[Corellia - Jedi Basis - Werkstatt 23] - Utopio
Utopio verzettelte sich in dem Datapad und versuchte verzweifelt einen Sinn hinter technischen Zeichnungen und Beschreibungen zu finden. Obwohl er wenig Ahnung von Technik hatte zeichnete sich langsam ein lichtschwertähnliches Aussehen an dem Objekt vor ihm ab. Es war anstrengender als er es gedacht hätte an etwas herumzubasteln, von dem man keinen Schimmer hatte. Immer wieder korrigierte er sich und veränderte die Position von kleinen metallischen Komponenten und Drähten. Der Kel'Dor hatte es sich leichter vorgestellt ein Lichtschwert zu erschaffen und konnte nun den Sinn als Abschlussprüfung erkennen. Wobei die eigentliche ja erst danach stattfand, für viele andere war das erst die Vorhut, die man nebenbei erledigte. Für ihn war es vielleicht umgekehrt.
Schließe die Energiezelle bei A an und verbinde A dann mit B um die Zeichnung C zu erhalten.
Verwirrt blickte der Noch-Padawan auf sein fast fertiges Lichtschwert hinab. Was war denn nun A gewesen, der Grüne oder der Blaue? Utopio wog die zwei Drähte in seiner Hand ab und schüttelte den Kopf. Der Grüne! Utopio schloss die Energiezelle an. Plötzlich sprang ein Funken in die Höhe und, eine bläulich kräuselnde elektrische Entladung sprang durch das Innenleben des Lichtschwerts. Der Kristall begann zu knirschen und in zwei Hälften zu zerfallen, der elektrische Funken ließ den gesamten Innenraum in Flammen aufgehen und lichterloh brennen. SEIN LICHTSCHWERT BRANNTE!! Panisch fuchtelte Utopio mit seiner mißlungenen Kreation in der Luft herum. Wohin damit nur, bevor die ganze Basis in Flammen stand? Der Kel'Dor entdeckte das offene Fenster und warf ohne nachzudenken sein Flammen schlagendes, rauchendes Lichtschwert hinaus. Erst als es sich bereits im Flug befand bemerkte er, was er da getan hatte. Er schmiss doch tatsächlich einen brennenden Gegenstand auf das trockene Gras! Sofort sprang das Feuer auf einen nahen Busch über, was das Inferno in noch katastrophalere Ausmaße vergrößerte. Ein Feuerlöscher, wo war ein Feuerlöscher? Hektisch blickte sich der Kel'Dor im Raum um, konnte aber keinen erkennen. Auf dem Gang, dort hatte er einen gesehen! Überhastet rannte er los und stieß dabei schmerzhaft mit dem Knie gegen die Kristallkiste. Zu allem Übel flog auch noch einer der Kristalle heraus, landete aber unversehrt auf dem Boden. Utopio hatte keine Zeit sich darum zu kümmern und stürzte aus dem Raum.
Der Feuerlöscher war direkt gegenüber an der Wand in einem kleinen Kästchen aufbewahrt. Utopio öffnete das Kästchen und riss den Feuerlöscher aus seiner Verankerung. Beinahe hätte er auch noch das eckige Kästchen aus der Wand mitgenommen, aber wenigstens hier blieb an seiner Stelle, was dort hingehörte. Eilig sprang der Noch-Padawan zurück in die Werkstatt, auf die Fensterbank und hinaus in den Garten. Eine hohe Rauchschwade hatte sich bereits gebildet, er konnte nur beten, dass sein Mißgeschick niemandem auffiel. Mit dem kleinen Feuerlöscher in beiden Händen sprühte er von allen Seiten, das seltsame chemische Gemisch auf die Flammen. Der Sinn dessen bestand darin diese zu bedecken, von jeder Sauerstoffzufuhr abzuschneiden und somit zu ersticken. Lange kämpfte Utopio mit der sich stetig ausbreitenden und immer wieder neue Ableger erschaffenden Feuerhölle. Aber irgendwann gelang es ihm das Feuer erschlaffen zu lassen und mit dem letzten Inhalt seines Löschinstruments auch noch den letzten Ausbrütern den Gar aus zu machen. Tief atmete der Kel'Dor durch als er sein angerichtetes Werk begutachtete. Der Busch war von oben bis unten schwarz und überall im Umkreis von mehreren Metern lag ein dichter Schaum des weißen Stoffes auf den Pflanzen. Direkt um den Busch wuchs nicht eine einzige mehr und auch der Boden hatte eine unangenehm eingeäscherte Farbe angenommen. Er hatte Glück gehabt, dass nichts schlimmeres passiert war. Nach einigem Suchen fand er dann sogar sein Lichtschwert. Der Blaue wäre es gewesen! Nun waren alle Bestandteile vollkommen nutzlos und unbrauchbar geworden, selbst der Kristall hatte nicht überlebt. Utopio stieg mühselig wieder zurück in die Werkstatt und warf das zerstörte Lichtschwert in einen Mülleimer. Diesmal schloss er das Fenster, da nun von außen nichts als stinkender Qualm hereinkam.
Gerade als er sich umdrehte geschah das nächste Ungeschick des Tages. Heute war er vom Pech wahrhaft verfolgt, er hätte noch mehr essen sollen. Sein Fuß trat auf den heruntergefallenen Kristall, welcher sofort begann fort zu kullern. Er verlor den Bodenkontakt und es zerrte ihn zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden hinab auf den Boden. Mit dem Rücken prallte er auf und blieb dort frustriert liegen. Was war nur los? Es war nicht unüblich für ihn, dass einmal eine Vase zu Bruch ging oder irgendeine Übung andere Resultate ergab als beabsichtigt, aber doch nicht so oft hintereinander. Die Macht wollte nicht, dass er Ritter wurde! War es vielleicht das? Ächzend zwang sich Utopio wieder auf die Knie. Dieser verflixte Kristall lag immer noch auf dem Boden, nur wenige Zentimeter entfernt. Utopio beugte sich vor und nahm es zur Hand. Ihm bürdete er als Strafe all die Mißgeschicke des Moments auf. Doch wie er es so anstarrte bemerkte er einen Fingerzeig der Macht. Seine übermenschlichen Sinne nahmen etwas außergewöhnliches im Lichtspektrum wahr, die Macht bestätigte seine Vermutung. Der Kristall war violett! Das musste ein Zeichen der Macht sein, die ihm auf schmerzhaft umständliche Art und Weise seinen Wunsch einer violetten Klinge erfüllen wollte! Zufrieden stand der Kel'Dor auf und machte sich daran zum zweiten Mal die Gegenstände zusammenzusuchen. Diesmal musste einfach alles funktionieren! So etwas geschah sicher auch nicht vielen Ritteranwärtern, aber er konnte natürlich keine Peinlichkeit auslassen.
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