Brianna Kae
Silbermähne
Coruscant, Jedi-Tempel – Beim Ortolaner – diverse Jedi, Brena und Deife (NPCs), Bailee, Talery und Brianna
Die ganze Tischrunde war sich einig im Entsetzen darüber, wie sich die Möchtegern-Padawan Voye D'Amiche gestern Abend verhalten hatte. Während Talery sich ausmalte, was hätte passieren könne, ermahnte Brena sie, zukünftig vorsichtiger zu sein. Tatsächlich wusste Brianna nicht, wie schwerwiegende Schäden sie eigentlich heilen konnte, sie nahm allerdings an, dass ein zerstörtes Auge unwiederbringlich verloren wäre. Die Vorstellung war gruselig, doch mit etwas Pech konnte eine solche Verletzung auch mit einem Trainingslichtschwert zugefügt werden. Bailee forderte Konsequenzen für die Epicanthix-Padawan und fragte zurecht nach dem Niveau der Leute hier im Tempel. Bei dem Eindruck, den sie bisher bekommen haben musste, war das kein Wunder. Deife meinte, dass Brianna die Padawan melden sollte.
„Das werde ich auch tun. Aber wenn ich diese Frau in die Finger kriege…“
Anstatt den Satz zu vollenden, machte die Echani eine Geste, als würde sie etwas mit beiden Händen zerdrücken. Sie konnte eine ganze Menge Dinge mit bloßen Händen zerquetschen und die Muskeln, die urplötzlich den eigentlich weiten Stoff ihrer Robenärmel spannten, gaben einen deutlichen Hinweis darauf. Zickigen Padawanen die Knochen zu brechen hatte sie zwar nicht wirklich vor, aber die Wut darüber, wie übel Brianna mitgespielt wurde, stand ihr dabei deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Bestätigung ihrer Freundinnen hatte diese nur aufs Neue befeuert.
„Irgendwie habe ich kein Glück mit Anwärterinnen. Die drei, die ich gestern getroffen habe, Raychill, Mira und Voye, waren jede auf ihre Weise ein Fall für die Klapse. Scheinbar besitze ich das Talent, nur diesen gestörten Typen zu begegnen, oder geeignete Kandidatinnen nicht zu erkennen, selbst wenn sie vor mir stehen. Die, die mir auffallen, entpuppen sich jedenfalls alle als Reinfall,“
Beklagte sich die Silberhaarige bitter und bestellte sich bei einem nahen Ortolaner ein tröstendes Glas Blumfruchtsaft. Während Brena sich laut darüber wunderte, wie Brianna das klebrige Zeug hinunterbekam, machten Talery und Bailee sich miteinander bekannt und unterhielten sich prompt über Hautpflegeprodukte. Ein Teil Briannas verspürte das dringende Bedürfnis, mit den Augen zu rollen, der Rest konzentrierte sich auf ihr Frühstück, Kaadurührei mit reichlich Speck, gebuttertem Brot mit Kräutern, Salat und anderen Dingen, die eine Echani für den Start in den Tag so brauchte.
Talery griff das Stichwort ‚Mira‘ auf und sprach Bailee darauf an, wie sie Brianna bei ihrer Artgenossin unterstützt hatte.
„Danke nochmals dafür. Sollte ich dieser adeligen von und zu Jedi-Meisterin begegnen, werde ich ihr stecken, wie ihre zukünftige Schülerin so drauf ist. Mal sehen, wie die das findet,“
Ergänzte Brianna und ihre Augen blitzten bösartig. Ihre Laune hellte sich allerdings wieder auf, als ihre neue nautolanische Freundin ankündigte, später auf die Krankenstation zu kommen. Der Abschied von Bailee war also noch ein wenig aufgeschoben. Dass die Tentakelige es sich leisten konnte, darüber hinaus auf der Station zur Hand zu geben, konnte sich Brianna nicht wirklich vorstellen, obwohl sie es toll fände.
„Das ist schön und jedes Stück Technik, das uns arbeiten hilft, nehmen wir selbstverständlich gern.“
Das Vorsortieren war eine Praxis, von der keiner gern redete und dementsprechend verzog die Jedi-Ritterin ein wenig das Gesicht, als Bailee das Thema ansprach. Es fühlte sich viel befriedigender an, den Krankensaal zu betrachten und zu sehen, dass fast alle ihrer Patienten zwischenzeitlich geheilt werden konnte als darüber nachzudenken, dass nur ein Bruchteil aller Infizierten überhaupt den Tempel erreichte.
„Das stimmt. Unsere eigenen Sanitäter im Feld und Militärärzte entscheiden darüber, wer in den Tempel kommt, wer in ein reguläres Krankenhaus verlegt wird und wer in den Feldlazaretten bleibt. Zum Beispiel bekommen wir weder die Fälle, die voraussichtlich nicht mehr lange genug leben, als dass die Machtheilung anschlagen könnte, noch die leichten, die wahrscheinlich von selbst genesen. Auch Leute mit Sekundärerkrankungen kommen woanders hin, damit wir unsere Energie nicht an konventionell heilbaren Erkrankungen vergeuden,“
Erklärte Brianna und ihre Heiler-Kolleginnen Brena und Deife nickten. Anschließend nahm sich die Echani eine große Portion des von Bailee mitgebrachten Breies, schließlich hielt so ein bisschen Rührei ja nicht lange vor. Nach einem Probelöffel bescheinigte sie der Nautolanerin, dass die Speise mundete.
Talery erzählte den Kolleginnen im Anschluss von der zweifelhaften Entscheidung, Okin zum Padawan zu nehmen und bat die beiden um ihre Unterstützung. Bailee schlug eine Art Beschäftigungstheorie vor und schlug vor, ihn in die neue Maschine einzuweisen. Brianna hatte keine große Lust, die leidige Debatte weiter zu vertiefen und war froh, dass sich andere zuerste einschalteten. Scheinbar wussten diese schon mehr von Okin, als die Echani-Jedi gedacht hätte. Gut, er arbeitete dafür auch schon lange genug in der medizinischen Abteilung. Deife bekundete:
„Das mit seiner Familie ist schlimm, davon wusste ich noch gar nichts. Arbeit ist wahrscheinlich das einzige, wodurch wir ihm momentan helfen können, aber letztendlich muss er den Schmerz seines Verlustes überwinden und nicht nur verdrängen, wenn er ein Jedi werden will.“
„Ich bezweifle, dass er das wirklich will, jedenfalls nicht um des Jedi-seins selbst willen,“
Warf Brianna düster ein, die ihren Mund dann doch nicht halten konnte.
„Seine Loyalität liegt bei seinen Leuten und seiner Heimat, nicht bei den Jedi oder der Republik. Im besten Fall haben wir Erfolg, die Seuche wird besiegt und damit entfällt auch seine Motivation, überhaupt Jedi zu werden. Im schlimmsten Fall unseres Scheitern versinkt Coruscant in blutigem Chaos und du kannst dir ausmalen, was das in Bezug auf Okin heißt. Wahrscheinlich werden wir alle den Planeten schon mindestens einmal erholungsbedingt verlassen haben, bevor es soweit ist. Spätestens dann heißt es Abschied nehmen. Er ist da wie all die anderen, die unsere Arbeit für selbstverständlich halten und er wird keinen Respekt für irgendwen haben, die Coruscant anders verlässt außer auf einer Trage oder in einer Urne.“
Auch unter den Eindruck des gestrigen Tages war die Silberhaarige wieder ganz der Pessimismus in Person. Deife wollte das indes nicht so stehen lassen und bemühte sich um konstruktive Gedankengänge.
„Ihm eine Aufgabe zu geben, für die er der Spezialist ist, halte ich für eine gute Idee. So gibt man ihm das Gefühl, selbst etwas zu bewegen und nicht nur ein Handlanger zu sein. Ich denke, er möchte wie wir sein, ein Heiler. Die Tatsache, dass er, selbst falls er Talent auf dem Gebiet haben sollte, keiner werden wird, bis die Krise vorüber ist, ist eines der Probleme, das er hat.“
Für Brianna klang das nach Neid, aber sie sagte nichts mehr. Eher als ihr lieb war, war es Zeit zum Aufbrechen. Man verabschiedete sich von Bailee und bevor die Echani-Jedi sich versah, war sie in ihrer angepassten Heilerinnenrobe auf der Krankenstation, wo Okin bereits arbeitete.
„Guten Morgen, Okin,“
Begrüßte sie ihn in jenem ruhigen, freundlichen Tonfall, der für Leute reserviert war, die bereits über das Sich-Über-Sie-Ärgern hinaus waren. Nicht, dass man es ihr anmerkte; was jedoch auffällig war, war dass sie unbewusst und automatisch mit der Hand die verbrannte Stelle in ihrem Haar verdeckte. Es ereignete sich ohnehin bald interessanteres als Okins Anwesenheit. Scheinbar würde die sonst übliche Morgenbesprechung heute entfallen, und es dauerte nicht lange, bis sie herausgefunden hatte, dass Alvaba in der Umkleide Rat Janson im Empfang nahm. Selten genug, dass einer der hochheiligen Räte von ihrem Elfenbeinturm herabstieg, wo sie damit beschäftigt waren, die Träume und Beförderungshoffnungen junger, aber verdienter Jedi-Ritterinnen zu zerschmettern. Interessanter war noch, dass er in Begleitung eines anderen Stationsleiters war. Brianna kannte den Bith Ji Vewis noch von Denon und sie wusste, dass seine Anwesenheit etwas zu bedeuten hatte. Zudem war ein weiterer fremder Heiler, ein Wookiee mit von der Partie, der irgendwelche verdächtig aussehenden Ampullen eingepackt in Plastfolie bei sich trug. Brianna spürte fast augenblicklich, wie die dunkle Seite von ihnen ausströmte.
Da die ganze Gesellschaft auf den Weg in die Labore war, schlüpfte Brianna selbst schnell durch eine Seitentür dort hinein und analysierte irgendwelche Blutproben auf Virusspuren, um beschäftigt zu wirken, während sie die Geschehnisse genauestens beobachtete [OP: und welche hier beschrieben wurden]. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als das Wort ‚Impfstoff‘ fiel. Sie persönlich glaubte daran. Da lag also ein Impfstoff gegen die Seuche auf dem Labortisch, einfach so. Dass das Imperium darüber verfügte, wunderte sie nicht. Sicherlich verließen sie sich nicht allein auf die Fähigkeit der Republik, das Virus auf Coruscant festzuhalten und ein Übergreifen zu verhindern, wenn es um die eigene Existenz ging. Sie hatten das Virus erschaffen, auch wenn das nach wie vor nicht öffentlich war, und sicherlich hatten sie auch das Gegenmittel. Dass sich dieses sogar auf Coruscant befand, war unerwartet, aber um so besser.
Die Gruppe löste sich auf und Brianna war gerade drauf und dran, das Labor zu verlassen, als Alvaba sie aufhielt.
„Ji und ich werden bis auf weiteres hier beschäftigt sein. Kümmere dich bitte darum, dass der Laden draußen läuft. In der Nacht ist nichts bemerkenswertes passiert, das kannst du ihnen sagen. Man merkt, dass wir den Scheitelpunkt der Krise mittlerweile überstanden haben. Aber kein Wort von dem Serum hier, verstanden! Ich will keine Gerüchte im Umlauf haben, solange wir nicht ganz genau wissen, womit wir es zu tun haben.“
„In Ordnung,“
Versprach die Echani, geschmeichelt davon, dass auch Alvaba selbst sie für ihren geeignetsten Ersatz zu halten schien.
„Nehmt Euch die Zeit, alles über den Impfstoff, oder worum auch immer es sich handelt, herauszufinden. Das könnte unsere große Chance sein, und für Euch ist es die Gelegenheit für eine kleine heilerische Auszeit, in der Ihr wieder ein wenig zu Kräften kommen könnt. Ich werde gegen Schichtende trotzdem nochmals nach Euch sehen und Euch heilen. Spart Euch die Widerrede, die ist nämlich zwecklos. Ihr braucht Eure Gesundheit. Das könnte die wichtigste Aufgabe sein, die Ihr seit Ausbruch des Viruses gehabt habt.“
Nachdem alles geklärt und geregelt war, kehrte Brianna zurück in den Krankensaal, wo sich die anderen Heilerinnen sowie Okin und Talery befanden.
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – diverse NPCs, Okin, Talery und Brianna
Die ganze Tischrunde war sich einig im Entsetzen darüber, wie sich die Möchtegern-Padawan Voye D'Amiche gestern Abend verhalten hatte. Während Talery sich ausmalte, was hätte passieren könne, ermahnte Brena sie, zukünftig vorsichtiger zu sein. Tatsächlich wusste Brianna nicht, wie schwerwiegende Schäden sie eigentlich heilen konnte, sie nahm allerdings an, dass ein zerstörtes Auge unwiederbringlich verloren wäre. Die Vorstellung war gruselig, doch mit etwas Pech konnte eine solche Verletzung auch mit einem Trainingslichtschwert zugefügt werden. Bailee forderte Konsequenzen für die Epicanthix-Padawan und fragte zurecht nach dem Niveau der Leute hier im Tempel. Bei dem Eindruck, den sie bisher bekommen haben musste, war das kein Wunder. Deife meinte, dass Brianna die Padawan melden sollte.
„Das werde ich auch tun. Aber wenn ich diese Frau in die Finger kriege…“
Anstatt den Satz zu vollenden, machte die Echani eine Geste, als würde sie etwas mit beiden Händen zerdrücken. Sie konnte eine ganze Menge Dinge mit bloßen Händen zerquetschen und die Muskeln, die urplötzlich den eigentlich weiten Stoff ihrer Robenärmel spannten, gaben einen deutlichen Hinweis darauf. Zickigen Padawanen die Knochen zu brechen hatte sie zwar nicht wirklich vor, aber die Wut darüber, wie übel Brianna mitgespielt wurde, stand ihr dabei deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Bestätigung ihrer Freundinnen hatte diese nur aufs Neue befeuert.
„Irgendwie habe ich kein Glück mit Anwärterinnen. Die drei, die ich gestern getroffen habe, Raychill, Mira und Voye, waren jede auf ihre Weise ein Fall für die Klapse. Scheinbar besitze ich das Talent, nur diesen gestörten Typen zu begegnen, oder geeignete Kandidatinnen nicht zu erkennen, selbst wenn sie vor mir stehen. Die, die mir auffallen, entpuppen sich jedenfalls alle als Reinfall,“
Beklagte sich die Silberhaarige bitter und bestellte sich bei einem nahen Ortolaner ein tröstendes Glas Blumfruchtsaft. Während Brena sich laut darüber wunderte, wie Brianna das klebrige Zeug hinunterbekam, machten Talery und Bailee sich miteinander bekannt und unterhielten sich prompt über Hautpflegeprodukte. Ein Teil Briannas verspürte das dringende Bedürfnis, mit den Augen zu rollen, der Rest konzentrierte sich auf ihr Frühstück, Kaadurührei mit reichlich Speck, gebuttertem Brot mit Kräutern, Salat und anderen Dingen, die eine Echani für den Start in den Tag so brauchte.
Talery griff das Stichwort ‚Mira‘ auf und sprach Bailee darauf an, wie sie Brianna bei ihrer Artgenossin unterstützt hatte.
„Danke nochmals dafür. Sollte ich dieser adeligen von und zu Jedi-Meisterin begegnen, werde ich ihr stecken, wie ihre zukünftige Schülerin so drauf ist. Mal sehen, wie die das findet,“
Ergänzte Brianna und ihre Augen blitzten bösartig. Ihre Laune hellte sich allerdings wieder auf, als ihre neue nautolanische Freundin ankündigte, später auf die Krankenstation zu kommen. Der Abschied von Bailee war also noch ein wenig aufgeschoben. Dass die Tentakelige es sich leisten konnte, darüber hinaus auf der Station zur Hand zu geben, konnte sich Brianna nicht wirklich vorstellen, obwohl sie es toll fände.
„Das ist schön und jedes Stück Technik, das uns arbeiten hilft, nehmen wir selbstverständlich gern.“
Das Vorsortieren war eine Praxis, von der keiner gern redete und dementsprechend verzog die Jedi-Ritterin ein wenig das Gesicht, als Bailee das Thema ansprach. Es fühlte sich viel befriedigender an, den Krankensaal zu betrachten und zu sehen, dass fast alle ihrer Patienten zwischenzeitlich geheilt werden konnte als darüber nachzudenken, dass nur ein Bruchteil aller Infizierten überhaupt den Tempel erreichte.
„Das stimmt. Unsere eigenen Sanitäter im Feld und Militärärzte entscheiden darüber, wer in den Tempel kommt, wer in ein reguläres Krankenhaus verlegt wird und wer in den Feldlazaretten bleibt. Zum Beispiel bekommen wir weder die Fälle, die voraussichtlich nicht mehr lange genug leben, als dass die Machtheilung anschlagen könnte, noch die leichten, die wahrscheinlich von selbst genesen. Auch Leute mit Sekundärerkrankungen kommen woanders hin, damit wir unsere Energie nicht an konventionell heilbaren Erkrankungen vergeuden,“
Erklärte Brianna und ihre Heiler-Kolleginnen Brena und Deife nickten. Anschließend nahm sich die Echani eine große Portion des von Bailee mitgebrachten Breies, schließlich hielt so ein bisschen Rührei ja nicht lange vor. Nach einem Probelöffel bescheinigte sie der Nautolanerin, dass die Speise mundete.
Talery erzählte den Kolleginnen im Anschluss von der zweifelhaften Entscheidung, Okin zum Padawan zu nehmen und bat die beiden um ihre Unterstützung. Bailee schlug eine Art Beschäftigungstheorie vor und schlug vor, ihn in die neue Maschine einzuweisen. Brianna hatte keine große Lust, die leidige Debatte weiter zu vertiefen und war froh, dass sich andere zuerste einschalteten. Scheinbar wussten diese schon mehr von Okin, als die Echani-Jedi gedacht hätte. Gut, er arbeitete dafür auch schon lange genug in der medizinischen Abteilung. Deife bekundete:
„Das mit seiner Familie ist schlimm, davon wusste ich noch gar nichts. Arbeit ist wahrscheinlich das einzige, wodurch wir ihm momentan helfen können, aber letztendlich muss er den Schmerz seines Verlustes überwinden und nicht nur verdrängen, wenn er ein Jedi werden will.“
„Ich bezweifle, dass er das wirklich will, jedenfalls nicht um des Jedi-seins selbst willen,“
Warf Brianna düster ein, die ihren Mund dann doch nicht halten konnte.
„Seine Loyalität liegt bei seinen Leuten und seiner Heimat, nicht bei den Jedi oder der Republik. Im besten Fall haben wir Erfolg, die Seuche wird besiegt und damit entfällt auch seine Motivation, überhaupt Jedi zu werden. Im schlimmsten Fall unseres Scheitern versinkt Coruscant in blutigem Chaos und du kannst dir ausmalen, was das in Bezug auf Okin heißt. Wahrscheinlich werden wir alle den Planeten schon mindestens einmal erholungsbedingt verlassen haben, bevor es soweit ist. Spätestens dann heißt es Abschied nehmen. Er ist da wie all die anderen, die unsere Arbeit für selbstverständlich halten und er wird keinen Respekt für irgendwen haben, die Coruscant anders verlässt außer auf einer Trage oder in einer Urne.“
Auch unter den Eindruck des gestrigen Tages war die Silberhaarige wieder ganz der Pessimismus in Person. Deife wollte das indes nicht so stehen lassen und bemühte sich um konstruktive Gedankengänge.
„Ihm eine Aufgabe zu geben, für die er der Spezialist ist, halte ich für eine gute Idee. So gibt man ihm das Gefühl, selbst etwas zu bewegen und nicht nur ein Handlanger zu sein. Ich denke, er möchte wie wir sein, ein Heiler. Die Tatsache, dass er, selbst falls er Talent auf dem Gebiet haben sollte, keiner werden wird, bis die Krise vorüber ist, ist eines der Probleme, das er hat.“
Für Brianna klang das nach Neid, aber sie sagte nichts mehr. Eher als ihr lieb war, war es Zeit zum Aufbrechen. Man verabschiedete sich von Bailee und bevor die Echani-Jedi sich versah, war sie in ihrer angepassten Heilerinnenrobe auf der Krankenstation, wo Okin bereits arbeitete.
„Guten Morgen, Okin,“
Begrüßte sie ihn in jenem ruhigen, freundlichen Tonfall, der für Leute reserviert war, die bereits über das Sich-Über-Sie-Ärgern hinaus waren. Nicht, dass man es ihr anmerkte; was jedoch auffällig war, war dass sie unbewusst und automatisch mit der Hand die verbrannte Stelle in ihrem Haar verdeckte. Es ereignete sich ohnehin bald interessanteres als Okins Anwesenheit. Scheinbar würde die sonst übliche Morgenbesprechung heute entfallen, und es dauerte nicht lange, bis sie herausgefunden hatte, dass Alvaba in der Umkleide Rat Janson im Empfang nahm. Selten genug, dass einer der hochheiligen Räte von ihrem Elfenbeinturm herabstieg, wo sie damit beschäftigt waren, die Träume und Beförderungshoffnungen junger, aber verdienter Jedi-Ritterinnen zu zerschmettern. Interessanter war noch, dass er in Begleitung eines anderen Stationsleiters war. Brianna kannte den Bith Ji Vewis noch von Denon und sie wusste, dass seine Anwesenheit etwas zu bedeuten hatte. Zudem war ein weiterer fremder Heiler, ein Wookiee mit von der Partie, der irgendwelche verdächtig aussehenden Ampullen eingepackt in Plastfolie bei sich trug. Brianna spürte fast augenblicklich, wie die dunkle Seite von ihnen ausströmte.
Da die ganze Gesellschaft auf den Weg in die Labore war, schlüpfte Brianna selbst schnell durch eine Seitentür dort hinein und analysierte irgendwelche Blutproben auf Virusspuren, um beschäftigt zu wirken, während sie die Geschehnisse genauestens beobachtete [OP: und welche hier beschrieben wurden]. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als das Wort ‚Impfstoff‘ fiel. Sie persönlich glaubte daran. Da lag also ein Impfstoff gegen die Seuche auf dem Labortisch, einfach so. Dass das Imperium darüber verfügte, wunderte sie nicht. Sicherlich verließen sie sich nicht allein auf die Fähigkeit der Republik, das Virus auf Coruscant festzuhalten und ein Übergreifen zu verhindern, wenn es um die eigene Existenz ging. Sie hatten das Virus erschaffen, auch wenn das nach wie vor nicht öffentlich war, und sicherlich hatten sie auch das Gegenmittel. Dass sich dieses sogar auf Coruscant befand, war unerwartet, aber um so besser.
Die Gruppe löste sich auf und Brianna war gerade drauf und dran, das Labor zu verlassen, als Alvaba sie aufhielt.
„Ji und ich werden bis auf weiteres hier beschäftigt sein. Kümmere dich bitte darum, dass der Laden draußen läuft. In der Nacht ist nichts bemerkenswertes passiert, das kannst du ihnen sagen. Man merkt, dass wir den Scheitelpunkt der Krise mittlerweile überstanden haben. Aber kein Wort von dem Serum hier, verstanden! Ich will keine Gerüchte im Umlauf haben, solange wir nicht ganz genau wissen, womit wir es zu tun haben.“
„In Ordnung,“
Versprach die Echani, geschmeichelt davon, dass auch Alvaba selbst sie für ihren geeignetsten Ersatz zu halten schien.
„Nehmt Euch die Zeit, alles über den Impfstoff, oder worum auch immer es sich handelt, herauszufinden. Das könnte unsere große Chance sein, und für Euch ist es die Gelegenheit für eine kleine heilerische Auszeit, in der Ihr wieder ein wenig zu Kräften kommen könnt. Ich werde gegen Schichtende trotzdem nochmals nach Euch sehen und Euch heilen. Spart Euch die Widerrede, die ist nämlich zwecklos. Ihr braucht Eure Gesundheit. Das könnte die wichtigste Aufgabe sein, die Ihr seit Ausbruch des Viruses gehabt habt.“
Nachdem alles geklärt und geregelt war, kehrte Brianna zurück in den Krankensaal, wo sich die anderen Heilerinnen sowie Okin und Talery befanden.
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – diverse NPCs, Okin, Talery und Brianna
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