Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

H6 ~ am Schildgenerator ~ mit Rilanja, Visas & NPCs nahe Sarid

Den Plan ihrer Meisterin befand Nei, ebenso wie ihre Mitstreiter für gut und obwohl sie keinerlei Ahnung von der Technik hatte, auf die sie hier stoßen würden erlaubte sich die Ruusanerin keine Zweifel. Allerdings musste sie sich eingestehen, dass sie bei der Sabotage oder was auch immer der genaue Plan von Sarid war - den Rilanja offensichtlich auch besser verstand als Nei - keine große Hilfe sein konnte. Dafür wurden die Möglichkeiten, wie sie sich selbst würde nützlich machen können stark eingeschrenkt, was wiederrum für mehr Klarheit sorgte. Alles was Nei tun konnte, war ihren Jedi-Freunden den Rücken frei zu halten wenn nötig. Dies würde sie aber dann auch mit vollem geistigen und körperlichen Einsatz tun.

So lugte die Padawan konzentriert hinter ihrer Deckung hervor und sondierte die Umgebung mit allen Sinnen, während Sarid vorging um für alle anderen den Weg frei zu machen.
Ein wenig kam sich die Padawan nutzlos vor. Am liebsten wäre sie ihrer Meisterin gefolgt und hätte ihr bei der Aktion geholfen, doch bereits nach dem übermenschlichen Sprung auf das gegenüberliegende Dach des Schildgenerators, den sie weniger mit den eigenen Augen als durch die Macht wahrnehmen musste, war ihr klar, dass sie nicht hätte folgen können. Umso mehr motivierte es die Padawan tätig zu werden, sobald sie alle aufschließen konnten.

Minuten vergingen. Minuten in denen Nei, wie wohl auch die mit ihr wartenden Jedi auf die ein oder andere Weise mit der Rätin und ihrem Alleingang mitfieberten.


"Meinst du wirklich, dass der Plan funktioniert?",

fragte Nei die ihr am nächsten stehende Mitschülerin, Rilanja. Ihre Frage klang nicht zweifelnd, sondern tatsächlich war die junge Frau einfach neugierig wie die Falleen, die eben noch verhältnismäßig kurz angebundene Falleen die Situation einschätzte. Eins stand fest, dachte Nei, an ihrer Gruppenstärke würde es nicht liegen. Sie waren ja immerhin sechs Jedi, darunter sogar eine Rätin und von den Padawanen waren alle gut vorbereitet - zumindest schätzte die Ruusanerin sie alle so ein - wobei Visas und Rilanja sogar einiges an Erfahrung vorzuweisen hatten. Wenn man es gar durch die Jedi-Mythos-Brille betrachtete, stand vor dem Schildgenerator gar die Durchschlagskraft einer ganzen Armee, überlegte Nei schmunzelnd.

Sich unendlich in die Länge ziehende Minuten später kam von schräg gegenüber das Signal von Sarid, auf das sie alle gewartet hatten. Der Weg war frei und ohne länger zu zögern huschte Nei als erste hinüber und schlüpfte durch den Eingang in das Gebäude, wo sie so leise sie konnte, sich an eine Wand unweit der Corellianerin pressend ausharrte, bis auch die anderen aufgeschlossen hatten. Dabei hielt sie sich mit dem Lichtschwert in der Hand bereit, sich um eventuell auf sie aufmerksam gewordene Sturmtruppen zu "kümmern", falls nötig.


H6 ~ Schildgenerator ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs
 
Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – nahe dem Schildgenerator - Sarid, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Rilanja - erster Tag

Die Falleen hielt sich bereit loszusprinten, auch wenn sie sich nicht ganz darüber im Klaren war was sie erwarten sollte. Konnte ihre meisterin die Tür einfach aus der Wand reißen? Wahrscheinlich schon - nach allem was sie von Jedi bisher gesehen hatte - von ihren Mitjedi, wohlgemerkt - war es wohl nicht übertrieben, dass sie dazu in der Lage wären Planeten zu spalten und Sonnen zu formen.
Ob so etwas Sinn machte blieb dahingestellt, und Rilanja war eigentlich meistens der Ansicht gewesen, das solche Effekte lediglich für die Optik da waren und selbst in gut gemachten Filmen selten wirklich etwas zur Handlung beitrugen.
Wahrscheinlich wäre Sarid auch dazu fähig den ganzen Generatorkomplex herauszureißen und in den Orbit zu schleudern, wo ihn Schiffkanonen abschießen konnten, aber auch wenn ihr die mentale Filmsequenz dazu gefiel war ihr bewusst, dass so ein Vorgehen weder sinnvoll noch ökonomisch wäre.
Während sie spekulierte - und ihre Konzentration ins filmisch-zweifelhafte abzudriften drohte - glaubte sie einen Schatten durch die Nacht segeln zu sehen, von der Lagerhalle zum Schildgeneratorgebäude. In ihrem momentanen Zustand wunderte sich die Geschuppte nicht im Geringsten darüber, dass die Menschin in der Lage war zu fliegen, schließlich hatte sie es bereits bei einer anderen Jedi gesehen.
Was für geheime Jedi-Techniken ihre Meisterin wohl noch für sich behielt? Wahrscheinlich fiel es ihr schwer damit umzugehen, dass Rilanja bereits so viel über die Geheimnisse des Ordens wusste- Nein, ganz so verzweifelt oder gelangweilt war die Echsin dann doch nicht. Ein Großteil ihres angeblichen Wissens war falsch, das wusste sie, und wahrscheinlich entsprach selbst das, was richtig war, nicht ganz der Art von Realität die sie erwartete.
Aber die weniger weit hergeholten Dinge konnten ja durchaus der Wahrheit entsprechen - wie beispielsweise das Abtrennen und Anfügen der eigenen Gliedmaßen oder das Verlassen des eigenen Körpers. Letzteres hatte die Falleen bereits mehrmals erlebt, auch wenn sie nie mit Sicherheit sagen konnte wo ihr Geist gewesen war, außer das sie nicht dort gewesen war wo sie in dem Moment grade gewesen und sich... meditativ ausgeruht hatte.
Mit einem Kopfschütteln versuchte sie diese wenig nützlichen Gedanken zu vertreiben, grade als Nei sie nach ihrer Meinung zu Sarids Plan fragte.


Ich denke es ist unsere beste Möglichkeit,

antwortete sie halb mechanisch, und stellte erst anschließend fest, dass es sich dabei mehr um eine Floskel denn um eine wirkliche Meinungsäußerung handelte. Wahrscheinlich war das Ziel ihrer Mitpadawan keine ausschweifende Diskussion, aber etwas mehr sollte ihr die Frage schon wert sein befand Rilanja, und setzte nochmals an.

Also ich weiß nicht was ich davon halten soll, dass wir nichts kaputt machen dürfen, ich meine es macht die ganze Sache unnötig kompliziert, und wir hätten mehr davon wenn die Republik irgendwo ein Schiff voller Schildgeneratoren stehen hätte, ich meine welche die vom Orbit an Repulsoren runtergelassen werden und beispielsweise auf großen Plätzen stehen, also von wo aus sie die Stadt sichern, ich meine bis die Techniker mit den fest eingebauten Generatoren fertig sind. Wer weiß überhaupt, was die Imperialen alles an Überraschungen hinterlassen haben, also zum Beispiel eine Art Fernabschaltung oder so, ich meine wenn sie eine Rückeroberung planen.

Die Falleen war überrascht, weil sie sich nicht bewusst gewesen war sich bereits so viele Gedanken über das Thema gemacht zu haben, aber im Momentw ar das nicht wichtig. Ihre Meisterin musste jeden Moment so weit sein, und wenn die Tür auf ging galt es unentdeckt, subtil und - dank der Tatsache, dass sie eigentlich schon entdeckt worden waren - möglichst fatal anzugreifen.
Schließlich kam das Zeichen, um nicht zu sagen der Wink, und Rilanjas Hand schloss sich um ihr Lichtschwert. Wie zuvor ließ sie es ausgeschaltet, musste sich aber bemühen ihre Hand nicht zu sehr zu verkrampfen.
Dann sprintete sie los, und ignorierte das Ziehen in ihren Beinen, als sich ihre Muskeln darüber beschwerten im zu kalten Zustand so rennen zu müssen. Bei nächster Gelegenheit brauchte die junge Frau dringend einen Energieriegel, oder besser gleich drei.
Sie überbrückte die Distanz zur offenen Tür schnell und brauchte ihrem Gefühl nach viel zu lange dafür. Jeden Moment rechnete sie damit beschossen oder in die Luft gesprengt zu werden, und irgendwie wirkte sich das nicht besonders positiv auf ihre Gefühlslage aus.
Aber mitten im Kampf - denn dorthin schienen sie ja zu steuern - war sie ohnehin sowas von außer Balance, dass sie nichts anderes tun konnte als weiter zu machen um nicht umzufallen.
Sie erreichte die Tür, bremste ab und ging hindurch. Sie nickte Sarid zu und registrierte, dass die Rätin ihre Waffe nicht aktiviert hatte. Ein deutliches Zeichen für sie.
Sie ging einige Schritte weiter und sah bis zum Ende des Ganges niemanden, der sie bemerken konnte. Dafür aber eine offene Tür, hinter der offensichtlich Leute zugange waren.
Nach ein paar Sekunden erklang eine Mischung aus Jubel und Verdruss, der zumindest für ihre Klischeeverwöhnten Ohren wie Glücksspiel in der Ausführung klang.
Von übertriebenem und wahrscheinlich ungesundem Aktionismus gepackt beschloss Rilanja, sich um das Problem zu kümmern. Vor ihren Augen ratterten Möglichkeiten vorbei - einfach rein gehen und darauf bauen, dass ihr Lichtschwert dafür sorgen würde das niemand etwas Dummes tat; oder reingehen und angreifen, um die Soldaten auszuschalten bevor sie Alarm schlagen konnten; oder die Tür schließen und mit der Macht den Sauerstoff aus dem Raum ziehen, bis alle bewusstlos wurden - zumindest wenn niemand mit Atemmaske in der Runde saß, zum Beispiel ein Kel Dor...
Diese Überlegungen führten zu nichts, und Rilanja realisierte, dass sie instinktiv bereits die Leere um sich gesammelt hatte, und ein Großteil ihrer bewussten Gedanken sich bereits in der vorgestellten Flamme auflösten. Die Macht umschloss sie wie ein Fluss, und auch wenn es ihr grade mal gelang Schemen von Dingen auszumachen, von denen sie wusste, dass sie da waren, hatte sie das Gefühl zu wissen, was sie tun konnte. Irgendwo am Rande der Leere gurkte ein Gedanke umher, der sie darauf hinwies, dass ihr spontaner Plan nur funktionieren konnte, wenn die anderen mitspielten und dafür sorgten, dass er nicht nach hinten los ging.
Aber der Drang nach vorne hinderte sie daran etwas abzusprechen. Sie ging neben der Tür in die Hocke und konzentrierte sich. Sie fand mit der Macht die Decke des Raumes, ohne wirklich zu wissen wie, und tastete sich daran entlang. Sie spürte Dinge, die sie nicht identifizieren konnte, machte sich darüber allerdings keine Gedanken. In ihrem Geiste ging sie die Wand hinunter. Man musste wohl studiert haben um die elektrischen Systeme einer solchen Anlage zu kennen, und wahrscheinlich stieß die Macht an ihre Grenzen wenn es darum ging Schaltpläne zu erspüren.
Ob es die fließende Energie war, die sie spüren konnte? Oder die physischen Komponenten, die unterschiedlichen Materialien? Oder bildete sie sich das meiste ohnehin nur ein, weil sie nicht genau wusste, wie sie mit der Macht umzugehen hatte?
Schließlich glaubte Rilanja gefunden zu haben was sie suchte, und wusste weder ob sie halbwegs richtig lag oder wieso sie glaubte auch nur erahnen zu können was sie grade tat. Aber wenn die Recht behielt, dann würde ein einziges Element ausreichen...
Sie griff mit der Macht zu und zog vorsichtig daran. Wenn es klappte... Und wenn nicht... Es war ihr egal, in der Leere, genauso wie die Zweifel an ihren eigenen Fähigkeiten, die allerdings von dieser Warte aus noch zahlreicher waren als in ihrem Normalzustand.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, und das Geräusch, das die fallende Karte verursachte war unter dem Gelächter kaum zu hören, doch dann verstummten die Stimmen, als sich einer der Wachen bückte um die Karte aufzuheben.


Wem gehört die?
Hey, wollten wir nicht fair spielen?
Ich hab all meine Karten.
Wen nennst du hier einen...


Es würde nicht zu einer Schlägerei oder sowas kommen, aber die höchstwahrscheinlich nicht ernst gemeinte Rangelei, die wohl nicht zuletzt dazu diente etwas Dampf abzulassen, und die sicherlich nicht länger als eine Minute dauern würde, während der jeder versuchte zu verhindern, dass ihm jemand Karten nahm, und gleichzeitig versuchte an die Guten der anderen zu kommen, musste reichen.
Geduckt lief Rilanja an der Tür vorbei, und hoffte, dass die anderen ihr folgen würden, auch wenn ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass es eigentlich Sarids Aufgabe gewesen wäre sie zu führen, und die Falleen mal wieder an ihrer Meisterin vorbei gestolpert war und damit hoffentlich nicht zu Problemen geführt hatte.
Etwas unsicher und ihre Klinge noch stärker umklammernd wartete die Geschuppte auf eine Reaktion der anderen.


Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – im Schildgeneratorgebäude - Sarid, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Rilanja - erster Tag
 
H7 ~ Kommunikationszentrale ~ Steilküste ~ mit Anakin nahe Muldoon, Trask, Farank & NPCs

Tenia wusste nicht, ob ein Schuss fiel, als sie sich so schnell sie konnte, nach draußen bewegte.
Vor der Tür, dicht an diese gepresst, das Herz bis zum Hals klopfend, wartete sie auf den Schmerz, Auf irgendetwas, dass darauf hindeuten würde, dass sie getroffen worden war. Aber das einzige, was sie spüren konnte war ihre Angst und ihr Herz, das ihr so stark gegen die Brust hämmerte, als wolle es eben jene dazu bringen, zu zerspringen. Wo war Anakin? Sie konnte nicht einfach die Klippe hinunter klettern. Es war stockdunkel und sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was sie ohne Anakin tun sollte. Wenn es ihm nicht gelang, sich ebenfalls aus dem Gebäude zu bewegen, war Tenia ausgeliefert. Sie mochte vielleicht den Tunnel finden, durch den sie gekommen war, aber dort würde ihre Reise enden. Denn wie sollte sie ein Schiff finden, dass zurück nach Lianna kehrte? Wie, wenn sie sich hier offensichtlich in einem feindlichen Gebiet befanden, oder eben in einem, in dem so etwas wie Krieg herrschte.

So wartete die Nullianerin ab, zählte die Sekunden, in denen sie hoffte, dass es Solo gelingen würde zu überleben. Dann kam ein ohrenbetäubendes Geräusch. Eine Explosion und die junge Frau presste zu spät die Hände auf die Ohren, erschreckte sich dermaßen, dass sie fast das Gleichgewicht verloren und von dem Plateau gestürzt wäre. In letzter Sekunden fand sie ihr Gleichgewicht wieder, hörte ihre Umwelt nur noch wie von weit weg. Einzig das Klingeln in den Ohren war deutlich nah zu vernehmen.
Abermals begann Tenias Herz schneller zu schlagen und ihre Angst wuchs stätig.
Sekunden vergingen, -oder waren es Minuten?- ehe sie etwas, oder jemanden wahrnahm. Ein Blick nach unten zeige deutlich, dass ein Sprung in den Tod führen konnte. Wenn sie falsch absprang würde sie sicher nicht im Wasser landen und wenn sie richtig sprang, aber ungeschickt aufkam…
So ballte die junge Frau ihre Hände zu Fäusten, bereit zu kämpfen, als sie Anakin erkannte und beruhigt ausatmete. Er lebte noch! Wie auch immer ihm das gelungen war, wie auch immer er die Explosion überlebt haben konnte, sein Anblick war nahezu das Beste, was sich Tenia überhaupt erwünschen konnte.

Allerdings sollte sich Tenias Blick ändern, als Anakin ihre Hand wollte und nach unten sah.
Der Mann verlangte nicht im Ernst, dass Tenia ihm die Hand reichen und in den Tod springen würde? Aber seien Stimme war unmissverständlich. Die Nullianerin rührte sich keinen Millimeter, kam aber nicht einmal dazu den Kopf zu schütteln oder mit Worten zu verweigern, als Anakin schon längst nach ihrer Hand gegriffen hatte. Den Schrei noch in der Kehle steckend, ihn nicht loslassend, schloss Tenia die Augen, als sie auf den Aufprall wartete, der nicht kam, so wie vorhin der Schmerz nicht eingetreten war. Als sie die Augen öffnete, befanden Anakin und sie sich auf dem Vorspring. Keiner von beiden sprach ein Wort, als sie sich wieder in Bewegung setzen und zurück zu den Kanalsystemen kehrten. Zeit, in der Tenia zu verarbeiten und zu verstehen suchte, was da überhaupt geschehen war. Ob ihr eins von beidem so richtig gelang, stand auf einem ganz anderen Blatt.
Sie fühlte sich mehr und mehr, mit jedem Schritt, den sie liefen, überfordert, weil alle vorangegangenen Ereignisse überhaupt nicht greifbar waren. Man hatte ihr gedroht, auf sie zu schießen und sie war geflüchtet. Sie waren umzingelt gewesen! Und dann war etwas explodiert und trotz allem lebten sie? Natürlich ein Grund zu Freude, aber wie sollte sich Tenia über etwas freuen, was sie nicht verstand? Viel zu tief saß der Schock noch in ihren Knochen und das Gefühl der Angst, dass vielleicht verschwunden war, aber dennoch etwas zurück gelassen hatte. Ein seltsames Gefühl der Schwere. Ein unangenhemes Gefühl in der Magengegend.

Anakin hingegen sah so zufrieden aus, als hätte er gerade eine gute Mahlzeit zu sich genommen und die Nullianerin schüttelte, noch immer schweigend den Kopf.

Kanalsystem unter Coronet ~ mit Anakin

 
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Kanalsystem unter Coronet ~ mit Tenia

Einige Zeit waren Anakin und Tenia nebeneinander tiefer in das Tunnelsystem Coronets eingedrungen und hatten inzwischen wohl auch eine sichere Entfernung zu dem Ausgang an der Kommunikationsstation erreicht. Die hohe Luftfeuchtigkeit die kondensiertes Wasser an den schattigen Wänden sich bilden ließ und der eigentümliche, muffige Geruch gepaart mit Geräuschen von auf den Boden und in Pfützen fallenden Tropfen unbekannter Herkunft oder defekten Stromleitungen umgaben die beiden Jedi nun erneut.

Erst jetzt, wo Anakin sich selbst ob der Geschehnisse wieder gefasst hatte, fiel ihm die zusehends kompliozierte Gefühlswelt seiner Begleiterin auf. Klar, dachte er, für sie war es eine erste Mission, die nicht nur kompliziert, sondern auch gefährlich war - zusätzlich noch ohne Erfahrungen auf derartigem Terrain. Vielleicht war es keine so gute Idee gewesen sie mitzunehmen, überlegte der Jedi bevor er plötzlich stehen blieb. Andererseits, führte er den Gedanken fort, hatte sie sich gut geschlagen, alles war unterm Strich gut gelaufen und sobald er sie mehr mit der Macht vertraut gemacht hatte, würden ihr andere Missionen in dieser Art wesentlich leichter fallen... es war eine starke Erfahrung die sie hatte machen müssen, doch sie hatte die junge Nullianerin einen großen Sprung voran gebracht - trotz oder gerade wegen ihres momentan noch vorhandenen Gefühls überfordert zu sein.


"Wie geht es dir...?",

fragte Anakin behutsam und ruhig, während sich die beiden im Tunnel gegenüberstanden. Klar konnte man es Tenia ansehen und mehr noch durch die Macht spüren. Er wollte es jedoch trotzdem wissen, was sie beschäftigte.


Kanalsystem unter Coronet ~ mit Tenia
 
[Corellia-System – Orbit um Tralus - Alliierter Verband - ISD II Reconciliation - Flaggbrücke] Vice Admiral Amira Tet'Ness

Die Besatzung der Flaggbrücke war sehr intensiv mit ihren Tätigkeiten beschäftigt, auch wenn die blonde Hapanerin sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, so wussten sie doch, dass es in ihr immer noch brodeln konnte.
Eben jene war damit beschäftigt sich immer und immer wieder das Vorgehen der imperialen Einheiten anzuschauen und zu analysieren, wo man hätte ansetzen können um ein besseres Endergebnis zu erzielen. Denn gleich was Sie mit Vice Admiral Dreytila am Liebsten angestellt hätte, wäre man dem imperialen Verband über Talus begegnet hätten die Verluste immens ausfallen können. Die hohe Anzahl an schildgeschützten Jäger war beunruhigend, die selbstsichere Handhabung dieser durch den gegnerischen Kommandanten besorgniserregend. Die Republik war es gewohnt die Raumhoheit zu haben, denn man verfügte in der breiten Masse nicht über die entsprechende Summe an Schlachtschiffen, dafür aber über die einen Fokus bei den Jagdmaschinen.
Auch wenn man für die aktuelle Offensive „Republic Dawn“, eine beachtliche Tonnage an schweren Kriegsschiffen zusammengezogen hatte, so fehlten diese Schiffe eben an anderer Stelle. Die Unterstützung durch die Hapaner kam also mehr als Recht, eventuell würden sie weitere Einheiten abstellen, das würde helfen das Momentum zu halten, da nach und nach Schiffe ausfielen oder zerstört wurden.

Es wurmte Amira, dass sie nicht ermitteln konnte, ob es Kaltblütigkeit oder politische Anpassungsfähigkeit war welche Vice Admiral Anesa Dreytila zu ihren Worten und Handlungen verpflichtete. Keine der Alternativen wollte ihr so Recht gefallen, aber auf der anderen Seite musste sie durchaus anerkennen können, dass sie zumindest ein Bombardement auf das Feldlazarett verhindert hatte. Und doch konnte die Hapanerin nicht davon ablassen es als vertane Gelegenheit zu betrachten. So war der Feindverband weiterhin aktiv. Wie es mit der Moral der hapanischen Besatzungen aussah konnte sie nicht einschätzen, man konnte stolz sein die Verwundeten der Alliierten gerettet zu haben, oder bestürzt ob der hohen Verluste unter den Piloten, als auch jegliche Variation davon irgendwo zwischen den Extremen.

Für den Moment übernahmen die Raumjäger ihres provisorischen Verbandes die CAP (Combat Air Patrol), man hatte weniger abbekommen und die Piloten waren nicht durch das gleiche Höllenfeuer gegangen wie ihre hapanischen Gegenstücke. Gegebenenfalls würde man Sonderschichten einlegen, bis Admiral Stazi weitere Maschinen abstellen konnte, falls er irgendwo Maschinen loseisen konnte.
Es gab viele Brandherde und die Ressourcen waren wie immer begrenzt, erst wenn das Corellia-System befriedet war würde man wieder so etwas wie Normalität erhalten, und bis dahin konnte noch einiges an Zeit vergehen. Um kurz darauf wieder an die Front verlegt zu werden. Ob es momentan noch möglich war regelmäßig Einheiten zur Erholung rauszuroutieren konnte sie nicht abschätzen. Ihr Stand war generell nicht mehr ganz aktuell, die groben Vorgaben zur Invasion zu Bothawui und der corellianischen Handelsroute entlang hatte sie zwar mit Commodore Wes Korus – damals noch als ihr Stellvertreter bei den Sondereinsatzkräften ausgearbeitet – aber Admiral Stazi hatte sie noch vor Denon ersetzt, da man die Sondereinsatzkräfte zur vollständigen Flotte aufstockte und diese in den Händen eines kampferfahrenen Admirals wissen wollte. Ob oder welche Veränderungen Stazi vorgenommen hatte, war ihr nicht bekannt.
Amira war zwar ebenfalls sehr kampferfahren, jedoch nicht in der Führung vollständiger Flotten, sie hatte eher mit Verbänden auf Flottillenebene agiert, wenngleich sie sich die Führung der Fünften zutraute. Stattdessen hatte man aber ihren und Stazis Kommandoposten getauscht und sie zur Kommandantin der dritten Flotte gemacht – einen Posten den sie bisher nicht angetreten war, da die Flottenführung ihre Anwesenheit bei den Beitrittsverhandlungen mit Hapes wichtiger empfand. Im Nachhinein stand sie der Sache weiterhin skeptisch gegenüber, die Hauptlast der Verhandlungen hatte Senatorin de Lieven souverän geführt und mit Amiras eher ablehnenden Haltung ihrer Heimat gegenüber hatte sie dort wenig eingebracht.
Wenngleich sie bei der Beurteilung der militärischen Stärke und Verwendung der Hapaner im Kriegseintritt zumindest sachlich hatte punkten können. Insgeheim hoffte die Blondine ja, dass man ihr so eine Aufgabe nicht mehr zumuten würde, sie hatte ihre Aufgabe erfüllt, aber nicht mit Auszeichnung. Diplomatie war einfach nicht ihr Parkett. Sie scheute sich davor, aber für sie wenig verwunderlich, hatten doch diplomatische Entwicklungen den Tod ihrer Mutter und mit ihrer Flucht vor ihrer werten, machthungriger Tante zu tun. Amira sträubte sich schlicht davor.

Mit Admiral Iulian Apostata kam sie soweit gut zu Recht, er erschien ihr weniger wie ein Politiker, sondern mehr daran interessiert seine Mission zu erfüllen und seine Leute heil nach Hause zu bringen. Das konnte sie respektieren. Sprich hier hatte man eine gemeinsame Grundlage auf der man aufbauen konnte.


„Admiral, wir erhalten eine Kommuniqué von der Charis. Admiral Apostata lädt sie zur Lagebesprechung per Hologramm des hapanischen Kontingents ein.“

Etwas das er nicht tun musste, aber er war gewillt zusammenzuarbeiten und es war ein Zeichen von Anerkennung, dass er diese Einladung aussprach. Es wäre mehr als unhöflich und wenig förderlich diese abzulehnen.

„Teilen sie mit, dass ich gerne partizipieren werde.“

Die Anweisungen wurden ausgeführt und nach Kurzem bauten sich die Abbilder des hapanischen Flottenkommandanten und seiner überwiegend weiblichen Untergebenen.

„Admiral Apostata, vielen Dank für ihre Einladung. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und meinen Dank für den Heldenmut ihrer Piloten ausprechen und gleichzeitig mein Bedauern für ihre Verluste zum Ausdruck bringen.“


VA Tet’ness war nicht glücklich mit dem Ausgang des Gefechts – keiner der Anwesenden konnte das wirklich sein – aber hier offen herumzumotzen und personelle Konsequenzen fordern wäre wenig hilfreich. Zumal ihre Anteilnahme echt war, die Umstände unter denen diese Piloten ihre Leben ließen war kein Grund ihre Opfer nicht anzuerkennen. Ob Vice Admiral Anesa Dreytila richtig agiert hatte, würden vermutlich wirklich die Geschichtsschreiber oder zumindest ihre Vorgesetzten im Konsortium beurteilen.

[Corellia-System – Orbit um Tralus - Alliierter Verband - ISD II Reconciliation – Flaggbrücke] Teilnehmer der Lagebesprechung (Hologramme), u.a. Admiral Iulian Apostata und Vice Admiral Amira Tet'Ness
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | [LTK] Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew[/B]

Die Reliant zog mit gemütlichen 25 bis 30 MGLT auf Ihrere Patroullienroute Ihre Bahnen.
Bisher gab es absolut keine Auffälligkeiten. Bis auf den treibenden imperialen Wracks die bei kurzzeitigen Spannungsspitzen in der noch bestehenden Elektronik eine ganz feine Sensorsignatur erzeugten. Auf dem Schiff selbst gingen alle Besatzungsmitglieder ihren Arbeiten nach.

Jhassa selbst empfand die Ruhe auf den Schirmen als "die Ruhe vor dem Sturm". Dafür empfand der noch frische Commander Corellia als strategisch zu Wertvoll. Irgend eine Aktion des Feindes musste einfach bevorstehen.
Ein kleiner Kontrollgang über das Schiff sollte daher nicht schaden. Schließlich hatten fast alle Besatzungsmitglieder Aufgaben zu erfüllen.

Er wandte sich daher an seinen 1. Offizier
Lieutenant Commander Cooper, Sie haben die Brücke. Ich bin via Comunicator erreichbar.

Jawohl Commander.
Der Junge Corellianer sallutierte Stramm und wandte sich wieder an seine Arbeit. Jhassa dachte sich, das sein 1. Offizier doch etwas mehr in die Commandostruktur involviert werden müsste und auch weitreichende Schiffsbezogene entscheidungen durchaus auch selbst treffen sollte. Das Unwohlsein des XO war durchaus anzusehen, seit der Verlegung nach Corellia sah er einfach ein wenig fertig aus.
Der Commandant verließ die Brücke und schlenderten durch die Gänge.
Hin und wieder traf er den ein oder anderen Soldaten der Gänge reinigend den Commander grüßte.
Hinter einer weiteren Ecke hörte er eine etwas lautstarke Diskussion, wahrscheinlich von den an Bord befindlichen Bodentruppen.

"Wie kann dieser Commander uns hier so rumschickanieren?! Wir stehn hier seit 3 Stunden sinnlos vor dem Technikschacht rum, Chief Harrolds putzt in der Offiziersmesse Latrinen und Ihr müsst spazieren gehn. Was soll das hier?!

In dem Moment trat der Commandant um die Ecke und viel sogleich den anderen Gesprächspartner ins wort.

Ganz einfach Kammeraden! Ich möchte, das hier jeder einer Beschäftigung nach geht! Ich Möchte vermeiden dass sich hier irgendeiner beschwert, das die Truppen-/Flotten- oder Fliegerheinis nichts zu tun hätten oder Sonst wer unberechtigte Behandlung empfindet. Und wenn sie mal die Glotzen aufmachen, wer momentan Ihre Latrinen putzt. Das ist einer unserer Flottenheinis.

"Ähm... Guten Tag Herr Commander. " Die Soldaten standen Still und der Ranghöchste Soldat salutierte und sprach.
"Es ist nur...."

Nein! Nichts "es ist nur" viel ihm der Selkath ins Wort. Das deutliche gurgenln war deutlich in seiner Stimme zu hören.
Hier macht jeder das gleiche! Und seien sie froh, das sie hier nur Wache schieben oder Streife laufen müssen. Sie könnten auch gerne den Kanonieren beim Geschützladen helfen oder im Lagerbereich eine Inventur durchführen. Aber fürs erste gehn Sie vier jetzt wieder ihrer Arbeit nach!
Der Commander schaute die vier Soldaten ernst an und begab sich dann weiter auf seinem Rundgang. Selbst in den Hangarbereichen waren die Piloten emsig bei der Arbeit. Die Jäger wurden gecheckt teilweise kleinere Wartungsarbeiten durchgeführt oder einfach nur Geputz oder die Lackierung aufgebessert.
Gerade die Y-Flügler zeigten deutlich, dass der Zahn der Zeit an Ihnen nagte. K-Flügler währen eher der Wunsch des Commander gewesen aber es war schier Utopisch zu denken, dass das Flottenkommando 12 Jäger dieser klasse unter das Kommando eines so jungen und noch dazu unerfahrenen Commander zu stellen. Er war schon froh über die 2 T-65BR Aufklärer.

Der Kommander wurde durch einen kräftigen ruck aus seinen Gedanken gerissen.
Laute Alarmsirenen brüllten auf und die Schiffsbeläuchtung flackerte auf. Die rote Notbeleuchtung erhellte das Hangar.
Der junge Commander zückte seinen Kommunikator.

Jhassa an Brücke! Was zum Teufel war das?

Die hektische, leicht verzerrte Stimme seines ersten Offiziers drang leicht verzerrt und knarzend aus dem Kommunikator.
Misst verdammmter... Ruf den Technischen Offizier... Das darf doch nicht wahr sein.... Äh Commader, wir haben scheinbar das Minenfeld gestreift und dabei eine oder vielleicht mehrere Minen zur detonation gebracht. Wir haben einen Totalausfall... nichts geht mehr! Alles läuft auf Notstromversorgung.

Wir haben.. bitte Was?! antwortete der Selkath ungläubig

WIr haben das Mine...
Jetzt wiederholen sie doch nicht alles! Ich habe Sie schon verstanden! Schadensbericht?
Nicht möglich! WIr haben gerade keinen Zugriff auf die Schiffsysteme.

Gut... Ähm Nicht gut! Schaffen sie Lieutenant Halkesh bei, er soll sich mit allen verfügbaren Männern sofort um Problemlösung bemühen

Jawohl, Commander. Das ist bereits in Arbeit!

Gut, geben sie vorsorglich auf der Krankenstation alarm. ich bin auf dem Weg. Jhassa ende

Gerade als der junge Commander Richtung Brücke eilen wollte, wurde er von Lieutenant Commander Siva Karath

"Verdammt, was war das?"

Minenfeld...Ich muss zurück zur Brücke. Ich melde mich später.

Jhassa ließ die leicht verdutze Offizierin im Hangar stehn und eilte durch die Korridore zur Brücke. Da derzeit auch kein Turbolift funktionierte hieß es Leiter klettern.
Zwei Etagen höher hörte er jemanden auf Selkatha fluchen. Er hatte wohl durch zufall seinen technischen Offizier gefunden. Lieutenant Halkesh stammte ebenso wie der Commander von Manaan. Er war einige Jahre älter aber auf Grund seiner etwas aufbrausenden Art nie über den Rang eines Lieutenant hinaus gekommen. An seinem technischen Sachverstand mochte es aber weniger liegen. Mit ein wenig Werzeug und kleineren elektrischen Bauteilen vermochte es dieser Selkath aus einem Leuchtstab einen Schweißbrenner oder anderes zu bauen.
Seinem Gefluche zu folge, verfluchte er scheinbar gerade einen Astromechdroiden.

Lieutenant, was ist los?
Der Lieutenant drehte sich etwas erschrocken um.

Ah, Commander... Dieser piepsende Schrotthaufen hier hat an der Zuleitung hier sicherheitstechnische Wartungsarbeiten durchgeführt und muss wohl bei dem Ruck in den Wartungschacht gefallen sein. Dabei hat er an einer Hauptleitung nen saftigen Kurzschluss verursacht. Geben sie mir 20 Minuten und es läuft fast alles wieder. Ich muss nur nen Bypass legen. Was war das eigentlich eben?

Wir sind auf mindestens eine Mine aufgelaufen.
Der erste Einsatz als Kommandant fing ja Klasse an, erst das Chaos an Bord nach Dienstantritt, dann das Auflaufen auf eine Mine und jetzt diese Panne. Na wenn das mal nicht Gut anfing.
20 Minuten? Ich nehm sie beim Wort. Überraschen sie mich, ich muss zur Brücke

Jawohl

Während der eine Selkath zur Brücke eilte, stürzte sich der andere wieder in seine Arbeit. Nach unzähligen weitern Metern und Sprossen erreichte der Commander endlich die Brücke und betrat diese sofort mit einem lauten "Ohne Meldung!". Auf der Brücke waren alle Monitore dunkel. Das einzige was scheinbar noch aktiv war, war die rote Notbeleuchtung. Der Kommandant setzte Sich auf seinen Stuhl. Eine leicht überforderte Brückencrew blickte Ihn fragend an angsichts ihrer derzeit nicht durchführbarer Arbeit.
Kurzschluss in einer Hauptleitung. Halkesh mein in etwa 20 Minuten läuft das Schiff wieder. Jetzt heißt es warten und beten. Wir sind wohl solange Blind, Taub und Stumm.

Im derzeitigen Einsatzgebiet war dies gerade eine äußerst schlechte Lage. Dem Feind lag man derzeit serviert auf einem Silbertablett.

Corellia-System | Orbit um Corellia | [LTK] Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew
 
Corellia-System – Orbit um Tralus - Alliierter Verband - SDR „Charis“ - Brücke

Captain Chun stand als eigentliche Kommandantin des „Charis“ neben Iulian. Sie arbeiteten bereits länger zusammen und für hapanische Verhältnisse stellte diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe eine recht neue Entwicklung dar.
Allerdings war auch Chun mehr an dem Wohl der ihr unterstellten Leute interessiert als an schnöder Politik, in die sie nur bedingt Einsicht hatte. Sie selbst hatte sich in der Flotte nach oben gedient, die Ränke im Königshaus interessierten sie nur partiell.

Anders der Admiral, der als Neffe der Königinmutter einen sehr guten Einblick in diese Ränke hatte, wobei Gerüchten zur Folge, er sich immer herausgehalten hatte. Bereits einige Zeit vor dem Eintritt in die Republik hatte man damals angefangen, in der Flotte die Grundlagen für politische Ränke zu zerstören.
Und in diesem Augenblick war Hapan auf dem Weg, wieder ein Mitglied der Republik zu werden. Natürlich stand auch die Flotte unter Beobachtung und Iulian konnte nicht behaupten, daß sich die hapanische Flotte bisher schlecht geschlagen hatte.
Er nahm sich die Zeit, sich jeden Kommandanten, der als Hologramm zugeschaltet worden war, zu taxieren.
Ein wenig Zeit hatte er, denn sie warteten auf die Nachricht von Vice Admiral Amira Tet'Ness, ob sie gewillt da war, die Einladung anzunehmen. Seinen Kommandanten konnte er es einfach befehlen und sie hatten sich umgehend nach Erhalt des Befehls in die Konferenz eingeschaltet.
Dennoch war das Schweigen belastend, denn jeder erwartete, daß Iulian etwas sagte, aber dieser schwieg sich aus und das schien einigen unangenehm zu sein.
Erst Captain Chun unterbrach die Stille und teilte Iulian mit, daß Vice Admiral Tet'Ness an der Besprechung teilnehme.
Und kurz darauf war sie bereits als Hologramm anwesend und unterbrach, sicherlich zur Erleichterung der hapanischen Kommandanten die Stille.


„Admiral Apostata, vielen Dank für ihre Einladung. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und meinen Dank für den Heldenmut ihrer Piloten aussprechen und gleichzeitig mein Bedauern für ihre Verluste zum Ausdruck bringen.“

Man konnte einiges in diese Worte hineininterpretieren und Iulian konnte sich denken, daß einige anwesende Kommandanten genau das in diesem Augenblick auch taten. Aber es war ihm gleichgültig, was sein konnte. Ihn interessierten bloße Fakten.

“Ich danken Ihnen, Vice Admiral Tet’Ness, daß es Ihnen möglich war, Zeit für die Besprechung zu erübrigen. Ich kann Ihnen versichern, daß die Angehörigen der hapanischen Flotte Ihre Beileidsbekundung überbracht werden und ich möchte Ihnen hierfür in Namen der hapanischen Flotte unseren Dank aussprechen.“

entgegnete Iulian freundlich.

“Praktischerweise haben Sie das Thema für diese informelle, kurzfristig einberufene Konferenz direkt angeschnitten. Auch hierfür meinen Dank.“

fügte er hinzu, wobei sich gerade einige hapanische Kommandanten sicherlich innerlich zu winden begannen.

“Wie Sie alle wissen, war die SDR „Charis“ nicht Teil des Verbandes, als es bei Tralus zu Feindkontakt mit einem imperialen Verband kam. Den Oberbefehl zu diesem Zeitpunkt hatte Vice Admiral Anesa Dreytila. Captain Chun und mir liegen alle Aufzeichnungen und Daten vor und wir haben uns ein Bild von ihrem Vorgehen gemacht.“

Iulian hatte nur die klaren Fakten herausgestellt. Und natürlich hatte es sich Dreytila nicht nehmen lassen, die Aufzeichnung ihres Gespräch mit Amira ebenfalls übermitteln zu lassen.

“Es bleibt festzustellen, daß unser Verband massive Verluste bei den Sternenjägern erlitten hat und deswegen in der nächsten Zeit defensiver agieren wird müssen.“

Iulian merkte, wie die Wut in ihm hochkochte, als er diesen Tatbestand wiedergab. Doch er war nicht Admiral geworden, weil er sich unbeherrscht verhielt. Im Gegenteil, er zog es vor, in solchen Augenblicken die Dinge nüchtern und kühl zu betrachten. Er verachtete Leute, die die Beherrschung verloren.

“Die Tatsache, daß viele Piloten mit dem Leben davon gekommen sind, ist allerdings bedingt durch die Tatsache, daß sich der imperiale Verband nicht auf ein Gefecht einlassen wollte. Aber die entstandenen Verluste treffen uns in jeglicher Hinsicht hart.“

Zum ersten Mal, seit Beginn der Konferenz, blickte Iulian Vice Admiral Dreytila an.

“Ich habe mir die Aufzeichnung Ihres Gespräches mit Vice Admiral Tet’Ness angesehen, Vice Admiral Dreytila.“

kam Iulian nun zum eigentlichen Thema. Er hatte sich überlegt, ob und wie er vorgehen wollte. Aber schließlich hatte er eine Aufgabe, die über Corellia hinausging und mit er bereits weit vor Corellia angefangen hatte.

“Sie sind also der Meinung, Vice Admiral Dreytila, daß der Verlust, den wir in Form unserer Sternenjäger und vor allem unserer Piloten erlitten haben, gerechtfertigt ist durch die Verhinderung eines möglichen Bombardement des republikanischen Lazaretts?“

fragte Iulian ruhig, aber bestimmt. Nachdem sie bereits die Aufzeichnung des Gesprächs mit Tet’Ness aus der Hand gegeben hatte, war es schwierig das Gegenteil zu behaupten.

“Ja, Sir, es ist ein bekanntes Vorgehen der Imperialen orbitale Bombardements durchzuführen. Die Vermutung lag nahe, daß sie genau dieses Mal genauso wieder vorgehen würden. Die Resonanz in der Öffentlichkeit wäre fatal gewesen, wenn bekannt geworden wäre, daß der hapanische Verband in der Nähe nichts gegen ein solches Verbrechen unternommen hat.“

führte sie aus und dann herrschte abermals für einige Augenblicke Stille.

“Nun gut.“

entgegnete Iulian und für einen Augenblick sah es so aus, als gäbe er sich mit dieser Erklärung zufrieden.

“Es wird Ihre Aufgabe sein, dem hapanischen Militärgericht sowie der hapanischen und republikanischen Öffentlichkeit Rede und Antwort dafür zu stehen, daß sich mit ihrer Hilfe ein imperialer Feindverband nach wie vor im System befindet und frei agieren kann, bis er wieder lokalisiert werden kann.“

Iulian sah wie Dreytila schluckte.

“Ich hoffe für die Resonanz auf ihre Person, daß dieser Verband nicht mehr Unheil anrichten wird, als sie hier zu verhinderten hofften.“

fügte er kühl hinzu.

“Vice Admiral Dreytila, ich entziehe Ihnen hiermit das Kommando über die SDR „Royal Court“ und enthebe Sie ihres Postens als stellvertretende Kommandantin des hapanischen Verbandes.“

Er konnte die Überraschung in den Gesichtern der Kommandanten sehen, aber es interessierte ihn nicht.

Captain Shor‘ Da, mit sofortiger Wirkung haben Sie das Kommando über die SDR „Royal Court“. Ihr erster Befehl lautet, Anesa Dreytila die Zugangscodes und alle notwendigen Unterlagen zu entziehen. Desweiteren werden Sie Anesa Dreytila in Haft nehmen. Aufgrund Ihres bisherigen Ranges wird auf eine Unterbringung in einer Zelle verzichtet.“

befahl Iulian dem bisherigen, ersten Offizier der „Royal Court“.

“Rear Admiral Lif‘ Ro, ich befördere Sie mit sofortiger Wirkung in den Rang eines Vide Admirals und zum stellvertretenden Kommandanten des hapanischen Verbandes.“

Iulian hatte sich genau überlegt, was er zu tun gedachte und seine Entschlossenheit ließ auch keine andere Vermutung zu.

“Und dem Rest von Ihnen empfehle ich, sich darüber klar zu werden, daß Sie vor allem den Hapanern und unseren Verbündeten, der Neuen Republik, verpflichtet sind. Die Resonanz der Öffentlichkeit darf und kann bei militärischen Belangen niemals die erste Prämisse sein und werden. Und ihre politischen Umtriebe haben in der Flotte erst recht nichts zu suchen. Unsere Verbündeten müssen sich darauf verlassen können, daß wir zuverlässig an Ihrer Seite stehen und kämpfen, ohne befürchten zu müssen, daß irgendwelche politischen Faktoren unsere Entscheidungen beeinflussen.“

stellte Iulian noch einmal klar.

“Ich empfehle Ihnen also, noch einmal ins sich zu gehen und ihre Gesinnung zu überprüfen. Und sollten Sie der Meinung sein, daß Ihnen Politik und öffentliche Resonanz wichtiger ist, dann erwarte ich Ihr Gesuch auf Entlassung. Sie können nun zu Ihren Aufgaben zurückkehren. Vielen Dank.“

Nach und nach klinkten sich die Kommandanten aus der Besprechung aus. Iulian wartete auch so lange, bis der letzte weg war.

“Vice Admiral Tet’Ness, ich bedauere, daß sie Zeugin dieses unangenehmen Zwischenfalls geworden sind. Ich hoffe jedoch, daß es unsere Zusammenarbeit nicht beeinträchtigen wird. Ich bin mir sicher, daß im Falle des Falles die Zusammenarbeit mit Vice Admiral Lif’Ro besser vonstatten gehen wird.“

abwartend blickte Iulian auf die republikanische Kommandantin. Er hatte ihr einiges „zugemutet“.

“Wir bemühen uns schon seit geraumer Zeit, die Verwicklungen zur Politik in unserer Flotte auszumerzen. Mit Sicherheit haben wir schon einiges erreicht, aber wir haben auch noch einen weiten Weg vor uns.“

erklärte Iulian ansatzweise die Beweggründe seines Vorgehens. Amira war schließlich Hapanerin. Allerdings hatte sie sicherlich nicht ohne Grund den Cluster verlassen.


Corellia-System – Orbit um Tralus - Alliierter Verband - SDR „Charis“ - Brücke Vice Admiral Amira Tet'Ness und Admiral (Holo) Iulian Apostata
 
Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat F 8 – Beim Turbolaser In der Nähe War, Joya, Tzun, Skyan, 2 Sandpanther; Imperiale Soldaten und Padme


Die Tatsache, daß man sich Schwierigkeiten selbst gesucht hatte, anstatt sie nur billigend in Kauf zu nehmen oder in diese Schwierigkeiten hineinzustolpern, hatte Padme noch nie als sehr tröstlich empfunden.
Und besonders galt dies in diesem Augenblick, denn das sprichwörtliche Wasser stand ihr bis zum Hals. Obwohl, wenn sie ehrlich war, ihr diese Sichtweise sogar noch sehr optimistisch erschien, denn realistisch stand ihr das Wasser eher bis zur Oberkante Unterlippe.

Nach wie vor hatte sie keine Ahnung, wo sich der Rest ihrer Gruppe befand, aber sie hoffte inständig, daß es ihnen irgendwie gelungen war, sich zu sammeln und den Auftrag, nämlich den Blick der Imperialen von Sarids Sabotagegruppe abzulenken, irgendwie in die Tat umzusetzen.
Aber realistisch gesehen, sah Padme hier auch eher schwarz, es sei denn die Imperialen fühlten sich durch das Eindringen ihrer Gruppe bereits genügend abgelenkt.
Denn zu ihrem Bedauern neigte Padme nicht dazu, die Imperialen in dieser Hinsicht zu unterschätzen. Im Gegenteil, es war anzunehmen, daß die straffe militärische Ordnung ein Chaos vermeiden würde. Militärische Disziplin erschwerte ihren Plan ungemein und im Moment sah es eher danach aus, als würde eben diese Disziplin das Unternehmen scheitern lassen.

Es war nur ein schwacher Trost, daß Padme in ihrer Einschätzung, daß die Lichtschwerter in der Lage wären, die Aufmerksamkeit auf sie selbst zu konzentrieren.
Aber ihre Gruppe hatte sie aus den Augen verloren, so daß sie nicht einmal eine Aussage, wie sehr das dem Rest genutzt haben könnte, treffen konnte.
Wobei sie im Moment wirklich andere Sorgen hatte, denn der Sprung von der Zwischenetage hatte ihr nur eine kleine Atempause verschafft, aber nun hatte sie Mühe den immer heftig werdenden Beschuß abzuwehren. Und zu ihrem Leidwesen hatte sie nirgendwo die Möglichkeit in Deckung zu gehen.

Eigenartigerweise schoß ihr genau in diesem Moment eine Erinnerung durch den Kopf, Erinnerung an Übungen mit Trainingsdroiden, bereits zu Beginn ihrer Ausbildung und der Ausbildung vieler anderer Machtnutzer.
Langweilige, sinnlos erscheinende Übungen, besonders in den Augen einer aufmüpfigen Padawan.

Aber alle Übungen der Galaxis konnten einen nicht so wirklich auf den Moment vorbereiten, in dem man sich beinahe einer Übermacht gegenüber sah. Zudem waren ihre Gegner keine Droiden, sondern gut ausgebildete Soldaten, die bedauerlicherweise ihren Verstand gut zu nutzen verstanden.
Padme hatte die letzten Schüsse mit einiger Mühe parieren können, bei dem letzten hatte sich mit einem Sprung zur Seite aus dem Schußfeld gebracht und einige Schritte zurückweichen müssen.
Bedauerlicherweise hatte sie nicht mehr viel Platz zum Zurückweichen, besonders weil die Imperialen einen gewissen Abstand wahrten.
Padme wußte, daß die Anzahl der Gegner über kurz oder lang zu einer Niederlage führen würde und die logische Konsequenz wäre Kapitulation gewesen.
Allerdings wäre Zukunft mit so vielen Variablen versehen, daß sie den Kampf bis zum bitteren Ende in diesem Fall vorzog.

Sie war so konzentriert, die Schüsse abzuwehren und die Imperialen auf Abstand zu halten, daß sie sowohl den dumpf pochenden Schmerz nicht spürte als auch den Aufruhr, der in dem Bereich seinen Ausgangspunkt zu haben schien, in welchem sich die Überreste jenes Transporters befanden, in dem sie hergebracht worden waren, merkte.
Aber dann fiel ihr die veränderte Geräuschkulisse ebenso auf wie den auf sie schießenden Soldaten, denn aus der Richtung des zerstörten Transporters ertönten hektisch klingende Rufe und Flüche. Und ein ohrenbetäubendes Geräusch, daß bei Padme einige Irritation hervorrief.

Und anscheinend nicht nur bei ihr, denn sonst ließ sich kaum erklären, warum sie einige Augenblicke Zeit hatte, den AT-AT, der aus einem Hangargebäude hervorkam, fassungslos anzustarren.
Sie hatte einen AT- AT noch nie aus der Nähe gesehen und allein die Tatsache, daß die Imperialen vollkommen aus dem Konzept geraten schienen, war für sie ein Hinweis darauf, daß sich dieses Monstrum völlig außer Plan in Bewegung gesetzt worden war. Und dafür gab es nur eine Erklärung. War, Joya, Tzun, Skyan und die Sandpanthers hatten diesen AT-AT irgendwie unter ihre Kontrolle bringen können.

Im nächsten Augenblick war Padme nicht mehr das Primärziel, wobei die Imperialen sich Schußpositionen suchten, die ihnen Deckung boten.
Padme nutzte die Gunst des Augenblicks, deaktivierte das Lichtschwert in ihrer rechten Hand, befestigte es am Gürtel und griff nach dem kleinen Seilkatapult, der sich direkt daneben befand.
In dem nun herrschenden Chaos lief sie, teilweise Querschläger abwehrend, teilweise ihnen ausweichend auf den AT- AT zu, dessen Panzerung den Beschuß anscheinend ohne Schwierigkeiten zu verkraften schien.

Sie zielte auf den Bereich des Rumpfes, wo sich einige Luken abzuzeichnen schienen und hoffte darauf, daß sie sich nicht täuschte, wobei sie gezwungen war, einen Schuß abzuwehren, was sicherlich zu Lasten ihrer Zielgenauigkeit gegangen war. Als sie den Haken abfeuerte, verfestigte sich die darin enthaltene Flüssigkeit zu einem Seil, das nach ihrer Schätzung von der Länge ausreichend sein sollte. Zumindest hoffte sie, daß ihr Augenmaß sie hier nicht trog, denn dieses Problem mußte warten, denn die Imperialen fanden die Aussicht, mit einem Schuß gleich zwei mögliche Ziele ins Visier nehmen zu können einfach zu verlockend.

Das Seil straffte sich nur wenige Augenblicke später, als Padme einen Ausfallschritt machen mußte, aber vor allem als ein Schuß vom AT- AT abgefeuert wurde.
Die Dynamik der in unterschiedliche Richtung wirkenden Kräfte riß Padme von den Füßen in die Höhe und schleuderte sie mit der linken Seite gegen das metallene Bein des AT- AT.
Für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, daß ihr die Luft aus den Lungen gepreßt wurde und dann brach sich der Schmerz in der linken Seite, der bisher nicht zu ihr zu gehören schien, Bahn. Gepeinigt schrie sie vor Schmerz auf, jedoch wissend, daß sie sich im Augenblick keine Schwäche erlauben durfte. Mit schierer Willenskraft blendete sie den Schmerz aus und konzentrierte sich darauf, die Schüsse so abzuwehren, daß große Bewegungen ihr erspart blieben, sofern sich das realisieren ließ.

Endlich hatte sie die Stelle erreicht, die sie anvisiert hatte und wenigstens hier schien die Macht ein Einsehen gehabt zu haben, denn sie hatte anscheinend genau den Bereich über der Einstiegsluke erwischt. Padme holte Schwung und prallte mit den Füßen dagegen, was einen dumpfen Laut verursachte. Blieb nur zu hoffen, daß man diesen Laut noch innen hören konnte.
Abermals durchfuhr ein Ruck den Kampfläufer, als zum zweiten Mal geschossen wurde. Padme folgte dem Schuß mit dem Blick so gut es ging. Der Turm schien den zweiten Schuß, für einen Moment erschien es zumindest so, einfach wegzustecken, doch dann fiel er in sich zusammen und hinterließ einen funkensprühenden Regen und eine Menge Metallschrott.

Viel wichtiger war, daß die Imperialen von diesem Augenblick wie geschockt waren. Nun konnte Padme erahnen, welche enorme Wirkung diese Kampfläufer auf die Moral haben und welche Zerstörungen sie anrichten konnten.

Zum Glück öffnete sich die Luke und Padme fiel halb, halb sprang sie ins Innere des imperialen Kampfläufers, während sich die Luke hinter ihr schloß.
Nach Atmen ringend, sich die linke Seite haltend, lehnte sie sich an eine Seitenwand, bevor sie sich rasch umschaute.
Sie war erleichtert, daß alle an Bord waren. Und Joya befand sich an den Waffenkontrollen, was Padme doch erstaunte.


“Guter Schuß, Commander.“

lobte sie Joya.
Aber Sitzen war im Moment dem Stehen vorzuziehen, und so rutschte sie mit dem Rücken an Wand auf den Boden.


“Was machen wir jetzt mit dem diesem Ungetüm, War? Unauffällig verschwinden?“

fragte mit einem Anflug von Galgenhumor. Zumindest war eine Unterhaltung über das Vorgehen eine sehr viel angenehmere Tätigkeit als sich ihrer Verletzung widmen zu müssen. Vor allem schienen alle ihre Blessuren davon getragen zu haben. Die beiden Padawane hatten überlebt. Blieb zu hoffen, daß es so weiterging.


Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat F 8 – Beim Turbolaser - AT-AT War, Joya, Tzun, Skyan, 2 Sandpanther und Padme
 
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Kanalsystem unter Coronet ~ mit Anakin

Wie geht es dir? Nicht nur, dass diese Frage völlig unerwartet kam, nein, für Tenia war diese Frage zu allem Überfluss auch noch lächerlich und so war die erste Antwort die, ihren Meister mit einem Blick zu begutachten, der deutlich zeigte, was sie von dieser Frage hielt. Was glaubst du denn? lag ziemlich spitzfindig auf ihrer Zunge, aber der Nullianerin gelang es gerade noch so, die Frage herunter zu schlucken. Allerdings war fraglich, ob es nicht besser gewesen wäre, jenen kurzen Kommentar zu tätigen. Denn das, was Tenia nun sagen wollte, war vermutlich eine Spur schlimmer, als das, was sie zuerst hatte sagen wollen.

„Mir ging es noch nie besser“, war das erste was sie erwiderte und man musste kein Experte sein um zu erkennen, dass diese Antwort nicht der Wahrheit entsprach. Da konnte Anakin so behutsam fragen wie er wollte!
„Abgesehen davon, dass ich mich für ein Kommunikationssytsem in Lebensgefahr begeben habe, das erste Mal mit ansehen musste, wie jemand stirbt, mir jemand mit einem Blaster drohte, etwas explodierte und ich einen Felsen hinunter springen musste, der mich genauso hätte töten können, für eine Republik, zu der ich überhaupt keine Verbindung habe, geht es mir sogar wunderbar.“
Ihr Blick wanderte auf den Boden, als sie den Kopf schüttelte.

„Aber wahrscheinlich muss ich dankbar sein, weil ich wirklich noch lebe und alles erfolgreich abgelaufen ist. Warum also wütend sein?“
Warum war sie überhaupt wütend? Bei den Wäldern Nulls, jetzt fragte sie sich nicht allen Ernstes, warum sie wütend war! Sie hatte allen Grund dazu! Was wusste sie denn über diese Jedi und über diese Macht? Nichts, außer, dass ihre Benutzer allem Anschein nach unsterblich waren und das Wort Angst nicht zu kennen schienen, geschweige denn das Gefühl. Die Nullainerin hingegen hatte Angst gehabt, diese ganz sicher nicht zu knapp und Anakin konnte wohl kaum erwarten, dass sie ihm dankbar um den Hals fiel und sich für ihr Leben bedankte. Ganz sicher nicht. Sie hatte sich das hier nicht ausgesucht. Wobei letzterer Gedanke so nicht ganz richtig war und diese Tatsache ärgerte die junge Frau zusätzlich. Anakin hatte ihr die Wahl gelassen, sich ihm anzuschließen, oder aber, es nicht zu tun. Auf der anderen Seite: Welche Wahl hatte sie den gehabt? Selbst wenn sie Anankins Großzügigkeit ausgenutzt und abgelehnt hätte, was wäre dann passiert? Im schlimmsten Falle wäre sie vom Regen in die Traufe gekommen!

Sie hatte keine Lust die Schuld jetzt bei sich zu suchen. Man konnte von niemandem innerhalb weniger Sekunden verlangen, darüber zu entscheiden, ob er Leben oder Sterben wollte, für etwas, was ihm überhaupt nichts bedeutete! Anakin hatte einen Soldaten umgebracht. Diese Soldaten von eben hatte eine Geisel genommen. Das war sicher nichts, was die Waldbewohnerin bisher häufig erlebt hatte. Im Gegenteil, so etwas war ihr nie wiederfahren. Wie geht es dir, war demnach eine absolut lächerliche Frage.

Kurz funkelte die Nullianerin Anakin böse an, ehe sie wieder auf den Boden sah und die Arme vor der Brust verschränkte.
„Sonst noch eine Frage?“

Kanalsystem unter Coronet ~ mit Anakin




OCC: Sarid und ich haben dich im Chat ja bereits gewarnt. Wird Zeit, dass du Tenias duuuunkle Seite kennen lernst :p
 
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[Rückzugspunkt Aurek – außerhalb des Corellia-Systems – CRV Gladius] CDR Manius Selgorias, LCDR Vintar Ionesk MAJ Hal McArther und VA Elysa Nerethin, diverse Eskorte

„Was einen Anführer ausmacht?“, wiederholte Manius Selgorias bedächtig ihre Frage, erkaufte sich wenige Herzschläge in denen er sie während des Marschs zur Brücke vorsichtig betrachtet.

„Da könnte man viele Weisheiten in die Bresche werfen, Admiral...“ er zögerte, wog vermutlich innerlich ab, ob und wieviel er in der Anwesenheit wichtiger Untergebener und Major Hal McArther preisgeben sollte oder konnte. Oder was sie hören wollte. So oder so würde es aufschlussreich sein. Sie wollte ihm nicht zu viel Zeit geben sich seine Worte zu Recht zu legen, sie wollte wissen wie er aus dem Bauch heraus reagierte. Daher ermutigte sie ihn mit ruhiger und klarer Stimme.

„Sprechen Sie ruhig frei heraus.“

Elysa wollte ihm keinen Strick aus seinen Worten drehen und hoffte auch es nicht zu müssen. Vorzugsweise hätte sie diese Frage zu einem anderen Anlass gestellt, aber hier konnte sie keine Zeit verschwenden und musste somit direkter als es ihr eigentlich lieb war vorgehen. Das Zögern dauerte nicht an, die Antwort folgte prompt.

„Er muss sich mit seinem Schiff identifizieren. Für die Flotte ist das die Wahrheit, von der alles andere ausgeht. Das ist zu mindestens meine Ansicht. Mein Großvater hat der Flotte mit der gleichen Maxime gut gedient. Nur wer sein Schiff, egal ob groß ob klein, schätzt, kennt und keinen Zweifel daran lässt, dass er dafür sterben und leben will, schafft die Grundlage für alles weitere.
Hitzköpfe, die nur nach Prestige trachten oder ihr Schiff missachten...das merkt die Mannschaft. Von da aus könnten wir über Menschenführung und Disziplin sprechen...was eben freilich dem nachfolgen muss.“


Unschlüssig ob er fortfahren sollte, vielleicht auch ausweichend endete der Kommandant der Gladius seine Erläuterung. Er hatte es vermieden sie dabei anzublicken, sein Blick starr geradeaus, womöglich war es ihm unangenehm. Noch konnte sie ihn nicht einschätzen, registrierte es jedoch.

„Man hat eine Verantwortung, eine Pflicht sich der Konsequenzen seiner Handlungen bewusst zu sein, denn jede falsche Entscheidung kostet Leben. Leben für die man selbst verantwortlich ist.“ , stimmte die Vice Admiral ihm zu, als man den Lastenaufzug betrat.

Für einen Moment haderte sie, er hatte den zweiten Teil nicht beantwortet, womöglich befürchtete er Konsequenzen, da es sehr wohl in Kritik an ihrer Person enden könnte, je nach Sichtweise. Aber wenn sie nicht bereit wäre auch diese zu hören, hätte sie wohl nicht gefragt. Gleichzeitig sprach es auch für sich, dass er diesen Teil nicht oder nur noch nicht aufgegriffen hatte.


"Ein Schiffskommandant darf nie auf der Jagd nach Orden oder Auszeichnungen sein. Er muss seiner Verantwortung gerecht werden und die ist seiner Besatzung, seinem Schiff und der Mission gegenüber."

Etwas lakonisch, müde fast, sprach er weiter, als man im Aufzug stand und die Tür sich langsam schloss. So als gäbe diese kleine Kammer eine Art geschützten Raum ab.

„Wissen Sie, Admiral. Ich stimme ihnen vorbehaltslos zu, dass nach Innen gerichtet der Mannschaft nur abgerungen werden kann, was man selbst zu geben bereit ist. Jeder ist ein Teil des Ganzen. Verantwortung ist nur ungleich verteilt, trifft aber jeden. - Zur Mission allerdings...“ ,hatte er die Augen eben noch grade gerichtet senkte er sie nun kurz seitlich zu ihr herab. “...muss ich ihnen ganz klar sagen, dass die Vorgänge über Corellia zu den Ereignissen gehören, die Loyalitäten erschüttern können. Und man fragt sich schon, wo hier die Verantwortung liegt, wenn man Corellia trotz wochenlanger Vorkenntnis nun so brennen sehen muss.“

Ionesk und McArther sahen sich etwas ungläubig an, ob Manius das grade wirklich gesagt hatte. Die Geschwaderkommandantin jedoch bemerkte es nur als Randnotiz, sie hatte eine erste starke Reaktion von ihm erhalten und durfte nicht zögern, bevor er sich seiner Worte doch besann.

"Ich stimme zu."

Waren Selgorias' Worte eine Anklage, so kamen ihre einem Schuldeingeständnis des Oberkommandos gleich.

"Es gibt für alles eine Begründung, aber eine Erklärung für Corellia darf es eigentlich nicht geben. Nicht zu diesem Debakel, und doch..."

Elysa verstummte mit Verbitterung in der Stimme während sich die Fahrzugtür erneut öffnete und Commander Selgorias, sichtlich angespannt, antwortete bevor er heraustrat und sich dabei ihr zuwandte.

„Meine Familie dient der Flotte bereits seit Jahrhunderten.“ In seinen Worten liegt Stolz, der fast eine Nadel gegen sie richtet. Schließlich fährt er fort.
„Und wahrscheinlich wissen Sie das. Ich kenne die Familie McArthur. Das Debakel Corellia verlangt nach Rückbesinnung auf das, was bleibt wenn andere Dinge zerbrechen.“

Er ließ den letzten Satz einen Moment so stehen, bevor er das Schweigen wieder durchbrach.

„Fragen sie mich also nach Verantwortung, dann sage ich: der Erhalt dessen, was von Wert ist und die Erfüllung des Auftrags.“


Ohne zu zögern trat sie erneut neben ihn und erörterte mit ruhiger und besonnener Tonlage, „Doch was ist von Wert?“. Er hatte seine innere Balance aufgegeben, hier konnte er Worte an einen Teil des Oberkommandos richten, vielleicht war es Frustration, möglicherweise die Überzeugung im festen Glauben, dass er mit den Maximen seines Handelns vor ihr bestehen konnte und sich damit auch nicht gegen die Regeln der Flotte versündigte, oder schlicht ihre vorherige Bestätigung, dass eben dieses Gremium Schuld an der Niederlage hatte, der ihn vielleicht offener als es für ihn gut wäre Stellung zu nehmen. Oder eine beliebige Kombination der genannten Möglichkeiten.

„Dienstbarkeit gegenüber der Admiralität. Ich bin Soldat, kein Politiker. Auch wenn ich weiß, dass Soldaten ein Politikum sind.“

Verkündete der Herr der Gladius, während man sich der Brücke näherte, der Gang am Ende wurde durch ein deutliches Symbol gekennzeichnet.

„Für mich ist von Wert, was durch Sieg und Niederlage hindurch Bestand haben kann. Tradition, Werte, Formen und Geschichte. Eine Flotte braucht das, sonst ist sie sich ihrer selbst nicht bewusst, wird zum Spielball von Schlachtenglück und wechselnder Windrichtung, sozusagen.“

„Sonst geschehen Dinge wie einst über Artek III und zweimal über Bastion.“

Elysa spielte unzweifelhaft auf die Schlachten an, da imperiale Soldaten sich gegen ihre Waffenbrüder wandten, im Ringen um den Thron.

„Die Flotte braucht einen Anführer. Einen würdigen Anführer.“

High Admiral Cornell war alles Mögliche, aber niemand der die Führung über die imperiale Flotte innehaben sollte. Glücklicherweise galt er seit Denon als verstorben, doch das damit verbundene Machtvakuum war noch nicht gefüllt und verzögerte eine effiziente Handhabe der Flotte weiterhin.

„Einen Anführer der über gute taktische und strategische Kenntnisse, Wagemut, Abstraktionsvermögen, Durchsetzungsvermögen aber auch emotionale Intelligenz und Charisma sowie ein gewisses Gespür zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein verfügt, und nicht zuletzt die Weisheit besitzt die richtigen Leute um sich zu scharen. Denn alleine kann man wenig erreichen.“

Es brannte förmlich in ihrer Seele diese Worte zu sagen, als auch noch deutlicher zu werden.

„Needa und Kratas verfügten über diese Kombination an Gaben. Bedauerlicherweise wurden sie der Flotte genommen, seitdem beschreitet die Flotte seltsame Pfade im Dienste des Imperators, nicht des Imperiums.“

Selgoriashielt vor der Tür zur Brücke inne und öffnete sie noch nicht, er wendete sich ihr zu, forschend zuckte sein Bart.

„Was uns schließlich in unsere jetzige Lage versetzt.“

Elysas letzten Worte bewirkten eine seltsame Reaktion der Umstehenden, voran Vintar Ionesk, aber auch vielleicht anderer. Hatte Vice Admiral Nerethin grade gewagt die Identität von Imperium und Imperator in Frage zu stellen? Stille. Es war schließlich Manius Selgorias der sich entschied die nicht ungefährliche Situation zu erlösen.

„Den Tugenden des Kriegers und Anführers stimme ich voll und ganz zu.“, womit er sich auf den ersten Teil von Elysas letzten Ausführungen bezog. Doch dann stockte er. Hatte sie Manius vielleicht verunsichert? Wähnte er worauf sie hinaus wollte? Die Stille brachte auch die Erkenntnis, dass sie hier einen von Needas klassischen Fehlern gemacht hatte, sie hatte frei heraus gesprochen. Mit dem Herzen, nicht dem Verstand, was immer gefährlich war. Die Umstehenden, die Eskorte, war reglos und harrte angespannt. Alle Blicke ruhten auf den beiden Sprechern.

„Es liegt an den Soldaten des Imperiums das Imperium vor äußeren Feinden zu schützen, solange die Admiralität sich hauptsächlich auf den Erhalt der Macht des Imperators beruft. Wenn sich das Oberkommando nicht der Verantwortung stellt unseren Männern und Frauen an der Front die nötige Unterstützung zu liefern, liegt es an uns. Denn Kameradschaft, das Vertrauen dass Offiziere und Kommandanten ihre Soldaten nicht im Stich lassen ist, was Kampfgeist erzeugt, was unsere Verantwortung bedeutet, was am Ende zählt, wenn Tod und Verderben über uns einbrechen. Wir vertrauen darauf, nicht im Stich gelassen zu werden."

Elysa war bereits zu weit ins potenzielle Minenfeld vorgeprescht um jetzt einen Rückzieher zu machen, daher gab es kein Zögern.

„Aber man igelt sich ein, ist sich selbst am Nächsten und die Front blutet.“

Ihre anfängliche, besonnene Art war verschwunden, ihre Verbitterung und auch Zorn war offenkundig. Noch bevor er sprach, flackerten Ionesks Emotionen in der Macht auf, hatte er ihr Anfangs bereits subtil Ablehnung entgegen gebracht, war sie nunmehr offenkundig, trotz dass er sich absolut respektvoll zeigte, auch im Ton. Doch sie hatte einen Punkt überschritten, der ihn nicht mehr schweigen ließ und das allein sagte viel aus.

„Admiral, bei allem Respekt. Sie sind Teil dieses Oberkommandos. Und nicht wenige sagen, Teil des Ordens unseres Imperators. Was sind Ihre Befehle, die wir aus ihren Worten lesen dürfen?“

Selgorias schaute zu seinem XO, die Reaktion kam verzögert.

„Die Befehle wurden bereits erteilt, Lieutenant.“

Erneut wanderte sein Blick zu ihr, und stellte Augenkontakt her. Es zeigt sich Irritation und Verwirrung, doch die Worte waren direkt und gradlinig.

„Corellias Verteidiger harren aus. Sie können sich absolut auf mich verlassen, Admiral.“

Es schien so, als wolle Selgorias hier jegliche weitere Eskalation vermeiden. Hatte er an dieser Stelle indirekt Partei für sie ergriffen? Elysa wollte Gewissheit und preschte erneut voran.

"Es ist simpel." Elysa fixierte den ersten Offizier der Gladius. "Die Mission wird wie angekündigt durchgeführt, wir retten was wir hier retten können, das sind wir dem Imperium und unseren Gefallenen schuldig."

Allein dass sie hier bei Corellia war, konnte bereits viel über die Geschwaderkommandantin aussagen.

„Urteilen sie über meine Person aufgrund der Erfahrungen die sie mit mir machen, und nicht basierend auf was sie gelesen oder über Dritte gehört haben. Das Geschwader wird da sein, um die Extraktion durchzuführen, sie werden meine volle Unterstützung haben.“

Nunmehr wanderte ihr Blick wieder zu Selgorias, um seinen zu erwidern und deutete kaum mehr als mit einem Nicken an, dass es weitergehen konnte. In ihren blauen Augen spiegelte sich Entschlossenheit, aber auch Vertrauen wieder. Manius nickte mit vorgeschobenem Kinn zu ihren Worten. Vintar Ionesk indes, schwieg. Erneut war es der Commander der sich diesmal mit deutlicher Schärfe an Ionesk richtete.

„Wie ich sagte, die Zeiten hier sind schwer für alle. Was bleibt sind die Dinge von Wert. Und wir haben keine Zeit für Wenn und Aber.

So schloss Manius das Gespräch zu einem Kreis, indem er ihr etwas versteckt zu wissen gab, dass er ihr Appell an die soldatischen Tugenden verstanden hatte. Sollte man Politik und Oberkommando und den Imperator ausdeuten wie man wollte. Es galt jetzt und hier etwas zu tun. Und alle Spekulation war nur Ballast. Selgorias öffnete die Tür zur Brücke, die wie ein Schlussstrich geräuschvoll aufglitt.

Elysa Nerethin hatte Einblicke gegeben und gewonnen, angeklagt, polarisiert, mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand formuliert. Commander Manius Selgorias war kein Verräter an der Flotte, noch am Imperium. Doch womöglich erwartete sein erster Offizier eben jenes von ihr. Aber nichts lag ihr ferner, alles was sie wollte war die Möglichkeit das Imperium zu schützen, auf dass man endlich wieder entschlossen und nicht halbherzig oder gar nicht agierte. Niemals wollte sie zu verantworten haben, dass sich imperiale Einheiten gegeneinander wandten. Es war Nereus Kratas ein Gräuel gewesen und vor ihm bereits Lorth Needa, keiner von Beiden war ein Machtmensch gewesen und auch wenn sie sich nicht mit ihnen auf eine Stufe stellte, so eiferte sie doch ihren Idolen nach. Im Guten wie im Schlechten, ohne es sich bewusst zu sein.

[Rückzugspunkt Aurek – außerhalb des Corellia-Systems – CRV Gladius] CDR Manius Selgorias, LCDR Vintar Ionesk MAJ Hal McArther und VA Elysa Nerethin, diverse Eskorte
 
[ Corellia – Coronet – Planquadrat F9 – In der Nähe des Turbolasers - AT-AT] NR-Angriffstruppe Turbolaserturm, u.a. Joya No, Tzun, Skyan, Padme und War

Die vom AT-AT ausgehenden Salven trafen zielsicher den Turbolaserturm, schienen ihn aber zunächst nicht außer Gefecht zu setzen. War konnte nichts anderes tun als dabei zuzuschauen, wie sich die Waffe ruckartig in ihre Richtung drehte. Doch Commander No setzte rechtzeitig zum zweiten Schuss an, welcher die äußere Panzerung des Turms durchschlug und der stationären Waffe ein spektakuläres Ende bereitete.

Somit hatten sie die Aufmerksamkeit des Imperiums auf sich gezogen und zugleich auch das sekundäre Missionsziel, nämlich die Zerstörung des Turbolasers, erreicht. Und da sich mittlerweile Padme auch bei ihnen eingefunden hatten, konnte er festhalten, dass sie erstaunlicherweisetrotz der schwierigen Mission noch alle am Leben waren. Jetzt mussten sie nur irgendwie noch einen guten Ausweg finden.

Er schloss sich Padmes Lob an den Commander nickend an, während sie kurz darauf genau die Frage in den Raum warf, mit der er sich gerade bereits beschäftigte. Und einmal mehr schien es wieder an ihm zu liegen, sich einen „glorreichen“ Plan auszudenken. Bisher hatte, wie planlos sie auch gewesen sein mochten, alles ganz gut funktioniert. Auch wenn das alles andere als professionell war.

War ließ seinen Blick über die anwesenden Personen schweifen. Die Gruppe war durchaus nicht mehr in der besten Verfassung. Dennoch schien es sich nur um Verletzungen zu handeln, mit denen der Sanitäter der Panthers klar kommen würde. Es war noch zu früh, um sich auch Coronet zurück zu ziehen. Aber mit dem AT-AT konnten sie nicht mal eben so irgendwo untertauchen. Und es war auch nur eine Frage der Zeit, bis das Imperium die entsprechenden Geschütze auffuhr, um ihnen dann doch gefährlich zu werden.

Als hätte er es geahnt ging ein Ruck durch den gesamten Kampfläufer. Die Kriegsmaschine schwankte und erbebte, hielt aber stand.


„Was war das?“

Bäms Bewegungen wurden hektischer, er kontrollierte die Anzeigen und deute mit dem Finger auf eine orange-rote Anzeige auf dem Display.

„Wir wurden getroffen, das hintere linke Kniegelenk hat etwas abbekommen. Noch ist das kein Problem, aber ein weiterer Treffer an der gleichen Stelle könnte uns in Schwierigkeiten bringen.“

Der AT-AT, so furchteinflößend und mächtig er auch sein mochte, war also auch nicht unverwundbar. War prüfte die Energiezelle am E-11 Blastergewehr. Nur noch halb voll und keine Ersatzmunition mehr. Für einen weiteren Nahkampf waren sie nicht ausgerüstet.

„Ich hoffe, dass alle 5 Speederbikes im Laderaum sind. Commander, ich hätte gern ein ordentlichen Loch in dieser Mauer...“

War deutete auf eine - im Vergleich zum Stadtwall - deutlich kleinere Mauer, die das Militärgelände vom Rest der Stadt abgrenzte. Das sollte für die Waffen des Kampfläufers kein Problem darstelle.

„... dann setzen wir den AT-AT auf Kollisionskurs zum Stadtwall und die Waffen auf Automatik und ziehen uns zurück.“

Das „oder hat jemand einen besseren Plan“ ersparte er sich hierbei. Vielleicht würden die Waffen des AT-AT auch ausreichen, um den Wall für die Invasionsstreitkräfte der Neuen Republik zu öffnen. Selbst wenn das nicht gelingen würde, so war das Imperium sicherlich etwas damit beschäftigt, bis sie einen wild gewordenen Kampfläufer unter Kontrolle gebracht hatten.

Sie waren mehr als 5 Leute, aber Speederbikes waren auch für bis zu zwei Personen geeignet. Die Repulsoren sollten eigentlich ausreichen, um aus dem AT-AT abspringen zu können. Zumindest hoffte er das. Anschließend konnte sie sich zu einem der vorher abgesprochenen Unterschlupfpunkte zurückziehen.


[ Corellia – Coronet – Planquadrat F9 – In der Nähe des Turbolasers - AT-AT] NR-Angriffstruppe Turbolaserturm, u.a. Joya No, Tzun, Skyan, Padme und War

[OP: Ihr könnt gerne auch nen kleinen Zeitsprung machen...]
 
Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – im Schildgeneratorgebäude - Rilanja, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Sarid - früher Morgen des zweiten Tages

Der Reihe nach sprinteten Sarids Mitinfiltratoren in das Gebäude des Schildgenerators. In Folge dessen wurde der Raum bei der Tür sehr eng. Völlig leise waren sie auch nicht. Die Mirialanjedi begann bereits leise eine Frage zu stellen, worauf weiteres Gemurmel folgte. Während die Jedi-Rätin die anderen mit einer erhobenen Hand zur Ruhe mahnte hatte sich ihre Falleenpadawan bereits weiterbewegt. Aus dem Wachraum erklangen immer hitziger werdende Stimmen. Offenbar musste Rilanja dort drinnen irgendetwas mit den Karten angestellt haben, mutmaßte die Corellianerin. Schweigend, dafür aber heftig gestikulierend wollte die Corellianerin wissen, was die grüngeschuppte Padawan gestellt hatte. So oder so konnte Sarid aber nichts mehr daran ändern, also machte sie das Beste daraus. Daher sah sie kurz über die Schulter zu den anderen.

"Da wir ohnehin in Kürze entdeckt werden oder bereits entdeckt worden sind, Trooper Zorago, wirf zu den Wachen rein, was du hast, am Besten Blend- oder Betäubungsgranaten. Dann sind wir zumindest das Problem los. Kiel, Gin, Visas kümmert euch anschließend um die Wachen.",

raunte sie dem Selkath und den drei Jedi leise zu, solange sich die Wachen noch darum zankten, ob einer von ihnen gemogelt hatte oder nicht. Des weiteren wusste die erfahrene Jedi, dass der Raum den sie suchten links von ihnen lag und aufgrund der benötigten Abluftschächte direkt an die Außenwand grenzte. Weit war der Weg bis dahin also nicht. Während die genannten vier in Aktion traten huschte Sarid angespannt ebenfalls an der Tür vorbei und schloss zu Rilanja auf. Jetzt kam es darauf an. Wenn alles glatt lief waren sie sehr schnell wieder draußen.

"Die nächste Tür links führt in den Raum mit den Kühlaggregaten. Wenn du aufgrund deiner technischen Fähigkeiten in der Lage bist das System so zu sabotieren, dass es bei Belastung versagt und sich der Schildgenerator dann herunterfährt, dann tu es jetzt. Vorher war niemand in dem Raum. Nimm Chu zur Sicherheit mit. Gib mir Bescheid, wenn es Probleme gibt."

Mit der leisen Anweisung an die Adresse ihrer Falleeenpadawan hoffte die Jedi-Rätin zumindest diesen Teil der Infiltration erledigt zu haben. Damit blieb sie selbst und Nei übrig, um den Gang zu bewachen, wissend, dass in Kürze bestimmt weitere Sturmtruppen oder andere Soldaten aufkreuzen würden, entweder alarmiert von dem Lärm im Wachraum oder aufgrund Sarids Eindringen in das Generatorgebäude.

* * * * *

Der braunhaarige, menschliche Techniker kratzte sich am Kopf als er einen Blick auf die Anzeige des Kühlsystems des Schildgenerators warf. Es war zwar nur ein kurzes Aufblinken eines der Abluftrohre, aber da sie sich auf der höchsten Alarmstufe befanden meldete er dies lieber seinem Vorgesetzten. Prompt wurde er angewiesen sich dies in Begleitung zweiter Sturmtruppen anzusehen, um sicher zu stellen, dass alles mit dem System in Ordnung war.

Ja, sir!"

Ohne sich im Vorfeld große Gedanken darüber zu machen nahm er die erhaltene Anweisung an und wollte ihr pflichtbewusst nachkommen. Irgendwer hatte auch gemunkelt, dass sich vor dem Gebäude jemand herum trieb, aber Genaueres hatte ihm als niedriger Techniker keiner mitgeteilt, also wusste er nicht wer ihn dort erwartete. Kaum hatte der grau gekleidete Mensch den Kontrollraum verlassen, schlossen sich ihm zwei Sturmtruppen an, von deiner einer vor ihm, der andere hinter ihm ging. Achselzuckend nahm er dies zur Kenntnis. Sein Datapad mit den Daten über den fraglichen Alarm in den Händen haltend eilte der Techniker mit seiner Eskorte flotten Schrittes die Gänge entlang bis zum Erdgeschoss und von dort fast zur bis zum südlichen Ausgang. Je näher sie allerdings dem Raum mit den Kühlaggregaten kamen, desto lautere Geräusche drangen zu ihnen. Irritiert hob der Techniker den Kopf, seine Gedanken waren mit einem Mal nicht mehr bei dem technischen Problem und seinen mögliche Ursachen. Die ihn begleitenden Sturmtruppen hielten ihre Blastergewehre sicherheitshalber bereit und anhand ihrer Bewegungen erkannte er, dass sie sich auf alles gefasst machten.

"Was zum Teufel...?"",

brachte der braunhaarige Mann überrascht noch heraus als sie um die Ecke bogen und einige dunkel gekleidete Gestalten nahe der Ausgangstüre erblickten.

* * * * *

Es dauerte nicht lange ehe die Imperialen reagierten. Kaum, dass Sarid vor der Tür, die in den Kühlraum führte mit ihrem Lichtschwert in der Hand Position bezogen hatte bogen mit eiligen Schritten zwei Sturmtruppen und ein dicklicher, grau gekleideter Mann um die Ecke. Nach einen kurzen Moment des Zögerns, sowohl von der Jedi-Rätin als auch den Imperialen erwachte fauchend ihr purpurnes Lichtschwert zum Leben, mit dem sie auf die kurze Distanz gerade noch die auf sie zufliegenden Blasterschüsse zur Decke lenken konnte. Dabei sparte Sarid es sich ihre Verbündeten auf die neue Bedrohung aufmerksam zu machen. Das tiefe Summen ihres Lichtschwertes, mit dem sie sich nun als Jedi verraten hatte, sagte alles.

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VA Nerethin auf der Brücke

:: Rückzugspunkt Aurek :: außerhalb des Corellia-Systems :: Imperiales Geschwader "Retribution" (VA Nerethin) :: CRV Gladius :: Brücke || CDR Manius Selgorias - VA Elysa Nerethin - Konsularagentin Jahanna Tebelon Brückencrew ::

Die grellweiße Tür glitt saugend zur Seite. Mit ihr verschwand das rote, markante Symbol für "Kommandobrücke"; ein roter Kreis mit einem Wimpel darin, alles eingefasst in einem roten Quadrat. Die kleine Kolonne war vor der Brücke ins Stocken geraten, nachdem Vice Admiral Elysa Nerethin den Kommandanten der Gladius direkt konfrontiert hatte. Ihn und seinen ersten Offizier. Die Situation war angespannt, die Worte waren emotionaler geworden. Die Vice Admiral hatte den Kommandanten zu locken versucht und war dabei selbst auch verlockt worden. Einblicke hatte man erhalten und gegeben, zweifelsohne.

Commander Manius Selgorias trat direkt nach der schlanken und kleineren Frau ein. Auf der überschaubaren Brücke waren alle Stationen besetzt und die Menschen die sie ausfüllten in Habachtstellung neben ihren Cockpitsesseln und Terminals aufgestanden. Die Brücke bestand aus dem Mittelteil, in dem alle regulären Stationen untergebracht waren. Hier fand sich auch das breite, ausladende Bugfenster, direkt gegenüber von Elysa Nerethin im Moment. Die Retribution war in der Ferne majestätisch vor der Kulisse ferner Sterne und eines stellaren Nebels zu sehen. Dann gab es linker Hand einen abgetrennten Berich der Kommunikationswarte. Rechter Hand die Taktikwarte. Beide Separées lagen im Dunkel. Nur sanft drang das Licht durch die getönten Scheiben. Vintar Ionesk, der Unleidige, übernahm das Wort, wie es wohl vorher abgesprochen worden war.

"Kommandant und Admiralität an Deck. Vice Admiral Elysa Nerethin inspiziert die Brücke. - Achtung!"

Die Soldaten salutierten allesamt. Nur die Konsularagentin mit rotbraunen Haaren, schwarzer Diensthose und grauer Dienstuniform an Deck nicht. Sie hatte die Hände locker neben sich und sah förmlich gen Manius, Elysa und Vintar. Dann beendeten die Brückenoffiziere den Salut und Vintar wandt sich förmlich auf dem Absatz zu Manius Selgorias um.

"Commander Selgorias, die Brückenbesatzung der Gladius ist vollständig angetreten und bereit zur Inspektion."

Übertrieben fast die Geste eines einzigen Schritts zurück. Dann lag die Initative bei Manius Selgorias. Das Protokoll war klassisch ausgerichtet und eben drum entsprechend streng. Mit sachter Geste bat er Elysa kurzerhand zu folgen. Die wenigen Stationen der Brücke waren rasch abgelaufen. Er führte sie in einem Halbkreis herum. Jeder Soldat stand neben seinem Cockiptsessel. - Entgegen den großen Brücken der Sternenzerstörer und Schlachtschiffe waren alle Stationen hier mit Schalensitzen ausgerüstet, von denen man notfalls das Schiff auch mit einem Raumanzug im Schwerelosigkeit bedienen könnte. Elysa mochte sich erinnern: eine Korellianische Korvette brauchte nur zwei Mann um geflogen zu werden. Alle Brückenoffiziere waren zugleich auch operative Besatzung. - Manius ging also reihum und die Soldaten salutierten erneut. Der Blick streng in die Ferne gerichtet.

"Fähnrich Balag Han, Pilot im Dienst. Landsmann von Anaxes. - Ebenso Lieutenant Gasso Naleno, Co-Pilot und Waffenoffizier."

Es ging zwei kleine Stufen hinunter. Schwarzer Gummiboden quietsche unter den Stiefeln. Dann wieder der sanfte, blaue Teppichboden, wie sonst überall.

"Fähnrich Hagen Durpar, Navigation. - Chief Helena Obiskana, unsere Sensorikspezialistin. - Chief Mauron Skalund. Kommunikation."

Die Soldaten gaben allesamt die übliche Form wieder. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht zu erwarten, dass Elysa Nerethin groß das Wort an jemanden richten würde, es sei denn sie wollte die übliche Etikette brechen. Insgesamt war sie Situation kräftig und warm. Ähnlich wie im Mannschaftsquartier achtern. Der unleidige Vintar Ionesk war am Eingang in Haltung verblieben und nunmehr schien er vielmehr der Fremdkörper im Raum zu sein. Dann schloss sich der Kreis. Nahe am Eingang stand auch die Konsularagentin, die letzte Station des kleinen Rundgangs. Als Manius sie vorstellte, schlugen Elysas Machtsinne an.

"Fräulein Jahanna Tebelon. Administrative Agentin des diplomatischen Dienstes. Sie nimmt an einem Austauschprogramm der Flotte teil."

Auch Manius war etwas überrascht, welch perfekte Haltung die Frau annahm, als sie vor Elysa ebenfalls salutierte. Die vollen Lippen, das makellose Äußere, und dennoch kein Anzeichen von Hochmut. Nur verbindliche Dienstbarkeit. Dann senkte sie die Hand vom kurzen Salut und reichte sie Admiral Nerethin persönlich, als Zeichen ihrer zivilen Stellung. In ihrer freien Hand eine schwarze Mappe.

In dem Moment, als Elysa der Frau die Hand reichte bemerkte sie unter ihrer Haut etwas seltsames. Ein kribbeln, dann die Idee eines Schmerzes. Jahanna Tebelon war verletzt, auch wenn nur die Machtsinne der überaus fähigen Heilerin dies bemerken konnte. Sie verbarg es oder hatte sich damit arrangiert. Oder beides?

"Admiral Nerethin, es ist mir eine Ehre; ganz wie dem Schiff."

Sie trat zurück und schwieg. Die Runde war beendet. Elysa Nerethin hatte einem jeden Brückenmitglied zumindestens einmal in die Augen schauen können. Jeder hatte eine kurze Respektsbekundung erwiedert. Nun fiehl der Blick von der Admiral auch wieder auf den Kommandopult, der in der Mitte des Raumes positioniert war. Ein Stehpult auf einer milchweißen Glasscheibe, durch ein Geländer halb eingefasst. Und direkt an dem Handlauf war ein antiquierter Säbel mit Portepee befestigt, der unzweifelhaft nur einem Mann an Deck gehören konnte. Wie seltsam, dass Elysa ihn erst einmal hatte umrunden müssen um ihn zu entdecken. Die dunkelrote Scheide war mit Silber beschlagen. Silbern auch der Griffkorb. Eine Klinge mit Geschichte, könnte man mutmaßen. Die Tradition eine solche Waffe - auch gegen die Kleiderordnung - zu führen, war bei einigen Familien auf Anaxes nach wie vor verbreitet. Dass diese Tradition auch schon zu Zeiten gepflegt wurde als es keinen Imperator gab, war wie ein Leihpfand auf die Worte des Manius Selgorias, die er vor wenigen Minuten zu Elysa Nerethin gesprochen hatte. Was hat Bestand?

Während Elysa vielleicht noch darüber kontemplierte, hatte sich Kommunikationsoffizier Mauron Skalund dem ersten Offizier genähert und Meldung gemacht. Vintar Ionesk trat daraufhin vor und drängte Jahanna Tebelon in den Hintergrund.

"Commander, der Sternenzerstörer Accuser hat vor wenigen Minuten einen Funkruf eingegeben. Commodore Kratas erbittet ein Gespräch mit Ihnen, Admiral. Der Funkruf hat keine Prioritätskennung."

Vielleicht war es nicht nur dem Kommunikationsoffizier aufgefallen, oder Manius Selgorias, oder Jahanna Tebelon. Aber hatte Vintar Ionesk nicht das Wörtchen "vertraulich" unterschlagen, das Skalund grade eben noch verwendet hatte? Sicherlich hatte er es nicht überhört. Das Misstrauen des Ersten Offiziers wirkte nicht grade gemindert. Manius Selgorias indes, striff sich über den Bart und hob die Brauen etwas an.

"Gewiss. Das werden wir einrichten, wenn es gewünscht ist. Admiral, wie kann die Gladius ihnen für ihren ehrenden Besuch weiter dienlich sein?"

Das war seltsam. Irgendwie hätte man erwarten müssen, dass Manius Selgorias nun eine kleine Ansprache hält, vielleicht den Besuch der Admiral ehrt und die Bedeutung der kommenden Mission hervorhebt - um ihr dann auch das Wort an die Crew zu überreichen. Irgendetwas der Art. Doch er sparte das aus und eine unangenehme, kurze Ruhe trat ein. Vielleicht wegen des Funkrufs der ISD Accuser? Oder vielleicht doch wegen des noch nicht verdauten Gesprächs vor der Brücke? Oder lag es an dem taxierenden Blick der Konsularagentin, der sich dem Commander auf den Nacken heftete?

~~~~//~~~~

Jahanna Tebelon beobachtete wie der Kommandant der Gladius die Brücke abging und jedes Mitglied der Crew vorstellte. Die junge Admiral war tatsächlich beeindruckender, als die Konsularagentin vermutet hatte. Insbesondere das Lichtschwert - sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Frau, die vielleicht sogar jünger als Jahanna war, damit Tod und Verderben bringen konnte. Welche Farbe hatte es wohl? Die Frage drängte, aber nur kurz. Sie wollte es nicht wissen. Das Schwert symbolisierte Gewaltbereitschaft, und das beunruhigte, schüchterte ein. Jahanna Tebelon besann sich auf ihre Ausbildung. Fokussierte sich und bewahrte die perfekte Form. Sie verschloss ihren Geist gegen die Fänge der Macht, wie sie es gelehrt bekommen hatte. Denn sie hatte keinen Zweifel: Elysa Nerethin war eine Sith.

Mit Interesse bemerkte die junge Agentin, dass sich Manius etwas unerwartet verhielt. Er war erstaunlich vorsichtig. Er ging auf fast keine Vorzüge oder Persönlichkeiten der Crew ein. Fast hastete er durch die Vorstellung. Jahanna gab innerlich zu Protokoll, dass die Admiral auf jeden Fall einen deutlichen Einfluss auf den Commander hatte. Es war sehr gut, dass Jahanna sich entschieden hatte dabei zu sein. Tatsächlich, erinnerte sie sich, war dies das erste Mal, dass sie Manius mit einer vorgesetzten Person sah.

Dann stand sie vor ihr. Die Vice Admiral. Die Präsenz war stark, aber Jahanna Tebelon hatte sich selbstsicher im Griff. Menschen ertragen, Menschen genügen und Menschen verstehen, das waren ihre Stärken. Sie begrüßte die Admiral nach allen Regeln der Kunst und beobachtete die Frau nur so lange wie nötig. War die Admiral nervös oder erhitzt? War da an Lippen, Wangen und Augen nicht etwas zu bemerken? Und der Händedruck? - Bevor Jahanna Tebelon sich auf das subtile Ablesen von Gemütsverfassungen der Admiral einlassen wollte, wendete sie sich Manius zu. Er beobachtete fast wie ein Wolf, die Begegnung zwischen Elysa und Jahanna. Als könnte jeden Moment etwas explodieren. Doch wieso? Manius Selgorias hatte diese Inspektion selbstbewusst, routiniert und mit Nachdruck geplant gehabt. Jahanna hatte sogar lachen müssen; es kam ihr vor, Manius hätte bereits ein kleines Drehbuch für Admiralsbesuche in der Schublade gehabt. Warum jetzt die Anspannung, die Unsicherheit? Da verstand Jahanna Tebelon plötzlich. Es war etwas vorgefallen, auf dem Weg zur Brücke. Sie fasste Manius' Hals in den Blick. Dort pulsierte seine Schlagader. Die Augen waren leicht trocken. Der Kiefer war verspannt. Eine weitere Erkenntnis schoss der Konsularagentin in den Kopf: "Er hat Angst sich zu bewegen." Und plötzlich verstand sie alles. Manius Selgorias brauchte Hilfe.

"Admiral Nerethin, wenn Sie gestatten würde ich einem Ihrer Untergebenen das Dossier über den Fall Nav Dirken an dieser Stelle direkt überreichen. Sein Todesfall setzt eine harte Zäsur in der Ermittlung, aber es lassen sich zumindestens einige verlässliche Informationen daraus retten. Wir würden diese Angelegenheit gerne von uns geben und delegieren, bevor wir der bevorstehenden, emanent wichtigen Mission alle Kräfte widmen."

Sie lächelte leicht und sah der Admiral ins Gesicht.

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[Corellia | vor Coronet | Planquadrat E3 | Northern Hills | Bombentrichter] Wonto Sluuk, John Clanc, Cado Jyvun

John Clanc schien sich seiner Sache sicher genug zu sein, um das Wagnis für sein Leben einzugehen. Allerdings doch nicht so sicher, dass er nicht auch ein mögliches Scheitern in seine Überlegungen mit einbezog. Er riet Cado und Wonto, sich in diesem Fall zurückzuziehen; dass er selbst dann wohl keine Chance mehr hätte, sich zu retten, schien ihm klar zu sein. Der Ortolaner konnte nicht umhin, als den Mut seines Kameraden zu bewundern. Auch wenn er nach wie vor der Meinung war, dass John zu viel wagte und dies irgendwann büßen musste, wenn er sich doch einmal übernahm.

»Na dann... viel Glück«, murmelte er.

Als der Master Sergeant das Vorrücken befahl, erhoben sich die drei Soldaten aus dem Bombentrichter. Zwischen den Sträuchern der ansonsten recht offenen Landschaft hier am westlichen Rand des Tals liefen sie auf die umkämpfte Stellung vor ihnen zu. Nun konnte auch Wonto sehen, wie die Situation sich darstellte. Hinter einer provisorischen Befestigung saßen mehrere Imperiale. Nicht viele, aber sie hockten dort halbwegs sicher. Die zahlenmäßig überlegenen republikanischen Soldaten hätten sie sicherlich schon lange herausgetrieben, würden sie nicht von dem AT-ST in Schach gehalten, der sie hinter Baumstämmen und Felsbrocken in Deckung zwang. Es schien keinen Raketenwerfer oder sonst eine Waffe zu geben, die in der Lage war, das zweibeinige Ungetüm außer Gefecht zu setzen.

Da die Aufmerksamkeit aller Beteiligter sich nicht in ihre Richtung lenkte, gelang es den dreien, sich den Imperialen von der Seite her zu nähern. Ihre Position am Hang war etwas erhöht, der Kampfläufer befand sich nur einige Meter von ihnen entfernt. Die Wurfposition für John konnte nicht besser sein. Andererseits: Wenn er nicht traf beziehungsweise der Detonator nicht die gewünschte Wirkung erzielte, servierten sie sich dem AT-ST quasi auf dem Silbertablett. Dann hieß es rennen oder sterben.


»Das ist deine Chance, John! Zeig was du kannst!« raunte Wonto seinem Freund zu. Er versuchte, dabei zuversichtlich zu klingen und auszusehen. Doch im Inneren dachte er nur: ›Bei der Macht und allen Göttern, bitte, vermassel es nicht...‹

[Corellia | vor Coronet | Planquadrat E3 | Northern Hills | an der imperialen Stellung] Wonto Sluuk, John Clanc, Cado Jyvun
 
[Corellia | Coronet | Planquadrat F8 | Krataswall | vor dem Turbolaserturm | AT-AT | Cockpit] Joya No, Tzun Suz, Padme, Warblade, Skyan, Sandpanthers, Widerständler, Imperiale

»Guter Schuss, Commander!« lobte die Jedimeisterin, die unvermittelt aus dem hinteren Bereich des Kampfläufers auftauchte.

Nur für einen Moment drehte sich Joya No halb zu ihr um, als unwillkürliche Reaktion auf die unerwartete Stimme. dann richtete er seinen Blick wieder nach vorn, auf seine Aufgabe.


»Die unterscheiden sich nicht sehr von denen auf einem Sternenschiff«, antwortete er, auf die Kontrollen deutend.

Nun bewährte sich, dass der Commander schon immer viel von sich verlangt und an seinen Fähigkeiten gearbeitet hatte. Jede noch so kleine Gelegenheit, sich einen Vorteil gegenüber eventuellen Mitbewerbern um einen besseren Offiziersposten zu verschaffen, hatte er genutzt und sich auf diese Weise viele zusätzliche Qualifikationen angeeignet. Er konnte deshalb mit vielen Systemen eines Raumschiffes umgehen, die niemals während seiner Karriere zu seinen eigentlichen Aufgabengebieten gehört hatten. Bordgeschütze abzufeuern gehörte dazu: Dies hatte er trainiert, als er noch Lieutenant und Waffenkontrolloffizier auf der CR90a Luminance gewesen war.


Sein nächstes Ziel bekam Joya No prompt vom Admiral zugewiesen: Die Mauer, welche das Militärgelände von der Stadt abgrenzte. Es war leicht zu treffen und fast ebenso leicht zu zerstören. Offenbar sollte die leichte Befestigung eher dazu dienen, neugierige Blicke und Saboteure fernzuhalten, nicht um einen schweren Panzer aufzuhalten. Sie flog in tausend Stücke, als die mächtigen Energieblitze aus den vier Waffen des AT-AT sie trafen.

Der Plan für ihren Rückzug stand. Sofern man denn von einem Plan reden wollte. Immerhin sah selbst ein Blinder, dass die Jedi und ihre Helfer schon seit der Gefängnisbefreiung nur improvisierten. War Blade schien sich mit dieser Vorgehensweise ebenfalls gut zurechtzufinden. Für jemanden wie Joya No, der eher Perfektionist als Improvisationstalent war, bedeutete die Unvorhersehbarkeit der Situation einen enormen Stress. Wieder konnte er eigentlich nur den Kopf schütteln über das Vorhaben seiner Kampfgefährten, den AT-AT automatisiert gegen die Mauer einzusetzen.

»Die Waffen sind niemals stark genug, um die...« begann er seinen Einwand. »Ach, vergessen Sie's.« Er schluckte die zweite Hälfte des Satzes hinunter. Schwarzmalerei, das war selbst ihm klar, brachte sie nun nicht weiter, und einen besseren ›Plan‹ konnte auch der Kaminoaner nicht anbieten.

Er trug also das Seine dazu bei, die Waffen auszurichten und auf automatisches Feuer zu programmieren, während der Mann namens Bäm den etwas schwerfälligen Kampfläufer wendete. Viel Zeit hatten sie nicht, denn mittlerweile prasselten die Schüsse schwerer Waffen in rascher Folge auf das Monstrum ein. Mehrere Geschütze auf dem Wall, allesamt allerdings weit weniger stark als der zerstörte Turbolaser, hatten mittlerweile zu ihnen herumgeschwenkt und mindestens einer der Soldaten schien auch einen Raketen- oder Granatwerfer aufgetrieben zu haben. So zäh ihr Läufer auch war, sie mussten ihn bald verlassen.

Die Speederbikes waren zur allseitigen Erleichterung vollzählig vorhanden. Sie waren in der Lage, jeweils zwei Personen zu tragen, wenn auch wohl nicht mit voller Geschwindigkeit und Wendigkeit. No saß hinter einem Soldaten auf und hielt sich an diesem fest; er hoffte sehr, dass er noch die Kraft aufbringen konnte, sich auch bei hohem Tempo und raschen Manövern festzuklammern, denn ein Sturz erschien ihm wenig wünschenswert. Mit den zwei Personen an Bord senkte sich das Fahrzeug auf dem Repulsorkissen nach unten aus seinem Frachtraum und beschleunigte blitzschnell auf eine beachtliche Geschwindigkeit, das es durch die Mauerbresche hinaus auf die Straßen führte.

Als No seinen schmerzenden Nacken drehte, um einen Kopf zurückzuwerfen, bemerkte er, dass vier Bikes entkommen waren. Das fünfte war vermutlich von aufmerksamen imperialen Soldaten oder einem der FLAK auf dem Wall abgeschossen worden. Doch auch Padme, War, Tzun und Skyan hatten es geschafft.

Weit hinten und sich immer weiter entfernend, erhellte plötzlich aufblitzender Feuerschein die Nacht. Wahrscheinlich bedeutete er das Ende des AT-AT.


»Hoffentlich hat er noch ein paar von ihnen mit in den Tod genommen!« murmelte der kaminoanische Commander mit unverhohlener Rachsucht. Aber seine Worte verwehten ungehört im Fahrtwind.

[Corellia | Coronet | Planquadrat F8 | Krataswall | vor dem Turbolaserturm | AT-AT | Cockpit] Joya No, Tzun Suz, Padme, Warblade, Skyan, Sandpanthers, Widerständler, Imperiale
 
Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – nahe dem Schildgenerator - Sarid, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Rilanja - früh am zweiten Tag

Im ersten Moment konnte die Falleen nicht verstehen, warum ihre Meisterin so wild gestikulierte. Nicht nur, dass sie wenn sie es recht bedachte keinerlei Ahnung von den gebräuchlichen Gesten hatte, die im wirklichen Militär der Republik zum Einsatz kamen - dafür kannte die junge Frau allein drei Gesten für “Schlechtes Gefühl bei der Sache” - sondern auch, dass sie etwas überrascht war, dass Sarid ihr nicht gefolgt war.
Stattdessen schien sie gegen die Wachen vorgehen zu wollen, und schickte einige Gruppenmitglieder in den Raum, den die Geschuppte grade passiert hatte.
Wollten sie nicht unbemerkt eindringen und sich dann bei der Flucht erwischen lassen? Rilanja war davon ausgegangen, dass sie Sprengsätze legen würden, offensichtliche und weniger offensichtliche, um eine Tarnung für alles subtilere zu haben, dass sie hier planten.
Aber wie es schien hatte es Sarid eiliger als das :-)p) und wollte die Geheimhaltung nicht bis aufs Letzte ausreizen.
Während die Rätin zu ihrer Padawan aufschloss wurde dieser klar, dass sie eigentlich viel lieber selbst in diesen Raum gegangen wäre um die Wachen auszuschalten. Warum das so war konnte sie nicht sofort sagen. Es würde bedeuten zu kämpfen, sich in Gefahr zu begeben, und wahrscheinlich auch zu töten - oder zumindest zu verletzen.
War es die Herausforderung, einen offenen Kampf zu überleben? Oder die, Gegner möglichst ohne tödliche Verletzungen auszuschalten? Oder vielleicht der Wunsch, näher an die Idealvorstellung einer Jedi heranzukommen, die sie über Jahre hinweg erträumt hat? Konnte sie überhaupt so sein?
Aber für den Moment musste die Philosophiedebatte in ihrem Kopf warten. Ihre Meisterin schickte sie weiter, und in der Hitze des Gefechtes, auch wenn es bisher erst gefühlt tobte, fiel ihr kaum auf, dass die Maske des Soldaten immer noch perfekt zu sitzen schien. Aufkeimende Zweifel daran, dass es sich nur um eine Todgruta-Maske handelte, wurden von Stresshormonen weggewischt, als sie der Menschin zunickte und sich in die genannte Richtung in Bewegung setzte.
Im ersten Moment hatte Rilanja erwartet - oder vielleicht auch gehofft - dass Sarid ihr diese Aufgabe mehr oder weniger komplett übertragen würde, aber wie es aussah hatte die Rätin das gleiche Ziel. Die Corellianerin würde wie es schien die Tür sichern, während sich die Falleen um die Systeme kümmerte. Wieso sie dazu den Republiksoldaten als Rückendeckung brauchte war ihr schleierhaft, aber auch dafür hatte sie im Moment keine Zeit um darüber nachzudenken.
Sie duckte sich in den Raum, und fand ihn leer vor. Es war unangenehm kalt, zumindest für sie, und sie nutzte die Macht beinahe instinktiv, um sich etwas zu wärmen. Es war anders als das meditative Fallen in den Strom der Macht, in dem sie in der Leere schwebte und gleichsam abgekoppelt war von allem, was sie umgab. Es war anders, aber auch einfacher, und die Wärme tat ihr gut.
Das Kontrollpanneel zu finden war einfach, und sie erkannte einige der Komponenten, während andere den Eindruck machten Spezialanfertigungen zu sein. Natürlich waren Spezialanfertigungen fürs Militär meistens Serien von ähnlich großer Stückzahl wie die privat verkäuflicher Teile, aber immerhin bedeutete es, dass sie weniger Erfahrung damit hatte.
Dennoch fand sie nach kurzem Suchen eine Klappe, hinter der sich einige Sicherungen des Systems befanden. Spezielle Vorrichtungen erlaubten es, die Sicherungszylinder kurz zu überbrücken, um einen Austausch zu ermöglichen - schlecht für die Benutzersicherheit, gut für den Betrieb des Generators.
Rilanja betätigte die entsprechenden Hebel, und zog die Sicherungen heraus. Sie kannte die Modelle, konnte sich aber nicht vorstellen, wie sich diese unscheinbaren Bauteile so sabotieren ließen, dass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen würden.
Als draußen vor der Tür ein Lichtschwert zum Leben erwachte schob die Falleen die Sicherungen wieder in ihre Halterungen und hielt inne - der Überbrückungsmechanismus. Ein leichtes Antippen der Hebel würde sie wieder in die Standardposition springen lassen, und die Sicherungen funktionierten wieder wie sie sollten. Zudem waren sie so entworfen, dass die Klappe die Hebel automatisch betätigen würde, falls jemand einen in der überbrückenden Stellung ließ.
Also würde niemand erwarten... Dieses Mal öffnete sich Rilanja der Macht, ließ die vorgestellte Flamme in ihrem Geist alle Ablenkung verbrennen, und fragte sich ob es Einbildung war, dass dieses kleine Ritual immer besser zu funktionieren schien. Ohne sich näher damit zu beschäftigen suchte und fand sie die Hebel in der Macht, und verbog sie so, dass sich die Klappe schließen ließ und sie auf den ersten Blick auch ordnungsgemäß eingestellt aussahen. Nach kurzem Zögern verbog sie das Metall noch ein Stück weiter, so dass es an einer Stelle auflag und nicht aus Versehen doch noch nach hinten klappen und die Manipulation so verraten sollte.
Nachdem sie fertig war holte sie tief Luft, nickte Cho zu und zündete ihr Lichtschwert. Würde sie kämpfen müssen? Vielleicht, aber sicherlich nicht, wenn eine Rätin anwesend und bereits mitten im Kampf war. Sie würde es ihrer Meisterin nur schwerer machen, das hatte man ja bereits bei ihrer sinnlosen Aktion mit der Spielkarte gesehen. Nein, sie würde sich zurückhalten, und versuchen ihnen zumindest etwas Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
Die leuchtende Klinge ihrer Waffe summte subtil, als Rilanja sich daran zu erinnern versuchte, wo die unwichtigeren Schaltkreise des Bedienelements lagen. Die Diagnoseeinheit auf der rechten Seite erschien ihr als sinnvolles Ziel, viele blinkende Lichter, aber keine vitalen Funktionen.
Weit ausholend zog sie das gezähmte Plasma durch die Konsole, und hinterließ eine leicht rauchende, nach Ozon stinkende Narbe, die schmorende Platinen und glühende Kabelenden erkennen ließ. Einen Moment lang horchte sie, aber an den Geräuschen im Raum änderte sich nichts - alles funktionierte weiterhin, und der Vandalismus durch die zu früh entdeckten Jedi war offensichtlich.


Hast du eine Bombe dabei? Irgendetwas, das wir stümperhaft hinter einer Abdeckung platzieren könnten?

fragte sie Cho leise, und deutete auf eine Wartungsklappe neben der Tür, die Zugriff auf verschiedene Leitungsstränge ermöglichte. Es würde mit etwas Glück so aussehen, als hätten die Jedi versucht zu retten was zu retten war. Vielleicht taten sie das ja auch.
Draußen vor der Tür hielt Rilanja ihre Waffe gehoben, um Schüsse abzuwehren, doch wie es aussah hatte Sarid ihre Gegner bereits voll im Griff.
Die Geschuppte richtete daher ihre Aufmerksamkeit in die andere Richtung, und meinte - laut genug, das nicht nur ihre Verbündete sondern auch mögliche Aufzeichnungsgeräte sie hören konnten,


Es ist erledigt. Sowohl das eine, als auch... Ihr wisst schon. Sollen wir jetzt von hier verschwinden?

Ob das alles so klappte wie sie sich das vorstellten konnte die grünhäutige Padawan nicht sagen. Überhaupt fragte sie sich, wieso sie nicht den Generator besetzten, und kleine Gruppen überall in der Stadt das gleiche taten, um dann koordiniert den Schild auszuschalten, und es den Jägerpiloten zu ermöglichen chirurgisch oder auch nicht wichtige Ziele auszuschalten, die der Bodenoffensive noch im Weg standen.
Aber sie hatten ihre Aufgabe, und die war so weit es sich absehen ließ erfüllt. Sie suchte Sarids Blickkontakt, und hoffte erkennen zu können, ob sie so weit waren zu verschwinden, oder ob sie vielleicht doch noch nicht so weit waren wie Rilanja angenommen hatte.


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Nachdem der Offizier, also Cado in dem Falle das "Vorhaben" genehmigt hatte,krochen die 3 langsam und leise den Hühel hinauf, bis sie leicht erhöht, vor dem AT-ST standen, und John konnte die Lage nun noch besser einschätzen als vorher. es hockten vielleicht 20 bis 30 Imperiale hinter einer kleinen provisorischen Mauer, die nicht viel Schutz bot. Jedoch hatten die Männer in den weißen Rüstungen, eine Deckung, während die Republikaner beim Angriff sofort ungedeckt und leichte Ziele darstellen würden.

" Danke KUmpel. Ich packs schon irgednwie. Sobald der Dettonator geworfen ist, scheißt auf die Soldaten!"

Raunte der Mensch seinem Ortolaner Freund zu, und machte sich wurfbereit. Er wartete bis nur wenige Impis in ihre Richtung schauten, erhob sich und ohne das eine Reaktion hätte folgen können, flog die silberne Kugel, welche höchstgefährlich war, durch die Luft, und genau in die Luke des AT-ST herein. Nur kruze Zeit später, flog dieser in die Luft, und die weißen TRuppen, waren aber sehr früh von irhem schock erholt, und gingen a die Waffen.

" Jetzt. Greift sie an !"

Rief der John nun laut, und die ganzen Truppen der neuen Republik, die sich umrund der Stellung versammelt hatten, eröfnetten das Feuer auf die Imperialen. Auch John, Wonto und Cado, wodurch alle gedanken sich auf die Ziele konzentreirten. Das Gefecht tobte.

[Corellia | vor Coronet | Planquadrat E3 | Northern Hills | an der imperialen Stellung] Wonto Sluuk, John Clanc, Cado Jyvun
 
Kanalsystem unter Coronet ~ mit Tenia

"Ja, ich habe noch eine Frage.",

antwortete Anakin seiner sichtlich genervten Padawan ruhig, wobei seine vorige Behutsamkeit aufgrund der schnippischen Antwort von Tenia verflogen war.


"Hast du dir mal die Frage gestellt, warum du auf Null überhaupt in der Position warst nicht über solche Dinge wie Krieg oder die Republik und das Imperium Gedanken machen zu müssen? Warum du dir erlauben kannst unwissend und ignorant zu sein?"

Anakins blickte der ihm gegenüber stehenden Nullianerin ernst und nachdrücklich in die Augen, als er bemerkte, dass die Bemerkung von ihr auch nicht spurlos an seinen eigenen Emotionen vorbei gegangen war. Als er noch selbst auf dem jetzigen Ausbildungsniveau seiner heutigen Padawan war, wäre er wohl heftig ausgebrochen - zumindest in einer solchen Situation. Diese aufbrausenden Lebenskapitel hatte er längst hinter sich gelassen, aber doch konnte er nicht verstehen, wie Tenia die Entscheidung getroffen hatte ihn zu begleiten und nun gerade zu tat, als hätte er ihr nicht vorher erklärt worum es ging. Ihre Gefühle in Bezug auf den Hergang der Mission konnte er ja verstehen, aber warum sie jetzt begann mit ihrer eigenen Ignoranz zu argumentieren - und das auch noch in einem Ton der dem Jedi Meister überhaupt nicht gefiel - war ihm schleierhaft. Er schüttelte den Kopf.

"Es gibt Welten in dieser Galaxie, die sind nicht so behütet wie dein Null!",

erklärte er mit einem sachlichen Tonfall, der seine Unzufriedenheit über die Reaktion Tenias aber kaum verschleiern konnte.


"Dort herrscht täglich Krieg und kein friedliches Miteinander. Da explodieren ständig Sachen, werden Wesen getötet nur weil sie frei sein, ein einfaches Leben führen oder sagen wollen, was sie denken - die unter imperialer Herrschaft oder von anderen Unterdrückern niedergemacht werden. Dagegen ist das was gerade hier auf Corellia passiert nur ein Tropfen auf den heißen Stein."

Anakin steckte seine Linke hat in einer fast schon gleichgültigen Haltung in die Hosentasche, während er mit rechts seine Lichtschwertklinge und die momentan einzige Lichtquelle in ihrer Nähe auf den Boden zeigen ließ.

"Ich dachte das hättest du verstanden... Jedi - du und ich - wir sind in der Lage in solchen Situationen zu helfen. Es ist unsere Pflicht! Du musst es ja nicht für die Ideale der Republik tun, die weiß die Macht nicht perfekt sind,..."

Er pausierte kurz und sein Blick verschärfte sich.

"...aber vergiss gefälligst nicht, dass du dein idyllisches Leben bisher dieser Republik zu verdanken hast und den Personen, die dafür kämpfen und sterben, dass die Idee der Neuen Republik überleben kann."

Der Blick Anakins spiegelte trotz des gedimmt wirkenden Licht in dem Tunnel seinen Glauben an das wieder, was er ebend gesagt hatte. Er selbst kannte abgesehen von sich selbst genügend Beispiele für Jedi die sich und ihr Leben geopfert hatten, um für die Prinzipien an die sie glaubten zu kämpfen. Fast schon hätte er sich soweit hineingesteigert Tenia auch dazu noch einige Worte mit auf den Weg zu geben. Seine eigenen Meisterinnen, Aydin und Casta waren darunter gewesen - zwar hatten sie nicht mit dem Leben gezahlt - zumindest ging er davon aus ohne es konkret zu wissen - doch der Krieg hatte sie gezeichnet zurückgelassen... so sehr das sie ihren Kampf nicht fortsetzen konnten. Das "Wollen" hatte am Ende schon gar keine Rolle mehr gespielt. Es war schon fast ein Wunder, dass er selbst den Weg zurück zu den Jedi gefunden hatte. Wenn auch nicht in Worten, dürfte es ihm zumindest anzusehen zu sein, wie ernst und persönlich all diese Sachen für ihn waren, doch mehr dazu zu sagen hatte er für den Moment nicht.

Eine kurze Zeit des gegenseitigen Schweigens verging, bevor er wieder etwas abgekühlter sagte:


"Wenn du das nicht akzeptieren kannst, sorge ich dich dafür, dass dich ein Raumschiff vom Widerstandsquartier abholt und dich zurück in deine kuschligen Wälder bringt."

Die folgenden Worte wurden eindeutig von mehr Hoffnung des Jedi Meisters begleitet.

"Wenn du jedoch akzeptieren kannst, dass es in der Galaxie eben hart zugehen kann und du gewillt bist damit umzugehen, dich mehr noch dem entgegenzustellen, dann bringe ich dir auf der Stelle bei solche Situationen wie ebend genauso unbeschadet zu überstehen, wie du jetzt vor mir stehst."

...selbst noch schlimmere Situationen, fügte Anakin im Gedanken hinzu. Es war die letzte Chance die er bereit war seiner sich von ihrer scheinbar aufbrausenden Seite zeigenden Schülerin einräumte. Er wollte nicht daran glauben, dass sein Instinkt getäuscht hatte und das jemand mit so einem hohen Machtpotenzial trotzdem nicht seinen Erwartungen entsprach. Doch am Ende musste Tenia diese Entscheidung treffen - dazu konnte und wollte er sie nicht zwingen.

Kanalsystem unter Coronet ~ mit Tenia
 
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H6 ~ Schildgenerator ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs

Ruckartig fuhr Nei herum und aktivierte dem Vorbild ihrer Meisterin folgend die Klinge ihres Lichtschwertes. Zum ersten Mal entbrannte die grünliche Klinge der Waffe, welche Sarid ihr noch vor ihrer gemeinsamen Abreise von Lianna gegeben hatte. Noch bevor sie überhaupt wusste, warum sie sich kampfbereit gemacht hatte, es ihrer Meisterin einfach intuitiv gleichgetan hatte, stand sie knapp hinter der Rätin, in Kampfhaltung wie sie es gelernt hatte.

Ebend hatte Sarid noch das weitere Vorgehen erläutert, die Jedi an ihrer Seite gemeinsam mit Visas in die eine Richtung geschickt, Rilanja, die sich mit der Technik hier scheinbar am besten auszukennen schien in Begleitung zur Kühleinrichtung in dieser Station. Nur die Ruusanerin war bei ihrer Meisterin geblieben, wo sie beide die Stellung hielten die sie offensichtlich nicht lange hatten geheim halten können. Gleichzeitig war die aktivierte Klinge und das Vorgehen Sarids gegen die sich nähernden und sie beschießenden Truppen das mehr als deutliche Signal für die Padawan sich ebenso nicht länger zurückhalten zu müssen.

Tief atmete sie durch und nahm nur aus dem Augenwinkel die formvollendeten Bewegungen ihrer Meisterin wahr, die mit ihrem Lichtschwert die aus der einen Richtung des Ganges kommenden Truppen leicht in Schach zu halten schien. Dennoch blieb Nei konzentriert, wenn auch im Hintergrund und versuchte auch weiterhin der Versuchung zu widerstehen leichtfertig zu werden und Sarid blind die Arbeit zu überlassen. Die Rätin ihrerseits hatte nicht lange kämpfen müssen, ehe auch Rilanja aus dem nahegelegenen Raum zurückkehrte - scheinbar verrichteter Dinge - und sich ebenfalls hinter ihr positionierte.

Es schien, trotz weiterer, einrückender Sturmtruppen alles glatt zu laufen und Nei bewegte sich vorsichtig rückwärtsgehend in die Richtung des Ganges, durch den sie vorhin herein gekommen waren, als sie ein hell aufklingender Schrei alle ihre Sinne weiter aufhorchen und scharf werden ließ. Es war ein unter Schmerzen, scheinbar von Ritterin Nezz ausgestoßener Schrei, dessen Herkunftsort Nei unverzüglich aufsuchte, von purem Instinkt geleitet, blind für Überlegungen und Gedanken wie Zweifel, Angst oder Vorsicht.

Einen Wimpernschlag später stand Nei in dem Raum, in dem sich ihre drei Jedi-Kollegen um die Wachen hatten kümmern sollen. In der Nähe der Tür, durch welche Nei gekommen war, lag Gin Nezz mit qualmender Schulter. Sie war ganz offensichtlich getroffen worden, während zu ihrer Seite Cany und Visas ihr Bestes taten sie zu decken und in Sicherheit zu bringen. Auf der anderen Seite des Raumes, an einer zweiten Tür wurden von einigen Sturmtruppen weiterhin gezielte Schüsse in die Richtung der drei abgegeben. Zur Hilfe eilend trat Nei tiefer in den Raum, während sie mit fließenden Bewegungen ihr Lichtschwert führte und im Rhythmus der Macht begann ihre Begleiter zu unterstützen, weiter auf die langsam zurückweichenden Sturmtruppen zugehend. Erst in der Nähe der Tür kam sie zum stehen, als die imperialen Verteidiger dieser Einrichtung im Angesicht von drei Lichtschwertern Deckung gesucht hatten.

Jetzt erst, nach den kämpferischen Auseinanderstzungen erlangte Nei wieder ein eigenes Bewusstsein, als würde sie von einem Blackout erwachen und wandte sich zu Meister Cany um, der sich um die schwerer als zunächst vermutet, verletzte Jedi auf dem Boden neben ihn zu kümmern. Sie hustete und schien kaum Luft zu bekommen, was sich Nei mit zunehmend glasiger werdenden Augen aus einiger Entfernung ansah. Es war merkwürdig, wie nahe ihr das ganze ging. Sie glaubte fast selbst zu fühlen wie sich ihr Hals zuzuschnüren drohte und hatte fast schon Schwierigkeiten, ihre eigenen, empathischen Gedanken von der mirilianischen Jedi am Boden zu trennen.
Ein plötzlicher Blasterschuss ließ die Ruusanerin aufschrecken und erneut herumfahren. Ihr Lichtschwert traf auf einen Widerstand, während sie zeitgleich spürte, wie ihre linke Schulter begann einen brennenden Schmerz in ihren Körper zu senden. Mit stockendem Atem stolperte Nei einige Schritte zurück, ließ ihr sich wie automatisch deaktivierendes Lichtschwert zu Boden fallen und schaute auf eine leblos am Boden liegende Sturmtruppe, sich selbst die Schulter haltend. Kaum noch spürte sie den so plötzlich aufgetretenen Schmerz einer von einem Schuss verursachten, gar nicht so schlimmen Brandwunde. Der am Boden liegende Mann in weißer Rüstung hingegen, war instinktiv zum Ziel von Neis Lichtschwert geworden und trug eine lange, streifenförmige Brandwurde quer über seinen Panzer, die er unmöglich überlebt haben konnte. Stotternd schreckte Nei weiter zurück, überfordert von der Situation...
Genauso blind und instinktiv von der Macht in Besitz genommen und gesteuert, wie sie eben zur Hilfe geeilt war, genauso überfordert war sie mit der logischen Konsequenz ihres Handelns über welches sie in diesem Moment, genauso wie über die Macht selbst scheinbar völlig die Kontrolle verloren zu haben schien.


H6 ~ Schildgenerator ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs
 
Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – im Schildgeneratorgebäude - Sarid, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Rilanja - früh am zweiten Tag

Eben hatte doch alles noch so koordiniert gewirkt. Natürlich kannte Rilanja die ganzen Klischees und Sprüche, über Pläne und Feindkontakt und so weiter, aber selbst auf Alzoc III hatte sie diese nie so bestätigt gefunden wie hier. Scheinbar waren die drei Jedi, die sich um die Wachen hatten kümmern sollen, überfordert, überwältigt oder überrascht worden, und es dauerte einen Moment, bis Rilanja realisierte, dass plötzlich aus allen Löchern Gegner kamen.
Sie hatte ihr Lichtschwert zur Deckung erhoben, bevor sie sich dessen bewusst wurde, und ihr lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter als sie zu Sarid sah und ihr der Gedanke kam, dass das, was sie bisher für eine Mischung aus Können mit Anleihen an Perfektion und Souveränität jenseits des Menschenmöglichen gehalten hatte vielleicht noch eine andere Komponente enthielt - die schlichte Nötigkeit zu tun was sie konnte um zu verhindern, dass die vorgetäuschte knappe Flucht knapper und weniger vorgetäuscht wurde als es ihnen lieb war.
Und vielleicht sollte sie sich nicht darauf verlassen, dass ihre Meisterin alles im Griff hatte.
Rilanja atmete tief durch. So etwas hatte sie sich immer gewünscht. Sie hatte genug Fähigkeiten, um den Träumen von Heldentum eine Basis zu geben, und gleichzeitig ausreichend Selbsterkenntnis gewonnen, um zu wissen, dass das, was sie vor Jahren nach dem Genuss epischer Holofilme als erstrebenswert erträumt hatte nicht mehr dem entsprach, was einen Jedi wirklich zu einem Helden machte.
Genauso hatte sie erkannt - teilweise unter Schmerzen, und dankbarerweise immer in einem Trainingsraum - dass das Leben nicht so ablief wie ein Holospiel. Sie hatte keine Reihe von Fertigkeiten, die sie zu Kombos zusammenfassen konnte um die Effekte verschiedener Zustände auf den Gegner zu maximieren, und dann mit einem Knopfdruck einen Todesstoß zu landen. Genausowenig gab es hier Eingabekombinationen, die die Gegner verlangsamten oder ihr einen Kampfbikini anzogen.
Scheinbar war ihr Realitätszuwachs noch nicht so weit fortgeschritten, dass sich nicht doch ab und zu ein kleiner Schimmer alter Einfachheit einschlich.
Dennoch - das hier war real, und sie hatte es sich gewünscht. Vor Jahren als die Träume eines Mädchens, das zu ängstlich war die Konsequenzen ihrer eigenen Fehler zu tragen oder gar auf Dauer daraus zu lernen. Vor wenigen Minuten, als sie sich gewünscht hatte, sich selbst um die Wachen kümmern zu dürfen. Jetzt, in dem Moment, um ihren Freunden zu helfen - um Sarid zu helfen, nicht, weil sie Hilfe brauchte, sondern weil sie sich darauf verließ, dass sie alle hier lebendig wieder raus bringen würde.
Rilanja überblickte die Situation, während sie in ihrem Geist ein Feuer entfachte, eine Flamme, die begann alle störenden Gedanken in sich aufzusaugen, bis eine Leere entstand, von der aus die Falleen-Jedi mit einem Blick entlang des Ganges die Situation zu bewerten versuchte. Die Rätin hatte das eine Ende des Ganges wohl unter Kontrolle. So oder so, es war hier zu eng um zu zweit nebeneinander zu kämpfen ohne sich gegenseitig mindestens genauso zu gefährden wie es die Gegner taten.
Die Geschuppte hakte diesen Bereich ab.
Der Raum, durch den weitere Sturmtruppen kamen wurde durch Visas und Cany gesichert - die Tür bot ebenfalls nicht genug Raum für einen weiteren Verteidiger, und in den Raum hinein zu gehen würde nicht nur den Gegnern eine Gelegenheit geben ihrerseits vorzustoßen, sondern sie selbst auch in sinnlose Gefahr bringen.
Am Rande der Leere fragte sie sich, was sie sich unter sinnvoller Gefahr vorzustellen hatte, aber ein anderer Teil von ihr, einer, der die filmischen Prinzipien von Heltentum und Ehre nie ganz los gelassen hatte, wusste worum es Rilanja ging.
Coronet war nicht wichtig, genausowenig Corellia. Nicht einmal der Schildgenerator hatte jetzt große Bedeutung - auf einen mehr oder weniger kam es nicht an, und sprengen konnte man ihn wenn es nötig werden sollte immer noch. Hier ging es darum, lebendig raus zu kommen, und zwar - unabhängig von allen Relativierungen, die sie nach den Erlebnissen auf Alzoc III für sich getroffen hatte - koste es die anderen was es wolle.
Ozon stieg ihr in die Nase. Nezz und Nei waren verletzt, Blasterverletzungen, und Rilanja konnte das verbrannte Gewebe riechen. Ob es sich um Stoff oder Haut handelte konnte sie nicht sicher sagen, und sie war dankbar, dass sie in der Leere Gedanken darüber ausblenden konnte.
Wenn sie nur in der Lage wäre zu erahnen, von wo weitere Gefahren lauerten, aber... Aber langsam wurde ihr bewusst, dass sie es doch konnte, dass das ja grade der Sinn war wenn sie in die Macht eintauchte. Sie hatte bisher nur nie wirklich erkennen können was es war, das sie durch die Macht wahrnahm, doch jetzt hatte sie mehr als genug Anhaltspunkte - aktive Jedi, jeder davon selbst mit der leuchtenden Aura eines mehr oder weniger aktiven Machtbenutzers, und genug Gegner, die sich deutlich als solche zu erkennen gaben.
Die Falleen ging in die Hocke und schloss ihre Augen. Das Risiko war das Plus an Konzentration wert, auch wenn es sich in der Leere nicht so auswirkte wie sie es gewohnt war. Die Wahrnehmung, die sie eben noch in Verbindung mit ihren Augen für sich zu erschließen gehofft hatte, weitete sich in alle Richtungen aus, und sie sah - nein, sie nahm wahr, wie weitere Feinde durch den zweiten Zugang zum Wachraum kamen, allerdings nur zwei, höchstens drei - sie bewegten sich unnatürlich, so als ob...
Rilanja hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, und an ihrer Leere kratzten einige Gedanken, was die Imperialen wohl für die Jedi vorbereitet haben könnten - es wollte ihr nicht in den Kopf, dass das Imperium sich nicht auf die Eventualität eines Angriffes durch Jedi vorbereitet hatte. Aber in mehr Truppen konnte die Antwort nicht liegen - man konnte Materialschlachten gegen Jedi gewinnen, aber es gab effektivere Methoden...
Die drei Sturmtruppen, die sie wahrnahm, bewegten sich weiter, doch... Sie schlossen sich dem Kampf nicht an - zumindest war sich die Grüne dabei sicher. Sie hatte Schwierigkeiten Wände oder Decken zu erahnen, und extrapolierte das meiste aus den Bewegungen von den lebendigen Wesen, die sie besser wahrnehmen konnte als sie es erwartet hatte.
Sarid hatte den Korridor unter Kontrolle, die anderen beiden würden wohl keine größeren Probleme haben die Tür zu verteidigen, selbst gegen drei weitere Gegner... Doch irgendetwas übersah sie, übersahen sie alle.
Lag darin die Antwort? Ihre Meisterin stand mit dem Rücken zu ihr, die anderen beiden mit dem Rücken zum Gang - niemand sah in Richtung der Eingangstür. Sie war seit dem Eindringen der Infiltratoren verschlossen - aber wieso sollten sie annehmen, dass sie für andere ein ebensolches Hindernis darstellen würde wie es für die Jedi der Fall gewesen war?
Rilanja konzentrierte sich und versuchte die drei Sturmtruppen wiederzufinden, die sich ihrer Meinung nach so merkwürdig bewegt hatten. Sie fand sie schließlich, etwas weiter weg, auf der anderen Seite des Wachraums und darüber hinaus...
Die Falleen bemühte ihre Fantasie - kanalisiert, ein Rinnsal im Vergleich zu dem Mahlstrom, der sie zu Anfang ihrer Ausbildung umspült und weggeschwemmt hatte. Und bevor sie sich wirklich dessen bewusst war, was sie vermutete hatte sie ihre Augen geöffnet und war auf den Beinen. Alles war im Fluss, sie selbst eingeschlossen, aber alles floss wie Sirup. Sie beschleunigte in Richtung Tür, vorbei an Nei und der verletzten Ritterin, vorbei an der umkämpften Tür zum Aufenthaltsraum der Wachen, auf die Eingangstür zu.
Sie spürte die drei Sturmtruppen, die dahinter Stellung bezogen, und wechselte ihr Lichtschwert von der einen Hand in die andere. Es war so leicht. Nicht das Umgreifen, sondern das Nach-vorne-Stürmen. Die Entscheidungen waren getroffen, jetzt kam das Reagieren.
Die Tür öffnete sich, als die grüne Frau noch zwei Meter entfernt war. Sie spürte die Überraschung des maskierten Mannes auf der anderen Seite, der mit einer Codekarte den Eingang geöffnet hatte, und spürte sie einfrieren, als sie ihn, getrieben von ihrem Impuls, mit ihrer gleißenden Klinge durchbohrte.
Während sie versuchte ihren nächsten Schritt zu planen wurde ihr die Entscheidung abgenommen. Die anderen beiden Soldaten, ebenfalls überrascht, waren grade damit fertig einen schweren Repetierblaster vom Typ E-Web aufzubauen, komplett mit tragbarem Energiegenerator. Fragmente eines Datenblattes von BlasTech glitten am Rande der Leere vorbei, doch diese Informationen waren im Moment unwichtig.
Was wichtig war, war dass die Imperialen feuerbereit waren, und das einzige was die Falleen tun konnte war die noch nicht zu Boden gefallene Leiche des Türöffners zu packen und sich dagegen zu stemmen, während die ersten hammergleichen Schüsse der für die Kontrolle größerer Gruppen gedachten Waffe die eigentlich recht stabile Rüstung der Sturmtruppe zerfetzten.
Rilanja hatte nicht vor zu warten, bis sich die Salven dieser Höllenmaschine durch ihre Deckung gebohrt hätten. Die Macht umströmte sie immer noch, und der erste Schock war an der Leere heruntergelaufen wie Öl von einem Shaak.
Die Falleen stemmte sich gegen ihr improvisiertes Schild, griff mit der Macht danach und stieß es von sich weg. Gleichzeitig rannte sie nach vorne, auf den donnernden E-Web zu, und rollte sich nach rechts zur Seite ab.
Der Soldat an den Kontrollen der Waffe machte Anstalten zu versuchen ihr zu folgen, als er von der stark rauchenden Leiche seines Kameraden getroffen und zu Boden gestoßen wurde. Sein Kollege hatte die Geistesgegenwart sich ebenfalls niederzuwerfen, nachdem die Padawan in einer fließenden Bewegung wieder auf die Füße gekommen war und so schnell ihre jenseits der Leere wie Säure brennenden Beine sie tragen konnten davonlief.
Keine drei Schritte weiter verwandelte sich die glimmende Spur ihres Lichtschwertes am Energiegenerator des Repetierblasters in eine gleißende Explosion, die die zwei Sturmtruppen permanent aus allen Schlachtplänen entfernte und Rilanja zu Boden schleuderte.
Aufzustehen kostete sie dieses Mal ein großes Maß an schierer Willenskraft, und jeder Schritt zurück zu der versengten Tür schmerzte, aber für den Moment spürte sie keine weitere Gefahr.
Die Leere brach zusammen, der erfrischende Strom der Macht wusch für einen Moment über sie, bevor sie ihre Verbindung bis auf das normale Maß einschränkte und , mittlerweile schwer atmend, wieder zurück in den Rang schlich, der zur Falle hätte werden sollen.
Die junge Padawan brauchte jetzt dringend einen Energieriegel.


Corellia – Coronet – Planquadrat H6 – im Schildgeneratorgebäude - Sarid, Nei, Visas, Lt. Chu, Zorago, Kiel Cany, Gin Nezz und Rilanja - früh am zweiten Tag
 
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