Jedi Basis - Leds Terrasse - mit Summer
Als Led Summer antworten wollte, fühlte er plötzlich, wie die Macht versuchte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er erschrak. Selten war es passiert, dass sich die Macht mit ihm in Verbindung gesetzt hatte, ohne dass er selbst in die Macht hinausgegriffen hatte. Er blickte Summer an.
Entschuldige mich bitte Summer.
Led begab sich ins Innere seines Appartements und setzte sich auf einen kargen Höcker, auf dem er stets zu meditieren pflegte. Langsam liess er sich in die Macht sinken, hörte, was sie ihm zu sagen hatte. Ein heftiges Gefühl packte ihn, zehrte an seinen Kräften. Als er seine Sinne bündelte, liefen tausende Bilder vor seinem geistigen Auge ab. Er entspannte sich ob dieser starken Verbindung, sodass sie sich in ihm entfalten konnte. Langsam öffnete er seine Augen und erkannte eine Silhoutte, welche sich langsam, aber bestimmt auf ihn zubewegte. Eine sanfte Stimme durchdrang den Raum.
Hallo Led.
Vor Erschrecken sprang Led auf und blickte in ihre Augen. Sie lächelte ihn an, während er sie nun klar vor sich sehen konnte. Blaues Licht umloderte ihren wunderschönen Körper und ihre Stimme hatte einen so warmen Unterton, dass er sie beinahe nicht erkannt hätte. Er konnte es nicht fassen, er hatte so etwas noch nie erlebt. Ihm war bekannt gewesen, dass es Jedi möglich war, geistig Kontakt mit einem anderen Machtbegabten herzustellen, aber dass man die Geister vor sich sehen konnte, hätte er niemals gedacht. Er lächelte traurig, während eine Träne seine Wangen runterkullerte.
Wie ist das möglich, Sadja?
Schon seit längerer Zeit nahm Led die Macht anders war, spürte er andere Dinge, als er in den Jahren zuvor gespürt hatte. Sadja fuhr fort.
Du fragst Dich, weshalb dies möglich ist. Ich beobachte Dich schon eine Weile Led. Wie Du an den Fenstern standest und zugesehen hast, wie die Bäume mehr Blätter verloren als all die Jahre zuvor. Ist dem nicht so?"
Led nickte traurig.
Es ist anders als früher Sadja. Ich merke, wie ich alt werde.
Er blickte seine Frau an, wie sie sich in den Jahren nicht verändert hatte, wie ihr Gesicht noch immer jugendlich aussah. Er betrachtete sich im Spiegel neben ihr und wusste, dass das bei ihm nicht der Fall war.
Weshalb Sadja?
Sadja lächelte traurig.
"Die Macht umgarnt Dich Led. Deine Zeit ist gekommen."
Er konnte nicht glauben, was er da hörte.
Das stimmt nicht Sadja. Wir haben so viel zu tun, sie brauchen mich hier. Ohne mich sind sie verloren!
Mit dem Kopf schüttelnd verneinte sie.
"Nein, das stimmt nicht. Du hast sie ausgebildet, sie an diesen Punkt geführt, an dem sie jetzt stehen. Erst durch Dich wurde all dies möglich. Wenn Du eins mit der Macht bist, wirst Du erkennen, dass es einen Sinn hatte.
Ungläubig blickte er in ihre Augen. Eine Ungläubigkeit, welche allmählich aus seinen Augen wich.
Wieso weisst Du das?
"Weil ich dasselbe gespürt habe, als ich gestorben bin damals auf Coruscant. Man wird eins mit der Macht, begibst Dich in sie. Und dann siehst Du es."
Led blickte sie fragend und neugierig an.
Was sehe ich, Sadja? Was werde ich sehen?
Sadja lächelte gütig.
"Weisse Strände. Und dahinter, ein fernes grünes Land, unter einer rasch aufgehenden Sonne."
Led schloss die Augen und begab sich einige Schritte zu Sadja hin. Er glaubte ihr und begab sich in die Macht, liess sich umgeben von ihr, zog aus ihr die Kraft, die nötig war, um diesen Schritt zu tun. Als er seine Augen wieder öffnete, erkannte er, wie der blaue Schimmer um sie nachliess und sie leibhaftig vor ihm stand. Sadja sah ihn an und erst jetzt konnte er ihre wunderschönen, dunklen Augen richtig erkennen.
Du wirst erwartet Led. Narel erwartet Dich, Dein Vater, auch ich.
Er strich ihr durch das dunkle Haar und nahm sie in den Arm. Er blickte zufällig in den Spiegel und spürte, wie die Sorgen des Alters aus ihm wichen und er an den Jungen von Ituar zu erinnern schien. Er schloss seine Augen und küsste sie auf ihren Mund. Er spürte, wie sich seine Seele an die Macht klammerte, all die dunklen Aspekte des Lebens verflogen. Er erschrak, öffnete schlagartig seine Augen und sagte.
Noch nicht.
Er wurde ein wenig zurückgeworfen und als er seine Augen wieder öffnete, war sie verschwunden. Es gab noch etwas zu tun. Er schnallte sich das Lichtschwert an den Gürtel und verliess sein Zimmer Richtung Ratssaal.
Jedi Basis - Ratssaal - mit Tomm, Satrek und Sarid
Zu seinem Erstaunen waren viele Leute im Ratssaal bereits anwesend - die Macht hatte vorgesorgt. Er setzte sich ruhig auf seinen Sessel und wartete einige Sekunden, bis die Diskussionen abgeschwappt waren. Led lächelte.
Gute Morgen, liebe Kollegen.
Ihr habt Euch sicherlich schon gefragt, weshalb ihr in den Ratssaal gebeten worden seid. Ich habe zwei Anliegen.
Zuerst blickte er kurz zu Satrek, anschliessend zu Tomm.
Seit vielen Jahren seid Ihr nun Mitglied dieses Ordens. Wir haben Euch einst alles beigebracht, was wir über die Macht wussten. Doch die Macht ist unendlich, jeden Tag lernt man Neues dazu. Dies gilt sowohl für die dunkle als auch die helle Seite.
Durch Eifer, Mut und Treue gegenüber dem Jedi Orden seid Ihr die Zukunft unserer Werte und der Republik. Ihr selbst habt Euer Wissen an Padawane weitergegeben, seid ein Glied in der langen Kette der Traditionen des Jedi Ordens geworden.
Dies tatet Ihr als Advisor, ab diesem Moment werdet ihr dies auch als Rat tun. Ihr seid somit befördert.
Led und Sarid standen auf, um den beiden neuen Miträten zu gratulieren. Tomm zwinkerte er beim Händeschütteln grinsend zu.
Bitte nehmt Eure Plätze ein.
Als die 4 Räte sich setzen wollten, merkte Led, dass ein Sessel zu wenig war. Er blieb deshalb stehen und wies Tomm an, auf seinem zu sitzen. Alle drei sahen ihn irritiert an, worauf ernst nickte und die drei sich setzten. Er begab sich ans Fenster und verfolgte ein letztes Mal das Naturschauspiel auf Corellia im Herbst.
Nun zum zweiten Anliegen. Ich werde Euch verlassen.
Selbst in der Macht spürte er das Aufflackern ihrer Gemüter. Er drehte sich ab und blickte zu den drei Räten.
Die Macht ruft nach mir. Sie tut das schon eine Weile. Es ist Zeit für mich, zu gehen. Ich möchte mich von Euch verabschieden, denn viel Zeit habe ich nicht mehr.
Die drei Räte blickten sich überrascht und erschüttert zugleich an, denn so einen raschen Abgang hatte nicht einmal Led erwartet. Trotzdem standen sie von ihren Sesseln auf und gingen einige Schritte auf ihn zu. Led begab sich zu Satrek und schüttelte ihm dankend die Hand. Ein trauriges Lächeln hüpfte über seinen Mund. Er wandte sich Sarid zu.
Nun Sarid, das Ende einer langen Zusammenarbeit, nicht wahr? Weisst Du, früher, nach dem Tod meiner Frau, war ich lange auf der Suche nach der Frage des Seins, nach der Suche nach einer Familie. Bis ich gemerkt habe, dass Ihr ein Teil meiner Familie seid. Ich bin Dir von Herzen dankbar, meine Padawan. Er grinste leicht. Sarid lief eine Träne über die Wange, die Led mit seinem Zeigefinger auffing. Versprich mir, dass Du meine neue Padawan, Summer Korr ausbilden wirst. Mir ist es leider nicht mehr vergönnt.
Du warst die beste Padawan, die ich je hatte. Ich bin so stolz auf Dich. Mache weiter so.
Dann begab sich Iceman zu Tomm. Bevor er zu sprechen anfing, blickte er zu den beiden anderen.
Lasst uns bitte rasch allein.
Sarid und Satrek nickten und verliessen den Ratssaal. Led blickte Tomm mit versteinerter Miene an und er merkte, wie die Gefühle Überhand gewannen. Er umarmte ihn und flüsterte.
Danke Tomm. Für Alles. Dank Dir war es mir möglich zu erfahren, was ein Vater ist. Du hast aus Ryan einen besseren Jedi und vor allem einen besseren Menschen gemacht, als ich es je hätte tun können.
Er liess Tomm wieder los und nun bekam Led einige Tränen.
Ich habe Dir zwei Geschenke Tomm. Einerseits mein Droide, 4PO. Er ist ein treuer Wegbegleiter, ich hatte ihn seit beinahe zwanzig Jahren. Er wird sich sicherlich schnell an Dich gewöhnen.
Und dann noch etwas Anderes.
Led griff an den Gürtel seiner Robe und zog das Lichtschwert. Er reichte es Tomm hin. Dieser sah ihn erstaunt an. Led lächelte.
Dort, wo ich hingehe, werde ich es nicht mehr brauchen. Es ist ein Familienerbstück. Da Ryan bereits eines hat, möchte ich es Dir schenken. Ich hoffe, Du kannst es brauchen. Als Andenken und als Dankeschön.
Mit der Macht deutete er Sarid und Satrek, wieder in den Saal zurückzukommen. Er blickte die drei an.
Ich sage nicht Adieu, sondern auf Wiedersehen!
Er blickte nochmals in Sarids Augen.
Die Macht und ich werden bei Euch sein. Für immer.
Die drei Räte waren sprachlos. Led lächelte weise und wurde überrascht, als sich die drei spontan vor ihm verbeugten. Er tat es ihnen gleich. So verliess Led Manice, langjähriger Jedi Rat, zum letzten Mal seinen Arbeitsplatz.
Orbit - Corellia - Allein
Led blickte nochmals auf Corellia hinunter, als er sein Schiff mit einer grossen Schleife aus der Atmosphäre lenkte. Er spürte die starke Zunahme der Macht in sich und kämpfte nicht dagegen an.
Als er in den Hyperraum übergegangen war, ging er nach hinten, setzte sich und zündete sich eine Zigarre an, während er sich entspannte.
Licht umfing ihn, und plötzlich huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
"Ich sehe sie."
- FIN -