Nach dem ganzen Irrsinn in den Medien und von der Politik, wo man den Eindruck hat, das alle nur kopf- und sinnlos einfach irgendwas machen, wonach gerade irgendwer schreit oder was jemandem eingefallen ist, um dann 2 Wochen später eine Kehrtwende zu machen, hat es soooooo gut getan, auch mal wieder einen Einblick zu bekommen, dass kompetente Leute planvoll und strategisch vorgehen und (im Kollektiv) alles bedenken.
Sehe ich auch so. Ich erlebe in meinem privaten wie beruflichen Umfeld gerade sehr viel Frust über als unkoordiniert wahrgenommene Maßnahmen, unzureichende Kommunikation und weiterhin viele Unsicherheiten. Über manche nach all den Monaten immer noch bestehende Planlosigkeit muss ich auch den Kopf schütteln. Die Kleinteiligkeit stört viele und auch ich würde mir vor allem bei der Umsetzung der Testungen ein zentralisierteres Vorgehen wünschen. Daneben erwecken die Bilder, die die Medien vermitteln, bei mir den Eindruck von Chaos und Negativität. Ich habe mich zwar mit "MaiLab" und "Quarks" über Wasser gehalten, aber die unterhaltsame Nüchternheit der ausführlichen Drosten-Gespräche hat mir (und einigen meiner Freunde und Verwandten) sehr gefehlt. Gut, dass er wieder da ist und die Aufmerksamkeit beharrlich darauf richtet, dass wir im Großen und Ganzen einen guten Job machen.
Mich interessieren vor allem die Antigen-Schnelltests - davon hatte ich in der
letzten MaiLab-Folge schon gehört. Eine einfach durchzuführende, die Labore entlastende und bezahlbare Möglichkeit für groß angelegte Screenings würde die Situation wirklich sehr entspannen. Ich hoffe, er wird mit seiner Einschätzung, dass diese Möglichkeit in wenigen Monaten zur Verfügung stehen wird, recht behalten. Und ich hoffe, deren sinnvoller Einsatz und korrekte Interpretation des Testergebnisses werden allgemeinverständlich und weitverbreitet kommuniziert werden.
Das mit der Perkolation fand ich auch interessant. Überhaupt alle Einblicke, die der Podcast in die doch echt komplexen Überlegungen der Epidemiologie bislang gebracht hat - Clusterbildung, Superspreading, Dispersionsfaktor,... Wahnsinn, wie kompliziert alleine das schon ist. Dann noch die Überlegungen zu den möglichen Übertragungswegen, die fast schon krampfhaft verkomplizierte Maskendiskussion, wirtschaftliche Überlegungen, Freiheitsrechte undundund.... Wenn ich dies dann eben wieder alles höre, dann bin ich doch ganz froh, nur eine kleine Ameise im System zu sein und nicht jemand, der die großen Entscheidungen treffen muss.
