Ian Dice
Semiaktiv
Coruscant – Jedi-Tempel, Eowyns unaufgeräumtes Zimmer, mit Eowyn
„Ich werde Recht bekommen, wenn wir gestern nicht einfach vergessen, sondern daran arbeiten.“ Hoffen war sicher keine schlechte Idee, allerdings würde sie Hoffnung alleine nicht weiter bringen. Sie würden an einigen Baustellen arbeiten müssen, wenn sie wollten, dass sich eine Veränderung einstellte.
Auf ihr Brummen hin, stieß er sie sanft in die Seite. „Es ist unfair, früh am Morgen von mir zu erwarten, mich gut ausdrücken zu können. Mein Sprachzentrum ist noch gar nicht richtig wach…“ Doch Ian glaubte, dass Eowyn ihn auch so verstand, selbst wenn er gerade nicht mit den treffendsten Worten formulierte. Seien Intention durfte klar sein, die Bedeutung hinter seinen Worten auch.
Auch und gerade was Eowyns Selbstvertrauen betraf, sah Ian noch einen großen Berg an Arbeit vor ihnen liegen und trotz alledem war Ian guter Dinge. Wollte guter Dinge sein, denn er war seinen elenden Pessimismus, der ihn so viele Jahre seines Lebens begleitet hatte, mehr, als nur leid. „Es verkommt zu einer Phrase, wenn ich sage, dass wir auch das irgendwie hinbekommen, hm?“ In jedem Fall würde Ian sich hierzu Gedanken machen und vielleicht halfen hier und da ein paar kleinere Komplimente, um Eowyns Selbstvertrauen ein wenig Aufschwung zu geben? Kleine Komplimente und kleine Erfolge – wie auch immer er für letzteres sorgen konnte. Ihm würde etwas einfallen.
Wer sagte, dass sie aufstehen würde? Wahrscheinlich niemand, aber wenn er jetzt noch einmal einschlief, konnte das ein paar Stunden dauern und weder erwartete, noch verlangte Ian, dass Eowyn so lange bei ihm blieb. Zumal das Bett nicht unbedingt das größte war und sie so oder so schon recht beengt aneinander lagen, was, im Falle seines Schlafes, vermutlich noch ungemütlicher werden konnte, wenn Eowyn nicht auch schlief.
Yaro und Va’art. Ian rollte mit den Augen, ehe er lächelte. „Ich kann mich morgens nicht ausdrücken und du bist begriffsstutzig. Aber vielleicht hilft es dir, wenn ich ein bisschen deutlicher werden?“ Nun war er derjenige, der Eowyn einen längeren Kuss gab. „Glaubst du, Yaro kann da mithalten?“ Das konnte er sicherlich nicht, auch wenn Ian zugeben musste, dass er seinen kleinen pelzigen Freund sogar leicht vermisste. Yaro war dennoch sicher der letzte, mit dem Ian aktuell kuscheln wollte und Ian bedauerte es fast, dass sie bald wieder würden aufstehen müssen und, dass die Schwere von gestern noch nicht verschwunden war.
„Was soll ich in einem Trainingsraum, wenn ich keine Waffe benutzen und mich nicht anstrengen darf? Wirklich viele Optionen habe ich dort nicht.“ Wobei es natürlich die ein oder andere Technik gegeben hätte, die es einmal wieder aufzufrischen galt. Allerdings waren seien Gründe, den Trainingsraum zu besuchen, tatsächlich selbstloserer Natur und Ian war nicht Teil des Trainings - auch wenn er nichts dagegen gehabt hätte, sich körperlich ein wenig anzustrengen. „Vertrau mir einfach. Und wenn es dir gar nicht gefällt, hören wir – oder besser du – einfach auf damit.“
Duschen, Sachen holen, der tägliche Kontrollgang, Frühstücken, Ian seufzte. So viel zu seinem Plan, noch fünf Minuten einfach liegen zu bleiben. Fünf Minuten Nähe. Er seufzte erneut. Wenn sie nicht einmal ein paar Minuten Zeit hatten, um einfach nur aneinander gekuschelt dazuliegen? Dann waren das sehr, sehr rosige Aussichten, für alles andere. „Das, was ich gerade am meisten sollte, ist ganz einfach nur ein paar Minuten hier mit dir zu liegen. Das bringt mir mehr Erholung, als alles andere“, gab er schließlich doch ein klein wenig brummend von sich. Und dann, ein paar Sekunden später, kam Eowyn auf ihr altes Zimmer zu sprechen. „Vielleicht ändert sich das im Laufe des Tages noch, aber vermutlich rennt dieser kleine Besichtigungstermin wirklich nicht davon“, fing Ian Eowyns Lächeln auf und dann war sie diejenige, die ihn endlich – endlich – noch einmal eng an sich heran zog. Solche Dinge brachten ihm allemal mehr, als ein elendes Frühstück, denn das, was Eowyn damit in ihm auslöste, war ein eindeutiger Beweis dafür. Mit einem zufriedenen Geräusch, legte auch Ian seinen Arm ein wenig fester um Eowyn, und genoss die paar Sekunden der Intensität, ehe diesmal er es war, der sich wiederstrebend aufrichtete, damit nicht Eowyn wieder diejenige sein musste, die den Zauber des Moments brach.
„Vorschlag: Du gehst duschen und vielleicht was essen, ich frühstücke ebenfalls und in einer halben Stunde treffen wir uns in einem der Trainingsräume?“ Die andere Idee, gemeinsam zu duschen und gemeinsam zu frühstücken, sprach er heute lieber nicht laut aus – würde sie aber für ein anderes mal im Hinterkopf behalten.
Coruscant – Jedi-Tempel, Eowyns unaufgeräumtes Zimmer, mit Eowyn