[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran
Als sie hinaus in die Gärten kamen, staunte Wonto Sluuk nicht schlecht. Hier blühte mehr Leben, als er erwartet hatte. Er war mit dem Anblick von Wäldern und Dschungeln besser vertraut, als er sich wünschen würde - an New Plympto und Felucia hatte er keine guten Erinnerungen - aber das hier war ganz anders. Strukturierter, harmonischer und vor allem viel friedlicher. Ihm ging das Herz auf bei diesem Anblick. Allerdings kam ihm auch der Gedanke, dass die Jedi eine ziemlich merkwürdige Prioritätenliste hatten: Sie waren erst vor sehr kurzer Zeit nach Coruscant zurückgekehrt, in einen Tempel, der unter der langen Abwesenheit seiner Besitzer und der Schändung durch das Imperium stark gelitten hatte. Doch obwohl sicher unendlich viel zu tun war, um alle Räume des Gebäudes wieder verwendbar zu machen, hatten sie sich offenbar zuerst einem Bereich gewidmet, der keinem anderen Zweck diente, als zu gefallen. Das allerdings tat der Garten tatsächlich. Hier draußen zu sein, war eine Wohltat für den Patienten. Obwohl er in dem unbequemen Anzug steckte, der alle Luft so stark filterte, dass kein ungewolltes Molekül nach innen drang, hatte er doch den Eindruck, er könnte Pflanzen und Erde riechen und die warmen Strahlen der Sonne auf seiner blauen Haut spüren.
Hier lernte er nach dem Nautolaner Q'Tahem und der Zabrak Siva noch eine weitere Jedi kennen, die Padawan Sarissia Taleran. Sie hatte einen durchtrainierten Körper und machte auf ihn den Eindruck einer Kämpferin - durchaus vertraut für jemanden, der normalerweise von Soldaten umgeben war. Auf den ersten Blick wirkte sie ebenso sympathisch wie die anderen beiden und begrüßte ihn ebenfalls freundlich. Sie nannte ihm ihren Nachnamen, den Ribanna ausgelassen hatte, bot ihm aber an, nur den Vornamen zu nutzen.
»Gern. Und für mich genügt einfach Wonto«, antwortete er. Er mochte die unkomplizierte Art der werdenden Jediritter und fand es auch angenehm, dass Ribanna ihn mittlerweile duzte. Da ihn weder Verwandte noch Freunde besuchen konnten, half ihm das dabei, sich im Tempel nicht ganz so allein zu fühlen.
Ribanna begann nun mit den Vorbereitungen für ein Ritual. Dazu konnte der Ortolaner leider wenig beitragen. Er konnte nicht aus dem Schwebestuhl aufstehen und selbst wenn man ihn direkt vor einen der blühenden Sträucher geschoben hätte, wäre es ihm schwer gefallen, beim Pflücken zu helfen: Die Handschuhe passten noch weniger als der Rest des Anzugs. So konnte er lediglich als Ablageflläche für die Schüssel dienen. Viele Pflanzen mussten ihre Blüten hergeben, was er ein wenig schade fand - er fand Gefallen an den blühenden Büschen und hätte es lieber gesehen, wenn man ihnen ihre Blütenpracht gelassen hätte. Aber das war wohl der Sinn eines Opfers: Etwas herzugeben, das man gern behalten oder, in diesem Fall, erhalten hätte. Diesen Gedanken vergaß er augenblicklich wieder, als er Zeuge zweier weiterer Beispiele für die Zauberkraft der Jedi wurde: Ribanna entzündete die Kerze ohne Zuhilfenahme von Streichholz oder Feuerzeug, einfach mit der Kraft ihrer Gedanken, und Sarissia pflückte Blumen, ohne sie zu berühren; sie ließ sie einfach zu sich fliegen! Wonto war schwer beeindruckt und fragte sich, ob die Kräfte der Jedi überhaupt Grenzen hatten... Ob wohl auch während des Rituals irgendwelche Wunder zu bestaunen waren? Er war sehr gespannt!
Es war der erste Gottesdienst, dem Wonto beiwohnte. Dass es Siva, Sarissia und Q'Tahem ebenso erging, bekam er nicht mit, denn er war ganz auf die junge Priesterin und ihre Handlungen konzentriert. Wunderliche Erscheinungen gab es nicht zu sehen, dennoch hatte er das Gefühl, Zeuge von etwas Bedeutendem zu sein. Als das Blut über den Stein tropfte, lief ihm ein Schauer über den Rücken - nicht wegen des Blutes selbst, sondern wegen der immensen Aussagekraft dieser Handlung. Ribanna war bereit, für ihren Glauben an Daja weit größere Opfer zu bringen als nur ein paar rote Kerzen und Blütenblätter. Ihm fiel nun ein, dass er abgesehen von diesem Ritual und den Wundertaten der Jedi doch schon einmal Zeuge religiöser Handlungen gewesen war: Auf Felucia, wo ein grausamer Kult einem widerlichen, monströsen Geschöpf seine Gefangenen geopfert hatte. Für Götter Blut fließen zu lassen, schien nicht ungewöhnlich zu sein, doch Ribanna nahm dieses Opfer von sich selbst und brachte es freiwillig dar. Das fand Wonto edel und bewundernswert. Natürlich hätte es eigentlich sein Blut sein müssen, nicht ihres: Schließlich dankten sie Daja für seine Heilung. Aber er würde den Anzug nicht ewig tragen müssen und hoffentlich bald in der Lage sein, sich in einer Weise erkenntlich zu zeigen, die den Vorlieben der Göttin entsprach. Er selbst war zu bewegt, um selbst ein paar Worte zu finden, als Ribanna es ihm anbot, und schüttelte nur den Kopf. Als die Anrufung schließlich endete, fühlte der Ortolaner sich um eine wertvolle Erfahrung reicher. Obwohl sie nicht lange gedauert hatte und ohne viel Brimborium vonstatten gegangen war, hatte sie eine große Wirkung auf ihn, die sicherlich noch eine ganze Weile anhalten würde.
Sie zogen weiter in einen anderen Teil des Gartens. Hier standen Brunnen und Wasserspiele. Auch sie waren sehr schön anzuschauen. Wonto konnte kaum glauben, dass sie sich auf dem gleichen Planeten befanden, in dessen dreckiger, unwirtlicher Unterwelt er seine Jugend zugebracht hatte. Der Kontrast war enorm. Doch dann lenkte Ribanna seinen Blick und den der anderen auf die Türme des Tempels. Ein Schatten legte sich auf sein Gemüt, als ihm Bilder aus einem Holonet-Bericht [Link1|2|3|4|5] in den Sinn kamen - von einer Szene, die sich dort, auf dem Dach des Tempels, abgespielt hatte.
»Der Tempel wirkt so schön und erhaben...« sagte er mit einem Schaudern. »Kaum zu glauben, dass er der Schauplatz einer so schrecklichen Bluttat war!«
Gefangene Widerständler und andere Feinde des Imperiums waren dort auf grausame Weise getötet worden. Gepfählt von den Sith, die damit ein Zeichen an die Neue Republik, die Jedi und alle Gegner des Regimes hatten senden wollen. Sie war auch bei Wonto angekommen, der sich gefragt hatte, ob unter den Getöteten wohl auch einige waren, die er gekannt hatte. Die Zahl der Ermordeten hatte er mittlerweile vergessen. Es war wohl besser so.
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran
Als sie hinaus in die Gärten kamen, staunte Wonto Sluuk nicht schlecht. Hier blühte mehr Leben, als er erwartet hatte. Er war mit dem Anblick von Wäldern und Dschungeln besser vertraut, als er sich wünschen würde - an New Plympto und Felucia hatte er keine guten Erinnerungen - aber das hier war ganz anders. Strukturierter, harmonischer und vor allem viel friedlicher. Ihm ging das Herz auf bei diesem Anblick. Allerdings kam ihm auch der Gedanke, dass die Jedi eine ziemlich merkwürdige Prioritätenliste hatten: Sie waren erst vor sehr kurzer Zeit nach Coruscant zurückgekehrt, in einen Tempel, der unter der langen Abwesenheit seiner Besitzer und der Schändung durch das Imperium stark gelitten hatte. Doch obwohl sicher unendlich viel zu tun war, um alle Räume des Gebäudes wieder verwendbar zu machen, hatten sie sich offenbar zuerst einem Bereich gewidmet, der keinem anderen Zweck diente, als zu gefallen. Das allerdings tat der Garten tatsächlich. Hier draußen zu sein, war eine Wohltat für den Patienten. Obwohl er in dem unbequemen Anzug steckte, der alle Luft so stark filterte, dass kein ungewolltes Molekül nach innen drang, hatte er doch den Eindruck, er könnte Pflanzen und Erde riechen und die warmen Strahlen der Sonne auf seiner blauen Haut spüren.
Hier lernte er nach dem Nautolaner Q'Tahem und der Zabrak Siva noch eine weitere Jedi kennen, die Padawan Sarissia Taleran. Sie hatte einen durchtrainierten Körper und machte auf ihn den Eindruck einer Kämpferin - durchaus vertraut für jemanden, der normalerweise von Soldaten umgeben war. Auf den ersten Blick wirkte sie ebenso sympathisch wie die anderen beiden und begrüßte ihn ebenfalls freundlich. Sie nannte ihm ihren Nachnamen, den Ribanna ausgelassen hatte, bot ihm aber an, nur den Vornamen zu nutzen.
»Gern. Und für mich genügt einfach Wonto«, antwortete er. Er mochte die unkomplizierte Art der werdenden Jediritter und fand es auch angenehm, dass Ribanna ihn mittlerweile duzte. Da ihn weder Verwandte noch Freunde besuchen konnten, half ihm das dabei, sich im Tempel nicht ganz so allein zu fühlen.
Ribanna begann nun mit den Vorbereitungen für ein Ritual. Dazu konnte der Ortolaner leider wenig beitragen. Er konnte nicht aus dem Schwebestuhl aufstehen und selbst wenn man ihn direkt vor einen der blühenden Sträucher geschoben hätte, wäre es ihm schwer gefallen, beim Pflücken zu helfen: Die Handschuhe passten noch weniger als der Rest des Anzugs. So konnte er lediglich als Ablageflläche für die Schüssel dienen. Viele Pflanzen mussten ihre Blüten hergeben, was er ein wenig schade fand - er fand Gefallen an den blühenden Büschen und hätte es lieber gesehen, wenn man ihnen ihre Blütenpracht gelassen hätte. Aber das war wohl der Sinn eines Opfers: Etwas herzugeben, das man gern behalten oder, in diesem Fall, erhalten hätte. Diesen Gedanken vergaß er augenblicklich wieder, als er Zeuge zweier weiterer Beispiele für die Zauberkraft der Jedi wurde: Ribanna entzündete die Kerze ohne Zuhilfenahme von Streichholz oder Feuerzeug, einfach mit der Kraft ihrer Gedanken, und Sarissia pflückte Blumen, ohne sie zu berühren; sie ließ sie einfach zu sich fliegen! Wonto war schwer beeindruckt und fragte sich, ob die Kräfte der Jedi überhaupt Grenzen hatten... Ob wohl auch während des Rituals irgendwelche Wunder zu bestaunen waren? Er war sehr gespannt!
Es war der erste Gottesdienst, dem Wonto beiwohnte. Dass es Siva, Sarissia und Q'Tahem ebenso erging, bekam er nicht mit, denn er war ganz auf die junge Priesterin und ihre Handlungen konzentriert. Wunderliche Erscheinungen gab es nicht zu sehen, dennoch hatte er das Gefühl, Zeuge von etwas Bedeutendem zu sein. Als das Blut über den Stein tropfte, lief ihm ein Schauer über den Rücken - nicht wegen des Blutes selbst, sondern wegen der immensen Aussagekraft dieser Handlung. Ribanna war bereit, für ihren Glauben an Daja weit größere Opfer zu bringen als nur ein paar rote Kerzen und Blütenblätter. Ihm fiel nun ein, dass er abgesehen von diesem Ritual und den Wundertaten der Jedi doch schon einmal Zeuge religiöser Handlungen gewesen war: Auf Felucia, wo ein grausamer Kult einem widerlichen, monströsen Geschöpf seine Gefangenen geopfert hatte. Für Götter Blut fließen zu lassen, schien nicht ungewöhnlich zu sein, doch Ribanna nahm dieses Opfer von sich selbst und brachte es freiwillig dar. Das fand Wonto edel und bewundernswert. Natürlich hätte es eigentlich sein Blut sein müssen, nicht ihres: Schließlich dankten sie Daja für seine Heilung. Aber er würde den Anzug nicht ewig tragen müssen und hoffentlich bald in der Lage sein, sich in einer Weise erkenntlich zu zeigen, die den Vorlieben der Göttin entsprach. Er selbst war zu bewegt, um selbst ein paar Worte zu finden, als Ribanna es ihm anbot, und schüttelte nur den Kopf. Als die Anrufung schließlich endete, fühlte der Ortolaner sich um eine wertvolle Erfahrung reicher. Obwohl sie nicht lange gedauert hatte und ohne viel Brimborium vonstatten gegangen war, hatte sie eine große Wirkung auf ihn, die sicherlich noch eine ganze Weile anhalten würde.
Sie zogen weiter in einen anderen Teil des Gartens. Hier standen Brunnen und Wasserspiele. Auch sie waren sehr schön anzuschauen. Wonto konnte kaum glauben, dass sie sich auf dem gleichen Planeten befanden, in dessen dreckiger, unwirtlicher Unterwelt er seine Jugend zugebracht hatte. Der Kontrast war enorm. Doch dann lenkte Ribanna seinen Blick und den der anderen auf die Türme des Tempels. Ein Schatten legte sich auf sein Gemüt, als ihm Bilder aus einem Holonet-Bericht [Link1|2|3|4|5] in den Sinn kamen - von einer Szene, die sich dort, auf dem Dach des Tempels, abgespielt hatte.
»Der Tempel wirkt so schön und erhaben...« sagte er mit einem Schaudern. »Kaum zu glauben, dass er der Schauplatz einer so schrecklichen Bluttat war!«
Gefangene Widerständler und andere Feinde des Imperiums waren dort auf grausame Weise getötet worden. Gepfählt von den Sith, die damit ein Zeichen an die Neue Republik, die Jedi und alle Gegner des Regimes hatten senden wollen. Sie war auch bei Wonto angekommen, der sich gefragt hatte, ob unter den Getöteten wohl auch einige waren, die er gekannt hatte. Die Zahl der Ermordeten hatte er mittlerweile vergessen. Es war wohl besser so.
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Gärten] Wonto Sluuk, Ribanna, Siva Arkuun, Q'Tahem Gaar, Sarissia Taleran