Coruscant

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Alisah

Sie dachte über etwas nach. Etwas was mit der Hochzeit zu tun hatte und Radan war sich fast sicher das es ihm nicht gefallen würde. Er runzelte jedoch nicht die Stirn sondern begann sich endgültig sein gewand abzustreifen. Er hasste seine Jedi Robe. Sie stand für Frieden und eintracht. Radan war wieder ein jedi doch konnte er wirklich den Frieden verkörpern? Er hatte gemordet und schlimmere Dinge getan. Es waren diese Dinge die ihn auf die dunkle Seite geführt hatten. Er wusste das es falsch gewese war und er würde gewiss nicht dorthin zurück kehren. Doch bedauerte er vieles davon.


"Eine Hochzeit wäre vielleicht der glückliche anlass den vielen gut tun würde in diesen Zeiten"

Gab er zu bedenken und grübelte nun doch. Er fragte sich worüber Alisah nachgedacht hatte und er grübelte inwiefern sein Ausflug auf die dunkle Seite ihn verändert hatte. Er war immer der Krieger gewesen. Konnte er noch kämpfen ohne sich selbst zu verraten und seine Familie? Seine Frau. Die anscheinend einen wiederwillen gegen eine neue Hochzeit hatte zumindest erschien es so. Er fragte sich ob er sich zuviele Gedanken machte oder zu wenige. Eben diese Gedanken schüttelte er in diesen moment ab. Er versuchte es zumindest.


"Du hast recht wir sollten die entscheidung vertagen"

Erklärte er leise und lehnte sich zufrieden in die Kissen. Letzendlich würde die Welt für sie beide Entscheiden. Die Zukunft war vermutlich in den Händen der Macht. Er wusste das er Alisah und seinen Sohn nicht alleine lassen würde nie. Er wusste das er bei ihr bleiben musste. Für ihn erschien das wichtig. Ein lächeln huschte um seine Lippen als er einen arm um Alisah legte und sie an sich zog. Er vertraute ihr und er wusste das sie das wusste.

"Ich liebe dich"

Hauchte er leise in ihr ohr. Es war sein ernst. Er liebte sie wirklich. Mehr als alles andere. Das hatte er bereits unter beweis gestellt.


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Alisah
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Er sagte ihren Namen, und es klang nicht danach, dass er sie gleich herausschicken würde. Was sie allerdings, nach seinen geschriebenen Worten, auch nicht mehr erwartet hätte. Er war bereit zu sprechen, und das war sie auch - sie sollten so doch eine Lösung finden?
Er musste ihr nichts verzeihen? Hatte er das von gestern schon wieder vergessen? Hatte er vergessen, in welchem Ton sie mit ihm geredet hatte? Hatte er das
Atemgerät vergessen? Offenbar nicht. Nicht getroffen... Eowyn schüttelte den Kopf.
Ich hätte getroffen, flüsterte sie. Ja, er hatte die Stimmung lockern wollen... aber dafür war sie noch nicht bereit. Vielleicht merkte er es, denn er sprach ernster weiter.
Nach ihnen beiden richten, war das so klug? Es hatte bisher doch nicht funktioniert, aber sie würde Ian in diesem Punkt nicht widersprechen. Nicht jetzt, und auch nicht später. Sie würde abwarten, wie Ian es in Zukunft halten wollte.

Es war gut, dass er es wusste, und seine sanfte Stimme half nicht, dass ihre Tränen verschwanden, im Gegenteil. Wie konnte er so... so nett sein? Sie hatte das nicht verdient. Sie hatte
ihn nicht verdient. Ihn ansehen? Während er ihr womöglich noch zulächelte und ihr sagte, dass alles nur halb so wild war? Es war wild. Und das wussten sie beide. Wie sie auseinandergegangen waren... Sie war hin und hergerissen zwischen dem dringenden Verlangen, seinem Blick auszuweichen und seinem Wunsch, dass sie ihn anblickte. Letztendlich gewann letzterer, und ihre Augen wanderte gezwungenermaßen wieder nach oben. Was half war, dass sie ihn noch immer nur schemenhaft erkannte, da die Tränen ihren Blick verschleierten.
Sie sah ihn an, ohne zu wissen, was sie antworten sollte. Damit hatte sie nicht gerechnet, keine ihrer Vorstellungen war
so geendet. Er machte sogar weitere Witze... aber war sie schon dafür bereit?
Sie schüttelte den Kopf.
Wie kannst du das?, fragte sie ihn leise, mit brüchiger Stimme. Wie kannst du das einfach vergessen, was gestern war, sagen, dass es nichts ausmacht? Ich möchte auch keinen Abstand von dir haben... aber... Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Und das nicht zum ersten Mal. Ich kann es nicht einmal mehr zählen. Und das in diesen Tagen. Ich habe dich nicht verdient! Verzweifelt sah sie ihn an, bevor sie sich schließlich aufs Bett sinken ließ und kurz ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. Sie hatte sich geschworen, zu tun, was immer Ian wollte... gehörte das dann nicht auch dazu? Zu akzeptieren, wenn Ian einfach vergessen wollte? Sie fühlte sich miserabel dabei. Aber vielleicht war genau das ihre Strafe. Und wenn es so war...
Sie wischte einen Großteil der Tränen aus ihren Augen, während sie die Hände vom Gesicht nahm, dann sah sie Ian erneut an. Diesmal erkannte sie ihn besser.
Also... was nun?, fragte sie hilflos. Wie ging es nun weiter, wo fingen sie an?

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn

Sie hätte getroffen, dass stimmte, aber… Ian seufzte. Sie hatte ein Atemgerät nach ihm geworfen, mehr nicht, vielleicht, nein, bestimmt hatte sie es nicht einmal absichtlich in seien Richtung gefeuert und wenn doch, dann war es eben so. Sie hatte ihm keine Ohrfeige verpasst, sie hatte ihn nicht geschlagen und Ian weigerte sich, den Wurf eines Atemgeräts als etwas zu sehen, was es nicht war.
„Wolltest du mich treffen?,“ fragte er dennoch obwohl die Antwort für ihn feststand und obwohl er keine andere Antwort hören wollte.

Ian wurde den Eindruck nicht los, dass nichts von dem, was er sagte, Eowyn in irgendeiner Weise half, sie schien untröstlich und ihre Worte bestätigten genau diese Annahme. Wie es ihm gelang das von gestern Abend zu vergessen? Wie er sagen konnte, dass es ihm nichts ausmachte?

„Wie kannst du vergessen, was ich gewesen bin?“ fragte er stattdessen. „Wie kann es sein, dass es dir nichts ausmacht?“ Doch bevor sie falsche Schlüsse zog, antwortete er ihr selbst. „Weil ich weiß, dass das gestern vielleicht so etwas wie… eine emotionaler Kurzschluss war, ich hab es nicht vergessen, aber es macht mir nichts aus, weil es nichts war, was mich irgendwie hätte grundlegend verletzten können.“ Das sicher nicht.Aber um ganz sicher zu gehen: "Weil du mir etwas bedeutest, deswegen messe ich dem keine große Bedeutung bei." Er konnte sich kaum mit ihr vergleichen, aber vielleicht begriff sie, um was es ihm hier ging. „Ich meine, ich finde manches immer noch nicht fair,“ vielleicht half es, wenn er auch diese Wahrheit aussprach, „aber Eowyn,“ dabei seufzte er leise, „Ich bin auch nicht immer fair. Niemand ist das. Und…“ Hätte er so viel anders reagiert als sie? „Vielleicht hätte ich auch wütend auf so ein Filmsi reagiert, wenn du es mir gezeigt hättest.“ Ihre nächsten Worte trafen ihn und ob ihr gerade bewusst war, dass sie genau das sagte, was sie selbst fuchsteufelswild machte, wenn er es sagte? Sie ließ sich aufs Bett sinken, Ian selbst ging in die Hocke, genau in der Position, in der er war, denn es schien nicht gut, ihr jetzt zu nahe zu kommen. Nicht wegen ihm – sondern wegen ihr. „Das stimmt nicht,“ sagte er entschlossen. „Das mit dem verdienen stimmt ganz und gar nicht und wenn du dich zurück an Lianna erinnerst und auch an davor, weißt du, dass du das so wenig sagen solltest wie ich.“ Auch das andere wollte Ian so nicht stehen lassen. „Ich kann es auch nicht zählen und weißt du warum? Weil es keine Rolle spielt. Weil es nichts war, was so einschneidend gewesen wäre, dass ich es mir hätte merken müssen. Und die Zahl wird sich häufen, deine, meine – aber so lange wir einander verzeihen können, spielt es keine Rolle, zumindest und vor allem dann nicht, wenn es keine einschneidenden Verletzungen waren.“
Hatte Eowyn erwartet, dass er wütend auf sie war oder sie gar anschreien würde? Fast vermittelte sie ihm den Eindruck, als wäre dem so, als bräuchte sie genau das jetzt. Was nun?
„Willst du mir sagen, was gestern am schlimmsten für dich war?“ Er wusste nicht, ob es ihr half, wenn sie darüber sprachen. Doch Ian wollte Eowyn dieses Angebot machen.
„Ich hätte dich damit nicht einfach so überfallen sollen, nicht... nach dem, was wir zuvor gesprochen hatten. Es tut mir auch leid, Eowyn.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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Hilflos sah Eowyn Ian an. Woher sollte sie wissen, ob sie ihn hatte treffen wollen? Es war schnell gegangen. Sie war wütend gewesen. In dem Moment... vielleicht hatte sie ihn treffen wollen. Vielleicht auch nicht. Wer wusste das schon? Und außerdem war das doch egal. Sie hatte es nach ihm geworfen. Wenn es nun ein Stein gewesen wäre und kein Atemgerät, und er kein Machtnutzer...

Ian antwortete mit Gegenfragen und verwirrte sie nur noch mehr. Das hier... lief nicht so, wie sie gedacht hatte. Was gut war. Wirklich. Aber... sie hatte sich auf alles mögliche vorbereitet, bloß nicht auf
das hier. Was er gewesen war? Aber genau das war es doch... es war, Vergangenheitsform. Sie hingegen war jetzt einfach nur furchtbar. Aber Ian ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen.
Ja, es war ein emotionaler Kurzschluss gewesen. Vermutlich. Aber... das rechtfertigte doch nicht,
wie sie reagiert hatte? Egal was passierte, so etwas tat man nicht. Nein, nie und nimmer. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, eines, dass jeder einzuhalten hatte, und ein Jedi erst Recht. Man tat seinem Partner keine Gewalt an, und etwas nach ihm zu werfen, das... kam dem schon sehr nahe.
Keine große Bedeutung? Irgendwie... hatten sie unterschiedliche Vorstellungen von dem, was geschehen war, aber darüber zu streiten wäre... es wäre... so falsch, lächerlich und albern, dass es darüber keine Worte gab. Aber dass Ian nun einfach über das von gestern hinwegging, das... es war... es war einfach... verwirrend.
Und Ian hätte sicher nicht wütend reagiert. Ian... war niemals wütend.

Sie setzte sich, stehend fühlte sie sich noch hilfloser als im Sitzen. Aber was Ian sagte, das stimmte nicht. Seit sie sich kannten, hatte Ian sich beinahe immer korrekt verhalten. Sie war es, die immer falsch reagierte. Aber das würde er nie so sehen, sie würde immer sein kleines Wunder bleiben. Und das konnte sie ihm andererseits nicht zerstören... Sie sah nach oben zur Decke, konnte ihn auch so, wie er nun auf ihrer Höhe hockte, nicht ansehen.
Aber es
spielte eine Rolle. Natürlich spielte es eine Rolle. Und wenn nicht für Ian, dann für sie... aber - wenn es für Ian keine spielte, dann war es momentan irrelevant. Sie richtete sich nach ihm. In allem.

Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte keine Ahnung, was gestern am schlimmsten gewesen war, es war... es war alles gewesen, und vielleicht die Erkenntnis, dass Ian aufgegeben hatte, aber wenn er nun sagte, dass es nicht so war... Es war einfach... es war...
Die Vorstellung, dass du aufgegeben hast, die Vorstellung, dich zu verlieren, dich nie mehr um sich zu haben, dich nie wieder zu riechen, zu spüren, zu umarmen, zu küssen, deine Grübchen und deine lachenden Augen zu sehen, dich nie mehr singen zu hören, nie wieder mit dir gemeinsam in der Macht verbunden zu sein... ich... Ich weiß, wie es ist, wen man stirbt, ich weiß es noch gut, auch wenn es so unwahrscheinlich erscheint. Ich will nicht, dass dir das passiert, noch nicht jetzt. Ich will nicht, dass du gehst. Ich weiß, dass es egoistisch ist, ich weiß es, wirklich.
Und das Testament... es hat es so realistisch gemacht... so nah...
Die Decke war weiß. Wirklich gut weiß... kein Wunder, sie war doch frisch gestrichen. Es braucht dir nicht Leid tun, flüsterte sie. Es war nicht dein Fehler... Sie schloss die Augen. Durchatmen. Sich um Ian kümmern.

Okay. Ich... wie gehen wir vor? Was möchtest du tun?

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn

Ob es ihr geholfen hätte, wenn er die Stimme gegen sie erhoben hätte? Der Gedanke war zu absurd, aber die Situation war es auch. Sie hatte einmal etwas mehr gefunden, dass sie in ihren Sog voller Selbstzweifel zeihen würde, er sah es, er spürte es genau. Und er war machtlos dagegen.

„Ich will auch nicht gehen, Eowyn und ich weiß auch wie es ist, beinahe zu sterben.“
Die Mission, die ihn von Alisah getrennt hatte war nur eine davon gewesen, er hatte dem Tod so oft ein Schnippchen geschlagen. Damals war es nie freundliche gewesen. Nie. Heute wäre es anders. Zumindest in gewissem Sinne. Außerdem, er hatte gesehen, wie Eowyn auf Va’art beinahe gegangen war, hatte sie zurückgeholt. „Auf Va’art wollte ich auch nicht, dass du gehst und wenn, dann sind wir beide egoistisch, aber das ist mir egal, Eowyn, es ist mir egal.“ Und Ian lies genau das seiner Stimme deutlich anhören. Wenn dieses kleine Bisschen Egoismus falsch war, dann war Ian gerne egoistisch. Denn es konnte nicht falsch sein, an jemandem zu hängen, jemanden zu lieben, jemanden als kostbar zu befinden. Es war nicht falsch, nein, es war nicht einmal egoistisch. „Ich habe dir gesagt, nein, ich habe dir versprochen, dich nicht alleine zu lassen und ich werde dafür kämpfen, dass ich dieses Versprechen so lange wie möglich einhalten kann. Ich habe mit Sarid gesprochen und ich habe Joseline geschrieben. Wenn es sein muss, schreibe ich der ganzen Republik. Denn ich möchte bei dir bleiben. Und ich möchte nicht, dass ich dich alleine lassen müsste. Du willst ein, zwei Dinge versuchen, hast du eben gesagt? Ich auch und ich will sie mit dir versuchen.“ Nun war auch Ian eindringlich geworden, hatte dafür sein Lächeln eingebüßt, denn die Situation war so bedrückend, so schwer, wie sie nicht sein sollte. Für ihn war die Sache von gestern aus der Welt geräumt, für sie nicht, aber Eowyn half ihm nicht dabei, ihr dabei zu helfen, die Sache ebenfalls aus der Welt zu räumen. Wie sie nun vorgehen wollten? Was er tun wollte?

„Dich in den Arm nehmen. Dir sagen, dass du nicht so hart mit dir ins Gericht gehen sollst. Dafür sorgen, dass du mir glaubst. Dafür sorgen, dass diese Schwere die hier gerade ist, verschwindet.“ All das wollte er jetzt tun. „Dir sagen, dass es nicht allein um mich geht, sondern um uns Eowyn. Hilf mir das richtige zu tun, oder zu sagen, damit es dir besser geht.“ Dass er bisher nichts von alldem getan oder geschafft hatte, war offensichtlich. Doch Ian wollte seine Hilflosigkeit nicht siegen lassen. „Ich möchte, dass wir klären, was zu klären ist und ich möchte, dass du offen bist und bleibst.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Es wäre ihr beinahe lieber gewesen, Ian hätte nichts zu all dem gesagt, was sie eben erwähnt hatte. Er hatte sie gefragt, sie hatte geantwortet - aber ob sie wirklich darüber sprechen wollte, dessen war sie sich überhaupt nicht sicher. Es waren ihre Ängste, die sie da offengelegt hatte, und der Hauptgrund, weshalb sie gestern so ausgeflippt war. Ian war es egal, ihr war es das aber nicht. Sie wollte nicht so egoistisch sein, dass sie anderen dadurch wehtat, und genau das war gestern geschehen. Wie konnte es ihr da egal sein? Im Gegenteil, es durfte ihr nicht egal sein. Ihr Wohl über das von anderen zu stellen, das war nicht das, was sie wollte. Nicht, wenn sie jemand anderen verletzte... Aber vermutlich sah Ian es nicht so. Vermutlich verstand er nicht einmal, was ihr Problem war. Aber das machte nichts - denn sie hatte ohnehin beschlossen, dass ihre Gefühle nie wieder Oberhand bekommen würden.

Schließlich sah sie Ian doch an, als er sein Versprechen erwähnte. Es schien schon so unglaublich lange her zu sein. War es das wirklich? Aber es war eine andere Situation gewesen, und sie hatten beide nicht so weit gedacht, nicht bis heute. Zum ersten Mal heute verzogen sich Eowyns Mundwinkel zu einem leichten, traurigen Lächeln.
Du musst dieses Versprechen nicht einhalten. Es war eine andere Situation, im wahrsten Sinne... eine andere Welt. Auch wenn ich froh bin, wenn du nicht aufgibst. Und in der Tat schien er irgendwie einen neuen Antrieb bekommen zu haben. Duval, Joseline, Sarid... er war aktiver als sie selbst gewesen in der letzten Nacht. Und ich weiß... ich weiß irgendwie... dass du mich nie alleine lassen wirst. Du wirst... Sie schluckte. Es war... es war fürchterlich, so zu reden, aber hatte es nicht zu ihren Problemen geführt, indem sie genau so etwas unausgesprochen ließen? Du wirst immer bei mir sein, flüsterte sie schließlich. Egal wie.

Schon wieder waren sie in der Situation, dass Ian ihr irgendetwas erläuterte. Und dabei sollte es andersherum sein - sie sollte ihn unterstützen, nicht umgekehrt. Daher mussten sie vorangehen. Diese Dinge hinter sich lassen.
Deshalb war es wichtig zu wissen, was
Ian wollte. Aber auch Ians Wünsche bezogen sich nur wieder auf sie selbst, etwas, das sie eigentlich nicht hatte hören wollen. Aber offenbar mussten sie das erst einmal aus dem Weg schaffen.
Sie gab sich größte Mühe, Ian ein offenes Lächeln zu schenken.
Okay, ich werde mich anstrengen. Sie zuckte die Schultern und versuchte sich ungeschickt an einem Witz. Es sind nicht genug Kissen da, sonst wäre es hier sicher etwas leichter... Die Kissenschlacht auf Lianna war einer dieser Momente gewesen, in denen sie beide alles um sich herum hatten vergessen können. Perfekt, um eine Schwere zu verdrängen, aber vermutlich nicht der richtige Weg gerade. Möchtest du mir sagen, was Sarid gesagt hat? Sie war zugegebenermaßen neugierig, ob Sarid Ian zu sich gerufen, oder ob er sie aufgesucht hatte, aber das traute sie sich nicht zu fragen - es war ja auch völlig unwichtig. Ich wollte auch noch mit ihr reden... und mit Wes, sobald er zurück ist. Und außerdem hatte ich noch einen Gedanken, der vielleicht viel Zeit kosten wird, aber... Eowyn zuckte zurückhaltend mit den Schultern. Ich bin in der Krankenstation ohnehin fehl am Platz. Aber ich werde dafür deine Hilfe brauchen, und ich fürchte, es wird dir nicht gefallen... Einen Moment sah sie Ian an, der noch immer einige Schritte von ihr entfernt auf dem Boden hockte. Aber davor... sagte sie leise, willst du vielleicht noch deinen ersten Wunsch erfüllen? Eine Umarmung würde ihnen vermutlich beiden guttun.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


Da war es endlich, ein kleines, winziges Lächeln, wenn auch nur ein Anflug davon, wenn es auch nicht die Kraft besaß, ihre Augen zu erreichen, da war es und vielleicht war das ein guter Anfang. Ein guter Anfang, endlich zu ihr durchzudringen. Va’art war wirklich eine andere Welt gewesen.. Schon dort hätte Ian nicht kämpfen müssen. Wie einfach wäre es gewesen, zu behaupten, dass das Komgerät nicht funktionierte? Um wie vieles, wäre es einfacher gewesen, dort zu bleiben, die Republik und all die Sorgen vergessend? Nicht ein einziges Wort der Wahrheit hätte Ian an Eowyn richten müssen, all das aber war doch der Beginn seines Kampfes gewesen, das deutlichste Zeichen dafür, dass er nie, nicht eine Sekunde aufgegeben hatte. Vielleicht säßen sie sonst immer noch dort. „Ich will dieses Versprechen einhalten,“ musste Ian sagen, als ihm klar wurde, dass diese Formulierung vielleicht zu einer der schwammigen gehörte, die Eowyn nicht mochte. „Ich werde, so lange ich es kann,“ ergänzte er also und dann bestätigte sie es selbst und die Art und Weise wie sie es tat, was sie sagte, sorgte auch bei ihm dafür, dass er schwer schlucken musste und kurz auf den Boden sah. „Das ist umgekehrt nicht anders,“ flüsterte er auch er, denn die kleine Phiole voller Sand war doch nur ein Sinnbild. Na ja, sie war mehr als das, aber so wie Ian den kleinen Behälter immer bei sich wusste, war er sich genauso sicher, dass Eowyn immer bei ihm war, ganz einfach, weil sie einen so festen Platz in seinem Herzen hatte, dass alles andere unmöglich gewesen wäre.

„Dann werde ich mich bald beim Orden persönlich beschweren, dass sie so wenig Kissen zur Verfügung stellen, hm?“, erwiderte Ian mit einem echten, offenen Lächeln. Damit zu spaßen, dass sie auch andere Gegenstände nehmen konnten, war im Anbetracht von gestern, vermutlich keine gute Idee.
„Ehrlich gesagt, habe ich mehr geredet, als Sarid.“ Und es stand fest, dass er Eowyn mindestens die Hälfte dessen, was er der Rätin gesagt hatte, nicht erzählen würde. „Sie hat ihr Essen kalt werden lassen und sie hat gesagt, was sie an meiner Stelle hier tun würde und,“ Ian lächelte, „sie war sehr nett.“ Was Ian vielleicht nur deshalb betonte, damit Eowyn sah, dass er irgendwie bereit war, den Jedi mehr zu vertrauen und das er erkannte, wenn sie ihn nicht alle verachteten.
Sie selbst hatte eine Idee, die Zeit kostete, seiner Hilfe bedurfte, ihm aber nicht gefallen würde? Oh weh. Wenn sie das schon so sagte, lag sie vermutlich genau richtig damit. Training gegen Sith, dass nicht mehr mit Droiden geführt wurde? DAS würde ihm tatsächlich nicht gefallen. „
Ob ich das wirklich hören will?“, grinste er schief und wusste doch, dass er es, auch wenn er es hassen würde, hören wollte. Davor aber, was? Eowyn war zu einem Flüstern übergegangen und Ian Grinsen verwandelte sich in ein Lächeln. „Eigentlich ist es ganz schön gemein von dir, dass ich mich jetzt zu dir bewegen muss,“ sagte er leise, während er aufstand. Aber wie, fügte er in Gedanken an, konnte er bei seinem kleinen, kratzbürstigen Sturkopf, von etwas anderem ausgehen? Die wenigen Schritte zu ihr überwindend, setzte er sich neben. „Und wie ich das will,“ kam es schließlich leise, als er sie ansah und dann nicht mehr zögerte und sie, vielleicht ein bisschen zu schnell, in seine Arme zog – aber es war schon längst überfällig gewesen. Und während er seine Arme fest um sie legte, atmete Ian erleichtert aus. „Soll ich dir sagen, warum ich das Tanzen so mag,“ flüsterte er dann, und ließ sie dabei nicht eine Sekunde los, sondern intensivierte seine Umarmung und schloss die Augen. „Weil es die Möglichkeit bietet, jemanden so lange wie das Lied geht, einfach zu berühren, ohne sich davor fürchten zu müssen, dass es unangebracht wäre.“ Und es gab sehr, sehr lange Lieder.


Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
[Hyperraum, Empress of Blades, Cockpit]- Cris, R6

Es waren die Signaltöne des Navigationscomputers, die den baldigen Austritt aus dem hyperraum ankündigten, die Cris aufweckten. Den gesamten Flug – mit kurzen Pausen zur Aufnahme von Nahrung und Besuch der Erfrischungszelle – hatte er im nach mehreren Stunden durchaus unbequem werdenden Pilotensitz verbracht, um sofort zur Stelle sein zu können, sobald ein Vorgang einen Eingriff von außen notwendig erscheinen ließ, selbst, wenn der Eingreifende – in diesem Fall er – nur über sehr rudimentäre Kenntnisse dessen verfügte, was da eigentlich genau zwischen R6 und den automatischen Systemen der Empress passierte. Irgendwann musste er dann erschöpft eingeschlafen war und das erste, was er fühlte, bevor er die Augen öffnete, war eine furchtbare Verspannung, die sich über seine gesamte Nackenmuskulatur ausgebreitet hatte. Sofort wusste er, dass er für den Rest des Tages – war es überhaupt Tag und wenn ja, nach welcher Zeitrechnung? – Probleme haben würde, über seine eigene Schulter zu schauen.

So öffnete er also die Augen – und blickte direkt auf ein bizarres, großes und irgendwie insektenartiges Geschöpf, irgendwo zwischen Spinne und Skorpion, das auf seiner Brust saß und ihn aus unzählbar vielen Augen anzustarren schien.

Er schrie nicht – vielmehr war es ein teils überraschtes, teils panisches Grunzen, das ihm entwich, ehe ihm klar wurde, dass die spontane Reaktion seines Köpers dafür sorgte, dass er den ohnehin schon prekären Halt auf dem Pilotensitz verlor und abzurutschen drohte. Mit letzter Kraft ächzend hielt er sich an den Lehnen fest und verharrte in einer wenig ruhmreichen Position, während das gruselige Geschöpf von seiner Brust purzelte. Erst nach Momenten wild pochenden Herzens und verzweifelter Mühe, sich wieder vollends in den Sitz zu wuchten – jetzt schmerzten auch seine Arme – dämmerte ihm langsam, dass das… Ding nun zu seinen Füßen lag und sich keinen Millimeter bewegte, weder zum Angriff, noch zur Flucht. Stattdessen vernahm er in diesem Moment ein amüsiertes Glucksen aus Richtung des Astromechdroiden, der ihn aus seinem Fotorezeptor an der drehbaren Kuppel seines gedrungenen Rumpfes musterte, und dann ein kindisches Kichern, gefolgt von sich rasch entfernenden Schritten, die zu mindestens zwei Personen gehören mussten. Als sein Verstand endlich ein Bild dessen, was geschehen sein musste, zusammenführte, verzog er verkniffen das Gesicht.

„Witzig.“

Etwas heftiger als nötig kickte er das gigantische Insekt – ein Scherzartikel, zweifelsohne – bei Seite und beugte sich über das Display des Navigationscomputers. 30 Sekunden bis zum Widereintritt in den Normalraum.

„Wollen wir uns dann auf das Wesentliche konzentrieren?“

R6 quittierte diese unwirsche Frage mit einem unschuldigen Flöten, das alles Mögliche bedeuten konnte, von Cris aber als eine unterwürfige Einverständniserklärung interpretiert wurde.

„Gut. Der letzte Teil wird nämlich nicht der unproblematischste.“

„Darf ich zuschauen?“

Cris drehte sich um und sah Ray im Türrahmen des Cockpits stehen – immer noch (oder schon wieder) in ihrem neuen Shirt – und ihn unbeteiligt anschauen. Zu unbeteiligt. Ohne ein Wort ließ er seinen Blick kurz in Richtung des Monsterinsekts schweifen, um dann wieder seine Tochter zu fixieren. Die aber zuckte nur mit den Achseln.

„Das gehört Ricardo, erklärte sie lapidar.

„Aha.“

Mit einer gewissen Anstrengung bemühte Cris sich, eine strenge Miene aufzusetzen.

„Und Ricardos Idee war es auch, das Ding hier im Cockpit mal… auszuprobieren?“

„Gar nich wahr!“, protestierte in diesem Moment Thalias Sohn lautstark und tauchte unvermittelt neben Ray auf.

„Aber wir mussten es ausprobieren! Und an Camilla und Mama ging nicht… das sind Mädchen, war doch klar, dass die Angst haben!“

Langsam schüttelte Cris mit dem Kopf – denn so ganz abkaufen wollte er dem Jungen diese Begründung nicht. Dass „Angst haben“ nichts mit Junge oder Mädchen zu tun hatte sollte ihm spätestens wegen seiner Tante klar sein. Eher lag der Verdacht nahe, dass er sich nicht getraut hatte, seine Mutter mit einem Spielzeug zu erschrecken, das diese dann womöglich konfiszieren würde.

„Ich wusste, dass es dir nichts ausmacht“, schob Ray mit einer Unschuldsmiene nach. Und implizierte damit natürlich, dass eine gegenteilige Aussage ihm sofort einen weiteren Negativpunkt auf der Coolness-Skala einbringen würde. Aber auf dieser lag Noa ohnehin uneinholbar vorne.

Der Navigationscomputer machte sich wieder lautstark bemerkbar. Der Normalraum stand unmittelbar bevor.

„Na schön, ihr hattet euren Spaß… guckt euch den Anflug doch auf dem Aussichtsdeck an.“

„Aber da ist es langweilig“, erwiderte Ray, während vor der Empress bereits der Hyperraumstrudel verschwand und schließlich Coruscant wich.

„Können wir nicht hier zugucken?“

Kapitulierend hob Cris beide Hände.

„Also gut. Aber seid bitte leise.“

Bereits mit bloßem Auge waren die schweren republikanischen Kriegsschiffe zu erkennen, die Coruscant immer noch bewachten – zweifelsohne Rückstände der großen Quarantäne und aufgrund der Nähe zu imperialem Territorium inklusive bedeutender imperialer Flottenstützpunkte mehr als angemessen – und er wusste, dass er sich auf einigen Funkverkehr einzustellen hatte. Einst wären die Daten eines jeden Kriegsschiffes der Republik in den Speichern der Empress verfügbar gewesen und die Yacht selbst mit einem Transponder ausgestattet, der ihr die Passage mühelos ermöglicht hätte, doch nachdem der Geheimdienst sie an Cris übergeben hatte, war sie nun nur ein ziviles Raumschiff unter vielen tausenden, die nun nach Coruscant zurückkehren wollten.

Ricardo und Ray hielten indes Wort. Während Cris sich mit der Flugkontrolle Coruscants auseinandersetzte und in mühsamer Kleinarbeit dafür sorgte, dass ihnen ein Fenster zum Durchflug des planetaren Schildes und ein Korridor, in dem sie sich bewegen konnten, ohne Gefahr zu laufen, zur Zielscheibe für schwere Turbolaser zu werden, zugeteilt wurden, standen die beiden fast regungslos am Rand des Cockpits, was vermutlich auch dem spektakulären Ausblick zu verdanken war. Ein Anflug auf Coruscant war immer ein Ereignis und die Flottenpräsenz im Orbit war – wenn man für ein paar Sekunden außer Acht ließ, wodurch sie begründet wurde – ebenfalls ein Spektakel für sich.

Dann, endlich, waren sie im Anflug auf die Wolkendecke Coruscants, durch die die Spitzen der größten Gebäude ihnen bereits entgegen ragten, und unter R6s kundiger Führung im Anflug auf eine der zahllosen kommerziellen Landebuchten, die für Schiffe von der Größenordnung der Empress gedacht waren – und das zu Preisen, die die von Lianna City weit in den Schatten stellten. Nun – das hier war der Kern.

„Da wären wir also“, sagte er schließlich und lächelte seine Tochter an, deren Augen zu leuchten schienen.

„Coruscant.“


[Coruscant, höhere Atmosphäre, Empress of Blades, Cockpit]- Cris, R6, Ricardo, Ray
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn lächelte hiflos. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wer dafür verantwortlich ist, genug Kissen zu besorgen... bis du den richtigen Droiden in dem Chaos hier gefunden hast, habe selbst ich einen Padawan ausgebildet. Und das wollte was heißen. Schneller geht es wohl, wenn du dir aus den anderen Zimmern welche klaust...
Sie wurden wieder ernst, aber Ian rückte nicht wirklich heraus damit, was er mit Sarid besprochen hatte. Nur, dass sie nett gewesen war... nun ja, das hätte sie beinahe gedacht. Aber vielleicht hatte sie auch tatsächlich kaum geredet, auch wenn Eowyn sich irgendwie nicht vorstellen konnte, dass Ian so viel gesagt hatte. Hatte sie... hatte sie irgendwelche neuen Nachrichten? Dich betreffend?, fragte sie vorsichtig. Oder auch... über das Virus? Komm schon... Sie versuchte sich erneut an diesem Lächeln. Mit jedem Mal wurde es leichter. Lass mich nicht am ausgestreckten Arm verhungern!
Diese Idee war ihr erst in der letzten Nacht gekommen. Vielleicht war sie... wirklich blöde, aber andererseits wunderte sie sich, dass sie noch nicht vorher daran gedacht hatte. Vielleicht gerade deshalb, weil sie Ian nicht unnötig belasten wollte - aber wenn sie kämpfen wollten, dann brauchten sie jeden Weg und jeden Strohhalm. Willst du nicht, antwortete sie daher zurückhaltend, aber dennoch würde sie ihm davon erzählen. Ablehnen... konnte er noch immer.

Ihr blasses Gesicht bekam etwas Farbe, als Ian aufstand. Sie... sie wäre nicht auf die Idee gekommen, zu ihm zu gehen. Sie wollte ihn nicht... bedrängen? Ja, er hatte den Wunsch geäußert, aber... es kam ihr irgendwie... falsch vor. Aber immerhin kam er, und kaum, dass er sich neben sie gesetzt hatte, war sie schon in seinen Armen versunken. Ein Arm um ihn geschlungen, den anderen fest an seine Brust gedrückt schloss sie die Augen und atmete tief ein. Das hatte ihr gefehlt... es war nicht viel Zeit vergangen seit dem letzten Mal, aber diese Stunden waren ihr vorgekommen wie Tage.
Ian.
Er fühlte sich so gut an, so warm, so wunderbar...
anwesend.
Die Umarmung wurde noch intensiver, als Ian ihr zuflüsterte. Sie schmiegte sich an ihn und lächelte sanft.

Du brauchst keine Begründung, um mich zu berühren. Dafür musst du nicht erst mit mir tanzen... Aber wenn du es tun willst, ich habe gesagt, dass ich mit dir tanzen würde, und ich stehe dazu.
Eigentlich wollte sie diese wunderbare Stimmung nicht unterbrechen, aber sie konnte Ian die Möglichkeit geben, es zu tun, wenn er wollte. Wenn du doch hören willst, was ich mir denke... dann sag Bescheid, murmelte sie, noch immer mit dem Kopf an seine Brust gelehnt, die Augen geschlossen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zum Nunabrater - Sarid


Sarid lächelte noch immer vor sich hin als sie längst nach Ian den Meditationsraum verlassen hatte. Der braunhaarige Mensch, so verschlossen er anfangs auch gewirkt hatte, war wirklich dankbar dafür gewesen, dass sie ihn und seine Sorgen ernst genommen hatte. Aber für sie war selbstverständlich, dass sie sein Testament verwahrte, welches sie momentan in ihrer Manteltasche bei sich hatte. Sie würde das Flimsi nachher in den Ratssaal bringen, wo sie es in einem der Tresorfächer dort aufbewahren würde. Da war es so sicher wie es nur sein konnte und sollte Ian wirklich von der Republik zum Tode verurteilt werden - was sie allerdings nicht glaubte - so würde die Jedi-Rätin die Vollstreckung seines Testaments in die Wege leiten und auch wie sie es versprochen hatte für Eowyn da sein. Die beiden waren schon ein eigenartiges Pärchen und die Corellianerin wünschte beiden, dass sie ihren Frieden miteinander finden würden. Es würde so vieles einfacher und leichter für sie machen. Aber dies mussten sie allein unter sich aus machen. Sollte aber jemand von ihnen reden wollen, so hatte Sarid immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte anderer. Es tat gut helfen zu können, auch wenn es einfach nur hieß da zu sein. Diesen Gedanken nachhängend schritt sie die Gänge zurück zum Nunabrater, wo sie hoffte Levice zusammen mit Rilanja und Zasuna noch anzutreffen. Ihr Blick streifte die vielen anwesenden Personen, bunt gemisch von den Spezies her. Der Lärmpegel war nach wie vor hoch. Dennoch war die grüne Falleen aufgrund ihrer Schuppenfarbe leicht zu entdecken und die beiden Padawane befanden sich ebenfalls noch bei ihr wie sie mittlerweile sehen konnte. Ihre eigene Padawan war mit dem Essen bereits fertig, während Zasuna und Rilanja noch eiftig beim Essen waren.

"Da bin ich wieder. Einen guten Appetit übrigens. Ah, mein Essen ist auch noch da, wunderbar."


Um es sich wieder aufwärmen zu lassen setzte Sarid sich nicht gleich, sondern trat mit dem Teller an die Theke zum Grill, wo die Dresselianerin sie ohne zu Murren dazwischen an die Reihe nahm, um ihre verbliebenen Nunabrocken wieder aufzuwärmen. Am Grill dauerte dies ohnehin nur einen kurzen Moment. Bei der Gelegenheit orderte sie für auch noch ein Glas Mujabeerenschorle, denn das viele Reden machte durstig. Anschließend bedankte sie sich für das dazwischen schieben und schritt zurück zu ihrem Tisch. Dort stellte sie fest, dass es ihrem Essen vom Geschmack her nicht groß geschadet hatte, dass es nochmal erwärmt worden war. Zufrieden aß sie daher, damit es nicht erneut kalt wurde.


"Rilanja, Zasuna, wie es ist eigentlich auf eurer Ebene gelaufen? Gab es Schwierigkeiten? Seid ihr heute fertig geworden."


Dann warf sie einen kurzen bedauernden Blick zu Levice ehe sie von dem Baudroidendiebstahl berichtete.


"Auf Tempelebene 113 lief nämlich nicht alles nach Plan. Uns wurden bei Bauarbeiten an den Außenmauern des Jeditempels zwei Baudroiden gestohlen. Verluste gab es zum Glück keine, nur Verletzte und verunsicherte Techniker. Major Kenoweth wertet gerade die Aufzeichnungen der Überwachungskameras in dem Bereich aus. Mal sehen, ob sich daraus ein Hinweis auf die Diebe ergibt",


informierte sie die anderen beiden Jedi.


"Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten..."


seufzte sie ehe sie einen Schluck von der Schorle trank, welche angenehm erfrischend schmeckte.



Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater - Levice, Rilanja, Zasuna und Sarid (und etwas entfernt: Bailee und Brianna)
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn

„Ich weiß nicht, ob das meine guten Ruf nicht zerstören würde.“ Kissenklau im Jedi Tempel. Am Ende sorgte er für noch mehr Gerüchte und dass man über ihn sprach, wusste Ian.
Langsam, langsam kehrte Eowyns Lächeln zurück und damit machte sich auch Erleichterung in ian breit, genauso langsam, aber besser allmählich, als gar nicht.

„Sie hat mir keine Nachrichten mittgeteilt, aber ich glaube, wenn es etwas geben würde, hätte sie es gesagt.“ Sie hatte ihn gelobt, hatte sein Testament entgegen genommen, hatte ihn angehört, doch das waren keine neuen Nachrichten, bezüglich des Virus oder der Entscheidung der Republik.

Die Bestätigung, dass er sicher nicht hören wollte, was ihre Idee war, folgte auf den Fuß und Ian lachte leise. „
Warum nur, hab ich das gewusst?“ Bloß war das, was sie ihm erzählen würde, für diesen Moment nicht wichtig, denn das einzige, was Ian jetzt gerade wollte, war ihr wieder nahe zu sein, sie zu spüren, ohne diesen Graben, ohne diese Mauer, ohne dieses ungute Gefühl und vielleicht beeilte er sich gerade deswegen, sie schnell in seine Arme zu ziehen? Es tat unendlich gut, Eowyn wieder so nahe bei, so nahe an sich zu spüren, denn gestern Abend hatte er für den winzigen Moment geglaubt, dass mehr in ihren Worten gelegen hatte, als die bloße Bitte nach ein wenig Abstand. Auch wenn Ian diesen Gedanken nicht zugelassen hatte, für Sekunden hatte sich Angst ausbreiten wollen.
Schließlich lächelte Ian in sich hinein, denn Eowyn verstand nicht. Natürlich brauchte es keine Begründung, jemanden zu umarmen. Aber wie lange umarmte man sich schon? Und wie schnell löste sich der eine vom anderen? Vielleicht umarmte man sich 10 Sekunden, vielleicht eine Sekunden mehr oder weniger. Doch Tanzen? War so anders, denn es legitimierte nicht nur, jemanden länger zu berühren, sondern sorgte auch dafür, dass es lange sein durfte, ohne, dass sich dabei jemand unwohl fühlte. „
Du solltest die Sekunde einer Umarmung zählen,“ flüsterte er noch immer, ehe er leise lachte, „und dann die, eines Tanzes. Aber darauf komme ich zurück, darauf komme ich zurück“ Oh das würde er, denn Tanzen hatte für ihn aus so vielen Gründen eine besondere Bedeutung und die, des sich nahe seins, war nur eine der wichtigsten. Damals, mit Tahiri war es einfach gewesen. Wann immer er ungeschickt darin gewesen war, den richtigen Moment für eine Umarmung zu finden, oder eine solche einzufordern, war es mit dem Tanzen anders gewesen. Sie nach einem Tanz zu fragen, obwohl er ihr nur hatte nah sein wollen – irgendwann hatte sie es begriffen, doch auch danach hatten sie das Tanzen nicht aufgegeben. Und vielleicht hatte Ian auch auf diese Art all die fehlenden Umarmungen seiner Kindheit nachgeholt?
„Natürlich will ich es hören, aber gib mir noch ein paar Sekunden“ murmelte auch er und musste wiedererwartend lachen. „Zähl leise, wie lange das dauert und schau, wer sich zuerst löst und ab wann es sich seltsam anfühlt.“ Dann würde sie verstehen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn legte den Kopf schief. Seit wann kümmert dich dein Ruf?
Ian war wirklich nicht aussagefreudig, was Sarid anging, stellte Eowyn halb frustriert fest. Keine Nachrichten... Herrje, musste man Ian jedes Wort aus der Nase ziehen? Kritisch sah sie ihn an, wollte er nicht darüber reden? Aber dafür gab es keinen Grund. Oder war es ihm unangenehm, um Hilfe gebeten zu haben? Vermutlich. Eowyn seufzte, aber wenn Ian darüber nicht sprechen wollte, dann eben nicht. Auch wenn es ihr lieber wäre, er würde ihr einfach sagen, wenn er nichts sagen wollte.

Vielleicht weil du micht zu gut kennst?, murmelte sie, bevor er sie in ihre Arme schloss. Es war zu schön, hier einfach nur zu sitzen, vor allem nach gestern. Weshalb nur tat es einfach so gut, wenn Ian bei ihr war? Dieses Gefühl von schlichter Zufriedenheit durchströmte Eowyn, ein Gefühl, das eigentlich nur Ian in ihr auslösen konnte, und ihr Kopf kuschelte sich an seiner Brust zurecht.
Naja, in gewisser Hinsicht hatte er Recht - Umarmungen
konnten durchaus kürzer sein als ein Tanz. Aber alleine, wie sie gestern dagesessen hatten, hatte wesentlich länger gedauert als nur das längste Musikstück, das sie kannte. Und beim Tanzen... musste man da letztendlich nicht am Ende eines Stückes immer loslassen? Aber sie dachte zu logisch und zu rational. Richtig war, dass beim Tanz immer zumindest eine Mindestdauer vorhanden war - bei einer Umarmung nicht.
Ein paar Sekunden kann ich durchaus noch warten, flüsterte sie dann wohlig, denn eigentlich hatte sie wirklich nicht die geringste Lust, Ian loszulassen. Aber konnten sie nicht auch einfach so reden? Ohne sich loszulassen? Vielleicht ja, aber die Stimmung wäre trotzdem eine andere.

Eowyn schmunzelte bei dem Gedanken, es könnte
seltsam werden. Seltsam! Bei Ian und ihr! Auf Va'art war es vielleicht seltsam gewesen, aber nun? Keine Umarmung mit Ian konnte seltsam sein, wenn sie beide nicht gerade im Streit waren. Lösen würde sie sich nur, wenn ihr Gewissen überhand nehmen würde... wenn sie das Gefühl hatte, dass sie etwas tun mussten... aber momentan... momentan genoss sie einfach nur, die Augen geschlossen, die Atmung gleichmäßig. Es wird sich nicht seltsam anfühlen, murmelte sie. Ich brauche erst gar nicht zu zählen... Oh nein, das musste sie nicht. Hier war es viel zu... wunderbar. Sie würde sich nicht lösen. Nein. Ganz und gar nicht, denn Ian fühlte sich gut an... er roch gut... er war warm... er hielt sie fest... er sorgte für Geborgenheit... und sie liebte ihn... so sehr... und außerdem...

Ihre Gedanken wurden leiser, ihr Körper schwerer, und sie merkte kaum noch bewusst, wie sie langsam wegnickte. Nur ein Mal wurde sie dessen kurz gewahr, als Ian ihr Gewicht wohl nicht mehr hielt und sie beide liegend aufs Bett kippten, ihr Kopf auf seiner Brust; doch warum sollte sie sich wachhalten und Ian loslassen? Dafür gab es keinen Grund... keinen einzigen... keinen...


Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Eowyn

„Ach, ich weiß nicht. Vielleicht, seitdem ich mit einem bestimmten Menschen zusammen bin, dessen Ruf mir auch wichtig ist?“, lächelte Ian und er tat es wohl vor alle, weil er es liebte, wenn sie den Kopf schief legte und ihn auf diese Art und Weise ansah und endlich – endlich – war der Dunkelhaarige sich halbwegs sicher, wieder die alte Eowyn vor sich zu haben. Diejenige, die Lächeln konnte. Oh, Ian kannte Eowyn wirklich gut und obwohl sie sich zeitlich gesehen, vielleicht wirklich noch nicht einmal halb so lange kannten, wie es sich anfühlte: es war, als kenne er sie Jahre. Oder Jahrzehnte und das war für Ian besonders. Umso schöner war es, sie nun endlich wieder in die Arme schließen zu können, beinahe fühlte es sich so an, wie auf Va’art, in dieser Nacht, in der er sie nicht hätte alleine lassen können. Dort hatten sie zueinander gefunden, hatten das erste Du ausgetauscht und jetzt, jetzt war die Situation denkbar ähnlich, denn sie hatten, nach einer Auseinandersetzung erneut zueinander gefunden. Was vielleicht zu etwas, wie einem kleinen Test hätte werden können, wurde es nicht. Ian dachte nicht eine Sekunde länger darüber nach wer die Umarmung lösen könnte. Da war kein Wettbewerbsgedanke oder ähnliches und während Ian Eowyn hielt und dabei selbst gehalten wurde, tauchte da kein seltsames, oder gar unangenehmes Gefühl auf. Viel mehr sog Ian den Moment ein, bis er selbst das nicht mehr tat, sich nicht fragte ob und wann es jemals enden konnte, Eowyn in seinen Armen zu wissen. Jetzt waren sie zusammen und Ian wollte nur in diesem Jetzt sein, nur in diesem einen Moment. Sicher war es nicht die Müdigkeit alleine, sondern auch die Sicherheit des Moments, die dafür sorgte, dass Ian beinahe gar nicht bemerkte, wie der Schlaf über ihn kam. Ob er zeitgleich mit Eowyn einschlief? Ian hatte keine Ahnung, aber wenn er nur ein paar Stunden zuvor noch nicht zur Ruhe gefunden hatte, war sein Schlaf nun friedlich, ohne Trance, ohne Alptraum ohne Unsicherheit.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Es war warm, es war wohlig, es war bequem - es war fast bequem, denn Eowyns Arm war kaum mehr spürbar. Vielleicht war es das, was sie geweckt hatte, sie langsam aus den Tiefen des Schlafes hervorholte in die Realität. Blinzelnd stellte sie fest, dass die Sonne definitiv anders als vorhin stand, sie schien jetzt gut ins Zimmer hinein, also war es vielleicht ganz gut, dass sie langsam erwachte. Aber ihr Arm... ihr rechter Arm... er lag noch immer unter Ian, der noch immer friedlich schlief.
Vorsichtig setzte Eowyn sich ein wenig auf, hob ihren Kopf von seiner Brust und betrachtete den ruhig Schlafenden. Er atmete gleichmäßig, und für einen Moment strömte Eowyns Herz beinahe über vor Glück. Wie kam es, dass dieser Mann, dieser wundervolle, liebevolle, humorvolle und wahnsinnig attraktive Mann, sie beachtete, sie gar liebte? Es war... Es war unglaublich, und in mindestens solchen Maßen war sie dankbar dafür.

Ich liebe dich, brach es flüsternd aus ihr heraus, auch wenn Ian es nicht hörte, bevor sie ihre linke Hand hob und ihm zärtlich über Stirn, Haare und Wange strich. Vielleicht würde es ihn wecken, aber sie wollte diesem dringenden Bedürfnis unbedingt nachgehen, bevor sie dann ganz sanft versuchen wollte, ihren immer gefühlloseren Arm unter ihm hervorzuziehen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Eowyn


Ian schlief und wenn die wenigen Stunden zuvor nur kurz gewesen waren, waren die jetzigen vielleicht nicht viele, aber es waren Stunden guten Schlafes und Ian wurde erst wach, als er spürte, wie etwas sein Gesicht berührte. Nicht etwas. Jemand. Den Schlaf noch halb aus den Augen blinzelnd, erkannte er Eowyn, die ihm zulächelte und da lächelte er verschlafen zurück. Wäre da nicht irgendwie etwas furchtbar ungemütliches an seinem Rücken, wäre Ian vermutlich auf der Stelle wieder eingeschlafen. Etwas furchtbar ungemütliches unter seinem Rücken? Oh. Eowyns Arm, denn sie bewegte ihn. Aber wenn das ungemütlich für ihn war, dann… „Oh,“ sagte er leise erkennend, aber erschreckt und stand viel zu schnell auf, um Eowyns Arm frei zu geben, was ihn, in einem Anflug von Schwindel wieder ebenso schnell zurück auf das Bett sinken ließ.

„Entschuldige,“ murmelte er leise, „ich wollte deinen Arm eigentlich nicht… so in Beschlag nehmen.“ Dann musste Ian lächeln. „Und hab ich nicht gewusst, dass du diejenige sein wirst, die die Umarmung zuerst löst?“ Hätte er nicht gegähnt, Ian hätte leise gelacht, doch so ging es unter, in diesem leisen Gähnen. „Das ist die Rache für Va’art, als ich, so wie du nun, so ungemütlich schlafen musste,“ erklärte er dann, zu ihr aufblickend, grinste dabei frech, und gähne schon wieder. Da aber meldete sich sein Magen zu Wort und das so laut, als hätte er in dieser Situation ein Wort mitzusprechen, was Ian tatsächlich zum Lachen brachte. „Siehst du, auch das ist die verspätete Antwort zu Va’art. Ich glaube, wir wechseln gerade die Rollen.“


Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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Coruscant - Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel - Talery und Okin


Talerys Guamafruchtsaft wurde recht schnell von dem kleinen Blauen an den Tisch gebracht. Die Suppe dauerte wohl einen Moment länger, denn das irgendwie fluffig aussehende, kleine Wesen mit dem Tablett in der Hand machte auf dem Absatz kehrt. Aber ein paar Minuten Zeit gestand sie den Ortolanern schon zu, während sie hungrig auf ihr Essen wartete. Abgesehen davon befanden sie sich ohnehin in einer ernsten Unterhaltung, durch die die Caamasi hoffte, einige Konflikte aus der Welt zu schaffen. Nunaleder schien auch nicht sonderlich begeistert zu sein als sie dieses Thema, welches sie vorher die ganze Zeit über gemieden hatten, wieder ansprach. Aber sie wollte dies geklärt haben, schon allein deshalb, um zu verhindern, dass sich Eisblume under ständig stritten, wenn sie sich sahen. Allerdings war die Reaktion des Menschen fast schon gemäßigt. Okin bemüht sich definitiv vorsichtig zu formulieren und das wusste sie zu schätzen. Auch gestand er den Jediheilern zu, dass sie ihr Bestes gaben, das würde mit Sicherheit Brianna freuen zu hören und auch Talery musste zugeben, dass ihr schon ein Stein vom Herzen fiel, dass ihr Padawan seine Ansichten präzisiert hatte. Sich etwas leichter fühlend lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück. In dem Moment kam dann auch ihre Suppe, eine helle Brühe mit mehreren, klein geschnittenen Gemüsesorten darin.

"Weißt du, damit kann ich gut leben, Okin. Im Grunde beschreibst du damit die Ängste, die ich und gewiss auch viele andere der Heiler hier hegen - dass all unsere Anstrengungen nicht reichen könnten. Aber dieses Risiko gehen wir Jedi hier ein. Wir tun was wir können, um Coruscant und vor allem den Forschern, Ärzten und Jediwissenschaftlern Zeit zu verschaffen, um bessere Behandlungsmöglichkeiten für diese Viruserkrankung zu finden und möglichst viele Leben zu retten. Ja, ich weiß, wir können nicht alle retten. Das tut mir leid, aber dafür sind wir zu wenige Heiler und zu viele Erkrankte. Aber wir tun alles, was in unserer Macht steht. Darum erfolgte ja auch die Einteilung von Coruscant in Zonen von weniger und mehr Erkrankten, um die noch Gesunden von einer Infektion zu schützen und die Patienten mit allem, was wir haben einzusammeln und zu Behandlungszentren wie dem Jeditempel zu bringen. Und darum hat Brianna zuvor auch sehr empfindlich reagiert, denn was du vorher gesagt hast klang sehr nach einer Schuldzuweisung an die Jedi und speziell an uns Heiler und das ist gerade in der momentanen Situation nicht fair."


Dann ergriff sie mit einer dreifingrigen Hand die Hand ihres Padawan.


"Ich weiß wie es ist seine Heimatwelt zu verlieren. Deine Angst diesbezüglich muss schrecklich sein. Aber du bist nicht allein. Wir tun alles in unserer Macht stehende und außerdem ist Coruscant nicht verloren. So lange sich der Virus noch nicht überall ausgebreitet hat gibt es noch Hoffnung. Außerdem glaube ich, dass sich heute auf Mon Calamari der Senat oder ein Ausschuss oder sowas mit der Virussituation befasst hat. Das spricht sich natürlich bei uns in der Krankenstation herum. Lass uns später mal in Holonet nachsehen, was dort entschieden wurde. Vielleicht können wir von Seiten der Republik auch bald mehr Hilfsleistungen in Empfang nehmen."


Das war zumindest ein Versuch Okin aufzuheitern. Talery selbst befasste sich mit Politik äußerst selten, da sie dies bisher eigentlich kaum berührt hatte, aber im Moment war sie wirklich gespannt was dort auf dem fernen Mon Calamari entschieden wurde.


"Aber ich glaube unter diesen Umständen können wir es durchaus versuchen, ob du bei mir in der Krankenstation während der Behandlungen lernen kannst. Du musst nur wie zuvor sehr auf Hygiene achten. Ich möchte dich nicht auch noch auf einem diesen Bett liegen sehen, hörst du? Ich bin ja eine Caamasi und damit fremdartig genug, dass mein Ansteckungsrisiko nicht so groß ist. Du als Mensch hingegen... Wir haben schon zu viele Patienten an den Virus verloren und das quält mich auch so schon mehr als genug."


Dabei wanderte ihr Blick kurz ins Leere und ein trauriger Blick glitt über ihr Gesicht, ehe sie schweigend den Löffel nahm und anfing ihre Suppe zu löffeln, welche wie immer vorzüglich schmeckte. Aber das war im Moment zweitrangig. Um ein anderes, etwas fröhlicheres Thema anzuschneiden, kam ihr schließlich ein Gedanke.


"Was du eigentlich jemals schon auf anderen Planeten? Hast du schon etwas von der Galaxis gesehen?",


fragte sie. Sie selbst tat sich ja schwer mit der Vorstellung, dass man sein ganzes Leben lang nur auf einem Planeten leben konnte. Als Händlerstochter war sie immer schon viel gereist, so dass ihr dieser Aspekt des Leben als Jedi rein überhaupt nichts ausmachte, ganz im Gegenteil. Bei Okin war sie sich diesbezüglich aber nicht so sicher.



Coruscant - Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel - Talery und Okin
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Ian blinzelte und lächelte dann ein kleines, verschlafenes Lächeln. Es war so friedlich... so schön. Aber gleichzeitig versuchte sie noch immer, vorsichtig ihren Arm aus seinem Rücken zu befreien. Ian bemerkte es recht langsam, aber als er es kapierte, stand er quasi sofort senkrecht im Raum, und schlagartig kehrte das Blut in ihren Arm zurück.
Aufseufzend schüttelte sie ihn und verzog dann das Gesicht, als das Kribbeln überhand nahm.

Mit halb geöffnetem Mund sah sie Ian dann an. Die Umarmung gelöst? Sie? Zugegeben, daran hatte sie nicht gedacht gerade eben, aber...
IIICH?, fuhr sie empört auf. Ich hatte dich mit dem hier, sid winkte ungeschickt mit dem rechten Arm, und dem hier, sie winkte mit der linken Hand, noch total im Arm. Wer ist denn hier gerade aufgesprungen wie von irgendeinem Insekt gestochen? Und dabei sah es zu süß aus, wie Ian von einem Grinsen und versuchten Lachen ins Gähnen rutschte. So süß, dass sie ihn beinahe wieder umarmt hätte. Stattdessen zuckte sie mit den Schultern. Du hast dich nie beschwert auf Va'art. Und außerdem... Eowyn lächelte ihn an. Diese Nacht dort war eine der schönsten, die ich hatte. Vielleicht auch wegen des Alkohols... sie grinste verschmitzt. Aber glaube mir, wie unbequem auch immer es für dich war, es... es hat sich gelohnt.
Als aber Ians Magen noch seine eigene Meinung dazu äußerte, musste Eowyn mitlachen und ließ sich rücklings aufs Bett fallen. Oh Hilfe, mein Magenknurren im Dschungel... Die Stimmung zwischen ihnen war seltsam gewesen. Vielleicht hätte schon früher etwas geschehen können zwischen ihnen, schon vor der Höhle, für einen winzigen Moment hatte sie das gedacht... Aber dann war ihr Magen dazwischen gekommen. Aber weißt du, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich höre, dass du Hunger hast. Ihr Lachen verebbte ein wenig. Das erste Mal... Oh. Sag mal... fragte sie vorsichtig, wann hast du zuletzt etwas richtiges gegessen? Sie hatte da so ihre Befürchtungen. Gefrühstückt hatte er sicher nicht, das Mittagessen hatten sie verschlafen, und ob er gestern nach dem Streit noch Abendessen gehabt hatte? Und das mit seiner Herzschwäche! Noch immer kopfschüttelnd grinsend richtete sie sich auf. Also, wo essen wir? Hier oder in der Kantine? Und sag jetzt bloß nicht "gar nicht" oder "später"! Streng sah sie Ian an, was aber wegen ihres Grinsnes vielleicht nicht ganz den Effekt hatte, den sie erzielen wollte. Nichtsdestotrotz - sie würden jetzt essen. Punkt.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer mit – mit Eowyn

Ihre Entrüstung brachte Ian nur noch mehr zum Lachen und das, obwohl er sich beinahe am liebsten einfach nur umgedreht und wieder geschlafen hätte. Beinahe, denn der Druck, die elend schwere Stimmung war für ihn verschwunden und er liebte es, wenn Eowyn sich gespielt aufregte, wenn sie ihn auf diese Art und Weise ansah – schlicht, wenn es ihnen gelang für eine ganze Zeit alle Sorgen auszusperren um stattdessen etwas Platz zu machen, das er … kindliche Freude nennen konnte? Ian war sich nicht sicher, welches Wort am besten passte, aber je ausgelassener sie sein konnten, umso besser fühlte er sich dabei. Und meistens waren es Kinder, die, bevor sie groß wurden, eine ganz eigene Sicht der Welt hatten. Wenn seine Kindheit nie schön gewesen war, seine Vorstellungen davon waren es gewesen und jede Situation die er heute nachholen konnte, entschädigten ihn ein winziges Bisschen für seine verlorene Kindheit. „Du hast dich zuerst gelöst, streite das ruhig ab,“ erklärte er schließlich und Grinste dabei mit dem Schalk in den Augen.

Natürlich hatte er sich auf Va’art nicht beschwert. Wie hätte er das auch tun können? Es war der Abend gewesen, an dem er zugelassen hatte, dass sie ihm nahe sein durfte, nein, dass er ihr nahe sein durfte. Auch Ian musste lächeln, als Eowyn diese Nacht als eine ihrer schönsten bezeichnete, denn ihm selbst ging es nicht anders und er glaubte ihr uneingeschränkt, dass sich dieser Abend gelohnt hatte und inzwischen konnte Ian selbstbewusst genug behaupten, dass das tatsächlich für sie beide galt. Trotz allem, Ian musste Eowyn in die Seite knuffen, als sie natürlich den Alkohol erwähnen musste. Dann meldete sich sein Magen, ungewohnt laut und energisch und Eowyn fiel in Ians Lachen mit ein und sorgte dafür, dass sein Herz einen kleinen Sprung machte. „Das kam damals genau in der falschen Sekunde.“ Hätte Eowyns Magen nicht geknurrt, ganz sicher hätte er sie an diesem Tag geküsst und sich vielleicht, genau wie bei Tahiri damals, sofort dafür entschuldigt. Natürlich brachte sein Magen sie zu der Frage, wann er das letzte mal gegessen hatte. Zählte er die Gabel mit, die er und mit Riuen verputzt hatte, dann gestern Abend. Zählte er sie nicht mit, dann…
„In einer viertel Stunde?,“ antworte Ian daher und fühlte beinahe so etwas wie ein schlechtes Gewissen, als er sich beeilte aufzustehen. „In genau einer viertel Stunde in der Kantine.“ Und da beeilte er sich ins Bad zu kommen und sich endlich frisch zu machen.

Fünfzehn Minuten später, verließen Eowyn und Ian so gemeinsam ihr Zimmer um in die Kantine zu gehen und ob es Zufall oder nicht, sie trafen, nachdem sie sich ihre Tablette mit Essen beladen hatten, auf den Chiss, mit dem Ian noch am Abend zuvor geheilt und gesprochen hatte. Riuen sah noch immer müde aus, begrüßte Eowyn und Ian aber dennoch beinahe herzlich.
‚Was für ein Zufall‘, grinste der Mann. ‚Bei den vielen Kantinen, hockt ihr euch ausgerechnet in diese.‘ Er streckte Eowyn die offene Hand hin, und stellte sich vor: ‚Ich bin Riuen.‘ Dann wanderte der Blick des Chiss zurück zu Ian und verlor dabei ein klein wenig an Lächelkraft. ‚Ich soll dir sagen, dass es ihr Leid tut und sie sich gerne noch einmal selbst bei dir entschuldigen will.‘ Der Chiss stockte kurz und lächelte dann doch wieder mehr. ‚Immerhin geht es Etti gut. Aber ich weiß nicht, wie gut seine Mutter den Rest weg steckt.‘ Ian vermied es, leise zu seufzen, eigentlich hatte er nicht gleich wieder mit solchen Themen weiter machen wollen. Um Eowyn an diesem Gespräch teilhaben lassen zu können, wandte er sich schließlich erklärend an sie.
„Riuen und ich haben gestern versucht, einer Mutter zu helfen. Bei einem ihrer Kinder hatten wir Erfolg, beim anderen…“ Sein Blick wanderte kurz auf seinen Teller und es würde wirklich besser sein, sie konzentrierten sich auf das Gute, wenn er nicht wieder sofort seinen Appetit verlieren wollte. „Ich glaube, dass sie es dennoch schaffen wird,“ gab Ian sich schließlich zuversichtlich. „Sie wird das nicht alleine durchstehen müssen.“ Sarid hatte gesagt, dass die Jedi sich gegenseitig unterstützten und Ian wollte an die Worte der Rätin glauben.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine – Riuen (NPC), Eowyn und Ian
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn blickte Ian abschätzig an, bevor sie den Kopf schüttelte und kaum hörbar Habe ich nicht, vor sich hinmurmelte.
Sie zuckte mit den Schultern, als sie über die Situation in Va'arts Wäldern sprachen.
Vielleicht war es auch die richtige Sekunde. Vielleicht haben wir die Höhle genau so gebraucht... wer weiß das schon? Sie jedenfalls war sich da fast sicher. Sie hatten sich in der Höhle langsam angenähert... und ja, auch der unbeabsichtigte Alkohol war dabei vielleicht sehr hilfreich gewesen. Ansonsten hätte sie mit Ian nicht so relativ offen gesprochen, ansonsten hätte sie sich ihm auch körperlich nicht so genähert. Für manche waren diese wenigen Berührungen nichts, für sie jedoch Welten.

Wichtiger aber war das Hier und Jetzt, und vor allem, dass Ian etwas zwischen die Backen bekam. Er antwortete ihr nicht einmal richtig auf ihre Frage, er machte nicht einmal die Mühe, offensichtlich auszuweichen, er überging es einfach. Also war es sicher schon eine
ganze Weile her. Rügend sah sie ihn an, und auch ihm hinterher, als er blitzartig im Bad und dort unter der Dusche verschwand. Kopfschüttelnd starrte sie auf die Türe - ab sofort würden sie einfach geregelt Essen. Wenigstens eine Kleinigkeit. Keine Ausreden mehr. Er brauchte die Kraft... für das, was kam, auch für das Heilen, für seine Regeneration.
Aufseufzend nahm sie ihr Datapad und sorgte dafür, dass sie zumindest grob auf einen halbwegs aktuellen Stand kam.

In der Kantine füllte Eowyn ihr Tablett, achtete darauf, dass Ian sich genug zu Essen nahm, schnappte sich ihren obligatorischen Kaf und suchte dann nach einem Sitzplatz. Voll war die Kantine nicht, sie war aber auch nicht so sonderlich groß. Ein paar wenige Tische waren noch frei, und einen davon steuerte Eowyn an. Nur ungern saß sie nun mit anderen zusammen, waren da doch Dinge, die sie eventuell mit Ian besprechen wollte. Ihre Absicht wurde aber in dem Moment durchkreuzt, als sie ihr Tablett abstellte. Der Chiss am Nachbartisch erhob sich, um sie beide, aber vor allem Ian, zu begrüßen.
Sie versuchte, sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen, als sie ihm die Hand gab.
Eowyn, antwortete sie und nickte ihm zu, lauschte dann aufmerksam, was der Jedi erzählte, während sie Ian einen kurzen Blick zuwarf. Automatisch stellte sie ihr Tablett auf seinen Tisch um, vermutlich würden sie sich jetzt ohnehin hier hinsetzen, und setzte sich, als auch die anderen das taten. Verwirrt blickte sie dann von dem Chiss zu Ian und wieder zurück. Wer entschuldigte sich? Wer war Etti? Und was hatte Ian mit ihnen zu tun? Fragend hob sie endlich eine Augenbraue, und Ian klärte sie schließlich auf.

Interessant. Äußerst interessant... Was hatte Ian gestern noch alles getan? Aber offensichtlich war er dieses Mal nicht erfolgreich gewesen.
Es tut mir Leid, flüsterte Eowyn und legte kurz ihre Hand auf die seine. Auch für Euch, nickte sie dann Riuen zu. Aber ich bin mir sicher, Ihr beide habt alles getan, was in Eurer Macht stand. Und sie wird ganz sicher nicht alleine sein. Auch wenn Eowyn keine Ahnung hatte, weshalb ihre Mutter sich bei Ian entschuldigen wollte.
Seltsam.
Sie nahm einen Bissen, ohne wirklich zu bemerkten, was sie da aß, und blickte dann unauffällig nachdenklich von Ian zu Riuen und zurück. Die beiden schienen vertraut miteinander, waren beim "du". Hatten sie sich gestern durch die Heilung so miteinander verbunden? Ian war eigentlich nicht der Typ, der hier im Tempel leicht Freundschaften schloss, und dies eine Freundschaft zu nennen, würde auch zu weit gehen, aber... es ging in diese Richtung.
Das war gut... das war äußerst gut, Ian brauchte unbedingt jemanden außer ihr hier. Aber sie hatte Ian gerade wenige Stunden, einen halben Tag, nicht gesehen gehabt. Es war... faszinierend, und nie im Leben hätte sie damit gerechnet. Und ja, sie kam sich hier ein wenig störend vor. Als säße sie inmitten zweier Freunde. Nein, bei der Macht, sie war deshalb nicht eifersüchtig oder dergleichen, aber es war einfach... seltsam. Ja. Außerdem wollte sie Ian gerne den Freiraum geben, andere kennenzulernen, es war hinderlich, wenn sie daneben saß. Aufzustehen und zu gehen wäre allerdings höchst unhöflich gewesen, also blieb Eowyn möglichst unauffällig sitzen und hörte den beiden zu.


Coruscant – Jedi-Tempel - Kantine, mit Ian und Riuen (NPC)
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Kantine, mit Eowyn und Riuen (NPC)

Die Höhle war perfekt gewesen, denn sie hatte ihm die bessere, die eindeutigere Situation geschenkt. In der Höhle auf Va’art, genau, als Eowyn erwähnt hatte, er würde gar nicht zulassen, dass irgendwer ihn brauche, war es Ian möglich gewesen, das Gegenteil der Aussage zuzulassen. Eowyn hatte ihm ein deutliches Zeichen gegeben, dass er nicht länger hatte ignorieren wollen, nicht länger hätte ignorieren können und als sie auch ihm offenbart hatte, ihn zu brauchen, war Ian sicher gewesen, dass alles keine Einbildung gewesen war, nur weil da die stille Sehnsucht angeklopft hatte.

In der Kantine bemühte Ian sich, nicht nur Kuchen auf sein Tablett zu stellen, sondern vor allem etwas, dass Eowyn als vermutlich als gesunde Mahlzeit durchgehen lassen würde. Dabei hätte es ihm völlig gereicht, irgendetwas mit viel Zucker zu sich zu nehmen. Stattdessen entschied er sich für eine Speise, die ein undefinierbares Gemüse enthielt. Dennoch durfte der Kuchen nicht fehlen und Ian wählte den aus, der aussah, als wären hundert Schokoladen darin verschmolzen.

Am Tisch angekommen, hatte Ian irgendwie gehofft, dass er eine ruhigere Atmosphäre mit Eowyn hätte genießen können. Zumeist hatten sie in ihrem Zimmer gegessen, aber wenn Ian wollte, dass Eowyn so etwas wie Freunde fand, konnte er sie nicht ständig von den anderen fern halten, indem er sie gerade beim Essen für sich allein in Beschlag nahm. Und wo kam man besser ins Gespräch, als in vollen Kantinen, in denen man angesprochen wurde, schon allein deshalb, um in Erfahrung zu bringen, ob der Platz neben einem schon frei war?


Sie wurden tatsächlich angesprochen, ausgerechnet von Riuen, dem Jedi von gestern, der sich Eowyn sogleich vorstellte und ihr die Hand reichte und natürlich musste der Mann da anknüpfen, wo sie gestern aufgehört hatten. Dabei hatte Ian sehr perfekt nicht an das gedacht, was sich gestern am späten Abend noch zugetragen hatte. Ian war müde gewesen, nachdenklich, erschöpft und er hatte nicht mehr an die Mutter und ihre beiden Kinder gedacht – war sogar froh gewesen, nicht darüber denken zu müssen. Doch Riuen holte die Sache zurück und für Eowyn ließ Ian eine etwas bessere Erklärung folgen, dabei hatte er gar nicht vorgehabt, ihr davon zu erzählen. Zumindest nicht hier und schon gar nicht heute. Sie legte natürlich eine Hand auf die Seine, sprach auch dem Chiss aufmunternde Worte zu und Ian zwang sich noch mehr dazu, jetzt nicht wieder an gestern zu denken. „Ich kann noch einmal kurz mit ihr reden, oder du ihr sagen, dass es in Ordnung ist.“ Und selbst für Riuen musste deutlich werden, dass Ian die Aussage, die er zum Schluss gesetzt hatte, die, mit der viel nachdrücklicheren Bitte war. Unbemerkt war es diesmal Ian, der nach Eowyn Hand griff. Da er innerlich mitbekam, dass sie sich unwohl fühlte? Da er sich selbst unwohl zu fühlen begann?
‚Auf jeden Fall freut es mich, euch beide zu sehen‘, waren die nächsten Worte des Chiss.
‚Ganz unbekannt seid ihr schließlich nicht‘, was schon gestern deutlich geworden war, sonst hätte die Frau ihn niemals angesprochen. Wo sie wieder beim Ruf waren, über den Eowyn und Ian noch gescherzt hatten.
„Wollen wir wissen, welche Dinge über uns verbreitet werden?,“ kam Ian gar nicht umhin zu sagen und sein Appetit war längst wieder vergangen, auch wenn er dennoch aß.
Riuen lächelte entschuldigend.
‚Ich gebe nicht viel auf die meisten. Es wird immer gesprochen werden, aber wirklich boshafte Dinge waren nicht dabei. Aber die würden, in meiner Gegenwart ohnehin nicht fallen‘, lachte er zuletzt. ‚Und nach spätestens einem Jahr, werden sie sich gelegt haben. Oder eben, wenn etwas anderes auftaucht, das noch interessanter ist.‘ Ian seufzte leise. Blieb zu hoffen, dass dieses Jahr auch wirklich existieren würde.
Aber ich muss los. Vielleicht läuft man sich wieder über den Weg? Es würde mich freuen‘, der Blick Riuens wanderte zu Eowyn, und wäre mir eine Ehre.‘

Coruscant – Jedi-Tempel - Kantine, mit Eowyn und Riuen (NPC)
 
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