Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Eowyn

„Es macht mich offener?,“ lachte Ian leise, auch ein wenig durch die Berührung Eowyns, die kitzelte. „Das ist… interessant,“ viel mehr klang es verrückt und Ian hatte keine Ahnung, wie eine Farbe dafür sorgen konnte, das man offener aussah. Geschweige denn hatte er eine Ahnung davon, wie man überhaupt offener aussah – dennoch würde er sich wohl merken, dass schwarz nicht die Farbe war, die Eowyn favorisierte, wenn es um seine Kleiderwahl ging.
„Jaaa, klingt ungewöhnlich, was?“, bestätigte Ian, löste einen Arm und hielt sich, vielleicht ein wenig schämend, den Nacken. „Für mich auch.“ Dass diese Information aber ein Strahlen auslöste? Nun, damit hatte Ian nicht gerechnet und so strahlte er Eowyn ebenfalls entgegen, auch wenn da ein kleines Stirnrunzeln war. „Ich mache sie glücklich, indem ich Hunger habe,“ zuckte Ian dann mit den Schultern, als sie sich in Richtung Tür bewegten. Mit einem völlig überfüllten Tablett, setzte Ian sich schließlich gegenüber von Eowyn an den Tisch und fühlte sich das erste Mal nicht völlig deplatziert in der Kantine und das, obwohl es dort vor Jedi nur so wimmelte. Seine Vorspeise war, anders als die von Eowyn, keine Suppe, sondern seltsam gesund aussehende Rollen mit einer Füllung, deren Namen Ian schon längst wieder vergessen hatte. Aber sie schmeckten außergewöhnlich gut, obwohl sie einen kalte Vorspeise waren; und in den zugehörigen Dip getunkt, waren sie sogar köstlich.
Ian folgte, kauend, Eowyns Blick.
„Vielleicht wird einiges wieder wie früher“, sinnierte Ian dann, als er den nächsten Bissen nahm. Zumindest hoffte er es, vor allem für Eowyn. Wenn Coruscant wieder sicher wurde und der Tempel wieder mehr zu dem, was er einst gewesen war, klang das nach eiern positiven Veränderung, vor allem wenn Ian an das kurze Bild dachte, dass er damals gesehen hatte. Ein glücklicher, friedlicher Ort – ja, vielleicht konnte Courscant das irgendwann werden, wenn sie das Virus besiegt und hinter sich gelassen hatten. Ob er seine Sache allein mit dem Rat besprechen wollte? Nun, da gab es zwei Dinge, bei der einen war Eowyns Anwesenheit völlig in Ordnung, bei der anderen hingegen… nun, bei der anderen wollte Ian vermutlich auch mit einer bestimmten Rätin sprechen – und Joseline befand sich noch auf Lianna. „Finden wir heraus, wer hier ist“, bestätigte er also, ohne die Frage direkt zu beantworten, als er sich dem Hauptgang zuwandte. Dabei hielt er erst inne, als Eowyn Wes erwähnte. „Wes?“, nuschelte er, mit vorgehaltener Hand. „Ob dich mit ihm allein reden lassen will?“ Sein Lächeln verriet, dass er die Worte tatsächlich nicht ernst meinte. Vielleicht war es sogar gut, wenn Wes hier war und sie mit ihm reden konnte. Denn wenn dieser Mann wirklich so etwas wie ein Freund gewesen war, würde er Eowyns Position viel eher verstehen und ihr eher den Rat eines Freundes, als den eines hohen Jedi geben. Und wenn sie ihre Freundschaft wieder aufleben lassen konnten, musste Ian sich nicht an Joseline wenden, da sich das Problem von selbst klärte…

„Hallo? Natürlich esse ich das auf!“, behauptete Ian dann, als er Eowyn prompt eine Gabel ihres Essens stahl. „Zumal meins viel besser ist als deins.“ Was wirklich der Wahrheit, oder doch viel eher seinem Geschmak entsprach. Doch das Ian seine Behauptung nicht würde stützen können, wurde ihm recht bald bewusst. Hunger hin oder her, sein Magen war an derart üppige Portionen nicht mehr gewohnt und obwohl Ian schon über den Hunger hinaus aß – was gerade einmal einer normalen Portion entsprach – musste er schlussendlich aufhören.
„Ich äh… hebe mir das für später auf“, meinte er kleinlaut, das Tablett bei Seite schiebend, selbst den Nachtisch verschmähend. „Wäre Yaro hier, wäre das auch erledigt.“ Aber vermutlich geschummelt. „Ob es ihm gut geht?“ Und Ians Sehnsucht nach dem Kleinen, oder ebsser die Tatsache, dass er ihn vermisste, war nicht zu überhören. „Wahrscheinlich frisst er Zy die Haare vom Kopf,“ lächelte er schließlich. „Und hat seinen Schrank schon drei Mal geplündert.“ Mindestens.


Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran

Als sie hinaus in die Gärten kamen, staunte Wonto Sluuk nicht schlecht. Hier blühte mehr Leben, als er erwartet hatte. Er war mit dem Anblick von Wäldern und Dschungeln besser vertraut, als er sich wünschen würde - an New Plympto und Felucia hatte er keine guten Erinnerungen - aber das hier war ganz anders. Strukturierter, harmonischer und vor allem viel friedlicher. Ihm ging das Herz auf bei diesem Anblick. Allerdings kam ihm auch der Gedanke, dass die Jedi eine ziemlich merkwürdige Prioritätenliste hatten: Sie waren erst vor sehr kurzer Zeit nach Coruscant zurückgekehrt, in einen Tempel, der unter der langen Abwesenheit seiner Besitzer und der Schändung durch das Imperium stark gelitten hatte. Doch obwohl sicher unendlich viel zu tun war, um alle Räume des Gebäudes wieder verwendbar zu machen, hatten sie sich offenbar zuerst einem Bereich gewidmet, der keinem anderen Zweck diente, als zu gefallen. Das allerdings tat der Garten tatsächlich. Hier draußen zu sein, war eine Wohltat für den Patienten. Obwohl er in dem unbequemen Anzug steckte, der alle Luft so stark filterte, dass kein ungewolltes Molekül nach innen drang, hatte er doch den Eindruck, er könnte Pflanzen und Erde riechen und die warmen Strahlen der Sonne auf seiner blauen Haut spüren.

Hier lernte er nach dem Nautolaner Q'Tahem und der Zabrak Siva noch eine weitere Jedi kennen, die Padawan Sarissia Taleran. Sie hatte einen durchtrainierten Körper und machte auf ihn den Eindruck einer Kämpferin - durchaus vertraut für jemanden, der normalerweise von Soldaten umgeben war. Auf den ersten Blick wirkte sie ebenso sympathisch wie die anderen beiden und begrüßte ihn ebenfalls freundlich. Sie nannte ihm ihren Nachnamen, den Ribanna ausgelassen hatte, bot ihm aber an, nur den Vornamen zu nutzen.

»Gern. Und für mich genügt einfach Wonto«, antwortete er. Er mochte die unkomplizierte Art der werdenden Jediritter und fand es auch angenehm, dass Ribanna ihn mittlerweile duzte. Da ihn weder Verwandte noch Freunde besuchen konnten, half ihm das dabei, sich im Tempel nicht ganz so allein zu fühlen.

Ribanna begann nun mit den Vorbereitungen für ein Ritual. Dazu konnte der Ortolaner leider wenig beitragen. Er konnte nicht aus dem Schwebestuhl aufstehen und selbst wenn man ihn direkt vor einen der blühenden Sträucher geschoben hätte, wäre es ihm schwer gefallen, beim Pflücken zu helfen: Die Handschuhe passten noch weniger als der Rest des Anzugs. So konnte er lediglich als Ablageflläche für die Schüssel dienen. Viele Pflanzen mussten ihre Blüten hergeben, was er ein wenig schade fand - er fand Gefallen an den blühenden Büschen und hätte es lieber gesehen, wenn man ihnen ihre Blütenpracht gelassen hätte. Aber das war wohl der Sinn eines Opfers: Etwas herzugeben, das man gern behalten oder, in diesem Fall, erhalten hätte. Diesen Gedanken vergaß er augenblicklich wieder, als er Zeuge zweier weiterer Beispiele für die Zauberkraft der Jedi wurde: Ribanna entzündete die Kerze ohne Zuhilfenahme von Streichholz oder Feuerzeug, einfach mit der Kraft ihrer Gedanken, und Sarissia pflückte Blumen, ohne sie zu berühren; sie ließ sie einfach zu sich fliegen! Wonto war schwer beeindruckt und fragte sich, ob die Kräfte der Jedi überhaupt Grenzen hatten... Ob wohl auch während des Rituals irgendwelche Wunder zu bestaunen waren? Er war sehr gespannt!

Es war der erste Gottesdienst, dem Wonto beiwohnte. Dass es Siva, Sarissia und Q'Tahem ebenso erging, bekam er nicht mit, denn er war ganz auf die junge Priesterin und ihre Handlungen konzentriert. Wunderliche Erscheinungen gab es nicht zu sehen, dennoch hatte er das Gefühl, Zeuge von etwas Bedeutendem zu sein. Als das Blut über den Stein tropfte, lief ihm ein Schauer über den Rücken - nicht wegen des Blutes selbst, sondern wegen der immensen Aussagekraft dieser Handlung. Ribanna war bereit, für ihren Glauben an Daja weit größere Opfer zu bringen als nur ein paar rote Kerzen und Blütenblätter. Ihm fiel nun ein, dass er abgesehen von diesem Ritual und den Wundertaten der Jedi doch schon einmal Zeuge religiöser Handlungen gewesen war: Auf Felucia, wo ein grausamer Kult einem widerlichen, monströsen Geschöpf seine Gefangenen geopfert hatte. Für Götter Blut fließen zu lassen, schien nicht ungewöhnlich zu sein, doch Ribanna nahm dieses Opfer von sich selbst und brachte es freiwillig dar. Das fand Wonto edel und bewundernswert. Natürlich hätte es eigentlich sein Blut sein müssen, nicht ihres: Schließlich dankten sie Daja für seine Heilung. Aber er würde den Anzug nicht ewig tragen müssen und hoffentlich bald in der Lage sein, sich in einer Weise erkenntlich zu zeigen, die den Vorlieben der Göttin entsprach. Er selbst war zu bewegt, um selbst ein paar Worte zu finden, als Ribanna es ihm anbot, und schüttelte nur den Kopf. Als die Anrufung schließlich endete, fühlte der Ortolaner sich um eine wertvolle Erfahrung reicher. Obwohl sie nicht lange gedauert hatte und ohne viel Brimborium vonstatten gegangen war, hatte sie eine große Wirkung auf ihn, die sicherlich noch eine ganze Weile anhalten würde.

Sie zogen weiter in einen anderen Teil des Gartens. Hier standen Brunnen und Wasserspiele. Auch sie waren sehr schön anzuschauen. Wonto konnte kaum glauben, dass sie sich auf dem gleichen Planeten befanden, in dessen dreckiger, unwirtlicher Unterwelt er seine Jugend zugebracht hatte. Der Kontrast war enorm. Doch dann lenkte Ribanna seinen Blick und den der anderen auf die Türme des Tempels. Ein Schatten legte sich auf sein Gemüt, als ihm Bilder aus einem Holonet-Bericht [Link1|2|3|4|5] in den Sinn kamen - von einer Szene, die sich dort, auf dem Dach des Tempels, abgespielt hatte.


»Der Tempel wirkt so schön und erhaben...« sagte er mit einem Schaudern. »Kaum zu glauben, dass er der Schauplatz einer so schrecklichen Bluttat war!«

Gefangene Widerständler und andere Feinde des Imperiums waren dort auf grausame Weise getötet worden. Gepfählt von den Sith, die damit ein Zeichen an die Neue Republik, die Jedi und alle Gegner des Regimes hatten senden wollen. Sie war auch bei Wonto angekommen, der sich gefragt hatte, ob unter den Getöteten wohl auch einige waren, die er gekannt hatte. Die Zahl der Ermordeten hatte er mittlerweile vergessen. Es war wohl besser so.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran


Nicht ausziehen, das klang doch schon mal ganz arg erleichternd und so lächelte Siva bloß und folgte den Ausführungen Ribanns ufmerksam. Auch wenn Siva nicht an diese Götting glaubte, schätze und akzeptierte sie das, was Ribanna da sagte. Jeder, der einen Glauben hatte, der nicht gerade beinhaltete, Andersgläubige abzuschlachten, war für Siva durchaus willkommen. Glaube, Götter udn Riutale, sie konnten eine ganze Menge Kraft geben und so war es für die Zabrak auch nicht lächerlich, an dem Ritual teilzunehmen; brachte sie anderserseits aber auch nicht in gewissenskonflikte. Und wenn es überhaupt einen Gott, eine Göttin, Eminenz, Entinität oder was auch immer gab, dann war es sicher okay, wenn man vielleicht nicht ihren richtigen Namen benutzte. Verliebte gaben sich ja auch mehr als einen Namen und wenn Banthapupsi zu Pummeldummi sprach, wussten die ja auch, wer gemeint war, obwohl das nicht die Klarnamen waren. Sie bedankten sich also bei Daja und batn sie um Schutz. Gedanklich fügte Siva noch ein Dutzend andere Namen an, die ein bisschen Schutz, Trost oder was auch immer ebenfalls brauchten. Zum Beispiel Satrek und dann natürlich noch Alisah, Kyran und eben alle, die Siva noch einfielen.
Dass Ribanna ein bisschen Blut spendete, war für Siva nicht zu erschrekend. Meistens waren Rituale ja doch ein bisschen mit Schmerzen verbunden. Ihr eigenes Ritual, indem sie ihre Tattoowierungen bekommen hatte, war auch nicht ganz schmerzfrei gewesen.
Nachdem Wonto nichts sagen wollte, endete das Ritual auch schon und die gruppe zog, von Feuer weiter zu Wasser.
Dass es einen Tempel des Wassers gab, hätte Siva nicht mal vermutet, aber sie wurde eines Besseren belehrt, als sie die Türme sah. Der Garten war, dank seiner Wasserspiele auch wirklich nett und für Q, der ja von einer Wasserwelt stammte, sicher noch mal ganz besonders. Mit der tristen Einöde auf Iridonia konnte der Garten jedenfalls punkten. Bei Element Erde hingegen, zja, da würde es wohl anders aussehen.
Während Ribanna sich mit Q unterhielt, spielte Sarissia mit dem Wasser und Siva warf, genau wie Wonto, noch einmal einen Blick auf den Tempel. Seine Laune veränderte sich merklich und nach seinem Satz, war der Zabrak auch sehr klar weshalb. Oh ja, er hatte recht! Sie wusste, von was er sprach und auch das hatte zu den Dingen gehört, die sie wieder und wieder durchdacht hatte, als sie den Jedi den Rücken gekehrt hatte. Die Brutalität von Machtanwendern. Hier, die Brutalität der Sith und dadurch einmal emhr die Frage, ob es nicht vielleicht Jedi und Sith waren, die Leid verursachten. Denn standen sie nicht immer zwischen Republik und Imperium? Fochten sie nicht ständig Kämpfe aus? Die Zerstörung Corellias. All das, war immer Krieg zwischen Jedi und Sith gewesen und manchmal schien es Siva auch heute noch so, as wäre das eigentliche Problem die Macht.


"Wenn Mauern sprechen könnten, würden sie wohl eine Menge zu sagen haben,"
murmelte Siva also in Wontos Richtung und war nicht sicher, ob sie ihn wirklich ansprach oder bloß ihren Gedanken kundgetan hatte. Der kurze Schatten, der über ihr eigenes Gesicht gehuscht war, verschwand dann aber wieder.
"Aber sie wären auch Zeugen von vielen, kleinen Wundern die das, was schlimm war, zwar nicht vergessen machen, aber doch beweisen, dass es sich immer lohnt, noch mal genauer hinzusehen." Und am Ende war es gut, wenn man erkannte, dass die guten Dinge die Schlechten überwogen. Und wenn nicht in iher Zahl, dann doch in ihrer Intensität. Denn eine Sekuden voller Liebe, war so viel mehr wert, als eine Stunde Leid.

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Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Ian

Ja, macht es, antwortete Eowyn amüsiert und fragte sich, weshalb Ian lachte. Egal... hauptsache, er lachte. Sowohl für ihn, als auch, ganz egoistisch, für sie... denn jedes einzelne Mal, wenn er lachte, verspürte sie wieder dieses wunderbare Kribbeln im Bauch. Ja, er sah tatsächlich offener aus - zumindest für sie, wo sie ihn doch nur in schwarz kannte. Komplett in schwarz. Das konnte bedrückend und einschüchternd wirken. Nicht, dass das braun so sonderlich viel besser war, aber es war... anders. Nicht ganz so abweisend, nicht ganz so eindeutig. Ian in bunter Kleidung, das konnte sie sich kaum vorstellen - aber zumindest ein klein wenig mehr Farbe, das würde sie vermutlich ganz schön finden.
Es klang wahnsinnig ungewöhnlich, was Ian dann sagte, aber es war wahnsinnig gut.
Das tust du, bestätigte sie dann mit einem glücklichen Lächeln. Nimm es einfach hin!

In der Kantine wünschte Eowyn dann, dass Ian Recht haben würde. Andererseits... es würde niemals so sein wie früher. Alleine schon, weil sie heute anders war, und dann... so viele Leute von früher waren nicht mehr hier, sei es, weil sie die Jedi verlassen hatten, verschwunden oder verstorben waren. Fritz, Laubi, Tionne... nur drei von einer langen, langen Liste. Vielleicht, sagte sie leise, aber so wirklich glaubte sie nicht daran. Musste es überhaupt werden wie früher? Sie selbst musste damit aufhören, in der Vergangenheit zu leben. Es konnte anders sein... Und anders konnte auch gut sein. Hier war eine neue Generation von Padawanen, die neue, andere Erfahrungen machen würde wie sie selbst. Das einzige, was wichtig war, war, dass sie sich hier irgendwann genauso würden sicher fühlen können wie sie selbst, als sie noch ein blutiger Anfänger gewesen war. Das war etwas, das unbedingt nötig war... etwas, das jede Generation brauchte. Für sie war diese Sicherheit mit dem Bombenanschlag verschwunden, aber für andere konnte es wieder so werden.
Vielleicht sogar für sie selbst... wer wusste das schon?
Sie wandte sich aktuelleren Dingen zu. Ian gab ihr keine wirkliche Antwort, und langsam begann Eowyn, ein kleines bisschen unruhig zu werden. Was bei allen Sonnen wollte er besprechen? Er durfte durchaus Geheimnisse vor ihr haben, im Gegenteil, es war vermutlich notwendig, dass jeder einen Teil seiner selbst für sich behielt. Doch ein Gespräch mit einem Rat... würde sie sich voll als seine Bewacherin fühlen, würde sie dann darauf bestehen, dass er zuerst mit ihr sprach? Dabei spielte es kaum eine Rolle, denn sie fühlte sich nicht mehr als solche, und in wenigen Stunden, vielleicht sogar weniger, würde sie diese Aufgabe hoffentlich los sein. Sie konnte nur hoffen, dass die Situation für Ian dadurch, dass sie keinen gangbaren Weg fand, nicht schlimmer wurde. Ob die Räte hier auf Coruscant genauso verständnisvoll sein würden wie Joseline es gewesen war? Fragen über Fragen... Und die Erwähnung von Wes sorgte wenigstens dafür, dass sie nicht allzu grüblerisch wurde.
Sie grinste, hoffte, dass Ian es wirklich nicht ernst meinte. Dass er mittlerweile wusste und verstand, dass Wes nur ein Freund war.
Als ob ich dich fragen würde, meinte sie dann und war versucht, ihm auf kindische Art und Weise die Zunge herauszustrecken. Aber ich bin großzügig - du darfst durchaus dabei sein, wenn ich mein Aufgeben erkläre. Wenn es dir dann besser geht... Und vielleicht rede ich ohnehin lieber mit jemand anderem.

Sie selbst war mittlerweile bei ihrem Hauptgang angekommen, einer mittleren Portion einfacher Nudeln mit Soße. Nichts besonderes, doch in seiner Einfachheit zehn Mal bessser als die Sachen auf Lianna. Weshalb hatte das Zeug dort nur so miserabel geschmeckt?
Sie musste ihre Hand vor den Mund halten, als sie bei Ians Selbstsicherheit prusten musste, bekam dann einen Hustenanfall.
Das will ich sehen, japste sie, als sie schließlich wieder atmen konnte. Doch Ian zumindest schien die Einfachheit ihres Essens nicht zu bevorzugen. Ich finde es sehr schmackhaft, verteidigte sie die nicht bekannten Köche.
Und wie es zu erwarten gewesen war - Ians scheiterte an der ihm durch sich selbst gestellten Aufgabe.

Tu das, grinste sie, und lächelte dann, als Ian Yaro erwähnte. Ja... das Problem wäre dann tatäschlich keines. Ich bin zwar nicht Yaro, aber... Schnell griff sie nach der Schüssel, die auf Ians Tablett gsestanden hatte. Und jetzt einen neuen Platz fand... Vielleicht kann ich für einen Moment so tun, als wäre ich er... Einen Moment weiteten sich ihre Augen, in dem Versuch, Yaros runde Augen nachzuahmen, bevor sie lachen musste und nach dem Löffel griff.
Dann wurde sie ernster, griff mit der rechten nach Ians Hand.
Es geht ihm sicher gut. Meister Zy sorgt ganz bestimmt hervorragend für ihn. Sie lächelte. Und er hat sicher einige Vorräte in seinem Schrank angelegt. Er ist... er versteht die Natur sehr gut, und Tiere gehören dazu. Yaro geht es gut... Sie drückte Ians Hand und grinste. So gut, dass er uns verschmähen wird, wenn falls wir wieder nach Lianna kommen. Den Löffel in der linken probierte sie schließlich Ians Nachtisch.
Gut, dass sie sich keinen genommen hatte... und das sollte sie in der nächsten Zeit auch unterlassen. Dieses Essen war einfach zu gut. Sie würde sonst noch irgendwann im Tempel herumrollen anstatt zu laufen.


Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn

"Schlüssel öffnen Türen, Liebe öffnet Herzen und braune Oberteile öffnen Menschen. Ich werde mir das merken!"
und dem Grinsen folgte ein absolut authentisch, ernster Gesichtsadruck eines Schülers, der gerade mit Weisheit erfüllt worden war. Braune Oberteile, das Erwähnen von Hunger - und schon war Eowyn glücklich. Na wenn es nur das war... Ian lachte ein weiteres Mal. "Keine Sorge, dass nehme ich hin und freue mich im Stillen darüber, dass du so leicht zufrieden zu stellen bist. Du brauchst also keien Blumen, Schmuck oder anderen Schnickshnack, sondern bloß einen verfressenen Kerl, der ab und zu offener aussieht." Offener für Essen? Ian lachte erneut, schüttelte dann aber den Kopf und runzelte die Stirn um eine eben eingetroffene Erkentniss ans Tageslicht zu fördern. "Klingt danach als könnte Yaro mich locker ersetzen." Viel mehr klang es aber danach, dass Ian sich doch ein klein wenig mehr anstrengen musste. Braunes Oberteil, Hunger und... grüne Socken - und schon hatte er Yaro aus dem Rennen geworfen.


Eowyns 'Vielleicht', bezüglich der Hoffnung, dass der Tempel wieder werden konnte wie früher, klang alles andere als überzeugt und wenn ian genauer überlegte, war der Kommentar nicht sonderlich treffend gewesen. Nichts konnte werden, wie es einmal war. Es würde anders sein. Barg damit aber auch die beste Chance, besser werden zu können und Ian wies den Pessimismus, der auch mti dem Gegenteil kontern konnte, in seine Schranken.
"Manchmal verändern sich Dinge auch zum positiven und bergen nie geahnte Möglichkeiten." Und vielleicht war er ein kleines Beispiel dafür, denn Eowyn hatte ihn zum positiven verändert und durch sie hatten sich nie gehante Möglichkeiten ergeben. Sich wieder lebendig zu fülen. Menschlich. Geliebt. Oh, das waren viele, positive Veränderungen gewesen die überhaupt erst dadurch möglich geworden waren, als etwas anderes zerstört worden war. Falsche Einstellungen. Falsche Gedanken.


"
Du würdest ihm also ganz schamlos, sogar in meiner Anwesenheit, schöne Augen machen?" Zum Glück sprachen sie hier von Wes und nicht von diesem elenden, gutaussehenden Schaupieler mit 'den tollen Augen'. "Das werde ich mir merken und genaustens beobachten." Tatsächlich fand Ian es spannend herauszufinden, wer Wes wr. Nicht, dass dies innerhalb eines Gespräches passieren würde. Doch wenn Wes ein Freund von Eowyn war, lag Ian etwas daran, ihn zumindest zu sehen. Und dabei ignorierte Ian geflissentlich, dass Wes und jeder andere Jedi, ihr wohl besser raten sollte, sich nicht länger auf ihn einzulassen. Das Gespräch konnte er sich dabei bestens vorstellen-
'Eowyn, du hast etwas besseres verdient.' 'Eowyn, dass kannst du nicht machen, du weißt, was er war.' 'Das, was er getan hat, steckt noch immer in ihm. 'Ein Mörder bleibt ein Mörder.' Ob ihm das zusätzlich den Appetit verdarb? Nun, Ian schob diese Gedanken schnellstmöglich bei Seite, denn wenn Wes auch nur einen dieser Sätze riet, wollte er vermutlich doch besser nicht bei dem Gespräch dabei sein. Auf der anderen Seite würden solche Sätze, in seiner Anwesenheit kaum fallen.

Hör auf damit.

Yaro war die beste Ablenkung, er und die Tatsache, dass Ian nun keine trübsinngen Gedanken hegen wollte. Und spätestens, als Eowyn im Versuch, den Kleinen nachzuahmen, große Augen machte, waren die Gedanken verschwunden, als wären sie nie dagewesen.

"Mit ein paar Kontaktlinsen vielleicht und mit etwas Haarwuchs im Gesicht?"
Nein, sie hatte vermutlich auch ohne nur eines von beidem sehr gute Chancen, ihn um den Finger zu wickeln und so wurde Ians Lachen von einem Lächeln abgelöst.
"Es geht ihm gut," wiederholte Ian schließlich Eowyns Worte und lächelte dann schief. "Vielleicht klingt es verrückt, aber ich bin sicher, dass ich irgendwie spüren würde, wenn dem nicht so wäre." Das klang nicht vielleicht verrückt, sondern ziemlich abstrus. Andererseits, würde Zy ihnen sicher bescheid geben, ging es Yaro nciht gut und geschah das, würde Ian sicher eine Menge spüren. Demnach also gar nicht mal so lächerlich.
"
Und er würde uns niemals verschmähen, dass weiß ich noch viel sicherer. Ich hab gesehen, wie er dich ansieht und wie er an dir hing. Er wollte sogar mit uns gehen, raus aus dem Dschungel und außerdem ist er ein... " Freund - das klang noch lächerlicher. "treuer, unbestechlicher Begleiter und," Ian hob unterstreichend den Zeigefinger, "ein mit mir Verbrüdeter!"


Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer mit Ian

Korrekt, schmunzelte Eowyn. Sicher, Blumen, Schmuck, "Schnickschnack"... das mochte nett sein, auch wenn die letzten Blumen, die sie bekommen hatte, von ihrem Vater gewesen waren. Aber ein hungriger, zufriedener Ian... Das alles war nichts dagegen. Allerdings musste sie noch viel mehr grinsen, als Ian Yaro ins Spiel brachte. Nein, keine Sorge. Beruhigend tätschelte sie seinen Arm. Da sind durchaus noch andere Dinge, die ich an die schätze und die mich glücklich machen. Und ausnahmsweise einmal behielt sie ihren Humor für sich und fügte keine weiteren kleinen Gemeinheiten an - denn damit war es ihr durchaus ernst.

Sie versuchte sich an einem schwachen Lächeln, als Ian auf die Veränderungen zu sprechen kam. Ich weiß. Ich weiß... Und das werden sie auch. Nur, wo würde ihr Platz sein? An einem Ort, den sie so nicht kannte, in dem sie immer wieder daran erinnert werden würde, wie es einmal gewesen war? Noch einmal... sie musste aufhören, in der Vergangenheit zu leben. Der Tempel, den sie einmal gekannt hatte, war zerstört worden. Aller Aufbau würde daran nichts ändern, geschehen war geschehen. Aber hier war ein Tempel, der wieder mit neuem Leben gefüllt wurde... sie würde sich darauf einlassen müssen.

Das Thema "Wes" lockerte ihr Gespräch immerhin auf. Sie, Wes schöne Augen machen? Hatte sie Ian eigentlich jemals gesagt, dass Wes vermutlich ein paar Jahre älter war als sie? Zumindest würde sie das einfach so schätzen, sein genaues Alter hatte sie schon längst vergessen, es hatte auch nie eine Rolle gespielt. Andererseits, vermutlich würde er ihm ohnehin irgendwann einmal über den Weg laufen. Das konnte er ruhig selber herausfinden.
Ich brauche vor Wes keine schönen Augen machen... habe ich nicht immer schöne Augen? Unschuldig klimperte Eowyn mit den Augenlidern. Sie hatte keine Ahnung, was schöne Augen ausmachten... aber das war unwichtig. Du darfst ruhig alles genau beobachten. Oh ja... vor allem, weil es vermutlich eher ein Stirnrunzeln und einen enttäuschten Blick geben würde, wenn Wes erfuhr, was sie zu besprechen hatte. Eowyn, die Versagerin, die, die nicht einmal den einfachsten Job der Welt ausüben konnte. Das würde bestimmt der Beginn einer langen Romanze sein... allerdings brachte alleine der Gedanke an eine Romanze mit Wes sie schon wieder zum Schmunzeln. Oh, sie schätzte ihn furchtbar, zumindest hatte sie das einmal getan, sie hatten sich schließlich Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Aber eine Romanze? Nein.

Sie grinste, nachdem sie sich von ihrem Lachen nach dem Yaro-Nachahmungsversuch erholt hatte. Nein, das versuche ich erst nicht. Da gebe ich lieber vorher auf... Yaro ist einfach einmalig.
Die Creme, was auch immer es war, war wirklich hervorragend, doch dann schüttelte Eowyn den Kopf. Nein, es klingt nicht verrückt. Ich... kann mir vorstellen, was du meinst. Außerdem, Meister Zy würde uns sicher Bescheid geben. Und dabei fiel Eowyn ein, dass sie selbst noch Joseline Bescheid geben sollte. Die Rätin hatte darum gebeten, dass sie sich hin und wieder meldeten... Sie würde es tun, nachdem sie mit einem Rat gesprochen hatte. Dann würde sie zumindest von vollendeten Tatsachen berichten, auch wenn es ihr Leidtat, dass Joseline ihr Vertrauen wohl in die falsche gesetzt hatte.
An mir? Eowyn schüttelte lachend den Kopf. Oh nein... Ich war nur gut für ihn, wenn es ums Schlafen und Fressen ging. Dich hat er bewundert und verfolgt. Glaube mir. Sie grinste. Siehst du, ihr seid sogar verbrüdert... Nein, nein, ich hatte da nichts zu melden. Sie aß bedauernd den letzten Löffel der Creme und schleckte das Besteck genussvoll ab. Dann legte sie ihn ab und sah Ian an. Also, was denkst du - kurzer Abstecher in die Krankenstation für deinen täglichen Check, und in der Zwischenzeit finde ich heraus, welcher Rat Zeit für mich oder uns hat?

Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Ian
 
Coruscant, Jedigarten-Wasserspielebereich: Ribanna, Sarissia, Q`Tahem, Siva, Wonto im Schwebestuhl


Wonto meinte nun, dass er leider ein Schauplatz einer Bluttat gewesen war. Ribanna sah ihn entsetzt an.

“Was? Eine Bluttat? Davon weiß ich gar nichts!”,

beschämt blickte sie kurz zu Boden.

“Hinter den dicken Tempelmauern auf dem weit entfernten Chalacta bekamen wir kaum etwas von der Außenwelt mit!”,

entschuldigte sie ihre Unkenntnis.

“Was ist denn damals geschehen?”

Erschüttert und betroffen erfuhr sie, was sich zugetragen hatte. Sie erschauderte. Lange sah Ribanna bedrückt von so viel stattgefundener Gewalt zum Tempeldach mit den Türmen.

“Die Architektur der Türme soll das Leben bzw. den Werdegang eines Padawan bis zum Jediritter darstellen. Ich las das mal als Bemerkung im Holonet, aber ich frage mich, wie man darauf kam, denn ich kann mir das nicht erklären!? Leider stand die Erklärung nicht dazu!”,

erzählte sie geraume Zeit später. Ihr Blick fiel auf einen bestimmten Turm.

“Ich wurde im Saal des Hohen Rates zur Padawan gemacht, nachdem ich der Ernennung meiner Meisterin Li zur Jediritterin beigewohnt hatte. Es war sehr feierlich. Wir waren so glücklich! Es hat uns bloß nicht wirklich Glück gebracht!”

Ribanna hüpfte über einen kleinen Kanal und bückte sich und ließ das klare kühle Nass durch ihre Finger fließen und blinzelte verstohlen die Tränen weg, die sich in ihren Augen gesammelt hatten. Als wusch das Wasser die traurigen Gedanken und alles Trübsal fort! Dann lief sie wie ein kleines Mädchen über einen Steg, um eine Hand-Pumpe zu bedienen und füllte langsam ein wundervoll geschwungenes antikes Gefäß. Danach reichte sie Sarissia ihr Com-Gerät und bat:

“Machst du bitte mal eine Aufnahme als Andenken von mir? Warte, ich bringe mich in Position!”

Ribanna stellte sich auf eine kleine niedliche zierlich geschwungene Brücke, die über einen Kanal führte und lächelte.

“Danke!”

Als sie dann den Saal vorschlug, brachte Q`Tahem gleich seine Zustimmung zum Ausdruck und auch Sarissia wollte dorthin. Q`Tahem wollte spaßig wissen, während sich die Gruppe in Bewegung setzte und zum Tempel zurücklief und Ribanna den Schwebestuhl bediente, indem Wonto saß, ob sie für die Führung bezahlen müssten.

“Oh ja, ihr werdet es abarbeiten müssen!”,

drohte sie spaßig. Q`Tahem fragte, wie lange sie schon hier wäre.

“Seit genau neun Tagen. Ich war in der Gruppe um Jedirat Wes, die den Tempel übernahmen und zuerst betraten.”,

sagte sie nicht ohne Stolz.

“In den neun Tagen kam in diesen schwierigen Zeiten in diesem Tempel ein Jedikind, namens Kyran zur Welt, und ich war wie auch Siva bei der Geburt dabei.”

Sie warf Siva ein Lächeln zu. Nicht grundlos hatte sie Jedikind gesagt. Alisah gehörte nun auch zu ihnen, zu den Jedi!

Im Tempel folgten sie den Hinweisschildern. Nach langen Gängen und einer Fahrstuhlfahrt kamen sie am Saal der Tausend Quellen an. Sie gingen hinein. Ein großes Gerüst war an der einen Seite und Renovierungsarbeiten waren in Gange. Viele riesige Lampen wurden ausgetauscht. Der Saal war riesengroß. Ihr Blick wanderte nach oben. Er hatte eine gewaltige große Kuppel mit tausenden großen Lampen. Überall waren Brunnen und Quellen. Es war wundervoll hier, auch wenn die Besatzungsmacht ihre Spuren hinterlassen hatte. Doch die beseitigte man ja gerade! Dennoch war die Faszination des Saales, durch das Element Wasser und dieser daraus resultierende Ruhepol unverkennbar. Ganz hinten meditierten bereits einige Jedi.

“Leider wurde der Tempel ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Am besten hatte der Garten die Besatzung durch das Imperium überstanden!”,

erklärte Ribanna.

“Scheinbar wurde und wird dieser Saal zum Meditieren genutzt?!”,

stellte sie beeindruckt fest.


Coruscant, Saal der Tausend Quellen: Ribanna, Siva, Wonto, Q`Tahem, Sarissia
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn

Wie überaus beruhigend“, grinste Ian, als Eowyn ihm nahezu mütterlich den Arm tätschelte, dabei glaubte er ihr tatsächlich. Letztendlich waren kleinere Aufmerksamkeiten nicht das, was für die aufrichtige Liebe einer Person sorgte. Zwar ließ sich dadurch, bei manchem, durchaus etwas erkaufen, aber Ian gehörte nicht zu diesem Schlag Mensch. Weder wickelte er andere mit Geschenken um den Finger, noch ließ er selbiges mit sich machen. Es sei denn, man betrachtete ein Lächeln als Geschenk – da machte er hin und wieder wahrscheinlich die ein oder andere Ausnahme. Oder eben ein paar.

Dass die Veränderungen Möglichkeiten boten, davon war Ian überzeugt, obwohl Optimismus sonst nicht zu seinen Stärken zählte, wobei sich daran schon einiges geändert hatte. „Davon bin ich überzeugt“, bestätigte er so also noch einmal seine Gedanken laut und drückte kurz Eowyns Hand.

Als die Sprache auf Wes kam, sorgte das zum Glück weder zu einer gedrückten, noch zu einer eifersüchtigen Stimmung. Der Gedanke auf ihn zu treffen war – abgesehen von der Angst, Wes könne Eowyn zu einer sofortigen Trennung raten – nicht einmal wirklich unangenehm. Vermutlich aber würde sich daran spätestens etwas ändern, wenn Ian vor vollendete Tatsachen gesetzt wurde.
So, so, vor Wes brauchte sie also keine schönen Augen zu machen? Als Ian sich gerade fragte weshalb, setzte Eowyn schon nach, klimperte mit den Wimpern und gab damit praktisch die Antwort vor. Eine Antwort die, da musste Ian nicht einmal überlegen, tatsächlich stimmte. Ian war sicher, dass sie ihre Worte nur scherzhaft meinte und sie kein Zeichen ihres Selbstbewusstseins waren – viel eher Zeichen ihres Humors. Hätten sie vor Arroganz gestrotzt, hätte Ian vermutlich sofort abgestritten und ebenfalls einen Scherz gemacht. Stattdessen lächelte Ian – ohne Schalk im Nacken und sagte das, was der Wahrheit entsprach, ein leises, aber ehrliches: „Das stimmt, besonders wenn du lächelst“. So wie jetzt. Sie so ausgelassen zu sehen, ihr Lachen selbst hier – unter Dutzenden Jedi - so unversteckt und nicht gedämpft zu hören, Ian hätte sich kaum etwas schöneres vorstellen können.
Yaro sorgte für das nächste Lachen, bei der Nachahmung, beim Gedanken an ihn und auch die kleine Meinungsverschiedenheit darüber, wen der kleine Kerl bevorzugte, tat der guten Laune keinen Abbruch. „
Wenn du meinst,“ stieg Ian in Eowyns Lachen ein, „dabei sollte ich, als Verbrüderter doch besser wissen, wie er tickt, als Mann erst recht.“
Ihr nächster Vorschlag gefiel Ian natürlich nicht sonderlich, aber er war unumgänglich. „Die Twi’lek bewundert mich auch besonders“, kam es demnach ein wenig sarkastisch, mit einem kleinen Seufzen. „Aber was sein muss, muss sein.“ Ohnehin stand die Wahrscheinlichkeit, dass ihn lediglich ein Droide untersuchen würde, am höchsten, was Ian persönlich auch am liebsten war.

Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - mit Wes, Radan und Kyran

Hab ich nich!

Erwiderte Alisah ohne großes nachdenken und mit beinahe empörtem Unterton. Erst dann dachte sie genau nach, legte ihre Stirn in Falten und fragte sich ob es nicht vielleicht doch hatte sein können.
Hatte sie sich einfach genommen was sie gebraucht hatte? Aber sie hatte gar nicht gewusst das ihr das helfen würde und außerdem hatte sie noch nie aktiv Energie entzogen. Erst recht mal keine Lebensenergie.


Ich, ... ich kann das... also dieses Lebensenergieding, gar nich!
Nich bewusst jedenfalls. Das hab ich noch nie gemacht.
Ich absorbier nur auf mich gezielte Energiestöße und setz die in meine Illusionen um! Andern Lebensenergie entziehen... das kann ich nich.


Sie schüttelte sich sogar leicht vor Abscheu bei dem Gedanken.

Das will ich auch gar nich können.

Ja, genau, so was wollte sie auch gar nicht können, obwohl sie wusste, dass es Machtnutzer gab, die es konnten, sogar recht perfekt konnten. Zum Beispiel ihr alter Meister oder diese dumme Pute von Arica. Es gab da Grüchte über alte Aufstiegsrieten die bei Imperator Phollow üblich waren. ...
Ach nein, sie wollte eigentlich nicht darüber nachdenken was diese Unwesen alles tun konnten und so konzentrierte sie sich wieder auf die eigentliche Frage.


Also, ich... ich kann's nich beschwören, aber ich glaub es nich und Eowyn hat auch nicht gesagt das ich ihn hätte aussaugen wollen. Und die hätte es mir sicher gesagt.
Ihr kam es wohl auch eher so vor als hätte er... Ach auch egal.
Jedenfalls denk ich er hat gespendet.
Ich mein nur das mein Talent die Aufnahme der Lebensenergie effektiver gemacht haben könnte und das auch bei Kyran... vielleicht.


Ja, genau das war es was sie gemeint hatte. Sie nickte noch einmal zur Bestätigung, dann jedoch machte sie große Augen.
Wes hatte ähnliche Talente wie sie, okay, das hatte sie sich durchaus schon gedacht bei dem was auf der Reise nach Coruscant geschehen war, Aber Psychometrie! Wooooow. Das war echt .. also irgendwie... wow!
Aber was meinte er mit, das ist kein Zufall?
Ewa weil sie auch...?
Hm...
Sie legte ihren Kopf etwas schräg und musterte Wes etwas genauer als sonst...


Was meinst du damit?

...dann jedoch schüttelte sie energisch den Kopf denn sie glaubte nicht das es so funktionierte wie Wes das gerade gesagt hatte.

Ein Blasterschuss?
Aber das is doch "bloß" Energie! Wenn man die einfach so weiter gibt verbrennt man den Anderen nur! Man müsste die Energie wandeln und wie das geh'n soll kann ich mir nicht vorstell'n!
Wahrscheinlich könnte das wirklich nur ein Heiler!


Heiler die, so wie Wes es erzählte, wohl bereits Erfolge verzeichnet hatten. Eine Information die Alisah sehr hellhörig werden lies.

Ist diese Heilung sicher? Wenn ja, wann können sie Kyran heilen!

Fragte sie gleich nach und ihr Herz machte vor Hoffnung einen kleinen Hüpfer. Nur um sich gleich darauf wieder so an zu fühlen als stecke es in einem Eisblock. Die Erwähnung ihres alten Meisters hatte immer diese Wirkung auf sie und in letzter Zeit ganz besonders.

Ich glaub ihm auch nicht.

Erklärte sie trotzdem mit entschlossener Miene, hatte aber recht große Fragezeichen im Gesicht während Wes fragte ob sie ein Geheimnis bewahren konnte...

Öh... Ja!

... und dann, als er ganz ganz leise und nur für sie gedacht weiter sprach, fiel ihr fast die Kinnlade herunter.
Ian hatte was??? und er hatte ihr nichts davon gesagt. Jetzt ahnte sie warum er nicht Kyran's Pate hatte werden wollen. Es war nicht wegen ihnen und dem was mal war...es war weil er... weil er sich schuldig fühlte an all dem.
Weil er schuldig war!
Nein, nein, wenn es wirklich so war -und das war ja wohl nicht sicher- dann war es Allegious der Schuld war und nicht Ian.
Alisah's Lippen pressten sich immer mehr zu einem Strich zusammen und sie ballte beide Hände so dass ihre Knöchel weiß hervor traten .
Dieser elende, verdammte Haufen Weltraumschrott


Also hat er mich doch zu fassen gekriegt... in gewisser Weise!

Sie schnaufte! Aber es war keine Resignation mehr in dem Schnaufen. Beinahe war es so als hätte sie genau diese Information gebraucht um ihren alten Trotzkopf wieder zu finden.

Aber nich mit mir! Ich werd ihm was Husten!

Das war mehr zu sich selbst gesagt aber doch laut genug, das die Anderen es hören konnten.
Und dann, dann konzentrierte sie sich ganz auf das was Wes weiter berichtete.


Es ist ihm auf jeden Fall zu zutrauen!
Klar kann's auch daran liegen was er mit mir gemacht hat...


Ein Schauder lief wieder über Alisah's Haut und für eine Sekunde fühlte sie die Schmerzen seiner Lektionen. Doch diese Erinnerung vertrieb sie schnell wieder. Sie wollte ihm diese Macht über sie nicht mehr gewähren.

...aber ich glaube, dass es nicht nur das ist.
Es würde sicher zu ihm passen das er dahinter steckt. Ja auf jeden Fall!
Und das er Coruscant so einfach her gegeben hat...
Es ist wie mit mir! Nichts was ihm einmal gehört hat, gibt er einfach so her. Nicht wenn es ihm nicht Vorteile bringt. Dieser Virus würde genau zu ihm passen.
Aber ob er es wirklich war oder ob wir das nur glauben sollen, oder uns in dem Zweifel darüber verlieren... Ich weiß es nicht.
Hm,
also, wie ich Ian wahr genommen hab?
Ich bin wahrscheinlich nicht gerade die Richtige um Ratschläge zu geben, wie glaubwürdig er ist.
Vor der Infektion hätte ich sicher kein gutes Haar an ihm gelassen.
Aber eins war Ian nie! Ein Lügner.
Nich bei solchen Sachen.
Und was die enge Bindung angeht? ...


Fast vorsichtig schielte sie zu Radan hinüber, der sich gerade um Kyran kümmerte und liebevoll über ihn wachte.

Nahe waren wir uns auch früher schon mal bevor... aber das ist privat!
Jetzt jedenfalls hab ich von ihm nichts Dunkles gefühlt. Ich glaub, er hätte auch nicht helfen können wenn es so gewesen wäre.
Er ist ... war auch kein typischer Sith, dass war er nie. Ich glaube er hatte das nur zwischendrin vergessen gehabt ... eine Weile lang. ... Wie ich!
Aber jetzt... Nein! Nein, ich glaube nicht das er für jemanden hier eine Gefahr ist. Höchstens für sich.
Ich denke, du solltest selber mit ihm reden. Und auch mit Eowyn.
Mir könnte man wirklich aus vielen, verschiedenen Gründen Voreingenommenheit vorwerfen.


Oh ja, genau das könnte man ihr vorwerfen. Allein schon wie sie reagiert hatte als er angekommen war. Nein Wes würde sich selbst ein Bild machen müssen von Ian Dice!

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - mit Wes, Radan und Kyran
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Ian

Eowyn errötete ein wenig, als Ian auf ihren Scherz vollkommen ernst antwortete. Das war nicht ihre Absicht gewesen. Sie vergaß immer wieder, dass Ian sie anders sah als die anderen Personen, mit denen sie bisher befreundet gewesen war... oder, zumindest bemerkte sie es bei ihm. Schnell nahm sie einen Happen zu Essen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, etwas antworten zu müssen.
Von ihrem Gedanken, die Krankenstation aufzusuchen, war er ganz offensichtlich nicht sonderlich begeistert. Aber es musste sein, und da würde sie auch nicht mit sich verhandeln lassen. Auch und vor allem als Partnerin nicht... Sie hob die Augenbrauen und blickte Ian gespielt eifersüchtig an.
Ach ja? Ausgerechnet eine Twi'lek? In Ordnung, dann kannst du sie ja... zurückbewundern... Sie schickte ein leichtes Lächeln hinterher, um ganz sicherzugehen, dass Ian sie nicht falsch verstand. Komm, dann lass es uns hinter uns bringen.
Sie erhob sich, brachte ihr Tablett zurück und verließ dann mit Ian die Kantine in Richtung Krankenstation.

Kaum hatten sie den Flur betreten, als sie einer gewissen Twi'lek über den Weg liefen, die fürchterlich gehetzt und gestresst wirkte. Eowyn verkniff sich ein Grinsen, als die Heilerin sie anscheinend bemerkte und sich zu ihnen umdrehte. Aaaah, mein Lieblingspatient, rief sie sarkastisch aus und stützte einen Arm in die Hüfte. Schön, Euch einmal wiederzusehen. Und das auch noch lebend. Geht in Raum dreiunddreißig B, in einigen Minuten habe ich sogar Zeit für Euch. Ohne eine Antwort abzuwarten, ohne auch nur herauszufinden, ob sie überhaupt wegen Ians Kontrolle hier waren, drehte sie sich wieder in ihre ursprüngliche Richtung und ging schnellen Schrittes davon. Eowyn hatte größte Mühe, sich das Grinsen noch immer zu verkneifen, und sie vermied es, Ian anzusehen. Komm, sagte sie nur, ich glaube, das ist hier drüben... Diese Heilerin war tatsächlich eine Nummer für sich. Eine interessante Nummer... Sehr eigensinnig. Und überhaupt nicht das, was man von einer Jedi erwarten würde, auch wenn Eowyn noch nicht einmal wusste, ob sie überhaupt eine Jedi war. Diese Frage hatte sich noch nie gestellt. Aber sie brachte die Dinge auf den Punkt... auf eine Art und Weise, wie Eowyn es sich bei Ian niemals erlauben würde. Aber wenn jemand anderes tat... Ian musste ja nicht mir dieser Dame auskommen, sondern mit ihr.
Sie fanden den Raum und betraten ihn. Er war klein und leer, die Geräte sahen nicht so aus, als wären sie auf dem neuesten Stand... Allerdings sollte das bei Ians Routinecheck auch nicht nötig sein. Da kein weiterer Stuhl im Raum war trat Eowyn an das kleine Fenster, das der Raum besaß.
Sie hatten kaum die Möglichkeit, ein Gespräch zu beginnen, als auch schon die Heilerin mit wehendem Kittel das Zimmer betrat.

Nun dann. Sie blickte auf ihr Datapad, das ihr offensichtlich irgendwelche näheren Informationen mitteilen konnte. Das sieht ja gar nicht so schlecht aus, wie ich erwartet hätte... Sie ließ offen, ob sie diese Erwartung wegen Ians Erkrankung oder seiner Verhaltensweise hegte.
Ohne den Blick vom Datapad abzuwenden, noch während sie die Informationen durchsah, redete sie weiter.
Macht bitte Euren Oberkörper frei. Ich muss Euch untersuchen können... Schließlich, nach einigen Momenten wandte sie den Blick doch ab, ließ das Pad sinken und sah Ian abrupt an. Wie geht es Euch? Was macht das Schonen? Das Essen? Was macht Euer Arm?

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian und Heiler-NPC
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Jedigarten-Wasserspielebereich] Sarissia, Ribanna, Q´Tahem, Siva und Wonto


*Sarissia wurde aus ihren Gedanken gerissen als Ribanna an ihr Vorbeiflitzte zu einer Hand-Pumpe und füllte ihr seltsames Gefäß was Sarissia interssiert betrachtet aber auch das war schnell wieder vorbei denn Ribanna kam wieder auf sie zu und drückte ihr förmlich ihr Comgerät in die Hand*

“Machst du bitte mal eine Aufnahme als Andenken von mir? Warte, ich bringe mich in Position!”

*Verwirrt sah die Vahla der Padawan nach und sah dann kurz zum Comgerät...wo war sie hier denn gelandet? Sollte ihre Geduld getestet werden? Sie fühlte sich langsam wirklich wie auf einem Urlaub, aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen und nickte zustimmend als sie das Comgerät anlegte und darauf wartete das Ribanna in Position ging. Ribanna konnte diese ablenkung vermutlich brauchen denn sie lächelte in richtung Sarissia und das Bild war verewigt, sofort kam Ribanna zurück und Sarissia zeigt ihr das Bild welches entstand und gab ihr das Comgerät wieder worauf sich die Frau bedankt*

Gern..

*Sarissia lächelte wärend sie ihren Rucksack wieder ein wenig auf die Schulter schwingt und es sollte dann auch weitergehen. Q´Tahem hatte wohl seine eigene Art mit dieser Führung umzugehen und scherzte ein wenig darüber das Ribanna vielleicht einen Preis als führerin bekommen würde. Kurz musste auch Sarissia darüber lachen auch wenn es nicht direkt wegen dem Scherz war sondern darüber das sie das hier überhaupt taten. Aber nach und nach bemerkte sie auch den Sinn dahinter...Langsam verstand sie auch warum Kestrel sie hier gelassen hat. Immerhin war Ribanna sicherlich seid dem Verschwinden ihrer Meisterin nicht mehr so oft zu lachen...sie dienten als Ablenkung nun dann soll das so sein. Kurz kontrollierte sie ihren Comlink auf Nachrichten aber es war kein Erfolg*

*Nach einem längerem Weg und einigen Hinweisschilder waren sie im Saal der Tausend Quellen angekommen und auch wenn dieser Saal noch hauptsächlich aus Gerüsten bestand konnte Sarissia die Macht spühren. Die Ruhe welche das Wasser hervorruft und kurz musste sie die Augen schließen und es genießen wie die Macht durch sie fließt. Fast schon wie das Wasser in den Brunnen*


“Leider wurde der Tempel ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Am besten hatte der Garten die Besatzung durch das Imperium überstanden!”,

*Sarissia war froh das der Tempel wieder den Jedi gehörte...aber im grunde hatte sie nie vermissen können was sie nicht kannte. Aber je länger sie hier auf Coruscant war...desto mehr verstand sie andere die sagten das sie Coruscant vermissten und als Ribanna erklärte das dieser Saal zum Meditieren benutzt wurde konnte man Sarissia kaum halten sie wollte Meditieren...aber wenn sie das nun tut würde man sie nur schwer wieder wecken können.*

Wenn die Führung vorbei ist werde ich aufjedenfall hierher kommen und Meditieren.

*Sarissia strich sich eine Haarstränen aus dem Gesicht und geht zu einem der Brunnen um hineinzusehen und scheind sich kurz in ihrem Spiegelbild zu verlieren sie hat schon lange nicht mehr ihr eigenes Gesicht gesehen. Nicht weil sie es nicht wollte sondern weil sie einfach nicht daran dachte. Sie sah sich ihre Verheilte Narbe an und schob die Haare ein wenig zur seite um sich ihre Weiße Iris anzusehen welche sich bewegt und sie musste schmunzeln. Sie hatte gedacht es würde Schlimmer aussehn worauf sie zu einem Fenster geht und einfach hinausstaarte ehe sie ihr Comlink zur Hand nahm und seufzend drauf starrte nun konnte sie es nicht mehr verstecken aber ihre Sorge wurde immer Größer*

[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Jedigarten-Wasserspielebereich] Sarissia, Ribanna, Q´Tahem, Siva und Wonto
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Kantine, mit Eowyn

Eowyn errötete leicht, was irgendwie absehbar gewesen war und Ian sah sie nicht weiter an, lächelte bloß vor sich hin und sah dabei auf sein Tablett, ehe er noch einmal Yaro erwähnte und dann die Twi’lek. Eowyns gespielt eifersüchtiger Blick war Gold wert, doch Ian konnte nur sarkastisch darauf antworten. „Ich freue mich schon ungemein.“ Dabei hatte Ian schon bei der ersten Begegnung nicht eine Sekunde damit verschwendet, überhaupt festzustellen, ob diese Frau bewundernswert war. Unsympathisch war sie auf Anhieb gewesen und so hoffte Ian, dass es ihm erspart bleiben würde, überhaupt wieder auf sie zu treffen. Leider aber wurde die Hoffnung schon in den Gängen zerschlagen, als sie niemand anderem als dieser Frau über den Weg liefen. Wundervoll. Allein ihre Begrüßung ließ Ians Lächeln im Gesicht gefrieren und er machte sich nicht einmal die Mühe, wieder eines aufzusetzen, stattdessen entgegnete er ihr genauso sarkastisch: „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite.“ Niemand würde ihm vorwerfen können, dass er unhöflich, oder was auch immer war – schlussendlich gab er sich nur so, wie diese Frau selbst. Sarkastisch.

Eowyn schien an der ganzen Szenerie ihren Spaß zu haben, da konnte sie ihr Lächeln verkneifen, so gut sie auch wollte. Ian entging das Zucken um ihre Mundwinkel nicht
. „Dir macht das unheimlich viel Spaß, was?“, kommentierte er nur, unsicher, ob er beleidigt oder amüsiert darüber sein sollte.
Raum 33b also. Es dauerte nicht lang, bis sie ihn ausfindig gemacht hatten und noch bevor sie ihn betraten, war Ian versucht, die Wahl des Raumes als nächste Boshaftigkeit der Twi’lek zu verbuchen. Klein und eng, war er alles – aber sicher nicht gemütlich, auch wenn es durchaus vorteilhaft war, das er nicht bis oben voll gestopft war. Zum Glück befand sich wenigstens ein Fenster darin, diese Tatsache erleichterte es Ian enorm, den Raum zu betreten. Entspannt aber war er nicht und schon jetzt spürte er, wie sein Puls in die Höhe schnellte. Etwas, das diese Ärztin hoffentlich nicht falsch interpretierte. Ian hatte kaum Zeit, sich zu beruhigen, denn Frau Sarkasmus wehte schon ins Zimmer und lobte – lobte - seine Werte. Dennoch, Ian verbiss sich einen beißenden Kommentar, versuchte, seinen tobenden Puls, der allein durch die Enge des Raumes hoch geschossen war, zu beruhigen. Mit verschränkten Armen stand Ian also da, bewegte sich keinen Zentimeter mehr und wartete darauf ab, dass die Twi’lek ihn einfach wieder gehen lassen würde. Sie hatte ihr lächerliches Gerät, dass ihr Aufschluss über ihn gab – ein Gerät, das mit jenem, das er trug, verbunden war. Gehen? Weit gefehlt. Stattdessen verlangte sie von ihm, den Oberkörper frei zu machen, um ihn zu untersuchen und dabei starrte sie ihn auch noch an. Ians Mine verfinsterte sich und sein Puls jagte, dank der neu angefachten Aufregung, nur weiter in die Höhe. Er hasste es, seinen Oberkörper frei zu machen, oh er hasste es und es schon wieder vor dieser Frau tun zu müssen, machte es nicht besser. Heute hatte er zu allem Überfluss auch noch feststellen müssen, dass er an Muskeln eingebüßt hatte – was ihn die Narben nur noch deutlicher spüren ließ und das verschlechterte Ians Gefühl, ließ ihn sich angreifbar und schwach fühlen. Verletzlich. Vor einer Person, die nicht gerade zimperlich war. Ian war versucht, sich abzuschirmen, doch er ließ es bleiben. Am Ende war die Frau machtempfänglich -was Ian bisher nicht einordnen konnte, da sie sich entweder selbst abschirmte, oder wirklich nicht machtsensitiv war - und Ian wollte ihr nicht noch mehr Anlass zu dummen Kommentaren geben. Erst als Sarkasmus in Spe sich abwandte, zog Ian sich mechanisch das Oberteil aus, was dank seiner angespannten Muskeln nicht auf Anhieb funktionierte. Dass Eowyn bei diesem ganzen Szenario anwesend war, gefiel Ian ebenso wenig. Die Konzentration wieder auf ihrem Pad, nutze Ian die Gelegenheit, tief durchzuatmen, das Oberteil fest mit einer Hand umschlossen. Da drehte sich Sarkasmus um. „
Gut“, antwortete Ian einsilbig auf die erste Frage. „Das Schonen macht mich verrückt, aber ich füge mich.“ Und der Arm? Eine Lüge wäre ihm lieber gewesen. „Auf ihm zu liegen oder ihn anderweitig zu belasten, ist nach wie vor nicht angenehm, aber in Ordnung.“ Dass ihm das Liegen auf ihm viel eher starke Schmerzen bereitete, genau wie eine extreme Belastung, behielt Ian absichtlich für sich. Schließlich war er kein kleines Kind und ein bisschen Schmerz konnte er durchaus ertragen
.
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn und Heiler-NPC
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian

Oh. Entweder, sie hatte ihr Gesicht weniger unter Kontrolle, als Eowyn dachte, oder aber Ian kannte sie mittlerweile einfach zu gut. Das Zucken ihrer Mundwinkel hätte er eigentlich nicht sehen sollen... aber wann hatte Ian schon einmal so etwas übersehen? Das tat er nur äußerst selten. Zumindest, wenn es sie betraf. Ertappt murmelte sie lediglich ein Spaß wäre zu viel gesagt... und beeilte sich, den Raum zu finden, den die Heilerin ihnen genannt hatte.
Selbst ein Idiot hätte gesehen, dass Ian weder Lust auf diese Untersuchung hatte, noch, dass er sich wohlfühlte. Doch entweder war die Heilerin völlig blind in ihrer Geschäftigkeit, oder aber, es interessierte sie einfach nicht. Eowyn tippte eher auf Letzteres, wobei sie sich fragte, ob es an einer allgemeinen Abneigung gegenüber Ian lag, an einer Abneigung gegenüber Patienten, die ihrer Anweisungen missachteten oder aber, ob sie einfach immer so war.
Immerhin, es war erfreulich zu hören, dass sie Twi'lek schlimmere Daten erwartet hatte. Hoffentlich aber lag es allerdings tatsächlich daran, dass sie einfach die Genesung unterschätzt hatte. Wenige Momente später aber feuerte sie einen Fragenkatalog auf Ian ab, und Eowyn lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Na, das konnte ja interessant werden. Wie gut, dass nicht
sie an Stelle der Heilerin stand, denn dann würde Ian ganz sicher nur halb so ruhig sein, wie er es momentan war - zu Recht, irgendwie.
Sollte sie irgendwie eingreifen, die Stimmung auflockern? Oder sollte sie sich lieber vorgestellt in Luft auflösen, so tun, als sei sie gar nicht hier?


Eowyn entschied sich erst einmal für letztere Variante und drehte sich doch halb zum Fenster hin. So hörte sie lediglich, wie Ian schließlich tatsächlich sein Oberteil auszog. Was ihm ganz sicher nicht gefiel, so viel hatte sie mittlerweile gelernt. Doch die Narben waren größtenteils auf seinem Rücken, und schätzungsweise würde die Heilerin ohnehin nur seine Brust abhören und seinen Arm untersuchen. Gute Chancen, dass sie den Rücken überhaupt nicht sah.
Ians Antworten waren immerhin durchaus respektvoll. Diese Selbstbeherrschung, obgleich Eowyn wusste, wie wenig er das hier mochte... Sie bewunderte es immer wieder. Obwohl Eowyn sich fragte, wie schlimm es wirklich um den Arm stand... wenn Ian sogar zugab, dass er "nicht angenehm" war.

Das ist auch notwendig und gut so, antwortete die Heilerin schroff auf Ians Zusage zwecks des Schonens. Und Ihr solltet momentan noch vermeiden, den Arm zu sehr zu belasten. Eure... Verletzung ist immerhin erst wenige Tage alt. Wir können hier schließlich keine Wunder vollbringen.
Einen Moment lang hörte Eowyn nichts mehr, vermutlich untersuchte die Heilerin Ian, oder aber, sie studierte wieder einmal ihr Datapad. Verflixt... das Umdrehen war doch nicht so klug gewesen. Nun bekam sie wirklich kaum etwas mit... Vorsichtig wandte Eowyn ein wenig den Kopf, um zumindest aus den Augenwinkeln erkennen zu können, dass die Heilerin Ian tatsächlich untersuchte. Momentan sah sie sich seinen Arm an... oder auch nicht? Tat sie etwas mit der Macht? Nein, so konnte sie nichts erkennen, andererseits sollte sie ohnehin eigentlich vielleicht nicht hier sein. Es ging sie schließlich nichts mehr an... oder zumindest bald nicht mehr. Sie hatte Ian noch nicht einmal gefragt... Aber jetzt war es dafür auch irgendwie zu spät. Sie sollte wenigstens weiter so tun, als sei sie nicht hier. Sich imaginäre Finger in die Ohren stecken oder dergleichen.

So blickte sie aus dem Fenster, betrachtete den Ausblick auf Coruscant. Leider war die Krankenstation nicht ganz oben in einem der Türme, doch sie waren hoch oben genug, um einen gewissen Blick zu haben. Coruscant sah eigentlich aus wie immer... wenn man nicht wüsste, dass... Nein, hier hatte sich nicht viel verändert. Dieser Planet drehte sich, egal wer ihn regierte. Er würde auch weiterhin unzählig viele Lebewesen beherbergen. So war es damals, so war es heute, und so würde es noch sehr, sehr lange Zeit sein. Es war... einerseits erschreckend, wie wenig sie Einfluss auf die Galaxis hatten. Andererseits... irgendwie ein wenig tröstend. Wenigstens manche Dinge blieben. Manche blieben...

Ihr Plan hatte offenbar funktioniert, denn als Eowyn das nächste Mal aufhorchte, wies die Heilerin Ian an, sich wieder anzukleiden.
Es ist alles so weit in Ordnung, fuhr sie dann fort. Wenn Ihr Euch weiterhin zurückhaltet, dann kommt Ihr vor dem Herzinfarkt tatsächlich noch davon. Allerdings - schont ganz besonders den Arm. Er gefällt mir nicht unbedingt. Ihr habt noch einen zweiten... benutzt diesen. Zumindest eine Weile.
Sonst noch Fragen?
Was bei Eowyn doch wieder, neben Sorge, ein ganz leichtes Schmunzeln hervorrief. Ian und schonen... Er sollte sich zurückhalten, ja. Aber nur einen Arm nutzen? Sie selbst hätte damit fürchterliche Probleme, nach einer gewissen Zeit... Und Eowyn war sich relativ sicher, dass Ian und sie in dieser Hinsicht recht ähnlich waren. Da würde sie sich später etwas anhören dürfen... aber, als gute Partnerin, würde sie Ian natürlich zustimmen und mit ihm gemeinsam über die Twi'lek schimpfen. Während sie versuchen würde, ihre Anweisungen dennoch irgendwie halbwegs durchzubekommen...


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian und Heiler-NPC
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett - Chesaras Büro - Mit Okin -

Mit seiner Beobachtung lag er nicht falsch, es waren nicht viele Jedi, die in den Unteren Ebenen Coruscants halfen uns beizeiten frustrierte dies auch Chesara. Trotzdem war sie nicht bereit, dieser Kritik all zu leicht zuzustimmen. Man konnte den Orden schnell verurteilen für die Dinge die er tat oder eben nicht tat, ohne das Gesamtbild zu berücksichtigen. In den letzten Jahren war dies sehr oft geschehen. Tatsächlich versteckten sich die Jedi nicht hinter den Mauern des Tempels oder in sicherer Entfernung in ihrer Basis auf Lianna, so wie Okin es vielleicht sah. Viel mehr nahmen die Jedi freiwillig eine Verantwortung an, die sie vor schwierige Entscheidungen stellte für die sie am Ende so oder so kritisiert wurden. Ja, es war theoretisch möglich, dass mehr Jedi in Lazaretten halfen so wie Chesara es tat. Wenn sie lernten den Virus durch die Macht zu heilen, konnten sie einzelne Patienten retten. Das löste jedoch längst nicht das Problem.

"Wir brauchen Jedi im Tempel, die sich mit den Lehren der Macht beschäftigen, den Virus studieren und nach Heilmethoden suchen."

Sprach Chesara. Sie wünschte sich mehr Unterstützung vor Ort, aber sie wusste auch dass es schwierig war.

"Ich kann hier Leben retten, das stimmt, und wenn uns mehr Jedi hier unten helfen würden, könnten wir noch mehr tun. Doch was dann?"

Traurig sah Chesara Okin an. Es war eine Frage von Moral und Gewissen, der sich niemand gerne stellte, die Chesara jedoch schon seit einer Weile nicht mehr los ließ. Der Jedi-Orden im Ganzen sah sich schon seit Jahrtausenden immer wieder mit ihr konfrontiert.

"Meine Arbeit hindert den Virus nicht daran, sich weiter auszubreiten."

Stellte sie fest.

"Versteh mich nicht falsch, was ich tue, ist gut und richtig, doch es schützt Coruscant nicht vor dem Untergang. Wir sehen uns schon jetzt mit einer kaum zu kontrollierenden Pandemie konfrontiert. Um den Planeten zu retten, brauchen wir Jedi, Mediziner und Forscher, die in Laboren arbeiten und nach einem Gegenmittel suchen. Die einen Impfstoff finden. Und deswegen... ist es richtig, wenn ein Großteil bewanderter Experten hinter den Kulissen arbeitet, statt vor Ort mit anzupacken. Ja, uns fehlt heute Unterstützung in den Lazaretten."

Chesara schluckte. Genau das war die große Gewissensfrage, die sie plagte. War es jemals richtig, das Leben einzelner für das Wohl der Gesellschaft zu opfern?

"Aber nur das gibt uns die Chance auf ein Morgen."

Sie erhob sich von ihrem Stuhl, weil es schon spät war und erklärte Okin kurz, an wen er sich wenden sollte, um einen Schlafplatz zugewiesen zu bekommen. Es gab einen gemeinsamen Ruheraum für die Helfer, ein paar Matratzen auf dem Boden, für mehr fehlte es an Platz und Mitteln. Ihr war außerdem noch wichtig, ihm deutlich zu machen, dass jede Arbeit hier unten wichtig war.

"Ich nehme den psychischen Zustand meiner Patienten sehr ernst."

Ließ sie ihn wissen. Er hatte dies nicht in Frage gestellt, doch Chesara wollte die Wichtigkeit noch einmal betonen, da sie aus seinen Worten heraus hörte, dass er diese Aufgabe eher als unbefriedigend empfand - seltsam eigentlich, wenn es doch sogar sein Beruf war, sich mit der Psyche anderer zu beschäftigen.

"Ihnen beizustehen, egal in welcher Hinsicht, ist eine große Verantwortung. Ich bin wirklich froh, wenn jemand diesen Part übernehmen kann."

Und trotzdem konnte Okin natürlich auch an anderer Stelle helfen. Er war nicht limitiert auf nur eine Aufgabe. Das waren sie alle nicht.

"Jede Unterstützung ist uns willkommen."

Betonte Chesara noch einmal.

"Schau dich fünf Minuten lang um und du wirst feststellen, dass es mehr als genug Möglichkeiten gibt um anzupacken. Wir versuchen zwar nach Schichtplänen zu arbeiten und Ordnung zu schaffen, doch ehrlich gesagt läuft es die meiste Zeit chaotisch. Wir handeln alle nach unserem gesunden Verstand: jeder springt dort ein, wo es gerade notwendig erscheint."

Es war inzwischen so spät, dass Chesara schlafen wollte. Ein paar Stunden brauchte sie, um sich selbst zu regenerieren.

"Wie gesagt, schau dich um. Dann sehen wir morgen weiter."

- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett - Chesaras Büro - Mit Okin -
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn und Heiler-NPC

Spaß war zu viel gesagt? Ian verbat sich einen beißenden Kommentar dazu, murmelte bloß ein äußerst sarkastisches „Natürlich“ und beschloss, die Sache mit Humor zu nehmen, was er mit einem hinterhergeschobenen, schiefen Grinsen, hoffentlich untermauerte.
Spätestens in Raum dreiunddreißig b gab es ohnehin nichts mehr, dass irgendwie mit Humor zu nehmen gewesen wäre. Enge Räume. Sarkastische Twi’lek. Das Freimachen des Oberkörpers. Drei Dinge, die für sich alleine schon herausfordernd genug waren – zusammen hingegen? Wehren oder verweigern konnte er sich schlecht, auch wenn das sicherlich zu den Dingen gezählt hätte, die Ian auf Anhieb eingefallen wären. Doch er redete sich ein, dass sie lediglich seinen Brustkorb untersuchte und dafür kein Blick auf seine Seite oder seinen Rücken notwendig war. Ohnehin, so schnell und desinteressiert wie sie war, war die Wahrscheinlichkeit in Verlegenheit zu geraten gering und so ließ Ian die Untersuchung über sich ergehen und fragte sich, ob diese Frau nur ihm eine solche Spezialbehandlung zukommen ließ. Viel wahrscheinlicher war, dass sie jeden so grob behandelte. Mit ihren Worten und mit ihren Händen, sie trug wahrlich keine Samthandschuhe, schon gar nicht, als sie seinen Arm abtastete. Ian zwang sich, keine Mine dabei zu verziehen, auch wenn er am Ende zugab, dass der Arm durchaus Probleme bereitete. Was das Essen betraf, lag ihm auf der Zunge, ihr vorzuhalten, dass sie die Frage nicht hätte stellen müssen. Immerhin war er absolut sicher, dass sie ihm ein appetitanregendes Medikament verabreichte. Anders war das Hungergefühl, das er vorhin gespürt hatte, nicht zu erklären. Die Behandlung endlich abgeschlossen, ihre dummen Kommentare überhörend, beeilte Ian sich damit, sich wieder anzuziehen, Hauptsache er kam schnell weg von dieser Frau, mit der er keine Sekunde länger als nötig in einem Raum sein wollte.
Nein,“ antwortete er schlussendlich darauf, ob er noch Fragen hatte. Oh, es hätte durchaus welche gegeben. ‚Seid Ihr immer so?‘ oder ‚Habt Ihr schon einmal überlegt, einen Kurs in Empathie zu belegen?‘ lagen ebenso vorne, wie ‚Ist es eure eigene Frustration, die Ihr an euren Patienten auslasst.‘ Ian gab sich damit zufrieden, diese Fragen gedanklich auf sie einprasseln zu lassen um dann, als die Zeit reif war, fluchtartig den Raum zu verlassen. Hoffentlich begegnete er ihr morgen nicht wieder und auch an keinem anderen Tag.

Sich schnellen Schrittes vom Raum entfernend, Eowyn dicht bei sich spürend, regulierte Ian erst die Geschwindigkeit, als sie weit genug von Sarkasmus und ihrem engen Raum entfernt waren.
Können wir vielleicht einen kurzen Spaziergang zwischen das Aufsuchen eines Rates legen?“ Damit es ihm ein wenig gelang, sich besser zu regulieren und nicht völlig gestresst zu wirken. Glücklicherweise lehnte Eowyn nicht ab und Ian war froh, wenige Minuten später, an der frischen Luft zu sein. „Diese Frau ist furchtbar,“ sagte er dann, offene Abneigung in seiner Stimme.
„Ich erwarte ja nicht, mit Sandhandschuhen angefasst zu werden, aber ein bisschen weniger Schroffheit, würde ihr sicher gut tun.“ Ein sehr abwertendes Wort hinunter würgend, seufzte Ian einmal tief und beschloss, sich nicht weiter zu ärgern.
„Was soll’s,“ schloss er also für sich das Thema und schüttelte abschließend den Kopf.
„Was werden wir tun, nachdem wir mit einem Rat gesprochen haben?“, fragte er Eowyn dann.
„Ich würde gerne weiter versuchen, anderen Infizierten zu helfen.“ Was nicht nur Alisah und ihren Sohn mit einbezog. „Und am besten fände ich es, wenn ich irgendwie die Erlaubnis bekommen könnte, nicht nur auf Coruscant aktiv zu sein.“ In einer kurzen Pause, runzelte er die Stirn. „Ich meine, es muss mehr getan werden, als Heilung hier. Keine Gesundung hilft dabei, das Virus zu besiegen.“ Nein, viel mehr musste nach einem wirkungsvollen Gegenmittel gesucht werden und ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger war, das Virus gründlich zu analysieren. Denn fand man alles darüber hinaus, was es herauszufinden gab – Komponenten, Eigenschaften und so weiter - war die Suche nach einem Heilmittel viel einfacher. „Na ja“, lächelte er dann schief, „das heißt alles nicht, dass ich irgendetwas beschlossen hätte. Das sind nur ein paar Gedanken und Ideen.“ Eowyn sollte diesmal nicht glauben, er hätte, über ihren Kopf hinweg schon Beschlüsse getroffen. Nein, es waren lediglich Gedanken, die er nun mit ihr teilte. „Und bitte, wenn du sie alle schlecht findest, mach mir das nicht so schroff klar, wie diese Twi‘lek vorhin,“ zog er schlussendlich eine Grimasse.

Coruscant – Jedi-Tempel, draußen, Gärten, mit Eowyn
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Kyran, Alisah und Wes

Frieden es klang so falsch. Sein ganzes Leben war er auf den Kampf vorbereitet wurden. Das war die Art seines Volkes und Radan war sich sicher das auch dieser Frieden nicht lange halten würde. Er würde mit Alisah sicher noch darüber reden müssen. Wenn es wieder zu diesen Krieg kam. Wenn er erneut ausbrach dann gehörte Radan an die foderste Front. Im Frieden rüste dich für den Krieg. Das hatte sein Vater ihn beigebracht. Andererseits war er wieder Vater geworden und allein deswegen zweifelte er. Er sollte den Frieden nutzen da hatte Wes auf seine unbestimmte weise sogar recht. Radan schüttelte den Gedanken ab während er zu Kyran schaute. Es war sein Sohn und er wollte das dieser lebte. Er musste Leben. Er bekam das Gespräch zwischen Wes und Alisah kaum mit. Was auch daran lag das Wes wohl etwas allein mit Alisah besprechen wollte. Er hätte auch einfach sagen können das Radan den raum verlassen sollte. Er mochte keine heimlichtuerein. Im nächsten moment öffnete sich die Tür erneut und jemand Radan unbekanntest trat ein. Er teilte ihn mit das Rick ihn sehen wollte. Ein teil von Radan hoffte das der Junge geschlafen hatte. Er sollte zu ihm gehen immerhin war es sein Padawan. Er deutete kurz einen Kuss an. Was Kyran dank des Helm vermutlich nicht sehen konnte. Er hasste diese Ausrüstung sie kratze. Er trat doch kurz zu Alisah und Wes und wollte ihr Gespräch nicht unterbrechen.

"Ich muss nach Rick sehen er hat nach mir gefragt ich bin gleich zurück"

Er würde Alisah sicher nicht lange aus den Augen lassen. Er wollte jetzt für seine Familie da sein aber er war eben auch ein Jedi-Ritter und hatte ein Schüler. Darüber hinaus gehörte Rick für ihn zur Familie. Er hielt kurz Alisahs Arm als er das Zimmer verließ. Wenigstens lag alles nahe beieinader weswegen er Ricks Zimmer betrat. Ein lächeln huschte über seine Lippen.

"Hallo Rick"

Er setzte sich an sein Bett und sah den Jungen an. Er sah nicht sonderlich Krank aus und er hoffte auch das er es nicht war. Den genau das hatte er nicht gefragt. Was vermutlich daran lag das er einfach nicht zur ruhe kam.

Corusant-Jedi Tempel. Medizinische Abteilung 1- Zimmer von Rick
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn und Heiler-NPC

Ian zeigte die vollste Beherrschung seiner selbst, und Eowyn fragte sich zum tausendsten Mal, wo er das herhatte. Beherrschung war den Sith doch eigentlich eher ein Fremdwort... Lehrten sie nicht, dass man seine Gefühle nutzen sollte? Das widersprach dem, was Ian tagtäglich tat, völlig, und zeigte ihr wieder einmal, dass sie Recht hatte. Ian war kein typischer Sith, mochte er noch so weit oben in der Hierarchie gewesen sein. Sein einfaches "nein" jedenfalls war vielleicht nicht gerade gelassen, aber wer konnte ihm das verübeln?
Jedenfalls legte er bemerkenswerte Eile an den Tag, als es darum ging, sich wieder anzuziehen und den Raum zu verlassen. Eowyn verabschiedete sich mit einem Nicken von der Twi'lek und folgte ihm auf dem Fuße, darauf achtend, bloß nicht den Anschluss zu verlieren, ohne zu joggen. Was sich angesichts der Tatsache, dass Ian wesentlich größere Schritte machte als sie, als gar nicht so einfach herausstellte. Und sie auch hin und wieder scheitern ließ.
Sie war daher erleichtert, als Ian schließlich ein wenig langsamer wurde und sich ihrem Tempo anpasste. Sie hatte ja nichts dagegen, schnell zu gehen... aber
ihr schnell war nun einmal ein anderes als Ians.
Sein Vorschlag klang sinnig. In seinem momentanen aufgebrachten Zustand er konnte sich beherrscht zeigen wie er wollte, dass er nicht gerade die Ruhe selbst war spürte zumindest Eowyn genau - war es nicht sonderlich klug, mit einem Rat zu sprechen, und hätte Ian es nicht angesprochen hätte sie selbst es vermutlich getan.


So führte sie Ian hinaus in die Gärten. Sie sahen bei Weitem nicht mehr so aus, wie Eowyn sie in Erinnerung hatte. Zumindest der Abschnitt, in dem sie sich befanden, war noch nicht wirklich vollkommen wieder hergestellt. Kein Wunder, die Gärten waren wohl noch unwichtiger als alles andere, was ihr in den letzten Tagen aufgefallen war. Vor allem in der momentanen Lage Coruscants.
Noch immer lagen hier sogar teils Geröllstücke herum, doch andererseits hatten sich viele Wildblumen und -pflanzen einen Weg zwischen den ehemals angelegten Beeten freigekämpft. Außer ein paar wenigen geschaffenen Pfaden hatte man sich kaum um den Garten gekümmert, aber auch, wenn er nicht mehr dem entsprach, was Eowyn einst geliebt hatte - es hatte dennoch alles seine eigene, wilde Schönheit.
Die Ian zumindest momentan noch nicht wirklich wahrnahm - oder zumindest anderes als wichtiger erachtete.
Da hast du völlig Recht, stimmte Eowyn ihm zu. Die Heilerin war wirklich gut direkt... Andererseits wollte Eowyn nicht in ihrer Haut stecken. Wie viele Patienten hatte sie pro Tag? Doch das würde sie geflisstentlich für sich behalten. Ians Ärger war durchaus ebenfalls berechtigt. Aber ich bin sehr beeindruckt von deiner stoischen Haltung da drin. Eowyn griff kurz nach seiner Hand und drückte sie, bevor sie sie wieder losließ.
Ian brachte allerdings dann ein Thema auf den Plan, das Eowyn kurz seufzen ließ.
Ich weiß es nicht, sagte sie kopfschüttelnd. Nachdem sie mit einem Rat gesprochen hatten... zu diesem Zeitpunkt würde Eowyn zum ersten Mal seit langer, langer Zeit ohne Aufgabe sein. Sie würde darum bitten müssen, sie vorerst nicht außerhalb in ihrem Tätigkeitsfeld einzusetzen... Sie hatte es Ian quasi versprochen, und es war richtig so. Doch was sollte sie sonst tun? Aketos war noch immer nicht zurück - Eowyn schob diesen Gedanken und die aufkeimende Sorge weit fort.
Einen neuen Padawan... nein. Nein, nicht so lange nicht viel Gras über die Sache mit Ian gewachsen war, und nicht, so lange sie sich nicht hundertprozentig sicher war, was sie wollte. Und vor allem, was sie
konnte...
Glücklicherweise schien Ian mehr Pläne zu haben als sie selbst.
Sie runzelte die Stirn. Außerhalb Coruscants... was hatte er vor?
Ich habe keine Ahnung, ob dir diese Erlaubnis erteilt werden würde, und du müsstest das wohl mit deinem neuen Verantwortlichen klären. Aber... denkst du, du wirst außerhalb Coruscants erfolgreicher sein, was die Suche nach einem Heilmittel angeht? Ist es nicht wichtig, dass ausgerechnet du, der du den Ursprung kennst, eher auf... kleinerer Ebene forschst? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, beeilte Eowyn sich hinterherzuschieben. Das soll keine hoffentlich weniger schroffe Abfuhr sein. Außerdem wäre sie selbst auf Coruscant... sicherer. Doch sie würde sich hüten, das zu erwähnen - falls Ian diesen Gedanken noch nicht selbst gehabt hatte, dann würde sie ihn nicht beunruhigen, und zweitens würde sie sich ganz sicher trotz ihrer... ja, man musste es wohl einmal wieder Angst nennen, nicht hier im Tempel verstecken, so sehr sie ihn vermisst hatte.
Eowyn zuckte mit den Schultern.
Um ehrlich zu sein... mir ist das eigentlich alles gleich. Ich... Ich fühle mich momentan ein wenig nutzlos. Sie lächelte, um ihren Worten die Tiefe zu nehmen. Aber es war wohl die Wahrheit... was konnte sie schon tun? So lange sie noch die Verantwortung für Ian getragen hatte, hatte sie wenigstens eine Aufgabe gehabt. Doch wenn sie diese abgab... Mit Fieber heilen kam man hier nicht weit. Letzten Endes aber sollte sie wie Ribanna wohl einfach die Krankenschwester spielen. Irgendeine Aufgabe würde es schon geben... und wenn es darum ging, die Kranken zu pflegen. Sie hatte sich auch auf Denon nützlich gemacht, sie würde es auch hier tun. Das war ohnehin von Anfang an ihr Ziel gewesen, noch bevor sie gewusst hatten, wie alles sich entwickeln würde. Es war nicht das, was sie gut konnte, aber es war nützlich. Wenigstens das.
Wenn Ian allerdings Coruscant verließ... Sie konnte nicht einmal die Pilotin sein.
Trotzdem. Sie würde ihm folgen... alleine schon deshalb, weil sie ihn nicht mit seinem neuen Bewacher alleine lassen konnte. Wer auch immer das sein würde.


Und einmal davon abgesehen, dass sie vermutlich einfach nicht können würde.

Dann klingt das nach beschlossener Sache. Du wirst versuchen, hier etwas zu erreichen, und währenddessen werden wir darauf hinarbeiten, dass du deinen Forschungsbereich erweitern kannst, in Ordnung? Ob sie in dieser Sache noch irgendwas zu sagen haben würde, wenn sie aufgab? Aber das würden sie sehen, wenn es so weit war. Und vermutlich sollten wir uns in der Zwischenzeit mit anderen Heilern zusammensetzen. Ach, und... Eowyn sah Ian überlegend an. Du solltest dem Rat vielleicht sagen, was bei Sluuk vielleicht gelungen ist. Und was genau du getan hast. Auch, wenn wir uns noch nicht sicher sind... vielleicht hilft es. Vielleicht können sie mit dieser Information etwas anfangen, vielleicht... vielleicht haben auch sie Informationen, die wir nicht haben.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 107 - Bei einem Eingang zum Jedi Tempel ] Zasuna, Midina Enzel (NSC), Baudroide und ein Soldat

"Quelundi an Major Kenoweth, bitte kommen."

"Kenoweth hier, ich höre."

"Sir, wir haben hier einen KIA auf Ebene 107 und benötigen Unterstützung. Es war eine Tretmine. Jemand hat sich so sehr auf die Rückkehr der Jedi gefreut, dass er ein paar nette Fallen hinterlassen hat."

Zasuna verstand nur Bruchstücke von dem, was der Soldat direkt hinter ihr in sein Comgerät sprach. Einerseits dröhnten ihr von der Explosion immer noch dir Ohren, andererseits starrte sie immer noch auf die Überreste des Soldaten, der eben vor ihren Augen gestorben war. Es war ihre Schuld. Wenn sie nicht versucht hätte ihn aufzuhalten, dann wäre er niemals auf die Mine getreten und wäre jetzt noch am Leben. Ihre Handlungen hatten diese Katastrophe verursacht. Sie hatte ihre Vision vollkommen falsch gedeutet und unüberlegt gehandelt. Warum hatte die Macht sie so in die Irre geführt? Was war der Grund? Ihr Vertrauen war erschüttert.

Langsam legte sich der Staub und legte dabei einen grau-braunen Mantel über ihre Robe, ihr Haar und ihre verschwitzte Haut. Die Explosion hatte an Wand und Boden zwar beachtlichen Schaden angerichtet, war aber nicht stark genug gewesen um selbige komplett zu durchschlagen.

Schockiert wippte sie noch immer auf den Knien hin und her, legte ihre Hand auf die beschädigte Brustplatte des toten Soldaten und wischte darüber, als würde es noch etwas bringen wenn sie den Staub entfernte. Noch immer versuchte sie zu Ergründen, wie das alles hatte passieren können. Es war nicht der Anblick des Toten, der ihr einen so großen Schock bereitete. Sondern die Tatsache, dass ein unschuldiger Verbündeter durch ihr Verhalten gestorben war, und dass die Macht sie zu diesem veranlasst hatte. Der Fehler musste ganz klar bei ihr liegen. Die Interpretation ihrer Visionen war schon immer schwierig gewesen. Stammten sie aus der Zukunft, der Gegenwart oder der Vergangenheit? Zeigten sie die Realität oder nur ein was-wäre-wenn? Nachdenklich, zutiefst betrübt und schuldbewusst senkte sie den Kopf in Andenken an den gefallenen Soldaten.

War machte so etwas? Positionierte Minen in den unteren Ebenen des Tempels? Die Sith? Weil sie schon gewusst hatten, dass die Jedi früher oder später wieder zurückkehren würden? Irgendwelche Banden, die sich hier eingenistet hatten und lieber ungestört bleiben wollten? Sie hatte keine noch keine Antwort auf diese Frage, aber das würde sie schon noch ändern.


"Ma'm, sind sie verletzt? Wir sollten sie in die Medistation bringen."

"Was?"

Sie hatte mitbekommen, dass er wieder mit ihr geredet hatte, aber dann doch kein Wort verstanden.

"Sie sind bestimmt verletzt. Ich bringe sie zur Medistation."

"Nein ich.. wir können ihn nicht einfach so hier lassen."

Warum war er nicht wütend auf sie? Sie hatte seinen Kameraden getötet. Verstand er denn nicht, dass es ihre Schuld war? Wenn er einfach nur sein Gewehr genommen hätte, um sie von hinten zu erschießen, sie hätte es verstanden und sich nicht einmal dagegen gewehrt. Aber seine Aura, auch wenn er hinter ihr stand, verriet ihr, dass nichts dergleichen passieren würde. Er betrauerte den Verlust seines Freundes, aber verlor seine Aufgabe in keinster Weise aus den Augen.

"Es kommt gleich ein Team, dass sich um ihn kümmern wird. Wir sollten..."

"... nein!"

Sie hatte keine Ahnung, wer hier nun die Befehlsgewalt hatte. Aber mit den Befehlen des Soldaten war sie absolut nicht einverstanden. Die Jedi-Padawan erhob sich, drehte sich zu dem Soldaten um und schenkte ihm das Miraluka-Pendant eines festen Blicks in die Augen. Dabei schaffte sie es, zu überspielen, dass sie etwas unsicher auf den Beinen war. Während sie seine Verwirrung lesen konnte, sah er nur eine dunkle, verschmutzte Augenbinde.

"Gehen Sie zurück zur Technikerin und warten Sie auf Verstärkung."

"Und Sie?"

"Ich bleibe bei ihm."

Erstaunlicherweise nickte der Soldat einfach nur und machte dann auf dem Absatz kehrt. Hatte er sie als höhere Befehlsgewalt anerkannt oder hatte sie unterbewusst die Macht eingesetzt, um ihrem Befehl mehr Nachdruck zu verleihen? Sie wusste es nicht. Sobald die Verstärkung hier war, würde sie herausfinden, wer für diese Minen verantwortlich war und denjenigen zur Rechenschaft ziehen. Selbst wenn sie dafür bis nach Bastion reisen musste. Der Soldat verschwand um die Ecke und sie bekam gerade noch mit, wie er

"... und informieren sie am besten auch Rätin Horn."

an seinen Kommandanten weitergab.


[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 107 - Bei einem Eingang zum Jedi Tempel ] Zasuna, Midina Enzel (NSC), Baudroide und ein Soldat
 
[ Coruscant - Regierungsviertel - Vorplatz des Senatsgebäudes ] Nei Sunrider und War

Die Tatsache, dass sein Plan allem Anschein nach aufging zauberte ihm sein schelmisches corellianisches Lächeln aufs Gesicht. Der Redner gab wütende Befehle an seine Helfer, weil er mit allen Mitteln das Mikrofon und die Lautsprecher wieder zum Laufen bringen wollte. Es würde eine ganze Weile dauern, bis sie den Ursprung des Problems ausgemacht hatten. Die Menge wurde unruhig aber bei weitem noch nicht unter Kontrolle.

Schließloch hörte War bereits von weitem die 4L4 Triebwerke der X-Wings, die sich nun im Anflug befanden und zu einem beeindruckenden Manöver ansetzten. Zwei Jäger passierten ein Hochhaus am Rande des Platzes nur mit wenigen Metern Abstand, dicht gefolgt von einer absolut synchron durchgeführten Rolle nach Backbord. Anschließend gingen sie in den Sinkflug über. Sie zielten genau auf die Demonstranten, hatten ihre S-Folien allerdings nicht in Angriffsposition. Dann donnerten sie in 30 bis 40 Metern Höhe über die Menge hinweg. War beobachtete seine Umgebung, soweit er die Menge über die Schulterpanzer der ihn umringenden Sandpanthers überhaupt sehen konnte. Die Leute waren sichtlich beeindruckt, ihre Aufmerksamkeit galt nun den Raumjägern der Neuen Republik und nicht dem Demagogen auf der Bühne. Nicht alle waren begeistert, keine Frage. Einige recken Fäuste oder die Gliedmaßen, die diesen am nächsten kamen, in die Höhe, um ihren Unmut kund zu tun.

Die X-Wings schossen am Ende des Platzes in die Höhe, drehten sich um die eigene Achse und setzten wie befohlen zum zweiten Überflug an, der noch etwas dichter über den Köpfen der Demonstranten erfolgen sollte. Gleichzeitig sah War von Osten her kommend nun einige Transporter in lockerer Formation. Das mussten die längst überflüssigen Versorgungsgüter sein. Soweit verlief alles nach Plan.


"Panthers, lasst uns versuchen näher an die Bühne heranzukommen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt würde ich mit unserem netten Gesprächspartner von eben die Diskussion gerne in einer etwas ruhigeren Umgebung fortsetzen."

Mehrfaches Klicken gab ihn zu verstehen, dass sie seine Befehle verstanden hatten. Er fühlte sich immer noch unwohl dabei, hier nur in seiner Uniform vollkommen unbewaffnet herumzurennen. Mit seinem CDH-17 und dem Kampfpanzer hätte er sich doch wohler gefühlt. Aber die Mission hatte es ihm nicht anders erlaubt. Es war nur einmal mehr eine Erinnerung daran, dass er solche "Winken, Reden und immer Lächeln"-Auftritte garnicht mochte. Was blieb einem Admiral in Friedenszeiten schon anders übrig?

"Wo ist Jedi-Ritterin Sunrider."

"Ich kann sie nicht sehen. Mido?"

Das war die Stimme von Colonel John Grimes, dem Anführer der Sandpanthers. In diesem Gedränge war es echt schwierig überhaupt irgendwen auszumachen.

"Sir, ich dachte sie wäre auf Ihrer Seite."

Damit war Wars Frage beantwortet. Sie hatten sie im Gedränge verloren. Das war ärgerlich, gerade weil die Menge den Jedi nicht unbedingt friedlich gesonnen war. Andererseits war sie eine Jedi-Ritterin und konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Trotzdem war ihm nicht wohl dabei.

"Haltet die Augen offen, vielleicht seht ihr sie irgendwo."

In der Zwischenzeit waren die Transporter angekommen. Dicht über der Menge schwebend öffneten sich die Rampen, während Soldaten aus dem inneren des Schiffes damit begangen Essen, Trinken und andere Versorgungsgüter abzuwerfen.


[ Coruscant - Regierungsviertel - Vorplatz des Senatsgebäudes ] War und die Sandpanthers (NSC)
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Lazarett – Chesaras Büro – Okin und Chesara–

Auch wenn Okin das Gefühl hatte, dass viele Jedi mit Sicherheit auch nur ihren eigenen Hintern retten wollten, konnte er Chesaras Argumente logisch gut nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass scheinbar nur die mächtigsten Heiler überhaupt bisher etwas gegen den Virus ausrichten konnten, konnte Heiler aufgrund der schwierigen, anstrengenden und langwierigen Behandlung immer nur einen relativen kleinen Anzahl an Infizierten helfen. Wenn die Jedi aber ein Heilmittel entwickeln würden, könnte man jedoch viel mehr Leuten helfen. Wie die Jedi handelten war also im Grunde logisch richtig. Aber die Menschen hier unten, die bereits infiziert waren, waren die Leidtragenden dieses Plans und würden in Massen zugrunde gehen. Es war eine schwierige Entscheidung.

Chesara schien ziemlich erschöpft zu sein, vermutlich hatte sie ebenso wie er einen langen Tag hinter sich, indem sie viel Leid ertragen musste. Sie sagte ihm an wen er sich für einen Schlafplatz wenden musste und meinte, dass sie morgen weitersprechen würden. Danach verabschiedeten sich die beiden.

„Ich wünsche Euch einen erholsamen Schlaf, Chesara. Es ist vermutlich wirklich besser, wenn wir unser Gespräch morgen ausgeruhter fortsetzen.“

Weil ihm selbst schon fast die Augen zufielen, da er die letzte Nacht nicht geschlafen hatte, sah er sich an diesem Abend nicht mehr groß um, sondern suchte zügig den Schlafraum für die Helfer auf. Dieser bestand nur aus einigen auf den Boden liegenden alten Matratzen. Da es aber noch relativ früher Abend war, war er glücklicherweise noch nicht sonderlich gefüllt. Der ausgelaugte Coruscanti konnte daher noch relativ ungestört und schnell in den Schlaf sinken. Jedoch hielt der Schlaf nur ein paar Stunden an, so dass er mitten in der Nacht wieder aufwachte. Er schaffte es in den kommenden Stunden nicht wieder in den Schlaf zurückzufinden. Die vielen Bewegungen und mitunter auch das Schnarchen der anderen Helfer hielten ihn wach.

Daher stand er schon mit den ersten Sonnenstrahlen des nächsten Tages auf. Nachdem er andere Helfer, die zur Frühschicht aufstanden, zu einem Raum, in dem die Helfer ein kleines Frühstück zu sich nehmen konnten, gefolgt war, besorgte sich Okin die rudimentäre Schutzausrüstung in dem Lazarett, die aus einem einfachen Mundschutz bestand. Er wollte gleich beginnen etwas nützliches zu tun, bevor er sich später noch einmal mit Chesara traf, aber er wusste nicht so recht wie er anfangen konnte. Er hatte zwar eine Ausbildung als Psychologe erhalten, war aber selbst noch nicht solange praktisch tätig gewesen. Und in der Ausbildung wurde man nun mal auch überhaupt nicht auf ein solches Szenario vorbereitet. Es wurden zwar posttraumatische Belastungsstörungen behandelt, aber bei so etwas kam es natürlich immer auch darauf an, um welches Trauma es sich handelte. Bei vergewaltigten Frauen verhielt man sich dann doch anders wie bei traumatisierten Soldaten und auch wieder ganz anders bei so einem Virus, wo man sich nun mal völlig ausgeliefert sah, da man das noch nicht einmal richtig sehen konnte und noch weniger Kontrollmöglichkeiten hatte, als bei den anderen Traumas.

Okin hatte sich noch nicht richtig überlegt, was er machen wollte, als plötzlich eine hysterische Frau mit einem kleinen etwa 5 Jahre alten Mädchen auf dem Arm auftauchte am Rand des Lagers auftauchte. Da keiner der anderen Helfer sich um sie kümmern zu schien, ging der junge Coruscanti auf die Frau zu.

„Hallo, ich bin Okin Ail und hier ein freiwilliger Psychologe. Was ist mit Ihnen passiert? Wie kann ich Ihnen helfen.“

Die schluchzende Frau antwortete: „Ich war mit meiner Tochter und meinem Mann, weil wir mit der stillen Variante des Virus infiziert wurden, auf den Weg in dieses Lazarett, als plötzlich ein Rasender auftauchte. Und er hat meinen Mann einfach so…“ Der Frau blieben kurz die Worte im Hals stecken. „… in Stücke gerissen. Ich habe meine Shara auf den Arm genommen und bin so schnell weggerannt wie ich konnte. Ich konnte nichts mehr für meinen Mann tun. Meine arme kleine Shara musste ansehen, wie ihr Vater gewaltsam getötet wurde. Sie ist völlig verstört. Sie ist gerade wie in ihrer eigenen Welt und spricht nicht mehr. Können Sie ihr helfen?“

Es prasselte in diesem Moment einfach viel zu viel auf Okin ein. Er fühlte sich etwas überfordert. Er wollte diesen Fall nicht übernehmen. Das war einfach zu viel. Er musste aber trotzdem dafür sorgen, dass die Frau und ihr Kind gut behandelt wurden.

„Es tut mir leid für Ihren Verlust. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Ihnen hier zu helfen. Wegen ihrer Tochter kann ich sie aber gleich etwas beruhigen. Das ist eine typische Reaktion nach so einem Schock. Das hört aber normalerweise nach ein paar Stunden bis maximal wenigen Tagen wieder auf. Kümmern Sie sich einfach etwas um sie und wenn sie extrem starke Angst haben sollte, können Sie auch bei den Ärzten nach angstlösenden Medikamenten fragen. Sie sollten aber erstmal dahinter gehen und sich wegen des Virus untersuchen lassen.“ Okin zeigte auf einen Raum, in dem er vorhin ein paar Ärzte gesehen hatte.

Die Frau fragte noch einmal besorgt wegen ihrer Tochter nach: „Können Sie als Psychologe nicht erstmal mit meiner Tochter sprechen?“

Nein, das wollte er nicht. Besser gesagt, wollen würde er schon, aber fühlte sich dazu im Moment einfach nicht in der Lage mit einem kleinen Mädchen zu sprechen, die so etwas furchtbares erlebt hatte. Er musste die beiden loswerden.

„Es ist jetzt erstmal das wichtigste, dass sie beide sich wegen dem Virus untersuchen lassen. Alles andere ist nachrangig.“

Okin hatte seinen Standpunkt so deutlich gemacht, dass die Frau mit ihrer Tochter auf den Arm sich zu dem Raum begab. Okin setzte sich erschüttert auf den Boden. Er wollte doch helfen. Er hatte es doch seiner Schwester versprochen. Aber er konnte sich gerade nicht die Geschichten der Infizierten anhören. All das war zu schwer. Würde er diese Tätigkeit als Psychologe wirklich ausüben können? Oder würde er Chesara nach einer anderen Aufgabe fragen müssen? Er wusste nicht, was er als nächstes tun sollte. Er wusste noch nicht mal genau, wann er sich mit Chesara wieder treffen würde.

- Coruscant – Untere Ebenen – Lazarett – Okin und viele Infizierte um ihn–
 
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