Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel, außen, mit Ian

Ian hatte offenbar nicht wie Eowyn meistens das Glück gehabt, dass sein Geben respektiert und geachtet wurde. Sie selbst hatte ihr bisheriges Leben damit verbracht, zu versuchen, anderen zu helfen, doch unter anderem diese Sache hatte sie in die momentane Situation gebracht. Sie litt darunter, dass ihre Arbeit sinnlos war, nicht viel ausrichtete, keinen Nutzen hatte, aber was wäre gewesen, wenn es noch schlimmer wäre? Wenn sie tat was sie konnte, aber anstatt keiner Änderung das Gegenteil bewirken würde - noch mehr Leid, noch mehr Krieg und Tote. Sie wäre wohl nicht hier, das konnte sie mit Sicherheit sagen. Ich denke ich verstehe, was Ihr mir sagen wollt... sagte sie allerdings bloß, denn es gab nicht mehr, was sie hätte sagen können.
Sie konnte voll und ganz verstehen, dass er nicht mehr konnte. Sie wusste nicht, ob sie selbst das durchgehalten hätte, bloß... er musste dort heraus. So würde es nicht besser werden.

Er sprach auch von Vertrauen... vertraute er ihr? Konnte er überhaupt noch vertrauen? Vertrauen war gefährlich, wenn man es in die falschen Leute setzte, und sie fragte sich, ob es gerechtfertigt wäre, wenn er es in sie selbst setzen würde. Würde sie ihn nicht ebenfalls wieder enttäuschen? Was sie hier machte war nichts anderes als ein Davonlaufen, früher oder später würde sie stehenbleiben und wieder zu den Jedi zurückkehren. Er würde nicht mitkommen wollen, auch nicht mitkommen können, und sie würde ihn enttäuschen, wenn er begonnen haben würde, ihr zu vertrauen. Konnte sie das verantworten? War es dafür nicht aber vielleicht schon zu spät? Nun, sie hatte ihn quasi dazu gebeten, ihr zu vertrauen, nun musste sie es auch einhalten. So einfach war das. Sie wünschte, sie könnte ihm das sagen... "Ich werde Euch nicht enttäuschen." Aber wer war sie, ihm gerade nun ein solches Versprechen zu geben? Sie wusste, dass sie es nicht konnte, und so schüttelte sie nur traurig leicht den Kopf.

Während Eowyn die Strukturen des Türmechanismus nachvollzog und die Tür ohne Schaden öffnen wollte spürte sie, wie sie Hilfe bekam... ein seltsames Gefühl. Die Tür war schon kurze Zeit später offen, und sie blickte in einen langen, hohen, Gang voller Schmutz und ein paar Schmierereien, durch den ein wenig dämmriges Licht durch die Fenster oben fiel. Bedächtig und irgendwie ehrfürchtig betrat sie den Flur, den sie vor Jahren unzählige Male entlanggelaufen war, ohne ihn wirklich zu schätzen zu wissen. Sanft strich sie mit den Fingerspitzen über die heruntergekommenen Wände.
Wie in einem Echo erinnerte sie sich plötzlich daran, wie sie in demselben Flur nach draußen gerannt war, um vergeblich den Angriff der Sith abzuwehren. Sie konnte die Schreie noch hören, das Chaos sehen, ihre eigene, verdrängte Angst spüren. Überall Jedi, Droiden, Sturmtruppen und auch einige Sith; Jedi, die versuchten, alles mögliche nach draußen zu retten, die ihre Padawane suchten, die den Tempel und alle Flüchtenden verteidigten. Sie selbst hatte zur letzten Gruppe gehört und war wie alle anderen grandios gescheitert. Immerhin hatte sie überlebt...
Obwohl sie alles so deutlich sehen und spüren konnte fühlte es sich an, als wäre dies vor Urzeiten gewesen, fast wie in einem anderen Leben. Vielleicht war es das auch, sie war eine andere Person gewesen.
Konnte Ian das alles spüren? Verstand er, was sie hiermit verband, oder hatte er seine eigenen Erinnerungen? Sie fragte sich plötzlich, ob er selber auch bei diesem Angriff dabeigewesen war. Weshalb hatte sie vorher nicht daran gedacht? Dass sie sich nicht an ihn erinnern konnte hieß nicht, dass er nicht da gewesen sein konnte. Sie war beschäftigt gewesen, und der Tempel war groß. Wie lange war er bei den Sith gewesen? War dies überhaupt zu einer Zeit geschehen, als er schon ihrem Orden angehörte? Wie alt war er eigentlich?
Sie starrte ihn an, herausgerissen aus ihrer Reise in die Vergangenheit. Plötzlich war es so still hier... sie fröstelte ein wenig. Natürlich war es schon immer ruhig im Tempel gewesen, doch anders. Dies war keine gewählte, bedächtige, gedankenvolle Ruhe, sondern es war einfach... still, kalt, tot und beinahe unheimlich. Es war nur ein Gebäude, doch... manchmal waren ihre Fähigkeiten eher Fluch als Segen.
Sie musste schlucken und ließ sich automatisch und hilfesuchend in die Wärme und Geborgenheit der Macht fallen.


Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn

Sie verstand? Ian wusste nicht, ob er dem Wort noch Bedeutung schenken sollte und doch hoffte er, dass sie wirklich verstanden hatte und sich keiner Floskel bedient hatte. Nicht, dass es etwas geändert hätte, denn auch für Verständnis war es zu spät. Ian hatte sich damit abgefunden auf taube Ohren oder eher auf taube Gefühle zu stoßen. Doch wenn er hoffte, dass sie verstand, war es dann tatsächlich zu spät? Keine Gedanken, denen er weiter nachgehen wollte. Unerfüllte Wünsche und Bedürfnisse waren ein leidiges Thema, mit dem er nie wieder zu tun haben wollte. Vergessen half auch darüber hinweg und Vergessen blieb damit ständig irgendwo greifbar. Greifbar und unnahbar zugleich, wie so vieles. Aber vielleicht spielte es wirklich keine Rolle, denn selbst wenn sie wirklich verstand, änderte sich damit nichts.

Das Öffnen der Türe war eine willkommene Ablenkung, die dabei half, nicht in Gedankenkreisen gefangen zu sein, gleichzeitig war es seltsam seine Macht mit der ihren zu verbinden. Aber der Einsatz führte zum gewünschten Erfolg, die Türe glitt zur Seite und gab den Weg in das Tempelinnere frei. War das Gemäuer von außen kaum beschädigt, bot sich im inneren, als Ian den Gang betrat, ein ganz anderes Bild. Als hing der Staub und der Geruch von Jahrhunderten in den Mauern. Düster, schmutzig und trotz dieses Bildes war da etwas anderes, was nicht zu dem passte, was die Augen offenbarten. Aber auch das sollte sich ändern, als Ian es Eowyn mehr oder weniger gleich tat und die Wand berührte, nur das er weniger sentimental darüber strich. Mit der Berührung kam ein Bild und mit diesem Bild zu viele Eindrücke auf einmal. Obwohl er damals nicht dabei gewesen war, als das Imperium seiner Zerstörungswut gefrönt hatte, konnte der Dunkelhaarige für einen Moment sehen –ja sogar spüren-, was sich damals ereignet haben musste. Angst und Tod. Verzweiflung. Es war seltsam, gerade diese Gefühle so deutlich zu spüren, denn auf Corellia hatten ihn damals völlig andere Eindrücke erreicht. So vermischte sich das Gefühl Opfer und Täter zugleich zu sein und das, obwohl er mit dem Angriff auf Coruscant nichts zu tun gehabt hatte.

Schnell, als hätte er auf eine heiße Herdplatte gegriffen, löste Ian seine Hand wieder von der Mauer, als ihn schließlich Eowyns Blick erreichte, zusammen mit einem ganz anderen Gefühl, das ihn frösteln ließ.


„Es tut mir leid, was hier geschehen ist“, musste er schließlich sagen, praktisch aus dem Nichts heraus, als sein Blick, nachdem er sie ehrlich angesehen hatte, zu der Stelle wanderte, die er eben erst berührt hatte. „Ich habe diesen Orden nicht mit zerstört.“ Dafür aber einen anderen. Und so kam es, das Ian das erste Mal seit dieser Zeit aufrichtige Reue spürte und das, obwohl er auf Corellia keinen großen Schaden angerichtet und JK sogar mit dem Leben hatte davon kommen lassen. Dann ging Ian in die Hocke und berührte den sandigen Boden. Diesmal überrollte ihn keine Vision, kein Bild aus der Vergangenheit. Stattdessen überkam ihn der unbändige Wunsch etwas zu reparieren oder ungeschehen zu machen, auch wenn er nicht wirklich begriff, woher dieser Wunsch gerade kam.
„Vielleicht wird dieser Gang und alles andere hier irgendwann wieder mit Leben gefüllt sein“, sagte Ian schließlich leise, nahezu bedächtig, als er in die Ferne zum Fenster blickte, dass einen kleinen Lichtkegel warf und dann tauchte doch wieder ein Bild auf, dass vielleicht nur seiner Einbildung entsprang und einem alten, längst vergessenen Wunschdenken. Kinderlachen, dass in den Wänden widerhallte… „Hoffentlich“, ging das Wort fast unter, nicht aber das Gefühl, dass Ian in diesem Moment nicht abzuschirmen wusste.

Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn
 
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Coruscant, Jedi-Tempel - in der Höhle mit dem Holocron - Plünderer (NPCs), Tara, Keeda, Alisah, Radan, Rick, Ribanna, Duska und Wes

Wie die anderen untersuchte auch Wes »seinen« Plünderer, den Anführer, und nahm ihm die technischen Gerätschaften ab. Wie es schien, war Plündern eine gut bezahlte Tätigkeit mit Zukunftsaussichten, darauf ließ die vorhandene Hardware schließen. Vielleicht würde der herbe finanzielle Verlust den Gaunern dann wenigstens eine Lehre sein.

Ribanna fand bei der Durchsuchung ein Vibromesser bei einem der Kerle, welches dieser für behalten wollte. Er war zwar der einzige, der sich für so schlau hielt, vielleicht hatten die Jedi aber auch nicht alles gefunden.


»Benutzt die Macht! Lasst euch von ihr führen und eure Hände, eure Aufmerksamkeit zu den Dingen leiten, die vielleicht noch verborgen sind. Wir wollen doch nicht, dass einer dieser Klugsch… noch eine kleine Überraschung für uns aufhebt?«

Meinte Wes, der fand, dass sich die Banditen gerade als Übungsobjekt qualifiziert hatten. Ribanna und nicht nur sie mochten zwar noch kaum Erfahrung haben, aber eine schnelle und bequeme Abfertigung hatte die Bande schließlich auch nicht verdient. Ebensowenig manche andere Dinge, entschied der Jedi-Rat und nahm dem Anführer seine Credits ab.

»Das gilt als Ausgleich für die Schäden, die ihr zweifellos an unserem Gebäude verursacht habt.«

Während Wes noch auf den Rest der Jedi wartete, wurde er von Rick angesprochen, der ihm um Rat fragte.


»Sicher, schieß' los,«


Ermuntert der Taanaber den weißhaarigen Jungen, da dieser nach wie vor recht schüchtern wirkte ihm gegenüber. Es schien aber nicht nur das zu sein. Ricks Onkel war hier gewesen und diese Tatsache schien ihm ziemlich zuzusetzen.


»Ich weiß, du hast mir auf Lianna von ihm erzählt. Da du ihn immer wieder so deutlich spürst kann ich mir vorstellen, dass er bei damals bei der Erstürmung des Tempels beteiligt war. Womöglich hat er deinen Vater hier getroffen, auf jeden Fall vermute ich aufgrund der Ausgeprägtheit deines Eindruck, dass es etwas wichtiges war. Anderenfalls würdest du es, so früh in deiner Ausbildung, wahrscheinlich selbst hier nicht so deutlich wahrnehmen.«

Dozierte der Jedi und fragte den Padawan nach genaueren Informationen

»Von woher kommt diese Präsenz? Ich habe nämlich die Gabe, vergangene Ereignisse aufzuspüren und wir könnten so herausfinden, was dein Onkel hier so getrieben hat.«


Wes mochte den Gedanken, dass sich hier im Tempel einfach so Sith herumgetrieben hatten, nicht sonderlich, aber angesichts der Historie und des momentanen Zustandes war es ja auch kein Wunder. Vielleicht würden sie es ja herausfinden, wobei der Mensch hoffte, dass sie nicht auf ein Familiendrama stoßen würden. Solche Dinge konnten gefährlich werden, risikolos war die Psychometrie leider nicht.

Ribanna erinnerte sich an einen Geräteraum in der Nähe des uralten Aufzugs und schlug vor, die Gruppe aufzuteilen, was eine gute Idee war, denn momentan hatte Wes keine Lust, das wertvolle Holocron unbewacht hierzulassen, und es einfach mitzunehmen fühlte sich auch nicht richtig an, es ließe an der nötigen Wertschätzung einem solchen Objekt missen.


»Guter Gedanke! Also Abmarsch, ihr habt sie gehört, ihr Halunken!«

Sie setzten sich in Bewegung und mussten sich zuallererst durch die engen Lücken im Geröll schieben. Gerade der dicke Plünderer hatte arge Probleme, was zu einem Stau führte und natürlich kam es, wie es kommen musste: der vorderste der Bande nutzte die Gelegenheit und nahm die Beine in die Hand, um zu flüchten.

»Hey!«

Rief Wes laut aus, der die Aktion zwar nicht sehen konnte, weil er ganz hinten war, es aber in der Macht fühlte. Zum Glück hinderte ihn das nicht daran, Maßnahmen zu ergreifen. Er konzentrierte sich und schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor der Flüchtige außer Reichweite war, den Betreffenden zu lähmen, so dass er in der Bewegung einfror.


Coruscant, Jedi-Tempel - in der Höhle mit dem Holocron - Tara, Keeda, Duska, Radan, Rick? - Höhlenausgang: Plünderer (NPCs), Ribanna, Alisah? und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Heiliger Berg-Tempelruine: Banditen (NPC)s, Ribanna, Wes, Alisah, Rick, Radan, Tara, Keeda, Duska



Der Jedi-Rat Wes ermutigte die Anfänger wie Rick und Ribanna in der Jedi-Gruppe die Macht beim Aufspüren der verborgenen Com-Geräte, Waffen usw. beim Durchsuchen der Banditen zu nutzen. Ribanna schien sich unglaublich dumm darin anzustellen. Sie fand zwar durch intensives Absuchen das Vibromesser, doch durch die Macht hatte sie es nicht entdeckt. Sie wusste einfach nicht, wie sie es anzustellen hatte. Dabei müsste dies ihr leicht fallen, inmitten des Allerheiligsten der Jedi. Doch dem war nicht so. Innerlich fand Ribanna deshalb selbstkritisch, dass das Maß an Peinlichkeit damit erreicht war. Sie hatte doch so gute Vorraussetzungen, die sie mitbrachte! Wie hatte man auf Chalacta mit ihren Fähigkeiten angegeben, die allerdings mehr oder weniger nur zufällige Resultate waren und sich leider, oh Göttin, ach ja, das wollte sie sich ja auch abgewöhnen, immer im Bezug zum Feuer standen. Doch ein Jedi sollte mehr können und sie konnte die einfachsten Übungen scheinbar nicht! Sie hatte bereits Probleme beim Spüren der schier enorm großen Präsenz der hellen Seite der Macht im Tempel bisher gehabt, als alle anderen scheinbar gleich etwas spüren konnten. Ok, Tara hatte sie ein wenig abgelenkt und später war da das Rattenproblem gewesen! Dennoch! Sie war innerlich verzweifelt und wütend auf sich! Erst hier oben hatte sie dann endlich das gespürt, wovon alle die ganze Zeit schon gesprochen hatten. Auch war sie keine Hilfe beim Öffnen der Tür gewesen, als alle gemeinsam dies mit Hilfe der Macht bewerkstelligen sollten. Ok, da war sie wohl etwas albern gewesen. Und hier, jetzt? ! Naja, aber sie hatte ja dennoch etwas bei einem der Gauner gefunden!

Rick äußerte sich und zwar gezielt an den Jedi-Rat gewandt und jener spürte hier noch ganz andere Dinge und Ribanna schämte sich innerlich nun noch mehr, da sie scheinbar eine richtige Versagerin im Gebrauch der Macht war. Irgendwie setzte dies dem Ganzen nun die Krone auf und schürte ihre Selbstzweifel noch mehr! Allerdings was Rick da aussprach, ließ sie auch aufhorchen. Er spürte den Geist seines Vaters und seines Onkels, einem Sith! Irgendwie gruselig! Ribanna dachte darüber nach, so ganz nebenbei, denn sie hielt die Meute an Banditen weiterhin mit in Schach, ob sie den Geist ihrer Mutter hier auch spüren würde und könnte, wenn sie talentierter wäre? Und wenn, auf welcher Seite hatte sie gestanden? Wäre es eigentlich schlimm, wenn sich irgendwann heraus stellen würde, dass Ribannas Mutter eine Sith war oder sei? Schließlich wusste sie weder, ob sie noch lebte und wie sie so war.


“Meister Wes, wäre es eigentlich schlimm, wenn sich heraus stellen würde, dass meine Mutter eine Sith wäre? Ich meine, dürfte ich dennoch bei den Jedi weiter bleiben und würde weiter ausgebildet werden?”


Sie musste diese Frage, die ihr auf der Zunge brannte, aussprechen! Egal, ob dies nun der richtige Zeitpunkt gerade dafür war!

Dann wurde Ribannas Vorschlag angenommen, sie strahlte deshalb und man machte sich auf den Weg zum altertümlichen Lift. Die Situation verlangte nach ein bisschen Dramatik und im Klartext bedeutete dies, dass ein Fluchtversuch von einem der Gangster unternommen wurde. Es ging alles so schnell! Und obwohl Ribanna versucht hatte, alle im Auge zu behalten, rannte der Vorderste los! Wie im Film rief sie, noch bevor sie zum Blaster gegriffen hatte, denn sie hatte das Lichtschwert in der Hand:



“Stehenbleiben oder ich schieße!”


Aber, auf Wes war Verlass! Er hatte die ganze Angelegenheit auf seine Weise plötzlich, genauso schnell, wie alles begonnen hatte, geregelt. Der Flüchtende stoppte plötzlich beim Ausbüchsen und erstarrte regelrecht. Ribanna musste grinsen, da dies wirklich zu komisch aussah.

Danach gelangten sie reibungslos bis zum Fahrstuhl. Sie betraten ihn alle und fuhren hinunter. Dies nutzte nun der Dicke aus! Diese Enge im Fahrstuhl! Er entwand Ribanna plötzlich, gewappnet mit tückischer Bosheit und einer gehörigen Portion Übung, blitzschnell ihr Lichtschwert, in dem er ihr den Arm verdreht hatte und bedrohte sie nun.


“Wir lassen uns ganz bestimmt nicht von euch einsperren! Dazu seid ihr gar nicht in der Lage, es mit uns aufzunehmen!”



Ein Lachen seinerseits beendete seinen Satz. Er ließ sich doch nicht mit seinen Leutchen von einem Jedi und diesem kleinen zierlichen Mädchen so einfach wegsperren! Ribanna war nicht zum Lachen. Die Anderen grinsten nun bei der Änderung der Situation zu ihrem Gunsten. Ihr Herz raste! Sie spürte ihren Puls! Ribanna verfluchte sich. Was hatte sie falsch gemacht? Sie war keine ausgebildete Polizistin! Sie hatte seinen stinkenden ungewaschenen Arm um ihre Taille und ihr Lichtschwert unterm Kinn! Vor lauter Angst und Wut stand plötzlich der Ärmel des Lichtschwert haltenden Arms des Dicken in Flammen. Sie hatte ihren ganzen Zorn auf ihn gelenkt! Der Typ schrie und ließ das Schwert fallen. Ribanna entkam seinem Griff und zog den Blaster. Die Situation war entschärft! Sie bückte sich rasch nach ihrem Schwert, den Blaster auf den Dicken haltend. Sie steckte nun das Schwert weg und bevorzugte den Blaster und sie kamen in dem Moment auch schon unten an und Ribanna stieg rückwärts gehend aus. Ribanna wusste auch nicht, wie sie seinen Ärmel entzündet hatte. War dies nach Jedi-Art? Aber, zumindest hatte sie seine Absicht vereitelt! Verwirrt warf sie Wes einen Blick zu und versuchte so selbstbewusst klingend, wie nur möglich zu sagen:


“Aussteigen, aber zügig!”


Ribanna wollte selbstsicher klingen, doch ihre Stimme war leise und zittrig. Leider! Dennoch stiegen alle artig aus und machten keinen weiteren Ärger. Der Schock des Dicken stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Arm schmerzte sicher! Sein Nachbar im Aufzug hatte das Feuer mit seiner Jacke erstickt. Alle schauten etwas erstaunt und eingeschüchtert.

Sie standen damit auch schon vorm Geräteraum. Hoffentlich war er leer, nicht dass sie ihn erst ausräumen mussten, damit die Gruppe hinein passen würde. Außerdem könnten manche Utensilien auch zu Waffen umfunktioniert werden. Oder einem Ausbruch nützen! Ribanna ergriff den Türgriff. Der Raum war fest verschlossen. Und nun? Hilfesuchend warf sie Wes einen Blick zu.


“Er ist verschlossen!”


Coruscant, Jedi-Tempel, nahe dem Heiligen Berg-Tempelruine vor Geräteraum: 5 Banditen (NPC)s, Ribanna, Wes, Alisah?
 
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Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian

Eowyn konnte noch sehen, wie Ian ebenfalls die Wand berührt hatte, diese aber so hastig wieder losließ, dass sie sich fragte, woran er wohl gerade dachte. Ihr wurde bewusst, wie sehr sie ihn anstarrte, als er zu sprechen begann. Er beantwortete ihre unausgesprochene Frage, registrierte sie überrascht - konnte man so offensichtlich in ihrem Gesicht lesen, waren ihre Gedanken so deutlich zu sehen? Oder hatte sie unbewusst Dinge ausgestrahlt? Sie wäre wirklich eine schlechte Diplomatin. Schön, das zu hören, meinte sie und versuchte, dabei nicht allzu erleichert zu klingen. Schließlich war sie zwar erleichtert, dass er nichts mit dieser Zerstörung zu tun hatte, aber sie versuchte sich zu sagen, dass es keinen Unterschied machen sollte. Er hatte schließlich sicherlich Dinge getan, von denen sie sich nicht sicher war, ob sie es wissen wollte. Vielleicht gehörten auch Dinge von der Größenordnung dieser Angelegenheit dazu, sie konnte es nicht wissen. Er war ein Sith gewesen, bei der Macht noch einmal! Wieder musste sie sich in Erinnerung rufen, dass sie keine Ahnung hatte, wer der Mann vor ihr eigentlich wirklich war, und dass sie noch weniger wusste, ob sie mit dem Versuch, ihm zu helfen, überhaupt das Richtige tat. Zum Glück war zumindest ihre Padawan nicht hier... egal, was momentan schief gehen konnte, sie war halbwegs in Sicherheit.

Es schien ihm wirklich Leid zu tun, bemerkte Eowyn halbwegs verwundert, als sie beobachtete, wie Ian in die Hocke ging. Irrte sie, oder war er es nun, der ein wenig emotional wurde? Es schien ihm beinahe ähnlich nah zu gehen wie ihr selbst.
Seine nächsten Worte trafen sie mitten ins Herz, aber anders, als er vermutlich vorgesehen hatte. Sie war, seitdem sie hörte, dass Coruscant wieder zur Republik gehörte, immer davon ausgegangen, dass die Jedi über kurz oder lang wieder hier herziehen würden. Aber konnten sie das überhaupt? Jetzt, wo sie hier war und sah, wie es hier aussah, vor allem aber spürte, wie es sich anfühlte, da überkam sie eine große Welle der Mutlosigkeit. Wie
konnte das alles überhaupt wieder aufgebaut werden? War es nicht besser, es bei den Erinnerungen zu belassen? Ian hatte doch so Recht wenn er davon sprach, dass manches kaum zu reparieren war. Manchmal war ein großer, schmerzhafter Schnitt vielleicht besser, das Erkennen, dass es vorbei war.

Vielleicht würde alles wieder lebendig werden. Vielleicht. Was, wenn nicht? Die Jedi hätten sich vielleicht auch lieber einen anderen Ort suchen sollen, um einen neuen Tempel zu erreichten. So viel Mühe und Aufbauarbeit hier hereinstecken... was, wenn alles wie immer umsonst war? Ja, vielleicht... murmelte sie also nur leise und entmutigt, um Ian in seinen wohl aufmunternd gemeinten Worten nicht zu enttäuschen. Er hatte genug eigene Gedanken am Hals. Sie wandte den Blick von Ian ab und ging ein paar Schritte in die Richtung des Lichtkegels, um zumindest das bisschen Licht von außen zu spüren. Ihre Schritte hallten hohl im Gang umher und unterstrichen nur, wie leer und trostlos es hier war. Sie betrachtete die Außenwelt, die durch das Fenster zu sehen war, als sie Ian hinter sich sprechen hörte und war sich nicht sicher, ob sie sich verhört hatte... er hoffte für den Jedi-Tempel? Noch viel mehr aber überraschten sie die Gefühle, die plötzlich von ihm ausgingen. Sie fühlten sich so... positiv an, und wenn sie durch seine sonst immer so perfekte Abschirmung drangen waren sie entweder sehr stark, oder er wurde nachlässig - unwahrscheinlich. Sie war sich nicht sicher, was genau es war, das da bei ihr ankam, aber strahlte er nicht plötzlich etwas Hoffnungsvolles aus? Vielleicht auch Sehnsucht?

Sie drehte sich um und sah, wie er immer noch auf dem Boden hockte, die Hand im Sand, und das Bild rührte in ihr etwas, so dass sie innig lächeln musste. So hatte sie ihn noch nicht gesehen und vor allem auch nicht gespürt. Es tat gut, hier an diesem Ort, von dem sie so viel erwartet hatte und der bisher so wenig gegeben hatte, so etwas zu fühlen - und das ausgerechnet von Ian. Sie selbst hätte hier eigentlich diese Hoffnung, diesen positiven Aufschwung erleben sollen. Hatte sie zu viel erwartet? Vielleicht war es auch diese Erinnerung gewesen, die sie so kalt erwischt hatte. Damit hatte Eowyn nicht gerechnet. Weshalb kamen nicht die ganzen schönen Dinge in den Sinn - die Übungsstunden mit Sahra im Garten, die Trainingsstunden mit Tionne, ihr Zimmer, die Kantine - die Bibliothek? Sie konnte sich daran erinnern, ja, aber präsent waren momentan andere Momente.
Sie betrachtete Ian mit gemischten Gefühlen, noch immer ein wenig lächelnd und in dem Versuch, sich von seiner Stimmung anstecken zu lassen. Jeden anderen hätte sie gefragt, was ihm gerade in den Sinn gekommen war, doch er war immer so auf seine Distanz bedacht, es würde ihm vermutlich nicht gerade angenehm sein, wenn sie ihn darauf ansprach.

Dieser Ort ist anders, als ich ihn erwartet hatte... meinte sie also nur beiläufig, während sie sich wieder dem Himmel zuwandte. Anders... das war definitiv so. Kälter für sie selbst, offener für Ian. Faszinierend. Er bringt Dinge ans Licht, die man nicht gedacht hätte... Nein, sie hatte sich sicher nicht vorgestellt, beim Betreten des Tempels an dessen Aufgabe zu denken. War sie eigentlich noch ganz bei Sinnen?

Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn

Als er damals an der Schlacht um Corellia teilgenommen hatte, hatte Ian nicht eine Sekunde einen Gedanken daran verschwendet ob das, was er tat, richtig war oder nicht. Seine Aufgabe war klar gewesen, Bestandteil seiner Ausbildung und wer hinterfragte in einem Krieg –und etwas in der Art war der Angriff gewesen- was er tat? Jetzt im Nachhinein und vielleicht in den Gemäuern des alten Tempels wurde Ian bewusst das das, was er einst ohne zu hinterfragen getan hatte etwas war, wofür er sich heute schämte. Wobei Scham noch ein abmilderndes Wort war. Auch wenn er damals keinen Jedi getötet hatte, war er doch in ihren Orden eingedrungen und hatte dabei geholfen Chaos und Verwüstung zu stiften. Heimat zu zerstören. Damit hatte er genau das getan, was er nie hatte tun wollen. Das, was sein eigenes Leben ausgezeichnet hatte. So überkam den Mann nicht nur das Gefühl von Schuld, sondern eine so tiefe Reue, wie er sie nie zuvor gespürt hatte. Damals war es denkbar einfach gewesen in den Orden zu gehen, ihn zu überrennen.


Die Jedi waren die Feinde gewesen und Feinde hatte es auszumerzen gegolten. Für das Imperium, für das er nur mehr Verachtung empfinden konnte. Verachtung für das Imperium und nicht zuletzt Verachtung für sich selbst. Es war beschämend zu erkennen, dass er in einen Ort eingedrungen war, der mehr, als nur das Innere der Jedi symbolisiert hatte. An jenem verhängnisvollen Tag mochte er dem Wunsch des Imperiums gedient haben, aber zu welchem Preis? Nicht nur Chaos und Zerstörung hatten die Sith über die Jedi gebracht. Nicht nur Zerstörung und Chaos hatte er damals über die Jedi gebracht. In etwas einzudringen das Heimat war, war schlimm. Etwas zu zerstören, dass Heimat war, war verwerflich. Als ia in die Hocke ging, war das mehr, als eine bloße Bewegung. Vielleicht war es ein kurzes Einknicken unter der Erkenntnis? Genau zu sagen wusste der Mann es nicht. Aber als er den Boden erreichte und den Sand berührte überkam ihn ein anderes Gefühl, das dem vorangegangenen entgegengesetzter nicht hätte sein können.

Vielleicht – vielleicht bestand wirklich die Hoffnung, zumindest für die Jedi, dass sie einst zurück in ihre damalige Heimat nach Corellia kehren konnten. Jetzt mochte das Gebäude tot sein, aber es konnte wieder mit Leben gefüllt werden. Wenn da nicht im Hintergrund die böse Vorahnung gehaust hätte, dass sich bald alles zum schlimmeren wenden konnte, nämlich dann, wenn das Virus ausbrach und noch mehr Vernichtung über die Galaxis bringen würde. Wieder löste ein Gefühl das andere ab und Ian war verwundert darüber, dass er überhaupt wieder so viel fühlen konnte. Dabei wünschte er sich in jenem Moment die alte Gefühllosigkeit zurück.


„Er ist auch anders, als ich es erwartet hatte“, gab der Dunkelhaarige schließlich unumwunden zu, als er sich wieder aufrichtete. „Er bringt Gefühle ans Licht, von denen ich nicht geglaubt hätte, sie noch zu fühlen in der Lage zu sein.Ein Eingeständnis, dass ihn fast selbst verblüffte. Aber wann hatte er das letzte Mal so etwas wie Hoffnung gehabt? Das schien so lange her, dass er sich nicht erinnern konnte. „Es muss furchtbar sein hier zu befinden und die Leere und die Veränderung zu erkennen, im Vergleich zu damals.“ Denn jetzt war Corellia sicher keine Heimat mehr, aber sie war einst die Heimat Eowyns gewesen und sie hatte zugegeben, dass sie seit dem, mehr oder weniger, heimatlos war und damit beschrieb er vielleicht genau das, was er vorhin gemeint hatte. Es war das Eine, etwas nie zu erleben. Aber etwas völlig anderes etwas übermächtig gutes zu spüren und es dann entrissen zu bekommen. Entwurzelung. Den boden unter den Füßen zu verlieren. Ein Zustand des ewigen Fallens. Ein Aufprall, der nciht kam, was alles nur schlimemr machte. Handlungsunfähigkeit.

Es ist völlig absurd,“ gab er dann zu, schüttelte dabei den Kopf,aber für einen Moment konnte ich sehen und spüren was hier geschehen ist. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, wie es sein könnte.Aber wenn warme und kalte Luft aufeinanderstießen gab es ein heftiges Gewitter und ähnliches speilte sich in Ians inneren ab und gleichzeitig fragte er sich, wie es Eowyn ergehen musste, die wusste, wie es vor dem Angriff gewesen war und die den Angriff miterlebt hatte.
„Da sind so viele Eindrücke, sie machen mich schwindelig.“ So gut er sich abschirmen konnte, so schwer fiel es ihm gerade jetzt, sich vor sich selbst abzuschirmen.
„Ich weiß nicht, ob ich Euch fragen sollte, wie es Euch hier geht.“ So wenig wie er wusste, ob es gerade besser war, endlich den Mund zu halten.


Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian

Immerhin, sie waren einer Meinung. Das war doch einmal eine schöne Abwechslung! Eowyn wandte sich wieder Ian zu, als dieser von Gefühlen sprach. Ist das in Eurem Fall nicht positiv?, fragte sie vorsichtig, um seine ungewöhnliche Offenheit nicht wieder zu verschrecken. Sie konnte sich eigentlich nicht vorstellen, wie es für ihn sein musste - immer allein mit seinen Gedanken und vermutlich negativen Erinnerungen... es war schon verständlich, wenn er vergessen wollte. Nur gab es eben keine Garantien.
Sie versuchte zu lächeln, als sie auf seine indirekte Frage antwortete, und scheiterte kläglich.
Ich weiß nicht, ob ich es furchtbar nennen würde... Es war nur ein Gebäude, herrje! Sie blickte den Gang entlang, erinnerte sich daran, dass er einmal lebendig ausgesehen hatte, mit Pflanzen und Jünglingen, die in den Garten rannten. Es ist auf jeden Fall... es gab eigentlich kein richtiges Wort dafür. Traurig? Es war mehr als das. Erschütternd, schloss sie schließlich etwas leiser. Ja, das war es wohl. Es erschütterte sie von Grund auf - obwohl der Tempel eigentlich besser aussah, als sie zu hoffen gewagt hatte. Aber dieses falsche Gefühl hier und die Tatsache, wirklich hier zu stehen, zwischen den Echos und Trümmern der Vergangenheit, die auf sie einstürzten, das machte es wiederum noch schwerer als befürchtet.

Neugierig horchte Eowyn auf. Er konnte etwas Vergangenes sehen? Spüren? Was? War er deshalb vorher so zurückgezuckt? So absurd fand sie es nun auch nicht... Hier waren Generationen um Generationen von Jedi ausgebildet worden, es war nicht unwahrscheinlich, dass Echos zurückgeblieben waren. Nun, vielleicht war es für ihn absurd, den nun einmal nichts mit diesem Ort verband. Interessiert kehrte sie langsam wieder zu ihm zurück. Wie es sein könnte? Was meint Ihr damit? Wie konnte er sehen, was sie selbst nicht sah - und das, wo sie sich momentan eigentlich nichts sehnlicher wünschte als diesen Ort wieder zum Leben erweckt zu sehen, im Glanz und Licht seiner alten Tage, mit all der Weisheit, Geborgenheit, Zufriedenheit, dem inneren Frieden und vielleicht sogar Glück, die man darin finden konnte. Aber wenn sie sich umsah, so sah und vor allem spürte sie nichts davon. Alles war fort. Sah er, was sie erhoffte, das er sah, oder meinte er etwas völlig anderes? Unsicher blickte sie Ian an.
Gerne hätte sie versucht, ihm zu helfen, seinen inneren Aufruhr zu beruhigen, aber sie wusste nicht... Ach was.
Versucht, Euch nur auf eine Sache, einen Eindruck zu konzentrieren... manchmal hilft das. Ihr zumindest, ihr Kopf war ein einziges konfuses Kaleidoskop aus Gedanken und Gefühlen.

Sie schnaubte leicht, als sie seine nächste indirekte Frage hörte. Es war tatsächlich die Überlegung wert, ob er das wissen wollte, gerade, nachdem er selbst doch noch völlig durch den Wind war. Aber er war offen zu ihr gewesen, und sie hoffte, er würde es weiterhin bleiben - also sollte sie auch offen zu ihm sein.
Wie es mir hier geht... Sie schüttelte den Kopf. So einfach ist das nicht. Dieser ganze Ort, er war früher so... anders. Er war eine Oase inmitten der Wüste, und eine Zuflucht, wann immer man sie brauchte. Eine Quelle der Weisheit, wenn nötig. Ich stehe hier und sehe nichts von alledem mehr, ich spüre nicht mehr das Leben, das hier einmal überall pulsierte. Sie wies mit beiden Armen um sich. Die Dose war geöffnet, jetzt war sie nicht mehr zu schließen. Es ist so kalt hier, und leer... Es fühlt sich nicht richtig an. Und... Ich sehe nur noch die letzten Minuten, die ich hier verbracht habe, hier in diesem Gang. Ich höre, und spüre, und erinnere mich... Marth. Nach all den Jahren hatte sie sogar seinen Namen nicht vergessen, jetzt fiel er ihr wieder ein. Dabei wollte sie sich daran nicht erinnern. Verzweifelt richtete sie ihren Blick zur Decke und wünschte, die guten Dinge würden überwiegen - aber wie ging das, wenn sie hier alles genau so sah, wie es verlassen wurde, zerstört und zerbrochen? Es war wohl keine gute Idee gewesen, hier herzukommen. Wenn der Tempel aufbaufähig war, dann hätte sie zurückkommen sollen, wenn er wieder normal begehbar war, die Spuren der Vergangenheit gelöscht. Aber dazu war es zu spät.
All die guten Dinge... sie sind fort, fuhr sie etwas ruhiger fort. Ihr habt Recht gehabt, vorhin. Reparieren ist vielleicht nicht immer möglich. Also vielleicht... solltet Ihr lieber nicht fragen, wie es mir hier geht. Eine klare Antwort kann ich darauf ohnehin nicht geben...

Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian

Gibts in SW überhaupt Kaleidoskope? :D
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn

Ob es positiv war? Zum Teil, zu einem viel größeren aber, war es das nicht. Wieder zu fühlen bedeute auch vermehrt in Kontakt mit all jenem zu kommen, was er zu vermeiden suchte und je mehr er fühlte, umso angreifbarer war er und genau das wollte er nicht mehr sein. Damals schon hatte er erkannt, dass Hass und Liebe miteinander verbunden waren und dass das eine vielleicht nicht ohne das andere bestehen konnte. Zwei Seiten, ähnlich wie gut und böse.
„Es ist…“, nun, wie genau war es? Beängstigend und erleichternd? In jedem Fall war es beängstigend, weil zu viel dahinter stand. „Es ist schwer zu beschreiben und ob es positiv ist, weiß ich nicht zu sagen. Es ist anders. Ungewohnt.“ Und es würde wieder verschwinden, wie so vieles, was wiederum nur noch beängstigender war. Das gute an schlechten Erinnerungen war, dass sie nicht schlimmer werden konnten. Sie trugen immer die gleiche Art Bedrückung mit sich und sie konnten nicht enttäuschen. Mit allem, das irgendwie auch nur im Ansatz positiv behaftet war, war es anders, unkalkulierbar. Nicht zu wissen, was geschehen konnte, war weitaus schlimmer als in der Gewissheit zu sein, dass es nicht schlimmer werden konnte.

Seine nächste Überlegung versuchte sie mit einem Lächeln zu versehen, aber Ian sah deutlich, dass ihr das nicht gelang. Eowyns Lächeln erreichte weder ihre Augen, noch ihre Mundwinkel richtig und sah viel eher danach aus, als versuchte sie sich darin, eine Grimasse zu schneiden. Dabei war das, was sie sagte genau das, was er vielleicht selbst so empfunden hätte. Zumindest war Erschütterung ein Wort, das er nicht nur vom Hörensagen kannte und so nickte er. „Es ist immer erschütternd, wenn der jetzige Eindruck nicht mit dem übereinstimmt, den man vorher und vielleicht viel länger gehabt hatte,sich aber sehnlichst wünschte. Und noch erschütternder war es, wenn man glaubte an einen Ort zu kommen, wenn man glaubte, an diesem Ort etwas Bestimmtes zu fühlen, etwas bekanntes und dann enttäuscht wurde, weil es anders war, anders und irgendwie fremd. So ähnlich, wie damals, als er zurück nach Bastion gekehrt und auf Alisah getroffen war. Sein einstiges, inniges Gefühl für sie war bei ihrem Widersehen anders gewesen. Längst nicht mehr so intensiv, ganz anders und auch das war erschütternd gewesen, schließlich hatte sie so etwas wie Heimat für ihn bedeutet und so war er ein Heimkehrer gewesen, der nicht mehr zurück in seine Heimat gekonnt hatte. Wobei das nichts im Vergleich zu damals auf Telos gewesen war. Die Geschehnisse dort hatten alles verändert, ihn verändert. Nachhaltig.

Als Eowyn schließlich wissen wollte, was genau er damit meinte, wie es sein konnte, entschied sich Ian dazu nicht zu viele Worte zu machen, sondern ihr ein Gefühl zu übermitteln. Darin war er viel besser, als in Erklärungen.
Ich kann es Euch zeigen“, warnte er sie daher mehr oder weniger vor, als er zweierlei versuchte. Ihr ein Bild und ein Gefühl zu senden. Ein Bild vom gleichen Flur, in dem sie jetzt standen, mit dem großen Unterschied, dass die Sonne in vollem Licht durch das Fenster strahlte und kein Staubkorn am Boden zu sehen war, kein muffiger Geruch in der Luft hing. Ein Lichtkegel, der alles erhellte, der alles erstrahlen ließ. Wärme. Leben. Lachen. Leichtigkeit. Freude und viel wichtiger noch: Friede. Ein Bild und ein Gefühl das ihm selbst einen solchen Stich ins Herz versetzte, dass er beides abebben lassen musste und genau hier bestätigte sich das, was er meinte: Er fühlte zu viel und diesen Schmerz zu empfinden war alles, aber sicher nicht positiv. Was ihren Vorschlag betraf, so wusste er: „Das funktioniert leider nicht, was er auch leise zugab. Sich auf einen Gedanken zu konzentrieren hätte bedeutet überhaupt einen Durchblick zu haben. Aber wenn tausende von Stimmen im Kopf widerhallten und ein einziges, geräuschvolles, lärmendes Chaos auslösten, war es fast unmöglich eine bestimmte Stimme herauszufiltern.

Seine indirekte Frage sorgte für ein kurzes Schnauben bei ihr. Ob er zu weit vorgedrungen war, mit dieser Frage? Dann aber antwortete sie doch und das, was sie sagte, war Ian so bekannt, dass sein Gesicht einen betrübten Ausdruck annahm. Es war genau das, was er vorhin zu erklären versucht hatte, als es um intensive Gefühle ging. Lieber intensiv und kurz etwas zu spüren, oder fast nichts? Die Frage, die sie vorhin selbst gestellt hatte.
Das Gleiche war es mit Telos gewesen. Sicher, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt an Telos zu denken, aber es war genau das gleiche gewesen. Tahiri und ihre gemeinsame Wohnung waren seine Oase gewesen. Sie sein Garten, in dem er sich ausruhen konnte, sie sein Quell der Weisheit. Wenn seien Gedanken getobt hatten, hatte eine einzige Berührung von ihr gereicht, um alles zum Stehen zu bringen. Bis zu dem verhängnisvollen Tag, als er nach Hause kam und ihre Leiche fand. Seit dem hatte sich alles verändert. Sein Zuhause war zerstört und nicht nur das Zuhause, in dem er gewohnt hatte. Es war nie wieder das Gleiche gewesen ohne sie und genau deshalb verstand er das, was Eowyn zu erklären versuchet besser, als ihm eigentlich lieb war.

„Ich glaube, ich verstehe Euch“, waren schließlich Ians, fast flüsternden Worte. „Aber ich glaube auch, dass Ihr Euch irrt.“


Diese Dinge waren nicht fort, zumindest nicht endgültig. Sie waren einst da gewesen und Eowyn hatte sie miterlebt, war Teil dessen gewesen und so lange sie existierte, so lange existierte auch das, was einst gewesen war.Es mag nicht mehr hier sein, aber es ist in Euch," erklärt er mit aller Überzeugung, die er aufbringen konnte.Dort“, dabei zeigte auf seinen Kopfund viel wichtiger, dort“, wobei er auf sein Herz deutete. „Solange Kopf und Herz nicht vergessen, sind Dinge nicht für die Endgültigkeit fort.“ Was dennoch eher trostlos klang, weil sie es in dem jetzigen Moment nicht waren. „Lianna wird vielleicht nie Corellia werden, aber was hier gewesen ist, kann dennoch auch dort sein. Nicht gleich, aber anders. Auch wenn es das eine neie rsetzen wird. Aber Ersatz sit der falsche Anspruch. Nichts ist gleich. Kein Ort, kein Mensch, nichts.“ Ian seufzte einmal, als er Eowyn direkt anblickte.Vielelicht ging es darum sich und dem Orden auf Lianna eine Chance zu geben. „Es ist nicht komplett fort“, wiederholte er.Da ist bestimmt mehr als das, was in den letzten Stunden geschehen ist.“ Wenn sie zuließ mehr zu fühlen. Aber man fühlte das schlimmste, weil genau das ein Schutz war. Sich in positiven Gedanken zu verlieren würde bedeuten nicht genug Acht zu geben. Deshalb erinnerte man ich vor allem an schlimmes. Weil genau diese Gefühle alles in Alarmbereitschaft setzen und eine Flucht immer möglich war. Aber wer dachte schon an Flucht und Gefahr, wenn alles wunderbar war?

„Die guten Dinge waren da und gute Dinge verschwinden nicht. Nicht für immer zumindest.“ Sie würde ein Teil von ihr bleiben und vielleicht fand sie wieder einen zufluchtsort. Vielleicht sogar genau dann, wenn sie nicht mehr damit rechnete. „Lasst die letzten Minuten nicht die ganzen Jahre auslöschen.“ Denn das war nicht fair, vor allem war es unfair ihr selbst gegenüber.

„Wenn ihr wollt, können wir gehen“, denn er wollte sie nicht zwingen an einem Ort zu sein, der ihr vielleicht schlechter tat, als sievermutet hätte. „Oder wir, oder Ihr geht zu dem Ort oder Raum, der Euch hier am meisten bedeutet hat.“ Denn vielleicht hatte er doch die Kraft dazu etwas zu heilen und nicht nur, alte Erinnerungen zu wecken, die Schmerz über sie brachten.

Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Ian

Das Bild und das Gefühl, das Ian ihr schickte, war verblüffend. Wie war es dazu gekommen, dass er es sehen konnte? Es sah genauso aus, wie Eowyn es in Erinnerung hatte, als wäre nichts gewesen, und für einen kurzen Moment fühlte es sich auch wieder so an. Sie wünschte sich inbrünstig, dass dieser Augenblick länger anhalten würde - bis Ian die Verbindung wieder abbrach und sie abrupt im kalten Flur zurückließ. Jetzt fühlte er sich beinahe noch leerer an als vorher. So musste es drogensüchtigen gehen, schoss es ihr kurz absurderweise durch den Kopf, während sie sich wieder in der Realität zurechtfand. Dennoch war sie froh, dass Ian dieses Bild mit ihr geteilt hatte, und sie versuchte, es sich als Erinnerung gut zu behalten. Vielleicht konnte sie es sich immer und immer wieder in den Kopf rufen, und irgendwann würde es ihr helfen, diesen aktuellen Anblick aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das war... intensiv. Sie atmete kurz durch.
Für einen Augenblick war sie mit ihm verbunden gewesen, und hatte spüren können, was er spürte - und das war einiges gewesen. Es war verständlich, wenn sein Gedankenchaos ihn überforderte. Sie hatte keine Ahnung, aus was dieses bestand, dazu war alles zu oberflächlich gewesen, aber sie hatte das dringende Gefühl gehabt, dass es einfach viel war. Umso höher rechnete sie es ihm an, dass er diesen Eindruck ohne Zögern mit ihr geteilt hatte.

Ihre Erklärung schien ihn absolut nicht kalt zu lassen, sie konnte es ihm ansehen und auch spüren. Nur zu gerne hätte sie in diesem Punkt gewusst, was ihn bewegte, aber sie wagte es nicht, ihn zu fragen, aus Angst, er könnte sich wieder vollends verschließen. Irgendwann allerdings würde sie es wagen müssen, denn wie konnte sie verstehen, was in ihm vorging, wenn sie nur so wenig von ihm wusste?
Und da gab sie ihm Recht, und im Gegenzug antwortete er, dass sie sich irrte. Verwirrend war das, und sie war sich nicht sicher, ob ihm selbst das auch klar war. In dem Moment, in dem er ihr zusprach, sprach er auch zu sich selbst. Allerdings vermutlich ohne, dass er es merkte.
Eowyn schüttelte den Kopf.
Es mag noch in mir drin sein, doch ich kann es nicht weitergeben. All das, was ich hier gelernt habe - es war mir nicht möglich, es zu vermitteln. Irgendwann geht es also verloren, und ich kann nichts mehr dagegen tun. Natürlich, es lag nicht nur an ihr, sie nahm sich bei weitem nicht für so wichtig, um das nicht zu sehen, und ja, auch Lianna war ein sehr guter Ort, um Jedi auszubilden, aber sie war sich nicht sicher, ob es nicht doch vielleicht einen kleinen, aber doch entscheidenden Unterschied machte. Sie seufzte. Aber Ihr habt dennoch auch Recht... Es liegt an mir, nun mit allem abzuschließen und alles so zu nehmen, wie es kommen wird. Und das Beste daraus zu machen. Vielleicht ist es sogar besser so. Nicht mehr in der Vergangenheit zu leben...
Eowyn blickte sich noch einmal mutlos um und versuchte, diesen Gang als das zu sehen, was er war - ein einfacher Gang, nicht mehr, auch nicht weniger. Sie war eine Jedi, es war ihre Aufgabe, ihre Gefühle zu akzeptieren, mit ihnen zu leben und sie in Einklang zu finden, und das Beste wäre wohl, sie würde gleich damit beginnen. Es war niemandem geholfen, wenn sie um Dinge trauerte, die völlig absurd waren.
Und doch... es fiel ihr schwer, so schwer, dass sie die Augen schloss um dem Gedanken Platz einzuräumen, dass die Vergangenheit vorbei war und sie nun in der Gegenwart lebte. Sie musste neu anfangen, und heute war dafür ein ebenso guter Tag wie jeder andere. Nicht, dass es ihr gefiel, oder, dass sie es gleich konnte... aber jeder Gedanke in diese Richtung war ein erster Schritt, der den Prozess in Gang setzte. Es schmerzte, aber es musste sein. Es gab einfach keine andere Möglichkeit.
Natürlich ist da mehr... und wir werden sehen, was am Ende zurückbleibt... fügte sie leise nachdenklich hinzu. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie jemals vergessen würde, was hier geschehen war. Und wenn sie es so weit akzeptieren konnte - würde auch alles andere in den Hintergrund rücken? Vielleicht war es ohnehin überflüssig, vielleicht hatte ja Ians Bild Recht, vielleicht würde sie in fünf Jahren an der gleichen Stelle stehen und über ihre düsteren Gedanken nur noch lachen können. Wer wusste das schon.

Sie nickte, hier zu bleiben machte keinen Sinn. Und überhaupt, vielleicht sah es in den anderen Teilen des Tempels ganz anders aus - oder fühlte sich anders an. Vielleicht ließ sie sich gerade nur zu sehr von ihren Gefühlen in die Irre leiten. So viele "vielleichts" auf einmal! Langsam konnte sie sie selber nicht mehr hören.
Wohin sollte sie sich wenden? Sie hatte sich in den Gärten immer sehr wohl gefühlt, doch diese waren völlig verwildert und definitiv zerstört, und sie war sich nicht sicher, ob
das nach diesem emotionalen Aufruhr im Gang ein so guter Einfall war. Definitiv also etwas weiter im Tempelinneren, also konnte sie sich genauso gut schon einmal auf den Weg machen.
Der Trainingsraum, in dem sie immer besonders viel trainiert hatte? Immerhin hatte sie sich dort viele, viele Stunden aufgehalten, mit ihrem ersten Lichtschwert herumprobiert und von Tionne die ersten Lektionen bekommen. Sicher, es gab viele Trainingsräume, doch der der "Trainingsgruppe Tatooine" war ihr immer ihr Liebster geblieben. Allerdings... nun, es war ein Trainingsraum, und sie glaubte nicht, dass er ihr sonderlich viel zu bieten haben würde. Der Speisesaal fiel ebenso aus dem Rahmen wie der Ratssaal oder der Versammlungsraum. Die Bibliothek vielleicht? Sie hatte immer viel Ruhe und Frieden zu bieten gehabt, vielleicht war davon noch etwas übrig.


Gute Dinge verschwinden nicht, habt Ihr gesagt... grübelte sie nachdenklich, während sie langsam die Gänge entlangging, die jetzt so anders aussahen. Manche Türen waren offen, manche verschlossen... alles wirkte so... unwirklich. Nicht real. Sie versuchte, nicht darüber nachzudenken. Wenn Ihr damit Recht haben solltet... so wisst Ihr schon, dass dies nicht nur für mich gilt? Er hatte wohl eher von Erinnerungen und Gedanken gesprochen, aber sie glaubte oder hoffte, dass er auch diese Räume und alles ein wenig allgemeiner gemeint hatte. Früher war sie davon überzeugt gewesen, sie hatte nach diesem Glauben gelebt. Aber sie vermutete, dass er gleich wieder ein schlagfertiges Argument dagegen finden würde, gegen das sie wieder einmal keine Chance haben würde. So wie die letzten Male auch immer.

In ihren Gedanken realisierte sie erst spät, wo ihre zögernden Schritte sie hinführten und erkannte, dass es keineswegs der Weg zur Bibliothek war. Nur noch wenige Biegungen und einen Stock höher, und sie würde vor ihrer alten Zimmertür stehen. Automatisch war sie wohl den Weg gegangen, an den ihre Beine sich noch am Besten erinnerten, während der Kopf mit anderen Dingen beschäftigt war...


Coruscant - Jedi-Tempel, irgendwo im Erdgeschoss, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Gang, mit Eowyn

Ian hatte schon immer eine ausgeprägte Fantasie gehabt. Sich in Wunschwelten zu verlieren war vor allem als Kind nahezu heilend gewesen. Sprachen und Bilder, das Reparieren von alten Gegenständen, all das hatte ihm geholfen die Gegenwart erträglicher zu machen. Zu sehen, was nicht da war, war tröstend gewesen, einfach weil da so viel Hoffnung gewesen war. Das sich Dinge ändern konnten, auch für ihn. Zumindest in seiner Fantasie war seine Welt schön gewesen und dort hatte er all das erlebt, was ihm an allen anderen Tagen verwehrt geblieben war. Deswegen konnte er sich den Orden vorstellen, deswegen hatte er eine Ahnung, wie es gewesen sein konnte. Denn all das entsprang seiner Sehnsucht nach einer besseren Welt. Aber gerade weil dieses Bild in diesem enormen Widerspruch zu dem stand, was real war, schmerzte es zu sehr und heute konnte er keinen Trost darin finden. Heute war er den Kinderschuhen längst entwachsen und jeder kindliche Glaube, jede kindliche Naivität hatte er eingebüßt, hatte Platz geschaffen für das, was echt war und die Realität war nicht zimperlich mit ihm umgangen.

Auch deswegen ging ihm ihre Erklärung zu nahe, denn er verstand. Er empfand und das machte es nicht einfach, nein das machte es nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Was Eowyn erzählte, sorgte irgendwie dafür, dass es Ian immer weniger gelang, seine eigenen Gefühle abzuschirmen und gleichzeitig sorgte sie dafür, dass er mehr preisgab, als er bisher je preisgegeben hatte, ohne es zu bemerken. Ihre nächsten Worte waren zwar nicht bitter ausgesprochen, dennoch lag etwas trauriges in ihnen und sie irrte erneut in dem, was sie sagte.

„Ihr irrt erneut“, eröffnete Ian Eowyn schließlich, denn diese Wahrheit wollte er nicht vor ihr verbergen. „Ihr könnt es weitergeben und zum Teil habt ihr das schon.“ Schließlich befand sie sich an genau diesem Ort mit ihm, einem einstigen Sith. „Ihr seid mit mir hier her gekommen und obwohl ich diesen Ort nicht betreten wollte, obwohl ich nur vergessen wollte, stehe ich hier mit Euch und spreche mehr, als vielleicht gut für mich ist.“ Damit hatte sie etwas bewirkt und sie hatte etwas vermittelt, etwas in ihm ausgelöst, deshalb konnte sie nicht sagen, dass sie nichts vermittelt hatte oder nichts vermitteln konnte. „Außerdem habt Ihr noch mehr als ein halbes Leben vor Euch und Ihr gebt euer Wissen an Eure Schüler weiter oder an andere und diese geben es wieder weiter. Damit geht nichts verloren, weil es ein Kreislauf bleibt.“ Und selbst wenn es irgendwann verloren ging, so stand mindesten eines fest: „Ihr habt etwas mitgenommen und damit war das, was Ihr gelernt habt, nicht umsonst.“ Letztendlich war das vielleicht die wichtigste Erkenntnis.
Es lag an ihr abzuschließen, wie sie selbst erkannte, aber vielleicht setzte sie sich unnötig unter Druck, denn die wichtigsten Dinge im Leben erforderten Zeit. Mit der Vergangenheit abzuschließen war ein besonders anstrengendes, schweres Unterfangen, was einem viel abverlangte. Aber sie hatte den ersten Schritt bereits getan, war zurückgekehrt.

Dann setzen sich beide in Bewegung und Ian folgte Eowyn, denn er wusste nicht, ob sie den Orden wieder verlassen, Oder tiefer in sein inneres eindringen wollte. Allerdings nahm sie nicht den Weg, den sie gerade gekommen waren und fast schien es, als liefe sie zielgerichtet an einen bestimmten Ort. An den, der ihr besonders viel bedeutet hatte? Als sie ihn mit seiner eigenen Logik oder seinem eigenen Satz konfrontierte war es Ian, der müde lächelte. Gute Dinge verschwanden nicht. Nicht komplett, so hatte er selbst es gesagt. Ja und nein. Corellia war überlaufen worden und nun war Lianna der Ort, an dem die Jedi sich aufhielten. Der Ort hatte gewechselt, aber grundlegend war etwas gleich geblieben: Der Zusammenhalt, die Lehren, die Gemeinschaft. Das Imperium hatte den Orden zerstören können, nicht aber die Jedi. Seine Wohnung war in einem schlimmen Zustand gewesen, als die Piraten ihn verlassen wollten und Tahiri war tot gewesen. Demnach war etwas Grundlegendes zerstört. Mehr, als nur ihr Leben war verschwunden. Der Tag, an dem die Piraten sie ermordet hatten war der Tag gewesen, an dem auch etwas in ihm gestorben war. Telos, der Planet, der nie seine Heimat gewesen war und nur durch sie zu eben jener wurde, war schlagartig wieder zu einem feindlichen Ort geworden. Diesen konnte er nirgends anders aufbauen, nicht ersetzen, nicht anders wieder haben und das machte den Unterschied
. „Meine guten Dinge oder das, was in meinem Leben am besten war, wurde mir vor Jahren genommen und was tot ist, existiert nicht mehr.“ Tahiri kam nicht wieder zurück und die Erinnerung an sie, würde wirklich verblassen, egal, wie sehr er sich dagegen wehrte. Auch die Zeit mit Alisah war zu Ende, auch wenn er ihr weitaus weniger nachtrauerte, als er es bei Tahiri getan hatte.

Was aber das Gute in ihm betraf?

„Und was das Gute in mir betrifft?“ Er seufzte. Denn die Antwort darauf hatte er schon zu Beginn gegeben: Dafür war es zu spät. Vielleicht gab es Hoffnung für den Orden, Hoffnung für sie, nicht aber für ihn. Nicht, nachdem was geschehen war und nicht nach dem, was geschehen würde. Keine Reue der Welt konnte vergangenes rückgängig machen, keine Entschuldigung war dazu in der Lage ihn wirklich zu Ent-schuldigen. Dafür wog die Vergangenheit zu schwer.

Coruscant - Jedi-Tempel, Erdgeschoss, dritter Gang links :D , mit Eowyn
 
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Coruscant - Jedi-Tempel, Erdgeschoss, dritter Gang links, mit Ian

Sie irrte und irrte und irrte... zumindest laut Ian. Konnte sie vor ihm überhaupt einmal Recht haben? Vielleicht stimmte es ja auch, aber es war auch ein wenig frustrierend.
Sicher, sie stand hier mit ihm, aber was brachte es? Es führte dazu, dass er - was immer er auch danach tun würde - seine Pläne einfach um ein paar Tage verschob. Eowyn hatte nicht den Eindruck, dass er von seinen dunklen Gedanken abgelenkt wurde, so lange er mir ihr hier war. Ja, er redete mehr... Toll. Da hatte sie in ihm aber wirklich etwas bewegt. Und es war nun einmal egal, ob er hier bei ihr in Grübeleien verfiel oder an Bord seines Schiffes, letzten Endes machte es für sie und auch für ihn keinen Unterschied.
Ja, vielleicht seid Ihr mit mir hier... doch seid doch einmal ehrlich zu Euch selbst. Es ändert sich nichts dadurch für Euch. Habe ich diesmal vielleicht Recht? Was ihre Schüler betraf... Sie schüttelte den Kopf. Gut. Er kannte sie nicht. Er wusste nun einmal nicht, dass Aketos nur die letzte Padawan in einer langen Reihe voller Versagen war. Einige waren nicht einmal lange genug bei ihr gewesen, um die Grundlagen zu erlernen. Wenigstens Sarah hatte die Ausbildung, wenn auch nicht bei ihr, beendet, aber auch sie war mittlerweile keine Jedi mehr. Auch sie gab ihr Wissen nicht weiter. Und das alles würde sich in Zukunft nicht ändern, denn nach Aketos war es das. Und meine... ehemaligen... Schüler... werden mit Sicherheit einiges tun, aber ihr von mir erworbenes Wissen weitergeben gehört da garantiert nicht dazu, bemerkte sie bitter.

Dass Ian auf ihrem Denkanstoß keine wirkliche Antwort gab merkte Eowyn wohl. Er wich ihr aus. Sie hatte schon vermutet, dass sein Leben nicht gerade rosig gewesen sein musste, in der Regel kam niemand zu den Sith, der eine Bilderbuchkindheit hatte. Meistens hatte es einen Grund. Aber es war einfach von ihm, sich selbst aus seiner Gleichung einfach herauszunehmen. Wenn Gutes nicht verschwindet, so verschwindet es auch nicht in Euch. Es mag sein, dass es vergraben ist unter den Dinden, die Ihr vergessen mögt. Es mag auch sein, dass es vielleicht momentan nicht ausreicht. Aber auch Ihr habt noch ein ganzes Stück Eures Lebens vor Euch. Werft es nicht weg. Das ist nicht fair - Euch selbst gegenüber. Während den letzten Sätzen war sie stirnrunzelnd vor der Turbolifttür stehen geblieben. Natürlich... daran hatte sie nicht gedacht. Ihr Zimmer hatte im ersten Stock gelegen, und die Turbolifte würden sicher nicht mehr funktionieren. Selbst wenn würde sie sich vermutlich nicht hineinwagen. Also gab es zwei Möglichkeiten... Klettern oder die Treppe? fragte sie und war sich recht sicher, wie seine Antwort lauten würde. Warum klettern, wenn man auch bequem die Treppe ein paar Meter weiter nehmen konnte... Also ging sie noch ein paar Meter weiter, wo sich ihrer Erinnerung nach die Treppe befinden musste. Ja, meistens hatte sie den Turbolift genommen, aber dennoch fand sie die etwas mitgenommene, halboffene Treppe problemlos und begann, sie aufzusteigen. Es war schließlich nur ein Stockwerk, auch wenn die Decken im Tempel sehr hoch waren.

Wirklich. Ich kann nachvollziehen, dass Ihr nicht daran glaubt, dass es Hoffnung für Euch gibt. Aber wo zieht Ihr die Grenze? Wer darf... Eowyn kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden, auch wenn sie wirklich gerne Ians Antwort darauf gehört hätte. Doch offensichtlich hatte die Treppe während der Schlacht um den Tempel mehr abbekommen, als man ihr ansah, oder aber, sie war im Laufe der Jahre einfach immer bröckeliger geworden. Vielleicht war auch einfach das kombinierte Gewicht von ihnen beiden zu viel. Was auch immer es war, sie würde es weder erfahren noch interessierte es sie hinterher sonderlich, wichtig war nur das Ergebnis. Ohne Vorwarnung begann die Treppe, unter Eowyns Füßen zusammenzubrechen. Sie bekam die Warnung durch die Macht nur einen Sekundenbruchteil früher, sie hatte nicht damit gerechnet, hier und jetzt Probleme zu bekommen. Sie griff noch nach einem Steinvorsprung, doch ihre Finger rutschten ab und sie selbst stürzte mehrere Meter in die Tiefe. Es gelang ihr, mit Hilfe der Macht den Sturz noch minimal abzufangen, aber es ging einfach zu schnell. Beim Aufkommen spürte sie einen Schlag auf die Rippen, und gleich darauf einen stechenden Schmerz im Handgelenk.

Coruscant - Jedi-Tempel, einstürzende Treppe, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Erdgeschoss, dritter Gang links, mit Eowyn



Nein, habt Ihr nicht“, kam Ians schnelle und kurze Antwort und diesmal konnte er es sich nicht nehmen lassen ihr ein leicht provokantes Lächeln zu schenken. Dabei war es eigentlich absurd, dass sie beide versuchten den jeweils anderen zu überzeugen und dabei mehr oder weniger scheiterten, was nicht mindern daran lag, das Eowyn mindestens so starrköpfig war, wie er. Diesmal aber lag sie wirklich nicht richtig. „Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann seid Ihr der erste Mensch, dem es gelungen ist, mich von meinem eigentlichen Plan abzubringen und mehr noch, mich an diesem zweifeln zu lassen.“ Aber vielleicht war er nicht der einzige, der ehrlich zu sich sein musste. Vielleicht erwartete sie zu viel von sich. „Und wenn sich nichts ändert frage ich mich, wozu wir- oder ich- überhaupt hier bin.“ Schließlich hatte er mehr als eine Gelegenheit gehabt, zu verschwinden und er hätte ihr bei der ganzen Geschichte mit dem Artefakt nicht helfen müssen. Als er auf Aden getroffen war, war es diesem nicht gelungen Ians Gedankengänge in eine andere Richtung zu lenken. Eowyn hingegen war es sehr wohl gelungen. Zwecks ihres eigenen nicht Erkennens war er es schließlich, der den Kopf schüttelte, denn allem Anschein nach war er nicht der einzige, der pessimistische Gedanken hegte. Sie selbst ließ kein gutes Haar an sich und schlimmer noch, diskreditierte sie sich selbst und so entging Ian die Bitterkeit nicht, die sich nun in ihre eigene Stimme gelegt hatte. „Habt Ihr schon einmal etwas gepflanzt?“, fragte er sie dann, denn vielleicht reagierte sie weniger… ungehalten, wenn er sich einer Metapher bediente. „Ihr sät den Samen und gebt Wasser darauf und wenn alle anderen Bedingungen stimmen, auf die Ihr keinen Einfluss nehmen könnt, wird aus diesem Samen etwas wachsen.“ Ein Gärtner machte den Anfang, aber er pflanzte keinen ganzen Baum und genau so war es mit Wissen, das man weiter gab. Nicht alles war zu beeinflussen. Es gab keine Perfektion, keinen Garant auf Gelingen und Ian glaubte nicht, dass Eowyn so arrogant war, dass sie wollte, dass ausgerechnet ihr Wissen immer weiter gegeben wurde, wie eine Trophäe. „Wenn Ihr aber in die Zukunft sehen könnt und wenn Ihr tatsächlich wisst, wie irgendwer in ein paar Jahren auf das reagieren wird, was Ihr ihm gesagt hab: Dann habt ihr vielleicht recht.Vorher aber lag sie falsch, egal wie sehr sie recht haben wollte, denn sie konnte nicht wissen, was sie bewirkte. Noch nicht. Vielleicht brachte sie einen winzigen Stein ins Rollen der in einer langen Kette angegliedert war. Vielleicht gab sie auch einfach nur Wissen weiter und bewegte nichts. Aber sie tat etwas und wenn sie ihr Bestes gab, tat sie das, was am wichtigsten war. Dabei war es traurig, dass sie das nicht zu erkennen schien.

Dann kamen sie zurück auf ihn und es spielte sich das gleiche ab, wie so oft: Sie glaubte an etwas, an das er nicht glaubte, er glaubte an etwas, an das sie nicht glaubte. Sie war optimistisch für ihn, er war es für sie und keiner war es für sich selbst.

„Ich schätze ich bin so unfair zu mir, wie Ihr zu Euch.“ Was ihn fast wieder zurück zu dem Ausspruch von ihr brachte, dass sie sich doch bestens verstehen müssten.

Ihr Weg führte sie schließlich in den ersten Stock, oder besser, er sollte sie dort hin führen, der nicht funktionstüchtige Lift würde sie zumindest nicht weiter bringen. Klettern oder Treppe? In jedem Fall keine Zeit für eine Antwort, denn Eowyn entschied selbst und so standen sie vor der Treppe, die sie in ein anderes Stockwerk führen würde. Als sie diese betraten, war Eowyn gerade dabei, eine Frage zu stellen. Allerdings ging diese unter, noch ehe sie ausgesprochen war. Ein Aufflackern in der Macht warnte Ian, aber da war es bereits zu spät. Die Treppe unter ihnen gab nach und das Geländer, nach dem Ian griff, stürzte zusammen mit ihm in die Tiefe. Mit der Macht mochte es ihm vielleicht gelingen den Aufprall abzufangen, aber die mit hinabstürzenden Steine konnte Ian nicht allesamt abwehren. So traf ihn ein nicht gerade kleines Stück der Treppe direkt an der Schläfe und neben etwas klebrig-feuchten und einem dumpfen Schmerz spürte Ian, wie ihm schwarz vor Augen wurde. Gegen die drohende Ohnmacht aber kämpfte er an, als er sich besorgt nach Eowyn umsah.

„Ist Euch etwas passiert?“, war die erste, nicht ohne Sorge gestellte Frage, als er zu schnell und daher schwankend aufstand, um zu ihr zu gelangen. Dennoch riss er sich am Riemen und ging neben ihr in die Hocke, was erneut dafür sorgte, dass die Schwärze ihn einholen wollte. Kurz hielt er sich an der Wand fest, als er sie genau musterte und schlussendlich spürte, dass etwas nicht stimmte. Dabei schienen die Schrammen nicht das Schlimmste zu sein. Eine kleine Welle des Schmerzes erreichte ihn, die eindeutig von ihr ausging.
„Ist Euch etwas passiert?“, wollte Ian erneut wissen, als er sie abermals von oben bis unten musterte.



Coruscant - Jedi-Tempel, zurück im Erdgeschoss, unter der einegstürtzten Treppe, Ian und Eowyn
 
[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Marshal Sebolto, Cmdr. Endel, Cmdr. Saris, Cmdr. Het'kar, Ensign Vajetsi


Commander Het'kar gab bereitwillig und detailliert Auskunft über die vergangenen Missionen der Sand Snail und Bru-Th lauschte gespannt den Worten, nickte dann und wann und schenkte sich selbst Kaffee nach, ohne den mitteilungsbedürftigen Jawa zu unterbrechen. Auch wenn das Gebaren Het'kars noch für seine Jugendlichkeit sprach, hatte er sein erst kürzlich übernommenes Schiff doch schon sicher durch mindestens drei Missionen geführt, was nach Bru-Ths Dafürhalten ein Indiz dafür war, dass Schiff und Kommandant sich bereits - zumindest rudimentär - kennengelernt hatten, und das war gut so.

"Ich vermute, dass die Sand Snail dem Verband auch genau aus dem Grund zugeteilt wurde, Commander. Die Fähigkeit zur Versorgung von Verwundeten und Schwerstverletzten sollte man trotz des offensiven Charakters unserer Befehle nicht vernachlässigen. Und das Jago, wenn man ihn nur genug in die Ecke drängt, auch zu irrationalem Handeln in der Lage ist, das Unbeteiligte schädigen könnte, hat er erst kürzlich hier bei Coruscant unter Beweis gestellt",

raunte Bru-Th merklich ungehalten, doch bezogen sich seine finsteren Gedanken lediglich auf den imperialen Admiral, der es durch sein dreistes Manöver geschafft hatte, der Republik bei Coruscant zwei Golan-Stationen abzunehmen, im Tausch gegen einen Sternenzerstörer. Ob sich dieser 'Tausch' gelohnt hatte, würde sich wohl erst noch herausstellen, prophezeite er sich selbst im Stillen. Während Commander Saris ihrem Kollegen von der Sand Snail in der für sie typisch 'rotzigen Art' erklärte, dass es wohl kein Nachteil sein könne, ein paar droidische Helfer in der Hinterhand haben zu können, langte Bru-Th selbst einmal über den Tisch und angelte sich einen der schmackhaften Gor-Äpfel, die durch ihren süß-säuerlichen Geschmack zwar nicht zum Kaffee passten, doch seinen aufkeimenden Hunger sicherlich zu bekämpfen vermochten.

"Was Ihre Frage angeht, Commander", kam er schließlich wieder auf das Gespräch zurück, "so wurde auch ich über die Zuteilung der Sand Snail nicht eher in Kenntnis gesetzt. Das neue Hauptquartier der fünften Gefechtsflotte auf Wukkar ist noch nicht voll einsatzbereit und die Aufgabe, den imperialen Supersektor von Coruscant in militärischer Hinsicht zu verwalten, strapaziert die Fähigkeiten des Verwaltungsapparates mehr als stark, und selbst das ist wohl noch eine Untertreibung. Und daran wird sich wohl vorerst auch nichts ändern, insofern müssen wir alle das zunächst so hinnehmen. ... Und deshalb möchte ich auch so rasch wie möglich die Befehle von Admiral Stazi umsetzen."

Zweck dieser Zusammenkunft war nicht allein ein erstes Kennenlernen bei Speis und Trank, sondern zugleich stellte dieses Treffen in der Messe auch ein Briefing dar. Captain Vooma war bereits in Kenntnis gesetzt und koordinierte von der Brücke der Endurance aus die rasche Annäherung an den Planeten und die Kontaktaufnahme mit Kampfverband 'Jela', dem das Trägergeschwader 17 formell unterstellt war. Bru-Th nickte der deutlich älteren Frau mit den leicht angegrauten Haaren auffordernd zu, während seine eigenen Gedanken - weil er das, was jetzt folgte, bereits kannte - sich seiner Padawan zu wandten.

"Commander Endel?"

"Danke, Commodore! ... Die Aufgabe, die das Trägergeschwader 17 bei Operation 'Steckrübe' einnehmen soll, umfasst im Wesentlichen zwei Aspekte, die ich Ihnen nun kurz erläutern möchte. Ein vollständiger Satz der Einsatzbefehle befindet sich bereits in Ihrem Posteingang, meine Damen und Herren. Zunächst einmal ..."

Die weibliche XO der Endurance erklärte ruhig und inhaltlich gut vorbereitet, dass die drei Schiffe unter dem Kommando des Commodores sich zunächst um die Aufklärung der Gesamtsituation kümmern sollten. Das Trägergeschwader diente dabei als mobiler Vorposten, von dem aus hyperraumfähige Sternenjäger die umliegenden Systeme anfliegen und entsprechend der letzten Geheimdienstberichte nach Spuren der rebellierenden imperialen Flotte Ausschau halten sollten. Unbestätigten Gerüchten zur Folge, die auch der NRGD nicht be- oder widerlegen konnte, hatte Jagos Flotte sich aufgeteilt, um noch effektiver 'stören' zu können, doch für Bru-Th stellte sich noch drängender die Frage, wo der Admiral die Golans hingebracht hatte. Der zweite Teil der Operation befasste sich im Prinzip damit, dass das Trägergeschwader auf die Ankunft der Kampfgruppe von Commodore Ven wartete, um dann gemeinsam mit den Schiffen der ganzen Kampfgruppe den fliehenden Admiral zu stellen. Über die gemeinsame Operation hatte der twi'lekische Commodore auch weiterhin, aufgrund seiner Senioriät das Kommando, wofür Bru-Th doch dankbar war, denn Ven hatte einfach mehr Gefechtserfahrung.

Noch während Cmdr. Endel die Details näher erklärte, schaute Bru-Th zu Levice herüber, und nickte ihr dann leicht zu. Während der Stift ihres Datapads fast automatisch über die leeren, digitalen Zeilen flog, bemerkte Bru-Th ohne große Anstrengung die zaghaften Versuche seiner Padawan, die umstehenden Führungsoffiziere zu sondieren. Bru-Th kam das Bild einer Blinden in den Kopf, die mit ihrem Stock in der Dunkelheit stocherte, in der Hoffnung auf etwas zu stoßen, was ihr bekannt vorkam oder Sinn zu ergeben schien. Der Stock, bei Levice war es die Fähigkeit, die Präsenz der Macht in allem Lebenden zu spüren, verhielt sich noch ungeschickt und stach öfter daneben, als dass er wirklich etwas traf und Bru-Th bemerkte, wie die Frustration seiner Padawan leicht anstieg. Doch dann und wann traf sie auch etwas und erhaschte dadurch einen Blick hinter den Vorhang, hinter dem sich Erfahrungen verbargen, die einem nicht-machtbegabten Individuum auf ewig verwehrt bleiben würden. In solchen Moment dominierte Zufriedenheit das Gemüt seiner braunhaarigen Schülerin. Bru-Th schmunzelte leicht, dann streckte auch er seine mentalen Fühler aus, um seiner Padawan eine kurze, telepathische Nachricht zu übermitteln: "Richte deine Aufmerksamkeit nur auf die Gefühle und blende alles Störende aus." Nur Sekunden später, die XO hatte gerade das Briefing beendet und die Blicke der anwesenden Offiziere ruhten bereits wieder auf seiner Person, fragte Bru-Th heiter in die illustre Runde:

"Gibt es Fragen zu den Einsatzparametern? Für Nachtisch ist im Übrigen auch gesorgt, wir müssen uns also nicht beeilen."


[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Marshal Sebolto, Cmdr. Endel, Cmdr. Saris, Cmdr. Het'kar, Ensign Vajetsi
 
Coruscant, Jedi-Tempel - in der Höhle mit dem Holocron - Plünderer (NPCs), Tara, Keeda, Alisah, Radan, Rick, Ribanna, Duska und Wes

Es tat ihm gut Wes davon zu erzählen. Eigentlich hätte er auch gerne Radan von erzählt, aber dieser schien im Moment andersweitig beschäftigt zu sein. Er würde ihm später davon erzählen. Er hörte Wes zu und dann seine Frage. Etwas dachte er nach. Er sah etwas zurück. Dann antwortete er, nachdem Wes den Flüchtenden gefasst und wieder Zeit und Konzentration für ihn hatte.

"Wenn ich richtig liege, ist er in die Richtug des Archivs gegangen."


sagte er und bekam dann eine leichte Gänsehaut

"Ein Sith im Jedi Archiv."

wiederholte er leise, aber hörbar für Wes. Dann ließ er sich die Worte des Jedi Meisters noch mal durch den Kopf gehen. Sein Onkel soll bei der Stürmmung auf den Tempel beteilligt gewesen sein?

"Ich glaube nicht."

antwortete er darauf

"Soviel ich von meinem Onkel weis, ist er nicht der Typ für so etwas. Mein Vater erzählte mir manchmal von ihm. Schon als Jedi Ritter war er oft eher der Einzelgänger. Ich weis nicht ob er bei so etwas mitmachen würde. Der damalige Meister meines Vaters und Onkels, Jedi Meister Ifram, hat oft versucht meinen Onkel auf den richtigen Weg zu bringen. Er war schon immer Eifersühchtig auf meinen Vater. Auch als beide Padawane, und dann schließlich Jedi Ritter waren."

fing Rick an zu erzählen und hoffte, das er damit jetzt nicht zum falschen Zeitpunkt kam.

"Mein Onkel war oft mit seinen Meister und meinen Vater aneinandergeraten, da er immer das Gefühl hatte, nicht geschätzt zu werden. Mein Vater erzählte mir schließlich, wie es zu dem Beginn seines Falls kam. Meister Ifram war mit meinem Vater und meinem Onkel unterwegs auf Tatooine, als sie sahen wie einige Zivilisten von Banditen überfallen wurden. Sie griffen ein und konnten die Verbrecher stellen. Einer flüchtete dann jedoch. Während mein Vater versuchte ihn einzuholen, griff mein Onkel ihn an, mit einem Machtblitz. Er tötete ihn. Daraufhin sollte er sich dafür vor dem Jedi Rat verantworten, jedoch flüchtete er und tauchte unter. Mein Vater fand herraus das er, hinter seinem Rücken und dem von Meister Ifram, anfing die dunkle Seite zu studieren und sich Machtfähigkeiten anzueignen wie dem Machtblitz oder Würgegriff. Seid seiner Flucht, hatte mein Vater lange nichts mehr von ihm gehört. Er wurde schließlich zum Jedi Meister und zog, nach dem Tot meiner Mutter, mit mir auf einen anderen Planeten, da er mich sicher wissen wollte. Mein Onkel fand uns jedoch. Er war zum Sith Lord geworden und grif mich und mein Vater an. Mein Vater gewann und verwundete meinen Onkel an seinem rechten Auge.".


Rick fuhr sich mit einer Hand zu seinem eigenen linken Auge, auf welchem er fast komplett erblindet war. War dies die Rache seines Onkels für die Wunde gewesen, welche sein Vater ihm zugefügt hatte?

"Ich weis nicht wie, aber irgendwie hat mein Onkel dafür gesorgt dass das Imerpium uns fand und angriff. Mein Vater schickte mich an dem Tag in den Wald zum Training, als ich wiederkam war er tot. Ich fand Spuren von Sturmtruppen. Er hat gewusst das sie kamen.".

Beendete er schließlich seine Erzählungen und sah wieder den Weg zurück, den sie gegangen waren.

"In letzter Zeit habe ich meinen Vater und Onkel öfters gespürt, jedoch habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Aber hier ist es so stark.".

Sein Gesicht zeige Trauer und er sah zu Wes.

"Was wenn mein Onkel mich verfolgt? Wenn er mich noch immer töten möchte? Ich würde jeden in Gefahr bringen der bei mir währe.".


Seine Augen weiteten sich etwas vor Angst und er sah sich wieder um

"Was wenn er jetzt hier ist?".


Coruscant, Jedi-Tempel - in der Höhle mit dem Holocron - Plünderer (NPCs), Tara, Keeda, Alisah, Radan, Rick, Ribanna, Duska und Wes
 
Coruscant - Jedi-Tempel, zurück im Erdgeschoss, unter der eingestürzten Treppe, mit Ian

Vergessen war ihre Diskussion von vorhin, als Ian sie doch ziemlich... nun ja, genervt hatte. Benommen öffnete Eowyn die Augen, nachdem alle Steine restlos heruntergefallen waren. Ian hockte schon neben ihr - wie hatte er das gemacht? - und besonders sein Kopf schien etwas abbekommen zu haben. Immerhin schien alles andere bei ihm zumindest momentan zu funktionieren. Sie selbst hingegen atmete flach, alles andere verursachte noch größere Schmerzen, als sie ohnehin schon hatte. Sie versuchte, sich aufzurichten, und ihr blick die Luft weg. Sithspawn... fluchte sie, als sie wieder Luft bekam. Das würde Ian als Antwort vermutlich auch erst einmal ausreichen, dachte sie sarkastisch. Dann eben erst einmal liegenbleiben, um eine erste Bestandsaufnahme zu machen. Sie versuchte, die Schmerzen beiseite zu schieben. Beine... alles in Ordnung. Kopf... nun, sie war wach. Das war gut und erst einmal das Einzige, das zählte. Arme... ihr linkes Handgelenk schmerzte höllisch, und sie unterließ es, es zu bewegen. Sie war anscheinend tatsächlich so dumm gewesen und hatte versucht, ihren Sturz mit dem Handgelenk abzufangen. Sie sollte es besser wissen.
Der rechte Arm war so weit in Ordnung, und so blieb nur noch ihr Rumpf übrig. An ihrer linken Seite spürte sie starke lokale Schmerzen, und sie schloß die Augen, um sich auf die Stelle zu konzentrieren. Es war noch gar nicht so lange her, dass sie auf Denon Heilerdienste geleistet hatte, und dabei hatte sie einiges von Brianna mitgenommen. Sie sollte zumindest in der Lage sein herauszufinden, was nicht stimmte. Da war die Fläche, die so schmerzte... sie war daraufgefallen, oder einer der Steine hatte sie getroffen. Jedenfalls hatte sie nicht den Eindruck, dass etwas gebrochen war. Wenigstens etwas.

Sie öffnete die Augen wieder und sah, wie Ian sie noch immer musterte. Sonderlich fit sah er allerdings auch nicht aus, doch momentan schien seine Sorge eher ihr zu gelten. Das fühlte sich irgendwie seltsam an. Aber auch seltsam beruhigend. Die Rippen... keuchte sie nun endlich eine richtige Antwort auf seine Frage. Eowyn versuchte, wieder etwas normaler zu atmen, wurde jedoch gleich durch eine Schmerzwelle dafür belohnt und verzog das Gesicht. ...und das Handgelenk. Was damit nicht stimmte wusste sie nicht, aber es würde wohl verstaucht oder gebrochen sein - das Übliche bei einem Handgelenk eben. Langsam setzte auch ihr Verstand wieder ein. Weshalb war die Treppe einfach so eingebrochen? Immerhin hatte sie doch jahrelang hier gestanden. Theoretisch hatte sie anfangs mit so etwas gerechnet, aber nicht mehr, seitdem sie hier war und der Tempel so viel besser aussah, als sie erwartet hatte. Doch der Schein trog wohl. Offensichtlich. Sie richtete ihren Blick wieder auf Ian. Was ist mit Euch? Euer Kopf... sie machte eine Atempause und musterte ihn... Ihr habt auch schon einmal besser ausgesehen.
Zweiter Versuch. Sie kam sich dumm vor, hier zu liegen, während er doch offensichtlich auch nicht ganz fit war und dennoch neben ihr hockte. Sie stützte sich auf ihren rechten Ellbogen und kämpfte sich in eine etwas aufrechtere Position, die sie allerdings nach wenigen Sekunden auch wieder aufgab. Nein, Liegen war doch einfach definitiv angenehmer. Verdammt... Sie richtete den Blick zur Decke und lächelte kläglich, während sie das Gesicht verzog. Offensichtlich hat der Tempel beschlossen, einfach unfair zu uns beiden zu sein...

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Coruscant - Jedi-Tempel, zurück im Erdgeschoss, unter der eingestürzten Treppe, mit Eowyn

Ian kam sich vor wie ein Amateur, als das Treppenhaus unter ihnen zusammen brach und für einen Moment fühlte er sich in die Vergangenheit zurückversetzt, mit dem Unterscheid, dass es damals ein ganzes Gebäude gewesen war, das über ihn hinabgestürzt war. Auch jetzt traf ihn einer der Felsen, denn einen Machtschub konnte Ian nicht eisnetzen, ohne Eowyn dabei zu gefährden, auch wenn ihn dann vermutlich nichts getroffen hätte. Wie auch immer. Seinen Schwindel so gut es ging, ignorierend, galt es erst heraus zu finden, ob Eowyn etwas zugestoßen war. Ihr Fluch war ein gutes Zeichen, dass ihn ein wenig beruhigte, auch wenn es ihn zeitgleich wunderte, dass Jedi fluchten. Wobei er es Eowyn sogar zugetraut hätte, schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie durchaus gereizt reagierte. Sein Kopf schmerzte und Ian nahm wahr, dass die Wunde nicht gerade klein war, wofür er sie nicht einmal abtasten musste. Dennoch galt Eowyn erst einmal Priorität. Und nachdem er sie ein zweites Mal fragte, ob ihr etwas zugestoßen war, antworte sie mit schmerzhafter Stimme. Die Rippe und ihr Handgelenk. Ohne sie danach zu fragen, griff Ian vorsichtig nach Eowyns Hand und besah sich deren Handgelenk, das sie eben kaum bewegt hatte und er musste kein Mediziner sein um zu erkennen, dass es gebrochen war. Dann ließ er es ebenso vorsichtig wieder los. Was ihre Rippen betraf, so nutze er die Macht um sich zu vergewissern, was genau sie hatte.

„Der Kopf ist schon in Ordnung“, murmelte er währenddessen. Ihre Rippe war nicht gebrochen und kein ein inneres Organ war beschädigt, wohl aber ein Rippenbogen, was ihn dennoch erleichtert aufatmen ließ. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn eine Rippe wirklich gebrochen und sich in ein Organ gebohrt hätte.
Ihr Kommentar über die Strafe des Tempels rang ihm dann doch ein Lächeln ab.
Ihr habt recht“, formulierte er nicht zuletzt so, weil das eine ihrer Ausgangsfragen von vorhin gewesen war, die er nicht hatte bestätigen können. Dann aber galt es, jeden Scherz nach hinten zu rücken und sich trotz seines Kopfschmerzes, der zunahm, zu konzentrieren.
„Eure Rippe ist angebrochen, das Handgelenk hat es etwas schlimmer erwischt.“ So viel zu seiner Anamnese. Und die angebrochene Rippe war hier sicher sehr viel schmerzhafter, als das Handgelenk, weshalb Ian sich auch zuerst auf jene konzentrierte.
„Ich weiß, dass es weh tun wird, aber Ihr solltet Euch strecken und dabei so tief einatmen, wie Ihr könnt.“ Erst dann, bemühte sich Ian zweierlei zu tun: Ihren Schmerz ein wenig zu lindern, indem er versuchte, sie mit Hilfe der Macht zu beruhigen und sich schlussendlich auf jenen Rippenbogen zu konzentrieren, der einen Knacks bekommen hatte. Eine angebrochene Rippe zu heilen war für ihn schon lange kein Problem mehr und doch spürte Ian wie dieser Prozess dennoch viel Anstrengung kostete, schon allein deshalb, weil er den Schmerz in seinem Kopf intensivierte. Als die Rippe geheilt war, fühlte er sich erschöpfter, als er zugeben wollte.
„Jetzt Euer Handgelenk…“ presste er mehr hervor, als er sprach und der erneute Schwindel, der ihn überkam, war nicht mehr zu unterdrücken. Die Schwärze drohte ihn einzuholen und Ian spürte, wie er zur Seite wegzukippen drohte und hielt sich, im letzten Augenblick an einem der großen Steinstücke fest, das mit in die Tiefe gestürzt war. Seine Umgebung geriet ins Wanken und so schloss der Mann einen Moment die Augen, damit all das, was vor ihm verschwamm, nicht noch Übelkeit in ihm auslöste. Dabei wanderte eine Hand von ihm direkt zu der Wunde, aus der noch immer Blut trat.

Amateur…

Er hatte sich gefälligst zusammen zu reißen.


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Coruscant - Jedi-Tempel, zurück im Erdgeschoss, unter der eingestürzten Treppe, mit Ian

Überrascht spürte Eowyn, wie Ian plötzlich ihre Hand in seiner hielt. Er fühlte sich sanft an, vorsichtig, und trotzdem wäre sie beinahe zusammengezuckt. Es gelang ihr gerade noch, das Gefühl zu unterdrücken, weitere Schmerzwellen waren nicht gerade erstrebenswert. Sie wandte ihren Kopf und sah, dass er ihre Hand konzentriert betrachtete, bevor er sie wieder behutsam ablegte. Was hatte er vor?
Er klang nicht wirklich ehrlich, als er ihr versicherte, dass sein Kopf in Ordnung war, er war nicht bei der Sache, und sie war noch nicht wieder klar genug, um zu verstehen, was er gerade eigentlich tat. Ihr Verstand war eigentlich nur damit beschäftigt, den Schmerz einzudämmen und nicht an sie heranzulassen, und im Gegensatz zu Kampfsituationen (in denen solche Verletzungen eher auftraten als bei normalen Besichtigungen eines alten Gebäudes) hatte sie hier und jetzt auch einmal ausnahmsweise die Zeit dazu.
So bekam sie nur halb mit, dass Ian ihr letztendlich doch einmal Recht gab, und dennoch verspürte sie den dringenden Wunsch, zu kichern, was sie aber wegen der dadurch erfolgten Bewegungen versuchte zu unterlassen. Ein kleiner Teil ihrer selbst schüttelte über dieses Bedürfnis innerlich den Kopf - die Schmerzen beeinflussten sie wohl schon ein wenig, anders konnte sie sich das nicht erklären.


Richtiggehend professionell trug Ian dann aber sogleich eine Liste ihrer Verletzungen vor. Erstaunt realisierte Eowyn langsam, dass er wohl tatsächlich mehr Ahnung von der Materie zu haben schien als sie selbst. Oder zumindest tat er so, er klang auf einmal so geschäftig und zielgerichtet, und irgendwann verstand sie, was er vorhatte. Kurz hatte sie im Kopf, gegen seine Vorgehensweise zu protestieren. Mit ihm im Zustand ihrer vollen geistigen und physischen Kräfte durch die Gegend zu laufen war das eine, ihn körperlich und vor allem aber mental so nah an sich heranzulassen war das andere. Ihr war nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, was auch immer er jetzt vorhatte, sie musste ihm wirklich vertrauen, dass er keinen Schaden anrichtete. Letztendlich war sie nun aber ohnehin nicht in der Verfassung, sich große psychologische Fragen zu stellen und versuchte, ihrem Instinkt zu vertrauen - abgesehen davon, dass ihr Zustand ohnehin kaum Alternativen bot.
So tat sie nur, was er ihr sagte und zwang sich, trotz des Schmerzes tief und gleichmäßig zu atmen. Es gelang ihr anfangs nicht immer, aber je länger Ian beschäftigt war, desto einfacher fiel es ihr und sie begann, ihm zu helfen, indem sie sich selbst endlich in die Macht sinken ließ.


Und so spürte sie auch deutlich, wie sehr der Mann neben ihr an seine Grenzen kam. Seine Ankündigung, sich jetzt auch noch ihrem Handgelenk zuzuwenden war für sie unvorstellbar, und sie öffnete Augen und Mund, um dagegen zu protestieren. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie er hin und her schwankte und sich festhielt. Seine Kopfwunde blutete noch immer, und sie schüttelte den Kopf über so viel Unverantwortlichkeit. Er musste doch wissen, dass es niemandem half, wenn er selbst zusammenklappte. Und sie sollte ihm sagen, dass sie ihn dann vermutlich nicht wieder zusammenflicken konnte.
Reflexartig setzte sie sich auf, und auch ihre Welt begann kurz zu schwanken, als restliche Schmerzwellen sich auf sie stürzten und ihr Körper sich erst wieder daran gewöhnen musste, sich in einer aufrechten Position zu befinden. Sie keuchte kurz überrascht auf, dann aber hatte sie sich so weit im Griff, dass sie sich Ian zuwenden konnte.
Nicht mein Handgelenk, sondern Euer Kopf, bemerkte sie bestimmt und drückte ihn mit rechts sanft, aber entschlossen auf den Boden, so dass er sich neben sie hinsetzte. Ihre Rippe tat schon viel weniger weh, sie konnte gut atmen. Er hatte erstaunlich gute Arbeit geleistet. Sie konnte sich nicht wirklich bei ihm revanchieren, aber die Grundlagen der Erste Hilfe beherrschte auch sie.
Sie riss einen möglichst sauberen Teil ihrer Tunika ab (einhändig zu arbeiten war doch komplizierter, als sie dachte...) und drückte ihn vorsichtig auf die Wunde an seinem Kopf. Sie blutete noch immer... das hatte nicht unbedingt etwas zu heißen, aber in Kombination mit seinem nicht gerade stabilen Zustand war es trotzdem nicht gerade gut.
Euer Kopf ist alles andere in Ordnung! tadelte sie, auch wenn ihr der kräftige Tonfall noch etwas misslang. Während sie weiterhin versuchte, die Blutung zu stoppen fuhr sie ruhiger fort. Ihr habt da ein außerordentliches Talent. Damit kann ich leider nicht mithalten, aber ich gebe mein Bestes. Danke, dass ich wieder atmen kann...

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Das Heilen war eine der Techniken gewesen, über die die Sith nur müde hatte lächeln können. Ein Sith, der sich auf Heilung spezialisierte? War kein Sith. Dabei war es ein enormer Vorteil, diese Technik zu beherrschen und sie hatte Ian mehr als einmal, das Leben gerettet. Jetzt aber galt es nicht sich selbst zu heilen, sondern Eowyn und auch darin war Ian teilweise geübt. Wobei er bei Alisah nur eine Schramme hatte verschließen müssen. Er spürte einen kurzen Widerstand von Eowyn, bevor er sie heilte, den sie dann aber aufgab und indem sie sich entspannte und sich in die Macht sinken ließ, machte sie ihm den ganzen Prozess einfacher. Ian hatte vorher nicht bedacht, dass eine Heilung vielleicht Vertrauen vorausgesetzt hätte, so wenig wie er sich in jenen Sekunden Gedanken über die vermeintliche Nähe machte, die er so vielleicht zu Eowyn schuf. Wäre er an ihrer Stelle gewesen, hätte er sie vermutlich von sich gestoßen, schon allein deshalb, weil er sich nicht hätte helfen lassen wollen. Gut, dass sie das nicht tat und so dauerte es nicht lange, bis zumindest die eine, ihrer beiden schlimmeren Verletzungen geheilt war.

Dann wollte er sich ihrem Handgelenk widmen, um kurz darauf zu merken, dass er dazu nicht unbedingt in der Lage war. Und nicht nur ihm, sondern auch ihr wurde das bewusst. Zumindest nahm er irgendwie aus den Augenwinkeln wahr, wie sie protestieren wollte. Da aber schwankte er schon und spürte, wie auch sie ihn schlussendlich zurück auf den Boden drückte und sich selbst in eine aufrechte Position setzte. Dann verschwamm seine Umwelt erneut und als Ian seine Augen wieder öffnete sah er nur noch, wie Eowyn die Hand erhob, was ihn unwillkürlich zusammenzucken ließ. Ein alter Reflex, aber es folgte kein Schlag, mit dem irgendetwas in seinem Unterbewusstsein vielleicht gerechnet hatte. Stattdessen spürte er, wie sie ihm ein Stück Stoff auf die Wunde drückte und mit dieser Aktion wurde ihm erstmals gewahr, wie nahe sie sich bei ihm befand. Der kleine Widerstand, den er zuvor bei ihr gespürt hatte, spürte er nun in sich selbst und als Ian schlussendlich seine eigene Hand hob, um die von Eowyn sofort zu entfernen, hielt er erst inne, als er die ihre berührte und obwohl er sie wegstoßen wollte, obwohl alles in ihm danach schrie, genau das zu tun, tat er es nicht. Stattdessen ließ er die eigene Hand nicht ohne Widerwille sinken,

Sie tut dir nichts.

Wobei es darum nicht einmal ging. Oder nicht nur. Sie war zu nahe an jemandem, der mit Argusaugen darauf bedacht war, jeden auf Abstand zu halten. Und vor allem war sie zu nahe an jemandem, der Hilfe nicht zulassen wollte. Oder konnte.

Sie tut dir nichts.

Als sie sich, das Stück Stoff noch immer an seine Stirn pressend, auch noch bei ihm bedankte, machte das die Gesamtsituation noch viel unangenehmer für Ian und so wanderte sein Blick gen Boden, als er mit nahezu schüchternem Unterton sagte: „
Keine Ursache.“
Obwohl er sich den Stoff lieber selbst auf die Platzwunde gedrückt hätte, ließ er Eowyn gewähren –was ihm alles andere als leicht fiel- und sammelte einen Moment seine Kräfte, ehe er erneut in die Macht hinausgriff, damit er sich um die eigene Verletzung zu kümmern konnte. Von wegen, sie hatte bisher nichts weitergegeben oder geändert! Sie zwang ihn quasi dazu Dinge zuzulassen, die er nicht zulassen wollte und ließ ihn dabei erkennen, dass diese Dinge weitaus weniger schlimm waren, als sie im ersten Augenblick schienen. Zumindest im ersten Moment, womit sie nur mehr Verwirrung stiftete.


„Ihr… könnt jetzt los lassen,musste er schlussendlich doch sagen, denn etwas zuzulassen bedeutete nicht, dass das unangenehme Gefühl dabei verschwand.

Bevor er sich aber tatsächlich ihrem Handgelenk widmen würde, musste er etwas trinken und so kramte er die sehr verbeulte Flasche aus seinem Rucksack hervor, bot diese aber vorerst Eowyn an, nachdem er sie geöffnet hatte.


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Es war wirklich erstaunlich. Langsam spürte sie, wir ihr vorhin schmerzerfüllter Torso sich allmählich wieder beruhigte. Zurück blieb beinahe nur noch eine Erinnerung daran, wie sehr sie sich vor wenigen Minuten hatte zusammenreißen müssen. Ihr Handgelenk schickte noch immer Mahnungen daran, dass sie es lieber nicht nutzen sollte, aber es war doch ein kleiner Unterschied dazu, das Gefühl zu haben, keine Luft mehr zu bekommen. Es gab einige Jedi, die dieses Heiltalent besaßen, ob allerdings in diesem Ausmaße, darüber war sie sich nicht so sicher. Ein paar wenige, ja, aber bei den meisten wäre die Heilung nicht so ausführlich gewesen wie sie es jetzt spürte. Ian steckte wirklich voller Überraschungen, damit hatte sie ganz sicher nicht gerechnet.

Als sie versuchte, sich zu revanchieren, sah sie, wie er bei ihrer Berührung zusammenzuckte und bekam ein schlechtes Gewissen. War sie nicht vorsichtig genug gewesen? So sehr tat es normalerweise nicht weh, wenn man versuchte, eine Blutung zu stoppen. Sie hatte sogar das Gefühl, dass er sie mit seiner leichten Berührung kurz darauf wegstoßen wollte, was er schlussendlich doch noch unterließ. Sie biss die Zähne zusammen. Er schaffte es, ihre große Verletzung rückstandslos zu heilen und sie selbst kriegte es nicht auf die Reihe, seine Platzwunde schmerzfrei zu behandeln. Eine tolle Jedi war sie! Sie spürte eindeutig, dass er sich unwohl fühlte und war kurz davor, sich für ihre Ungeschicktheit zu entschuldigen, aber dann begann er damit, sich selbst zu heilen, und sie unterließ es, um seine ohnehin schon angeknackste Konzentration nicht zu stören. So hielt sie jetzt nur weiter das Stückchen Stoff auf seine Wunde und versuchte, sich nicht zu bewegen, um nicht noch weiteres Unbehagen auszulösen.

Bis er schließlich angespannt anmerkte, dass sie aufhören konnte. Sie zog ihre Hand zurück und ließ den blutbeschmierte Stoff achtlos fallen. An seinem Kopf war noch Blut, aber es war altes, kein neues mehr. Und so weit sie es darunter erkennen konnte war die Wunde nicht mehr vorhanden. Eigentlich war ihre Hilfe wohl nicht notwendig gewesen, dachte sie sich nun seufzend, während sie wieder etwas mehr auf Abstand ging. Ihr Handgelenk lag locker in ihrem Schoß, so dass es so wenig wie möglich schmerzte, so lange sie es nicht bewegte.
Er war immerhin so schlau gewesen, etwas zu trinken mitzunehmen und dachte auch so weit mit, die Flasche zu öffnen, bevor er sie ihr reichte.
Danke, sagte sie, bevor sie die alte Flasche entgegennahm und ein paar Schlucke trank. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie ausgetrocknet ihre Kehle war, kein Wunder, bei als dem Staub, der durch den Zusammenbruch hier herumgewirbelt sein musste. Es tat wahnsinnig gut, das Wasser zu spüren, und sie fühlte, wie wieder ein wenig Kraft in sie zurückkehrte.

Wo habt Ihr das alles gelernt? fragte sie schließlich, als sie ihm die Flasche zurückgab. Ihr seid um einiges... geschickter als ich, versuchte sie sich halb für ihre Stümperhaftigkeit zu entschuldigen.

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Ian hatte keine Ahnung, dass Eowyn tatsächlich glaubte, dass sie ihm, mit dem Stoff, dass sie auf seine Wunde drückte, wehtat. Wie auch? Bevor ihre Hand ihn überhaupt berührt hatte, war er zusammengezuckt, aber vielleicht war diese kleine Nuance nicht zu erkennen. Wie hätte er auch vermuten sollen, dass sie sich in ihrem inneren erneut Vorwürfe machte? Dafür war er schlicht zu beschäftigt mit sich und seinem eigenen Konflikt, der ihre Hilfe nicht zulassen wollte. Und mit Erinnerungen aus der Vergangenheit, die Berührungen, die nicht dem Zufügen von Schmerzen galten, eigentlich nahezu ausschlossen. Schlussendlich sorgte er dafür, dass auch seine Wunde heilte, ohne dabei besonders darauf zu achten, vorsichtig zu sein. Eine solche Wunde war einfacher als ein Bruch und Ian nicht sonderlich empfindlich. Das Heilen hatte ihn nie sonderlich angestrengt, weil er diese Technik anders zu wissen nutzte, als es andere Sith vielleicht taten, dabei war ihm nicht unbekannt, wie man sich heilte, indem man einem anderen Energie entzog. Er hatte sie darauf spezialisiert ein wenig selbstloser zu agieren und weder sich noch einem anderen dabei Schaden zuzufügen, in welcher Form auch immer.

Schließlich zog Eowyn ihre Hand zurück und Ian lehnte sich an das Stück Stein, an dem er sich eben festgehalten hatte, um kurz aber tief durchzuatmen. Die Wunde mochte verschlossen sein, aber einen leichten Schmerz im Kopf spürte er noch immer und auch die Anstrengung war noch nicht verschwunden. Vielleicht war der Zusammenbruch der Treppe eine Strafe für ihr erneut zu entstehen drohendes Wortgefecht gewesen und hatte beide daran erinnern sollen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren? Wobei der Dunkelhaarige nicht zu sagen wusste, was das Wesentliche hier überhaupt war. Aber diese Unwissenheit reihte sich nur ein, unter all der Verwirrung die in ihm entstanden war, seit dem er auf diese Jedi getroffen war. Das kleine Chaos das sie beide wohl veranstaltet hatten war dabei nahezu genau wie das, was sich in seinem Inneren abspielte und dieses Bild, in Zusammenhang mit allem, was bisher geschehen war, brachte Ian tatsächlich dazu zu lachen. Bei der Macht, er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wann er das letzte Mal wirklich gelacht hatte und obwohl das Lachen ihn etwas schmerzhaft an seinen Kopf erinnerte, war es gleichzeitig befreiend und löste sein Unbehagen. Hatte er nicht eben festgestellt, dass er unfair war und sie auch? Dazu ein unfairer Tempel, der sie beide, im wahrsten Sinne des Wortes, zurück auf den Boden der Tatsachen geholt hatte. Langsam ebbte Ians Lachen ab, als er noch immer gegen das ruinierte Stück Felsen lehnte, um schlussendlich auch einen kräftigen Schluck des Wasser zu nehmen, das Eowyn ihm zurück gab.


Sie war um einiges ungeschickter als er? Ganz verstand er den Zusammenhang nicht, weshalb er sie ein wenig fragend ansah.
„Die Anfänge davon wohl in meiner Kindheit“, war dennoch die Antwort auf ihre Frage. Tatsächlich hatte dort alles begonnen. Auch wenn er als Kind keinen direkten Einfluss auf die Macht nehmen konnte, schlicht, weil er sie nicht zu nutzen gewusst hatte, lag der Grundpfeiler dieser Fertigkeit dennoch dort. Manches Mal war es ihm gelungen die Verletzungen, die seine Familie und die Nachbarskinder –wie Iouna- ihm zugefügt hatten, zu lindern. Vielleicht war auch das ein Grund, neben der allgemein fehlenden medizinischen Behandlung, für die vielen Narben, die seinen Rücken überzogen? Heute gelang es ihm nahezu ohne sichtbare Rückstände, Wunden zu heilen. Zumindest wenn sie derart einfach waren.
„Vieles habe ich mir selbst beigebracht. Die Bibliothek der Sith besitzt ein paar Schätze, vor allem, wenn man sich nicht allein auf destruktive Fertigkeiten spezialisiert. Heilen war schon immer eine besondere…“, Eigenschaft? Spezialität? Begabung?eben etwas, was mir leicht fiel und womit ich mich kontinuierlich beschäftigte.Dabei war es vielleicht sogar offensichtlich gewesen. Gegenstände restaurieren und sich selbst? Seine Fähigkeit Machtblitze zu erzeugen hatte er hingegen sträflich vernachlässigt und selbst wenn ihm diese Technik gelang, war er darin weitaus weniger geschickt und routiniert, als andere.Vielleicht ist es mehr Begabung, als Geschick?“, sinnierte er schließlich. In jedem Fall war es eine Notwendigkeit gewesen, diese Technik zu erlernen und Ian war dankbar, dass er sich nie davon hatte abbringen lassen. Dabei war die Gegentechnik des Heilens ihm mindestens genauso geläufig, was er Eowyn lieber nicht erzählte.
„Ich kann es Euch zeigen“, schlug er, mit einem Blick auf ihre Hand vor, denn vielleicht hatte sie gemeint, dass sie im Heilen ungeschickt war, was erklärte, warum sie selbst nicht auf ihre Verletzungen eingewirkt hatte. "Aber ein Bruch gehört nicht unbedingt zu den Verletzungen, die besonders leicht zu heilen sind." Schließlich machte es einen erheblichen unterschied ob man nur Haut, oder Knochen wieder zusammen fügte und je komplizierter ein bruch war, umso schwerer war es auch, ihn zu heilen. Schwieriger und manchmal sogar schmerzhafter. Vor allem, wenn man nicht auch Rücksicht auf sich selbst nahm und den Schmerz gleichzeitig linderte, was eifnach mehr Anstrengung kostete.

Coruscant - Jedi-Tempel, zurück im Erdgeschoss, unter der eingestürzten Treppe, mit Eowyn
 
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