[Both-System / Bothawui / Orbit / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Brücke] mit Brückencrew
Fabian saß einmal mehr auf seinem Kommandosessel auf der Brücke und beobachtete die Flotte der Republik, oder zumindest den Teil, der von seiner Position aus einsehbar war. Man hatte bei der Befreiung von Bothawui wirklich nichts schiefgehen lassen wollen - es war eine beachtliche Menge an Großkampfschiffen, die eingesetzt worden war. Die Imperialen hatten es sicher nicht leicht gehabt, mit ihrer Pflicht zur fanatischen Gegenwehr. Hinter dem Commander räusperte sich jemand schwächlich, und Hakens stand auf, um sich der Person zuzuwenden. Es war ein junger Bimms, und Fabian musste tatsächlich einige Sekunden überlegen, bis er sich an dessen Namen erinnerte: Lt. Rew'ac. Er hatte das Schiff erst seit kurzer Zeit, das merkte man ihm an, wenn er doch nicht einmal den Namen seines Kommunikationsoffiziers auf Anhieb nennen konnte.
Ja?
Wir haben ein Problem mit den Jägern, Sir. Offenbar gab es durch einen Kurzschluss ein kurzfristiges störendes elektromagnetisches Feld. Dadurch haben die Geschütze der X-Wing Staffel und eines Teils der A-Wings empfindlichen Schaden genommen, Commander.
Ein Jägerschaden? Das sollte auf einem Schiff, dass speziell auf ebenjene ausgerichtet war, eigentlich nicht passieren. Die "Liberator" war ein Raumüberlegenheits-Strike-Kreuzer, und führte aus diesem Grund zwar kaum Bodentruppen, dafür aber gleich drei der üblichen einen Jägerstaffel. Als man Hakens am Beginn seiner Amtszeit die Frage gestellt hatte, mit welchen Typen er sein neues Schiff gerne ausgerüstet haben würde, hatte er sich für eine Mischung ausgesprochen, um auf verschiedene Situationen vorbereitet zu sein. Und so beherbergte das Schiff nun eine X-Wing-Staffel, eine Y-Wing-Staffel und außerdem noch 12 A-Wings. Diese machten nun einen Gutteil der Kampfkraft aus, und es war unerlässlich, dass sie immer voll einsatzbereit waren. Bei den A-Wings war dies aufgrund der hohen Wartungsanforderungen nicht immer zu gewährleisten, aber die X-Wings sollten immer in der Lage sein, einen plötzlichen Angriff abzuwehren.
Vielen Dank, Lieutenant. Gehen sie auf ihren Posten zurück und beordern sie zwei Technikerteams in den Hangar. Ich möchte das Problem auf der Stelle behoben haben. Ich seh mir das ganze in der Zwischenzeit selbst an.
Der Bimm nickte, und kehrte dann zu seiner Konsole zurück, um das ihm Aufgetragene zu erledigen. Der Commander sah ihm noch einen Augenblick lang nach, bevor er sich in Bewegung setzte. Absolut gehorsam war sein Untergebener, das hatte er während der bisherigen Zeit schon feststellen können. Über seine Fähigkeiten wusste er auf dieser Ebene nicht weiter Bescheid, schließlich war es auf dem Schiff bisher noch nicht zu ernsthaften Bewährungsproben gekommen. Er war auf jeden Fall zu schüchtern, soviel konnte Fabian jetzt schon sagen. Er verließ die Brücke in einem schnellen Tempo. Es war noch kein richtiger Laufschritt, doch waren seine Füße nahe daran, sich sekundenweise gänzlich vom Boden zu lösen. Eine Fahrt mit dem Turbolift brachte ihn schnell einige Stockwerke nach unten, und keine fünf Minuten später betrat er die große Hangarbucht. Um die zusätzlichen Jäger aufzunehmen, war sie bei diesem Schiff ungewöhnlich groß ausgefallen. Die Jäger der drei Staffeln hingen teils gut befestigt an der Decke, teils standen sie am Boden. Zwei oder drei Techniker werkelten bereits an den Geschützen, die Sache richtig vorantreiben würden wohl aber erst die beiden Mechanikerteams, die der Commander herbestellt hatte. Trotzdem, wenn der Schaden wirklich so gravierend - und vor allem so großflächig - war, wie ihn der Lieutenant beschrieben hatte, würde es wohl mindestens 24 Stunden dauern, bis alles wieder einsatzbereit war. Er trat auf einen männlichen Menschen zu, der gerade die Deckhülle des Geschützes eines X-Wings aufschraubte.
Können sie mir erklären, was hier vorgefallen ist?
Der Mann blickte auf. Sein Gesicht wirkte unfreundlich, offenbar war er nicht erfreut darüber, in seiner Arbeit unterbrochen worden zu sein. Dann erkannte er jedoch seinen Vorgesetzten. Sofort übernahmen seine Reflexe die Oberhand, und er setzte dazu an, Aufstellung zu nehmen. Fabian war es gerade noch möglich, dies mit einer kurzen, deutlichen Handbewegung zu unterbinden. So blieb der Mann locker vor ihm stehen.
Sir, wir hatten hier vor einigen Stunden einen Kurzschluss am Hebekran. Der Defekt selbst war unbedeutend, aber er könnte Auswirkungen auf die Geschütze gehabt haben.
Wieso wurde ich erst jetzt darüber informiert?
Dem zuständigen Techniker ist erst bei der Reperatur aufgefallen, dass die Art des Feldes durchaus Energiegeneratoren, wie sie in Laserwaffen verwendet werden, in Verwirrung bringen könnte, Sir. Es ist allerdings nur eine Vermutung, denn...
Der Commander wiederholte seine Handbewegung von vorhin. Er hatte keine Lust, sich nun ellenlange Vorträge anzuhören, von denen er auf diese Weise doch überhaupt nichts verstehen würde.
Reden sie nicht lange. Zeigen sie's mir!
Der Mechaniker blickte einen Augenblick verunsichert drein, dann nickte er und ließ sich wieder auf die Knie sinken. Der Mann setzte des Schraubenzieher an, und zehn Sekunden später war das Innenleben des Geschützes enthüllt. Der Mann setzte erneut zu einer Erklärung an, während der er auf die verschiedenen Teile der X-Wing-Waffe deutete.
Das ist ein KX-9 Geschütz. Im Grunde funktioniert das Ganze wie ein normaler Blaster. Hier haben sie die Gasleitung, die Tibanna-Gas aus dem Inneren des Jägers in die Waffe leitet. Hier ist das Energiemodul, das ebenfalls mit Elektrizität aus dem Torso des X-Wings betrieben wird. Die Energie ionisiert das Gas, und die Elektromagneten hier vorne, ebenfalls mit Strom betrieben, schleudern das Ganze heraus. Wichtig hierbei ist vor allem der Energiestoß. Erfolgt er zu schwach, ist der Schuss harmlos, da das unzureichend ionisierte Gas nicht genügend beschleunigt werden kann. Ist die Ladung zu stark, werden den Atomen des Gases zu viele Elektronen entrissen, und der Ablauf gerät außer Kontrolle. Dabei kann das Gerät leicht in die Luft gehen.
Und was genau ist jetzt unser Problem?
Der Energiestoß wird durch ein eigenes kleines Computermodul geregelt, das ebenjenen der verfügbaren Menge Gas anpasst. Da es immer nur dieselbe Aufgabe zu erledigen hat, ist es aus einem billigeren und schlechter leitenden, allerdings auch deutlich robusteren Material. Nur ist es deshalb vermutlich für das elektromagnetische Feld anfällig, das bei uns aufgetreten ist, im Gegensatz zu den anderen elektronischen Systemen.
Und?
Nun, Sir, durch diese Störung könnte beim nächsten Abfeuern eine völlig unregulierbare Menge an Energie abgegeben werden. Natürlich muss dies nicht geschehen, selbst wenn das Material wirklich anfällig ist...
...aber wir müssen sie trotzdem einzeln durchgehen, nur um sicherzugehen dass wir beim nächsten Gefecht keine Überraschung erleben, und alle neu einstellen.
Sie haben's erfasst.
Nun ja, immerhin hatten sie jetzt etwas zu tun über die langweilige Zeit. Aber er konnte nur hoffen, dass sie durch dieses Malheur nicht von einem eventuell in den nächsten Stunden eintreffenden Bewegungsbefehl ausgeschlosse wurden. Die Sache musste sofort erledigt werden, die Sternjäger waren die zuverlässigste Waffe der "Liberator". Als er so über die Situation nachdachte und die beiden Mechanikerteams hinter ihm den Hangar betraten, fiel ihm etwas ein. Er wandte sich erneut an den Mann, der immer noch vor ihm stand.
Was ist mit den Turbolasern? Könnten die auch von der Störung betroffen sein?
Die Turbolaser? Nein. Mal abgesehen davon, dass das Feld auf die Hälfte des Hangars begrenzt war - wobei wir natürlich auch die anderen Jäger testen müssen, zu Sicherheit - wurde bei ihnen ein hochwertigeres Material verwendet.
Na immerhin etwas. So blieben nur eine Staffel X-Wings mit jeweils 4 Geschützen und eine Schaffel A-Wings mit jeweils zwei, genauso wie die 12 Y-Wings. Um ihn herum begannen die Mechaniker mit ihrer Arbeit, und Fabian hatte vor, sich ihnen anzuschließen. Dadurch häte er wenigstens etwas zu tun, und würde sich - hoffentlich - nicht mehr ganz so nutzlos fühlen. Also schnappte er sich einen Schraubenschlüssel, krempelte die Ärmel hoch und begann, das erste Computermodul auszubauen. Aber erst, nachdem er über sein Komlink einige Computerexperten herbeordert hatte. Irgendwer musste den ganzen Mist ja schließlich überprüfen, und er hatte weder Lust noch Befähigung, das selbst zu tun.
[Both-System / Bothawui / Orbit / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Hangar] mit Hangarcrew, Mechanikern