So nun auch ich habe mich ein weiteres mal in die (für mich noch relativ) unbekannten Weiten des PT-EUs gemacht.
Danke nochmals an den netten Ebayer, von dem ich "Shatterpoint" (englisch natürlich) für einen einzigen Euro ersteigern durfte (das freut den Schwaben in mir
)
Auch habe ich keine Notizen beim Lesen gemacht, was wohl meinen eher "unbeolfenen" Post zum Teil erklären könnte.
Doch zum Buch selber:
Es ist anderst. Härter, Gewaltätiger, "Krasser" und vor allem eins NICHT LANGWEILIG.
Stover schafft es, dass der Leser (in diesem Falle ich) sich, obwohl er gut behütet und zugedeckt in seinem Nest, fühlt als würde er selber tagelang im Morast eines mörderischen Dschungels liegen. Ein so dichte Atmosphäre wird erschaffen, dass man denkt auch am eigenen Leibe von unzähligen Insekten gestochen zu sein und selber einen Hauffen kleinerer Verletzungen abbekommen zu haben.
Zur Handlung: Stover schafft es fast die ganze Zeit den Leser (und auch Windu aus dessen Perspektive man liest) im Dunklen tappen zu lassen. Wer sind die "good guys" wer die "bad ones"? Wer hat moralisch recht, soll man Moral wirklich mit ins Spiel bringen (the jungle expects nothing, he just is).
Daneben werden dann sowohl die Standpunkte der Korunnai sowie der Balawai ordentlich durcheinandergewürfelt. Wie gesagt "civillians are a myth in the jungle".
Böse Taten kommen nicht von ungefähr. Der eigentlich Feind ist nicht der Gegner sondern der Krieg selbst und das davon ausgehende Chaos und Anarchie.
Besonders die Szenen in denen man den bisherigen Eindruck vollkommen über den Hauffen geworfen bekommt (Gepton wollte doch nicht alle Korunnai töten, Depa und der lor'pelek töten die Klone, jetzt die Hoffnung auf Evakuierung doch dann der Angriff der Kampfdroiden,) all diese Szenen erschüttern das Bild was man bisher von der Handlung, den Personen hat und so wird das Buch wirklich unvorhergesehen.
Erschreckend (aber nicht in einem negativen Sinne) fand ich die wirklich deutliche und unmissverständliche Sprache und Bilder die Stover hier anbringt, vor allem im Bezug auf den Guerillawarfare and Krieg als solches. So viele abgetrennte Gliedmaßen (von denen manche sich im Feuer zur Hand verkrümmen), abgetrennte Köpfe, zerschmetterte Körper, ausgestossenes Blut, Schleim, Exkremente, etc. hatte ich von keinem SW-Buch bisher gekannt. Es hat auf jeden Fall die Atmosphäre verdichtet und ich muss sagen, dass es auch zu dieser Art Buch gepasst hat.
Nun noch einige kleine Kritikpunkte, Fragen und dann noch ein Fazit.
Kritik (wobei ich mich wieder an Kleinigkeiten aufhänge, da ich dass Buch wirklich gut fand):
Eigentlich mag ich den Charakter Mace "Motherfucker" Windu nicht sehr. In keinem der drei PT-Teile konnte ich eine Beziehung zu diesem Char aufbauen der über: "hoffentlich ist der dumme Angeber bald tot" hinausging.
Dieses Buch hat diese Meinung ein wenig geändert (und ich bin mir noch nciht sicher ob ich mich darüber freue).
Dennoch empfand ich Mace ein wenig zu "heldenhaft" (was nicht heißt, dass Stover ihm keine Schwächen mitgibt). Doch diese ganze "Katapultgeschoss-LuftgleiterErober-Action" war mir doch manchmal ein wenig zu viel (genauso wie seine ganzen Verletzungen die immer nur dann von belang sind, wenn Mace gerade "Pause" hat und zum Glück bei den schwierigen Passagen (Die Balawai greifen an, etc.) sofort wieder vergessen sind.
Ansonsten fand ich Kar Vastor zu mächtig dargestellt (ja man brauchte einen Gegner für Mace, aber so einen "avatar of the jungle", der allein an Machtpotential Mace doch um einiges überlegen erscheint, war mir dann doch ein wenig zu viel.
Auch Depa (und besonders ihre Motivation) hätte man noch ein wenig besser herausarbeiten sollen. Ja sie ist instabil, aber wird sie von Vastor benutzt oder benutzt sie ihn, oder was?
Dauernd wird "spray hypo" benutzt und nicht "Hypospray". Ist dass bei den englischen SW-Büchern immer so, oder hat hier Stover nen Fehler gemacht?
Gibt es irgendwo Bilder von den Grassers, den Akk Dogs (nicht dieses häßliche orangene DIng auf dem japanischen Cover) und dem Ankkox, den Schiffen der Militia und den Jadhtu-Class Landern der Republik?
Ansonsten fand ich es sehr gut, dass Mace den Klonen nicht in die Augen schauen kann, da er immer den toten Jango sieht. Auch die ganzen Zweifel die Mace zuerst in Depa, dann in Vastor, dann in sich selber, dann in die Jedi hat, waren wirklich sehr gut umgesetzt.
Auch bin ich froh, dass Major Nick Rostu nicht gestorben ist (wobei ich die gesamte Zeit dachte, dass er Haarun Kal nicht lebend verlässt).
Noch ein paar Verständnissfragen:
- alle Korunnai sind dunkelhäutig?
- was genau macht Vastor damit die Kampfdroiden die Stadt angreifen (oder schickte er einfach die Klone in den Kampf über der Stadt und feuert mit den Bodenwaffen auf sie um so einen Angriff zu provozieren?)
- Wie hieß nochmals der Spionagemann bei LoE, war das Gepta (kann leider nicht nachschauen, da mein LoE daheim ist).
Und könnte noch jemand die beiden Links für die Reviews auf TF.net und das Interview mit Stover posten? Die in alten Links hier im Thread scheinen nicht mehr zu gehen.
Zum Schluss muss ich sagen, dass ich dieses PT-Buch wirklich genossen habe und ich nun MAce ein wenig mehr mag (auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob mir das gefällt). Nach den Entäuschungen von "Rogue Planet" "Vermächtnis der Jedi" und dem eher mittelmäßigen LoE war "Shatterpoint" wirklich eine Perle.
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