Coruscant

Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto, Eowyn und Ian


Ian und Eowyn konnte man die Freude über die guten Nachrichten zu Wonto`s Gesundheitszustand und dem Laborbefund am Gesicht ablesen und in ihrer Stimme heraus hören. Ribanna wurde ganz warm ums Herz.

Eowyn mahnte Ribanna, nachdem sie ihr erzählt hatte, wie sie sich fühlte und das sie sich sofort wieder in die Arbeit gestürzt hatte, es nicht zu übertreiben. Aber, Ribanna konnte dennoch Verständnis spüren. Sie bekam ein aufmunterndes Lächeln geschenkt. Es tat gut, dass sie sich um sie kümmerte. Das gab ihr Antrieb und Mut weiter zu machen. Sonst tat es niemand von Jediseite aus. Sie konnte ihre Sorgen und Nöte sonst nur mit ihrem Patienten teilen, mit dem sie die meiste Zeit des Tages verbrachte. Aber auch er erhielt mahnende Worte von Eowyn, sich noch zu schonen. Ja, er durfte sich nicht überanstrengen und Ribanna würde darauf achten.

Eowyn hatte dann noch eine Bitte. Gespannt sah Ribanna die Großmeisterin an. Was für eine Bitte? Sie frage sich, mit was Eowyn jetzt kommen würde? Jene sah abwechselnd zwischen Wonto und ihr hin und her und machte es spannend oder suchte nach den richtigen Worten?! Sie sollten Ian`s Namen nicht außerhalb des Raumes erwähnen?! Überrascht warf Ribanna einen Blick zu Ian und dann wieder zu Eowyn.


“Ok!???”

Ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen! Durfte niemand seinen Namen wissen oder das ausgerechnet er, der noch gestern ein Sith mit Karriere gewesen war, wie sein Sithzeichen zeigte, diese Heilung bei Wonto hinbekommen hatte?

“Aber, dürfen wir seinen Namen laut nennen, wenn wir Ian in der Öffentlichkeit vor anderen grüßen wollen?”,

fragte sie nun doch mal nach. Sie war etwas durcheinander. Und, überhaupt?! Was sollte das Versteckspielen? Ian zeigte eindeutig, dass er jetzt auf ihrer Seite war. Er hatte schon Wunder bei Alisah und dem Kind vollbracht! Ihre Verblüffung, über diese Bitte, war ihr deutlich im Gesicht ablesbar. War es nicht gut, wenn alle sahen, wie er allen bewies, dass er die Seite eindeutig gewechselt hatte und keine Gefahr von ihm drohte. Das man ihm vertrauen konnte? Ribanna vertraute Ian. Auf jeden Fall! Natürlich würde sie Eowyn diese Bitte niemals abschlagen. Aber, sie hoffte, das Ganze zu verstehen. Sie wollte es verstehen!


Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto, Eowyn und Ian
 
Corusant-Jedi Tempel-Medizinische Abteilung 1- Gang

Er rannte so schnell er konnte, wollte er doch eigentlich lieber bei seiner neuen Familie bleiben. Doch Sicherheit ging vor und er würde es sich nicht verzeihen wegen Nachlässigkeit seinen neuen Bruder anzustecken.
Weit hatte er es auch nicht, jedoch kam es ihm so vor, dabei rannte er doch. Oder? Dachte er jedenfalls. Er merkte wie alles um ihn rum immer schneller wurde, er jedoch immer langsamer.

//Was ist los?//

dachte er noch, bevor ihm immer schwindeliger wurde. Er versuchte noch auf den Beinen zu bleiben, weiter zu laufen.

//N...nein. Ich darf nicht. Ich muss Alisah helfen, Kyran....Meister.....//

ging es ihm noch durch den Kopf, bevor er zusammenbrach. So bekam er nicht mehr mit wie Pfleger versuchten ihm zu helfen, er ihn ein Zimmer gebracht wurde, wo ein Arzt ihn untersuchte.
Auf der Flucht, die noch gar nicht so lange her war, hatte er sich leicht verletzt, ohne es zu bemerken. Zwar war es nicht der Virus der ihn krank machte. Jedoch hatte sich die Wunde entzündet und das Blut vergiftet.
Er wurde mit allem nötigen versorgt, aufwachen wollte er jedoch noch nicht.

"Meister Radan...."

sagte er leise, was ein Arzt hörte und einen Pfleger losschickte, den Jedi Ritter zu holen.

Corusant-Jedi Tempel. Medizinische Abtielung 1- Zimmer von Rick
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice

Die Heiler freuten sich mit Wonto Sluuk über den überraschenden Befund. Vielleicht hatten sie kaum gehofft, eine vollständige Heilung zu bewirken. In jedem Fall aber hätten sie nicht noch mehr erhoffen können. Obwohl der Ortolaner noch lange nicht wieder bei Kräften war und vielleicht gar nicht aus eigener Kraft aufstehen könnte, fühlte er sich wie neu geboren. Ian Dice sagte ihm, er könne seinen Dank am besten zeigen, indem er vollends gesund wurde. Fast wäre es Wonto lieber gewesen, wenn der vermeintliche Jedimeister ihm eine konkretere Möglichkeit aufgezeigt hätte, sich für die Rettung seines Lebens zu revanchieren. Aber sowas gab es wohl nicht und er würde für immer in der Schuld der Heiler stehen. Auch Eowyn wünschte ihm das Beste und ordnete an, dass er sich schonen sollte.

»Keine Sorge, ich hab' nicht vor, mich morgen wieder zum Dienst zu melden!« versprach der Corporal. Er war nun wirklich wieder zuversichtlich, dieses Krankenzimmer bald verlassen zu dürfen und das C für immer loszusein. Aber er spürte selbst, dass er sich jetzt nicht übernehmen durfte.

Dann sprach die Jedi noch eine andere Sache an. Sie bat Ribanna und Wonto, nicht zu erwähnen, dass Ian Dice diese Behandlung durchgeführt hatte. Der Ortolaner verstand diese Bitte nicht. Ging es hier um Bescheidenheit? Nein, da musste mehr dahinter stecken. Nicht nur, dass er nicht in Kontext zu der Heilung gebracht werden sollte: Offenbar sollte der Name Ian Dice im Beisein von anderen vollständig vermieden werden. Was sollte das? Immerhin hatte sich der Mensch ihm mit diesem Namen vorgestellt und Wonto hatte keinen Grund zu der Annahme gehabt, dass damit irgendein Geheimnis verbunden sein könnte. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Die Jedi waren schon seltsame Leute... Aber nicht nur dem Soldaten ging es so. Auch Ribanna, die zweifellos viel mehr über den Orden wusste als er, schien sich über dieses ungewöhnliche Anliegen zu wundern. Eowyn konnte keine Erklärung anbieten oder wollte es nicht; sie bat einfach, ihr zu vertrauen. Das tat der Ortolaner natürlich. Er wollte ihren Wunsch respektieren und wenn er gekonnt hätte, wäre der Name seines Retters niemals über seine Lippen gekommen. Nur leider war es dafür schon zu spät...

»Ohje...« seufzte er: »Da habe ich wohl Mist gebaut...

Ich hatte Kontakt mit meinen Soldaten. Damit sie auf Patrouille die Augen nach Ribannas Meisterin offenhalten. Und natürlich hab' ich ihnen gesagt wie's mir geht... dabei habe ich den Namen von Meister Dice erwähnt, glaube ich. Ich bin aber nicht ganz sicher.«


Eigentlich war er schon ziemlich sicher, nur wollte er ungern wahrhaben, dass er einem seiner Lebensretter unabsichtlich geschadet haben könnte. Er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen, aber das stand nicht in seiner Macht - und wahrscheinlich auch nicht in der der Jedi.

»Wir haben nur kurz gesprochen und der Name ist nur am Rand gefallen. Vielleicht haben sie ihn sich gar nicht gemerkt...«

Aber was, wenn doch? Was, wenn sie die frohe Kunde bereits verbreiteten, dass die Jedi ein Heilmittel gegen C hatten, und dabei auch den Namen des Mannes erwähnten, der das Wunder vollbracht hatte? Schließlich war Dice ein Held, das stand außer Zweifel. Er verdiente Anerkennung und dass die Geschichte seiner Taten bekannt wurde. Dumm nur, dass das offenbar das Gegenteil von dem war, was die Jedi wollten. Wontos Hochstimmung erhielt einen deutlichen Dämpfer. Er fragte sich, welchen Schaden er mit seinem unüberlegten Geplapper schlimmstenfalls angerichtet haben könnte. Doch diese Frage konnte er sich natürlich nicht selbst beantworten.

»Verdammt, ich hätte es wissen müssen!« machte er seinem Ärger über sich selbst Luft. »Erste Grundregel der militärischen Kommunikation: Keine Klarnamen verwenden! Was bin ich doch für ein Idiot! Es tut mir wirklich leid... ich hoffe, es ist nichts Schlimmes passiert. Ribanna, wenn ich das Comlink nochmal haben darf, versuche ich sofort, das gerade zu rücken!«

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice

Eowyn verpasste der guten Laune einen kleinen Dämpfer, als sie Sluuk darum bat, Ians Namen außerhalb des Raumes nicht laut auszusprechen. Eine Bitte, die ihn jetzt erst ihren vielsagenden Blick vom Vortag verstehen ließ. Sie hatte ihn ohne Namen vorgestellt, hatte ihn lediglich als Heiler bezeichnet – und erst jetzt begriff Ian weshalb. Wie hatte er so unvorsichtig sein können? Wenn er hier im Tempel etwas bewirkte und sein Name nach außen drang, würde es nicht lange dauern, bis dem Imperium klar werden musste, wo genau Ian sich befand. Als Verräter galt er ohnehin schon, schließlich war er nach der Mission nicht in den Orden zurückgekehrt. Doch ihr Verwirrspiel, als sie ein neues Schiff genommen hatten, um nach Lianna zu reißen, jede Vorsichtsmaßnahme, die sie getroffen hatten, hatte Ian mit der Nennung seines Namens zunichte gemacht. Würde das Imperium erfahren, dass er bei den Jedi war, würde Allegious sehr schnell wissen, dass Ian ihn gleich doppelt verraten hatte. Und wenn man herausfand, dass er sich bei den Jedi befand, war nicht er alleine in Gefahr, sondern auch Eowyn, denn ihre Verbindung war zu offensichtlich. Warum nur, hatte er seinen vollen Namen genannt? Und noch einmal: Wie hatte er so unvorsichtig sein können? Auf der anderen Seite… Sluuk hatte wohl kaum die Gelegenheit gehabt, groß von seinem Gesunden erzählen zu können.
Hatte er nicht?
Hatte er.
Wenn Ian bis eben gelächelt hatte, bereitete es ihm nun erstmals Mühe, dieses nicht sofort zu verlieren und der Dämpfer, den nun seine eigene Euphorie erfuhr, hatte die Ausmaße eines Hutten, mindestens. Sluuk hatte seinen Soldaten Bescheid gegeben. Nicht einem Soldaten, sondern mehreren. Ein Lauffeuer. Das würde die Ausmaße eines Lauffeuers annehmen, unaufhaltsam. Und es war nicht die Angst um seine eigene Haut, die nun vehement anklopfte. Wenn Allegious von ihm erfuhr, war Eowyn das beste Ziel. Wenn Allegious ihn treffen, ihn bestrafen wollte, dann nicht mit dem Mord an ihm – Ian - , sondern mit etwas, das Eowyn betraf. Wenn sie das Ziel werden würde…
Ian stoppte seinen Gedankenfluss, der ihm das Lächeln nahezu gewaltsam aus dem Gesicht löschte. Wie hatte er so dumm sein können?! Noch bei seiner Ankunft, noch bei seinem Geständnis hatte er zugegeben, sich davor zu fürchten, alle in Gefahr zu bringen und mit der Unvorsichtigkeit, seinen Namen zu nennen, hatte er genau das
wirklich erreicht.
Wenn Allegious jemanden wie Ysim aus sandte. Wenn jemand wie Ysim Eowyn in die Hände bekam. Seine vorherigen Gedankengang zurückgedrängt, folgte nun unweigerlich etwas, gegen das Ian sich nicht wehren konnte, etwas, das ihn traf, hart und unvorbereitet, ohne das Ian in der Lage war, dagegen anzukämpfen. Die Kraft der Erinnerung. Die Macht von unverarbeiteten Ereignissen. Die Begegnung mit Ysim im Orden, in den Gängen. Die Blitze, die Blase, die um seinen Kopf entstanden war, ihm den Atem geraubt hatte. Die Tritte, als er am Boden gelegen hatte. Nur sah Ian nicht sich, sondern Eowyn.

Aufhören.
Das musste aufhören.

Sie waren auf Coruscant. Hier waren dutzende Jedi. Dutzende Jedi, Allegious hatte hier keine Macht, hier nicht und auch auf Lianna nicht und ohnehin wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis jemand davon erfuhr, wo Ian sich aufhielt.
Sie waren hier sicher.
Bei den Jedi.
Ausgerechnet bei den Jedi!

Ian zwang sich dazu, ein Lächeln aufzusetzen.

„Nicht Ihr habt Mist gebaut“, war sein Versuch der Beschwichtigung, denn es war ians eigener Fehler gewesen. Seine verdammte Ehrlichkeit.
„Vielleicht lässt sich das wirklich mit einer weiteren Nachricht aus dem Weg schaffen.“
Sicher. Eine weitere Nachricht würde nur dafür sorgen, das unangenehme Fragen gestellt wurden. Ian Dice war ein Jedi Meister. Nein, nicht Ian Dice, sondern ein anderer. Natürlich. Es würde ihn verdächtig machen und wahrscheinlich würde es dafür sorgen, dass alles schlimmer werden würde. Wenn sie nicht schon längst auch lose Zungen besessen hatten. Allerdings half dieser Pessimismus nicht weiter.

„Es wird schon nichts passieren, wenn Ihr Euren Soldaten vertraut, vertraue ich Ihnen auch und hoffe darauf, dass ein zweiter Name sie nicht… verunsichert.“ Was Ian dazu verleiten wollte, schon wieder mit offenen Karten zu spielen, allein schon deshalb, da Ribanna auch nicht zu verstehen schien, was ihre Frage ziemlich deutlich machte. Ein Schatten huschte über Ians Gesicht.
„Vermutlich ist es besser, wir nutzen tatsächlich einen anderen Namen für mich.“ Meisterutreekov wäre so passend gewesen oder koochooDas manoloriansiche Wort für Idiot oder eben das huttische, passte zu perfekt.
Liam Tyce klingt doch ein bisschen ähnlich und kann zu Verwechslungen führen?“, lächelte er gedrungen, und wie er sie hasste, diese Versteckspiele, erinnerten sie ihn doch an diesen verfluchten Vertrag, bei dem er ebenfalls einen falschen Namen genannt hatte. Vielleicht wäre es das klügste, auch bei Wonto ehrlich zu sein, von seiner ehemaligen Verbindungen zu den Sith zu sprechen - um so deutlich zu machen, wie wichtig es war, dass sein Name unter keinen Umständen mit den Jedi - den Feinden des Imperiums - in Zusammenhang gebracht werden konnte. Seine Narbe war ohnehin offensichtlich. Allerdings war ein Sith auch ein Feind der republikanischen Soldaten und ob es Sluuk gefallen würde... Als spielte das eine Rolle.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice
 
[ Coruscant - Untere/Mittlere Ebenen - Vor einem Eingang zum Jedi Tempel ] Rilanja und Zasuna

Als Rilanja nach dem gescheiterten Machtschub-Türöffnungsversuch schließlich doch ihr Lichtschwert gepackt hatte, konnte Zasuna einen eigenen Aufschrei gerade noch so unterdrücken. Sie wollte doch nicht tatsächlich ein Loch in den Tempel schneiden. Ob die Geschichte mit dem Fluch nun wahr waren oder nicht, das gehörte sich einfach nicht. Nachdem sie dann aber sah, wie die Grünhäutige ihre Hand mit dem Lichtschwertgriff durch den Türspalt zwängte, wurde ihr der neue Plan schnell klar und sie beruhigte sich umgehend wieder.

Kurz darauf war der Weg frei und keine zehn Minuten später hatten sie dann schließlich auch zu Rätin Sarid Horn aufgeschlossen, die gerade Aufgaben an eine bunt gemischte Truppe verteilte. Wie es sich gehörte überließ sie Rilanja das Reden und schloss sich ihrer Verbeugung an. Für große Begrüßungsrunden gab es offensichtlich keinen Anlass. Zasuna konnte sich ein sanftes Lächeln, als ihre Freundin in ihrer typischen Art den Absturz mit dem Speeder, die Geschehnisse auf der Brücke und ihr Eindringen in den Tempel mit „kaum etwas kaputt machen“ verklausulierte, nicht verkneifen.

Der Anblick der Rätin durch ihren Machtblick zog Zasuna abermals in einen Bann. Sie kam nicht umhin sich einzugestehen, dass die Auren der Jedi-Räte für sie zu den schönsten Dingen gehörten, die sie jemals gesehen hatte. Zumindest galt das für die Räte, denen sie bisher begegnet war. Sie war wahrhaftig überzeugt davon, dass diese mit ihrer Weisheit und der Hilfe der Macht wahre Wunder vollbringen konnte. Ob sie es jemals so weit bringen würde? Ihr bisheriger Lebenslauf bei den Jedi war wahrhaftig nicht nur von Erfolgen gekennzeichnet. Aber auch die Jedi-Räte hatten man klein angefangen. Zumindest entschied sie sich, das zu glauben.

Sarid gab zugleich den Befehl, dass sie den soeben geöffneten Eingang in den Tempel gleich wieder zur Sicherheit verschließen sollten. Zunächst bezog Zasuna dies nicht auf sich, da sie sich nicht in den Vordergrund drängen wollte man ihr die Aufgabe schon sicher direkt zuteilen würde, wenn sie sich wirklich darum kümmern sollte. Ob sie der Aufgabe gewachsen war? Nun ja, offenbar ging es nur darum den Baudroiden den Weg zu zeigen. Den Rest würden diese dann schon übernehmen. Und egal welche Horrorgeschichten über die unteren Bereiche des Tempels in den Holofilmen und alten Aufzeichnungen erzählt worden waren, momentan hatte sie nicht das Gefühl, dass in der näheren Umgebung Gefahren lauerten.

Als dann die nächste Anweisung, nämlich eine Kreatur aus einer Abstellkammer zu entfernen, eher in Richtung von Rilanja, dem - wie Zasuna der Aura nach vermutete - anderen Jedi (Mas) und einem Soldaten ausgesprochen wurde, verstand sie dann auch, dass sie sich um das „Tür schließen“ kümmern durfte.


„Also gut, dann kümmern wir uns um den offenen Eingang. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

Sagte sie zu der Dame, die nach dem Ausschlussverfahren Midina Enzel sein musste. Zasu ging davon aus, dass sie keine Eskorte von Soldaten benötigen würden, aber wer war sie schon, dass sie einer Jedi-Rätin widersprechen wollte.

Mit einer weiteren Verbeugung in Richtung der Rätin und einem zuversichtlichen Nicken in Rilanjas Richtung verabschiedete sie sich und führte ihren kleinen Trupp bestehend aus Midina Enzel, einem Baudroiden und zwei Soldaten zurück zum gleichen Lift, der sie gerade noch her gebracht hätte. Aufgrund ihrer allgemeinen Technikaversion hätte sie zwar lieber die Treppe genommen, doch in Anbetracht der Anzahl an Stockwerken, die sie zurücklegen mussten, entschied sie sich dagegen.


„Und Sie sind auch eine Jedi-Ritterin?“

Midina, die aufgrund des engen Ganges nach dem Verlassen des Turbolifts hinter ihr gehen musste, war offensichtlich nach Reden zumute. Zasuna schüttelte den Kopf, blieb an einer Kreuzung kurz stehen, entschied sich dann für den linken Weg und ging dann erst zu einer ausführlicheren Antwort über.

„Nein, ich bin eine Padawan. Und Sie sind...?“

„Technikerin. Die Baudroiden sind alles andere als einfach zu steuern.“

Zasuna nickte nur stumm. Mit Worten war sie imm recht sparsam. Im Prinzip hatte sie auch nur der Höflichkeit halber so geantwortet. Es war nicht so, dass sie sich nicht für andere Leute interessierte. Doch ihre Aura in der Macht verriet ihr meistens schon mehr über sie, als man mit vielen Worten sagen konnte.

„Darf ich fragen, was mit Ihren Augen passiert ist?“

Die Zabrak war äußert neugierig. Zasuna vergaß immer gerne, dass das dunkle Stoffband, welches ihre leeren Augenhöhlen verdeckte, für die meisten anderen Rassen sehr seltsam erschien.

„Auch wenn es außer den Augen sonst keine großen Unterschiede gibt, aber ich bin kein Mensch, wenn Sie das meinen.“

„Oh... aber wie...“

„... ich dann sehen kann? Die Macht ist mein Verbündeter.“

Zasuna hatte es sich erlaubt, die Technikerin sofort zu unterbrechen, weil sie seit dem Verlassen ihres Heimatplaneten das gleiche Gespräch schon gefühlte tausend mal geführt hatte. Bei ihren letzten Worten ließ sie etwas Stolz mitklingen. Ihre fehlenden lichtsensitiven Augen waren ihrer Meinung nach alles andere als eine Schwäche. Es hatte sogar schon Leute gegeben, die versucht hatten, sie an der Hand zu nehmen, um ihr den Weg zu weisen. Andere redeten besonders laut, als wäre sie nicht nur blind sondern auch taub.

„Klingt nach nem Satz aus dem Lehrbuch.“

Ergänzte die Zabrak und im Gegensatz zu vielen anderen schien ihr das Gespräch alles andere als peinlich zu sein. Zasuna beschloss, nicht ausführlich darauf einzugehen. Noch eine Abzweigung, dann waren sie am Ziel.

„Ist es auch. Da vorne ist der Eingang.“

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Einige Etagen unter Ebene 112 - Bei einem Eingang zum Jedi Tempel ] Zasuna, Midina Enzel (NSC), Baudroide und 2 Soldaten
 
Eshan-Oribitalstation-Kestrel


Die Reise war lang und nervig, aber die Quarantänebestimmungen waren es noch viel mehr. Trotz der Genehmigung zur Einreise durch den Rat der Jedi dauerte es Ewigkeiten und kilometerlange Wege auf der Station, ehe es endlich auf die Planetenoberfläche ging und schließlich per Lufttaxi zum Jedi-Tempel.


Dort angekommen bewunderte sie bereits auf Luftwegen das Bauwerk, doch auch im Inneren kam Kestrel nicht aus dem Staunen heraus. Obwohl sie bereits Jedi-Meisterin war, so hatte sie den Tempel nie kennengelernt. Auf Corellia hatte ihre Ausbildung begonnen und nicht auf Coruscant und auch dort hatte es schnell ein Ende gefunden und sie war auf Ossus gelandet.


Mit langen und zügigen Schritten lief Kestrel durch die breiten Gänge. Sie spürte Wes Janson in der Nähe, doch im Moment hatte sie keine Zeit ihren alten Freund zu besuchen. Stattdessen musste sie sich mit einer gewissen Ribanna Noida auseinandersetzen, so wie der Rat ihr mitgeteilt hatte. Jene soll wohl die Padawan von jener Tara gewesen sein. Oh je, ob Wes Janson sich auch um seine ehemalige Schülerin sorgte?

Kestrel war optimistisch den Fall aufzuklären und und ihr Gefühl sagte ihr auch, dass die besagte Jedi noch lebte. Jetzt musste sie nur noch Ribanna finden. Sarissia und Q’Tahem schienen noch nicht im Tempel angekommen zu sein. Jenen hatte sie eine Nachricht geschrieben nach Coruscant zu kommen und jene waren bereits unterwegs, soweit die Jedi-Meisterin richtig informiert war.



“Droide? HK-26? Ich suche eine Padawan namens Ribanna Noida. Könnten sie so freundlich sein und sie für mich suchen? Ich denke es ist für sie leichter sich via Funk mit den anderen Droiden zu unterhalten und jene ausfindig zu machen, als wenn ich durch den ganzen Tempel suche. Sie soll zu mir kommen. Ich warte in den alten Archiven auf sie.”


Befahl Kestrel.


Natürlich! ich werde mich umgehend darum kümmern!”


Antwortete der silberne Droide blechern und Kestrel drehte sich auf dem Absatz um und stieg in einen der Turbolifte und suchte die Archive auf und setzte sich dort an ein Terminal und durchsuchte die letzten Nachrichten der letzten 2 Wochen. Nach dem Aufenthalt auf Eshan musste sich kestrel erst einmal in die neue Thematik einlesen.


Coruscant-Jedi-Tempel-Archive-Kestrel und Droiden die aufräumen
 
[ Coruscant| Obere Ebenen | Öffentlicher Hangar | Ausstieg] Sarissia


*Sarissia hatte die Reise anders genutzt da sie die Bücher die sie dabei hatte bereits gelesen hatte, sie Meditierte und versuchte dabei so unauffällig zu wirken wie möglich mehr möglichkeiten gab es wärend der Reise nicht, natürlich hatte sie sich mit einigen Fremden unterhalten vielleicht konnte man ja Kontakte knüpfen die einem bei Situationen helfen konnten. Auf Coruscant angekommen musste sie sich erstmal umsehen, sie hatte gehört wie schlimm es diesen Planten getroffen hatte aber so schlimm? Bevor sie und weitere Passagiere überhaupt aussteigen konnten waren schon die Ersten kontrollen. Sie musste ja auch umbedingt öffentlich Reisen...immerhin war sie nach einiger Zeit so schlau und gab den Wachen bekannt das sie Padawan Sarissia wäre und von Meisterin Kestrel praktisch herbestellt wurde, es erspaarte ihr nicht das sie kontrolliert wurde aber sie war um einiges Schneller durch die Schlangen, man war anscheinend froh darüber jede hilfe zu bekommen die man kriegen konnte*


Endlich....

*Atmet die Vahla erleichtert aus als sie beim Taxistand ankam und ihre Sachen in den Speeder warf worauf sie dann auch einstieg. "Einmal zum Jedi-Tempel Bitte" Sprach sie zum Droiden welcher sofort zu abhob und bestätigte wohin die Reise gehen soll sie konnte es kaum erwarten ihre Meisterin wieder zu sehen, aber zuerst bestaunte sie Coruscant sie war noch nie auf der Oberfläche und von den Erzählungen eines Viruses ließ sie sich nicht einschüchtern...sie hatte schonmal mit sowas zutun und da hat sie ihre Macht verloren wie schlimm kann es noch kommen? In der Ferne sah sie dann auch schon den Tempel, auch Er war in ihren Augen eines der Schönsten Gebäude. Es viel ihr schwer nicht vor Freude zu platzen, ihre Meisterin wartete bereits! Sie würde Q´Tahem wieder sehen! Und ihre Ausbildung ging nun mit ihrer Meisterin weiter.*


Das wird klasse!


*Noch bevor ihr Taxi-Speeder Landete sprang sie mit ihrem Rucksack knapp über den Boden Vorraus und Stand vor dem Tempel. Vom nahen war Er noch eindrucksvoller, eine weile blieb sie nur stehen, betrachtete ihn und den Verkehr welcher drum herrum war. Ihrer Meisterin war sie näher gekommen, Sarissia konnte sie Spühren und lächelt daraufhin glücklich*

Ich bin sofort bei euch Meisterin!

*Sprach sie freudig herraus und setzt sich in Bewegung in den Tempel, sie ließ sich auch ein wenig vom Inneren ablenken sie drosselte ihr Tempo ein wenig und war begeistert denn von innen war der Tempel wahrlich wunderschön. Lianna war toll aber dieser Tempel war irgendwie besonders...man spührte hier die Macht viel deutlicher. Sie richtete ihre Schutzbrille welche sie um den Hals nun trug man wusste ja nicht ob ein Sandsturm oder Ein Eissturm auftauchte...ja auf Coruscant war die chance sehr gering...aber sie wollte das eine Auge was sie noch hatte schützen*


Meisterin Skyfly?!


*Sarissia war sich sicher das sie sich verlaufen hatte...die Gänge waren zum teil verwirrend für sie und als die Vahla nach Links und nach Rechts sah war gerade niemand mehr zu sehen, "Klasse" dachte sich die Junge Padawan und kratzte sich am Kopf wärend sie sich dachte das eine Karte vielleicht hilfreich gewesen wäre, oder zumindest eine wegbeschreibung die sie vorher noch erfragen hätte können ehe sie nun einfach eine Richtung einschlug, blickte sie nochmal nach Links und nach Rechts und entschloss sich dann den Rechten weg zu nehmen und fand sich schnell wieder am Eingang des Tempels und ihre Schultern hängten kurz durch und ein leises gemurre ging von ihr aus, kein wunder denn sie ist im Kreis gelaufen. Ein Guter Moment um sich nochmal auf dem Platz vor dem Tempel umzusehen vielleicht erkannte sie eines der vielen Gesichter welche dort ein und aus gingen*


*Leider nein es war noch niemand zu sehen den sie kannte vielleicht war Q´Tahem auch schon bei Kestrel?! Dann musste sie sich beeilen, schnell ging sie zu einem der Droiden welcher da stand und fragte schnell ob Er vielleicht wüsste wo Meisterin Kestrel Skyfly ist, zu ihrem Glück hatte Kestrel vor einiger Zeit tatsächlich nach jemanden namens Ribanna Noida gefragt und das sie bei den Archiven auf sie wartet. Wunderbar! dachte sich Sarissia und ging erstmal planlos in eine Richtung ehe sie wieder stehen blieb und zurück zum Droiden ging*

Erm...wo geht es eigentlich zu den Archiven?


*Es dauerte kurz bis der Droide ihr den Weg zu den Archiven erklärt hatte, aber Sarissia fragte auch des öfteren nach um ganz sicher zu gehen das sie auch in die Richtige richtung läuft. Ihr erster weg führte zu einem der Turbolifte wo sie kurz auf einen warten musste aber dann genauso schnell wie der Lift kam war sie auch schon in der Ebene wo die Archive sein sollten. Sie fragte sich ob diese Ribanna auch schon da war? Oder um genau zu sein wer sie war. Das würde vermutlich ihre Meisterin bald aufklären sobald alle die sie gerufen hatte eingetroffen sind. Sarissia spührte Kestrel immer näher kommen, sie war sich sicher das ihre Meisterin auch sie spühren würde warscheinlich sogar noch viel eher als sie ihre Meisterin. Endlich war der Moment gekommen und Sarissia trat in die Archive des Tempels auf Coruscant, die Vahla sah sich suchend nach Kestrel und Q´Tahem um auch wenn es ihr schwer fiel nicht gleich über das Wissen welches auch noch hier verborgen war herzufallen*


[ Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Archive] Sarissia irgendwo Kestrel und Ribianna(?)


Ich hab mal ein fragezeichen gemacht da es für mich logisch is das Ribianna sicherlich schneller dort gewesen ist. Da ich aber nicht genau weiss ob das in die vorstellung aller passt steht das natürlich offen :) lg Micha
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Ian

Ribanna schien nicht wirklich zu verstehen, worauf Eowyn hinauswollte, wieso auch - sie hatte Kontakt mit Alisah gehabt, und bei ihr hatte vermutlich keiner darauf geachtet, vorsichtig mit dem Namen umzugehen, auch wenn Eowyn das eigentlich bei jedem Überläufer riskant fand. Bei keinem gefiel es dem Imperator, wenn er hintergangen wurde, wahrscheinlich musste jeder Verräter darum bangen, entdeckt und zur Rechenschaft gezogen zu werden - aus der Sicht des Imperiums. Doch die Gefahr für Ian war vermutlich ungleich höher, zumindest, wenn herauskam, was er getan hatte... und davon konnte der Imperator beinahe ausgehen, wenn er erfuhr, wo Ian sich befand. Es war einfach zu verzwickt... und gefährlich. Aber der Schaden war gleichzeitig eigentlich schon in dem Moment angerichtet gewesen, als Alisah Ians Namen ausgesprochen hatte. Sie hätte sich darum kümmern müssen, sofort, anstatt in ihren Selbstzweifeln zu versinken und alles andere um sich herum zu vergessen. Sie war noch für Ian verantwortlich... nicht nur dafür, dass er niemandem anderen schadete, sondern auch sich selbst.
Eowyn schüttelte den Kopf. Geschehen war geschehen... Und noch war nichts
Schlimmes geschehen.
Nein, antwortete sie Ribanna ernst. Es ist einfach... nicht gut, und würde mehr Schaden als Nutzen anrichten, schloss sie entschieden, um weitere Nachfragen auszuschließen. Nein, sicher war es nicht schön, der Padawan nicht mehr zu erklären, aber andererseits musste sie auch lernen, dass nicht immer jeder in alles eingeweiht werden konnte.
Genau wie sie selbst, verdrehte Eowyn innerlich die Augen.
Aber... wie war das, noch war nichts
Schlimmes geschehen? Bei Sluuks Worten fühlte Eowyn durch ihre Verbindung genau, wie Ians Emotionen sich veränderten, und ihr ging es ähnlich. Immer mehr Leute wussten Bescheid... Jetzt waren es nicht nur die Zabrak, Ribanna, Radans Padawan, und Sluuk, Okin nicht zu vergessen, sondern auch noch eine unbekannte Anzahl Soldaten. In einem komplett anderen Bereich der Planeten, außerhalb des Tempels... Es ging zu schnell. Schneller, als Eowyn vermutet und gehofft hatte.
Doch hier ging es nicht um sie, sondern um Ian, und Ian war derjenige, den das alles betraf. Sie musste ihre eigene Sorge in den Hintergrund stellen, musste sich jetzt darum kümmern, dass
er nicht verzweifeln würde. Sie sah ihn an, wollte ihm gerade etwas Beruhigendes zuflüstern oder ihm ein solches Gefühl schicken, als sein Gesichtsausdruck sich veränderte. Sein Lächeln, dass er mit Mühe wohl noch auf seinem Gesicht gehalten hatte, war wie ausradiert. Panik? Verzweiflung?
Besorgt hob sie ihre Hand, berührte ihn an seinem Oberarm.

Hey... murmelte sie beruhigend. Wir...
Es kostete sie all ihre jahrelang trainierte Beherrschung, vor Ian nicht wie vor einem Feuerstrahl zurückzuzucken. Was... Das Bild, das plötzlich vor ihrem inneren Auge aufblitzte, kam ihr so verdammt bekannt vor... sie hatte es schon einmal gesehen, nur für eine winzige Sekunde, doch das war lang genug gewesen. Die Gefühle hatten sie schon da beinahe überwältigt, die Gefühle, die sie durch Ian gespürt hatte... doch dieses Mal war es anders. Dieses Mal waren da andere Gefühle, allen voran eine furchtbare, tiefe Angst, die von Ian ausging.
Und dieses Mal kniete auch nicht Ian auf dem Boden.
Dieses Mal war es nicht das
Gefühl, in Ians Haut zu stecken - dieses Mal war es ihre Haut.
Ihre Haut, und ihr Körper, der da offensichtlich keine Luft mehr bekam. Der erstickte. Der von Blitzen getroffen, der getreten wurde.

Es war... nicht real. Nicht real...
Dennoch...

Wir kriegen das schon hin, sagte sie nach kurzer Verzögerung mit der ganzen Kontrolle über ihre Stimme, die sie aufbringen konnte, ohne jedoch groß darauf zu achten, was sie da eigentlich sagte, und ohne zu bemerken, dass sie deutlich eine Spur blasser geworden war. Langsam nahm sie wieder die Hand von Ians Arm.
Es war keine Vision. Es konnte keine Vision sein, Ian hatte diese Szene schon einmal gesehen, das war keine Vision, nein... und was, wenn doch? Wenn sie sich geirrt hatte, das Bild gar keine Erinnerung, sondern schon damals eine Vision gewesen war? Die sich nun geändert hatte? Oder, wenn es eine sinnbildliche Vision
auf Grund von Ians Erinnerungen war? Oder hatte es damit überhaupt nichts zu tun?
Sie bekam nur am Rande mit, wie Ian antwortete, gab sich allergrößte Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, wie erfolgreich auch immer das war. Am allerwenigsten vor Ian... vielleicht hatte er noch nicht bemerkt, dass da etwas nicht stimmte. Ja, vermutlich würden sie darüber reden müssen, dringend, und dann würde sie ihm vermutlich auch sagen müssen, dass dieses Bild ihr nicht unbekannt war, um herauszufinden, welchen Ursprung es hatte. Aber nicht jetzt... Nicht jetzt, wo Ribanna und Sluuk hier waren, und vor allem nicht jetzt, wo sie selber noch mit diesem Szenario zu kämpfen hatte.
Warum überhaupt? Es war nichts neues, dass sie sich in Gefahr begab, es war nichts neues, dass sie mit ihrem Leben spielte... Doch diese Hilflosigkeit... Hilflosigkeit, das war wohl eines der schlimmsten Dinge überhaupt. Und bisher war sie aus allen gefährlichen Situationen immer irgendwie heil herausgekommen - ob nun durch ihren eigenen Verdienst oder nicht. Das, was sie gesehen hatte... Das sah nicht danach aus, als ob es möglich wäre. Außerdem war sie momentan nicht die gefestigste Person - offensichtlich sorgten Dinge, die sie noch vor einem Jahr mit Mut angegangen wäre, nun eher dafür, dass sie etwas paralysierte. Anders konnte sie sich ihre Reaktion nicht wirklich erklären...

Doch selbst
wenn es eine Vision war, in welcher Form auch immer... die Zukunft war nicht in Stein gemeißelt. Die Zukunft war in Bewegung, immer. Nichts war festgeschrieben... und sie würden sich damit zu gegebener Zeit beschäftigen. Zumindest nicht jetzt... Nicht jetzt. Nicht jetzt...
Eowyn atmete einmal tief durch, während sie ihre Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt richtete und gerade noch Ians letzte Worte mitbekam. Liam Tyce... das war eine Möglichkeit. Doch ob das noch nutzte? Andererseits, konnte es schaden? Vielleicht... vielleicht auch nicht... es war... Auch das durchatmen hatte nicht dazu beigetragen, dass Eowyn momentan einen klaren Gedanken fassen konnte. Doch wenn sie gar nichts sagte, auch zu dem, was auch immer vorher für Worte gefallen waren, konnte das auffallen...

Das klingt sinnvoll, sagte sie daher neutral. Wenn Ian es als sinnvoll empfand, dann würde sie ihm vertrauen. Nicht, dass sie eine sonderlich große andere Wahl gehabt hätte...
War damit nicht alles gesagt? War damit nicht alles besprochen? Es drängte Eowyn, den Raum zu verlassen... weshalb auch immer. Vielleicht brauchte sie einfach Abstand... Ein kleines, hoffentlich nicht allzu gezwungen aussehendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

Und nachdem all das besprochen ist, denke ich, dass Ihr ein wenig Ruhe benötigt... Ich danke Euch beiden für Euer Verständnis.

Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Ian
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Eowyn


Damals hatte er gegen Ysim verloren und gleichzeitig gegen ihn gewonnen. Ysims eigentliches Ziel, ihn von Alisah zu lösen, den Hass obsiegen zu lassen – darin war Ysim gescheitert. Weder hatte sich Ian von Alisah gelöst, noch war er gänzlich der dunklen Seite verfallen. Doch jetzt ging es nicht darum, ich zu lösen, jetzt ging es nicht um die Gefahr, sich durch und durch den dunklen Seite hinzugeben. Nein, es ging um etwas anderes, etwas, das viel grundlegender war, etwas, das ausreichte, um Ians tiefsten Ängste zu wecken. Dass er selbst besiegbar und angreifbar war, war nichts neues, nichts, dass er nicht immer und immer wieder gelernt hatte. Verluste, Schmerzen, Niederlagen – sie gehörten zum Leben dazu, zum Leben eines Machtanwenders vielleicht noch einmal in besonderem Maße. Missionen kamen und gingen, Missionen die mehr oder weniger gefährlicher waren. Sein Loslösen von den Sith war gefährlich gewesen, war noch immer gefährlich, doch bis vor kurzem, war das allein Ians Problem gewesen. Sein eigenes Leben in Gefahr zu wissen, war nun wirklich nichts Neues. Nun aber direkt das Leben eines anderen in Gefahr zu bringen, war etwas völlig anderes. Und hatte er nicht spätestens, durch seien Unbedachtheit, seinen Namen einfach so zu nennen, Eowyn in Gefahr gebracht? Gefahr, die von heute auf morgen akut werden konnte? Gefahr, die schwerer abzuwenden sein konnte, als jede andere, vor allem, wenn er bedachte, dass sie ausgerechnet der Berufung eines Schattens nachging? Angst um sich selbst war lächerlich, doch Angst um Eowyn war es nicht. Da waren von Anfang an Ängste gewesen. Die Angst, was mit Eowyn geschehen würde, würde ihn die Todesstrafe ereilen. Die Angst, was geschehen konnte, wenn die Jedi den Sith ähnlich waren und sie für ihre Beziehung bestrafen würden. Doch diese Ängste hatten sich aufgelöst. Die jetzige Angst, die, dass Eowyn an Ians statt bestraft werden konnte war eine andere, sich nicht auflösende Angst, die sich in Ians Herzen einnistete. Denn sie war nicht einfach abzuschütteln, sie lag nicht im Bereich des unmöglichen, ganz im Gegenteil. Eowyn berührte Ian am Arm, was half, ihn zurück ins Hier und Jetzt zu bringen, was half, ein Lächeln aufzusetzen.

Wir kriegen das schon hin.

Für den Moment galt es wohl, so zu tun, als glaube er daran, denn wenn Ian jetzt zuließ, dass ihn seine Angst überrumpelte, würde er im besten Falle wahnsinnig werden.
Natürlich,“ sagte er und es war da erste Mal, dass er sich einer Lüge bediente, die er so glaubhaft aussprechen konnte, als glaube er tatsächlich an sie.
Eowyn schien den Raum verlassen zu wollen, Ian selbst war nicht mehr sicher, was genau er jetzt wollt. Direkt mit Joseline sprechen? Sie darum bitten, irgendwelche Schutzmaßnahmen zu treffen? Sich doch lieber an einen Rat wenden, der auf Coruscant zugegen war? Um Erlaubnis bitten, wieder eine Waffe tragen zu dürfen? Sich gleich danach an den Nau eines Lichtschwerts zu machen?
Von Coruscant verschwinden und Eowyn um Verständnis bitten?

Du bist auf Coruscant.

Doch wie lange?

Und auch auf Lianna wird Eowyn sicher sein.

Doch wie lange?
Hatten die Sith nicht schon einmal die Basis zerstört? Hier, auf Coruscant? Damals – mit Ians Hilfe – auf Corellia? Waren die Jedi nicht abgelenkt, durch das Virus?

Noch weiß niemand deiner Feinde, dass du hier bist.

Doch wie lange?
Wie lange würde es dauern, bis das letzte Bisschen an minimalem Frieden, den Eowyn und er hatten, zerstört werden würde?
Und Ian hatte nicht einmal mehr eine Waffe, um Eowyn zu beschützen.

Aber du hast die Macht.

Was wenig beruhigend war, bedachte er wie wenig er sich seit gerauemr Zeit von eben jener geleitet fühlte.

Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Eowyn





 
Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto, Eowyn und Ian

Ian und Eowyn bestätigten die Annahme und bejahten die Frage, dass Ian`s Name tabu wäre! Wieso? Ungläubig blickte Ribanna fragend abwechselnd in ihre Gesichter. Der Sinn daraus ergab sich ihr nicht! Doch scheinbar wollte man sie und ihren Patienten nicht völlig aufklären. Was immer dahinter stecken mochte!?

Ihr Patient meldete sich leicht erregt zu Wort. Er hatte den Namen genannt gehabt, als er seine Leute kontaktiert hatte, nach ihrer Meisterin Tara zu suchen bzw. die Augen und Ohren nach ihr offen zu halten. Die Padawan bekam einen Schreck. Irgendwie fühlte sie sich mitschuldig. Es war wegen ihrer verschwundenen Meisterin passiert und sie hatte die Idee für gut empfunden und ihm unverzüglich ihr Com-gerät überlassen gehabt. Doch wer konnte ahnen, dass Ian`s Namen nicht genannt werden durfte? Auf so eine Idee kam schließlich niemand! War es wirklich nur deshalb, weil er ein Sith gewesen war? Galt es als schlimmer Verrat, die Seite zu wechseln? War das umgekehrt genauso? Vermutlich! Doch bei Alisah wurde doch nicht so ein Theater gemacht? Ribanna`s Blick in die Gesichter von Ian und Eowyn verrieten deren Besorgnis und Aufregung, die sie mühsam unter Kontrolle zu halten versuchten. Das Mädchen fühlte sich verdammt unwohl und mitschuldig und warf Wonto einen beklommenen Blick zu.

“Er ist sich ja nicht ganz sicher, den Namen genannt zu haben! Vermutlich hat er es gar nicht! Außerdem war der Name eher unwichtig für die Leute! Wichtig war die frohe Botschaft seiner Heilung und der Name der vermissten und zu suchenden Person!”,

versuchte sie zu beruhigen, doch ihre Stimme zitterte mächtig vor Aufregung! Wonto wollte nochmal seine Leute deshalb kontaktieren und sie impfen, Stillschweigen über seinen Retter und dessen Identität zu wahren. Sofort zückte sie ihr Com-Gerät und reichte es ihm erneut.

“Hier, aber damit merken sie sich alle hundertprozentig den Namen, da nun der Fokus darauf liegt!”

Ian wollte also tatsächlich weder so gegrüßt, noch so angesprochen werden. Er änderte seinen Namen leicht ab, den sie für ihn benutzen sollten. Ob sich Ribanna das merken könnte? Sein Name war ihr schon so in Fleisch und Blut übergegangen! Sie nickte nur kurz zustimmend. Was sollte sie dazu auch sagen? Liam Tyce. Ok.

“Ich schaue mal rasch nach, ob die Laborkontrollergebnisse für Mister Sluuk schon vorliegen!”


Sie huschte rasch aus dem Zimmer und war froh der unangenehmen Situation entfliehen zu können. Am Laborterrminal angekommen, fragte sie danach und sie waren fertig. Die Bruchteile einer Sekunde zum Aufrufen und Ausdrucken der Laborergebnisse durch den Droiden waren die reinste Belastungsprobe für die Padawan. Ihr Patient und sein Schicksal waren ihr sehr ans Herz gewachsen. Sein asymptomatischer Allgemeinzustand musste nicht zwangsläufig von Heilung sprechen!? Zitternd ergriff sie die Folie. “Kein Befund” las sie. Ihr fiel ein Stein vom Herzen und sie holte endlich wieder tief Luft, denn diese hatte sie wohl vor Aufregung angehalten und stürmte zurück ins Krankenzimmer. Sie winkte mit der Folie und reichte sie Ian oder besser gesagt Liam.

“Kein Befund! Alles ok! Irrtum ausgeschlossen!”,

sprudelte es aus ihr heraus. Sie strahlte Wonto an. Dann die beiden Heiler! Sie hatten einen Erfolg zu verbuchen! Das war nicht mehr fraglich! Sie nahm ihr Com-Gerät wieder an sich, da es nun auf dem Nachttisch lag, ehe sie es hier noch vergessen könnte und wollte gar nicht wissen, ob Wonto damit erneut seine Leute kontaktiert oder es doch gelassen hatte und erhielt in dem Moment eine Sprachnachricht, die sie sofort abhörte, dass sie sich unverzüglich im Archiv zu einer Befragung zum ungewissen Verbleib ihrer Meisterin einzufinden hätte.

“Ich muss noch einige Fragen zum Verschwinden meiner Meisterin beantworten gehen! Jetzt gleich! Eine Jedi namens Skyfly erwartet mich im Archiv! Wenn ihr mich entschuldigen würdet!? Bis später!”

Doch Eowyn schien sowieso auch gehen zu wollen. Sie meinte, Wonto bräuchte wieder etwas Ruhe. Damit lag sie natürlich richtig. Ins Archiv? Zum Glück hing hier in der Nähe eine Hinweistafel! Der Tempel war schließlich riesig! Sie war im Archiv auf Lianna gewesen. Dieses Archiv sollte das Archiv auf Lianna bei weitem in der Größe und seiner Sammlung an Wissensquellen übertreffen! Rasch lief die Padawan den Gang runter und stieg in den Lift.

Sie betrat die ehrwürdigen riesigen Hallen. Das Archiv war die Hauptwissensquelle des gesamten Ordens und sie betrat diesen Ort hier auf Coruscant zum ersten Mal. Es sollte mehr Informationen bieten, als man in einem ganzen Leben aufnehmen konnte! Sie lief bis zur Rotunde. Dort kam ihr eine alte Bibliothekarin entgegen und Ribanna wurde gefragt, ob sie ihr zur Hilfe zugeteilt worden wäre. Ribanna schüttelte mit dem Kopf.


“Nein, verzeiht, aber ich suche nach Meisterin Skyfly, die mich hierher gebeten hat.”

“Sie befindet sich im dritten Saal.”

Ribanna fand dort eine kleine sportliche schlanke Frau vertieft beim Kartenlesen vor, die langes schönes Haar und ein freundliches hübsches Gesicht hatte. Ribanna räusperte sich leicht.

Meisterin Skyfly, ich bin Ribanna Noida, seit einer halben Woche Padawan von Tara Li, zur Zeit als Krankenschwester auf der Medi-Station tätig, und ihr habt nach mir rufen lassen!”

Ribanna wurde freundlich begrüßt und es stellte sich heraus, dass Kestrel Skyfly die Aufgabe bekommen hatte, nach ihrer Meisterin Tara zu suchen. Sie war dafür extra weit gereist und hatte ihren Urlaub abgebrochen. Betroffen nahm das Ribanna zur Kenntnis, wusste aber nichts darauf zu sagen. Auf einer Art tat ihr das für Kestrel leid, dennoch war sie froh, dass sie gekommen war und nach Tara gesucht werden würde. Die meisten Jedi waren mit dem C-Virus voll beschäftigt. Kestrel hatte sich gerade Karten von Coruscant aufgerufen. Es handelte sich um die besagte Ebene 15 des Geschehens und um die Straßenabschnitte rund um die zwei Apotheken. Das Archiv enthielt ausführliche Karten der gesamten Galaxis.

“Ich bin sehr froh, dass Sie sie suchen werden. Leider kann ich nicht viel mehr dazu sagen, als dass, was ich schon aufgeschrieben habe. Tara machte sich alleine zur anderen Apotheke auf.”

In dem Moment erschien eine weitere junge Frau (Sarissia). Sie hatte nur noch ein Auge. Eine große lange Narbe zierte ihr sicherlich vorher bildschönes Gesicht. Deren Gesicht erhellte sich, als sie Meisterin Skyfly sah und es schien ihre Padawan zu sein. Nachdem sie sich eine Weile begrüßt hatten, reichte Ribanna der Vahla die Hand.

“Ich bin Ribanna Noida. Hallo! Meine Meisterin Li ist verschwunden. Meisterin Kestrel Skyfly wird sie suchen gehen. Wirst du sie begleiten?”

Und dann schilderte Ribanna nochmal genau das, was sich an dem Abend abgespielt hatte und was in ihrem Bericht stand. Dabei wurden ihr bei der Erinnerung an diese Nacht mehrfach die Augen feucht, ihre Stimme zittrig und ihre Miene traurig. Ihre ganze Hoffnung lag auf Meisterin Skyfly.


Coruscant, Jedi-Tempel, Archiv, im dritten Saal für Geographie: Kestrel, Sarissia und Ribanna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Ian

Hätte Eowyn hingehört hätte sie mitbekommen, dass Ribanna genau die Bedenken aussprach, die ihr selber kurz durch den Kopf geschossen waren, doch so blieb sie nur stumm und hing ihren eigenen Gedanken nach. Selbst Ians "Natürlich" bemerkte sie nur am Rande, und Ribannas kurzes Verschwinden und wieder Auftauchen blieb ebenfalls halb im Nebel. Langsam begriff sie, weshalb dieses Bild sie so aus der Bahn warf, und immerhin, das war doch ein Anfang. Es war ein Unterschied, ob man ein riskantes Leben führte, ob man die Wahrscheinlichkeit einschätzte, ob man wieder heil zurückkehren würde - oder ob man sicher vor Augen sah, wozu etwas führen konnte. Zwar war niemals etwas sicher, erst Recht nicht die Zukunft, doch... glaubte nicht jeder irgendwie daran, dass man sich aus allem herauswinden konnte, dass man überlebte, dass man relativ unverletzt überlebte, dass alles gut ausging - sonst war doch von Beginn an schon alles zum Scheitern verurteilt.
Mit diesem Bild vor Augen fiel es Eowyn schwer, an so etwas zu glauben. Sie war schon in schwierigen Situationen gewesen, auf Nar Shaddaa in gewisser Weise sogar in einer ausweglosen, aber niemals in einer solchen.
Auch wenn sie mit ihrer Berufung schon längst hätte damit rechnen können.


Wie auch immer. Sie wollte raus hier, um sich ein wenig zu beruhigen und erneut zu sammeln. Entweder, Ian hatte noch nicht bemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmte, oder aber er hielt sich bedeckt. Bei letzterem würden sie wohl draußen sofort darüber reden, bei ersterem hatte sie eine Chance, sich zuerst zu ordnen. Ian hatte mit ziemlicher Sicherheit dasa gleiche gesehen wie sie. Was sollte sie ihm sagen? Was sollte sie ihm raten? Es war klar, dass er sich Sorgen um sie machte. Aber wie konnte sie ihn beruhigen, wenn sie selbst noch aufgewühlt war? Wie sollte sie ihn beschwichtigen, wenn sie selbst nicht wusste, wie sie damit umgehen wollte? Vision oder nicht, die Möglichkeit, dass diese Sache eintreten würde, bestand, und nie war es ihr so klar gewesen wie in diesem Moment. Sie hatte es von sich geschoben... Aber es ließ sich nicht leugnen, dass Ians Anwesenheit sie in größere Gefahr brachte als normalerweise. Verdrängung hatte bisher ganz gut funktioniert, doch nun...
Wie sollte sie damit umgehen? Sie konnte sich schlecht im Tempel einschließen. Sie war fähig, sie war intelligent, sie war körperlich fit, sie war vielen im Lichtschwertkampf überlegen - aber auch sie war irgendwann machtlos, vielleicht nicht nur irgendwann, sondern sehr schnell. Nar Shaddaa hatte das nur allzu deutlich gezeigt. Aber nur, weil das Risiko nun stieg, konnte sie nicht einfach im Tempel bleiben. Sie wäre genauso eingeschränkt wie Ian jetzt. Nein, das war unmöglich... Aber konnte sie einfach so dieses Bild zur Seite wischen?


Ribanna verabschiedete sich, und Eowyn ergriff die Gelegenheit beim Schopf und verließ den Raum ebenfalls.
Draußen auf dem Flur drehte sie sich zu Ian herum und redete sofort los, ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen.
Ich... möchte sofort mit dem Rat sprechen, wenn das in Ordnung ist für dich. Du kannst in der Zeit mit Recherchen beginnen, mit anderen Heilern reden... vielleicht findest du etwas heraus? Oder nach Alisah und ihrem Sohn sehen. Vielleicht kannst du etwas für sie tun... aber überanstrenge dich bitte nicht, ja? Ich bin sicher... bald zurück. Nach etwas Ruhe und vielleicht Meditation zumindest. Auch wenn Eowyn nicht sicher war, ob es etwas nutzen würde, doch sie musste zumindest ansatzweise ihre Mitte finden, um mit Ian zu reden. Um zu wissen, wo sie stand... Und auch, wenn sie das sicher nicht innerhalb einer Stunde herausfinden würde.
Angesichts dessen, was sie gesehen hatte, erschien ihr das Gespräch mit dem Rat, so sie denn überhaupt einen finden würde, nicht annähernd so erschreckend wie noch vorhin.


Coruscant – Jedi-Tempel, vor Wontos Krankenzimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Eowyn

Ribanna sprach genau das laut aus, was Ian sich selbst gedacht hatte. Einen neuen Namen zu nennen würde nicht dafür sorgen, dass er sicherer war. Das Gegenteil würde der Fall sein.
„Wir nutzen diesen neuen Namen einfach ab jetzt und der Vorname genügt. Vielleicht vergessen wir alles andere besser. Sicher werden Sluuks Leute den Fokus nicht auf meinen Namen gelegt haben. Ihnen jetzt einen anderen mitzuteilen ist sicher nicht klug.“
So wenig wie es klug gewesen war, nicht von Anfang an einen Decknamen zu verwenden. Doch keiner hatte an so etwas gedacht und im Nahhinein hätte Ian sich ohrfeigen können. Ausgerechnet er, der so bedacht darauf war, sich in der Macht zu verschleiern und sich abzuschirmen, wo immer er war, vergaß etwas derart wichtiges.

Ribanna verschwand schließlich kurz und brachte, nur Minuten später das zweite Ergebnis, das das erste bestätigte. Bei Sluuk konnte kein C mehr festgestellt werden. Doch das Lächeln, das nun auf Ians Züge trat, war längst nicht mehr so unbeschwert, wie vorhin.
„Das ist wunderbar“, sagte er, versuchte mit der gleichen Euphorie zu sprechen, wie Ribanna.
„Bleiben Sie gesund und halten Sie sich von Infizierten fern,“ versuchte er sich schließlich an einem halben Witz, an Sluuk gerichtete. Ribanna entschuldigte sich erneut und auch Eowyn verließ den Raum. „Ich wünsche Ihnen das Beste, Mister Sluuk“, wandte Ian sich noch einmal an den Ortolaner und legte ihm für Sekunden die Hand auf die Schulter. „Ich denke, wenn das Virus in den nächsten zwei Wochen nicht zurückkehrt, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, ist das ein absolut sicheres Zeichen dafür, dass Sie wirklich geheilt sind. Wenn Ihr mich nun entschuldigt,“ fügte er an und verließ ebenfalls den Raum. Und da sprach Eowyn ihn auch schon an, überforderte ihn ein wenig. Sie wollte sofort mit einem Rat sprechen, wenn das für ihn in Ordnung war?
„Sicher, aber…“, weiter kam Ian allerdings nicht, denn Eowyn sprach unbeirrt weiter und Ian runzelte leicht die Stirn. Jetzt wollte er sicher nicht recherchieren und noch weniger zu Alisah gehen. Warum die plötzliche Eile?

„Ich würde auch gerne mit einem Rat sprechen,“ beendete der Dunkelhaarige schließlich seinen Satz, sah Eowyn leicht irritiert an, verführt sich zu der frage hinreißen zu lassen, ob das nun für sie in Ordnung war. Stattdessen war eine andere Frage aber viel angebrachter.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Es wirkte alles andere als so. „Ich meine, wir können auch später reden, nachdem du beim Rat warst. Ich kann auch später mit einem Rat reden. Nach dir.“ Ein unsicheres Lächeln folgte, aber die Frage war gestellt und gleichzeitig war die Option gegeben, nicht sofort darauf antworten zu müssen.



Coruscant – Jedi-Tempel, vor Wontos Krankenzimmer, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, vor Wontos Krankenzimmer, mit Ian

Eowyn stutzte und sah ihn prüfend an. Weshalb wollte Ian mit einem Rat reden? Weshalb so plötzlich? Es hatte ihn nie wirkllich interessiert, selbst auf Lianna hatte er mit Joseline nur ganz zu Beginn gesprochen. Und vorhin, als sie ihm seine Gedanken ausgebreitet hatte, da hatte er auch nichts davon erwähnt. Wo kam dieser plötzliche Sinneswandel nun her?
Es war aber nichts damit, sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn Ians nächste, direkte Frage brachte sie ins Schwanken. "Ist alles in Ordnung mit dir?"... Nein, das war es nicht. Definitiv nicht... Und anlügen würde sie Ian ganz sicher nicht mehr. Was hatte sie verraten? Dieser Gedanke schoss ihr schnell durch den Kopf, bevor sie ihn als vergangen abstempelte.
Eowyn atmete einmal heftig aus, bevor sie schließlich zögerlich, mit zum Boden abgewandtem Blick, antwortete. Ehrlichkeit.
Nein, ist es nicht... So weit, so gut. Nur, was war besser? Jetzt darüber zu reden, oder es noch zu verschweigen? Würde es besser werden? Was, wenn diese Sache sich nun zu ihrer allgemeinen Panik hinzugesellte? Wenn sie alles in sich hineinfraß? Aber sie fraß nichts in sich hinein, nur, weil sie ein, zwei Stunden daraüber nachdenken wollte. Oder auch mehr... oder doch? Aber was sollte sie Ian nun sagen? Was? "Hör mal, ich hab da was gesehen, das nicht für ich bestimmt war, und nun drehe ich am Rad"?
Doch Ian sollte mehr sein als nur jemand, bei dem sie ihre Sorgen ablud, jemand, den sie vor vollendete Tatsachen stellte. Er sollte jemand sein, mit dem sie besprechen konnte, was sie belastete. Die Frage war nur, ob das genau bei dieser Sache jetzt so klug war... war das nicht etwas, das man eher mit seiner besten Freundin besprach? Oder, noch besesr, mit seinem Mentor oder Meister? Doch nichts davon hatte Eowyn. Andererseits, es betraf sie beide... es betraf nicht nur sie. In diese Geschichte waren sie beide verwickelt, und daher war es nur fair, mit offenen Karten zu spielen...

Ich... begann sie, rieb sich verlegen die Stirn. Ich denke... Eowyn blickte um sich, sah den belebten Flur, in dem immer wieder Heiler oder Droiden vorbeikamen.
Nicht hier, war schließlich das entschlossenste, das in der letzten Zeit aus ihrem Mund gekommen war. Sie warf Ian einen Blick zu und ging voraus, auf der Suche nach einem leeren Raum, in dem sie ungestört reden konnten. Das waren immerhin noch ein paar Minuten Bedenkzeit, ein paar Minuten, in denen sie versuchen konnte, sich eine Gesprächsreihenfolge zu überlegen. Oder zu überlegen, wie weit sie gehen wollte. Wie ehrlich sie sein wollte. Sie würde nicht lügen, ganz sicher nicht, aber keiner konnte von ihr verlangen, ihre komplette Gefühlswelt offen zu legen, noch nicht einmal vor Ian...

Ein großer, größtenteils leerer Lagerraum schließlich schien Eowyn nicht allzu unpassend zu sein, und so trat sie hinein und setzte sich an der Wand auf den Boden. In Ordnung... Sie schloss kurz die Augen, versuchte sich zu sammeln, bevor sie sie wieder öffnete und Ian ansah. Lass mich bitte ausreden, in Ordnung?
Gerade eben, als ich dich beruhigen wollte... Ich schätze, da habe ich etwas gesehen, das ich nicht hätte sehen sollen. Ich habe... mich gesehen.
Musste sie das noch weiter ausführen? Es gefiel ihr nicht, aber es sollte keine Missverständnisse geben. Mich... in einem Flur. Und noch... jemand anderen. Das sollte genügen. Es war keine Absicht... Und... Sie atmete noch einmal tief durch. ...es war auch keine Absicht, als ich dieses Bild schon einmal gesehen habe. Auf Va'art. Im Turm... als du so krank warst, als ich dich in die Trance versetzt habe. Nur, dass diese Person da du warst. Die Gefühle, die übertragen worden waren, verschwieg sie lieber, es war für Ian so vermutlich schon schlimm genug. Ich hielt es für eine Erinnerung... ich wollte dich nicht verletzen, indem ich es dir erzähle. Aber jetzt... Fragend sah sie Ian an. Was war das, Ian? Eine Vision? Eine Erinnerung? Eine Vorstellung? Ich... Das klang wie ein Verhör... Eowyn schüttelte den Kopf. Ich will nicht in dich eindringen. Wirklich nicht. Aber jetzt... Jetzt ist alles anders, schloss sie leise, sah auf ihre Finger, die an ihren Stiefeln herumspielten. Keine Rede von ihren Ängsten... noch nicht. Vielleicht war es nicht notwendig.

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, vor Wontos Krankenzimmer, mit Eowyn

Die Antwort kam verzögert, aber dafür war sie ehrlich. Es war nicht alles in Ordnung. Ian nickte unmerklich, denn irgendwie war die Antwort klar gewesen und das der Flur nicht der geeignetste Ort war, um ein ungestörtes Gespräch zu führen, war genauso klar. Daher folgte Ian Eowyn schlicht, auf der Suche nach einem Raum und fragte sich, was genau in dieser kurzen Zeit dazu geführt hatte, dass auch bei ihr nicht mehr alles in Ordnung war. Die Unvorsichtigkeit der Erwähnung seines Namens und die Tatsache, dass sie vermutlich bekannter wurde, als gut für ihn war?

Sie erreichten einen leeren Lagerraum, noch ehe Ian sich zu viele Dinge ausmalen konnte und er folgte Eowyns Beispiel, setzte sich und antwortete erneut mit einem Nicken, als sie ihn darum bat, aussprechen zu dürfen. Und nur Sekunden, nachdem sie begann, verzog Ian den Mund zu einem dünnen Strich, denn er wusste
genau was Eowyn gesehen hatte. Sie hätte den Flur nicht erwähnen müssen und Ian war dankbar, dass sie abbrach und nicht mehr erzählte. Wie hatte sie das sehen können? Warum hatte sie das sehen können? Doch auch hier kam Ian nicht dazu, seine Gedanken zu Ende zu führen, als Eowyn ihm offenbarte, dass es nicht das erste Mal gewesen war, dass sie Bilder sah, die ganz sicher nicht für sie bestimmt waren. Hätte ihn diese Offenbarung nicht wütend machen sollen? Sie tat es nicht, auch wenn Ians Mund nur weiter zu einer einzigen, stummen Linie wurde. Ihre Fragen hingegen lösten etwas aus, dass Ian nahezu trotzig werden ließ. Denn so wie sie ihre Fragen formuliere, so wie sie diese aneinander reihte, klang es, als verhöre sie ihn. Ian bemerkte, wie sie an ihren Stiefeln herum spielte und war sich diesmal sicher, die Geste richtig zu interpretieren, was ihm dabei half, sich zurück zu nehmen. Sie machte sich Sorgen. Um sich. Und das war sicher nicht unberechtigt, auch wenn es ihm ganz und gar nicht gefiel, über das zu reden. Jetzt war alles anders, war die nächste Bemerkung, die er in den falschen Hals hätte bekommen können, doch erneut ermahnte Ian sich. Er an ihrer Stelle… Nun er an ihrer Stelle hätte es sicher auch mindestens befremdlich gefunden, sich selbst zu sehen. Sicher hätte es ihm auch Sorge bereitet. Und genau das sagt er sich ein paar mal hintereinander, auch wenn ihm der Gesprächsverlauf überhaupt nicht gefiel.

„Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte er dann, sah von ihren Stiefeln direkt zu ihr. „Das auf Va’art war eine…“ wie wunderbar, es zugeben zu müssen, „Erinnerung, das eben…“, er seufzte, sah vom Boden zu ihr, „eine Befürchtung.“ Ian wusste nicht, ob sein Drang, sie zu beruhigen größer war, als der Drang, das Thema nun zu beenden. War er ehrlich, wusste er überhaupt nicht, was er nun empfinden sollte. Vorhin war da Angst gewesen – eine riesige Angst. Nun? Nun war da etwas anderes, undefinierbares. „Es kann nicht noch mal geschehen, weil es auf Bastion war.“ Beruhigung für sie, oder für ihn? „Es war keine Vision und es wird nicht geschehen, in Ordnung?“ Selbstberuhigung, Ian erkannte es, noch während er den Satz aussprach, noch während er den Klang seiner eigenen Stimme hörte. „Und nur, weil ich dumm genug war, meinen richtigen Namen zu nennen, bedeutet das nicht, dass es… gefährlicher werden muss, als es schon ist.“ Außerdem war sie ein Schatten. Vermutlich war sie Gefahr gewohnt. Sie waren auf Coruscant, Eowyn konnte gut mit dem Lichtschwert umgehen, Ysim hatte er seit Ewigkeiten nicht gesehen und Ian war sicher alles andere als hilflos und würde jemand Eowyn angreifen, musste er zuvor an ihm vorbei, also kein Grund zur Sorge, kein verdammter Grund dazu. „Tut mir leid, dass du das gesehen hast,“ meinte Ian dann.
„Aber es war keine Vision, es wird nicht geschehen.“ Sich zu einem Lächeln zwingend und auch zum nächsten Satz, sagte er: „Außerdem siehst du es ja selbst, ich sitze vor dir. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen.“ Allerdings ließ sich seine eigene Sorge dadurch keinesfalls beeinflussen. Ein weiteres Seufzen folgte, ehe Ian sein Lächeln aufgab.
„Wirklich, Eowyn. Es tut mir leid, dass du das gesehen hast. Aber es wird nicht geschehen.“ Und jetzt, wo er es sicher hundertmal gesagt hatte, war sie sicher auch überzeugt. Sie musste. Schließlich war das, was er gesehen hatte nur eine Befürchtung gewesen, eine Befürchtung, die Eowyn eigentlich überhaupt nichts anging. So wie eine Erinnerung, die es ebenfalls nicht tat.
„Es ist meine Befürchtung, meine Angst, meine Vermischung – nicht mehr. Lass sie bitte nicht zu deiner werden.“ Eine Bitte, die sehr eindringlich kam. "Ich... werde sehen, dass so etwas nicht noch einmal geschieht." Was reichlich kompliziert werden konnte, wo er doch nicht einmal wusste, weshalb genau Eowyn etwas sehen konnte, was er ihr nicht absichtlich vermittelte. "Ist das mehr als diese beiden Male passiert?", wollte er schließlich wissen. "Und einfach so?" Als wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, danach zu fragen...


Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Eowyn wusste nicht, was sie erwartet hatte, wie Ian reagieren würde. Ihr war klar gewesen, dass die Offenbarung, dass sie in seine innersten Gedanken geblickt hatte, ihm ganz sicher nicht gefallen würden. Erst Recht nicht, dass sie es ihm nicht gesagt hatte... aber wann hätte sie das tun sollen? Auf Va'art, als er beinahe an der Lungenentzündung gestorben wäre? Hinterher auf Lianna, als sie andere Dinge im Kopf gehabt hatten - wie sein Geständnis und die Freude darüber, dass sie beide überlebt hatten und zusammen waren? Sicher, wenn sie gewollt hätte, es hätte sich eine Gelegenheit gefunden... doch... es hatte nun einmal nicht Priorität gehabt.
Seine wenig erfreute Miene war also keine große Überraschung. Eigentlich. Und immerhin, er wurde nicht wütend auf sie, wozu er sicher auch irgendwie Grund gehabt hätte. Auch, wenn sie keines dieser Dinge mit Absicht getan hatte.
Aber weshalb fühlte sie sich dann so schlecht? Weshalb hatte sie das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben? Sie verstand es nicht.
Doch wenigstens konnte Ian ihr erst einmal die direkte Angst nehmen. Es war, wie sie es zuerst vermutet hatte... eine Erinnerung. Nein, es war nicht gut, und nein, sie litt mit Ian, da sie einen Einblick in seine Vergangenheit bekam. Doch Vergangenes war vergangen, es war erst einmal vorbei, vielleicht sogar überwunden. Da war die Möglichkeit, es nun zu verarbeiten, und das war vermutlich auch notwendig, da diese Bilder noch immer in Ians Kopf herumschwirrten. Doch sie waren keine unmittelbare Gefahr - das war ein Unterschied. Sie sah von ihren Schuhen auf und nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
Wenigstens keine Vision... ja, es machte keinen so sonderlich großen Unterschied. Denn Visionen hießen noch lange nicht, dass etwas eintrat, und etwas, das
keine Vision gewesen war, hieß nicht, dass es nicht doch eintreten konnte... Trotzdem. Es war eine kleine Erleichterung.

Ian schien, obwohl sie es mit direkten Worten nicht gesagt hatte, durchaus zu verstehen, woher der Wind wehte. So schwer war es schließlich auch nicht, und der Mann, den sie liebte, war auch kein Laserhirn. Er schmetterte ihre nicht erwähnten Ängste, dass dergleichen geschehen konnte, allerdings sofort ab - ohne danach zu fragen, wie es ihr ging. Ohne danach zu fragen, was ihre Ansicht war, ob sie überhaupt daran gedacht hatte, was sie fühlte... und das war die tatsächliche Überraschung in diesem Gespräch. Eine Überraschung, die in Eowyn Gefühle auslöste, die sie erst einmal nicht definieren konnte, bis sie erkannte, was sie störte.
Er redete mit ihr wie mit einem Kind, das in der Nacht aus einem Alptraum erwacht war. "Es ist alles gut. Es wird nichts geschehen... Mach dir keine Sorgen und geh wieder schlafen." Andererseits hatte sie ihn gerade damit überrumpelt, was sie gesehen hatte. Er musste vermutlich auch erst einmal sortieren, wie er reagieren sollte... Es war nicht fair, ihm das vorzuwerfen. Aber sie würde es
nicht in sich hineinfressen. Sie würde keine Spielchen spielen.
Sein Versuch, sie zu beruhigen, setzte dem ganzen allerdings die Krone auf, und Eowyn runzelte die Stirn. Er saß vor ihr? Sie musste sich keine Sorgen machen? Was dachte er eigentlich, mit wem er hier sprach?


Es war klar, dass er hier eine Grenze zog. Er wollte nicht darüber sprechen - sein Kopf, seine Gedanken. Sein völlig gutes Recht, doch die Gefahr, die bestand, ließ sich nicht einfach mit einem Kopftätscheln aus der Welt schaffen. Und auch nicht durch eine ablenkende Frage aus ihrem Kopf schaffen. Geschehen war geschehen... Hielt er sie für einen Nerfhirten? Sie hatte sich nicht verweigert, sie hatte offen darüber geredet, was sie beschäftigte, er hatte doch erkannt, dass es sie zumindest nicht völlig kalt ließ, und er... tat es einfach ab.
Und würde sehen, dass das nicht noch einmal geschah. Aber natürlich. Wo er doch bisher auch schon so gut gewusst hatte, dass es
überhaupt geschah... Nein, ist es nicht, und ja, einfach so. Ich habe dir bereits gesagt, dass es keine Absicht war. Denkst du, ich habe es darauf angelegt? Eowyn schüttelte den Kopf. Glaube mir, mir gefiel es genauso wenig wie dir. Ich hätte gerne darauf verzichtet. Sie erhob sich. Es war sinnlos, weiter darüber zu reden.
Ich werde nicht mehr darüber sprechen, offensichtlich ist es dir unangenehm, und das verstehe ich wirklich und respektiere es. Ich werde mir größte Mühe geben, es zu vergessen. Aber bitte, vergiss nicht, mit wem du hier sprichst. Tu nicht so, als wüsste ich nicht, was auf dem Spiel steht, oder, welche Gefahren es gibt. Ein wenig enttäuscht schüttelte sie den Kopf, während sie sich langsam zum Gehen wandte. Ich bin nicht naiv, auch wenn ich manchmal vielleicht so wirke. Komm, lass uns einen Rat suchen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn


Sie bekam das, was er sagte, in den falschen Hals, dass machte ihre Reaktion zu deutlich und Ian hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was er falsch gemacht hatte. Kein Hinweis von Eowyn, nur das dezente Gefühl, dass der Gesprächsverlauf mehr, als nur unbefriedigend war. Sicher glaubte er nicht, dass sie es darauf angelegt hatte, solche Dinge zu sehen – ein seltsamer Kommentar, wo er ihr doch gar keinen Vorwurf gemacht hatte. Doch ihre nächsten Worte waren nicht besser und Ian fragte sich leise, wann es ihnen je gelingen würde, unangenehme Gespräche so zu besprechen, ohne dass sie blieben, was sie waren: unangenehm. Sie stand einfach auf, ihre Art das Gespräch zu beenden, eine Art, die Ian absolut nicht gefiel. Und es war nicht fair, denn sie nahm ihm jede Möglichkeit, es sei denn, er hielt sie auf, bat sie einmal mehr darum, zu warten. Ihr hatte nicht gefallen, was sie gesehen hatte, sie würde sich größte Mühe geben, es zu vergessen. Wo genau lag nun ihr Problem? Dass sie gesehen hatte, was sie gesehen hatte, oder dass Ian sie darum bat, es nicht zum Problem werden lassen?
Sie schüttelte den Kopf und Ian begriff nicht wieso, hatte keine Ahnung, wo der Fehler lag. Was er wusste war, dass ihm missfiel, wie sie den Kopf schüttelte, dass ihm missfiel, dass sie einfach aufstand und das es ihm ebenfalls missfiel, dass sie ihn behandelte wie ein Kind. Denn ließ sie ihn nicht einfach sitzen?

„Ich habe nie gesagt, dass du naiv bist, und ich glaube es auch nicht,“ sagte er dann und stand, im Gegensatz zu Eowyn, nicht auf, drehte sich lediglich zu ihr herum, um nicht mit ihrem Rücken sprechen zu müssen.
„Natürlich gefällt es mir nicht, wenn du plötzlich etwas sehen kannst, was in meinem Kopf ist.“ Wie hätte sie an seiner Stelle reagiert? Nun stand er doch auf, denn sie von seiner Position aus anzusehen, war nicht nur ungemütlich, sondern ließ ihn sich wie einen Idioten fühlen. „Und dann auch noch so was.“ Allerdings hatte auch er nicht absichtlich dafür gesorgt, dass sie diese Erinnerung, die sich in einer Befürchtung verwandelt hatte, sah. „Ich tue nicht so, als stünde nichts auf dem Spiel, ich versuche mit dem, was mir Angst macht einfach nur umzugehen und vielleicht war das eben ein Versuch, auch mich wieder zu beruhigen, denn bei der Macht, ich habe schon einmal einen Menschen, den ich liebe verloren und ich will das sicher kein zweites Mal.“ Er atmete scharf aus, um zu verhindern, dass seine Angst zurückkam. „Aber du könntest mir einen großen Gefallen tun und anstatt den Kopf zu schütteln und mich sitzen zu lassen, als wäre ich nicht nur naiv, sondern ein Idiot, mir einfach sagen, was genau das Problem ist und mir selbst auch die Chance einräumen, all das besser einzuordnen.“ Schlussendlich war es schließlich auch für ihn verstörend gewesen zu sehen, was er gesehen hatte. Einfach war es außerdem auch nicht gewesen: Denn wer wollte schon an einen der Momente erinnert werden, an dem er derart gelitten hatte? Wer wollte wieder erleben, was er lieber vergessen würde? Und für Ian, für den all das mehr als nur Realität gewesen war, war es umso schlimmer eine Wiederholung zu befürchten. Denn er wusste genau, wie diese … Folter damals gewesen war. Eowyn war die letzte, der so etwas passieren sollte. Passieren durfte.
„Mir fällt es sicher nicht einfach, über alles mit dir zu sprechen, aber das bedeutet nicht, dass ich es gar nicht tun will, auch wenn es unangenehm ist.“ Allerdings konnte er liebend gerne darauf verzichten, Gespräche zu führen, die endeten, wie dieses zu enden drohte. Auch er war kein naives Kind, das man einfach sitzen lassen konnte. Ian schloss kurz die Augen, seufzte.
„Es tut mir leid, dass du das gesehen hast“, bat er sie nun das dritte Mal um Entschuldigung. „Ich meine, ich kann mir vorstellen, wie verstörend das ist.“ Bestens sogar, immerhin war er das Paradebeispiel, was schlechte Träume betraf. „Aber Eowyn, bitte versteh auch, dass diese Befürchtung für mich einen ganz anderen Stellenwert hat und Angst davor zu haben, dich zu verlieren, ist etwas anderes, als dir auf so einem Weg auch noch zu zeigen, wie ich dich verlieren könnte.“ Ian stockte kurz, denn sicher wollte er nicht den Eindruck vermitteln, dass das Gesehene für ihn schlimmer war, als für sie, was, rief er seine Worte zurück ins Gedächtnis, sehr danach klingen konnte.
„Meine Angst zu deiner zu machen ist einfach nicht das, was ich will, verstehst du?“


Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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[Coruscant / Obere Ebenen/ Hangar] mit anderen Reisenden

Die Reise war lange gewesen und nicht sonderlich spannend. Im Shuttle hatten weniger Personen gesessen als gedacht. Er hatte von dem Virus gehört, aber hatte sich auch nicht so sonderlich damit befasst. Der Virus schien enorm gefährlich zu sein und was er aus den Gesprächen der anderen Mitreisenden gehört hatte, waren die Symptome auch nicht ohne.
‚Zombies?‘, dachte er ungläubig und geschockt. Das war etwas, was sich der Nautolaner einfach nicht vorstellen konnte. Hirnlose Wesen die nur darauf aus sind einen zu essen!? Das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Aber irgendwelche Gruselgeschichten gab es irgendwo immer.
Als sie endlich zum Landeflug ansetzten, konnte der Nautolaner nicht anders als aus dem Fenster zu schauen. Er war so begeistert von dem Planeten, der wie es aussah nur aus Gebäuden bestand. Er konnte von hoch oben keinen einzigen Baum oder eine Grünfläche erkennen nur grauer, kalter Stahl.
Es dauerte ewig bis Q’Tahem endlich aus dem Shuttle ausgestiegen und durch die ganzen Kontrollen gekommen war. Als er dann endlich aus dem Raumhafen gekommen war und davorstand, starrte er erstmal eine Weile auf die orange angeleuchteten Gebäude. Es war so anders wie Lianna!
Der Nautolaner holte sich ein Taxi und ließ sich zum Jedi Tempel bringen. Diesen zu sehen war fast wie ein wahrgewordener Traum. Er war nicht hundert Prozent wie in Q’Tahems Vorstellung, aber dennoch atemberaubend. Der Padawan drückte dem Fahrer einige Credits in die Hand und stieg mit seinem wenigen Gepäck aus. Er freute sich seine Meisterin wieder zu sehen und lief schnell in den riesigen Tempel. Er war im wahrsten Sinne des Wortes riesig!
‚Wie soll ich da Meisterin Skyfly finden?!‘, dachte er sich und ging in die Eingangshalle. Dort waren einige Jedi, die geschäftig durch die Gegend liefen und auch einige Droiden. Der Nautolaner überlegte nicht lange und lief schnurstracks auf einen dieser Droiden zu. Er wusste, dass seine Meisterin in den Archiven auf ihn warten wollte, daher fragte er explizit danach.


Einen Moment bitte… Letzte Informationen werden abgefragt… Daten erfasst. Folgen Sie mir bitte.

Der Droide brachte Q’Tahem auf dem schnellsten Weg zu den Archiven. Auf dem Weg dachte er sich mehrmals, wie er sich jemals in diesem riesigen Tempel zurechtfinden sollte. Vor allem als sie auch noch in einen Turbolift stiegen und es in eine andere Ebene ging. Der Tempel hier war immerhin um einiges größer als der auf Lianna. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich in den Archiven an. Diese waren ebenfalls riesig! Ein riesiger Raum mit wie es dem Nautolaner schien abertausenden von Bücherregalen. Sie reichten bis unter die Tempeldecke und musste so viel Wissen beinhalten! ‚Wo fange ich nur an?‘, dachte er sich und lief, nachdem er sich bei dem Droiden kurz bedankt hatte, langsam einige Schritte geradeaus. Der Nautolaner konnte seine Meisterin genau spüren, jedoch war der Raum so groß, dass die Macht ihm hier nicht sonderlich viel half. Er schaute durch die Gänge, aber fand niemanden und wenn er jemanden sah, dann war es nicht seine Meisterin. Es kam dem Nautolaner vor wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nach einiger Zeit konnte er jedoch eine Präsenz spüren, die der seiner Meisterin so ähnlich war, dass es eigentlich keinen Zweifel gab. Zusätzlich konnte er aber auch eine andere Präsenz spüren, die er noch nicht kannte und auch eine, die er aber sehr gut kannte. Das konnte nur Sarissia sein. Also waren nun alle wieder vereint! Die beiden Padawans und ihre Meisterin.
Der Nautolaner verließ sich auf die Macht und ging auf dem direkten Weg auf die verschiedenen Präsenzen zu. Als er aus der Bücherregalreihe kam, erschien ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.


Meisterin Skyfly! Sarissia! Ich freue mich euch zu sehen!

, sagte er fröhlich und sah dann die Frau an, dessen Präsenz er nicht kannte. Sie war etwas kleiner als der Nautolaner und hatte lange, hellbraune Haare, die ihr mindestens bis zwischen die Schulterblätter ging.

Hallo, ich bin Q'Tahem Gaar. Schön dich kennen zu lernen.

Seine rechte Hand zuckte kurz, da er der Frau erst einen Händedruck geben wollte, dann aber verbeugte er sich kurz leicht. Die Ausstrahlung der Frau war sehr betrübt und es schien sie etwas stark zu bestürzen. Als er gerade ankam, hatte er die Frau in ihren Ausführungen unterbrochen. Er entschuldigte sich und die Frau fing nochmal an.
Q'Tahem hörte zu und war entsetzt, dass die Meisterin der Frau, die sich als Ribanna Noida vorstellte, einfach so verschwunden war. Er hatte keine Ansatzpunkte wo er mit der Suche beginnen würde, mit Ausnahme der Apotheke "Zur weißen Hexe".


[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Archive] mit Kestrel, Sarissia, Ribanna und anderen wissbegierigen Jedi
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Oh, sie hatte doch eingesehen, dass er dieses Gespräch nicht wollte... Und nun war es doch falsch? Nun wollte er doch reden? Es war ein Fehler gewesen, es ihm zu sagen. Sonst war es ein Fehler, Dinge für sich zu behalten, und nun war sie offen, nun redete sie, und es war auch nicht gut. Sie hätte es einfach lassen sollen. Es mit sich selbst ausmachen sollen, so wie sonst auch, sie würde es offensichtlich ohnehin tun müssen... andererseits hätte ihr dann die wichtige Information, dass es eben keine Vision gewesen war, gefehlt.
Sie griff mit drei Fingern an die Stelle zwischen den Augen und schloss selbige mit einem Kopfschütteln. Sie machte immer alles falsch... egal wie sie sich entschied, sie machte immer alles falsch. Und sie war es Leid, einfach nur Leid... Konnte sie nicht
ein Mal etwas richtig machen? Nur ein einziges Mal?
Warum redest du dann mit mir wie mit einem kleinen Kind, wenn du nicht glaubst, dass ich naiv bin?, fragte sie schließlich und sah ihn wieder an. Ian, ich weiß, welches Risiko ich eingehe. Ich weiß, dass die Galaxis kein schöner Ort ist. Und ich weiß, dass ich mir Sorgen machen sollte. Was sie bisher, zugegebenermaßen, kaum getan hatte, aber es nun zu tun war nun einmal etwas, das sich nicht vermeiden ließ. Das Leben war keine Bantha-Farm. Dinge, die einem einmal Angst machten, waren schwer, wieder fortzupacken. Tu nicht so, als ob du mich vor dergleichen beschützen müsstest.
Und ich habe doch gesagt, dass ich verstehen kann, dass dir der Gedanke nicht gefällt, dass ich gewisse Dinge sehe. Ich habe völlig ernst gemeint, dass ich versuchen werde, das zu vergessen. Es ist dein Kopf, und ich habe nicht das Recht, hineinzublicken, dass es geschehen ist tut mir wirklich sehr, sehr Leid. Ich wollte dir das nicht antun. Aber ich kann nichts daran ändern, verstehst du nicht? Nun, abgesehen davon, ihn nicht mehr zu berühren. Vor allem nicht in schweren Situationen... vielleicht sollte sie tatsächlich mehr auf Abstand gehen, bis sie dieses Problem gelöst hatten. Nur, ob Ian das gefallen würde?
Weißt du, ich dachte, du würdest nicht darüber reden wollen. Schließlich hast du einfach gesagt, nein, betont, dass ich mir keine Sorgen machen soll, und ich dachte, ich würde deinen Wunsch respektieren, wenn wir das hier beenden. Du warst es doch, der gesagt hat, dass es einfach nur deine Angst ist, nicht mehr. Ist damit nicht alles gesagt? Zumindest war es das, wenn er einfach davon ausging, dass sie naiverweise lächeln, nicken, und "super, vielen Dank" sagen würde.
Aber sie wusste ganz genau, dass eben nicht alles in Ordnung war. Dass dieses Gedanken berechtigt waren. Dass, sobald irgendjemand herausbekam, wo Ian sich aufhielt, sie beide in Gefahr waren, zumindest wenn der Imperator so rachsüchtig war, wie man ihm nachsagte. Und Eowyn hatte keinen Grund, daran zu zweifeln. Nein, sie war in dieser Hinsicht nicht dumm und auch nicht naiv.


Ich... verzweifelt schüttelte sie den Kopf und stützte dann die Stirn in ihre Hand. Wie sollte sie ihm begreiflich machen, um was es ihr ging? Und, dass sie ihm eigentlich nur hatte helfen wollen, indem sie das Gespräch beendete? Es ist nicht deine Schuld, dass ich das gesehen habe. Und es ist auch nicht deine Schuld, dass all das geschieht. Und... Sie hob wieder ihren Kopf. Du wirst mich nicht verlieren, in Ordnung? Aber vielleicht verstehst du jetzt, wie ich mich vor ein paar Tagen gefühlt habe. Immer noch fühle. Andererseits tat das nichts zur Sache... Erneut schüttelte sie den Kopf. Aber gut, ich weiß nun, was Sache ist. Und es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als selber zu schauen, wie sie damit umgehen würde. Dieses Bild, ob nun Vision oder nicht, ließ sich nicht einfach aus ihrem Kopf radieren. Es war da... Und ob es nun seine Angst war oder auch die ihre, das spielte keine Rolle. Solche Dinge ließen sich nicht einfach vergessen, außerdem... diese Angst hätte ohnehin schon längst die ihre sein sollen. In manchen Fällen war Angst nicht nur etwas schlechtes. Wenn man sich von ihr nicht lähmen ließ, dann sorgte sie zumindest dafür, dass man vorsichtig war. Vorsichtiger als vielleicht sonst.
Doch wenn Ian so besorgt darum war, dass
sie sich nicht sorgte, dann würde sie es ihm auch nicht auf die Nase binden, auch wenn Eowyn es ein wenig lächerlich fand. Was erwartete er denn... Dass sie sich darauf verließ, dass er sie bschützte, wie eine dieser Frauen in den Holodramen? Und wofür hielt er sie? Für so mutig, oder dumm, wie auch immer man es sehen wollte, dass sie kein Problem damit hatte, dass ihr Leben in Gefahr war - erst Recht nach ihrem Erlebnis auf Va'art? So mutig war sie nicht. Im Gegenteil... Ganz im Gegenteil.

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn

Warum er mit ihr sprach, wie mit einem kleinen Kind? Ian spürte deutlich, wie er ungehalten wurde. Ihr Satz darüber, dass er nicht so tun musste, als müsse er sie beschützen machte ihn hingegen nicht nur ungehalten, sondern wütend. Sicher nicht auf die Art wütend wie ein Sith, aber auf menschlicher Ebene schlicht wütend. Keiner ihrer nachfolgenden Sätze vermochte daran etwas zu verändern, auch nicht ihre Unsicherheit und Ian gab den Versuch auf, seine Wut bei Seite zu schieben.
„Vielleicht habe ich versucht, mir die Sorge zu nehmen und je öfter ich gesagt habe, dass das nur eine Befürchtung war, desto einfacher dachte ich, wäre es auch für mich, das zu vergessen,“ klärte er sie auf und konnte – und wollte – nicht vermeiden, dass seien Stimme ungehalten klang und dennoch, war er weit davon entfernt, sie anzublaffen oder gar anzuschreien. Er hatte nicht gesagt, dass er nicht reden wollte, es war, wie so oft, Eowyns eigene Interpretation und anstatt ihn zu fragen, ob er zu diesem Thema noch etwas sagen wollte, war sie aufgestanden und hatte ihn sitzen gelassen. Und ob es nun Absicht war, oder nicht, es war nicht fair von ihr, ihn mit bestimmten Sätzen abzuspeisen und davon auszugehen, dass das Thema damit beendet war.
Doch Eowyn schlug dem Fass dem Boden aus, als sie ausgerechnet einen Vergleich ziehen musste: Da siehst du mal, wie es ist, wenn man sich Sorgen um den anderen macht. Genau das sagte sie aus und das war bei weitem alles andere als fair.


Du weißt überhaupt gar nichts“, war das nächste was er sagte, nun doch eine winzige Spur lauter.
Das, was ich gesehen habe, ist schon einmal passiert, nur mit anderen Personen und ob es vergangen ist oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Denn ich weiß genau, wie sich das anfühlt und damit ist es für mich noch realer. Aber weißt du was?“ Wahrscheinlich war es besser, er würde jetzt nichts mehr sagen, obwohl er schon begonnen hatte. Den Satz anders beenden, irgendwie. Ein trotziges „Vergiss es einfach“, wäre eine Option gewesen und sie lag Ian auf der Zunge, ehe er selbst den Kopf schüttelte. „Ich spiele nicht deinen Beschützer“, sagte er stattdessen, auch wenn das nicht das war, was er eigentlich hatte sagen wollen. Noch nicht. „Und dieseneinen Vergleich zu bringen, finde ich nicht fair. Meinst du, ich muss wirklich wissen wie es ist, sich um jemanden zu sorgen?“ Er hatte Tahiri verloren, nicht etwa an irgendeine Krankheit, nicht an irgendeinen dummen Unfall. Er war dabei gewesen, als sie gestorben war und er hatte es nicht verhindern können. Doch das war immer noch nicht der Satz war, den er eigentlich sagen wollte.
„Vielleicht war es nicht richtig, zu versuchen, dich und mich zu beschwichtigen, aber du bist ein Schatten Eowyn und damit bist du so oder so Gefahren ausgesetzt, Gefahren, die überhaupt nichts mit mir zu tun haben, sondern allein mit deiner Zugehörigkeit. Mit einem aber hast du recht, denn jetzt ist es wirklich anders. Denn jetzt bringst du dich nicht nur selbst in Gefahr, sondern ich dich und für mich macht das einen sehr großen Unterschied.“ Und sie konnte gegen diesen Satz angehen wie sie wollte, sie konnte ihn bestätigen, sie konnte ihn leugnen, sie konnte tun und lassen, was auch immer sie wollte. Für ihn änderte sich damit eine Menge und wenn sie nicht begriff, dass ihm jenes Angst machte, dann… „Und diesen Unterschied macht es schon allein deshalb, weil ich es war, der so unvorsichtig gewesen ist, seinen echten Namen zu nennen. Und diesen Unterschied macht es auch, weil ich die Sith besser kenne als du. Du musst mir bei weitem nicht vor Augen halten, wie es ist, sich um jemanden zu sorgen, nein, das musst du bei weitem nicht. Und dadurch, dass diese Prozedur mir nicht unbekannt ist, schätze ich sie vielleicht auch noch einmal anders ein, als du.“ Für sie mochten es entsetzliche Bilder gewesen sein, doch es waren Unbekannte. Für ihnen waren sie real gewesen, für ihn waren sie real gewesen. Als wäre das nicht quälend genug gewesen, war der Gedanke, dass Eowyn derartiges geschehen konnte, es in jedem Fall. Kein lächerliches Bild, dass das wieder verschwand und einen dumpfen Eindruck hinterließ. Er wusste, was er gesehen hatte und das machte seine Angst nur größer. Doch dieses Gespräch führte zu nichts, denn offensichtlich waren sie beide damit beschäftigt, ihre eigene Angst nieder zu ringen, ohne dabei die Angst des anderen zu berücksichtigen – und da machte Eowyn genauso wenig eine Ausnahme, wie er selbst.
„Wenn du mir also vorwerfen willst, dass ich versuche, etwas weg zu reden, was nicht weg zu reden ist, dann tut es mir leid. Aber vielleicht wäre es sinnvoll, wenn wir dann beide genau das nicht tun.“ Richtig zu sprechen und vielleicht einfach mit offenen Karten zu spielen, was die eigenen Gefühle betraf, entfernte sie womöglich auch davon, sich zu streiten. Denn ein ‚Du musst doch sehen, dass ich Angst‘ habe, war nicht sinnvoll, schon gar nicht, wenn beide Angst hatten und somit beide das gleiche behaupten konnten. Deutlich ruhiger fuhr Ian dann mit etwas anderem fort: "Und wenn ich eins sicher nicht will, dann ist es, mit dir streiten, bitte Eowyn," bat er sie und sie sollten endlich lernen, solche Gespräche wie erwachsene zu führen. Und wenn sie jetzt nicht endlich damit begannen, wann dann?

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Na wunderbar. Er hatte also mit sich selbst gesprochen, nicht mit ihr? Und das hätte sie also ahnen sollen? Warf er ihr nun vor, dass sie das nicht durchschaut hatte? Für sie hatte es nur so ausgesehen, dass er ihre Gedanken abgetan hatte, mehr nicht. Sie konnte keine Gedanken lesen. Sie hatte außerdem keine Ahnung, was in Ian vorging, wenn nicht wieder so ein vermaledeites Bild auftauchte. Und darauf würde sie lieber verzichten. Sie starrte Ian an. Und ich konnte das vielleicht nicht erkennen, weil es nicht offensichtlich war und meine ganz eigenen Gedanken zu dieser Sache habe.

Und nun wusste sie also plötzlich gar nichts.
Bis jetzt hatte Eowyn wirklich versucht, dieses Gespräch nicht allzu persönlich zu nehmen, es nicht an sich heranzulassen, auch, wenn sie sich durch seine Herangehensweise ein wenig verletzt gefühlt hatte.
Diese Reaktion allerdings ließ ihre Augen ein wenig größer werden. Sie wusste gar nichts? Toll. Einfach nur toll. So konnte man natürlich auch diskutieren... Einfach alles abtun, sagen, das Gegenüber wusste ohnehin nicht, von was es sprach. Ein Totschlagargument, und wirklich kein besonders gutes.
Er hatte all das schon einmal durch, ja, Tahiri war eine Erfahrung, die ihn sicher bis heute prägte. Aber das hieß noch lange nicht, dass er dafür
sie und ihre Gefühle einfach so wegstreichen konnte. Er hatte es erlebt, für ihn war es noch realer, daher hatte er ein Recht darauf, nun unangemessen zu reagieren - sie, um die es hier eigentlich ging, aber nicht? Schön, wie er mit zweierlei Maß an die Sache heranging. Du darfst also Angst haben, weil du es schon erlebt hast... sagte sie leise, aber mit schmalem Blick, ...aber ich nicht?
Nein, so wollte sie nicht reden. So wollte sie nicht diskutieren. Sie hatte sich öffnen wollen... und das war nun dabei herausgekommen. Das nächste Mal würde sie es sich gut überlegen, ob sie noch einmal über so etwas sprach. Oder es einfach gleich lassen.

Und ach.
Plötzlich begab sie sich doch in Gefahr. Plötzlich waren da doch Gründe, weshalb sie sich Sorgen machen sollte. Und natürlich war sein Insiderwissen erschreckender als alles, was sie sich jemals über die Sith vorstellen konnte, selbstverständlich. Es war ja nicht so, dass sie, wie er gerade eben selber erwähnt hatte, ein Schatten war und die dunkle Seite ihr Spezialgebiet. Es war ja nicht so, dass sie sich durchaus die schrecklichsten Dinge vorstellen konnte, die im Sith-Orden geschahen. Und war die Vorstellung nicht manchmal sogar noch schlimmer als die Realität? Sie hatte gerade eine verflucht furchtbare, egoistische Angst um ihr Leben, wie viel schrecklicher sollte es noch sein, wie viel mehr Angst sollte sie noch haben?
Eowyn atmete tief durch, um den Druck, der sich auf ihrer Brust breit machte, ein wenig abzuleiten.
Es half kaum.
Du
bringst mich nicht mehr in Gefahr als irgendjemand anderes. Es ist noch immer meine Entscheidung, ob ich bei dir bin oder nicht. Du bist nicht derjenige, der mich Gefahren aussetzt - das ist das Imperium, das sind die Sith, das ist der Imperator, sonst niemand. Oder hältst du mir ein Lichtschwert an die Kehle? Bedrohst du mich mit einem Blaster?
Ich könnte das alles jeden Moment beenden, wenn mir die Gefahr zu viel wird, aber ich habe mich für dich entschieden, mit allem, was dazugehört.
Auch, wenn es momentan wirklich nicht einfach war. Nicht wegen des Gesprächs... Sondern des Bildes wegen.

Und vielleicht wäre es sinnvoll, dass sie beide nichts wegredeten, was nicht wegzureden war? Das... das war... Eowyn hatte ihren Mund halb geöffnet vor Erstaunen. Was dachte er eigentlich, was sie hier tat? Was? Sie hatte gerade nicht wegreden wollen, sie hatte gerade nicht alles in sich hineinfressen wollen, sie hatte gerade ehrlich sein wollen, sie hatte damit begonnen gehabt, und kaum, dass das geschehen war, hatte Ian sie abgewürgt. Und jetzt hatte er die Größe, hier zu stehen, und ihr vorzuwerfen, dass sie ja in diesem Punkt beide gleich verantwortlich waren?
Sie wandte sich ab, da sie sich davon abhalten wollte, etwas zu sagen, was sie später bereuen würde, und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, während die zweite erneut die Stelle zwischen den geschlossenen Augen kniff. Raus hier. Sie musste raus hier... Laufen, sich beruhigen. Bevor sie wirklich etwas falsches sagte. Etwas, das sie nicht würde zurücknehmen können. Sie hatte doch nur ihre Sorgen teilen wollen, sie hatte doch nur in Ansätzen darüber reden wollen, welche Ängste da in ihr aufgetaucht worden waren... und stattdessen stand sie hier, kämpfte gegen ihre Hilflosigkeit Ian gegenüber.
Er wollte nicht streiten... sie doch auch nicht. Aber sie waren schon wieder festgefahren. Weshalb klappte es so gut wie nie, dass sie in Ruhe reden konnten? Was machte sie falsch? Und dabei hatte sie sich gerade heute eigentlich so sehr bemüht, ruhig zu bleiben, nicht aufzubrausen, nicht zu intuitiv zu reden. Und offen zu sein.
Es war wohl noch nicht genug.
Einfach nicht genug.
Sie war wohl einfach unfähig... sie hatte gewusst, weshalb sie in der Diplomatie nichts verloren hatte. Aber hieß das auch, dass so etwas wie eine langfristige Beziehung zum Scheitern verurteilt war, weil sie einfach nie, nie in der Lage war, sich richtig auszudrücken und angemessen zu reagieren? Weil sie ihre Gefühle einfach nie im Griff hatte? Doch das alles war momentan unwichtig, sie musste sich in den Griff bekommen, halbwegs ruhig mit Ian reden.
Und dann gehen.
Bevor noch etwas völlig schief ging.


Ich will mit dir auch nicht streiten, sagte sie schließlich, öffnete die Augen, nachdem sie noch ein paar Sekunden ruhig durchgeatmet hatte, noch immer zur Wand gedreht. Auch ein Grund, weshalb es besser gewesen wäre, dass ich gerade eben gegangen wäre. Kurz schloss sie die Augen noch einmal, presste die Lippen aufeinander, bevor sie sich wieder zu Ian umdrehte. Und das ist der Grund, weshalb ich jetzt auch einfach nichts weiter sagen werde. Obwohl da noch einiges gewesen wäre. Ihre Hilflosigkeit angesichts der Gefahr, ihre Hilflosigkeit Ian gegenüber, wenn sie diskutierten, ihre Hilflosigkeit, die richtigen Worte zu finden und sich zu beherrschen. Das Gefühl, dass Ian sie zu sehr beschützte, sie beinahe einengte. Ihre neue, bewusste Angst. Vor allem ihre Angst... Egal was ich sage, es macht ohnehin immer alles nur noch schlimmer. Du wirst es nicht verstehen. Ich bin wohl nicht dafür geeignet, meine Gedanken zu teilen, obwohl ich mich wirklich bemüht habe. Und daher... daher würde sie es jetzt einfach lassen. Sie war bisher alleine ausgekommen, sie würde auch weiterhin. Zumindest in solchen Dingen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
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