Cathar-In der Nähe eines Dorfes- an abgelegenen Hütte im Wald- draußen- Lilya, Darth Makhaira, Marlis und Norag
Sie lief los. Würde sie sterben? Das war egal. Sie musste es wissen. Musste wissen, ob sie stark genug war. Verdammt! Keine Gnade! Das war zu wichtig. Mit jedem Schritt wurde sie schneller. Sie nutzte nicht im Ansatz die Macht und war dafür nun doch erstaunlich schnell. Der Zabrak bewegte sich. Gut. Er sackte zusammen? Warte… Warum ging er auf die Knie? Nein! Warum jetzt? Warum hier?! Wieso? Niphira taumelte. Nein. Nicht jetzt! Warum Norag? Warum?! Das war ihr einziger Gedanke. Sie klammerte sich an die Freude, das, was sie fühlte. Langsam ging auch von ihr eine ähnliche Aura wie jene von Norag aus. Sie schrie vor Schmerz. Schrie vor Leid! Schrie alles raus, was in ihr vorging. Ein Schrei entwich ihrer Kehle, welcher von Leid erfüllt war. Die Freude, die sie während des Kampfes verspürt hatte, war verschwunden.. All dies brach mit dem Schrei nach draußen. Ihr ganzer Körper verkrampfte. Alles zusammen war zu viel. Sie musste hier weg. Aber Norag? Langsam, schwer keuchend schritt sie auf Norag zu. Langsam wie eine Marionette bewegte sich die Frau. Den Kopf gesenkt. Packte den Zabrak mit der Macht. Sie hörte das Flehen nach Hilfe.
“Vergib mir…”
Damit schleuderte sie den Jungen gegen einen Baum. Er würde zumindest benommen sein. Die Macht würde zum Ruhen kommen. Doch sie? Keine der anwesenden Personen wäre ihr gewachsen. Tränen liefen ihre Wangen runter. Wieder schrie sie. Wieder ging ein Impuls der Macht von ihr aus. Diesmal stärker. Die Muskeln angespannt. Abermals ein keuchen. Langsam drehte sich die Frau zu Marlis und Lilya.
“Folgt mir nicht… Bitte…”
Damit wandte sie sich ab. Ging in den Wald. Sie wusste wo sie hin wollte. Wusste, wo ihr weg sie nun hinführen würde. Auf dem Weg zu den Bäumen sammelte die Frau die abgebrochene Klinge ihres Lehrers auf. Sie wankte nur noch. Versuchte, sich zusammen zu reißen. Zumindest so lange, bis die anderen nicht mehr in einem spürbaren Umkreis waren. Norag hatte versagt. Sie hat versagt. Sie hatte ihn nicht ausreichend ausgebildet. Sie war nicht für ihn da gewesen. Dieser Schmerz. Sie versagte. Keine Schüler mehr. Er brauchte einen besseren Meister. Brauchte jemand, der in der Lage war, seine Kontrolle zu festigen. Wie sollte sie das schaffen? Wie sollte Sie jemanden unterrichten, wenn ihr nicht klar war, was sie tun konnte? Immer tiefer irrte Niphira in den Wald. Spürte wie immer mehr der wilden Tiere vom Geruch ihres Blutes angelockt wurden. Sie erreichte einen Punkt, an dem man sie wohl kaum finden würde. Sie musste zurück an jenen Ort. Dort wo ihr Vater starb. Sie musste wissen, wer sie war. Warum konnte sie nicht einfach wie die anderen Sith sein?
Der Schmerz. Körperlich. Seelisch. Er lastete schwer. Die dunkle Seite wollte zurück an ihren Platz. Zurück an jenen Ort, in ihrem Geist. Es fühlte sich an wie ertrinken ohne den Segen der Bewusstlosigkeit. Der Junge war zu stark für sie in der Macht. Warum war sie so schwach? Warum?! Sie wollte stärker werden. Wollte ein Vorbild sein! Wollte den Orden verändern! Wo war ihr ach so toller Meister nun? Wo war Darth Draconis?! Wo waren seine Versprechen?! WO?! Er hatte sie einfach verlassen! Verlassen ohne Führung, welche sie nun so dringend brauchte! Seinen Rat. Seine Weisheit! Es war einfach gewesen sowas zu versprechen! Er hatte immer allwissend getan. Am Ende war auch sie nur ein Spielzeug für seinen Sadismus gewesen. Es würde dauern. Sie war keine Sith. Nein. Sie war zu weich. Zu nachgiebig. Keine Führungsperson. Sie hatte nicht den Hass der anderen Sith. Ihr fehlte der Blutdurst. Aus einem Gebüsch sprang eines jener insektenähnlichen Viecher, welche Cathar und seine Einwohner so gerne heimsuchten. Es war ein riesiges Vieh. So würde es wohl zu Ende gehen. Es war wohl vorbei für sie. Lächerlich. Warum hatte sie sich überhaupt den Sith angeschlossen? Macht? Nein. Wissen? Niemals. Sie wollte kämpfen. Der Kiltik Sprang auf sie zu. Niphira tauchte ab und zerschnitt den deutlich schwächer Geschützten Bauch. Die Innereien des Wesens regneten auf sie hinab. Nur eines dieser Viecher? Die nächsten Kiltik waren sicherlich nicht weit. Sie musste weiter. Der verbrannte Baum. Jener, in dem sie damals gestorben war. Jener Baum, in dem sie damals ihren Vater getötet und ihren Meister das letzte Mal gesehen hatte. Das war ihr Ziel. Sie wollte Antworten. Jetzt! Es dauerte nicht lange und der nächste Kiltik sprang auf sie zu. Wahrscheinlich wäre es ein langer, sehr langer Weg.Entweder sie starb… Oder schaffte es wirklich da hin. Scheinbar versuchte Cathar gerade alles um sie aufzuhalten. Sie dazu zu bewegen die Macht zu nutzen. SIch selbst aufzugeben. Sie wollte nicht. Sie wollte doch leben!
Immer wieder wehrte sie die wilden Viecher ab. Schrie vor Schmerzen. Nein! Sie wollte nicht aufgeben! Warum hatte sie ihre Mutter töten müssen? Warum war sie nicht von den Sith abgehauen, als sie es noch gekonnt hatte. Warum war sie nicht hierher zurückgekehrt, als es noch eine Chance gab, alles gerade zu biegen? Warum hat sie nicht einfach aufgehört, als sie noch eine Mutter hatte? Als sie noch jemanden hatte, der scheinbar wirklich für sie da gewesen wäre?! Es wurde immer schlimmer. Die Kiltik wurden immer mehr. Genauso diese Gedanken. Ihr Schädel schmerzte. Die dunkle Seite flüsterte ihr Dinge zu. Süße Dinge. Versprechungen. Nein! Nicht nachgeben! Sie wollte nicht! Sie durfte einfach nicht zulassen, dass die dunkle Seite die Kontrolle übernahm. Die Lage war aussichtslos. Es wäre leicht, mit der Hilfe der dunklen Seite hier nun alles den Erdboden gleich zu machen. Aber was würde sich ändern? Nichts! Sie ging nur wieder den leichteren Weg. Sie würde wieder blind und hörig wie eine Sklavin den Versuchungen nachgeben. Ohne die dunkle Seite war sie zu schwach. Sie fühlte sich wie damals als Jüngerin.
Eine Klaue riss ihr die Seite auf. Der Schmerz. Er fühlte sich schrecklich an. Sie verlor Blut. Die Benommenheit und die Tränen verzerrten immer mehr ihre Wahrnehmung. Vor ihr standen nicht mehr diese Viecher, diese Monster. Nein. Sie wirkten vermehrt wie verzerrte Darstellungen ihrer Vergangenheit. All jene, die sie eigentlich schon immer gehasst hatte. Alle Wesen, die irgendwie für ihre Fehlentscheidungen standen. Es war, als stünde Darth Draconis vor ihr. Schatten. Jünger, die sie damals fertig gemacht hatten. Die Zombies aus den Katakomben des Tempels. Es waren zu viele. Langsam sackte Niphira auf die Knie. Sie war alleine. Sie hatte versagt. War am Ende. Ihr Körper wollte nicht mehr. Warum? Warum das Alles? Was war der Sinn dahinter… langsam taumelte Niphira weiter. Bis zu einem Baum und stützte sich an diesem ab. Das erste Mal entschied sie sich bewusst dafür, ihre Emotionen nicht länger bewusst zu unterdrücken. Sie weinte. Rutschte den Baum runter. Sie war alleine. Sie würde hier sterben. Einsam. Wie es sich für jemanden wie sie gehörte. Ihr Blick war gen Himmel gerichtet. Sie hatte nicht einmal den scheiß Baum erreicht. Die Sterne, welche langsam dem Tag wichen, waren so schön. Wie lange hatte sie nicht mehr in den Himmel geschaut? Geträumt. Gelacht von ganzem Herzen. Eigentlich musste sie Norag dankbar sein. Sie hatte zumindest kurz wieder gefühlt. Der Junge. Er würde besser einen Jedi finden, der ihn ausbildete. Sie wäre wohl bald nicht mehr da. Die Schatten ihrer Vergangenheit kamen langsam immer näher, aber trauten sich nicht an sie ran. Alles, was Niphira noch hatte, war ihr altes Schwert.
Was würde sie zurücklassen? Einen befreiten Zabrak? Eine Lethan, die selbstbewusster geworden war und eine Padawan, die vielleicht gelernt hatte nicht nur in Schwarz und Weiß zu denken.
“Eigentlich nicht schlecht für eine Versagerin oder… Greth?”
Man hatte ihr alles genommen. Ihre Waffen, ihre Persönlichkeit, ihren Willen. Sie sollte doch laut den Lehren der Sith frei sein. Doch alles was sie dort bekommen hatte waren nur mehr Ketten gewesen. Es zuckten Bilder vor ihrer Vergangenheit auf. Sie, wie sie trainierte, mit Greth. Wie sie versuchte, ihre Mutter zu beschützen. Die Szene in der sie eben jene Frau selbst töten musste. Warum hatte sie sich nicht mit ihr zusammengetan? Warum hatte sie so viel Angst vor Darth Draconis gehabt. Würde ihr ihre Mutter jemals vergeben? Warum? Gab es nicht eine Chance? Konnte sie nicht irgendwie versuchen, all das ungeschehen zu machen? Warum konnte sie sich nicht selbst opfern, um ihre Taten ungeschehen zu machen? Gab es einen Weg?
Lebe…
War da nicht ein einziger Weg! Irgendeine Möglichkeit all das zu retten, was sie gewesen war? Cathar war verseucht durch die Dunkelheit. Dunkelheit, die sie erzeugt hatte! Sie musste doch etwas tun können. Wie sollte sie das ungeschehen machen? Gab es keinen Weg?
Lebe…
Niphira verzweifelte. Immer mehr Abbilder ihrer Vergangenheit versammelten sich um sie. Und sie? Sie war alleine. Norag hatte aufgegeben. Ihre Befreiung war damit gescheitert. Sie hatte zu viel von ihm verlangt, oder? Aber wie sollte der Junge so überleben? Hoffentlich floh er. Er war zu gut für die Sith. Er war schon fast süß, wie er mit dem Droiden umging. Sie wünschte sich Führung. Wünschte sich Hoffnung. Die Erlaubnis, wieder sie selbst sein zu dürfen. Norag… Lilya würde sich um ihn kümmern… Langsam schloss Niphira ihre Augen. Sah Auren. Wesen in der Macht? SIe wusste es nicht. Inzwischen hatte sie wahrscheinlich einfach zu viel Blut verloren. Sie würde es nicht schaffen. Was konnte sie tun? Was sollte sie tun? Wie konnte man diesen Jungen auf all das vorbereiten?
LEBE!
Als Niphira ihre Augen öffnete, war sie von Dunkelheit umgeben. Wo war sie? Vor entstand Licht. Eine rote Klinge. Ein Lichtschwert. Sie starrte sich selbst in die Augen. Ein vor Wut entstelltes Gesicht.
“Du bist schwach! Du bist eine Schande für unseren Herren!”
Niphira starrte die Schwarzhaarige Sith an.
“Darth Makhaira…”
Es war ein leises Flüstern, welches Niphira über die Lippen kam. Die andere stürmte los. Kämpfte mit einer Doppelklinge. Sie war schnell. Verfügte über schier unerschöpfliche Macht. Eine große Geschwindigkeit. Niphira wurde immer weiter zurückgedrängt. Wie es immer gewesen war, seit sie im Tempel der Sith angekommen war. Sie war immer schwach gewesen. Alleine. Da war niemand. Nur hin und wieder hatte sie dieser Person widerstehen können.
“Und wieder kannst du nur rennen! Du bist so Schwach. Armseelig. Unser Meister hat sich für MICH entschieden. Er hat immer dafür gesorgt, dass du Schwächling nicht in der Lage sein wirst, mich zu unterdrücken. ICH bin, was uns stark macht!”
Niphira verzweifelte. Bis sie stolperte und hinfiel. Sie hörte den Schrei Darth Makhairas. Dann das Kreuzen von Klingen. Vor ihr stand ER! Greth? Er lebte? Nein er war Tod oder? Aber warum war er hier?
“Sag mir Niphira… wann stirbt ein Lebewesen? Wenn er von einer Klinge durchbohrt wird? Wenn sein Herz aufhört zu schlagen? Nein, mein Kind. Nicht einmal, wenn seine Schülerin ihm den Kopf abgetrennt hat…”
Er schaute über seine Schulter und schenkte ihr ein Lächeln. Ein breites Grinsen, welches so frech, so natürlich wirkte.
“Ein Lebewesen stirbt erst, wenn es vergessen wird! Ich liebe dich, mein Kind…”
Niphira sah, wie Greth verblasste. Sie hatte nun den Griff ihres Schwertes in der Hand. Was sollte sie mit einem Griff? Was bringt ihr der Griff? Panisch rollte sie zur Seite und konnte gerade noch dem Hieb Darth Makhairas entgehen. Die Klinge grub sich nur knapp neben ihr in den Boden.
“Es ändert nichts Niphira. Du bist zu schwach! Du wirst niemals in der Lage sein mich zu besiegen! Ich habe dich zu lange geduldet. Als Kind. Alles danach? Es war absurd! Ich dachte, du bist ein Haustier, aber langsam wirst du mir lästig! Glaub nicht, dass du eine Chance hast, nur weil ich dich mal ein paar Minuten an die frische Luft ließ!”
Es war unheimlich. Ihr Gegenüber rastete regelrecht aus. Als würde sie bedroht werden. Darth Makhaira verlor die Beherrschung. Aber warum? Die Sith stürmte auf Darth Makhaira zu. Lachte dabei manisch und tackelte Niphira um. Wieder entging sie nur knapp der tödlichen Klinge. Sie konnte nur rennen, doch aus irgendeinem Grund folgte die Sith ihr nicht. Nervös drehte sich Niphira um. Darth Makhaira lag auf dem Boden. Fluchte laut. Doch den genauen Wortlaut konnte die Frau nicht hören. Diesmal stand eine andere Gestalt vor ihr. Ein alter Mann. Zeth Redd. Der Mann, der sie neben Greth am meisten auf Cathar gelehrt hatte. Ein weiterer Mann, den sie getötet hatte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, ertönte seine ruhige Stimme. So wie sie ihn kennen gelernt hatte.
“Du hast mich nicht getötet… Ich verstehe nicht viel von diesem Sith Kram, aber die Person, die mich getötet hat, war sie… Nicht du. Mach dich nicht so fertig. Durch dich leben wir beide weiter.”
Darth Makhaira griff wieder an. Als wäre es nichts lenkte Zeth den Angriff gekonnt ab. Ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen.
“Warum tust du dich so schwer damit, diese räudige Kathhündin zu besiegen? Es ist doch nicht so, als hätte die was drauf…”
Mit einem Lachen löste sich auch dieses Abbild auf. Irgendwie hatte Niphira nun deutlich weniger Angst vor der Sith. Diese stand nun wieder auf und war regelrecht außer sich. Doch nun nutzte Niphira, das was man sie gelehrt hatte. Sich zu bewegen, als wäre sie in einem einzigen Fluss. Sie packte die Sith am Handgelenk und dirigierte deren Angriffe so um, dass die Doppelklinge im Boden versank. Es war eine Darth Makhaira, die sich nun abrackerte. Keinen Treffer landen konnte. Es war doch so einfach! Mit dem Schwertgriff schlug sie in den Nacken ihrer Gegnerin. Diese Frau war einfach nur noch lächerlich. Es tat gut. Es war, als wäre die Weißhaarige im Gleichgewicht mit sich selbst. Sie lachte. Lachte beim Kämpfen. Das war es, was sie spüren wollte. Nicht diesen Sadismus der Sith. Dieses Gefühl. Sie würde gewinnen, oder? Dann blieb ihr aber die Luft weg. Ihr Körper hob sich in die Luft. Sie zappelte. Nein! Es lief doch so gut! Sie war verzweifelt. Am Ende würde Darth Makhaira gewinnen. Wie immer. Norag wäre nie in der Lage gewesen, sie zu besiegen. Nicht Darth Makhaira, nicht Niphira, keine der Beiden. Die Aufgabe war unfair gewesen! Warum hatte sie das gefordert? Es war falsch gewesen! Es war ihre Prüfung! Nicht seine. Das war das, was Niphira nun realisierte.
“Für Reue ist es zu spät Niphira. Du wirst endlich vernichtet!”
Sie spürte, wie die Sith anfing, Druck auf ihren Körper auszuüben. Der Schmerz nahm zu. Sie würde erst spüren, wie ihre Knochen brechen, würde spüren, wie ihre Organe zerplatzten und dann jämmerlich durch innere Blutungen sterben. Verdammt! Es war doch ihre beste Chance gewesen. Nun war diese Chance ihr Ende. Doch der Druck ließ nach. Verschwommen stand ein Geist vor ihr.
“Das ist es also… Das hat dir dein Vater also eingepflanzt… Ich verstehe.”
Darth Makhaira ließ erst einmal von Niphira ab und schaute unbeeindruckt die Jedi an.
“Ich habe dich schon einmal kalt gemacht. Ich bin nur noch stärker geworden! STIRB JEDI!”
Das folgende Lachen ließ Niphira das Blut in den Adern gefrieren. Es war vorbei. Weder Niphira, noch Hiteda würden in der Lage sein, Darth Makhaira zu vernichten. Keine der beiden Frauen wäre dazu in der Lage. Ihre Abstammung war nicht mächtig genug. Ihre Mutter stellte sich trotzdem der Sith entgegen. Warum? Sie hatte sich doch damals geopfert. Es entbrannte ein erbitterlicher Kampf. Die rote Klinge kreuzte jene blaue ihrer Mutter.
“Niphira. Du bist mein Kind. Ich habe dich nie verlassen. Ich habe immer gesehen, dass du da bist. Alleine als du die Padawan gerettet hast. Als du Norag aufgenommen hast. Als du Lilya beschützt hast! Du bist eine starke Frau!”
Niphira stand langsam auf, nachdem sie auf den Boden gefallen war. Alles an ihrem Körper tat weg. Ihr Körper wollte sich nicht bewegen. Immer wieder schlug die Sith auf die Jedi ein. Doch irgendwie parierte Hiteda die Angriffe. Aber warum.
“Warum kämpfst du Mutter? Sie ist doch viel zu stark!”
Niphira sah, wie Darth Makhaira die Jedi mit der Macht davon stieß, jedoch brachte es nicht viel. Noch ehe die Sith sich auf ihr eigentliches Ziel stürzen konnte stand Hiteda bereits im Weg. Blockte weiter die Angriffe.
“Ich glaube an dich Niphira. Du solltest es begriffen haben, oder? Unsere Familie mochte nie mächtig gewesen sein. Doch wir versammeln uns in der Macht und sind für unsere Nachkommen da. Wir gehören zusammen.”
Wieder wurde ihre Mutter weggeschleudert. Darth Makhaira witterte ihre Chance und wollte endlich Niphira los werden. Doch abermals kreuzte eine Klinge jene von der Sith. Eine Grüne. Eine Frau, die ihrer Mutter ähnlich war, stand nun neben Niphira. Ihre Tante. Die Frau, die sie aufgezogen hatte.
“Dich wachsen zu sehen… Es hat mich stolz gemacht… Ich habe gesehen, was du bereit gewesen bist zu opfern, um deine Familie zu beschützen. Du hast Freunde gefunden und sie an die dunkle Seite verloren. Du hast einen Meister gehabt, der dir Schreckliches abverlangte. Du hast versucht, deine Vergangenheit zu erkunden. Ich bin stolz darauf, dass du Teil unserer Familie bist. Nun ist es Zeit zu erben… Wir werden uns eines Tages wiedersehen. Dann, wenn deine Zeit gekommen ist…”
Anders als die vorigen Abbilder wirkte es so, als würde das Abbild von Niphiras Tante langsam in sie eindringen. Es war ein angenehmes Gefühl. Wärme. Geborgenheit. Und stärke. Niphira rappelte sich langsam auf. Fühlte sich stärker. Aus dem Griff in ihrer Hand war langsam etwas wie ein Dolch geworden.
Darth Makhaira starrte auf die Hand. Zu dem Hass und all der Wut vermengte sich langsam auch Furcht. Neben Niphira stand nun auch ihre Mutter. Diese legte eine Hand auf ihre Schulter. Wieder so eine angenehme Wärme.
“Weißt du? Die Kleidung, die du damals getragen hast. Es waren nicht einfach nur Lumpen. Es war meine alte Kleidung als Padawan. Ich war glücklich, dass du sie so oft und gerne getragen hast, mein Kind.”
Ein lauter Schrei durchzog die Dunkelheit. Niphira blockte die rote Doppelklinge in einer perfekten Synergie mit ihrer Mutter zusammen. Sie wurde nicht mehr zurückgetrieben. Die Sith geriet nun zunehmend in die Defensive.
“Das ist die Stärke unserer Familie. Wir sind füreinander da. Wir geben Wissen weiter. Manchmal auch mehr. Wenn das hier vorbei ist… Suche da, wo Darth Makhaira versuchte, mich zu vernichten unter den Dielen. Du wirst das Wissen unserer Familie erhalten. Ich glaube… Du bist so weit. Mach mich stolz.”
Damit saugte der Körper Niphiras auch das Abbild ihrer Mutter auf. Ein kurzer Impuls durchzog die Dunkelheit. Um Niphira herum schien das dunkle Nichts in ein angenehmes Licht gehüllt zu sein. Die Sith starrte Niphira an. Man erkannte die Hilflosigkeit in dem Gesicht der Sith. Wie konnte dieser schwache Teil so mächtig werden. Sie hatte ihn doch ihr ganzes Leben lang im Griff gehabt. Gedemütigt. Unterdrückt und verspottet. Auch der Versuch, mit der Macht zu greifen, misslang. Als wäre es nichts, blockte Niphira alles, was Darth Makhaira versuchte. Diese war selbst erstaunt, wie stark sie war. Es würde vermutlich alles ändern.
“Darth Makhaira… du bist die Kreation meines Vaters und wurdest geformt von Darth Draconis! Hiermit lehne ich dich als Teil meiner Selbst ab!”
Das brachte das Fass der Sith zum Überlaufen. Diese stürmte los und nutzte alles, was sie kannte. Schläge, Tritte, jegliche Tricks, die man im Nahkampf anwenden konnte. Niphira parierte sie. Immer wieder kreuzten sich ihre Klingen. Sie waren technisch ebenbürtig.
“Was du nie verstehen wolltest… Wir waren nie allein!”
Es ging weiter. Beide Frauen kämpften mit aller Kraft. Sie schlugen aufeinander ein. Niphira sandte beim Kreuzen der Klingen einen Machtstoß ein, der eben die Sith ein paar Meter zurück schleuderte. Sie selbst starrte auf ihre Hand. Das erste Mal in ihrem Leben hatte Niphira eine Chance, dieses etwas zu besiegen. Nun war es an ihr, das Beste daraus zu machen. Schnell setzte Niphira nach. Sie war nun minimal in der Lage die Sith zurück zu treiben. Immer weiter in die Dunkelheit. Da war etwas. Niphira spürte es. Da war es! Das Zentrum dieser Dunkelheit. Je näher sie diesem kam, desto unerbittlicher wurde der Kampf. Doch es war nun an der Zeit es zu beenden. Darth Makhaira versuchte Niphira die Füße weg zu ziehen. Diese sprang hoch und wurde von der Sith mit der Macht weg gestoßen, nur um direkt zu versuchen Niphira längs zu zerteilen, was diese mit einem Block gefolgt von einem Tritt in die Magengrube parierte. Die Sith sackte auf die Knie.
“Es ist vorbei, Darth Makhaira. Auch wenn ich dadurch keine Sith in den Augen Darth Draconis bin… Juckt es mich nicht. Du bist nur eine Karikatur einer Kriegerin! Leb wohl. Ich muss da ein wenig die gute Kinderstube in einen Zabrak reinprügeln.”
Mit einem Schlag trennte Niphira den Kopf Darth Makhairas ab, nur um kurz darauf auch ihr Herz zu durchstoßen. Das dunkle Nichts hellte sich nun ein wenig auf. Doch das würde nicht reichen. Da war noch etwas zu erledigen. Das Zentrum all dessen. Die Quelle der Dunkelheit. Niphira schaute sich um und konnte fühlen, wo diese Dunkelheit herkam. Schnell! Sie musste sich beeilen. So lief sie los. Es stellte sich heraus, dass die Dunkelheit sich wehrte. Umso näher sie der Quelle dieser Dunkelheit kam, desto mehr Abbilder jener, die sie versucht hatten in ebendieses Nichts zu stoßen stellten sich ihr entgegen. Jünger, Lehrer, ihr Vater. Bis sie einen Baum erreichte. Einen riesigen, schwarzen Baum, der seine verzerrten Wurzeln in einen weißen Boden rammte. Hier trat ihr ein Wesen in schwarzen Roben entgegen. Als es die Kapuze ablegte erkannte Niphira das Gesicht sofort. Darth Draconis. Jener Mann, der sie so viel gelehrt hatte.
„Sei nicht traurig. Erinnere dich nicht daran wie sie jetzt zu dir war, sondern damals. Wie viele Narben rechtfertigen wir, nur weil wir die Person liebten, die das Messer führte? Ich sage es dir: Zu viele.“
Diese Worte. Der Baum. Die Parallelen. Die Stimme Darth Draconis wie ein Hallen in diesem Nichts. Niphira schüttelte traurig mit dem Kopf. Sie musste den Baum beseitigen. Dann wäre sie frei. Doch ihr Meister stand ihr entgegen. Die Worte. Sie waren damals von ihrer Prüfung. Er hatte damals ihre Mutter gemeint. Doch Niphira konnte in diese Worte wen anderes Interpretieren.
“Und doch habt Ihr am Meisten an mir herum geschnitten. Habt mich verbogen, bis ich in Euer Weltbild gepasst habe.”
Das Abbild Darth Draconis aktivierte sein Lichtschwert. Wenn dies die letzte Hürde war, dann wäre sie die Stärkste. Es war also noch nicht vorbei. Ihr Ziel war der Baum. Ihr Gegner ihr ehemaliger Meister. Es würde vermutlich ihr stärkster Gegner werden.
(tbc)
Cathar- irgendwo im Wald - ??? - Darth Makhaira und Darth Draconis?