Corellia – Jedi Basis – Eingangshalle – hinter einer Barrikade – mit Nekki
Caleb hörte Nekki etwas sagen, aber es waren zu viele Störgeräusche. Er bekam nur etwas mit, das sich anhörte wie „dunkle Seite … bekämpfen … Flammen … Hass … angreifen…“ Zu wenig um den ganzen einen Sinn abzugewinnen. Er sah über die Barrikade um fest zu stellen, ob es sich um ein aktuelles Ereignis handelte, auf das Nekki Bezug nahm. Aber da war nichts, nur das fast schon gewohnte Bild der Hölle vor ihren Augen.
Dann hatte die Frau einen Fluchtweg ausfindig gemacht. Caleb folgte ihr und sie rasten durch die Hölle. Es kostete ihm Kraft sich hier zu konzentrieren und nicht die brennenden Schmerzen in seinen Kopf dringen zu lassen die aus seinem Bein aufstiegen. Nichts als das reine Vertrauen auf die Macht schützte sie nun vor den Blasterstrahlen und Granaten der herannahenden Sturmtruppen. Undeutlich und verschwommen erkannte Caleb am Rande seines Gesichtsfeldes noch einige wenige Jedi die sich den Sith entgegenstellten, aber es wurden weniger und die wurden immer weiter zurückgedrängt…
Sie kamen in einen Gang. Nekki hatte irgendetwas von Rat gesagt. War Satrek so aus der Halle geflohen? Wenn ja hatten sie gute Chancen hier vorerst etwas sicherer zu sein.
Es wurde dunkel… Die Notbeleuchtung der Gänge funktionierte nur noch sporadisch und so umfing die Totenstille in diesem Gang ein Hauch von Schwärze. Als dumpfes pochen und dröhnen war der Kampflärm durch die Wände zu hören, aber kein scharfes zischen von Plasma in der Nähe.
Die Konzentration des Ritters lies immer mehr nach und die Wunde an seinem Beim begann heftiger zu schmerzen. Er musste langsamer laufen, zwang sich aber bis an sein Maximum zu gehen.
Langsam begann er zu humpeln und blieb immer weiter hinter der jungen Frau zurück, die er zu beschützen versprochen hatte.
Undeutlich begann ihr Umriss in der nebligen Dunkelheit zu verschwimmen. Er hinkte ihren Schritten hinterher. Konnte er sie rufen? Nein, dann wären sie sofort bemerkt worden? Waren überhaupt Truppen in der Nähe die sie hören konnten? Caleb ging an seine Belastungsgrenze um Nekkis Vorsprung wieder auf zu holen, doch jetzt auch noch in die Macht zu tasten um sich zu vergewissern, das sie hier alleine waren, das Ging über seine Kräfte.
Er musste wenigstens Nekki finden, eine einzelne Präsenz, das konnte doch nicht so schwer und so weit weg konnte Nekki auch noch nicht sein. Er griff in die Macht und alles war schwarz. Er kam sich wie blind vor. Nicht in der Macht. Vor seinen Augen war es Schwarz. Er hoffte das jeden Moment ein flackernder schwacher Schein einer Notbeleuchtung aufkommen würde. Doch das geschah nicht. Stattdessen spürte er einen kalten stechenden Schmerz, als er auf den Boden aufkam. Jetzt war alles Schwarz…
Bewusstlos lag der Ritter auf dem Boden des Ganges. Eine einfache Schutzmaßnahme seines Körpers, sicher und doch lag er nun auf einen Präsentierteller für jeden Imperialen…
Die Zeit verstrich ohne das irgendein Gedanke oder auch nur ein Eindruck in Calebs Bewusstsein drang. Es war einfach nur Schwärze, tiefe erholsame Dunkelheit. Die Macht strömte durch den jungen Jedi gab ihm Kraft zurück während er bewusstlos auf dem kalten Boden lag. Dann plötzlich Bilder…
Ossus. Er erkannte die Basis. In seiner Meditation war er einst dort gewesen, hatte die alte Basis mit den Augen des Jedis gesehen, der einst seinen Kristall besessen hatte. Nun sah er es wieder. Und nur ein seltsames Gefühl verriet ihm, das es nicht seine Augen waren die sahen. Seltsame Ornamente an den Wänden ließen erkennen, das dies nicht seine Zeit war. Er sah wieder durch die Augen dieses Jedi. Erschütterungen, Feuer, Blasterstrahlen. War er wieder auf Corellia? Das Bedürfnis kam in ihm auf die Augen auf zu reißen und sich zu verteidigen. Doch die Gnade die Vergangenheit zu sehen machte eine Kontrolle über das hier und jetzt unmöglich und so verharrte er. Ein ohnmächtiger Zuschauer in einem grausigen Spiel. Er sah wie sich die Szenen aus der Eingangshalle wiederholten. Sith schritten in die alte Basis. Ein Bild der Alten Sith. Mächtiger und dunkler als alles was heute in die Basis gestürmt kam. Keine Soldaten. Nur ein paar Sith sah sie nun. Draußen Schossen die gewaltigen Turbolaserblitze auf die Oberfläche herunter und erschütterten erneut alles. Ein kurzer Nebel, dann stand ihm ein Sith gegenüber. Die Rote Klinge genau auf ihn gerichtet, doch als Gegenwehr blitzte die Silberne Klinge, eine Klinge, die ihm von der Art und Farbe äußerst bekannt vorkam.
Ein heftiger Schlagabtausch. Machtstöße und andere Techniken, die Caleb weder kannte noch in dieser Geschwindigkeit begriff. Mit einem mal wurde ihm klar was hier für Gewalten aufeinander prallten und doch wusste er das beide Kontrahenten noch lange nicht die Mächtigsten ihrer Orden gewesen waren. Ein Rütteln durchzog ihn und er wurde zurückgeworfen, ein Blick nach unten zeigt einen tödlichen Schnitt durch die Brust, doch noch war die Jedi Meisterin nicht tot. Langsam wurde der Körper durchsichtig und Steine begannen auf den sich auflösenden Leib zu prasseln, zertrümmerten das Schwert und doch blieben der Geist und der Kristall unbeschädigt, geschützt vor den plündernden Horden der Sith. Ein ruck und er sah die Jahrtausende an sich vorbei ziehen, wie der Jedi Orden zerstört wurde und vergessen ging, bis er von Led Manice wieder in die alte Position gebracht wurde... Caleb begriff nur einen Bruchteil von dem was er sah und an noch weniger konnte er sich später erinnern.
Dann ein blaues Licht und die bezaubernde Gestallt einer weiblichen blauhäutigen Twi’Lek in einer sanften weißen Robe. Dies war die Jedi Meisterin, deren Kristall Caleb gefunden hatte. Sie schenkte ihm ein leichtes Kopfschütteln und ein zartes Lächeln, dann verschwand sie, und alles war wieder Schwarz…
Langsam kam das Leben in den Körper des jungen Ritters zurück. Verschwommene Erinnerungen formten noch einen undeutlichen Nebel in seinem Kopf, aber was er gerade gesehen hatte, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Nach einigen Minuten, in denen er noch still da lag, war kaum mehr als ein seltsam benommenes Gefühl zurückgeblieben und ein Gefühl, das ihm deutlicher als je zuvor machte, das heute nicht der Tag sei, an dem er in diesen, zu Ruinen gekämpften Gebäude, sterben sollte. Von irgendwo her kam ihm der Name eines Planeten in den Kopf, dazu einige Zahlen. Wo kamen die her und was waren das für Zahlen? Jetzt war nicht die Zeit darüber nach zu denken.
Ein Warnsignal in der Macht leuchtete auf. Irgendetwas würde gleich passieren. Sein Kopf war wieder erstaunlich klar. Er hörte verzerrte Stimmen. Stimmen wie sie nur imperiale Sturmtruppen hatten.
Ein kurzes Abtauchen in die Macht verriet ihm, das es sich nur um einen kleinen Suchtrupp handelte, der die Gänge hier nach potentiellen Zielen absuchen sollte.
Er blieb reglos liegen. Sollten sie ihn doch für eine Leiche halten, so würde er sie besser ausschalten können. Langsam formte sich in seinem Kopf ein Plan.
Dumpfe Schritte halten den Gang entlang, dann wurde ein kleine Taschenlampe auf Caleb gerichtet. Er reagierte nicht und versuchte sich so leblos wie möglich zu stellen. Ein kurzer Tritt gegen sein Schienbein blieb ohne Reaktion und so überzeugte er die weiß-gepanzerten davon, das sie nichts weiter als eine Leiche vor sich hatten. Die Truppen setzten noch eine kurze Meldung ab, passierten sie den leblosen Körper des Ritters.
Möglichst lautlos erhob sich der Ritter und schlich noch ein paar Schritte, dann beschleunigte er den Gang mit Hilfe der Macht so stark er konnte, ein silberner Strahl blitzte auf und wenige Augenblicke später waren die fünf Männer tot.
Sie würde in der nächsten Zeit niemand vermissen, da alles ohne größeren Lärm abgegangen war und sie erst kurz vorher Meldung gemacht hatten. Ganz abgesehen von der Tatsache das in der Momentanen Schlacht sich wohl kaum einer für den verbleib von fünf Sturmtruppen interessierte.
Caleb kniete nun kauernd zwischen den Leichen. Sein Bein schmerzte noch immer stark.
„Irgendetwas müssen die doch bei sich haben…“
Er begann die Leichen zu durchsuchen, vielleicht fand sich ja etwas, mit dem man diese Wunde verarzten konnte.
Tatsächlich hatte ein Mitglied des Trupps eine kleine Tube mit Bactasalbe und etwas Verbandszeug dabei. Caleb riss sich das Hosenbein ab um seine Wunde versorgen zu können. Der dünne Stoff erleichterte dies ungemein.
Wenige Minutenspäte hatte er seine wunde mit der Salbe bestrichen und sich einen notdürftigen Verband gebastelt. Sein abgetrenntes Hosenbein nutzte er um den verband nach Außen noch etwas abzuschirmen, wozu das gut seien sollte wusste er zwar noch nicht, aber es kam ihm so sicherer vor. Alleine das kühle Gefühl der Salbe linderte die Schmerzen schon, noch bevor das Bacta überhaupt seine heilende Wirkung entfalten konnte. Caleb atmete auf und verscheuchte die letzten Schmerzen aus seinem Geist. Dann stand er auf, versuchte das Bein zu belasten und stellte fest, dass es erträglich war. Gut, die Hohe Dosis die er benutzt hatte, hatte ja auch helfen müssen.
„So und jetzt irgendwie raus hier“
flüsterte er vor sich hin. Er macht sich keine großen Illusionen Nekki noch irgendwie zu finden. Dafür hatte er schon zu lange gelegen. Wahrscheinlich hatte sie sich schon anderen Jedi angeschlossen und war mit ihnen geflohen.
Aber er musste wenigstens die Sicherheit haben. Also atmete er tief durch und suchte die Umgebung in der Macht ab. Und da war sie!
Nekki war gar nicht weit von ihm entfernt! Warum das? Und warum war ihre Präsenz so seltsam verzerrt? Doch da war noch etwas anderes, die Aura eines Sith, direkt neben ihr! Ein Adrenalinschock fuhr durch seinen Körper und er begann dorthin zu sprinten, wo er die beiden gerade gespürt hatte…
Caleb lief durch die Gänge, er bemühte sich schnell zu sein, aber wenn dort wirklich eine Sith war, durfte er seine Kraft jetzt nicht verschwenden. Wahrscheinlich versuchte die Sith gerade Nekki zu bekehren, sonst hätten sich beide Auren wesentlich mehr nach Kampf angefühlt. Immer wieder tastete er nach den beiden, sie bewegten sich nicht. Er kam ihnen näher und langsam hallten zwei Stimmen durch die dunklen Gänge. Verzerrt von den Verwinklungen und Echos drang zu ihm kaum mehr als ein Gemurmel und so verzweifelt er auch versuchte den Sinn dieses Gemurmels zu verstehen, so unmöglich war es doch. Immer wieder mischte sich der dumpfe Schlag einer Explosion mit hinein und die spärliche Notbeleuchtung flackerte.
Der blonde Ritter gab es auf und hetzte auf die beiden zu, zumal er schon eine Zeit lang nur eine Stimme sprechen hörte… und zu seiner Beunruhigung war das nicht Nekkis.
Dann kamen die Schritte plötzlich in seine Richtung. Caleb blieb stehen. Eine dunkelhaarige Frau (Azgeth) kam um die Ecke und schleppte Nekki neben sich her. Anscheinend war sie kaum noch bei Bewusstsein. Was hatte diese Sith nur mit ihr angestellt. Caleb nahm vorsichtig sein Schwert vom Gürtel, darauf bedacht das die Sith es nicht sah. Es sollte kein Überraschungsangriff werden, aber seine Verteidigung sollte sie überraschen.
„Hallo Junge Frau! Denke ich bringe die junge Dame, die sie da herumtragen lieber in den Hangar. Wie es mir scheint ist es an der Zeit die Basis langsam zu verlassen…“
Ein fast schon bösartiger Unterton schwang in den scheinbar so freundlichen Worten des Ritters mit und ließ sie zu einer Farce werden. Caleb machte sich keine Illusionen, die Sith würde ihre Beute nicht so einfach hergeben. Ein Explosion in ihrer Nähe ließ den Boden erzittern und die Beleuchtung gab nun wieder einen Gewitterartigen Effekt ab. Licht und Schatten wechselten sich auf den Gesichtern ab und verliehen dem Ganzen einen Effekt von einem schlechten Holohoror.
Corellia – Jedi Basis – Erdgeschoss – Gänge – mit Nekki und Azgeth