Tempel - Trainingshallen - Celia
Völlig unvorbereitet trafen Celias Worte den jungen Jedi, und er senkte seinen Blick gehn Boden. Tiefe Enttäuschungen machten sich ihn ihm breit, sie überfluteten ihn wie ein Orkan. Hilfesuchend spielte Phol an seiner Robe wie ein kleines Kind, dass noch nicht wusste, wie es reagieren sollte. Etwas unsicher ergriff der Jedi das Wort und sprach leise:
Ich bin hier, weil ich mich nach meiner Freundin sehnte. Nur weil ich mich nicht traue etwas zu sagen bedeutet das nicht, das ich nichts zu sagen habe.
Phol fasste sich nervös an den Kopf und schob seine Kapuze zurück. Seine Haare waren noch total strubbelig von dem Ausflug auf den Tempelturm, düster errinnerte er sich an das, was dort geschah. Der Pakt, seine Auferstehung, seine Wiedergeburt von jemandem, der er nicht wirklich war. Als er sich wieder gefasst hatte, sprach der Jedi weiter:
Du hast nicht ganz recht, mit dem was du gesagt hast, Celia. Natürlich verändert sich alles. Wir Menschen sind am Anfang unseres Lebens wie ein ungeschliffener Kristall eines Lichtschwertes. Mit der Zeit machen wir Erfahrungen und Lernen aus Konflikten, Beziehungen, von Mitmenschen und Ereignissen. Nichts bleibt unberührt, absolut garnichts. Und diese Erfahrungen verändern uns, genauso wie ein Kristall geschliffen wird. Der Unterschied ist, dass wir bei einem Kristall die Form steuern können, bei uns selbst steuern andere Sachen mit. Wir sind das, was das Leben aus uns macht...
Deshalb hat es Janem auch so schwer. Sein ganzes Leben war nur hart und ungerecht. Ich kann ihn wirklich verstehen. Und die dunkle Seite lässt niemanden leicht entkommen. Sie ist wie eine Spinne, die ihr Netz spannt, und wenn du dich einmal in ihm verfangen hast, wirst du es nicht mehr verlassen.
Phol sah auf und schüttelte den Kopf. Er korrigierte und sprach weiter:
Nun gut, wohl nicht ganz. Es kommt auch auf das Streben des Einzelnen an, besser zu sein, wie man eigentlich ist. Das ist das, was etwas Besonderes aus uns macht, und was uns manche Sachen korrigieren lässt, an unserem "Schliff".
Aber nun rede ich wirr über irgendwelches Zeug. Mein Geist scheint immer noch nicht ganz auf der Höhe zu sein, die letzten Geschehnisse sind zu schwer, um sie leicht verarbeiten zu können. Aber du hast mit einer Sache recht: Ich hatte mich verändert.
Genau das war auch der Grund, warum ich vorhin alleine sein wollte, warum ich diesen Zusammenbruch hatte. Ich habe eine Rolle eingenommen, die man von mir erwartet hat. Vielleicht nicht du, vielleicht nicht Janem, aber die Jedi und ganz besonders der Rat.
Ich habe dich als meine Padawan angenommen und versprochen, dich weise auszubilden. Ich habe versprochen, das Janem niemandem im Tempel Schaden zufügen wird. Ich habe für euch beide und für eure Zukunft hier im Tempel die Verantwortung übernommen.
Diese Verantwortung übersteigt vielleicht nicht meine Fähigkeiten, aber meinen Glauben, Celia. Ich habe auch Konflikte, und ich war auf Endor und Geonosis kurz davor, mich selbst meinem Hass auf Janem so hinzugeben, das ich die Grenzen fast überschritten hätte. Fast...
Ich weiss nun, dass die dunkle Seite nie mein Weg sein kann und wird, aber ich weiss auch, das sie dazu gehört. Ich bin viel zu sehr uneins mit mir selbst, um ein "perfekter" Jedi zu sein, so wie man es von mir erwartet. Ich bin noch nicht so erwachsen um einen seriösen Lehrer darzustellen, ich bin noch zu launisch um souverän zu reagieren und noch viel mehr.
Doch ich habe eine Zeit lang durch die Last der Verantwortung und meiner Fürsorge für dich und Janem mich selbst völlig vergessen. Ich habe mich und meine innersten Gefühle verleugnet, nur um den Erwartungen an mich gerrecht zu werden. Ohne Rücksicht darauf, wie ich mich fühle und wie es mir geht.
Aber das hat nun endgültig ein Ende. Janem weiss schon bescheid, und du weisst es nun auch. Nun liegt es an dir, ob du mich nun noch willst, als Meister wie als Freund.
Ich will dich nicht drängen, aber du musst dich bald entscheiden.
Phol machte eine kurze Pause um seinen trockenen Hals mit etwas Wasser zu beleben. Dann stand er langsam wieder auf und blickte seiner Freundin fest in die Augen. Nun würde er ihr noch sagen, was er für sie empfand, nun würde er dem Schweigen endlich ein Ende setzen:
Celia, ich vermisse dich immer, wenn du nicht bei mir bist. Du warst für mich schon seit wir uns kennen die wichtigste Frau in meinem Leben, neben meiner Schwester und meiner Mutter. Ich sehne mich nach dir und deinen Berührungen, ich...
Weiter kam der Jedi nicht. Ein kalter Schauer überkam ihn und die Macht trug ihm Leid zu: Mako! Janem!Entrüstet murmelte er:
Nicht schon wieder. Muss mein Leben von zwei Chaoten bestimmt werden...
Phol griff in der Macht hinaus. Janem schien es ganz gut zu gehen, er zeigte im Moment auch keine Aggressionen. Aber Mako, seine Präsenz war sehr schwach. Er spürte den Vornksr im Wäldchen beim Garten. Blitzschnell kombinierte der Jedi und seine Befürchtungen brachen ihre Bahnen. Er sah zu seiner Freundin, reichte ihr seine Hand und zog sie hoch. Dann sagte er:
Es tut mir leid, das wir nie reden können, aber Mako geht es sehr schlecht!
Lass uns gehen!
Phol sah, das Celias Blick nun auch Besorgniss wegen des Vornksr signalisierte. Außerdem spürte der Jedi eine starke Abneigung gegen Janem bei seiner Padawan. Aber darum würde er sich später kümmern. Entschlossen und zügig marschierte der Meister mit seiner Schülerin durch die Gänge des Temples.
Mit schnellen Schritten durchquerten die beiden den großen Garten des Tempels. Phol trieb seine Sorge um sein Tier, er hatte es mehr als lieb gewonnen. Nach wenigen Minuten erreichten sie das Wäldchen und nach kurzer Suche entdeckte Phol seinen Mako in einer kleinen Höhle aus Baumwurzeln. Der Vornksr sah wirklich sehr schwach aus, er hatte sich noch nie so zurückgezogen.
Phol's Zähne knirschten laut, als sich in ihm die Vermutung bestätigte, das nur Janem zu so etwas fähig war. Der Jedi warf sich auf die Knie und tastete vorsichtig nach dem Vornskr. Er schlief. Ganz gefühlvoll, ohne ihn aufzuwecken, levitierte Phol Mako leicht nach oben, so dass er ihn aus der kleinen Höhle herausnehmen konnte. Als er ihn auf seinen Armen trug, sandte der Jedi dem Tier so angenehme Gefühle und wohltuende Berührungen, wie es nur ging.
Etwas verzweifelt blickte Phol zu seiner Freundin, der man auch ansah, wie schockiert sie war. Nun musste er wirklich einmal ein ernstes Wort mit dem Chiss reden. Der Jedi errinnerte sich daran, wie er früher einmal fast Janems Lambda Shuttle bei einem kleinen Spaß geschrottet hätte. Er war ihm so böse gewesen und hatte ihm deutlich ins Gewissen gerufen, dass er vorsichtig mit den Sachen anderer sein sollte. Der Dark Jedi liebte sein Shuttle, und Phol liebte seinen Mako. So konnte das nicht weiter gehen...
Auf einmal piepte das Com des Jedi. Er schloss die Augen, levitierte es vor sich und aktivierte die Nachricht, da er den Vornskr ja noch auf den Armen trug und ihn nicht aufwecken wollte. Es war eine Nachricht von Rätin Padme Master die eine Ausbildung beim Militär anbot.
Der Jedi dachte kurz nach. Dann kam ihm die Idee, dass das nun vielleicht genau das Richtige war. Er sagte rasch zu Celia:
Wir werden nun den Tempel ein wenig verlassen und mal etwas anderes machen wie die normale Jedi Ausbildung. Wir werden ein bischen zum Militär gehen. So. Pholly hat gesprochen. Und nu los...
Mit einem breiten Schmunzeln sah er seine Freundin an, die den plötzlichen Sinneswandel ihres Freundes wohl nicht ganz nachvollziehen konnte. Aber so war er gewesen, früher... ja früher! Nach ein paar Sekunden formte sich ein kleines, vielleicht auch verlegenes Grinsen auf den Lippen seiner Padawan. Die zwei beeilten sich so schnell als nur möglich zum Ratsaal zu kommen, wo der Treffpunkt war. Er war schon gespannt, was sie beim Militär erwarten würde. Mako schlief noch immer selig auf Phol's Arm, er bemerkte die Eile nicht wirklich. Die Gefühle, die der Jedi ihm sandte waren wohl sehr angenehm nach den Schmerzen die er erlitten hatte. Er würde Mako nun nicht mehr alleine lassen.
Während ihrem Weg sandte Phol seinem Freund Janem eine mentale Nachricht:
Janem komm bitte zum Ratsaal. Es geht um eine Ausbildung beim Militär und um Mako. Beeil dich!
Minuten später erreichten die drei den Ratsaal. Celia öffnete die Tore zu den majästätischen Hallen der Jedi Räte und die kleine Gruppe trat ein. Ein seltsames Bild bot sich den beiden Jedi, als sie einen Padawan (Keldor) vor dem Schreibtisch der Rätin Masters knien sahen. Phol reagierte sofort und setze den Vornksr vorsichtig auf einem Sessel der Räte ab und eilte zu dem Jedi. Celia tat es ihm gleich und die Rätin war auch schon aufgestanden. Gemeinsam standen sie um den Padawan und Phol fasste vorsichtig an seine Schulter und fragte etwas schüchtern:
Alles ok bei dir? Können wir dir helfen?
Tempel - Ratsaal - Celia - Padme - Mako - Keldor