Nik Ren
Padawan Okin Ail
Coruscant, auf irgendeiner Straße in der unteren Ebene, Okin allein
Okin hielt noch immer den toten und starren Körper seiner kleiner Schwester Schana im Arm. Tränen liefen ihm über die geröteten Wangen. Seine kleine Schwester war tot. Er hatte versagt. Er hatte sie nicht retten können. Er hatte niemanden retten können. Seine ganze Familie war innerhalb weniger Stunden verstorben.
Vor seinem geistigen Auge blitzten Bilder auf. Seine aschbleiche, fiebrige, an das Bett gefesselte Mutter, als sie ihm sagte, dass es schon gut sei. Nein nichts war gut. Sie war gestorben. Und es hatte zuerst noch nicht einmal jemand bemerkt. Wenn er nur besser aufgepasst hätte, vielleicht hätte er etwas ändern können. Doch wem machte er da etwas vor, er hatte auch bei seinem Vater nur hilflos zusehen können, wie er qualvoll vollendete. Es blitzen wieder Bilder auf. Sein schreiender, vom Tod der Mutter verzweifelter Vater, der plötzlich Blut kotzte. Wie er bewusstlos zusammen gesackt am Boden lag und überall war Blut, so furchtbar viel Blut, und seine Schwester, die versuchte dem Vater zu helfen.
Seine Schwester, seine arme kleine Schwester. Wäre er doch nur stark genug gewesen. Wäre er nur mächtig genug gewesen. Er hatte ja versucht sie mit Hilfe der Macht zu retten. Aber er war kläglich gescheitert. Nichts hatte er erreicht. Er konnte einfach noch nicht genug mit der Macht umgehen. Und er hatte auch keine ausgebildeten Heiler herbeirufen können. Eowyn hatte ihm zwar ihre Kontaktdaten überlassen, aber er hatte sie verloren. Er wusste nicht, ob sie in seiner Geldbörse gewesen waren, als diese ihm geraubt worden war oder ob er sie in seinem brennenden Haus hatte liegen lassen. Aber was spielte es schon für eine Rolle, es war zu spät und außerdem wie hätte er sich ohne irgendwelche Hilfsmittel hier auf offener Straße an sie wenden sollen, selbst wenn er ihre Kontaktdaten noch gehabt hätte. Der Weg zum Lazarett war auch noch zu weit gewesen, als dass seine Schwester diese Reise überstanden hätte. Es war schon erstaunlich genug gewesen, dass er sie solange hatte tragen können. So war ihm nichts anderes mehr übrig geblieben, als seine kleine Schwester von dem ganzen Leid zu erlösen, dass ihr noch gedroht hätte. Ein qualvoller Erstickungstod. Sie hatte ihn so angefleht, dass er sich dazu gezwungen gefühlt hatte. Und auch wenn er sich nun vielleicht für den Rest seines Lebens fragen musste, ob sie nicht vielleicht doch irgendwie hätte überleben können, wenn er es nicht gemacht hätte, wenn er sie so sah, wie sie friedlich in Richtung Himmel starrte, erschien ihm die Entscheidung als richtig.
Auch wenn sie im Moment friedlich aussah, konnte er sie doch nicht einfach so mitten auf der Straße liegen lassen. Er hatte aber auch hier weder Möglichkeiten sie ordentlich zu verbrennen noch sie zu vergraben. Für letzteres gab es auf Coruscant viel zu wenig freie Stellen. Jeder Quadratmeter auf Coruscant war mit Gebäuden und Gemäuern zugepflastert. Der junge Coruscanti blickte umher, um einen Einfall zu bekommen, wie er seiner Schwester eine möglichst gute letzte Ruhestätte schenken konnte. Okin fiel auf, dass in der Wand eines Gebäudes wenige Meter entfernt einige große Gesteinsbrocken herausgebrochen waren. Das Gebäude war wie viele in den unteren Ebenen leerstehend und nicht mehr zu gebrauchen. Es diente einfach nur noch dazu, die Gebäude auf den höher liegenden Ebenen zu tragen. Der junge Mann nahm seine Schwester auf den Arm und trug sie zu dem Gebäude. Dort inspizierte er das Loch. Es erschien ihm groß genug, dass er seine Schwester darin ablegen konnte. Und tatsächlich schaffte er es sie dort so sorgsam wie ihm irgendwie möglich hineinzubringen. Okin war überzeugt, dass dieser Ruheort Schana gefallen hätte. Vereint mit den Gebäuden ihres geliebten Coruscant.
Ihres geliebten Coruscant. Okins Gedanken wanderten zu seinem Versprechen, dass er ihr gegeben hatte, während er die großen, herausgefallenen Mauerbrocken wieder vor Schanas Grab schob. Er hatte geschworen, dass er Coruscant retten würde. Aber wie sollte er das tun. Er hatte keine Ahnung. Und wenn er ehrlich war, hatte er in dieser Situation auch keine Hoffnung mehr. Er hatte nicht mal seine Familie retten können. Wie sollte er denn da ganz Coruscant vor dem Untergang bewahren. Hatte er seiner Schwester zu viel versprochen. Er warf ihr einen letzten Blick zu, bevor er das Loch vollständig schloss und verabschiedete sich endgültig von ihr: „Ruhe in Frieden, Schwesterherz.“
Erschöpft setzte er sich zu Boden. Er war völlig ausgepowert. Zuerst die lange Reise vom Tempel in die unteren Ebenen, dann der Raub bei dem er sich den Fuß verdreht hatte und dann die Flucht aus dem brennenden Haus, bei der er seine zappelnde und zuckende Schwester tragen musste. Das war eigentlich alles zu viel für seinen Körper. Nur die Angst um seine Familie hatte ihm unglaubliche Kräfte zu teil werden lassen, aber nun fühlte er sich ausgelaugt und alles tat ihm weh. Aber er musste weiter. Er konnte ja nicht einfach hier auf der Straße sitzen bleiben. Doch nur wohin weiter? Er hatte kein zu Hause mehr. Das war verbrannt. Wohin sollte er sonst gehen? Wieder in den Jedi-Tempel? Ian und Eowyn hatten eh gemeint, dass er im Tempel bleiben sollte. Aber nein auch dort wollte er jetzt nicht hin. Diese würden ihn nur nach seiner Familie fragen. Nein, das wollte er jetzt nicht.
Letztendlich entschied er sich nun doch in das Lazarett zu marschieren, in das er mit seiner Schwester wollte. Dahin hatte er sowieso hingehen wollen und er wusste einfach nicht, wohin er nun sonst gehen sollte. Und in einem Lazarett konnte er auch bestimmt etwas helfen und so zumindest versuchen sein Versprechen einzulösen. Der Weg war aber noch weit und nicht leicht zu passieren. Zwei weitere Stunden humpelte Okin noch in Richtung des Lazaretts. Die Schmerzens des Beines wurden immer schlimmer. Aber er zwang sich immer weiter und weiter bis er endlich bei dem Lazarett ankam. Vor dem Lazarett angekommen fragte er völlig erschöpft einen Mann mittleren Alters: „Ich suche die Jedi-Rätin Syonette. Könnt Ihr mir sagen, wo ich sie finde?“
Coruscant – Untere Ebenen – Slums – vor dem Lazarett Okin; innen Chesara Syonette
Okin hielt noch immer den toten und starren Körper seiner kleiner Schwester Schana im Arm. Tränen liefen ihm über die geröteten Wangen. Seine kleine Schwester war tot. Er hatte versagt. Er hatte sie nicht retten können. Er hatte niemanden retten können. Seine ganze Familie war innerhalb weniger Stunden verstorben.
Vor seinem geistigen Auge blitzten Bilder auf. Seine aschbleiche, fiebrige, an das Bett gefesselte Mutter, als sie ihm sagte, dass es schon gut sei. Nein nichts war gut. Sie war gestorben. Und es hatte zuerst noch nicht einmal jemand bemerkt. Wenn er nur besser aufgepasst hätte, vielleicht hätte er etwas ändern können. Doch wem machte er da etwas vor, er hatte auch bei seinem Vater nur hilflos zusehen können, wie er qualvoll vollendete. Es blitzen wieder Bilder auf. Sein schreiender, vom Tod der Mutter verzweifelter Vater, der plötzlich Blut kotzte. Wie er bewusstlos zusammen gesackt am Boden lag und überall war Blut, so furchtbar viel Blut, und seine Schwester, die versuchte dem Vater zu helfen.
Seine Schwester, seine arme kleine Schwester. Wäre er doch nur stark genug gewesen. Wäre er nur mächtig genug gewesen. Er hatte ja versucht sie mit Hilfe der Macht zu retten. Aber er war kläglich gescheitert. Nichts hatte er erreicht. Er konnte einfach noch nicht genug mit der Macht umgehen. Und er hatte auch keine ausgebildeten Heiler herbeirufen können. Eowyn hatte ihm zwar ihre Kontaktdaten überlassen, aber er hatte sie verloren. Er wusste nicht, ob sie in seiner Geldbörse gewesen waren, als diese ihm geraubt worden war oder ob er sie in seinem brennenden Haus hatte liegen lassen. Aber was spielte es schon für eine Rolle, es war zu spät und außerdem wie hätte er sich ohne irgendwelche Hilfsmittel hier auf offener Straße an sie wenden sollen, selbst wenn er ihre Kontaktdaten noch gehabt hätte. Der Weg zum Lazarett war auch noch zu weit gewesen, als dass seine Schwester diese Reise überstanden hätte. Es war schon erstaunlich genug gewesen, dass er sie solange hatte tragen können. So war ihm nichts anderes mehr übrig geblieben, als seine kleine Schwester von dem ganzen Leid zu erlösen, dass ihr noch gedroht hätte. Ein qualvoller Erstickungstod. Sie hatte ihn so angefleht, dass er sich dazu gezwungen gefühlt hatte. Und auch wenn er sich nun vielleicht für den Rest seines Lebens fragen musste, ob sie nicht vielleicht doch irgendwie hätte überleben können, wenn er es nicht gemacht hätte, wenn er sie so sah, wie sie friedlich in Richtung Himmel starrte, erschien ihm die Entscheidung als richtig.
Auch wenn sie im Moment friedlich aussah, konnte er sie doch nicht einfach so mitten auf der Straße liegen lassen. Er hatte aber auch hier weder Möglichkeiten sie ordentlich zu verbrennen noch sie zu vergraben. Für letzteres gab es auf Coruscant viel zu wenig freie Stellen. Jeder Quadratmeter auf Coruscant war mit Gebäuden und Gemäuern zugepflastert. Der junge Coruscanti blickte umher, um einen Einfall zu bekommen, wie er seiner Schwester eine möglichst gute letzte Ruhestätte schenken konnte. Okin fiel auf, dass in der Wand eines Gebäudes wenige Meter entfernt einige große Gesteinsbrocken herausgebrochen waren. Das Gebäude war wie viele in den unteren Ebenen leerstehend und nicht mehr zu gebrauchen. Es diente einfach nur noch dazu, die Gebäude auf den höher liegenden Ebenen zu tragen. Der junge Mann nahm seine Schwester auf den Arm und trug sie zu dem Gebäude. Dort inspizierte er das Loch. Es erschien ihm groß genug, dass er seine Schwester darin ablegen konnte. Und tatsächlich schaffte er es sie dort so sorgsam wie ihm irgendwie möglich hineinzubringen. Okin war überzeugt, dass dieser Ruheort Schana gefallen hätte. Vereint mit den Gebäuden ihres geliebten Coruscant.
Ihres geliebten Coruscant. Okins Gedanken wanderten zu seinem Versprechen, dass er ihr gegeben hatte, während er die großen, herausgefallenen Mauerbrocken wieder vor Schanas Grab schob. Er hatte geschworen, dass er Coruscant retten würde. Aber wie sollte er das tun. Er hatte keine Ahnung. Und wenn er ehrlich war, hatte er in dieser Situation auch keine Hoffnung mehr. Er hatte nicht mal seine Familie retten können. Wie sollte er denn da ganz Coruscant vor dem Untergang bewahren. Hatte er seiner Schwester zu viel versprochen. Er warf ihr einen letzten Blick zu, bevor er das Loch vollständig schloss und verabschiedete sich endgültig von ihr: „Ruhe in Frieden, Schwesterherz.“
Erschöpft setzte er sich zu Boden. Er war völlig ausgepowert. Zuerst die lange Reise vom Tempel in die unteren Ebenen, dann der Raub bei dem er sich den Fuß verdreht hatte und dann die Flucht aus dem brennenden Haus, bei der er seine zappelnde und zuckende Schwester tragen musste. Das war eigentlich alles zu viel für seinen Körper. Nur die Angst um seine Familie hatte ihm unglaubliche Kräfte zu teil werden lassen, aber nun fühlte er sich ausgelaugt und alles tat ihm weh. Aber er musste weiter. Er konnte ja nicht einfach hier auf der Straße sitzen bleiben. Doch nur wohin weiter? Er hatte kein zu Hause mehr. Das war verbrannt. Wohin sollte er sonst gehen? Wieder in den Jedi-Tempel? Ian und Eowyn hatten eh gemeint, dass er im Tempel bleiben sollte. Aber nein auch dort wollte er jetzt nicht hin. Diese würden ihn nur nach seiner Familie fragen. Nein, das wollte er jetzt nicht.
Letztendlich entschied er sich nun doch in das Lazarett zu marschieren, in das er mit seiner Schwester wollte. Dahin hatte er sowieso hingehen wollen und er wusste einfach nicht, wohin er nun sonst gehen sollte. Und in einem Lazarett konnte er auch bestimmt etwas helfen und so zumindest versuchen sein Versprechen einzulösen. Der Weg war aber noch weit und nicht leicht zu passieren. Zwei weitere Stunden humpelte Okin noch in Richtung des Lazaretts. Die Schmerzens des Beines wurden immer schlimmer. Aber er zwang sich immer weiter und weiter bis er endlich bei dem Lazarett ankam. Vor dem Lazarett angekommen fragte er völlig erschöpft einen Mann mittleren Alters: „Ich suche die Jedi-Rätin Syonette. Könnt Ihr mir sagen, wo ich sie finde?“
Coruscant – Untere Ebenen – Slums – vor dem Lazarett Okin; innen Chesara Syonette