Casia de Lieven
Kanzlerin der Republik a.D.
Corellia- Jedibasis- Vor dem Ratssaal
Still hatte Casia zugehört. Aber da ihr Name nun mehrmals gefallen war, hatte sie zwei Möglichkeiten. Entweder sie zog sich zurück oder aber sie nahm Stellung. Sie entschied sich rasch für das letztere. Mit einem nachdenklichen Gesicht trat sie in die Türe. Erst achtete man gar nicht auf sie.
"Entschuldigen Sie, ich wollte eigentlich mit Rätin Horn sprechen, aber dann habe ich diese Unterhaltung mitbekommen. Und da man mich mehrmals erwähnt hat, denke ich, daß ich ebenfalls an dieser Diskussion teilnehmen kann."
Sie warf Led einen kurzen Blick zu, der besagte, wie sehr sich freute, ihn wiederzusehen. Bedauerlicherweise hatte diese Diskussion erstmals Vorrang.
"Nun, dann werde ich zu den angesprochenen Dingen Stellung nehmen."
Sie blickte zu Tomm.
"Erst einmal war da der Angriff auf das CE. Ich möchte etwas weiterausholen. Vielleicht werden Sie meine Beweggründe besser verstehen."
Rätin Master wies mit der Hand auf einen Sessel neben Led. Sie lächelte der Rätin dankend zu und nahm neben Led Platz.
"Nun, es ist nicht viel Zeit vergangen, seitdem ich wieder frei bin. Mein erster Anlaufpunkt war Belevedere, der Sitz meiner Familie. Aber nicht um mich zu verstecken, sondern um meinen Söhnen zu berichten, daß ich lebe. Aber ich traf sie dort nicht an. Also nahm ich mir ein Taxi und ließ mich in die Stadt fahren. Ich habe es vorgezogen, zum Regierungsgebäude zu laufen. Um wieder das Gefühl zu haben, daß ich zu Hause bin. Aber auch um zu schauen, wie die Bevölkerung alles sieht. Ich war inkognito, keiner vermutete mich auf Corellia. Um so besser konnte ich sehen, wie die Leute alles aufnahmen. Das Imperium hatte uns schon vorher an mehreren Stellen empfindlich getroffen. So lief ich also durch Coronet und das, was ich sah, erschütterte mich."
Sie dachte an das, was sie gesehen und gehört hatte.
"Die Leute schimpften nicht auf die Republik, nicht auf die Flotte. Nichts davon. Ich sah in den Gesichtern nur eines. Blanke Resignation. Sie können es sich nicht vorstellen. Aber es gab schon einmal eine Zeit, wo diese Resignation herrschte. Der Imperator hatte alles in seinen Würgegriff gebracht. Sie sprechen von Frieden, weil sie nie etwas anderes kennengelernt haben. Aber Led und ich, wir sind ein Teil dieses Krieges gewonnen. Die Jedi waren nirgendwo sicher. Jeder Aufstand wurde im Keim erstickt. Die Leute fanden sich damit ab, daß sie der Willkür einiger weniger unterworfen waren. Bis Corellia sich erhob."
Sie stockte kurz.
"Das ist kein Wissen aus Büchern. Nein, ich war direkt an Puls. Mein Vater gehörte zu denen, die es wagten, sich erstmals offen gegen den Imperator zu stellen. Zwanzig Jahre hat es gedauert. 20 lange Jahre. Den Krieg haben wir damals gewonnen, als wir in die Offensive gingen. Anders war es leider nicht möglich. Aber das war die Geburtsstunde der Republik. Jener Republik, die vielleicht nicht perfekt ist, aber sehr viel mehr bietet, als das, was wir unter der Herrschaft des Imperators hatten."
Sie erinnerte sich an die Zeiten damals. Es waren schwere, bittere Zeiten gewesen.
"Sie wissen vielleicht nicht, wie es ist, sich abends ins Bett zu legen und morgens mit der Gewißheit aufzuwachen, daß sie nicht verhaftet, ermordet oder anders drangsaliert werden. Aber damals war es der Fall. Und diese Resignation zeigte mir, daß wir nahe dran waren, alles zu verlieren, was wir hart und unter großen Opfern gewonnen hatten."
Sie kannte keine Familie auf Corellia, die nicht mindestens ein Familienmitglied verloren hatte. Corellia hatte geblutet. Vielleicht noch mehr als der Rest der Galaxie.
"Nun, ich kam auch ins Regierungsgebäude und traf auch meine Familie. Aber das spielt eine untergeordnete Rolle. Bail Organa berichtete mir auch von dem Nichtangriffspakt und dem Handelsabkommen mit den Chiss. Ich war froh, wirklich froh darum. Das Imperium ist schlimm genug gewesen. Während der kleinen Konferenz, die ich mit Bail Organa und Rear Admiral Reed hatte, kam die Meldung rein, daß Corulag angeriffen wurde. Unsere Schutzflotte war zu schwach. Aber diese Männer hielten tapfer aus, bis die Bewohner des Planeten in Sicherheit waren. Wieviele dabei ihr Leben ließen, ist wirklich schlimm. Militär und auch Bewohner dieses Planeten starben. Ingesamt waren es über 3 Millionen Tote. 3 Millionen waren davon nur Zivilisten, die nichts mehr getan hatten, als zur Republik zu gehören und auf diesem Planeten zu leben."
Ihr Blick drückte Trauer um die dort Gefallenen aus.
"Schon wieder ein Grund mehr zu Resignation. Aber gerade da durften wir die Köpfe nich hängen lassen. So schwer es uns auch fiel. Ich gab Reed den Befehl, die Flotten neu zu formieren. Aber damals hatte ich das CE nicht als Angriffsziel im Auge. Im Gegenteil, ich war froh, daß wir von dort keine Aggressionen zu erwarten hatten. Als Angriffsziele hatten wir Welten des Imperiums ins Auge gefaßt. Daß wir ein Zeichen setzen mußten, war klar. Auch wenn es Angriff bedeutete. Aber die Leute verloren ihr Vertrauen. Nicht nur in die Regierung und die Flotte. Nein auch in die Jedi. In alle, die eigentlich dafür sorgen sollten, daß es der Republik gut geht."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Das konnte ich nicht zulassen, denn so wäre Planet für Planet alles in die Hände des Imperiums gefallen. Sind sie jemals kreuz und quer durch die Galaxie gehetzt worden? Sehen sie sich die Statuen an, die draußen vor der Jedibasis stehen. Diese Leute sind gehetzt worden. Und nicht nur sie. Mit ihnen viele andere. Sie wußten nie, wo sie landen konnten, und ob sie das auch überleben würden. Die Sicherheit, die sie heute haben, hatten die Jedi von damals nicht."
meinte sie nachdenklich.
"Und dann kam diese Kriegserklärung. Ein Bruch jeder diplomatischen Sitte. Ohne jeden Grund. Und ich hatte genug. Zudem kam die Information, daß sich die Sith ziemlich geschlossen auf Chiss Al´Vana aufhielten. Erstens wollte ich nicht zusehen, wie der Schlange namens Imperium, die ihre Zähne oft genug in unser Fleisch geschlagen hatte, ein zweiter Kopf wächst. Dieses Riskio konnte und durfte ich nicht eingehen. Zweitens waren dort alle Sith von Rang und Namen. Deswegen bat ich die Jedi um Unterstützung, die mir gewährt wurde. Die Möglichkeit, die Sith empfindlich zu treffen, war ebenfalls entscheidend bei dieser Entscheidung. Und drittens sah ich darin die Chance, den Leuten wieder Hoffnung zu geben. Und das war auch bitter nötig."
Sie räusperte sich kurz.
"Unser Angriff bezog sich auf die militärisch wichtigen Ziele. Die Bacta- Anlagen und die Jägerfabriken auf Aria`Prime. Und weil wir die Repulik und nicht das Imperium sind, haben wir auf ein Bombardement vom Orbit aus verzichtet. Militärisch gesehen, wäre es effektiver und weniger gefährlich gewesen. Aber es hätte viel mehr Chiss das Leben gekostet. Das Hauptziel waren Chiss Al´Vana und die Flotte. Es tut mir leid, daß Zivilisten gestorben ist. Aber es ist schwer zu trennen, denn die Chiss sind ein Volk, das sehr militärisch ist. Jeder kann zu den Waffen greifen. Außer vielleicht die, die zu jung sind. Die Alten würden es dennoch tun. Daß Zivilisten dennoch gestorben sind, tut mir leid. Aber ändern kann ich es nicht mehr. Und es galt einen möglichen Zwei-Fronten-Krieg zu verhindern. Das ist uns gelungen, denn die Flotte der Chiss ist sehr dezimiert worden."
Sie blickte zu Tomm.
"Ich mag in ihren Augen einen Fehler begangen, aber in meinen Augen habe ich gehandelt, wie ich handeln mußte, um die Republik am Leben zu erhalten. Ich würde es auch wieder tun, wenn ich in dieser Situation wäre."
sagte sie entschlossen.
"Aber ich kann ihnen versichern, daß wir den Chiss Hilfe zukommen lassen, wenn sie es wünschen. Aber im Moment stellt sich eine solche Frage nicht. Die Wunden sind eben zu tief. Die Zeit wird sie vernarben lassen. Und vielleicht können das Empire und die Republik wieder zu dem Punkt zurück, an dem sie waren, bevor der Overlord mit allem brach. Wir haben gewiß Schuld auf uns geladen, aber nicht wir allein."
fügte sie noch hinzu.
"Und nun kommen wir zu Witanis, dem Verräter und Warblade. Zu Witanis muß ich sagen, daß sich viele Dinge meiner Kenntnis entziehen, denn mir liegen immer noch keine ausreichenden Berichte über diese Zeit vor. Es ist zuviel verlorengegangen durch den Angriff auf Coruscant. Witanis ist ein Verräter der Republik. Ich hätte gut daran getan, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Leider war mir diese Möglichkeit nicht gegeben. Es gab pro-imperiale Einflüße im Senat. Und sie waren mir bekannt. Aber es waren wenige. Und der Rest stand treu zur Republik. Ich habe nicht geahnt, wie die Republik auseinanderbrechen würden durch meine Entführung und durch die Krankheit des Vizekanzlers. Die Wahl lief schon allein nicht mit richtigen Mitteln. Viele Senatoren und Minister wurden gar nicht verständigt. Witanis mit seinen Taten ist absolut indiskutabel. Ich habe Anweisungen gegeben, alle von ihm getätigten Befehle, Urteile für nichtig erklären zu lassen. Aber scheinbar ist da etwas übersehen worden."
Sie holte tief Luft, stand auf und trat ans Fenster.
"Bliebe also noch Warblade. Er hat das Vertrauen in diese Republik verloren. Nein, lassen sie es mich anders ausdrücken. Es ist ihm durch Witanis genommen worden. Und um ehrlich zu sein, ich kann es gut verstehen. Und jetzt kann ich auch verstehen, wieso er uns keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme bietet. Kein Wunder, wenn er denkt, daß das Todesurteil noch existent ist und ein Kopfgeld auf seinen Kopf ausgesetzt ist. Ich kann ihm nicht einmal böse dafür sein, daß seine FoH uns kräftig zu Ader gelassen hat, indem sie einen beinahe fertigen SSD aus unserer Werft bei Bilbringi gestohlt hat."
Sie blickte hinaus. Der Regen hielt immer noch.
"Aber ich stimme ihnen zu, daß Warblade zur Republik gehört. Und ich halte an ihm fest. Als Großadmiral. Mir hat sich nie eine Frage gestellt, ihn absetzen zu lassen. Ich habe den Auftrag gegeben, Großadmiral Warblade aufzuspüren. Aber nicht um ihn zu verhaften, sondern um endlich mit ihm reden zu können. Die Leute, denen diese Mission angetragen worden ist, haben den strengsten Befehl, eine Kontaktaufnahme möglich zu machen. Zudem habe ich den Befehl gegeben, daß Verhandlungen nach seinen Bedingungen einberufen werden. Er bestimmt Ort, Zeit und Anzahl der Personen. Und wenn ich alleine dorthin reisen muß, werde ich es tun. Sollte es mein Leben fordern, werde ich es geben. Im Moment kann ich ihm durch mehr mein Vertrauen nicht aussprechen. Aber seien sie versichert, daß ich es gerne machen würde. Eine offiziele Erklärung meiner Seite, daß das Todesurteil und das Kopfgeld aufgehoben sei, wird er nur als Falle interpretieren."
Sie wandte sich vom Fenster ab und ging zu ihrem Sessel, aber setzte sich nicht, sondern stellte sich an Leds Seite.
"Ich habe die Jedi immer als Berater gesehen. Aber manchmal muß ich eben auch einen anderen Weg einschlagen. Und zudem hab ich das Gefühl, daß der Rat mein Vorgehen versteht. Ich kann verstehen, daß sie einiges nicht richtig finden, aber glauben sie mir, daß ich keine Entscheidung treffe nur aus einer Laune heraus treffe. Ich wäge sorgfältig ab. Ich muß es auch, denn ich bin verantwortlich für Milliarden Lebewesen, die diese Republik bevölkern. Nur hoffe ich, daß sie meine Beweggründe besser verstehen."
Sie blickte zu Tomm.
Corellia- Jedibasis- Ratssaal - Led, Padme, Sarid, Tomm und Casia
Still hatte Casia zugehört. Aber da ihr Name nun mehrmals gefallen war, hatte sie zwei Möglichkeiten. Entweder sie zog sich zurück oder aber sie nahm Stellung. Sie entschied sich rasch für das letztere. Mit einem nachdenklichen Gesicht trat sie in die Türe. Erst achtete man gar nicht auf sie.
"Entschuldigen Sie, ich wollte eigentlich mit Rätin Horn sprechen, aber dann habe ich diese Unterhaltung mitbekommen. Und da man mich mehrmals erwähnt hat, denke ich, daß ich ebenfalls an dieser Diskussion teilnehmen kann."
Sie warf Led einen kurzen Blick zu, der besagte, wie sehr sich freute, ihn wiederzusehen. Bedauerlicherweise hatte diese Diskussion erstmals Vorrang.
"Nun, dann werde ich zu den angesprochenen Dingen Stellung nehmen."
Sie blickte zu Tomm.
"Erst einmal war da der Angriff auf das CE. Ich möchte etwas weiterausholen. Vielleicht werden Sie meine Beweggründe besser verstehen."
Rätin Master wies mit der Hand auf einen Sessel neben Led. Sie lächelte der Rätin dankend zu und nahm neben Led Platz.
"Nun, es ist nicht viel Zeit vergangen, seitdem ich wieder frei bin. Mein erster Anlaufpunkt war Belevedere, der Sitz meiner Familie. Aber nicht um mich zu verstecken, sondern um meinen Söhnen zu berichten, daß ich lebe. Aber ich traf sie dort nicht an. Also nahm ich mir ein Taxi und ließ mich in die Stadt fahren. Ich habe es vorgezogen, zum Regierungsgebäude zu laufen. Um wieder das Gefühl zu haben, daß ich zu Hause bin. Aber auch um zu schauen, wie die Bevölkerung alles sieht. Ich war inkognito, keiner vermutete mich auf Corellia. Um so besser konnte ich sehen, wie die Leute alles aufnahmen. Das Imperium hatte uns schon vorher an mehreren Stellen empfindlich getroffen. So lief ich also durch Coronet und das, was ich sah, erschütterte mich."
Sie dachte an das, was sie gesehen und gehört hatte.
"Die Leute schimpften nicht auf die Republik, nicht auf die Flotte. Nichts davon. Ich sah in den Gesichtern nur eines. Blanke Resignation. Sie können es sich nicht vorstellen. Aber es gab schon einmal eine Zeit, wo diese Resignation herrschte. Der Imperator hatte alles in seinen Würgegriff gebracht. Sie sprechen von Frieden, weil sie nie etwas anderes kennengelernt haben. Aber Led und ich, wir sind ein Teil dieses Krieges gewonnen. Die Jedi waren nirgendwo sicher. Jeder Aufstand wurde im Keim erstickt. Die Leute fanden sich damit ab, daß sie der Willkür einiger weniger unterworfen waren. Bis Corellia sich erhob."
Sie stockte kurz.
"Das ist kein Wissen aus Büchern. Nein, ich war direkt an Puls. Mein Vater gehörte zu denen, die es wagten, sich erstmals offen gegen den Imperator zu stellen. Zwanzig Jahre hat es gedauert. 20 lange Jahre. Den Krieg haben wir damals gewonnen, als wir in die Offensive gingen. Anders war es leider nicht möglich. Aber das war die Geburtsstunde der Republik. Jener Republik, die vielleicht nicht perfekt ist, aber sehr viel mehr bietet, als das, was wir unter der Herrschaft des Imperators hatten."
Sie erinnerte sich an die Zeiten damals. Es waren schwere, bittere Zeiten gewesen.
"Sie wissen vielleicht nicht, wie es ist, sich abends ins Bett zu legen und morgens mit der Gewißheit aufzuwachen, daß sie nicht verhaftet, ermordet oder anders drangsaliert werden. Aber damals war es der Fall. Und diese Resignation zeigte mir, daß wir nahe dran waren, alles zu verlieren, was wir hart und unter großen Opfern gewonnen hatten."
Sie kannte keine Familie auf Corellia, die nicht mindestens ein Familienmitglied verloren hatte. Corellia hatte geblutet. Vielleicht noch mehr als der Rest der Galaxie.
"Nun, ich kam auch ins Regierungsgebäude und traf auch meine Familie. Aber das spielt eine untergeordnete Rolle. Bail Organa berichtete mir auch von dem Nichtangriffspakt und dem Handelsabkommen mit den Chiss. Ich war froh, wirklich froh darum. Das Imperium ist schlimm genug gewesen. Während der kleinen Konferenz, die ich mit Bail Organa und Rear Admiral Reed hatte, kam die Meldung rein, daß Corulag angeriffen wurde. Unsere Schutzflotte war zu schwach. Aber diese Männer hielten tapfer aus, bis die Bewohner des Planeten in Sicherheit waren. Wieviele dabei ihr Leben ließen, ist wirklich schlimm. Militär und auch Bewohner dieses Planeten starben. Ingesamt waren es über 3 Millionen Tote. 3 Millionen waren davon nur Zivilisten, die nichts mehr getan hatten, als zur Republik zu gehören und auf diesem Planeten zu leben."
Ihr Blick drückte Trauer um die dort Gefallenen aus.
"Schon wieder ein Grund mehr zu Resignation. Aber gerade da durften wir die Köpfe nich hängen lassen. So schwer es uns auch fiel. Ich gab Reed den Befehl, die Flotten neu zu formieren. Aber damals hatte ich das CE nicht als Angriffsziel im Auge. Im Gegenteil, ich war froh, daß wir von dort keine Aggressionen zu erwarten hatten. Als Angriffsziele hatten wir Welten des Imperiums ins Auge gefaßt. Daß wir ein Zeichen setzen mußten, war klar. Auch wenn es Angriff bedeutete. Aber die Leute verloren ihr Vertrauen. Nicht nur in die Regierung und die Flotte. Nein auch in die Jedi. In alle, die eigentlich dafür sorgen sollten, daß es der Republik gut geht."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Das konnte ich nicht zulassen, denn so wäre Planet für Planet alles in die Hände des Imperiums gefallen. Sind sie jemals kreuz und quer durch die Galaxie gehetzt worden? Sehen sie sich die Statuen an, die draußen vor der Jedibasis stehen. Diese Leute sind gehetzt worden. Und nicht nur sie. Mit ihnen viele andere. Sie wußten nie, wo sie landen konnten, und ob sie das auch überleben würden. Die Sicherheit, die sie heute haben, hatten die Jedi von damals nicht."
meinte sie nachdenklich.
"Und dann kam diese Kriegserklärung. Ein Bruch jeder diplomatischen Sitte. Ohne jeden Grund. Und ich hatte genug. Zudem kam die Information, daß sich die Sith ziemlich geschlossen auf Chiss Al´Vana aufhielten. Erstens wollte ich nicht zusehen, wie der Schlange namens Imperium, die ihre Zähne oft genug in unser Fleisch geschlagen hatte, ein zweiter Kopf wächst. Dieses Riskio konnte und durfte ich nicht eingehen. Zweitens waren dort alle Sith von Rang und Namen. Deswegen bat ich die Jedi um Unterstützung, die mir gewährt wurde. Die Möglichkeit, die Sith empfindlich zu treffen, war ebenfalls entscheidend bei dieser Entscheidung. Und drittens sah ich darin die Chance, den Leuten wieder Hoffnung zu geben. Und das war auch bitter nötig."
Sie räusperte sich kurz.
"Unser Angriff bezog sich auf die militärisch wichtigen Ziele. Die Bacta- Anlagen und die Jägerfabriken auf Aria`Prime. Und weil wir die Repulik und nicht das Imperium sind, haben wir auf ein Bombardement vom Orbit aus verzichtet. Militärisch gesehen, wäre es effektiver und weniger gefährlich gewesen. Aber es hätte viel mehr Chiss das Leben gekostet. Das Hauptziel waren Chiss Al´Vana und die Flotte. Es tut mir leid, daß Zivilisten gestorben ist. Aber es ist schwer zu trennen, denn die Chiss sind ein Volk, das sehr militärisch ist. Jeder kann zu den Waffen greifen. Außer vielleicht die, die zu jung sind. Die Alten würden es dennoch tun. Daß Zivilisten dennoch gestorben sind, tut mir leid. Aber ändern kann ich es nicht mehr. Und es galt einen möglichen Zwei-Fronten-Krieg zu verhindern. Das ist uns gelungen, denn die Flotte der Chiss ist sehr dezimiert worden."
Sie blickte zu Tomm.
"Ich mag in ihren Augen einen Fehler begangen, aber in meinen Augen habe ich gehandelt, wie ich handeln mußte, um die Republik am Leben zu erhalten. Ich würde es auch wieder tun, wenn ich in dieser Situation wäre."
sagte sie entschlossen.
"Aber ich kann ihnen versichern, daß wir den Chiss Hilfe zukommen lassen, wenn sie es wünschen. Aber im Moment stellt sich eine solche Frage nicht. Die Wunden sind eben zu tief. Die Zeit wird sie vernarben lassen. Und vielleicht können das Empire und die Republik wieder zu dem Punkt zurück, an dem sie waren, bevor der Overlord mit allem brach. Wir haben gewiß Schuld auf uns geladen, aber nicht wir allein."
fügte sie noch hinzu.
"Und nun kommen wir zu Witanis, dem Verräter und Warblade. Zu Witanis muß ich sagen, daß sich viele Dinge meiner Kenntnis entziehen, denn mir liegen immer noch keine ausreichenden Berichte über diese Zeit vor. Es ist zuviel verlorengegangen durch den Angriff auf Coruscant. Witanis ist ein Verräter der Republik. Ich hätte gut daran getan, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Leider war mir diese Möglichkeit nicht gegeben. Es gab pro-imperiale Einflüße im Senat. Und sie waren mir bekannt. Aber es waren wenige. Und der Rest stand treu zur Republik. Ich habe nicht geahnt, wie die Republik auseinanderbrechen würden durch meine Entführung und durch die Krankheit des Vizekanzlers. Die Wahl lief schon allein nicht mit richtigen Mitteln. Viele Senatoren und Minister wurden gar nicht verständigt. Witanis mit seinen Taten ist absolut indiskutabel. Ich habe Anweisungen gegeben, alle von ihm getätigten Befehle, Urteile für nichtig erklären zu lassen. Aber scheinbar ist da etwas übersehen worden."
Sie holte tief Luft, stand auf und trat ans Fenster.
"Bliebe also noch Warblade. Er hat das Vertrauen in diese Republik verloren. Nein, lassen sie es mich anders ausdrücken. Es ist ihm durch Witanis genommen worden. Und um ehrlich zu sein, ich kann es gut verstehen. Und jetzt kann ich auch verstehen, wieso er uns keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme bietet. Kein Wunder, wenn er denkt, daß das Todesurteil noch existent ist und ein Kopfgeld auf seinen Kopf ausgesetzt ist. Ich kann ihm nicht einmal böse dafür sein, daß seine FoH uns kräftig zu Ader gelassen hat, indem sie einen beinahe fertigen SSD aus unserer Werft bei Bilbringi gestohlt hat."
Sie blickte hinaus. Der Regen hielt immer noch.
"Aber ich stimme ihnen zu, daß Warblade zur Republik gehört. Und ich halte an ihm fest. Als Großadmiral. Mir hat sich nie eine Frage gestellt, ihn absetzen zu lassen. Ich habe den Auftrag gegeben, Großadmiral Warblade aufzuspüren. Aber nicht um ihn zu verhaften, sondern um endlich mit ihm reden zu können. Die Leute, denen diese Mission angetragen worden ist, haben den strengsten Befehl, eine Kontaktaufnahme möglich zu machen. Zudem habe ich den Befehl gegeben, daß Verhandlungen nach seinen Bedingungen einberufen werden. Er bestimmt Ort, Zeit und Anzahl der Personen. Und wenn ich alleine dorthin reisen muß, werde ich es tun. Sollte es mein Leben fordern, werde ich es geben. Im Moment kann ich ihm durch mehr mein Vertrauen nicht aussprechen. Aber seien sie versichert, daß ich es gerne machen würde. Eine offiziele Erklärung meiner Seite, daß das Todesurteil und das Kopfgeld aufgehoben sei, wird er nur als Falle interpretieren."
Sie wandte sich vom Fenster ab und ging zu ihrem Sessel, aber setzte sich nicht, sondern stellte sich an Leds Seite.
"Ich habe die Jedi immer als Berater gesehen. Aber manchmal muß ich eben auch einen anderen Weg einschlagen. Und zudem hab ich das Gefühl, daß der Rat mein Vorgehen versteht. Ich kann verstehen, daß sie einiges nicht richtig finden, aber glauben sie mir, daß ich keine Entscheidung treffe nur aus einer Laune heraus treffe. Ich wäge sorgfältig ab. Ich muß es auch, denn ich bin verantwortlich für Milliarden Lebewesen, die diese Republik bevölkern. Nur hoffe ich, daß sie meine Beweggründe besser verstehen."
Sie blickte zu Tomm.
Corellia- Jedibasis- Ratssaal - Led, Padme, Sarid, Tomm und Casia