Wieso in Anführungszeichen? Was außer persönlicher Ansicht soll denn sonst eine Meinung sein.
Und dann ist die auch noch verfassungsrechtlich geschützt? Frechheit!
Natürlich haben öffentlichkeitswirksame Personen eine Verantwortung für den Ruf ihres Arbeitgebers, wenn der etwa weltweit Filme vertreibt.
Andererseits will aber glaub ich niemand einfach gefeuert werden, weil der Chef nicht die eigene Meinung teilt oder noch schlimmer, der aktive Teil von Twitter.
Find das ein bisschen seltsam, wie salopp hier die Meinungsfreiheit in Abrede gestellt, sowie Meinung als Kündigungsgrund gefeiert und das auch noch als gute gesellschaftliche Entwicklung gesehen wird. Dass genau solche Aussagen gerade das Feuer für die Opfermentalität der Gegenseite sind, ist wohl auch noch nicht allen in den Sinn gekommen.
Anstatt einfach mal zu widersprechen wird der Quatsch auch noch bedient.
Die Diskussion läuft genau so ab:
A: Ich glaube X. Ich darf das nicht sagen.
B: Wie kannst du es wagen dich als Opfer hinzustellen, du solltest gefeuert werden und das ist auch gut so.
A: Ich hatte Recht, ich darf das nicht sagen.
B: Zum Glück, darf man heute nicht mehr alles sagen. Haben wir gut gemacht.
Hoppla. B hat soeben A bestätigt. Ganz schön dumm argumentiert.
Und nebenbei die Meinungsfreiheit weiter eingeschränkt. (Vll war das ja sogar As Plan? Egal, hauptsache moralisch aufgespielt.) Und dann kommt die nächste TV-Debatte und niemand versteht, warum A und B immer weiter auseinanderdriften und sich radikalisieren.
So wär es doch viel einfacher:
A: Ich glaube X. Ich darf das nicht sagen.
B: Doch. Hast du ja gerade gesagt.