Bothawui (Bothan-System)

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -

Ihre Glieder waren steif geworden und in ihrem Fuß kribbelte es unangenehm. Chesara räkelte sich und schimpfte sich selbst, länger als ein paar Minuten in unbequemer Haltung auf einem Stuhl zu sitzen und zu lesen. Aber das Buch hatte sie zu sehr in seinen Bann gezogen, als das sie den Lesefluss hätte unterbrechen können - und wäre es nur gewesen um es sich auf ihrem Bett gemütlich zu machen. Jetzt jedenfalls taten ihr so einige Knochen weh, aber sie war auch um einiges klüger als zuvor. Und sie war bereit, etwas zu versuchen. Eine Pause aber würde sie vorher einlegen müssen, um sich zu entspannen. Chesara trat in die Erfrischungszelle und wusch sich die Hände. Dann steckte sie sich ihre Zimmerkarte, die auf einem Regal neben der Tür gelegen hatte ein und verließ den Raum.

Der Kommunikationsraum war dank der genauen Beschreibung der Bothan schnell gefunden. Ein Wesen einer Chesara unbekannten Spezies saß an einem der beiden Terminals und schrieb eine Nachricht, wie auch Chesara es zu tun vorhatte. Sie lächelte freundlich und bekam ein Nicken zur Antwort. Leise, um den anderen nicht zu stören ließ sich Chesara vor dem anderen freien Terminal nieder und schloss ihr Com an, um die Nachrichten zu übertragen, die sie im Hyperraum geschrieben und vorerst gespeichert hatte. Bevor sie sie abschickte, las sie noch einmal ihre eigenen Worte durch, die sie an Ard geschrieben hatte.

"... Bothawui. Wir haben hier Unterkunft in einem Gästehaus gefunden, das von freundlichen Bothanern geleitet wird. Bisher haben wir nur die Besitzerin selbst kennen gelernt und ein junges menschliches Zimmermädchen. Die Zwillinge haben sich sofort mit ihr angefreundet, ich glaube, die Ablenkung tut ihnen gut. Sie haben zuviel gesehen in der letzten Zeit, zuviel grausames, was nicht für ihre kindlichen Augen bestimmt ist. Wenn ich dies erlebe bin ich froh über die Entscheidung, die wir vor langer Zeit getroffen haben, die Entscheidung, Mirja fernab von allem Übel aufwachsen zu lassen..."

mitten im Lesen hielt Chesara inne. Es stimmte, sie war froh darüber, dass Mirja die grausamen Kriege und Ungerechtigkeiten der Galaxis nicht mitmachen musste. Aber dennoch hatte sie ihr Mädchen nicht vollständig schützen können - nicht nur von dem nicht, was Mirja erlebt hatte, als sie noch bei ihrem Vater gewesen war. Ganz speziell dachte Chesara an die jüngsten Ereigniss, die ihren Wunsch Pilotin zu werden einschlossen. Und natürlich Ryan. Eine erste junge Liebe, viel zu jung um Liebe genannt zu werden aber dennoch mehr als die innigen Freundschaften, die Mirja bis dahin gekannt hatte. Was hätte die Zukunft gebracht, wenn Ryans Schiff keinen Defekt gehabt hätte, wenn er nicht aus dem Hyperraum gefallen wäre...? Ob sie noch zusammen wären, oder erkannt hätte, dass die ersten zarten Anziehungen, die sie einander näher gebracht hatten, verblasst waren wie eine Blüte, die der Herbstwind fort weht? Still schüttelte Chesara den Kopf. Sie konnte es nicht wissen. Das konnte niemand. Und es spielte auch keine Rolle mehr, weil es niemals mehr sein würde.

"Geliebte kleine Mirja,
zuerst möchte ich dir für deine letzte Nachricht danken. Ich bin froh zu hören, dass es dir gut geht. Natürlich weißt du, dass ich mir trotzdem Sorgen um dich mache. So ist deine ängstliche Mutter nunmal. Du kennst sie ja. Ich habe Ard bereits geschrieben, dass ich auf Bothawui bin. Wenn irgendetwas ist, bin ich hier zu erreichen. Natürlich bekommt ihr Bescheid, sobald sich das wieder ändert. Erzähl mir von den anderen, von Milly und Zeke und dem kleinen Leché. Ich weiß doch, dass du einen guten Blick für so etwas hast, also berichte mir wie es ihnen geht und wie sie zurechtkommen. In Ordnung? Schon im Voraus vielen Dank dafür. Ich bin sicher, dass du Ard eine große Hilfe bei der Versorgung des Dorfes bist und ich wünschte, ich könnte sehen, wie du heute deine Haare trägst. In tiefer Liebe, deine Mutter. PS: Richte allen die besten Grüße von mir aus. Ich komme euch besuchen. Versprochen."

Chesara blinzelte. Gemein und hinterhältig hatte sich eine Träne in ihr Auge schleichen wollen. Hastig sandte sie die Nachrichten ab, die sich nun durch unzählige Verbindungen und Netze auf den Weg durch die halbe Galaxis machen würden. Die Gestalt neben ihr war nicht mehr da, war leise aus dem Raum verschwunden, ohne dass Chesara es gemerkt hatte. Langsam erhob sie sich und kehrte ebenfalls auf ihr Zimmer zurück.


- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]

Obwohl Adrian Akemi unter Wasser gezogen hatte, war sie ihm nicht böse. Ganz im Gegenteil: Sie lachte und wollte es ihm - auf spielerische Weise - heimzahlen. Adrian war erleichert als er ihr ins Gesicht sah. Er hatte erwartet, dass sie ihm nun böse war - dabei war er ja bloß von einem Stein abgerutscht.
Aber da er auch nicht erklären wollte wieso er sich an ihr festgehalten hatte und sie lieber in dem Glauben ließ er habe sie nur necken wollen grinste er bloß zurück und probierte sich dann auf die kommende Rache vorzubereiten. Da er allerdings noch immer ziemlich außer Puste war gelang es ihm kaum. Sie sprang ihn von hinten an und er durfte nochmal Wasser schlucken. Er befreite sich unter Wasser von ihrem Griff und tauchte auf, wieder heftig nach Luft schnappend.
Sie grinste ihn nun an und sagte, dass er ruhig ein paar Sekunden länger hätte untertauchen können.


"Na dann wäre ich aber bald ertrunken."

Scherzte er. Als ihm eine Idee kam wie er sie - hoffentlich - beeindrucken konnte fügte er noch hinzu.

"Aber wenn du sehen willst wie ich lange untertauche - gerne."

Er holte tief Luft und verschwand dann unter die Wasseroberfläche. Hier würde er solange verharren bis er keine Luft mehr bekam und auftauchen müsste. Dann hätte Akemi ihre "paar Sekunden". Im selben Moment fragte er sich wieso er sie eigentlich beeindrucken wollte.
War er etwa ein solcher Angeber? Nein, ganz bestimmt nicht. Das musste andere Gründe haben, er war kein Angeber. Aber was dann?
Er schob den Gedanken bei Seite und öffnete unter Wasser die Augen. Vor sich sah er Akemi. Sie hatte festen Boden unter den Füßen - noch. Langsam bewegte er sich auf sie zu und hoffte, dass sie ihn nicht bemerkte. Seine Rechte Hand quetschte immer noch seine Nase zusammen, sodass ihm keine Luft entwich - die Linke war allerdings frei. Flink griff er nach ihrem Bein und zog es ihr weg. Sie rutschte über den Stein und befand sich nur einen Herzschlag später auch unter Wasser. Jetzt ließ er seine Nase los und griff mit beiden Händen nach ihrem Kopf, drückte sie nochmals hinunter und durchbrach dann die Wasseroberfläche...


[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -

Glücklicherweise startete Adrian keinen Versuch, Akemi nun ihrerseits Wasser schlucken zu lassen. Stattdessen wollte er ihr zeigen, wie lange er die Luftanhalten konnte. Sobald er unter Wasser war, kräuselte Akemi die Nase.

Jungs sind solche Angeber!

Meinte sie zu Alisah und rollte mit den Augen. Akemi war eigentlich ziemlich sicher, dass sie länger als Adrian die Luft würde anhalten können! Schließlich war das Wasser ihr Element und sie schwamm jeden Tag. Dennoch war sie gespannt, wann er wieder auftauchen würde. Abwartend sah sie auf die sich leicht hin und her schwingende Wasseroberfläche an der Stelle, an der Alisahs Bruder irgendwann wieder auftauchen musste.

Ganz unerwartet wurde sie plötzlich hinunter gerissen! Sie hätte es wissen müssen! Akemi spuckte und tauchte so schnell wie möglich wieder auf.


Blödmann!

Rief sie und spritzte Wasser in Adrians Richtung.

Besonders lange bist du aber auch diesmal nicht unten geblieben!

Sie streckte ihm flüchtig die Zunge raus und bedachte ihn danach mit einem engelhaftes Grinsen. Die Sonne war mittlerweile verschwunden. Mit ein paar kräftigen Zügen schwamm Akemi ans Ufer und stieg aus dem Wasser.

Morgen muss ich zum Unterricht, nachmittags hab ich frei. Wäre toll, wenn wir dann wieder was machen könnten!

Ihre langen Zöpfe hingen ihr triefend nass über die Schultern. Nacheinander wrang sie sie aus, sodass das Wasser zu ihren Füßen auf den Boden tropfte. Jetzt, wo die Dämmerung langsam einsetzte, fröstelte es sie auf der feuchten Haut. Akemi griff nach ihrem Kittel und zog ihn sich über.

- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -

Wieder auf ihrem Zimmer stand Chesara erst einmal etwas unschlüssig in der Mitte des Raumes und sah sich um. Sollte sie noch ein wenig in ihrem Buch lesen, um sich noch weiteres Wissen über die Heilung anzueignen oder direkt mit einem Versuch anfangen? Nein, sie konnte es nicht aufschieben und sie konnte sich auch nicht ewig theoretisches Wissen aneignen und sich nie an praktischen Teil wagen. Entschlossen setzte sich Chesara auf ihr Bett, hob sich ihre Tasche mit ihren persönlichen Dingen auf ihren Schoß und wühlte in einer der Seitentaschen herum, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. Sie stellte die Tasche wieder bei Seite und klappte das kleine Taschenmesser auseinander. Es war nicht mehr das neueste, hatte an einigen Stellen schon Rost angesetzt, aber es war scharf und würde seinen Zweck erfüllen. Chesara lehnte sich zurück, legte das Messer neben sich und schloss die Augen. Sie wollte ganz entspannt sein, eins mit der Macht. Also ließ sie sich in die warme Dunkelheit fallen, die, sobald sie sie ergriff, zur hellen Zuflucht wurde. Sanft schaukelte Chesara auf den Wogen der Ruhe. Weich wie eine Feder streifte die Macht ihren Geist. So vergingen ein paar Minuten, bis Chesara die Augen wieder öffnete, ihre Umgebung mit all ihren Sinnen wahr nahm und schließlich nach dem Messer griff.

Völlig spontan entschied sie sich für ihren Mittelfinger. Ein paar Momente lang sah sie ihn sich genau an, betrachtete ihn, von der Fingerkuppe bis zur Handwurzel. Dann tat sie ohne zu zögern einen Einschnitt. Augenblicklich trat Blut aus dem Schnitt und Chesara legte sich ein Tuch auf den Schoß, damit es nicht auf ihre Kleidung oder den Bettbezug tropfte.


Also gut, dann fang mal an.

Sprach sie sich selbst Mut zu und atmete tief ein und aus. Dann fixierte sie den Einschnitt an ihrem Finger, die frische Wunde und hielt ihre andere Hand mit einem kleinen Abstand darüber. Die Macht sammelte sich in ihr, sie griff nach ihr und lenkte sie zu jenem Punkt, der ihr gerade so wichtig war. Heiß und aufbegehrend pochte das Blut in Chesaras Adern, warm lief es in einem schmalen Rinnsaal ihren Finger hinunter. Und dann, plötzlich, schien sich die Haut zu schließen. Zelle um Zelle zog sich eine dünne Schicht über den frischen Einschnitt, schloss ihn, beruhigte ihn, stillte ihn.

Völlig benebelt von dieser unglaublichen Erfahrung starrte Chesara auf ihren wieder völlig intakten Finger. So eingehend sie ihn auch betrachtete, es schien, als wäre er nie verletzt gewesen. Ein bisschen war es wie ein Wunder. Chesara lächelte. Welch törrichter Gedanke. Das war kein Wunder, das war die Macht.


- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]

Nachdem Adrian Akemi nochmals unter Wasser gezogen hatte rief sie ihm ein "Blödmann" entgegen, welches aber nicht böse gemeint war. Ihr Lächeln zu ihm, kurz bevor sie schlussendlich doch aus dem Wasser stieg, ließ ihn dahinschmelzen. Moment mal. Dahin schmelzen?
Nein das konnte nicht sein. Hatte er das wirklich eben gedacht? Solche Formulierungen hörte er doch sonst immer nur in Filmen von Wood El'i'jah - und das waren blöde Schnulzenfilme. Also hatte ihn Akemis Lächeln nur fröhlich gestimmt. So einfach war das. Nichts mit dahin schmelzen. Und das sie ihn fröhlich gemacht hatte war auch ganz einfach zu erklären. Sie war nett. Das reichte doch. Also...

Während er nachdachte runzelte er die Stirn. Immer dieser Schlafmangel. Sonst gingen ihm nicht solche wirren Gedanken durch den Kopf.
Nach Akemi stiegen auch die beiden Zwillinge aus dem Wasser. Als Akemi das Wort "Unterricht" in den Mund nahm verzog Adrian das Gesicht.


"Wir müssen selbst noch zum Unterricht. Lichtschwerttraining steht an."

Aber sie hatte ja auch gar nicht von heute Abend gesprochen...

"Morgen wäre allerdings toll..."

Sagte er, nun wieder etwas schüchterner.
Gleichzeitig nahm er sein Hemd zur Hand und missbrauchte es als Handtuch. Das war genauso gut, wie das Hemd direkt anzuziehen - und jetzt waren seine Sachen sowieso nass, da war es egal.


"Alisah...gehen wir dann?"

[ Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Alisah, Adrian, und Akemi ]
 
Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge - mit Adrian, und Akemi

Bäh!

Grinsend streckte Alisah ihrem Bruder die Zunge raus und wollte ihn gleich für seine Wasserattacke bestrafen, doch er kannte sie schon zu genau und wich vorher aus. Allerdings folgte die Strafe auch so auf dem Fuße denn wenig später war auch er bis zu den Haarspitzen im Wasser verschwunden.
Jetzt ging alles sehr schnell, denn Akemi war mit einem Mal auch abgetaucht und einen Augenblick später waren sie alle in einer wilden Wasserschlacht verwickelt.


Auf ihn mit Gebrüll!

Rief Alisah laut, war aber leider zu weit entfernt um Akemi dabei zu helfen ihren Bruder unter zu tauchen. So begnügte sie sich nur damit Wasser zu spritzen und sich heimlich von hinten An Adrian an zu schleichen. Allerdings verschwand er dann von ganz alleine wieder unter Wasser. Alisah verdrehte die Augen und konnte Akemi nur zustimmen.

Ja, sind sie allerdings, und manchmal ist mein Bruder der größte Angeber von allen...

Als sie das sagte, verdrehte Alisah die Augen zwinkerte dann aber und grinste Akemi an.

...Leider muss ich aber doch zugeben, das er echt gut tauchen kann!

Ein Glück, das Adrian das nicht gehört hatte, sonst wäre Alisah jetzt wohl mit unter getaucht werden dran gewesen. Statt dessen verlor Akemi gerade wieder kurz den Halt unter den Füßen bevor sie, gemeinsam mit Adrian, erneut auftauchte und ihm den Titel verlieh, der ihm nach all der Taucherei zustand.
Hey, endlich mal noch jemand, der Adrian ordentlich kontra gab, dachte Alisah für sich und grinste in sich hinein. War aber gleichzeitig geschockt als Akemi Anstalten machte aus dem Wasser zu gehen und sich für heute zu verabschieden.


Ja, ähm, klar! Ich würd mich echt absolut galaktisch darüber freun! Aber is das denn wirklich schon so spät das wir zurück müssen? Ich mein, wir sind doch grad erst?...

Tropfend stand Alisah jetzt mittlerweile auch am Ufer und wühlte in ihren Sachen nach dem Chrono während Adrian auch meinte, das es toll wäre wenn sie wieder zusammen was unternehmen würden und dann zum gehen drängelte.
Noch einmal vergewisserte sich Alisha, das sie nicht die falsche Zeit vom Chrono abgelesen hatte, dann sah sie erschrocken auf.


Oh schei... 17.53 Uhr!
Is das denn echt schon so spät. Wir sind doch grad erst ins Wasser?
Herrje, wir kommen zu spät. Adrian! Ja, los, wir müssen ganz schnell zurück!


Eilig kramte Alisah ihre Sachen zusammen, warf ihre Kutte über, verschloss sie vorne ganz fest und nahm die anderen Sachen über den Arm, damit sie nicht so nass wurden.
Danach erst sah sie wieder zu Akemi.


Also, ich hoff mal, wir dürfen morgen wieder raus! Dann wär es super wenn wir zusammen los ziehn könnten. Kommst du bei uns vorbei und holst uns ab?
Hier gibts sicher noch nen riesigen Haufen interessanter Sachen. Hey, und vielleicht können wir Adrian dann das von heute heimzahlen.


Kichernd drehte sich Alisah halb zu ihrem Bruder und streckte ihm die Zunge raus während sie schon die ersten Schritte Richtung Gasthaus zurück machte. Sie mussten sich jetzt wirklich sehr dolle beeilen damit sie nicht völlig zu spät kommen würden.

Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge - mit Adrian, und Akemi
 
- Bothawui - Drev'starn - Wald, See - Mit Adrian und Alisah -

Im Laufschritt legte Akemi den Weg nach Hause zurück. Es war ein toller Nachmittag gewesen und morgen würde es mindestens noch toller werden! Ganz bestimmt! Sie hatte zugestimmt, als Alisah gefragt hatte, ob sie sie abholen würde. Vielleicht konnten sie morgen zu den Felsen... oder sie würden einen kleinen Ausflug in die Stadt unternehmen - sofern die Jedi-Meisterin dies erlaubte, natürlich. Akemi drückte hoffnungsvollen die Daumen. Die Dämmerung senkte sich immer tiefer über das Land und die Schritte des Mädchens wurden schneller. Als Akemi den Wald hinter sich gebracht hatte, warf sie einen zögerlichen Blick hinter sich. Dunkel fielen die Büsche und Sträucher von den Bäumen ab. Etwas raschelte im Gras. Und Akemi lief.

Ich bin wieder daaaaaa-haaaaa!

Ihre Stimme hallte durch das ganze Haus. Akemi streifte ihre Schuhe ab und schob sie mit einem Fuß unordentlich in eine Nische neben der Tür. Ein kleiner Ball rollte die Treppe hinunter. Oben auf dem Treppenabsatz saß Hana und grinste sie an.

Na, du kleiner Bantha!

Scherzte Akemi und öffnete ihre Arme. Flink wie sie war schoss Hana die Treppe hinunter sank in die Arme ihrer Schwester. Akemi nahm die Fünfjährige hoch und trug sie in die Küche. Ihre Mutter deckte gerade den Tisch.

"Da bist du ja. Ach Akemi, du bist ja ganz nass! Ich hab dir schon hundertmal gesagt, dass du dir ein Handtuch mitnehmen sollst, wenn du schwimmen gehst. Los, geh dich umziehen."

Der Blick ihrer Mutter ließ keinen Widerspruch zu. Akemi nickte zerknirscht. Miu Akanato war eine kleine Frau, nicht größer als ihre vierzehnjährige Tochter, aber sie besaß Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, andere mit einem einzigen Blick zum Schweigen zu bringen. So lange sich Akemi erinnerte, hatte sich ihre Mutter noch niemals von irgendwem auf der Nase herumtanzen lassen. Schon gar nicht von ihren eigenen Kindern.

Schon gut!

Erwiderte sie also, setzte Hana auf einem Stuhl ab und wuselte ihr durch's Haar.

Bin gleich wieder da!

Versprach sie und flitzte die Treppe hinauf in ihr kleines Zimmer. Sie warf sich schnell warme Kleidung über, rubbelte ihr Haar mit einem Handtuch zumindest halbwegs trocken, kämmte es flüchtig durch und kehrte in die Küche zurück.

Stell dir vor, Mum, im Gästehaus sind Jedi einquartiert!

Ihre Mutter warf ihr einen Blick unter hochgezogenen Brauen zu.

"So? Und wie kommen die dazu, hier Urlaub zu machen?"

Akemi verzog den Mund.

Das weiß ich eigentlich auch nicht. Iss aber auch egal! Ein Junge und ein Mädchen sind dabei, die genauso alt sind wie ich! Naja zumindest glaub ich das, mir fällt grad ein, dass ich sie gar nicht gefragt hab, wie alt sie sind! Naja, egal! Auf jeden Fall heißen sie Adrian und Alisah und sind irre nett. Ja wirklich! Mit ihnen war ich auch zusammen am See!

Während Akemi munter und aufgeregt erzählte, starrte Hana sie mit ihren großen runden Augen, die denen ihrer großen Schwester so ähnlich waren, an.

"Ich will auch zum See!"

Rief sie und klopfte mit ihrem Löffel auf den Tisch, was ihr einen strengen Blick der Mutter einbrachte. Akemi ignorierte den Zwischenruf der Jüngeren.

Und morgen woll'n wir wieder miteinander spielen! Ich hol sie nach dem Unterricht ab... ich darf doch, oder?

Wenn es ein Lebewesen gab, bei dem ihr treuer Engelsblick noch niemals gezogen hatte, das wusste Akemi, dann war das ihre Mutter. Miu Akanato hatte sich niemals um den Finger wickeln lassen. Egal um was es ging, sie hatte ihren eigenen Kopf und besaß ihre eigenen Vorstellungen, egal um was es ging. Bei ihrem Vater war das ganz anders. Ein Lächeln, eine Träne und er war auf ihrer Seite. Ihn weich zu bekommen war ein leichtes, dafür liebte Akemi ihn über alles.

"Nunja..."

Ihre Mutter zuckte mit den Schultern.

"...du hast morgen nachmittag sowieso frei. Ich komm hier schon ohne dich zurecht."

Akemi hätte einen Jubelschrei ausstoßen können.

- Bothawui - Drev'starn - Akemis Zuhause - Mit ihrer Familie -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Gänge - Alisah und Adrian ]

Nachdem sie sich für den nächsten Tag verabredet hatten machten sich sowohl die Zwillinge als auch Akemi auf. Auf Alisahs letzten neckenden Kommentar ging Adrian nicht mehr - sie musste sich nämlich wirklich beeilen. Zügigen Schrittes betraten sie - noch ganz nass - das Gästehaus und hinterließen in den Gängen feuchte Fußabdrücke. Während sie sich in Richtung ihrer Zimmer bewegten bemerkte sie Irm Va'reyl. Die Zwillinge liefen erst ohne die Bothan zu beachten an ihr vorbei, doch bemerkte Adrian aus den Augenwinkeln, dass Irm ihre hinterlassenen Fußabdrücke Stirnrunzelnd musterte.
Unwillkürlich beschleunigte Adrian seinen Gang und sah starr nach vorne. Doch da kam er auch schon, der Beschwerdeschwall, der sich keineswegs nett anhörte. Es war etwas darunter von "Dreckspatzen" und "das nächste Mal macht ihr das selbst sauber", aber nichts was Adrian ernsthaft beunruhigt hätte. Als sie um die Ecke bogen, die sie zu Chesaras Zimmer brachte...


"Hm..."

Adrian stoppte vor der Tür und sah an sich herunter.

"Ob Chesara sauer ist...ich mein, wegen den Klamotten?"

Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort - jetzt konnten sie ja eh nichts mehr daran ändern - sondern klopfte an die Tür und zog sie kurz darauf zur Seite.
Vorsichtig und darauf bedacht möglichst wenig von seiner Kleidung zu zeigen stahl er sich ins Zimmer.


"So...da sind wir wieder. Hoffentlich noch pünktlich?"

In seiner Stimme lag einiger Zweifel. Ganz sicher war es schon nach 18 Uhr. Aber was sollte es - Adrian schien es als wäre Chesara
sowieso mit etwas anderem beschäftigt gewesen. Dann machten ihr die paar Minuten sicherlich nicht viel aus...


[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer - Chesara, Alisah und Adrian ]
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Chesaras Zimmer -

Als es an der Tür klopfte warf Chesara einen überraschten Blick auf die Uhr. Auf dem Gang konnte sie die Anwesenheit der Zwillinge spüren und sogleich wurde auch schon die Tür zur Seite gezogen und Adrian steckte seinen Kopf ins Zimmer hinein. Wirklich, Chesara hatte die Zeit vollkommen vergessen, war vollkommen gefangen gewesen in diesem wundervollen Gefühl der Entwicklung, das sie gerade durchlebte, wenn sie ihren Finger heilte.

Ihr kommt genau richtig.

Antwortete sie, erhob sich vom Bett und ließ die Sachen einfach so liegen, weil sie sie später noch einmal brauchen würde. Wenn sie mit dem Training fertig waren, würde sie sich ihren Versuchen erneut zuwenden. Chesara zog sich ihre Kutte über, ließ die Zimmerkarte in ihre Tasche gleiten und verließ das Zimmer. Adrians und Alisahs Kleidung war merkwürdig feucht. An einigen Stellen klebte sie an der Haut und ihre Haare waren klitschnass. Chesara runzelte die Stirn.

Ich weiß zwar nicht, was ihr gemacht habt, aber ihr solltet euch die Haare zumindest ansatzweise trocken rubbeln. So holt ihr euch noch eine schlimme Erkältung.

Die Geschwister nickten und liefen zu ihrem Zimmer.

Und bringt eure Trainingsschwerter mit!

Rief Chesara ihnen hinterher. Kurze Zeit später erschienen die beiden wieder im Gang.

Sehr gut, dann können wir ja jetzt los. Ich habe mit Irm Var'eyl ausgemacht, dass uns einer der Aufenthaltsräume täglich aber 18 Uhr zur Verfügung steht. Das heißt, dass wir dort dann das Lichtschwerttraining abhalten können. Für andere Übungen brauchen wir keine großen Räume.

Erklärte Chesara auf dem Weg nach unten. Sie nahmen den Lift, wandten sich nach links und fanden sich auch schon in einem mittelgroßen Raum wieder, in dessen Mitte zwei Tische mit Stühlen drum herum standen. Rechts an der Wand standen zwei Sofas nebeneinander, ein paar Topfflanzen zierten die Fensterbänke und an den Wänden hingen Bilder moderner Kunst. Chesara schlug vor, die Tische und Stühle einfach ein wenig bei Seite zu räumen, da sie dann mehr Platz hätten. Nachdem auch das mit wenigen Handgriffen und dem Anpacken aller erledigt war, löste Chesara ihr Lichtschwert vom Gürtel und drehte es in ihrer Hand.

Ein Lichtschwert ist der wichtigste Besitz eines Jedi. Wir verteidigen uns damit, schützen uns vor Blasterfeuer, können Strahlen wieder zurück lenken... und nicht zuletzt brauchen wir sie, wenn wir einem Sith gegenüberstehen. Die Macht zu beherrschen ist wichtig und es gibt Jedi, die in Machtangriffen so geübt sind, dass sie diese lieber nutzen als das Lichtschwert, aber auch das hilft nicht viel, wenn ihr einem Sith begegnet, der lieber mit dem Lichtschwert kämpft. Nur mit einer ebenbürtigen Waffe ist man einem Gegner ebenbürtig - das ist zumindest in den meisten Fällen so.

Um die Sicherheit nicht zu gefährden trat Chesara zwei Schritte zurück, bevor sie die Klinge aktivierte. Keifend erwachte diese zum Leben, regenbogenfarben helles Licht leuchtete durch den Raum und warf seine Fächer an die Wände. Ein paar mal schwang Chesara das Schwert sachte durch die Luft.

Die Klinge eines Lichtschwertes kann den sicheren Tod bedeuten. Sie kann euch durchbohren, sie kann euch Gliedmaßen abtrennen. Das Lichtschwert ist eine tödliche Waffe und darf niemals unterschätzt oder mit Leichtigkeit behandelt werden.

Chesara lächelte.

Aber da ihr für den Anfang Trainingsschwerter benutzt, braucht ihr euch keine Gedanken zu machen. Wenn euch die Klinge eurer Trainingsschwerter streift, wird es einem leichten elektrischem Schlag gleich kommen, wie wenn die Luft geladen ist, ihr einen Gegenstand berührt und es euch plötzlich in den Fingern zuckt.

So, nehmt eure Schwerter in die Hand. Wir umfassen den Griff mit beiden Händen, das ist für den Anfang am einfachsten. Nun aktiviert eure Klingen, schwingt sie ein paarmal durch die Luft, um ein Gefühl dafür zu bekommen und dann kreuzt die Klingen einfach mal vorsichtig, um zu sehen, was dann passiert und vor allem, was für ein Gefühl von dem Schwert dann ausgeht, das auf euch übergeht.

- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum - Alisah und Adrian -
 
[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum - Chesara, Alisah und Adrian ]

Auf Chesaras Anweisung hin waren die Zwillinge in ihrem Zimmer verschwunden. Dort zogen sie sich hastig neue Kleidung über, schnappten sich jeder ein Handtuch und rubbelten ihre Haare ein wenig trockener als zuvor. Dann schnappten sie sich ihre Trainingslichtschwerter und verließen ihr Zimmer wieder in Richtung Gang.
Zusammen mit Chesara gingen sie herunter zum, für sie bereitgestellten, Trainingsraum. Natürlich war er nicht so beschaffen wie die Räume in der Jedi-Basis - aber es war allemal gut genug. Vor allem, da Adrian sowieso keinen großen Wert auf dieses Training legte. Chesara hatte zwar deutlich gemacht, dass es wichtig war. Das hinderte ihn jedoch nicht daran es nicht zu wollen.

Fast widerwillig nahm er schließlich sein Lichtschwer, umfasste den Griff mit beiden Händen und aktivierte die Klinge. Eine Sekunden lang starrte er das leuchtende Blau an, dann schwang er das Schwert sachte hin- und her.
Es vermittelte ihm ein unbeschreibliches Gefühl - diese Waffe war mächtig - diese Waffe war sein Leben - diese Waffen würde er führen können.
Er war in seinem Element.

Unwillkürlich hatte er weiter ausgeholt und schwang die Klinge nun begleitet von einem Summen durch den Raum. Dabei bewegte er sich schon leichten Fußes über den Boden und sprach zwischendrin sogar ein paar Mal in die Luft.
Diese Waffe hatte in ihm etwas verborgenes geweckt. Die Tür zu einem Talent geöffnet, dass er bisher nicht wahrgenommen hatte...

Als ihm das bewusst wurde stoppte er seine Bewegung ruckartig. Wieder ruhte sein Blick für einige Sekunden auf der Klinge. Dann deaktiverte er die Klinge und warf sie fast angewidert auf den Boden.


"Nein...ich will das nicht."

Flüsterte er leise.

[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum - Chesara, Alisah und Adrian ]
 
Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum ? mit Chesara und Adrian

Irgendwie waren sie dann doch ohne größere Standpauke, was zu spät kommen und völlig nass seien betraf, davon gekommen und jetzt standen sie hier in dem zum Trainingsraum umfunktionierten Zimmer des Gasthofes und Alisah hörte aufgeregt zu, was Chesara über Lichtschwerter erzählte. Und wie Alisahs Augen vor Faszination glänzten als Chesara dann ihr Schwert aktivierte. Der Raum schien zu glitzern als wäre ein Regenbogen explodiert oder als ständen sie unter einem Wasserfall und das Licht der Sonne würde sich in tausend Tröpfchen brechen.

Das ist so... so wunderschön!

Flüsterte Alisah ganz leise und hörte dann weiter zu, was Chesara sagte. Endlich war es jetzt so weit, sie sollten wirklich lernen mit Lichtschwertern um zu gehen. Na gut, erst mal nur mit Trainingslichtschwertern aber immerhin und bald würden es sicher auch richtige sein. Zu mindest wenn sie ganz fleißig lernen würden.
Also stellte sich Alisah hin, nahm das Trainingslichtschwert fest in beide Hände, atmete noch mal tief durch und drückte auf den kleinen roten Knopf an der Seite. Sofort erwachte es summend zum Leben.
Langsam blicke Alisah die Klinge empor, begann dann das Schwert erst langsam zu bewegen, ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen, wie es in der Hand lag und sich schwingen lies. Erst mit beiden Händen, dann abwechselnd nur immer mit Einer. Es war so ein tolles Gefühl, so als wäre es das selbstverständlichste von der Welt, ein Lichtschwert in den Händen zu halten. Auch wenn sie noch nicht so recht wusste, was alles damit möglich war, so fühlte sie doch, das solch eine Waffe zu ihr gehörte und ihr Leben bestimmen wird. Sie wollte damit unbedingt die Beste werden.
Ein lautes Poltern riss Alisah aus ihren Gedanken. Klackernd fiel das Trainingslichtschwert ihres Bruders direkt neben ihre Füße.
Zuerst grinste Alisah, stellte ihren Fuß auf den Schwertgriff und hielt die Klinge ihres Trainingsschwertes in seine Richtung.


Wenn ich ein Sith wäre, wärst du jetzt hinüber.

Doch dann hörte sie, was er murmelte und sofort deaktivierte sie auch ihr Schwert, hob Seines auf und ging zu ihm rüber.

Mensch Adrian. Wir müssen das aber doch lernen.

Auf ihrer offenen Hand hielt sie ihm sein Schwert entgegen.

Komm schon. Du lernst das und ich maule bei den Büchern nich zu sehr rum. Okay?

Sie sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an und lächelte ein kleines bisschen

Du musst das ja später nich anwenden aber wenn du?s nich lernst hab ich Angst um dich!

Das Lächeln war in der Zwischenzeit ganz aus Alisahs Gesicht verschwunden. Sie hatte wirklich Angst um Adrian. Wenn er nich richtig kämpfen konnte, dann könnte ihm so viel passieren und sie wollte nicht, das ihrem Bruder irgend was passierte. Klar, das Risiko verletzt zu werden war auch da, wenn man kämpfen konnte. Aber wenn nicht, was würde, wenn Exodus sie doch eines Tagen finden würde?
Hilfesuchend sah sie hinüber zu Chesara.


Sag ihm, das er das lernen muss. Bitte, du musst ihn überzeugen.

Sofort blickte Alisah wieder zu Adrian und gab sich Mühe erneut zu grinsen.

Außerdem, mit wem soll ich den üben und wen soll ich besiegen wenn du nich mit machst?

Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum ? mit Chesara und Adrian
 
- Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum - Alisah und Adrian -

Mit den Lichtschwertern hantieren zu können, schien beiden Geschwistern Spaß zu machen. Zu Chesaras Verwunderung zeigte vor allem Adrian Einsatz, als er sein Trainingsschwert eifrig durch die Luft schwang und durch den Raum hüpfte. Dann jedoch überlegte er es sich ganz plötzlich anders, deaktivierte die Klinge und warf das Lichtschwert weit von sich. Ein Gefühl der Resignation wollte in Chesara aufsteigen. Nun kam wieder Adrians anfänglicher Trotz in ihm durch. Dabei hatte sie ihm doch erklärt, dass es wichtig war, mit dem Lichtschwert umgehen zu können.

Sofort nach seiner erneuten Weigerung kämpfen zu lernen, versuchte Alisah ihren Bruder zu überreden. Nach einer einfachen anfänglichen Aufforderung, das Schwert wieder an sich zu nehmen gestand sie ihm, dass sie Angst um ihn hätte, wenn er sich nicht verteidigen konnte. Chesara war Alisah für ihre Worte dankbar. Allerdings bekam sie so langsam den Eindruck, dass sie mit vielen guten Worten einfach nicht weiterkamen. Sie selbst brachte so viel Verständnis und Geduld für die Zwillinge auf, wie es nur irgend möglich war. Sie wusste um die Situation der beiden und sie wusste, dass die beiden noch Kinder waren. Aber gerade aus jenem letzten Grund musste sie nun einen anderen Weg nehmen. Nur mit Liebe und Verständnis kamen selbst die besten Eltern der Galaxis nicht weit. Adrians und Alisahs Eltern waren nicht hier. Erziehung brauchten sie trotzdem.

Entschlossen verschränkte Chesara die Hände hinter dem Rücken.


Also gut. Das Thema Lichtschwertkampf haben wir bereits eingehend besprochen. Ich unterrichte niemanden, der nicht unterrichtet werden möchte. Entweder du setzt dich jetzt an den Rand, Adrian, oder du verlässt den Trainingsraum, um die Übungen nicht weiter zu stören.

Zwei Finger von Chesaras rechter Hand bewegten sich leicht und Adrians Trainingslichtschwert, das Alisah ihrem Bruder noch immer in der offenen Hand hin hielt, flog zu Chesara und legte sich in ihren Griff.

Das brauchst du dann wohl nicht mehr.

Nun blickte sie zu Alisah.

Keine Sorge, ich werde mit dir trainieren. So lange wir die Grundübungen noch lernen, macht es nichts aus, dass du keinem ebenbürtigen Gegner gegenüber stehst. Sobald wir wieder im Orden sind, kannst du mit anderen Padawanen trainieren.

Ein leichtes Grinsen folgte.

- Und diese besiegen.

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[ Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum - Chesara, Alisah und Adrian ]

Erstaunlicherweise probierte Alisah Adrian sofort zu überreden mit dem Training fortzufahren. Sie hätte Angst um ihn, wenn er es nicht tat. Er verzog das Gesicht. Es war schwer ihr bei diesem Blick und diesem Ton zu widersprechen. Außerdem wusste er ja, dass sie Recht hatte. Aber das eben...er wollte kein Talent im Kämpfen haben. Das durfte nicht sein. Er war kein Kämpfer. Wieso schien es ihm dann so leicht zu fallen? Verdammt aber auch!

Bevor er Alisah allerdings etwas sagen konnte mischte sich Chesara ein. Und er konnte nicht behaupten, dass er mit solch harten Worten gerechnet hatte. Sie wollte ihn also nicht beim Training, wenn er weiter einen solchen Aufstand machte. Und da sie gar nicht von der Option des Weitermachens sprach ging er nicht davon aus, dass er es überhaupt konnte. An die Seite setzen oder ganz gehen.
Außerdem hatte sie ihm soeben das Lichtschwert entzogen. Na toll!

Schnaubend setzte er sich an die Seite und verschränkte die Arme vor der Brust.


"Dann halt nicht."

Grummelte er und starrte eine Weile wütend an die gegenüber liegende Wand. Doch schon nach wenigen Minuten wurde es ihm zu langweilig zu sehen wie seine Schwester mit dem Lichtschwert hantierte.
Seine versteinerte Miene nahm wieder weichere Züge an und er sah zu seiner Meisterin. Er räusperte sich...


"Chesara?"

Es gefiel ihm nicht sie nun so anbetteln zu müssen, aber ihm blieb wohl kaum etwas anderes übrig.

"Dürfte ich...dürfte ich doch wieder mitmachen? Ich strenge mich auch an...versprochen!"

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Adrians Stimme klang ein wenig dünn, als er sich nach einigen Minuten, in denen er auf einer Bank an er Seite gesessen hatte, wieder zu Wort meldete. Natürlich fiel es ihm schwer darum zu bitten, wieder mitmachen zu dürfen. Mit gelassener Miene wandte Chesara sich zu ihm herum. Einige wenige Augenblicke sah sie ihn nur stumm an und fühlte seine Anspannung. Dann warf sie ihm ohne eine Antwort das Trainingslichtschwert zu. Geschickt fing er es auf.

Eine beliebte Erklärung, was es bedeutet ein Lichtschwert zu führen lautet, dass man das Schwert als Verlängerung des Armes sehen muss.

Erläuterte Chesara mit lauter Stimme und durchmaß den Raum mit ein paar langsamen Schritten.

Das Schwert in eurer Hand darf nicht als fremder Störfaktor betrachtet werden. Es gehört zu euch, es ist ganz natürlich, dass es in eurer Hand liegt. Wenn ihr lernt so zu denken, braucht ihr euch nur noch auf den Kampf an sich zu konzentrieren.

Um ihre folgenden Worte besser vermitteln zu können, löste Chesara erneut ihr Lichtschwert vom Gürtel, aktivierte es jedoch nicht. Wie im Kampf hielt sie den schlichten silbernen Griff fest umschlossen, dann nahm sie eine Grundhaltung ein, aus der sie sich verteidigen konnte.

Fester Stand ist das Wichtigste. Ihr müsst euch vor kräftigen und starken Hieben schützen und sie abwehren können, ohne zu stürzen oder zu straucheln. Folglich seid ihr ebenso sehr auf einen guten Gleichgewichtssinn angewiesen.

Nach ihrer kleinen Demonstration kehrte Chesara wieder zu einer normalen Haltung zurück und setzte sich auf eines der Sofas an der Wand.

Ich möchte, dass ihr einfach anfangt. Einen festen Stand einnehmen, angreifen, verteidigen. Es kommt heute nicht auf die Technik an, sondern auf die Grundbewegungen an und darauf, erste Erfahrungen zu sammeln. Die Feinheiten und eigene Bewegungen kommen sowieso erst nach und nach, dadurch, dass man es immer wieder versucht.

Chesara schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück.

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Bothawui - Drev'starn - Gästehaus - Trainingsraum ? mit Chesara und Adrian

Verdutzt hatte Alisah Chesara angestarrt als diese begonnen hatte zu sprechen und Alisahs Kinnlade klappte immer weiter runter als sie jetzt hörte, wie Chesara Adrian vom Platz stellte.
Er durfte nicht mehr mit machen?
Wie vom Donner gerührt stand Alisah da du sah zu wie das Trainingslichtschwert das gerade noch auf ihrer Hand gelegen hatte, jetzt durch die Luft zu Chesara flog.
Sie meinte das wirklich ernst!


Aber... Aber wie...
Ich will aber nich alleine üben.


Murmelte sie vor sich hin und schüttelte langsam ihren Kopf. Und auch wenn Chesara sie anlächelte, machte die Aussicht irgend wann mal jemanden im Lichtschwertkampf besiegen zu können, Alisah zum ersten Mal nicht wirklich fröhlich.
Nein! Adrian! Sie wollt nicht, das er weg geschickt wurde. Verdammt ihr war doch ganz egal ob er in irgend was besser war oder sie. Das warn doch alles nur Spielereien.
Sich zu weigern etwas zu tun war was anderes als vom Unterricht ausgeschlossen zu werden.
Natürlich reagiert Adrian trotzig. Alisah hätte genau so reagiert und beinahe hätte sie sich ihm auch angeschlossen. Wer ihren Bruder weg schickte tat das auch mit ihr.
Aber, sie wollte doch so gerne lernen wie man mit einem Lichtschwert um ging.
So, so gerne!
Also blieb sie unsicher da stehn wo sie war und blickte Adrian nur traurig hinterher wie er sich wutschnaubend auf eine Bank fallen lies.
Ein kleines Stückchen blieb sie so stehn, sah auf den Fußboden vor sich und scharrte mit dem Fuß über die glatt polierte Oberfläche. Aber das brachte sie auch nicht weiter, also schnaufte sie, nahm den Schwertgriff wieder hoch, blickte ihn einen Moment lang an und aktivierte es wieder um es erneut hin und her zu schwingen. Aber irgendwie war der Spaß an der Sache nicht mehr so groß wie vorhin. Trotzdem begann sie sich mit dem Schwert zu drehen, fühlte wieder dieses Kribbeln in sich wenn sie daran dachte das Schwert irgendwann wirklich gut führen zu können.
Sie war gerade dabei sich ein paar weiter ausholende Gesten zu getrauen, als sie Adrian's Stimme hörte. Sofort hielt sie in ihrer Bewegung an und strahlte übers ganze Gesicht. Hoffentlich würde Chesara ihn wieder mit machen lassen.
Und sie tat es! Ohne irgend welche weiteren Worte landete Adrian's Trainingsschwert in seinen Händen und Alisah strahlte wieder über beide Backen.


Mensch du oller Dickkopf!

Meckerte Alisah ihren Bruder an sobald er neben ihr stand und dann konzentrierte sie sich ganz auf das was Chesara ihnen erzählte.
Ja, genau so fühlte Alisah, so als hätte das Lichtschwert schon immer zu ihr gehört, als hätte bis jetzt etwas gefehlt das nun endlich da war und nur darauf wartete, das Alisah endlich lernte richtig damit um zu gehen. Und Alisah gab sich Mühe Chesara?s Bewegungen genau nach zu amen.
Dann drehte sie sich zu ihrem Bruder, sie sollten jetzt einfach Schläge und Paraden üben.


Hey, das wird ein Spaß, wirst sehn! Kann ja nichts passieren mit den Dingern hier.

Sie lachte ihn an, aktivierte ihr Trainingslichtschwert jetzt wieder und gab sich Mühe genau den festen Stand ein zu nehmen, den Chesara gerade vorgemacht hatte.

Los jetzt

Und schon holte sie, wie sie es schon bei Anderen gesehn hatte, aus und führte die Klinge in einer weiten Ausholbewegung direkt von oben gegen Adrian, der allerdings gar nicht mehr da war, wo Alisah in gerade noch gesehn hatte. Er hatte sich weg gedreht und stand nun etwas seitlich. Ihre Klinge raste ungebremst gen Boden und wäre sie echt gewesen, hätte sie sicher ein großes, verkohltes Loch hinterlassen als Alisah sie wieder an hob.
Beinahe hätte sie jetzt auch noch übersehen, das Adrian nun selbst zu einem Schlag ausgeholt hatte. Gerade noch riss sie ihre Klinge nach oben.


Buh, das is unfair! Ich will gewinnen!

Grummelte sie lies sich allerdings nicht viel Zeit zum schmollen, statt dessen hüpfte sie einen Schritt zurück und überlegte, was sie anderes machen konnte.

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Zu Adrians Glück warf Chesara ihm sein Trainingslichtschwert wieder zu. Ihren Blick konnte er nicht so ganz deuten. War es Mahnung und Warnung gewesen? Oder etwas anderes? Hieß es, dass er sich demnächst nicht mehr so kindisch und dickköpfig benehmen sollte?
Wahrscheinlich...
Er seufzte unhörbar und begab sich dann zu seiner Schwester. Chesara erklärte den Zwillingen wie sie die beste Standfestigkeit im Kampf hatten und aus dieser Position hinaus angreifen und verteidigen konnten. Nachdem sie es einmal gezeigt hatte prägten sich die Zwillinge den Bewegungsablauf ein und sollten es gleich selbst probieren.

Alisah sprach, während sich die beiden Zwillinge so hinstellten wie Chesara es gesagt hatte, von einem "großen Spaß". Aber Adrian konnte da nicht so ganz ihre Meinung teilen.
Ein erneuter kontrollierender Blick auf seine Füße sagte ihm, dass er nun endlich richtig stand und auch er aktivierte seine Klinge.
Dann legten sie los.

Ihre Lichtschwerter wirbelten durch die Luft - fast wie bei ausgebildeten Jedi. Mit dem Unterschied, dass ihre Bewegungen noch lange nicht so geschmeidig und elegant aussahen. Bei ihnen wirkte alles etwas hölzern, abgehackt und auch nicht ganz so schnell.
Kurz nachdem Adrian seinen ersten Schlag vollführt hatte meckerte Alisah schon. Sie wollte gewinnen. Ein Grinsen stahl sich auf Adrians Gesicht. Mit dieser Motivation machte es dann doch schon ein wenig Spaß. Wenn er es sah wie ein Spiel, dann konnte es funktionieren.
Wieder schlug er auf Alisah ein, doch seine Schwester parierte die Schläge entweder oder duckte sich ganz weg. Ab- und an huschten die Blicke der Beiden zu ihren Füßen, um zu sehen ob sie noch immer richtig standen.

Adrian hatte aber mit noch mehr zu kämpfen als seiner Schwester. Er war sich ziemlich sicher, dass er seine Schwester besiegen konnte, wenn er sich dem Kampf hingab. Wenn nicht, würden seine Bewegungen auf ewig so hölzern bleiben. Allerdings riss ihn der Ehrgeiz schon fast mit und einige Male blitzte sein Talent auf. Doch auch wenn er dem Lichtschwertkampf nicht ganz fern blieb, so probierte er es doch zu unterdrücken. Ein Kämpfer wollte er nicht sein - auch wenn es ihm im Blut lag...


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Kaum hatte Alisah Zeit gehabt, wieder einen festen Stand zu bekommen schon war Adrians Klinge wieder im Anmarsch. Menno, dafür, dass er eigentlich gar nicht mitmachen wollte musste sich Alisah schon ziemlich ansträngen um gegen ihren Bruder nicht alt aus zu sehn.
Musste er eigentlich immer in allem einen Tick besser sein? Nein, das wollte Alisah nicht zu lassen, nicht gerade bei der Sache, die sie unbedingt können wollte und von der sie gesagt hatte, das sie darin die Beste werden würde.
Angestrengt konzentrierte sich Alisah darauf Adrians Schläge zu kontern und auch selbst ein paar mal aus zu holen damit auch er sich verteidigen musste.
Mittlerweile kaute sie unbewusst auf ihrer Unterlippe während sie vollends damit beschäftigt war sich darauf zu konzentrieren, richtig da zu stehn und gleichzeitig das Lichtschwert zu bewegen und auch noch Adrian im Augen zu behalten.
Schon wieder holte er aus und die Klinge seines Trainingslichtschwertes sauste auf Alisah nieder sie merkte, das sie ihres nicht mehr schnell genug dagegen führen konnte, deswegen wollte sie ausweichen, stolperte aber über ihre eigenen Füße und landete mit einem lauten Rumser auf ihrem Hintern. Adrian konnte seinen Schlag auch nicht mehr richtig abfangen und so streifte die Klinge seinen Trainingsschwertes Alisahs Arm.


Autsch! So ein Mist!
Na warte, das gibt Rache


Meckerte Alisah lautstark während sie sich ihren Arm rieb und versuchte zu verdrängen, das auch ihr Hintern ziemlich weh tat.

Ich bin bloß gestolpert, glaub nur nicht das du mich sonst getroffen hättest.

Zeterte sie weiter während sie frustriert mit der Hand auf den Boden schlug und gleich wieder auf stand.

Das hier is noch nich vorbei! Los weiter, du triffst mich sicher nich noch mal.

Kaum stand Alisah wieder, kontrollierte sie gleich ob sie dieses Mal auch wirklich wieder richtig fest da stand, denn hinfallen wollte sie auf keinen Fall noch mal.

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Adrian schlug immer weiter auf seine Schwester ein und merkte erst viel zu spät, dass sie hingefallen war. Er hatte keine Chance mehr sein Schwert zurückzureißen und so fuhr es auf sie nieder. Er erschrack als seine Klinge ihren Arm streifte. Sie fluchte und unwillkürlich deaktivierte er seine Klinge.
Auch wenn er ihr keine wirklichen Verletzungen zugefügt hatte - was wäre gewesen wenn sie jetzt mit richtigen Lichtschwertern trainiert hätten? Taten die Jedi das nicht normalerweise, sobald sie ausgebildet waren?
In Gedanken schwor er gegen seine Schwester niemals ein richtiges Lichtschwert in die Hand zu nehmen. Niemals.

Adrian blickte zu Alisah herunter, die sich sehr darüber ärgerte getroffen worden zu sein. Er selbst konnte allerdings keine Genugtuung über seinen Treffer spüren.
Stattdessen wurde er unwillkürlich vorsichtiger als Alisah wieder aufstand und ihre Waffe in die Hand nahm.
Er rang sich ein Grinsen ab und probierte cool zu bleiben.


"Natürlich bist du nur gestolpert. Und ob ich dich nochmal treffe...das werden wir ja sehen."

Seine Worte klangen herausfordernd, in Wahrheit wollte er den Kampf aber nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er wollte seine Schwester nicht nochmal verletzen. Diese Art von Training missfiel ihm ganz eindeutig. Es erinnerte ihn stark an Erzählungen über das Training der Sith...

Seine Konzentration richtete sich wieder auf den Kampf. Alisah schien noch entschlossener zu sein als vorher und griff ihn nun mit all ihrer Kraft an. Adrian hingegen parierte nicht mehr gründlich genug, achtete nicht auf seine Füße und war auch sonst nicht mit vollem Einsatz dabei.
Es kam wie es kommen musste: Nach einigen heftigen Schlägen seiner Schwester wurde das Lichtschwert aus seiner Hand geschleudert und er stand ohne Waffe da. Er bemerkte den Triumph auf ihrem Gesicht und sah zu seinem Lichtschwert, dass über den Boden rutschte. Dann wanderte sein Blick zu Chesara.


"Sie hat gewonnen, denke ich."

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Bei den wenigen Übungen der Machtkontrolle, die sie mit den Zwillingen bereits durchgeführt hatte, wie das Levitieren, das Bewegen der Luft oder die Einkehr in den eigenen Geist, hatten beide Padawane weniger Elan an den Tag gelegt wie nun beim Lichtschwertkampf. Mehr als nur deutlich war zu spüren, dass Adrian sich intuitiv gegen den aktiven Kampf wehrte. Ihm missfiel die Benutzung des Lichtschwertes, aber er schien nun endlich eingesehen zu haben, dass es anders nicht funktionierte - hoffentlich. Bei Alisah sah die Sache schon anders aus. Ihre Begeisterung ging Chesara durch und durch. Sie lag in der Luft, war beinahe schon zu fassen. Außerdem stellten sich beide recht geschickt an, wenngleich es ihr erster Kampf war. Sie hatten sich den festen Stand, den Chesara ihnen gezeigt hatte gut eingeprägt und sofort übernommen. Auch während dem Kampf scheuten sie nicht davor zurück, sich immer wieder selbst zu verbessern.

Die meiste Zeit über waren sich Adrian und Alisah im Kampf ebenbürtig, ihre Bewegungen glichen einander, wenn Alisah sich auch mehr Mühe gab und sich mehr konzentrierte. In Adrians Art und Weise mit dem Lichtschwert umzugehen lag etwas, was Chesara nachdenklich machte. Im Grunde widerstrebte es ihm, die leuchtende Klinge durch die Luft zu schwingen - und auf eine unwirkliche, verschwommene Weise auch wieder nicht.
Am Ende war es Alisah, die den Kampf gewann. Adrians Trainingsschwert schlitterte deaktiviert über den Boden. Mit anerkennendem Blick nickte Chesara der Padawan zu und erhob sich.


Gute Arbeit, ihr Beiden! Ihr habt toll gekämpft. Morgen um die gleiche Zeit gehen wir in die zweite Runde. Jetzt aber sehen wir zu, dass der Raum wieder so aussieht wie vor unserer Umstrukturierung, dann lassen wir uns noch die Reste des Abendessens bringen und danach gönnen wir uns eine lange und angenehme Nachtruhe.

Zum Aufbruch rufend klatschte sie in die Hände.

Auf, auf! Stühle und Tische müssen wieder in die Mitte des Zimmers!

Mit vereinten Kräften sah der Raum bald wieder genauso aus wie vor knapp eineinhalb Stunden, als sie ihn betreten hatten. So sehr, wie die Zwillinge ins Training vertieft gewesen waren, hatten sie vermutlich gar nicht bemerkt, dass sie allmählich Hunger bekamen. Wenn Chesara jedoch zurück rechnete, vor wie vielen Stunden sie zuletzt etwas gegessen hatten - und das war auf dem Schiff gewesen - mussten ihre Bäuche bald recht laut knurren. Ihr selbst erging es ja nicht anders.

Ich habe mit Irm Var'eyl besprochen, dass uns ein Abendessen auf mein Zimmer geliefert wird.

Erzählte Chesara, als sie bereits im Turbolift nach oben fuhren.

Die Speiseräume sind bereits für's Frühstück morgen früh hergerichtet. Wir machen ein gemütliches Picknick im Bett und besprechen, was wir morgen früh anstellen, einverstanden?

Fragenden Blickes sah sie zu ihren beiden jungen Begleitern. Sie wollte nicht den kompletten Vormittag nutzen, um zu trainieren, sondern ihnen etwas von den Vergnügungen bieten, von denen sie auf der Thunderchild gesprochen hatte. Außerdem ließen sich auch Training und Spaß miteinander verbinden.

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Zuerst hatte Alisah gar nicht recht war genommen, das sie es geschafft hatte Adrian?s Schwert weg zu schlagen. Doch dann grinste sie ihren Bruder breit und freute sich auch wenn sie nicht genau sagen konnte warum sie nun eigentlich gewonnen hatte.
Chesara?s Blick und ihr Lob, das sie beide gut gekämpft hätten freute Alisah sehr und als sie schon wieder dabei waren die Möbel an ihre vorherige Position zurück zu räumen, stupste sie ihren Bruder immer noch freudestrahlend an.


Siehst du. War doch echt toll. Und es is auch nichts weiterpassiert. Beim klettern hab ich mir schon mal viel doller weh getan.
Also ich freu mich schon auf morgen.


Als der Turbolift sie dann nach oben trug musste Alisah allerdings wirklich gähnen erst jetzt bemerkte sie wie anstrengend der vergangene Tag gewesen war aber bei der Erwähnung von Essen war Alisah schon wieder wach.

Au ja, Picknick im Bett!

Alisahs Augen strahlten mal wieder. Sie nickte Chesara eifrig zu und sah dann zu Adrian. Aber da viel ihr ein, was sie eigentlich noch machen wollten. Mama! Sie hatten sie anrufen wollen und bescheit geben das sie in Sicherheit waren. Aber jetzt war?s auch viel zu spät dafür.

Wir ham heute bei all den aufregenden Sachen ganz vergessen Mama an zu rufen.

Ein bisschen betrübt sah sie kurz zu Boden aber dann gleich wieder Adrian an.

Morgen gleich früh als Erstes müssen wir mit ihr reden.

Die Türen des Liftes öffneten sich und da für Alisah die Entscheidung Mama gleich morgen früh an zu rufen jetzt gefällt war, wandte sie sich wieder dem Essen zu. Glücklicher Weise war es nicht weit vom Lift bis zu den Zimmern und als Chesara die Türe zu ihrem Quartier öffnete stand da schon der Tisch voll mit verschiedensten Sachen. Obst, eine Platte mit Wurst und Käse, Suppe in einer kleinen Wärmeschale, Brötchen, Saft, Tee, Wasser und einige andere Sachen. Sogar ein paar Süßigkeiten waren dabei. Anscheinend hatte die Wirtin Adrian und Alisah doch nicht ganz so sehr übel genommen, dass sie die ganze Einganshalle pitschenass gemacht hatten. Schnell stürmte Alisah an den Tisch, machte sich zwei belegte Brötchen, nahm etwas Obst, ein großes Glas Saft und vergas auch nicht sich etwas von den Süßigkeiten in die Tasche zu stopfen. Dann fletzte sie sich auf das Bett und begann zufrieden zu mampfen. Sie hatte vorher gar nicht gemerkt, wie hungrig sie war, aber jetzt wurde ihr bewusst, das sie schon lange nicht s gegessen hatte. Allerdings war ihr die Planung für morgen auch sehr wichtig also redete sie, den Mund noch voll mit Essen, einfach los.

Können wir morgen was von dem machen was du gesagt hast? Ich mein, den Vergnügungspark? Das wäre echt toll!
Und, ähm, können wir Akemi mit nehmen?


Hilfesuchend sah sie zu Adrian hinüber. Er würde doch sicher auch wollen das Akemi mit durfte. Schließlich mochte er sie doch auch und so könnten sie sich dafür revanchieren, das Akemi ihnen hier alles zeigen wollte.

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