Bothawui (Bothan-System)

[ Both-System | Orbit von Bothawui | MC40a „Sunrise Over Coruscant“ | Korridore | mit Lieutenant Commander Torill Kaal ]

Friedliche Stille herrschte im Orbit von Bothawui, dem grünen Planeten im System. Kleine Frachter suchten hier ihren vorgegebenen Weg zum Planeten. Flogen dabei an gewaltigen Kriegsschiffen, die ihre Position seit einigen Tagen im System bezogen hatte, vorbei. Ruhig schirmten die Myriaden an Kreuzern, Fregatten und Korvetten Bothawui von eventuellen Feinden ab. Man hatte sich in einigen Ringen um den Planeten verteilt. Kampfgruppe für Kampfgruppe. Auf einmal löste sich ein Kreuzer – die schlanke „Sunrise Over Coruscant“ – ganz langsam aus der bestehenden Formation. Entfernte sich ziemlich schwerfällig von der bunten Flottille „Brisk“. Ein greller Schein hatte alle Triebwerke erfüllt und schob so das gewaltige Schiff im schwarzen Vakuum voran.

Schweigend schritt Captain Navara Ven, der derzeitige Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“, zusammen mit seinem zweiten Offizier, Lieutenant Commander Torill Kaal, durch die Gänge. Ganz ruhig resümierte er noch einmal über das kurze Gespräch mit seinem Chefmechaniker, dem bulligen Mon Cal Motim. Flüchtig blickte er zu dem großen Epicanthix an seiner Seite. Torill schien ebenso in Gedanken versunken zu sein wie er. In aller Ruhe verschränkte der grünhäutige Twi'lek im Gehen seine Arme hinter seinem Rücken.
'Die Sache lief nicht so wie ich es mir gedacht habe', dachte sich der republikanische Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ und verzog unmerklich die strenge Miene. Eine säuerliche Note konnte man erkennen, wenn man den Twi'lek ganz genau kannte.

„In Zukunft werden Sie auf der Brücke mein Kontaktmann zum Maschinenraum sein, Lieutenant Commander“, unterbrach plötzlich Navara die anhaltende Stille. „Probleme dieser Art dürfen hier bei uns nicht noch einmal auftauchen.“

Man ging weiter – ohne Eile – durch die endlosen Korridore. Schritt an gewaltigen, offenen Schotts, welche das gewaltige Kriegsschiff in Einzelteile gliederte, und unzähligen Türen vorbei. Keiner der beiden Flottenoffiziere achtete auf diese technischen Details. Man ging achtlos an den vielen Türen, Stahlträgern und Schotts vorbei. Die lähmende Monotonie wurde sogar durch die triste Lackierung und ebenso das gedämpfte Licht trugen zu diesem Gefühlszustand bei. Nach einer Biegung kam auf einmal ein Turbolift in Sicht. Gemächlich gingen der Twi'lek und sein Begleiter auf den Lift zu. Der Captain ließ seinen Blick flüchtig zum stillen, silbernen Com-Gerät gleiten. Mit einem recht sanften Druck auf einen Knopf rief Navara die Turboliftkabine.

„Außerdem, Mr. Kaal, werden Sie nun mein regulärer Navigationsoffizier“, griff der Flottenoffizier die Unterhaltung wieder auf. „Lieutenant Sinth wird Sie auf der Brücke weiterhin unterstützen, aber Sie werden den Vorsitz auf dieser Station haben.“

Zischend öffnete sich die Tür. Beide betraten mit einem großen Schritt die Kabine. Navara betätigte den Knopf, der für die Brücke bestimmt war, ohne ein Wort zu sagen. Augenblicklich setzte sich die Turboliftkabine in Bewegung. Ein eintöniges Surren war leise im Hintergrund zu hören, während in der selben Sekunde eine Etage nach der anderen passiert wurde. Allmählich kreisten die unzähligen Gedanken des Kommandanten um die kommende Übung. Sollte Muber erneut das Kommando über die „Sunrise Over Coruscant“ übernehmen?
'Er hat sich schon einmal in der Schlacht bewährt', kam ihm in den Sinn. 'Aber wie lange wird er noch auf dem Schiff bleiben?' Unauffällig verlagerte der Twi'lek sein Körpergewicht von einem Fuß auf den anderen. Blicke dabei beiläufig zu der Anzeige, die in roten Zahlen das derzeitige Deck anzeigte. Die Fahrt dauerte nur noch ein paar Minuten.

[ Both-System | Orbit von Bothawui | MC40a „Sunrise Over Coruscant“ | Turbolift | mit Lieutenant Commander Torill Kaal ]
 
- [Both-System - Bothawui - Shuttle - Passagierabteil] - allein

Die Hauptstadt Bothawui's wurde in der Dunkelheit immer kleiner und mir ihr das hellerleuchtete Quadrat des Merchant's Squares. Die Raumfähre der 'Legend of the Republic' stieg unaufhaltsam in die Höhe, auf die Schwärze des Weltraums zu. Um sie herum herrschte, nicht wie es normalerweise der Fall wäre, ein reger Strom an anderen Verkehrsteilnehmer, nein, man hatte sich dazu entschiedenen einen abgesperrten Vektor für die Starts und Ladungen der Gäste der Siegesfeier einzurichten. Wes saß allein in dem großen Passagierabteil des Shuttles und hatte sich auf seinem Platz zurückgelehnt, während er hinaus in die Nacht blickte. Der Rest der Delegation der 'Legend' war offenbar noch am Feiern, zumindest hatten die Piloten bisher noch keinen Flug zurück zu ihrem Schiff unternommen und jemanden abgesetzt. Ihr Aufgabe war absolut nicht beneidenswert, statt selbst an der Feier teilnehmen zu können durften sie Taxi für die geladenen Gäste spielen und standen solange auf Abruf, bis das letzte Mitglied der Crew wieder an Bord war. Es gab weitaus angenehmere Schichten, er vermutete allerdings das es sich hierbei entweder um Freiwillige oder die Verlierer eines Glücksspiels handelte - zumindest wusste Wes das die Shuttle-Crews seines Flaggschiffs so des Öfteren die unangenehmen Aufgaben verteilten. Wie auch immer sie schlussendlich diesen Job erhalten hatten, sie machten ihn genauso gut wie üblich.

Die Nacht wurde immer dunkler und wich schließlich der undurchdringlichen Schwärze des Alls, gespickt mit ein paar hellen Stecknadelköpfen und hier und da ein paar Raumschiffe die auf nah genug waren, um sie mit den eigenen Augen zu sehen. In diesem Bereich des Orbits waren es fast nur Kriegsschiffe der Sondereinsatzkräfte und einige Einheiten anderer Flottenteile. Die Schiffe der zweiten Flotte hatten sich in ihrem neuen Einsatzbereich verteilt, teils hatten sie Sicherungsaufträge außerhalb des Both-Systems übertragen bekommen, anderen patrouillierten durch das System oder den Sektor und der Rest hatte, fürs erste, eine Warteposition in einem anderen Orbit eingenommen. In wenigen Tagen, wenn nicht gar Stunden würde dort einiges an Bewegung reinkommen. Admiral Poulsen war natürlich über Operation Leftover informiert worden und hatte vermutlich bereits entsprechende Befehle für seine Schiffe vorbereitet. Sobald Wes die 'Einsatzziele erreicht'-Bestätigungen erhielt, würde die zweite Flotte auch diese Planeten zu ihrem Einflussbereich dazu zählen müssen und waren somit auch für deren Verteidigung zuständig.

Der junge Commodore konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Es gab sicherlich schöneres als einen derart zerstückelten Sektor verteidigen zu müssen, wie es die Flotte des Admiral nun tun würde müssen. Bothawui und die umliegenden Systeme stellten zwar einen zusammenliegenden Kern dar und waren leicht zu erreichen und zu verteidigen. Auch das Leritor-System konnte man noch fast dazu zählen, aber alle anderen Systeme stellten da schon ganz andere Probleme da. Das Cularin-System lag direkt an der Grenze zum imperialen Raum und der Expansion Region, Druckenwell ebenfalls, nur kam hier noch dazu das es direkt auf dem Corellian Run lag und somit eine Menge an Schifffahrtsverkehr aufnehmen musste und als Industriewelt auch nicht gerade ein selten angelaufener Hafen war. Dadurch rechtfertigte sich dort sogar ein Verteidigungsverband, was so nah am imperialen Raum, aber auch nicht ohne Risiko war. Andere Systeme lagen in neutralem Raumgebiet, welches von den republikanischen Streitkräften gegeben falls durchkreuzt werden musste und wo auch die eine oder andere politische Entscheidung von Nöten sein würde. Alles in allem würde Poulsen nicht besonders viel Spaß dabei haben seine Verteidigungspläne für seinen Sektor anzupassen und sie würden es ihm in Zukunft auch nicht gerade angenehmer oder einfacher gestalten.

Es war klar, dass die Sondereinsatzkräfte in naher Zukunft weiter vorrücken mussten, um den Druck auf das Imperium aufrecht zu erhalten. Das war ein Grund weshalb sie sich bei Leftover eigentlich überhaupt keine Verluste leisten konnten, es würde schwer sein neue Schiffe zu erhalten ohne bestehende Verteidigungsverbände noch weiter zu schwächen und das obwohl die Werften ein Schiff nach dem anderen vom Stapel ließen. In zwei bis drei Wochen mussten sie allerspätestens wieder das Heft in die Hand nehmen und hoffen das, dass Imperium dank seiner inneren Probleme noch nicht vernünftig auf die Situation hatte reagieren können. Das nächste Ziel war eigentlich auch schon klar, Denon. Ein Schlüsselsystem auf dem Weg in Richtung Corellia und des Kerns. Es war sowohl ein wichtiges Handelsknotenpunkt und gleichzeitig ein perfekter Punkt um dem Imperium den Nachschub in die südöstlichen Expansion Regions abzuschneiden, kreuzten sich dort doch der Hydrian Way und der Corellian Run. Abgesehen davon war Denon auch noch ein wichtiges Symbol in diesem Teil der Galaxie, beheimatete es eine der stärksten imperialen Stützpunkte in diesem Raumsektor und dazu noch eine Bevölkerung von weit über 500 Milliarden Individuen. Die ersten offiziellen Operationsplanungen würden in zwei Tagen, nachdem offiziellen Abschluss von Leftover, stattfinden.

Der Weg nach Denon stellte noch das kleinere Übel für Poulsen's Streitkräfte dar, viel schlimmer war die spätere Befreiung der Systeme, die nach der Befreiung Denon's von Nachschub und imperialer Verstärkung abgeschnitten waren. Die Sondereinsatzkräfte würden natürlich den Großteil der Angriffslast tragen, aber jemand musste ihnen den Rücken freihalten und hinter ihnen aufräumen und genau das war der undankbare Job der zweiten Flotte. Poulsen würde ständig gezwungen sein, am Limit seiner Kapazitäten zu arbeiten und gleichzeitig einen ziemlich zerstückelten Sektor kontrollieren und sichern müssen. Zwischen imperialen und neutralen Welten die republiktreuen Systeme beschützen und gleichzeitig andere Systeme vom imperialen Einfluss befreien. Eine Aufgabe um die ihn Wes absolut nicht beneidete. Wenigstens hatte der Admiral den Vorteil auf seiner Seite, gleichzeitig zu seinen Pflichten als Befehlshaber der zweiten Flotte auch noch stellvertretender Befehlshaber der gesamten Raumflotte zu sein - so konnte er zumindest auf einige zusätzliche Einheiten aus Mon Calamari und den Werften hoffen, die einem 'normalen' Befehlshaber sicherlich nicht zugeteilt würden.

Wes verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und blickte nachdenklich auf den leeren Platz ihm gegenüber. Die Einheitenknappheit stellte das größte und gleichzeitig auch gefährlichste Problem für die Neue Republik da. Auf der einen Seiten bildete man so viele Soldaten aus wie noch nie und auf der anderen produzierte man zwar auch so viele Schiffe wie noch nie, aber es reichte dennoch nicht. Nicht jeder Absolvent einer Akademie konnte sofort seinem neuen Posten zugeteilt werden, sondern musste erst einmal warten, teilweise sogar bis zu einigen Wochen. Die Befreiung Bothawuis könnte ein bisschen Abhilfe schaffen, die Werften hatten die gleiche Kapazität wie Sluis Van und wenn sie genauso effizient arbeiteten, dann würde sich die Stückzahl der neuen Schiffe innerhalb weniger Monate um locker 25 Prozent erhöhen. Die aktuelle Knappheit an Schiffen konnte ihnen aber auch vorher das Genick brechen. Schließlich mussten sie davon ausgehen das, das Imperium über mehr Schiffe verfügte als es im Augenblick überhaupt richtig einsetzen konnte. Deshalb war es auch so immens wichtig, das sie die Geschwindigkeit ihres Vorstoßes beibehielten. Desto mehr imperiale Schiffe sie zerstörten oder erbeuteten und dabei selbst nur minimale Verluste erlitten, desto eher würden sie den Vorsprung des Imperiums in diesem Bereich aufbrauchen können. Sobald das Imperium aber Zeit fand, seine Einheiten neu zu gruppieren und sich zu ordnen, würde es für die Republik um einiges schwieriger werden. Sie mussten also hoffen das die inneren Probleme des Imperiums sich noch einige Zeit auf die Reaktionen nach außen auswirkten. Desto länger, desto besser für sie.


"Wir erreichen in zwei Minuten die 'Legend', Sir.", informierte der Pilot ihn über das Interkom.

Etwas überrascht blickte Wes zum Fenster hinaus. Tatsächlich. Sie passierten gerade die 'Reconciliation', den letzte verbliebenden Sternenzerstörer der Imperial-Klasse-II in der Flotte der Neuen Republik und Amira Tet'Ness' Flaggschiff. Eine sehr gute Wahl hatte sie damit getroffen. Es gab viele Kommandanten die aus Prinzip schon kein solches Schiff kommandieren wollten, stammte es doch aus den Reihen ihrer Feinde. Er selbst und offensichtlich auch der Vice Admiral sahen das etwas anders. Es war eindeutig das die Sternenzerstörer der Imperial-Klasse eines der besten Schalchtschiff-Konzepte der letzten Jahrzehnte war. Nur wenige andere Schiffe erreichten die gleiche Effizienz und Schlagkraft eines solchen Sternenzerstörers, auf republikanischer Seite gab es bisher nur ein einziges Modell das sich etabliert hatte und eines das langsam im Kommen war. Auf der einen Seite war da der MC90-Kreuzer der Mon Calamari, welcher sich vor allem nach der Schlacht um Corellia angefangen hatte zu etablieren und dann noch der gerade aufkommende Sternenzerstörer der Defender-Klasse. Diese beiden Schiffstypen konnten es mit einem Imperiums-Klasse Sternenzerstörer aufnehmen und der MC90 gewann - im Normalfall - auch meist die Oberhand, während ein Defender und sein Kontrahent in etwa das gleiche an Schlagkraft in den Kampf werfen konnten. Wohingegen die 'Legend', als Sternenzerstörer der Republik-Klasse, alleine gegen einen imperialen Sternenzerstörer, Mark I oder II spielte keine Rolle, kein Land sehen konnte. In einem direkten Gefecht würde das republikanische Schiff immer den kürzeren ziehen - es sei denn man hatte schlagkräftige Sternenjäger an Bord.

Der lange, dreieckige Rumpf war nun am Fenster vorbei gezogen und einen Augenblick später konnte Wes die eher runden Formen der 'Legend of the Republic' erkennen. In wenigen Sekunden würden sie landen. Zum Glück hatte er heute nichts mehr auf dem Programm stehen. Operation Leftover war angelaufen und die ersten Ergebnisse würde er frühestens in sechs oder sieben Stunden erhalten, also ein bisschen Zeit zum Schlafen. Sogar luxuriöse fünf oder gar sechs Stunden. Zufrieden erhob er sich von seinem Platz und ging langsam den Gang zur Rampe entlang, während die beiden Piloten die Fähre langsam in den großen Haupthangar des Sternenzerstörers manövrierten...


- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar - Shuttle - Passagierabteil] - allein
 
Bothawui System -COR “Revolution” – Büro –allein

Das Büro lag im halbdunkeln. Ben saß da und überlegte was nun als nächstes kommen wird. Laut Gerüchten in der Flotte soll Denon das nächste Ziel sein, aber konnte man den Gerüchten trauen. In der Regel stimmten viele Gerüchte, aber Ben traute ihnen schon lange nicht mehr. Aber andersrum, was könnte sonst das nächste Ziel sein? Corellia war noch zu tief im feindlichen Raum. Würde es einen Angriff auf Rishi geben? In der Vergangenheit gab es dort schon Schlachten, aber da sie dieses System vom Rest des imperialen Raumes abgeschnitten hatten, war Rishi da noch wichtig für die Republik? Ben dachte noch ein paar Minuten weiter nach. Dann plötzlich öffnete sich die Tür des Büros. Er hatte eine Besprechung mit den Führungsoffizieren angesetzt. Die ersten kamen herein. Nachdem alle Platz genommen hatten, stand Ben auf.

“Meine Damen, meine Herren, die Schlacht ist nun schon ein paar Tage vorüber und ich möchte ihnen für ihren Einsatz danken. Es war mein erster Einsatz als Kommandant dieser Crew und ihnen ist es zu verdanken, dass alles so wunderbar funktioniert hat.“

Ben machte einen Moment Pause. Alle Offiziere hörten ihm zu, außer der XO, Lieutenant Commander Reynolds. Ben wusste dass er undiszipliniert war. Doch nicht einmal jetzt hielt die zweitwichtigste Person des Schiffes es nicht wichtig zuzuhören. Ben nahm sich vor später mit ihm zu sprechen. Als Ben weiter sprechen wollte, wurde er von einem Funkspruch gestört.

“Commander Thielon, die Weißes Feuer hat eine Nachricht geschickt. Commodore Seì'lar hat uns unter sein Kommando gestellt. Wir sollen an einem Manöver teilnehmen. Es gibt eine Besprechung übers Hologramm in ein paar Minuten.“

Ben schaute auf. Seine Offiziere schienen überracht, doch er selbst ließ sich nichts anmerken.

”Danke Ensign, bestätigen sie. Na dann, auf ihre Positionen, weitere Befehle folgen.”

Die Offiziere erhoben sich und verließen einer nach dem anderen den Raum. Ben zog seine Uniform glatt und machte sich für die Besprechung bereit.

Bothawui System -COR “Revolution” – Büro –allein
 
- Bothawui – Drev'Starn – Merchants Square – Biergarten – mit 4 Piloten -

Die Musik war laut, die Stimmung ausgelassen. Die Spielkarten waren längst wieder in der Tasche ihres Besitzers verschwunden. Das Spiel war rasant gewesen, genau wie Jazz versprochen hatte, und hatte für viel Gelächter und Unterhaltung gesorgt. Inzwischen war es tiefe Nacht, doch die helle Beleuchtung des Merchants Square und der umliegenden Straßen und deren Gebäude hielten die Dunkelheit fern. Die kleine Eckkneipe, die Giselle als den Ort des Geschehens für einen ausgelassenen Abend auserkoren hatte, hatte sich in den letzten Stunden verwandelt. Zu Beginn des Abends waren die Leute hier gewesen, um ein Bier zu trinken und im Biergarten eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, ein wenig abseits vom Hauptteil der Veranstaltung. Wenig später hatten sich Spieltische gebildet und man hatte vor allem das Klackern von Würfeln und das laute Lachen der sich amüsierenden Spieler vernommen. Inzwischen hatte man auch diese Phase hinter sich gelassen und war zum Tanzen übergegangen. Zwei Musiker – der Himmel wusste, wo die her gekommen waren – standen mit ihren Instrumenten direkt neben dem Haupteingang. Stühle waren zur Seite geschoben worden und muntere Paare wirbelten über eine improvisierte Tanzfläche. Giselle war dort nicht zu finden, doch um nichts in der Galaxis hätte sie sich an diesem munteren Abend den Tanz entgehen lassen. Die Musik war schnell und fordernd, eine muntere Melodie, begleitete von dem Klatschen und Singen der Umstehenden. Giselle und einer der Piloten, Ted, – oder war es Bruce? - waren auf einen der Tische geklettert, hielten einander an den Händen und drehten sich schwungvoll im Kreis, so gut und so schnell es auf der Tischplatte möglich war, ohne hinunter zu fallen. Die Absätze der Tanzenden klackerten, jemand pfiff laut und im Takt der fröhlichen Musik schwangen Giselle und der Pilot die Beine in die Luft, mindestens so lange, bis der Tisch unter ihnen zusammen brechen würde.

Die Vahla hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Wie lange hatten sie getanzt? Wie lange war die Rede des Kanzlers bereits her? Vor wie vielen Stunden hatte sie sich von Liam verabschiedet? Dämmerte es bereits, oder waren das noch immer die flackernden Lichter der vielen kleinen Festivitäten, die sich der großen Feier angeschlossen hatte wie ein Schwarm quirliger Fische, die dem großen Muttertier durch die Fluten folgten? Ihre Füße hätten noch ewig weiter machen können, doch irgendwann, als sich die Menge bereits schon mehrere Male gelichtet hatte, beschloss Giselle, dass es Zeit war, sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Von den Piloten, die sie kennen gelernt hatte, war nur noch Jazz halbwegs nüchtern. Einer von ihnen lag mit dem Kopf auf dem Tisch und schlief, und der Blonde, von dem sie noch immer nicht wusste, ob er Ted oder Bruce hieß, schwankte tanzend mit einer Rodianerin, auf die er sich mehr aufstützte, als sie zum umgarnen.


„Hey Jazz, ich verabschiede mich.“

Kumpelhaft klopfte sie dem Piloten auf die Schulter.

“Was, jetzt schon?!“

Entgegnete dieser und schielte auf sein Chrono. Giselle grinste.

„Ich denke, es ist spät genug – oder früh genug.“

Der Pilot grinste. Für ihn war die Nacht noch längst nicht vorbei, aber Giselle war sich ziemlich sicher, dass er sich genau das wünschen würde, wenn er seine betrunkenen Freunde in ein paar Stunden zurück auf das Schiff schleppen musste, auf dem sie stationiert waren.

“Na okay, vielleicht sehn' wir uns ja bei der nächsten Siegesfeier wieder?“

Meinte er fröhlich. Giselle deutete ein Lächeln an.

„Ich glaube eher nicht.“

Antwortete sie.

„Aber es hat trotzdem Spaß gemacht mit euch.“

Sie hielt ihm ihre Hand hin, ließ ihn zum Abschied einschlagen und winkte ihm zu, als sie sich auf machte, die Nacht zu beenden und sich auf den kommenden Tag vorzubereiten, der mit einer großen und neuen Aufgabe auf sie wartete.

Sie bewegten sich der Dunkelheit entgegen, fort von den Lichtern, inmitten derer sie sich noch vor wenigen Minuten bewegt hatten. Giselles Blick war aus dem Fenster des Shuttles der War Blade gerichtet, während sie beobachtete, wie die Lichter immer verschwommener wurden, zu einem großen Ganzen verschwammen und schließlich verschwanden. In ihrer rechten Hand hielt sie eine Bürste. Das wilde Tanzen hatte ihre zuvor ordentlich zurück gebundenen Haaren durcheinander gebracht und sie wollte Ordnung in die Wirren bringen, ehe sie sich auf der Legend of the Republic zum Dienst meldete. Der laute Abend war einer angenehmen Ruhe gewichen. Die Musik war längst verklungen, doch sie hallte noch in Giselles Erinnerung nach. Die Vahla schaute hinab in ihre geöffnete Handfläche, in der sie die beiden Ohrstecker hielt, die sie getragen hatte. Es hatte sicherlich Offiziere gegeben, für die der Abend eine reine Pflichtveranstaltung gewesen war. Manche von ihnen hatten die Reden über sich ergehen lassen, vielleicht noch das Essen herunter geschlungen, und waren dann verschwunden. Giselle fragte sich, was diese Männer beschäftigt und was sie davon ab hielt, einen Abend zu genießen und für ein paar Stunden alle Aufgaben und Probleme zu vergessen.

Angekommen. Giselle straffte die Schultern, als sie die kurze Rampe hinunter stieg und das Shuttle, ihre letzte Verbindung zur War Blade verließ. In dem Moment, in dem sie zum ersten Mal Fuß auf Boden der Legend of the Republic setzte, war ihre Zeit unter Captain Fay ein für allemal vorbei. Giselle schaute hinunter, auf ihre wieder blank geputzten Stiefel. Sie hatte den kurzen Flug sinnvoll genutzt und dafür gesorgt, dass alle Spuren, die das Fest an ihrem Erscheinungsbild hinterlassen hatte, verschwanden. Sie hatte auch ihre Galauniform wieder gegen die Standarduniform eines Flottenoffiziers getauscht. Das erschien ihr angemessener. Ihre Ankunft war über Funk angemeldet worden und der Bothan, der ein Stück von ihr entfernt stand und ihr entgegen blickte, erweckte in Giselle den Eindruck, als habe er auf sie gewartet. Sie ging auf ihn zu, ohne sich noch einmal zu dem Shuttle umzublicken. Ihr Leben hatte schon viele Stationen gesehen und Giselle wusste aus Erfahrung, dass es besser war, nicht zurück zu blicken. Sie ging ihren Weg so lange geradeaus, bis sie an eine Biegung kam.


“Lieutenant Kre'ns?“

Fragte Giselle und erwiderte die Begrüßung des Bothans in Form eines Saluts.

“Willkommen auf der Legend, Ma'am.“

Sprach der Bothan. Ja, sie hatte bereits einige Stationen hinter sich gelassen. In jungen Jahren war es ihr unvorstellbar gewesen, jemals außerhalb ihres Clans zu leben. Hätte es damals eine andere Möglichkeit gegeben, sie hätte ihre Familie niemals verlassen. Und hier war die nächste Station in ihrem Leben, das wohl immer das einer Nomadin bleiben würde: rastlos, auf der Suche und ohne Wurzeln.

- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar - Mit Lieutenant Kre'ns -
 
Both System - Orbit um Bothawui - an Bord der CC-9600 „Liberation“ - Hangar - Jacen

Langsam drückte Jacen sich aus dem Liegestütz nach oben. Sein Blick schweifte dabei auf die vor ihm aufgereihten Offiziere, die es ihm gleichtaten. Es war seit er das Kommando über die „Liberation“ hatte zu einem Wöchentlichen Ritual geworden. Zusammen mit dem Kommandeur der Bodenstreitkräfte, welche auf der „Liberation“ stationiert waren, ließ er seiner Führungsriege etwas körperliche Ertüchtigung angedeihen. Dabei konnte sich keiner der Offiziere hinter seinem Patent verstecken. Jeder Musste mit ran, solange der Arzt den betreffenden nicht sportunfähig schrieb. Wenige drillten ihre Mannschaft so wie er. Die Offiziere schwitzten und stöhnten. Vor allem die Neuen litten sichtlich. Aber auch jene die bereits Länger unter ihm dienten mussten sich sichtlich anstrengen um den hohen Ansprüchen ihres überaus gut trainierten Captains genügen zu können. Er und der Kommandeur der Bodenstreitkräfte waren scheinbar die einzigen im Raum, die sich keine all zu große Mühe geben mussten bei all den Übungen die sie durchführten. Doch auch sie schwitzten. In den Wänden des Hangars arbeiteten Maschinen eifrig daran, die verbrauchte Luft in dem Großen Raum von überflüssigem Kohlenstoffdioxid zu befreien und sie wieder mit Sauerstoff anzureichern. Jacen sah zum Kommandeur der Bodenstreitkräfte. Der nickte ihm kurz zu. Sie waren ein eingespieltes Team. Der Kommandeur stand auf um die Offiziere besser im Blick zu haben.

„Los! Die Ärsche Runter! Ich will keinen sehen, der den Arsch oben behält!“

Donnerte die Stimme des altgedienten Soldaten durch den Hangar. Die neueren Offiziere mussten sich bei diesem Tonfall an ihre Grundausbildung erinnert fühlen. Das war auch so beabsichtigt. Um sie daran zu erinnern, wo sie herkamen. Um ihnen jeden Hochmut gegenüber Mannschaftern oder Unteroffizieren auszutreiben. So etwas existierte unter Jacens „Regime“ - wie es sein XO so gerne nannte - nicht. Ja, er hatte seine Mannschaft im Griff. Nicht im brutalen Griff eines Tyrannen sondern im fürsorglichen Griff eines Vaters. Jeder Tote unter seinen Männern - und Frauen - war ein Toter zu viel. Deshalb und nur deshalb ließ er seinen Leuten diesen harten Drill angedeihen. Er konnte nicht beeinflussen wann und wie stark das Feindfeuer sie traf, aber er konnte seinen Leuten Disziplin und Ordnung einhämmern, damit sie auch im schlimmsten Fall nicht vollkommen Kopflos wurden. Sollte die „Liberation“ eines Tages nicht wieder aus einem Kampf zurückkehren, so würde er mit ihr untergehen. Das gebot ihm seine Ehre als Krieger, Soldat und Offizier. Er hoffte, das es niemals so weit kommen würde.
Rau unterbrach die Stimme des Kommandeurs seine Gedanken.


„Los hoch mit euch! Bewegt eure Ärsche. Aufstehen habe ich gesagt! … Jetzt, befohlenes Duschen! Dafür Zeitansatz 30 Mern! Bewegung! Raus aus meinem Hangar! LOS, LOS, LOS!“

Jacen Erhob sich zusammen mit den Übrigen Offizieren. Während diese im Laufschritt aber geordnet den Hangar verließen, verabschiedete er sich vom Kommandeur der Bodenstreitkräfte und verließ dann ebenfalls den Hangar. Im leichten Laufschritt drehte er noch eine Runde durch die verschiedenen Abteilungen und vergewisserte sich persönlich, das alle Stationen volle Einsatzbereitschaft meldeten. Besonders der Maschinenraum war ihm wichtig.
Als er ihn betrat wurde er vom Command Master Chief Petty Officer empfangen und kurz über alles Wichtige informiert.


„Wie lange noch, bis die Tanks wieder voll sind?“

Stellte er die für ihn wichtigste Frage. Er wollte bereit sein, wenn es in hoffentlich kurzer Zeit weiter Richtung Kern ging. Er wollte nicht das ihn ein nur halbvoller Tank von einem wichtigen Einsatz wie diesem abhielt. Zwar waren noch keine neuen Befehle an ihn ausgegangen, aber das könnte jederzeit kommen.

„Noch ein paar Stunden, Sir!“

Beantwortete der Mann die Frage so präzise - oder unpräzise - wie es ihm eben möglich war. Jacen nickte. Sie waren sowieso noch dabei die Vorräte aufstocken zu lassen. Also war es nicht all zu schlimm.

„Gut, dann sind auch die übrigen Vorräte an Bord.“

Jacen nickte dem Mann zu der kurz salutierte und sich dann wieder seiner Arbeit zuwendete und verließ den Maschinenraum so wie er ihn betreten hatte. Im lockeren Laufschritt. So erreichte er relativ schnell sein Quartier. Dort schälte er sich sich eiligst aus seinen vom Schweiß durchtränkten Trainingsklamotten und warf sie in einen Wäschekorb, der wie so vieles auf der „Liberation“ am Deck festgeschraubt war. Keiner wollte, das dreckige Wäsche durchs Schiff driftete, wenn mal die künstliche Schwerkraft ausfiel.
Kaum das er sich ausgezogen hatte, stand er bereits unter der Schalldusche und lies das Hightechgerät seinen Körper von Schmutz, Schweiß und abgestorbenen Hautzellen reinigen. Von der zeitraubenden Aufgabe sich abtrocknen zu müssen verschont konnte er sich sofort eine frische, saubere Uniform anziehen. Wenige Minuten später stand er im Turbolift zur Brücke und las sich die heutigen Abteilungsberichte durch. Keine besonderen Vorkommnisse. Das las er auf jedem einzelnen Bericht. Bei allen Göttern des Krieges, konnte nicht endlich etwas passieren? Als wäre Patrouille fliegen zu müssen nicht schon Strafe genug. Es war zwar gut für den Soldaten, wenn nichts geschah, aber es war auch sterbens langweilig. Er wollte endlich wieder Action.
Als sich die Tür zur Brücke öffnete und er aus dem Turbolift kam, erwartete er das jetzt gefälligst etwas passieren sollte. Doch der Gefallen wurde ihm nicht getan. Nachdem er das Kommando über die Brücke wieder übernommen hatte und auf seinem Stuhl saß, wartete er einfach nur.
Nach einiger zeit bekam er vom Maschinenraum und von der Küche die Meldungen, das der Tank voll und die letzte Ladung Lebensmittel an Bord war. Jacen sah zu seinem XO. Ein kurzes Nicken von seinem ersten Offizier später übergab er diesem das Kommando auf der Brücke und zog sich in seinen Bereitschaftsraum zurück. Er machte sich einen Kaf und wollte sich gerade hinsetzen, als sein Tischcom piepte. Schnell, aber nicht hektisch ging er zum Tisch und öffnete die verschlüsselte Nachricht mit Hilfe seines Authentisierungscodes. Sein Gesicht veränderte sich in rascher Abfolge. Erst sah er kurz erfreut aus, dann sah man auf seinem Gesicht so etwas wie Eingeschnapptheit, dann wiederum wechselte sein Gesichtsausdruck zu einem arg gezwungen aussehenden neutralen Gesichtsausdruck. Eine Übung? Er war doch kein Frischfleisch mehr. Na gut, vielleicht wollte man die Abstimmung der Kapitäne untereinander verbessern. Aber auch dabei war er dank seiner inzwischen doch recht langen Dienstzeit bei weitem kein Neuling mehr. Gut, vielleicht brauchte man auch einfach nur eine schwere Fregatte. Egal warum er für diese Übung ausgewählt und abbefohlen worden war, es gefiel ihm nicht. Er wollte, das es endlich los ging. Das kriegerische Erbe seiner Vorfahren brachte sein Blut seit einigen Tagen langsam aber sicher zum brodeln. Wenn er nicht bald den Addrenalinrausch einer Schlacht erlebte, dann würde er selbst eine Anfangen. Das würde er natürlich nicht. Aber so fühlte es sich an.
Bis zur Besprechung, welche der Übung vorausgehen sollte, war es nicht mehr lange. Schnell begab er sich auf die Brücke und informierte seinen XO, begab sich in den Besprechungsraum und stellte sich dort, Haltung annehmend, neben seinen Stuhl. Der erste Offizier leitete eilig alles in die Wege und nur wenige Minuten später flimmerte Jacens Hologramm neben einem der Stühle im Besprechungsraum der "Weißes Feuer" auf. Ruhig und präzise salutierte er.


"Kommodore, Commander Pike, ich melde mich wie befohlen!"

Both System - Orbit um Bothawui - an Bord der BAK „Weißes Feuer“ - Besprechungsraum - Jacen(per Holo), Gilad (live), Fregattenkapitän Righim(NPC, live)
 
- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar - Shuttle - Passagierabteil] - allein

Sanft setzte das Shuttle auf dem blankpolierten Hangarboden des republikanischen Sternenzerstörers auf. Es war nur ein leichter Ruck zu spüren gewesen, ehe die Ionentriebwerke begannen abzukühlen und die Rampe sich langsam öffnete. Wes strich sich die Gala-Uniform glatt und ließ den Blick durch den Hangar wandern. Der Haupthangar war, wie immer gut gefüllt Techniker und auch Sternenjäger-Piloten arbeiteten an den Jagdmaschinen und Bombern, auch ein Truppentransporter wurde von Mechanikern bearbeitet. An einigen Stellen blitzten Fusionsschneider auf, während an anderen halb in die Triebwerke gekrabbelt wurde und wieder an anderen Schiffen arbeitete man am Cockpit. Hinzu kamen die Astromech-Droiden, welche durch den Hangar rollten und ihren Piloten und den Technikern halfen wo sie nur konnten. Zufrieden, aber ohne sich etwas anmerken zu lassen, schritt er die nun geöffnete Rampe hinab.

Sobald er sich ein paar Schritte vom Shuttle entfernt hatte, wurde die Rampe wieder eingefahren und die beiden Piloten aktivierten wieder die Repulsoren und ließen das Schiff langsam in die Höhe schweben. Die Fähre drehte sich einmal um 180 Grad und schwebte, durch das magnetische Dämmschild, hinaus ins Vakuum. Kurz darauf wurden die beiden Ionentriebwerke wieder aktiviert und das Shuttle entfernte sich schnell von der 'Legend'. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich jemand näherte. Wes wandte sich um und sah Lieutenant Kre'ns, Captain Talyors zweiten Offizier auf sich zu kommen. Der Bothaner hatte einen jungen Lieutenant Commander im Schlepptau und der Commodore brauchte einen Moment um ihn als Givenchy, seine neue Adjutantin, zu erkennen. Dank der Ankunft des Kanzlers und aller anderen Würdenträger, war ihm schon fast entfallen das ihre ETA genau dieselbe gewesen war.

Unfreiwillig hatte das Personalbüro wohl ein gutes Zeitfenster erwischt. Die Planung für Operation Leftover hatte er noch mit Hängen und Würgen - und einiger Unterstützung durch Taylor - unter großem Zeitdruck so gerade abgeschlossen bekommen. Der nächste große Planungsblock stand nun kurz bevor und Wes war verdammt froh eine vollwertige Unterstützung zu haben. Taylor musste schließlich nebenbei auch noch ihre Pflichten als Kommandantin der 'Legend of the Republic' ausführen.

Kre'ns und Givenchy nahmen beide Haltung an, während der Bothaner Wes begrüßte.


"Willkommen zurück, Commodore Korus.", begann der Lieutenant und ließ direkt einen Statusbericht folgen. "Keine besonderen Vorkommnisse während Ihrer oder Captain Taylor's Abwesenheit, Sir. Allerdings sind ein paar Nachrichten für Sie eingegangen, sie wurden - wie immer - an Ihr Büro weitergeleitet."

Es folgte eine kurze Pause und Kre'ns goldene Augen huschten kurz zu dem Lieutenant Commander hinüber. Wes unterdrückte ein Lächeln. Es hatte doch ein besonderes Vorkommnis gegeben und dem Bothaner schien dies auch gerade klar geworden zu sein. Sein braunes Fell sträubte sich beinahe unmerklich an seinem Rücken, doch Wes ließ ihm Zeit sich selbst aus der Situation zu manövrieren. Er entschloss sich schließlich zur einfachsten Variante, vielleicht nicht die beste aber die einfachste und der Commodore würde sie ihm heute durchgehen lassen.

"Achso, dies ist natürlich Lieutentant Commander Giselle Givenchy - Ihre neue Adjutantin.", stellte er endlich die blonde Frau vor und sah sie kurz entschuldigend an. "Entschuldigen Sie, Ma'am."

Offenkundig war es Kre'ns unglaublich peinlich die Situation derart verbockt zu haben, das er die Vorstellung eines Vorgesetzten Offiziers so gut wie verpennt hatte und nachschieben musste. Wenn Givenchy ihn jetzt nicht in den Boden stampfte, was ihr Recht gewesen wäre, dann würde Wes ihn jetzt erst einmal beruhigen und dann entlassen.

"Danke, Lieutenant. Ich bin sicher Captain Taylor wird erfreut sein zu hören, das es keine Probleme gibt.", Wes machte eine kurze Pause. "Und danke, das Sie Commander Givenchy empfangen haben. Das wäre jedoch erst einmal alles. Sie dürfen wegtreten - wenn es noch etwas gibt melde ich mich."

Er hatte in ruhigem Tonfall gesprochen und ein leichtes Lächeln auf den Lippen, damit Kre'ns - der ihn auch schon aus seiner Zeit als kommandierender Offizier der 'Legend' kannte - auch bloß nicht auf den Gedanken kam, er würde ihm dieses Malheur nicht nachsehen. Offenbar hatte ihn der Bothaner verstanden und die Besorgnis schwand aus seinem pelzigen Gesicht.

"Danke, Sir. Ma'am.", er salutierte vor ihnen Beiden, nickte dem Commander noch einmal entschuldigend zu und verschwand dann in Richtung der Turbolifte.
Wes wandte sich jedoch sofort seiner neuen Adjutantin zu.


"Auch von mir noch ein: Willkommen auf der 'Legend of the Republic', Commander Givenchy. Ich bin verdammt froh Sie zu sehen.", die Worte sprach er mit einem freundlichen Lächeln und bedeutete ihr mit einer Armbewegung ihn zu den Turboliften zu begleiten. "Die Sondereinsatzkräfte haben im Augenblick eine Menge zu tun und jede helfende Hand wird dringendst gebraucht. Da wir die Speerspitze sind, muss unsere Planung noch aktueller und schneller sein, als die der anderen Flotten...", er unterbrach sich und kam zu dem Schluss, das er etwas schnell mit den Fakten war und verschob die Details erst einmal. "...aber dazu kommen wir später."

Die beiden Offiziere gingen gemächlich durch den Hangar, vorbei an den arbeitenden Wartungscrews und Piloten, direkt auf die Lifte zu welche sie weiter ins Innere des Schlachtschiffes bringen würden. Die Ankunft Givenchy's nahm ihm zwar eine weitere Stunde Schlaf, aber zumindest gab es dafür einen erfreulichen Grund, denn eine kleine Begrüßung und Einführung musste er schon machen.

"Wann sind Sie auf der 'Legend' eingetroffen? Konnte Lieutenant Kre'ns Ihnen schon alles zeigen oder war dazu noch keine Zeit?"

- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar] - mit Lt.Cmdr. Givenchy
 
Hyperraum- Route nach Bothawui- Strike "Black Veil"- Pascals Quartier



Ein Klopfen an der Tür seines Quartiers ließ Pascal von seinen Akten aufblicken. Er warf einen raschen Blick auf sein Chrono, bevor er „Herein“ rief.
Er verkniff sich jegliche Gesichtsregung, als sein erster Offizier, Torian, den Raum zügig und voller Tatendrang betrat.
Pascal fragte sich, ob er als erster Offizier den gleichen Gang gehabt hatte. Aber im Moment fühlte er sich bei weitem nicht so.
Nachdem die „Black Veil“ das Sluis- System verlassen hatte, hatten seine Mannschaft und er die Zeit genutzt, um die während des „Jungfernflugs“ gesammelten Daten auszuwerten und Verbesserungen vorgeschlagen.
Und bald darauf waren alle an die Umsetzungen gegangen, denn Pascal hatte seiner Mannschaft ebenfalls den erhaltenden Befehl bekannt gegeben und auch wenn sich niemand wirklich ein Bild von den Aufgaben der neuen Sondereinsatzstreitkräfte machen konnte, waren sie sich im Klaren, daß die Zeit im Hyperraum besser sinnvoll nutzen sollten.
Und so sich hatten allen voran die drei Leader der Staffeln ans Werk gemacht und ihren Staffeln einen Simulationsflug nach dem anderen aufgebrummt, nachdem sie die Auswertungen gesehen hatten. Sicherlich hatte keine der drei Staffeln sonderlich schlecht abgeschnitten, aber im Kampf war nicht sonderlich schlecht ein mittleres Fiasko. Die Leader waren sich im Klaren darüber, daß die drei Staffeln wesentlich besser und effektiver miteinander interagieren mußten, um sich in Raumschlachten erfolgreich behaupten zu können.
Mit Zufriedenheit hatte Pascal bis gerade eben die Auswertungen aus dem Simulationskämpfen studiert.
Aber er wußte bereits, was ihm sein erster Offizier mitteilen wollte.



“ Lieutenant-Commander Torian?“


Pascal blickte seinen IO an.


“Sir, wir werden Bothawui bald erreicht haben.“


teilte ihm der Zabrak mit.


“Ja, danke. Gab es irgendwelche Vorkommnisse?“


fragte Pascal, obwohl sie beide wußten, daß es keine gab. Und wenn es welche gegeben hätte, dann hätte es Pascal bereits gewußt.


“Nein, Sir. Keinerlei Vorkommnisse.“

kam die Antwort, während sich Pascal erhob und zur Tür ging.
Gemeinsam mit seinem IO verließ er das Quartier und der Turbolift brachte sie zur Brücke, wo sich die Brückencrew bereits daran machte, die „Black Veil“ für den Rückfall in den Normalraum vorzubereiten.
Allerdings hatte er nach dem stundenlangen Sitzen wenig Bedarf noch mehr herumzusitzen. Und so stellte er sich an die Sitzfenster der „Black Veil“ und wartete darauf, daß sie aus dem Hyperraum sprangen.
Nachdenklich blickte er auf die Sternenlinien, die bald verschwinden würden. Die Mannschaft begann gerade eben den Countdown für den Rückfall anzusagen.

Die Umstände und Veränderungen der letzten Tage hatten ihm nicht viel Zeit gelassen, sich Gedanken über sein Problem zu machen. Aber diese paar Minuten, die ihm verblieben, kreisten die Gedanken darum.
Nur waren ihm die Hände gebunden wie vorher schon auch. Die Frage war, ob sich das Bestechungsgeld lohnen würde und man ihm die Nachricht senden würde.
Wenn nicht, dann wäre er gezwungen andere Maßnahmen zu ergreifen. Und wie er das bewerkstelligen sollte, wußte er selbst noch nicht. Noch nicht.
Er merkte, daß ihn das Thema mittlerweile nur noch sehr verärgerte. Anfangs waren es Sorge und Ungewißheit gewesen, aber im Laufe der Zeit war es umgeschlagen in Ärger. In massiven Ärger.



“Rückfall in den Normalraum in 5…4…3…2…1…“


hörte er Lt. Tralken im Hintergrund und verbannte jeden Gedanken an das Ärgernis in seinen Hinterkopf.
Die „Black Veil“ verließ den Hyperraum und die Sternenlinien vor Pascals Blick wurden erst zu Punkten und dann sah er das Both- System vor sich.



“Benachrichtigen Sie das Kommando der Sondereinsatzkräfte darüber, daß die „Black Veil“ vor Ort ist und auf Befehle wartet.“


sagte Pascal und überblickte die zahlreichen Schiffe, die sich um Bothawui tummelten. Um eines davon erkannte er ganz deutlich. Den „RSD Legend of Republic“, auf dem er eine Zeit lang selbst als erster Offizier Dienst getan hatte.
Ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht, wenn er an ein baugleiches Schiff dachte, den „RSD Immortal Temptation“, welches eine Zeitlang als Flaggschiff des Republikoberhauptes fungiert hatte. Aber dieser RSD war Geschichte. Wie viele andere Dinge auch.
Und so blieb ihm im Moment nichts anderes als auf seine Befehle zu warten.



Both- System- Orbit um Bothawui- Strike "Black Veil"- Brücke
 
Bothawui – Drev’starn - Wohnung des Senators Kaartha- Aufenhaltsraum | Alexis Kaartha (mit Frey Suun), Aram Acheron (mit Delegation) und sonstige Gäste

Alexis msterte entschlossen seine Gäste, was diese gensudo taten. Seine Euphorie wurde blitzartig vom Senator gestoppt.
Sein Gast war wohl nicht ganz der Meinung von Alexis. Nun der Bothaner mochte natürlich andere Meinungen. Er liebte es zudiskutieren mit Stil.

Entschlossen stand der Bothaner auf und gin ein paar Schritte im Raum.
Nun war es seit für eine kleine Rede.
Klein verstehts sich.


"Nun Senator, Sie haben natürlich Recht. Doch lasst uns doch diesen Moment des Friedens auf Bothawui genießen. In meinen langjährigen Exil habe ich viel gelernt und habe unteranderen auch die Entwicklung von diesen Planeten verfolgt.
Ich habe viel Leid sehen müssen und ertragen.
Meine Pläne für die nächste Zeit ist deswegen klar strukturiert: Ich werde die Missstände auf Borhawui beseitigen. Deswegen werde ich bald auch finanzielle Unterstützung suchen, wenn sie wissen was ich meine. Ich werde harte Sanktionen beantragen für die, die sich diesen Plan wiedersetzten. Zum Wohle einer sicheren und würdigen Gesellschaft. Zum Wohle Bothawuis."


Fast schon schreiend hatte er die letzten Sätzte gesagt. Nun war er noch entschlossener.
Er war noch selbstbewusster.
Ruhig setzte er sich wieder zurück auf sein Stuhl und war gespannt auf die Reaktionen seiner Gäste.


Bothawui – Drev’starn - Wohnung des Senators Kaartha- Aufenhaltsraum | Alexis Kaartha (mit Frey Suun), Aram Acheron (mit Delegation) und sonstige Gäste
 
- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar - Mit Lieutenant Kre'ns -

Körperliche Stärke schenkte Selbstvertrauen und wer keine physische Kraft besaß, hoffte zumindest auf eine annehmbare Größe. Bei den Vahla spielte beides eine Rolle. Je größer und kräftiger ein Mann war, desto angesehener war er. Für Giselle war es schwer, sich vorzustellen, wie sich kleinere Spezies fühlen mussten, wenn sie mit größeren Humanoiden verkehrten. Fühlten sie sich benachteiligt oder hatten sie das Bedürfnis, auf anderen Ebenen umso herausragender zu sein, um ihre Mängel zu kompensieren? Als Bothan war Lieutenant Kre'ns gleich mehrere Köpfe kleiner als Giselle, doch er benahm sich als wäre dies das normalste der Galaxis. Für ihn war es das auch. Sicherlich war es ein Vorteil des republikanischen Militärs und der Flotte, mit so vielen verschiedenen Spezies in Kontakt zu kommen und zusammen zu arbeiten, denn schließlich erweiterte dies den Horizont eines jeden einzelnen Individuums, doch Giselle fand es immer unbehaglich, mit ihr körperlich unterlegenen Spezies zu kommunizieren. Dabei hätte es ihr vielleicht sogar gelegen kommen sollen. Sie selbst war geringfügig kleiner als der Durchschnitt der Frauen ihres Volkes und damit aufgewachsen, zu anderen aufsehen zu müssen. Tatsächlich fand sie es irritierend, wenn es sich anders herum verhielt, insbesondere wenn es sich um ranghöhere Personen bei der Flotte handelte. Lieutenant Kre'ns war in diesem Fall zwar nicht ranghöher als sie, doch er war bereits länger auf der Legend of the Republic stationiert, hieß sie an Bord des Schiffes und schob die eine oder andere Erklärung ein, als sie sich gemeinsam von dem Shuttle entfernten und den Haupthangar durchquerten. In der Theorie war er ihr somit um einiges voraus – und das, ohne über die körperliche Stärke zu verfügen, auf die die Vahla solchen Wert legten.

Der Bothan hatte gerade die an Bord der Legend befindlichen Sternjäger gesprochen, als er über Kom Meldung über die Ankunft des Commodores erhielt und Giselle bat, ihm zu folgen, damit man diesen abfangen konnten. So etwas fiel grundsätzlich wohl unter gutes Timing, gleichwohl Giselle sich fragte, ob es günstig war ihren neuen Vorgesetzten, den sie schon einmal kurz aus der Ferne hatte sehen können, nach einem langen durchfeierten Abend kennen zu lernen. Was sie selbst betraf, befand sie sich in akzeptablem Zustand. Sie hatte kaum etwas getrunken, da der Wein scheußlich gewesen war, sie nur einmal daran genippt hatte, und sie kein Bier mochte. Im VIP-Bereich hatte Commodore Korus jedoch sicherlich andere Möglichkeiten gehabt. Giselle hoffte für sich selbst und für ihn, dass er davon nicht zu viel Gebrauch gemacht hatte. Der erste Eindruck war nicht nur der wichtigste, er entschied in den meisten Fällen bereits sehr vieles.

Als sie sich Commodore Korus schließlich näherten, war schnell klar, dass jegliche Bedenken überflüssig gewesen waren. Giselle und der Lieutenant nahmen Haltung an und die Vahla hatte, während der Bothan einen sehr knappen Statusbericht an ihren gemeinsamen Vorgesetzten abgab, ein paar Sekunden Zeit, den Menschen zu betrachten. Blonde Haare, grau schimmernde Augen, helle Haut. Die Uniform saß perfekt, die Haare waren kurz geschnitten. Es gab keine Anzeichen von Trunkenheit, eher von aufmerksamer Disziplin - ein Mann, der wusste, welche Verantwortung er trug und welche Vorbildfunktion er mit sich brachte. Waren derlei Einschätzungen zu weit vor gegriffen, anhand eines allerersten Eindrucks und waren es wirkliche lediglich Eindrücke, oder auch Interpretationen, resultierend aus Giselles Wunschvorstellungen? Ein Lächeln zuckte in Giselles Mundwinkel. Solche Gedanken hatte sie manchmal mit Morten geteilt. Er hatte gesagt, sie versuche zu sehr die Leute zu lesen. Vielleicht stimmte das, aber genau das war der interessante Part. Lieutenant Kre'ns war als Bothan besonders schwierig einzuschätzen. Giselle wusste nichts über die Mimik seiner Rasse, die verschiedenen Laute oder mögliche Ausdrucksweisen über Gefühle in der Art und Weise, wie sich das Fell bewegte oder aufstellte. Dennoch war erkennbar, wie unangenehm es dem Lieutenant war, als ihm bewusst wurde, dass er Giselles Ankunft einer untergeordnete Rolle zugeteilt und diese nicht als wichtiges Ereignis gegenüber dem Commodore erwähnt hatte. Divenhaftes Gehabe lag Giselle fern und auch wenn sie die vorgeschriebenen Verhaltensmuster in der Flotte diszipliniert ein hielt, so hielt sie nichts davon, unnötig Wind zu machen, wo es nicht nötig war. Somit ignorierte sie den Fauxpas des Nichtmenschen und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass sie offenbar bereits eine winzige Gemeinsamkeit mit Commodore Korus hatte, ohne bisher ein einziges Wort mit ihm gesprochen hatte – was sich nun änderte.


„Vielen Dank für die Begrüßung, Sir.“

Erwiderte Giselle auf die ersten Willkommensworte, die lockerer ausfielen, als sie sich vorgestellt hätte. Commodore Korus hatte eine weitaus wichtigere Funktion in der Flotte als Captain Fay es gehabt hatte, und sie hatte ihn sich strenger und steifer vorgestellt. Bisher erschien er ihr durchweg sympathisch – so lange seine Art nicht doch noch eine Nachwirkung der zuvor stattgefundenen Feier war.

„Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und bin bereit, mein Bestes zu geben. Ich fürchte, Lieutenant Kre'ns hatte noch nicht die Gelegenheit mir eine Einweisung zu geben, da ich erst vor wenigen Minuten angekommen bin. Viel mehr als die Hälfte des Hangars habe ich noch nicht gesehen.“

Erklärte sie.

„Das sollte jedoch kein Problem darstellen. Ich bin sicher, ich finde mich zurecht, bis dazu Gelegenheit ist.“

So lange sie wusste, wo ihr Quartier sich befand, hatte sie keine Schwierigkeiten, fügte Giselle in Gedanken hinzu. Allmählich spürte sie doch eine gewisse Müdigkeit ihre Glieder aufsteigen. Der lange Tag begann seinen Tribut zu fordern und nach dem, was Commodore Korus gesagt hatte, hatte sie das Gefühl, dass die kommende Zeit sehr anstrengend werden würde.

- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar - Mit Wes -
 
[Both-System / Bothawui / Orbit / MC-40a "Sunrise over Coruscant" / in den Gängen] mit Captain Ven

Wie schon so häufig zuvor zog sich der Marsch aus den entlegenen Bereichen des Schiffs zur Brücke wieder einmal endlos. Die Gänge waren kaum zu unterscheiden - zumindest nicht mit der Erfahrung von wenigen Monaten, die Torill hier besaß - , was den Eindruck noch zusätzlich verstärkte. Der Epicanthix und sein Vorgesetzter gingen schweigend nebeneinander, vorerst noch ohne ein Wort zu wechseln. Das Gesicht des Twi'leks war einmal mehr ausdruckslos, sodass der Lieutenant Commander nicht beurteilen konnte, ob es seinem Begleiter wohl genauso ging. Gerade als es Torill durch den Kopf ging, wie sinnlos dieser gesamte Gedankengang war und über was für einen Schwachsinn man sich aufregen konnte, wenn das eigene Leben einmal nicht in Gefahr war, wurde er auch schon von Captain Ven unterbrochen.

In Zukunft werden Sie auf der Brücke mein Kontaktmann zum Maschinenraum sein, Lieutenant Commander. Probleme dieser Art dürfen hier bei uns nicht noch einmal auftauchen.

Torill atmete kaum hörbar auf. Damit waren zumindest einige seiner Sorgen bezüglich der näheren Zukunft aufgelöst. Er hatte sich schon einige Gedanken gemacht, was er tun sollte, wenn sie nun die Brücke wieder betraten. Er hatte keine Lust, sich lächerlich zu machen indem er sich sinnlos in eine Ecke stellte und nichts weiter zu tun hatte als dekorativ auszusehen.

Außerdem, Mr. Kaal, werden Sie nun mein regulärer Navigationsoffizier. Lieutenant Sinth wird Sie auf der Brücke weiterhin unterstützen, aber Sie werden den Vorsitz auf dieser Station haben.

Nun wusste er also endlich, was er ab jetzt zu tun hatte. Die Navigationssparte war auf jeden Fall wichtig genug, um einen XO damit zu betrauen. Er hatte auf diesem Gebiet schon grundlegende Erfahrungen gemacht, auch wenn er zumeist in der Kommunikation gearbeitet hatte. Trotzdem sollte er zur Sicherheit auf jeden Fall noch einmal das Handbuch durcharbeiten. Über diese Gedanken verflog der Rückweg, beziehungsweise der Teil desselben, den sie noch vor sich hatten, dann doch recht schnell, und schließlich erreichten sie die Brücke. Das große Schleusentor, aus Durastahl gefertigt, glitt zur Seite. Es waren nur wenige Offiziere anwesend, so viele wie eben nötig waren um das Schiff gefechtsbereit zu halten. Ansonsten waren jedoch keine sonderlich aufregenden Aufgaben zu erledigen. Alle Anwesenden nahmen kurz Hab-Acht-Stellung ein, als der Captain eintrat, bevor sie ihre Arbeit fortsetzten. Ven strebte sofort dem Sitz des Commanders zu, wohingegen Torill auf halbem Wege abbog. Die Konsolen der Offiziere waren an den Rändern des Ovals angebracht, das die Brücke bildete und zu zwei Drittel an den Seiten von Transparistahl begrenzt wurde. Am vorderen Ende dieser geometrischen Form hatte der Kommandant seinen bevorzugten Aufenthaltsort. Bisher hatte der Epicanthix die Kommunikationskonsole besetzt, war also zwischen Sinth und dem Waffenoffizier Kubis gesessen. Nun musste er zur Hauptnavigationskonsole wechseln, auf die andere Seite von Sinth wechseln, was bedeutete, dass er nun etwas weiter von der Spitze des Schiffes entfernt saß. Für die Navigation in wichtigen Situation existierte allerdings noch ein weiteres Steuerungselement, auf das man die Befehlsgewalt im Falle eines Falles übertragen konnte: Etwa zwanzig Meter hinter dem Kommandantensitz befand sich direkt auf dem Weg zu diesem, wenn man vom Schott kam, eine weitere Konsole. Diese befand sich zentral auf der Brücke, sodass man durch die Scheiben einen guten Überblick über das Geschehen rundherum hatte, verfügte aber auch über einen Bildschirm, der sich direkt vor dem Keyboard erhob. Er konnte auf Durchsicht geschaltet werden und dabei relevante Daten anzeigen, ohne die Sicht zu beschränken. Von dort aus steuerte man im Gefahrenfall. Lieutenant Sinth war anwesend, nicht jedoch Kubis, was den Lieutenant Commander nicht begeisterte. Er hätte ihm gerne von seiner Beförderung erzählt. So war Lieutenant Sinth die erste, die ihn, einmal abgesehen von Kubis und Ven, beglückwünschte. Er dankte ihr Verhalten und fuhr dann seine Konsole hoch, um sich mit der ganzen Angelegenheit erst einmal vertraut zu machen. Das Standardprogramm für die Navigation zeigte die jetzige Position des Schiffes zwei- und dreidimensional, die Integrität des Schiffes, die Bereitschaftsmeldungen desselben sowie die momentane Leistung der Maschinen - in diesem Fall null. Des weitere gab es Buttons und ein Eingabefeld für das Weitergeben von Befehlen. Das genügte für den Anfang, doch er würde sich in den nächsten Tagen mit den Feinheiten vertraut machen müssen. Dann öffnete er ein normales Komlinkfeld und gab die Kennung von Chefmechaniker Mortim ein.

Hier Mortim, sprechen sie.

Neben der Stimme war einiger Lärm im Hintergrund zu hören, Schweißgeräte und mechanische Bohrer sowie Schraubenzieher. Offenbar war man auf Hochtouren dabei, die Schäden zu beheben - der Calamari verschwendete keine Zeit.

Hier Lieutenant Commander Kaal. Wie laufen die Reparaturen?

Gar nicht Übel, Lieutenant Commander. Wir sind noch auf ein paar Schwierigkeiten gestoßen. Nichts nennenswertes, nur ein paar Biegungen in der Mechanik des dritten Antriebs, wahrscheinlich durch eine defekte Hitzedichtung. Trotzdem, in ein paar Stunden haben wir den Kahn wieder flott.

Das war zumindest eine gute Nachricht. Was auch immer in den nächsten Tagen auf sie wartete, die "Sunrise over Coruscant" würde unbeschädigt starten.

Das freut mich, Chefmechaniker. Ich werde in zwei Standardstunden noch einmal nachfragen. Der Captain hat mich soeben zum Kontaktmann für den Maschinenbereich ernannt, sie werden mich also noch öfter ertragen müssen.

Ich glaube, damit kann ich leben!

Torill verabschiedete sich höflich, bevor er das Gespräch beendete. Er war sich sicher, dass er die vor ihm liegenden Herausforderungen meistern konnte, wenn er sich nur genug anstrengen würde. Er wandte sich dem Handbuch zu.

[Both-System / Bothawui / Orbit / MC-40a "Sunrise over Coruscant" / Brücke] mit Captain Ven, Brückencrew
 
[Both-System / Orbit um Bothawui / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Turbolaserbatterie 3] mit Reperaturteam

Fabian konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was die neue Republik sich dabei dachte, ihre gesamten Sondereinsatzkräfte noch Tage nach der Schlacht im Orbit eines Planeten hängen zu lassen. Es war klar, dass ein gerade erst eroberter Sektor unter allen Umständen besonderen Schutz brauchte, aber eine ganze Flotte war dann doch etwas übertrieben - einmal ganz davon abgesehen, dass das Beisammensein so vieler Schiffe schon wieder andere Risiken aufwarf. Was ihn aber am meisten störte, war die vollkommene Langeweile. Er war durchaus nicht kampfeswütig, aber er hätte mittlerweile seine Rechte Hand für den Auftrag zu einer einfachen Raumpatrouille gegeben. Da sein Schiff nicht aktiv an der Schlacht teilgenommen hatte, waren auch keine Reperaturen oder Wartungsarbeiten angefallen, nur das alltägliche Verfassen, Lesen und Weiterleiten von Berichten, das sture Halten der Stellung auf der Brücke und ähnliche Sachen. Obwohl er sich sicher war, dass es in wenigen Tagen weitergehen würde - die Neue Republik konnte es sich nicht leisten, ihren eigenen Vorstoß zu bremsen - hatte er keine Ahnung wie er diese Zeitspanne, so kurz sie auch sein mochte, überleben sollte. Er war schon dazu übergegangen, die Raumjägerstaffel, die sein Schiff beherbergte, einfach um sie beschäftigt zu halten, Flüge zu anderen Planeten des Systems unternehmen zu lassen, um dort nach dem Rechten zu sehen, und den Rest seiner Besatzung eigentlich nur wöchentlich oder monatlich anfallende Routinekontrollen täglich wiederholen zu lassen, was ihm wenigstens die Abwechslung bot, sich jeden Bereich des Schiffes noch einmal genauer zu betrachten und die Berichte zu überfliegen, sofern er diese Arbeit normalerweise auch verabscheute. Eins stand jedenfalls fest: Die "Liberator" würde voll einsatzbereit in die kommenden Kämpfe gehen, und niemand konnte ihm vorwerfen, dass er irgendeine Pflicht vernachlässigt hätte. Gerade eben befand er sich auf einer Turbolaserbatterie, die gerade von einem Mechanikerteam unter seiner Oberaufsicht überprüft wurde. Die Geschütze selbst waren auf der Außenhülle angebracht, weswegen man, um sie genauer in Augenschein nehmen zu können, über jedes eine kleine Kuppel gebreitet und diese mit Atmosphäre gefüllt hatte. Auch die Konsolen an der Innenseite der Hülle des Schiffes, räumlich von außen gesehen direkt dahinter liegend, wurde getestet und überprüft. Die Batterie umfasste zehn einzelne Laser, und ungefähr ein Dutzend Mechaniker waren nun mit der Wartung derselben beschäftigt. Fabians direkter Untergebener, Lieutenant Commander Leiron, beteiligte sich wie der Commander selbst mit äußersten Eifer. Im Moment schraubte er gerade an dem Lauf eines Geschützes, während Fabian selbst den Steuercomputer probeweise hochfuhr, um danach einige Ausrichtungschecks durchzuführen.

Ich bin hier oben fertig. Es dürfte jetzt hinhauen! rief der Lieutenant Commander von oben herunter.

Der Commander drehte den Turbolaser um dreißig Grad nach rechts und dann wieder zurück. Es funktionierte einwandfrei - obwohl man Schusstests natürlich erst wieder vornehmen konnte, wenn die Kuppel abgebaut und die Luke nach draußen geschlossen wurden war.

[Both-System / Orbit um Bothawui / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Turbolaserbatterie 3] mit Reperaturteam
 
Zuletzt bearbeitet:

Bothawui – Drev’starn - Wohnung des Senators Kaartha- Aufenhaltsraum | Alexis Kaartha (mit Frey Suun), Aram Acheron (mit Delegation) und sonstige Gäste


Seinen Ohren nicht trauend, überlegte Aram Acheron ob er die Worte soeben richtig vernommen hatte. Hatte Kaartha ihm überhaupt zugehört? In der Akademie hätte er für einen solchen Vortrag eine Rüge und eine verbale Ohrfeige im Stil eines „Thema verfehlt“ erteilt bekommen. Er konnte nicht anders als zu überlegen, ob er den Senator vielleicht auf seine womöglich unpassenden Worte aufmerksam machen sollte. Denn wenn dieser die Worte wirklich so gemeint hatte, waren sie ein Affront gegen jede Rasse dieser Republik die ihre Heimatwelt noch verloren sah. Die Bothaner mochten vielleicht eine der Stützen für einen kommenden Feldzug gegen das Imperium sein, doch sie waren nicht die tragende Säule der galaktischen Demokratie.

“Es betrübt mich, dass es scheint als ob manche Klischees doch einen Funken Wahrheit entbehren.“

Nur mit Mühe konnte der Senator seinen Zorn verhehlen und es schaffen eine wirklich diplomatische Formulierung hervorzubringen. Für ihn bestätigten sich seine ärgsten Bedenken. Senator Kaartha war ein Bothaner wie er im Buche stand. Er kümmerte sich nur um seine Angelegenheiten und suchte überall Mittel und Wege so viele Wesen wie möglich in seinen Bann zu kriegen um gehört zu werden. Die halb geschrienen Sätze des Bothaners waren für für einen Empfang der normalerweise in einem gedämpften Geräuschpegel ablief, seiner Meinung nach, fehl am Platze.
Was erlaubte sich also dieser Kaartha? Dem Chagrianer war es egal dass der neu ernannte Senator vielleicht noch ein paar Startschwierigkeiten hatte oder durch sein Exil das Glatteis des politischen Parketts nicht mehr gewohnt war. Hier ging es um mehr als nur um Bothawui, es ging um die Freiheit in der Galaxis. Nicht mehr und nicht weniger.
Doch vielleicht konnte er genau diese... Frische für sich selbst nutzen. Wenn er sich dem Senator als Helfer und Mentor anbieten würde, wäre er vielleicht seiner Sache zugänglicher.


“Ihr wollt doch nicht eben jenen Klischees entsprechen, oder werter Senator Kaartha? Ich bitte euch, begeht nicht diesselben Fehler wie manche eurer Vorgänger. Seit eigenständig.“

Die zuvor gefalteten Hände öffneten sich und boten dem Bothaner zwei leere Handteller an, die in langen, bläulichen Fingern mündeten. Der Chagrianer stand vor ihm und vermittelte dem Bothaner das Bild eines Wesens, welches ohne Werkzeug, Waffen oder ähnliches keine Hilfe leisten konnte.

“Es ist doch offensichtlich, dass auch andere Welten die Ketten des Imperiums tragen müssen. Bothawui mag vielleicht diesen Ketten entkommen sein, doch vergesst nicht wer euch geholfen hat diese abzulegen. Mitglieder eben jener Rassen die ebenfalls auf die Befreiung ihrer Heimatwelt warten. Ruht euch nicht zulange auf euren Erfolgen aus, denn das Imperium wartet nicht und ohne eine starke Neue Republik, gestützt durch wiedergewonnene Welten, werden die Bothaner schneller wieder in Ketten sein als es uns allen lieb ist. Das möchten wir wohl beide verhindern. Lasst mich euch … helfen.“

Die Antwort des Bothaners würde nun einiges über seinen Charakter aussagen, dessen war sich der Chagrianer sicher.


Bothawui – Drev’starn - Wohnung des Senators Kaartha- Aufenhaltsraum | Alexis Kaartha (mit Frey Suun), Aram Acheron (mit Delegation) und sonstige Gäste
 
[ Both-System | Orbit von Bothawui | MC40a „Sunrise Over Coruscant“ | Turbolift | mit Lieutenant Commander Torill Kaal ]

Fast unmerklich kam die kleine Kabine zum Stehen. Ein verhaltener Piepston kündigte an, dass man die gewünschte Etage – in dem Fall „Deck Eins“ – erreicht hatte. Unverzüglich glitten die schmalen Türen mit einem leisen Zischen zur Seite und die zwei Passagiere verließen schweigend die winzige Kabine. Schweigend gingen Navara Ven und Torill Kaal die letzten Schritte in Richtung Brücke. Sie hingen jeweils ihren eigenen Gedanken nach, während sie – Seite an Seite – durch den recht langen, leeren Gang schritten. 'Ein Übungsmanöver?', fragte sich der Twi'lek und blickte flüchtig zu seinem hochgewachsenen Begleiter. 'Mal sehen, ob sich Kaal in diesem Fall erneut beweisen kann.' In aller Ruhe gingen die beiden Flottenoffiziere die letzten paar Meter. Kurz bevor die zwei Männer die Tür erreicht hatten, öffnete sich diese geräuschvoll.

„Kommandant auf der Brücke“, meldete ein Wachposten pflichtbewusst.

Es fiel sofort auf, dass derzeit bloß die Mindestzahl der Schiffsbesatzung ihren Dienst tat. In diesem Moment waren kaum Brückenoffiziere oder Crewmen anwesend. Nur die nötigsten Stationen sowie Konsolen hatte man mit einem Mannschaftsmitglied besetzt. Bei diesem Anblick verzog der riesige, grünhäutige Twi'lek-Krieger das kantige Gesicht. Kurz zierte eine sehr säuerliche Miene das strenge Antlitz. Doch Navara hielt sich mit einem Gefühlsausbruch zurück – biss sich förmlich auf die recht dünnen Lippen. Immerhin hatte er – höchstpersönlich! – der Mannschaft die Freizeit gewährt. Ruhig im äußeren Auftreten ging der Captain zu seinem ersten Offizier, Commander Reija Muber. Derweil besetzte zur selben Zeit Lieutenant Commander Torill Kaal seine neue Station, die Navigation. Kurz musterte Muber seinen Vorgesetzten, sagte aber erst einmal kein Wort.


„Commander Muber, informieren Sie die Mannschaft über die Übung“, wies der Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ mit dem gewohnten strengem Ton an. „Jegliche Freizeit ist unverzüglich zu streichen. Es gelten wieder die üblichen Arbeitspläne. Ich möchte bei dieser Übung mit voller Sollstärke arbeiten.“

„Natürlich, Captain“, entgegnete der kräftige Mensch mit einem Nicken.

Schwerfällig hatte sich der schlanke Kreuzer von Mon Calamari, die „Sunrise Over Coruscant“, aus der lockeren Formation seiner ehemaligen Kampfgruppe gelöst. Nun nahm das Kriegsschiff in aller Ruhe die nötige Fahrt auf. Dabei feuerte man zum Abschied einen letzten, freundlichen Salut in die Richtung des alten Flaggschiffs, der „Excelsior“. Gleichzeitig zeigte sich im Inneren allmählich das eigentliche Leben, was zu diesem gewaltigen Schiff eher passte. Station für Station wurde innerhalb mehrerer Minuten mit der gewohnten Anzahl an Mannschaftsmitgliedern besetzt. Mit einem äußerst kritischen Blick zählte Navara diese Minuten. Unaufhörlich ließ er seine ganze Aufmerksamkeit mit jeder verstrichenen Minute zu einem großen Display zurückkehren. Nach und nach verdrängte das grelle Grün in allen Bereichen das Rot, was vorher überall dominiert hatte. Trotzdem hatte die Crew keine neue Rekordzeit aufgestellt.
'Das müssen wir in Zukunft wohl oder übel proben müssen', fiel ihm zum Schluss mit einem grimmigen Gesichtsausdruck auf. Mittlerweile war Commander Muber an seine Seite zurückgekehrt.

„Steuermann, die derzeitige Geschwindigkeit setzen wir erst einmal auf fünfundzwanzig Prozent an und erhöhen diese auf fünfzig Prozent, wenn wir diesen Ring verlassen haben“, befahl Navara ohne die gewohnte Strenge als alle Station ihre Bereitschaft gemeldet hatten. „Navigation, orten Sie den bothanischen Angriffskreuzer „Weißes Feuer“ und senden Sie die Koordinaten an den Steuermann. Kommunikation, eröffnen Sie einen Holo-Kanal zu dem Schiff.“

Nachdenklich blickte der Kommandant durch das riesige Panoramafenster. Gilad Seí'lar, ein kleiner Bothaner, hatte man gleich nach seiner Beförderung aufgerufen und in den Rang eines Commodore erhoben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Navara jedoch nicht genau auf den bothanischen Flottenoffizier geachtet, da er mit seiner eigenen Beförderung beschäftigt gewesen war. Seí'lar – diesen exotischen Namen hatte er in seiner bisherigen Laufbahn noch nie gehört. 'Doch spricht das gegen ihn?', fragte sich der Twi'lek und streichelte seinen linken Lekku. Dieser zuckte äußerst freudig bei den ziemlich sanften Berührungen der rauen Hand. Dabei entschied sich der grünhäutige Captain die insgeheim gestellte Frage zu verneinen. Kurz sah Navara zum Planeten. Friedvoll drehte sich das sehr grüne Bothawui um die eigene Achse. Es schien die republikanische Flotte, die im gesamten System anwesend war, gar nicht wahrzunehmen. 'Diese Ruhe hätte ich auch ganz gern für meine Heimat.' In diesem Moment machte sich sein Kommunikationsoffizier, Sub-Lieutenant Owen bemerkbar.

„Captain, die Holo-Verbindung zur „Weißen Feuer“ steht“, meldete die hübsche Blondine.

„Commodore Seí'lar, mein Name ist Captain Ven, begrüßte der Twi'lek ein blaues Hologramm, das nach ein paar Sekunden vor ihm stand. „Ich bin der Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ und hiermit melde ich mein Schiff als bereit für das Manöver, Sir. Wie lauten Ihre Befehle?“

[ Both-System | Orbit von Bothawui | MC40a „Sunrise Over Coruscant“ | Brücke | mit Brückencrew sowie einem Hologramm von Commodore Seí'lar ]

[OP: weitere Holo-Verbindung nehme ich im nächsten Post auf]
 
- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Haupthangar] - mit Lieutenant Commander Giselle Givenchy

Zufrieden registrierte er die Antwort des Lieutenant Commanders und ließ ihr den Vortritt in die leere Turboliftkabine. Das sie noch keine Gelegenheit gehabt hatte, sich das Schiff zeigen zu lassen war zwar kein Problem, aber dennoch nicht ganz optimal. Er würde ihren vorläufigen Dienstplan für den morgigen Tag noch einmal abändern müssen. Vor den offiziellen Dienstantritt würde also noch eine kleine Besichtigungs- und Vorstellungstour kommen, auch wenn sie glaubte sich so zu Recht zu finden. Das bezweifelte Wes zwar nicht im Geringsten, wäre allerdings nicht richtig gewesen. Er wählte ein Ziel aus, das Admiralsquartier und Büro des Flaggoffiziers, und wartete bis die Türen sich geschlossen hatten.

"Das freut mich zu hören, Commander. Für heute stehen nur noch ein paar organisatorische Kleinigkeiten an, denke ich.", informierte er sie und schmunzelte dabei. Ob sie eine Beförderung auch als Kleinigkeit ansehen würde?

Abgesehen davon würde er nur kurz mit ihr über den morgigen Dienstplan sprechen und damit wäre auch schon alles erledigt. Morgen würde sich dann zeigen können, ob ihr Bestes auch gut genug war. Der erste Eindruck war schon ziemlich gut, aber manchmal hieß das noch lange nichts. Wes schüttelte innerlich den Kopf, er machte sich schon wieder viel zu viele Gedanken. Die Personalakte sprach eine klare Sprache und auch sein erstes Gefühl war gut. Giselle Givenchy würde eine hervorragende Nachfolgerin von Anderson sein und das konnte sie ab morgen unter Beweis stellen. Der Lift hielt nach nicht mal zwanzig Sekunden wieder an und die Türen öffneten sich wieder. Erneut ließ Wes seiner Adjutantin den Vortritt und führte sie dann zu einer der wenigen Türen in diesem Korridor. An der Tür stand ein Marine Wache und nahm Haltung an, als Giselle und Wes näher kamen.


"Guten Abend, Marko. Stehen Sie bequem.", begrüßte Wes ihn etwas genervt.

Es war zwar gang und gebe, dass ein Soldat vor der Tür des Flaggoffiziers Stellung bezog, doch es störte ihn einfach. Auf seinem eigenen Flaggschiff sollte es nicht nötig sein und die Männer und Frauen die für diesen Posten eingeteilt waren, würden ihre Zeit sicher auch sinnvoller nutzen können. Leider, konnte er nichts dagegen tun, ohne die Marines oder sonst wen deswegen unnötig zu Verärgern. Der Soldat lockerte seine Haltung minimal und Wes warf seiner neuen Adjutantin einen vielsagenden Blick zu, ehe er seinen Code in das Panel an der Wand eintippte und die Tür sich zischend öffnete.

Sie gab den Blick in ein kleines Büro frei, in dem ein paar Sessel, ein Schreibtisch und ein paar Schränke standen, außerdem saß ein Protokolldroide hinter dem Schreibtisch, war allerdings im Augenblick abgeschaltet und das aus gutem Grund. Diese Droiden waren auf der einen Seite zwar sehr hilfreich, auf der anderen konnten sie unerträglich nervig sein.


"Dies wird ihr Büro sein, Commander. Allerdings fürchte ich, dass Sie selten in den Genuss die Empfangsdamen zu mimen kommen werden."

Vermutlich konnte sie sich nicht vorstellen, das ihr dieser Job irgendwann mal Spaß machen könnte – aber es war durchaus mal entspannend, wenn man nur Leute herein oder heraus geleiten bzw. anmelden musste. Schade nur, das Wes nicht allzu viel Zeit in seinem Büro verbrachte. Eher war im Flaggbereich der Brücke oder in dem kleinen Büro, welches direkt an die Kommandobrücke angrenzte anzutreffen – sollte er nicht in irgendwelchen Konferenzräumen sitzen.

"Morgen haben Sie auch etwas Zeit es nach ihrem Geschmack ein wenig…umzugestalten. Aber jetzt, folgen Sie mir bitte."

Er führte sie geradewegs auf die Tür direkt gegenüber der Eingangstür zu, öffnete diese und betrat sein Büro. Ein Panoramafenster – wenn auch im Augenblick abgedunkelt – nahm die gesamte hintere Wand ein. Davor befand sich ein recht breiter Schreibtisch, auf dem ein Bild seiner Schwester und eines seiner Eltern stand, so wie sauber geordnete Stapel von Datacards und Datapads lagen. Der in die Tischplatte eingearbeitete Datenblock stand auf Standby. Vor dem Schreibtisch standen zwei Sessel und im hinteren Bereich des Raumes befand sich eine kleine Rundsitzgruppe und eine Tür direkt ins Admiralsquartier. An einer Wand hing ein Holobild von Naboos Landschaften und an der anderen Stand eine Regalreihe, ebenfalls gefüllt mit Datacards und –pads, hier und da ein Datenblock ordentlich verstaut.

"Nehmen Sie Platz.", er wies auf die Sessel vor seinem Schreibtisch und ging selbst um ihn herum, damit er sich dahinter niederlassen konnte.

Das Büro war noch genauso eingerichtet, wie er es übernommen hatte und da die 'Legend' zuvor noch nie als Flaggschiff gedient hatte, war die Einrichtung noch genauso wie sie in der Werft erdacht worden war. Gleiches galt auch fast für das Admiralsquartier selbst. Spartanisch und ordentlich eingerichtet, für ein Kriegsschiff oder Raumschiff generell war das Quartier eine reine Platzverschwendung. Andere Flaggoffiziere pflegten ihre Quartiere dermaßen prunkvoll und arrogant einzurichten, dass dort auch locker ein Senator hätte wohnen können. Er selbst hielt davon gar nichts und war mit der Grundausstattung durchaus zufrieden.


"So...", er nahm ein Datapad von der polierten Tischoberfläche und reichte tippte kurz darauf herum, dann reichte er es Givenchy über den Tisch. "Hier befindet sich Ihr vorläufiger Dienstplan für morgen drauf. Wie Sie sehen können, beginnen Sie mit einer kleinen Führung durch die 'Legend', Captain Taylor wird entweder ihren XO - Lieutenant Commander Fernandez - oder Lieutenant Kre'ns mit dieser Aufgabe betrauen. Danach beginnt Ihr Dienst als meine Adjutantin dann offiziell."

Während er auf eine bestätigendes Nicken wartete, erweckte er seinen Datenblock aus dem Standby-Modus und schaltete aus der dreidimensionalen Hologrammsicht, auf zweidimensionale Displaysicht um. Dann rief er ebenfalls noch einmal ihren Dienstplan auf und runzelte nachdenklich die Stirn.

"Hier steht zwar das Sie ihren Dienst in meinem bzw. ihrem Büro anzutreten haben, aber Sie werden mich um die Zeit, aller Voraussicht nach, im Flaggbereich der Brücke antreffen. Nur schon mal zur Info."

Schließlich erwartete er morgen die Berichte der Leftover-Einheiten und würde dementsprechend früh bereits seinen Dienst antreten. Schnell ging er im Kopf seine Liste durch und kam schnell zu dem Schluss, das er die Liste bereits abgearbeitet hatte. Fehlte nur noch die Beförderung, der Rest würde am morgigen Tag folgen.

"Gibt es noch Fragen zu ihrem Dienstplan, Commander?", während er fragte, zog er mit einer Hand eine Schublade an seinem Schreibtisch heraus und tastete nachdem kleinen Metallkästchen, mit den eingravierten Insignien der Neuen Republik. Als er es gefunden hatte, stand er auf.

"Ansonsten möchte ich Sie bitten sich zu erheben, Lieutenant Commander Givenchy."

- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers] - mit Lieutenant Commander Giselle Givenchy
 
[Both-System / Bothawui / Orbit / MC-40a "Sunrise over Coruscant" / Brücke] mit Captain Ven, Brückencrew

Torill hatte das Gespräch mit Mortim kaum beendet, als dann schon eine neuerliche Wendung der Ereignisse eintrat. Mit einem hellen "Pling" erschien eine in einem gelb-schwarz Kontrast gehaltene Meldung auf seinem Bildschirm, und ein Rundblick über die Brücke ließ ihn zu der Vermutung kommen, das dasselbe gerade eben auf jeder Konsole und jedem Datapad der "Sunrise over Coruscant" geschehen war. Die Nachricht stellte sich als Memo heraus, in dem der Kommandant - der gerade wenige Meter entfernt in seinem Kommandosessel saß - die Besatzung über eine bevorstehende Übung informierte. Der Epicanthix war darüber erfreut - seiner Langeweile war damit abgeholfen - , aber viele Besatzungsmitglieder würden über den Verlust ihrer Freizeit nicht erfreut sein. Langsam füllte sich die Brücke nun wieder mit Offizieren, und die zu ihnen gehörenden Gesichter sahen nicht besonders glücklich aus. Nach wenigen Minuten war die Brücke wieder so voll wie eh und je. Torill hatte in der Zwischenzeit nichts besseres zu tun, als zu warten und zu hoffen, dass bald irgendetwas passieren würde. Schließlich war es dann soweit. Die Stimme des Captains hallte über das Deck.

Steuermann, die derzeitige Geschwindigkeit setzen wir erst einmal auf fünfundzwanzig Prozent an und erhöhen diese auf fünfzig Prozent, wenn wir diesen Ring verlassen haben. Navigation, orten Sie den bothanischen Angriffskreuzer „Weißes Feuer“ und senden Sie die Koordinaten an den Steuermann. Kommunikation, eröffnen Sie einen Holo-Kanal zu dem Schiff.

Der Epicanthix war dazu verpflichtet, sich mit dem zweiten Teil der Aufgabe zu befassen. Er warf einen kurzen Blick zum Steuermann, der an seiner Zentral gelegenen Konsole saß, und machte sich dann an die Arbeit. Einen Kreuzer der eigenen Flotte zu finden, der sich im selben System befand, war eine einfach Tätigkeit. Sobald man den Namen kannte, musste man nur in einem Verzeichnis der Transpondercodes der Neuen Republik nachschlagen. Der neue Navigationsoffizier rief dieses mit einem Tastenklick auf und gab "Weißes Feuer" ein. Er übertrug die Daten schnell in ein Suchprogramm. Dieses würde mit der Sende- und Empfangsanlage Kontakt aufnehmen und mit ihrer Hilfe das System nach dem passende Code abtasten. Das ganze dauerte keine drei Sekunden. Er lud die Koordinaten als komplette Datei, die nur noch weiter gezogen werden brauchte, in eine Nachricht, die er dann über das Intranet an den Steuermann verschickte. So weit, so gut - mit der ersten, zugegebenermaßen auch recht simplen - Aufgabe war er gut fertig geworden. Nur wenige Sekunden nach diesen befriedigenden Gedanken setzte sich das Schiff auch schon in Bewegung. Torill, der mal wieder das taktische Hologramm vor sich projiziert hatte, merkte dies natürlich sofort. Der große Mon Cal Kreuzer schob sich langsam aus seiner Wacheposition zwischen zwei Schiffen der Kampfgruppe "Brisk" heraus. Es ging in Richtung der "Weißes Feuer". Währenddessen machte sich der Navigationsoffizier darüber Gedanken, wie die Übung, zu der sie gerade ausrückten. Es konnte alles sein von einem einfachen Formationsmanöver bis zu einer kompletten Inspektion sämtlicher Abteilungen. Anscheinend war die "Sunrise" das einzige Schiff aus seiner Kampfgruppe, das dazu abgestellt worden war. Torill war nicht in der Lage zu sagen, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Zum anderen war natürlich die Frage im Raum, wieso sich die Flottenführung während eines eiligen Vorstoßes in feindliches Gebiet die Zeit für Manöver nahm. Aber es würde sich sicher alles aufklären. Lange konnte das Ganze eh nicht dauern, schließlich musste der Angriff der Sondereinsatzkräfte bald weitergehen, wenn sie sich nicht in ein Dauergefecht mit imperialen Kräften verwickeln wollten.

[Both-System / Bothawui / Orbit / MC-40a "Sunrise over Coruscant" / Brücke] mit Captain Ven, Brückencrew
 
- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers – Mit Wes -

Der Turbolift brachte sie zu ihrem nächsten Ziel, dem Büro des Commodores, vor dem ein Marine die Stellung hielt. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten zeigte Commodore Korus, dass er die Formen zwar ein hielt, ihm all zu steifes Gebahren jedoch fern zu liegen schien und als er Giselle einen Blick zuwarf, der andeutete, dass er den Marine vor seiner Tür entweder für vollkommen minderbemittelt oder vollkommen überflüssig hielt, konnte Giselle nicht umhin zu schmunzeln und festzustellen, dass sie gut miteinander auskommen würden, wenn es so blieb wie jetzt. Freilich war es noch viel zu früh für jegliche Prognosen, doch hier spielte erneut der erste Eindruck eine wichtige Rolle. Sie passierten Giselles zukünftiges Büro, das als Durchgangszimmer zu dem selbstverständlich etwas größeren Arbeitszimmers des Commodores diente und obwohl Korus ihr frei stellte, den Raum entsprechend ihres persönlichen Geschmacks zu dekorieren, glaubte Giselle nicht, dass dies großartig von Nöten sein würde. Sie besaß ohnehin nicht viel, das sich zu Dekorationszwecken eignete, schon gar nicht für ein Büro. Der Raum des Commodores besaß ein wunderbares Panoramafenster und obgleich dieses zur Zeit verdunkelt war, konnte sich Giselle gut vorstellen, wie wunderbar es sein musste, an seinem Schreibtisch zu sitzen und stundenlang hinaus zu schauen – wofür er vermutlich ohnehin nie Zeit hatte, doch alleine die Vorstellung hatte etwas Besonderes. Sein Schreibtisch war aufgeräumt und die sich darauf befindlichen Datapads waren, ebenso wie jene, die sich auf einem Regal an der Wand befanden, zu ordentlichen Stapeln aufgeschichtet. Das Zimmer bot keinen unnötigen Luxus, keine verschwenderischen Angebereien und Giselles Blick blieb, als sie sich nach Aufforderung ihres Vorgesetzten in einen der Sessel setzte, an einem Holobild hängen, das an der Wand angebracht war und eine atemberaubende Landschaft zeigte. So viel grün, unendlich erscheinende Wasserfälle... ein Ort wie ein Traum.

Geschäftig ging Korus die Punkte durch, die es für den Anfang zu klären galt. Es war spät und auch er würde sicherlich froh sein, wenn dies erledigt war und er endlich ins Bett konnte. Giselle ging es ähnlich, auch wenn sie noch nicht sicher war, so bald einschlafen zu können. Eine neue Umgebung war immer aufregend und sie hoffte, ihre Gedanken beruhigen zu können, wenn sie erst einmal im Dunkeln lag und die Augen schloss. Morgen früh sollte sie zuerst durch das Schiff geführt und den wichtigsten Offizieren vorgestellt werden. Sie prägte sich bereits die Namen der in Frage kommenden Männer ein – einer von ihnen war der Bothan, der sie bereits her geführt hatte, der andere war Lieutenant Commander Fernandez, der auf der Legend of the Republic als erster Offizier unter Captain Taylor diente, eben die Position, die Giselle auf der War Blade inne gehabt hatte.


„Verstanden, Sir.“

Bestätigte sie kurz, als der Commodore seinen Datenblock aktivierte und sie darüber informierte, dass sie ihn nach ihrem Rundgang am nächsten Morgen vermutlich auf oder in der Nähe der Brücke finden würde. Ob sie noch weitere Fragen hatte? Nein, bisher eigentlich nicht. Das ein oder andere würde sich sicherlich später noch ergeben, zumal ihr die Aufgaben einer Adjuntantin vollkommen neu waren, doch für den Augenblick war eigentlich alles in Ordnung.

„Keine weiteren Fragen, Sir, jedenfalls nicht für den Moment..“

Antwortete sie daher.

„Das wird sich morgen vermutlich ändern, dann werde ich darauf zurück kommen.“

Damit war dann vermutlich vorerst alles erklärt, was der Commodore dadurch bestätigte, dass er Giselle bat sich zu erheben. Möglicherweise wollte er ihr noch einmal die Hand schütteln und sie offiziell willkommen heißen. Wo sich ihr Quartier befand, hatte man ihr noch nicht mitgeteilt, doch das würde zweifelsohne noch folgen. Giselle schob den Sessel zurück, um seiner Aufforderung unverzüglich nachzukommen, und stand auf, dabei schweifte ihr Blick über die beiden gerahmten Fotos, die sich auf seinem sonst recht unpersönlich eingerichteten Schreibtisch befanden. Aus ihrer Perspektive konnte sie nicht viel erkennen, doch sie glaubte auf dem einen einen Mann und eine Frau und auf dem anderen eine hübsche junge Blondine ausmachen zu können. Wahrscheinlich ein Bild seiner Eltern und seiner Frau. Kinder schien er demnach keine zu haben. Es musste hart für ihn sein, ständig von seiner Frau getrennt zu sein, eine Fernbeziehung zu führen. Giselle konnte sich das nur schwer vorstellen. Das war nicht die Art Familienleben, das sie kannte und gewohnt war.

- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers – Mit Wes -
 
[Both-System / Bothawui / Orbit / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Brücke] mit Brückencrew

Fabian saß einmal mehr auf seinem Kommandosessel auf der Brücke und beobachtete die Flotte der Republik, oder zumindest den Teil, der von seiner Position aus einsehbar war. Man hatte bei der Befreiung von Bothawui wirklich nichts schiefgehen lassen wollen - es war eine beachtliche Menge an Großkampfschiffen, die eingesetzt worden war. Die Imperialen hatten es sicher nicht leicht gehabt, mit ihrer Pflicht zur fanatischen Gegenwehr. Hinter dem Commander räusperte sich jemand schwächlich, und Hakens stand auf, um sich der Person zuzuwenden. Es war ein junger Bimms, und Fabian musste tatsächlich einige Sekunden überlegen, bis er sich an dessen Namen erinnerte: Lt. Rew'ac. Er hatte das Schiff erst seit kurzer Zeit, das merkte man ihm an, wenn er doch nicht einmal den Namen seines Kommunikationsoffiziers auf Anhieb nennen konnte.

Ja?

Wir haben ein Problem mit den Jägern, Sir. Offenbar gab es durch einen Kurzschluss ein kurzfristiges störendes elektromagnetisches Feld. Dadurch haben die Geschütze der X-Wing Staffel und eines Teils der A-Wings empfindlichen Schaden genommen, Commander.

Ein Jägerschaden? Das sollte auf einem Schiff, dass speziell auf ebenjene ausgerichtet war, eigentlich nicht passieren. Die "Liberator" war ein Raumüberlegenheits-Strike-Kreuzer, und führte aus diesem Grund zwar kaum Bodentruppen, dafür aber gleich drei der üblichen einen Jägerstaffel. Als man Hakens am Beginn seiner Amtszeit die Frage gestellt hatte, mit welchen Typen er sein neues Schiff gerne ausgerüstet haben würde, hatte er sich für eine Mischung ausgesprochen, um auf verschiedene Situationen vorbereitet zu sein. Und so beherbergte das Schiff nun eine X-Wing-Staffel, eine Y-Wing-Staffel und außerdem noch 12 A-Wings. Diese machten nun einen Gutteil der Kampfkraft aus, und es war unerlässlich, dass sie immer voll einsatzbereit waren. Bei den A-Wings war dies aufgrund der hohen Wartungsanforderungen nicht immer zu gewährleisten, aber die X-Wings sollten immer in der Lage sein, einen plötzlichen Angriff abzuwehren.

Vielen Dank, Lieutenant. Gehen sie auf ihren Posten zurück und beordern sie zwei Technikerteams in den Hangar. Ich möchte das Problem auf der Stelle behoben haben. Ich seh mir das ganze in der Zwischenzeit selbst an.

Der Bimm nickte, und kehrte dann zu seiner Konsole zurück, um das ihm Aufgetragene zu erledigen. Der Commander sah ihm noch einen Augenblick lang nach, bevor er sich in Bewegung setzte. Absolut gehorsam war sein Untergebener, das hatte er während der bisherigen Zeit schon feststellen können. Über seine Fähigkeiten wusste er auf dieser Ebene nicht weiter Bescheid, schließlich war es auf dem Schiff bisher noch nicht zu ernsthaften Bewährungsproben gekommen. Er war auf jeden Fall zu schüchtern, soviel konnte Fabian jetzt schon sagen. Er verließ die Brücke in einem schnellen Tempo. Es war noch kein richtiger Laufschritt, doch waren seine Füße nahe daran, sich sekundenweise gänzlich vom Boden zu lösen. Eine Fahrt mit dem Turbolift brachte ihn schnell einige Stockwerke nach unten, und keine fünf Minuten später betrat er die große Hangarbucht. Um die zusätzlichen Jäger aufzunehmen, war sie bei diesem Schiff ungewöhnlich groß ausgefallen. Die Jäger der drei Staffeln hingen teils gut befestigt an der Decke, teils standen sie am Boden. Zwei oder drei Techniker werkelten bereits an den Geschützen, die Sache richtig vorantreiben würden wohl aber erst die beiden Mechanikerteams, die der Commander herbestellt hatte. Trotzdem, wenn der Schaden wirklich so gravierend - und vor allem so großflächig - war, wie ihn der Lieutenant beschrieben hatte, würde es wohl mindestens 24 Stunden dauern, bis alles wieder einsatzbereit war. Er trat auf einen männlichen Menschen zu, der gerade die Deckhülle des Geschützes eines X-Wings aufschraubte.

Können sie mir erklären, was hier vorgefallen ist?

Der Mann blickte auf. Sein Gesicht wirkte unfreundlich, offenbar war er nicht erfreut darüber, in seiner Arbeit unterbrochen worden zu sein. Dann erkannte er jedoch seinen Vorgesetzten. Sofort übernahmen seine Reflexe die Oberhand, und er setzte dazu an, Aufstellung zu nehmen. Fabian war es gerade noch möglich, dies mit einer kurzen, deutlichen Handbewegung zu unterbinden. So blieb der Mann locker vor ihm stehen.

Sir, wir hatten hier vor einigen Stunden einen Kurzschluss am Hebekran. Der Defekt selbst war unbedeutend, aber er könnte Auswirkungen auf die Geschütze gehabt haben.

Wieso wurde ich erst jetzt darüber informiert?

Dem zuständigen Techniker ist erst bei der Reperatur aufgefallen, dass die Art des Feldes durchaus Energiegeneratoren, wie sie in Laserwaffen verwendet werden, in Verwirrung bringen könnte, Sir. Es ist allerdings nur eine Vermutung, denn...

Der Commander wiederholte seine Handbewegung von vorhin. Er hatte keine Lust, sich nun ellenlange Vorträge anzuhören, von denen er auf diese Weise doch überhaupt nichts verstehen würde.

Reden sie nicht lange. Zeigen sie's mir!

Der Mechaniker blickte einen Augenblick verunsichert drein, dann nickte er und ließ sich wieder auf die Knie sinken. Der Mann setzte des Schraubenzieher an, und zehn Sekunden später war das Innenleben des Geschützes enthüllt. Der Mann setzte erneut zu einer Erklärung an, während der er auf die verschiedenen Teile der X-Wing-Waffe deutete.

Das ist ein KX-9 Geschütz. Im Grunde funktioniert das Ganze wie ein normaler Blaster. Hier haben sie die Gasleitung, die Tibanna-Gas aus dem Inneren des Jägers in die Waffe leitet. Hier ist das Energiemodul, das ebenfalls mit Elektrizität aus dem Torso des X-Wings betrieben wird. Die Energie ionisiert das Gas, und die Elektromagneten hier vorne, ebenfalls mit Strom betrieben, schleudern das Ganze heraus. Wichtig hierbei ist vor allem der Energiestoß. Erfolgt er zu schwach, ist der Schuss harmlos, da das unzureichend ionisierte Gas nicht genügend beschleunigt werden kann. Ist die Ladung zu stark, werden den Atomen des Gases zu viele Elektronen entrissen, und der Ablauf gerät außer Kontrolle. Dabei kann das Gerät leicht in die Luft gehen.

Und was genau ist jetzt unser Problem?

Der Energiestoß wird durch ein eigenes kleines Computermodul geregelt, das ebenjenen der verfügbaren Menge Gas anpasst. Da es immer nur dieselbe Aufgabe zu erledigen hat, ist es aus einem billigeren und schlechter leitenden, allerdings auch deutlich robusteren Material. Nur ist es deshalb vermutlich für das elektromagnetische Feld anfällig, das bei uns aufgetreten ist, im Gegensatz zu den anderen elektronischen Systemen.

Und?

Nun, Sir, durch diese Störung könnte beim nächsten Abfeuern eine völlig unregulierbare Menge an Energie abgegeben werden. Natürlich muss dies nicht geschehen, selbst wenn das Material wirklich anfällig ist...

...aber wir müssen sie trotzdem einzeln durchgehen, nur um sicherzugehen dass wir beim nächsten Gefecht keine Überraschung erleben, und alle neu einstellen.

Sie haben's erfasst.

Nun ja, immerhin hatten sie jetzt etwas zu tun über die langweilige Zeit. Aber er konnte nur hoffen, dass sie durch dieses Malheur nicht von einem eventuell in den nächsten Stunden eintreffenden Bewegungsbefehl ausgeschlosse wurden. Die Sache musste sofort erledigt werden, die Sternjäger waren die zuverlässigste Waffe der "Liberator". Als er so über die Situation nachdachte und die beiden Mechanikerteams hinter ihm den Hangar betraten, fiel ihm etwas ein. Er wandte sich erneut an den Mann, der immer noch vor ihm stand.

Was ist mit den Turbolasern? Könnten die auch von der Störung betroffen sein?

Die Turbolaser? Nein. Mal abgesehen davon, dass das Feld auf die Hälfte des Hangars begrenzt war - wobei wir natürlich auch die anderen Jäger testen müssen, zu Sicherheit - wurde bei ihnen ein hochwertigeres Material verwendet.

Na immerhin etwas. So blieben nur eine Staffel X-Wings mit jeweils 4 Geschützen und eine Schaffel A-Wings mit jeweils zwei, genauso wie die 12 Y-Wings. Um ihn herum begannen die Mechaniker mit ihrer Arbeit, und Fabian hatte vor, sich ihnen anzuschließen. Dadurch häte er wenigstens etwas zu tun, und würde sich - hoffentlich - nicht mehr ganz so nutzlos fühlen. Also schnappte er sich einen Schraubenschlüssel, krempelte die Ärmel hoch und begann, das erste Computermodul auszubauen. Aber erst, nachdem er über sein Komlink einige Computerexperten herbeordert hatte. Irgendwer musste den ganzen Mist ja schließlich überprüfen, und er hatte weder Lust noch Befähigung, das selbst zu tun.

[Both-System / Bothawui / Orbit / rep. Flotte / (STRIKE) "Liberator" / Hangar] mit Hangarcrew, Mechanikern
 
Zuletzt bearbeitet:
[OP: Entschuldigt bitte, das es so lange gedauert hat aber ich bin leider nicht früher dazu gekommen.]

[Both-System | Orbit von Bothawui | BAK 'Weißes Feuer' | Besprechungsraum] mit Fregattenkapitän Righim

Nacheinander erschienen die Hologramme der anderen teilnehmenden Kommandanten pünktlich im Besprechungsraum der 'Weißes Feuer'. Insgesamt waren es neun an der Zahl, mit der Ausnahme von Captain Ven alle im Rang eines Commanders. Alle meldeten sich den Vorschriften gemäß und Sei’lar begrüßte jeden einzelnen von ihnen kurz bevor alle eingetroffen waren. Capatin Ven und Commander Thielon hatten mit ihm bei Bothawui gekämpft. Mit den anderen Kommandanten hatte er noch nicht gearbeitet und viele waren, wie er in der letzten Nacht den Akten entnommen hatte erst kürzlich zu ihrem Kommando gekommen. Sieben der Schiffe unterstanden den Sondereinsatzkräften der Flotte während die anderen drei von der Zweiten Flotte für diese Übung abgestellt worden waren. Nachdem alle eingetroffen waren richtete Sei’lar das Wort an alle.

„Da nun alle eingetroffen sind darf ich sie noch einmal alle offiziell zu dieser Übung begrüßen. Wir werden eine Standardübung durchführen und ein kleines Kriegsspiel mit zwei Parteien veranstalten um das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Schiffen als auch die Leistung der einzelnen Schiffe zu verbessern und ihnen und ihren Mannschaft mehr Erfahrung verschaffen. Erfahrung die ich genauso wie sie dringend brachen werden bei den Herausforderungen die auf uns zukommen werden.“

Sei’lar hielt einen Moment inne und warf einen prüfenden Blick in die Runde. Ja, man hatte Bothawui als großen Sieg der Neuen Republik verkauft, aber militärisch gesehen war es ein leichter Sieg gewesen. Der mehr einem Fehler des Imperiums zu verdanken war als den Fähigkeiten der Republik, die Schlacht hatte zu viele Fehler auf Seiten der Republik aufgezeigt, zu viele Fehler wenn man das Imperium auch schlagen wollte, wenn es keine solche Fehler wie bei Bothawui machte.

„Sie und ihre Schiffe wurden für die Übung meinem Befehl unterstellt, doch sowohl die Schiffe der Sondereinsatzkräfte als auch die der Zweiten befinden sich immer noch in erhöhter Alarmbereitschaft. Befehle die während dieser Übung über ihre regulären Befehlshierarchie kommen setzten meine sofort außer Kraft und beenden diese Übung. Wir werden keine unnötigen Verzögerungen verursachen wenn wir dringend benötigt werden, Verstanden?“

Er gab den anwesenden Kommandanten einen Moment Zeit zur Bestätigung bevor er zum Inhaltlichen Teil der Übung kam.

„Wie bereits gesagt werden wir ein Kriegsspiel mit zwei Parteien abhalten. Als Ort wurde uns Ganashs vierter Mond mit einem angemessenen Umgebung zugeteilt.“

In diesem Moment veranlasste Righim das über dem Besprechungstisch ein Hologramm des Übungsgebietes erschien, welche Sei’lars Erklärungen untermalen würden.

„Das Übungsgebiet wurde zum Sperrgebiet erklärt, also sollte sich dort niemand außer uns aufhalten, geben sie trotzdem acht ich will keine „Unfälle“ erklären müssen. Der Mond selbst ist wie sie sehen kugelförmig und hat genug Masse um ein anständiges Gravitationsfeld zu erzeugen. Ganash selbst hat einen vernachlässigbaren Einfluss und seine restlichen Monde befinden sich derzeit alle außerhalb des Übungsgebietes. Auf dem Mond befindet sich ein simulierter Stützpunkt und Lagerkomplex, welcher für die beiden Parteien von Interesse ist. Während Partei Zwei im Besitz des Stützpunkt ist und diesen zu Verteidigen versucht, wird Partei Eins die Aufgabe haben den Stützpunkt zu zerstören und den Lagerkomplex zu erobern. Beide Einrichtungen werden durch Attrappen dargestellt. Aufgrund der Beschaffenheit des Mondes wird es jedoch keine Armee Operationen geben, für die Eroberung des Lagerkomplexes wird es nur notwendig sein eine Landefähre bei den Koordinaten zu Landen und fünf Minuten zu halten. Auch wenn das die primären Ziele sind sind, wird es für keine Seite eine „unter allen Umständen zu erfüllende Mission“ sein. Wenn die Verluste für eine Eroberung oder Verteidigung zu hoch sind kann auch Rückzug für beide Parteien eine Möglichkeit sein. Die Primären Ziele für uns sind die Aufdeckung von Fehlern und Schwächen bei uns und unseren Schiffen sowie das Sammeln von Erfahrung.“

Das Hologramm über dem Besprechungstisch hatte einen Überblick geliefert, die Kommandanten würden es und die detaillierten Informationen über Übungsablauf, Übungsgebiet und des weiteren im Anschluss erhalten. Sei’lar wandte sich Capatin Ven zu.

„Ich selbst werde Partei Eins leiten während Captain Ven Partei Zwei leiten wird. Captain, ich stelle ihnen die 'Black Veil' [STRIKE], die 'Revenge of Coruscant' [AF], die 'Revolution' [COR] und die 'Spica' [CRV] zur Verfügung. Sie werden die Verteidiger spielen, nach Abschluss der Besprechung gehen sie in Position und erwarten uns. Commander Pike, Commander Bane, Commander Teage und Commander Ned'Ix, sie werden unter meinem Kommando den Angriff durchführen.“

Damit standen den beiden Gruppen eine recht unterschiedliche Art von Schiffen zur Verfügung. Die Verteidiger verfügten über kein Kapitales Schiff dafür über fast doppelt so viele Jäger und mehr mittlere Schiffe, wogegen denn Angreifern neben dem BAK nur kleinere Schiffe zur Seite standen. Je nach Einsatz der Ressourcen hatten beide Seiten zumindest eine Chance den Sieg zu erringen.

„Fragen?“

[Both-System | Orbit von Bothawui | BAK 'Weißes Feuer' | Besprechungsraum] mit Fregattenkapitän Righim, Captain Ven [Holo], Commander Thielon [Holo], Commander Pike [Holo], Commander de Lieven [Holo] und fünf weitere Kommandanten [Holo]
 
Zuletzt bearbeitet:
- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers] - mit Lieutenant Commander Giselle Givenchy

Gut. Keine weiteren Fragen. Kein überflüssiges Blabla. Perfekt. Sie erhob sich schließlich auf seine Bitte hin, vermutlich nicht ahnend dass sie gerade ihre letzten Augenblicke als Lieutenant Commander verlebte. Das Kästchen mit den neuen Rangabzeichen fest in der Hand, glitt sein Blick für einen Sekundenbruchteil ins Leere. Seine eigene Beförderung zum Commander war gerade mal knapp fünf Jahre her. Fünf Jahre! Er hatte sich das nie so vor Augen geführt, aber sein Aufstieg in den Rängen der republikanischen Weltraumflotte war einfach...unglaublich. Andere brauchten Jahrzehnte für das, was er in wenigen Jahren geschafft hatte. Jahrzehnte. Vielleicht war es alles etwas zu schnell gegangen? Vielleicht. Aber seine Vorgesetzten, besonders Amira und auch der alte Admiral Tomri mussten sich schon sicher gewesen sein. Innerlich schüttelte er diese Gedanken so schnell ab wie sie gekommen waren und riss sich zusammen. Solchen Gedanken konnte er später nachhängen, wenn es unbedingt sein musste. Am besten wäre es wohl wenn er es einfach hinnahm und keinerlei Gedanken daran verschwendete - jetzt hatte er zu arbeiten.

Das kleine metallene Kästchen mit den eingravierten Insignien hielt er fest in seiner Hand, während er um den Schreibtisch herum trat und vor Givenchy stehen blieb.


"Lieutenant Commander Giselle Givenchy.", begann er mit einer viel förmlicheren Stimme und die Vahla nahm sofort Haltung an, während Wes fortfuhr. "Ich bin stolz Sie in den Rang eines Commanders der Flotte der Neuen Republik befördern zu dürfen."

Das Kästchen schnellte auf und der Commodore entnahm das brandneue Rangabzeichen und während er das alte Abzeichen von ihrer Uniform entfernte und das Neue befestigte, sagte er. "Nach allem was ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, haben Sie diese Beförderung ganz klar verdient. Captain Fay hat einen sehr guten Zeitpunkt für seine Empfehlung gewählt gehabt."

Er trat einen Schritt zurück, ließ ihr altes Rangabzeichen in der Box verschwinden und salutierte anerkennend lächelnd.

"Gratulation, Commander Givenchy!"

Sie schüttelten einander kurz die Hände und er reichte ihr das kleine Kästchen. Sie würde es behalten können, schließlich vergab man traditionell und der Höflichkeit halber kein Rangabzeichen ein zweites Mal.

"Also...", ergriff er wieder das Wort und kehrte hinter seinen Schreibtisch zurück. "Sollten Sie nichts mehr haben, dürfen Sie wegtreten, Commander. Corporal Reynaud wird Sie zu ihrem Quartier führen, wenn Sie möchten."

Er nickte in Richtung der Tür, damit Givenchy etwas mit dem Namen verbinden konnte...

- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers] - mit Lieutenant Commander Giselle Givenchy
 
- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Büro des Flaggoffiziers – Mit Wes -

Bevor sich ihre Wege getrennt hatten, hatte Captain Fay Giselle mitgeteilt, dass er sie zur Beförderung vorgeschlagen hatte, doch sie hätte niemals gedacht, dass dies schon so schnell und so bald umgesetzt werden würde. Commodore Korus kannte nur ihre Akte und hatte keinerlei andere Anhaltspunkte, die eine Erhebung zum Commander rechtfertigten. Entsprechend überrascht war Giselle daher trotzdem, als er das alte Abzeichen von ihrer Uniform entfernte und ihr stattdessen ein neues anheftete. Selbstverständlich hatte sie Haltung angenommen, so wie sie es gelernt hatte, und akzeptierte jede Entscheidung, die ihr Vorgesetzter fällte, doch ob sie diese Ehre tatsächlich verdient hatte, darüber war sie sich nicht sicher. Sie hatte nichts außergewöhnliches geleistet, an keiner Schlacht teilgenommen, keine besonderen Taten vollbracht, die diese Veränderung rechtfertigten. Umso mehr Mühe musste sie sich für die Zukunft geben, dachte sie, als Korus ihr, wie es unter den meisten Menschen üblich war, als Zeichen der Gratulation die Hand schüttelte. Seine Hand fühlte sich warm an, doch seine Augen wirkten müde und Giselle beschloss in diesem Moment, dass sie sich nicht nur mehr Mühe, sondern dass sie ihr Bestes geben würde, um ihn in seiner Arbeit zu unterstützten und zu entlasten, was auch immer dies von ihr fordern mochte.

„Ich danke Ihnen, Sir.“

Erwiderte sie Protokoll getreu und nahm das kleine metallene Kästchen entgegen, in das er ihr altes Rangabzeichen gelegt hatte. Diese Art der Aufbewahrung kannte sie schon von vorherigen Beförderungen und sie wusste bereits ganz genau, was sie damit tun würde.

„Sir, ich möchte mich für die freundliche Begrüßung bedanken und mich für die Unannehmlichkeit entschuldigen, dass Sie meinetwegen so lange aufgehalten wurden.“

Sie drehte das kleine Kästchen in ihren Händen.

„Ich bin bisher nicht vertraut mit den Aufgaben eines Adjutanten, doch ich hoffe schnell hinein zu wachsen.“

Wenn es etwas gab, das sie gut konnte, dann war es sich an neue Umstände anzupassen. Das hatte sie in ihrem Leben schon mehrfach tun müssen. Giselle salulierte.

„Angenehmen Abend, Sir. Ich werde Sie dann morgen gleich nach der Führung aufsuchen.“

Giselle nickte ihrem Vorgesetzten zu, wandte sich um und verließ das Büro. Ihr Weg führte zurück durch das kleinere Vorzimmer, das ihren eigenen Arbeitsplatz zeigte und sie strich einmal flüchtig mit der Hand über die sauber gewischte Arbeitsplatte des Schreibtisches, bevor sie hinaus auf den Gang trat und dort auf Corporal Reynaud traf, der ihr ihr Quartier zeigen würde. Es war immer ein langsames und gegenseitiges Herantasten, wenn man einen neuen Vorgesetzten kennen lernte. Jedem anderen hätte Giselle zum Abschied eine „gute Nacht“ gewünscht, doch dieser Gruß schien ihr zu persönlich für jemanden, dem sie mit höflichem Respekt begegnete und dem sie unterstellt war. Bisher wusste sie so gut wie nichts über Commodore Wes Korus, sie kannte lediglich seinen Händedruck, doch sie freute sich bereits darauf, nach und nach mehr über ihn zu lernen und zu erfahren, in wieweit ihre ersten Einschätzungen und Gedanken zu seiner Person der Wahrheit entsprachen.

- Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' -
 
Zurück
Oben