Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

.:: Commodore Tiberius Mard ::.

[Corellia-System :: Planquadrat „F6“ :: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zehnte Kampfgruppe :: VSD „Kali“ :: Brücke :: Commodore Tiberius Mard samt Brückencrew]

Langsam, aber unaufhaltsam rückte die Flotte der Rebellen gegen den Planeten Corellia und dessen äußerst wertvolle Werftenanlagen vor. Dabei hatten deren erste Kriegsschiffe die Hauptverteidigung der imperialen Streitmacht, die zum Schutz der Corellianer im System war, überwunden und kamen nun immer mehr den letzten Kampfgruppen nahe, die sich bis zu diesem Augenblick als Reserve im Hintergrund gehalten hatten. Doch noch versuchte die Dritte Flottille der imperialen Verteidiger die Hauptlast der feindlichen Streitmacht abzufedern, den Feind in seinen Bewegungen mehr und mehr zu verlangsamen und währenddessen mit ihrer Feuerkraft genügend Schäden an den deren Schiffen anzurichten, um sie beim weiteren Vormarsch endgültig zu zerstören. Etwas Unterstützung erhielt Rear Admiral Thorne, der Kommandeur dieser Flottille, dabei von seinem „Kollegen“, Commodore Mard, und dessen Vierter Flottille.

Entschlossen bewegte sich der schiefergraue Victory-Sternzerstörer „Kali“ durch das Minenfeld auf den nahen Feind zu. Das Kommandoschiff der Vierten Flottille hatte sich die kleinste Kampfgruppe der angreifenden Rebellenflotte (Kampfgruppe Neun) für seine eigene Einheit ausgesucht, während sich die größere „Invidious“, ein echter Imperial-Sternzerstörer, zur gleichen Zeit um deren Pendant („Bellerophon“) kümmerte. Unterstützt wurde die Elfte Kampfgruppe der Imperialen dabei von der Zwölften Kampfgruppe unter der Führung der „Pandora“, einem Victory-II-Sternzerstörer. Doch all zu sauber konnte sowohl die Einheit der „Kali“ als auch die Gruppe der „Invidious“ ihr angedachtes Manöver nicht ausführen. Das Minenfeld behinderte sie einfach. Denn beim Beschuss der einzelnen Rebellenschiffe sowie deren automatischer Gegenwehr explodierten hier und da die Minen. Manche schädigten dabei die Schilde der imperialen Schiffe beträchtlich.

Die grelle Explosion einer Mine schien kurzzeitig durch das Panoramafenster bis in die beleuchtete Brücke des uralten, kampferprobten Sternzerstörers hinein. Einige der anwesenden Personen ließen sich von diesem Licht für einen Moment ablenken, blickten etwas ängstlich in die Richtung der sehr großen Fenster und schickten anschließend in Gedanken ein Stoßgebet gen Himmel. Danach kehrte ihre Aufmerksamkeit zu den flimmernden Bildschirmen, surrenden Lautsprechern und blinkenden Knöpfen – sprich: ihrer Arbeit – zurück, während der diensthabende Stationsoffizier mit grimmiger Miene hinter ihnen auf und ab ging. Leise gab man auf der Brücke der „Kali“ die Anweisungen, die in unterschiedlichen Abständen von „oben“ kamen, an die arbeitende Besatzung weiter. Turbolaser mussten auf ihre Ziele ausgerichtet, die großen Triebwerke in ihrer treibenden Kraft überwacht und Schilde nach der möglichen Richtung des feindlichen Beschuss ausgerichtet werden. Dazu gab der kommandierende Offizier, Commodore Tiberius Mard, auch Befehle an seine ganze Flottille. Denn er stand an der Spitze der Hierarchie.

Sein buschiger Schnauzer bewegte sich ganz leicht als er das Manöver der Zwölften Kampfgruppe auf seinem taktischen Holo verfolgte.
„Stümperhaft, dieser Murata. Einfach nur stümperhaft. Wieso schließt er nicht erst einmal den Korridor und kümmert sich dann um die Reste dieser Rebellen? … Pah, wahrscheinlich ist er vom Ruhm zerfressen!“

Mards strenge Miene verzog sich zu einer angewiderten Grimasse. Was war bloß aus den Offizieren der Flotte, dem Stolz der imperialen Gesellschaft, geworden? Niemals, da war sich der Commodore sicher, hätte ein Delak Niriz so ein Verhalten an den Tag gelegt. Nein, der ehemalige High Admiral hatte stets zum Wohle des Galaktischen Imperiums gehandelt und war damit rasch zu einem Vorbild für etliche andere Offiziere jüngerer Generationen geworden – unter anderem für Tiberius Mard. Er schnaubte hörbar. Toji Murata war ihm schon bei der ersten Begegnung auf der „Kali“ noch äußerst grün hinter den Ohren vorgekommen. 'Wer hat diesem Kerl bloß ein Kommando überlassen?', ging es ihm auf einmal durch den Kopf. Doch zu viele Gedanken wollte der kräftige Commodore an den Jungspund nicht vergeuden. Statt sich weiter mit dem Captain der „Pandora“ zu beschäftigen, sah er erneut auf das taktische Holo. Bedingt durch die geringe Manövrierfähigkeit im Minenfeld, hatte er mürrisch seinen alten Plan, ein Manöver gegen die „Picon“, aufgeben müssen. Nun überließ er den ganzen Ruhm – immerhin handelte es sich um das Flaggschiff der Rebellen – seinem „geschätzten“ Kollegen Deevar Thorne.

Per Lichtstift markierte er in der holografischen Darstellung den mittelschweren Kreuzer der Strike-Klasse („Red Giant“) und richtete sich anschließend an den Kommandanten der „Kali“.
„Primär soll dieses Schiff von uns beschossen werden. Achten Sie aber auch auf den Liberator Transportkreuzer ('Apollo') und das Mon Calamari-Ding der Klasse Vierzig ('Reef Home').“

„Selbstverständlich, Commodore“, entgegnete der dürre Captain mit leicht nervösen Blick. „Sir, der Feind behindert unser Manöver weiterhin, indem er die nahen Minen beschießt. So kann er bei uns beträchtlichen Schaden anrichten, während unsere Turbolaser durch die explosiven Körper in ihrem Schussfeld eingeschränkt sind.“

Tiberius Mard schnaubte und unverzüglich entwickelte sein blonde, struppige Bart ein Eigenleben. „Die Kampfgruppe soll ihre Traktorstrahler einsetzen und deren Wirkung umkehren. So bringen wir die Minen ihrem eigentlichen Ziel endlich wieder etwas näher.“

Erneut erhellte eine explodierende Mine die finstere Umgebung. Ganz flüchtig schimmerte der helle Schutzschild der „Kali“ in einem grünlichen Licht auf. Trotzdem ließ sich der betagte Sternzerstörer der Victory-Klasse nicht von seinem momentanen Kurs abbringen. Gleichzeitig erwiderte er wieder und wieder das Feuer, spuckte seine grünen Salven in die Finsternis und traf manchmal die Schilde seiner Gegner. Die anderen Schiffe der Zehnten Kampfgruppe zogen mit dem kampferprobten Kahn gleich. So feuerten beide Nebulon B-Fregatten auf die flinken Sternjäger der Rebellen, die sich ganz langsam an die imperialen Kriegsschiff getrauten. Unterstützung erhielten sie dabei von den beiden corellianischen Korvetten und den eigenen Jagdmaschinen. Hier und da riss ein TIE einen Feind ins Jenseits. Dazu setzten sich allmählich die ersten Minen in Bewegung. Sowohl die graue „Kali“ als auch die beiden Fregatten setzten ihre Traktorstrahler für einen zusätzlichen Beschuss ein.

„Sir, die feindliche Einheit (Kampfgruppe Neun) setzt zu einem Blockademanöver an“, informierte ihn nach knapp einer Viertelstunde erfolgreichen Beschuss. „Die Navigation meldet, dass wir dieses Minenfeld in spätestens zwei Minuten verlassen haben und in unmittelbare Gefechte mit dem Feind übergehen. Außerdem setzen die beiden TIE/sa Bomberstaffeln der Kampfgruppe zu einem ersten Durchbruch an, um den Liberator Transportkreuzer unschädlich zu machen.“

Der kräftige Commodore nickte. „Die Kampfgruppe soll mir ihren Status durchgeben. Diese Einheit an Rebellen schaffen wir auch ohne die Hilfe der 'Invidous'. Captain Minks soll sich allein auf diese grässliche Verhöhnung imperialer Baukunst ('Bellerophon') kümmern. Dieser Murata soll ihm dabei ruhig zur Hand gehen.“

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- Corellia - Orbit - VSD I Basileia - Brücke - Seifo Dias, John Crool, Mine Drove und Brückencrew -

Seifo stand vor dem taktischen Holo mit versteinerter Miene und rührte sich nicht. Totenstille war auf der Brücke eingekehrt, von dem Piepen der Armaturen und dem Klicken, wenn Tasten betätigt wurden, abgesehen. Niemand wagte es ein Wort zu sprechen.
'Dieser verdammte Idiot...', war der einzige Gedanke, den der Neimodianer angesichts des Manövers von Admiral Chevron zustande brachte, wenngleich er es nicht laut äußerte. Der nichtmenschliche Captain wusste nicht, was den Admiral geritten hatte, intakte Schiffe zu opfern, doch es hatte die verteidigende Flotte tiefer ins Unglück gestürzt:
Die Feuerkraft eines Imperiums Klasse-Zwei Sternzerstörers und zweier Vindicator Kreuzer waren einfach so verlorengegangen, der Admiral und Anführer der Flotte war tot und es gab nun keine Kampfgruppe, die zwischen dem Super-Sternzerstörer und der Golan-Station geschweige denn der der Werft stand. Die Hauptflotte der Rebellen hatte die Kampflinie erfolgreich umgangen und konnte nun entweder direkt die Werft angreifen, Truppen absetzen oder auf der Stelle die Schlacht beenden, indem sie die Schlachtlinie in die Zange nahmen.
Die Corsec-Flottille war zwar ein kleiner Trumpf, doch nicht in der Lage das Blatt zu wenden, und der Bürgerkrieg, sowie die Schlacht von Denon lagen dem Imperium noch zu sehr in den Knochen, als dass eine zusätzliche Flotte als Verstärkung hätte eintreffen können.
Eventuell gab es eine Chance die Niederlage hinauszuzögern, bis Verstärkung eintraf, wenn man eine neue Kampflinie hinter den Rebellen-Schiffe bildete, um sie gemeinsam mit der Golan in die Zange zu nehmen.
'Mit der Verstärkung könnte man dann womöglich noch...'. Seifo brach den Gedanken einfach ab. Es war unrealistisch und utopisch, dass so etwas gelingen konnte. Ein weiterer heftiger Ruck ging durch das Schiff.

„Sir, das war eine zweite Salve von Seiten des Defender Sternzerstörers.“, meldete Crool und durchbrach das betretene Schweigen.

'Sehr gut, solange sie ihr Feuer aufteilen, halten unsere Schiffe länger.', schoss es dem Neimodianer durch den Kopf und bestätigte die Meldung des ersten Offiziers mit einem knappen Nicken.


„Weiterhin sämtliches Feuer auf dieses Schiff konzentrieren! Wie steht es um die Jäger?“

„Sie halten sich, Sir...“, erhielt er knapp als Antwort und erkannte am Unterton, dass es wohl nicht ewig so bleiben würde.

Die geopferte Flottille verging regelrecht im Feuer des gigantischen Schiffes und seiner Begleitschiffe und nach dem momentanen Schein würde wohl nicht ein Schiff den Supersternzerstörer auch nur erreichen. Thorne, der Mensch, der die siebte Kampfgruppe befehligte und damit beinahe im wahrsten Sinne des Wortes Seite an Seite mit Seifo gegen die ankommenden Rebellen kämpfte, hatte nun gemäß der letzten Nachricht von Chevron und der Kommandokette das Kommando über die Flotte inne.
Doch das änderte nichts an der Einschätzung des Captains: Die Schlacht war verloren und es war nur noch eine Frage, wie teuer der Sieg für die Republik wurde.
Der Neimodianer schüttelte nur den Kopf, während sich in seinem Bauchbereich alles zusammenzog. Denon war bereits eine schmerzhafte Niederlage gewesen und nun kam noch Corellia hinzu und er konnte nichts dagegen tun. Seine Kiefermuskeln arbeiteten und die Geräusche um ihn verschmolzen zu einem eintönigen Rauschen. Er suchte nach einer Lösung, einem Weg, einem Zeichen, einer Schwäche, nach irgendetwas, das Hoffnung bot.
Er wurde aus diesem beinahe rauschartigen Zustand durch den ersten Offizier gerissen, der ihn am Arm gepackt hatte.

„Sir...?!“,
rief der junge Offizier, als in diesem Moment bereits die Rakete am Brückenturm der Basileia einschlug.

Blitzschnell bildeten sich Risse in der Panoramascheibe und die Ohren der Leute auf der Brücke begannen aufgrund des einsetzenden Druckverlusts zu schmerzen.


„Sicherheits-Schotts schließen! Ersatzbrücke bereit machen!“,
schrie der Kommandant und dem Befehl wurde Folge geleistet, während er sich Seifo bereits zum Turbolift begab.

Crool folgte eilig und die wichtigsten weiteren Offiziere, bis der Lift voll war. Nach der kurzen Fahrt eilte die Gruppe zur Ersatzbrücke, in der die meisten Posten bereits bemannt waren.


„Meldung!“,
forderte der Captain, erzürnt über den Treffer an seinem Schiff und seiner Abwesenheit vor dem Treffer.

„Kein Druckverlust mehr auf der Kommandobrücke, dafür haben wir jedoch ein Geschütz auf der Backbordseite verloren und verlieren langsam aber sicher die Backbordschilde.“,
meldete ein Ensign eifrig.

Seifo nickte bestätigend und atmete langsam aus. Seine Hand zitterte ein wenig aufgrund des vorangegangenen Schocks, woraufhin er sie ballte, um es zu verbergen. Das Holo der Schlacht baute sich wieder auf und zeigte den momentanen Stand. Es sah nicht viel besser aus als zuvor. Erst jetzt bemerkte der Nichtmensch, dass das letzte Kapitale Schiff zwischen dem Supersternzerstörer und der Werft die Aquila war oder zumindest das, was von ihr übrig war.
Der Neimodianer gedachte einen kurzen Moment Captain Toral an dessen Seite er nun schon in mehreren Schlachten gekämpft hatte.

„Die Bomber haben ihren zweiten Anflug erfolgreich abgeschlossen und müssen sich nun wegen der Verluste zurückziehen.“, meldete John.


„Dann sollen sie sich auf den Rückweg machen. Unsere Jäger sollen ihnen ein wenig entgegenkommen, jedoch ohne sich zu weit zu entfernen. Und teilen Sie dem Kommandanten der Turrus mit, dass er seine Position dort halten möge.“


- Corellia - Orbit - VSD I Basileia - Ersatz-Brücke - Seifo Dias, John Crool, Mine Drove und Brückencrew -




VSD-I Basileia
Schilde: [70%]
Hülle: [89%]
Staffeln:
Tie-Interceptor [9 Stück]
Tie-Bomber [3 Stück]

STR Quiris
Schilde: [92%]
Hülle: [98%]
Staffeln:
Tie-Interceptor [10 Stück]
Tie-Interceptor [9 Stück]

COR Dikastos
Schilde: [94%]
Hülle: [99%]
Staffeln:
Tie-Avenger [12 Stück]
Tie-Interceptor [8 Stück]

COR Immotus
Schilde: [91%]
Hülle: [94%]
Staffeln:
Tie-Fighter [5 Stück]
Tie-Fighter [7 Stück]

NBF Turrus

Schilde: [92%]
Hülle: [95%]
Staffeln:
Tie-Avenger [10 Stück]
Scimitar-Jagdbomber [12 Stück]

NBF Tantalus

Schilde: [94%]
Hülle: [95%]
Staffeln:
Tie-Avenger [9 Stück]
Tie-Interceptor [9 Stück]
 
[Corellia-System – Orbit über Corellia – wenige Kilometer vor den CEC-Werften – Planquadrat E5/F5 – Vindicator-Kreuzer Behemoth – Hauptbrücke] Norin Asharra, Arcturus Mengsk



Mit voller Kraft näherte sich die Behemoth dem feindlichen Liberator-Kreuzer [Rote Flamme]. Während ihre Schilde durch den dauernden Ionenbeschuss weiter an Stärke verloren, näherten sie sich und eröffneten erneut das Feuer auf den Feind. Die Jäger der Neuen Republik wurden von ihren hinteren Turbolaserkanonen und den eigenen Jägern ins Kreuzfeuer genommen. Rot und blau färbte sich die Schwärze, als grelle Blitze gingen Jagdbomber unter, verglühten in der ewigen Nacht des Kosmos. Norin Asharra schenkte dem keine Beachtung, er zählte die Sekunden, um rechtzeitig hochziehen zu lassen. Die Chancen, dass die Hülle bei diesem Manöver intakt blieb, waren sehr gering, doch war es eine Möglichkeit, diesen Feind auszuschalten, ihn wenigstens kampfunfähig zu machen, ihn als Treibgut zurückzulassen. Rundherum, wenn er sich die taktischen Anzeigen der Kampfgruppe ansah, wurde ihm beinahe übel, wurde der eigene Verband immer mehr dezimiert.

„Drei – zwei – hochziehen!“
, rief er dem Steuermann zu und der schwere Kreuzer schoss in einem steilen Winkel nach oben. Durch die künstliche Schwerkraft und die Trägheitsdämpfer bekamen sie davon nur wenig mit. Hinter und unter ihnen wurden Jäger getroffen, weder der XO noch der Commander schenkten dem Beachtung. „Waffenkontrolle: Ziel neu ausrichten. Befeuern Sie mit den Laserkanonen die Antriebe. Weiter Inonenbeschuss ihrer Schilde“, befahl Mengsk, der sich wieder erstaunlich gut hielt.

„Erneuter Einschlag droht!“, brüllte ein junger Offizier. „Ausweichmanöver“, ordnete der bärtige Bastioner an, doch es war bereits zu später. „Einschlag in drei – zwei – eins!“ Damit kollabierten die Partikelschilde und die Behemoth war praktisch schutzlos. Zu heftig war das Feuer auf sie gewesen, als sie sich dem Liberator-Kreuzer genähert hatten. Zornig war der Blick, den Mengsk seinem XO zuwarf, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Es war ein Risiko gewesen. „Wer nicht wagt, Sir …“, antwortete er auf den feindseligen Blick. Dann gab es eine gewaltige Erschütterung als die Brücke neuerlich getroffen wurde. Ein feindlicher Bomber war an der schutzlosen Hülle zerborsten, als er bereits selbst schwer getroffen, dem Beschuss der imperialen Jäger ausweichen wollte.

Chaos herrschte auf der ehemaligen Hauptbrücke der Behemoth.
„Alles raus hier! Ein Reparaturteam und Sanitäter sollen auf die Brücke kommen!“, rief der junge XO. Dann schaute er zum Commander, der von einer gebrochenen Deckenverschalung zu Boden geschickt worden war. Auf den ersten Blick schien er nicht schwer verletzt zu sein, doch er schien die Orientierung verloren zu haben, saß am Boden, hielt sich den Kopf und versuchte dabei aufzustehen, was er nicht schaffte. Da sah der XO, dass sein Vorgesetzter aus einer Wunde am Hinterkopf blutete und der linke Fuß in einem seltsamen Winkel verdreht war. „Jemand soll sich SOFORT um den Commander kümmern!“ Dem Befehl kam ein junger Ensing auch gleich nach und Norin hatte eine Sorge weniger. Keine Minute nach dem Einschlag, waren bereits Medi-Droiden und das Reparaturteam eingetroffen und der Commander wurde auf die Krankenstation gebracht, ihm folgten eine Reihe weiterer schwer bis leicht verletzter Besatzungsmitglieder. Die Feuer, die nach dem Einschlag auf der Brücke ausgebrochen waren, wurden durch den Sauerstoffverlust immer weniger, also war der automatische Schutzschild, der sich bei einem Hüllenbruch aufbaute, nicht intakt. „Alles raus, sagte ich. Was sich noch bewegen kann auf die Ersatzbrücke und sagen Sie Lieutenant Commander Krakov, dass wir auf dem Weg sind.“ Kaum hatte er ausgeredet, verließ er auch schon seinen Standort und eilte weiter.

Minuten schienen sich zu Ewigkeiten zu dehnen und er hatte das Gefühl durch Sirup zu laufen oder sich rückwärts zu bewegen. Endlich war er an seinem Ziel angelangt. Der Commander war verletzt, nichts anderes ging ihm einen Moment lang im Kopf herum und dann, dass jetzt auf ihm die Last des Kommandos ruhte und er hasste den alten Mann dafür.

„Bringen Sie uns außer Feuerreichweite und dann brauche ich eine Verbindung zur Annihilator. Bis auf Weiteres habe ich das Kommando über die Behemoth. Commander Mengsk wurde verletzt“, befahl er sobald er einen Fuß auf die Ersatzbrücke gesetzt hatte, die wesentlich kleiner war und wenig Aussicht auf das Geschehen bot, doch sonst war alles Wesentliche vorhanden. „Wenn alle Verletzten geborgen sind, wird der Bereich um die Hauptbrücke versiegelt, dann schalten Sie die Energie zu den Turboliften ab und leiten sie auf die Schildgeneratoren um, das Lebenserhaltungssystem und die Beleuchtung drosseln. Wir brauchen alle Energie auf den Schilden! Alles, was nicht benötigt wird, wird abgeschaltet! Und fliegen Sie, verdammt noch mal, nicht die vorgegebenen Ausweichmanöver, wir müssen improvisieren! Commander Krakov, lassen Sie die Befehle ausführen und zwar ein wenig zackig. Jetzt ist keine Zeit für Ihre Befindlichkeiten. Wenn Ihnen was nicht passt, dann sagen Sie mir das, wenn wir diese Scheìße hier überlebt haben“, bellte er den Älteren an und begab sich danach zur taktischen Station.

Es sah nicht gut aus, zumindest momentan, zahlreiche Systeme waren ausgefallen, die Hülle im Bereich des Kommandoturms gebrochen und der Rebell schien noch immer wild entschlossen zu sein, die Werftanlagen und den Planeten zu erobern. Doch das Blatt konnte sich mit etwas Geschick immer noch wenden. Ihre oberste Priorität war der Schutz der Werftanlage, Norin Asharra wollte mit allen Mitteln verhindern, dass diese Rebellen, eine der wichtigsten Errungenschaften des Imperiums in ihre gierigen Pfoten bekamen. Nachdem er gesehen hatte, was er wollte, wandte sich dem empörten Krakov zu. „Alle unwichtigen Systeme wurden abgeschaltet, Sir, die Lebenserhaltung auf ein Minimum reduziert, es wird wohl bald sehr kalt werden“, sagte dieser mit steinerner Miene und sein Unmut war ihm nur zu deutlich anzusehen, doch als treuer Offizier des Imperiums sah er auch eine Chance darin, sollte Asharra versagen, war er wieder die Nummer Eins, vorausgesetzt, sie überlebten diese waghalsigen und seiner Meinung nach nur halbdurchdachten Manöver.

„Besser ein wenig Kälte als explodieren, weil wir keine Energie haben oder wollen Sie komfortabel untergehen? Was machen die Schilde?“

„Die Systeme sind gleich wieder online, Sir.“

„Wann ist gleich?“

„Jetzt, Sir. Schildstärke steigt, liegen bei mindestens zehn Prozent, aber noch immer zu wenig, um ausreichend Schutz zu bieten.“

„Dann hoffen wir, dass wir nicht getroffen werden. Waffenkontrolle, wann sind die Turbolaser wieder einsatzbereit?“

„Drei Geschütze wurden getroffen, einer ist nur halb einsatzbereit, die Ionenkanonen sind zum Teil ausgefallen, der Rest ist funktionstüchtig.“

„Dann warten Sie nicht lange. Sperrfeuer auf den Gegner eröffnen.“

Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und wartete auf eine Verbindung zur Annihilator.

„Verbindung zur Annihilator steht“, sagte die Kommunikationsoffizierin endlich, also hatte auch dieses System einiges abbekommen. Doch wie es schien arbeiteten die Reparaturteams effizient.

Norin nickte der Frau kurz zu und sagte dann: „Captain Jericho, Lieutenant Commander Asharra hier. Unsere Hauptbrücke wurde zerstört und der Commander dabei verletzt. Ich informiere Sie, dass ich bis auf Weiteres das Kommando über die Behemoth übernommen habe. Sollten Sie neue Befehle haben, erwarte ich diese. Wie es aussieht, ist der Liberator-Kreuzer kampfunfähig, aber verlassen würde ich mich nicht darauf, da unsere Sensoren noch nicht wieder einwandfrei arbeiten. Asharra Ende.“

Er wandte sich erneut seinem Steuermann zu. „Sobald unsere Schilde ein annehmbares Maß erreicht haben, steuern Sie auf unser nächstes Ziel. Flugleitkontrolle: Die Jäger sollen sich in unserer Nähe aufhalten, die Bomber unterstützen das Flaggschiff und beharken weiter die beiden Mon Calamari-Kreuzer.“

„Schilde wieder bei knapp dreißig Prozent, Sir. Ab jetzt wird es knapp mit der Energie“, gab ein Lieutenant bekannt.

„Macht nichts. Steuermann, neuen Kurs eingeben, die Schilde werden reichen müssen.“


[Corellia-System – Orbit über Corellia – wenige Kilometer vor den CEC-Werften – Planquadrat E5/F5 – Vindicator-Kreuzer Behemoth – Ersatzbrücke] Norin Asharra, Vlademir Krakov


Schilde: [~30%]
Hülle: [95 %]
TIE-Fighter [8/12 Maschinen]
TIE-Bomber [7/12 Maschinen]
 
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:: Corellia-System :: bei Corellia :: Planquadrat 'E5' :: VII. Imperiale Kampfgruppe :: Kreuzer der Strike-Klasse Gallant :: Commander Dalen Xivell


"Commander, der Rebellen-Sternzerstörer schickt eine weite...", verkündete Lieutenant Cale, bevor seine Stimme in Erschütterungen, Warnsirenen und dem Geräusch schwerer Einschläge erstarb. Die 'Gallant', ein mittelschwerer Kreuzer der Strike-Klasse, war Zentrum einer Turbolaser-Salve eines eintausend Metern langen feindlichen Defender-Sternzerstörers. Das Rebellenschiff - Commander Xivell weigerte sich gemäß imperialer Doktrine, die Souvernänität einer Republik anzuerkennen - entwickelte eine furchtbare Feuer- und Zerstörungskraft. Binnen weniger Augenblicke hatte das keilförmige Kriegsvehikel [Power of Persuation] mit Unterstützung seiner Geleitschiffe dafür gesorgt, dass sich die zuvor satten Deflektorschilde des Strike-Kreuzers mehr und mehr in Wohlgefallen auflöste. Als auf der Brücke des modular aufgebauten Kreuzers ein wenig Ruhe einkehrte und die Warnmeldungen von den eifrigen Besatzungsmitgliedern gebändigt wurden, räusperte sich der Commander, ein 32 Jahre junger Prefsbelter mit guter Vita. Schnell rückte Dalen Xivell seine Dienstmütze zurecht und polterte kurzerhand los.

"Status, Lieutenant? Wie schwer haben uns diese Zöglinge von Alienabschaum erwischt?", wollte der für seinen Radikalismus bekannte Commander wissen. Doch allein die pure Anzahl der schrill grellenden Sirenen und Beschädigungsmeldungen ließ jedwede Hoffnung vergessen. Ein Kreuzer dieser Klasse - wenngleich unterstützt durch andere Vehikel seiner Klasse und den mächtigen Imperium-II-Klasse Sternzerstörer 'Harbinger' - konnte dem konzentrierten Feuer eines derartigen Feindschiffes nicht viel entgegen bringen. Dennoch war der Stolz das letzte, was ein imperialer Offizier verlor. Und sich eingestehen zu müssen, dass eine Bande freiheitsliebender Aliens und Weiber ihm hart zusetzte, war eine harte Prüfung für den Stolz eines solchen Offiziers. Als eine sofortige Antwort ausblieb, flog der Kopf des Commander, mit strafendem Blick versehen, in Richtung des Kontrollpultes, an dem die zentrale Sensorik zusammenlief. Auch wurden dort Informationen zum Schiff selbst gebündelt.

"Schilde brechen zusammen, Commander Xivell. Die Energieentwicklung des Defender ist zu immens!", antwortete Lieutenant Cale mit einer eindeutigen Schwere in seiner Stimme. Auch ihm schien es zu missfallen, hier arg ins Hintertreffen zu geraten. Seinen Worten folgten fast postwendend weitere Alarme - das gegnerische Flaggschiff bestrich den nur halb so großen Kreuzer abermals mit einer vollen Breitseite. Der enorme Output an Energie - nichts anderes als gebündelte Feuerkraft - fegte durch die Reste der Deflektorschilde. Strahlbahnen aus Turbolaserbatterien und -kanonen fraßen sich gierig in die Durastahlhülle des Strike-Kreuzers. Sie zerfetzten die Aussenhaut des Produktes der Loronar Corporation, schnitten sich durch Verkleidung, durch Kabel und durchschlugen zahlreiches Decks. Die gewölbte Form des Strike-Kreuzers verhinderte eine komplette Durchsiebung, dennoch bezog das mittelschwere Schiff schwere Schäden.

"MELDUNG MACHEN, VERDAMMT! Wie schwer hat es uns erwischt?", peitschte die Stimme von Commander Xivell noch über Warnmeldungen und Sirenen hinweg. Zu seiner Linken gab es elektrische Entladungen an einer Kontrollpaneele - der zuständige Navy-Offizier lag zuckend über dem Pult. Doch für Mitleid und Trauer war weder der rechte Ort, noch die rechte Zeit. Dem Schiffskommandanten war klar, wie er zu reagieren hatte. Alles hing von seiner Position ab, von seinen Entscheidungen, von seinen Befehlen. Und er reagierte so, wie man es von imperialen Offizieren gewohnt war. Zumindest plante er so zu reagieren - doch irgendetwas in ihm verkrampfte. Es war nur logisch, sich zu opfern, um den Feind ebenfalls mit in den Tod zu reißen. Allerdings war ein solcher Befehl in der Theorie leichter umzusetzen, als in der Praxis. Die Lippen des Commander bewegten sich zwar, doch verließ kein Laut seinen Mund. Seine Stimme erstarb ähnlich den Funktionen seines Schiffes. Dalen Xivell schien das Schicksal der 'Gallant' zu teilen.

"Sir, die Schilde sind zusammengebrochen. Der Hauptdeflektor-Generator ist zudem getroffen worden. Selbst wenn wir den Beschuß überstehen, steht uns für den Rest der Schlacht maximal eine Reserve-Versorgung der Schilde zur Verfügung. Ausserdem haben wir zahlreiche Hüllenbrüche! Der Computer meldet massiven Druckverlust auf den Decks Eins bis Vier! Wir haben einen Teil der frontalen Bewaffnung verloren, die Kommunikation arbeitet fehlerhaft ... ausserdem läuft die Diagnose noch ...", informierte der Lieutenant sehr nüchtern. Die Liste schien endlos zu sein. Es war ein verfluchter Teufelskreis. Commander Xivell schluckte schwer. Über zweitausend Männer - auch einige wenige Frauen - standen unter seinem Kommando. Jedes fehlerhafte Verhalten, jede falsche Entscheidung konnte zum Untergang dieser tapferen Imperialen führen. Eine gewaltige Verantwortung. Auch auf durch die Brisanz, ja Ausweglosigkeit dieser Situation ausgelöste Emotionen hatte ihn niemand auf der Akademie vorbereitet.

Der Offizier riss sich selbst aus diesen völlig deplatzierten Gedanken und äusserte Befehle, die konträr zu dem standen, was er zuvor noch hatte sagen wollen. Stumm schimpfte sich der Commander einen Feigling - aber die Aussicht, selbst im Feuertod durch einen Rammangriff zu vergehen, war schlichtweg nicht erbauend.


"Sämtliche verfügbaren Geschütze auf den Defender ausrichten! Wollen wir doch mal sehen, wie diesem Abschaum unsere Antwort schmeckt! Die 'Gallant' mag klein sein, aber sie ist zäh und kann sich festbeißen. FEUER!", orderte der Commander an. Seine Anweisungen wurden logischerweise von der Waffenstation der Brücke an die Bordschützen der einzelnen Waffensysteme weitergegeben. Bis zur Zerstörung einiger Geschütze durch das mächtige Feindschiff hatte der Strike-Kreuzer über zwanzig Turbolaserkanonen, zehn Turbolaserbatterien und zehn Ionenkanonen verfügt - als reine Offensivbewaffnung. Für ein Schiff dieser Größe eine beeindruckende Bestückung. Die frontal ausgerichteten Waffentürme begannen nur wenigen Atemzüge nach dem Befehl des Commander, ihre gebündelten Energien in Richtung des Flaggschiffes des Rebellenverbandes. Roten Speeren gleich, die in den schützenden Panzer eines stählernen Ungeheuers gerammt wurden, fiel der Angriff der 'Gallant' aus. Doch der Defender-Sternzerstörer antwortete mit einer weiteren Salve.

Die schweren Turbolaserbatterien zerfetzten die Frontpanzerung des Strike-Kreuzers. Panzerplatten wurden abgesprengt oder verglühten im Ansturm der Hitze. Interne Struktur wurde freigelegt. Dann verdampften Leitungen, Kabelbündel und wertvolle Bestandteile von elektronischen Eingeweiden. Der Beschuß wollte schlicht nicht enden. Mit fast chirurgischer Präzision brannten sich ungeheure Energiemengen durch das vordere Drittel des mittelschweren Kreuzers. Deck für Deck wurde verwüstet, Aufhängungen und stählerne interne Konstruktionen zerschnitten. Meter für Meter arbeiteten sich erhitzte Lichtbahnen von unvorstellbarer Gier getrieben durch den vorderen Rumpfbereich.

Obwohl die Brücke des Strike-Klasse Kreuzers ein zusätzlich aufgesetztes Modul war und man es mittschiffs montiert hatte, konnte Commander Xivell das titanische Knacken und Bersten vernehmen. Er benötigte keine Sensoren, keine Analysen und keine Meldungen um zu wissen, was geschah. Es reichte, sich auf die optische Leistungsfähigkeit seiner Augen zu verlassen. Knapp einhundert Meter von seiner Position auf der Brücke entfernt brach das vordere Drittel der 'Gallant' nach dem permanenten Beschuß durch die feindlichen Schiffe - allen voran deren Defender-Sternzerstörer - ab! Der Strike-Kreuzer verlor mit einem Mal ein Drittel seiner Masse und auch einen großen Teil seiner Steife. Man musste kein Prophet sein, um zu wissen, was nun geschah. Der Verlust des Frontbereiches würde dafür sorgen, dass zahlreiche Männer und Frauen ins All gerissen wurden. Die Dämmfelder würden nur unzureichend versiegeln können und der Kreuzer selbst wurde zu nichts anderem, als einer riesigen Zielscheibe. Der Commander schloß die Augen und wollte sein Schicksal nicht akzeptieren. Doch es war unabdingbar. Die 'Gallant' war nicht mehr, als Weltraumschrott.



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:: Corellia-System :: bei Corellia :: Planquadrat 'E5' :: VII. Imperiale Kampfgruppe :: Kreuzer der Strike-Klasse Mallard :: Commander Nav Dirken


Vierhundertfünfzig Meter Durastahl und Waffen in modularer Bauweise - derart polemische Beschreibung war beliebt bei den einfachen Männern und Frauen der imperialen Flotte. Dennoch entsprach es bei den bisweilen komplexen Aufbauten eines Strike Kreuzers nicht der ganzen Wahrheit. Schiffe dieser Klasse bestachen zwar nicht durch Größe, allerdings galten sie als nützliche Arbeitstiere. Eine gelungene Kombination aus Bewaffnung, Panzerung und der Fähigkeit, drei Staffeln Raumjäger zu tragen. Herr über die 'Mallard' war Commander Nav Dirken, ein machtgieriger, despotischer und unsagbar abstoßender Zeitgenosse. Doch seine glühende Imperiumstreue, sein radikaler Fanatismus und eiserne Faust, mit der er kommandierte, hatte ihm einen festen Platz in der Flotte gesichert. Nav Dirken war vierunddreißig Standardjahre alt, untersetzt und züchtete sich einen prächtigen Backenbart im Gesicht. Seine Uniform galt als vorbildlich makellos und sein taktisches Geschick konnte man als überdurchschnittlich ausgeprägt bezeichnen. Kurzum: Commander Dirken war ein Paradebeispiel der alten Schule und eine Ausgeburt imperialer Tüchtigkeit.
Sein Schiff indes wurde jedoch schwer vom nächstbesten feindlichen Verband [4. Kampfgruppe] beharkt. Die Deflektorschildleistung schmolz dahin, wie Eis in Sonne von Tatooine - doch der Commander vertraute auf die Überlegenheit imperialer Ingenieurskunst. Dabei ignorierte er die Tatsache, dass auch die Neue Republik - der Rebell - enorme Bestände von Strike-Kreuzern besaß. Doch wichtig war nur, den Befehlen des Rear Admirals nachzukommen. Und diese Befehle sahen vor, das Flaggschiff des Feindverbandes [Power of Persuation] zu zerstören. Mit einer gehörigen Portion Selbstgefälligkeit wies der tugendhafte Offizier seine Mannen an.


"Feuer konstant aufrecht erhalten! Wann kann ich mit der Zerstörung des Feindschiffes rechnen, Lieutenant Commander?", wollte Nav Dirken wissen. Seine Selbstüberschätzung war bezeichnend, doch bisher hatte ihm der Erfolg stets Recht gegeben. Sein Lebenslauf las sich fast perfekt. Jeden Kampf, jede Auseinandersetzung und jede Schlacht, an der Commander Dirken teilgenommen hatte, war zu Gunsten des Imperiums ausgegangen. Natürlich bezog der narzisstisch veranlagte Offizier von Yaga Minor diese Erfolg stets auf sich. Ohnehin hielt sich der Commander prinzipiell für das Zentrum der Galaxie und konnte sich auch durchaus vorstellen, den nächsten Imperator stellen zu können. Der Flotten-Offizier strich sich über das kleine Bäuchlein unter dem Stoff seiner Dienstuniform, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte und mit strengem Blick aus dem Transparistahlfenster. Die erhöhte Position der Brückensektion vermachte ihm einen wunderbaren Blick über die vor ihm liegende Schlacht. Zu seinen Füßen schleuderten die zahlreichen Geschütze seines Schiffes ihre farbenfrohen Strahlen in Richtung der gegnerischen Schiffe. Vor dem geistigen Auge malte sich Commander Nav Dirken aus, wie die Raumgefährte der Rebellen in Flammen aufgingen und vaporisiert wurden - ein traumhaftes Szenario.

"Sir? Schwierig zu sagen, Commander! Wir ermitteln latente Schildbrüche, aber genaue Daten registrieren unsere Sensoren nicht.", antwortete Lieutenant Commander Kray Harker. Die Sensorik des Strike-Kreuzers war nicht empfindlich genug, um die konkrete Beschädigung bei den gegnerischen Einheiten auszumachen. Dennoch konnte man bisweilen erkennen, wie Beschuß durch die stark in Mitleidenschaft gezogenen Schilde durchschlug. Die Antwort seines XO gefiel Nav Dirken jedoch nicht. Weder in Sachen Inhalt, noch in ihrer Formulierung. Der Commander bestand auf Einhaltung imperialer Protokolle. Er erwartete eine gewisse Militärsprache. Eine direkte, befehlsgefügige Art der Artikulation. Nicht mehr und nicht weniger.

"Lieutenant Commander, ich erwarte präzisere Angaben! Status der 'Mallard'?", fragte der lebende Gott an Bord des Strike-Klasse Kreuzers nach. Noch wichtiger als der Zustand des Feindes, war das Wissen über die eigene Einsatztauglichkeit. Die 'Mallard' hatte im Laufe der Schlacht nur Einbußen ihrer Schilde erhalten - doch im konzentrierten Beschuß durch ein halbes Dutzend von gegnerischen Vehikeln drohten die Deflektor-Generatoren schlichtweg überlastet zu werden. Und das war alles andere als motivierend.

"Deflektorschilde bei zehn Prozent Gesamtleistung, Commander. Die Hülle der 'Mallard' ist unversehrt!", gab es als fachliche Antwort. Die Angabe der Schildleistung jedoch ließ Nav Dirken zusammenzucken. Mit nur noch einem Zehntel Schildschutz konnte die restliche Schlacht zu einem gefährlichen Unterfangen werden. Aber der Commander setzte hier auf nackte Zahlen. Immerhin war man nicht das einzige Schiff in der Siebten Kampfgruppe. Und je mehr Raumgefährte vor Ort waren, desto mehr potenzielle Ziele hatte der Feind. Und bisher war das Glück immer auf der Seite von Commander Nav Dirken gewesen. Der Anflug eines Lächelns huschte auf das Gesicht des Flotten-Offiziers.

Wenige Augenblicke später schmetterte feindlicher Beschuß mit der Urgewalt mächtiger Schmiedehämmer auf die schützenden Schilde. Die Generatoren wurden bis an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit getrieben - bis der Commander mit Schrecken betrachtete, wie die ersten Salven durch den flackernden Deflektorschirm krachten und den oberen Rumpf seines Kreuzers verwüsteten. Die Geschütze des feindlichen Defender-Sternzerstörers erzielten ein beeindruckendes Schadenspotenzial und verwandelten die äussere Hülle der 'Mallard' in eine Kraterlandschaft. Der faustdicke Kloß, der im Hals von Dirken entstand, wollte sich nicht vertreiben lassen. Was vor wenigen Minuten noch selbstgefällige Siegesgewissheit war, wich nun einer beklemmenden Missstimmung.


"Bericht! Sofort!", kreischte der Commander fast schon manisch. Er musste nun alle Fakten kennen, jedes noch so kleine Details. Nur so konnte er sein Kommando retten.

"Multiple Hüllenbrüche, Commander. Deflektorschilde sind dahin! Reaktor arbeitet fehlerhaft ...", kam die wenig euphorische Antwort von Kray Harker. Auch ihm war die Endlichkeit des Moments klar.

"Commander Dirken, die 'Gallant' ist soeben vernichtet worden!", meldete ein junger Lieutenant von der Sensorphalanx-Station. Diese Information war ein Schlag in das Gesicht des Commander, war das zerstörte Schiff doch ebenfalls ein Kreuzer der Strike-Klasse. Die Schadensmeldungen taten das ihrige zum plötzlich aufflammenden Frust bei. Das wiederum machte Nav Dirken schnell klar, dass es nur eine Entscheidung für ihn gab. Eine einzige.

"Lieutenant Commander Harker, ich übergebe Ihnen hiermit das Kommando über die 'Mallard'!", sprach Commander Dirken. Sofort wurde die Brücke in Schweigen gehüllt. Der Mann von Yaga Minor machte auf dem Absatz kehrt und stapfte den Gang entlang. Sein Stellvertreter - Lieutenant Commander Kray Harker - realisierte den dramatischen Abmarsch seines Vorgesetzten und trat ihm mit energischer Entschlossenheit in den Weg. Derweil wurde der Strike-Kreuzer weiterhin von feindlichem Feuer überzogen. Immer wieder meldete das System Ausfälle und Beschädigung. Doch noch dramatischer als der Kampf des Raumgefährts um sein Überleben, war die eskalierende Situation auf der Brücke.

"Commander, Sie werden auf der 'Mallard' gebraucht! Ihr Platz ist hier! Ich kann Sie unmöglich gehen lassen! Wir müssen alle unseren Dienst leisten, Sir!", echauffierte sich der Lieutenant Commander mit einer gewissen Dynamik. Schweigen dominierte nach wie vor auf Brücke.

"Treten Sie beiseite, Lieutenant Commander! Und kommen Sie meinem Befehl nach! Ich habe Ihnen eine direkte Order gegeben und verweise auf mögliche Konsequenzen, wenn Sie den Befehl verweigern! Sie haben das Kommando und ich werde mich zurückziehen!", offenbarte der Schiffskommandant. Seine Überlegung war simpel wie schockierend: Er hatte noch keine Schlacht verloren. Und an dieser makellosen Bilanz sollte sich nichts ändern. Er war nicht willens, sein Leben für eine ausweglose Sache zu opfern. Er musste weiterleben - das Imperium brauchte ihn. Nav Dirken war zu wichtig für die Flotte des Imperators, um beiläufig geopfert zu werden. Ihm stand eine glänzende Karriere bevor. Er selbst sah sich schon in einigen Jahren im Oberkommando der Flotte. Auf dem Weg dorthin konnte er jedoch keinen Executive Officer gebrauchen, der Widerworte gab und Befehle missachtete.

"Nein, Commander! Diesen Befehl werde ich nicht ausführen! Es ist ...", entgegnete Kray Harker, ehe er verstummte. Der Grund dafür lag in der schwarzen Mündung des leichten SE-14r Blaster vor seinem Gesicht. Noch ehe er ein weiteres Wort sprechen konnte, drückte Commander Dirken ab und brannte ein Loch in das Gesicht seines nun ehemaligen Stellvertreters. Der Körper des Lieutenant Commander brach zusammen. Nav Dirken verstaute seine Dienstpistole im Holster und stieg über den Leichnam des XO. Ohne das er ein weiteres Wort verlor, verließ der ehemalige Schiffskommandant die Brücke. Auf dem Weg zu einer Rettungskapsel vernahm er das Geräusch weiterer Einschläge und wusste um die drohende Vernichtung seines Schiffes. Doch das Schicksal der 'Mallard' sollte nicht das seinige sein.


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Der Bordschütze des Y-Wing Bombers mit der Kennung White Three fluchte, als er versuchte mit Hilfe der Ionenkanone den Verfolger außer Gefecht zu setzen oder zu behindern. Gleichzeitig hatte Black Three, der Geleitschutz des schweren Bombers, den TIE ins Visier genommen, so dass Sali Khressing höllisch darauf aufpassen musste, nicht aus Versehen den X-Wing in Beschuss zu nehmen und außer Gefecht zu setzen, derweil die sullustanische Pilotin in einem Zickzackkurs versuchte, dem gegnerischen Piloten ein möglichst ungenaues Ziel zu bieten. Dennoch musste der Y-Wing einige heftige Treffer einstecken, die die Heckschilde mehrmals über hundert Prozent auslasteten.

Die Kalibrierung der Zielerfassung der Ionenkanone war entweder fehlerhaft oder die Auslöser reagierten verzögert – was genau daran nicht funktionierte, konnte nicht einmal Dee-Neun feststellen, während er dutzende andere Ausfälle zu beheben beziehungsweise zu kompensieren versuchte und gleichzeitig tausend weitere meldete. Linh spie automatisch Anweisungen für den Astromech-Droiden aus, dabei versuchte sie angegebenen Kurs zu der Golan III-Station zu halten, ohne zu weit aus der Rottenformation auszuscheren, in der sich ausgerechnet auch der Staffelführer befand. Ihr Problem mit ihm war, dass sie die Kommandostrukturen der neu-republikanischen Flotte als zu rigide empfand und den Wing Commander ansonsten für eine kleinliche Krämerseele hielt. Das Problem, mehr oder weniger unbeschadet zu der Golan-Station zu kommen, war allerdings drängender. Seit den letzten Treffern ihres Verfolgers quietschte etwas im Rumpf des Bombers – und Dee-Neun behauptete, keine Hüllenschäden feststellen zu können.

„Überprüfe den Zustand der Torpedowerfer!”,

wies sie den Astromech-Droiden an, dessen Erwiderung gestresst klang, obwohl er zu solchen Empfindungen gar nicht in der Lage sein konnte. Dabei war es klar, dass er unzählige Dinge gleichzeitig erledigen konnte, doch dafür war er schließlich konstruiert worden. Egal, was mit dem Rumpf nicht stimmte, das einzige, was zählte, war, dass sie die Torpedos dorthin abfeuern konnte, wo sie hin sollten. Der Droide meldete volle Einsatzbereitschaft, was sie allerdings nicht hundertprozentig glaubte, besonders, weil das Quietschen im Rumpf immer noch da war und Dee-Neun sich immer noch weigerte, irgendeinen Schaden finden zu können.

„Dreckskühlanlage…“,

schimpfte Sali zwischen zwei Schüssen, die allesamt wirkungslos im Raum um den TIE verpufft waren. Die Temperatur war merklich im Cockpit angestiegen, für die Sullustanerin auf ein äußerst angenehmes Niveau nach der frostigen Kälte, die auf allen Schiffen der Neuen Republik zu herrschen schien, für den rothaarigen Corellianer anscheinend nicht. Eine weitere Salve aus den Geschützen des Verfolgers trieben die Belastungsanzeigen der Heckschilde in den roten Bereich und ließen die Stärke auf 65 Prozent sinken – allerdings gelang es Black Three hiernach die Aasfliege, wie die rhommamoolianischen Piloten die TIEs genannt hatten, auszuschalten.

„Gut gemacht, Black Three!”,

rief sie ihrem Begleiter zu. Erst jetzt merkte sie, wie angespannt sie die Steuer des Y-Wing umklammert hatte, doch von wirklicher Erleichterung war sie noch weit entfernt.

White-Leader an White-Staffel – Angriffsformation Besh-Zeta, Torpedo-Zielerfasung auf folgende Koordinaten. Feuer auf mein Kommando.“,

gab La’sara an die Staffel durch – die Rotte nahm die unterste Stufe einer gedachten Treppe ein, um das monströse Gebilde zu bombardieren, dass sich nun auch optisch vor ihnen ausdehnte. Linh hatte so etwas noch nie gesehen, während ihr Bordschütze andächtig etwas vor sich herbrabbelte, was wie “genauso im wie Simulator” klang. Wie es nun auch immer war, die Sullustanerin ließ die Zielerfassung einloggen und machte das Set an Protonentorpedos klar, die dabei helfen sollten, der Raumstation den Garaus zu machen. Die Warnungen der Gefahrenanalyse piepten und leuchteten auf eine nervtötende Weise, je näher sie dem gewaltigen Gebilde kamen, doch Linh schenkte ihnen kaum Beachtung und war froh darüber, dass sie so gut wie nichts über diese Station wusste.

„Feuer frei!“

Ihre Finger rasten auf die Auslöser, in der Hoffnung, dass die Schächte der Werfer hielten. Das Cockpit ruckte auf eine merkwürdige Weise, als das erste Torpedopaar die Abschussvorrichtung verließ und die ersten Explosionen auf der Hülle der Golan III erblühten.


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Corellia System :: Orbit um Corellia :: Planquadrat F5 :: erste Kampfgruppe :: AF Enduring Freedom :: Brücke :: Commander Ph'ton und Crew

Bereits seid zwanzig Minuten hielt der Beschuss der Angriffsfregatte auf die anvisierte Zollfregatte stand. Die Symphonie der verschiedenen Lichtlanzen und Turbolaser ergoss sich vor ihm wie das abendliche Feuerwerk an den Feiertagen auf Clak'Dor VII. Immer wieder, Schlag um Schlag, Treffer um Treffer wurde die Brücke erschüttert, immer wieder gelang es den Geschossen dem Schild etwas von seiner Leistung abzuwringen. Die Geschütze der Angriffsfregatte setzten der Zollfregatte immer weiter zu, bis sie in einem Feuerball, der für die Brückencrew der Angriffsfregatte lediglich auf dem taktischen HUD zu sehen war, explodierte.

„Zollkorvette [Justice] vernichtet Sir, neue Ziele?“

“Markieren sie ...“

Bevor der Bith seinen Satz zuende sprechen konnte, unterbrach ihn sein cereanischer Kommunikationsoffizier und fiel ihm ins Wort.

„Sir, die Korvetten ziehen sich zurück, unseren Berechnungen zufolge nehmen sie Kurs auf die Minenfelder.“

“Beschuss aufrecht erhalten aber nicht verfolgen. Wir werden uns nicht in diese Minenfelder locken lassen. Erfassen sie stattdessen die Minen und nehmen sie deren Beschuss aus allen verfügbaren Geschützen.“

Was die Imperialen im Schilde führten, wurde bei einem kurzen Blick auf den taktischen Schirm bewusst. Das Minenfeld war ihr natürlicher Schutz, jedes Schiff dass ihnen folgen würde, wäre zweifelsfrei dazu verdammt in einer Explosion in alle mikroskopisch kleinen Bestandteile atomisiert zu werden und in der endlosen Weite des Raums zu verkommen. Dieses Schicksal wollte der Bith sich und seiner Crew ersparen, Ph'ton entschied sich anders. Erneut wollte der Bith zur Austeilung eines Befehls ansetzen, der von einem Zwischenruf seines Kommunikationsoffiziers Faas-Ru-Maar unterbrochen wurde. Der Cereaner schien auch weiterhin die Ruhe selbst zu sein.

„Sir, wir erhalten Nachricht von der Red Giant , die Enduring Freedom soll die Führung im Falle eines Ausfalls des Strike Kreuzers die Führung über die Kampfgruppe übernehmen.“

Eine zweifelhafte Ehre die ihm vor Augen führte, wie sehr der Kommandant der Red Giant mit einer Erfolgschance seines Unternehmens rechnete. Unruhig pfeifte der Bith aus seinen Backentaschen und rieb sich mit seinen Fingern das faltige, orangefarbene Kinn. Ph'ton war professionell genug um nicht lange genug darüber nachzudenken. Er wusste dass wenn man sich solchen Fragen zu lange widmete, man unweigerlich die Kontrolle über sich selbst verlieren und Fehler machen würde. Diese Fehler wären für die republikanische Flotte unverzeilich. Auch wenn diese Gedanken berechtigt waren, schließlich war auch Ph'ton ein fühlendes, ja auch ein mitfühlendes Wesen, musste man zwischen der Bestimmung und dem eigenen Ich klare Grenzen setzen. Doch Befehl war Befehl und im schlimmsten anzunehmenden Fall musste er diese Verantwortung übernehmen.

“Antworten sie, dass wir den Befehl empfangen haben. Überstellen sie zudem dem Kommandanten meine Dankbarkeit für das entgegengebrachte Vertrauen.“

„Aye Sir!“

“Weitere Befehle?“

„Wir sollen zusammen mit der Red Giant, der Reef Home, der Sequor und der Piper Maru eine Blockadeformation einnehmen. Bug in Richtung Minenfeld.“

Sie stellten sich also zum direkten Gefecht gegen die feindlichen Kampfgruppen des Imperiums auf. Den Nutzen dieser Taktik erkannte der Nichtmensch erst als sein Blick sich ein weiteres Mal auf den taktischen Schlachtplan verirrte. Die Kampfgruppe würde als physische Barrriere dienen um den beiden Kampfgruppen des Imperiums das Aufschließen zu den imperialen Kampfgruppen die in der Werftzone gebunden waren, den Weg zu versperren. Das bedeutete allerdings, dass sie sich mit ihrer angeschlagenen Kampfgruppe zwei Kampfgruppen in den Weg stellen würde, die wahrscheinlich bisher weitestgehend verschont geblieben waren. Es galt das Beste aus dieser Situation zu machen. Sie hatten einen Auftrag und die Eroberung der Werftanlagen gehörte zu ihren Prioritäten, sie war sogar das missionskritische Ziel. Sie würden alles dafür tun müssen, auch wenn es die eigene Zerstörung beinhalten würde. Die Angriffsfregatte bewegte sich, doch aufgrund der schiffseigenen Schwerkraftgeneratoren -und Stabilisatoren fiel die eingenommene Positionsänderung des Schiffes der Crew nicht auf. Die Triebwerke der Angriffsfregatte erhöhten den Schub und begannen auf die gesendeten Koordinaten zuzuhalten. Die leichten Erschütterungen der Waffensysteme die sich in erhöhter Vibration der Hülle äußerten, blieben bei.

“Befehl ausführen. Sensorik, ich möchte den Status der feindlichen Kampfgruppen die auf uns zuhalten.“

„Sir, es handelt sich um einen Sternzerstörer der Imperiumsklasse, einen Sternzerstörer der Victory Klasse, einen Immobilizer 418, einen Sternenzerstörer der Vindicator Klasse, ein Carrack-Kreuzer sowie zwei Fregatten und vier Korvetten.“

Bevor der Selkath weitersprach, blickte er auf die Werte die auf dem Bildschirm vor ihm in langen Zahlenkolonnen herunterrasselten.

“Unsere Sensoren empfangen hohe Energiesignaturen, die empfangenen Daten sprechen nur von vereinzelten Treffern was für stabile Schildleistung spricht.“

Die Kampfgruppe war also noch weitgehend kampfbereit und kaum von Verlusten gekennzeichnet. Das bevorstehende Feuergefecht würde alles von ihnen abverlangen. Die eigene Kampfgruppe war geschwächt, eine direkte Konfrontation mit den Sternzerstörern wäre in diesem Szenario keine erfolgsbringende Entscheidung. Sein Schiff würde sein Zerstörungspotenzial am Besten gegen die schwächeren Fregatten der Nebulon-B Klasse entfalten können. Ihre Schiffe besaßen ein Konstruktionsdefizit, welches bei seiner eigenen Angriffsfregatte durch stärkere Panzerung versucht wurde entgegenzuwirken: Die schwache Mittelsektion. Wenn der Beschuss der Angriffsfregatte schwer genug ausfallen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass die feindliche Fregatte einfach auseinander bricht um einen ungemein größeren Faktor erhöht.

Auf dem Taktikbildschirm vor ihm piepte es plötzlich, sodass aus seinen eigenen Gedanken gerissen der Commander seinen Blick der holographischen Abbildung des Schlachtfeldes zuwendete. Die roten Dreiecke, das Symbol für die als Feinde identifizierten Schiffe bewegten sich. Die feindliche Kanpfgruppe bewegte sich direkt vor die eigene Formation. Angeführt wurde die Kampfgruppe von einem Sternzerstörer der Victory Klasse. Bis an die Zähne bewaffnet war dieses Schiff eine ernste Bedrohung. Ph'ton konnte nur hoffen dass der Druck auf die Imperialen lang genug halten würde, dass die Angriffe der Raumschiffe auf die eigene Kampfgruppe verebben würden und Ph'ton Schiff den anderen Schiffen der eigenen Kampfgruppe helfen können würde. Es würde ihr sicherer Untergang sein. Entschlossen teilte er seine Entscheidung seinem Waffenoffizier mit.


“Waffenstation, markieren sie diese Nebulon-B Fregatte [Ulysses], konzentrieren sie das Feuer auf die Mittelsektion.“ Danach wandte sich der Bith an Lieutnant Tenra Loreen, seine zweite Offizierin. Sie kümmerte sich um die Koordination der Raumjäger. “Status der Corsair Staffel?“

“Vier weitere Maschinen verloren Sir.“

Viele Verluste für die Staffel. Die X-Wing Jäger hatten bereits die Hälfte ihrer eigentlichen Maschinenanzahl verloren. Es war der bisher höchste Blutzoll für eine Staffel unter seinem Kommando. Woran konnte es liegen? Waren diese Piloten vielleicht aufgrund der Umstände wie eine Angriffsfregatte Jäger in die Schlacht mitführte, zu schlechteren Leistungen aufgrund von Müdigkeit verdammt? Der Bith begann sich Vorwürfe zu machen.

“Neue Befehle, die Corsair Staffel soll den Jägerschirm der Enduring Freedom bilden.“

Sein Blick wanderte unruhig über die holographische Darstellung des Schlachtgeschehens. Für den Bith der bereits erste Berechnungen zur Lage anstellte, wurde schnell klar, dass die Wahrscheinlichkeit in diesem Gefecht, bei dieser Konstelation der eigenen Schiffe sowie der Schiffe des feindlichen Kombattanten, das Leben zu lassen hoch war. Die Wahrscheinlichkeit multiplizierte sich quasi um den Faktor drei. Doch jedem war das Risiko spätestens ab dem Moment klar, als das Rekrutierungsbüro einen über die Risiken und Überlebenschancen aufklärte. Sie alle wussten wie schnell der Tod bei einer Schlacht drohte. Viele beteten nicht die Schlacht zu überleben, sondern ein schnelles Ende zu finden indem die in ihre Atome zerlegt wurden, anstatt den langsamen Erstickungstod infolge eines partiellen Hüllebruchs zu erleiden. Doch der Nichtmensch ließ solche Gedanken gar nicht erst zu. Er musste sich auf das hier und jetzt konzentrieren, so war es bei Denon gewesen und so würde es auch hier sein.

„Feindliche Schiffe in Reichweite.“

Ph'ton hoffte inständig dass die Verstärkung bald eintreffen würde, lange konnte es so nicht mehr weitergehen. Erneut erschütterte die Enduring Freedom weitere Treffer, während die Lage der Kampfgruppe sich nicht verändert hatte. Die Wende musste bald geschehen, sonst würde die Blockade vernichtet werden, unnötige Opfer würden dann gemacht werden müssen. Es galt dies zu verhindern. Die Zeit arbeitete effektiv gegen sie, doch Ph'ton wusste, dass sie dem Einhalt gebieten mussten.Die Anspannung seiner Crew wuchs von Minute zu Minute. Er konnte die Spannung beinahe fühlen, die Luft auf der Brücke schien ihm praktisch elektrisch geladen. Ein falscher Funke und es wäre vorbei, doch Epoh glaubte an die Loyalität und Professionalität seiner Männer und Frauen. Sie waren durch und durch professionell, so wie er, und wenn sie auch nur im mindesten so dachten und fühlten wie er, dann würden sie auch versuchen einen klaren Kopf zu bewahren, nur so würden sie und die Enduring Freedom hier heil rauskommen. Er wusste dass die Berechnungen anders verlaufen waren, doch wer konnte schon eine Schlacht bis ins letzte Detail planen? Das war doch der Grund wieso sie hier standen, und nicht irgendwelche Droiden welche die Arbeit übernahmen. Sie würden siegen, koste es was es wolle. Sein Blick glitt zu seinem ersten Offizier, welcher ihm ein grimmiges Grinsen schenkte. Dieser Mann wusste Mut zu schenken ohne viele Worte zu verlieren. Nun galt es jedoch das Üerleben der Kampfgruppe zu sichern.

Corellia System :: Orbit um Corellia :: Planquadrat F5 :: erste Kampfgruppe :: AF Enduring Freedom :: Brücke :: Commander Ph'ton und Crew

AF "Enduring Freedom" (82%|100%)

  • X-Wing Staffel "Corsair" (6 Maschinen)
 
[Corellia | Raumschlacht | Planquadrat E5 | KG 4 | DSD Power of Persuation] Commodore Bryse, Captain Muindi

Mit einer Schildleistung von über sechstausend SBD und einer Rumpfpanzerung, die selbst stärker als die der mächtigen Imperial-Klasse war, konnte man einen Sternenzerstörer der Defender-Klasse leicht für unzerstörbar halten. Aber dies war ein Irrtum. Er konnte mehr Feuer einstecken als alles, was über die Größe eines Schlachtschiffes nicht deutlich hinaus ging; aber irgendwann war auch für ihn die Grenze des Erträglichen erreicht. Die Power of Persuation, eines von mehreren Schiffe dieser Klasse, die in der sechsten Schlacht von Corellia zum Einsatz kamen, war das erste, bei dem dieser Punkt erreicht war. Unter dem permanenten Feuer von fast zwei vollständigen Kampfgruppen war der Moment gekommen, an dem ihr Schicksal offensichtlich wurde.

Commodore Bryse hatte bis zuletzt gehofft, es abwenden zu können. Er hatte fest an den Sieg geglaubt, hatte angenommen, dass die beherzten Angriffe seiner Eskortschiffe auf die kleineren Feindeinheiten genug Feuer von seinem Flaggschiff abziehen würden, damit dieses den Zweikampf mit dem Imperial-Sternenzerstörer durchzuhalten vermochte. Aber selbst die beste Taktik konnte scheitern, wenn der Gegner sich anders verhielt, als man es von ihm erwartete. Letztlich war jede taktische Erwägung stets nur eine Schätzung der Wahrscheinlichkeiten, was bedeutete, dass immer auch andere Ausgänge denkbar waren. Der Beschuss auf die Power of Persuation hielt fast unvermindert an; und das war auf Dauer zuviel für das Schiff, trotz seiner Schilde und der Panzerhülle.

Als der Totalausfall der Schildsysteme und ein Brand auf einem weiteren Deck - schon dem neunten - gemeldet wurde, wagte Captain Muindi es zuerst auszusprechen:


»Commodore Bryse, Sir... wir können nicht länger standhalten!« sagte die Utai mit alarmiertem Unterton in ihrer hohen Stimme. »Wenn wir nicht schnell umdenken, verlieren wir das Schiff!«

Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie schon vor einigen Minuten - als sie zumindest an Seiten und Heck noch über einen Teil ihrer Schildkapazität verfügt hatten - abgedreht und sich, zumindest vorläufig, zurückgezogen. Doch da es hier nicht nur um den Einsatz eines einzigen Schiffes, sondern um den einer kompletten Flottille ging, war dies Bryses Entscheidung. Und er hatte die Lage anders eingeschätzt. Falsch, wie sich jetzt herausstellte.

»Welche Optionen haben wir?«

Ohne jedes Zögern antwortete Muindi:

»Nur noch den sofortigen Rückzug. Jetzt gleich, sonst ist alles zu spät!«

Die aufrechte Haltung des stolzen Befehlshabers sackte ein klein wenig in sich zusammen, als er die Last dieser Worte auf seinen Schultern spürte. Es war die Wahrheit: Er hatte zu lange gezögert. Die Schlacht war verloren - vielleicht nicht für die Neue Republik, aber in jedem Fall für die Power of Persuation. Nun konnten die beiden Befehlshaber nur noch eines tun: Schiff und Mannschaft retten.

»Tun Sie was getan werden muss, Captain.«

Die nötigen Befehle waren schnell gegeben. Die Triebwerke kehrten den Schub um und bremsten das Schiff vollständig ab, zugleich begann es auf der Stelle zu drehen. Es befand sich sehr nah an den feindlichen Einheiten und beinahe in deren Mitte; es gab nur einen Weg zu entkommen, den nach hinten.

Währenddessen ließ sich Bryse mit den Kommandanten aller Schiffe seiner Gruppe sowie mit den Befehlshabern der ihm unterstellten KGs 5 und 6 verbinden.


»Commodores, Captain, Commanders... Die Power of Persuation muss zurückweichen. Es bleibt keine andere Wahl, die Beschädigungen sind zu schwer.« Seine Stimme klang rau und sein Kehlkopf bebte, als er diese schweren Worte formulierte. »Commodore Mndrell, Sie werden jetzt einen sehr schweren Stand haben. Setzen Sie den Kampf fort und fügen Sie dem Gegner so schweren Schaden zu, wie es Ihnen möglich ist. Commodore Anderson, versuchen Sie, Mandrell zu entlasten, so gut es geht. Sie sollten hoffentlich bald Kapazitäten dafür frei haben. Das ist vorläufig alles. Bryse Ende.«

Es waren nüchterne Worte. Dennoch machten sie einigen der Kommandanten Angst, insbesondere denen, die zur vierten Kampfgruppe gehörten. Sie befanden sich im Nahkampf mit Schiffen des Feindes; weder konnten sie ohne Weiteres mit zurückfallen, noch hatte Bryse den Befehl dazu gegeben. Sie mussten sich nun ohne ihr Flaggschiff gegen die feindliche Gruppe einschließlich eines Imperial-Sternenzerstörers behaupten. Für einige von ihnen musste dies das Todesurteil sein. Die Blässe ihrer versteinernden Gesichtszüge wurde vom Hologramm nur teilweise wiedergegeben, bevor die Übertragung endete und ihre Bilder erloschen.

Unterdessen hatte der Defender seine Umdrehung zu drei Vierteln vollendet; die Haupttriebwerke sprangen wieder an, um das waidwunde Schlachtschiff schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu bringen. Eine Erschütterung nach der anderen beutelte die Power of Persuation, denn der Feind dachte gar nicht daran, von ihr abzulassen. Der endgültige Untergang des Schiffes wurde aber nicht von den Geschützen des feindlichen Sternenzerstörers oder der Kreuzer eingeleitet, sondern von einem der kleinsten Schiffe, die für das Imperium im Einsatz waren. Das Geschoss eines TIE-Bombers traf eine besonders verwundbare Stelle in der ungeschützten Triebwerkssektion. Es war ein Glückstreffer, zweifellos; andererseits war es bei der schieren Zahl an Einschlägen nur eine Frage der Zeit gewesen, bis so etwas passierte, denn jedes Schiff, egal wie modern und durchdacht, hatte mehr als eine Achillesferse. Feuer und eine Druckwelle fraßen sich in einer Kettenreaktion tief ins Innere des Sternenzerstörers hinein, wie Glut in ein mürbes Stück Holz, das irgendwann plötzlich aufflammte. Eines der Haupttriebwerke platzte auseinander, Flammen und Trümmer nach allen Richtungen spuckend, und mit einem Ruck, der Hunderte Besatzungsmitglieder von den Beinen riss, änderte das angeschlagene Schlachtschiff spontan den Kurs.

die Schadensmeldungen, die jetzt auf die Brücke kamen, lösten ein tiefes Gefühl der Verzweiflung in jeder Seele im Raum aus, am meisten bei Captain Muindi und Commodore Bryse. Und wieder war es die Utai, die zuerst sprach:


»Commodore, das Schiff ist dem Untergang geweiht. Wir müssen evakuieren, um möglichst viele Leute zu retten!«

Bryse, der die Augen geschlossen hatte, nickte langsam.

»Veranlassen Sie das. Die Power of Persuation wird aufgegeben. Gehen Sie mit Ihren Leuten. Ich bleibe als Letzter an Bord, wie es die Pflicht des Kommandanten ist.«

Die Utai fuhr zu ihm herum und rief:

»Sir, ich bin die Kommandantin dieses Schiffes! Sie sind der Befehlshaber der gesamten Flottille. Meine Pflicht endet mit dem Untergang des Schiffes, Sie hingegen...«

Sie kamen nicht dazu, diese - in Anbetracht der Situation ziemlich groteske - Streitfrage abschließend zu klären. Durch die unkontrollierte Drehung hatte das ruderlose Schiff sich und seine Kommandanten dem Feind preisgegeben. Eine weitere Raketensalve der Basileia erreichte die Power of Persuation, schlug nahe der Hauptbrücke ein und führte großflächige Zerstörungen herbei. Keiner von beiden, weder Captain Muindi noch Commodore Bryse, verließ das Schiff, und keiner von beiden blieb als Letzter an Bord.

Diese Pflicht fiel nun an andere Offiziere, die so viele Besatzungsmitglieder wie möglich zu den Fluchtkapseln brachten, bevor sie selbst eine bestiegen und das sinkende Schiff hinter sich ließen. Der Todeskampf der Power of Persuation war langwierig, sie zerbrach und verbrannte Stück für Stück, Sektion für Sektion, anstatt in einem einzigen, heißen Feuerball zu verglühen. Genug Zeit für Hunderte, sich noch in Sicherheit zu bringen. In einem dichten Schwarm flogen die Rettungsboote durchs schwarze All.


[Corellia | Raumschlacht | Planquadrat E5 | KG 4 | Fluchtkapseln] Überlebende der Power of Persuation
 
Imperialer Offizier mit Gewissen?

[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


Sharin war wütend. Wütend auf den Feind, der ihm gerade zwei Warrior-Kanonenboote [Warden & Wallbreaker] entgegenschickte, wütend auf die Admiralität, die ihn und sein Schiff einen so massiven Feindbeschuss aussetzte, und schließlich wütend auf sich selbst. Dass es den dunkelhaarigen Chiss nicht in der Lage war, mehr aus seinem Kreuzer herauszuholen, wurmte ihn schon sehr. Er musste etwas tun, musste mehr Kontrolle über die Situation erringen, musste siegen. Der Commander aus Serenno hasste es, wenn er nicht Herr der Lage war und im Moment konnte er höchstens auf die Angriffe des Feindes reagieren.

Und genau das musste er jetzt tun. Der feindliche Kampfgruppenführer hatte scheinbar die Gefahr erkannt, in der die Corona-Fregatte [Pictou] aufgrund der ganzen Feuerunterstützung, die die "Paragon" von dem viel größeren Vindicatorkreuzer erhielt, und schickte nun ein Entsatzkommando, welches die "Valkyrie" etwas beschäftigen sollte.

Und sie beschäftigten das Schiff des rotäugigen Humanoiden sehr. Schon nach den ersten Salven der Raketen, die die Kanonenboote abgefeuert hatten, hatte Torati einen starken Schildverlust gemeldet. Und auch jetzt hörte der XO nicht auf, wichtige Fakten, die das Kampfgeschehen um sie herum betraf, in einer endlosen Schlage herunterzuleiern. Selbst sein Artgenosse hatte Mühe, ihm zu folgen.

"Schildverlust im vordersten Bugbereich, Geschütz G7 ausgefallen, Druckverlust im vorderen Bereich, "Paragon" fordert weiter Feuerunterstützung an, TIE-Geschwader meldet Verluste, Jäger von Staffelführerin Jessie Rodrun wurde zerschossen, neuer Staffelführer nötig..."

Sharin horchte kurz auf. Die erste Staffelführerin hatte es getroffen und mit ihr war eigentlich schon die gesamte TIE-Fighter-Staffel schachmatt gesetzt. Mit nur noch vier Fliegern hatte es kaum noch einen Sinn, sie weiter unabhängig zu belassen. Just in diesem Moment änderte sich die Zahl auf drei einzelne Jäger. Nein, beschloss Sharin, so konnte es nicht weiter gehen. Bevor er sich den Beschuss durch die Kanonenboote annahm, musste er Ordnung in seine Sternenjäger bringen.

"Lösen Sie das TIE-Fighter-Geschwader auf und integrieren Sie es in die andere Schutzstaffel. Ab sofort übernimmt Jonathan Wedington das Kommando über die letzten drei Flieger. Neues Primärziel ist die Verteidigung der 'Harbinger'. Um dieses Schiff hier ist mir gerade zu viel Beschuss, die Jäger würden einfach nur zerfetzt werden."

Der andere Chiss nickte verstehend und begab sich sofort zu einer Sprachkonsole und murrmelte die Befehle in rascher Sprachweise in das dort angebrachte Mikrofon. Sein Vorgesetzter beachtete ihn jedoch nicht weiter, sondern kümmerte sich sofort um das wichtigste Problem: Um die beiden Warrior-Kanonenboote des Feindes vor ihm. Sie schienen sich langsam in Fahrt geschossen zu haben und rechneten nicht wirklich damit, selbst beschossen zu werden. Mit scheinbarer Arroganz posierten sie ihre vorderen Seiten und ließen aus vollen Rohren Raketen und Laserschüsse auf die "Valkyrie" regnen. Zeit, dass diese unwürdigen Würmer wieder in ihre Schranken verwiesen wurden.

"Und jetzt nehmen wir uns diese Stechmücken da vor. Neue Zielerfassung: Neues Primärziel ist Warrior-Kanonenboot D53 [Wallbreaker]. Dabei wird der Brücke oberste Priorität eingeräumt. Alle Geschütze im Brückenbereich, also die Geschütze G 3 bis G 15 sollen sich um dieses kümmern. Alle Vierlingsturbolaser sollen sich weiter um das Flaggschiff [Power of Persuation] des Gegners kümmern, doch die Turbolasertürme richten all ihren Beschuss auf das neue Primärziel."


Noch während seiner Befehle sah der imperiale Commander, wie sich einige Batterien im Zentrum des Schiffes sich neu ausrichteten und mit viel stärkeren Beschuss das Feuer des Kanonenbootes erwiderten. Ein intensives Blau umspülte die Hülle des feindlichen Schiffes, an der die Einschläge zu verzeichnen waren. Allzu lange sollten die Schilde nicht durchhalten. Ein feines Lächeln umspielte den Mund des 25-jährigen Schwarzhaarigen, doch eine unangenehme Zwischenbemerkung unterbrach die Gedankenspiele des blauhäutigen Humanoiden.

"Sir, im Moment scheint die 'Gallant' im Zentrum des gegnerischen Angriffes zu stehen. Sie ist ein Strike-Kreuzer, also nicht unbedingt das stärkste Schiff. Es wird kontinuierlicher Schildstärkenverlust gemeldet und der Beschuss dringt langsam schon auf den Rumpf durch."

Verärgert zogen sich die tiefschwarzen Augenbrauen im Gesicht des ansehnlichen Chiss. Keine gute Nachricht, die da Torati geäußert hatte. Wirklich keine gute Nachricht. Es war kein Wunder gewesen, dass die "Valkyrie" keinen Schaden erlitten hatte, aufseiten der Rebellen hatte man anscheinend eine andere Taktik als Rear Admiral Devaar Thorne gewählt. Der Schleimabschaum nahm nicht das stärkste, sondern das schwächste Glied in der feindlichen Kampfgruppe aufs Korn und zerlegte es in seine Moleküle um so die Feuerkraft des Gegners schneller und effizienter zu vermindern. Wirklich, keine schlechte Wahl, konnte das Imperium bisher ja auch noch keinen Feindabschuss verzeichnen.

Doch das wollte Sharin nun ändern. Im Gegensatz zu den anderen Schiffen, die weiterhin beharrlich die Schilde des feindlichen Flaggschiffes beharckten, hatte er seinem Schiff einen anderen Kurs verordnet. Dass die Kampfgruppenleitung da etwas empfindlich reagieren würde, war zu erwarten. Lieber schnell offensiv seine Schritte erklären, bevor er wieder zurückgepfiffen wurde und unnötiger Weise wieder die starken Schilde des Sternenzerstörers der Defender-Klasse beschießen musste. Die Taktik vom Rear Admiral war viel zu aufwendig und konnte nur unter hohen Opfern erkauft werden. Wenn alles schief lief und sie sich endlich mal aus der Umklammerung zurückziehen mussten, würde das Flaggschiff des Gegners nur einmal kurz in die Werft geschickt werden. Wirkliche Durchschüsse auf den stählernen Panzer waren nämlich nur punktuell vorhanden gewesen.

"Kommunikation, erklären Sie der 'Harbinger', dass wir uns dem massiven Beschuss des Feindes erwehren müssen und deshalb die Warrior-Kanonenboote ins Visier nehmen. Nach deren möglicher Zerstörung wird das Primärziel natürlich wieder vollständig von uns beschossen werden. Navigation, steuern Sie unsere Lady zwischen den Blechbüchsen von Raumschiffen hindurch. So kann der Feind kein einheitliches Ziel mehr wählen. Sensorik, halten Sie unseren eigenen Flottenverband im Auge und entrichten Sie alle Daten über mögliche Schwachstellen der Warrior-Klasse an die Waffensysteme."

Langsam nahm der mittelschwere Schlachtkreuzer Fahrt auf und hielt mitten auf die Lücke zwischen seinen momentaren Kontrahenten zu. Sharin war gespannt, wie der Feind darauf reagieren würde. Eigentlich hatten sie keine andere Wahl, als in unterschiedliche Richtungen auszuweichen. Es sei denn, einer der Commander wollte einen Zusammenstoß mit dem um einiges größeren Vindicator riskieren.

Mit seiner Führung seines Schiffes war der rotäugige Chiss also erst einmal zufrieden. Hätten die anderen Schiffe im Flottenverband nicht diese Probleme gehabt! Mit seinem Vorpreschen hoffte Sharin auch, die Aufmerksamkeit des Feindes endlich auf die starken Schilde der "Valkyrie" zu lenken und somit die "Gallant" zu entlasten. Doch anscheinend hatte sein Vorhaben keinen Erfolg, die Rebellen schossen unbeirrt auf den kleinen, leichtgepanzerten Kreuzer. Lange würde die Kampfgruppe einen Verlust hinnehmen müssen und noch geringere Chancen gegen die Übermacht des Feindes haben. Bisher hatten sich vier Kampfgruppen gegenüber gestanden und mit mehr oder weniger Erfolg beschossen. Und nun sollte also die Entscheidung erzwungen werden. Prompt folgte sie auch.

Denn plötzlich ertönte wieder die Stimme des XO. Schon an der Lautstärke erkannte Sharin, wie schlimm sie war: Leise, zögerlich und traurig. Nicht traurig, da ihr Ende im Heldentod bevorstand, sondern traurig, weil sie nicht mehr hatten ausrichten können.

"Sir, die "Gallant" wurde gerade schwer getroffen. Der Bugbereich ist weggebrochen und es droht die vollständige Vernichtung. Es meldet gerade die Kampfunfähigkeit und ist dringend auf Unterstützung angewiesen. Soeben meldet auch die "Mallard" harten Feindbeschuss und befürchtet bald auch ein Auseinanderbrechen."


Nun steckte der Commander des Vindicator-Kreuzers in einer Zwickmühle. Einerseits musste endlich ein Gegenschlag erfolgen und die Warrior-Kanonenboote vertrieben werden. Andererseits brauchten die Strike-Kreuzers unbedingt Hilfe. Die getreuen imperialen Flottenangehörigen auf den beiden Schiffen würden allesamt sterben. Einen furchtbaren, qualvollen, jedoch äußerst schnellen Tod. Dieses Ende wünschte Sharin niemanden, schon gar nicht so ehrenvollen Männern wie diese Mitglieder der imperialen Flotte. Der blauhäutige Chiss fällte also eine Entscheidung, die positiv für die Besatzungen der vier kleineren Raumschiffe ausfiel.

"Navigation, von den beiden Warriors abdrehen und Kurs auf die "Gallard" nehmen. Wir fliegen vor den Strike-Kreuzer und lassen ihn evakuieren. Etwas mehr Energie auf die Antriebe, dabei sollen allerdings die Waffensysteme nicht vernachlässigt werden. Weiteres Primärziel bleibt das eben genannte Kanonenboot. Kommunikation, nehmen Sie Kontakt mit der 'Gallard' auf und informieren Sie den dortigen Commander. Lange werden wir die gleich eingenommene Position nicht halten können."

Seine beiden Offiziere, die er gerade angesprochen hatte, beugten sich tiefer über ihre Konsolen und bearbeiteten sie auf ihre vollkommen eigene Weise. Während Geoffrey Rush, sein Navigationsoffizier aus Carida, ruhig und lässig ein paar Befehle eingab und sich dann wieder zurücklehnte, um die Kursveränderungen zu überprüfen, beharckte Zora Oriana unermüdlich mit einem verbissenen Gesichtsausdruck die Tastaturen, die wohl genauso litten wie ihre Unterlippe, auf der sie die ganze Zeit herumkaute. Ihr Vorgesetzter empfand Stolz als er seine gesamte Mannschaft so arbeiten sah. Konnte ihnen bei so viel Fleiß und harter, konzentrierter Arbeit überhaupt irgendetwas anhaben?

"Sir, die 'Mallard' meldet, dass ihr Commander von Bord gegangen ist, nachdem er seinen XO wegen Befehlsverweigerung erschoss. Es ist somit vollkommen führungslos."

Sharin konnte die Worte der Kommunikationsoffizierin aufnehmen und verarbeiten, musste jedoch feststellen, dass er nichts tun konnte, um die Lage auf dem zweiten Strike-Kreuzer in seiner Kampfgruppe zu ordnen. Somit gab er der Fresianerin nur durch ein Nicken zu verstehen, dass er ihre Nachricht aufgenommen hatte und wandte sich dann den Taktikdaten der feindlichen Schiffe vor. Das als Primärziel ausgewählte Kanonenboot hatte schon viel Schaden einstecken müssen, doch bisher hielten seine schwachen Schilde dem Beschuss stand. Ein anderes Ziel war um einiges gefährdeter: Das feindliche Flaggschiff [Power of Persuation] stand endlich kurz vor der Zerstörung. Wenn jetzt noch der Druck etwas erhöht werden würde, hätte das feindliche Schiff keine Chance, seinem Untergang zu entfliehen. Also wusste der imperiale Commander, was er zu tun hatte.

"Neue Anweisungen an die Waffentechniken: Neues Primärziel ist wieder das Flaggschiff des Feindes. Alle vorderen Geschütze egal welchen Kalibers sollen sofort den Defender-Sternenzerstörer attackieren. Die hinteren Geschütze sollen weiterhin das Warrior-Kanonenboot beschießen. Da wir sowieso dem Sekundärziel [Wallbreaker] den Rücken zuwenden, ist es als Primärziel ungeeignet."


Kurz nach seinen erfolgten Anweisungen fingen die meisten Batterien an, sich wieder dem Flaggschiff des Feindes zuzuwenden und Salve um Salve auf dieses zu eröffnen. Man konnte selbst über die große, kilometerlange Entfernung erkennen, dass die bläulichen Schlieren um den Rumpf weniger wurden und dafür von roten Flammen abgelöst wurden, die anzeigten, dass schon die Hülle bombadiert wurde. Der feindliche Kommandant war in eine tödlichen Falle geraten, aus der es nur einen Ausweg gab: Die Flucht. Und diese letzte Option schien der Rebell auch wählen zu wollen. Gigantische Stahlmengen begannen, sich zu drehen und auf die Lücke in seinen eigenen Reihen zuzusteuern, um durch diese dem unvermeidlichen Todesstoss zu entkommen. Doch dieses Mal war das Glück aufseiten des Imperiums. Irgendetwas musste den Defender an einen verwundbaren Punkt getroffen haben, denn sofort setzte eine Kettenreaktion ein, der auch eines der Triebwerke zum Opfer fiel. Und somit war die Möglichkeit der Flucht auch für den Feind unmöglich geworden.

"Feuerdruck erhöhen. Ich möchte, dass alles aus den Waffensystemen herausgeholt wird. Das feindliche Flaggschiff muss sofort vernichtet werden!"

Und so kam es dann auch. Nachdem die Brücke zerborsten war und alle dortigen Offiziere mit in den Tod gerissen haben musste, brachen immer größere Stücke aus dem gesamten Komplex. Schließlich war das feindliche Großkampfschiff nichts mehr als unsagbar großer Weltraumschrott.

Sharin gönnte sich ein kurzes Aufatmen im Angesicht des Triumphes. Endlich war ihnen ein durchschlagener Erfolg geglückt. Es musste nun jedoch weitergehen, die Warrior-Kanonenboote machten immer noch Ärger. Doch als der 25-jährige Chiss die entsprechenden Befehle an seine Mannschaft weitergab, konnte er nicht umhin, ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht zu belassen.


[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


VIN "Valkyrie": Schilde 74% / Hülle 94%

Schutzstaffeln
- TIE-Fighter-Staffel [3/12] (aufgelöst)
- TIE-Inceptor-Staffel [7/12]
 
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Planquadrat G9 ~ Gefängnis ~ Nichtmenschentrakt

Die Gänge des Gefängnistraktes waren erstaunlich leer. Vermutlich gab es dafür mehrere Gründe. Die Überwachungsmethoden waren einfach, aber effektiv. Außerdem galt der Großteil der Aufmerksamkeit des Militärs der Raumschlacht, während sich hier im Gefängnistrakt um den Inspektor und seine Begleiter gekümmert wurde. Laut dem Plan auf seinem Datapad befand sich Anakin nun direkt vor der Tür zum Überwachungsraum. Unnötig stark drückte der Jedi seinen Rücken gegen die Wand neben dem Eingang und warf einen letzten Blick auf die angezeigten Informationen des Pads. Das Layout hatte er in seinem Kopf gespeichert, die Zelle von Commander No würde er finden zu den anderen zurückkehren... allerdings nicht ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Anakin konnte nur hoffen, dass Milan eine Möglichkeit finden würde, die nötigen Transporter des Geheimdienstes zu mobilisieren, denn ob die Gefängnistransporter ausreichen würden war fraglich, auch wenn sie ja nur einen Teil der Gefangenen befreien wollten, nämlich die Republikanischen, politischen Gefangenen, und nicht auch noch die übrigen Schwerverbrecher.

Für einige Sekunden schloss Anakin seine Augen und atmete tief ein und aus. Mit sicheren, automatisch ablaufenden Bewegungen zog er die Energiezelle aus seinem Datapad, ließ dieses einfach zu Boden fallen, um dann sein Lichtschwert zu zücken und wieder zusammen zu setzen. Als er seine Augen wieder öffnete war er bereit die Mission ihrem Ziel entgegen zu führen.

Die Tür zum Überwachungsraum öffnete sich und entschlossen betrat Anakin den mit Monitoren nur und Konsolen nur so strotzenden Raum, in dem zwei Offiziere mit den Geräten beschäftigt waren. Als sie den Eindringlingen bemerkten fuhren sie herum. Einer rief Anakin zu:


"Wer sind sie? Sie sind nicht authorisiert..."

Mit einer flüssigen Bewegung riss der Jedi seine linke Hand hoch, streckte sie dem Offizier entgegen und schleuderte dem Mann einen blendenden Lichtblitz entgegen, um den anderen gleich darauf mit einem Machtstoß so stark gegen eine der Wände zu schleudern, dass dieser das Bewusstsein verlor, zusammensackte und regungslos liegen blieb. Durch die Macht ertastete Anakin den Imperialen, um festzustellen, dass dieser unverletzt war. Eine Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen würden den Mann jedoch an seine Bekanntschaft mit der unnachgiebigen Wand erinnern. Der andere kroch desorientiert und jammernd am Boden umher. Sein Gewinsel musste man im ganzen Flur hören können, also beschloss Anakin ihm den Mund zu stopfen - auf seine Art.

Mit seinem Fuß fixierte der Jedi den Wachmann auf einer Stelle am Boden.


"Noch ein Mucks von dir und dir fehlt mehr als deine Sehkraft!",

rief er dem eingeschüchterten Mann zu, bevor der Jedi sich seiner Anzugweste entledigte und sie dazu missbrauchte, den Imperialen zu fesseln. Seine Krawatte war dabei der perfekte Knebel und würde dafür sorgen, dass man nicht zu schnell auf die entschärften Überwachungskräfte aufmerksam würde.

Dann widmete Anakin sich zügig den Kontrollsystemen. Er deaktivierte die Kameras, ließ die Aufnahmen der letzten halben Stunde in einem Loop abspielen. Als nächstes änderte er die Zugriffcodes für den Zellblock. Es war erstaunlich, dass gerade diese Maßnahmen nur leicht verschlüsselt waren - kein Problem für jemanden mit Anakins Expertise. Man erwartete offensichtlich nicht, dass Eindringlinge soweit kommen würden. Die Umstände, aber auch die Ressourcen, die der Geheimdienst und der Widerstand Corellias in diese Operation gesteckt hatten, hatten es ihnen jedoch ermöglicht nun hier zu sein. Als letzte Maßnahmen gab der Jedi nach außen eine Warnmeldung an die übrigen Gefängnistrakte: 'Der Block wäre korrumpiert und müsse abgeriegelt werden. Die Situation ist unter Kontrolle.', hieß es. Dann riegelte Anakin den Nichtmenschentrakt, in dem sich auch die politischen Gefangenen befanden, ab. Es würde für die Imperialen kaum möglich sein, ohne weiteres in den Trakt einzudringen, zumal es sich um eine Standardprozedur bei Komplikationen handelte und man diese nicht in Frage stellen würde, solange sich nicht erwies, dass dies von Nöten war. Den internen Alarm deaktivierend und verschlüsselnd beendete Anakin sein Gehacke und verließ sogleich zügig den Raum. Das Schloss der sich hinter ihm schließenden Tür zerstörte der Jedi mithilfe der Macht. Das alles würde die Imperialen, die in diesem Trakt noch immer Ahnungslos sein müssten, daran hindern seine Änderungen im System schnell wiederaufzuheben.

Anakin lief den Gang entlang, direkt in Richtung der Zelle von Joya No. Es dauerte nicht lange bis er dort war - der Trakt war zwar groß, doch so konzipiert, um schnell von einen Punkt an den anderen zu kommen. Ein Wachtposten war im Gang vor der Zelle des Commanders stationiert und schaute den heranstürmenden Dr. Than-Atos irritiert an. Schnell dämmerte dem Soldaten was hier vor sich ging, doch im selben Moment, in dem er sein Blastergewehr auf den Doktor richtete, zog dieser ihm die Waffe mit der Macht aus den Händen. Keine Sekunde später stand er vor dem überraschten Imperialen und knockte ihn mit einem Ellenbogen-Schlag gegen den Kopf aus. Triumphierend stand Anakin vor der Zelle des Kaminoanischen Commanders der Republik, der sichtlich mitgenommen auf dem Boden seiner Zelle verharrte - doch er war noch am Leben und in verhältnismäßig stabiler körperlicher Verfassung, wie Anakin erkennen konnte. Er deaktivierte den Zellmechanismus, mithilfe seiner geänderten Codes und trat näher an Joya heran.


"Wie geht es ihnen Commander?",

fragte Anakin den langhälsigen Mann, während er sich die Maske von Than-Atos vom Gesicht zog und sich so zusätzlich als Freund zu erkennen gab. Das Schauspiel verursachte mehr Anstrengungen als alles zuvor, doch als er das silikonartige Teil endlich los war, fügte der Jedi hinzu.


"Ich bin Anakin Solo und es ist an der Zeit zu gehen, Commander."

Planquadrat G9 ~ Gefängnis ~ Nichtmenschentrakt ~ bei Joya No
 
| Corellia-System | F-5 | siebte Kampfgruppe | Harlequins | Black-Staffel |Bahár und ‚Quagho‘

Die Schlacht hatte nun auch die ‚Harlequins‘ erreicht und die Befehle waren an sie Ausgegeben worden. Zwar hatte man ihr Primärziel abgeändert, aber das war das kleinste Problem. Seit dem Start meldete Black Nine bereits Ruderprobleme, normalerwiese wurde in einem solchen Fall abgedreht und zur Basis zurückgekehrt aber ‚Bull‘ war ein sturer Hund und flog stoisch weiter. Er hatte lediglich Bahár und seinem Flügelmann den Vortritt gelassen und er flog nun im Zentrum der Rotten Formation, die wie ein Stern aufgebaut war. So versuchte man nicht nur dein eigenen Kameraden zu schützen, sondern auch noch die Dritte Rotte der White Staffel. Der Weequai schaltete auf den Kanal den die Beiden Rotten verwendeten: „White wir sind die Begleitung für den heutigen Abend. Irgendwelche Wünsche?“ „Ja, halts Maul und bring uns Heil zur Golan! Wir haben hier ein paar Geschenke die wir überbringen müssen.“ Kam die mürrische Antwort von White Nine dem Rottenfrüherer der Jagdbomber. „Blacks ihr habt es gehört, lasst uns die Packet boten beschützen. Ihr wisst was zu tun ist.“ Klicken kam zur Bestätigung aus der Kommanlage.

Dann meldete sich R2-Q4 trällernd zu Wort und auf dem Bildschirm war zu lesen:
[„Feindmaschinen in Reichweite und im Anflug.“] „Jungs da kommen ein paar Taranteln auf uns zu und wie mir scheint haben die A-Wings denen noch nicht zugesetzt. Protonentorpedos Einzel Schuss um deren Formation zu zerreißen würde ich vorschlagen.“ „Eleven hier Nine, bestätigt aber nur ein Torpedo den Rest brauchen wir noch.“ Bahár schaltet seinen Sucher auf Torpedos im Einzelfeuer und ließ die Zieloptik über die Feindlichen TIE-Fighter wandern. Zitternd blieben die Klammern über einem der TIEs hängen und ‚Quagho‘ gab einen gelichmäßigen Ton von sich, woraufhin Bahár schoss. Auch von den andern X-Wings der Dritten Rotte sprangen einzelne Bläuliche Strahlen nach vorne auf die Feindliche Formation zu. Diese brach auseinander, als einige der TIEs getroffen wurden und andere kippten, um dem Tod zu entgehen. Der Weequai hatte Breits wieder auf Laser gestellt und deren Feuer gekoppelt. Mit aufflammenden Kanonen tauchte er in die Zerreißende Formation der Imperialen ein, sich bewusst das sein Flügelmann ihn begleiten würde. Mit verkrampfter Kiefermuskulatur Feuerte er auf jeden Feind der in seiner Zieloptik hängen blieb. Sein Schild glühte unter dem Feindbeschuss auf, knallende und klingelnde Geräusche entstanden wenn Trümmer durch die Schilde drangen, und direkt auf der Außenhülle des Jägers auftrafen. Auch ignorierte der Weequai das drängende Piepen seines Astromechs, er war wie in einem Rausch in dem er nur noch hochstieg, abtauchte, rollte, Loopings drehte und Schoss.

Erst die barsche Stimme von White Nine holte ihn zurück:
„Black Eleven was soll das zurück auf ihre Position, sie sind mehr als 15 Klicks von uns weg und diese Avenger kommen uns gleich verdammt nahe!“ „Verstanden. Ich komme wieder rein. Tut mir leid, Sir.“ Dann kam die Stimme von Lieutnant Sarvor auf der Privaten Frequenz rein: „Was war da eben los mit dir? Du hast auf nichts reagiert.“ „Keine Ahnung Thur, ich weiß echt nicht was da eben los war.“ „Mach son Scheíß nur nicht noch einmal OK?“ Die Bestätigung blieb Bahár seinem Flügelmann schuldig.

Mit Höchstgeschwindigkeit, die die veralteten Maschinen der Blacks liefern konnten rasten sie zurück zu Dritten Rotte der White-Staffel um ihren Kammeraden gegen die überlegenen Imperialen Jagdmaschinen zu helfen. Bahár hatte gerade einen der modernen Schildgeschützen Imperialen Jäger in der Zielerfassung und war im Begriff zu Feuern, als der Y-Wing von White Twelve unter dem Dauerbeschuss des Imperialen Jägers Explodierte.
„Bantha Scheíße!“ Fluchte der Weequai während nun der Avenger versuchte dem Feuer des Republikanischen Jägers zu entkommen. Doch unter dem Vereinten Beschuss von Bahár und seinem Flügelmann riss sein Schild auf und der Jäger verschwand in einer grellen Explosionswolke.

Bei Zehntausend Kilometern bis zum Ziel, kam der Befehl rein, dass die Blacks zuerst auf den Schildgenerator schießen sollten und die Y-Wings, kurz danach den überladenen und Kollabierten Schild nutzen sollten. Die Zielerfassung der Torpedos wanderte nun über das neuen Ziel, die Golan-III Station und ‚Quagho‘ tat sein bestes den Schildgenerator zu identifizieren. Als dies dann endlich geschafft war, lief der Countdown zum Feuern bereits. Die Zweidutzend Torpedos der X-Wings flogen wie Himmelskörper mit bläulich feurigem Schweif auf die Golan zu. Einige der Torpedos detonierten auf dem Schild doch einige Schafften es ihn zu durchdringen und direkt auf der Hülle und dem Schildgenerator einzuschlagen. Gerade als sich Bahár für einen erneuten Anflug bereit machen wollte, tauchte eine Nebulon-B-Fregatte (‚Supplicium‘) unter der Golan-III auf, die sofort das Feuer auf die Anfliegenden Jäger und Bomber eröffnete.

Fast sofort stoben die Jäger der Republik auseinander, nur um sich einem neuen Feind gegenüber zu sehen, denn hinter ihnen hatte sich eine Staffel Interceptoren und Vier merkwürde Jäger, die Bahár vorher noch nie gesehen hatte versammelt. Diese Jäger hatten nach außen gekrümmten Solarflächen und gleich drei Stück davon. Wie ein Rudel tollwütiger Bandigos stürzten sie sich auf die Vier X-Wings, die verzweifelt versuchten diese Jagdmaschinen von den Bombern fernzuhalten. Gegen die schnellen und wendigen Interceptoren konnte sich die Dritte Rotte der Blacks gerade noch behaupten, doch als dann die Defender eingriffen war es um sie geschehen. Als erstes erwischte es Black Nine mit seiner eingeschränkten Manövrierfähigkeit war er ein leichtes Opfer. Auch seinen Flügelmann und Lieutenant Sarvor schossen Zwei dieser Maschinen in Stücke. Bahár konnte es nicht verhindern, denn gleich in den ersten Augenblicken des Kampfes hatte ihn eine Ionenkanonen Slave getroffen. Die komplette Elektronik in seinem Jäger war tot, inklusive seines Astromechs. Dann wendete einer der Jäger mit den Drei Solarflächen vor ihm und er konnte Zwei rote Streifen auf den Flächen erkennen.


| Corellia-System | D-5 | in der Nähe der Golan-III Station | Harlequins | Black-Staffel |Bahár und ‚Quagho‘
 
[ Corellia - Coronet - Planquadrat "G9" - Gefängnis - Nichtmenschentrakt - Hauptgang ] Milan, Padme & Tzun, eine Gefangene (Jaina Dunn), drei NPCs

Milan musste kurz anerkennend lächeln, als die Gefangene ihn und das gesamte Imperium als "beschränkt" bezeichnete. Er fühlte sich an seine Zeit als Jungspund zurückerinnert. Damals hatte er das galaktische Imperium auch als "vollkommen geisteskrank" und "übergeschnappt" bezeichnet. Dass da mal das Wort "beschränkt" gefallen war, war sehr wahrscheinlich. Innerlich musste er der kleinen Rebellin Respekt für diese Taten zollen. Zwar wusste sie scheinbar genauso wenig wie er früher, dass solche Äußerungen nur bestraft werden mussten und sich nie positiv für den, der sie gesagt hatte, auswirken würden. Deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass sie von ihrem persönlichen "Begleiter" erst einmal einen Schlag ins Gesicht kassierte. Der Rendilianer bedauerte insgeheim diese Tat und wäre gerne gegen den Grobian, der sich nicht einmal dafür zu schade war, eine Frau zu schlagen, eingeschritten, doch einen imperialen Kommissar kümmerte es nicht, ob die Rechte eines Lebewesen eingehalten wurden. Etwas, was ein eingefleischter Republikaner, der der Operative ja schließlich war, schon eher tun würde. Nun war jedoch erst einmal auf jeden Fall nicht die Zeit dafür.

Bemerkenswerter Weise verzogen sich die aufgeplatzen Lippen der Widerständlerin zu einem Lächeln, als der scheinbare Kommissar seinen Untergebenen zusammenstauchte. Schon etwas merkwürdig, gegen Rache- und Genugtuungsgelüsten war Milan zwar noch nie wirklich gefeit gewesen, doch hatte er immer versucht, sie wenigstens nicht offen zu zeigen. Dass die geschundene Frau vor ihm dies nicht so sah, verwunderte ihn schon etwas und brachte ihm wieder ins Gedächtnis, dass nicht jedes intelligente Lebewesen aufseiten der Republik stand, nur weil es das Imperium verachtete. Ein bisschen Misstrauen hätte der alte Mann gegenüber der Gefangenen schon zeigen dürfen.

Der zusammengestauchte Wärter des Gefängnisses schien endlich zu verstehen, dass es keinen Sinn hatte, sich mit einem in der Hierarchie des Imperiums unzählige Stufen über sich stehenden Beamten anzulegen, und ging kapitulierend hinter seinen Berufskollegen und der fluchenden jungen Frau her. Endlich hatte Milans Plan Erfolg gehabt: Nun waren nur noch republikfreundliche Leute anwesend. Und endlich konnten sie sich einer der wichtigsten Fragen zuwenden. Vielleicht war sie sogar die wichtigste. Wie schafften die Widerständler es, die Gefangenen aus diesem Bollwerk herauszubringen?

"Leute, habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie wir diese paar Gefangenen hier herausbekommen? Ich denke jetzt nicht, dass wir ganz einfach durch das Tor spazieren und mal kurz noch 'tschüss' sagen. Und die imperialen Gefangenentransporter reichen wahrscheinlich auch nicht wirklich, oder?"


Seine Worte hatte der Operative des NRGD an seine versammelte Truppe gerichtet. Padme und Tzun waren die ganze Zeit schon sehr schweigsam gewesen, seit sie das Gefängnis betreten hatten. Milan führte das auf die Nervosität zurück, die diese ungeübten und nicht einsatzgestählten Widerständler haben mussten. Der andere Mann aus den Widerstand hatte die ganze Zeit über schon nichts gesagt. Scheinbar war er einer der ganz schweigsamen Sorte. Doch nun waren sie alleine und der Rendilianer brauchte ihre Hilfe. Wie sie zusätzliche Fahrzeuge besorgen konnte, stand für ihn noch vollkommen in den Sternen. Da meldete sich endlich einmal der sonst so stille Helfer, dem sie erst im Hotel "Golden Residence" kennen gelernt hatten.

"Es wird sehr schwierig werden, noch weitere Fahrzeuge hierher zu bewegen. Uns ist es fast schon unmöglich, die wenigen Transporter, die es hier gibt, zu besetzen, wie sollen wir dann erst gefakete Wagen hierherbringen? Es hilft nichts, wir können einfach nicht alle mitnehmen. Ein weiteres Mal hierher zu kommen wäre töricht."


Das waren schlechte Nachrichten. Aber allein schon der Gedanke, dass er gleich dastehen würde und die Lebewesen aussortieren würde, die nicht für eine mögliche Flucht zu gebrauchen waren, stieß Milan unsagbar ab. Dann würde er ja schon sofort in der Rolle eines Kommissars aufgehen, etwas was er auf alle Fälle verhindern wollte. Würde er dann nicht auch "Selektieren"? Nein, es musste einen anderen Weg geben. Im Notfall würde er das Risiko, erwischt zu werden, zweimal auf sich nehmen.

"Hm, danke, das sind keine guten Neuigkeiten. Aber was können wir jetzt tun? Langsam rinnt uns die Zeit davon und wir müssen den ganzen Ausbruch in die Wege leiten. Nochmal: Habt ihr eine Idee?"


[ Corellia - Coronet - Planquadrat "G9" - Gefängnis - Nichtmenschentrakt - Hauptgang ] Milan, Padme & Tzun, ein Widerständler (NPC)
 
[Corellia | Coronet | Planquadrat G9 | militärischer Bereich | Gefängnis der planetaren Sicherheitsbehörden | Nichtmenschentrakt | Einzelzelle] Joya No

Joya No brauchte eine ganze Weile, um sich darauf zu besinnen, was Wirklichkeit und was nur Einbildung war. Obwohl er im Gegensatz zu seinem Aufenthalt auf der Aquila und seinen ersten Tagen hier, in denen man ihn ebenfalls verhört hatte, nicht unter Drogen stand, gelang ihm dies kaum. Zwar hatte man ihm Beruhigungs- und Schmerzmittel verabreicht, doch das eigentliche Problem war ein anderes: All die schlimmen Erlebnisse - der Traum hatte einige von ihnen wieder in sein Bewusstsein gerufen - zermürbten ihn. Er begann innerlich zu zerbrechen. Während die ersten Verhöre und Misshandlungen ihn stets nur vorübergehend geschwächt und gelähmt hatten und es ihm stets gelungen war, zumindest einen kleinen Teil seiner körperlichen und psychischen Kraft zu regenerieren, drohte ihm nun der Gefängnisalltag in seiner Hoffnungs- und Ausweglosigkeit den Rest zu geben. Vielleicht würde er sich irgendwann überhaupt nicht mehr erholen und nur noch unaufhaltsam dahinwelken; begonnen hatte dieser Prozess bereits.

Der Kaminoaner starrte auf den kalten, grauen Zellenboden, sich seiner Schmerzen mit jedem Atemzug bewusster werdend. Offenbar ließ die Wirkung der Medikamente nach. Wie lange hatte er überhaupt geschlafen? Ach, was zählten schon Stunden oder Tage, wenn er vielleicht bis zum Ende seiner Tage hier gefangen gehalten wurde. Es war eine Gnade, möglichst viel dieser Zeit verschlafen zu dürfen. Zumindest wäre es eine, wenn dieser Schlaf traumlos wäre. Zwar verblassten die Bilder längst und entwichen seinem Bewusstsein, aber das vage Grauen und die Verstörung blieben. Die Gedanken an Selbstmord, die ihn in den Schlaf begleitet hatten, kehrten zurück. Welchen Sinn hatte es überhaupt, sich alldem noch länger auszusetzen, wenn es doch eh keinen Ausweg gab?

Merkwürdige Geräusche und ein vielstimmiges Rufen und Schreien, das über den gewöhnlichen Lärm der Häftlinge hinausging, holten ihn zumindest teilweise aus seinen düsteren Grübeleien. Er hob den Kopf etwas und bemerkte, dass jemand an seiner geöffneten Zellentür stand. Der glasige Blick seiner blauschwarzen Augen wanderte eine menschliche Gestalt hinauf.


»Wie geht es Ihnen, Commander?« fragte der fremde Mann.

Commander... so war er seit einer ganzen Weile nicht genannt worden. Und er nannte beziehungseise betrachtete sich selbst auch gar nicht mehr als solchen. Sein Schiff war verloren, seine Karriere dahin. Hätte man ihn gefragt wer er war, so hätte er nicht geantwortet ›Ciommander Joya No, sondern ›Gefangener 2X-29998‹. So weit war es mittlerweile mit ihm gekommen. In Anbetracht der Umstände lag die Vermutung nahe, dass ihn jemand so nannte, um ihn zu verhöhnen; doch er fühlte keinen Zorn deswegen. Er fühlte überhaupt nichts.

Wie es ihm ging? Was hätte er darauf schon antworten sollen? Er kannte keine Worte, um zu beschreiben, wie er sich fühlte. Und er hatte auch kein Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen. Doch man erwartete offenbar auch keine Antwort von ihm. Joya No fühlte sich in seinen Traum zurückversetzt, als der Mensch plötzlich nach seinem Kopf griff, sich die Haut vom Gesicht zog und darunter ein anderes - ebenso fremdes - zum Vorschein kam. Es war ein durch und durch bizarrer, surrealer Anblick, der dem Kaminoaner wie eine Halluzination vorkam. Nur langsam begriff er, dass es sich bei dem "ersten Gesicht", welches der Mensch nun in der Hand hielt, um eine lebensechte Maske handeln musste - vorausgesetzt, No hatte jetzt nicht völlig den Verstand verloren.


»Ich bin Anakin Solo und es ist an der Zeit zu gehen, Commander«, sagte der Mann.

Der Kaminoaner erhob sich; nur langsam, denn viele Regionen seines Körpers schmerzten und er fühlte sich nach dem Schlaf kaum kräftiger als zuvor. Er erhob keinen Widerspruch und fragte auch nicht, wohin man ihn bringen würde. Da er längst keinen Nutzen mehr in Widerstand sah, nicht einmal um des Prinzips und Stolzes willen, leistete er auch keinen. Mit langsamen und aller kaminoanischen Eleganz beraubten Schritten, der hohe, schlanke Körper gebeugt, trat er auf den Menschen zu, vor seine Zelle.

Sein Blick fiel auf den Wachmann, der auf dem Boden lag und offenbar gerade wieder zur Besinnung kommen wollte; er stöhnte und bewegte Kopf und Arme ein wenig. No fiel erst jetzt auf, dass der Mensch mit dem Blaster nicht ebenfalls eine Uniform, sondern einen zivilen Anzug trug. Und die Maske... die ungewöhnliche Aufregung der anderen Gefangenen hinter ihren Gittern und Kraftfeldern... was ging hier eigentlich vor?

Eine ziemlich widersprüchliche Mischung aus Hoffnung und Misstrauen brodelte in ihm, als er seinen - erstmals seit Tagen wieder festen und zielgerichteten - Blick auf das Gesicht des Mannes richtete, der sich Anakin Solo genannt hatte.


»Wer... wer sind sie?« stieß er mit heiserer Stimme hervor.

[Corellia | Coronet | Planquadrat G9 | militärischer Bereich | Gefängnis der planetaren Sicherheitsbehörden | Nichtmenschentrakt] Joya No, Anakin Solo
 
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[Corellia – vor Coronet – auf dem Krataswall – Planquadrat F8 – Strafkompanie Resh-Krill-Usk] Terry Dourshe, Dash Harend

Er nickte nur als ANtwort auf Terrys Aufforderung. Wundern tat er sich nur, warum dies erst jetzt zur Sprache kam. Im Gleichschritt folgte er dem Offizier und blieb stehen, als dieser es ihm befahl. Sein Blick wanderte dorthin, wohin Terry ging, allerdings zuerst unauffällig, damit sich der betreffende nicht angestarrt fühlt und erst als an seinem Ziel angekommen war, schaute er vollends in diese Richtung. Während er wartete scharrte er etwas mit den Füßen. Als er die Schritte Muldoons hört und ihm näher kommen sieht, nimmt er Haltung an.

"Sehr wohl, Sir! Neben der Ausbildung als Sanitäter habe ich praktische Erfahrung in Behandeln von Schlag,- Stich und leichten Schusswunden!

"Sir, darf ich noch etwas vorschlagen?"


Er wartet ein kurzes Nicken seines Vorgesetzten ab und fährt dann fort.

"Vor dem Krataswall gibt es einige Bunker. Ich weiß nicht in wie weit diese über eine medizinische Ausrüstung verfügen, aber dennoch hätte es seine Vorzüge dort einen Sanitätertrupp zu platzieren. Denn dort könnten die Verletzen schnell während der Schlacht gebracht werden, die Sanitäter wären geschützt, was dafür sorgt das sie mehr Soldaten behandeln können und sollten sie einmal unausgelastet sein, was denke ich nicht der Fall sein wird, können sie die Schießscharten nutzen um sich an den Gefechten zu beteiligen. Allerdings könnte der Feind diesen Bunker sollte er zu weit vorne Liegen schnell einkesseln weswegen ich zudem Vorschlage die Sanitäter über die Bunker zu verteilen. Sollte so ein Bunker fallen, verlieren wir so nicht gleich alle Sanitäter und Verletzte."

Er holt erst einmal tief Luft und schaute zu dem Capitan auf. In seinem Blick lag nichts von Widerspruch gegenüber Muldoon, sondern eher Aufregung. Immerhin war dies sein erstes Gefecht und es konnte nie Schaden, es zu überleben und dabei auf sich Aufmerksam zu machen, hoffentlich im positiven Sinne.

[Corellia - vor Coronet - Auf dem Krataswall - Planquadrat F8 - Strafkompanie Resh-Krill-Usk] Dash Harend, Terry Dourshe, Robert Muldoon und restliche Kompanie
 
.::| Corellia-System :|: wenige Kilometer vor den CEC-Werften :|: Planquadrat "E6" :|: Flaggschiff der Achten Kampfgruppe :|: Imperium-Klasse Sternzerstörer "Annihilator" :|: Kommandobrücke :|: Captain Vylt Jericho & Commander Gunvher Maevric |::.


"Captain - eingehende Meldung der 'Behemoth', Sir!", erklang die Stimme eines der eher unbedeutenderen Brückenbesatzungsmitglieder an Bord des mächtigen Imperium-Klasse Sternzerstörers 'Annihilator'. Das Prunkstück imperialer Waffenbaukunst unter dem Kommando von Captain Vylt Jericho sah sich just in diesem Moment dem Beschuß zweier feindlicher Kampfgruppen ausgesetzt und hielt dennoch stand. Der Offizier von Borosk wusste nur zu gut um die Belastbarkeit seines Kriegfahrzeugs. Gleichwohl schien das Anliegen des Vindicator-Kreuzers dringender Natur zu sein.

"Durchstellen!", war die knappe Antwort. Captain Jericho musste in einer solchen Situation nicht viele Worte verlieren, zumal seine Konzentration ohnehin durch ständige Schadensmeldungen, Feindbewegungen und die generelle Hektik auf der Brücke in Mitleidenschaft gezogen war. Der Offizier an der Kommunikationsanlage stellte die Nachricht kurzerhand durch.

"Captain Jericho, Lieutenant Commander Asharra hier. Unsere Hauptbrücke wurde zerstört und der Commander dabei verletzt. Ich informiere Sie, dass ich bis auf Weiteres das Kommando über die Behemoth übernommen habe. Sollten Sie neue Befehle haben, erwarte ich diese. Wie es aussieht, ist der Liberator-Kreuzer kampfunfähig, aber verlassen würde ich mich nicht darauf, da unsere Sensoren noch nicht wieder einwandfrei arbeiten. Asharra Ende.", erklang die Stimme von Lieutenant Commander Norin Asharra, dem XO des Vindicator-Kreuzers 'Behemoth'. Captain Jericho versteifte sich, war die Botschaft doch alles andere als positiv. Noch vor der Schlacht hatte er ein persönliches Gespräch mit dem Commander - Arcturus Mengsk - geführt. Der ältere Offizier hatte dabei einen alles andere als bemerkenswerten Eindruck hinterlassen. Dennoch lag es dem Borosker fern, sich gänzlich unbeeindruckt von der Verletzung zu zeigen. Innerlich hoffte er, dass der Executive Officer auf dem schweren Kreuzer die Zügel problemlos übernehmen konnte.
Eben dieser XO, Lieutenant Commander Norin Asharra, hatte eine Art persönliche Fehde mit dem XO der 'Annihilator', Commander Gunvher Maevric. Zu selbigem, einem übergewichtigen, doppelkinnbestückten Opportunisten, blickte der Captain direkt herüber. Doch Commander Maevric war in mehrere Prozesse zeitgleich eingebunden. Also entschied der diensthabende Offizier selbst aktiv zu werden.


"Kanal zur 'Behemoth' öffnen!", wies er an. Seiner Order wurde binnen weniger Augenblicke entsprochen, so dass es ihm möglich war, seine neuesten Anweisungen direkt an den neuen Kommandanten des Kreuzers zu richten. "Lieutenant Commander Asharra, Ihr Kommando wird hiermit bestätigt! Übermitteln Sie einen kompletten Status der 'Behemoth' an die 'Annihilator'.", waren die ersten Worte des Kampfgruppenkommandanten. Doch dabei sollte es nicht bleiben.

"Sensorik - ermitteln Sie den Zustand des feindlichen Liberator-Kreuzers!", fuhr Jericho fort. Damit sollte sich zumindest eine Auswirkung des Beschusses durch die 'Behemoth' erörtern lassen. Doch noch wichtiger als etwaige Beschädigungen an feindlichen Schiffen, war der Status des eigenen Verbandes. Und um eben diesen Status machte sich Vylt Jericho aktiv Sorgen. Ein schneller Seitenblick zum Taktik-Holo machte klar, dass der Vormarsch der zahlenmäßig drückend überlegenen Rebellen unaufhaltsam war. Um den Befehlen des Rear Admirals effektiver nachkommen zu können, gab es nur eine sinnvolle Entscheidung.

"Kommunikation - Holo-Verbindung zur Kampfgruppe herstellen!", knurrte der Mann mit den kantigen Gesichtszügen als nächstes. Es bedurfte keiner großen Bestätigung durch einen untergebenen Offizier. Der breitgebaute Borosker wurde von mehreren Scannern und Abtastungssensoren eingefasst und innerhalb weniger Herzschläge in digitaler Form auf die Brücken der anderen Schiffe der Achten Kampfgruppe transferiert.

"Wir stoßen durch den feindlichen Verband, meine Herren! Die schiere Anzahl der feindlichen Schiffe macht unser Vorhaben zunichte, eine effektive Verteidigungslinie zu bilden. Sowie uns die Rebellen passiert haben, führen wir eine Steuerbord-Kehre durch und setzen dem Feind nach! Auf etwaige Verluste oder zurückfallenden Schiffe werden wir keine Rücksicht nehmen können - somit ist dies möglicherweise für einige der letzte Befehl dieser Schlacht! Lang lebe der Imperator!", entschied Captain Vylt Jericho und besiegelte damit womöglich das Schicksal so manch eines aufstrebenden Flottenmitglieds. Doch die Befehle von Rear Admiral Devaar Thorne hatten oberste Priorität und mussten umgesetzt werden. Zu jedem Preis.

"Captain, mehrere Geleitschiffe der Kampfgruppe Theta [7. Kampfgruppe] scheinen Schwierigkeiten zu haben. Allen voran der von der 'Behemoth' beschossene Liberator-Klasse Kreuzer [Rote Flamme] und ein Mon Calamari Kreuzer der 40er-Klasse [Endless Ocean]!", informierte plötzlich Commander Maevric. Das waren immerhin schon einmal gute Nachrichten. Das konnte möglicherweise genau die Lücke reissen, welche die Achte Kampfgruppe der Imperialen benötigte, um den Durchstoß zu realisieren. In Leder gehüllte Hände ballten sich zu Fäusten - aus Vorfreude auf das Kommende.


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Sie waren gekommen - die imperialen Teufel. Doch statt der angeschlagenen 'Scavenger' mit mächtigen Schiffen den Todesstoß zu versetzen, hatten die hinterhältigen Tyrannen und Halunken des Imperators eine ganz besonders perfide Form der Bestrafung auserkoren: Sie schickten Kontrollschiffe und Systemverteidigungsraumer. Und das war im Grunde noch schlimmer, als all die Erniedrigung, die Commander Sarrus Octavian bisher über sich hatte ergehen lassen müssen. Seine Befehle zur Abwehr dieser Schiffe waren kraftlos gewesen, fahrig und ohne die kurzzeitig aufgeloderte Energie seiner letzten Anweisungen. Und so war es gekommen, wie es kommen musste - die feindlichen Zollkorvetten hatten dem Corellianischen Kanonenboot mehr als nur zugesetzt. Die schweren Doppelturbolaserkanonen der imperialen Schiffe hatten die Deflektorschilde überlastet, die Aussenhülle mit Kratern überzogen und für den Ausfall jedweder Systeme gesorgt. In Windeseile hatten sie das zerstört, was dereinst in genau diesem System von corellianischen Werftarbeitern in mühevoller Arbeit erschaffen worden war. Sie hatte alle Moral an Bord der 'Scavenger' zerfetzt, hatten dem befehlshabenden Offizier den Willen geraubt und seine letzten verbliebenen Tugenden durchsiebt. Geblieben war eine energielose Hülle von einem Schiff, ohne Seele, ohne Sinn. Auf der Brücke herrschte totale Dunkelheit, sah man von Helligkeit der Schlacht ab, die durch das Transparistahlfenster eindrang. Während eine Vielzahl der Brückenbesatzungsmitglieder sich darum mühte, zumindest die Notstromversorgung wieder in Gang zu bringen, hockte Commander Sarrus Octavian regungslos in seinem Sessel, den Kopf in den Handflächen vergraben. Er glaubte nicht mehr an einen Erfolg - er wusste um das Schicksal, dass ihm und seiner Crew blühte. Jeden Moment musste ein grässliches, garstiges Schiff der imperialen Flotte vor dem treibenden Wrack von einem Kanonenboot erscheinen. Und dann würde es gleißende grüne und rote Strahlen regnen, um sie alle in einem Sturm der Vernichtung verglühen zu lassen. Das war das Ende, dass sie alle erwartete.

"Commander, mit etwas Glück erhalten wir in Kürze zumindest ausreichend Energie, um die Hauptfunktionen wieder starten zu können!", sagte Lieutenant Vince Draym, der Executive Officer und wohl aktivste Offizier an Bord der 'Scavenger'. Unter den richtigen Umständen hätte er ein guter Schiffskommandant werden können, befand Commander Octavian. Doch unter seinem Befehl wartete nur der frühzeitige Tod auf den jungen Burschen. Eben das Schicksal, das zuvor auch viele andere junge, ambitionierte, aufstrebende Offiziere erwartet hatte. Ihre Tode hatte er - der Versager - zu verantworten. Er - der Verfehlte - war Schuld an so viel Leid und Unglück. Seine Tatenlosigkeit hatte viele Leben gekostet. Seine Lethargie hatte seine eigene Karriere verdorben. Seine Furcht hatte ihm seine Ehe genommen. Und nun, hier über seinem geliebten Corellia, seiner Heimat, blühte ihm das Ende. Hier, wo alles Elend seinen Lauf begonnen hatte, sollte es nun enden. Ironie des Schicksals - wenn man so wollte.

Nur unter Aufbietung aller Kräfte vermochte Sarrus es, seinen Kopf zu heben, um dem Lieutenant eine Antwort liefern zu können. Das zumindest verdiente Vince Draym - wenn der Commander sonst schon nichts tat.


"Welche Systeme wären das?"

"Lebenserhaltung, Sensorik, Kommunikation, Navigation. Mit etwas Glück reicht die produzierte Energie auch für einen schwachen Sublicht-Antrieb, Sir!", verkündete der Lieutenant, ohne dabei mit einem gewissen Stolz in der Stimme zu geizen. Jetzt erst erkannte der Commander, dass sein Stellvertreter die Ärmel seiner Uniform bis zum Ellenbogen hochgeschlagen hatte. Offenbar war auch Lieutenant Draym selbst mehr als aktiv an den Reparaturarbeiten beteiligt. Doch mehr als ein müdes Kopfnicken brachte Octavian schlichtweg nicht zustande. Ihm fehlte es an Kraft. Es mangelte an Antrieb. Und insgesamt fühlte er sich, als habe ein übermächtiger imperialer Flottenoffizier seinen Sternzerstörer auf ihm abgestellt. Jeder Knochen schien zu schmerzen. Sein Körper wehrte sich gegen jede Art von Belastung. Wie noch nie in seinem Leben sehnte sich Sarrus Octavian nach einem großen Schluck Hochprozentigem. Er wollte vergessen. Er wollte Kummer, Erinnerung, Leid und Scham ertränken. Aus Ekel vor sich selbst vergrub er sein Gesicht neuerlich in den Händen. Das die Dunkelheit dieses Trauerspiel größtenteils vor seiner Crew verbarg, tröstete den Commander nur schwach. Sie waren alle so akribisch, so tapfer, so fleissig und so von der Sache überzeugt. Kurzum: Sie verdienten es nicht, von einem solchen Feigling kommandiert zu werden. Und noch weniger verdienten sie den Tod, den einzig und allein Sarrus Octavian zu verantworten hatte. Seine phlegmatische, paralysierende Phobie vor dem ihm übermächtig erscheinenden Imperium hatte für die Misere gesorgt. Nur er trug die Schuld. Er allein war Wurzel allen Versagens.

Bei diesem demoralisierenden Gedanken hoffte er fast inständig darauf, im Feindfeuer zu vergehen. Nichts bisher erlebtes käme der Erniedrigung gleich, über der Heimat einem geprügelten Hund gleich fliehen zu müssen. Und so sehr er es sich wünschte, Corellia den Klauen des Feindes zu entreissen, so wenig konnte er sich vorstellen, dass die Republik über das Imperium triumphierte. Die Imperialen hatten sicherlich noch einen Trick auf Lager. Sie mussten einfach ein nicht gekanntes Schrecknis in der Hinterhand haben. Jedem treuen, loyalen und tapferen Republikaner stand über Corellia ein schmerzhafter, grauenvoller Tod bevor - Sarrus wusste es tief in sich drinnen.

Dann grollte es schlagartig in den Eingeweiden des alten Kanonenbootes. Und mit einem unregelmäßigen Flackern kehrte ein wenig Licht auf die Brücke des Schiffes zurück. Der 47jährige Commander blickte fast ungläubig auf. Das konnte nicht wahr sein!


"Commander, wir haben Notenergie!", verkündete der Lieutenant mit aufhellender Miene. Seine Zufriedenheit war sprichwörtlich und offensichtlich. Octavian fand keine Worte. Die Leistung seiner Crew spottete jeder Beschreibung. Sie hatten Unmögliches geleistet.

"Ich ... ich ... danke."

Mehr brachte der trinksüchtige Corellianer nicht hervor. Er konnte all die Emotionen, die Gedanken und Beklemmungen nicht kontrollieren. Er war nicht Herr seiner selbst. Dafür registrierten die Schiffs-Sensoren die Erfassung mehrerer verbündeter Traktorstrahlen. Offenbar wollte man die 'Scavenger' hinter die anderen Schiffe manövrieren.


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CRK 'Scavenger' - (Schilde 0% Hülle 60%) Ionisierung & Notfallernergie
 
~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer MC40 "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~


"Schwerer Treffer, Commander! Neuer Hüllenbruch - erstreckt sich über Deck Vier, Fünf und Sechs, Sir!", kreischte Lieutenant Cephlan so gestenreich, dass sein Infanteriehelm vom Kopf zu rutschen drohte. Es entzog sich nach wie vor aller Logik und Tradition, dieser Eigenart auf der Brücke nachzukommen. Doch Mon Calamari hatten bisweilen einen sehr eigenartigen Aberglauben. Wichtiger als die persönliche Vorliebe des Offiziers für Kopfprotektion war indes jedoch die Information, die er lieferte. Und genau selbige bereitete dem befehlshabenden Offizier, Commander Ibmatan, einiges an Kopfzerbrechen. Sein Schiff, die 'Endless Ocean', sah sich schwerstem Beschuß ausgesetzt und drohte unter den gebündelten Angriffen der imperialen Schiffe zerrissen zu werden. Der kobaltblaue Mon Calamari haderte noch immer mit dem Befehl von der 'Picon', der als Primärziel einen feindlichen schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse [Behemoth] benannt hatte. Dieser Schiffstyp war einem MC40 in fast allen Belangen mehr als überlegen. Doch spätestens als auch noch das gegnerische Flaggschiff, ein Sternzerstörer der Imperium-Klasse [Annihilator], einen Teil seiner Geschütze auf den Sternenkreuzer gerichtet hatte, war die gesamte Unternehmung zu einem unmöglichen Unterfangen verkommen. Doch der kleinwüchsige Kommandant ließ sich davon nicht beirren. Sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten galt gemeinhin zwar bisweilen als arrogant und seine verbohrte Direktheit sorgte immer wieder für Maßregelungen durch Vorgesetzte - allerdings war es genau diese Sturheit, die aus Ibmatan einen guten Offizier machten. Zwar wurmte es den Commander nach wie vor, sich in einer Flotte zu befinden, in der auch der Hochverräter War Blade diente, doch verdrängte er den Gedanken an den Feind der Republik rasch.

"Bereich versiegeln! Notfalls nur mit Dämmfeldern! Gibt es neue Order von der 'Picon'?"

"Nein, Sir! Allerdings scheint die 'Picon' Schwierigkeiten zu haben - Kommunikation unmöglich. Dafür wird mir eine Lichtsignal-Übertragung angezeigt, Commander! Möglicherweise sind die Kommunikationsanlagen beschädigt?", informierte Lieutenant Bunth Ilm, der Kommunikations -und Sensorikoffizier. Dieser Gedanke war nicht gänzlich abwegig. Auch um die empfindlichen Sensorphalanxen des MC40-Kreuzers unter dem Kommando von Ibmatan waren zu großen Teilen ausgefallen. Die Schlacht fordert ihren Tribut. Auch die überlegene Schildtechnologie moncalamarischer Fabrikate machte sie nicht unverwundbar. Und gerade konventionellen Waffen wie Raketen und Protonenbomben fanden immer wieder ihr Ziel. Das bezeugte auch der verwüstete Rumpf der 'Endless Ocean'. Nach wie vor flogen feindliche Bomber Angriffe, auch wenn die Jägerstaffel des Sternenkreuzers sich redlich mühte, dieser Bedrohung Herr zu werden. Mit bebender Unterlippe - Ausdruck der Nervosität und Anspannung - fragte der Commander die nächsten Listenpunkte ab.

"Status der 'Ocean'?"

"Energieschilde deutlich unter halbierter Leistung, Sir! Die Partikelschilde sind ausgefallen, somit ist die 'Ocean' feindlichen Bomber- und Raketenangriffen schutzlos ausgeliefert! Wir haben knapp anderthalb Dutzend Hüllendurchbrüche, der gröbste vom letzten Treffer, Commander. Zwei Ionenkanonen sind ausgefallen und der Antrieb meldet latente Leistungsreduktion, Sir!", offenbarte Lieutenant Cephlan. Die Neuigkeiten dokumentierten nur das, was Ibmatan schon geahnt hatte - sein Schiff befand sich auf keinem guten Kurs, was die Einsatztauglichkeit betraf. Der kobaltblaue Offizier von Dac jedoch nickte einstweilen nur stumm. Sich von derartigen Informationen schrecken zu lassen, war nicht seine Art. Im Gegenteil. Er kannte nur eine plausible Antwort darauf.

"Wann kommt der feindliche Vindicator in Reichweite unserer Raketenwerfer?"

Sternenkreuzer der MC40-Klasse besaßen zwei Mehrfachwerfer im Bugbereich. Diese konnten entweder mit Protonentorpedos oder aber Raketen bestückt werden. Die 'Endless Ocean' trug insgesamt fünfzig Erschütterungsraketen mit sich. Und genau selbige gedachte der junge, taktisch versierte Commander nun einzusetzen - erzeugten diese konventionellen, ballistischen Waffen doch verheerende Schäden.

"In Abstimmung mit den aktuellen Sensordaten müssen wir auf eine relative Nähe von unter fünfzig Klicks, um eine akzeptable Trefferquote zu erzielen.", antworte der Offizier von der Waffenstation. Trotz all der Modernität und der Fähigkeit, sich mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen, hatten die Waffensystem der Kriegsschiffe nur eine äusserst begrenzte Reichweite. Doch eine einzige Salve mit den Raketen konnte mehr Verwüstung anrichten, als eine komplette Breitseite mit der Turbolaserbestückung des MC40. Dafür musste Ibmatan allerdings einige Risiken eingehen. Risiken, die er bereit war einzugehen.

"Navigation - in effektive Reichweite für die Mehrfachwerfer bringen! Primärziel! Waffenstation - Mehrfachwerfer justieren!"

"Bestätige, Commander! Neuer Kurs drei-sieben-null-vier!", antwortete Lieutenant Lophot, der Navigations- und Vertrauensoffizier. Die neue Ausrichtung ließ den MC40-Klasse Kreuzer etwas von den Schiffen der 7. Kampfgruppe abdriften. Doch es war unvermeidbar, wollte man dem Vindicator-Kreuzer schwerer zusetzen. Kaum das sich das fünfhundert Meter lange Schiff unter dem Kommando von Ibmatan etwas aus dem Verbund löste, wurde es neuerlich von schwerem Feindfeuer getroffen. Der wulstige Rumpf wurden gebeutelt und malträtiert - zur Anspannung des Commander.

"Feindliche Bomber im Anflug, Commander!", warnte Lieutenant Bunth Ilm von der Sensorikstation. Nach wie vor trieben die TIE-Bomber ihr Unwesen und warfen ihre tödliche Last ab. Ein schneller Seitenblick des kobaltblauen Offiziers zu seinem Stellvertreter, Lieutenant Commander Mibh Ohnann, folgte. Ibmatan musste kein einziges Wort verlieren, um seinem langjährigen Freund und Weggefährten zu vermitteln, was genau er verlangte. Der XO antwortete flugs.

"Coral One vermeldet noch 8 aktive Staffelmaschinen - befinden sich im Anflug auf die Bomber, Commander. Hoffen wir, dass sie es schaffen."

Der Lieutenant Commander klang nicht sonderlich optimistisch. Aber Optimismus suchte man in einer Schlacht vergebens. Realismus und harte Fakten waren alles, mit dem man arbeiten konnte. Innerlich bereitete sich Commander Ibmatan auf weitere Bombeneinschläge vor. Aber danach sollte man in Reichweite für die Raketenwerfer sein. Dann konnte man zurückschlagen. Und zwar sehr, sehr hart.


~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer MC40 "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~


MC40a 'Endless Ocean' - (Schilde 39% Hülle 64%) [Partikelschilde ausgefallen & Hüllenbrüche]
Coral One - X-Wing (8 Stück)
 
| Corellia System – Planquadrat "D5" – 7. KG – Harlequins – White Squadron | BTL-S3 Y-Wing | – Cauron Has Tev, Jassar Jezz; hinter dem Cockpit R2-G5 |


"White-Leader an White-Staffel – Angriffsformation Besh-Zeta, Torpedo-Zielerfasung auf folgende Koordinaten. Feuer auf mein Kommando.", ertönte die Stimme von Wing Commander La'sara, dem Twi'lek-Geschwaderführer im Kanal der gesamten Einheit. Kurz darauf erschienen im Display seiner Cockpitkonsolen die Zielkoordinaten. Cauron, der bullige Saurin-Pilot, schluckte schwer, als sich seine Daumen über die Auslöser der Protonenwerfer legten. Vor ihm wurde die gewaltige, klobige Silhouette der Golan-III-Kampfstation größer und größer. Ihre gewaltigen Waffentürme feuerten über das Harlequin-Geschwader hinweg - wahrscheinlich auf größere Ziele. Doch gegen die sich nähernde Gefahr in Form von drei Dutzend republikanischer Jäger konnte sich das stählerne Ungetüm aufgrund der überdimensionierten Bewaffnung nicht wehren. Einzig und allein eine schwer beschädigte Nebulon-B Fregatte [Supplicium] stellte eine gewisse Gefahr für die Angreifer dar. Und natürlich der Schirm diverser TIE-Jäger, die sich ihre Lorbeeren abholen wollten. Doch sehr zur Freude des Saurin konnten die A- und X-Flügler des Geschwaders den Y-Wings alle größere Bedrohung vom Hals halten. Das Auflodern der zwei R200 Ionentriebwerke sorgte für weiteren Schub des schwerfälligen Langstreckenbombers, kaum das Cauron den Befehl gegeben hatte. Seine geschlitzten Pupillen fokussierten die Angaben vom Fabritech ANc 2.7 Zielcomputer, der kurzerhand Feuerbereitschaft signalisierte.

"Feuer frei!", war vom Wing Commander aus dem Staffelkanal zu vernehmen. Zuvor hatten die X-Wings der Black-Staffel bereits mit eigenen Protonentorpedosalven dafür gesorgt, dass sich die Deflektorschilde der Golan-Raumverteidigungsplattform in einem akzeptablen Bereich befanden. Noch ehe der schuppige Reptiloid dem Befehl seines Vorgesetzten nachkam, erkannte er aus dem Augenwinkel, wie sein Flügelmann, 2nd Lieutenant Sams Facen, zwei Protonenprojektile auf den Weg schickte. Er selbst arbeitete strikt nach Vorschrift, öffnete den Staffel-Kanal und bestätigte seinen Beschuß.

"White-7 feuert!"

Der 2nd Lieutenant presste seine Daumen auf die Auslöser der Protonenmehrzweckwerfer und feuerte so einen doppelten grellorangen Feuerball auf die Reise. Trotz der noch beeindruckenden Distanz zwischen dem BTL-S3 Y-Flügler und der anvisierten Golan-III-Raumstation, benötigten die abgefeuerten Projektile nur wenige Augenblicke, um die Entfernung zu überbrücken. Die Schilde der Raumplattform waren zuvor schon von permanentem Beschuß durch Großkampfschiffe - allen voran dem gekaperten Supersternzerstörer der Neuen Republik - beschossen worden. Die letzte Offensive in Form von der leichten Protonentorpedos der X-Flügler des Harlequin-Geschwaders hatte die Schilde überlastet. Nun durchschlugen die Geschosse der Y-Wings die Reste der Verteidigung und sorgten für eine Reihe farbenfroher Explosionen auf der Aussenhaut des Primärziels. Unters einem Pilotenhelm grinste der Saurin und entblößte dabei seine nadelspitzen Reißzähne.

Nur wenige Augenblicke später raste ein A-Flügler der Red-Staffel an Caurons Y-Flügler vorbei. Kurz darauf folgte ein gegnerischer TIE-Interceptor, dessen Laserkanonen in den Solarflügeln dauerhaft nach dem Republik-Jäger griffen. Jassar Jezz, der Co-Pilot des Saurin, dreht die kanzelmontierte leichte SW-4 Ionenkanone und schickte eine Salve blauer Strahlen aus dem Zwillingslauf. Doch der Schuß auf den Interceptor ging fehl. Dennoch fand Cauron Has Tev den Versuch des Duros beachtlich.


"Gut gemacht, Jassar!"

"N-nächstes Mal s-sitzt d-d-der Schuß!", gab Jassar Jezz stotternd von sich. Der kleine Blauhäutige nahm offenbar allen Mut zusammen. Doch trotz seiner Eigenarten mochte der Saurin seinen Co-Piloten. Nicht nur weil er ein begnadeter Techniker und Bastler war.

[Torpedowerfer nachgeladen und bereit...], informierte R2-G5, der kleine Astromechdroide, in Form einer Textbotschaft auf dem winzigen Monitor in den Bordkonsolen. Sofort nickte Cauron. Passend dazu ertönte auch die Stimme des Geschwaderführers neuerlich.

"Zweite Salve abfeuern, dann drehen wir ab und fliegen einen weiteren Angriff!", befahl La'sara. Sein eigener Y-Flügler nahm dabei eine führende, vorgeschobene Position ein. Nur wenige Augenblicke nach der Anweisung blitzten die Rohre auf und ein Torpedopaar raste auf die Golan-Plattform zu. Der Saurin - 'White-7' - legte seine Daumen neuerlich über die Feuerknöpfe und presste den Auslöser. Aus den Abschussöffnungen unterhalb des Cockpits lösten sich zwei grelle Feuerbälle, unaufhaltsamen Supernovas gleich. Das synchrone Paar peitschte, begleitet von den anderen Explosivgeschossen der verbliebenen Staffel, in Richtung der Golan-III. Dort schlugen letztlich zwanzig energiegeladene, hochexplosive Sprengkörper ein und sorgten für Kaskaden greller Detonationen. Nach den oberflächlichen Schäden erfolgten kleinere, sekundäre Explosionen. Dann schien die gesamte Station zu erzittern und zu erbeben. Über die Aussenhaut tobten Feuerstürme. Aus durch die Angriffe gerissene Löcher zuckten Flammen.

Cauron drohte sich vor Begeisterung in den Bildern der Zerstörung zu verlieren, zog seinen Bomber dann jedoch zur Seite - entsprechend des Befehls seines Wing Commander. Das gesamte Harlequin-Geschwader drehte ab, um einen neuen Angriff fliegen zu können. Dabei hatten die A- und X-Flügler nun das besondere Vergnügen, sich abermals etwaigen Feindmaschinen stellen zu müssen.



| Corellia System – Planquadrat "D5" – 7. KG – Harlequins – White Squadron | BTL-S3 Y-Wing | – Cauron Has Tev, Jassar Jezz; hinter dem Cockpit R2-G5 |
 
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"Captain, feindliche Raumjäger in Anflug!", warnte der Sensorik-Offizier. Sofort blickte Karv Lork auf. Er war Herr über ein zweitausendsechshundert Meter langes Ungetüm aus Durastahl. Selbst Sternzerstörer der Imperium-Klasse wirkten wie ein zierliches Spielzeug gegen seine Raumverteidigungsplattform. Über eintausend Leute standen unter seinem Kommando und er verfügte über fünfzig Turbolaserbatterien, vierundzwanzig Protonentorpedowerfer und fünfzehn Traktorstrahlprojektoren. Seine Golan-III-Station kostete knapp vierzig Millionen imperiale Credits. Doch all diese nackten, leblosen und unpersönlichen Zahlen bewahrten den Captain nicht davor, mit erschreckender Besorgnis zu den Sensorendaten zu schielen, als der Offizier seine Worte gesprochen hatte.

"Welche Klasse? Typisierung?", wollte Lork wissen. Innerlich hoffte er auf eine beruhigende Antwort. Womöglich waren es nur einfach Jagdmaschinen auf der Hatz nach imperialen TIE-Jägern. Die Gier von Raumpiloten nach Abschüssen hatte der Plattform-Kommandant nie verstehen können. Aber es gab sie. Sein Blick haftete jedoch nach wie vor an den Sensoren. Multiple feindliche Signale wurden nun ebenfalls auch auf seinem Kontrollpult symbolisiert. Karv Lork merkte, wie sein Mund vor Anspannung austrocknete. Von der Auswertung der Sensorik konnte soviel abhängen. Dann erklang die Stimme des Sensorik-Offiziers neuerlich.

"A-Flügler-Klasse, Sir ...", gab es als Antwort. Sofort atmete der Captain durch. Dämliche Abfangjäger. Ihre Laserkanonen und Raketen waren nicht stark genug, um die gewaltigen, wenn auch leidgeprüften Deflektorschilde der Raumstation zu durchschlagen. Alle Sorgnis war überflüssig. Der Stationskommandant wollte sich gerade neuen Befehlen zuwenden, als der Sensorik-Offizier etwas ergänzte. "... und X-Flügler-Klasse. Sie feuern ihre Protonentorpedos ab, Captain ...", kläffte der Idiot und offenbarte damit all seine Schwächen. Auch auf seiner eigenen Anzeige registrierte Lork nun über zwanzig abfeuerte Torpedos durch die X-Wing-Staffel. Sofort gruben sich seine Finger in den Rand seines Paneels. Durch frühere Beschädigungen hatten die Sicherheitsschotts das geborstene Transparistahlfenster versiegelt - so dass man nur noch mit Hilfe der Sensoren etwas sah.

Wenige Augenblicke später registrierten die Analyseprogramme, Auswertungseinheiten und Scanner die Überstrapazierung der Deflektorschilde. Großkampfschiffe, der Supersternzerstörer der Executor-Klasse und zahlreicher weiterer Beschuß hatte die Schilde belastet. Über zwanzig Torpedos brachten die Schildgeneratoren nun dazu, vollkommen zu kollabieren. Die Golan-III-Station verlor ihren schützenden Kokon! Panik bemächtigte sich des Captain.


"Komplettausfall aller Deflektorschilde, Captain!", ergänzte der Bursche von der Sensorstation und dokumentierte damit das Offensichtliche. Doch er machte letztlich nur seine Arbeit. Gefallen musste es Captain Lork dennoch nicht.

"Verstärkung anfordern!", befahl der Captain. Dann entdeckte er die fast schon havarierte Nebulon-B Fregatte [Supplicium] mit imperialer Kennung, die ihr Feuer auf die feindlichen Raumjäger lenkte. Sofort huschte ihm ein selbstgefälliges, sadistisches Lächeln aufs Gesicht. Die veraltete Geleitfregatte war ein vorzügliches Schiff zur Abwehr von Jagdmaschinen. Vielleicht konnte man sich trotz des Schildverlustes noch entsprechend gewinnbringend verkaufen.

"Sir ... eine weitere Staffel ... Y-Flügler!", flüsterte der Sensorik-Mann nun fast ehrfürchtig. Verdammt! Y-Flügler waren verteufelte, verfluchte Bomber. Und die Golan ohne ihre Schilde ein gefundenes Fressen! Captain Karv Lork blickte mit fast schon verängstigter Besorgnis auf seine eigene Anzeige. Sekunden verstrichen. Auf seiner Stirn sammelte sich derweil Schweiß, der sich rapide zu einem Tropfen vereinigte. Als sich das kleine Gebilde löste und auf der Konsole aufschlug, erfolgte die Darstellung abgefeuerte Protonentorpedos von der Y-Flügler-Staffel. Zwanzig dieser hochexplosiven Geschosse rasten auf die mächtige, titanenhafte Golan-III-Plattform zu. Karv Lork verfolgte jede digital dargestellte Annäherung des Beschusses. Herzschlag für Herzschlag. Dann schloß er die Augen. Die Einschläge sah er nicht auf seiner Sensorik-Anzeige - er nahm sie tief unter sich wahr. Durch ein Grollen, ein Fauchen. Die Verteidigungs-Station schien vor Schmerzen zu kreischen, zu schreien. Sie wand sich. Und - so stellte Karv Lork fest - sie tat dies im Todeskampf. Alarmsirenen peitschten über die Brücke, als auf mehreren Decks und Stationen Aussenhautdurchbrüche gemeldet worden. Ein Beben plagte das mächtige Gebilde. Dann schrie die computerisierte Anlage, als die feindlichen Maschinen eine weitere Salve auf den Weg schickten. Captain Lork wusste, was das bedeutete. Es war ihm schon klar, ehe sein Leben gedanklich vor dem inneren Auge an ihm vorbei zog.

"Oh nein ...", war alles, was er noch sagte. Sekunden später schlugen abermals fast zwei Dutzend Protonentorpedos in die Plattform ein. Sie durchbrachen die schwere Panzerung, verwüsteten das Innere. Sie explodierten und rissen große Teile der Aussenhaut weg. Die Geschosse frassen sich durch Stationen, Decks und detonierten tief in den Eingeweiden der Raumstation. Sie zerfetzten, zerstörten, pulverisierten und vaporisierten. Ein ächzender Stöhnlaut durchfuhr die das riesige Konstrukt, als Stahl durch die Hitze der sieben corellianischen Höllen verbogen und deformiert wurde. Detonationen zerrissen das, was eigentlich für Sicherheit und Ordnung über Corellia hatte sorgen sollen. Sekundäre Explosionen vollendeten das, was die Torpedos begonnen hatten. Die Golan-III-Station verging in einer wahren Feuersbrunst. Kaum ein Besatzungsmitglied konnte sich zu einer Rettungskapsel retten. Allein voran Karv Lork nicht.


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Golan-III-Defensiv-Plattform [Schilde 0% | Hülle 0%] vollkommen zerstört
 
Corellia/ Coronet/ Auf dem Krataswall/ Planquadrat F8/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Dash Harend und restliche Kompanie

Eindringlich beäugte der breitschultrige Captain, den schmächtigen Sergeant mit strengen Blick, während er auf eine zufriedenstellende Antwort wartet und konnte sich dabei dem Eindruck nicht erwehren, als hätte er da eher einen Schuljungen vor sich stehen, anstatt eines Soldaten.
Nervös und unerfahren, so wirkte Harend auf den grimmigen Kompanieführer und erinnerte Muldoon dabei gleichwohl an so viele gute Jungs, die er über die Jahre hinweg in die Schlacht geführt hatte und die im Feld zurück geblieben waren.
Doch hoffte Robert, das ihnen allen das Schicksal dieses mal beistand und eine Schlacht auf corellianischen – Boden ersparte.
Etwas zaghaft, folgte die verlangte Antwort Harend´s, in deren Anschluss dieser gleich noch einen Vorschlag machen wollte.

"Sehr wohl, Sir! Neben der Ausbildung als Sanitäter habe ich praktische Erfahrung in Behandeln von Schlag,- Stich und leichten Schusswunden! …..Sir, darf ich noch etwas vorschlagen?"

Interessiert folgte Muldoon der Aussage seines Untergebenen und nickte dann zustimmend, als dieser um die Erlaubnis zwecks des Vorschlages bittet.

"Vor dem Krataswall gibt es einige Bunker. Ich weiß nicht in wie weit diese über eine medizinische Ausrüstung verfügen, aber dennoch hätte es seine Vorzüge dort einen Sanitätertrupp zu platzieren. Denn dort könnten die Verletzen schnell während der Schlacht gebracht werden, die Sanitäter wären geschützt, was dafür sorgt das sie mehr Soldaten behandeln können und sollten sie einmal unausgelastet sein, was denke ich nicht der Fall sein wird, können sie die Schießscharten nutzen um sich an den Gefechten zu beteiligen. Allerdings könnte der Feind diesen Bunker sollte er zu weit vorne Liegen schnell einkesseln weswegen ich zudem Vorschlage die Sanitäter über die Bunker zu verteilen. Sollte so ein Bunker fallen, verlieren wir so nicht gleich alle Sanitäter und Verletzte."

Auch hier horchte der erfahrenerer Captain konzentriert zu und war gespannt darauf, was ihn der Unteroffizier zu sagen hatte.
Muldoon wartet einige Augenblicke als Harend fertig war und er seinerseits antwortet.
So ließ er dem jüngeren Mann genug Zeit tief Luft zu holen. Denn scheinbar hatte es dem Sergeant einiges an Überwindung gekostet, den Mut für das Gespräch mit seinem derzeitigen Vorgesetzten aufzubringen. Aber wer konnte es ihm verdenken !? Muldoon gehört nun nicht gerade zu den Offizieren, die wegen ihrer Freundlichkeit bekannt waren.
Nichtsdestotrotz setzte Robert ein aufmunterndes Lächeln auf und musste aber gleichzeitig mit dem Kopf schütteln.

„Danke Sergeant für die Informationen über sie und ihren Vorschlag. Nur leider scheinen sie zu vergessen, das ich nur der Captain einer Strafkompanie bin. In der wir beide uns als Verurteilte befinden. Somit liegt es nicht in meiner Befehlsgewalt, so etwas anzuordnen.“

Begann Robert in einem ruhigen, erklärenden Tonfall und sah den Sergeant dabei unvermindert an, wobei aber sein Lächeln einem betrübten Gesichtsausdruck gewichen war.

„Trotzdem stimme ich mit ihnen überein, das die Sanitäter nicht im direkten Kampfeschen sein sollten, wenn das überhaupt zu bewerkstelligen ist. Ich werde sehen was ich dafür und auch für die entsprechende Ausrüstung tun kann. Bis dahin, werden sie bei eventuellen Kampfhandlungen hinter unseren Reihen bleiben und die Verletzten raus ziehen... Ich hatte alle Platoonführern angewiesen, bei ihren Männern nachzufragen wer ebenfalls über solche Qualifikationen verfügt. Erkundigen sie sich über den Stand der Dinge und stellen sie aus den vorhandenen Männern dann einen Sanitätstrupp für unsere Kompanie zusammen. Aber, mehr als 10 kann ich nicht von der Kämpfendentruppe entbehren !!“


Befahl Muldoon dem immer noch unsicher wirkenden Harend und klopfte diesen fest auf die Schulter, um den jungen Soldaten so mehr Zuversicht und Halt zu geben.

„Keine Angst Sergeant, die Rebellen werden sich an unserer Flotte die Zähne ausbeisen und schneller als sie denken, sind wir wieder in der Kaserne zurück. Bis dahin erledigen sie ihre Aufgabe und melden sie sich dann im Anschluss wieder bei mir. Gut und nun wegtreten.“

Beendete der Captain, wartete bis Harend wegtrat und den kleinen Unterstand verließ.
Da Dourshe jeden Moment auftauchen musste, ging Muldoon zu Waffen- und Munitionskisten, überprüfte zur Zeitüberbrückung deren sicheren Verschluss und schlug sich dann den Kopf, an der zu niedrigen Decke des Unterstandes an, als er Schritte hinter sich hören konnte.

„Ahhrrgg.... verfluchter Mist !!“


Corellia/ Coronet/ Auf dem Krataswall/ Planquadrat F8/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Dash Harend und restliche Kompanie
 
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