenseitige Vertrauen bewerkstelligen.
Der ganzen Gedanken allmählich überdrüssig trommelte Keeda nervös auf ihren Lekkus und lugte hin und hergerissen zu Wes und Tara hinüber.


„Was auch immer wir jetzt machen, wir sollten möglichst schnell darin sein...“

Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Tempel, Quartiere der Kinder -:- Sirion (NPC), junge Zabrak (NPC), Wes, Tara und Keeda

 
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sirion (NPC), Keeda, Tara und Wes

Das sonderbare Verhalten des jungen Sirion beunruhigte Tara. Dieses Kind war wirklich seltsam, so dass die Vorstellung, ihre Tochter würde ein ähnliches (konnte man diesen Begriff bei einer so jungen Person schon guten Gewissens verwenden) seelisches Wrack sein, die Togruta schockierte. Es würde mehr als einen faden Beigeschmack am Ende ihrer langen Suche nach Nevis zurücklassen, wenn die lange vermisste Tochter nur noch ein Schatten ihrer selbst wäre.

Keeda übte sich in Zuversicht, sowohl im Bezug auf die Formbarkeit der jungen Kinderseelen als auch bei der Identität der jungen Togruta namens Lysta. In letzterer Hinsicht tendierte auch Wes zu vorsichtigem Optimismus. Nevis war noch sehr jung gewesen – möglicherweise zu jung, um sich mit »mein Name ist Nevis Li« oder so vorzustellen. Eigentlich war das sogar ziemlich wahrscheinlich. Außerdem, hey, sie hatten die Spur des Mädchens so lange verfolgt, um an einem Ort mit gerade einmal fünf Kindersith zu landen, von denen eine tatsächlich eine Togruta im richtigen Alter war… wie groß war denn die Wahrscheinlichkeit, dass es nun am Ende doch die Falsche war?

»Beruhige dich, atme tief durch, lasse die Verwirrung verschwinden,«

Riet Wes seiner Padawan, wobei er vermied, das Stichwort »Macht« in Sirions Gegenwart in den Mund zu nehmen. Einen Rest von Maskerade galt es schließlich aufrecht zu erhalten. Vermutlich war der junge Vahla zu verwirrt und eingeschüchtert, um aus ihrem Gespräch das Offensichtliche herauszulesen, aber übertreiben musste man es deswegen auch nicht.

»Was sagt dein Herz dir? Ich denke, dass du tief drinnen weißt, dass Nevis hier ist.«

Mal von positiven Grundannahmen ausgegangen – mit dem Jungen lief es schließlich schlecht genug. Der Jedi-Advisor war ganz offensichtlich nicht zu ihm durchgedrungen, stattdessen fummelte dieser so lange an seiner Robe herum, dass Wes schon an eine Art Zwangshandlung glaubte. Der Vahla-Junge unterstellte, sie wollten ihnen böses, was schließlich sogar in einem Machtangriff mit einem Stein auf den Taanaber gipfelte.

Für Telekinese war Wes nicht zu gebrauchen, seine instinktive Reaktion bestand darin, eine kleine Schutzblase zu errichten. Im Hinblick auf ihre Unauffälligkeit war das natürlich fatal – klüger wäre es gewesen eine Beule in Kauf zu nehmen. Er ärgerte sich über dieses verdammte, verstörte und verzogene Gör, das ihm die schönsten Pläne kaputt machte. Seinetwegen wusste der Sith spätestens jetzt, wenn er keine totale Null war, dass sich Jedi im Gebäude befanden. Andererseits war Sirion bereits dabei, zu verschwinden und durch die Ablenkung bereits zu weit weg, um ihn noch stoppen. Ein Blasterschuss in den Rücken wäre auch nicht die feine Art und selbst dafür war es bereits zu spät.

Die beiden Togruta-Padawane reagierten leider auch nicht schnell genug, beziehungsweise Keeda konnte ohnehin nicht mehr tun, als es mit Worten zu versuchen, so dass Sirion, samt dem Zabrak-Mädchen, in das er glauben war, bereits über alle Berge war. Tara fragte, was sie tun sollten, woraufhin die jüngere Togruta die Antwort bereits vorwegnahm.

»In der Tat, und selbst falls Jarimoch wirklich noch nicht von unserer Anwesenheit weiß, wird er es nun sehr bald erfahren. Das Versteckspiel ist vorbei,«

Bestätigte Wes, der sich ein Gewehr wünschte, als er das Lichtschwert und den DL-44-Blaster aus dem Werkzeugkasten holte und am Gürtel befestigte. Die junge Togruta von Harvelle ergänzte noch, dass sie zwei Möglichkeiten hatte, hier in der Nähe zu bleiben oder den Kindern zu folgen und den Sith so vielleicht am schnellsten ausfindig zu machen.

»Ich bin dafür, sie zu verfolgen, denn je schneller wir den Urheber des Ganzen finden, desto besser. Entweder jetzt oder sehr bald wird der Sith wissen, dass sich Jedi hier in den Ruinen sind, und vielleicht entscheidet er sich dafür, nicht zu kämpfen. Er könnte versuchen, mit den Kindern an einen anderen Ort, womöglich Bastion, zu fliehen, oder, schlimmer, er versucht nur seine eigene Haut zu retten und bringt sie um,«

Spekulierte der Jedi, der den letzten Halbsatz augenblicklich bereute. Im Gegenzug gab sich Keeda schuldbewusst, Sirion mit ihrem Auftreten womöglich vergrault zu haben. Wes versuchte, sie etwas zu beruhigen.

»Ich weiß es nicht, aber ich kann dir sagen, dass ich zum entsprechenden Zeitpunkt dachte, dass du die Rolle gut spielst. Vielleicht schon fast etwas zu weich für eine richtige Sith. Vielleicht hätte er dir anderenfalls die Rolle gar nicht erst abgekauft. Ich weiß, dass mein Auftreten ganz sicher nicht besonders glorreich war und ich denke, wenn wir gewusst hätten, wie jung dieser Sith-Schüler tatsächlich ist, hätten wir eine andere Vorgehensweise gewählt.«

Es half ja ohnehin nichts mehr und die Jugendliche hatte auch völlig recht damit, dass sie schnell handeln mussten. Für Spekulationen oder gar Schuldzuweisungen blieb ihnen keine Zeit. Zudem hatte er gefühlt mit Sirion noch ein Hühnchen zu rupfen.

»Ja, ich habe die Nase voll. Es ist an der Zeit, dass wir die Sache beenden, ein für alle Mal. schnappt euch eure Waffen und macht euch verteidigungsbereit. Wir haben einen Sith zu jagen!«

Verkündete Wes mit grimmiger Entschlossenheit und nahm die Verfolgung auf. Der Weg, den die beiden Kinder eingeschlagen hatten, war nicht der, den sie gekommen waren, und das Gebäude war hier noch heruntergekommener als auf dem Hinweg. Er endete recht plötzlich in einer großen Halle – zumindest war es wohl einmal eine ziemlich eindrucksvolle gewesen, bevor der Zahn der Zeit und die Seismik an ihr genagt hatten. Nun war es im wesentlichen eine ebene Fläche, mit viel Geröll und einigen Säulenresten und in der Mitte stand, als wäre es der natürlichste Ort für ein solches Fluggerät, eine Art Campingbus-Speeder. Jedenfalls war es der Eindruck, den der Jedi hatte, als er am Rest eines Türsturzes verharrte und die Lage sondierte. Falls Jarimoch tatsächlich auf Flucht aus war, hätte er beste Chancen. Doch wer konnte das wissen? Genauso wenig durften sie dem Sith und weiteren womöglich bereits teilweise ausgebildeten Schülern ins offene Messer laufen. Daher war es nun eminent wichtig, den richtigen Zug zu machen…

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Keeda, Tara und Wes

 
Bogden-System - Kohlma - im Tempel, Quartiere der Kinder - Sirion (NPC), Keeda, Tara und Wes

Die Togruta versuchte sich zu beherrschen. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren, schließlich wollte sie ihr Kind von hier wegbringen. Sie durfte jetzt nicht schlapp machen! Wahrscheinlich hatte Keeda recht, dass der Sith einfach nur die Namen verändert hatte. Dieser Gedanke war ihr selbst bereits gekommen. Und auch ihr Meister hatte in dem Punkt recht, dass sie das Gefühl hatte, dass ihre Tochter hier war.

„Ja, ich denke sie ist hier. Ich …weiß es irgendwie…trotz meinem selbst auferlegten Pessimismus.“

Antwortete die angehende Jedi schließlich und atmete tief durch. Wes wollte nun direkt zu dem Sith. Es hatte alles nicht nach Plan funktioniert, doch immerhin hatten sie sich so schon mal ein Bild über die Zustände hier machen können. Tara versuchte es immerhin positiv zu sehen. So schwer es ihr auch fiel.

„Keeda…gib dir bitte nicht die Schuld. Ich denke…wir hätten nichts tun können. Die Kinder ticken anders. Sie sind hier völlig abgeschieden von jeder Zivilisation. Sie sehen das hier als ihr zu Hause. Sie kennen es nicht anders und haben wahrscheinlich bereits vergessen oder verdrängt wie es anders gewesen war. Jarimoch ist ganz gewiss nicht gut, doch die Kinder werden ihn dennoch als Bezugsperson sehen. Leider… . Kinder brauchen Bezugspersonen. Und hier ist niemand anders als er und Droiden, Felsbrocken und schaurige Kreaturen da draußen.“

Gab Tara zu bedenken und nahm ihr Trainingslichtschwert griffbereit in die Hand. Sie mussten sich ihm wirklich stellen. Ob sie dabei sterben würden oder nicht. Der Versuch ihre Tochter zu retten war es Wert und die Togruta war sogar bereit ihr Leben für ihr Kind zu opfern, nur damit es weg von diesem Planeten kam, sofern es die Situation erforderte.

„Okay, gehen wir los! Retten wir Nevis und die anderen Kinder!“

Meinte Tara entschlossen, packte ihren Lichtschwertgriff fester, so dass ihre Handknöchel sich heller färbten und sie ging tapfer mit den anderen Beiden mit, bis sie eine große Halle erreichten mit einem merkwürdigen, großen Gefährt in der Mitte.

In Deckung hinter Geröll stehend, beobachtete Tara mit den anderen das merkwürdige Gefährt. Es war sehr still. So, als würde hier niemand sein. Man hörte nur ab und zu kleine Steine zerspringen, sobald sie auf harten Stein trafen.

„Sind wir hier richtig? Spürst du die Kinder auf dem Schiff, Wes? Ich höre zwar hier nichts, aber irgendwie…sie scheinen alle da drin zu sein. Ein merkwürdiger Rückzugsort für einen Sith.“

Flüsterte Tara zu Keeda und Wes und rieb sich nervös ihre Lekku.

„Was machen wir jetzt?! Einfach anklopfen und fragen, ob wir den Herrn Jarimoch sprechen dürfen? oder hallo, wir sind vom intergalaktischen Jugendamt?!“

Flüsterte Tara, da es ihr eigentlich lieber gewesen wäre, Jarimoch stünde bereits vor diesem Mobil. Stattdessen schienen sie sich da drin zu verschanzen. Zumindest machte es den Eindruck.

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Keeda, Tara und Wes
 
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation

Jarimoch saß an seinem Schreibtisch. Eine seiner Auserwählten trainierten, die restlichen meditierten in ihren Koken. Die junge Trianii saß auf dem Stuhl, ihre Arme durch Klemmen befestigt und den modifizierten Trainingsdroide, der Schockball, vor sich schwebend. Das Mädchen hatte ihren Einführungstest bestanden, während der Twi’lek der zeitgleich mit ihr eingetroffen war es nicht geschafft hatte sich schnell genug zu befreien. Er hatte sich bisher noch nicht die Zeit genommen den Stuhl auf dem der Junge gesessen war wieder in die richtige Form zu biegen.
Die junge Trianii, die zitterte und sichtlich Mühe hatte die Kugel mit der Macht zu halten, trainierte eigentlich nicht, sondern lernte das es nicht ihre Bestimmung war Jarimochs Werk kaputt zu machen. Sie hatte den Retter der Sith vorgestern mit dem Schockball beworfen, und seit dem hatte er sie auf dem Stuhl gelassen.
Es gefiel ihm nicht, aber es war nötig um die Zukunft der Galaxis sicherzustellen.


Bald werde ich dir vergeben, Milleka,

meinte er an die Adresse der Trianii, die er nach dem arkanianischen Wort für Vertrauen nannte. Tatsächlich war er es gewohnt das Kinder manchmal glaubten ihre Grenzen testen zu müssen, und selbst Auserwählte waren darüber nicht erhaben.
Doch da war noch etwas anderes... Ein Gefühl in seinem Hinterkopf, zumindest war es schwer es anders zu beschreiben. Es war so ähnlich wie die Eingebungen, die er durch die Macht erhalten hatte, jene Erkenntnisse, die ihn aus dem Orden heraus auf diese Welt gebracht hatte, die ihm eröffnet hatten was sein Schicksal wirklich war.
Damals war ihm nicht nur sein Pfad offen gelegt worden, sondern auch die letzte Hürde die er dafür zu nehmen hatte. Die Mächte der Galaxis, die sich gegen die Veränderung zum Besseren sträubten, würden jemanden schicken dessen einzige Aufgabe es wäre Jarimoch zu stoppen.
Er hatte mit einem Sith gerechnet, denn von allen waren seine Ordensbrüder jene die am meisten mit Blindheit gegenüber den Realitäten des Seins geschlagen waren, doch das fühlte sich eher nach Jedi an.
Zwei seiner Auserwählten - er konnte sie spüren als wären sie seine Kinder, und im Geiste mochte das durchaus zutreffen - näherten sich, und so konnte seine Nemesis nicht weit sein.


Nein, das Wort habe ich falsch benutzt,

meinte er, und die anwesenden Kinder sahen ihn verunsichert an. Seine Vorfreude ließ ihn ignorieren das er für sie unverständlich erscheinen musste. Tatsächlich war nicht seine Nemesis gekommen - vielmehr war der Besucher hier um seine Nemesis zu treffen.

Kommt, Kinder, es ist Zeit. Der Tag auf den wir gewartet haben ist da. Beisal [Sanftmut], bring mir meinen Umhang. Luchbäahr [Prophezeiung], mein Schwert. Und dann kommt, wir werden uns dem Schicksal stellen und als Sieger hervor gehen.

Während er Milleka mit einer kaum nennenswerten Geste befreite und das Mädchen erleichtert zusammensackte nachdem auch der Schockball abgeschaltet war brachten die anderen beiden ihm seine Sachen. Der Umhang, jener, in dem er seine letzte Beförderung innerhalb des Sith-Ordens empfangen hatte, und der durch das Blut so vieler Schergen der Sith zu einem Symbol für seinen Triumph geworden war, passte ihm immernoch. Das schwarze Leder schimmerte, kein Wunder nachdem er dafür gesorgt hatte, dass das Stück immer wieder poliert worden war in Erwartung dieses Tages. Zum Glück war das daran klebende Blut rein rhetorischer Natur, er würde schließlich nie die Rettung der Galaxis durch Blutvergießen begünstigen.
Stumpfe Verletzungen waren viel ästhetischer.
Mit seiner Waffe, einem dem Klischee entsprechenden Lichtschwert mit roter Klinge, stellte er sich vor die Ausgangstür und atmete tief durch.


Ich will dich an meiner Seite haben, Lysta,

kündigte er an, und die junge Togruta nickte. Er hatte ihr beigebracht das dieser Tag unvermeidlich aber nicht wünschenswert war. Und doch war er gekommen. Seine vielversprechenste Schülerin glitt aus ihrer Koje und verbeugte sich vor ihm. Er lächelte sie an, und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf die Ausgangstür.
Die Zeit war gekommen. Die Stunde war da. Und er würde beweisen, dass er die Macht verstanden und ihre Eingebungen richtig gedeutet hatte. Er trug sein Lichtschwert mit Stolz, aber nicht auf das wofür es stand. Es war das Produkt von Pragmatik und Symbolkraft, und er war zuversichtlich das er siegreich hervorgehen würde.


Würdest du, bitte...

sagte er zu Lysta, und das Mädchen betätigte die Türkontrolle. Schnellen Schrittes trat er über eine kurze Rampe nach draußen und sah sich um. Er wusste, dass sein Feind hier war, und ein fernes Donnergrollen, dem eher ein Steinschlag denn ein Blitz vorausgegangen war, untermalte seine kleine Ansprache die er unzählige Male geübt hatte.

Zeigt euch! Ich werde euch ehren für das was ihr in der neuen Ordnung der Dinge leistet, und euren Tod würdevoll machen, denn er ist ein Meilenstein auf dem Weg zu Frieden und Wohlstand in der Galaxis. Seht und bezeugt!

Er hatte sich oft gefragt ob seine Rede nicht zu pathetisch wäre, aber er war immer wieder zu dem Schluss gekommen, das er es der Macht schuldete alles richtig zu machen und die Form zu wahren, die ihm die beste erschien.
Er aktivierte sein Lichtschwert und hielt die rote Klinge über seinen Kopf.


Das Alte muss vergehen! Aus dem Neuen erwächst die Zukunft!

Er fühlre sich beim Aufführen seiner kleinen Ansprache weitaus weniger komisch als er es selbst erwartet hatte, und mit leicht zitternden Fingern nahm er den eigens über Monate hinweg synthetisierten Stein, nein, den Symbolträger seines kommenden Friedens aus einer Tasche seines Umhangs.

Aus dem Alten wird das Neue!

intonierte er und betätigte den eigens angefertigten Mechanismus an seiner Waffe, der den vorhandenen Kristall automatisch auswarf. Das dunkelrot schimmernde Zeichen der Vergangenheit flog durch die Luft, und bevor es gelandet war drückte er den hellgrünen Stein der Lysta, der Zukunft in das Lichtschwert.
Wie zu erwarten verbrannte er sich dabei die Finger, aber den Preis war er für das was bevor stand zu zahlen bereit.
Die Klinge erwachte zu einem giftgrünen Leuchten - Jarimoch hatte nie verstanden warum diese Farbe giftig sein sollte; so viele seiner Chemikalien waren grün - und ließ den ehemaligen Sith unwilkürlich strahlen.


Kommt, und bezeugt das Ende vom Anfang der neuen Ära der Galaxis und mit mir auch der Sith!

Der selbst ernannte Darth war sich bewusst, das er in den Augen vieler verrückt oder wahnsinnig erscheinen mochte. Was er auch wusste war, dass der Lichtschwertkampf einen lebendigen Gegner erforderte der besser war als man selbst wenn man wirklich etwas lernen wollte. Seinen Kindern würde er so eine gefährliche und antiquierte Waffe nie in die Hand geben, und Droiden kamen für ihn aus moralischen Gründen nicht in Frage.
Der logische Schluss war, dass er niemals in der Lage wäre sich einem anderen Lichtschwertkämpfer entgegen zu stellen, außer vielleicht um sein Ende ein paar Schläge hinaus zu zögern. Aber auch da hatte die Macht ihm geholfen.
Er konzentrierte sich und griff mit der Macht hinaus. Der Punkt den er suchte und jeden Tag gespürt hatte lag weit unter ihren Füßen, doch er stabilisierte die ganze Region, und mit einem Ruck ließ der Sith die Felsnadel tief im Fundament der Anlage zerbersten.
Ein Grollen stieg auf, doch nichts passierte. Damit hatte er gerechnet. Es würde einen Moment dauern bis eines der regelmäßigen Erdbeben die Gegend ins Chaos stürzen würde, und er vertraute darauf lange genug durchhalten zu können.
Ihm war bewusst, dass Lysta als einzige neben ihm stand - alle anderen waren hinter ihm. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und nickte.


Ich habe immer gewusst, dass du meine Zukunft sein wirst, meine Lysta. Sie werden dich töten und verderben wollen, weil sie in dir Gift sehen und nicht den Samen eines neuen goldenen Zeitalters. Bekämpfe sie wenn du kannst, und töte sie wenn du musst.

Damit wappnete er sich für den bevorstehenden und unausweichlichen Kampf. Das Schicksal der Galaxis stand auf dem Spiel.


Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta
 


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- im Tempel, Quartiere der Kinder -:- Sirion (NPC), junge Zabrak (NPC), Wes, Tara und Keeda

Nervös starrte die Togruta auf den Gang, in dem die Kinder verschwunden waren. Sie war gleichermaßen aufgeregt wie ängstlich – es gab eben doch ein Unterschied zwischen Vorstellung und Realität! Sie hatte gedacht, das hier würde leicht werden, dass ihnen der Entführer schon am Eingang entgegenkommen würde...
Falsch gedacht. Wenn er sich an diesem Ort verschanzen wollte, den er mit Sicherheit in und auswendig kannte, wurde die Sache verzwickt.
Was, wenn er mit den Kindern fliehen würde?
Oder ihnen eine Falle stellte?
Oder...?
Warum dachte sie eigentlich über so etwas nach?
Das machte definitiv mehr verrückt, als einfach in den Korridor zu rennen und dem Entführer ins Gesicht zu spucken.

Als ob die Jägerin sich das trauen würde. Es fühlte sich jetzt schon so an, als hätte sie ein überdimensionales Falumpaset überrannt. Sie würde auf einen Sith treffen. Das erste Mal. Gut, vielleicht war es überhaupt kein Sith, aber dennoch... Es fühlte sich an, als würde etwas äußerst Unangenehmes auf sie zukommen.
Außerdem war deutlich zu spüren, dass die Macht an diesem Ort anders war. Irgendwie... drängender? Besitzergreifender?
Fast war die kleine Togruta versucht, sich fallen zu lassen, diese neue Art näher zu erkunden. Eine ausgeprägte Neugierde war nicht immer gesund...
Glücklicherweise hielt sich diese neue Seite in Grenzen, schwang zwar leicht in der Luft mit, aber war längst nicht so präsent, wie die beruhigenden Auren von Tara und Wes.
Sie vertraute den beiden. Und war froh, nicht alleine zu sein.
Anscheinend bevorzugten die Zwei ebenfalls das direkte Vorgehen.


„Also. Stürmen wir die Bude...“

Was in Anbetracht der Ausrüstung eine passende Floskel war, wie Keeda befand.
Und wenn sie sich noch die Mühe machte, den Sarkasmus wegzuwischen, kam darunter der klägliche Versuch zum Vorschein, sich Mut zuzusprechen.
Was ihr dabei erheblich mehr half, waren die Antworten auf ihre Entschuldigung.


„Danke... Vielleicht haben wir Glück und sie vertrauen uns am Ende dennoch! Auf die ein oder andere Weise.“

Und wenn nicht... Ah, was brachte es, sich darüber noch Sorgen zu machen! Es war ohnehin zu spät. Eine Flucht würde Jarimoch zu verhindern wissen und eine unbemerkte Befreiung brachte nichts, schließlich war ihre Anwesenheit längst bekannt und der Wahnsinnige würde sich wahrscheinlich noch mehr Kinder schnappen, um sein Ziel – was auch immer es war – erneut zu erreichen.

Angespornt durch die Aufbruchstimmung betrachtete die Padawan kritisch das Trainingslichtschwert in ihrer Hand und überprüfte kurz die Verbindung zur Macht. Zur kläglichen Selbstverteidigung diente ihr selbige sicherlich mehr, als eine Übungsklinge, mit deren Umgang sie noch nicht sonderlich vertraut war.

Die Jedi setzten sich in Bewegung, folgten dem Korridor, der an manchen Stellen stark demoliert wirkte. Steinlawinen? Unwetter? Erdbeben? Oder schlichtweg die Zeit, die das Gestein mürbe gemacht hatte?
Was auch immer passiert war, das hier war definitiv kein Ort für Kinder!

Nach einer Weile mündete der Gang in eine geräumige Halle, die aufgrund Schutt und Geröll nicht mehr ganz so geräumig aussah. Eher heruntergekommen.
Was von diesem Bild allemal ablenkte, war ein komisches Gefährt, dass selbstsicher auf dem Zentrum der Halle thronte. Den kleinen Steinchen und Dellen auf dem Dach zufolge stand es schon eine ganze Weile dort.
Im Hintergrund klinkerten einzelne Schuttteilchen, ein entferntes Donnergrollen unterstrich die bizarre Situation.
Es war still, außer der Natur, die auf diesem Mond besonders hyperaktiv schien.
Niemand sprach.
Und von dem Vehikel, dem Bus, dem was-auch-immer in der Mitte ging eine Aura aus, die der Togruta eine Gänsehaut bereitete.
Was war da drin?
Ihr wäre es um einiges lieber gewesen, hätte sie Jarimoch schon mit großem Geschrei und Tamtam begrüßt, als sie warten zu lassen. Für ihre Geduld war sie nicht gerade bekannt...

Taras Stimme durchschnitt das Schweigen, was der Jägerin ganz recht war. Es milderte etwas die außerweltliche Atmosphäre. Kurzzeitig konzentrierte sie sich auf die Macht, nahm ein Geflecht im Inneren des Busses war. Ihre Mitpadawan hatte recht. Da drin war jemand!
Sie schmunzelte, bei der Vorstellung, die Nummer - wie gerade vorgeschlagen - durchzuziehen.
Ob die Kinder dort überhaupt etwas von einem Jugendamt wussten?
Wahrscheinlich nicht.


Jarimoch hat unsere Anwesenheit sicherlich schon bemerkt... Und es wäre vielleicht von Vorteil, wenn er herauskäme! Sonst dürften wir schön aufpassen, die Kinder nicht zu verletzen.“

flüsterte Keeda zurück und beobachtete das Gefährt weiter, in der Hoffnung, es möge schnell etwas geschehen.
Und es geschah alsbald auch etwas.
Das Knarren einer Tür, Schritte auf einer blechernen Rampe, eine fremde Stimme.
Sie zuckte zusammen.
Der Entführer?
Ihr Griff um die Übungsklinge wurde fester.

Der Fremdling – was es Jarimoch? Von dieser Position aus konnte die Padawan ihn noch nicht richtig erkennen - schien eine beginnende Motivationsrede abzuhalten, sah die Eindringlinge anscheinend als Symbol für das Alte, das möglichst schnell ausgeräuchert werden müsse. Oder ersetzt. Durch Neues.
Hörten sich diese Sith eigentlich selbst sprechen? Das klang abstrus!
Und gleichzeitig einschüchternd.
Es folgte ein Zischen, das rote Leuchten erlosch, eine neue Farbe schimmerte auf und tunkte sowohl die Halle, als auch den Wahnsinnigen in ein kräftiges Giftgrün.
Sie hatte nicht gewusst, dass die Farbe Grün in einem solchen Maß an Gift erinnern konnte...

Dann überrollte ein Grollen die Halle und gleichzeitig spürte Keeda eine Veränderung im Machtgeflecht. Sie konnte nicht sagen, woher es kam – vielleicht war es auch ein normales Erdbeben -, allerdings war ihr nicht wirklich wohl bei der Sache.
Hatte der Sith irgendetwas manipuliert? Nicht ungefährlich, in einem brüchigen Tempel.
Vielleicht hatte es auch nur als Einschüchterung dienen sollen.
Primär sollte sie sich jetzt ohnehin auf die vermeintlichen Gegner konzentrieren!
Da waren noch mehr...

Hatte Jarimoch gerade zu dieser Lysta gesprochen?
Sollte sie etwa kämpfen?
Bei den Sturköpfen in Harvelle...
Das konnte ja nur gut gehen!
Und falls die Tochter nun die eigene Mutter attackierte, hielt den Weltraum nichts mehr davon ab, einen Kopfstand zu machen.

Fragend richtete die Togruta ihren Blick auf Tara und Wes, wollte nicht alleine vortreten, da der angebliche Sith sie aus diesem Winkel noch nicht zu sehen schien.
Aber er spürte ihre Anwesenheit.
Jetzt war es definitiv zu spät für einen Rückzug.
Obwohl, hatte eine Flucht denn jemals zur Debatte gestanden?


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- eingestürztes »Heiligtum« / Basis der Reformation-:- Jarimoch, Lysta, Wes, Tara und Keeda
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Keeda, Tara und Wes

Dass Tara zu wissen glaubte, dass Nevis hier war, stimmte Wes positiv. Die Togruta war in der Macht wesentlich weiter als sie zumindest teilweise selbst von sich dachte, und der Taanaber letzten Endes ein unerschütterlicher Optimist. »Mut zur Lücke« hatte bisher immer gut funktioniert, und dass es nun einmal mit diesen Gören nicht so optimal funktioniert hatte war noch lange kein Grund, an einem bewährten Konzept zu zweifeln. Dementsprechend herrschte auch Einigkeit unter den drei Jedi, hineinzugehen und den Plan hinterher zu entwerfen. Diese Art Pläne waren ohnehin in der Regel die besten, da sie nicht auf Vermutungen über die Sachlage und das Vorhaben des Gegners basierten, sondern auf vorliegenden Tatsachen.

Ganz in diesem Sinne hoffte Keeda zudem, dass die Kinder ihnen vielleicht doch vertrauten. Wes fand, dass das durchaus möglich war. Von alledem, was sie sagte, war Tara wohl diejenige, die am ehesten mit den verstörten Kinderlein klar kommen würde, und sie hatte obendrein einen weiteren Vorteil.

»Gut möglich. Ich denke, wenn Nevis dir erst einmal vertraut, Tara, wird auch bei den anderen nach und nach das Eis brechen, und da bin ich optimistisch. Schließlich ist sie kein gewöhnliches Kind – die Chancen stehen gut, dass sie einfach weiß, dass du ihre Mutter bist. Dass die Macht es ihr sagt. Sie ist natürlich jünger als dieser Sirion, aber ich denke, dass das am Ende gar nicht so viel ausmacht,«

Meinte er vor dem Gedanken, dass das alles ohnehin noch sooo weit weg war. Wahrscheinlich mussten sie zuerst mit Jarimoch dem großen Unbekannten fertig werden, und wenn der erledigt war, konnten sie die Kinder auch einfach mitnehmen. Im Grunde kannten die Kleinen dieses Verfahren ja bereits.

Das Gefährt, das sie schließlich im »Allerheiligsten« vorfanden, war nicht gerade ein Praxeumschiff und wirkte hier zudem reichlich fehl am Platz. Dass weder von den Kindern noch vom Sith etwas zu sehen war, war auch nicht gerade Wes' Wunschvorstellung. Das, was er momentan durch die Macht wahrnahm (man musste Jarimoch ja nicht gleich mit Pauken und Trompeten ankündigen, dass ein Jedi-Meister gekommen war, um ihn zu sehen, obwohl er sie wahrscheinlich von drinnen trotzdem irgendwie beobachten konnte), deutete aber darauf hin, dass sie sich alle oder fast alle dort drinnen aufhielten. Tara, die nicht ganz im Ernst eine neue Kriegslist vorschlug, dachte offenbar dasselbe. Keeda sprach ihm obendrein aus dem Herzen. Alles, nur kein Sith, der sich mit einem Haufen kleinen Kindern in einem Campingbus verschanzte…

»Ja, mir…,«

Setzte Wes an und hielt inne, als Jarimoch Fakten schuf. Wenigstens schien er ein klassisch ausgebildeter Sith mit dementsprechendem Talent vor dramatische Auftritte zu sein. Das im selben Moment einsetzende ferne Donnergrollen wirkte jedenfalls wie bestellt – oder vorhergesagt? Er war zudem Arkanier, und wirkte von der dunklen Seite gezeichnet (Wes hoffte wenigstens, dass es an der dunklen Seite lag), die Kleidung war zudem ganz klar die eines Sith.

All das wirkte jedoch nebensächlich verglichen mit dem Dreikäsehoch, der den Arkanier begleitete. Es war eine kleine Togruta in Nevis' Alter – offensichtlich die ominöse Lysta, und dass sie, ausgerechnet sie und kein anderes Kind an der Seite des Sith stand, gefiel Wes überhaupt nicht. War sie etwa schon dermaßen viel tiefer in die Dunkelheit verstrickt als die Kinder, die sie bereits gesehen haben?

»Ist das Nevis?«

Raunte der Jedi-Advisor fragend der neben ihm stehenden Tara zu. Er war beileibe nicht imstande, Verwandtschaftsbeziehungen zwischen einer recht fremdartigen Rasse festzustellen und kleine Togrutakinder sahen bestimmt auch alle gleich aus.

Die dadurch fast zur Nebensache geratende Ansprache erfüllte alle Erwartungen, die man in so eine Situation stellen konnte. Neue Ordnung… jaja, noch eine neuere Ordnung, also quasi die neueste, und ihr Tod würde ein Meilenstein sein… auf dem Weg zu Frieden und Wohlstand? Wes warf seinen Padawanen einen verwunderten Blick zu. Das war nun nicht das klassische Sith-Thema. Das Lichtschwert war dann wieder in zeitlosem Rot gehalten, doch ein weiteres Mal überraschte ihr Kontrahent sie. Er tauschte den Lichtschwertkristall im laufenden Betrieb aus, und der Mensch zuckte leicht zusammen, wusste er doch aus langjähriger Bastelerfahrung, dass das Entfernen von spannungsführenden oder aufgeheizten Komponenten schmerzhaft sein konnte, und auch in einem mit supraleitender Technik arbeitenden Lichtschwert traf letzteres auf den Kristall zu. All das, um die Farbe des Lichtschwerts auszutauschen? Rot gegen grün. Nun, es war das grünste Grün, das Wes je gesehen hatte. Kristallgrün? Einfachunglaublichgrün? Das Grün, welches alle anderen Grüns wie blassgelb oder blassblau aussehen ließ. In die Fänge welches Wahnsinnigen waren diese armen Kinder hier geraten?

»Sieht so aus, als wollte hier jemand seinen eigenen Sith-Orden mit den Kindern gründen,«

Raunte Wes den beiden Togruta auf seiner Seite zu, kurz bevor Jarimoch mit der Macht hinausgriff. Er war bereit, eine Abwehr zu versuchen, doch das einzige, was passierte, war ein weiteres dieser dumpfen Grollen, die er inzwischen kaum mehr wahrnahm. Die Frage, was der reformorientierte Sith damit bezweckte, ging jedoch angesichts dessen unter, was er wohl an Lysta (alias Nevis?) richtete. Ein Kind in diesem Alter sollte kämpfen und töten? Das war wirklich ein Fall für das galaktische Jugendamt und es lag dem Jedi auf der Zunge, den Spruch zu bringen, verbiss ihn sich doch, was vermutlich die durch die Ratsbeförderung auf ihn abfärbende Weisheit mit sich brachte.

»Steckt weg eure Waffe, Ihr werdet sie nicht brauchen. Wir sind nicht gekommen, um Euch zu bekämpfen oder gar zu töten – schon gar nicht vor den Kindern,«

Dafür kreisten Wes' Gedanken gerade sehr stark um das Lichtschwert im Werkzeugkasten, was recht besehen ein ulkiger Platz dafür war.

»Ich bringe eine Mutter hierher, die ihr Kind zurück möchte. Gebt es heraus, und wir werden Euch nicht weiter behelligen.«

War es klug gewesen, diese Tatsache zu erwähnen? Außerdem biss sich das Versprechen natürlich mit dem erklärten Ziel, alle Kinder zu retten, doch andererseits… wenn diese Kleinen tatsächlich bereits so tief gefallen waren, dass sie gezwungen wären, sie zu bekämpfen oder gar zu töten – »Lysta« und Sirion nur so als Beispiel – und sie deren Eltern, falls diese überhaupt noch am Leben waren, vielleicht nie finden würden, wäre es unter Umständen das kleinere Übel.

»Was auch immer Ihr versucht habt, in den Felsen unter uns zu erreichen, es hat offensichtlich nicht funktioniert. Denkt Ihr tatsächlich, Ihr könntet die Galaxis umkrempeln mit einer Armee von verstörten kleinen Wesen, denen Ihr ihrer Kindheit beraubt habt? Lasst Nevis frei,«

Zumindest momentan wünschte sich ein Teil von Wes, die Togruta an Jarimochs Seite wäre
nicht Nevis.

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes

Tara klammerte sich an den Glauben, dass ihr Kind sie erkannte und alles gut werden würde. Noch besser, wenn die anderen Kinder den Sith ebenso verließen. Doch ob dies so einfach gelingen würde, stand noch in den Sternen und Tara war in der letzten Zeit fast Dauerpessimistin. Sie hatte das Gefühl, dass sie sich dabei eine Scheibe an ihrem Meister abschneiden müsste, auch wenn sein Daueroptimismus manchmal schon anstrengend war. Doch wahrscheinlich war sie selbst genauso anstrengend für ihn.

Ohne ihr weiteres Zutun öffnete sich schließlich die Luke dies merkwürdigen Gefährtes und ein Mann mit dunkler Sith-Kleidung trat in den Mittelpunkt dieser Szene und wollte auch offensichtlich Mittelpunkt sein, denn diese Tragik und dieses TamTam, was er mitbrachte, wirkte aufgesetzt und irgendwie auch geistesgestört. Es wirkte wie eine Show eines Animationsprogrammes einer Kantina. Tara wusste nichts darauf zu sagen. Sie war sprachlos von dieser Vorstellung. Das der Boden bebte, merkte sie kaum, denn als sie plötzlich ihr Kind neben ihm entdeckte, schien sie alles weitere drum herum auszublenden. Das war sie! Ihr kleiner Liebling! Sie hatte sich verändert. Ihre Lekku waren deutlich gewachsen. Es waren nicht mehr nur kleine „Hörnchen“. Doch ihre Tochter war nicht glücklich. So kannte sie das Mädchen nicht von früher. Ihr Blick war ernst und irgendwie unterwürfig. Immer wieder sah das Kind zu diesem Jarimoch auf, als hätte es Angst etwas Falsches zu tun. Als Wes sie fragte, ob es ihre Tochter sei, nickte sie schwach, denn sie war sprachlos über das was sich ihr bot. Als der Mann ihr Kind aufforderte zu kämpfen, begann Tara vor Wut zu zittern, auch wenn sie wusste, dass niemand von ihnen gegen dieses kleine Kind kämpfen würde. Doch der Befehl dieses Mannes schockierte sie und machte sie sehr wütend. Ihr Meister ergriff jedoch als erstes das Wort und Tara versuchte sich zu beruhigen, um ihr Kind nicht zu gefährden.


„Wes!“

Ermahnte Tara ihren Meister, denn sie wollte nicht, dass er diesen irren Sith auch noch provozierte. Immerhin stand ihr Kind neben dieser dunklen Gestalt.

Tara atmete tief durch und erhob sich schließlich aus ihrem Versteck und trat langsam vor in Richtung Jarimoch und Nevis, ihrem Kind. Kurz drehte sich die Togruta noch einmal um und sah zu Keeda und hoffte, dass die junge Togruta nichts dummes tat und den Sith nicht auch noch reizte.


„Ihr braucht uns nicht fürchten. Wir wollen nicht kämpfen. Ich möchte nur mein Kind zurück. Ich suche sie schon seit über einem Jahr.“

Sagte Tara tapfer zu dem Sith und sah dann zu ihrem Kind, was plötzlich völlig versteinert dastand und sie mit offenem Mund ansah.

„Mama… .“

Sagte es schließlich leise und scheinbar völlig fassungslos und schien unsicher was es jetzt tun sollte bzw. durfte. Das Kind sah immer wieder abwechselnd zwischen Jarimoch und ihrer Mutter hin und her und seine kurze Lekku begann zu zittern.

„Nevis…ich habe dich so vermisst! Alles wird wieder gut.“

Sagte Tara, denn im Moment hatte sie Angst den Sith zu erzürnen, solange ihr Kind noch so dicht neben ihm stand. Normalerweise hätte sie ihn am liebsten angegriffen, ihn geschlagen, ihn angeschrien und getötet, doch sie musste sich beherrschen, um ihr Kind und eventuell auch die anderen Kinder heil von ihr weg zu bringen.

„Vielleicht finden wir einen friedlichen Weg, dass wir alle zufrieden sind. Vielleicht können wir verhandeln.“

Schlug die verzweifelte Mutter vor und sie war bereit alles zu tun, nur um ihr Kind von diesem Mann zu entreißen.

„Mama… .“

Schluchzte nun das junge Mädchen, dass scheinbar immer mehr realisierte, dass seine Mutter da war und die ersten Tränen liefen dem Kind über das Gesicht und es schien sich nicht zu trauen zu ihr zu laufen, was das Kind noch mehr verzweifeln ließ. Die Lippen des Kindes bebten und es versuchte verkrampft tapfer zu bleiben. Anscheinend hatte Jarimoch das Kind stark unterdrückt. Zumindest wirkte es so. Tara wollte die Sache unbedingt kampflos über die Bühne bringen, doch ob man mit einem Sith verhandeln konnte, war zu bezweifeln. Hilfe suchend sah sie zu Wes und Keeda hinter sich, denn sie hatte auch überhaupt keine Ahnung, was man dem Sith überhaupt anbieten könnte. Überhaupt hatte sie keinerlei Erfahrung mit diesen dunklen Machtanwendern

„Wenn ihr uns Nevis gebt…also für euch Lysta, dann werden wir den anderen Jedi nichts von euch erzählen. Ihr könnt hier in Ruhe weitermachen und alles bleibt wie es ist, nur ohne Nevis. Ist das ein Angebot?“

Sagte die Togruta zögerlich und näherte sich dem Sith und ihrem Kind noch ein paar weitere Schritte. Dass sie sehr angespannt war, sah man an ihrer völlig verkrampften Lekku. Sie traute sich nicht ihr Kind zu sich zu rufen. Sie wusste nicht, wie der Sith reagieren könnte. Sie wollte ihr Kind nicht in Gefahr bringen.

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta

In dem Moment als die Jedi verkündeten sie nicht behelligen zu wollten wenn er ihnen seine Zukunft opferte wusste Jarimoch, dass er sich geirrt hatte. Er hatte die Vorwarnungen der Macht falsch verstanden. Es ging hier nicht darum zu töten und zu vernichten, sondern darum zu beweisen, dass sein Weg der war der die Galaxis in eine goldene Zukunft führen würde.
Er musste seine Pläne ändern, doch das war kein Problem, immerhin war er nicht so verfahren in alten Dummheiten wie die Mitglieder seines alten Ordens. Sein neuer Orden war über diese Dinge erhaben, und er legte Lysta eine Hand auf die Schulter um sie zu bestärken während er seine neue Erkenntnis verkündete.


Ja, Lysta, das ist deine Mutter. Sie ist mit den Jedi gekommen, weil sie kommen musste, weil sie nicht glauben kann und weil die Jedi lügen,

improvisierte der Arkanianer und glaubte einen neuen Weg gefunden zu haben um dem Willen der Macht gerecht zu werden. Er richtetet seine Worte nicht nur an seine Togruta, sondern mehr oder weniger an alle seine Kinder und quasi auch die Galaxis im Allgemeinen.

Sie sagen sie lassen uns gehen, doch sie werden uns alle töten, denn sie haben Angst vor der Veränderung, vor dem Neuen, was gegen alles steht was sie seit Anbeginn ihrer Zeit vertreten. Sie sind nicht gekommen um mich zu testen, sondern sie sind der Test für unser aller Glauben an die gute Sache. Sie werden uns alle töten wenn es dir, Lysta, nicht gelingt sie davon zu überzeugen das unser Weg der richtige ist.

Er sah dem Anführer der Jedi direkt in die Augen, und glaubte wirklich so etwas wie Mordlust in dessen Augen zu erkennen, und auch einen Hauch von galaktischer Bestimmung, die ihn wahrscheinlich nicht von den Fehlleitungen seines Ordens abweichen ließ. Mit einem triumphalen Grinsen deaktivierte Jarimoch sein Lichtschwert.
Sollten sie doch angreifen und versuchen ihn zu überwältigen. Es war genug Zeit um die Klinge zu reaktivieren wenn es nötig werden sollte, und es würde reichen müssen um seinen Kindern zu zeigen was die Jedi wirklich waren.


Sag ihnen was du bei mir gelernt hast, Lysta. Erklär es ihnen, so wie ich es einem Kind erklären würde das keine Ahnung von den verschlungenen Pfaden der Macht hat. Zeig ihnen was wir hier aufgebaut haben, und die Macht wird sie erweichen und ihnen klar machen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und sie werden sich uns anschließen.

Es war nicht das was er sich erwartet hatte, nicht einmal das von dem er in schwachen Momenten geträumt hatte, wenn seine eigenen Wünsche und Ideen das beeinflusst hatten was eigentlich in den Händen der Macht lag, doch die Zuversicht der Jahre war mit ihm, und er schob Lysta nach vorne zu der Frau die sich als ihre Mutter ausgab und die das Mädchen scheinbar auch als solches erkannte.
Sie war immerhin Togruta, und er selbst konnte die eine nicht von der anderen unterscheiden. Allerdings fiel ihm auf, dass der Jedi mit zwei Togruta-Weibchen reiste, was genauso gut bedeuten konnte, dass er geplant hatte zu behaupten die andere Frau wäre Lystas Mutter nur den Fall, dass das Kind bei der ersten nicht darauf angesprungen wäre.
Unter ihren Füßen vibrierte der Boden, und Jarimoch konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenigstens in diesem Punkt hatte sich die Macht an ihr Versprechen gehalten. Der Boden würde sich auftun, früher oder später, und die Würdigen von den Unwürdigen absieben. Er musste nur lange genug durchhalten.


Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta

[OP]Nicht überragend, aber ich hoffe ihr könnt drauf aufbauen.[/OP]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes

Tara wollte nicht, dass Wes den Sith zu sehr unter Druck setzte. Es war ein ungewöhnliches Gefühl, von der eigenen Schülerin schon fast zurechtgewiesen zu werden, doch das hier war nicht wirklich Meister und Padawan. Dies war Taras Aufgabe, ihre Suche nach der eigenen Tochter, wohingegen Keeda und er sie nur unterstützten. Sie musste die richtige Entscheidung treffen, und sie schien den zunächst von Wes eingeschlagenen Weg einer friedlichen Lösung weitergehen zu wollen. Der Taanaber versuchte also, auf weitere Provokationen zu verzichten und beobachtete, wie sich das Aufeinandertreffen von Mutter und Tochter zutragen würde.

Zum Glück machte Lysta alias Nevis keine Anstalten, ein Miniaturlichtschwert oder etwas ähnliches zu zücken, zugetraut hätte er es Jarimoch, so wie er sich präsentierte, allemal. Dennoch dauerte es eine Weile, bis das Kind, das offensichtlich nicht wusste, wie es sich verhalten sollte, sich rührte und Tara ihre Mama nannte. Wenn er allerdings auf den großen Ausbruch der Wiedersehensfreude gehofft wäre, wäre er enttäuscht worden. Die Anspannung war mit Händen zu greifen; Nevis rührte sich nicht von der Stelle und schien zwischen dem Arkanier und ihrer Togruta-Mutter hin und her gerissen, wohingegen Tara weniger glücklich als vielmehr wie eine Frau klang, die ihr Kind in Zeiten großer Not zu beruhigen suchte.

»Das ist doch nicht normal, oder? Sie wirkt total verstört und traumatisiert aber nicht wie ein kleines Kind, das seine Mutter wiederfindet. Er scheint sie eigentlich überhaupt nicht wie Kinder zu behandeln,“

Raunte der Taanaber Keeda sehr leise zu, die die Geschehnisse ebenfalls nur mitverfolgen konnte, dieselbe Rolle, in der er sich selbst auch immer mehr wiederfand. Während nun erste Tränen über Nevis' Gesicht kullerten (Wes glaubte, dass sie unbedingt in die Arme ihrer Mutter wollte, sich aber wegen Jarimoch, ihrem Meister, nicht traute), verfolgte Tara den Verhandlungsweg weiter. Wes gefiel die ganze Situation zwar immer weniger, ohne dass er wirklich glaubte, ein Kampf wäre eine bessere Lösung. Es war zu gefährlich mit all den Kindern. Als die Togruta den Blickkontakt zu ihrer Mitpadawan und ihm suchte, konnte er also dennoch nur bestätigend nicken, um sie moralisch in ihrem eingeschlagenen Kurs zu unterstützen. Tara bot Jarimoch an, mit ihrer Tochter zu verschwinden und im Gegenzug das Geheimnis dieser Ausbildungsstätte zu bewahren.

»Das ist wohl unsere beste Chance, Nevis unversehrt hier raus zu bekommen, aber glücklich bin ich nicht damit. Wir sind Jedi… und lassen die übrigen Kinder in den Händen dieses Wahnsinnigen zurück? Das fühlt sich so falsch an.«

Murrte Wes Keeda gegenüber leise. Ein Teil von ihm hoffte, der Sith das Angebot ignorieren und angreifen, doch dieser tat nichts dergleichen. Zunächst bestätigte er seiner »Lysta« gegenüber, dass Tara ihre Mutter war und stellte sie als Opfer der Lügen der Jedi dar.

»Er ist der Lügner! Er kann dich ja noch nie gesehen haben, Tara. Aus unseren Visionen wissen wir schließlich, dass er nicht einmal auf Shili war!«

Ärgerte sich der Jedi vor seinen beiden Padawan. In diesem Fall spielte es auch keine Rolle, wenn Jarimoch ein oder zwei Brocken des Gesagten aufschnappte. Der Arkanier führte wiederum seiner Togruta-Schülerin im Kindesalter gegenüber weiter aus, dass die Jedi vorhätten, sie alle zu töten, falls es ihr, Lysta, nicht gelänge, sie zu überzeugen. Obendrein deaktivierte er noch sein Lichtschwert, als hätte er bereits gewonnen, und tatsächlich wusste Wes, dass ihr Gegner taktisch im Vorteil war. Er zwang sie geradezu dazu, den ersten Schritt zu machen, ihn anzugreifen und seinen Worten damit recht zu geben. In den Augen der Kinder, vor allem Nevis würde sie das sehr schlecht da stehen lassen – zumindest falls sie das alles verstand, und Wes befürchtete, dass sie schon mehr verstand, als sie sollte und gut für eine so junge Kinderseele war. Allein dafür, ein vierjähriges Mädchen in eine derartige Situation, eine solche Entscheidung zu drängen war schon Grund genug, es dem Sith heimzuzahlen. Dass er völlig entgegen dem Sith-Stereotyp handelte und ihn in die ungewohnte und ungeliebte Situation manövrierte als Aggressor dazustehen, der im imperialen Raum in irgendeine Ausbildungsstätte von Kindern eindrang, um eines davon mit Gewalt zu entreißen, kam noch dazu. Kein Wunder, dass der arkanische Sith sich in der überlegenen Position wähnte, er wusste das alles wahrscheinlich ganz genau.

»Wir sind nicht gekommen, um zu töten, und wir werden es auch nicht tun, solange man uns nicht keine andere Wahl lässt,«

Betonte der Advisor, der den Eindruck hatte, dass die Stimme von jemand jedi-seitig mit größerer Autorität Ausgestatteten vonnöten war, laut, fand jedoch, dass seine Worte, auch wenn er den Einsatz von Gewalt implizit nicht ausgeschlossen hatte, eher hilflos klangen. Er hatte das Gefühl, dass ihm gar nichts anderes blieb, als abzuwarten, welche Entscheidung Nevis traf, ob sie womöglich gleich die Ausführungen einer Vorschülerin über die Macht nach der Lehre diese sonderbaren Sith zu hören bekamen, oder ob die Bindung zwischen Mutter und Kind stärker war als die Indoktrination. Pünktlich zum Anlass begann der Boden unter ihren Füßen zu erzittern, ein Gefühl, an das Wes sich auf Kohlma zunehmend gewöhnte.

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Bogden-System ~ Kohlma -:- eingestürztes »Heiligtum« -:- Jarimoch & Lysta/Nevis vs. Wes, Tara und Keeda

Die Rolle des stillen Beobachters hatte durchaus etwas für sich, wurde der Togruta nun bewusst. Schließlich befand sie sich nicht in einer derart verzwickten Lage, dem eigenen Kind gegenüberzustehen, die paar entscheidenden Meter aber nicht überwinden zu können - wegen eines Wahnsinnigen mit einem Faible für die Farbe Giftgrün. Taras wütende Reaktion konnte sie demnach nachvollziehen, hatte besagter Sith dem Kind doch gerade den Befehl erteilt, zu kämpfen. Zu kämpfen! Einem Kind um die vier Jahre! Was war da in der Vergangenheit bloß falsch gelaufen?

Aber seinen Denkfehler erkannte der Wahnsinnige nicht, wirkte eher angespornt, die Galaxie einer neuen Ordnung zu unterwerfen – und sie, die vermeintlich Bösen, die Lügner, die Jedi sollten als Paradebeispiel herhalten.
Eigentlich hätte es kein Problem sein sollen, einen solchen Sith zu besiegen, schließlich war ein Advisor von der Partie, allerdings kam die Motivation des Nichtmenschens, seine Überzeugung zu gewinnen und nicht zuletzt die Kinder, die das Ganze möglichst unbeschadet überstehen sollten, erschwerend hinzu.
Und gegen Kinder würde sie selbst zumindest nicht kämpfen!
Definitiv nicht!
Mit geballten Fäusten beobachtete Keeda das Spektakel, das sich bisher – glücklicherweise – auf Worte beschränkte. Aber für wie lange noch?
Die Spannung wurde vom Vorschlag des Advisors zerschnitten, was bei der Togruta Erleichterung auslöste – immerhin blockte der Sith die Idee eines kurzzeitigen Waffenstillstandes nicht ab -, bei der Mitpadawan jedoch auf Verneinung stieß, zumindest der letzte Satz, den Jarimoch gut und gerne als provokativ auffassen könnte.

Um zu vermitteln, dass sie einen Angriff ebenfalls ablehnte, nahm die Jägerin die Hand vom Lichtschwertgriff und befestigte ihn wieder am Gürtel.
Tara ergriff indes das Wort, was sinnvoll erschien, immerhin war sie die Mutter und wenn es noch Aussicht auf eine Rettung gab, dann war Nevis' nächste Reaktion ausschlaggebend.
Wie vorausgesehen veränderte sich die Mimik der kleinen Togruta, offenbar verunsichert, welches Verhalten nun angebracht war. Sie sprang ihrer Mutter nicht in die Arme, sondern warf dem Entführer immer wieder Blicke zu, aber es war ein Anfang – wenn auch ein kleiner. Wes raunte ihr etwas zu, woraufhin sie sich auf die Worte konzentrierte und sich bemühte, möglichst lautlos zu antworten.


„Immerhin hat sie Tara wiedererkannt! Demnach... hat er ihre Erinnerungen zumindest nicht gänzlich manipuliert. Wenn überhaupt.“

Derweil hatte das Kind realisiert, dass seine Mutter anwesend war, die versteinerte Miene löste sich auf, machte Verzweiflung und Tränen Platz, unterbrochen von dem Versuch, die letzte Standhaftigkeit zu wahren. Man konnte es ihr nicht verdenken, stand Jarimoch doch direkt neben ihr. Was bewog ihn dazu, die Kinder gefangen zu halten?
Oder nahm er es überhaupt nicht als das wahr? Dachte er, er würde ihnen hiermit einen Gefallen geben, eine Chance, besser zu sein, besser zu leben?
Was war bei ihm vorgefallen, um eine solche schiefe Weltordnung hervorzubringen?
So oder so befanden sie sich in einer Zwickmühle. Ihre Mitpadawan versuchte es mit Diplomatie, wobei es schwierig war, etwas zu finden, um den Tausch auch für den Sith schmackhaft zu machen. Sie hatten nichts gegen ihn in der Hand, allerdings konnte sie der Wahnsinnige jederzeit mit den Kindern erpressen. Frustriert strich Keeda über die Lekku, die sich aufgebracht bewegten. Auch die ältere Togruta schien zum Zerreißen angespannt, schlug nach einem Augenblick einen Handel vor. Nevis gegen ihre Verschwiegenheit? Bitte?
War es nicht der Plan gewesen, alle Kinder zu retten? Und jetzt sollten sie einfach weiterziehen, im Wissen, dass der Sith weiterhin kleine Wesen unterdrücken würde?

Empört riss Keeda den Mund auf, verschluckte sich jedoch an dem wütenden Wortschwall, der in den Raum drängen wollte. Sie biss sich fest auf die Lippen und hielt den Atem an, hinderte sich daran, etwas zu sagen. Nein...
Hatten nicht schon genug Situationen bewiesen, dass es manchmal klüger war, den Mund zu halten?
In Harvelle, in Lav'eloin und letztendlich auch bei den Jedi, auf Shili und gerade jetzt!
Vielleicht konnte man den Sith hintergehen, was sicherlich nicht die feine, jedige Art wäre, aber immerhin ein Ansatz. Wes gab seine Meinung in Flüsterform ab, worauf sie schnaubte und ihre Wut über die Gesamtsituation langsam wieder einfing. Mit unkontrollierten Gefühlsausbrüchen würde man hier nicht weit kommen.


„Das fühlt sich nicht falsch an, das ist falsch! Das Angebot wäre für ihn tragbar... Vielleicht können wir die anderen Kinder hintenrum mitgehen lassen. Ausversehen.“

Was sicherlich nicht die beste Lösung war. Sie konnten sich fast sicher sein, dass dieser Rückschlag – so herb er auch wäre – Jarimoch nicht davon abhalten würde, weitere Kinder zu entführen. Neue Familien zu zerreißen, neue Gehilfen zu unterdrücken.
Und falls er es jemals schaffen würde, eine beachtliche Gruppe an Anhängern zusammenzustellen, wie stellte er sich die Zukunft vor? Wollte er als Machtsymbol den Komplex auf Lianna überrollen?
Hatte er sich mal angesehen, wie viele Jedi dort lebten? Wusste er überhaupt, wo der jetzige Quasi-Tempel lag?
Und dennoch brachte ihn bisher nichts von seinem Vorhaben ab.
Die Padawan empfand fast schon Bewunderung für diese Engstirnigkeit. Fast. Und ziemlich widerwillig. Sie verschränkte die Arme.

Eine Kostprobe dieser uneinsichtigen Denkweise bekamen sie nun auf dem Silbertablett geliefert.
Der Sith stellte ihre Mitpadawan als „verloren“ dar, als ungläubig. Als was auch immer. Auf jeden Fall klang es nicht gerade lobhudelnd und dann... hatte er sie gerade als feige Mörder dargestellt?
Das... hatte gerade sehr danach geklungen. Erzürnt konzentrierte sich die Togruta auf ihre Atmung, beruhigte sich, während sie die vorangegangenen Worte nochmal durchging.
Offenbar wollte er ihnen auf andere Weise die Hände binden.
Falls es einer der drei Jedi nun wagte, zum Lichtschwert zu greifen, würden sich die Kinder niemals umstimmen lassen und das falsche Weltbild von Jarimoch wäre für sie als die reine Wahrheit bewiesen worden. Was war das für eine Welt...

Eine neue Aufforderung klang durch den Raum, der durch den ganzen Schutt und das Gestein nicht unbedingt stabil wirkte. Anscheinend sollte Lysta – oder auch Nevis, ganz, wie man wollte und in wessen Kopf man sich befand – erklären. Seine Art der Machtnutzung erklären.
Glaubte er wirklich, sie umstimmen zu können? Vielleicht einen Padawan, ja, aber einen Advisor?
Skeptisch huschte ihr Blick von dem Wahnsinnigen zu der kleinen Togruta und wieder zurück.
Der Sith ging ein weiteres Risiko ein, indem er das Kind näher zu der Mutter hinüber schob. Erneut ein Zeichen für seine Sicherheit, er wäre ihnen überlegen.
Wes versuchte nochmals zu betonen, dass sie es keinesfalls auf reines Töten ausgelegt hatten. Ein guter Versuch, wahrscheinlich aber nicht überzeugend genug, um die Skepsis der Kinder verschwinden zu lassen.
Anscheinend zählten nun nicht mehr Worte, sondern Taten. Das wurde ja immer besser...

Während sie auf Nevis Reaktion warteten, begann der Boden zu erzittern. Ein neues Erdbeben oder erste Zeichen von Instabilität? Nach dem abstürzenden Baumhaus auf Shili sollten sie Stürze gewohnt sein, allerdings war die Padawan nicht unbedingt scharf darauf, eine solche Erfahrung zu wiederholen. Einmal reichte. Vor allem, da dieser Sturz unangenehm werden dürfte und sie nicht wussten, wie tief diese Ruine in den Boden reichte. Falls die steinernen Bodenplatten krachten...
Was redete sie sich da überhaupt ein?
Es ging hier um das Kind, nicht um ominöse Bodenplatten!
Keeda hoffte inständig, dass die nächsten Handlungen zugunsten Taras ausfallen würden. Nach dieser Reihe an Verlusten und Fehlschlägen, die die Mitpadawan zweifelsohne schon eingesteckt hatte, wäre das nur gerecht. Aber seit wann war die Galaxis schon gerecht?
Wenn sie Gerechtigkeit wollten, mussten sie jetzt an die Instinkte von Nevis appellieren. Wen erkannte sie eher als Vertrauensperson an, was war für sie der richtige Weg?


Im Bogden-System ~ Kohlma -:- eingestürztes »Heiligtum« -:- Jarimoch & Lysta/Nevis vs. Wes, Tara und Keeda
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta

Der verrückte Sith betonte und behauptete sicher, dass die Jedi lügen würden und zeigte förmlich verachtend den Finger auf sie, auch wenn er es nur mit Worten tat. Er behauptete, dass sie jeden töten würden, da sie Angst vor dem Neuen hatte. Angst vor einer Veränderung. Er betitelte sie somit als Unwissende und vor allem als Mörder. Ihrem Kind trug er dann auf, sie zu bekehren, indem sie sie alle aufklärte und sie sollte dies so formulieren, als wäre sie alle Kinder. Dabei war sie selbst noch ein Kind! Doch Tara hatte immer mehr das Gefühl, dass der Sith sich gar nicht mehr im Klaren war, dass er nur Kinder um sich hatte. Er behandelte sie wie kleine Erwachsene und dies im sehr negativen Sinne. Tara bezweifelte sogar, dass ihr Kind seine merkwürdigen, überzogenen und hochtrabenden Sätze in ihrem Alter verstand. Oder sie hatte sich daran gewöhnt… . Es war jedenfalls ein Unding ihr Kind so vorzuschicken und mit so einer überfordernden Aufgabe. Sicherlich, würde sie dem Kind nichts tun, doch sie hätten auch andere Leute sein können und dieser Gedanke verstörte die Togruta. Diese Fahrlässigkeit dieses Sith! Dennoch hatte das Ganze ein Gutes. Der Sith ließ sich zwar nicht auf den Deal ein, doch er deaktivierte immerhin sein Lichtschwert. Der Blick von Wes bestärkte sie, dass sie immerhin auf dem richtigen Weg war und umso entschlossener und mutiger war sie, sich von Jarimoch nicht einschüchtern zu lassen. Den erstickten Protest von Keeda hatte die ältere Togruta wahr genommen, doch momentan stand die Sicherheit ihres Kindes an erster Stelle und dann erst all die anderen Kinder. Um die anderen Kinder konnte sie sich erst Gedanken machen, wenn Nevis in sicheren Händen war. Wes und Keeda zeigten sich unterstützend, dass sie niemanden töten oder angreifen wollten und Tara beobachtete aufmerksam ihr Kind, welches von jarimoch nach vorne geschoben wurde. Der jungen Mutter kam dies ganz recht, denn umso näher ihr Kind kam, umso höher war die Wahrscheinlichkeit es sich zu greifen und vor dem Sith beschützen zu können. So abartig die Anweisung des Verrückten auch war, so kam sie ihr doch zu Gute.

Tara kniete sich hin, um so auf Augenhöhe mit ihrem Kind sein zu können und streckte ihre Arme nach ihrem Kind aus.


„Mein Kind…Nevis. Komm zu mir und erkläre es mir. Ich höre dir zu. Ich kann dir aber versichern, dass wir hier weder dir, noch den anderen Kindern etwas antun wollen. Wir sind gekommen um zu helfen, weil wir dachten, es geht euch hier vielleicht nicht gut. Gefällt es dir hier?“

Sagte Tara, da sie irgendwie versuchen wollte ein Gespräch mit ihrer Tochter anzufangen und vor allem wollte sie Interesse zeigen und nicht gleich völlig ablehnend auf die Sache eingehen. Immerhin hatte ihre Tochter hier ein Jahr gelebt und vielleicht hatte es auch gute Zeiten geben. Tara hoffte es jedenfalls für ihr Kind.

Nevis schien irgendwie erleichtert zu ihrer Mutter gehen zu dürfen und nachdem Tara die Arme ausgebreitet hatte und so offen mit ihr sprach, dauerte es nicht lange bis das kleine Mädchen zu ihr rannte und sie ganz fest drückte.


„Ich habe dich vermisst, Mama!“

Schluchzte das Kind und Tara umarmte ihre kleine Tochter. Es tat so gut sie wieder in ihrem Armen halten zu können. Sie war groß geworden.

„Ich weiß, mein Schatz! Ich habe dich auch sehr vermisst. Darum bin ich ja hier. Ich habe dich gesucht und habe mir große Sorgen gemacht. Wie ist es denn nun hier? Ist es schön hier? Ist er nett zu euch? Was macht ihr so für Sachen hier? Spielt ihr alle zusammen?“

Hakte die Togruta nach, da sie fürchtete, dass Jarimoch ungeduldig wurde, wenn die Kleine seine Lehren nicht erklärte.

„Naja…manchmal ist es ganz schön hier, aber meistens ziemlich anstrengend. Er ist sehr streng, weißt du Mama? Manchmal verschwinden Kinder und er sagt uns nicht wohin sie sind. Das finde ich komisch. Und naja, er sagt, dass wir alle etwas ganz besonderes sind und er sagt ich sei sein größter Schatz. Er sagt, dass ich die Zukunft bin. Weil ich so schnell lerne und so viel kann! Ich muss dir sooo viel zeigen Mama! Alles was ich gelernt habe! Jarimoch sagt, dass ich mit ihm die Galaxis ändern werde. Das nur wir das richtige Denken und das richtige Tun. Stimmt das Mama, dass ich etwas ganz Besonderes bin?“

Fragte das Kind und das Mädchen sah Tara fragend in ihre Augen, während die Augen des Kindes ganz groß wurden vor Neugier.
Tara wusste nicht so recht wie sie ihm Kind antworten sollte. Zumal es irgendwie gefährlich war sie hier aufzuklären. Jarimoch könnte jeder Zeit eingreifen und ihr das Kind entreißen oder ihr etwas antun. Sie hatte ihr Kind jetzt in ihrem Armen und sie würde das Kind nicht noch einmal in die Nähe dieses verrückten Mannes geben.


„Mama, warum sagst du nichts?“

Fragte das Kind leicht empört und Tara zwang sich zu einem Lächeln.

„Weil ich versucht habe mir das vorzustellen, was du mir gerade gesagt hast. Und, ja mein Kind. Du bist für mich etwas ganz Besonderes. Aber der Mann macht böse Sachen. Weißt du noch wie du hier her kamst? Du bist entführt worden. Man hat dich von mir weggebracht. Meinst du, das war richtig? Oder, wenn…er euch weh tut?“

Nevis sah ihre Mutter eine Weile an und zuckte dann mit den Schultern und plötzlich standen wieder Tränen in den Augen des Kindes. Tara zerbrach es fast das Herz ihr Kind so sehen zu müssen. Doch es blieb nicht mehr viel Zeit. Sie glaubte nicht an die Geduld von Jarimoch.

„Nevis! Du musst mir jetzt vertrauen! Wir wollen dich in Sicherheit bringen! Alles wird wieder gut!“

Versuchte die Togruta ihr Kind zu beruhigen.

„Und was ist mit Zora und Gorgona?“

Fragte das Mädchen verunsichert. Anscheinend waren das Freundinnen der Kleinen.

„Wir versuchen, was wir können. Nevis. Vielleicht kommen sie mit.“

Meinte Tara , packte sanft aber bestimmt ihr Kind und ging ein Stück nach hinten und stieß es hoffentlich sanft genug zu Keeda.

„Pass auf sie auf! Lass sie nicht aus den Augen! Alles wird gut Nevis!“

Rief sie erst zu Keeda und dann zu ihrem Kind. Nevis fing vor Schreck an laut zu weinen. Tara tat dies leid, doch sie wollte das Kind so weit wie möglich weg von Jarimoch haben und sie hoffte, dass Keeda als Togruta das Kind gut beruhigen konnte. Hilfesuchend sah Tara dann zu Wes, denn jetzt galt es irgendwie die anderen Kinder unbeschadet hier raus zu bekommen, ohne dass Jarimoch eines der Kinder noch tötete. Der Satz ihrer Tochter hatte sie sehr beunruhigt, dass einige Kinder anscheinend immer wieder grundlos verschwanden.

Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta
 
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes

Dass Nevis Tara erkannte war ein Vorteil für sie, da hatte Keeda durchaus recht, und es war einer der wenigen, die sie hatten. Die Stärke Jarimochs wusste Wes schlecht einzuschätzen, dazu kam der Heimvorteil. Trotzdem schien ein bewaffneter Konflikt die wahrscheinlichste Art zu sein, das Ziel der Jedi zu erreichen. Nur zog er diese Möglich mehr als ungern wirklich in Betracht vor den Kindern und, schlimmer noch, aller Voraussicht nach mit den Kindern als direkt am Kampf beteiligten. Wes glaubte indes nicht, dass der Arkanier davor zurück schrecken würde.

»Bleibt nur zu hoffen, dass die Kleine auch die richtigen Schlüsse daraus zieht!«

Ergänzte der Advisor, aber selbst im Optimalfall rettete das allein Nevis, oder Lysta, wie der Sith sie nannte. Die anderen Kinder hier zu lassen und Jarimochs schändliches Treiben hinzunehmen, war für Keeda ganz offensichtlich keine akzeptable Option. Wes konnte sie nur zu gut verstehen, er war jedoch ratlos, wie er das anstellen sollte. Dunkle-Seite-Kinder irgendwie auszuschalten, ohne ihnen Schaden zuzufügen und gleichzeitig den Sith besiegen? Wie konnte er »seine« Togrutas am vorteilhaftesten einsetzen? Irgendeine Chance, dass sich die Kleinen gegen ihren Meister wandten, und waren diese dann nicht einer Gefahr ausgesetzt, die er keinesfalls verantworten konnte? Sollte er als Mitglied des Jedi-Rates ein solches Dilemma nicht lösen können?

»Ist wahrscheinlich unsere einzige Chance sicherzustellen, dass keine Kinder zu Schaden kommen,«

Raunte der Taanaber Keeda zurück, die ihm das lieferte, was einer Lösung des Problems am nächsten kam. Auch wenn es an der Umsetzung noch haperte, die Vorstellung allein trieb Wes ein verstohlenes Lächeln ins Gesicht. Nun, so hatten sie sich eben verzählt und anschließend, naja, jeden Tag lösten sich irgendwo in der Galaxis versehentlich Schüsse von irgendwelchen Raumschifflaserkanonen und töteten unschuldige Wesen, oder in dem Fall auch schuldige...

Aber wie kamen sie da hin? Wes beobachtete Tara die sich sowohl verbal als auch körperlich behutsam an ihr Kind herantastete. Als das unsichtbare Hemmnis, das Nevis an Jarimoch zu ketten schien, schließlich brach und die Kleine in die Arme ihrer Mutter stürzte, schien Wes für einen Moment lang die schwierige Situation zu vergessen. Ein sentimentales Lächeln brach aus ihm heraus, er freute sich für seine Padawan, am Ziel zu sein, den wahren Zweck ihrer Ausbildung erreicht zu haben, ihr einziges Kind, die Tochter ihres ermordeten Mannes wieder in die Arme schließen zu können und er hätte es natürlich niemals zugegeben, doch er spürte eine keine Träne im Augenwinkel.

Doch nur einen Augenblick später war alles wieder vorbei, die Anspannung dieses im Raum stehenden und in gewisser Weise bereits stattfindenden Duells dominierte die Gefühle des Menschen ein weiteres Mal. Es war wie ein Dejarik-Spiel, in dem die Figuren in Stellung gebracht wurden, wo noch niemand den anderen warf und doch klar war, dass es jederzeit dazu kommen konnte, wenn eine der Parteien einen Fehler war. Er fragte sich unwillkürlich, welche der Figuren er wohl darstellte, während er hörte, wie das Togrutakind von ihrem Leben hier auf Kohlma erzählte und von den Versprechungen, die Jarimoch ihr offenbar gemacht hatte.

Auch Tara als die Mutter schien sich nicht sicher zu sein, wie sie sich Nevis gegenüber verhalten und was sie ihr sagen sollte; sie erinnerte ihre Tochter daran, wie sie hierher gekommen war, ohne jedoch die erhoffte Reaktion. Als die ehemalige Ärztin ihrem Kind erklärte, sie von hier wegbringen zu wollen, schienen die Gedanken des Mädchens sich um zwei vermutliche Freundinnen von ihr zu drehen. Noch ein Grund, warum die Jedi sich dieses Mal nicht mit halben Sachen begnügen durften: sie konnten Nevis nicht so, wie es der Sith getan hatte, ein weiteres Mal völlig aus ihrer gewohnten Umgebung reißen und ihr alle Bezugspunkte in ihrem Leben wegnehmen.

Als Tara Nevis in Keedas Richtung schob, die Vierjährige zu weinen begann und Wes den hilfesuchenden Blick seiner älteren Padawan auf ihn ruhen später machte er seinen Zug. Ob es ein guter war, würde sich hinterher zeigen, doch sie mussten Jarimoch aus der Reserve locken. Von
drei Kindern war der Weg zu alle Kinder schon wesentlich näher.

»Ja, was ist mit Zora und Gorgona?«

Meinte der Advisor, als er einen Schritt nach vorne trat.

»…und was ist mit ihren Eltern? Wissen sie, wo ihre Kinder sich befinden, oder leben sie in Ungewissheit und Angst um ihr Kind, so wie Tara bis eben?«

Aber das war noch nicht alles, er würde noch einen drauf setzen. Es war ein gefährlicher Zug, und die Frage war, wie Tara ihn aufnahm. Wie war der Name ihres ermordeten Mannes nochmal?

»Oder sind sie tot, wie Brie Ho

Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes
 
Zurück
Oben