[ Corellia - Orbit ? NEB Surprise ? Gänge ]
War bewegte sich mit schnellen Schritten aus der Kantine hinaus und gelangte in das für Nichtmilitärs sicher sehr große Wirrwarr von Gängen auf der Surprise. Er dachte kurz zurück an die Szene in der Kantine. Nachdem er Del?Astyne die Nachricht übergeben hatte, hatte er noch ein paar wenige Worte mit seiner Begleiterin ausgetauscht. GD-Beamtin. Aber ausnahmsweise mal eine relativ nette, zumindest auf den ersten Blick. Doch der Corellianer wusste auch, dass der erste Blick bei solchen Leuten oft täuschen konnte. Sie trainierten so etwas ja praktisch auf der Akademie.
Der Captain Keldorn ihn darum gebeten hatte, so schnell wie möglich auf der Brücke zu erscheinen und da er die beiden nicht weiter stören wollte, hatte er sich bei der nächstbesten Gelegenheit auch gleich wieder verabschiedet. Der Major würde die Nachricht schnell zur Kanzlerin bringen, in der Zwischenzeit konnte War hier warten und doch relativ wenig tun.
Nachdem er sich an einer kleinen Gruppe von Sullustanern mit Mechanikeruniformen vorbeigezwängt hatte, gönnte er sich einen hastigen Blick auf seine Uhr. Darauf konnte er drei Uhrzeiten sehen. Einmal die Bordzeit auf der Surprise, daneben die corellianische Zeit von Coronet City und ganz unten die Zeit des ersten Kampfverbandes der Forces of Hope. Er hatte keine Ahnung, wie lange das Imperium noch auf sich warten lassen würde. Sie konnten jede Sekunde aus dem Hyperraum fallen, aber auch erst in einigen Wochen. Trotzdem beunruhigte es ihm, dass die dritte Uhrzeit nur ebenso langsam voran schritt, wie die anderen beiden auch. Wenn seine Leute erst einmal in der Nähe waren, würde er sich ein gutes Stück besser fühlen. Die Flotte der Forces of Hope war zwar nicht dazu in der Lage, gegen die gesamte Streitmacht des Imperiums u bestehen, aber sie konnte schon eine oder gar zwei kleinere Angriffsflotten aufhalten.
In diesem Moment piepste das Com des Corellianers leise, der Piepston gedämpft durch den Stoff der linken Tasche seiner Uniformhacke. Während er das Gerät aus der Tasche zog, kam er an eine kleine Kreuzung, bog einfach nach links ab ohne recht zu wissen, ob es richtig war und doch auf sein Glück hoffend.
Einem Großadmiral, beziehungsweise Ex-Großadmiral durfte es eigentlich keine Schwierigkeiten machen, den Weg zu seinem Quartier wieder zu finden oder auch zur Brücke zu gelangen.
Als er jedoch den Absender der Comnachricht erkannte, blieb er ruckartig stehen. Es war ein solcher ruckartiger Stopp, der für andere wohl danach aussah, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
Tionne.
Hunderte Erinnerungen und Gefühle strömten innerhalb einer Sekunde durch seinen Kopf, überfluteten ihn förmlich. War brauchte einen Moment, um seine Fassung wieder zu erlangen und musste umso mehr Disziplin aufbringen, damit er sich nicht einfach an der nahegelegenen Wand abstützte. Was war eigentlich los mit ihm?
Er hatte sich so sehr in seine Pflichten vertieft, dass er... er konnte und wollte nicht sagen, dass er sie vergessen hatte. Aber er hatte es erfolgreich geschafft, die Gedanken an sie, die ihn wohl doch an dieser Arbeit etwas hinderten, erfolgreich zurück zu drängen. Und jetzt war dieser kleine Staudamm doch wieder gebrochen.
War begutachtete die Nachricht ein weiteres Mal. Einerseits hatte sie persönliche Aspekte herein gebracht, andererseits war die Nachricht wohl auch auf Drängen des Jedi Rates hin entstanden. Das brachte ihn in eine seltsame Situation. Niemand sollte erfahren, dass er hier war. Aber er vertraute ihr. Doch wenn die Kanzlerin es für notwenig hielt, den Jedi Rat zu informieren, würde sie das schon tun. Sollte er sich jetzt nicht auch besser bei ihr melden? Oh nein, das war schon wieder viel zu viel auf einmal. Der ehemalige Schmuggler versuchte, einige der vielen Gedanken wieder zurück zu drängen um die übrigen etwas zu klären und zu ordnen. Ja, sicher, er vermisste sie auch. Und wie er sie vermisste... aber das war es wieder, dieses ?aber?. Ihr Beruf, ihr Schicksal, ihre Bestimmung, die sie wieder voneinander trennte. War beschloss, die Entscheidung hierzu weiter aufzuschieben, bis er sich mit Keldorn unterhalten hatte und eventuell auch eine Antwort der Kanzlerin erhalten hatte. Egal, wie schwer ihm das viel.
War blickte auf und sah, dass er sich in der Nähe des Hangars befand. Er hatte sich wirklich verlaufen. Der Corellianer machte auf dem Absatz kehrt, schaffte es gerade noch, eine halbvolle Turboliftkabine zu erwischen, die ihn dann schließlich auch auf die Ebene der Brücke brachte. Er durchschritt die hinteren Teile der Brücke mit schnellen Schritten, wunderte sich eigentlich auch nicht darüber, dass man ihn nicht aufhielt.
Schließlich gelangte er zur Hauptbrücke und entdeckte auch sofort Keldorn, Neelah und Scarlet . Die Anwesenheit der beiden ersten Personen konnte er ja verstehen. Aber was tat die Pilotin der Hawks hier? War blieb einige Meter hinter dem Türschott stehen, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und nahm eine recht militärische Haltung an. Er würde sich nicht in das Gespräch einmischen und auch die Brückencrew nicht bei ihrer Arbeit behindern. Vor ihnen schwebte die wunderschöne Welt Corellia im Raum. Und dort... dort war nicht nut seine Heimat. Auch sein Vater war wohl noch dort. Selbst wenn er wohl bald zu der Brücke seines Sternzerstörers musste. Und ... Tionne war dort. War blickte wie zu Stein erstarrt auf den Planeten.
[ / Corellia - Orbit ? NEB Surprise ? Brücke ] Scarlet, Kay, Neelah und War
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[ Corellia - Orbit ? ISD II Shinoa ? Brücke ]Commodore Erd?ta Swena
Der alte Commodore starrte auf den Bildschirm auf der Brücke seines Sternzerstörers und begutachtete die Flotte, die soeben aus dem Hyperraum gefallen war. Vice Admiral Stukov. Mit der linken Hand strich er sich über den grauen Bart an seinem Kinn. Eine weitere Verstärkung. Er fragte sich, wann Reed endlich ankommen würde. Er war eigentlich schon überfällig. Und seine Flotte gehörte zu den stärksten überhaupt. Dazu kamen auch noch die Forces of Hope. Swena hoffte, dass er auf seinen alten Freund zählen konnte. Er...
?Commodore, wir haben soeben eine Nachricht aus Coronet City erhalten. Die Kanzlerin, Sir, sie wünscht, Admiral Strukov und Sie umgehend zu treffen.?
Der alte Mann nickte und erhob sich mit beiden Händen auf die Armlehnen gestützt von seinem Kommandosessel. Sein Rücken schmerzte vom vielen Sitzen. Ja, er war alt geworden. Eigentlich sollte er so langsam in Rente gehen. Aber wie er auch schon beim letzten Kampf um Corellia gedacht hatte... diese Schlacht würde er sich nicht entgehen lassen und nicht aus den Händen geben.
?Macht mein Shuttle startklar!?
?Steht bereits voll aufgetankt um Nebenhangar, Sir.?
Bemerkte der eifrige, junge Offizier. Der jüngste, auf der gesamten Brücke. Ein eifriger junger Mann. Doch er hatte noch nie den wirklichen Krieg erlebt. Er war zu unerfahren. Er würde jemanden brauchen, der ihn im Kampf anführte.
Mit diesen Gedanken begab der alte Corellianer sich zum Nebenhangar.
[ / Corellia - Orbit ? ISD II Shinoa]Commodore Erd?ta Swena