Bothawui (Bothan-System)

- Orbit um Bothawui - YT-2400 Thunderchild - Mit Alisah und Adrian -

Dass die Bothaner misstrauisch waren war nichts neues. Ihre Raumkontrolle um den gesamten Planeten herum war stark angesetzt und - wie Chesara vermutete - nach den neuesten Entwicklungen in der Galaxis sogar noch verschärft worden. Nachdem sich die Thunderchild aber eindeutig und ohne jeden Zweifel als harmloses republikanisches Schiff hatte ausweisen können, erteilte Bothawui Landeerlaubnis. Zielstrebig durchbrach die Thunderchild die Atmosphäre des Planeten und hielt auf die Koordinaten der Hauptstadt zu, die Chesara übermittelt worden waren. Drev'starn.
Sie landeten in einem großen öffentlichem Hangar auf einer von vielen nebeneinanderliegenden Landeplattformen. Chesara fuhr die Triebwerke runter und schaltete alle Systeme ab.


Da wären wir also.

Sagte sie, als sie zu Adrian und Alisah zurückkehrte und zog sich ihre warme Robe über.

Ich habe mir gedacht, dass wir uns für die Zeit unseres Aufenthaltes hier einen City-Speeder mieten. So sind wir nicht immer auf ein Taxi angewiesen. Irgendwo in der Nähe des Hangars gibt es sicherlich eine Leihfirma. Unsere Sachen nehmen wir auch direkt mit. Wenn wir einen Speeder haben, schauen wir uns direkt nach einer geeigneten Unterkunft um.

Nachdem die wenigen Sachen, die sie während dem Flug ausgepackt hatten, wieder in ihren Taschen verstaut waren, schulterten sie ihr Gepäck und verließen das Schiff. Nachdem es verriegelt und gesichert worden war, durchquerten sie den Hangar. Raumhäfen hatten es so an sich, dass sich dort alle möglichen Lebewesen tummelten. Hier auf Bothawui jedoch erkannte man dennoch sofort, welches die vorherrschende Rasse des Planeten war. Überwiegend Bothaner kreuzten die Wege der kleinen Gruppe und Chesara kam nicht umhin zu bemerken, dass einige von ihnen sie mit seltsamen Blicken musterten. Aber Raumhäfen waren nunmal zwielichte Orte. Bevor sie sich auf die Suche nach einer Verleihfirma machten, schauten sie kurz im Verwaltungsbüro des Hangars vorbei, um den Landeplatz, auf dem die Thunderchild "parkte" für die nächste Zeit zu mieten. Glücklicherweise war das kein Problem und wenig später standen sie mitten in regen Verkehr Drev'starns.

Na, dann haltet mal die Augen offen.

Meinte Chesara und suchte die Schilder der Geschäfte auf der gegenüberliegende Straßenseite nach Anzeichen zur Vermietung von Speedern ab. Ein solcher Laden konnte nicht weit vom Raumhafen entfernt sein, also liefen sie ein wenig die Straße hinunter. Es war Alisah, die schließlich die alles entscheidende Entdeckung machte.

Wunderbar!

Erleichtert atmete Chesara auf.

Wollen wir doch mal direkt schauen, ob die was passendes für uns haben.

Zu dritt betraten sie den großen Laden, indem nur mittelmäßiger Betrieb herrschte. Ein Bothan mit grau-schwarzem Fell und einem wüsten Kinnbart kam sofort auf sie zugeeilt.

"Kann ich Ihnen helfen?"

Fragte er mit sanfter, fast surrender Stimme. Chesara nickte.

Ganz sicherlich sogar. Wir möchten einen City-Speeder mieten für die Zeit, die wir hier auf Bothawui verbringen. Allerdings wissen wir nicht genau, wie lange das sein wird.

Der Bothan rieb sich seinen langen Bart.

"Ich verstehe, ich verstehe!"

Murmelte er langsam, bevor er sehr schnell und sehr eifrig hinzu fügte:

"Alles gar kein Problem! Wir haben, was Sie suchen! In jedem unserer Fahrzeuge ist ein System eingebaut, mit dem Sie jederzeit Kontakt mit unserer Zentrale und wir mit Ihnen aufnehmen können! Von Zeit zu Zeit werden wir einfach nachfragen, ob sie den Speeder noch brauchen...zur, äh... Versicherung, dass alles in bester Ordnung ist, Sie verstehen?"

Natürlich verstand Chesara. Die Idee war auch gar nicht so schlecht. Selbstverständlich wollten die Vermieter auch in regelmäßigen Abständen eine Versicherung haben, dass mit ihrem Speeder noch alles in Ordnung war.

Wir werden einen Ihrer Speeder mieten. Zeigen Sie uns bitte, was Sie im Angebot haben.

Erwiderte sie daher und ließ sich von dem Bothan einige Fahrzeuge zeigen. Da sie nur etwas einfaches brauchten und nicht viel Wert auf Extras legten, fanden sie schon bald einen angemessenen Speeder und schlossen einen kurzen Vertrag. Nach einer kurzen Einweisung in die Bedienung wünschte der Bothan Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Drev'starn.

Vielen Dank.

Sagte Chesara und lud ihre Taschen, nachdem Adrian und Alisah ihr Gepäck bereits verstaut hatten, in den Gepäckraum des Gefährts. Bevor sie einstieg, wandte sie sich noch einmal fragenden Blickes zu dem Bothan um.

Ach sagen sie, setzte sie an können Sie uns vielleicht ein gutes Gästehaus oder eine andere Einrichtung empfehlen, die Zimmer vermietet?

Der Blick des Nichtmenschen musterte Chesara und die Zwillinge ein wenig abschätzend.

"Nunja. Vielleicht. Tja...

Surrte er und machte ein nachdenkliches Gesicht.

"Im Augenblick wird es schwierig sein, etwas zu bekommen. Aber versuchen Sie es hier."

Er kramte in seiner Westentasche nach einem Zettel, holte dann einen Stift hervor und notierte eine Adresse, bevor er den Zettel an Chesara weiter reichte.

"Irm Va'reyl besitzt ein Gästehaus zu angemessenem Preis. Das könnte etwas für Sie sein."

Er warf einen kurzen Blick auf die Zwillinge.

"Außerdem arbeitet dort die kleine Akemi. Das wäre vielleicht etwas für Ihre Kinder, Ma'am. Menschliche Sprösslinge gibt es nicht all zu viele hier auf Bothawui."

In Ordnung, vielen Dank nochmal.

Ein Stirnrunzeln verbergend besah sich Chesara die Anschrift auf dem Zettel, dann bestieg sie den Speeder und winkte auch Adrian und Alisah hinein. Kurz darauf ging es los und sie befanden sich mitten im fließenden Verkehr.

- Bothawui - Drev'starn - City-Speeder - Mit Alisah und Adrian -
 
Orbit um Bothawui - YT-2400 Thunderchild - mit Chesara und Adrian

Das Lächeln in Alisahs Gesicht wurde immer breiter als Chesara bestätigte, das Alisah das ganz alleine geschafft hatte.
Eine Briese? Würde sei wirklich irgend wann eine ganze Briese erzeugen können. Mut sollte sie haben. Ja, genau. Alisah beschloss, das es so sein würde. Sie wollte nicht mehr nachgrübeln ob sie das schaffen wurde. Natürlich schaffte sie e irgendwann. Wenn heut nicht, dann morgen Sie würde einfach so lange weiter machen bis sie das konnte.
Oh ja, Alisah war sich jetzt ganz sicher, sie würde irgendwann sogar nen ganzen Sturm entfachen können und all die Bösen, die es gab einfach hinweg fegen können.
Ja, genau! Das würde sie machen!
Kurz sah sie freudestrahlend zu Adrian hinüber dann ging sie mit Feuereifer daran weiter zu üben. Diese dumme Kerze würde bald ganz aus gehn!
Aber so einfach wie gedacht, war das dann doch wieder nicht! So sehr Alisah sich auch konzentrierte, das auspusten klappte nicht. Die Flamme flackerte noch ein paar Mal Und sogar viel stärker als beim ersten Mal aber sie wollte einfach nicht verloschen.
Gerade neigte sich die Flamme wieder etwas, als ein Alarm Alisah aus der Konzentration riss.
Mist! Was sollte das denn? Im nächsten Moment wurde Alisah klar, das sie ihre Reise durch den Hyperraum beendet hatten.
Im Moment lies sie Kerze, Kerze sein, stand auf, ging zu dem Sichtfenster. Ja, der kleine Planet der nur langsam größer zu werden schien war bestimmt Bothawui.
Langsam drehte sie sich zu Adrian um als der mit ihr sprach.


Klar wird?s da interessant. Mensch, das ist ein fremder Planet! Da gibt?s sicher nen Haufen ungewöhnliche Sachen die wir erkunden können.
Außerdem, können wir immer noch irgend was unternehmen, damit?s interessant wird!


Noch einmal drehte sie sich zum Sichtfenster und sah hinaus, auf den Planeten, der mittlerweile immer mehr Platz im Sichtfenster benötigte. Dann blickte sie wieder zu Adrian und grinste.

Achtung Bothawui! Die Reven-Zwillinge sind im Anmarsch.

Alisah lachte jetzt hell auf und zwinkerte Adrian freudig zu. Das würde wieder ein Abenteu ... oh nein, doch lieber kein Abenteuer mehr! Davon hatte sie in letzter Zeit genug.
Na ja,... aber,...so lange die Sith weit weg blieben,... dann konnte es vielleicht doch ein Abenteuer werden! Ein gutes Abenteuer.
Sie beschloss sich einfach überraschen zu lassen denn in wenigen Augenblicken würden sie schon da sein. Das Schiff senkte sich schon in die Atmosphäre als Alisah ein fiel, das sie alle ihre Sachen in dem kleinen Raum verstreut hatte, als sie das Trainingslichtschwert suchte. Jetzt musste sie das alles wieder einsammeln. Gerade noch rechtzeitig wurde sie fertig um Chesara und Adrian nicht warten zu lassen. Boh, man, das ging ja alles so schnell und Bothawui war wirklich aufregend. Im Raumhafen war so viel zu sehn ... im Speederverleih hätte Alisah am liebsten jedes einzelne Fahrzeug genauestens untersucht und auseinander genommen. Aber, der Bothaner sah so schon misstrauisch genug aus. Also benahm sich Alisah. Aber jetzt, auf der Fahrt zu dem Gasthaus beäugte Alisah das Gefährt, das sie gemietet hatten genauer.


Ein gar nich so schlechtes Modell! Und der Antrieb klingt auch ganz gut!
Ich glaub ich könnte dieses Überwachungsdingsda von dem Verleiher...


Chesara?s strenger Blick hinderte Alisah daran, sich des Gerätes an zu nehmen. Na gut, dann eben nicht! Dachte Alisah für sich, fand es aber trotzdem nicht so wirklich schön, andauernd überwacht zu werden.
Der Verkehr war ganzschön heftig trotzdem brachte Chesara sie recht schnell zu einem Gasthaus. Wohl das, von dem der Bothaner gesprochen hatte und während Chesara die Zimmer besorgte, standen Alisah und Adrian in der Eingangshalle und sahen sich um. Es schien hier gar nicht so schlecht zu sein! Nur leider sah Alisah nur Bothaner um sich. Nicht das sie was gegen die hatte aber, sie hatte auf noch viel mehr Spezies gehofft.


Wer das wohl war, von dem der Bothaner vorhin gesprochen hatte? Wäre ja schon schön, wenn wir jemanden von hier kennen lernen würden. Was denkst du? Ob wir überhaupt Zeit haben werden uns um zu sehn?

Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Eingangshalle - mit Chesara und Adrian
 
- Bothawui - Drev'starn - City-Speeder - Mit Alisah und Adrian -

Das Gästehaus war ein einfaches, etwas altmodisch gehaltenes Gebäude mit drei Stockwerken, wie es von außen schien. Es lag nicht mitten in der Stadt, sondern ein wenig außerhalb. An den Garten hinter dem Haus schloss sich ein weitreichender Wald an. Chesara parkte den Speeder auf einem kleinen Landefeld neben dem Haus und gemeinsam traten sie durch die breite Eingangstür, die direkt in eine kleine und gemütlich eingerichtete Eingangshalle führte. Hinter einem niedrigem Tresen saß eine weibliche, rundliche Bothan auf einem schmalen Hocker. Ob das Irm Va'reyl war? Freundlich lächelnd tat Chesara einen Schritt auf sie zu.

Einen guten Tag wünsche ich. Haben Sie noch Zimmer frei?

Die Bothan erwiderte Chesaras Lächeln, das eher wie ein spöttisches Grinsen wirkte und entblößte dabei eine Reihe gelblicher Zähne.

"Grüß Sie, Missus. Zimmer noch frei! Wie viele, drei?"

Geschäftig begann sie auf die Tasten eines Terminals zu hämmern. Chesara schüttelte den Kopf.

Zwei reichen, vielen Dank. Wenn das eine vielleicht ein Doppelzimmer sein könnte...

"Nichts Problem! Zwei Zimmer!

Die Stimme der Bothan klang resolut aber freundlich.

"Willkommen in Irm Va'reyl's Gästehaus! Ich bin persönlich. Wie ist Ihr Name, bittesehr?!"

Chesara nannte ihren Namen und wartete geduldig, bis Irm Va'reyl alle relevanten Daten in ihr Systen eingegeben hatte. Dabei plauderte die Bothan munter drauf los, so weit es ihr ihre Basic-Kenntnisse erlaubten.

"Viel los zur Zeit in der Hauptstadt. Drev'starn ein beliebter Ort für Touristen, vor allem wegen Vergnügungspark. Wollen alle sehen! Haben auch viele Gäste, aber ein paar Zimmer noch frei. Sie Glück! Wenn Menschen kommen in Hauptstadt, meistens wohnen für Zeit bei uns. Wir haben nichts gegen Nicht-Bothaner! Alle willkommen! So... ich werde rufen Akemi, unser Zimmermädchen. Sie wird sich um alles kümmern!"

Schwungvoll erhob sich Irm Va'reyl von ihrem Hocker und verschwand durch eine Tür. Kurz darauf drang ihr Rufen gedämpft in die Eingangshalle zu Adrian, Alisah und Chesara.

"Akemi! Akeeemi!"

Es folgten einige Worte auf Bothese, dann schlug eine Tür zu und man hörte die sich wieder nähernden Schritte der Bothan.

"Sie ist eine Herumtreiberin!"

Schimpfte sie vor sich hin und stieß die Tür zu einem Hinterzimmer hinter dem Tresen auf. Chesara sah, wie Irm Va'reyl durch eine weitere Tür ins Freie trat, dann hörte man sie wieder rufen. Erst folgte Stille, dann erklang eine helle kindliche Stimme von weiter her und darauf wieder die lauten Worte der Bothan. Einige Momente später kam Irm, gefolgt von einem jungen Mädchen, mit langen Zöpfen, die hinter der stämmigen Bothan kaum wahrzunehmen war, zurück in die Eingangshalle.

- Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Alisah, Adrian, Akemi, Irm Va'reyl -
 
- Bothawui - Drev'starn - Wald -

Um diese Jahreszeit hatte man nicht viel von der Sonne. Aber die letzten Tage waren freundlich gewesen und wenn man die richtige Tageszeit abpasste und die richtigen Orte kannte, konnte man auch jetzt noch ein paar warme Strahlen genießen. Akemi kannte die richtigen Orte. Einer von ihnen war im Wald, wo die schattigen Plätze zwar selbst im Sommer überwogen, wo aber die mittlerweile nur noch spärlich mit Blättern ausgestatteten Bäume dafür sorgten, dass einige warme Strahlen durch die Baumkronen genau auf den dicken Ast einer alten Eiche fielen, auf dem Akemi manchmal stundenlang hockte und sich damit die Zeit vertrieb, eine berühmte Detektivin zu sein, die aus geheimen Verstecken alles unter Kontrolle wissen musste und mysteriöse Geschehen beobachtete. So wie jetzt. Über ihr sauberes und frisch gebügeltes schwarzes Zimmermädchenkleid hatte sie einen verwaschenen Kittel geworfen. Ihr Haupt zierte eine abgetragene braune Kappe ihres älteren Bruders. Akemi lag bäuchlings auf dem breiten Ast und starrte angestrengt ins Gebüsch.

Er ist hier irgendwo! Seien sie wachsam, er darf nicht entwischen!

Flüsterte sie in ein imaginäres Com-Gerät und kniff die Augen zusammen. Im Gebüsch regte sich nichts. Einige Minuten hielt sie schweigend die Stellung. Plötzlich folg ein Vogel auf.

Da! Schnappen Sie ihn!

Mit zwei Sätzen war das Mädchen vom Baum gesprungen, ihre hellen Zöpfe folgen um ihren Kopf herum und wie ein geölter Blitz jagte sie dem unsichtbaren Ganoven hinterher.

Geben Sie auf!

Rief sie, während sie durch den Wald rannte und hielt sich wieder das nicht vorhandene Com vor den Mund.

Er versucht es durch die Wasserfälle! Umkreist ihn!

Und schon blieb sie stehen, um ihren schweren Blaster anzusetzen! In ihren Händen hielt sie einen unförmigen Ast. Der Flüchtende hatte keine Chance mehr...

"Akemi! Akemi!!!"

Akemi ließ den Ast sinken und sah zum Gästehaus hinüber. In der Tür zum Garten stand Irm und rief nach ihr. Neue Gäste! Das klang gut!

Ich komme sofort!

Antwortete das Mädchen begeistert auf Bothese und streifte sich hastig den alten Kittel ab. Ihr schwarzes Kleid war an einigen Stellen leicht zerknittert. Aber wenigstens wies es keine Harzflecken auf. Die letzten Gäste waren vor drei Tagen angereist. Es wurde auch Zeit, dass mal wieder neuer Wind in die Zimmer kam! So schnell sie konnte rannte Akemi den Weg durch den Garten hinüber zum Haus.

'Tschuldigung! War grad so spannend!

Erklärte sie Irm außer Atem und lächelte dabei wie ein Engel.

"Kleiner Wildfang!"

Schalt die Bothan, aber an dem Ton ihrer Stimme erkannte Akemi, dass sie nicht böse war. Das Mädchen griff nach der weißen Schürze, die über einer Stuhllehne hing und band sie sich mit ein paar geschickten Griffen um, ehe sie Irm hinaus in die Eingangshalle folgte. Dort standen drei Menschen! Sofort begann Akemi zu strahlen und noch mehr, als ihr Blick zu dem Jungen und dem Mädchen wanderte. Woooow, die waren bestimmt nicht viel älter als sie! Überschwenglich hüpfte sie hinter dem Tresen hervor.

Hallo! Ich bin Akemi!

Rief sie und sah die drei Gäste aus ihren großen brauen Augen heraus neugierig an.

Woher kommt ihr?? Bleibt ihr lange?

Bevor auch nur irgendjemand zu einer Antwort ansetzen konnte, wandte sie sich zu Irm um und beugte sich über den Tresen.

Welche Zimmernummern?

Fragte sie aufgeregt und schielte auf das Display. Irm antwortete auf Bothese.

Ah! Dann hol ich das Bettzeug für das Doppelbett aus der Wäschekammer!

Freudestrahlend drehte sie sich wieder zu den Gästen um.

- Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Alisah, Adrian, Chesara, Irm Va'reyl -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Chesara, Alisah, Adrian, Akemi, Irm Va'reyl ]

Die Gruppe Jedi betrat das, wie Adrian fand, freundlich wirkende, Gasthaus und Chesara kümmerte sich sofort um ihre Zimmer. Adrian und Alisah standen bloß da und sahen sich neugierig um. Auch wenn die Bothan, der das Gästehaus gehörte Adrian nicht gerade symphatisch war - ihr Haus gefiel ihm sowohl von innen als auch von außen. Hier ließ es sich gut aushalten!
Alisah unterbrach seine Gedankengänge und sprach von möglichen Leuten, die sie hier kennenlernen könnten. Hier waren doch nur Bothan! Wie sollten sie da groß jemanden kennenlernen? Adrian hatte ohnehin vor sich weiter mit der Macht zu befassen, damit er möglichst schnell zur Heilkunst übergehen konnte.


"Na klar haben wir Zeit. Aber die werde ich nutzen um im Training weiter zu kommen. Auf die Bothan habe ich sowieso keine Lust."

Beim letzten Satz senkte er seine Stimme, schließlich bestand die Möglichkeit, dass ihn die Bothan hörte. Er spähte zu ihr hinüber und bemerkte, dass sie mit anderen Dingen beschäftigt war. Sie rief andauernd einen Namen: Akemi. Adrian erinnerte sich...

"Das war doch die von der, der Bothan geredet hat, oder?"

fragte er Alisah, während er gespannt zu der Bothan sah und abwartete was passieren würde. Die Bothan verschwand und kurz darauf tauchte sie mit dem Mädchen, dass wahrscheinlich Akemi war, wieder auf. Nur einige Sekunden später hüpfte sie auch schon vor ihnen herum und stellte sich vor. Allerdings ließ sie ihnen keine Zeit sich selbst vorzustellen, denn sofort sprudelten weitere Frage aus ihr heraus. Adrian war ein wenig eingeschüchtert von den ganzen Fragen, stellte aber fest, dass Akemi wirklich nett aussah - von daher würde sie natürlich Antworten bekommen.

"Also..."

fing er an und sah hinüber zu Alisah. Wollte sie die beiden vorstellen? Sie zeigte keine sonderliche Regung und Adrian fuhr fort...

"...ich bin Adrian. Und das ist meine Schwester Alisah. Wir sind Zwillinge!"

Er lächelte voller Stolz. Zwilling sein war etwas besonderes!

"Wir kommen eigentlich von Coruscant. Also da haben wir bis vor kurzem gewohnt. Mit unserer Mama und unserem Opa. Aber jetzt haben wir auf Corellia gewohnt. In der Jedi-Basis. Wir sind nämlich Jedi!"

In seiner Stimme schwang noch mehr Stolz mit als zuvor. Jedi waren noch seltener als Zwillinge!

"Und du..."

Er zögerte und entsann sich der Worte des Bothan beim Speeder-Verleih.

"...arbeitest also hier?"

[ Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Chesara, Alisah, Adrian, Akemi, Irm Va'reyl ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Alisah, Adrian, Chesara, Irm Va'reyl -

Als Adrian, wie der Junge hieß, zu erzählen begann, klappte Akemi die Kinnlade herunter. Jedi! Das konnte doch nicht wahr sein! Unverholen neugierig, aber ohne eine Spur von Abneigung musterte sie die Zwillinge und auch die Frau, die gerade mit Irm sprach. Deren Kleidung sah schon sehr nach dem aus, was man immer so über Jedi hörte...

Wahnsinn!...

Flüsterte Akemi in Adrians Richtung, als müsse sie nun ehrfürchtig die Stimme senken. Doch schon bei ihren nächsten Worten kam sie wieder zu ihrer üblichen Überschwänglichkeit zurück.

Davon müsst ihr mir mehr erzählen! Ich bin ja noch nie nem' richtigen Jedi begegnet!

In einer undeutbaren Mimik verzog sie ein wenig das Gesicht.

Hier gibts auch nicht so viele Menschen, hauptsächlich Bothaner! Das iss nicht so schlimm wie's sich anhört, aber dass ihr hier seid freut mich trotzdem total! Ich hab ja sonst nur meine Geschwister! Kommt, ich bring euch auf eure Zimmer!

Akemi wedelte mit den beiden Zimmerkarten, die man brauchte um die Türen zu öffnen, in der Luft herum.

Entschuldigen Sie, Missus! Wandte sie sich an Chesara Soll ich Ihr Gepäck hinauf bringen?

Einen kurzen Moment zögerte die Frau, sagte, sie käme später nach und überließ sie ihr eine Tasche. Davon hatte sie insgesamt drei! Adrian und Alisah hatten nur jeweils eine. Aber wahrscheinlich war die Frau die Anführerin von ihnen und hatte noch allerlei wichtiges Zeug dabei! Die Tasche, die Akemi nun trug, war allerdings nicht besonders schwer, was das Mädchen aber, wenn sie ehrlich war - und was sie natürlich auch nie zugeben würde - eher erleichterte. Mit einer Größe von schwachen 158 cm und 43 kg Gewicht besaß Akemi nicht gerade das, was man große körperliche Stärke nannte. Aber dafür besaß sie andere Fähigkeiten! Logo!

Euer Zimmer ist ganz oben, da können wir den Lift nehmen!

Rief sie den Zwillingen zu und steuerte auf den Fahrstuhl zu, der nicht mehr der modernste und in dem es ziemlich eng war.

Er sieht etwas klapprig aus. Räumte Akemi ein, als sie ihn betraten und sie den oberen Etagenknopf drückte Aber bisher bin ich immer oben angekommen!

Sie grinste ein fröhliches Grinsen und kam auf Adrians Frage zurück.

Ich bin hier das Zimmermädchen. Das iss schon ein toller Beruf hier! Naja, Jedi zu sein iss sicherlich um Längen besser. Aber wenn ich etwas älter bin werd' ich mal Filmstar! Dazu muss ich allerdings nach Coruscant und daraus wird nix, solange das Imperium da noch rumhängt. Hier auf Bothawui woll'n sie keine menschlichen Schauspieler sehen, obwohl hier in Drev'starn der größte Fernsehsender der Bothaner seinen Sitz hat: Bothan One.

Der Lift ruckte etwas und die Türen öffneten sich wieder, als sie die obere Etage erreicht hatten. Akemi grinste wieder keck.

Seht ihr, da wären wir! Eure Zimmer sind, ähm, rechts, am Ende des Gangs. Toll, dann habt ihr Ausblick auf den Garten und auf den Wald! Kommt!

Im Laufschritt lief Akemi zu der letzten Tür auf der rechten Seite, stellte im Vorbeikommen Chesaras Tasche auf den Boden vor der daneben liegenden Tür ab und schob die Karte in einen kleinen Schlitz an der Wand, sodass sich die Tür zum Zimmer der Zwillinge mit einem ganz leisen Zischen öffnete. Dann trat sie ein, steuerte auf einen kleinen Balkon zu und riss die Tür auf, um frische Luft herein zu lassen.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - Adrian, Alisah -
 
Bothawui - Drev'starn - Irm Va'reyl's Gästehaus - Eingangshalle - mit Chesara und Adrian

Boh, Adrian, manchmal bist du so spießig! Vorhin hast du selber noch gefragt ob das hier interessant wird und jetzt willst de dich nur in Übungen verkriechen? Ne, das is ja langweilig! Klar will ich auch besser werden aber ich will hier auch was erleben wenn wir schon mal hier sind.

Alisah war ganz und gar nicht einverstanden bei dem Gedanken, sich selbst in der Freizeit irgend wo zu verkriechen und weiter zu lernen und sie beschloss ihren Bruder schon irgendwie dazu zu bringen, etwas mit ihr zu unternehmen.
Die Bothanerin hinter dem Tresen hatte in der Zwischenzeit ein paar mal nach jemandem mit dem Namen Akemi gerufen und jetzt stand da ein Mädchen. Nicht grad älter als die Zwillige.


Ja, scheint so! Und sie is ein Mensch, genau wie wir!

Antwortete Alisah, musterte Akemi, die gleich auf sie zu stürmte und hielt sich auch weiterhin erst mal aus der Unterhaltung raus, als Akemi sich vorstellte und Adrian dann sie beide.
Auf jeden Fall machte Akemi nen netten Eindruck. Allerdings sagte sie auch, sie sei hier Zimmermädchen. Was? Aber Akemi war doch auch noch nicht erwachsen. Alisah war gewohnt, das es Bedienstete um sie herum gab. Das war bei Opa Alad ganz selbstverständlich gewesen. Aber das jemand der so alt wie sie war, sie bedienen sollte war schon komisch.
Vielleicht auch deswegen lächelte Alisah erst mal nur und lies Adrian reden. Der musste natürlich gleich angeben und allen auf die Nase binden, das sie Jedi waren. Na ja, die Information verfehlte natürlich nicht ihre Wirkung. Akemi schien beeindruckt und wollte mehr wissen. Während sie jetzt alle zum Lift gingen und hinauf zu den Zimmern fuhren gab nun auch Alisah endlich ihren Senf dazu.


Na ja, wir sind eigentlich noch keine richtigen Jedi! Wir sind noch Schüler. Padawane nennt man das bei uns. ...
Hey, und ich freu mich auch, das wir hier jemanden gefunden haben, mit dem wir reden können. Du kennst dich hier sicher gut aus...


Akemi war Alisah gleich auf Anhieb sympathisch. Nett, offen und anscheinend auch keine Langweilerin! Prima, das hier wurde ja immer besser fand Alisah.
Der Lift hielt ruckelnd an und sie steigen aus während Akemi jetzt von ihren Zukunftsplänen erzählte.


Filmstar, du willst ein Filmstar werden? Wow, das is aber auch was.
Hey, dann spielst du vielleicht irgend wann mal in nem Holodrama ne berühmte Jedi!


Alisah begann kurz zu kichern, grinste Adrian und Akemi breit an und meinte dann.

Wir sind ja fast gleich alt, du könntest mich spielen und Adrian wir von Woody El?i?jah dargestellt.

Alisahs Kichern wurde zu einem ausgelassenen Lachen während sie mittlerweile die Zimmer erreicht hatte.

Meinst du nicht, er sieht ihm ein kleines Bisschen ähnlich?

Alisah wurde, sofort nach dem sie das gesagt hatte, von Adrians strafendem Blick getroffen. Aber sie grinste nur zurück und fühlte sich im Augenblick rundum wohl.
Das Zimmer war nun erreicht und als Akemi die Tür geöffnet und erklärt hatte welch wunderbaren Blick sie von hier aus haben würden, stürmte Alisah durch das Zimmer, warf ihre Tasche unachtsam in die Ecke und lief erst einmal auf den Balkon hinaus. Akemi hatte nicht übertrieben.


Adrian, schau doch mal! Is das nicht wunderschön? Oh, und der Wald... wir könnten klettern gehen! Wenn Chesara uns frei gibt...
Und untersteh dich, nich mit kommen zu wollen!


Gespielt energisch drohte sie Adrian mit dem Finger, lachte aber dabei bevor sie sich Akemi zu wandte.

Oh, Akemi, kannst du mit gehen und uns alles zeigen? Bitte
Chesara stimmt bestimm eher zu, wenn wir jemanden haben, der sich hier aus kennt.


Alisah war wieder mal bei ihrer Lieblingsbeschäftigung. Sie plante was sie in nächster Zeit anstellen konnte und dabei funkelten ihre Augen von Unternehmungslust.

Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - mit Adrian, und Akemi
 
[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - Alisah, Adrian, und Akemi ]

Adrian konnte nicht ganz nachvollziehen wieso Akemi ihren Beruf toll fand, ging jedoch nicht darauf ein. Es war sicherlich nicht besonders nett ihren Beruf so herunterzumachen. Er selbst hätte das ja auch nicht gewollt.
Akemi erzählte aber weiter, dass sie Filmstar werden wollte. Interessiert hörte er ihr zu - verzog allerdings das Gesicht, als Alisah von seiner Ähnlichkeit zu Woody El’i’jah anfing. Dieser Kommentar verdarb die ganze schöne Idee des Jedi-Holodramas.


"Der Typ ist doof!"

erklärte Adrian, leicht motzig.

"Außerdem sieht er gar nicht so aus wie ich. Und er spielt nur in blöden Schnulzen-Filmen mit - wie soll er da 'nen guten Jedi darstellen können?
Das geht gar nicht!"


Er streckte seiner Schwester die Zunge heraus, wurde dann jedoch vom tollen Anblick des Waldes abgelenkt. Sie hatte Recht: Das sah nach vielen Kletterbäumen aus! Und wenn er es sich genau überlegte, wollte er doch nicht mehr so viel trainieren. Die Bäume sahen einfach viel zu verlockend aus.

"Keine Sorge, ich komme schon mit. Das sind echt tolle Bäume! Auf Coruscant gabs so wenige - da ist das hier echt ne Wucht gegen!"

Nun wandte auch er sich an Akemi.

"Das wäre echt super, wenn du mit kommst! Du kennst bestimmt die besten Bäume, oder? Ich mein, wenn du hier schon so lange wohnst. Und - wie Alisah schon sagte - wird Chesara dann auch zustimmen."

Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie noch gar nicht erklärt hatten wer Chesara überhaupt war - auch wenn sich Akemi das wahrscheinlich schon selbst gedacht hatte, erklärte er...

"Chesara ist übrigens meine Meisterin, die Frau mit der wir gekommen sind. Alisahs Meisterin ist auf Corellia geblieben."

Adrian betrachtete Akemi, während er auf eine Antwort wartete. Ihre Gesichtszüge waren sehr fein und sanft - und ihre Zöpfe waren...süß. Adrian errötete bei dem bloßen Gedanken daran. Auf so etwas hatte er vorher nie geachtet. Aber Akemi...sie war einfach niedlich. :D

[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - Alisah, Adrian, und Akemi ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - Adrian, Alisah -

Akem konnte sich vor Lachen kaum mehr halten, als Alisah ihren Bruder mit Woody El?i?jah verglich. Es stimmte wirklich! Ein bisschen erinnerte Adrian schon an diesen Typen. Aber Adrian machte ein beleidigtes Gesicht und stritt alles ab. Kichernd warf sich Akemi auf das noch nicht bezogene Doppeltbett, griff nach einem Kopfkissen und warf es in Adrians Richtung.

Du siehst genauso aus wie er!

Rief sie neckend, rollte sich auf den Bauch und überkreuzte die Beine. Ihre Augen leuchteten. Die beiden Geschwister waren lustig! Ganz bestimmt konnte man viel Spaß mit ihnen haben. Akemi musste Irm nur überreden, ihr nicht so viel Arbeit aufzutragen, solange die beiden hier zu Gast waren!

Klar kenn ich alle Kletterbäume hier! Und noch mehr! Im Wald gibts nen tollen See, in dem man schwimmen kann und eine Menge Verstecke zum Versteckenspielen! Besonders bei den Felsen!

Verschwörerisch senkte sie ihre Stimme.

Da darf ich eigentlich nicht alleine hin. Ist zu gefährlich, sagt meine Mama.

Sie verzog ihren Mund zu einem Grinsen.

Aber Mütter verbieten eh alles!
Wenn ihr wollt, zeig ich euch alles, was es hier gibt! Und das iss echt ne ganze Menge!

Feuer und Flamme für die Idee, mit den Geschwistern durch die Gegend zu ziehen sprang Akemi wieder vom Bett auf, lief zu Alisah auf den Balkon und schwang sich mit einem Satz auf das Geländer.

Habt ihr eigentlich auch Lichtschwerter? Wollte sie plötzlich wissen.
Und wie lange braucht ihr noch, bis ihr richtige Jedi werden könnt? Man, iss das spannend! Ihr erlebt bestimmt ganz gefährliche Abenteuer, oder??

Aufgeregt wackelte Akemi auf dem hohen Geländer hin und her und beugte sich gefährlich weit nach hinten.

Wenn man's sich hier selbst nicht lustig macht, passiert hier eigentlich kaum was! Ich hab in den Nachrichten von diesem Todesstern gehört! Aber als meine Mama die Holonet-News gesehen hat, hat sie mir verboten, sie in der nächsten Zeit zu verfolgen! Total blöd.
Hey, ich hab's! Ich hol jetzt die Bettwäsche und danach zeig ich euch den Wald! Ich hab noch zwei Stunden, bis ich zum Abendessen zu Hause sein muss! Man, das wird super!

Kichernd sprang Akemi wieder vom Geländer, flitzte an Adrian vorbei zur Tür hinaus und war verschwunden, um das Bettzeug aus der Wäschekammer zu holen.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge -
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Mit Irm Va'reyl -

Ziemlich schnell und ohne Scheu hatte sich das junge Zimmermädchen des Gästehauses mit Adrian und Alisah bekannt gemacht. Ob sie ihr Gepäck hinauf bringen solle, hatte die kleine Akemi Chesara gefragt. Ein Blick auf das Mädchen hatte genügt um festzustellen, dass es bei dem Gewicht von Chesaras drei Taschen mindestens zweimal würde gehen müssen, um alles hinauf zu tragen. Aber Akemis Augen hatten so eifrig und gutherzig zu ihr aufgeschaut, dass Chesara beinahe glaubte, dem Mädchen eine Freude zu machen, wenn sie es ihre Taschen tragen ließ. So hatte sie ihm die leichteste Tasche, in der sich ihre Kleidung und einige wenige persönliche Gegenstände befanden, überlassen. Danach waren die drei Kinder mit dem Lift ins oberste Stockwerk gefahren und Chesara hatte noch ein paar Worte mit Irm Va'reyl gewechselt. Es brachte ihnen nichts ein zu verschweigen, dass sie Jedi waren. Außerdem hatte Chesara nach einem Raum fragen wollen, den sie vielleicht zum Trainieren würden nutzen können, sofern es keine Umstände machte. Die Bothan hatte sich sehr kooperativ gezeigt. Um diese Jahreszeit, in der man wegen wechselnden Wetters oft ans Haus gebunden war, nutzten sie alle Räume zum Aufenthalt und zur Unterhaltung für die Gäste. Wenn es aber möglich war, das Training zu einer bestimmten Uhrzeit abzuhalten, konnten sie einen der Räume zur Verfügung gestellt bekommen. Chesara war sofort dankbar und einverstanden gewesen und so hatten sie vereinbart, dass sie im Ruheraum abends ab 18.00 trainieren konnten. Einen geräumigen Trainingsraum brauchten sie sowieso nur für's Lichtschwerttraining. Alle anderen Übungen würden sie getrost auf ihren Zimmern durchführen können.
Nachdem Chesara dies mit der Bothan geklärt hatte, erkundigte sie sich noch nach der Kommunikationsanlage des Gästehauses und Irm Va'reyl erklärte ihr den Weg zum Kommunikationsraum, von dem aus jeder Gast selbstverständlich zu jeder Zeit Nachrichten verschicken konnte. Als auch dies geklärt war, hatte sich Chesara auch endlich auf den Weg zu ihrem Zimmer gemacht.

Vor dem vorletzten Zimmer auf der rechten Seite stand ihre Tasche, das konnte ise bereits von Weitem erkennen und als sie näher kam, stürmte aus dem Zimmer dahinter gerade Akemi. Das Mädchen hielt aprubt inne und kramte die Zimmerkarte aus ihrer Schürzentasche.


"Bitte sehr, Missus!"

Sagte sie knappt, reichte Chesara die Karte, knickste und rannte weiter. Verwundert blickte Chesara ihr nach und betrat dann das Zimmer. Es war sehr gemütlich eingerichtet, mit alten, heimeligen Möbeln, einer gemusterten Wandtapete und einem kuscheligem Teppich vor dem Bett. Chesara stellte die Taschen ab, holte noch die dritte herein, die im Flur gestanden hatte und besah sich den Ausblick aus dem Fenster. Man konnte direkt auf einen mächtigen Wald sehen. Chesara schmunzelte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass Adrian und Alisah sicher völlig aus dem Häuschen waren.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -
 
Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Zimmer der Zwillinge - mit Adrian, und Akemi

Ist er gar nich!

Wiedersprach Alisah sofort ihrem Bruder und verschränkte trotzig ihre Arme. Wie konnte Adrian nur was gegen Woody sagen. Der war doch sooo süß!
Jungs hatten einfach keinen Geschmack, entschied Alisah und wollte grad ansetzten ihrem Bruder das auch eindeutig zu sagen, als Akemi ihr recht gab, das Adrian Woody ähnlich sah und Alisah stimmte gleich wieder mit ein.


Siehst du, Akemi sieht das auch so wie ich. Zwei gegen Einen, du bist überstimmt Adrian.

Der Triumph in Alisahs Gesicht war überdeutlich aber nicht zu lange anhaltend, da es jetzt schon ziemlich schnell wieder um die angedachten Ausflüge ging. In dem Punkt waren sie sich anscheinend alle einig. Adrian?s Erwähnung
Ach, sie musste ganz einfach. Was Akemi da von dem Wald und dem kleinen See erzählte war einfach nur traumhaft und Alisah sah erwartungsfroh hinüber zu dem Wald. Da würden sie sicher ihren Spaß haben. In der Zwischenzeit war Akemi bei ihr auf dem Balkon und fragte munter weiter. Lichtschwerter?


Ne, ham wir leider noch keine Richtigen. Nur welche fürs Training. Aber damit kann man sich nicht wirklich dolle weh tun.

Auf die Frage wann sie dann richtige Jedi ?Ritter währen zuckte Alisah nur mit den Achseln.

Weiß nich! Aber die Ausbildung dauert sehr lange. Wir ham ja grad erst angefangen.

Als Akemi die Abenteuer erwähnte funkelten Alisahs Augen unternehmungslustig. Als sie dann allerdings den Todesstern ansprach trübte das Alisahs super Stimmung. Sie seufzte darauf hin nur und sah wie abwesend zu dem Wald raus.

Wir warn dort

Flüsterte Alisah Gedankenverloren ganz leise vor sich hin, sagte aber nicht mehr dazu. Sollte Adrian doch darüber reden. Doch, dazu kam er auch nicht mehr. Schon stürmte Akemi aus dem Zimmer und riss Alisah damit wieder aus ihrer Grübelei. Nein, sie wollte doch nicht über den Todestern und die Sith nachdenken. Nicht mehr!
Statt dessen trat sie wieder zurück ins Zimmer und grinste Adrian an.


Akemi is richtig nett! Man, das wird super werden!

Erst jetzt bemerkte Alisah das mit Adrian irgend was war. Er war irgendwie rot im Gesicht und machte dämliche Kuhaugen.

Hey, was is denn mit dir? Du siehst aus, als hättest du nen Granitschnecke verschluckt. Bist du echt sauer, das ich dich mit Woody verglichen hab?

Aber, wenn er auf sie sauer wäre, warum starrte er dann Akemi hinterher. Alisah zuckte nur mit den Achseln und hörte auf dem Gang, wie Akemi mit jemandem redete. Schnell lief Alisah zur Türe, spähte hinaus und sah wie Chesara gerade in ihrem Zimmer verschwand und Akemi vorne um die Ecke sauste. Hey, dann könnten sie Chesara doch gleich um Erlaubnis fragen, ob sie los durften.
Adrian war genau hinter Alisah und so musste sie sich nicht einmal zu ihm umdrehen als sie ihm ihre Idee mitteilte.


Am besten gehen wir gleich rüber zu Chesara und fragen, ob wir los dürfen.
Komm schon!


Und schon hatte Alisah die Hand ihres Bruders geschnappt und war mit ihm hinüber gelaufen.

Chesara? Dürfen wir rein?

Als sie das fragte stand Alisah allerdings berets im Zimmer und sah Adria?s Meisterin freudestrahlend an.

Wir haben hier jemand ganz doll nettes kennen gelernt. Akemi! Das Zimmermädchen. Sie ist so alt wie wir und sie kennt sich hier richtig gut aus.
Du, Chesara? Dürfen wir mit ihr spielen gehen. Bitte! Wir benehmen uns auch und machen keinen Unsinn!
Erlaubst du es uns? Bitte! Ja?


Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesara's Zimmer - mit Adrian, und Chesara
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -

Sie war gerade dabei, die Bücher auszupacken und auf einem runden Tisch übereinander zu stapeln, als Adrian und Alisah ins Zimmer hineinpolterten. Alisahs gute Laune war kaum zu verkennen, Adrian wirkte eher, als hätte seine Schwester ihn mitgeschleift. Und schon sprudelte es aus Alisah heraus. Wie Chesara es voraus geahnt hatte, hatten sich die beiden Padawane mit Akemi angefreundet und nun wollten sie direkt mit ihr spielen gehen. Es kostete Chesara alle Mühe, nicht in Lachen auszubrechen, über Alisahs herzensgute Bitten und Betteln. Um nichts in der Galaxis würde sie jetzt ablehnen können. Selbst, wenn sie schon etwas für's Training vorbereitet hätte.

Na, geht schon!

Rief sie gutmütig und warf einen Blick auf ihr Chrono.

Aber seid gegen 18 Uhr wieder da. Sonst verpasst ihr euer Lichtschwerttraining. In Ordnung?

Adrian und Alisah hatten sich bereits auf dem Flug hierher mit einer Übung gequält, da war es sowieso nur fair, wenn sie jetzt ein wenig Zeit zum Spielen hatten. Außerdem würde Chesara ein bisschen Zeit für sich auch gut tun. So lange die beiden weg waren, konnte sie mit ihren Studien über die Heilkunst fortfahren. Sie hatte da schon einen Gedanken im Kopf, den sie unbedingt ausprobieren wollte. Doch vorher würde sie noch eine Nachricht an Ard und Mirja senden müssen.

Achja, vergesst nicht, eurer Mutter eine Nachricht zu schicken!

Erinnerte Chesara die Zwillinge dann, als es ihr selbst wieder eingefallen war.

Von der Eingangshalle aus führt eine Tür auf der rechten Seite zum einem Kommunikationsraum, den alle Gäste nutzen können. Er müsste gleich neben dem Speiseraum sein. Aber wenn ihr mit Akemi unterwegs seid, kann sie euch auch sicherlich hinführen.

Sie grinste und scheuchte die Geschwister aus dem Raum.

Und nun macht, dass ihr raus kommt! Sonst fangen die guten Spiele noch ohne euch an!

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer - Adrian und Alisah -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer - Alisah, Adrian, und Chesara ]

Akemi plapperte noch ein wenig vor sich hin und fing Adrian an zu neckern. Bei seiner Schwester hätte er sofort einen "Gegenangriff" gestartet, aber bei Akemi traute er sich nicht so Recht. Was, wenn sie es falsch auffasste? Dann war er ja sofort bei ihr unten durch.

Sie erzählte noch weiter von den verschiedenen Orten die sie besuchen konnten, doch Adrian hörte ihr bloß mit einem Ohr zu. Obwohl er sie die ganze Zeit ansah...merkwürdig. Als sie das Zimmer verließ sah er ihr immer noch her.
Sogleich sprach Alisah ihn auch darauf an. Er verzog das Gesicht.


"Nein ich bin nicht sauer."

Und auf ihre erste Frage antwortend fügte er noch hinzu.

"Und gar nichts ist mit mir."

Er stand langsam auf und folgte ihr aus dem Zimmer hinaus.

"Was soll denn schon sein?"

Bei Chesara angekommen übernahm Alisah wieder das Wort. Sie erzählte kurz von Akemi und bettelte dann, dass sie raus durften zum spielen. Adrian stand bloß teilnahmslos daneben und hing seinen eigenen Gedanken nach. Irgendwann war das kurze Gespräch beendet und Chesara scheuchte sie mit einem Lachen aus ihrem Zimmer. Sie durften also zurück zu Akemi!
Die Zwillinge traten eilige auf den Gang hinaus - gerade rechtzeitig, denn Akemi kam schon wieder angerannt. Diesmal mit Bettzeug in den Armen. Adrian wandte sich an sie...


"Ähm...wir dürfen."

Er stockte, wurde aus unerfindlichen Gründen leicht nervös, während er sah, dass sie auf eine genauere Antwort wartete, und sagte dann noch leicht stockend.

"Also raus...zum spielen."

[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Alisah, Adrian, und Akemi ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge -

Die Bettwäsche war schnell geholt. Mit voll beladenen Armen lief Akemi den Gang zurück zum Zimmer der Zwillinge, als diese auch schon aus dem ihrer Meisterin heraustraten. Mit vor Spannung weit geöffneten Augen wartete sie auf die alles entscheidende Verkündung - ob die beiden mit ihr hinaus durften oder nicht. Es war Adrian, der das Wort ergriff und etwas stockend bestätigte, was Akemi gehofft hatte. Das Mädchen legte den Kopf leicht schräg und runzelte die Stirn.

Alles in Ordnung? Gehts dir gut?

Fragte sie Adrian, weil er wirklich komisch wirkte.

Du freust dich ja gar nicht!

Entrüstet schaute sie zu Alisah.

Er freut sich gar nicht! Etwas albern begann sie zu kichern
Bestimmt hat er bloß Angst vor uns Mädchen!

Sie setzte sich wieder in Bewegung, um endlich das Doppelbett der beiden zu beziehen und stuppste Adrian im Vorbeigehen fröhlich mit dem Ellbogen an.

Das wird lustig! Garantiert!

Versicherte sie noch einmal und verschwand im Zimmer der Zwillinge, dessen Tür noch offen stand. Geschickt wickelte sie die Laken auseinander, zog sie über die Matratzen und wickelte die Kissen und Decken in weiche Bezüge ein. Bereits nach wenigen Handgriffen war alles erledigt. Akemi machte diese Arbeit regelmäßig. Seit ihr Bruder Daiki auf der Welt war, schaffte ihre Mutter es nicht mehr, neben der Versorgung des Kleinen und dem Haushalt noch arbeiten zu gehen. Als Hana noch klein war, hatte sie selbst noch im Gästehaus geholfen, aber mit zwei Kindern, auf sie sie aufpassen musste, war das nicht mehr möglich. Also arbeitete Akemi seit etwas über einem Jahr bei Irm Var'eyl und sorgte somit dafür, dass die Familie noch etwas mehr Geld zur Verfügung hatte. Für sie selbst war es nicht schlimm, dadurch weniger Freizeit zu haben. Sie erledigte die Arbeiten gerne und sah es als einen Beitrag, den sie für ihre Familie leistete. Als Techniker bei dem Fernsehsender "Bothan One" verdiente ihr Vater zwar nicht schlecht, fünf Kinder zu ernähren war mit seinem Gehalt jedoch auch nicht leicht. Masao, Akemis älterer Bruder, studierte Architektur und brauchte das Geld, das er durch ein paar Nebenjobs bekam, um das Studium zu finanzieren. Viel Zeit zu arbeiten hatte er aber sowieso nicht, der er viel lernen musste.

Fertig!

Hallte Akemis Stimme durch den Raum und sie klatschte zufrieden in die Hände.

Jetzt kann's losgehen! Auf gehts!

Und schon flitzten die drei aus dem Zimmer und in Richtung Lift. Ein älteres Bothan-Paar, das gerade den Gang entlang kam, drängte sich dicht an die Wand, um nicht überrant zu werden.

"Unerzogene Bande!"

Schimpfte der männliche Bothan ihnen hinterher. Im Ergeschoss angekommen schnappte sich Akemi hastig ihren Kittel und legte ihre Schürze ab, bevor sie auf die Hintertür zeigte.

Wir gehn direkt zum Garten raus.

Sagte sie und war auch schon draußen.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Garten - Mit Adrian und Alisah -
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -

Angenehm kühle Luft drang durch das einen Spalt breit geöffnete Fenster herein und hüllte das gesamte Zimmer in eine erfrischende Blase klaren Verstandes. Chesara stand am Fenster und sah hinaus. Eine Hand umfasste locker die schweren Vorhänge, die von der Decke hinab hingen. Weit unter ihr erklang Lachen und die helle Stimme des Zimmermädchens. Dann sah sie, wie Akemi und die Zwillinge in den Garten hinaus traten. Der Wind trug ihre Stimmen wie ein heiteres Lied zu ihr hinauf, wenn sie auch die Worte, die gesprochen wurden, nicht verstehen konnte. Eine Weile ruhte Chesaras Blick auf dem herrlich friedlichem Wald und allem, was darin lag. Dieser Ort würde auch Mirja gefallen. Was sie wohl gerade tat? Vielleicht streifte sie durch ihre eigenen Wälder, oder durch die Höhlen in den dunklen Bergen, die tief unter der Erde lagen. Sich aufraffend wandte sich Chesara vom Fenster ab und zog ein Buch aus dem Bücherstapel hervor. Sie lief Gefahr melancholisch zu werden, also sollte sie sich besser ablenken und einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Sie zog sich einen der Stühle an den Tisch heran, ließ sich darauf nieder und klappte das Buch auf. Die ersten beiden Kapitel hatte sie bereits vollständig gelesen. Besonders der Teil über natürliche und hervorgerufene Heilung hatte sie gefesselt. Die Beschreibungen von R. Nuhechian Begiggns waren ohne Ausnahmen präzise und detailliert beschrieben, sodass man sich nie fragen musste, was er meinte, worauf er hinaus wollte oder wie er etwas getan hatte, von dem er erzählte. Schon nach wenigen Augenblicken war Chesara wieder völlig in das Buch vertieft und ließ sich treiben. So langsam folgte im dritten Kapitel der praktische Teil von Begiggns Erläuterungen und auf jeder zweiten Seite fand man Zeichnungen, die das ganze veranschaulichten. Wie gebannt las Chesara die Randbemerkungen, die Ergebnisse bestimmter Experimente und die Resultate von unpräzisen Arbeiten. Auch in der Heilkunst, die man aus der Macht zog, konnte man Schaden durch mangelnde Konzentration anrichten. Es war wie bei einem Chirug, der ein Skalpell an der falschen Stelle ansetzte, einen Millimeter zu hoch oder seitlich zu stark abfallend. Auch die Macht musste richtig gelenkt werden. War dies nicht der Fall, konnte dies verschiedene Folgen mit sich bringen: Gar keine Wirkung, Wirkung an er falschen Stelle, Zerstörung wichtiger gesunder Organe. Es hing davon ab, um welche Verletzungen es ging, was man hatte bewirken wollen und was man stattdessen für Reaktionen ausgelöst hatte. Die aufgelisteten Fälle von Fehlschlägen und Patienten, bei denen Behandlungen misslungen waren, erschütterten Chesara und jagten ihr einen Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter. Unwillkürlich musste sie an Dhemya denken und daran, was hätte passieren können, als sie versucht hatte, sie zu heilen. Es war gut gegangen, Chesara hatte zwar nicht vollständig helfen können, aber es war auch nichts gegenteiliges geschehen. Ebensogut aber hätte es anders ausgehen können. Nur hatte sie dies vorher nicht gewusst.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Garten - Akemi, Adrian und Alisah ]

Akemi neckte Adrian weiter und fragte ob es ihm tatsächlich gut ginge. Er zuckte wahrheitsgemäß mit den Schultern. Da war etwas - aber er konnte es weder benennen noch auch nur ansatzweise sagen was es war. Aber er musste zugeben, dass es ihm gefiel so von ihr geärgert zu werden. So ähnlich wie bei Alisah, nur das es bei Akemi noch ein wenig anders war. Nicht so vertraut...und irgendwie machte es ihn auch nervös.
Was war er bloß für ein Dummkopf! Das ging gar nicht: Etwas, dass ihn nervös aber glücklich zugleich machte. Wahrscheinliche pure Einbildung. Vielleicht hatte er zu wenig geschlafen und bildete sich deshalb so komische Sachen ein.


"Ich habe keine Angst vor euch!"

Rief er jetzt Akemi zu, die vor ihm den Gang entlang rannte.

"Welche Waffen haben Mädchen denn schon gegen Jungs? Wir sind viel stärker!"

Er grinste sie an und machte Anstalten ihr seine Zunge herauszustrecken. Irgendetwas hielt ihn davon ab. Komisch, bei Alisah tat er das doch normalerweise auch. Er runzelte über sie selbst die Stirn. Meine Güte, heute würde er wirklich früh schlafen gehen. Dann konnte er hoffentlich auch bald wieder klar denken.
Endlich rannten die drei Kinder nach draußen in den Garten. Akemi rief ihnen etwas von dem See zu, den sie vorhin schon erwähnt hatte. Adrian rannte hinter den beiden Mädchen her, ohne ein Wettrennen daraus zu machen. Wären Alisah und er alleine gewesen hätten sie es mit Sicherheit getan.

Der See war nicht so weit entfernt wie Adrian geglaubt hatte und schon bald verließen sie den Garten, mit den hohen Bäumen wieder. Nach Luft schnappend hielten die drei Kinder am Ufer an und sahen sich gegenseitig an.


"Was jetzt?"

fragte Adrian, wobei sein Blick hauptsächlich auf Alisah ruhte und er nur ab- und an zu Akemi hinüberschielte.

"Gehen wir Schwimmen? Oder was steht an...?"

[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - beim See - Akemi, Adrian und Alisah ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Garten - Mit Adrian und Alisah -

Dafür sind wir Mädchen viel süßer!

Lachte Akemi, während sie zum See liefen. Wenn sie sich beeilten, schafften sie es noch, die letzten Sonnenstrahlen abzupassen, die sich im Wasser brachen. In einer halben Stunde für die Sonne verschwunden sein und die Dämmerung würde ihre Runde ziehen und sich schleichend ausbreiten. Unmittelbar bevor es ganz dunkel war, musste Akemi zu Hause sein. Es blieben ihnen nicht mehr ganz zwei Stunden. Aber diese Zeit würden sie noch zu nutzen wissen. Abgesehen von den Bäumen war der See Akemis Lieblingsort und sie hatte schon immer den Drang gehabt, alles was ihr lieb war mit anderen teilen zu wollen. Masao hatte sich schon oft genervt darüber gezeigt, weil ihn beinahe nichts von all dem "Kinderkram", wie er es nannte, interessierte, wofür Akemi sich begeistern konnte. Zum größten Teil wollte Masao sie eigentlich nur ärgern, das wusste sie und es gelang ihm auch, wenn er sich über hre Sachen lustig machte oder als unwichtig titulierte. Er war ihr großer Bruder und somit eine Art Held für sie. Es war ihr wichtig, dass er sie ernst nahm.

Sie erreichten den See, der in den letzten Zügen der Sonne lag und dessen Oberfläche wie ein reicher Goldschatz glitzerte. Stolz ruhte Akemis Blick auf dem vom Wind sanft schaukelndem Wasser. Vor Ehrfurcht wagte sie nur ein Flüstern.


Schaut nur, findet ihr nicht, dass es wie ein Geheimnis aussieht?

Über ihnen erklang das Schreien von Vögel und ein Schatten flog über sie hinweg. Akemi sah zu ihren neuen Freunden und grinste. Adrian fragte, was sie jetzt tun sollten. Akemis Grinsen wurde noch breiter.

Logo! Wir schwimmen ne Runde!

Sie sprang über ein paar Steine zu einer Stelle, wo das Ufer weich und nicht zu steil abfiel und man leicht ins Wasser steigen konnte.

Ich mach das jeden Tag! Am liebsten frühmorgens!

Rief sie und streifte sich ihren Kittel über den Kopf, den sie achtlos auf den Felsen warf. Danach war ihr Kleid an der Reihe, das sie mit mehr Vorsicht behandeln musste. Ihre Mutter würde schimpften, wenn sie es heute Abend schon wieder würde bügeln müssen oder wenn der Stoff Flecken aufwies. Sorgfältig faltete sie das Kleid zusammen und bettete es auf den Kittel. Am Schluss zog sie Schuhe und Strümpfe aus. Was übrig blieb, war nur noch ihre Unterwäsche. Mit vorsichtigen Schritten stieg Akemi ins Wasser.

Ihr müsst hier ein bisschen vorsichtig sein!

Warnte sie Adrian und Alisah.

Hier gibts ganz viele moosüberzogene Steine, auf denen man ganz plötzlich ausrutschen kann!

Mittlerweile stand sie im hüfthohen Wasser. Ihre Arme überzogen sich mit Gänsehaut. Im kalten Nass zu stehen und den kalten Wind um die Ohren geweht zu bekommen war eines der tollsten Gefühle überhaupt, die Akemi kannte. Sie lebte diese Momente, in denen sie zwischen Wasser und Luft dahin trieb wie auf einer durchscheinenden Wolke jedesmal ausgiebig aus. Ein paar Mal atmete sie tief durch, spürte, wie der Wind ihre nackten Schultern kühlte und tauchte dann vollständig unter.

- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -
 
Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge - mit Adrian, und Akemi

Auch Akemi hatte Adrian gefragt was mit ihm los war. Also, wenn sie es auch schon merkte, dann stimmte doch irgend was nicht mit ihm. Aber er beharrte drauf, das nichts war. Und Als Akemi so fragend zu Alisah rüber sah, konnte die nur mit den Schultern zucken. Wer weiß was Adrian wieder hatte. In letzter Zeit war er oft so nachdenklich. Aber das jetzt war doch anders.
Na ja, viel Zeit zum Trübsal blasen ließen die Mädchen ihm jetzt aber nicht und schon ging die wilde Jagt die Gänge entlang, die Treppe hinunter, quer durch den Hotelgarten und dann endlich über Stock und Stein einen kleinen Waldweg entlang.


Ja, genau, wir sind viel süßer als ihr Jungs...

Stimmte Alisah Akemi zu grinste und setzte noch einen drauf.

und flinker sind wir auch!

Just in diesem Moment kamen sie an dem See an und Alisah verschlug es erst einmal die Sprache so schön war es hier. Das Wasser glitzerte in der Nachmittagssonne wie einer der Kristallleuchter in Opas großem Ballsaal. Und die Farben der umstehenden Bäume spiegelten sich in der Oberfläche des Sees so das man meinen könnte auf seinem Grund läge ein Schatz.

Das is ja der Wahnsinn.

War Alisahs einzigste Reaktion bevor Akemi schon ins Wasser stürmte. Natürlich musste man Alisah nicht zweimal bitten mit schwimmen zu gehen. Schnell lag ihre Kleidung bis auf die Unterwäsche, auf einem Baumstumpf am Rand und Alisah tapste von einem Stein zum Anderen immer weiter in den See.

Boh, das is aber kalt.

Warf sie ein und schlang ihre Arme um sich während sie allerdings immer weiter hinein ging. Auf einmal drehte sie sich wieder zurück. Wo steckte denn Adrian, Der war doch sonst immer mindestens neben ihr! Was trödelte der denn heute nur so?

Komm schon Adrian, so kalt ist es nun auch wieder nicht. Mensch, du bist heute wirklich ne lahme Schnecke. Oder sind der Herr Padawan jetzt neuerdings Wasserscheu?

Alisah lachte Adrian bei den Worten zu und winkte ihm, er solle endlich nach kommen. Genau in dem Moment passte sie nicht so gut auf und rutsche aus. Platschend landete sie im Wasser, tauchte kurz unter und kam dann prustend wieder an die Oberfläche.

Verdam... so ein Misst. Immer ich!

Meckerte sie und wischte sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht zog ein etwas betroffenes Gesicht platzte im nächsten Augenblick mit einem lauten Lachen heraus.

Bothawui - Drev'starn - Wald, See - mit Adrian, und Akemi
 
[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]

Mädchen waren also süßer als Jungs?
Adrian musste nicht lange überlegen um zu beschließen, dass es da ausnahmsweise wirklich nicht viel zu diskutieren gab. Wenn er Akemi ansah musste er ihr eindeutig zustimmen. Sie war süß und niedlich und...ach. Worüber dachte er hier überhaupt nach? Er wollte Leute doch nicht nach ihrem Aussehen beurteilen, dass hatte Mama immer gesagt.

In seine Gedankengänge platzte Akemis Stimme herein, die verkündete, dass sie Schwimmen gehen wollte. Adrian wollte gerade sagen, dass er dann aber erst in seiner Tasche nachschauen musste ob er passende Klamotten dabei hatte, als Akemi schon anfing sich die Kleider vom Leib zu reißen. :braue

Das Blut schoss ihm ins Gesicht und er wandte seinen Blick ab. Wie konnte sie sich hier vor ihm nur in Unterwäsche zeigen? Bei Alisah war es etwas anderes - mit ihr teilte er für gewöhnlich das Zimmer. Aber Akemi...
Grinsend musste er feststellen, dass sie schon durchaus weiblich aussah. :braue
Dann kratzte er sich verlegen am Kopf und fing ebenfalls an sich wassertauglich zu machen. Sein Hemd und seine Schuhe zog er aus, seine Hose krempelte er aber bloß hoch.

Kurz darauf sprang er ebenfalls im Wasser herum. Neben ihm befand sich Alisah, die plötzlich abrutschte und komplett untertauchte. Als sie, nach Luft schnappend, wieder an die Oberfläche kam und fluchte spritzte er ihr lachend noch mehr Wasser ins Gesicht. Gleichzeitig rief er...


"Wenn du eh schon nass bist!"

Bevor sie zu einer Gegenattacke ansetzen konnte watete er durch das Wasser und entfernte sich von ihr. Plötzlich rutschte auch er auf einem der mit Moos überzogenen Steine und sackte in die Tiefe. Reflexartig griff er nach etwas in seiner Nähe - in diesem Fall: Die ahnungslose Akemi, die sich direkt neben ihm befand. Er kriegte ihren linken Arm zu fassen, strampelte noch ein wenig unter Wasser, spürte dann Boden unter den Füßen und stieß sich ab, wobei er auch noch an ihrem Arm zog und sie somit mit herunter riss...

[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -

Vergnügt schwimmend zog Akemi ihre Kreise im See, nach Alisah traute sich nun auch Adrian ins Wasser, obgleich er irgendwie ängstlich wirkte. Vielleicht fürchtete er sich vor Fischen! Beinahe unmerklich sank die Sonne immer tiefer. Schleichend langsam aber von Minute zu Minute veränderte sich die Umgebung um sie herum, wurde von einem leuchtenden Golddukaten zu einer schwach schimmenden Kupfermünze.

Akemi tauchte bis zum Grund des Sees, ein paar Algen verfingen sich in ihren Haaren. Lachend zog sie sie aus ihren Zöpfen heraus und schwamm wieder näher zum Ufer, wo Alisah gerade auf einem der Steine ausrutschte und ganz plötzlich untertauchte. Akemi lachte glucksend, als Alisah wieder auftauchte, Wasser spuckte und dann selbst zu lachen anfing. Als Junge nutzte Adrian die Gelegenheit natürlich sofort, mit Wasser zu spritzen.


Na, dann auf zur Wasserschlacht!

Schrie Akemi quietschend und patschte ebenfalls fest mit ihren Händen auf die Wasseroberfläche, dass das Wasser nur so durch die Gegend flog!
Im nächsten Moment jedoch packte etwas ihren Arm und zog sie unter Wasser! Einem ersten Reflex nach wedelte Akemi mit den Armen und versuchte sich zu befreien, bis sie im trüben Unterwasser des Sees Adrian erkannte, der sie hinunter gezogen hatte. Was für ein gemeiner Trick! Er umklammerte noch immer ihren linken Arm, sodass Akemi nur ihr freier Rechter blieb. Sie streckte ihre Hand aus und zwickte Adrian einmal kurz aber heftig ins Bein und dann in seinen Arm, der den ihren festhielt! Augenblicklich war sie frei. Elegant wie ein Frosch, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan, schwamm Akemi mit einem einzigen Zug zurück zur Oberfläche und kam prustend wieder zum Vorschein. Hustend wischte sie sich die Augen.


Puh... das zahl ich ihm heim!

Keuchte sie und grinste verschmitzt in Alisahs Richtung, als auch schon Adrian wieder neben ihr auftauchte und nach Luft schnappte.

Du Fiesling!

Rief sie und stürzte sich sogleich auf ihn, ihm gar keine Zeit zum Verschnaufen lassend. Mit einem Satz landete sie auf seinem Rücken, als trüge er sie Huckepack und brachte ihn erneut zum Untertauchen.

Jetzt wirst du gestippt!

In Akemis Stimme lag unbändige Freude. Wie lange war es her, dass sie zum letzten Mal mit jemandem zusammen geschwommen war, oder eine Wasserschlacht veranstaltet hatte? Masao war das letzte Mal mit ihr hier gewesen, bevor er sein Studium begonnen hatte - und er war ihr zu sehr überlegen, als dass sie es jemals geschafft hätte, ihn unter Wasser zu drücken. Das allerdings war Adrian auch, wie sie nun feststellte, als er sich mit scheinbarer Leichtigkeit aus ihrem Griff befreien und wieder auftauchen konnte. Akemi verzog das Gesicht.

Blödsinn aber auch!

Schimpfte sie.

Ein paar Sekunden hätt's ruhig noch dauern können!

Sie grinste schief und schwamm instinktiv ein paar Meter aus Adrians Reichtweite, um sich in Sicherheit zu bringen.

Wir sind quitt!!! Hörst du!!

- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -
 
Zurück
Oben