Re: Gespräch mit Callista
- Coruscant - Ard Gareel's Haus -
Chesara lehnte sich zurück und zog die Knie an.
Was mich bedrückt...flüsterte sie.
Ard nickte.
"Ja Syonette. Du hast etwas auf dem Herzen, was ist es?"
Schweigend nahm Chesara eines von Ards Kissen und presste es gegen ihre Brust. Tränen stiegen in ihr auf, doch sie bemühte sich nicht, sie zurück zu halten. Hier bei Ard konnte sie ihrem Kummer freien Lauf lassen, jetzt kam hoch, was sie am Vorabend und heute morgen, als sie ins Bett gegangen war, die ganze Zeit nicht rausgelassen hatte.
Ich war mit Iceman auf dem Ball...flüsterte sie kaum hörbar und leckte sich den salzigen Geschmack ihrer Tränen von den Lippen.
Mehr brachte sie nicht heraus, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass dies nicht nötig war. Ards Reaktion bestätigte es.
"Ja, du liebst ihn, nicht wahr?"
Fragte er schlicht. Chesara nickte, der Schmerz kam wieder unweigerlich hoch, wie in jener Balkonszene.
Ard lehnte sich nun ebenfalls zurück, legte den Arm um Chesara und strich ihr die Haare hinter dem Ohr glatt.
"Seit du das erste Mal von ihm erzählt hast, habe ich es geahnt...ja vielleicht befürchtet." Erzählte er mit seiner ruhigen, rauhen Stimme.
"*Master Iceman bildet mich zur Jedi aus!* Hast du gerufen ...*Er macht mich zu seiner persönlichen Padawan! Stell dir nur vor, er ist der Ratsvorsitzende und er ist so weise!*
Es waren nicht deine Worte, es war der Klang deiner Stimme - und der Ausdruck in deinen Augen.
Immerwieder sah ich diese Glänzen in all den Jahren...immer wieder, wenn du von ihm berichtet hast."
Chesara hatte ihren Kopf während Ards Erklärung an seine Schuler gelehnt, das Kissen noch immer fest an sich gepresst.
Ich frage mich, ob ich dazu verdammt bin, unglücklich zu sein.
Presste sie hervor.
Ruckartig fuhr Ard hoch und nahm ihr Gesicht in seine Hände.
"Nein...Syonette, nein! Verdammnis gibt es nicht, es gibt nur das Schicksal, das Leben und den Willen der Macht! Denk daran: es gibt keine Verdammnis - vor allem nicht für dich."
Ard! Egal wen ich liebe, es ist immer falsch! Die Strafe kommt schneller als ich registriere...bei jedem mal denke ich, es wäre das Richtige, was ich tue...er wäre der Richtige! Aber...aber am Ende ist es doch wieder nichts als Schmerz, was zurück bleibt!
Ihre Worte verhallten schluchzend im Raum und erstarben in der Stille.
Ard stand auf, stellte sich mit dem Rücken zu Chesara ans Fenster und sah hinaus.
"Du nimmst dich selbst nicht wichtig genug."
Sagte er.
"Warum solltest DU nicht das Recht haben, glücklich zu sein und lieben zu dürfen? Meine Liebe, du musst aufhören, dich selbst nur als Jedi zu sehen, die anderen hilft. Ich bewundere deine Arbeit und dein Engagement, aber du vergisst dich selbst darüber.
Du gestehst dir selbst nicht das Recht zu, dass jeder hat.
Sei doch ehrlich zu dir selbst...du erwartest im Grunde nichts anderes als Schmerz, du glaubst nicht daran, dass es gut wird, obwohl du es dir so sehr wünschst."
Ein fragender Ausdruck machte sich ihn ihr breit.
Aber ich habe daran geglaubt! Ich hatte meine Zweifel bei Xanatos, ja. Aber ich zwang mich, nicht vor der Liebe davon zu laufen, die Angst vor den Konsequenzen sollte mich nicht daran hindern, es zu versuchen!
Und bei...bei Iceman...ich war mir so sicher! Ich wusste in diesem Augenblick, dass er der Richtige ist....ich habe daran geglaubt!
Erneut rannen ihr Tränen die Wange hinunter. Ard drehte sich wieder zu ihr um und blickte in ihr Gesicht, in das Flehen, das in ihren Augen lag.
Er betrachtete sie und konnte förmlich sehen, wie sich mit sich arbeitete, wie sie versuchte, ihre Trauer mit Stärke zu überwältigen. Sie biss sich auf die Lippen, bis sie Blut schmeckte und ihre Haltung versteifte sich.
Er sah auch ihre Finger, die sich in das Kissen krallten, so dass der Stoff beinahe zerriss.
"Nein, nicht mit Gewalt, Syonette."
Sagte er.
"Die Lösung spielt sich alleine hier oben ab."
Er zeigte auf seinen Kopf.
"Das ist die einzige Möglichkeit auf Dauer."
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