Kritik:
( Spoilergefahr)
Eigentlich hab ich einen ganz anderen Film gesucht, aber als ich ihn nicht fand, dacht ich mir irgendwas muss ich kaufen.
Ich entschied mich eigentlich mehr aus einer Laune heraus für „V wie Vendetta“ und was soll ich sagen? Ich hab noch nie Zufälligerweise so ein Meisterwerk gekauft.
Ich bin nur im Besitzt der Single Disc Edition, hab allerdings auch gelesen, das in der Steelbook Edition nur ein Auszug des Comics enthalten ist.
Ich kenne das Comic leider nicht, werde aber wohl mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die 20€ investieren, denn die ganze Story, vor allem die von V, noch einmal deutlicher beleuchtet zu sehen reißt mich denn doch irgendwie.
Zur Story:
Klar ist die gesamte Handlung sehr auf Filmlänge angesetzt und so fällt es logischerweise schwer alles rein zu bringen. Um so besser gefällt mir, das dann stellenweise die direkte härte gezeigt wurde und auf die Hintergründigen Machenschaften verzichtet wurde. Hier ging es nur darum ein totalitäres Regime zu zeigen, welches Stark an das Dritte Reich erinnert und deren Gegenspieler. Auf große Politische Lügen aufzubauen hätte den Film doch stark gebremst. Die Harten, brutalen Szenen die wir zu sehen bekommen, reichen aus um ein Bild des Regimes zu bekommen. Zudem gelang es meineswissens noch nie einen Held, gleichzeitig als Held und Schurken darzustellen ( Im Comic soll dies weit mehr ausgeprägt werden) Auch wenn er im Gegensatz zum Comic wohl stark „eingehollywood“ wurde hebt sich der Film ( und V) doch stark vom Mainstream ab und war schon ein großes Wagnis.
Die Charaktere:
Zu John Hurt als Diktator kann man nicht viel sagen. Eine klare Persiflage auf Hitler, etwas eindimensional, aber er tut sein nötiges und es fehlt eigentlich an nichts.
Bei dem Goebbels Verschnitt war auch ziemlich offensichtlich wer sein Vorbild war und auch er tut alles was nötig ist um das Regimebild zu fördern.
Beides Wichtige Charaktere die gut dargestellt wurden.
Natalie Portman als Evey war Meisterhaft. Ich empfand Portman immer als gute Schauspielerin aber hier hat sie sich selbst übertroffen ( auf die Filme bezogen die ich kenne).
Nicht nur ihre Mimik war spitze, sondern auch die Augen, man kaufte ihr die Rolle ab, vom Anfang, über die Entwicklung bis hin zum Schluss.
Hugo Wheaving, zu ihm kann man nicht viel sagen, ich hab den Film noch nicht im Original gesehen. Ich kann nur meine Begeisterung dafür aussprechen, wie jemand nur durch Bewegungen einer Figur mit Maske so viel leben einflößt.
Lieblingsszenen:
-Ganz klar die Szene wo er der alten Dame verzeiht, dort zeigt sich wieder das er doch für eien Sache kämpft und nicht nur unfair ans Morden denkt.
- Selbstverständlich wo er sich Evey Vorstellt. Im Original sehr viele Wörter mit V, aber Leute macht ma Untertitel an, auch im Deutschen kommen sehr vieel Wörter mit V dort vor, der Effekt ist nicht verloren Gegangen
Fazit:
Was soll man sagen. Die Story ist halt für den Film angepasst und gekürzt, trotzdem wurde alles was nötig ist erwähnt und erklärt. Natürlich hätten die Szenen um „Vs“ Entstehung ausführlicher sein können, aber was nötig war erfahren wir, der Rest wäre nur noch Interessehalber wissenswert, tut aber nicht viel zum Film bei. ( Bei der Szene merkte man dem Film meiner Meinung nach erstmals seine Comicherkunft an)
Das Alan Moore sich von dem Film mal wieder distanziert, kann ich diesmal nicht nachvollziehen. Klar „Liga der Außergewöhnlichen Gentleman“ war nur Schwach, aber auch bei „From Hell“ konnte ich seine Entscheidung nicht nachvollziehen.
Ok der Charakter V ist kaum Anarchistisch in diesem Film, dennoch wird ein klarer Zwiespalt erzeugt, indem man nicht weiß was man von ihm halten soll. Für mich wäre eine weitere Ausprägung der anarchistischen Ansichten evt. interessant gewesen aber nicht groß nötig, wie gesagt der Zwiespalt entsteht trotzdem.
Was aber auf völliges Unverständnis bei mir stößt ist die Tatsache das er sich vor allem deshalb distanziere weil in dem Film eine Zuspitzung der Handlung auf den in der Comicvorlage nicht vorhandenen Konflikt des amerikanischen Neo-Konservatismus gegen den so genannten amerikanischen Liberalismus vorhanden sei! Hab ich da was verpasst? Ich erkenne dergleichen nicht in diesem Film! Wenn ihr so etwas dort entdeckt habt, so schreibt mir bitte in welcher Szene und inwiefern dies damit zu tun hat. Ok?...Danke^^
Alles in Allem ist diese Film in meinen Augen ein Highlight und ich kann nicht verstehen wie die Macher dieses Filmes und des ersten Matrix-teils, die Matrix Sequels machen konnte.
Aus diesem Grund und weil ich keine vollen Punkte vergebe, zumindest nicht gern, gibt es von mir:
9,5 von 10 Fawkes Masken!