Wontos Zauberkiste
Wonto Sluuks NPC-Account
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E5 | KG 4 | WAR Worden] Commander Barner
Es war ein merkwürdiges Gefühl, aus dem Sichtfenster zu blicken und nichts von der Schlacht zu sehen. In diesem Blickwinkel schien das Corellia-System völlig ruhig und friedlich zu sein. Da es hier im leeren Raum kaum Objekte gab, die Lichtblitze von Schüssen und Explosionen reflektieren konnten, und Schall sowieso nicht übertragen wurde, zeigte das All nicht das geringste Anzeichen dafür, dass hinter dem Warrior-Kanonenboot tausendfach gestorben wurde.
Hinter dem Kanonenboot. Commander Barner war nicht glücklich darüber, dass sie den Kämpfen das Heck zugedreht hatte. Es fühlte sich nicht richtig an, aus einem Gefecht zu fliehen, während Andere blieben und weiterkämpften. Andere mochten sie dafür als Feigling bezeichnen; sie fühlte sich selbst so, als wäre sie einer. Aber sie wusste auch, dass dieses irrationale Gefühl sie trog. Sie hatte nicht aus Angst um das eigene Überleben, in einem Anfall von Panik oder auf ähnlich ehrlose Weise entschieden, ihr Schiff aus der Schlacht zurückzuziehen. Der Commander hatte diese Entscheidung bewusst und überlegt gefällt und es sich nicht leicht gemacht.
Die Dinge standen schlecht für die vierte Kampfgruppe. Das Kommandoschiff, Commodore Bryses mächtiger, werftneuer Defender-Sternenzerstörer Power of Persuation war mit seinem Befehlshaber und der Besatzung untergegangen. Der Mon-Calamari-Sternenkreuzer Endurance, das Kommandoschiff der Kampfgruppe Sechs und einzig verbliebene Schlachtschiff dieses Teilgefechts, konnte nicht gegen die beiden feindlichen Sternenzerstörer bestehen. Ohne den Rückhalt durch große Schiffe hatten sich die beiden kleinsten Einheiten, die Warrior-Kanonenboote Worden und Wallbreaker, einem überlegenen Feind gegenübergesehen. Sie hatten sich dem Vindicator-Kreuzer Valkyrie unerschrocken entgegengestellt, trotz aller mathematischen Wahrscheinlichkeiten. Und auch als die Wallbreaker zerstört worden war, hatte Commodore Barner keinen Gedanken an einen Rückzug verschwendet.
Diese Entscheidung hatte sie erst getroffen, als ihr eigenes Schiff unmittelbar vor der Vernichtung gestanden hatte. Im letzten Moment, dessen war sie sich sicher. Nur eine Minute später, und die Worden wäre ebenfalls zerstört worden. Dann hätte niemand sie als Feigling bezeichnen können, am wenigsten sie selbst. Als Held hätte man sie betrachtet; postum. Und wer hätte davon profitiert? Doch nur das Imperium! Niemandem sonst war gedient, wenn die Republikaner in ausweglosen Situationen weiterkämpften bis zur eigenen Vernichtung. Ein Kommandant hatte eine Verantwortung: Nicht nur gegenüber seinem Befehlshaber und dessen taktischen Zielen, sondern auch Schiff und Mannschaft gegenüber. Commodore Barner war es dem Kommando schuldig, nach der Schlacht ein Warrior-Kanonenboot zurückzugeben, das man ihr anvertraut hatte. Und 80 republikanischen Familien schuldete sie die Rückkehr von deren Angehörigen, die unter ihrem Befehl dienten. Einen Teil dieser Schuld würde sie auch jetzt schon nicht mehr einlösen können.
Die Worden brannte, sie war verletzt und verstümmelt, verfügte weder über Schilde noch eine nennenswerte Bewaffnung. Ein Viertel der Besatzung war bereits tot und ein weiteres verwundet. Wenn man den Commander dafür, dass sie ihr Schiff in diesem Zustand nicht der Vernichtung preisgegeben hatte, sondern in der Flucht ihr Überleben suchte, vor Gericht stellen wollte, dann nur zu. Sie wusste dass es die richtige Entscheidung war. Richtig und wichtig genug, um dafür zur Not auch ihren Ruf und ihre Karriere zu opfern.
»Commander, es steht schlecht um die Endurance«, sagte ihr Erster Offizier, Lieutenant Commander Zilesa. Der fahlhäutige Chev zog seine wulstige Stirn dabei kraus, was ihm ein recht urtümliches, aber ungemein ernstes Aussehen verlieh. »Soweit ich es beurteilen kann, wird sie es wahrscheinlich nicht mehr schaffen.«
»Gibt es Hilferufe?«
»Bisher nicht. Aber wenn doch...?«
Ja, was dann? Umkehren, in die Schlacht zurückfliegen?
»Sind wir denn in der Lage, Fluchtkapseln aufzunehmen und zusätzliche Verwundete zu versorgen?« fragte Commander Barner.
Die Antwort bestand in einem skeptischen Kopfschütteln.
»Ich glaube nicht dass wir viel ausrichten können. Wenn überhaupt, können wir nur eine oder höchstens zwei Kapseln einfangen. Und Verletzte... unsere eigenen liegen ja schon mit schlechten Verbänden in den Korridoren, weil wir keine Mediziner mehr haben. Aber wenn wir umkehren, reicht ein einziger Treffer, um uns den Rest zu geben.«
Da war es wieder, das miese Gefühl, ein Fahnenflüchtiger und Verräter zu sein. Aber was konnte ihre Crew dafür, wenn sowohl Commodore Bryse als auch Commodore Mandrell den richtigen Augenblick für einen halbwegs geordneten Rückzug verpassten. Musste sie noch weitere 60 Leben sinnlos opfern, nur weil die Commodores ihre jeweiligen 8000 nicht gut genug behütet hatten?
Sekundenlang stand der Commander da und schwieg. Ihr Gesicht zeigte tiefe Sorgenfalten, dort wo zuvor nur glatte, junge Haut gewesen war. Schließlich straffte sie sich und antwortete:
»Wir fahren nicht in einen sinnlosen Tod. Aber wir lassen auch niemanden im Stich, der uns um Hilfe bittet. Falls Notrufe ausgesendet werden und wir den Eindruck haben, irgend etwas ausrichten zu können - egal wie wenig - kehren wir um und tun was in unserer Macht steht. Bis dahin aber... sehen Sie zu dass Sie uns von hier weg bringen. Wann kann ich mit der Wiederherstellung des Hyperantriebes rechnen?«
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E5 | KG 4 | WAR Worden] Commander Barner
Es war ein merkwürdiges Gefühl, aus dem Sichtfenster zu blicken und nichts von der Schlacht zu sehen. In diesem Blickwinkel schien das Corellia-System völlig ruhig und friedlich zu sein. Da es hier im leeren Raum kaum Objekte gab, die Lichtblitze von Schüssen und Explosionen reflektieren konnten, und Schall sowieso nicht übertragen wurde, zeigte das All nicht das geringste Anzeichen dafür, dass hinter dem Warrior-Kanonenboot tausendfach gestorben wurde.
Hinter dem Kanonenboot. Commander Barner war nicht glücklich darüber, dass sie den Kämpfen das Heck zugedreht hatte. Es fühlte sich nicht richtig an, aus einem Gefecht zu fliehen, während Andere blieben und weiterkämpften. Andere mochten sie dafür als Feigling bezeichnen; sie fühlte sich selbst so, als wäre sie einer. Aber sie wusste auch, dass dieses irrationale Gefühl sie trog. Sie hatte nicht aus Angst um das eigene Überleben, in einem Anfall von Panik oder auf ähnlich ehrlose Weise entschieden, ihr Schiff aus der Schlacht zurückzuziehen. Der Commander hatte diese Entscheidung bewusst und überlegt gefällt und es sich nicht leicht gemacht.
Die Dinge standen schlecht für die vierte Kampfgruppe. Das Kommandoschiff, Commodore Bryses mächtiger, werftneuer Defender-Sternenzerstörer Power of Persuation war mit seinem Befehlshaber und der Besatzung untergegangen. Der Mon-Calamari-Sternenkreuzer Endurance, das Kommandoschiff der Kampfgruppe Sechs und einzig verbliebene Schlachtschiff dieses Teilgefechts, konnte nicht gegen die beiden feindlichen Sternenzerstörer bestehen. Ohne den Rückhalt durch große Schiffe hatten sich die beiden kleinsten Einheiten, die Warrior-Kanonenboote Worden und Wallbreaker, einem überlegenen Feind gegenübergesehen. Sie hatten sich dem Vindicator-Kreuzer Valkyrie unerschrocken entgegengestellt, trotz aller mathematischen Wahrscheinlichkeiten. Und auch als die Wallbreaker zerstört worden war, hatte Commodore Barner keinen Gedanken an einen Rückzug verschwendet.
Diese Entscheidung hatte sie erst getroffen, als ihr eigenes Schiff unmittelbar vor der Vernichtung gestanden hatte. Im letzten Moment, dessen war sie sich sicher. Nur eine Minute später, und die Worden wäre ebenfalls zerstört worden. Dann hätte niemand sie als Feigling bezeichnen können, am wenigsten sie selbst. Als Held hätte man sie betrachtet; postum. Und wer hätte davon profitiert? Doch nur das Imperium! Niemandem sonst war gedient, wenn die Republikaner in ausweglosen Situationen weiterkämpften bis zur eigenen Vernichtung. Ein Kommandant hatte eine Verantwortung: Nicht nur gegenüber seinem Befehlshaber und dessen taktischen Zielen, sondern auch Schiff und Mannschaft gegenüber. Commodore Barner war es dem Kommando schuldig, nach der Schlacht ein Warrior-Kanonenboot zurückzugeben, das man ihr anvertraut hatte. Und 80 republikanischen Familien schuldete sie die Rückkehr von deren Angehörigen, die unter ihrem Befehl dienten. Einen Teil dieser Schuld würde sie auch jetzt schon nicht mehr einlösen können.
Die Worden brannte, sie war verletzt und verstümmelt, verfügte weder über Schilde noch eine nennenswerte Bewaffnung. Ein Viertel der Besatzung war bereits tot und ein weiteres verwundet. Wenn man den Commander dafür, dass sie ihr Schiff in diesem Zustand nicht der Vernichtung preisgegeben hatte, sondern in der Flucht ihr Überleben suchte, vor Gericht stellen wollte, dann nur zu. Sie wusste dass es die richtige Entscheidung war. Richtig und wichtig genug, um dafür zur Not auch ihren Ruf und ihre Karriere zu opfern.
»Commander, es steht schlecht um die Endurance«, sagte ihr Erster Offizier, Lieutenant Commander Zilesa. Der fahlhäutige Chev zog seine wulstige Stirn dabei kraus, was ihm ein recht urtümliches, aber ungemein ernstes Aussehen verlieh. »Soweit ich es beurteilen kann, wird sie es wahrscheinlich nicht mehr schaffen.«
»Gibt es Hilferufe?«
»Bisher nicht. Aber wenn doch...?«
Ja, was dann? Umkehren, in die Schlacht zurückfliegen?
»Sind wir denn in der Lage, Fluchtkapseln aufzunehmen und zusätzliche Verwundete zu versorgen?« fragte Commander Barner.
Die Antwort bestand in einem skeptischen Kopfschütteln.
»Ich glaube nicht dass wir viel ausrichten können. Wenn überhaupt, können wir nur eine oder höchstens zwei Kapseln einfangen. Und Verletzte... unsere eigenen liegen ja schon mit schlechten Verbänden in den Korridoren, weil wir keine Mediziner mehr haben. Aber wenn wir umkehren, reicht ein einziger Treffer, um uns den Rest zu geben.«
Da war es wieder, das miese Gefühl, ein Fahnenflüchtiger und Verräter zu sein. Aber was konnte ihre Crew dafür, wenn sowohl Commodore Bryse als auch Commodore Mandrell den richtigen Augenblick für einen halbwegs geordneten Rückzug verpassten. Musste sie noch weitere 60 Leben sinnlos opfern, nur weil die Commodores ihre jeweiligen 8000 nicht gut genug behütet hatten?
Sekundenlang stand der Commander da und schwieg. Ihr Gesicht zeigte tiefe Sorgenfalten, dort wo zuvor nur glatte, junge Haut gewesen war. Schließlich straffte sie sich und antwortete:
»Wir fahren nicht in einen sinnlosen Tod. Aber wir lassen auch niemanden im Stich, der uns um Hilfe bittet. Falls Notrufe ausgesendet werden und wir den Eindruck haben, irgend etwas ausrichten zu können - egal wie wenig - kehren wir um und tun was in unserer Macht steht. Bis dahin aber... sehen Sie zu dass Sie uns von hier weg bringen. Wann kann ich mit der Wiederherstellung des Hyperantriebes rechnen?«
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E5 | KG 4 | WAR Worden] Commander Barner