Cal-Seti

| Torranix-Sektor || nahe des Mondes von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Haupthangar || Commander Vicus Muganza, diverse Besatzungsmitglieder, Gefangene |


Als man dem Commander den Kommandanten des geenterten Schiffes vorführte, wurde die Gefahr, welche selbiger ausstrahlte, noch einmal mehr als deutlich. Vicus Muganza konnte dem hochgewachsenen Außerirdischen direkt in die Augen blicken, was in Anbetracht seiner Körpergröße nicht besonders häufig vorkam. Männer seines Wuchses gab es in der Flotte eher selten, besaß er doch die Ausmaße eines Infanteristen für Schwere Waffen. Der Yevethaner indes besaß keine solch breiten Schultern, aber eine Bedrohlichkeit, die sich nicht direkt beschreiben ließ. Klar war jedoch, dass ihm die Aura des Todes anhaftete. Der gegnerische Offizier war einschüchternd und ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Man durfte ihn zu keinem Zeitpunkt aus den Augen lassen.

>>Ich bin mir sicher, dass Du in der Lage bist mich zu verstehen, Kreatur?<<

Die Abfälligkeit war im Grunde überflüssig, besaßen Yevethaner doch ein entsprechendes Verständnis, aber die Einhaltung der Neuen Ordnung mit all ihren Facetten, auch der Geringschätzung nichtmenschlichen Lebens, war nach den verheerenden Kämpfen während der Enter-Aktion dringend notwendig. Die Soldaten brauchten imperiale Sicherheit, den Halt des souveränen wie absoluten Systems. Sie alle brauchten nun den Rückhalt der Werte, Normen, Traditionen und Ansichten, gepaart mit der unerschütterlichen Richtigkeit ihres Tuns.

Kaum dass der Commander seine offensichtliche Frage gestellt hatte, straffte sich der Gefangene, begegnete dem Blick des farbigen Offiziers und streckte die gefesselten Hände nach vorn. Die knochigen Auswüchse im Gesicht des Yevethaners ließen ihn hart, bösartig und fremd wirken, doch seine Augen sprachen von großem Stolz, von Unbeugsamkeit und jahrelanger Disziplin auf oberster Ebene.

"Korrekt.", lautete die überkurze Antwort des Nichtmenschen.

>>Dann wirst Du mir Deinen Namen, Deinen Rang und alle notwendigen Informationen zu Deinem Kommando nennen, ehe ich entscheide, wie ich weiter mit Dir verfahre.<<

Einmal mehr verzichtete der Kommandant der 'Antur Pell' auf übliche Etikette. Weder ließ er dem gegnerischen Schiffskommandanten Respekt in Form der Sie-Ansprache zuteil werden, noch attestierte er ihm eine angemessene Handhabe. Die Handschellen mussten bleiben wo sie waren, genauso wie die den Gefangenen flankierenden Soldaten ihre Waffen im Anschlag lassen sollten. Der Yevethaner war gefährlich und er blieb es.

"Und wenn nicht?", lautete die trotzgeschwängerte Antwort. Vicus missfiel die Hochnäsigkeit des Gegenübers. Er ließ jede Spur von Furcht oder Beklemmung vermissen. Die Berichte über die Todesverachtung dieser Spezies schienen korrekt zu sein. Und das machte ein Verhör schier unmöglich.

>>Das verkompliziert Deine Situation und nimmt mir eventuell folgenschwere Entscheidungen ab.<<

Dieses Gespräch vor aller Augen und Ohren, drohte zu einem Fiasko zu werden. Der Commander entschied, dass eine umfangreichere Befragung unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden musste. Hier gab es eindeutig zu viele Zeugen, die aus der widerspenstigen Art des Nichtmenschen zu viel herauslesen konnten. Es war unabdingbar, eine souveräne Haltung zu zeigen und Herr der Situation zu werden .. oder es zumindest geschickt vorzugaukeln. Doch zuvor war es das Alien, welches sich noch einmal Gehör verschaffte. Sehr zum Missfallen des Commanders, sehr zur Unterhaltung der Anwesenden ringsherum.

"Ich bin fast gewillt das herauszufordern ...", knurrte der fremde Offizier, dessen Schiff soeben von imperialen Kräften in Beschlag genommen worden war. Sein Widerstand, seine Weigerung zur Kooperation rührten sicherlich zu großen Teilen auch aus dem Frust über das Erlebte her. Doch darauf konnte der Flottenoffizier von Demophon keine Rücksicht nehmen. Seine Position an Bord befand sich nicht Gefahr, doch die politische Zwicklage bezüglich des Koornacht-Klusters mochte für besonders aufmerksame Besatzungsmitglieder von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein. Daher stellte der Commander hier und jetzt das imperiale Leitbild dar. Und das Imperium war bekanntermaßen an allen Fronten siegreich. Diese Phrase durfte zu keiner Zeit eine leere Worthülse sein, musste mehr bedeuten als nur die bloße Propaganda zu sein.

>>Ich dulde an Bord dieses Schiffes kein Aufrührertum. Major Tinker, führen Sie diese subversive Gestalt ab und sperren Sie .. ES in Einzelhaft. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt über dessen Schicksal entscheiden!<<

Der Major schenkte ihm sofort ein haifischartiges Lächeln, nickte zur Bestätigung der Anweisung und ließ den yevethanischen Offizier abführen. Selbiger stemmte sich noch einige Sekunden gegen seine Häscher und fixierte den Kreuzer-Kommandanten mit einem vielsagenden Blick. Vicus Muganza hatte sich soeben einen Feind gemacht. Dieser Umstand erfüllte ihn zwar nicht mit Sorgnis, doch stellte die Anwesenheit der Gefangenen tatsächlich ein gewisses Risiko dar. Mit Ausbruchsversuchen musste jederzeit gerechnet werden, was wiederum eine permanente Bewachung unumgänglich machte. Der Commander plante seinem Sicherheitsoffizier eine entsprechende Forderung nach Erweiterung des Wachpersonals zukommen zu lassen. Zudem musste er sich dringend mit Captain Dalmascae besprechen, um das weitere Vorgehen zu planen. Der Weltraum über Cal-Seti war gesichert, eine zusätzliche Bedrohung erschien unwahrscheinlich. Die Überpräsenz imperialer Streitkräfte, die ihrerseits nur geringste Verluste zu verzeichnen hatten, war zu eindeutig, ja zu erdrückend. Kein ranghoher Offizier mit Verstand würde sich gegen einen derartigen Feind versuchen. Jedoch, so gestand sich der Commander ein, waren Yevethaner in ihrer todesverachtenden, ja todessehnsüchtigen Art auch kein alltäglicher Feind. Diese Annahme bestätigte ihm ein abschließender Blick über die hier versammelten Männer und Frauen, allesamt von den Auseinandersetzungen mit den nichtmenschlichen Kontrahenten gezeichnet.

| Torranix-Sektor || nahe des Mondes von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Haupthangar || Commander Vicus Muganza |

[Vindicator-Kreuzer] 'Admiral Antur Pell' [Schilde: 51% | Hülle: 96%]
[Ziel: keins; Recusant-Klasse geentert]
2 Staffeln Scimitar-Jagdbomber [24/24] [nicht ausgeschickt]
 
[Cal-Seti-System - Nahe des Mondes von Cal-Seti - langsam hinter dem Toral Verband zurückbleibend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Kommandobrücke] - Jade & Crew


Die letzten Befehle waren erteilt, die einzelnen Verbände wieder in ihre ursprünglichen Gruppen aufgeteilt und die Verstärkungen, die während der aktiven Gefechtshandlungen neu ins System gesprungen waren, hatten sich, bis auf wenige zusätzliche Einheiten, die auf Grund unterschiedlicher Gründe, aus den eigentlichen Kampfverbänden sortiert hatten, von der Hauptstreitmacht getrennt. So drifteten die imperialen Raumeinheiten auseinander. Das eigentliche Ziel das in einem Bodeneinsatz auf Cal-Seti bestand, war damit für Jade und die Einheiten die man temporär unter ihr Kommando gestellt hatte, endgültig vom Tisch. Zwar hatte sie das so aktive vorgehen des Gladiator Kreuzers etwas verwundert, aber da dieser sich bereits seit den letzten Wehen der Kampfhandlungen zur Verstärkung und Absicherung der Admiral Antur Pell angeboten hatte und seither eben jene Tätigkeit übernahm, gab es, vor allem aber weil der Galdiator zusätzlich durch eine Enteraktion des Feindes vermutlich einige interne Schäden davon getragen hatte, keine Einwände seitens der beiden Commodore was dessen Geleitschutz anging.

Und so setzte sich der kleine Verband, der sich zusammen mit der Conqueror um das geenterte Feindschiff geschart hatte, langsam in Richtung des Systemrands in Bewegung.


„Übermitteln sie allen Schiffen unter unserem aktuellen Kommando das ich die vorläufigen Berichte ihrer Kommandanten zeitnah erwarte.

Und erfragen sie ob die Gorgodon oder Shark etwaige Hilfe bei Reparaturarbeiten benötigen und stellen in dem Fall entsprechende Teams bereit.“


Dya nickte und Jade zog sich, nachdem sie kurze zusätzliche Befehle an einzelne Stationen und deren Offiziere erteilte, für ein erstes von der Brücke ihres Sternzerstörers, obgleich das Schiff eigentlich dem Imperium gehörte und nur ihrem Kommando unterstand. Und das auch noch nicht seit allzu langer Zeit, führte sie nun schon so lange über diese Schiffsklasse das Kommando, das sie sich auf der Imperial-II-Klasse vermutlich blind und im Halbschlaf zurecht finden würde.

Unmittelbar hinter und neben der Brücke befanden sich die Quartiere die Jade bewohnte, die nur für einen Kommandanten der ihr Schiff als Flaggschiff erwählen würde geräumt werden müssten. Die aber zugleich auch deutlich mehr als einfach nur die persönlichen und vor allem privaten Quartiere der Kommandantin darstellten. Betrat man diesen Bereich, fand man sich zunächst in einem, für Raumschiffverhältnisse, sehr großen und geräumigen Büro wieder, das nicht nur über einen integrierten und scheinbar aus dem Boden sprießenden Schreibtisch verfügte, sondern zudem auch über eine Sitzecke verfügte, die typisch imperiale Geradlinigkeit und Schlichtheit ausstrahlte. Waren aktive Kampfhandlungen vorbei, oder standen bevor, leistete Jade den Großteil ihrer Kommando bedingten Aufgaben hier in diesem Raum.

Obgleich sie noch immer im Dienst war, nahm sie die Uniformmütze ab und ließ sie, ohne großes zeremoniell auf den Schreibtisch gleiten, konnte sich aber davon abhalten mit der anderen Hand durch das mitternachtschwarze Haar zu fahren. Jade entledigte sich der Handschuhe die sie auf die Uniformkappe warf. Ein wenig zu kindlich und diebisch erfreut darüber schmunzelnd das sie genau auf dem angestrebten Ziel gelandet waren und doch zugleich die Frage im Hinterkopf, ob dergleichen Kausalitäten durch die Macht beeinflusst wurden, ganz gleich ob man aktiv darauf hin arbeitete, oder ob sie dem geneigten Machtnutzer, der einfach nur an solche Dinge dachte, hin und wieder einen, wie hieß es umgangssprachlich so schön? Knochen hinwarf.

Direkt hinter dem Schreibtisch und gleich, wenn sie sich mit ihrem Stuhl in Richtung des Schreibtischs drehen würde um mit ihrer Arbeit zu beginnen, lag ein Transparistahlfenster, dass den Ausblick auf die dunkle und scheinbar unendliche Weite des Alls freigab. Für einen Moment ließ Jade sich von der majestätischen und unbegreiflichen Größe einfangen. Sinnierte verträumt wie es sein würde, wenn das Imperium die Republik endlich bezwungen und Frieden und Ordnung in jede noch so entlegene Ecke der Galaxis getragen hatte. Eine Vorstellung die, wie Jade mit sich klärendem Blick befand, zu schön war, als das sie wirklich Wahrheit hätte werden können.

Zu viele Wesen erlagen ihren niederen Instinkten und Trieben. Fast schon körperlich reagierend, dachte sie angewidert an die Abscheulichkeit die das huttische 'Reich' wie es von manchen Elementen gerne bezeichnet wurde. Ein Schandfleck der Galaxis den sich nicht nur das Imperium, sondern auch die Republik zuschreiben musste. Andererseits... wie sollte man gegen ein derartiges Einflussgebiet vorgehen, wenn man zugleich noch einen Krieg um die ideologische Seele der Galaxis führen musste. Kopfschüttelnd wand sie sich, mit einer leichten Drehung des Stuhls von dem Ausblick hinaus in die Galaxis ab und begann sich auf ihre eigentlich angestrebte Arbeit zu konzentrieren. Normaler Weise hätte sie nur den Bericht zur Leistung und dem Vorgehen ihres eigenen Schiffs zu bearbeiten und vorzubereiten, auf Grund der aktuellen Besonderheiten aber, sortierte Jade zusätzlich noch das von den anderen Kommandanten übermittelte Material und bereitete das, was sie ob deren Vorgehen während des Gefechts noch in Gedanken hatte ebenfalls auf. Oder hielt es in knappen Notizen für einen späteren Abgleich mit den Berichten der Kommandanten fest. Allen voran der vorübergehende Kommandant des Gladiator Kreuzers war Jade noch in Gedanken geblieben. Wie sie, kurz innehaltend, wohlwollend feststellte.

Und fühlte sich zugleich an den Beginn ihrer Karriere innerhalb der imperialen Flotte erinnert. Hatte die zunächst noch so ausgesehen als würde sie, während der Akademiezeit stark drangsalierte und unterdrückte Jade auf einem Abstellgleis ewigen Wach und Patrouillendienst über Bastion schieben, hatte der dann plötzlich ausbrechende Sith-Bruderkrieg dafür gesorgt, das unverhofftes Scheinwerferlicht auf sie und vor allem die erbrachten Leistungen während der Schlacht um Bastion gerichtet worden war. So war sie in den Fokus der Aufmerksamkeit des damaligen Fleet Admiral Honroe Moresby geraten, der sie nicht nur kurzerhand zu seiner Adjutantin, sondern auch direkt zur Captain befördert hatte. Mit einem halbseitigen Schmunzeln ließ sie die Erinnerungen noch etwas wirken, während ihr Blick auf einem Bildschirm lag, der die nötigsten und wichtigsten Daten der Shark anzeigte. Allem voran das Tyr Raknar nicht der kommandierende Offizier war, sondern lediglich der amtierende XO im Rang eines Lieutenant Commander. Das Kommando oblag eigentlich einem oder eben einer Commander mit Namen Natasi Daala. Wieso und warum sie nicht für die Geschicke des Gladiators während der letzten Momente der Schlacht zuständig gewesen war, konnte Jade nur raten. Es wäre zwar nicht ausgeschlossen das es zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen war, aber das hätte... so ihre Meinung, eine größere Unruhe oder Aufregung in das Verhalten und vor allem die Stimmlage des Lieutenant Commander getrieben. Oder überbewertete sie das?


Sich nachdenklich zurücklehnend beschloss Jade für den Moment keine vorläufige Entscheidung zu treffen und darauf zu warten, was der vorläufige Bericht der Shark aussagen würde.


Da die Antur Pell und Conqueror den geenterten Recusant Zerstörer schleppten, konnte sie nur so viel der eigentlichen Triebwerksleistung ausschöpfen, dass sich der kleine Verband nicht sonderlich schnell fortbewegte und eine Reise die normalerweise in überschaubarer Zeit abgeschlossen werden könnte, zog sich über zahlreiche Stunde hinweg in die Länge. So lange, das irgendwann alle angeforderten Berichte eingegangen waren und Jade selbst bereits begonnen hatte den tatsächlichen Bericht zu schreiben.


Zwischenzeitlich die Uniformjacke abgelegt, wurde Jade von ihrer XO, Dya Visenya, unterbrochen, die ihr mitteilte, das soeben die Einheiten eingetroffen waren, die als Verstärkung und neue Systemsicherung dienen sollten. Mit einer schnellen Tastenkombination alle bisherige Arbeit speichernd, erhob sich Jade und steuerte mit zielstrebigen und großen Schritten die Brücke an.

Indessen erreichten, zwar in mehreren dutzend wenn nicht gar hundert Kilometern Entfernung mehrere Schiffe die offen und ohne Scheu eine imperiale Kennung aussandten, das Cal-Seti System. Einige Kampfschiffe, aber, nachdem diese angekommen waren, sprangen auch mehrere Transporter und Bergungsschiffe, sowie eine größere aber dennoch mit einem Hyperraum ausgestattete Plattform ins System. Die Streitkräfte zur Systemsicherung trennten sich nach kurzer Zeit leicht von den Nicht-Kriegsschiffen und schickten sich langsam aber sicher an in Richtung des Systeminneren vorzustoßen, während die restlichen Einheiten, darunter auch diverse kleinere Kampfschiffe sich auf den Verband um die Conqueror zubewegten.


Angekommen auf der Brücke, steuerte Jade schnell den nächsten Holoprojektor an wo sich dann, binnen weniger Sekunden, das Bild eines Offiziers im mittleren, fortgeschrittenen Alter, aufbaute.


„Captain Dalmascae, nehme ich an? Captain Feren.“

„Captain. Willkommen im Cal-Seti System. Leider sind die Kampfhandlungen im Raum bereits beendet.“

Der fremde Offizier ließ sich zu einem belustigten Schnauben und kurzen Abwinken hinreißen. Wenn er ein Problem mit weiblichen Offizieren hatte, überspielte er seine Vorurteile gut, stellte Jade im Stillen fest.

„Bedauerlich, das war uns allerdings von vorne herein bewusst. Aber wir wollen doch mal sehen ob wir nicht auf Cal-Seti selbst noch ein bisschen was ausrichten können.

Admiral Tarkin hat zudem einige weitere Einheiten entsandt, unter anderem Bergungs- und Reperatur-Tender, sie sind informiert, Captain?“


Jade nickte und führte ihre Arme hinter dem Rücken zusammen. Die linke Hand das rechte Handgelenk umschließend.

„Das bin ich. Danke, Captain.“

„Gut, gut. Dann weiterhin viel Erfolg Captain Dalmascae, wir ziehen weiter Richtung Systemkern.“

„Gute Jagd, Captain Feren.“

Da sonst nichts weiter kam und die weiteren Befehle die Jade und die Einheiten unter ihrem Kommando betrafen bereits eingetroffen waren, oder eher feststanden auf Grund der jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Schiffe an Material und Reparaturen, musste sie sich nur um eine entsprechende Zuweisung kümmern. Das Hologramm des Captains mit dem an seinen Schläfen zu ergrauendem Haar erlosch, Jade behielt ihre Position noch eine Sekunde länger, dann wand auch sie sich ab und kehrte, nachdem sie die letzten Stunden fern der Brücke verbracht hatte wieder ins aktive Geschehen zurück.

„Kontaktieren sie die Gorgodon und sorgen dafür das die Reperatur-Schiffe kontakt mit ihnen aufnehmen für etwaige Reparaturen. Commander Belisar soll sein Schiff, bevor er die Erlaubnis zum Verlassen des Systems bekommt, nach Möglichkeit wieder auf hundertprozentiger Einsatzbereitschaft haben.“

Mit einem Nicken wand sich Jades XO von ihr ab und teilte die jeweiligen Befehle nicht nur an die Kommunikationscrew weiter, sondern übermittelte sie in ihrem Namen persönlich. Während die Aufmerksamkeit der imperialen Captain sich von den Reparaturen dieses Schiffes auf die Folgen und Nachwehen des Entermanövers des anderen Commanders richtete. Denn zusätzlich zu den Reparatureinheiten die mit ins System gesprungen waren, befanden sich eine handvoll weiterer Kampfschiffe und Transporter, die hier waren um die gemachten Gefangenen in Empfang zu nehmen.

Es dauerte nicht lange eine Verbindung zur Admiral Antur Pell herzustellen und Jade wartete geduldig bis sich der Kommandant des Vindicator Kreuzers zu Wort meldete.


„Commander Muganza. Gratulation zu ihren Leistungen im Gefecht und dem erfolgreichen Entermanöver ihrer Truppen.

Ich werde in Kürze die Bergungseinheiten an sie verweisen um das weitere Vorgehen mit dem aufgebrachten Schiff in deren Hände zu legen. Darüber hinaus werden wir die von ihnen gemachten Gefangenen ebenfalls hier übergeben.

Ein Commander Opin und Lieutenant Commander Kholm sind die befehlshabenden Offiziere der Transporter und ihrer Schutzeinheiten, die dafür sorgen werden, das die Gefangenen in einem wunderschönen Arbeitslager landen werden.

Etwaige Informationen die aus eventuellen Verhören der Offiziere an Bord ihres Schiffs gemacht wurden, fügen sie ihrem finalen Bericht als Anhang bei, ehe sie gesammelt mit dem der Gorgodon und Conqueror von mir weitergeleitet werden. Die oberste Aufsicht und Befehlsgewalt während des Transfers obliegt, bis zu dessen Abschluss weiterhin ihnen, Commander Muganza.“


Nachdem diese Dinge geklärt waren gab es nur noch eine weitere Angelegenheit, derer sich Jade persönlich annehmen wollte.

„Kontaktieren sie die Shark und teilen Lieutenant Commander Rakner mit, dass er sich umgehend auf der Conqueror einzufinden hat.

Ich werde ihn in meinem Quartier in Empfang nehmen. Die Shark selbst ist freigestellt und kann, sollte ihr Kommandant das wünschen, sich wieder den Streitkräften um Cal-Seti anschließen.“


Sie würde noch einen Augenblick auf der Brücke bleiben, doch sobald die Fähre mit dem angeforderten Offizier eintreffen würde, würde Jade sich in ihr Quartier begeben um ihn dort zu empfangen. Von einem Gladiator Kreuzer kommend wäre dieser Flug zu einem Imperial-II-Sternzerstörer vermutlich ähnlich aufregend und einschüchternd, wie damals ihr eigenes übersetzen von ihrem waidwund geschossenen ersten Kommando auf den Supersternzerstörer von Fleet Admiral Moresby. Die Final Reversal war ein gerade zu majestätischer Anblick gewesen. Jade war mit dem Kommando über die aktuelle Schiffsklasse zwar absolut zufrieden, konnte sich aber nicht von der Anziehungskraft die die geballte Macht eines Supersternzerstörers mit sich brachte verschließen. Ganz zu schweigen davon, dass diese machtvollen Ungetüme das ultimative Desgin besaßen. Terror und tödliche Schönheit strahlten förmlich aus jeder Kante, jeder Windung der Panzerung. Schmunzelnd rief sie sich die Erinnerungen vom Anflug an dieses massive Todeswerkzeug wieder und wieder vor Augen...


[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Kommandobrücke] - Jade & Crew
 
[Cal-Seti System | Nähe des Mondes | GSD „Shark“ | Auf der Brücke] Natasi Daala, Tyr Raknar, Brückenbesatzung (NPC)

Sie war äußerst zufrieden. Nicht einen Moment hatte sie eingreifen müssen. Der Lieutenant Commander hatte sich ganz hervorragend geschlagen und es hatte keine Notwendigkeit bestanden einzugreifen. Allerdings war nun der Moment gekommen in dem sie wieder die Kontrolle über das Schiff übernehmen musste. Sie räusperte sich vernehmlich und drehte sich herum. Langsam ging sie den Kommandosteg herunter und hatte dabei ein halbes Lächeln auf dem Gesicht.

„Gute Arbeit.“

Die sonst so kalte Stimme der Kommandantin klang ungewohnt freundlich und ließ den fiesen Unterton vermissen der ihr sonst so eigen war.

„Staffelführer melden! Alle Schiffsabteilungen Lagebericht!“

Nun wieder ganz Federführend und in ihrem Element nahm sie Platz. Sie beobachtete die Statusmeldungen die über ihren Bildschirm flackerten. Sie hatten einiges einstecken müssen. Auch ihre Staffelkommandanten meldeten Verluste. Diese waren allerdings nicht Schwerwiegend. Sie scrollte noch ein wenig herum und dann lehnte sie sich zurück.

„Wirklich gute Arbeit. Sie haben mein Schiff gut geführt. Ich bin wirklich beeindruckt.“

Dann erregte der Kommunikationsoffizier ihre Aufmerksamkeit.

„Befehl an Lieutenant Commander Raknar. Er soll sich unverzüglich an Bord er Conqueror melden.“

Die Kiefermuskeln der Kommandantin verhärteten sich Augenblicklich. Kalte Wut blitzte in ihren Augen auf und alles Warme war Augenblicklich aus ihrer Stimme verschwunden. Ihre XO lag in der Krankenstation und der Captain des ISD wagte es ihr den Ersatzmann abzukommandieren ohne sie davor in Kenntnis zu setzen. Was Auf ihrem Schiff passierte und was nicht war noch immer ihre Entscheidung. Allerdings konnte sie sich denken was den jungen Mann erwartete und dem wollte und konnte sie sich einfach nicht in den Weg stellen. Er hatte es sich mehr als verdient eine gute Stellung zu bekommen, doch so langsam war sie es satt das man ihr entweder inkompetente oder ständig erkrankte Erste Offiziere zuteilte. Sie wandte sich ihrem XO zu und ihr blick war kalt und wesentlich unfreundlicher als noch zuvor.

„Sie werden nicht einen einzigen Muskel rühren bevor ich es ihnen nicht Erlaube. Ich bin noch nicht fertig mit ihnen!“

Ihre Worte waren kalt und absolut unmissverständlich. Ein allerletzter Test für den Jungen Offizier. Sie aktivierte ihr Komlink und Kontaktierte die Krankenstation.

„Daala hier. Wie steht es um Lieutenant Commander Oroule?“

Es knisterte kurz in der Leitung und dann meldete sich der Leiter der Station. Er klang weniger gehetzt als noch vor einigen Stunden und wirkte doch recht zuversichtlich.

„Die Verbrennungen waren nur Oberflächlich. Wir konnten sie mithilfe des Bactatanks beinahe vollkommen Heilen. Sie wird allerdings eine Prothese der linken Hand brauchen. Diese haben wir allerdings bereits auf Lager und bringen sie an.“

„Sehr gut Doktor. Sobald sie wieder fit ist brauche ich sie auf der Brücke. Daala Ende.“

Sie wandte sich an den Lieutenant Commander und sah ihn von oben bis unten an. Dann erhob sie abermals ihre Stimme.

„Was auch immer da drüben geschieht. Sie haben in mir eine Fürsprecherin. Sie sind ein Guter Offizier Raknar. Sie haben sich hier bewiesen und das soll nicht unbelohnt bleiben. Ich werde ihre hervorragenden Führungsqualitäten in meinem Bericht von dieser Schlacht erwähnen.“

Sie machte eine kleine Kunstpause. Dann erhob sie sich und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

„Sie werden ab sofort nicht mehr den Rang meines Ersten Offiziers bekleiden. Lieutenant Commander Oroule ist auf dem Weg der Besserung. Daher entziehe ich ihnen die Rechten und Pflichten des Ersten Offiziers und versetze sie zurück auf den Platz auf dem Sie vor dieser Schlacht gedient haben.“

Sie tippte erneut auf dem Komlink herum und kontaktierte den Hangar in dem Ihre Fähre stand.

„Machen sie meine Fähre Startklar. Sie werden Lieutenant Commander Raknar unverzüglich auf die Conquerer bringen. Daala Ende.“

Sie trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihm geradewegs in die Augen.

„Melden sie sich in Hangar 2 und instruieren sie die Piloten der Fähre sofort zurückzukehren wenn sie abgesetzt wurden. Richten sie Captain Dalmascae meine Grüße aus. Wegtreten!“

[Cal-Seti System | Nähe des Mondes | GSD „Shark“ | Auf der Brücke] Natasi Daala, Tyr Raknar, Brückenbesatzung (NPC)
 
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Erhaben und in ihrem eigenen Tempo, so flog die Gorgodon im Begleittross der imperiallen Allzweckwaffe, des Sternstörers, über dem Planeten Cal-Seti. Während die republikanischen Schiffe noch ihre letzten Gefechte fochten und dabei waren die Bodenoperation durchzuführen, lag es dem kleinen Verband in der Umlaufbahn des Planeten fern sich an diesem Scharmützel zu beteiligen. Ein jeder hatte während einer Schlacht, und weitergedacht, in einem System wie dem Galaktischen Imperium seine Aufgabe. Nur weil man dachte etwas besonderes zu sein, hieß es noch lange nicht nützlich zu sein und darin lag die Trennschärfe zwischen dem Imperium und der Neuen Republik. Während Letztere jeden Nichtmenschen willkommen hieß, alles unter dem Deckmantel der angeblichen Gleichberechtigung, war es dem Galaktischen Imperium fern solchen Illusionen anzuhängen. Jedes Werkzeug hatte seine Aufgabe, seine Bestimmung und somit seinen Nutzen. Wer käme schon auf die Idee mit einer Gabel eine Suppe zu essen? Nur ein republikanischer Nichtmenschenfreund. Auch wenn einige dieser Kreaturen, aufgrund ihrer widernatürlichen Lebensumstände, eine Wahrnehmung in alle vier Dimensionen aufweisen konnten, hatte ihnen dieser Vorteil nicht viel im Kampf gegen das Galaktische Imperium gebracht. Sie waren noch immer hier und noch immer an allen Fronten siegreich. Die Verluste der Vergangenheit, die sie zur Schmach von Umbara gebracht hatten? Eine Zäsur, eine Schwächung, hervorgerufen durch das Sith Schisma. Wer weiß welche Welt sie belagern würden, wenn Nereus Kratas noch immer das Kommando innehaben würde?
Nachdenklich beobachtete der Tapaner die wie exorbitant große Seegurken aussehenden Malformationen, welche die Republik als Flotte bezeichnete. Es würden Tage kommen, an denen er wieder den Befehl geben durfte auf diese Schiffe das Feuer zu eröffnen. Heute war dieser Tag noch nicht gekommen. Dass Belisar zuvor noch nie auf irgendwelche republikanischen Schiffe das Feuer eröffnet hatte, weil seine Tage als Kommandant eines Schiffes sich auf das Sichern von Raumstraßen beschränkte, bot der imperiale Kommandant der Gnade des Vergessens als Tribut an. Doch gerade der Umstand, dass er aus der Tätigkeit einer profanen Raumsicherheit in das aktive Kriegsgeschehen des Galaktischen Imperiums katapultiert worden war, machte es für den Kommandanten umso verlockender sich einem gewissen Hochmut hinzugeben, den manch einer sogar als Größenwahn diffamiert hätte.

Aus diesem, nennen wir es an dieser Stelle einfach weiterhin großzügig „nur“ Hochmut, entschloss sich Valerian Belisar, dass es erneut an der Zeit war sich an die Crew seines Schiffes zu richten. An die gesamte Crew seines Schiffes. Er hatte zwar erst vor der Schlacht eine Rede gehalten, somit erst vor einigen Stunden das Wort an sie gerichtet, doch hatte Belisar in den Werken des Philosophen Codus Romanthus gelesen, dass es die Geisteshaltung einer Armee war, die Schlachten gewann. Eine Streitmacht die im Geiste rein und motiviert war, kämpfte besser und wie motivierte man seine Truppen? Mit gutem Essen und einem Sendungsbewusstsein. Eine Ansprache konnte somit gerade im Nachgang einer Schlacht, nein, der ersten Schlacht, die diese Crew gemeistert hatte, dazu beitragen den Esprit zu steigern.


„Rimora, öffnen sie einen Kanal über die COMM Anlage der Gorgodon.“ befahl der Kommandant in seinem gewohnt herrischen, aber auch sublimen draufgängerischen Ton.

Als sein Offizier ihm zunickte um zu signalisieren, dass die Verbindung stand, straffte sich der imperiale Leitoffizier und räusperte sich, bevor er das Wort an die gesamte Crew seines Schiffes richtete.


„Hier spricht Ihr Kommandant, Valerian Belisar.“ ertönte die Stimme des Kommandanten, triefend vor Selbstbewusstsein. „Ich beglückwünsche jedes einzelne Crew Mitglied dieses stolzen Schiffes. Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir wie eine gut geölte Maschinerie gelaufen sind. Sie haben heute ihr erstes Gefecht überlebt und damit dazu beigetragen das Galaktische Imperium wieder ein Stückchen sicherer zu machen und den imperialen Frieden zu garantieren.“

Mit dem Verve, den der Tapaner auf seiner Heimatwelt erlernt hatte, mit der Begeisterung für die Kunst der Worte, versuchte er das Feuer in den Geistern seiner Untergebenen zu entflammen. Doch es gab auch Verluste, an Bord der Gorgodon, draußen im All. Es waren heute Imperiale gestorben und dieses Märtyrertum im Angesicht des Feindes musste entsprechend gewürdigt werden.

„Doch gedenken wir auch den Gefallenen dieser Schlacht, sowohl an Bord der Gorgodon, als auch an Bord der Raider Korvetten und den anderen Schiffen imperialer Kennung. Sie alle haben durch ihr Opfer, durch ihr Märtyrertum gezeigt, dass der Dienst am Imperium erst mit dem Tod endet.“ Seine Worte hatten eine Finalität, die nur der Tod sonst hätte haben können. Um seine gespielte, ja geradezu vorgeheuchelte Demut abzuschließen, setzte der Kommandant zum grande finale an, dass in seiner Bündigkeit seine Eleganz ausdrückte. „Wir werden nun eine Minute dieser Männer und Frauen gedenken.“

Sichtlich mit sich selbst zufrieden, genoss der Tapaner die Stille, die nun auf der Brücke und, soweit er es sich einbildete, schiffsweit nun Einzug hielt. Eine Stille, die auf seinen Befehl sich wie ein Leichentuch über die Gorgodon gelegt hatte. Was ihm nicht bewusst war, war dass seine eigene Crew diese Ansprachen stillschweigend ertrug, es als Manierismen eines engagierten, eigentlich gut meinenden aber übers Ziel hinausschießenden Karrieristen abstempelten. Doch es war ein Mär aus HoloVideos, dass man seinem Vorgesetzten widersprach, ja gar unfreundlich wurde. Es war geradezu unimperial. Man ertrug es in der Gewissheit, dass auch andere Kommandanten eines Tages kommen würden.
Die Stille wurde jäh von dem Signal eines Rufs gestört, die Gorgodon erhielt eine Übertragung. Zögerlich ließ Ensign Rimora das Piepen einige Male erklingen, bevor er unsicher zu Commander Belisar sah, beinahe schon flehend, ob er den Ruf annehmen durfte, obwohl die Minute noch nicht verstrichen war. Die Realität ließ seine Vorstellungen mal wieder gebrechlich und geschwächt zurück, frustrierend für den Tapaner aus reichem Hause, der es gewohnt war, dass alles nach seinem Gutdünken geschah. Mit einer beinahe schon lästigen Handbewegung, als wolle er eine nervige Fliege vertreiben, gab er Rimora das Signal die Nachricht abzurufen.


„Sir, die Conqueror ruft uns. Captain Dalmascae erwartet einen Bericht und lässt gleichzeitig anfragen, ob wir Unterstützung bei der Reparatur unseres Schiffes benötigen.“

„Lassen sie eine interne Prüfung unserer Reparatur- und Wartungsleistung erbringen, im Anschluss teilen wir der Captain mit, ob wir ihre Hilfe in Anspruch nehmen müssen.“

Und er wusste schon genau, dass er Lieutenant-Commander Mindar damit beauftragen würde die Beseitigung der Schäden der Gorgodon zu supervisieren. Beinahe schon feixend musste sich der Kommandant mäßigen, schließlich war es eine Unsitte Schadenfreude in diesem Maße nach außen hin zu zeigen. Doch die Vorstellung, wie sich der Imperiale von Bescane mit allerlei Reparaturdroiden und dem imperialen Wartungscorps herumschlagen zu müssen, erfreute ihn. Es war eine mühselige, dröge Aufgabe. Genau das Richtige für einen Mann, den Belisar als das Mehl unter den Gewürzen empfand. Nachdem der Lieutenant-Commander über seine neue Aufgabe informiert worden war, befasste sich der Tapaner mit dem Geschehen im System. Mittlerweile waren nämlich neue Schiffe ins System gesprungen, die wie ein blinkender Blumenstrauß sich dem Tapaner auf dem Holotank zum Pflücken anboten.
Neben den waffenstarrenden Kriegsschiffen der imperialen Flotte, die fortan als Teil der Systemverteidigungsflotte Cal-Seti vor einem weiteren feindlichen Übergriff schützen sollten, sprangen auch zahlreiche weitere Unterstützungsschiffe in das System, welche stets im Begleittross einer imperialen Gefechtsformation flogen. Es handelte sich um Transporter und andere Schiffe mit imperialer Kennung, die entweder im Nachgang einer Schlacht das System betraten oder Teil stationärer Konstrukte werden würden, die aus Cal-Seti einen längerfristigen imperialen Posten machen würden. Im Angesichts der Anwesenheit republikanischer Streitkräfte, die jeder Imperiale hier mit Argusaugen beobachtete, war es auch als eine Machtdemonstration der Marine ihrer Majestät zu werten. Während das Mündungsfeuer am Boden dabei war zu erlöschen, schaffte man hoch über ihren Köpfen, in den unendlichen Weiten des Alls, Tatsachen. Abgesehen von den zahlreichen Bergungsschiffen, die wie Geier ausschwärmten und sich am Aas der zerstörten Schiffe gütlich taten, waren noch drei weitere Schiffe ins System gesprungen, die dem Tapaner ins Auge fielen. Es handelte sich um imperiale Reparaturbarken, die dank ihrer entsprechenden Andockgitter weitläufige Reparaturen in schnellem Maße an Schiffen durchführen konnten. Sie ersetzten zwar bei weitem kein stellares Dock, doch waren sie weitaus besser ausgestattet, als die doch rudimentären Maßnahmen, die Belisar hätte eigenhändig von seiner Crew durchführen lassen müssen.

In diesem Moment fand Lieutenant-Commander Mindar seinen Weg wieder zu ihm und erstattete ihm einen Zwischenbericht, dass drei Züge Reparaturdroiden der Serie F , drei Züge der LE Serie Reparaturdroiden, zwei Kompanien BLX Arbeitsdroiden und drei Staffeln Reparaturdrohnen sowie eine Kompanie WED Treadwell Droiden aktiviert wurden, um mithilfe von Notfallreparaturmaßnahmen die Hüllenintegrität zu stärken. Was auf den ersten Blick wie eine Streitmacht aussah, war im Endeffekt nur ein Haufen Blech, der nur so intelligent war, wie die Anweisungen, die man ihnen geben würde. Verglichen mit der Größe eines Turbolaserdurchschlags, konnten diese Zahlen einen eher zum Weinen bringen. Captain Dalmascae hätte sicherlich nicht vorgehabt länger als einige Tage im Raum zu verbringen. Doch die Barken waren nicht nur sprichwörtlich seine Rettung.


„Ihr Bericht war… zufriedenstellend, Lieutenant-Commander.“ rang sich der Tapaner das Lob ab, als müsse er im Gegenzug die Organe seines Erstgeborenen im Tausch anbieten. „Ich überlasse ihnen einstweilen die Brücke. Nehmen sie Kontakt zu den Reparaturbarken auf und erbitten sie um Unterstützung bei der Instandsetzung der Gorgodon. Richten sie zudem der Conqueror aus, dass wir keine weitere Hilfe benötigen und der Bericht pünktlich auf Captain Dalmascaes Tisch eintreffen wird.“

Der bürokratische Teil einer Kommandantur war niemals der Aspekt gewesen, mit dem man Valerian Belisar hätte begeistern können. So dachte er mit Drangsal an die bevorstehende Aufarbeitung der Schlacht von Cal-Seti im Sprech der imperialen Flottenberichte. Er hielt sich eher für einen Mann der Tat, einen Kämpfer der Faust, als der Stirn, auch wenn er sich selbst niemals als kognitiv bodenständig gesehen hätte. Stattdessen fand er es einfach nur müßig. Und so überließ der Tapaner seinem XO die Brücke und zog sich in sein Büro zurück, welches ebenfalls auf dieser Ebene lag, und würde sich dort in der allumfassenden Stille den Nachwehen der Schlacht und ihrer Aufarbeitung hingeben.

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| Torranix-Sektor || nahe des Mondes von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Primärbrücke || Commander Vicus Muganza |


Direkt nach dem wenig ertragreichen Treffen mit dem in Gewahrsam befindlichen yevethanischen Schiffskommandanten verschlug es Commander Muganza wieder auf 'seine' Brücke. Dort unterrichtete man ihn über die während seiner Abwesenheit eingetroffenen Glückwünsche von Captain Dalmascae. Die Anerkennung der höherrangigen Offizierin nahm der Demophoner wohlwollend - und nicht ohne Stolz - zur Kenntnis. Zudem informierte ihn Lieutenant Commander Chidothi über die Unterbringung der übrigen Gefangenen in die provisorischen Großraumzellen, derweil die feindlichen Offiziere in der Brig interniert wurden. Diese Neuigkeiten entsprachen in etwa seinem Anspruch was die Durchführung der erteilten Befehle betraf, weshalb er sich zu keinem weiteren Kommentar hinreißen ließ. Der Dienst in der glorreichen Flotte des Galaktischen Imperiums hieß eben auch, sich mit der Abwicklung von Routine-Arbeiten abzufinden. Nicht jeder Tag war gespickt mit aufregenden Neuerungen, mit der Eroberung eines Systems im Namen des Imperators oder in der Entwicklung eines neuen taktischen Manövers. Und die unmittelbare Wandlung von hektischem Dienstversehen während einer kämpferischen Auseinandersetzung zum fast schon ordinären Alltag erfolgte bisweilen in immens kurzen Intervallen. Ein solcher Intervall fand derzeit statt, denn die aktive Alarmstufe der 'Admiral Antur Pell' war mittlerweile aufgehoben worden. Derzeit bestand keine Gefahr mehr im System, hatten die imperialen Streitkräfte doch binnen kürzester Zeit für klare Verhältnisse gesorgt.

Im Hintergrund ertönten eine Vielzahl von Geräuschen, angefangen bei organisatorischen Funksprüchen, über das schrille Quitschen von MSE-6 Mausdroiden bis hin zu themenbezogenen Unterhaltungen zwischen einzelnen Brückenoffizieren. All dieses akustische Hintergrundrauschen lenkte einen gestandenen Schiffskommandanten selbstverständlich nicht ab, summierten sich die Geräusche doch zur üblichen Betriebskulisse eines Kriegsschiffs der imperialen Marine. Dazu gesellten sich die persönlichen Überbringungen neuer Befehle, aktueller Statistiken oder Bestätigungen durchgeführter Routinekontrollen. Alles in allem glich die Kommandobrücke eines Kreuzers der Vindicator-Klasse, an sich schon eine kleinere Version der gewaltigen Imperial-Klasse Schlachtschiffe, einem ins Weltall verlegten Kommandostands der Bodenstreitkräfte. Die Brücke war das taktische, organisatorische und auch personelle Herzstück.

Diese fast wunderbare Kakophonie imperialer Effizienz erfuhr ein einschneidendes Erlebnis, als der verantwortliche Offizier der Kommunikations- und Sensorik-Anlage, Lieutenant Taggert, aus einem Verbund mehrerer Ensigns desselben Ressorts heraus seine Stimme erhob.

>>Sir, die Langstrecken-Sensoren vermelden den Eintritt mehrerer Schiffe ins System. Imperiale Kennung, Kodierungs-Prüfung läuft, Kommunikations-Signale erkannt.<<, lautete die rasche Abfolge mehrerer Informationen. Das Eintreffen von - vermeintlich - imperialen Schiffen konnte nur bedeuten, dass man das Sternensystem in der Gänze befrieden wollten. Und das geschah in erster Linie dadurch, dass man Anspruch auf das System erhob. Im imperialen Jargon bedeutete es, dass es eine Überpräsenz von militärischen Kraft gab. Die pure Anwesenheit einer Vielzahl von Kriegsschiffen schaffte Frieden durch Abschreckung. Ein ressourcenbindendes, aber hochgradig effizientes Vorgehen.

Da die 'Admiral Antur Pell' derzeit im Verbund mit der 'Conqueror' den geenterten Zerstörer der Recusant-Klasse gen Systemrand schleppten, kam eine Inbereitschaftsetzung seines Kommando derzeit nicht in Frage. Die Traktorstrahlprojektoren seines Schiffes arbeiteten auf Hochtouren und beanspruchten aufgrund der schieren Größe des feindlichen Schiffes einen enormen Bedarf an Energie. Um diese Zuteilung zu erlangen, musste andernorts eingespart werden, weshalb man sie der Primärbewaffnung des Schweren Kreuzers, den Turbolaserbatterien, vorenthielt.

Einige Momente vergingen, derweil man dem Commander eine Reihe von weiteren Unterlagen zukommen ließ - primär den Kennungen der Schiffe zugehörige Namen von Kommandanten und mögliche Schlüssel für eine Deskriptierung von verschlüsselten Befehlen. Selbiges war jedoch nicht weiter notwendig, denn es gab einen verbalen Nachtrag seitens Lieutenant Taggert.

>>Wir werden von der 'Conqueror' gerufen, Commander.<<, erklärte er kurzerhand.

>>Auf meinen Holo-Kommunikator übermitteln, Taggert!<<

Sofort erschien die bläulich-transparente Gestalt von Captain Jade Dalmascae in miniaturisierter Form vor ihm. Muganza nahm Haltung an.

„Commander Muganza. Gratulation zu ihren Leistungen im Gefecht und dem erfolgreichen Entermanöver ihrer Truppen.
Ich werde in Kürze die Bergungseinheiten an sie verweisen um das weitere Vorgehen mit dem aufgebrachten Schiff in deren Hände zu legen. Darüber hinaus werden wir die von ihnen gemachten Gefangenen ebenfalls hier übergeben.
Ein Commander Opin und Lieutenant Commander Kholm sind die befehlshabenden Offiziere der Transporter und ihrer Schutzeinheiten, die dafür sorgen werden, das die Gefangenen in einem wunderschönen Arbeitslager landen werden.
Etwaige Informationen die aus eventuellen Verhören der Offiziere an Bord ihres Schiffs gemacht wurden, fügen sie ihrem finalen Bericht als Anhang bei, ehe sie gesammelt mit dem der Gorgodon und Conqueror von mir weitergeleitet werden. Die oberste Aufsicht und Befehlsgewalt während des Transfers obliegt, bis zu dessen Abschluss weiterhin ihnen, Commander Muganza.“

Eine klare Befehlszuteilung. Einerseits gab es nun eine ganze Menge Arbeit, andererseits behielt er die Verantwortung. Selbiges war für ihn, den fast schon manisch Kontrollsüchtigen, von essentieller Bedeutung. Die verlustreiche Eroberung des feindlichen Zerstörers musste auch von der Propaganda entsprechend ausgeschlachtet werden, weshalb er einen fundierten Bericht über die gesamte Unternehmung verfassen wollte. Dazu bedurfte es nicht nur einer umfangreichen Befragung der yevethanischen Feinde, sondern auch diverser Beteiligter. Es war unumstößlich, dass die imperiale Bevölkerung erfahren musste, was ihre Verteidiger von Ordnung, Recht und Wohlstand an den entfernten Enden des Universums leisteten. Dafür musste er als Schiffskommandant alles in seiner Macht stehende tun.

>>Ich danke Ihnen, Captain Dalmascae. Habe die Befehle erhalten und verstanden. Die Gefangenen für die Arbeitslager warten auf Abtransport, die Offiziere stehen einer Befragung gemäß Protokoll bevor. Alle gewonnenen Erkenntnisse füge ich dezidiert dem Gesamtbericht bei. Muganza Ende.<<

Dann endete die kurze, wie knappe Unterhaltung mit dem weiblichen Captain. Nun galt es eine ganze Reihe von spezifischen Befehlen zu erteilen. Einerseits mussten die gefangenen Soldaten - oder Krieger - der Yevethaner für einen Massentransport vorbereitet werden, andererseits konnte sich eine Befragung der Offiziere aufgrund der Todesverachtung dieser Spezies tatsächlich schier ewig hinziehen. Man musste also bei Bedarf direkt zu drastischen Mitteln greifen. Mitteln wie Drogen-Injektionen, speziellen Verhörmethoden oder gröberer Methodik. Dafür gab es an Bord des sechshundert Meter langen Schiffes allerdings einige Spezialisten.

>>Chidothi, Major Tinker soll einige Verhör-Profis auf die Offiziere ansetzen. Ich werde mich noch einmal mit dem feindlichen Schiffskommandanten auseinandersetzen. Sorgen Sie für eine reibungslose Übergabe des gegnerischen Zerstörers und lassen Sie die Gefangenen für eine Abholung der neuen Systemsicherheitskräfte vorbereiten. Ich erwarte keine Zwischenfälle, Lieutenant Commander!<<

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-- Cal-Seti System | Nähe des Mondes | GSD „Shark“ | Brücke] Tyr Raknar, Natasi Daala Brückenbesatzung (NPC) --

Tyr drehte sich mit einem etwas angespannten Gesichtsausdruck um, als er die Stimme der Kommandantin vernahm. Interessant, dass ihm ihre Anwesenheit auf der Brücke entgangen war! Der Kiffar mit dem nach säuberlich nach hinten gebundenen Dreadlocks hob stirnrunzelnd eine der beiden dunkelbraunen Augenbrauen. Nur selten lies Daala ihre lobende Seite durchscheinen, aber sie erkannte durchaus die verschiedenen Qualitäten der Offiziere. Davon zeugten auch die Worte, welche die Kommandantin der Shark verlauten lies, als sie sich wieder dem Kommandosteg näherte. Wenn man es recht bedachte, hatte der Kiffar durchaus sein Ziel erreicht und dies hieß, dass die Shark möglichst wenig Verluste zu beklagen hatte – und auch die anderen Schiffe. Ob dies auch die Antur Pell betraf, konnte er tatsächlich nur mutmaßen, denn der schwerer Kreuzer der Vindicator Klasse hatte einen großen Anteil an der Enterung des feindlichen Zerstörers mitgetragen. Tatsächlich vermutete Tyr, dass hier wohl die größten Verluste entstanden waren. Viele Offiziere der Imperialen Navy sahen in Boden- oder Entertruppen nicht den tatsächlichen Wert, aber der Kiffar war sich sicher, dass auch diese Truppen zumindest einen Funken Ehre verdient hatten. Es waren Krieger, wie er, und Tyr fragte sich wie ihre letzten Minuten in den Wirren des Raumkampfes auf dem Recusant-Zerstörer wohl gewesen waren. Der Kiffar seufzte, als ihm klar wurde, dass wohl so einige trotz der Übermacht der Entertruppen, diesen Tag nicht überlebt hatten. Auf Kiffu hätte man die Gefallenen mit einem alten Ritual geehrt und ihre leblosen Körper dem Feuer übergeben. Tyr schien Daala zu beobachten und doch drangen ihre Worte nur aus einer größeren Entfernung zu ihm durch. Erst nach und nach, als die Anspannung der Schlacht nachlies, man mehr und mehr die Automatismen ausblendete welche einen beherrschten, dämmerte es den Kiffar. Mit einem Blick auf den Holotank erkannt er durchaus das, was ihm Daala bereits bestätigt hatte. Die Verluste der Schiffe waren gering, nahezu minimal und auch die Shark hatte ihren Teil dazu beigetragen. Der XO der Shark gedachte unterdessen ebenfalls den gefallenen imperialen Soldaten, welche ihr Leben für das ultimative Ziel des Sieges gelassen hatten. Einen Tod auf dem Schlachtfeld und im Kampf, das wünschte auch er sich. Sein kleiner Bruder, Xargon, würde sicherlich ebenso denken. Wieder seufzte Tyr leise, als ihm bewußt wurde, wie sehr er ihn vermisste. Ob Xargon noch die alte Person sein würde, wenn er ihn wieder treffen würde? ER würde sich verändern....zum Guten oder zum Schlechten! Der schwarzhaarige Offizier verwarf den Gedanken und lies kurz den Blick über die Brücke schweifen. Der vorläufige Schlachtbericht der Shark war hervorragend ausgefallen und bereits zu Beginn der Aufräumarbeiten abgeschickt worden. Auch hatten sie die angefallenen Reparaturarbeiten an der Außenhülle bereits erwähnt, welche bereits im Gange waren.


Die Meldung des ihm unbekannten Ensigns an der Kommunikationskontrolle der Shark riss ihn aus den Gedanken und kurze Zeit später musterten diesen zwei eisblaue Augen mit strengem Ausdruck. Es war nicht die Weiterleitung eines Befehls, welche der Offizier verlauten lies, sondern eher das Aussehen. Interessant, wie schnell und effizient tatsächlich die Alphaschicht zur Betaschicht gewechselt hatte – nach dem Sieg in der Schlacht. Ein Wechsel, welcher lautlos von Statten gegangen war und nun Tyr ein kleines Schmunzeln ins Gesicht zauberte. Welches erstarb, als er sich wieder zu Daala umdrehte und ihre Worte vernahm. Ihr Blick sprach Bände, natürlich gefiel ihr dieser Funkspruch von der ISD 2 nicht und immerhin, Oroule lag noch auf der Medbay des Schiffes. Wie auch die 12 Marines, welche die Shark vor einigen Minuten noch verteidigt hatten. Tyr wartete also, bis Daala den Status des eigentlichen XO des Gladiators in Kenntnis gebracht hatte und runzelte dann die Stirn, als er die Meldung der Medbay vernahm. Fast unbewußt nahm er eine angespannte Körperhaltung an, denn Daala ergriff nun erneut das Wort. Tyr entging nicht, wie Sie ihn musterte und auch den garnicht so strengen üblichen Klang in ihrer Stimme registrierte er ebenfalls. Er lies sie ausreden, und mit der Ausgabe der letzten Befehle an ihn, nickte der dunkelfarbige Kiffar, ohne den Blickkontakt zu ihr zu verlieren. Diese Worte klangen so..endgültig. So präzise, aber Tyr konnte es Daala nicht verdenken. Befehlen waren zumeist ebenfalls in diesen einfachen Gesprächstherm gehalten.


Wenn ich frei sprechen dürfte, Ma'am. Ich möchte mich bei Ihnen für das Vertrauen und diese neue Erfahrung bedanken. Ich hoffe, dass die Anforderung auf die Conquerer nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt, und ich meinen Posten auf der Shark wieder ausführen kann.


Mit diesen Worten tat Tyr genau das, was Daala verlangt hatte. Nämlich Wegtreten und sich zum Hangar des GSD begeben. Was ihn wohl auf dem riesigen ISD erwarten würde? Der Kiffar war immer noch angespannt, als er die Brücke verlies und sich zum Hangar begab. Es kam ihm wie Stunden vor, welche er in Gedanken in den Gängen verbrachte. Das geschäftige Treiben war auch außerhalb der Schlachten auf dem Trägerschiff vorhanden. Ein Konstrukt, welches nie stillzustehen schien. Schiffe glichen in ihrer Ablaufstruktur zumeist Maschinen, Zahnräder griffen ineinander. Abteilungen arbeiteten zusammen, oder sollten es zumindest. Manche Schiffsbereiche genossen im Ernstfall gesonderte Prioritäten, andere hingegen wurden aufgrund diverser Protokolle und Verhaltensregeln vernachlässigt. Eine Schiffskantine oder die Trainingsräume für die Besatzung besaßen bei Weitem nicht die enorme Wichtigkeit eines Maschinenraums oder auch der Brücke. Im Kampfesfall waren es häufig die beiden erstgenannten Bereiche, welchen die Schiffsenergie entzogen und zumeist in die primären Offensiv- und Defensivsysteme umgeleitet wurden. Interessant, welche Gedanken ihm gerade durch den Kopf gingen...ob das wohl mit der Anforderung auf die Conquerer zu tun haben konnte?


Tyr kam nicht dazu, sich über diesen Gedanken den Kopf zu zerbrechen, denn langsam gerieten die nach oben geklappten, weiß eingefärbten Seitenflügel der Lampda-Fähre in sein Blickfeld. Das leise Surren der Triebwerke des Ungetüms schien sich jedoch an die Geräusche der ankommenden Ties anpassen zu wollen. Für einen Augenblick wandte Tyr den Blick ab und musterte die Schwärze des Alls durch das Kraftfeld des Hangars, bevor ihn wieder eine junge Stimme in die Realität zurück riss und die Bereitschaft der Fähre vermeldete. Der Kiffar nickte wortlos und folgte dem jungen Sub Lieutenant zur schwarzen Einstiegsrampe, welche von den Landungsstelzen der Fähre flankiert war. Der Kiffar verspürte ein ungutes Gefühl im Magen, eine Art Anspannung. Vielleicht Angst vor dem Unbekannten? Er runzelte die Stirn, als er die Rampe hinauf ging und sich einen Sitzplatz aussuchte. Ein leichtes Ruckeln ging durch das kleine Raumschiff, als es kurz danach von Schwebehand abhob und sich langsam aber sicher dem kleinen Kraftfeld, welches die tödliche Kälte des Alls zurück hielt, näherte. Der Flug selber würde nur wenige Minuten dauern.

Das was Tyr als Erstes zu sehen bekam, waren tatsächlich die mächtigen Ausmaße des Schiffes. Die Shark, oder besser gesagt die Gladiatorklasse war 500 Meter lang und selbst sie war recht breit. Es dauerte ein paar Minuten, bis man sie vollständig durchquert hatte. Aber der Imperiale Sternenzerstörer, welcher nun langsam in das Sichtfeld der kleinen Fähre kam, verfügte über ganz andere Ausmaße. Beinahe beängstigend, wenn man bedachte, dass diese Schiffe bis an die Zähne bewaffnet und auch noch mit einigen Jägerstaffeln bestückt waren. Ein tödlicher Gegner im Raum-Raumkampf, und dessen waren sich sicherlich auch die Yevethianer bewußt gewesen. Zumeist reichte schon die Anwesenheit dieser grauen fliegenden Festungen aus, um Schiffe nicht nur mit Kampfkraft sondern auch mit ihrer schieren Größe zu bezwingen. Wie ein Fels in der Brandung das imperiale Rückrad im Flottenkampf zu bilden. Tyrs Blick blieb wie gebannt an dem pfeilförmigen Gebilde hängen, welches sich nun vor ihnen befand. Alleine diese Bauform war recht nützlich und gab für frontalen Beschuss doch recht wenig Angriffsfläche frei. Andererseits förderte der diagonal nach oben verlaufende Aufbau der Schiffsaußenhülle die multiple Montage der Geschützbatterien. Man sparte schlichtweg Platz ein und nutzte den Vorhandenen weitaus effektiver als bei älteren Schiffsmodellen. Auch einkommender Schaden konnte durch die stufenartige Bauweiße auf mehrere Hüllenebenen verteilt werden. Majestätisch thronte die Conquerer im Raum und ganz sicherlich, so schätzte es zumindest der junge Kiffar ein, behielt dieses mächtige – wenn nicht sogar eines der Mächtigsten – Kriegsschiff den fast zum Zusammenbruch geschossenen Recusant-Zerstörer der Yevethianer genau im Holotank und den Waffenbatterien erfasst. Eine wirkungsvolle Maßnahme, wenn man bedachte, dass eben genau diese Waffenbatterien noch vor wenigen Minuten ihre tödlichen Ladungen auf ein Schiff gespuckt hatten, welches nun mehr einem Schrotthaufen als einem Zerstörer glich. Ein unrühmliches Ende, selbst für das yevethianische Pack, welches auch die Shark bedroht hatte. Der Platz in den Annalen ihres Volkes würde Ihnen verwehrt bleiben, die Niederlage gegen das Imperium kam am Nächsten einer Schande gleich. Der Plan, welchen Commordore Toral vorbereitet hatte, hatte den ersten Feindkontakt überlebt...

Tyr bemerkte erst nach wenigen Sekunden die schwarzen kleinen Gebilde vor ihnen, welche die Fähre zu ihrer rechten Flanke begleiteten. Ihrer ovalen, runden Kapselform und den so typisch schwarz eingefärbten Hexagonalen Flügeln konnte es sich nur um TIEs handeln. Abfangjäger, für den Kampf Jäger gegen Jäger gebaut. Irgendwo in den hinteren Windungen seines Gehirns erinnerte sich der Kiffar nach weiteren Sekunden daran, dass diese Jäger weder über Schilde noch über Panzerung verfügte. Oft wurden sie auch als eine Art Kanonenfutter betrachtet und doch waren sie durchaus für die Kampfkraft mancher Schiffe und auch deren Verteidigung von großer Wichtigkeit. Zumeist wurden sie aufgrund der geringeren Produktionskosten in Massen in den Kampf geschickt, aber hin und wieder zog man selbst die Sternenjägerstaffeln und die dazugehörigen Rotteneinteilungen zu Patrouillen und Aufklärungsflüge hinzu. Mit einem Schmunzeln erinnerte sich Tyr an den Ausdruck eines Mitkadetten, welcher die TIEs in der Flottenausbildung Kampfkekse getauft hatte. Die Fähre passierte unterdessen die Kraftfelder des großen Jägerhangars und näherte sich mit verringerter Geschwindigkeit dem kleineren, ebenfalls durch ein lilanes Kraftfeld geschütztem, Landeplatz der Fähren.

Er wurde von einem menschlichen Ensign im Hangar empfangen. Blondes Haar, grüne Augen und etwa 1,70 Standartmeter groß. Schlank, sehr schlank. Obwohl dies fast zu übertrieben war, tatsächlich war der Ensign ein Strich in der Landschaft und er schien sich klein machen zu wollen. Die Scheu stand fast schon in seinen Augen geschrieben, als er leise seine Stimme erhob und Tyr bat, ihm zu folgen. Grimmig nickte der Kiffar, beließ es aber eben auch dabei. Es war ihm durchaus bewußt, dass er sich in einer sehr guten körperlichen Verfassung befand – aber natürlich steckte da jede Menge Training dahinter. Außerhalb seines Brückendienstes war Tyr fast jeden Abend im Kraftraum der Shark gewesen und hatte sich körperlich ertüchtigt. Es war nicht die imperiale öffentliche Pflicht, nach welcher sich Offiziere als topfit in ziviler Umgebung zeigen sollten, nein es war der eigene Antrieb. Doch Tyr war weniger erpicht auf die tatsächliche Kraftleistung seiner Muskeln wie sein Bruder, ihn faszinierte aber dennoch die gewisse Ästhetik, welcher eben ein trainierter Körper mit sich brachte. Die fliesenden, fast sogar elegant anmutenden Bewegungen, welche die aufeinander eingespielten Muskeln täglich vollführten. Von einem Mehrwert auf der mentalen und gesundheitlichen Ebene ganz zu schweigen.

Es dauerte nur wenige Minuten, bis Tyr und sein Begleiter das persönliche Quartier des Captains betraten und sich der Ensign auf Befehl zurück zog. Tyr nahm Haltung an und stand kerzengerade da.

Ma'am, Lieutenant Commander Raknar meldet sich zum Raport!


Die eisblauen Augen des Kiffars ruhten nun auf der schwarzhaarigen Frau.



-- Cal-Seti System | Systemrand | ISD 2 "Conquerer“ & VIN "Admiral Antur Pell"| Superstruktur der Conquerer | Quartier der Kommandantin | Tyr Raknar, Jade Dalmascae, Ens. Tron (NPC)--
 
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Orbit in der Nähe von Cal Seti/ NST „Champion“/ Pilotenquartiere/ Chi

Chi
erneuerte gerade die Gelbe Gesichtsbemalung, als sein Kommlink anfing zu piepen. Er richtete sich auf und durchquerte das kleine Quartier mit wenigen Schritten, griff nach dem kleinen Gerät und aktivierte es.

„Pilot Cho, hier Kontrolle begeben Sie sich unverzüglich in den Hangar, Ihr Staffel erwartet Ihre Unterstützung.“

„Verstanden, unter welcher Nummer fliege ich?“

„Sie werden Mosquito 6 ersetzen und nun los!“

„Verstanden Kontrolle.“

Chi
machte sich sofort auf den Weg zum Hangar, er eilte an Soldaten vorbei und knallte aus Versehen gegen einen Astromech. Was wird mich wohl da draußen erwarten ? Chi war sich sehr sicher das er im Laufe der Schlacht mindestens einen Jäger abschießen würde. Er nahm den Turbolift in den Hangar und wurde dort schon von seinem Astromech R2 begrüßt, welcher ihm piepend erklärte dass der X-Wing voll einsatzbereit war.

„Danke Erzwo, dann lass uns mal los legen!“

Während Chi sich seinen Helm aufsetzte, wurde Erzwo auf seinen Platz gesetzt.
Chi stieg ein und fuhr die Systeme hoch, alles funktionierte.

„Hier Kontrolle, Mosquito 6 Sie haben Starterlaubnis.“

„Verstanden Kontrolle.“

Mit diesen Worten hob der X-Wing ab und flog auf den Rest der Staffel zu.

Orbit in der Nähe von Cal Seti/ T-65-X-Wing „Mosquito 6“/ Chi und Erzwo
 
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[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Captains] - Jade

Während sie darauf wartete das ihr angeforderter Gast eintreffen würde, wanderten die grünen Augen der imperialen Kommandantin immer wieder über den vorläufigen Bericht, den sie von dem Gladiator Kreuzer erhalten hatte. Der Bericht an sich las sich gut, sprach auch weiter für ihre Entscheidung und auch für die Beobachtungen die sie gemacht hatte, fernab des Einblicks quasi hinter die Kulissen den sie so erhielt. Allerdings hatte der Bericht auch offen gelegt, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass der Lieutenant Commander zum agierenden Kommandanten des Schiffs geworden war. Immerhin war er, wie sich so heraus gestellt hatte, nicht der eigentliche XO der Kommandantin des Kreuzers gewesen. Diese hatte die Brücke verlassen nachdem ihre erste Offizierin verletzt worden war.

Kopfschüttelnd pausierte Jade einmal mehr beim Lesen des Berichts. Und musste sich davon abhalten die verschränkten Hände nicht fester zusammen zu pressen. Es war kein Geheimnis, dass manche Kommandanten sich auf ihrem Schiff wie die von göttlicher oder welcher höheren Macht auch immer bestimmten Herrscher fühlten. Was durchaus nachvollziehbare Gründe hatte. Immerhin impfte allein die Offiziersausbildung und die bei weitem überdurchschnittlich gute Abstammung vieler Offiziere innerhalb der Flotte ein gewisses Selbstwertgefühl in viele ihrer Vertreter. Jade, als gewöhnliche Bürgerin des Imperiums ohne bedeutende oder reiche Familie und dazu auch noch als Frau hatte sich, gerade während ihrer Zeit an der Akademie durch harte und teilweise sehr grausame Abneigung und Unterdrückung von anderen Kadetten aber zum Teil auch Ausbildern kämpfen müssen. Ein Umstand der sie, nach absolvieren der Akademie und aktivem Dienstantritt, nur noch härter hatte arbeiten lassen. Es galt nicht nur eine beispielhafte Offizierin zu sein, sondern sich zudem auch noch über alle Zweifel und Anfeindungen hinaus als herausragend zu präsentieren.

Obschon das als Kommandantin eines alternden Dreadnoughts und auf quasi verlorenem Posten in der Wachflotte Bastions vergebene Mühe gewesen zu sein schien. Doch nun stand sie hier. Kommandantin eines Imperial-II-Klasse Sternzerstörers. Ehemalige Adjutantin von Fleet Admiral Moresby, darauffolgend Adjutantin von Grand Admiral Nereus Kratas und darauf folgend, im Zuge ihrer Ausbildung in den Wegen der Macht, die allerdings weniger weit fortgeschritten war als Jade es gerne hätte, Adjutantin von Elysa Nerethin. Ihres Zeichens zeitweise Vorstehende Offizierin des Sternenjägerressorts des Oberkommandos der imperialen Flotte. Ausgezeichnet mit mehreren Orden, eigenständig kommandierte und erfolgreich ausgeführte Operationen bewältigt... und trotzdem würde es ihr niemals einfallen während eines aktiven Kampfeinsatzes, selbst wenn er so scheinbar einfach und wenig herausfordernd war wie der zuletzt geschlagene, die Brücke zu verlassen um...alles in allem, wie die Kommandatin des Gladiators, eine gewisse Natasi Daala, nichts zu tun. Und das während ihr Schiff geentert worden war!


Die Mannschaft imperialer Kriegsschiffe war zwar für gewisse Ausfälle ausgelegt, aber ein aktives vernachlässigen der eigenen und vor allem inhärenten Pflichten eines kommandierenden Offiziers grenzte fast schon an Sabotage. Oder Verrat. Diese Offizierin, Daala, konnte sich glücklich schätzen einen derart fähigen Zweiten Offizier auf ihrer Brücke zu haben, dass er ohne weiteres in die Rolle des Schiffskommandanten gewachsen war. Es hätte bei weitem weniger gut und glimpflich ausgehen können, wie Jade sich düster ausmalte, während sie sich an die Erfahrungen der massiven Schlachten um Bastion erinnerte. Der Ausfall eines kommandierenden Offiziers, der durch einen überforderten oder nervösen oder zögerlichen Ersten oder Zweiten Offizier ersetzt werden musste, konnte der Untergang eines Schiffes, eines Teilverbandes einer ganzen Flanke im Gefecht sein.


Dementsprechend war sich Jade noch nicht sicher wie sie bezüglich dieser Sache agieren sollte. Eine Abmahnung wäre das mindeste was der Kommandantin als Erinnerung daran ihre Pflichten nicht derart gravierend zu vergessen und zu verletzten, angelastet werden sollte. Jade persönlich würde vielleicht sogar noch einen Schritt weiter gehen. Eigentlich. Wenn da nicht die herausragenden Leistungen von Lieutenant Commander Tyr Raknar gewesen wären. Der, wie man sie per kurzer Push-Nachricht auf ihrem persönlichen Kommunikator informierte, so eben im Hangar der Conqueror angekommen war.


Die Leistungen des Zweiten Offiziers waren ein Hoffnungsschimmer, vor diesem dunklen Hintergrund. Vor allem wenn man bedachte das Daala nicht die einzige Zurschaustellung von übereifrigem Egoismus und Narzismus war. Im Bericht den sie von der Gorgodon erhalten hatte, kommandiert von Valerian Belisar, wurde ein ähnliches Bild von einem der Kommandanten der Acclamator Kreuzer gezeichnet. Hätte man ihn gewähren lassen, wäre er mit seinem Schwesterschiff auf Tuchfühlung mit dem Feind gegangen und hatte sich anschließend angemaßt gut gemeinte Hinweise und taktischen Rat seines Kollegen barsch abzulehnen.


Es gab jene die warfen allen besser gestellten Offizieren und Angehörigen des Imperiums generell vor, dass sie sich nur auf Grund von Familienzugehörigkeit diesem angeschlossen hatten und nicht wirklich seiner Sache verschrieben waren. Aber das war eine ebenso einfache wie falsche Annahme, wie nicht alle normalen Bürger des Imperiums die ihren Weg in die Streitkräfte fanden, überflüssig, oder nicht würdig waren in diesen zu dienen. Praktisch die gesamten Streitkräfte abzuurteilen war die erschreckende Hybris der elitären Kreise, die Jade mitunter an deren geistiger Gesundheit zweifeln ließ. Diese verblendeten Aristokraten oder Reichen hatten den gesunden und objektiveren Blick auf das Leben einfach verloren.

Viel weiter kam sie in ihren Gedanken allerdings nicht, denn die Zeit des Wartens war vorbei und der Türsummer ertönte. Ensign Tron hatten, von von ihr angeforderten Lieutenant Commander im Schlepptau, ihr Quartier erreicht. Mit einem schnellen und einfachen Tastendruck gewährte sie den beiden Zugang zu ihrem persönlichen Bereich und Jade erlebte die erste Überraschung als das körperliche Idealbild eines Mannes ihr kleines administratives Reich betrat. Mit einem Nicken entließ sie den Ensign. Deutlich ranghöher als der Offizier vor ihr, musterte sie ihn noch kurz, ehe die Kommandantin des imperialen Sternzerstörers den Salut, im Sitzen, erwiderte. Der rote Strich über seinen Nasenrücken zupfte sanft an Jades Erinnerungen. Kiffar. Richtig. Seine Akte hatte ihn als Fast-Menschen mit entsprechender Zugehörigkeit klassifiziert. Als überaus treu dem Imperium ergebene Offizierin hatte Jade zwar ihre Probleme mit Nicht-Menschen, war aber in Fällen wie dem von Tyr Raknar nicht der Ansicht das es sich hier um einen Nichtmenschen handelte. Unbewusst keimte in ihr die Frage, ob das nicht etwas heuchlerisch war. Andererseits... man musste nur einen Blick auf den Mann werfen um zu sehen, dass man hier kein Alien vor sich hatte.


Für einen Moment überlegte Jade sich ihrer Machtsinne zu bedienen. Aber noch waren sie nicht zu den eigentlichen Punkten gekommen, die sie mit dem jungen Offizier besprechen wollte. Also hielt sie sich dahingehend noch zurück.


„Stehen sie bequem. Oder nehmen sie Platz, Lieutenant Commander.“

Richtete sie das Wort knapp an ihn und wies dabei auf die beiden schlichten Stühle vor ihrem Schreibtisch. Auf selbigem war noch immer der vorläufige Bericht des Gladiator Kreuzers, auf einem kleinen Holo zu sehen, der rechter Hand, oder aus Sicht des trainierten Offiziers linker Hand, über der Arbeitsfläche bläulich schimmernd in der Luft hing.

„Laut den mir vorliegenden Aufzeichnungen war das ihre erste aktive Kampfhandlung.“

Jade hatte gewartet bis der Kiffar näher getreten war um sich zu setzen oder, um nicht peinlich mehrere Meter entfernt von ihr zu stehen. Der stechende Blick ihrer grünen Augen musterte ihren Dunkelhäutigen Gesprächspartner für einen Moment, ehe Jade sich, die Hände kurz aneinander legend erhob und dem Lieutenant Commander kurzzeitig den Rücken zuwandte. Den Blick aus der Fensterfront, die sitzend in ihrem Rücken gelegen hatte, zu werfen. Nicht nur konnte man in relativ kurzer Entfernung teilweise den Recusant-Zerstörer ausmachen, sondern auch einige der neu eingetroffenen Schiffe, darunter einige Kreuzer und Korvetten. Zwei Korvetten, vom Marauder Typ näherten sich gerade mit einigen Transportern sowohl der Admiral Antur Pell als auch der Conqueror um den Gefangenentransport einzuleiten.

„Und obwohl sie eigentlich als Zweiter Offizier ihren Dienst hätten leisten sollen, hatten sie unmittelbar das Privileg als Kommandant der Shark zu agieren.“

Sie hatte sich nicht lange von ihm abgewandt und nun, da sie wieder zu dem muskulösen Offizier vor sich blickte, verschränkte Jade die Arme vor ihrem Oberkörper.

„Eine doch eher ungewöhnliche Entwicklung, aber in Anbetracht ihrer Leistungen, vielleicht auch einfach eine glückliche Fügung. Sagen sie, Lieutenant Commander, was ging ihnen durch den Kopf?

Die Lage auf ihrem Schiff war zeitweise sehr unübersichtlich. Erleuchten sie mich und schildern sie ihre Perspektive auf den Verlauf des Gefechts.“


[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Captains] - Jade & Tyr
 
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Ein riesiges, Sternenhaufen umspannendes Reich wie das Galaktische Imperium konnte nicht nur Kraft ihrer waffenstarrenden, aus Durastahl geformten Bestien den Willen des Imperators in alle Ecken der Rims bringen. Es bedurfte mehr, als nur einer Flotte, die jede Distanz binnen kürzester Zeit überbrücken konnte, es bedurfte einer Ordnung innerhalb der eigenen Reihen, bevor eine Ordnung der Galaxis vorgenommen werden konnte. Diese Ordnung in den eigenen Reihen bestand nicht nur aus einer an den zahlreichen renommierten Akademien ausgebildeten, gehärteten Offizieren, nicht nur aus einer Disziplin, die mit der Kraft eines Vibrohammers in die Schädel ihres Führungsnachwuchses gehämmert wurde, sondern auch aus den deutlich profaneren, dafür aber umso wichtigeren Dokumenten der Nachhaltung. Berichte, Studien, Analysen. Diese in digitaler oder auf Durafolie festgehaltener Form erfassten Gedanken, Eindrücke und Deutungen waren die Archivalia, auf denen die Kraft des Galaktischen Imperiums fußte. Ihre Bedeutung für die Sternenflotte lag in der Nachhaltung ihrer eigenen Taten, jedoch auch in einem ausgeklügelten Systems eines Prüfens und Ausgleichens. Jeder Offizier war daher angehalten nichts als die „Wahrheit“, so subjektiv diese auch sein mochte, in seinen Berichten festzuhalten. Denn wer in seinem Bericht einen Offizier schmälerte, jedoch in den Berichten anderer Flottenoffiziere als Lügner enttarnt wurde, begann nicht nur ein Kavaliersdelikt, sondern machte sich der Verleumdung eines imperialen Offiziers schuldig und – noch viel schlimmer – beschädigte seine eigene Gravitas. Denn wer schenkte noch einem Offizier Glauben, wer achtete diesen noch, wenn dieser sich nicht nur als inkompetent, sondern auch noch als Lügner erwiesen hatte? Es kam dem karrieretechnischen Freitod gleich.

Berichte zu verfassen, so wie es Captain Jade Dalmascae angeordnet hatte, waren daher für Commander Valerian Belisar stets ein Drahtseilakt. Er musste vorsichtig sein, zwischen seinem Drang seine fehlende Erfahrung auf dem Schlachtfeld durch die Übertreibung seiner Taten auf der einen Seite, aber auch dem Verdikt der anderen Offiziere, dass er antizipierte, auszutarieren und die goldene Mitte zu finden. Es war ihm daher ein Ärgernis, ja geradezu eine Qual hinter dem Schreibtisch gefesselt zu sein und diese Berichte zu verfassen. Auf seinen Patrouillenfahrten hatte er eine gewisse Narrenfreiheit, galt es doch nur die Verfolgung und – wenn notwendig – Liquidierung von Schmugglern und Piraten nachzuhalten und die Leistungen seiner eigenen Crew zu kommentieren.


Gedankenverloren rollte der Tapaner seinen Stilo über den mattgrauen Tisch, der wie das gesamte Quartier des Kommandanten der Gorgodon im für Schiffe der imperialen Flotte typischen imperialen Brutalismus gehalten. Unterbrochen wurde der kalte und formale Stil lediglich durch zwei Kunstobjekte, die im mandalorianischen Kubismus gehalten waren, den der Tapaner so zu schätzen wusste. Auch ein kleines Modell eines der fulminanten Ergebnisse tapansicher Werftkunst, eine Angriffsfregatte der tapanischen Sternernschiffkooperative hatte ihren Weg in das Büro des Kommandanten gefunden, ein Hinweis auf seine Abstammung. Im Regal darunter war das zweite Symbol seiner Abstammung, diesmal ein Hinweis seines Hintergrunds der tapanischen Nobilität: Der Griff eines Lichtdegens, ein altes Erbe der Tapaner. Valerian Belisar war kein großer Fechter, doch genoss er die Ästhetik dieser eleganten Waffe aus vergangenen Tage, galt es doch im tapanischen Sektor als chic so eine Waffe tragen und sogar benutzen zu können ohne sich selbst zu verletzten.

Mit seiner rechten Hand umfasste der Kommandant der Gorgodon eine filigrane Tasse, in der sich Paricha befand und nahm einen Schluck von dem angenehm würzigen Flüssigkeit und richtete sein Augenmerk wieder auf das Terminal vor ihm, auf dem er seinen Bericht zu verfassen hatte und warf immer wieder einen Blick auf seine Durafolienseite, auf der er sich mit seinem Stilo in einer geschwungenen Handschrift tapanischen Stils Notizen gemacht hatte, bevor er die Informationen in einen Fließtext in das Terminal eintragen würde.

Zunächst fasste der Tapaner die Geschehnisse der Schlacht zusammen. Die Versetzung der Gorgodon von ihrer bis dahin getätigten Aufgabe auf Befehl von Admiral Raymus Tarkin hin nach Cal-Seti, den Sprung nach Cal-Seti und die Meldung bei Kommodore Mile Toral. Das Herauszerren durch einen Interdiktionskegel eines Gravitationswellenprojektors unterschlug der Kommandant an dieser Stelle, war es ja unerheblich unter welchen Umständen das Eintreten der Gorgodon in den Raum vor Cal-Seti geschehen war. Auch notierte Belisar, wie Kommodore Toral ihn um eine Einschätzung der Lage samt Taktik bat. Auf diesen Wege wollte Belisar dem Kommodore Rechnung tragen, dass dieser etwas auf seine Meinung gegeben hatte und kein Offizier in einem Elfenbeinturm war, sondern auch eine interaktive Beteiligung der Offiziere unter seinem Befehl zuließ, er jedoch das letzte Wort behielt. Ein Vorgesetzter, wie man ihn sich nur wünschen konnte, sollte die Botschaft seiner Worte sein, ohne jedoch auf der Schleimspur eines Hutten auszurutschen. Natürlich fand an dieser Stelle seine Taktik Erwähnung, mit der Belisar riet die Schubschiffe der Yevethaner mittels Traktorstrahlprojektoren zur Kolision mit dem Mond zu bringen und wenn sie sich nicht in Reichweite befanden, die Projektoren anderweitig als Waffe zu instrumentalisieren, indem man Wrackteile entsprechend dem Gegner entgegenwarf. Natürlich betonte er der narzisstische Kommandant elaboriert die Durchschlagskraft seiner Taktik und beschrieb minutiös wie die Yevethaner von dieser Taktik überrascht zum Gegenangriff übergingen. Im Zuge dessen musste Belisar jedoch auch das Kapitel ansprechen, dass ihm noch immer schwer im Magen lag. Der Freitod der Yevethaner, als sie in ihrer Ausweglosigkeit mit dem Mut der Verzweiflung dazu übergegangen waren die Korvetten der Raider Klasse zu rammen und somit zur Explosion zu bringen, lag ihm noch immer schwer im Magen. Die Verzweiflung dieser Tat mit dem unbedingten Willen zur Zerstörung ihres Feindes war für Belisar Zeugnis ihrer nichtmenschlichen, ja geradezu tierischen Natur. Diese Spezies, die eine furchtbare hohe Schmerztoleranz hatte, den Schmerz geradezu wie einen alten Freund willkommen hieß und davon zehrte, hatte schon beinahe etwas dämonisches, etwas wovon Valerian Belisar nichts hielt, außer Abstand.


Belisar konnte nicht umhin nochmals herauszustellen, dass die Befehle des Kommodores den Schubschiffen anhand von Alphaschlägen zu Leibe zu rücken auf dem Gedankenteppich des Tapaners fußten. Valerian Belisar genoss es die Geschichte zu formen und zu berichtigten, so wie er es für richtig hielt. Doch sie hatten einen wahren Kern: Es war seine Empfehlung gewesen, in den Kommuniqués zwischen den beiden imperialen Offizieren verifizierbar. Umso wichtiger für ihn, dass dieses Lob, diese Anerkennung auf dem Feld der Ehre Eingang in seine Akte fand. An dieser Stelle erwähnte Belisar auchdie weibliche Kommandantin der Shark positiv. Daala hatte seinen Anordnungen Folge geleistet und somit essenziell zur Rettung zahlreicher Leben beigetragen, als es um die Bergung der Überlebenden aus den Kollisionsangriffen der Schubschiffe ging. Als im Zuge der Enterversuche der Yevethaner Lieutenant-Commander Raknar die Brücke übernahm, stellte sich auch dieser in den Augen des Kommandanten der Gorgodon als fähiger Offizier heraus, der seinen Beitrag zum Erfolg der Schlacht leistete.

Mit Fortschreiten der Schlacht erwähnte Belisar in seinem Bericht auch das Wendemanöver des Kommodore und wie sie in diesem Moment das letzte Schubschiff zerstörten, um dann die restlichen Schiffe der Flotte der Dushkan Liga unter Beschuss zu nehmen. An dieser Stelle betonte Belisar, dass der Befehl von Kommodore Toral es war die restlichen Feindschiffe zu neutralisieren. Sei dies kampfunfähig, zerstört oder geentert, wobei letztere Option lediglich das war: Eine Option, kein Zwang. Dies nutzte der Kommandant als Brückenkopf für sein vernichtendes Urteil für Commander Thorne, den Kommandanten der Acclamator Klasse, der an Frechheit und Dreistigkeit das Blut des Kommandanten kurzzeitig zum Kochen gebracht hatte. Die Rache des imperialen Offiziers erfolgte durchaus zuweilen auf dem bürokratischen Wege, sodass dieser Vermerk bei Prüfung der Logs, die Belisar auch an Kommodore Toral geschickt hatte, dass Commander Thorne das Leben seiner Männer grundsätzlich aufs Spiel gesetzt hatte und die Empfehlung eines ranggleichen, aber dienstälteren Offiziers in den Wind geschlagen hatte. Mit einem süffisanten Lächeln schloss der Kommandant diesen Teil des Berichts ab, hatte er doch an dieser Stelle mit besonders großem Elan in die Tasten seines Terminals geschlagen und einen Eifer an den Tag gelegt, der ihm mal wieder bewies, dass er es jedem übel nahm, der seiner Person nicht die Autorität gewährte, die er, aufgrund seiner Aufbringung als tapanischer Adel, als Geburtsrecht ansah. Den Bericht schloss Belisar mit einer Evaluierung seiner Crew ab, in der er lobend seinen Feuerleitoffizier Lieutant Manji Endel sowie den Navigationsoffizier Lieutenant Rubis Kelen. Die Sensorikoffizierin Serasana Dabrini erhielt von ihm einen Tadel für Versäumnisse zu Beginn der Schlacht, was implizit auf die Causa der Gravitationswellenprojektoren hinwies und generell eine unkonzentrierte Arbeitsweise, die die rothaarige Imperiale von Alaksan in seinen Augen verbessern musste. Schönheit rettete einen nicht vor einer Beurteilung, vor allem wenn man sich den Avancen des Kommandanten entzog. Seinen XO beschrieb er als engagierten und hart arbeitenden Offizier, verlor jedoch kein weiteres Wort über ihn, war es ja nicht in seinem Sinne, dass er dem Mann als Sprungbrett zu Höherem diente. Ensign Ceth Rimora leistete hingegen ausgezeichnete Dienste, wofür er ihn für eine Beförderung vorschlug. Auch die Arbeit der TIE Staffeln, samt ihres Flugleitoffiziers, Lieutenant Colonel Creth Koroban, beschrieb Belisar als zufriedenstellend.

Zufrieden lehnte sich Belisar zurück und betrachtete sein Schreibwerk. Er korrigierte einige Flüchtigkeitsfehler sowie Rechtschreibfehler und überprüfte den Bericht auf eine kurze, prägnante Syntax, einen Duktus, der seinen Ansprüchen genügte und genehmigte sich im Anschluss einen weiteren Schluck des köstlichen Paricha, bevor der Kommandant den Bericht zuerst an Captain Jade Dalmascae und dann in zweiter Instanz auch an Kommodore Toral abschickte. Letztere Sendung war eine Kulanz, da der Bericht seiner neuen Befehlshaberin erfolgte, Toral aber als ranghöchster Offizier bei Cal-Seti und unmittelbar beteiligter Befehlshaber über Belisar ebenfalls in Kenntnis gesetzt werden sollte.

Allerdings sollte dies nicht der letzte Akt am Schreibtisch sein, denn nun musste sich der dunkelhaarige Offizier von Soterios einer noch unangenehmeren Aufgabe widmen, die er allerdings auf keinen Fall delegieren konnte, ja auch nicht delegieren wollte. Als Befehlshaber der Gorgodon lag es an ihm über seine Crew zu wachen und diese zu beschützen. Er war ihr König, ihr Vorgesetzter und sein Wille war ihr Auftrag. Doch musste der Kommandant auch dafür geradestehen, wenn er seinem Schutzversprechen nicht nachkam und unter seiner Ägide Männer und Frauen, Söhne und Töchter imperialer Welten, mehr oder minder treue Eheleute, Brüder und Schwestern hart arbeitender imperialer Bürger auf seinem Schiff den Tod fanden. Auf der Akademie hatte man diesen Dienst als einen Akt der Demut vor dem Leben, vor dem Tod und vor der eigenen Verantwortung beschrieben. Demut war für Valerian Belisar eine Vokabel, die man unter Fremdwort verbuchen konnte, doch war dies einer jener Momente, in denen sogar der sonst laute imperiale Offizier sehr leise wurde, nachdenklich und in sich gekehrt. Von diesen Gedanken erfüllt, mit dem schweren Gewissen der Gefallenen an seinen Stuhl gekettet, begann der Tapaner die Kondolenzschreiben zu verfassen, die bald ganze Familien im imperialen Raum ins Unglück stürzen würden.


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[Cal-Seti System | Nähe des Monds | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere

Nachdem sie Stellung an den Flanken des Flaggschiffs bezogen haben musste Versio nur noch den Einsatzbericht verfassen, bevor er den Sprung in den Hyperraum einleiten ließ um die Landeoperation unter Befehl von Commodore Toral zu beginnen. In seinem Bericht merkte er das gelungene Entermanöver von Commander Muganza an. Zudem merkte er das Verhalten des Commander Belisar an, welches ihm gegenüber zu wünschen Überich ließ, nicht zuletzt das er einem Ranggleichen einen Befehl erteilte hatte, sondern auch eine unnötige Entscheidung getroffen hatte welches zu der Zerstörung eines geenterten Imperialen Kreuzers führte. Ihm war zwar bewusst das der Mann dienstälter war, allerdings hatte er nur die Möglichkeit Garrick einen Vorschlag zu geben und nicht die Berechtigung ihm etwas zu befehlen. Sobald der Einsatzbericht fertig gestellt war würde er diesen umgehend an Commodore Toral, seinen Aktuell Befehlshabenden Offizier, senden lassen. Garrick hörte den Klassischen Ton von den Offiziersstiefeln, welche sich anscheinend auf ihn zu bewegten.

„Sir, alles ist auf normal betrieb, und wir sind bereit für den Sprung nach Cal-Seti.“

„Sind sie neu hier auf der Victory?“

Fragte Garrick mit einer ruhigen stimme, welche der junge man der ihm den Bericht der Klarmachung des Schiffes gegeben hatte.

„Ja, Sir.“

„Auf der Brücke, außerhalb von einem Kampf oder einer Offizielle Angelegenheit nennen sie mich bitte Thron, um das ganze hier ein bisschen persönlicher zu gestalten.“

„Verstanden Sir, äh… Thron.“

Garrick lächelte leicht, und nickte leicht, bevor er aufstand und dem jungen Mann leicht auf die Schulter klopft, als er vorbei ging. Der junge Mann war anscheinend ein Anwärter auf einen Offiziersposten, wahrscheinlich war das hier sein erstes wirkliches Gefecht welches er geführt hatte, das kümmerte Garrick aber nicht sonderlich, da er genau dasselbe durchlaufen hat wie jeder andere auch.

„Sobald wir den Befehl bekommen springen sie umgehend in den Orbit von Cal-Seti, und machen sie die Mannschaft kampfbereit, und die Bodentruppen sollen sich für ein Lande Manöver bereithalten.“

„Verstanden.“

Versio stand an der Navigationskontrolleinheiten und schaute sich die verschiedenen Elemente an, während die entsprechenden tasten gedrückt wurde, anschließend ging er wieder zu dem vorderen Teil der Brücke und stellte sich vor ein Sichtfenster. Er stellte sich wieder schulterbreit hin und nahm die Hände hinter den Rücken, am liebsten würde er jetzt eine Zigarette rauchen, und einen Tee trinken, allerdings waren sie noch mitten im geschehen und sie mussten noch einen gesamten Planeten befreien. Danach würde er sich einen Tee und eine Zigarette genehmigen.

[Cal-Seti System | Nähe des Monds | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere
 
-- Cal-Seti System | Systemrand | ISD 2 "Conquerer“ & VIN "Admiral Antur Pell"| Superstruktur der Conquerer | Quartier der Kommandantin | Tyr Raknar, Jade Dalmascae --



Das Angebot, bequemer und eben nicht militärisch diszipliniert zu stehen nahm Tyr gerne an. Dennoch empfand er es als unhöflich, einen zu großen Abstand einzuhalten und näherte sich der schwarzhaarigen und etwas kleineren Kommandantin bis auf maximal 3 Meter Abstand. Auch wenn der Kiffar derzeit in einer lockeren Haltung weiterhin stand, sah man ihm dennoch die korrekt antrainierte Haltung der Rückenmuskulatur an. Das hieß, die kräftigen Brustmuskeln traten ein wenig nach vorne, während er kerzengerade aber eben auch mit nach hinten entspannten Schultern gerade vor ihr stand. Die zwar nicht protzig, aber dennoch trainiert aussehenden Oberarme waren angespannt, da Tyr ebenfalls seine Hände recht locker hinter dem Rücken verschränkt hatte. Aufmerksam musterte er seinerseits natürlich die Kommandantin. Die schlanke Ästhetik der weiblichen Körperform lies den Kiffar darauf schließen, dass auch Captain Dalmascae ein gewisses Augenmerk auf die körperliche Fitness zu legen schien. Tyr schätzte diese Eigenschaft gerade im Hinblick auf die Flottenoffiziere, wohin gegen sich seiner Meinung nach eher Müßigkeit mehr und mehr durchzusetzen schien. Von der mentalen Komponente natürlich ganz zu schweigen. Und der Schwarzhaarige nickte stumm, als Dalmascae feststellte, dass dies seine erste aktive Kampfhandlung gewesen war. Dies entsprach der Wahrheit, wenn man nur den Dienst in der Flotte in Betracht zog.

Auch erwähnte die Kommandantin das vorrübergehende Privileg, als Kommandant der Shark zu agieren. Natürlich folgte die unvermeidliche Frage...


Das ist tatsächlich eine gute Frage Ma'am, wenn ich ehrlich sein dürfte und ich bin mir nicht sicher, ob sie so einfach zu beantworten ist. Mir war bewußt, dass eine Gladiatorklasse als Träger- und Unterstützungsschiff im direkten Schiffskampf unterlegen sein würde. Ich hielt es für das Beste, gerade auch im Sinne unserer Schiffsmannschaft und des Kampfverlaufs, dass die Shark die Rolle eines defensiveren Unterstützungsschiffes einnehmen sollte. Der Vorteil des Gladiators liegt meiner Meinung nicht im direkten Schiffskampf, sondern im Bereich der Vielseitigkeit.


Sicherlich spielte hier auch seine eigene Vergangenheit mit in dieses Gefühl hinein, dessen war sich Tyr sicher. Das Leben innerhalb des Clangefüges der Raknar war von Training und Traditionen geprägt, welche vorallem den Schwerpunkt des Kampfes mit sich brachten. Man trainierte von Kind auf den Kampf, lernte mit Waffen umzugehen und auch auf das körperliche Training wurde ein immenser Wert gelegt. Doch im Vergleich zu manch anderen kriegerischen Kulturen blieb auch die mentale Komponente nicht auf der Strecke, denn auch er hatte neben dem Aneignen der traditionellen Lehren der Kiffar auch noch die imperialen Schulen besucht. Dennoch entsprangen Tyrs Wurzeln und auch die seines Bruders den alten kriegerischen Traditionen ihres Clans.

Zunächst möchte ich mich für die Unvollständigkeit des Berichtes entschuldigen, Ma'am. Nach der Übermittlung gab es ein Ereignis, welches noch in dem Bericht erwähnenswert gewesen wäre. Aber dazu komme ich später...


Tyr atmete tief ein. Dies würde wohl ein langes Gespräch werden und ja, natürlich war es zu erwarten gewesen.

Wie Sie dem Bericht entnehmen können, gab es infolge einer zu offensiven Positionierung der Shark einen kritischen Brückentreffer, bei welchem unsere eigentliche Erste Offizierin Lieutenant Commander Oroule verletzt und in die Medbay gebracht wurde. Commander Daala übertrug mir das Amt des ersten Offiziers und wieß mich an, den Befehlen des Commordore Folge zu leisten. Nachdem sie die Brücke verlassen hatte, um sich nach dem Gesundheitsstand von LtCmdr Oroule zu erkundingen, gab ich den Befehl aus, wieder in Formation aufzuschließen. Zeitgleich war die erste Bergung der Rettungskapseln schon im Gange. Um die Überlebenden und unsere eigenen Männer zu schützen, lies ich den Jagdstaffeln eine defensivere Rolle und unseren Geschützen eine Neuausrichtung zu weisen.


Der Kiffar lies nachdenklich einige Sekunden verstreichen. Und wenn er diese Situation genau betrachtete, verstand Tyr die Kommandantin nicht. Natürlich sollte ein Erster Offizier im Zweifelsfall übernehmen können, aber der Platz eines Kommandierenden Offiziers war in einer Schlacht auf der Brücke. Man durfte die Wirkung der Moral auf die Mannschaft hier nicht außer Acht lassen, aber – und das musste er der Mannschaft zu Gute lassen – hatte sich die Besatzung vorbildlich verhalten. Auch in taktischer Hinsicht wäre es ein Vorteil gewesen, denn Tyr hatte gespürt, dass man in der Kommandofunktion sowohl das Gefühl für das große Ganze, aber auch für die Leistungsfähigkeit des Schiffes haben musste.

Im weiteren Verlauf der Schlacht kam es, wie ebenfalls in dem Bericht hervorgeht, zu einer Enterung der Shark. Commander Daala ordnete den Einsatz des Protokolls 23.4.56 für die befallenen Schiffssektoren an, eine Eigenkreation der kommandieren Offizierin.


Tyr runzelte nun die Stirn. Eigentlich hatte er sich davor nicht gefragt, woher die Shark das Giftgas überhaupt bekommen hatte.

Es authorisiert den Einsatz von Giftgas in geschlossenen Räumen. Zweifellos sehr wirksam, aber meiner Meinung auch nicht ohne Risiko für unsere eigenen Leute. Unterdessen setzte ich unsere Schiffstruppen sowie die gesamte Crew über den Einsatz und die Durchführung des Protokolls in Kenntnis. Wir konnten die Entertruppen des Feindes ohne eigene Verluste zurückschlagen und die verletzten Marines zügig behandeln. Die Männer haben eine sehr gute und zielorientierte Arbeit geleistet, Ma'am, denn der Feind konnte keinen Fuß außerhalb des Hangars setzen.


Der Kiffar zog etwas anerkennend eine Augenbraue nach oben. Ja, die Jungs hatten wirklich eine gute Arbeit geleistet und die Shark um jeden Milimeter verteidigt, zumindest bestätigte dies auch die Anzahl der Verwundeten. Man hätte auch mit der Effizienz argumentieren können, dass Tyr es sehr erfreut hatte, dass man keine Verluste erlitten hatte. Ihm war durchaus bewußt, wie hart Taylor seine Jungs ran nahm, aber die Wirkung und die Effizienz sprachen auch für sich.

Nach einem kurzen Beraten über die derzeitige Schlachtlage mit Commander Daala, erhielt ich weiterhin das Kommando über die Shark. Nach der, zugegebenen sehr schnellen Zerstörung, der feindlichen ESDs durch die zwei Acclamatoren unserer Flotte sah ich die Shark keinem feindlichen Beschuss ausgesetzt und wandte mich nun dem Holotank zu, um die taktische Lage zu begutachten. Unseren Sensordaten zufolge, war die Admiral Antur Pell von allen Schiffen am meisten angeschlagen und aus dem Grund entschied ich mich, dieses Schiff zu unterstützen und unsere Kampfkraft möglicherweiße gegen ein einziges Ziel vereinen und so den Vorteil der Überzahl nutzen zu können. Ich sah es als eine Gelegenheit, dem imperialen Sieg in diesem Gefecht ein wenig näher zu kommen und unsere Verluste so gering wie möglich zu halten.


Der ehemalige erste Offizier der Shark erinnerte sich daran, dass das ihm unterstellte Schiff zu diesem Zeitpunkt keinem Feindbeschuss mehr unterlag. Aber dennoch war die Möglichkeit der Nutzung freier Kapazitäten gegeben und die Admiral Antur Pell war zu diesem Zeitpunkt das am schwersten verwundete Schiff gewesen. Wahrscheinlich hätte der schwere Kreuzer der Vindicatorklasse das Gefecht auch so überstanden, doch was sprach denn tatsächlich dagegen, hier die Feuerkraft gegen einen gemeinsamen Feind zu vereinen und diesen schneller zu vernichten? Oft zahlte sich dieses effiziente Vorgehen, als erwähnendes Beispiel sollte man hier die Alphaschläge anführen, sehr oft aus und konnten bisweilen schlachtentscheidend sein.

Nach dem, meiner Meinung nach sehr riskanten Manöver der Victory und der Ashiga in Anbetracht der Schlacht, begann die Admiral Antur Pell mit der Enterung des Recusant Zerstörers. Da unsere Jägerstaffeln immer weniger Gegner hatten, befahl ich einen Kanal zur Admiral Antur Pell und dem diensthabenden Kommandierenden Offizier dort zu öffnen. Ich bot Commander Muganza den Geleitschutz für seine Entertruppen an und bat ihn um eine Zustimmung zu dieser Idee. Diese kam und ich gab die Order an unsere Flugleitkontrolle, unserer am meisten angeschlagenen Staffel dieses neue Ziel zu zu weißen. Natürlich befahl ich auch unserem Waffenoffizier, mit den Jägerabwehrbatterien feindliche Jäger in die Zielerfassung zu nehmen, um die Truppen der Admiral Antur Pell zu schützen.Im Nachhinein denke ich, dass sowohl die Brilliantstaffel als auch die Truppen der Antur Pell davon profitiert und ihre Verluste minimiert haben.


Nach der erfolgreichen Enterung des feindlichen Zerstörers lies ich die Glückwünsche ebenfalls übermitteln und war zudem über das ziellos Herumfliegen unserer Staffeln nach der Vernichtung der letzten feindlichen Jäger irritiert und befahl, dass unsere Piloten das Gebiet und den Recusantzerstörer sichern sollten. Der Verlust unserer Männer auf dem letzten feindlich verbliebenen Schiff bereue ich nach wie vor, aber sie sind im Kampf gestorben. Es gibt keine höhere Ehre für einen Krieger, doch leider kam es nicht dazu, dass ich eine Gedenkminute auf der Shark ausrufen konnte.

Nun, dass sind auch die Situationen, welche im vorläufigen Schlachtbericht stehen, Ma'am, nur etwas formaler ausgearbeitet. Sie erinnern sich, dass ich mich für die Unvollständigkeit entschuldigt habe, denn es fehlt noch eine letzte Situation, welche nach der Übermittlung des Berichtes auf der Shark passiert ist.

Jetzt kam wohl der schwierigste Teil dieses Gespräches. Tyr seufzte und sammelte sich für wenige Sekunden.

Ich kann nicht davon ausgehen, dass Commander Daala im gesamten Verlauf der Schlacht der Brücke fern geblieben war, auch wenn ich sie nicht bemerkt habe. Ich halte es durchaus für möglich, dass ich zu sehr in den Raumkampf vertieft gewesen war, denn nach der Schlacht stand sie in der Mitte des Kommandosteges und bestätigte mir die absolvierte Arbeit. Sie wünscht außerdem, dass ich Ihnen ihre Grüße übermittele.


Der Kiffar betrachtete nun aufmerksam die ebenfalls schwarzhaarige Kommandantin.



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[Cal-Seti System | Mond über Cal-Seti | GSD „Shark“ | Hangar] John Taylor, Soldaten und Offiziere (NSCs)

Die Befehle der Brücke wahren klar, sie sollten so lange auf ihrer Position bleiben bis sie neue befehle bekamen, auch die Sanitäter wahren recht zügig da um die Soldaten umgehend zu behandeln. Taylor winkte den Soldaten mit seinem schweren Blastergewehr her, um sich sein Gewehr zu nehmen und dieses zu überprüfen. Äußerlich machte es einen einwandfreien Anblick, allerdings wusste Taylor sehr gut das die ganzen fehl Funktionen nicht vom äußeren ausgingen, sondern meistens wegen Unreinheiten im inneren.

„Befehl von der Brücke, alle wieder auf Stationen!“

Taylor war ein strenger Vorgesetzter, der durch seinen Harten führungsstyl nicht unbedingt beliebt war, allerdings sprach führ ihn das er nie das leben seiner Soldaten gefährdet und durch den Harten führungsstyl wurden auch kaum läute verletzt geschweige denn getötet. Nach einigen Minuten in denen sie ihre Stellung gehalten hatten kam der Befehl der Brücke wieder normal Betrieb aufzunehmen. Alle hatten nur auf diesen Befehl gewartet, nun war es daran aufzuräumen und die Waffen zu reinigen, bevor sie wieder in die Waffenkammer kamen. Während sie die Barrikaden und die Geschütze wegräumten konnte man sehen und auch noch hören wie sich einer der Soldaten erschreckte. Taylor und zwei weitere Soldaten Rannten umgehend zu dem Soldaten, welcher Komplet fertig war.

„Was ist los Privat?“

„Das Ding lebt noch.“

Taylor schaute auf den Boden vor ihnen und tatsächlich einer der Yevethaner hatte tatsächlich das Feuer der Blaster überlebt, dazu auch noch das Gas. Die Augen der drei Männer weiteten sich und einer wollte auf den Yevethaner schießen, was Taylor allerdings unterband indem er den Blaster Packte und in die Luft riss. Der Schuss ging direkt an die Wand und Taylor verzog schmerz verzehrt das Gesicht, er hatte das Gewehr an der Kühlung angefasst, wo die Heiße Luft austrat.

„Verdammte scheiße! Schießen sie nie wieder ohne meinen Befehl!“

Der Soldat zuckte zusammen, als Taylor ihn wutentbrannt anschaute und auch noch anbrüllte. Statt eine Antwort zu geben Nickte der Soldat nur verängstigt.

„Brücke hier Hangar Verteidigung. Wir haben eine Yevethaner der noch lebt. Wie sollen wir weiter Verfahren?“

Da sie keinen Feuerbefehl erhalten hatten und bei einer solchen Lage die Informationen von einem Verhör nutzen konnten wollte Taylor auf Nummer sichergehen und die Entscheidung der Brücke abwarten, bevor er die Geschichte selbst in die Hand nahm und vielleicht einen Fehler beging.

[Cal-Seti System | Mond über Cal-Seti | GSD „Shark“ | Hangar] John Taylor, Soldaten und Offiziere (NSCs)
 
[Cal-Seti-System | Orbit des Planeten | Verband "Gewitterregen" | Anflug auf die Halcyon | T-65XJ5 X-Wing (Mosquito 8)] Naz'lise, [in der Nähe] Staffelmitglieder, andere Jägerstaffeln

Der Raumkampf war hitzig und Naz hatte kaum Zeit nachzudenken. Sie flog einen Bogen um ein Republikanisches Schiff und drosselte ihre Geschwindigkeit. Ein feindlicher TIE-Jäger flog ihr direkt vor die Nase und sie feuerte die Laser ab. Vier blaue Energiestrahlen bohrten sich in die Steuerbord-Solarfläche des Jägers. Eine Explosion erschütterte das Schiff und es trudelte unkontrolliert auf das Kriegsschiff der Republik zu und wurde von den Schilden zerdrückt.

„Melde Abschuss.“

Die rote Twi`lek warf einen Blick auf ihren Sensorschirm um ein nächstes Ziel auszumachen. Dann hörte sie einen erschreckten Schrei aus dem Com und einer der Piloten der Staffel verschwand in einer Explosion. Es war Sechs gewesen. Kalte klauen umklammerten das Herz der Twi’lek und sie schwenkte den Jäger herum. Captain Martinez donnerte an ihr vorbei und seine Laser spuckten Energie. Ein weiterer Feindjäger verging in einer Explosion und dann waren sie auch schon in einem ruhigen Bereich der Schlacht.

„Martinez an Mosquitos. An meiner Position sammeln und neu formieren.“

Naz’lise ordnete sich ordnungsgemäß in die Formation und lächelte als sie nun zwei weitere Stimmen wahrnehmen konnte. Ihr Flügelmann und ein neuer Pilot.

„Willkommen zurück mein Freund.“

Sie war froh das es ihm wieder gut ging und sie sich auf seine Rückendeckung verlassen konnte.

„Mosquitos. Eine weitere Staffel ist im Anflug. Ziele auswählen und zerstören. Möge die Macht mit uns sein.“

Dir Ruhepause war vorbei. Nun würden sie sich erneut in die Schlacht werfen. Naz war sehr gespannt wie sich der neue schlagen würde.

[Cal-Seti-System | Orbit des Planeten | Verband "Gewitterregen" | Anflug auf die Feindlichen Jäger | T-65XJ5 X-Wing (Mosquito 8)] Naz'lise, Odo, Chi Cho, [in der Nähe] Staffelmitglieder, andere Jägerstaffeln
 
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Cal-Seti-System/ Orbit über Cal-Seti/ Verband Gewitterregen/ Anflug auf die Halcyon/ T-65-X-Wing/ Chi, Naz‘lise, Odo, (in der Nähe) Staffelmitglieder, Jäger

Kaum war Chi zu seiner Staffel gestoßen begann das Gefecht. Der Staffelführer meldete eine weitere Jägerstaffeln und der junge Pilot verspürte wieder dieses abenteuerlustige, leicht verrückte Kribbeln im Bauch. Die feindlichen Jäger rasten direkt auf sie zu. Chi konnte gerade noch ausweichen und der Jäger raste an ihm vorbei. Der Jäger erschien auf seinem Schirm, Chi wendete scharf und setzte sich an ihn dran.

„Hier Sechs, ich übernehme Kontakt eins.“

Der Tie-Fighter drehte und kam wieder auf Chi zu. Dieser konnte gerade so hoch ziehen, sonst wären sie beide explodiert. Nun hockte der Tie-Fighter an ihm hinten dran und ließ einen wahren Hagel aus Laserstrahlen auf das Heck des X-Wings prasseln.

„Erzwo, verstärke die hinteren Schilde und halt dich fest.“

Mit einem gewagten Looping setzte sich Chi hinter den feindlichen Jäger und schoss, ohne auf das empörte Piepen seines Astromechs zu hören mehrere Salven ab. Diese trafen jedoch nicht und der Tie-Fighter führte den Jungen Piloten direkt zu seiner Staffel. In dem Moment würde das Fadenkreuz rot und Chi drückte ab, der Tie-Fighter explodierte.

„Melde Abschuss!“

Schnell wendete er und flog außer Reichweite. Dort drosselte er die Geschwindigkeit und schaute sich um, Trümmer und Lasersalven flogen um ihn herum. Die anderen Mosquitos hatten eine Formation gebildet und hielten auf die feindlichen Jäger zu, er reihte sich ein und meldete dass er noch da war.

Cal-Seti-System/ Orbit über Cal-Seti/ Verband Gewitterregen/ Anflug auf die Halcyon/ T-65-X-Wing/ Chi, Naz‘lise, Odo, Staffelmitglieder, feindliche Jäger
 
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| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Primärbrücke || Commander Vicus Muganza |


Einmal mehr betrachtete der hochgewachsene Commander von Demophon, Vicus Muganza, die ihm vorliegenden Berichte. Eine Fülle an Informationen, eine wahre Flut an Neuigkeiten. Es handelte sich um Gefechtsanalysen, Schadensmeldungen, Verlustzahlen und dezidierte Auflistungen problematischer Vorfälle der letzten Stunden. Mochte die Propaganda des Galaktischen Imperiums vielen unvoreingenommenen Freiwilligen einreden, dass der Dienst in der glorreichen Flotte stets Abwechslungsreichtum, endloses Schlachtenglück und permanenten Heroismus beschied, so war der Kommandant eines Kriegsschiffes doch in Wahrheit nur wenig mehr als ein Verwalter mit militärischen Sonderbefugnissen. Am Kapitän hing das Wohl der gesamten Besatzung, ihm oblag die logistische Einteilung, die organisatorische Planung und die Aufrechterhaltung aller moralischen Grundsätze. Mochten die besonders einfältigen Rekruten der Annahme anheim fallen, dass das Schaffen in der Imperial Navy in beinahe jeder Situation ein kriegsähnliches Szenario schuf, so war die Wahrheit doch Lichtjahre ferner. Solche Ausnahmen wie das Scharmützel hier über Cal-Seti, bei denen es beinahe keine eigenen Verluste gab und in Folge dessen sich auch die eher wenig besonnenen Offiziere auszeichnen konnten, waren an Seltenheit nicht zu übertreffen. Der Großteil des navalen Dienst wurde in Form von Sicherungsaufgaben, von Patrouillen- und Kontrollmissionen geprägt. Ständige Wiederholungen waren, begleitet von der sie begleitenden Gefahr der sinkenden Aufmerksamkeit, der wahre Feind in den unendlichen Weiten des Alls. Keine wilde Piratenhorde, kein entfesseltes Geschwader der Neuen Republik konnte es mit der zermürbenden Kraft von repetitivem Alltag aufnehmen.

Commander Muganza betrachtete noch einmal die Namensliste der bei der Enterung Gefallenen. Zu viele gute Männer und Frauen hatten ihr Leben bei der gefährlichen Unternehmung gelassen. Andererseits konnte man sich in Anbetracht der Bedeutung dieses Manövers glücklich schätzen keine Hundertschaft verloren zu haben. Und dennoch ... jeder einzelne Tod wog schwer, jedes Dahinscheiden war bedauerns- und beklagenswert. In dieser Wertschätzung von Leben unterschied sich Vicus ganz gewaltig von dem üblichen imperialen Usus. Der gewaltige Militärapparat gebar tagtäglich hunderttausende von neuen Soldaten - für alle Truppengattungen der Vernichtungsmaschinerie. Und doch ertappte sich der Demophoner dabei, das Leben an sich mit entsprechender Sorgsamkeit zu hüten. Sinnlose Selbstopferungen oder überflüssige Vergeudung von Truppen waren in seiner Weltauffassung höchst verachtenswert. Ihm lag einerseits an den Mannen, die unter seinem Kommando standen, andererseits war die Ausbildung, die ein jeder durchlief, zu umfangreich, zu kostspielig und zu ressourcenbindend, um sie einfach so wegzuschmeißen. Seiner - für imperiale Verhältnisse - fragwürdigen Ansicht nach musste es effizientere Wege geben, dem Feind beizukommen, als ihn einfach nur in der puren Flut sterbender Soldaten zu ertränken. Gegen verlustreiche Schlachten gab es strategische Stilmittel, ausgereifte Taktiken und planerisches Kalkül, was jedoch vielen befehlshabenden Offizieren völlig fehlte. Insofern war sein Ansinnen ein nimmermüde Kampf gegen die Windmühlen eines sich etablierten Systems.

Derweil sein Blick über die gesammelten Werke der letzten Stunden wanderte, schloss Lieutenant Commander Chidothi auf. Die 30-Jährige wartete nur zwei Meter neben dem Schiffskommandanten und spannte sich deutlich erkennbar. In ihrer Funktion als XO des Schiffes fungierte sie als Schnittstelle für die Kommunikation der einzelnen Sektionen der Brücke, wie sie auch regelmäßig mit weiterführenden Aufgaben von Muganza betraut wurde. Dennoch bedurfte es weiterhin einer strengen Hand, damit sie zu einer knallharten Offizierin mit Aussicht auf ein eigenes Kommando geformt wurde. Als Frau hatte sie es im absolutistischen Imperium eben auch heuer noch schwer.

>>Chidothi?<<

>>Commander, wir haben soeben eine beunruhigende Meldung erhalten. Offenbar haben die neurepublikanischen Kräfte das Feuer auf Teile unserer Raumjäger eröffnet. Bisher sind zwei Abschüsse gemeldet worden.<<

Das war mehr als beunruhigend. Ein Angriff des Rebellenpacks zum jetzigen Zeitpunkt konnte das just gewonnene Scharmützel in eine Katastrophe verwandeln, zumal drei der kampfstärksten Schiffe gerade dabei waren sich aus dem System zu entfernen. Es bedurfte nun gewissenhafter Einschätzung, sowie eines kühlen Kopfes.

>>Woher rühren die Berichte? Wurden sie verifiziert?<<

Diese Frage stellte der Commander vorrangig deshalb, um etwaigen Gerüchten rasch Einhalt gebieten zu können. Besatzungsmitglieder von Raumschiffen waren bisweilen furchtbare Tratschtanten und eine Fehlinformation konnte sich wie ein geschwürartiges Gerücht verbreiten. Überstürzte Reaktionen brachten an dieser Stelle womöglich den galaktischen Frieden in Gefahr.

Vicus atmete zweimal tief durch, ließ seinen Blick dann kurz auf seiner Stellvertreterin ruhen. Ihre Recherche in diesem sensiblen Themenkomplex war nun von allergrößter Wichtigkeit. Zwar vertraute er ihr, doch konnte vorschnelles Handeln mehr als nur den Ruf der Besatzung der 'Admiral Antur Pell' gefährden. Abwägung und Besonnenheit mussten jede Entscheidung unterstützen.

>>Vom Gladiator-Klasse Trägerschiff 'Scutum', Sir. Ich schätze die Meldung als vertrauenswürdig ein, Commander. <<

Das machte die Situation umso brisanter. Lieutenant Commander Chidothi war gewissenhaft genug etwaige Quellen zu prüfen, zudem konnte nicht jede Schiffsbesatzung unter eventuellen Generalverdacht der Unfähigkeit gestellt werden. Im gravierendsten aller Fälle hatten die verfluchten Rebellen tatsächlich in ihrer puren Tötungswut auf die eigenen Verbündeten geschossen. Und das machte die gesamte Unternehmung zu einem Politikum.

>>Verstehe. Dann machen Sie einen Eintrag im Logbuch. Vermerken Sie Uhrzeit und Namen, wie auch Rang des Meldenden von der 'Scutum'.<<

Doch das war nur der erste Part seiner Befehle. Es musste groß aufgefahren werden.

>>Lieutenant Taggert, informieren Sie die 'Conqueror über die neuen Erkenntnisse! Sollte die Neue Republik hier vorsätzlich imperiale Einheiten attackieren, ist dies als kriegerischer Akt zu sehen. Aktivieren Sie überdies unsere Langstreckensensorik. Ich will über sich eventuell annähernde Schiffe informiert werden!<<

Lieutenant Taggert kam den Anweisungen in seiner Funktion als Sensorik- und Kommunikationsoffizier sofort nach. Die Anspannung auf der Brücke war in Windeseile zu spüren. Für den Fall einer finalen Bestätigung der Abschüsse mochte Cal-Seti der Ort sein, an dem der galaktische Frieden sein Ende fand. Die nächsten Augenblicke waren gelebte Geschichte. Jeder wartete auf etwaige Order vom gewaltigen Sternzerstörer der Imperial-Klasse, welcher gemeinsam mit dem Vindicator-Klasse Kreuzer das geenterte Schiff der Yevethaner schleppte. Doch der erfolgreiche Einsatz gegen die aufrührerischen Aliens war rasch vergessen, denn der alte Feind schien sich neu zu erheben.

>>Gelber Alarm!<<

Es wurde ernst.

| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Primärbrücke || Commander Vicus Muganza |
 
[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Captains] - Jade & Tyr

Berichte zu lesen und die Schilderungen jener zu hören, die für die eigentlichen Handlungen eines Schiffes zuständig gewesen waren, waren mitunter nicht immer die gleiche Sache. Vor allem wenn nach den Gründen hinter dem stattgefundenen Handeln gefragt wurde. Was Jade an dem Offizier vor ihr gefiel, war, dass er nicht versuchte irgendetwas zu rechtfertigen. Nicht das sie ihn hierher gerufen hatte weil es irgendetwas an seinen Taten zu bemängeln gab. Ganz im Gegenteil. Nein. Der Lieutenant Commander hatte sich auf der Shark definitiv bewährt. Fast könnte man meinen seine Talente seien als zweiter Offizier verschwendet. Andererseits war dies der Lauf der Dinge. Rangstruktur und Vorgaben in Sachen Beförderungen und Aufstiegschancen sorgten dafür das auch wirklich diejenigen nach oben gelangten, die es verdienten. Allzu schwer belastete Kandidaten die ob ihrer Familie oder Verbindungen in hohe Ränge gelangten, kamen zwar leider immer noch vor, wurden allerdings meistens entweder durch den Krieg ausgesiebt, oder landeten in Positionen an denen sie nichts allzu tragisches anstellen konnten.

Und es gab, so wusste Jade durch ihre bisherige Laufbahn, den einen oder anderen Commodore oder angehenden Vice Admiral, der in seiner Position glücklich war und sich trotz eines eher abgelegenen oder gerade noch so bedeutenden Kommandos trotzdem wie ein Warlord von Imperators Gnaden aufführte. Aber Fügung wie die aktuelle, die dafür gesorgt hatte das Lieutenant Commander Raknar nun vor ihr stand, oder wie damals sie, die sie vor Fleet Admiral Moresby zitiert worden war, waren, so dachte zumindest Jade, das Gegengewicht zu allen ungerecht durchgeführten Beförderungen. Talent setzte sich durch. Können wurde belohnt, weil man es nicht ewig unter Verschluss halten konnte.


Düster und durchaus ein wenig bitter, huschte der Gedanke, dass auch eines Tages der Chauvinismus aus der Flotte verschwunden sein würde. Zwar hatte sie, mittlerweile als Captain und Kommandantin ihres eigenen Sternenzerstörers weitaus weniger damit zu kämpfen. Aber das bedeutete nicht das die Reihen der imperialen Flotte deswegen plötzlich gesäubert waren. Doch das hatte nichts mit der aktuellen Angelegenheit zu tun. Zumal Raknar unter einer ebenfalls weiblichen Kommandantin gedient hatte. Mit einem kurzen Blick auf die auf ihrem Schreibtisch liegenden Dokumente sprang ihr das Bild der weißhaarigen Kommandantin des Gladiator Kreuzers ins Auge. Mitunter einer der Gründe warum der Lieutenant Commander hier saß. Und wie das Schicksal es wollte, wurde seine kommandierende Offizierin auch prompt von dem dunkelhäutigen Offizier erwähnt.


Die Einführung einer persönlichen Bezeichnung für in allen Handbüchern und selbst taktischen Lektionen vorgesehene Handlungen war jedoch nur das kleinere Vergehen. Obschon es da wohl den einen oder anderen geben würde, der nicht von einem direkten Vergehen sprechen würde. Jade selbst war überaus Linientreu, weshalb sie den Hintergedanken nicht verstehen konnte, sah aber keine allzu große Gefahr. Außer eben, dass frische Offiziere von der Akademie keine Ahnung haben würden was ein 23.4.56 sein sollte. Letzten Endes war Giftgas-Protokoll kaum länger in der Aussprache und wenn es darum ging Zeit zu sparen durch das einsparen von Silben... nun... dann war sowieso alles zu spät.

„Sie haben ein gutes taktisches Gespür bewiesen, Lieutenant Commander. Und ihre Kommandantin kann sich glücklich schätzen einen derart fähigen Ersatz in ihrer Crew zu haben.“

Jade selbst war nie in einer ähnlichen Situation wie der Offizier vor ihr gewesen. Und es war schwer sich auszumalen wie sie agieren würde, wäre sie mit einer solchen Situation konfrontiert worden. Dennoch...

„Und ich habe sie nicht hier her zitiert, um irgendeine ihrer Handlungen in Frage zu stellen, oder zu kritisieren. Nichts was sie betrifft, Lieutenant Commander. Ihre kommandierende Offizierin hingegen...“ Sie pausierte nur kurz, ließ in dieses kurze inne halten aber keine Mimik und keinen Laut ihrerseits fließen, der auch nur die Andeutung einer Wertung verraten könnte. „Fakt ist das das verlassen der Brücke, allem voran während aktiver Kampfhandlungen, höchst ungewöhnlich und darüber hinaus auch äußerst unverantwortlich und fahrlässig ist.“ Um einen Einspruch oder wie auch immer gearteten Kommentar von Raknar zu unterbinden, hob sie kurz, als sie sich halb von ihm anwandte die Hand.

„Für diese Eventualitäten besitzen Brückencrews einen zweiten Offizier wie sie, oder eine Zweite Crew aus deren Reihen sich im äußersten Notfall ein Ersatz in den aktiven Dienst ordern lässt. Ganz gleich welche Kompetenzen Commander Daala auch besitzen mag, sie ist die Kommandantin des Schiffs. Nicht die leitende Schiffsärztin, noch in irgendeiner Form verpflichtet sich während aktiver Kampfhandlungen derart nach dem gesundheitlichen Zustand ihrer Crew zu erkundigen. Auch dafür gibt es Redundanzen und darüber hinaus auch schlichtweg interne Komms.“

Während sie diesen letzten Teil gesprochen hatte, hatte Jade sich einige Schritte um den Schreibtisch herum bewegt, kurzzeitig erneut aus den dicken Transparistahlfenstern hinter ihrem Schreibtisch gesehen und kam dann, als sie für den Moment inne hielt, an der Seite des Schreibtisches zum stehen und atmete langsam und tief durch.

„Hätte das alles nicht dazu geführt, das, in gewisser Weise, ein derartiges Augenmerk auf sie und allem voran ihr Können geworfen worden wäre, hätten die Entscheidungen ihrer Kommandantin andere Folgen nach sich gezogen. Allerdings denke ich, dass man es bei einer Verwarnung belassen kann.

Ich möchte das sie verstehen, Lieutenant Commander: Wir sind die Imperiale Kriegsmarine. Kein Haufen schlecht organisierter Terroristen die sich gegen eine eingebildete Ungerechtigkeit auflehnen. Wir sind der Schild und das Schwert des Imperiums. Und um gegen Chaos und Unordnung zu bestehen, wurden nicht ohne Grund die Richtlinien und Vorschriften eingeführt denen wir alle uns fügen müssen. Aber!

Und das ist ebenfalls und mindestens von gleichwertiger Bedeutung. Als Kommandant eines Schiffes müssen wir uns durchaus einen gewissen Spielraum innerhalb dieser Ordnung bewahren um siegreich sein zu können. Regeln, Vorschriften, Tugenden, Ehre sind schön und gut. Aber wenn sie uns daran hindern flexibel zu agieren und reagieren, werden wir eines Tages wie die Republik in Bürokratie und vor allem dem Irrglauben das jeder Tun und Lassen kann was er will untergehen.“


Kurz den Blick senkend und erneut tief durchatmend, fokussierte sie kurz darauf den trainierten Offizier vor sich. Das leise Flüstern in ihrem Hinterkopf, ihre anderen Sinne auf ihn zu richten, ebenfalls ignorierend, wie die Nachricht die man ihr übermittelt hatte und deren Erhalt auf ihrem Komlink stumm vor sich hin aufleuchtete. Wäre es eine wirklich wichtige Meldung, hätte ihre XO die entsprechenden Kanäle gewählt um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn auch dafür gab es die entsprechenden Wege und Handlungsweisen. So fasste der scharfe und durchdringend scheinende Blick von Jade Tyr Raknar wieder ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit.

„Nichtsdestotrotz haben wir hier einen ersten Sieg errungen, obgleich unser Teil im Cal-Seti System erfüllt ist und wir für ein erstes weiter ziehen werden. Aus diesem Grund und um sie mit den Kommandanten mit denen sie während des Gefechts gemeinsam agiert haben näher bekannt zu machen und sich mit ihnen auszutauschen, sowie um ein gemeinsames Bekenntnis und Neubesinnen auf imperiale Werte und Traditionen, lade ich sie ebenfalls zu einem Officers Dinner hier an Bord der Conqueror ein, Lieutenant Commander Raknar.

Nichts ausgefallenes und in überschaubarer Runde. Und. Missverstehen sie diese Einladung nicht falsch. Ich erwarte ihre Anwesenheit, Lieutenant Commander.

Da sie für ein erstes von ihren eigentlichen Pflichten freigestellt sind und uns bis zum Beginn noch ein wenig Zeit bleibt, steht es ihnen frei sich bis dahin an Bord der Conqueror umzusehen. Ensgin Tron, der sie hierher geführt hat, ist für die Dauer abbestellt und auch für etwaige ihrer Fragen befugt Auskunft zu geben.

Es sei denn sie möchten hier und jetzt noch etwas loswerden, Lieutenant Commander Raknar?“


Während sie jene letzte Frage gestellt hatte, hatte Jade sich wieder hinter ihren Schreibtisch begeben und niedergelassen. Abwarten, welche Antwort der Offizier geben würde, überflog sie kurz ein paar der eingegangenen Nachrichten, unter denen sich unter anderem die Bestätigung ihrer Ersten Offizierin befand, dass die Einladungen zu besagtem Dinner an Commander Belisar und Commander Muganza verschickt worden waren. Mit der Information wann das Dinner beginnen würde, als auch, das ihre Schiffe währenddessen, im Verbund mit einigen wenigen anderen, nach Fresia springen würden. Damit es allerdings nicht den Eindruck erweckte eine zu kleine Runde zu sein, hatte Jade Vorbereitungen getroffen das die eingeladenen Kommandanten ihre ersten Offiziere und einen weiteren Angehörigen ihrer Wahl aus der eigenen Crew mitbringen durften, als auch diverse Angehörige ihrer eigenen Brückencrew abgestellt.

Sobald die entsprechenden Gäste an Bord der Conqueror eintreffen würden, würden zeitgleich die Schiffe den Sprung in den Hyperraum einleiten. Fresia war nicht sonderlich weit von Cal-Seti entfernt und darüber hinaus auf direktem Wege über eine Route mit selbigem verbunden, sodass die Reise nicht sonderlich lange Dauern würde, aber genügend Zeit aufwarten würde um das geplante Vorhaben entsprechend umzusetzen. Sollten die Gäste es wünschen und die Zeit es erlauben, würde sie auch eine Besichtigungstour der Conqueror in Betracht ziehen.


[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Captains] - Jade & Tyr
 
[Cal-Seti System | Nähe des Monds | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere

Noch während sie auf weitere Befehle von Commodore Toral warteten kam es zu einem Zwischenfall mit Republikanische Kräften, welche anscheinend während des Gefechts mit den Yevethaner Imperiale Piloten angriffen. Versio war nicht unbedingt ein Fan von den Republikanern, weshalb er auch dementsprechend handelte.

„Navigation, klar machen zum Sprung nach Cal-Seti und bringen sie uns anschließend umgehend in Angriffs Position.“

Versio machte eine kurze Pause, um dann weiter zu sprechen.

„Kommunikation, die Ashikaga soll sich gefechtsbereit machen, genauso wie dieses Schiff. Ich möchte umgehend alles Gefechtsbereit sehen!“

Mann konnte in dem Gesicht von Versio hören das er angespannt war und sich auf ein Gefecht vorbereitet, auch an der Stimme konnte man erkennen das er kurz davor war die Republikaner in der Luft zu zerfetzen. Alle nötigen schritte zur Gefechtsbereitschafft wurden ausgeführt und alle Besatzungsmitglieder bereiteten sich auf so ziemlich jedes erdenkliche Szenario vor. Jeder der schon länger unter dem Kommando von Versio war, wusste wie er Arbeitete, erst Inkompetent stellen und dann mit einem Vernichtenden schlag den Feind in Stücke reißen. Allerdings war er auch kein Mann der ohne einen Direkten Befehl handelte, und sich strikt an die Befehlskette hielt.

„Kommunikation, erbitten sie bei einem der Hochrangigsten Offizier die anwesend sind, einen Einsatz Befehl, um unsere Piloten zu schützen, die Victory und die Ashikaga werden weiterhin unter meinem Befehl bleiben.“

Da Versio der Hochrangigste Offizier eines ACC war kannte dieser die Stärken und Schwächen von dem Blockadebrecher, und wusste wie man ihn einsetzen musste, auch wenn einige andere Offizier der Flotte nicht unbedingt mit den Taktiken von Versio übereinstimmten, waren sie effektiv und wirksam.

„Sir, wir haben Nachricht von der Ashikaga das sie Gefechtsbereit sind und klar zum Sprung. Bislang keine Information eines Offiziers für einen Eingriffs Befehl.“

Versio runzelte die Stirn, und nickte leicht um zu signalisieren das er verstanden hatte, bis lang waren sie immer noch in einer Keilformation mit dem Flaggschiff, und auch jederzeit bereit den notwendigen Sprung zu den Republikanischen Kräften zu machen um diese in ihre Schranken zu weisen.

[Cal-Seti System | Nähe des Monds | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere
 
| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Primärbrücke || Commander Vicus Muganza |


Weitere Attacken vogelwilder Republikaner schienen einstweilen auszubleiben, dennoch blieb die 'Admiral Antur Pell' auf gelbem Alarm. Eine mögliche Bedrohung durch vertragsbrüchige wie schießwütige Piloten des Friedenspartners durfte nicht abgetan werden. Die Sensorik des Schiffes bediente sich Scans mit hoher Reichweite, um flächendeckende Informationen zu sammeln. Gleichzeitig verfolgte Commander Muganza die taktische Holokarte mit aufmerksamem Blick. Alle über Cal-Seti geschehenen Vorfälle ließ er aufzeichnen, dokumentieren und archivieren. Jedes falsche Vorgehen, jedes überstürzte Handeln - besann man sich beispielsweise auf das stümperhafte Vordringen der Mannschaftstransporter - musste ans zuständige Flottenkommando der Sektorflotte übermittelt werden. Gerade in Zeiten, in denen der Hauptfeind nicht gleichauf war, durften keine kapitalen Fehler gemacht werden. Schlachtsituationen wie in diesem System sorgten einerseits für die nötige Erfahrung jüngerer Offiziere, andererseits war es dadurch möglich, etwaige Untaugliche auszusortieren. Das war, mochte der Scharmützel-Verlauf auch noch so beachtenswert gewesen sein, ein absolutes Muss, um den Ruhm und die Glorie der Imperialen Flotte nicht zu gefährden. Die lauernde Gefahr totalen Verfalls, des Verlustes von moralischen Werten gemäß der imperialen Agenda, der Zerstörung von Ansehen, Reputation und Nimbus - es konnte die Ordnung dieser Königin des Kriegsführung maßgeblich zerrütten.

Commander Vicus Muganza sah sich beileibe nicht als eiserner Hüter der Ideologie der Neuen Ordnung, war ihm doch eine gewisse liberale Einstellung zu Eigen. Weder stellte er jedweden Nichtmenschen direkt unter Generalverdacht, noch hatte er sexistische Vorurteile gegenüber den weiblichen Crewmitgliedern. Der Demophoner stellte eine - bestenfalls - zeitgemäße Interpretation der Werteanschauung des Imperiums dar. Gleichsam war er sich jedoch auch der Bedeutung von traditionellen Werten bewusst, weshalb eine Unterminierung einer solch wichtigen Institution wie der Imperialen Marine mit allen Mitteln verhindern wollte. Muganza war weder Radikalist, noch ein Initiator von wegweisender Veränderung. Er sah sich als Bewahrer gewisser Tugenden, welche er minimal modifizierte und - zum Wohle aller imperialen Bürger - an die Gegebenheiten anpasste. Moderat in der Auslegung, semi-innovativ in der Eigendefinition, doch eindeutig stringent in der Bewahrung.

>>Commander, alle Daten zu dem Vorfall wurden gespeichert, zwei Sicherungskopien angelegt und Ihr Bericht vorgefertigt, Sir.<<, lautete die informative Wortmeldung seines Executive Officers, Lieutenant Commander Chidothi. Dreißig Jahre jung, weiblich und mit fast schon penibler Hingabe versehen, stellte die Tochter von Dantooine genau die Version der imperialen Kriegsmarine dar, die Muganza als gegenwärtige Realität wahrnahm. Seine Strenge ihr gegenüber begründete sich in dem Wissen, dass es noch viele Offiziere vom 'alten Schlag' gab, die es ihr zukünftig schwer machen würden. Und genau deshalb musste ihre Leistung stets über dem Optimum liegen. Durchschnittlichkeit war aufgrund der Gefahr von kritischen alten Männern gleichbedeutend mit Versagen. Jedes ihrer Worte wurde vom Commander zu ihrem eigenen Wohle auf die Goldwaage gelegt. Er wünschte sich für seine Stellvertreterin ein eigenes Kommando, im besten Falle eines Tages als Teil seiner eigenen Flottille. Ihr Gewissenhaftigkeit prädestinierte sie zu einem Frontoffizier, genauso wie ihre kühle Berechnung, ihr schnelle Auffassungsgabe und ihr Organisationsgeschick. Lani Chidothi war der Inbegriff imperialer Tugenden, gehemmt nur durch den Makel ihres Geschlechts. 'Noch', ergänzte der Commander im Geiste.

>>Hervorragende Arbeit, Lieutenant Commander. Versiegeln Sie eine der Kopien und lassen Sie sie in meine Kajüte bringen!<<

>>Aye!<<, genügte als Antwort. Sofort drehte der XO ab, um sich dem Befehl anzunehmen. Muganza musste sich um diesen Part nicht mehr bemühen. Doch es gab mehr als ausreichend zu tun an Bord seines Schiffes.

>>Commander?<<, erklang die Stimme von Lieutenant Taggert, dem Sektionsoffizier der Kommunikation, wie auch Sensorik. Der sklavisch protokolltreue Mann von Metellos mochte zwar in seinem Tun geradezu glänzen, doch war seine pedantische Art und Weise oftmals anstrengend, weswegen er nicht unbedingt die allergrößte Beliebtheit genoss.

>>Lieutenant Taggert?<<

>>Wir haben soeben eine persönliche Einladung für Sie auf die 'Conqueror' erhalten. Verifizierung ist korrekt, Sir.<<, gab der Lieutenant zu Protokoll. Sein befehlshabender Offizier reagierte darauf mit einem skeptischen Blick. Was gab es, das seine persönliche Anwesenheit auf dem gewaltigen Sternzerstörer der Imperial II-Klasse erforderte? Bis dato hatte er mit Captain Jade Dalmascae nur wenige Sätze gewechselt. Doch eine solchermaßen förmliche Einladung konnte er nicht unbeantwortet lassen. Auch das war Teil der navalen Traditionen der Flotte. Etikette war die Grundlage dieser ehrbarsten aller Teilstreitkräfte.

>>Danke, Lieutenant. Informieren Sie die den Hangar, dass eine Fähre zum einbooten vorbereitet werden soll!<<

>>Aye, Commander.<<, kam die routinierte Antwort. All das war Teil üblicher Abläufe und tausendfach geübter Routinen.

Noch einmal betrachtete der Schiffskommandant das taktische Holo, entdeckte allerdings keine Änderungen. Dies war insofern zufriedenstellend, als dass die Republik-Truppen ihr hitziges Gemüt nun scheinbar unter Kontrolle gebracht hatten. Dennoch wollte er den Vorfall im anstehenden Gespräch mit Captain Dalmascae vorbringen. Ihre Meinung dazu interessierte den Demophoner doch brennend.

>>Chidothi, veranlassen Sie außerdem, dass meine Gala-Uniform in die Fähre gebracht wird. Ich nehme einmal an, dass Captain Dalmascae konkrete Pläne hat. Und ehe Sie es ansprechen: Ich verzichte auf Eskortierung!<<

Es war nie verkehrt sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Sowohl in der Kriegsführung, wie auch im Alltag. Vielleicht beabsichtigte der weibliche Captain weiterführende Befehle zu besprechen, überlegte der Commander. Da das Scharmützel im Cal-Seti-System ein vorschnelles Ende gefunden hatte, gab es hier nichts mehr für die schweren Kaliber der navalen Streitkräfte zu tun. Auch deshalb, weil die Nachhut in Form der zukünftigen Systemsicherheit ja schon ihren Weg ins Sternensystem gefunden hatten. Es galt lediglich noch den geenterten Recusant-Klasse Zerstörer abzuliefern. Das feindliche Schiff mochte nach modernem Sprachgebrauch nicht mehr als State-of-the-art gelten, doch konnte es nach einer Generalüberholung durchaus als Defensivraumer fungieren. Zudem besaß es einen besonderen Stellenwert für Vicus Muganza, war es doch das erste kapitale Schiff von über eintausend Meter Länge, das er hatte erbeuten können. Und der Kapitän selbigen Schiffes befand sich noch in der Brig.

All dies war aber zudem mögliches Gesprächsmaterial für seinen Besuch auf dem Sternzerstörer. Doch dorthin musste er zunächst einmal kommen.

>>Wir bleiben beim gekaperten Schiff in unmittelbarer Nähe zur 'Conqueror' und unsere Langstreckenscanner beobachten das System. Sie haben die Brücke, XO! <<

Er achtete nicht mehr auf die verbale Bestätigung seiner Stellvertreterin. Seine Order war klar, genau wie es nur protokollgerecht war, das Kommando des Schiffes einstweilen abzugeben. Der hochgewachsene, farbige Offizier machte sich raschen Fußes auf zu seiner Kajüte. Er plante noch einen Besuch der Naßzelle, sowie die Uniform zu wechseln. Dann stand der Gang zum Hangar an, wartete doch nur wenige Kilometer entfernt der Stolz des interstellaren Schiffsbaus auf ihn.

| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Admiral Antur Pell' || Primärbrücke || Commander Vicus Muganza |
 

◄ Cal-Seti-System ■ Orbit um Cal-Seti ■ VIN Gorgodon ■ Kammer ■ Commander Valerian Belisar, allein ►

Mit einem Seufzen lehnte sich der Kommandant der Gorgodon zurück. Valerian Belisar überprüfte die Aufnahme nochmals, bevor er sie speicherte und zu den anderen Aufnahmen einreihte. Für jeden gefallenen Imperialen, der auf seinem Schiff den Tod gefunden hatte, nahm der Commander eine Mitteilung samt Beileidsbekunden auf. Es wäre sicherlich kein Wunderwerk der Technik gewesen eine universelle Nachricht aufzunehmen und nur die Namen neu einzusprechen, doch hielt der Tapani das für nicht authentisch. Für den eigensinnigen, feingeistigen imperialen Offizier mit dem Hang zum Narzissmus wäre das nicht genug gewesen. Die Angehörigen sollten wissen, welche Arbeit und Hingabe er in seine Arbeit steckte und mit seinem Kommando verband. Dass das Leid der Familien im Vordergrund stehen sollte, ihr Schmerz durch keine Aufnahme der Galaxis hätte besänftigt werden können und nichts ihr geliebtes Familienmitglied vom bleiernen Leichenschleier, der das Diesseits vom Jenseits trennte, zurückbringen würde, entging Belisar in diesem Moment. Für ihn stand im Vordergrund, dass er seine Arbeit tat und mit seinem Werk das Märtyrertum dieser Männer und Frauen würdigte. Mit einem Schluck leerte der dunkelhaarige Imperiale die noch in der Tasse befindlichen Reste des Paricha, bevor er das Keramikgefäß sanft auf die Untertasse ablegte. Die Aufgabe die Hinterbliebenen zu informieren lag ihm noch schwer im Magen, sodass er sich erst sammeln musste, bevor er die nächste Aufgabe in Angriff nahm. Den Kopf in seine Hände gelegt, massierte er mit seinen Fingern seine Stirn und rieb sich die Augen, um die Spannungskopfschmerzen, die unablässig, wie die quadruplen Turbolasergeschütze der Gorgodon, gegen sein Stirnbein pochten.

Doch Ruhe gab es nur für die Toten, sodass sich der Kommandant, wenn auch nicht in Eile, erhob und seine Kammer verließ. Es befanden sich noch die Offiziere der ersten Schicht auf der Brücke, damit beschäftigt den Nachgang der Schlacht in Form von Systemüberprüfungen, Kalibrierungen und anderen Wartungsaufgaben durchzuführen, bevor sie zu einem späteren Zeitpunkt ihren Teil der Brücke der zweiten Schicht übergeben würden. Sein XO, Lieutenant-Commander Mindar, beschäftigte sich derweil am Holotank mit der Koordinierung der Reparaturen der Gorgodon. Statt des Cal-Seti Systems war eine holografische Darstellung des schweren Kreuzers, sowie eine Reparaturbarke des imperialen Wartungskorps angedockt. Doch auch im Inneren der Gorgodon wurden die Arbeiten von schiffseigenen Mannschaften vorgenommen, unterstützt von unzähligen Modellen an Reparaturdroiden. Der Tapani inspizierte neben seinem XO die Fortschritte bei der Reparatur des Großkampfschiffes der imperialen Marine, während er sich von Mindar auf den neusten Stand bringen ließ.

Die Freischläfer, wie die Schiffsmechaniker oftmals aufgrund ihrer fehlenden Verpflichtung eine Nachtwache zu halten genannt wurden, hatten bereits begonnen die Schäden an Bord und um die Hülle herum zu arbeiten um die Schäden der Gorgodon zu beheben. Auch wenn das stolze Kriegsschiff der imperialen Flotte weit davon entfernt war eine Havarie zu erleiden, waren die Schäden doch substanziell genug gewesen, um den Einsatz im Weltraum in einer Kampfhandlung nicht bei voller Kampfkraft entfalten zu können und somit auch eine Gefahr für die verbündeten Schiffe darzustellen. Jede Kette war nur so stark wie das schwächste Glied in eben jener.

„Commander.“ meldete sich Funkoffizier Rimora zu Wort und sprach erst weiter, als er die Aufmerksamkeit des Kommandanten hatte. „Die Conqueror übermittelt Ihnen im Namen von Captain Dalmascae eine formelle Einladung zu einem Dinner.“


„Ausgezeichnet!“ entfuhr es dem Tapani, der ein inneres Feuerwerk ob dieser Nachricht verspürte. Wie durch Zauberhand, als habe ein Marionettenspieler im Metakosmos die Macht über ihn erlangt, waren seine Kopfschmerzen wie weggeschnipst.

Endlich wusste man seinen Genius zu schätzen, endlich wurde er beachtet! Wenn schon nicht der Kommodore ihn mit dem Lob einer Audienz überschüttete, so war es wenigstens die weibliche Offizierin, die als zweite Imperiale in der Hierarchie der Flotte bei Cal-Seti zugegen war. Das mächtige Kriegsschiff der Captain vor Augen, spürte er einen kurzen Schauer, der seinen Rücken durchlief. Das war seine Chance sich zu beweisen, Kontakte zu knüpfen und daran zu arbeiten die Karriereleiter weiter emporzusteigen. Diesmal würden ihm nicht die guten Verbindungen seiner Familie zu den richtigen Offizieren der Marine behilflich sein, diesmal wären es einzig seine Leistungen, die sein Vorankommen fördern würden. Auch wenn sich Belisar nie gegen eine ordentliche Portion Vitamin B beschwert hatte, so hatte doch das Erringen einer Position aus eigener Kraft einen ganz eigenen, unverlöschlichen Geschmack.

„Lassen sie mein Shuttle bereitmachen.“ befahl Belisar, das seine weißen Zähne offenbarende Lächeln nicht unterdrücken könnend. Dieses Kapitänsgig, ein Modell der Lamda-Klasse, würde die Distanz zwischen der Gorgodon und der Conqueror mühelos überwinden. „Und lassen sie die TIE Piloten mit den geringsten aktiven Flugstunden als Eskorte mitfliegen.“

Auf diese Art und Weise, so zumindest bildete sich der Tapani ein, würde er auch diesen Männern und Frauen was Gutes tun. Dass sein Befehl leicht übergriffig und mit oktuplen Barbetten nach Gizkas geschossen war, da das System befriedet wurde, kam ihm nicht in den Sinn. Es galt Grandeur und Gravitas an den Tag zu legen, warum also im falschen Moment Bescheidenheit zeigen? Die Brut tapanischer Nobilität kannte es nicht anders, weswegen er seiner Sozialisation entsprechend keinen anderen Weg überhaupt sah und somit auch das Zuckender Augenbraue seines XO übersah, als Belisar an ihm vorbei zum Flugleitoffizier der Gorgodon blickte.

„Lieutenant-Commander, Sie haben die Brücke.“

Beinahe hätte der Tapani die Worte geflötet, während er auf dem Absatz kehrt machte. Die Einladung der noch gesichtslosen Kommandantin der Conqueror hatte ihn beschwingt, geradezu in Hochstimmung versetzt. Dabei fragte er sich nicht einmal, was der Grund für das Treffen sein könnte. Die Erwähnung eines „Dinners“ hatte ihn jegliche Schutzmechanismen herunterfahren lassen. Auch wenn in der tapanischen Geschichte oftmals Dinner oder andere Feste für Massaker missbraucht wurden, waren dies nur den uneleganten, unzivilisierten Wesen unter den Tapanern vorbehalten gewesen. Es war unter seinesgleichen verpönt. Die imperiale Marine war ein Hort der Etikette, Vorschriften und Ehre. Barbarie wäre ein Affront und so würde auch eine karrieretechnisches Massaker nicht im Zuge eines Dinners serviert werden. Nein, Belisar hatte keinerlei Bedenken.
Sein Weg führte ihn zurück in die Kammer des Kapitäns, wo er den Schrank öffnete und neben der Auswahl aus Offiziersuniformen für den Dienst in einem Kleidersack seine Galauniform vorfand. Beinahe ungetragen, außer zur Feier der Verleihung seines eigenen Kommandos sowie für die Hochzeit seiner Cousine auf Soterios, hatte Belisar diese Uniform nie getragen. Beinahe schon zärtlich strich er über die Uniform, mit einem leichten Funkeln in den Augen. Kritisch besah er sie, untersuchte den Stoff nach Falten, Ungereimtheiten oder anderen Fehlern, die sein Auftreten mit Makeln behaften würden, bevor er sich entschied sicherzugehen und einen Ensign riefen ließ, der sich darum kümmern sollte, dass seine Galauniform entsprechend vorbereitet sein würde und zu seinem Shuttle gebracht werden würde. Großes Stand bevor, das spürte der Kommandant und mit einem selbstzufriedenen Grinsen, blieb er vor dem im mandalorianischen Kubismus gefertigten Kunstobjekt stehen, die sein Büro zierte, betrachtete es und überlegte seine nächsten Schritte.

◄ Cal-Seti-System ■ Rand des Systems ■ VIN Gorgodon ■ Büro des Kommandanten ■ Commander Valerian Belisar, allein ►
 
Cal-Seti-System/ Orbit über Cal-Seti/ Verband Gewitterregen/ Angriff auf feindliche Jäger/ T-65-X-Wing/ Chi, Naz‘lise, Odo, weitere Staffelmitglieder, feindliche Jäger/

Chi warf sich gerade wieder in den Kampf und raste an einer Korvette vorbei, als sich Martínez meldete:

„Martínez an Mosquitos, wir sammeln uns bei den Truppentransportern und fliegen in Eskortformation.“

„Hier 6, habe verstanden!“

Mit diesen Worten erhöhte Chi sein Tempo und ging links neben den Truppentransportern in Position. Verbündete Tie-Jäger flogen an ihm vorbei und nahmen die feindlichen ins Visier. Chi bestand gar nichts mehr.

„Kann mir einer mal erklären wieso unsere Verbündeten und unsere Feinde Ties benutzen?!“

Doch bevor er eine Antwort bekommen könnte meldete sich der Staffelführer wieder.

„Hier 1, feindliche Jäger auf 4 Uhr, Formation halten und nur defensiv kämpfen, die Truppentransporter müssen auf den Boden!“

Chi hörte gar nicht mehr zu da ein Jäger auf ihn zu flog und der Pilot besser war als der letzte.

„R2 zeig mir unsere Feinde!“

Auf dem Sensorschirm blinkten mehrere Jäger auf, welche von rechts herabgeflogen kamen. Laserstrahlen blitzten um ihn herum und trafen einen der Truppentransporter, dessen Pilot sich sofort meldete.

„Hier Truppentransporter Help, wir haben schwere Schäden an der Außenhülle aber sonst ist alles gut.“

Chi nahm Kurs auf den getroffenen Transporter und schützte ihn. Unter ihnen lagen mehrere weiße Wolken.

Cal-Seti-System/ Atmosphäre des Planeten/ Verband Gewitterregen/ Verteidigung gegen feindliche Jäger/ Chi, Naz‘lise, Odo,(in der Nähe) Staffelmitglieder, Truppentransporter, feindliche Jäger
 
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