Coruscant

[Coruscant/Jedi-Tempel/Saal der Tausend Quellen] Anakin Vraen, Q'Tahem Gaar

Auf Q'Tahem's Worte hin erkannte Anakin, das ihm seine Machtsensivität die Türen zu etwas Unbekannten öffnete. Er kam aufgrund schneller Reflexe in den Tempel, nach einem Test wurde seine Machtsensivität bestätigt, die im normalen Bereich für einen Jedi lag. Seine Reflexe halfen ihm wohl dabei, schnell zu lernen, denn er hatte es geschafft, dass der Stein hinterher in seiner Hand lag. Diese Fähigkeit würde er üben und trainieren müssen, doch das würde seine Zeit brauchen. Anakin schmunzelte, da der Nautolaner ziemlich erstaunt war. Daraufhin hatte er dann eine gute und eine schlechte Nachricht für den Jungen.

Die gute war, dass er ihn als Padawan nehmen wollte. "Echt?", fragte er noch einmal, doch er hatte richtig gehört. "Es wäre mir eine Ehre, von Euch lernen zu dürfen." Um Respekt zu zeigen, stand Anakin auf und deutete vor seinem Meister eine kurze Verbeugung an. Die schlechte wäre, dass er Coruscant würde verlassen und den Jungen mit sich nehmen müssen, was ihm allerdings nichts ausmachen würde. "Hab ich keinlerie Probleme mit", antwortete er, "Doch Lothal kenne ich leider noch nicht und ich wollte schon immer mal in der Galaxis herum kommen." Den Stein behielt er, wie Q'Tahem vorschlug, bei sich.

Der er ihn in 45 Minuten bei der Kantine treffen wollte, nickte der Junge, allerdings irgendwie den Weg in diese zuerst nicht zurück fand. Dort angekommen, erblickte er noch die ganze Gruppe und ging zu ihnen. "Ich muss euch wohl erstmal verlassen, da ich mit meinem Meister auf eine Mission nach Lothal gehe. Danke noch einmal für den Comlink, Sei'nara." Sicherlich waren die anderen Anwärter verwundert, sie schnell Anakin einen Meister gefunden hatte, doch da der Jedi nach ihm gesucht hatte, so war er ihm wohl zugeteilt worden und, nachdem Anakin seine Fähigkeiten präsentiert hatte, davon überzeugt, ihn ausbilden zu wollen. Da er die Kantine dann wieder verließ, wartete Q'Tahem am Eingang auf ihn.

Sie mussten noch zur Krankenstation, um auf ein bestimmtes Virus getestet werden. "C-Virus? Davon hab ich noch nichts gehört. Was für ein Virus ist das und ist es hier ausgebrochen?" Er wirkte ein wenig verwundert, war aber davon überzeugt, dass er gesund war. Die Blutprobe würde den Beweis bringen, nachdem ein Droide ihm welches entnahm. Die Auswertung würde laut dem Droiden 2-3 Stunden dauern, doch so lange konnten sie nicht mehr hier bleiben. Q'Tahem hinterließ seine Frequenzen für seinen Comlink. Da sie nun doch noch etwas Zeit hatten, kamen sie nun entlich dazu, den Computer nach Lilith zu befragen. Es gab einige Treffer und Anakin sollte selbst nachsehen.

Da stand, dass sie vor einiger Zeit auf Lianna in den Orden aufgenommen wurde und von der Jedi-Ritterin Cethra Jayne als Padawan angenommen wurde. Sie nahm sie auf eine Mission mit und bei dieser kam es zu Komplikationen, die mit einer Entführung Lilith's endete. Den Aufzeichnungen zufolge wurde sie zu den Sith nach Bastion verschleppt. Anakin hatte von ihnen gehört, und dass sie das Gegenteil der Jedi seien. Ihn überkam ein Schauer, denn er wusste, dass die Sith nichts gutes mit ihr anstellen würden. Er fühlte sich ein wenig belastet dabei. "Sie war mal hier, ist aber nun auf...Bastion...bei den Sith! Sie war entführt wurden! Wie kann sowas passieren?" In seiner Stimme klangen Emotionen mit, die aussagten, dass er sich Gedanken um sie mache.

"Ist es irgendwie möglich, sie aus den Fängen der Sith zu befreien? Ich weiß, dass sie das Gegenteil der Jedi sind.", teilte Anakin daraufhin seinem Meister mit, "Und ich bin froh, dass ich nicht dort bin..." Unsicherheit überkam ihn, da er nicht wusste, was die Sith ihr antun würden...

[Coruscant/Jedi-Tempel/Bibliothek] Anakin Vraen, Q'Tahem Gaar
 
Coruscant - Jeditempel - auf dem Weg zur Kantine - mit Ikarus, Alisah und Kyran

Für einen moment hatte Radan nur Augen für Kyran. Möglicherweise weil er einfach gerne Vater war. Viel lieber als Jedi oder das was dem am nähesten kam Krieger. Natürlich war er einer. Er hatte für sein Volk gekämpft und war deswegen fast in die Dunkelheit gestürzt. Auch Kyran würde möglicherweise eines Tages vor einer ähnlichen Entscheidung stehen. Alisah hatte recht er hatte bereits schüler auf Herz und nieren getestet, doch nicht nur wegen ihrer Kampffertigkeiten. Radan war der ansicht das man einen Menschen im Kampf richtigen Kennenlernen konnte. Er schüttelte den Gedanken ab. Er hatte Sympathie für Ikarus doch er war nicht sein Schüler. Es war wahrscheinlich das er es werden würde. Radan fuhr sich durchs Haar als Alisah wieder seine volle Aufmerksamkeit hatte und er versuchte die Nachricht zu lesen. Es lag nicht an den Worten die darin standen, sondern an dem schlechten Gefühl was ihn überkam. Es konnte sich nur um seinen Sohn handeln und Radan war sicher das Sarhra nicht hier war. Er würde es wissen wenn sie auf Corusant wäre ausserdem konnte er sich schwer vorstellen das sie auf einmal aufgehört hatte ihn zu Hassen.

"Kantine klingt nach einem guten Anhaltspunkt um nach ihm zu suchen und Ikarus hatte ohnehin Hunger. Den traningsraum hab ich ihm noch nicht gezeigt"

Kam mit einen verschmilzten grinsen über seine Lippen. Vermutlich auch weil er selbst etwas eingerostet zu sein schien. Zumindest hielt er sich dafür. Seid Rick hatte er sich keinen neuen Padawan genommen. Er fragte sich wo dieser Junge jetzt war und zuckte nun doch leicht mit den Schultern.

"Ikarus hat sicher Hunger ich wollte nur sehen ob du uns begleitest du und Kyran"

Ein Vorwand um Zeit mit ihr und seinem Sohn zu verbringen und Ikarus nicht vor dem Kopf zu stoßen. Radan fand ohnehin das Alisah der perfekte Kontrast zu ihm war. Wo er mürrisch wirkte konnte sie die Lage entspannen. Auch dafür liebte er sie. Eben weil sie mit seinen kleinen Marotten gut leben konnte. Ob er ein Quartier hatte wusste er allerdings nicht. Er gab Alisah aber Endlich ihre Commlink zurück und holte tief luft

Coruscant - Jeditempel - auf dem Weg zur Kantine - mit Ikarus, Alisah und Kyran
 
[Coruscant / Jedi Tempel / Saal der Tausend Quellen] mit Anakin und anderen meditierenden Jedi


Anakin konnte seinen Ohren wohl nicht ganz trauen, als der Nautolaner ihn zu seinem Padawan ernannte. Ungläubig fragte er nochmals nach. Als die Erkenntnis dann endgültig durchgesickert war, stand der Junge kurz auf und verbeugte sich vor ihm. Es war komisch für Q'Tahem, da er ein solches Zeichen des Respekts bisher noch nicht bekommen hatte.

,Nun wird's ernst’, dachte er und hoffte gleichzeitig, dass er der Aufgabe gewachsen war. Er war froh, dass für den Anfang auch seine Meisterin dabei war.

Dass sie Coruscant verlassen mussten, schien seinem Padawan nichts auszumachen. Er freute sich sogar die Galaxis zu sehen.


Das ist gut… Du wirst noch viele Chancen bekommen die Galaxis kennenzulernen.

, meinte er.

Lothal kannte Anakin noch nicht, was er vielleicht ändern sollte. Er selbst hatte zuvor auch noch nichts über den Planeten gehört, hatte sich nun aber darüber informiert. Im Hyperraum war dafür auf jeden Fall noch genug Zeit…

Nachdem der Junge seinen Freunden auf Wiedersehen gesagt hatte, traf Q'Tahem ihn wieder vor der Kantine


Wie ich sehe, hast du sonst keine anderen persönlichen Sachen...

, sprach er, als er sah, dass er weder Rucksack trug noch irgendwas in seinen Händen hatte. Gut dass er auf Lianna so weit mitgedacht hatte und ihm einige Dinge mitgebracht hatte. Diese Sachen würde er ihm aber erst auf dem Schiff geben, hier hatte er sie aus Platzgründen nicht mitgenommen…

Anakin hatte bisher noch nicht von dem C-Virus gehört, was ihn schon etwas wunderte. Diese Seuche war immerhin durch alle Holonet Kanäle gegangen.


Das C-Virus ist ein Virus, der momentan ein ziemlich großes Thema hier auf Coruscant ist. Er ist hochansteckend und betrifft, soweit ich weiß, alle Spezies. Er verbreitet sich wie ein Lauffeuer, daher auch die Vorsichtsmaßnahmen mit dem Test, hat aber Coruscant bisher noch nicht verlassen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann drehen Infizierte entweder völlig durch oder werden still infiziert und sie merken es erst, wenn's zu spät ist...

, erklärte er ihm. Dadurch dass sie beide aber erst kürzlich hier auf Coruscant angekommen waren, dürfte die Chance, dass sie sich infiziert hatten gegen null gehen.

Nachdem ihnen das Blut abgenommen worden war, hatte sich der Nautolaner an einem Terminal in der Bibliothek eingeloggt und nach der Schwester des Jungen gesucht.

Nach kürzerer Suche durch die Treffer hatte Anakin seine Schwester gefunden. Jedoch war sie nicht mehr auf Coruscant und hatte auch keinen Meister mehr. Ihr war mit das schlimmste Geschehen, was sich der Nautolaner vorstellen konnte: Sie war von den Sith entführt worden! Geschockt las er auch die Abschnitte durch. Auf Bastion! Im Zentrum der Macht der Sith!

Natürlich war der Junge in Sorge um seine Schwester und fragte, ob es eine Möglichkeit gab sie aus den Fängen der Sith zu befreien.


Ich fürchte, selbst in der jetzigen Friedenslage, ist es sehr schwer… Wir müssten eine größere Gruppe an Jedi nach Bastion schicken.

Er sah in die sorgenerfüllten Augen seines Padawans.

Ich werde mit meiner ehemaligen Meisterin Kestrel Skyfly reden. Sie hat … eine ähnliche Erfahrung machen müssen.


, meinte er und hat kurz stocken müssen, um nach den richtigen Worten zu suchen. Kestrel war ebenfalls von den Sith entführt worden und hatte jahrelange Folter durchmachen müssen. Sie wusste vielleicht wie hoch die Chancen waren Lillith aus den Klauen der Sith zu retten. Und wie groß die Rettungsgruppe damals gewesen war.

Er war sich aber sicher, dass durch eine solche Mission sehr viel auf dem Spiel stehen würde… Allen voran der Frieden zwischen dem Imperium und der Republik. So hart es auch war, er wusste nicht, ob dieser Frieden für einen Padawan riskiert werden würde… Er wollte es jedenfalls glauben!


Vielleicht können wir etwas machen, aber ich kann wirklich nicht zu viel versprechen…

, musste er leider gestehen. Die beiden schwiegen einige Zeit. Es war unangenehm, da sie beide wussten wie schwierig die Situation war, in der die Schwester von Anakin sich befand.

Vielleicht war es nun ganz gut die Gedanken des Jungen etwas abzulenken. Da sie ja bereits in der Bibliothek waren und Anakin noch nichts über Lothal wusste, konnte er Mal im Archiv schauen, ob er etwas darüber herausfand. Q’Tahem wusste nicht, ob es half, aber ein Versuch war es wert.


Vielleicht hilft es dir, wenn du deine Gedanken etwas ablenkst... Schau im Archiv, ob du etwas über Lothal und dessen Lebewesen herausfinden kannst. Es ist immer gut zu wissen, was einen auf dem Planeten erwartete, zu dem man reiste. Wir haben bestimmt noch genügend Zeit dafür...

Außerdem konnte er in der Zeit das Archiv hier nach Wissen über Niman durchstöbern. Sicherlich würde er nicht viel Neues finden, aber wer weiß? Vielleicht hatte er ja Glück.

Es war jedoch auch für den Nautolaner schwer.Immer wieder drifteten seine Gedanken ab und landeten wieder bei Lillith. Öfter dachte er daran, wie das Mädchen wohl gequält wurde und las nicht die Zeilen des Buches, welches vor ihm lag.

Nach etwas mehr als den angekündigten drei Stunden meldete sich das Comgerät des Nautolaners mit der Nachricht das die Blutergebnisse da wären. Er war zu dem Zeitpunkt gerade in einem Buch vertieft, welches die verschiedenen Machtanwendungen und die Integration in den Schwertkampf thematisierte. Er erschrak nicht, als die Nachricht kam, da er sie schon seit knapp einer Stunde erwartete…


Er schloss das Buch, brachte es an seinen Platz und ging dann zu seinem Padawan..

Die Blutergebnisse sind da.

, meinte er freundlich. Er konnte den Tumult in seinem Padawan spüren und hatte Mitleid mit ihm. Könnte er doch nur etwas mehr für ihn tun...

Zusammen gingen sie dann Richtung medizinischem Areal des Tempels und damit zu dem Medi Droid. Auf dem Weg sprach er Anakin an.


Und hast du etwas über Lothal herausfinden können?

Während der Junge seine Erkenntnisse über Lothal erzählte, erreichten die Zwei den Raum, in dem der Medi Droid gewesen war. Zu sehen war er jedoch in dem Zimmer nicht. Und es dauerte nicht kurz bis der Droide kam.

Hier sind die Blutergebnisse, Sir.

, brummte der Droide in seiner monotonen Stimme. Q’Tahem sah sich die Ergebnisse des Tests an. Es standen alle möglichen Werte auf dem Blatt, welches der Droide ihm gegeben hatte.

Und welcher Wert sagt mir mein Ergebnis auf den Virus?

, fragte der Nautolaner den Medi Droid etwas verwirrt und hielt ihm den Zettel nochmals hin. Es war wohl bei Droiden und Medizinern das gleiche: Keiner konnte Klartext reden...

Ist das nicht klar ersichtlich? Sie sind negativ auf die Erreger und damit gesund… Ihr Begleiter ist es übrigens auch.

, antwortete der Droide anschließend. Für Q’Tahem schwang in der monotonen Stimme ein bisschen Unverständnis mit, dass er die Werte hatte nicht richtig deuten können.

Nun gut… Dann können wir uns jetzt wohl auf den Weg machen.

, meinte er nun an seinen Padawan gerichtet und lächelte ihm zu. Zusammen liefen sie nun zum Landeplatz des kleinen Jägers, in den nur sie beide Platz hatten. Er ließ Anakin zuerst einsteigen und setzte sich dann in den Sitz des Piloten. Er fuhr die Maschinen hoch und wartete auf die endgültige Starterlaubnis. Die Testergebnisse hatte er beim Hafenmeister abgeben müssen, bevor er in das Shuttle gestiegen war.

Mit lautem Summen hob der Jäger ab und schwankte etwas stärker als angenehm gewesen wäre nach links und rechts. Er traf zum Glück keine anderen Raumschiffe neben ihnen und schlug mit den Flügeln auch nicht auf dem Boden auf. Die Übungen im Raumschiffe fliegen waren wirklich dringend notwendig!

Langsam stiegen sie aus der Landesbucht senkrecht nach oben auf und anschließend, als sie oben angekommen waren, beschleunigte Q'Tahem und flog Richtung Orbit. Schnell zogen die Wolkenkratzer unter ihnen vorbei und wurden immer kleiner. Kurz darauf kamen sie im Orbit von Coruscant an.

Hinter ihnen war der graue Planet noch zu erkennen. Links noch hell erleuchtet und rechts überzog der dunkle Schatten der Nacht den Planeten. Dennoch waren hier und da Flecken von Beleuchtung von den vielen Lampen und Tafeln der Gebäude.

Vor ihnen kreiste in der Umlaufbahn des Planeten der VCX-100 leichter Frachter..


Wir sind im Anflug!

, gab er über Funk an die Expedition weiter und meldete damit ihre Ankunft an. Er steuerte die Andockfläche für den kleinen Jäger an.

Mit viel hin und her Navigieren schaffte es Q'Tahem irgendwann das Schiff anzudocken und sie konnten den großen Frachter betreten. Sie mussten über eine Leiter vom Jäger in den Frachter hinunterklettern. Hinter ihnen befand sich dann die Tür zum Cockpit und vor ihnen schaute man in den Aufenthaltsraum. Vom Aufenthaltsraum gab es nach links einen Frachtraum, in dem Nahrungsmittel, Getränke und ihre Ausrüstung aufbewahrt wurde und nach rechts befanden sich Toilette und Waschraum mit einer einfachen Nasszelle zum Duschen. Vom Aufenthaltsraum nach hinten gab es 2 Zimmer die jeweils mit zwei Doppelbetten ausgestattet waren.

Vor ihnen, im Aufenthaltsraum wurden sie bereits von Ribanna und Kestrel erwartet.



Anakin, das sind Kestrel, meine ehemalige Meisterin, und Ribanna. Ich hoffe wir haben euch nicht zu lange warten lassen


, stellte der Nautolaner die beiden Frauen vor, dabei hatte er jeweils auf die genannte Person gezeigt.


Ich habe dir auf dein Bett im linken Zimmer hinten einen Rucksack mit Ausrüstung und Proviant für den Aufenthalt auf dem Planeten zusammen mit einem Jedi-Allzweckgürtel, ähnliche dem den ich trage, und einem Übungslichtschwert gelegt.

, erzählte er seinem Padawan noch. Dann grinste er Kestrel und Ribanna an.

[Orbit von Coruscant / ,Expedition’ / Aufenthaltsraum] mit Anakin, Ribanna und Kestrel
 
[Coruscant/Jedi-Tempel/Bibliothek] Anakin Vraen, Q'Tahem Gaar

Anakin war recht glücklich, dass er einen Meister hatte, aber auch traurig darüber, dass Lilith sich in den Fängen der Sith befand. Im Moment wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte. Er versuchte jedoch, sich nicht von negativen Emotionen leiten zu lassen. Q'Tahem meinte, dass er noch viele Möglichkeiten bekommen würde, um durch die Galaxis zu reisen. Er versuchte, sich damit ein wenig abzulenken. Was dem Nautolaner außerdem auffiel, dass Anakin sonst keine Habseligkeiten bei sich hatte. "Ich habe nur das, was ich trage bei mir und diesen Comlink, den ich von einer anderen Anwärterin bekommen hab", sprach der Junge zu seinem Meister. Die Kleidung eines Padawan, die er bereits trug, bekam er auch erst bei Ankunft auf Coruscant, als außerdem seine Machtsensivi- tät getestet wurde. Nach einem Lichtschwert wollte außerdem noch nicht fragen. Doch da er nach dem Virus gefragt hatte, erhielt er darauf eine Antwort, welche ihm Sorgen bereitete. Auf Corellia war es nicht so das Thema, obwohl der Planet in den Kernregionen wie Coruscant liegt.

Doch dann wurde seine Schwester wieder aufgewühlt, als Q'Tahem mitteilte, dass es selbst in der derzeitigen Friedenslage schwer sein würde, nach Bastion zu kommen. Seine Meisterin hat wohl eine ähnliche Situation durchgemacht. "Ihr meint, sie war auch entführt und dann befreit wurden? Ich glaube kaum, dass man das als Frieden bezeichnen kann, wenn die Sith einfach so Padawane der Jedi entführen, nur um weitere Anhänger für ihren Orden zu haben. Und aus dem Eintrag hab ich gelesen, dass sich auf Bastion ihr Tempel befindet. Ich glaube nicht, dass man dort einfach so hinein käme. Die Sith bewachen ihren Basen gut genau wie die Jedi den Jedi-Tempel. Hier kann auch niemand einfach so herein spazieren." Anakin kam zu der Erkenntnis, dass es einen anderen Weg geben musste, um Lilith irgendwie von den Sith zu befreien. "Allerdings könnt Ihr natürlich gerne mit Eurer Meisterin darüber sprechen, vielleicht hat sie ja eine Idee?"

Allerdings fand er die Idee, etwas über Lothal heraus zu suchen, um sich wieder abzulenken, ganz gut. Er ging zu einem der Terminals und gab Lothal ein. Es handelte sich um einen Planeten im Äußeren Rand. "Also einmal quer durch die halbe Galaxis", murmelte Anakin vor sich hin. Er nahm ein Padd, das dort herum lag, um die gesuchten Informationen darauf zu speichern. Der Eintrag zeigte an, um was für einen Planeten es sich handelte, wie das Klima dort war und was für Tiere dort lebten, daneben noch wichtige Städte wie Capital City. Gerade, als er fertig war, kam Q'Tahem auf ihn zu, dass sie Blutauswertungen fertig waren. Sie machten sich auf den Weg zum Medi Center und es stellte sich heraus, dass sie beide vollkommen gesund waren. Dies freute Anakin, denn er hatte gewusst, dass er von keinem Virus infiziert war.

Nun konnten sie sich auf den Weg zu Hangar machen, wo sie beim Hafenmeister die Blutergebnisse abgeben mussten, da sie sonst Coruscant nicht hätten verlassen dürfen. Anakin stieg auf den hinteren Sitz des kleinen Jägers, während sich Q'Tahem auf den Pilotensitz nieder ließ. Der Junge hatte noch keinerlei Flugerfahrung, doch das würde er wohl bei den Jedi lernen. Neben ihnen verschwand die Stadt und der Orbit wurde sichtbar. Der Padawan zeigte sich ziemlich begeistert davon, einmal das Weltall sehen zu können. Vor ihnen ankerte ein Frachter im Orbit, der sie wohl nach Lothal bringen würde.

Sie verließen den kleinen Jäger und betraten das Innere des Frachters, welches quasi wie ein Zuhause eingerichtet war. Auch hier fühlte sich Anakin sofort wohl. Im Aufenthaltsraum hielten sich dann auch Q'Tahems Meisterin, Kestrel und eine Jedi namens Ribanna auf. Der Nautolaner stellte dem Jungen die beiden vor und auch umgekehrt. "Hallo", sprach er sie an. "Ich bin erfreut, Euch kennen zu lernen." Doch gerade, als er den beiden Jedi die Hand reichen wollte, sagte sein Meister ihm, dass er auf seinem Bett einen Rucksack mit Ausrüstung und Proviant für den Aufenthalt auf Lothal bereit gelegt hatte.

Anakin rannte sofort in sein Zimmer, um nach zu schauen. Einen Gürtel besaß er schon mit einige leeren Taschen. Er nahm wichtige Gegenstände, wie ein Atemgerät als auch Nahrungskapbseln an sich und befestigete diese an seinem Gürtel. Danach griff er nach dem Übungslichtschwert und aktivierte es. Die Klinge leuchtete grün. Er machte ein paar Bewegungen mit, deaktivierte das Schwert dann und behielt es noch in der Hand. Danach begab er sich zurück den zu den anderen Jedi.

[Orbit von Coruscant/'Expedition'/Aufenthaltsraum] Anakin Vraen, Q'Tahem Gaar, Kestrel, Ribanna
 
Orbit von Coruscant, Raumschiff “Expedition”: Kestrel und Ribanna


Dann war es endlich soweit! Ribanna sah sie kommen, ehe Q`Tahems Funkspruch kam. Sie wurde von freudiger Aufregung erfasst.

“Sie kommen!”,

rief sie freudig aus. Kestrel und Ribanna hatten gerade im Aufenthaltsraum gesessen und Sabacc gespielt, wobei Kestrel schon dreimal hintereinander gewonnen hatte und Ribanna nicht ein einziges Mal. Sie forderte immer wieder Revanche und doch wurde sie immer wieder erneut von der Meisterin besiegt. Diese hatte aber auch immer gute Karten! Sie waren gerade mit dem dritten Spiel fertig, als Ribanna sie durchs Fenster gesehen hatte. Schnell war sie ins Cockpit geeilt, als auch schon Q`Tahem durchgab, dass sie kommen würden. Ribanna wusste, wo die Taste war. Sie drückte sie.

“Expedition hier. Alles klar! Bis gleich, Q`Tahem!”

Dann warteten sie die wenigen Minuten ungeduldig oder besser gesagt, bei Ribanna war es so. Sie war gespannt auf den Padawan. Sie wusste bereits, dass er Anakin hieß. Das hatte Q`Tahem schon mal erwähnt. Aber, mehr auch nicht!

Dann dockte mit einem Ruck die Fähre am Schiff an. Und dann öffnete sich die Schleuse und die Beiden kamen hinein.


“Schön, dass ihr da seid und keine Quarantäne aufgebrummt bekommen oder euch angesteckt habt.”,

war das Erste, was Ribanna erleichtert sagte, denn sie hatte genug Elend wegen dem Virus auf Coruscant gesehen und erlebt. Ihr Blick fiel sofort auf den Neuankömmling. Er wirkte recht jung und sah nett aus. Q`Tahem stellte alle miteinander vor. Sie streckte ihm die Hand entgegen.

“Willkommen an Bord! Ich bin auch erst seit wenigen Tagen Padawan, aber von Meisterin Kestrel. Wir gehen auf Mission! Sicherlich hat das dein Meister dir schon erzählt, oder!? Komm, wir zeigen dir dein Bett!”

Der junge Padawan war so aufgeregt, dass er die Hand nicht nahm. Er eilte seinem Meister in sein Quartier hinterher. Aber, das verzieh Ribanna ihm. Sie konnte sich gut in ihn hinein versetzen. Ribanna lief neben Anakin hinter Q`Tahem her. Q`Tahem zeigte Anakin alles.

"Dort schlafe ich.",

zeigte sie.

"Wir haben alle diese Ausrüstung bekommen.",

versuchte sie es mit etwas Small Talk. Anakin sollte sich nicht fremd fühlen.


Orbit von Coruscant, an Bord des Schiffes ”Expedition”: Meisterin Kestrel und Padawan Ribanna, Meister Q`Tahem und Padawan Anakin
 
[Lianna / Lola Curich / Nähe des Flusses Lona Cranith / Lokal „Lona“ / Terrasse] mit Kestrel, Ribanna und anderen Lokal-Besuchern


Das Essen war sehr gut in diesem Lokal. Kestrel brauchte eine Weile bis sie sich für ein Essen entschieden hatte. Die Karte war nichts für entscheidungsunfreudige Leute. Daher bekam die Jedi später ihr Essen als die anderen, die überraschend schnell gewusst hatten, was sie essen wollen. Kestrel hatte sich schlussendlich für ein exotisch klingendes, gefülltes dünnes Brot entschieden mit Nerfgehacktem. Es schmeckte sehr würzig, wenn auch etwas scharf für den Geschmack von Kestrel.


Q’Tahem hatte also bereits einen Schüler zugewiesen bekommen. Es verwunderte die Jedi ein wenig, aber vielleicht herrschte gerade Meistermangel und daher die Eile des Rates.


Natürlich willigte Kestrel ein, dass sie zusammen den Schüler abholen könnten. Warum auch nicht? Sie beschlossen nur, dass Q’Tahem alleine den Planeten betreten würde. Es reichte schon wenn einer durch die Sicherheitsbestimmungen musste und sich der Gefahr aussetzen musste. Sie wollte das weder Ribanna, noch sich selbst zumuten. Dazu hatte sie nicht noch einmal Lust. Solange war ihr letzter Besuch noch nicht her.


Ribanna verschätze sich nur ein wenig mit dem Alkohol. Es war irgendwie lustig sie dabei zu beobachten wie sie immer lockerer wurde und plötzlich ein ungewohntes Selbstbewusstsein zeigte. Q’Tahem nutzte die gute Stimmung und sang einfach auch mit. Kestrel grinste und da immer mehr auf der Terrasse sangen, stimmte sie ebenfalls mit ein. Es war seit langem ein sehr normaler, erholsamer Abend.


Der nächste Morgen beschwerte insbesondere Ribanna ziemliche Kopfschmerzen. Kestrel verkniff sich tadelnde Worte bezüglich von Alkohol. Sie war alt genug und hoffentlich waren ihr ihre Kopfschmerzen eine Lehre und merkte auch, dass man sich bei Gefahr oder im Dienst als jedi soetwas auf keinen Fall leisten durfte. Doch für den gestrigen Abend war es okay und daher sagte die Jedi auch nichts dazu, sondern frühstückte mit Q’Tahem und Ribanna.


Beim Navigieren und alles, was den Umgang mit dem Boardcomputer zu tun hatte, da verließ sich Q’Tahem ziemlich auf seine ehemalige Meisterin. Das entging der Jedi nicht und es war fast so, als wäre er noch ihr Schüler. Es war aber auch nicht einfach nach so langer Zeit plötzlich so los zu lassen. Von beiden Seiten her nicht.

Kestrel war eine gute Pilotin und konnte die Handgriffe wie im Schlaf.


Die Tage auf dem Schiff nutzte Kestrel intensiv für Training mit Ribanna. Als sie Coruscant erreichten, verabschiedeten sie Q’Tahem, welcher seinen Schüler holen würde.


“Pass auf dich auf und komm gesund zurück. Ich bin gespannt und stolz darauf, wer dein erster Schüler sein wird. Es ist immerhin ein sehr besonderer Tag für dich.”


Verabschiedete Kestrel ihren ehemaligen Schützling.


Schließlich war der Moment nach vielen Runden Sabacc gekommen und Q’Tahem dockte mit seinem Schüler an. Kestrel erledigte alle nötigen Handgriffe am Computer, damit der Vorgang gut von statten ging. Ribanna half ein wenig dabei. Immerhin sollte sie auch gut mit dem Schiffcomputer umgehen können. Etwas, was sie scheinbar bei Q’Tahem etwas versäumt hatte. Vielleicht sollte sie ihm darin doch nochmal einen Crashkurs geben.



“Hallo, ich bin Kestrel Skyfly- Jedi-Meisterin. Freut mich dich kennenzulernen, Anakin.”


Stellte sich Kestrel vor, doch irgendwie war im Moment etwas freudige Hektik ausgebrochen, die offenbar auch Ribanna angesteckt hatte. Ehe sie den jungen Mann überhaupt genau ansehen oder gar ein vernünftiges Wort mit ihm reden konnten, stürmten Q’Tahem, dicht gefolgt von Ribanna schon zu dessen neuen Bett. Das Bett war offenbar gerade sehr wichtig. Kestrel seufzte kopfschüttelnd. Vielleicht wurde sie langsam alt. Diese Hektik und Ungeduld konnte sie gerade nicht so wirklich nachvollziehen. Es wirkte gerade so, als wollte Q’Tahem alles auf einmal erledigen wollen. Er überschlug sich ja fast. Der Padawan bekam sogar sofort ein Schwert. Kestrel war den drei aufgeregten und scheinbar auch völlig überdrehten jungen Leuten gefolgt und stand nun im Türrahmen angelehnt und beobachtete grinsend das Geschehen.


Orbit von Coruscant, an Bord des Schiffes ”Expedition”: Meisterin Kestrel und Padawan Ribanna, Meister Q`Tahem und Padawan Anakin
 
[Coruscant / Ebene U240 / Appartement von Turwaith]


Schweissgebadet schreckte Turwaith aus dem Schlaf auf. Schon wieder einen dieser Albträume. Und es waren immer dieselben. Er träumte, dass er auf einen Stuhl gefesselt in einer Lagerhalle sass. Ein paar Meter von ihm entfernt stand sein Vater Nibron, welcher eine Waffe am Kopf hatte. Der Typ mit der Waffe, ein Mitglied der Verbrecherorganisation Borton’Tur, grinste Turwaith mit einem von Wahnsinn und Hass erfüllten Gesicht an, ehe er sich wieder Nibron zuwandte. Der Mann drückte ab, und in dem Moment, in dem man das scharfe Zischen einer magnetisch beschleunigten Plasmaladung hörte, wachte Turwaith auf. Der Traum war jedes Mal leicht anders, er endete jedoch immer gleich; mit dem Tod seines Vaters, welchen Turwaith jedoch niemals gesehen hatte. Immer war er im Augenblick des Schusses aufgewacht. Seine Mutter Melwen hatte immer wieder gesagt, dass jeder Traum eine Bedeutung habe. Manchmal seien es Ängste, manchmal Visionen. Turwaith glaube jedoch nicht an Vorahnungen. Dennoch beschäftigte es ihn, warum er immer wieder diese Träume hatte. Sein Vater war nun bereits seit 3 Jahren verschwunden; Die meisten Leute vermuteten, er sei von Borton’Tur verschleppt worden.

Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, schaute er auf seine Uhr, welche neben dem Bett auf einer kleinen Kommode stand. 03:00 Uhr Standartzeit. Obwohl man hier unten nie wirklich direktes Sonnenlicht sah, weil das Nebengebäude die Fenster beinahe komplett verdeckte, stellte sich nach einer gewissen Zeit ein zuverlässiger Tag-Nacht-Rhythmus ein. Er wusste, dass er jetzt nicht mehr schlafen können würde. Er erhob sich von seiner weichen Matratze und machte das Licht an. Seine Alltagskleider lagen auf einem Stuhl neben der Tür. Er zog sich an und trat auf den Gang. Die Wohnung war nicht sehr gross, dennoch hatten Turwaith und seine Schwester Calvegil jeweils ein eigenes Zimmer. Das Schlafzimmer seiner Mutter lag direkt neben Turwaiths Zimmer, deshalb musste er leise sein, wenn er sich in der Nacht auf den Weg durch die unteren Ebenen machte.

Er zog sich gerade seine Schuhe an, als er aus dem Zimmer seiner Schwester ein Geräusch hörte. ‚Fierfek‘, dachte er sich, hoffentlich habe ich sie nicht geweckt. Gerade als er den Gedanken zu Ende gedachte hatte, hörte er ein leises Zischen und die Zimmertür seiner Schwester glitt zur Seite.



„Was machst du da? Wo willst du hin?“ ,fragte Calvegil ihren Bruder. Sie streckte den Kopf zur Tür hinaus und schaute ihn müde und verwirrt an.



„Mach dir keine Sorgen, ich konnte nicht schlafen. Ich gehe nur ein bisschen spazieren. Gehe wieder ins Bett“, sagte er zu seiner Schwester und band sich seine Schuhe zu.



„Bitte pass auf dich auf. Um diese Uhrzeit sind diese Gebiete hier nicht sicher“



„Diese Gebiete sind nie sicher, auch nicht am helllichten Tag. Ich werde auf mich aufpassen. Schlaf gut.“



Mit diesen Worten verschwand Turwaith aus der Eingangstür, wobei er sich noch im letzten Moment seinen ausziehbaren Schlagstock schnappte, bevor sich die Tür zum Appartement wieder schloss. Nun stand er draussen auf dem hell beleuchteten Korridor und bewegte sich Richtung Ausgang 3a. Dieser führte ihn auf Ebene U250 und lag ganz in der Nähe von Turwaiths Stammcantina „Gina‘s Cantina“. Er betrat den Lift, welcher ihn 10 Stockwerke nach unten brachte, und stellte sich wortlos neben einen Twi’lek, der sich bereits im Lift befand. Nachdem sich die Türe auf Ebene U250 geöffnet hatte, nickte Turwaith dem Mann knapp zu und trat abermals auf einen genau gleich aussehenden Korridor wie der vor seiner Wohnungstür. Die Wände waren in einem merkwürdigen Hellgrau gehalten, welches unter dem billigen künstlichen Licht noch merkwürdiger aussah. Nachdem er an unzähligen gleichaussenden dunkelgrauen Wohnungstüren vorbeigelaufen war, kam er in den Eingangsbereich seines Wohnhauses, wo sich auch um diese Uhrzeit allerlei merkwürdige Kreaturen herumtrieben. Die Sicherheitsschlösser an den Haupteingangstüren, welche eigentlich dafür da waren, dass nur Bewohner das Gebäude betreten konnten, waren bereits seit Wochen defekt. Turwaith durchquerte die Eingangshalle und vermied dabei nach Möglichkeit jeglichen Blickkontakt mit den zahlreichen Bettlern und Obdachlosen, welche sich auf dem Boden niedergelassen hatten.

Mit einem leisen Zischen öffnete sich eine der grossen Haupteingangstüren und Turwaith trat hinaus. Er fand sich auf einer unterirdischen, basarähnlichen Strasse wieder. Sie war etwa 10 Meter breit und hunderte Meter lang. Die meisten hier kannten diesen Bereich unter dem Namen „Gamblers Street“, weil in den meisten Kneipen und Cantinas hier Sabacc gespielt wurde. Lebewesen der verschiedensten Spezies liefen hier unten umher, Droiden traf man jedoch eher selten. Turwaith sah sich kurz um, zog sich seine Kapuze über den Kopf und ging nach rechts. Er war einer der Jüngsten um diese Zeit hier unten, und diese Tatsache trug nicht unbedingt zu seiner Sicherheit bei. Er hatte seine beiden Hände in den Jackentaschen, und mit der Rechten hielt er zusätzlich den Griff seines Schlagstockes umklammert. Der Metallgriff war nur rund 20cm lang, liess sich jedoch auf Knopfdruck zu einem Kampfstab von 150cm Länge ausfahren.

Turwaith schlenderte der Strasse entlang an den vielen Kneipen vorbei. In den einen gab es verschiedene illegale Substanzen zu erwerben, in anderen Twi’lek Stripperinnen und wieder andere lockten ihre Kundschaft mit bunten Schildern und günstigen Preisen. Nach etwa 150m verlangsamte Turwaith seinen Schritt und blieb vor einer alten, ein wenig heruntergekommenen Cantina stehen, die mit „GINA’S“ beschriftet war. Das Leuchtschild über dem Eingang, auf dem der Name stand, hatte einen Wackelkontakt und flackerte deshalb alle paar Sekunden unregelmässig. Von aussen sah das Lokal nicht sehr gemütlich aus, und trotzdem war dieser Ort Turwaiths Lieblingsplatz auf ganz Coruscant. Normalerweise hätte er sich jetzt im „GINA’S“ an den hintersten Tisch gesetzt und sich mit seinen Sorgen und Gedanken der Besitzerin, einer grossgewachsenen Togruta mittleren Alters, anvertraut; Diese war in den letzten Monaten fast wie eine zweite Mutter für ihn geworden. Dennoch entschied er sich heute anders. Er ging einige Meter weiter die Strasse entlang und betrat schlussendlich eine namenlose Cantina, in welcher er schon des Öfteren Sabacc gespielt hatte. „Sabacc“, dachte er sich, „Das lenkt wenigstens ab“. Das Ambiente der Bar war heruntergekommen und verraucht, genauso wie alle anderen Lokale in diesen Ebenen, und man sah fast niemanden ohne einen Blaster am Gürtel. Turwaith schaute sich um und entdeckte einen Spieltisch, an dem noch ein Platz frei war. Er ging zu dem Tisch, beugte sich leicht vor und fragte in die Runde:



„Ist dieser Platz noch frei?“



[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina]
 
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes

Eowyn wirkte nicht unbedingt einsichtig, was die Beziehungskiste mit Ian anging. Wäre sie eine junge Ritterin, hätte man ihr das sicher angekreidet. Daraus, dass der Rat Beziehungen von Jedi für gewöhnlich tolerierte, durfte man keinesfalls ableiten, dass diese den Rat nichts angingen. Privatsache? Sicher nicht. Viel Privatleben hatten Jedi sowieso nicht. Speziell diese besonders pikante Partnerschaft zwischen einer Jedi und einem Ex-Sith ließ sich darüber hinaus schwer einfach ignorieren, selbst wenn man annähme, Privates wäre auch für Ordensmitglieder privat, was wohl für kaum einen Orden in der Galaxis zutraf. Man musste sich vor Augen halten, was passieren würde, wenn die Holo-Boulevardmedien von der Affäre Wind bekämen. Das Echo wäre verheerend. Der Rat war ja eh gewillt, die ganze Angelegenheit zu tolerieren – nur so tun, als ginge einem das nichts an, war ein Ding der Unmöglichkeit und das war auch jedermann klar.

Außer Eowyn. Die gute Frau hatte sich dermaßen verritten und fand nicht mehr heraus, selbst mit Wes' Hilfe. Sie konnte ja nur schwanger sein. Eine andere Erklärung als der Sturm der Hormone fiel Wes beim besten Willen nicht ein. Das hatte er in den Jahren, die er seine blonde Weggefährtin schon kannte, noch nicht erlebt. Die Stimmungsschwankungen, die Angriffslust, mit der sie aufgetreten war. Das war nicht mehr die Eowyn von früher, sondern jemand anders. Wenn man nun ein bisschen böswillig wäre hätte man behaupten können, dies wäre ein Reifeprozess, ein Zeichen, dass sie reif wäre für den Rat. Sie akzeptierte dessen Ansichten nicht mehr blind, sondern vertrat, auch einem Mitglied des Gremiums gegenüber, selbstbewusst ihre eigene Meinung. Diese Jedimeisterin war schon zu weit, um vom Rat von A nach B geschickt zu werden und dies und das zu tun. Nein, sie war ihrem Rang entwachsen. Wes behielt sich vor, genau diese Argumentation falls nötig zu verwenden, sollte ihm Eowyn im weiteren Verlauf der Beförderung in die Parade fahren wollen.

Ob Eowyn Sabacc spielte? Wenn ja, dann wüsste sie wahrscheinlich, dass man Karten fixieren konnte, damit sie beim Zurücksetzen der Kartenwerte blieben und Wes war fest entschlossen, seine Meisterin der Stäbe zu behalten. Davon abgesehen hatte er nur versprochen, alles ›recht‹ zu machen und dass die blonde Jedi bekam, ›was sie verdiente‹. Darauf ließ er sich gerne festnageln und wahrscheinlich würde es eine reguläre Beförderungszeremonie sein anstelle des Tamtams, welches sie demnächst veranstalten würden.


»Das darfst du gerne tun, ich stehe zu meinem Wort,«

Bekundete Wes, denn das Maximum, was sie aus seinen Worten (falls sie wirklich kein Sabacc spielte) herauslesen konnte, war eine erneute Entscheidung des Rates über die Beförderung, dieses Mal mit ihr. Wenn es ihm nicht gelang, Eowyn zu überzeugen, dem vereinten Gremium gelang es bestimmt. Außerdem hatte die werdende Mutter bis dahin bestimmt entbunden, war junge Mama und als solche viel zugänglicher wie als Schwangere, keine Frage.

Nach allem, was er eben hatte einstecken müssen, genoss der Taanaber, wie die Jedimeisterin sich nunmehr ihrem Schicksal ergab und keine Einwände mehr gegen die große Scharade für die Medien erhob, obwohl er sich ein bisschen für dieses Gefühl schämte. Aber auch seine Geduld war endlich und ein Teil davon sicherlich der großen Belastung der letzten Monate geschuldet. Schon irgendwie komisch, der unwilligen Eowyn öffentlich die Lorbeeren für seine Arbeit seit der Wiederinbesitznahme des Tempels zuteil kommen zu lassen, aber Wes musste sich danach richten, was dem Orden und der Galaxis weiterhalf.


»Du verstehst sicher, dass die ganze Beförderung nichts bringt, wenn keiner davon erfährt. Eine Publikation in der Kinderzeitung des Jünglingshorts wird es nicht tun, fürchte ich. Sieh' es als einen Teil der Mission an,«

Bemühte Wes sich, die Wogen zu glätten.

»Ja, Rornan oder ich geben dir Bescheid. Wenn es von deiner Seite sonst nichts mehr gibt, würde ich sagen, wir sind fertig und… Möge die Macht mit dir sein. Du wirst es brauchen in den schweren Monaten, die vor dir liegen.«

Dabei spielte der Taanaber ebenso sehr auf die offenkundige Schwangerschaft an wie auf die Mission auf Bastion. Er wandte sich zum Gehen und dachte an Alisah, die das alles zum Glück schon hinter sich hatte. Radans junge Frau brachte viel Verständnis dafür ab, dass er durch seine Arbeit so wenig Zeit für ihre Ausbildung aufwenden konnte, aber wenn Mya ihren Job einigermaßen erledigte, würde das von nun an besser werden. Er hoffte es wenigstens.

Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner

Unbarmherzig sich selbst gegenüber drosch der Mensch auf den Sandsack ein. Ganner hatte früh gelernt das er mit den Schmerzen überreizter Muskel klar kommen musste, natürlich war es dumm eine weitere Überreizung zu riskieren, passte man bestimmte Bewegungsabläufe aber an und sorgte vorher für ein vernünftiges Aufwärmtrainung, dann war das ganze nur noch halb so schlimm. Es dauerte nicht lange bis die Geräusche des Sandsacks aufmerksamkeit erregt hatten, anders konnte Ganner sich zumindest erklären wieso auf einmal eine Frau in der Tür stand, an derer Haltung sich schon ablesen ließ, dass sie die Frage eher aus Höflichkeit gestellt hatte. Es wirkte eher so als würde sie egal was Ganner sagte eh Handschuhe überziehen und sie den Zweiten Sack schnappen...

"N'abend, ich wüsste jetz spontan keinen guten Grund der mir Gesellschaft ersparen könnte, also nein nichts dagegen.", der Marine lächelte, ließ von seinem Sack ab und stoppte dessen letzte Schwingungen, bevor er die Besucherin musterte. Sie war einen knappen Kopf kleiner als er, hatte braune Haare die eine ganze Spur dunkler waren als seine eigenen, einen Gesichtsausdruck der einem eher ein 'Verzieh-dich-und-lass-mich-in-Ruhe-' mitteilen wollte als sonderlich aufgeschlossen zu wirken und eine Statur die zumindest unterstrich das sie durchaus wissen konnte was sie tat wenn es ums boxen ging. Ganner zog seine Hand aus dem Handschuh und reichte sie der Fremden, die wahrscheinlich ein wenig jünger war als er. "Ganner... und wenn sie wissen was sie tun, müssten wir uns beide nicht unbedingt mit einem Boxsack begnügen. Gegen richtiges Sparring mit einem lebendigen Gegner hätte ich auch nichts einzuwenden.", die sich als Leela vorstellende Frau schien soweit einverstanden zu sein und während sie sich Handschuhe anzog und ein wenig aufwärmte, kletterte Ganner in den Ring der Halle. Ein wenig hüpfen um einmal alles aufzulockern was er so an Muskeln besaß und dann testete er wenig die leichtete Federung der Arena, boxte ein paar Mal gegen die Luft, bis seine Trainingspartnerin Position bezogen hatte. Das letzte Mal das er wirklich rein geboxt hatte war schon ein paar Jahre her, bei den Streitkräften wurde RCE gelehrt, eine auf den Kampfeinsatz und das unschädlich machen von Gegnern im Nahkampf ausgelegte Kampfsportart. Die Abkürzung stand dabei für "Republic Combat Education", ein wesentlicher Unterschied war zum Beispiel das der Schutz der Rippen und eine offensivere nach vorne gerichtete Deckung die die eher defensive Haltung des Boxens, bei der eher Rippen und Schulterpartie bis zum Kopf abgedeckt wurden, ablöste. In einem tiefen, kraftgeladenen Stand, der etwas fehl am Platz wirkte, den Ganner aber mehr aus Reflex eingenommen hatte, wartete er nun auf den ersten Angriff seiner Kontrahentin, die ein wenig von links nach rechts tänzelte, wahrscheinlich ungefähr auslotete wie sie vorgehen wollte. Obwohl er wusste was kam, überraschte Ganner die erste explosionsartige Kombination doch. Mit Mühe bekam er es hin die Distanz zwischen ihnen auf einem angenehmen Niveau zu halten und lediglich die jahrelange Übung verhinderte das der letzte Haken seinen Kopf traf. Verdammt noch eins war die Frau schnell, stellte der Marine mit einem schmerzenden Gesichtsausdruck fest und erhöhte seine Aufmerksamtkeit. Entweder musste sie hier was beweisen oder das war für sie ein normales Training... wenn letzteres zutraf dann konnte sich Ganner davon verabschieden dass es seinem Körper morgen wieder gut ging wenn er nicht dauerhaft auf die Bretter geschickt werden wollte.

"Haben sie erbarmen mit einem angeschlagenen alten Herrn!?", grinste er nur und ging nun selbst zum Angriff über.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner
 
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[cf: Saari Ha-Sektor]

[Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge] Levice Vajetsi

Das spitze Schreien war bereits zu hören, als die Türen des Turbolifts mit einem leisen Sirren auseinanderglitten und die Padawan in den Gang entließen. Als nächstes war es gespenstisch still und Levice tauschte mit einem entgegenkommenden Jedi-Ritter einen Blick, bevor sie ihm respektvoll zunickte und weiterging. Zweiundzwangzig, dreiundzwanzig. Das Kind hatte Luft geholt und stieß ein weiteres hohes Kreischen aus. Die junge Frau beschleunigte erneut ihren Schritt. Ihr Kommlink stimmte mit einem leisen Piepen in den Angriff auf jedes Trommelfell in Hörweite der Krankenstation ein. Noch bevor der elektrische Ton verstummte, drückte Levice ihn weg. Sie wusste, dass sie am besten vor fünf Minuten hätte da sein sollen. ‘Nur wie, wenn ich erst vor sechs davon erfahren habe.‘
Sobald sie die Station erreicht hatte, empfingen sie die Arme der Routine. Die Kleidung wechselte sie mit wenigen Handgriffen und legte die Instrumentarien mit derselben meditativen Gewohnheit zurecht, mit der sie sich um diese Tageszeit für gewöhnlich mit dem Lichtschwert durch ihre Formläufe bewegte. Dann betrat sie den Raum, aus dem nun erstickte Schluchzer traten.
» ..tun können aber dass wir es hier versuchen sollten, Meister Jedi, wir bitten Euch.« Levice blieb in dem bogenförmigen Durchgang stehen und beobachtete, wie der Mon-Calamari-Arzt den Arm eines Kleinkindes hielt. Für dessen Jammern schien er taub zu sein. Die Familie gehörte der Spezies der Falleen an und der Kopf des Kindes war bis auf einen kurzen Haaransatz am Hinterkopf kahl. »Ist es das Virus?« Die Mutter beugte den Oberkörper unwillkürlich weiter vor. Levice konnte sehen, dass sie bereits am äußersten Rand ihres Stuhles saß. ’Unwahrscheinlich. Sonst wärt ihr ohne weiteres gar nicht bis hierher gelangt.’ dachte die Padawan und war froh, an der Türschwelle zu warten und dem Jedi-Heiler die Unterhaltung mit den Eltern des Kindes zu überlassen. Im Kontakt mit den Angehörigen lag nicht ihre Stärke. In der Macht war das Kind ein Leuchtturm der Pein. Instinktiv schreckte Levice davor zurück und zog ihre geistigen Schilde ein wenig enger. Es würde nicht helfen, wenn sie in zu großer Anteilnahme die Konzentration auf das eigentliche Problem verlor.
Die milchige Nickhaut des Mon Calamari legte sich in einem kurzen Lidschlag über seine Augäpfel. Meister Eekhal war diensthabender Stellvertreter der Leiterin der Krankenstation. In der ihm eigenen, gemächlichen Weise ließ er den Arm des Kindes vorsichtig los. »Nein.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Aber ich werde die Untersuchung in das Behandlungszimmer verlagern, wenn Sie erlauben. Padawan, wir benötigen etwas von dem Bota-B.«


Levice nahm die Ampulle aus der Kühlung und brachte sie in das angrenzende Behandlungszimmer. Für Falleen wirkte die santherianische Tenhowurzel als Psychopharmaka, doch bevor es in Folge einer Mutation seine Heilwirkung verloren hatte, war das seltene Bota als noch wirkungsvolleres Mittel bekannt gewesen. Pharmakologen war es gelungen, einen Wirkstoff auf Basis der Wurzel zu entwickeln, das für Falleen als ungewöhnlich verträgliches Narkotikum wirkte: Bota-B. Die Padawan aktivierte das Antisepsisfeld um den Behandlungstisch. Mit einer behandschuhten Hand geriet sie in dessen Radius und spürte das charakteristische, leichte Kribbeln. Manchmal genügte es nicht, allein mithilfe der Macht Einfluss auf einen Körper zu nehmen. Gelegentlich war es auch für Jedi-Heiler unumgänglich, zusammen mit der Kunst machtfreier Medizin einzugreifen und die Macht zur Unterstützung zu gebrauchen.
Beim Anblick des seltsam violetten Scheins des Feldes sah sie vor ihrem inneren Auge sofort die Hände der leitenden Stationsärztin und ihres Assistenten. Doch heute war weder die Twi lek, noch ihr Assistent vor Ort. Meister Eekhal betrat den Raum mit der kleinen Falleen und die Padawan trat einen Schritt von dem Behandlungstisch zurück.
»Meister Roghis und Th’al befinden sich seit Stunden in einer Notoperation. Eine weitere Heilerin ist jeden Moment hier. Das bedeutet, wir sind ansonsten auf uns gestellt.« Levice stutzte angesichts dieser Neuigkeit. Die beiden Jedi waren Spezialisten für Herzerkrankungen. Niemand mit vergleichbarer Expertise sollte auf der Krankenstation verfügbar sein? Dass das C-Virus nach wie vor die Hände der Jedi band, war Levice bewusst, doch dass so wenige ihrer Spezialisten im Tempel anwesend sein sollten, trat sie unvorbereitet. Der Jedi schien ihre Überraschung wahrzunehmen und fixierte sie mit einem starren Blick. »Wofür notwendig ist, dass wir bei der Sache und in aller Ruhe bleiben.« Levice nickte und befeuchtete ihre trockenen Lippen. Es war Monate her, dass sie bei einem möglicherweise so kritischen Eingriff dabei gewesen war. »Ja, Meister.«


Es war dem Einsatz eines Sprays zu verdanken, dass eine halbe Standardstunde später keine Schweißtropfen auf der Stirn des Arztes standen. Zusammen mit der hinzugekommenen Ärztin, einer menschlichen Frau mittleren Alters hatte er sich bis eben in einer tiefen Meditationstrance befunden. Levice hatte daran oberflächlich teilgehabt. Es war hilfreich, um im Zweifel sofort und auch ohne Worte reagieren zu können. Sie war dankbar für die kurze Pause. Die Rolle eines abwartenden Beobachters konnte kräftezehrender sein, als selbst zu handeln. Insgeheim war sie dennoch erleichtert, nicht für das junge Leben hauptverantwortlich zu sein. »Aber wir können nicht an allen Orten zugleich sein.« führte der Mon Calamari die Konversation fort, die zuvor nonverbal zwischen den beiden Jedi stattgefunden hatte. Die Heilerin schüttelte den Kopf. »Selbst wenn, weiß ich nicht, ob wir es aufhalten können.« Levice konnte spüren, wie sich in der Macht ein drückendes Gewicht herabsenke und öffnete kurz den Mund, um besser Luft zu bekommen. »Padawan, finde heraus, ob diese Operation abgeschlossen ist.« wandte sich der Arzt an sie. »Und wenn nicht: Erinnert Ihr Euch an den Mann, der zusammen mit Meisterin El'mireth- « »Wie könnte ich nicht.« »Vielleicht kann er..« Sie ließ den Gedanken unausgesprochen und hielt dem starren Blick ihres Kollegen stand. Levice bewegte sich langsam in Richtung der Tür. »Gut. In Ordnung.« schnaufte der Mon Clamari schließlich. Die kugeligen Augen des Arztes richteten sich auf den Körper des kleinen Mädchens, und anschließend auf die Padawan. »Wenn du keinen der Heiler ausfindig machen kannst, versuch‘ es über die Komfrequenz von Ian Dice.«

[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal; Jedi-Heilerin
 
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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela

Leelas erster Tag auf Coruscant war durchaus ereignisreich gewesen: Angefangen hatte er mit dem Beinahe-Absturz in den frühen Morgenstunden und der Übergabe der Medis. Nach kurzer Pause folgten zwei mehr oder weniger erfolgreiche Trainingseinheiten mit Arkon, wobei die letzte von ihrem ziemlich verstörten Meister abgebrochen wurde. In den wenigen Tagen, die sie gemeinsam an Bord seines Schiffs verbracht hatte, war er ihr weitgehend beherrscht vorgekommen, aber der Aufenthalt auf Coruscant brachte den jungen Alderaaner in einer Weise aus dem Gleichgewicht, die bei der Ärztin alle roten Warnlämpchen aufleuchten ließ. Bevor er sich selbst oder andere in Gefahr brachte, sollte Arkon unbedingt das Problem mit seinen fehlenden Erinnerungen lösen. Entweder suchte er sich dafür professionelle Hilfe oder er ging der Sache selber auf den Grund – möglicherweise gefährlicher, vielleicht am Ende auch ergebnislos, aber mit Sicherheit befriedigender. Sie würde es jedenfalls nicht anders handhaben – ärztlicher Rat hin oder her – manche Dinge mußte man selbst in die Hand nehmen und erledigen. Aber für welchen Weg sich Arkon letztlich auch entschied: Viel Zeit sollte er sich nicht damit lassen.

Einen Teil dieser Gedanken hatte Leela beim Laufen abgeschüttelt, aber ein kleiner Rest Unruhe war geblieben, als sie die Sporthalle betrat – fest entschlossen ihr Workout solange fortzusetzen bis sie zu erschöpft zum Grübeln war. Sie hatte nicht wirklich vorgehabt, mit dem Mann der dort einen Sandsack bearbeitete, mehr Worte als nötig zu wechseln, aber er kam lächelnd auf sie zu und reichte ihr zur Begrüßung die Hand. „Angenehm, Leela. Ich wollte Sie nicht stören, aber echtes Sparring wäre mir ebenfalls sehr willkommen. So ein Sandsack ist doch ein sehr langweiliger Gegner.“ Schmunzelnd legte die kleinere Padawan den Kopf etwas zur Seite, um Ganner anzusehen. „Obwohl ich Ihnen vermutlich kaum gewachsen bin.“ Er war ihr an Größe und Gewicht weit überlegen - das war nichts Neues für Leela, die es gewohnt war in der niedrigeren Gewichtsklasse gegen physisch stärkere Gegner zu kämpfen – aber etwas an Ganners Auftreten ließ sie vermuten, dass er weit besser trainiert war, als die meisten ihrer bisherigen Sparringspartner.

Unstandslos begann sich die dunkelhaarige Frau aufzuwärmen und zu dehnen, bevor sie sich passende Bandagen suchte und routiniert Hände und Handgelenke umwickelte. Während Leela noch die Handschuhe überstreifte und schloß, betrat sie schon den Ring und ließ ihren Kontrahenten für keinen Moment aus den Augen. Seine Haltung war ungewöhnlich, sehr tief, etwas statisch – Ganner wartete auf ihren Angriff, offenbar sicher, sie durch seinen Reichweitenvorteil auf Distanz halten zu können. In sicherer Entfernung bewegte sich die Ärztin um ihn herum und schätzte die Deckung des größeren Mannes ein, bevor sie unversehens auf Schlagreichweite ging und mit einer schnellen Kombination versuchte, durch Ganners Deckung Körpertreffer zu landen – Druck aufzubauen, um ihn zu veranlassen, eine offenere Haltung einzunehmen. Dabei mußte sich Leela höllisch vor den mit Wucht geschlagenen Geraden in acht nehmen, mit der ihr Gegner versuchte, sie von sich wegzutreiben. Sie blieb in Nahdistanz und pendelte Ganners Schläge aus, statt sie zu blocken, was zu viel Kraft gekostet hätte, nutzte ihre größere Schnelligkeit, um wegzutauchen und mit Aufwärtshaken zu kontern. In diesem ersten Schlagabtausch gelang es weder ihm noch ihr einen ernsthaften Treffer zu landen, aber beide nutzten jede Gelegenheit, um die Schwächen ihres Gegenübers auszuloten: Ein komplexer Tanz, bei dem Leela immer wieder mit viel Aggressivität angriff und Ganners Deckung bearbeitete – obwohl jedes Mal ihre Hoffnung enttäuscht wurde, doch noch eine Lücke zu finden. Auf ihren Zügen lag dabei ein seltenes, glückliches Lächeln: Es war schon eine ganze Weile her, dass sie ein Duell als derart fordernd empfunden hatte.

„Erbarmen mit einem alten Herrn?“ Leela lachte über den Einwand ihres Gegners und bekam infolge dessen gerade noch ihre Deckung hoch, um dessen von oben geschlagenen Angriff zu blocken. Sie ging leicht in die Knie und schaffte es erst im letzten Moment sich mit schnellen Schritten aus seiner Reichweite zu bewegen. „Nicht, wenn er kleine Mädchen schlägt.“ Aber Ganner hatte sie schon in die Defensive gedrängt und deckte sie nun seinerseits mit Schlägen ein, denen sie nur noch ausweichen konnte, ohne dass er sie wieder auf Schlagweite an sich herankommen ließ. Immer wieder war sie gezwungen, seine kraftvollen Schläge zu blocken und hatte Mühe das Gleichgewicht nicht zu verlieren, auch wenn er auf diese Weise keine direkten Treffer landete. Um die Initiative wiederzuerlangen, provozierte Leela in einem gewagten Manöver eine weitere Gerade, bewegte sich seitwärts und versuchte durch die kurz geöffnete Deckung einen Körpertreffer zu landen, ließ dabei aber ihre Seite ebenfalls für einen Moment ungedeckt.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela
 
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- Coruscant – Raumhafen – Landebucht – Blue Orchid – Mit Miranda und Al –

Warum nochmal war sie eigentlich mit hinaus gegangen? Als sie draußen stand und die Szene zwischen den Geschwistern beobachtete, fragte sich Riley ernsthaft, was sie dazu bewogen hatte Aldridge zu folgen. Loyalität, dachte sie, sie hatte ihm den Rücken freihalten und ihm zeigen wollen, dass sie für ihn da war. Die Stimmung zwischen ihm und seiner Schwester war eisig gewesen im letzten Abschnitt ihrer Reise. Riley hatte die beiden nicht mehr zusammen gesehen. Trotzdem waren sie noch immer Geschwister und sie gehen zu sehen war für Aldridge nicht einfach. Das war der Grund, erinnerte sie sich, warum sie ihn zur Rampe begleitet hatte als sie auf Coruscant angekommen waren und Miranda ihre Sachen gepackt hatte um ihren eigenen Weg zu gehen. Und vielleicht war es auch der Wunsch gewesen, einen Funken von Genugtuung zu spüren, sie zu beobachten wie sie mit ihrem Koffer das Schiff verließ und nie zurück kommen würde. Es war noch nicht lange her, dass Riley sich eine Freundin, eine echte Freundin, in ihrem Alter gewünscht hätte. Die letzte Nacht hatte sie mit Venus und Megan in ihrem Bett gelegen und stundenlang über Miranda getuschelt, angefangen von ihrer arroganten Art bis zu ihrer Kleidung. Mit einer wie ihr würde Riley nie befreundet sein können, auch nicht wenn sie die letzten beiden Frauen im Universum wären. “Sie denkt, dass sie sooo toll ist,”, hatte Venus beklagt, “und verhält sich dabei wie eine Egomanin.” Sie hatte Recht gehabt. Es war auch jetzt wieder so. Sie versuchte, Aldridge ihren Willen aufzuzwingen und redete ihm ein schlechtes Gewissen ein als das nicht funktionierte. Riley konnte sein Gesicht nicht sehen, weil sie hinter ihm stand, doch bei der Erwähnung ihrer Mutter begann er endlich die Fassung zu verlieren und Miranda anzuschreien. Es war ein Trauerspiel. Eigentlich sollten sie so nicht miteinander reden. Hatte Riley ihn nicht anfangs beneidet, weil er eine so perfekte Bilderbuchfamilie zu haben schien? Er hatte ihr das Bild einer guten Kindheit vermittelt, von Eltern die ihren Sohn und natürlich auch ihre Tochter geliebt hatten. Geblieben war davon nicht viel, jedenfalls nicht wenn man Zeuge dessen wurde wie Bruder und Schwester heute miteinander umgingen. Miranda hatte gefragt, was ihre Mutter wohl denken würde, wenn sie Aldridge so sähe. Riley fragte sich etwas anderes. Sie hatte erst kürzlich erfahren, dass Aldridges Vater noch lebt. Was würde Mr. Trineer sagen, wenn er seine beiden Kinder so miteinander sprechen hörte? Riley selbst war nur Beobachterin. Sie gedachte sich nicht einzumischen, ganz gleich was geschah. Sie hatte doch ihren eigenen Kampf und ihre eigenen Probleme. Dabei konnte ihr auch niemand helfen. Doch so einfach wie sie sich das dachte, war das nicht. Sie war längst Teil des Ganzen, ob sie wollte oder nicht, und Miranda war die erste, die das erkannte.

Die Worte der anderen Frau trafen sie mit ihrer ganzen Schlagkraft und Riley fiel alle Fassung aus dem Gesicht. Das war genau die Miranda, die Al beschrieben hatte, die ihn angegriffen und getreten hatte. Für Sekunden dachte sie, sie würde bei ihr das gleiche tun, sie ins Gesicht schlagen oder bei den Schulter packen und schütteln. Am Ende blieb es bei Worten und einem scharfen Tonfall, doch beides war nicht minder erschütternd - und plötzlich war es Rileys Hand, die weit ausholte. Sie hatte noch nie eine andere Person geschlagen. Wenn man mit Zarin lebte lernte man Zurückhaltung. Er hatte sie gut erzogen, aber er hatte ihr auch beigebracht, wie man sich Respekt verschaffte und wie man andere in ihre Schranken und auf ihren Platz verwies.
”Wage es nicht, seinen Namen noch einmal auszusprechen,” zischte sie bösartig. ”Deine Worte sind wie Gift! Du spuckst Gift weil es das letzte ist, das du tun kannst. Es war Mirandas Wahl gewesen, auf Riley zuzukommen. Sie standen nah genug, dass Riley ihr den Finger auf die Brust setzen und sie zurück drängen konnte. ”In Wahrheit weiß du nichts: nichts über mich, nicht über Zarin, nicht mal mehr über deinen eigenen Bruder.” Kein Wort würde Miranda mehr über Zarin verlieren, nicht in Rileys Gegenwart. Ihre Handfläche brannte, doch sie verbat sich den Blick darauf. Inzwischen hatte sie die Hand zur Faust geformt, das Pulsieren darin verdrängend. Die widerlichen Anschuldigungen die Miranda ausgesprochen hatte aber hingen noch immer in der Luft über ihnen. “Du könntest sein Tod sein”, hatte sie gesagt. Hatte Riley nicht genau das für Miranda verhindert? War sie nicht freiwillig zu Zarin zurück gekehrt und hatte ihr damit das Leben gerettet? Sie hätte sie verrotten lassen sollen! Alles was Miranda tat war, Zarin zu verteufeln, Rileys Namen in den Dreck zu ziehen und ihr eine Affäre mit Aldridge anzudichten. Sie machte sie zu ihrem Nemesis. ”Du bist neidisch.” Rileys Feststellung war nüchtern. ”Weil ich alles habe, und du nichts mehr.” Sie ließ von der anderen ab, bewegte sich rückwärts von ihr fort. Vielleicht war ihre Interpretation von Mirandas Verhalten nicht zu hundert Prozent akurat, aber sie war nahe genug dran. Riley hatte Zarin, einen Mann der sie liebte und der alles für sie tat. Sie lebte ein gutes Leben mit ihm, jeder Wunsch wurde ihr erfüllt, und sie hatte Aldridge, der ihr Freund war, und Mirandas Fantasie nach sogar noch mehr als das. Riley fühlte sich schlecht, noch bevor sie mit ihr fertig war, doch sie konnte Mirandas hässliche Verleumdungen nicht unbeantwortet lassen. ”Wenn sich niemand für dich entscheidet, dann frag dich, warum.”

- Coruscant – Raumhafen – Landebucht – Blue Orchid – Mit Miranda und Al –
 
Coruscant – Jedi Tempel – Trainingsraum – Eriu, Ian

Sich selbst verzeihen. Ian lächelte matt, als der Sephi, dessen Name er noch immer nicht kannte ausgerechnet das sagte. Sie beide hatten ein Problem damit, das bewiesen seine Worte am Ende und Ian erwiderte nichs. Was hätte er auch sagen können? Sich selbst verzeihen. Es klang, wie das einfachste der Welt aber für Ian war es unmöglich. Sich selbst zu verzeihen hätte edeutet, dass was er getan hatte, irgendwie zu legitimieren und das war unter keinen Umständen möglich. Ian war dankbar, dass man ihm Amnestie gewährte, aber er sich diese selbst gewähren? Duval war ihm, zumindest was das betraf, ähnlich. Wenn es jemanden gab, der begriff, dass es Taten gab, bei denen es nicht darum gehen konnte, zu verzeihen, dann Duval. Verzeihung bedeutete ohne Strafe davon zu kommen und eine Strafe... Ian würde sich nicht von dem Gedanken lösen können, eine Strafe verdient zu haben. Der kurze Arrest war keine Strafe gewesen, seine beständigen Alpträume schon. Aber die würden nicht enden, wenn er sich verzieh. Und wenn er sich verzieh, was würde dann geschehen? Verzeihen ja, vergessen nein? Nein. Das machte keinen Sinn. Das eine war vom anderen nicht zu trennen. Verzeihen bedeutete vergessen. Und wie konnte Ian vergessen? Er durfte nicht vergessen.

Die letzten Worte des Sephi verstand er nicht, doch fest stand, dass auch er über dieses Gespräch noch nachdenken würde. Zwangsläufig. Über das Gesprochene und über dieses Training, oder besser den Versuch. Die Schwerter lagen wieder am Boden und als sein Blick erneut darauf fiel, musste Ian Seufzen. Verzeihen war unmöglich. Mord war kein einfacher Fehler. Kein kleiner Fehler. Mord war mitunter das Schlimmste, dessen man sich schuldig machen konnte. Ian war nicht einfach nur ein Mörder, nein, er war ein Massenmörder. Um wie viel weniger konnte er sich das Verzeihen? Ian seufzte erneut, als er damit begann, den Raum wieder aufzuräumen. Die Schwerter räumte er bis zu letzt nicht weg und abermals kostete es ihn Überwindung nach ihnen zu greifen. Es schien so absurd, so falsch wieder ein Schwert zu berühren, wo er seines doch gemeinsam mit Eowyn zerstört hatte. Ian levitierte die besagten Objekte zurück in den Schrank und spürte, wie die Erschöpfung ihn einholen wollte. Die des Kampfes mit den Schwertern und der emotionale Kampf. Was für ein Tag, was für ein seltsamer Geburtstag.

Zurück im Quartier war Eowyn noch immer nicht anwesend und Ian hoffte, dass sie die Beförderung besser aufnehmen würde, als er vermutete. Allerdings ließ die Zeitspanne in der sie schon weg war, nichts gutes vermuten. Am Ende war dieser Tag für beide anstrengend und kräftezehrend. Eine kleine Vorbereitung dessen, was vor ihnen lag? Wenn die Stimme nur ein Vorgeschmack dessen war, was ihn auf Bastion erwarten würde... Ian verbat sich weiter darüber nachzudenken und doch Strich er über seinen Oberarm, auch wenn der Ärmel die Adern verdeckte und dann über seinen Handrücken, das Taith. Die Dunkelheit würde nicht über ihn Siegen. Sein Versprechen war ihm ernst. Aber Ian fürchtete sich vor dem, was vor ihm lag. Was vor
ihnen lag. Dass diese alte Stimme sich zurück gemeldet hatte, in dieser Situation - war beunruhigend. Sehr beunruhigend. Was würde erst geschehen, wenn er in eine wirklich schwere Lage kam? Wenn Eowyn in Schwierigkeiten kam. Würde sie dann erneut auftauchen? Wie vehement würde sie dann sein? Und... würde er dann noch immer versuchen, sie zu ignorieren? Vielleicht würde eine kalte Dusche ihn auf andere Gedanken bringen.

Ein Blick in den Spiegel zumindest machte deutlich, wie furchtbar er aussah. Müde, abgeschlagen, mit dunklen Rändern unter den Augen. Weiter konnte Ian nicht blicken. Würde in seinen Augen bloß die Müdigkeit zu sehen sein, oder etwas anderes? Er wusste es nicht.

Nur wenig später hörte Ian sein Kom und beeilte sich, aus dem Bad zu kommen. Immerhin war er nun erfrischt, auch wenn sich sonst kaum etwas geändert hatte.
Eigentlich hatte er mit einer Nachricht von Eowyn gerechnet, doch dieser Absender war ihm unbekannt. Das Gefühl das ihn beschlich, war kein Gutes und als die Nachricht gelesen war, bestätigte sich das Gefühl ein zweites mal. Ein medizinischer Notfall. Ausgerechnet heute. Ausgerechnet jetzt. Weder Müdigkeit, noch Erschöpfung waren mit der Dusche verschwunden und trotzdem, er musste in das Behandlungszimmer. Als er es betrat, wäre er am liebsten auf der Stelle verschwunden. Die feindseligen Blicke des Mon Cals waren nicht das, was Ian augenblicklich aus der ohnehin schon kaum vorhandenen Ruhe brachte. Der Blick auf das Kind hingegen tat es schon, nahm ihn Sekunden gefangen. Das Virus? Ian fragte die Anwesenden nicht, sondern vergewisserte sich selbst, spürte mit der Macht hinaus. Beinahe hätte sich Erleichterung breit gemacht, denn das C-Virus war es nicht. Aber der Zustand des Kindes war alles andere als gut. Beinahe fühlte es sich an wie Kyran, als dieser in Lebensgefahr geschwebt hatte. Kyrans Herzschlag war schwach geworden und das Herz dieses Kindes? Fühlte sich kaum besser an.

"Es ist entzündet", war das erste, was Ian in die Runde sagte. Dabei wussten die anderen das sicher längst. Ein entzündeter Herzmuskel war nichts gutes. Der Grad den diese Entzündung erreicht hatte, war es noch weniger. Eine verschleppter Infekt? "Was wurde bis jetzt gemacht?" Er sah den Mon Cal an, die Ärztin und eine jüngere, große Frau (Levice).


[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal; Jedi-Heilerin
 
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[Orbit von Coruscant / , Expedition’ / Aufenthaltsraum] mit Anakin, Ribanna und Kestrel


Während des Fluges zur ,Expedition’ hatte der Nautolaner viel Zeit zum Nachdenken. Das Meister-Schüler Gespann hatte nicht sehr viel geredet, was auch nicht schlimm gewesen war, da Anakin so die vorbei sausenden Gebäude oder das Weltall beobachten konnte. Außerdem war Q’Tahem noch nicht so routiniert mit dem Fliegen, dass er große Gespräche während des Fluges halten konnte.

Anakin hatte gemeint, dass man den Frieden nicht wirklich als Frieden bezeichnen konnte… Da hatte er auch recht, momentan umkreisten sich Republik und Imperium und warteten bis einer von beiden einen so schweren Fehler beging, dass der Krieg wieder ausbrechen konnte. Die Sith setzten sich schon immer über alles hinweg. Für sie gilt keine Regel! Das machte es so viel schlimmer, dass die Schwester des Jungen entführt wurde. Er wusste, dass es sehr schwer werden würde Lillith zu retten…

Damit dass der Tempel der Sith auch sehr gut beschützt werden wurde, hatte sein Padawan natürlich auch recht… Wahrscheinlich sogar noch um einiges heftiger. Da konnte man natürlich nicht einfach rein… Das war dem Nautolaner auch schon auf Coruscant klar gewesen. Was sicher war, war dass sie den Rat der Jedi hinzuziehen mussten! Er würde bei der nächsten Gelegenheit mit Kestrel darüber reden.

Im Schiff war Ribanna froh, dass ihnen wegen des Virus keine Quarantäne aufgebrummt wurde. Er selbst war auch sehr froh darüber. Der Nautolaner konnte auch von Glück reden, dass ihre Blutergebnisse so schnell bearbeitet werden konnten! Im Tempel war schon als er das letzte Mal auf Coruscant war die Hölle heiß gewesen! Die Situation hatte sich in der Zwischenzeit wohl auch noch nicht wirklich gebessert.

Die zweite Padawan im Bunde stellte sich auch vor, jedoch rannte der Junge, kurz nachdem er ihn Kestrel und Ribanna vorgestellt hatte, in sein Zimmer und holte die Sachen, die er ihm bereitgelegt hatte. Ribannas Hand nahm er daher auch nicht.

Er probierte das Lichtschwert mit einigen kurzen Schlägen aus und kam dann schnell wieder zurück. Kurz erhaschte er einen Blick auf die Klinge. Sie war grün gewesen.

Das Lichtschwert würde für ihn auch noch so ein Thema darstellen… Die Grundlagen wie Form I konnte er seinem Schützling problemlos beibringen, aber wenn es in die Feinheiten gehen würde, da würde es interessant werden…


Ich kann dir ja schon Mal das restliche Schiff zeigen

, meinte er, nachdem sich auch Kestrel bei seinem Padawan vorgestellt hatte.

Zusammen gingen sie durch das Schiff und der Nautolaner zeigte ihm jeden Raum. Der Frachtraum war nicht völlig zugestellt, so dass noch genügend Platz zum Trainieren war. Alle vier würden nicht hineinpassen, aber das Schiff bot noch so genügend Platz… Konnten eben nicht beide gleichzeitig mit dem Lichtschwert trainieren… Das wurden die beiden auf der langen Reise nach Lothal auch tun!
Im Zimmer sah er, dass der Gürtel, den er ihm bereitgelegt hatte ausgeräumt war. Scheinbar hatte er schon einen Gürtel mit genügend Taschen. Nun gut, so hatte er dann wenigstens eine Grundausstattung an Geräten…
Er wandte seinen Blick nach hinten und bemerkte, dass seine ehemalige Meisterin grinsend im Türrahmen stand. Wahrscheinlich war es besser sie direkt über die Rettung der Schwester zu fragen. Im Cockpit dürfte er sie in Ruhe fragen können…



Vielleicht könnt ihr mir einmal zeigen, wie ich die Koordinaten für einen Hyperraumsprung berechne und den Sprung dann durchführe,... Meisterin.


, sprach er Kestrel an und wusste nicht recht, ob er sie überhaupt noch Meisterin nennen musste. Die Padawane konnten in Ruhe miteinander reden und zudem lernte er so auch noch etwas sehr wichtiges…

Zusammen gingen die beiden zum Cockpit, wo ihm seine ehemalige Meisterin den Hyperraumsprung erklärte. Bei einer angebrachten Gelegenheit, nachdem sie den Sprung in dem Hyperraum getätigt hatten, sprach er dann das Thema Lillith an.



Meisterin, wie wahrscheinlich ist es einen Padawan aus den Händen der Sith zu befreien zu können? Ihr sagtet einmal, dass Ihr als Padawan von den Sith entführt wurdet und dann gerettet wurdet. Denkt ihr eine solche Tat ist auf Bastion möglich?


, er pausierte kurz sah Kestrel an.


Die Schwester meines Padawans wurde von den Sith auf einer Mission des Jedi-Ordens verschleppt…


, erklärte er anschließend und sah in die vorbeiziehenden blauen Schlieren des Hyperraums. Er hoffte, dass sie etwas ermutigendes sagte.


[Hyperraum auf dem Weg nach Lothal / , Expedition’ / Cockpit] mit Kestrel; Schlafzimmer: Anakin und Ribanna
 
[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Varik und andere

Varik hatte äußerst schlechte Laune. Nicht nur, dass er seit Tagen in den unteren Ebenen half und das Gefühl hatte, kaum etwas ausrichten zu können, nein, auch beim Sabacc hatte er äußerst schlechte Karten. Dabei hatte er sich diese Cantina ausgesucht, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber das hier brachte ihn von schlechter zu noch schlechterer Laune. Die Karten waren gegen ihn und das Schicksal hatte die Karten derer, die am Virus erkrankten, ohnehin schlecht gemischt. Der Whipid sah auf seine Karten und ließ er sich äußerlich auch nichts anmerken, war er innerlich in einem Aufruhr. Dies hier würde die letzte Runde sein, so viel stand fest. Ohnehin, die Zeit drängte. Zwar hatte man ihn in seinen wohlverdienten Feierabend geschickt, aber Varik dürstete beinahe danach, wieder zu arbeiten, weiter zu arbeiten. Aber er war kein Heiler und hatte alle Arbeiten erledigt, die es zu erledigen gegeben hatte. Morgen früh würde er zurück in den Orden kehren, mit dem Gefühl, nichts weiter geleistet zu haben, als ein Droide. Es wurde Zeit, dass sie endlich ein Mittel fanden, dass dem Virus den Garaus machte. So wie es Zeit wurde, dass er eine Runde gewann. Nicht der Spielsucht wegen, das hätte sich für einen Jedi nicht geziemt. Doch manchmal lockte Varis die Vergangenheit und in dieser hatte er das Abenteuer und den Nervenkitzel geliebt. Jetzt spielte er nur noch selten, den früheren Zeiten willen. Nicht wegen des Gewinns, sondern wegen den Erinnerungen, die er mit diesem Spiel verknüpfte. Varik spürte einen Menschen näher kommen und nur ein paar Sekunden später stand da ein junger Mann und fragte, ob der Platz noch frei wäre.



„Wenn du dich setzt nicht mehr,“ war die Einladung, die Varik stellvertretend für den Rest aussprach und dabei musterte er den Mann (Turwaith )einen kurzen Moment. Spezies Mensch. Noch jung, was sein Äußeres verriet. Das wirklich interessante aber war etwas anderes. Dieser Mensch war unverkennbar machtsensitiv. Ein kleiner Funke der noch nicht entfacht worden war. Ein potenzieller Jedi. Oder ein potenzieller Sith, wenn diese sich dem Mann früher annahmen, was der Whipid verhindern würde. Vielleicht waren die U-Ebenen doch noch zu etwas nutze gewesen.




[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Varik, NPCs und Turwaith
 
[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Turwaith, Varik, NPC's
Turwaith betrachtete den haarigen Humanoiden mit dem grossen Kiefer und den langen, gefährlich anmutenden Reisszähnen. Diese Spezies hatte er bisher erst in Holonet Übertragungen gesehen. Sie waren nicht gerade die fröhlichsten Wesen in der Galaxis. Häufig stellten sie sich sogar in die Dienste krimineller Banden. Mit solchen Leuten hatte Turwaith zwar schon oft zu tun, dennoch beschleicht ihn jedesmal ein mulmiges Gefühl der drohenenden Gefahr, welches auch dieses Mal seinen Griff um den Schlagstock in seiner Ttasche fester werden liess."Whiphid, nicht war?", fragte Turwaith."Ist das relevant um dich zu setzen?", entgegnete der Whiphid (Varik). Turwaith hatte das Gefühl, dass er nicht sonderlich gut gelaunt war, was an Sabacctischen jedoch auch nicht wirklich etwas Besonderes war. Etwas anderes machte Turwaith aber stutzig. Seit der Whiphid ihn ansah, hatte er so ein merkwürdiges Gefühl. Er konnte nicht sagen, was es war, doch dieser 'Mann' war irgendwie... anders.
Ein lautes Räuspern von einem der anderen Spieler am Tisch liess Turwaith aus seinen Gedanken in die Realität zurückkehren und er stammelte
"Nein, na-natürlich nicht". Scheinbar war die letzte Runde gerade beendet worden, denn kaum hatte er sich gesetzt, wurde auch schon eine neue Hand, bestehend aus zwei elektronischen Spielkarten, an alle Spieler ausgeteilt.

Turwaith schaute auf seine Karten. Eine rote -14 und eine gelbe 3.... nicht gerade das beste Blatt, aber das kann sich ja noch ändern. Er hatte ein gutes Gefühl. Nachdem alle Spieler ihren ersten Einsatz geleistet hatten, wurde eine weitere Karte ausgeteilt. Eine 0, der sogenannte Narr. Das sah doch schon besser aus, jetzt brauchte er nur noch eine gleichfarbige 2, schon war die Narrenreihe, das höchste mögliche Blatt, komplett. Er sah sich am Tisch um. Einige der Spieler hatten bereits ihre Karten hingeworfen, vier waren jedoch noch im Spiel. Turwaith schaute dem menschlichen Mann neben sich in die Augen, und wie immer stellte sich sogleich sein Bauchgefühl ein. Von dem Mann ging eindeutig Nervosität aus, ja sogar eine gewisse Angst. Eindeutig negative Emotionen. Dies bedeutete normalerweise, dass die Karten äusserst schlecht standen, konnte aber auch heissen, dass der Mann gerade kürzlich von seiner Frau dabei erwischt wurde, wie er sich mit einer Stripperin vergnügte.

Turwaiths Blick schweifte weiter zu einem Wookie mit dunkelbraunem Fell, welcher schon die ganze Zeit genervt grunzte. Vielleicht fluchte er auch, man konnte bei dieser Spezies nie wissen, was Worte und was nur genervtes Grunzen war. Auch bei dem Wookie spürte er eine gewisse negative Aura, und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass dieser scheinbar auch keine sonderlich guten Karten hatte. Ihm schräg gegenüber sass der Whiphid, welcher grimmig in seine Karten starrte. Wobei sich Turwaith nicht sicher war, ob das nicht einfach der normale Gesichtsausdruck dieser Spezies war. Etwas war jedoch auch hier anders an dem männlichen Whiphid. Turwaith schaute ihn an und hatte überhaupt keine Ahnung, was in ihm vorgehen mag. Spürte er bei den anderen noch so eine Art Aura, war bei diesem Individuum nichts vorhanden. Keine Aura, kein Bauchgefühl. So etwas hatte Turwaith noch nie erlebt.

"Gewonnen, ihr Fierfeks!". Turwaith wurde abermals aus seinen Gedanken gerissen. Der vierte Spieler am Tisch, direkt links von Turwaith, ein Twi'lek mit violetter Haut, knallte seine Karten auf den Tisch. Ein voller Sabacc. Das zweithöchste Blatt. Enttäuscht wollte Turwaith gerade seine Karten hinlegen, als der Spielleiterdroide plötzlich auf den Twi'lek deutete und eine Sirene ertönen liess. "ACHTUNG, BETRUG FESTGESTELLT!"

Der Twi'lek reagierte sofort. Er griff auf den Spieltisch, schnappte sich so viele Credits wie er greifen konnte und rannte Richtung Ausgang. Weit kam er jedoch nicht, denn sofort erklang das gefährlich vertraute Zischen eines Blasters und der Twi'lek ging tot zu Boden. Ein stämmig gebauter Türsteher steckte seine Waffe zurück ins Holster und warf sich den leblosen Körper über die Schultern, bevor er in einem Hinterzimmer verschwand.

Turwaith stand zwar ein wenig unter Schock, so ungewohnt waren solche Szenen für ihn jedoch nicht. Betrüger gab es immer wieder, und hier unten wurde mit solchen Leuten oft kurzen Prozess gemacht. Er blickte zurück auf den Spieltisch, wobei ihn die anderen Spieler, die sich scheinbar ebenso schnell erholt hatten, erwartungsvoll und genervt anschauten.

"Dein Zug", schnauzte ihn der Mann neben ihm an. Turwaith musterte nochmal seine Karten, und warf dem Droiden dann seine -14 hin, um eine Karte im Austausch dafür zu erhalten. Diese kam auch sogleich und Turwaith schaute sie sich erwartungsvoll an. Eine gelbe 2! Eine Narrenreihe. Scheinbar war das Glück auch dieses Mal auf Turwaiths Seite! Der Mann neben ihm tauschte ebenfalls seine Karten, der Wookie warf sein Blatt hin und verschwand mit einem wütenden Knurren in Richtung Bar. Nun war der Whiphid am Zug, und Turwaith schaute ihn erwartungsvoll an...

[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Turwaith, Varik, NPC's
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum, mit Wes

Natürlich hatte Wes Recht. Natürlich musste diese "Beförderung" so groß wie möglich gestaltet werden, damit klar war, was Sache war. Natürlich würde es nicht ausreichen, eine kleine Pressemitteilung herauszugeben. Trotzdem musste ihr das nicht gefallen. Ganz und gar nicht. Sie war ein Schatten, und als solcher stand Eowyn erst Recht nicht gerne im Licht. Nach dieser Sache würden Undercover-Einsätze wohl schwer werden... Aber Ahna würde sicher andere Einsazmöglichkeiten für sie wissen. Hoffentlich. Mit 34 war sie einfach zu jung dafür, dass ihre Ausbildung schon ad acta gelegt wurde. Auch wenn es vielleicht eine Erlösung wäre, wenn man ihr diese Bürde nahm... Unwillig verdrängte Eowyn diesen Gedanken. Nein. Sie war für diesen Weg ausgesucht und ausgebildet worden, und sie hatte sich dafür entschieden, weil es richtig war, all seine Talente vollumfänglich zu nutzen. Als Heilerin zum Beispiel würde sie nicht viel taugen. Und nicht viel nutzen.
Wie auch immer - das konnten sie angehen, falls sie halbwegs heil von Bastion zurückkam.
Sie nickte geschlagen.
Ja, ich verstehe... Wenn sie schon zustimmte, dann eben das volle Programm. Und daher würde sie wenigstens wieder eine Robe anziehen müssen... irgendwie. Ohne diese würde es seltsam aussehen, wenn sie zur Rätin wurde. Rätin... Ihr Bauch fühlte sich an wie ein hohles Loch. Rätin.

Wes riss sie aus ihren Gedanken.
Danke. Das würde ja lustig werden, Rornan unter die Augen zu treten. Er musste sicher verstimmt sein, dass die anderen Ratsmitglieder ihn ignoriert hatten... Vermutlich sollte sie schauen, ihm möglichst wenig zu begegnen. Abgesehen von dieser Pseudo-Beförderung natürlich.

Eowyn nickte.
Danke, sagte sie noch einmal, dieses Mal leiser. Schwere Monate... Wes hatte ja so Recht. Momentan konnte sich Eowyn nicht vorstellen, wie die nächste Zeit aussehen würde. Trainieren, mentale Vorbereitung, meditieren, Pläne schmieden, die Teams kennenlernen und noch mehr trainieren - und vor allem viel mit Ian reden. Sicher, sie kannte die Sith so gut wie wenige Jedi, aber immer noch betrug ihr Wissen nur ein Bruchteil von Ians. Ab jetzt startete ein Countdown, sie musste in wenig Zeit so viel wie möglich quetschen. Sie durften nicht fliegen, bevor sie nicht bereit waren - aber mit jedem Tag starben so viele mehr... Ein Schätzspiel, das sie auf keinen Fall verlieren durften.
Mit dir ebenfalls, fügte Eowyn schließlich noch verzögert an, kurz bevor Wes schließlich den Raum verließ. Sie würden sich sicher noch sehen, bevor sie abfolg, aber unter vier Augen? Das war nicht sicher. Sie bedauerte es durchaus, so mit ihm auseinander zu gehen, auf eine Art und Weise, die für keinen von ihnen beiden zufriedenstellend sein konnte. Nicht zerstritten, nein, doch durchaus entfernt voneinander. Aber was sollte sie machen - sich entschuldigen? Nein. Der Rat und Wes hatten sie in eine Situation gebracht, die einfach nicht fair war, und Eowyn war noch immer zutiefst verletzt, besonders von ihrem alten Freund. Hätten sie nicht ausgerechnet gestern erst darüber gesprochen, vielleicht sähe es anders aus. Aber so? Nein. Das war einfach nicht richtig...
Nicht. Richtig.

Erschöpft sank Eowyn auf den Boden, legte sich auf den Rücken, breitete ihre Gliedmaßen aus und starrte an die hübsch renovierte Decke. Das war's nun also. Bald war sie Rätin, und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Schauspiel begann. Das Loch im Bauch kehrte wieder zurück, wurde noch größer. Wie sollte sie diese Beförderung durchstehen? Sie würde sich zusammenreißen müssen, all ihre schauspielerischen Fähigkeiten herauskramen und die bescheidene, geeignete und nette Jedi spielen, die sie alle sehen wollten. Die ihren Platz annahm und sich diplomatisch und...
jedihaft verhielt. Es durfte nicht den leisesten Zweifel geben, dass all das echt war. Nein, sie durfte sich nicht innerlich weigern, auch ihre Tunika zu tragen, sie musste aussehen wie die Jedi, die sich die ganze Galaxis vorstellte. Außer... Eowyn runzelte die Stirn. Sie würde nur eines ihrer Schwerter mitnehmen - so behielt sie vielleicht einen kleinen Überraschungseffekt auf Bastion bei, bisher wusste kaum jemand davon, dass sie dabei war, mit zwei Waffen zu trainieren. Aber andererseits passte das nur viel besser ins klassische Bild einer Jedi.
Aber nach dieser Beförderung war es nicht vorbei. Es kam nun nicht mehr in Frage, die Robe abzulegen, weder symbolisch noch wahrhaftig. Ab sofort würde sie, wenn sie nicht alleine war, eine Rolle spielen. Eowyn, die Super-Jedi, Eowyn, die Rätin. Kein Fluchen, keine Regelbeugungen, kein Aufbrausen. Und auch sonst absolut nichts, was das Bild zerstören konnte. Letzten Endes hing einfach so viel davon ab... Und daher musste sie da jetzt einfach durch. Punkt. Integrität hin oder her.

Langsam richtete Eowyn sich auf und brachte sich dann wieder zurück in die Senkrechte. Ian wartete auf sie - wohl schon seit Ewigkeiten. Die Sonne warf schon längst tiefe, rötliche Schatten in den Raum, und es wurde Zeit, dass sie seinen Geburstag so beendeten, dass er genug Kraft für die kommenden Wochen hatte.


Im Zimmer dann die Ernüchterung. Ian war nicht hier. Er war hier
gewesen, das war deutlich anhand der entfernten, von Riuen vorher aufgehangenen Zimmerdekoration. Ob er verstanden hatte, dass der Chiss diese Sachen aufgehängt hatte und nicht sie? Möglich, aber nicht sicher. Er musste ja wer weiß was von ihr denken, wenn er nicht auf den Anwärter gekommen war... Außerdem hing ein... Etwas an der Wand, beschrieben mit "nicht enfernen". Was auch immer Ian da machte, er würde es ihr irgendwann sicher erklären.
Eine Nachricht lag auf dem Tisch. Ian war...
shoppen? Eowyns Augen wurden groß. Was bei allen Banthas... Abwesend zückte sie ihr Komllink.

~~~
Nachricht an Ian Dice
Ich bin wieder im Zimmer. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, immerhin hast du Geburtstag.
Bis bald!
~~~

Sie verbrachte die Zeit damit, alle letzten Spuren ihrer Kochaktion aufzuräumen (inklusive des Kochlöffels, den sie nach Riuen geworfen hatte) sowie die paar Dinge, die Ian im Bad hinterlassen hatte und stellte sich dann nachdenklich vor den wenig gefüllten Kleiderschrank, in dem zwei Roben und ein paar Tunikas hingen. Möglich, dass die Beförderung bereits morgen stattfinden würde. Zeit war etwas so essentielles aktuell... sie musste vorbereitet sein. Und sie konnte genauso gut jetzt schon damit anfangen, sich wie eine korrekte Jedi zu verhalten.
Langsam griff sie nach einer der beiden Roben. Klassisches, dunkles braun. Seitdem sie instinktiv beschlossen hatte, für dieses Kleidungsstück nicht mehr würdig genug zu sein, war gefühlt eine Ewigkeit vergangen. Aber ab sofort musste sie sie wieder tragen, als sei nie etwas gewesen... und darum beten, dass Duval nach ihrer Beförderung auch nicht auf den Gedanken kommen würde, dass er nun mehr von ihr verlangen konnte. Mit ihm würde sie sich ohnehin auseinandersetzen müssen - aber erst
nach Bastion. Wenn es ein "danach" geben würde.
Sie berührte den rauen Stoff, zog ihn vom Bügel herunter und legte das Kleidungsstück schließlich um. Es lag gewohnt mit leichtem Gewicht auf ihren Schultern, und fühlte sich dennoch nicht so an wie sonst - auch, wenn sie den Drang, es abzuschütteln sofort mit aller Macht unterdrückte. Dafür war jetzt kein Platz. Ihre eigenen Befindlichkeiten mussten in die Ecke gedrängt werden, und bis morgen musste diese Ver-Kleidung sich wieder so tragen lassen, dass das "Ver" verschwand.


Eowyn schloss die Kleiderschranktüre wieder und kehrte zurück in den kleinen Wohnraum. Riuens Geschenk lag dort noch immer unberührt herum, wie sie bemerkte, Ian hatte es wohl entweder noch nicht gesehen oder aber keine Zeit gehabt, es zu öffnen. Unwichtig.
Sie sollte eigentlich in die Kantine gehen, sich etwas zu essen holen - wann hatte sie zuletzt etwas gegessen? Eowyn wusste es nicht einmal. Aber sich mit der Robe in die Öffentlichkeit zu wagen, so weit war sie noch nicht wieder, und Hunger war da momentan ohnehin auch nicht. Das Bedürfnis, sich die Kleidung wieder vom Leib zu schütteln, wuchs wieder, je länger sie es trug, und Eowyn sah nur die Möglichkeit, sich selbst abzulenken. So nahm sie ein Flimsi und einen Stift und setzte sich an den kleinen Esstisch. Es war viel zu überdenken, viel zu üben, viel zu planen und viel zu fragen. Es wurde Zeit, dass sie ihre Gedanken ordnete, sie verschriftlichte - und dann schnell damit begann, alles zu realisieren.


Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, alleine
 
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Coruscant - Jeditempel - Dach - Zasuna und Rilanja

Die Falleen ließ sich einen der merkwürdigen Fleischbrocken auf der Zunge zergehen und ihren Blick über die Häuserwüste Coruscants schweifen. Dort irgendwo wütete wohl grade das Virus. Und selbst wenn es der Republik gelang es zu bändigen gab es noch genug Banden und Einzelverbrecher, die nur darauf warteten, dass die Jedi ihnen das Handwerk legten. Zumindest konnte es einem so vorkommen.
Rilanja genoss die Wärme, die das Essen in ihr verbreitete. Weniger weil es selbst noch heiß war - so gut funktionierte die offene Warmhaltebox auch wieder nicht - sondern weil es ihre Energiereserven auffüllte. Die waren nach Ende ihrer letzten Aufgabe mal wieder niedriger gewesen als sie es sich gewünscht hätte.
Während sie sich fragte was für ein Stück Gemüse sie grade kaute glitt ihr Blick von Lichtpunkt zu Lichtpunkt. Was dort wohl grade passierte? War es eine billige Holoreklame, zu weit entfernt um ihre doppelzüngige Botschaft zu verbreiten, oder ein billiges Apartment, in dem sich grade ein Schicksal abspielte? Ein Schicksal, dass alles sein konnte, von Freude über Leid bis hin zu einem Wesen, dass seine Zeit vor dem Holoterminal verbrachte, Spiele spielte, Filme laienhaft kritisierte und sich mit Wesen auf die es realistisch nie treffen wird ein Leben als Jedi ausmalt…
Zasunas Kommentar über Rituale zog ihre Aufmerksamkeit sowie ihren Blick zurück auf das kleine Stück Dach, auf dem sie saßen.[/b]

Rituale sind wichtig,

sagte sie noch etwas abwesend, und verkniff sich hinzuzufügen, dass es Rituale waren die Filmreihen oder Serien zusammen hielten. Zitate, die ein Held immer wieder brachte, oder ähnliche Verhaltensweisen im Angesicht von Gefahr...

Irgendwie romantisch…

fügte sie hinzu, bevor ihr bewusst wurde was sie gesagt hatte und zumindest kurzzeitig von einem sprichwörtlich gesättigten Grasgrün ins blassgelbe abglitt, bevor sie tief durchatmete und den peinlichen Moment auf ihre ganz eigene - und wahrscheinlich auch ritualisierte - Art zu lösen suchte.

Ich meine natürlich nicht so romantisch, also irgendwie schon, mit dem Sonnenuntergang, und den Türmen des Tempels so halb zu sehen, und wie die Schatten langsam länger werden… Wahrscheinlich wäre ein Sonnenaufgang technisch gesprochen die positivere Variante, aber der Sonnenuntergang hat natürlich etwas symbolischeres, ich meine auch wenn das nicht unbedingt das ist, woran wir dieses Ritual festmachen sollten, also zumindest nicht, wenn…

Sie zwang sich inne zu halten, tief durchzuatmen, dabei fast ein Stück wohlschmeckendes Nuna zu inhalieren und dann mit wenig romantischen Tränen und einem erstickten Husten eine Hand auf Zasunas Schulter zu legen.

Ich bin froh, dass du meine erste Padawan warst. Bist. Ich meine… Ich glaube nicht viele könnten mit meiner Art so umgehen wie du…

Es war komisch so etwas laut auszusprechen, aber irgendwie fühlte es sich richtig an. Sie fragte sich wie ihre Meisterin das geschafft hatte, aber immerhin hatte Sarid den unbestreitbaren Vorteil, dass sie wahrscheinlich schon alles gesehen und erlebt hatte.

Und natürlich bleibst du meine Padawan, wenn du das willst. Aber ich denke du wirst bald eine tolle Ritterin abgeben. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir dann nicht mehr gemeinsam Nuna verspeisen können.

Das hier fühlte sich viel zu sehr nach Abschied an, und das war weder gewollt noch beabsichtigt gewesen. Sie hatten ja noch nicht mal wirklich über Zasunas Zukunft gesprochen, und jetzt hatte die Geschuppte es geschafft es so wirken zu lassen, als wollte sie sie schonend abservieren…

Es bedeutet nur, dass ich dich dann nicht mehr so einfach losschicken kann uns Essen zu holen,

fügte sie grinsend hinzu und schob sich vorsichtig einen größeren Brocken in den Mund. Nach einem Moment fuhr die ernster fort.

Nach meiner Erfahrung zitiert der Jedi-Rat manchmal, aber auch nicht immer unter Angabe aller Quellen.

Gut, vielleicht doch nicht ganz so ernst. Aber das gab die Situation auch nicht her, wenngleich die Sonne bereits hinter dem künstlichen Häuser-Horizont verschwunden war und es langsam kälter wurde.

Ich denke unsere nächste Mission findet uns. Oder dich, wenn… Ich meine, du wärst eigentlich schon bereit, aber ich weiß aus Erfahrung, dass du das wahrscheinlich nicht so siehst, also zumindest nehme ich das an. Es spricht natürlich nichts dagegen, ich meine wenn das in deinem Sinne wäre, wenn ich beide, also gemeinsam noch eine Zeit unterwegs sind, nur du dich dann bemühen müsstest nichts mehr von mir zu lernen, ich meine zumindest nicht offiziell, also eben als zwei Ritterinnen...

Die Falleen atmete erneut tief durch, diesmal ohne Feststoffbeimischung.

Die Galaxis ist groß, und das Böse ist immer und überall. Wir helfen dort wo wir können, und wenn wir jemanden sehen der Hilfe braucht müssen wir entscheiden ob wir helfen oder nach etwas schlimmerem Ausschau halten. Und ja, der Rat hat sicherlich irgendwo eine Liste mit Problemen die einer jedigen Lösung bedarf, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht beispielsweise in den unteren Ebenen genauso Gutes tun könnten.

Sie benutzte die letzten Gemüsestücke um damit die Reste der würzigen und viel zu sparsam servierten Sauce aufzusaugen, und stellte ihre Kiste dann neben sich auf den Boden. Die Frage, die sie Zasuna stellen wollte konnte sie selbst nicht so klar beantworten wie sie es sich von ihrer Noch-Padawan erhoffte, aber zumindest hatte sie die vage Hoffnung, dass sie auch nach dem Ende ihrer Lehrbeziehung weiter Freundinnen bleiben würden.
Wahrscheinlich war die darin versteckte Angst geprägt von diversen ähnlichen Päärchen in diversen Holoserien, bei denen sich beide aus Budget-Gründen nach Ende der Ausbildung nie wieder über den Weg liefen, meistens weil gut ankommende Charaktere ihre eigene Serie bekamen und die anderen es nicht wert waren sie weiter zu beschäftigen.


Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Natürlich konnte man diese Frage vortrefflich fehlinterpretieren, aber… Die Geschuppte zwang sich dazu sie unkommentiert im Raum stehen zu lassen, und war sich sicher, dass die Verlockungen der dunklen Seite nicht viel stärker sein konnten als die Verlockung das eben gesagte auszuformulieren, zu erklären und totzureden.


Coruscant - Jeditempel - Dach - Zasuna und Rilanja
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | mit Medi-Droiden ::.


"... vollkommen intakt zu sein." Markus schnappte sich sein schwarzes Shirt, während der Medi-Droide ihm seine Ergebnisse vortrug. Auf einem Datapad hatte die Blechbüchse anscheinend die Akte des Corellianers geöffnet, um den weiteren Verlauf zu dokumentieren. Seit dem letzten Vorfall war viel Zeit vergangen. Es schien so, als erfreute er sich nun endlich wieder bester Gesundheit. Der Arm war perfekt an sein Nervensystem angepasst und mittlerweile hatte der Jedi die vollste Kontrolle über seine Bewegungen. Er wusste, wann wieviel Kraftaufwand möglich war und verschätzte sich so gut wie nie damit. Trotzdem musste er aufpassen, wenn er besonders aufgebracht oder unaufmerksam war. Der künstliche Lungenflügel hatte zwar einige Probleme gemacht, funktionierte nun aber ebenso tadellos, wie die Armprothese.
Mark zog den Stoff des Kleidungsstücks über Brust und Bauch hinunter und verdeckte damit die vernarbte Haut vollkommen. Warum er die Narben behalten hatte war für viele andere Jedi verständlich. Man achtete im Orden nicht auf Makellosigkeit, auch wenn die Medizin dies beheben hätte können, so wollte Markus es einfach nicht. Die Narben gehörten zu ihm und seinem Leben, wie jede einzelne Geschichte und Erinnerung, die er damit verband. Der Corellianer rutschte von der Pritsche, auf der er gesessen hatte, um sich diesem Routinecheck zu unterziehen. Es war gut hier zu sein. Hier im Tempel konnte man sich darum kümmern, dass die kybernetischen Teile so arbeiteten, wie sie es sollten. Seit der letzten Mission hatte man ihn öfter einigen Tests unterzogen. Es sollte ihm nicht noch einmal so ergehen, wie auf dem Schiff, als sie nach Coruscant geflogen waren. Im falschen Moment könnte ihn eine Fehlfunktion und daraus resultierende Ohnmacht alles kosten und die Folgen wären nicht auszudenken gewesen. Ein Jedi-Wächter musste schließlich funktionieren. Er konnte sich immer noch nicht an die Änderung des Titels gewöhnen. Jedi-Beschützer... Es hörte sich in seinen Augen zu theatralisch an. Seine Arbeit war wichtig, sicher, aber ein Jedi-Beschützer?! Er bevorzugte also weiterhin "Jedi-Wächter". Er wachte über das, was sich auf Missionen abspielte, über seine Kollegen, Schützlinge und alles, was ihm anvertraut wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er wieder einen neuen Auftrag erhalten würde.

"Dann kann ich jetzt gehen, nehme ich an?!"

"Ja, Meister Finn, das könnt Ihr."

Zufrieden lächelnd nickte er dem Droiden zu und verabschiedete sich von der medizinischen Station. Perfekt! Er fühlte sich grandios, nachdem er geduscht, einige Stunden geschlafen und den Gesundheitscheck hinter sich gebracht hatte. Er war erholt und verspürte den Drang, etwas zu bewegen. Er nahm sich fest vor, einen kleinen Snack in der Kantine zu nehmen, bevor er sich in einem der Trainingsräume um seine Kondition kümmern würde. Das Training war in letzter Zeit sowieso etwas zu kurz gekommen.
Ein kleiner Snack hieß bei Markus Finn, dass er gleich zwei Portionen auf einmal holte und sich damit an einen einsamen Tisch setzte. Nebenbei studierte er aktuelle Berichte des Ordens auf einem MicroData Technologies Datapad. Er hatte es erst neu bekommen, als er seine Ausrüstung aufgerüstet hatte. Ein Versafunction88. Nicht das neueste Modell, aber doch ein ziemlich schönes, kleines Spielzeug für den gebürtigen Corellianer, der sich schon immer für Technik begeistern hatte können.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | allein an einem Tisch ::.
 
// Corusca-Sektor ~ Coruscant-System ~ Coruscant ~ Raumstation im Orbit ~ Abteilung Aurek-01 ~ Hauptkonferenzraum \\ Admiral Stazi, Lieutenant Jax, Major Yissik und weiter Offiziere​


Warum ausgerechnet ihn? Fragte sich der bärtige Offizier der Neuen Republik, warum hatte ihn der Major als Adjutant für diese Treffen ausgewählt? Sie waren sich nie besonders grün gewesen und dann war sein Captain in der Sporthalle des Neutron-Star Transportkreuzers, der seid Monaten ihre Heimat war, aufgetaucht und hatte ihm die Befehle des Majors übermittelt. Der eigentliche Adjutant von Major Myn Yissik war anscheinend erkrankt und so war er ausgewählt worden. Und so hatte er sich vor Stunden bereit gemacht, geduscht, Frisur und Bart in Ordnung gebracht und war in die Uniform geschlüpft. Er mochte dir formale Khakifarbene Uniform nicht, lieber war ihm der Kampfanzug, zum Einen hatte man mehr Bewegungsfreiheit darin und zum Anderen mehr stau Möglichkeiten.

So stand Lieutenant Jax dann also herausgeputzt, so gut es ihm möglich war, mit mehreren Datapads voller Informationen vor der Kammer des Majors und wartete. Als dann der bärbeißige, einäugige Soldat der Neuen Republik aus seiner Kammer trat, trafen sich die Blicke der Beiden. Der Eine, Kampferfahren, versehrt und auf die Fünfzig zugehend und dennoch mit der Fitness eines viel jüngeren gesegnet. Stand dem jungen, bärtigen und stattlichen Lieutenant gegenüber der ihn zu der Besprechung für den Kommenden Einsatz begleiten sollte. Blauen Augen starrten in grüne und eine Augenklappe, dann erhob der jüngere Mann die Hand zum Salut, der Prompt erwidert wurde. Mit rauer Stimme bedeutete Major Yissik dem Lieutenant von Rothana ihm zu folgen.

Grimmig blickend schwieg der Major, auf dem Weg in den Hangar, auf dem Überflug zu Raumstation und auch beim Marsch in den Besprechungsraum. Syrrus hatte während dieser Zeit zweimal versucht ein Gespräch zu beginnen, doch jedesmal wenn er sich geräuspert hatte um zu beginnen, warf ihm der Major einen Blick zu der einen Krayt-Drachen eingeschüchtert hätte und so ließ Lieutenant Jax es letztendlich.

Man ließ sich auf einem der Plätze im Besprechungsraum nieder, in der Mitte war ein großer Holoprojektor angebracht und die Ränge an Plätzen zogen sich nach oben versetzte um diesen herum. Während die Beiden Offizier der Bodentruppen wartete, traten immer mehr Offizier der anderen Teilbereiche der Streitkräfte ein und der Major kommentierte leise brummend jeden herein kommenden. Abfällige Bemerkungen über die Flottenoffziere, die mit ihren Ärschen auf ihren Polierten Pötten sitzen würden und darauf warten würden echte Soldaten durch die Galaxie zu kutschieren. Über Strenenjägerpiloten äußerte er sich in der weise das sie sich für die Krone des Soldatentums hielten, Könige der Lüfte und die Adler die sich auf ihre Beute stürzen würden. Doch wer würde gerufen werden, wenn sie ihren Vogel bruchlandete? Genau die richtigen Soldaten. Syrrus kämpfte darum nicht grinsen zu müssen. Dann betrat Admiral Stazi den Raum und komischerweise sagte Major Yissik nichts über den Duro, sondern nickte nur wie jemand der einen Ebenbürtigen erblickte. Um was es hier wohl gehen würde? Es waren im Prinzip aus jedem Teilbereich der Streitkräfte Offiziere anwesend, es konnte sich doch nur um eine großangelegte Operation handeln. Oder?



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