Ich bin auch fertig geworden - hier ein kurzes Review:
(Achtung - es könnten Spoiler vorkommen!)
Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hände genommen und zu lesen begonnen habe, ging alles etwas schleppend. Ich kam nicht wirklich in die Story rein und mein erster Eindruck war, dass alles etwas lustlos erzählt ist. Es ist für einen Autor natürlich schwer so viele Charaktere, die schon eine gewisse Tiefe haben und in unzähligen anderen Büchern bzw. anderen Dingen vorkommen noch gut zu beschreiben, aber trotzdem hätte imho der Schwerpunkt mehr auf die Charakterdarstellung gesetzt werden sollen. Das Buch enthält zwar viele Informationen und einige Geheimnisse wurden nun endgültig geklärt, aber bei mir kam trotzdem nie Spannung oder das Gefühl des "mitgerissen-werdens" auf.
Zu den Charakteren und der Story selbst:
Grievous ist für mich etwas komisch dargestellt. Es ist natürlich klar, dass er durch seinen Metallrumpf, den Chips in seinem Gehirn und dem natürlich nicht zu vergessenden Training durch Dooku einige Vorteile hat, aber ich fand ihn etwas zu "überpowered" dargestellt. Wenn man kaum mehr lebt, muss man doch gezwungenermaßen einige Nachteile in Kauf nehmen (wie es z.B. bei Vader sehr gut gemacht wurde). Ich habe kein Problem damit, dass Grievous den Großteil der Jedi besiegen kann, aber das ging doch alles etwas zu leicht. Egal wie stark die Jedi sind, er "spielt" mit jedem nur herum, hat nie ernsthafte Probleme und ist mir einfach eine Spur zu unfehlbar.
Dooku und Sidious waren ganz okay, aber nicht wirklich herausragend. Die meisten Dialoge und Aussagen von Dooku kennen wir (sinngemäß) bereits und er wiederholt sich etwas zu oft bzw. wird ein wenig zu einseitig dargestellt. Die einzige positive Überraschung für mich, bei diesen beiden Charakteren, waren die sehr interessanten und immer wiederkehrende Gespräche über Anakin. Vor allem die letzten Anweisungen, die direkt vor RotS geschehen, gefielen mir sehr gut.
Zumindest Anakin und Obi-Wan wurden sehr gut dargestellt und waren einer der wenigen Lichtblicke in diesem Buch. Man merkt wirklich, wie sie sich perfekt ergänzen, die Gespräche über Coruscant und Padmé besitzen sogar eine gewisse Tiefe, der Spaß kommt, wie es bei den beiden zu erwarten ist, nicht zu kurz und auch ihr Können und das Wissen über ihr Können und ihren Status als Helden wird gut und ohne eine gewisse Arroganz, wie sie bei Anakin leider sehr oft beschrieben wird, dargestellt. Die allerletze Szene, wo sie ihre Starfighter besteigen, alles fertig machen, und nebeneinander in die unendlichen Weiten des Weltalls aufbrechen, um eine der wichtigsten Schlachten der Klonkriege und zugleich ihre letzte gemeinsame Mission miteinander zu führen, löste bei mir durchgehend eine Gänsehaut aus. Man merkt, wie schlimm die Ereignisse von Ep III wirklich sein werden und welch große Freundschaft von einem Moment auf den anderen stirbt.
Meine weitere Lieblingsszene (neben der oben erwähnten) ist die Flucht von den drei Senatoren (Padmé, Bail und Mon Mothma) und deren Gedanken, die sie sich über den Krieg machen. Sie stehen zwischen zwei Fronten, spüren aber keine gewisse Zugehörigkeit zu einer von beiden und bekommen erstmals den Schrecken des Krieges selbst, der eigentlich sinnlos ist, mit und all ihre schlimmsten Alpträume werden wahr. Der Angriff auf Coruscant öffnet vielen den Augen und zeigt ihnen, was all ihre Entscheidungen wirklich bedeuten.
Am schönsten fand ich die Szene, wo Padmé erkennt, dass die Dinge, die sie für so wichtig hielt und für die sie Anakin immer ermutigte - der Jedi-Orden, die Zurückgewinnung von Welten und die Vernichten der Seperatisten - bei näherem Hinsehen komplett unwichtig und belanglos sind, und ihnen eigentlich nur ihr Leben steheln. Die Szene, wo Padmé auf dem Geländer steht, und sich einfach nur Anakin neben sich wünscht und erkennt, dass ein einfaches Leben mit ihm auf Naboo richtig gewesen wäre, ist für mich die Beste des gesamten Buches. Sie erkennt zum ersten Mal, was sie durch den Krieg wirklich verliert.
Die anderen Charaktere wie Mace, Yoda, Dyne oder die anderen Jedi waren weder besonders gut, noch sehr schlecht dargestellt. Die Suche nach Sidious hatte zwar nicht die Spannung, die ich mir gewünscht habe, aber sie war ganz okay. Mich störte hingegen die Schwäche all der Jedi. Mir ist schon klar, dass die Klonkriege sie von innen heraus zerstören und sie alle ausgelaugt, und müde sind und sich einfach nur nach einem Aufenthalt auf einem friedlichen Planeten sehnen, aber sie sterben mir doch ein bisschen zu oft und zu einfach.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass mir der Anfang, außer dne Missionen von Obi-Wan und Anakin, nicht so gut gefallen hat, aber alle meine Zweifel wurden durch die Beschreibung der Schlacht am Ende, die ich sehr, sehr gelungen finde, vernichtet. Das ganze Buch und einige, wichtige Szenen im speziellen bekommen eine noch größere Bedeutung und Tiefe, wenn man ein Stück in Episode III hinein weiterdenkt und weiß, was passieren wird. Die paar Anfangskapitel waren für mich nur Platzhalter, aber die direkte Vorgeschichte zum dritten Film ist auf jeden Fall gut gelungen und lesenwert.
Fazit: 8/10